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Journal 2_Journal 3 - Hamburgische Staatsoper

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JOURNAL<br />

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOV EMBER DEZEMBER Ausgabe 2 2010/11<br />

Richard Wagner<br />

Der Ring des Nibelungen<br />

Götterdämmerung<br />

Premiere 17. Oktober<br />

John Adams | Arvo Pärt | Richard Wagner<br />

Parzival–Episoden und Echo<br />

Ballett von John Neumeier<br />

Wiederaufnahme 30. Oktober


Applaus! 10 % Eintrittsermäßigung<br />

bei der Kopenhagener Oper für alle<br />

Abonnenten der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.<br />

Mit dem Europa-Spezial von Hamburg<br />

nach Kopenhagen schon ab 29 Euro.*<br />

Das ist Musik in den Ohren Hamburger Opernfans: „Det Kongelige Teater“<br />

Kopen hagen gewährt allen Abonnenten der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> den<br />

Besuch ihrer Konzerte, Opern und Ballett-Vorstellungen der Saison 2010/11 zum<br />

Vorzugspreis. 2 Tickets pro Abonnent können per Telefon, E-Mail oder vor Ort<br />

gebucht werden; ausgenommen sind Premieren und die Produktionen externer<br />

Veranstalter (www.kglteater.dk). Bei der Abholung bitte Abo-Ausweis an der<br />

Kasse vorzeigen. Reisen Sie mit der Bahn bequem und günstig mit dem Europa-<br />

Spezial von Hamburg nach Kopenhagen. Europa-Spezial erhalten Sie überall, wo<br />

es DB-Fahrkarten gibt. Mit der BahnCard 25 gibt es zusätzlich 25% Ermäßigung.<br />

*Für die einfache Fahrt, 2. Klasse. 1. Klasse ab 49 Euro.<br />

Eintrittskarten unter Tel. 0045 3369 6918/-19<br />

oder per E-Mail: mhmi@kglteater.dk, mani@kglteater.dk<br />

Eintrittskarten mit Unterkunft in Kopenhagen unter Tel. 0045 21175275<br />

oder unter: www.travel2copenhagen.com<br />

Die Bahn macht mobil. Seit 175 Jahren.<br />

In Kooperation mit:


Die wichtigsten Veranstaltungen<br />

■ Mit dem Weltenbrand der »Götterdämmerung« endet Wagners<br />

Nibelungen-Tetralogie. Der Mythos, den Wagner als Welterklärungsmodell<br />

konzipiert hatte, wechselt seinen Aggregatzustand. Nach vier Spielzeiten<br />

schließt sich nun der Hamburger »Ring« des Teams Simone Young, Claus Guth<br />

und Christian Schmidt. Christian Franz kehrt als Siegfried zurück. Seine Brünnhilde<br />

ist Deborah Polaski (Seite 2). ■ Am 30. Oktober wird John Neumeiers<br />

»Parzival – Episoden und Echo« wiederaufgenommen. Das Ballett mit dem<br />

von Peter Schmidt erarbeiteten Bühnenbild feierte 2006 seine Premiere und<br />

handelt von Parzival, dem jungen Ritter, der lernt, dass er durch sein<br />

02 08<br />

14<br />

IM BLICKPUNKT INHALT<br />

Verhalten, sein Eingreifen oder sein Nichteingreifen gesellschaftliche Zu -<br />

stände verändern kann (Seite 8). ■ Auch im zweiten Abschnitt der Belcan -<br />

to-Wochen werden illustre Gesangsstars zu Gast sein. Die ›Königin des Bel -<br />

canto‹ Edita Gruberova übernimmt an drei Abenden die Partie der Violet -<br />

ta Valéry in Verdis »La Traviata« (Seite 14). ■ Mahlers grandiose »Auf -<br />

erstehungs-Sinfonie« setzt den Mahler-Zyklus von Simone Young und den<br />

Philhar monikern fort. In der Reihe »Dirigierende Komponisten« ist Peter<br />

Ruzicka mit einem eigenen Werk sowie Beethoven und Mahler zu Gast.<br />

Als Solistin ihm zur Seite: die junge Geigerin Carolin Widmann (Seite 24).<br />

oper premiere Seite 2 ballett wiederaufnahme Seite 8 oper repertoire Seite 14 opernrätsel Seite 21<br />

