Einstellung Bleib dir treu 48 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> 06/<strong>2019</strong> . ERFOLG magazin
Einstellung Harald Glööckler im Interview über Verantwortung gegenüber uns selbst und der Welt HARALD In seiner gese lschaftskritischen Auseinandersetzung widmet sich Harald Glööckler den Fragen: Warum haben wir Menschen uns so entwickelt, dass wir unseren Planeten Erde zerstören, verwüsten, verschmutzen und andere Lebewesen quälen und töten? Wie konnte es soweit kommen? Dabei klagt er nicht an. Er wi l die Verantwortung, die jeder Mensch selbst in sich trägt, weder an die Politiker, noch an die Gerichtsbarkeit abgeben. „Es ist fünf vor zwölf, aber noch nicht zu spät, um unser Verhalten zu ändern, die We le der Brutalität und Zerstörung zu stoppen und die Erde bunter und schöner zu machen.“ Harald Glööckler vermittelt einfühlsam seinen Eindruck, wo wir heute stehen und welche Möglichkeiten uns bleiben, die Entwicklung der Welt positiv zu beeinflussen. Ein Plädoyer für ein Dasein in Liebe, Freundlichkeit und Verantwortung gegenüber der Natur und a len Lebewesen. Glööckler_Vor_Zwölf_cover_c.indd Alle Seiten 23.08.19 2 22,- € HARALD zWölF VOr // HIGH TIME HARALD VOr zWölF HIGH TIME Harald Glööckler wi l die W Ort machen, seit er 6 Jahre Glitzern in a len Menschen, Frau, er weckt Mut zum Sein auf zum Durchstarten und L liebe in a len Lebenslagen, u In zahlreichen Büchern gibt seine Vergangenheit, sein Lebe <strong>Erfolg</strong> und gibt Anregungung u eigene Leben zu verbessern un zu finden. In seinem neuen Buch Töne an und hält uns a len den Sp Buch ist ein Warnschuss. Wie ist das mit der Verantwortung? Du hast da in der Vergangenheit sehr klare Worte gefunden. Das ist ja das Geheimnis und das Prinzip des Lebens, dass wir geistige Wesen sind, die körperliche Erfahrungen machen und dass wir eben alles machen können, das aber eben verantworten müssen. Deshalb sag ich immer: Wenn ihr Fleisch esst, dann solltet ihr euch dessen bewusst sein, dass für euch Tiere getötet wurden. Das ist keine Anklage, das steht mir nicht zu. Ich bin einer der liberalsten, tolerantesten Menschen überhaupt. Die Tage wurde ich wieder auf Instagram angegangen: „Warum tragen Sie Lederschuhe?“ Soll das ein Verhör werden? Das bringt einen nicht weiter. Ihr könntet ja auch jemanden umbringen, ihr müsst halt nachher dafür geradestehen, aber theoretisch können wir hier alles tun, da Gott nicht eingreift. Wenn‘s Scheiße läuft, fragen die Leute immer, warum Gott nicht eingreift. Ich habe noch keinen erlebt, der im Lotto gewonnen und gesagt hat: Warum greift Gott da nicht ein? Also lasst Gott mal aus dem Spiel, der hat mit der Geschichte gar nichts zu tun. Du hast ja ein neues Buch verfasst, „Vor Zwölf – High time“. Was hat dich dazu inspiriert und für wen hast du das geschrieben? Mein Buch hat den Anspruch, dass es jeder gut lesen kann, über das man auch nachdenkt aber nicht mit zu viel Horror. Es ist wichtig, dass sie kurz und schmerzlos ist. Ich sage nicht, dass es für alle anderen richtig ist. Es ist meine Sicht der Dinge, Mein Ein- und Ausdruck, meine Philosophie im Leben, wie es früher war und heute ist und wie es nicht weitergehen kann. Das ist gefährliches Terrain, dieses Love, weil die Leute schnell sagen, der hat völlig einen an der Waffel. Andererseits sind die, die dieses Buch lesen, auch eher esoterisch und offen. Die Idioten lesen es ja sowieso nicht. Das ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Ich hatte wirklich diese Vision von