Erfolg Magazin Ausgabe 6-2019
ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu! MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben TOKIO HOTEL: Erfolgsstory
ILKA BESSIN: Die Frau, die Cindy aus Marzahn war
JOACHIM GAUCK: Keine Toleranz für Intoleranz
JEANETTE BIEDERMANN: Musik und Liebe
HARALD GLÖÖCKLER: Bleib dir selbst treu!
MICAELA SCHÄFER: Das nackte Leben
TOKIO HOTEL: Erfolgsstory
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Story<br />
Bild: privat<br />
Von Yehudi Menuhin, einem<br />
der größten Geigenvirtuosen<br />
des zwanzigsten Jahrhunderts,<br />
stammt folgendes<br />
Zitat:<br />
„Wenn ich einen Tag lang nicht übe,<br />
merke ich den Unterschied.<br />
Wenn ich zwei Tage lang nicht übe,<br />
merken meine Freunde den Unterschied.<br />
Wenn ich drei Tage lang nicht übe,<br />
spricht das Publikum darüber!“<br />
Was Menuhin damit meinte, war: Es ist nicht<br />
wichtig ein Meister zu sein – wichtig ist das<br />
permanente Training, das „am Ball bleiben“.<br />
Wie oft ist es auch Dir schon so ergangen,<br />
dass Du etwas angefangen hast – aber damit<br />
zu schnell aufgabst? Wie will jemand im Leben<br />
wirklich erfolgreich werden – wenn er<br />
etwas anfängt, es nicht gleich optimal funktioniert<br />
– und sofort wieder aufhört?<br />
Jedes Samenkorn braucht Zeit. Es nutzt gar<br />
nichts, im Frühjahr zu säen – und dann zwei<br />
Wochen später die Weizenkörner wieder<br />
auszugraben, um nachzusehen, was los ist,<br />
weil bisher noch nichts gewachsen ist…<br />
Ich beschäftige mich beispielsweise bereits<br />
seit 1985 mit den Gesetzen des Lebens und<br />
den Gesetzen des <strong>Erfolg</strong>s. Im Laufe der Zeit<br />
hat sich mein Wissen immer weiter aufgebaut,<br />
immer mehr vertieft, immer mehr erweitert<br />
- und dennoch lerne ich täglich immer<br />
wieder neu hinzu.<br />
Vor kurzem ließen wir einige Zimmer in unserem<br />
Haus renovieren, darunter auch mein<br />
Arbeitszimmer. Dort habe ich viele Regale<br />
mit meinen Büchern, CDs, DVDs stehen,<br />
darunter auch alle meine eigenen Werke.<br />
Für die Renovierung räumte ich sämtliche<br />
Bücher usw. aus und stieß dabei auch auf<br />
frühere Videos von mir selbst. Neugierig<br />
geworden, legte ich sie in unseren Videorekorder<br />
(für die jüngeren Leser: Vorgänger<br />
des DVD-Players…) und erschrak: Die<br />
Aufnahmen stammten von 1991 bis 1993<br />
und ich erkannte mich kaum wieder (nein<br />
nicht, weil ich etwa so viel jünger und besser<br />
ausgesehen hätte, im Vergleich zu heute…).<br />
Ich stand stocksteif auf der Bühne, ich hatte<br />
einen ganzen Stapel Karteikarten als Manuskript<br />
in der Hand, meine Ausstrahlung war<br />
überhaupt nicht zu vergleichen mit meiner<br />
heutigen. Fast schämte ich mich ein wenig<br />
dafür, damals diese Videos überhaupt verkauft<br />
zu haben…<br />
Wenn mich heute manche Seminarteilnehmer<br />
auf der Bühne erleben, dann schwärmen<br />
sie mir vor, wie großartig ich als Referent<br />
sei und, dass sie gerne auch dieses Talent<br />
hätten, vor Menschen so reden zu können.<br />
Doch angesichts dieser früheren Aufnahmen,<br />
steht eines zweifelsfrei fest:<br />
Ich hatte gar nicht mehr Talent als die Seminarteilnehmer<br />
– ich stand einfach in 30<br />
Jahren über 3.000 Mal auf der Bühne und redete.<br />
Und mit jedem Reden, mit jeder Wiederholung<br />
wurde ich ein kleines bisschen<br />
besser. Dies nennt man auch:<br />
Die Macht der Wiederholung!<br />
„Wenn ich einen Tag lang<br />
nicht übe, merke ich den<br />
Unterschied.<br />
Wenn ich zwei Tage lang<br />
nicht übe, merken meine<br />
Freunde den Unterschied.<br />
Wenn ich drei Tage lang<br />
nicht übe, spricht das Publikum<br />
darüber!“<br />
In jungen Jahren betrieb ich einmal<br />
Kampfsport und aus der Kampfkunst „Aikido“<br />
weiß ich: Derjenige ist ein Meister, der<br />
jeden Tag fünf Minuten länger auf der Matte<br />
bleibt, als alle anderen!<br />
Leben und <strong>Erfolg</strong> sind ein Marathon, kein<br />
100-Meter-Sprint. Es ist nicht wichtig, die<br />
ersten 100 Meter schnellstmöglich zurückzulegen,<br />
dann stehenzubleiben und aufzugeben<br />
– entscheidend ist, die 42 Kilometer des<br />
Marathons durchzuhalten.<br />
Das Geheimnis von der „Macht der Wiederholung“<br />
besteht darin, dass alles was wiederholt<br />
wird, ob nun ein Gedanke oder eine<br />
Handlung, im Laufe der Zeit zur Gewohnheit<br />
wird!<br />
Und, wenn es eine Gewohnheit wurde,<br />
musst Du Dich nicht mehr anstrengen, nicht<br />
mehr bemühen – Du führst es als automatisiertes<br />
Programm aus! In der Autobiographie<br />
von Hans Riegel, dem Gründer der<br />
weltbekannten Marke „Haribo“ (Hans Riegel-Bonn)<br />
schreibt er:<br />
„Ohne Arbeit, früh bis spät, wird Dir nichts<br />
geraten. Neid sieht nur das Blumenbeet,<br />
aber nicht den Spaten!“<br />
Was er damit meinte ist: Er konnte Haribo<br />
nur deshalb zu einer weltbekannten<br />
Marke aufbauen, weil er beharrlich und<br />
ausdauernd daran arbeitete. Wenn Du<br />
etwas Neues tust (oder auch etwas Neues<br />
denkst!), dann gilt das Gesetz der „beschleunigten<br />
Beschleunigung“:<br />
Am Anfang benötigst Du viel Aufwand –<br />
und erhältst nur ein geringes oder schlechtes<br />
Ergebnis.<br />
Später jedoch brauchst Du immer weniger<br />
Energie-Einsatz und die erzielten Ergebnisse<br />
werden immer besser!<br />
Leo Tolstoi sagte dazu: „Alles Leichte am<br />
Anfang ist schwer, alles Schwere ist später<br />
leicht!“<br />
Du musst nur etwas lange genug tun, also<br />
wiederholen (gilt auch für Denkwiederholungen!)<br />
– und Du wirst darin schneller, besser<br />
und erfolgreicher!<br />
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Jürgen Höller<br />
ist Mentaltrainer und<br />
schulte über eine<br />
Millionen Menschen.<br />
Er ist Bestsellerautor<br />
und gründete mehrere<br />
Firmen.<br />
ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> 06/<strong>2019</strong> . www.erfolg-magazin.de<br />
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