philharmoniker Seite 24 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />

24<br />

OKTOBER, NOVEMBER 2010


OPER PREMIERE<br />

›GÖTTERDÄMMERUNG‹<br />

Götterdämmerung<br />

Richard Wagner<br />

2 | <strong>Journal</strong> 2<br />

■ »Götterdämmerung« ist das Endstück von Richard Wagners<br />

»Der Ring des Nibelungen«, das die Tetralogie nach »Rhein -<br />

gold«, »Die Walküre« und »Siegfried« beschließt. Entstehungs -<br />

geschichtlich markiert dieses Stück jedoch auch den Anfang<br />

von Wagners Beschäftigung mit dem Nibelungen-Mythos, den<br />

er 1848 erstmals in einem Prosaentwurf skizzierte. Noch im<br />

gleichen Jahr entstand als erste Dichtung die heroische<br />

Heldenoper »Siegfrieds Tod«, der Vorläufer der späteren »Göt -<br />

ter dämmerung«. Diesen Titel wählte Wagner erst 1856, nachdem<br />

er beschlossen hatte, das »Ring«-Projekt als einen groß<br />

dimensionierten Zyklus auszuführen, der mit dem Raub des<br />

Rheingoldes einsetzt und mit dem Untergang der Götter enden<br />

sollte.<br />

Weitere 13 Jahre vergingen, bis Wagner mit der Kom po -<br />

sition der »Götterdämmerung« begann. Briefe und die Tage -<br />

buchaufzeichnungen Cosimas bezeugen, wie schwer es ihm fiel<br />

sich zurückzuversetzen und die Weltuntergangs stimmung, die<br />

eine Reaktion auf das Scheitern der 1848er Revolution gewesen<br />

war und Wagners Denken und Schaffen im Züricher Exil<br />

bestimmt hatte, zu vergegenwärtigen. »Gern hätte ich alles<br />

Vor der Premiere<br />

Einführungsmatinee<br />

mit Mitwirkenden der Produktion<br />

und Musikeinlagen<br />

Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />

10. Oktober 2010 um 11.00 Uhr<br />

Probebühne 1<br />

Großes Haus<br />

Sind die Götter noch zu retten?<br />

Gedanken zu Richard Wagners »Götterdämmerung«<br />

Sind die Götter noch zu retten, nachdem sich Wotan in sein eigenes Gesetzeswesen verstrickt und durch seinen<br />

Herrschaftsanspruch die Welt in ein Chaos aus Machtgier und Verbrechen verwandelt hat? Die erste Textversion der<br />

»Götter dämmerung«, die Wagner schon 1848 unter dem Titel »Siegfrieds Tod« dichtete, endet noch mit Brünnhildes<br />

Ausruf »Nur Einer herrsche, Allvater! Herrlicher! Du!«. In der endgültigen Fassung sorgt die Wotanstochter für das Ende der<br />

Götter, indem sie den brennenden Holzscheit in Walhalls Burg wirft und damit die Götterherrschaft auslöscht.<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und<br />