diesem Leben. Da war kein Neid und alles hat sich sofort manifestiert. Ich finde das aber auch ganz gut, weil so ein Buch etwas interessanter zu lesen ist mit einem Dialog, als wenn immer nur ich erzähle. Wenn Love sagt: „Ihr Menschen benehmt euch alle abartig“, dann ist das besser, als wenn ich das sage. Wenn Love sagt: „Ihr Menschen benehmt euch alle abartig“, dann ist das besser, als wenn ich das sage. Manche werden sagen, das ist mir zu esoterisch, too much, aber damit kann ich leben. Auch das ist eine Message des Buches: Es gibt so viele Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht begreifen. Ich finde, das gehört sich so. Ganz viele sagen, Tiere haben keine Gefühle, was unglaublich impertinent und arrogant ist, denn die haben natürlich Gefühle. Mein Hund ist so sensibel, der merkt, wenn er mal besser Ruhe gibt oder wenn er was will, gibt‘s erstmal ein Küsschen. Das ist auch clever: wenn ich was will, dann gebe ich erstmal was. Mir ist schon klar, dass ich mit so einem Thema im Buch anecke, aber ich glaube, es ist Teil meines Daseins, dass ich viele Menschen erreiche und ich bin außerdem sehr authentisch. Die Menschen hören auch auf das, was ich sage und ich glaube ich kann auch viele zum Umdenken bewegen. Menschen sollten eine eigene Meinung haben und vertreten und auch auf Missstände aufmerksam machen, weil wir ja alle so sorglos in den Tag hineinleben. Alle jammern und beklagen sich, dass der Amazonas-Regenwald brennt und über diesen schrecklichen Präsidenten. Aber vor ihrem Haus haben sie einen Steingarten, in dem kein Tier leben kann, keine einzige Pflanze, kein Baum. Dann pflanzt mal einen Baum. Wusstest du im Übrigen, dass es in Deutschland verboten ist, Steingärten zu haben? Aber die haben doch alle. Ja, ja, aber wenn die erwischt werden, dann werden sie abgemahnt. Ja aber, wenn nur eine Million Menschen einen Baum pflanzen in ihrem Vorgarten, dann haben wir 1 Million mehr Bäume in Deutschland. Aber es ist natürlich viel einfacher, sich über den Amazonas auszulassen, anstatt zuhause eine Blumenwiese zu pflanzen. Ich muss mir nichts vorwerfen, ich habe hunderte von Bäumen hier gepflanzt. Ich habe allein 80 Glanzmispel-Hochstämme aus der Toskana hier pflanzen lassen. Aber wieso machen die Leute nicht mal sowas, da können sie doch anfangen. Wir können ja nicht ins große Weltgeschehen eingreifen, aber jeder kann für sich was bewirken. Wenn jeder in seiner kleinen Parzelle ein bisschen was macht, dann ist schon ganz viel passiert. Es wird nur geredet. Ich versuche über das Buch auch so ein bisschen schlechtes Gewissen zu machen. Aufgrund dessen, dass ich kein Fleisch mehr esse, habe ich habe schon einige dazu gebracht, dass sie jetzt auch weniger essen, bewusster. Auch, dass sie drüber nachdenken. Ich finde, nachdenken sollte man immer. Ist Nachdenken aber besser als schlechtes Gewissen? Es ist beides gut, es gehört zusammen. Weil das schlechte Gewissen klagst du auch oft an. Ja aber das schlechte Gewissen mach ich ja nicht, dass bekommen sie ja von sich aus. Das hat man ja nur, wenn man etwas getan hat, was nicht so gut war. Ich habe das auch, dass kommt dazu, wenn man schreibt. Außerdem bin ich eines Metzgers Sohn. Fleisch war ja meine Süßspeise, wenn man so will. Trotzdem habe ich erlebt, dass die Metzger früher anders mit Tieren umgegangen sind als heute und Bild: HARALD GLÖÖCKLER INTERNATIONAL GmbH Cover: Musketier Verlag ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 06/<strong>2019</strong> . www.erfolg-magazin.de 49