Gerd Bucerius und die<br />

Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

sind Hauptförderer der<br />

Hamburger »Ring«-<br />

Inszenierung 2008-2010.<br />

Die Premiere von »Götterdämmerung«<br />

wird von NDR Kultur live übertragen.<br />

Neue dafür übernommen,« gestand er seinem königlichen<br />

Gönner Ludwig II., dem er inzwischen bereits einen Parzival<br />

versprochen hatte. Dass sein langgehegter Plan, ein eigenes<br />

Festspielunternehmen zu gründen, in Bayreuth mehr und<br />

mehr Gestalt annahm, erhöhte den Druck, die »Ring«-<br />

Komposition zu vollenden. Noch in Tribschen, wo Wagner<br />

sich 1866 niedergelassen hatte und seit 1868 mit Cosima und<br />

ihren Töchtern lebte, begann er mit der Nornen-Szene. Fast<br />

zwei Monate dauerte es, bis Cosima in ihrem Tagebuch festhalten<br />

konnte, dass das Seil der nordischen Schicksals frauen<br />

»endlich in Verwirrung gekommen« war. Ursprünglich als<br />

mythologischer Vorbericht für »Siegfrieds Tod« verfasst, verband<br />

Wagner diese Szene erst 1852, als er die Dichtung von<br />

»Siegfrieds Tod« zum zweiten Mal umarbeitete, mit einer apokalyptischen<br />

Vision. »Wodan’s mächtiger speer zerspaltete ein<br />

held«, heißt es im Prosaentwurf dieser Szene, »der weltesche<br />

gefällten stamm hieß Walvater zu scheiten nun spellen, um<br />

Walhalls burg sind die gehäuft: brennen die hell und zehrend,<br />

dann ist der götter ende da. Weißt du woher dieß kommt?«<br />

Wotan, dessen Entscheidung, »seinen Untergang – zu wollen«


Musikalische Leitung<br />

Simone Young<br />

Inszenierung<br />

Claus Guth<br />

Bühnenbild und<br />

Kostüme<br />

Christian Schmidt<br />

Licht<br />

Michael Bauer<br />

Chor<br />

Florian Csizmadia<br />

Dramaturgie<br />

Hella Bartnig<br />

Siegfried<br />

Christian Franz<br />

Gunther<br />

Robert Bork<br />

Alberich<br />

Wolfgang Koch<br />

Hagen<br />

John Tomlinson<br />

Brünnhilde<br />

Deborah Polaski<br />

Gutrune<br />

Anna Gabler<br />

Waltraute<br />

Petra Lang (17., 21. 10.)<br />

Deborah Humble<br />

1. Norn<br />

Deborah Humble<br />

2. Norn<br />

Cristina Damian<br />

3. Norn<br />

Katja Pieweck<br />

Woglinde<br />

Ha Young Lee<br />

Wellgunde<br />

Maria Markina<br />

Flosshilde<br />

Ann-Beth Solvang<br />

Premiere A<br />

17. Oktober 2010<br />

17.00 Uhr<br />

Premiere B<br />

21. Oktober 2010<br />

17.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

27., 31. Oktober;<br />

7., 14. November 2010<br />

jeweils 17.00 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 3


OPER PREMIERE<br />

›GÖTTERDÄMMERUNG‹<br />

»Götterdämmerung«<br />

Plakatentwurf von Ligalux<br />

4 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Opernwerkstatt<br />

»Götterdämmerung«<br />

15. Oktober, 18.00-21.00 Uhr,<br />

und 16. Oktober<br />

11.00-17.00 Uhr<br />

(mit entsprechenden Pausen)<br />

Opera stabile<br />

Mit Diplomregisseur<br />

Volker Wacker<br />

einst tragische Größe besaß, ist inzwischen in Agonie verfallen.<br />

Das stellte den Komponisten Wagner vor die Aufgabe,<br />

»jeder Note einen Weltuntergang« zu geben, worin das Finale<br />

seines Nibelungen-Mythos heraufdämmerte.<br />

Von dem jungen Goethe stammt die Betrachtung, Däm -<br />

merung sei »eine Geburt von Wahrheit und Unwahrheit, ein<br />

Mittelding, in deren Reich ein<br />

Scheideweg liegt, so zweideutig,<br />

so schielend, ein Herkules unter<br />

den Philosophen könnte sich vergreifen«.<br />

Ähnlich zwielichtig und<br />

unberechenbar erscheint das<br />

Weltgeschehen, seit sich die Göt -<br />

ter daraus verabschiedet haben.<br />

Ihre Hinter las senschaft, gegründet<br />

auf Ver tragsbruch, Betrug<br />

und Tot schlag, ist ein schweres<br />

Erbe für die nachkommende<br />

Genera tion, die dafür Wieder -<br />

gut machung leisten soll. Dabei<br />

ist sie ausreichend mit ihren eigenen<br />

Problemen beschäftigt, wie<br />

die Szene zwischen Siegfried und<br />

Brünnhilde beweist. Der Dresd -<br />

ner Dramaturg Eduard Devrient<br />

hatte Wagner einst angeraten,<br />

»Siegfrieds Tod« nicht, wie beabsichtigt,<br />

mit der Gibichungen-<br />

Szene zu beginnen, sondern<br />

Siegfried und Brünnhilde zu -<br />

nächst noch als liebendes Paar<br />

vor seinem Zerwürfnis zu zeigen. Der Komponist Wagner entscheidet<br />

sich, sie psychologisch abgründig aufzuladen. »In der<br />

Szene zwischen Brünnhilde und Siegfried aus der Göt -<br />

terdämmerung kommt kein Thema von der Liebes szene mehr<br />

vor, weil alles die Stimmung, nicht den Gedanken bestimmt<br />

ist und die Stimmung eine andere ist als im heroischen Idyll<br />

in Siegfried«, erläutert er Cosima, als er mit der zweiten Szene<br />

des Vorspiels beginnt. Siegfried will Brünnhilde verlassen. Es<br />

drängt ihn zu neuen Taten und Brünnhilde hat dem nichts entgegenzusetzen.<br />

Weltverliebtheit nennt Peter Wapnewski als<br />

Beweggrund für Siegfrieds ziellosen Aufbruch. Aber die hastig<br />

erfundenen Rückversicherungen verraten die innere Un -<br />

sicherheit und Unruhe, die ihn forttreibt. Vom kindlichen<br />

Übermut seine Hornrufes geleitet, gerät Siegfrieds Rhein fahrt<br />

in einen Taumel aus Freiheitsgefühl und Natur seligkeit, dessen<br />

Dynamik von einer modernen Zivilisa tion gebremst wird,<br />

die sich mit dem ehernen Motiv der Gibichun gen ankündigt.<br />

In dieser neuen, unbekannten Welt trifft Siegfried auf<br />

Hagen, den Sohn Alberichs. Es scheint, als würde der Krieg<br />

der Väter seine Fortsetzung finden. Hagen will in den Besitz<br />

des Ringes gelangen, den Siegfried Brünnhilde als Liebespfand<br />

hinterlassen hat. Ein Vergessenheitstrank soll die Erinnerung<br />

auslöschen und Siegfried zum Handlanger Hagens werden lassen.<br />

Doch Vergessen ist auch eine moralische Kategorie, die<br />

über den Bewusstheitsgrad des Menschen bezüglich seiner<br />

Vergangenheit Auskunft gibt. Siegfrieds Empfinden ist in dieser<br />

Hinsicht defizitär. Von der Umwelt absichtsvoll isoliert, sollte<br />

er als ungebundener, nur zukunftsorientierter Held heranwachsen.<br />

Von Brünnhilde geschieden, beschert ihm Gutrune<br />

ein neues Glücksgefühl, dem er sich spontan hingibt, ohne dass<br />

Hagens Intrige darauf unmittelbar Einfluss nehmen muss. So<br />

entsteht eine Konstellation, die nicht mehr auf Abgrenzung<br />

und Konfrontation beruht, sondern durch Bündnisse, Eides -<br />

schwüre und temporäre Allianzen die konträren Interessens -<br />

lagen verschleiert. Wotan und Alberich existieren nicht mehr<br />

als väterliche Autoritäten. Die hierarchische Weltordnung hat<br />

sich aufgelöst und ein Labyrinth erzeugt, in dem sich authentische<br />

Gefühle verlieren und Destruktivität und Angst gedeihen.<br />

»Gott ist tot«, wird Friedrich Nietzsche später konstatieren<br />

mit der Einsicht: »«Wir haben ihn getötet – ihr und ich!<br />

Wir alle sind seine Mörder.« Wagner glaubte noch an die Mög -<br />

lichkeit einer Generalabrechnung mit der Geschichte. Als er<br />

1872 in einem Artikel las, dass das altnordische Ragnarök<br />

fälsch lich mit »Götterdämmerung« übersetzt worden sei und<br />

eigentlich Göttergericht bedeute, spielte er mit dem Gedanken,<br />

das Schlussstück der Tetralogie dahingehend umzubenennen:<br />

»Götterdämmerung ist sehr schön, wenn es unzweifelhaft feststeht,<br />

dass das Wort das heißt, es klingt sehr geheimnisvoll; wird<br />

der Ausdruck bezweifelt, so ist er auch nicht präzise genug, und<br />

Göttergericht wäre sehr gut, denn Brünnhilde hält das Gericht<br />

über sie.«<br />

Um dieses Finale hatte Wagner lange gerungen. Mit »Nur<br />

Einer herrsche, /Allvater! Herrlicher! Du!« bestätigt Brünn -<br />

hilde in der frühen Textversion von 1848 die weitere Existenz<br />

der Götter. » … erspart ist euch der bange Kampf um eure<br />

endende Macht / Aus eurer bangen Furcht / verkünd’ ich euch<br />

selige Toderlösung«, ergänzte Wagner drei Jahre später, bevor<br />

er unter dem Einfluss der Philosophie Arthur Schopenhauers<br />

an einen pessimistischen Ausklang dachte: »Alles Ew’gen sel’ges<br />

Ende / wisst ihr, wie ich’s gewann? / Trauernde Liebe tiefs -<br />

tes Leiden / schloss die Augen mir auf: / enden sah ich die Welt.«<br />

Für die Vertonung des Schlussgesangs, mit der er 1872 begann,<br />

griff Wagner auf die frühere Textversion zurück. Allerdings ließ<br />

er dabei eine größere Textpassage, die mit »selig in Lust und<br />

Leid / lässt – Liebe nur sein« endete, aus mit der Begründung,<br />

dies sei »in der Wirkung des musikalischen Drama’s bereits<br />

mit höchster Bestimmung ausgesprochen«. Dabei hatte<br />

Wagner schon 1856 erkannt, dass diese Liebe in seinem Drama<br />

»recht gründlich verheerend« zur Wirkung kam. Am Ende<br />

muss auch Brünnhilde davor kapitulieren. Ihr Liebesmotiv<br />

erklingt letztmalig in der dritten Szene des letzten Aufzugs konkurrierend<br />

mit Gutrune, die von düsterer Ahnung erfüllt auf<br />

die Rückkehr Siegfrieds wartet. Beide Frauen sind um ihre<br />

Liebe betrogen. Dass Brünnhilde in ihrem Schlussgesang<br />

Siegfried als seligen Helden glorifiziert, hilft ihr, Selbstachtung<br />

zurückgewinnen. Und auch ihre Abrechnung mit den Göttern<br />

kann man als Kompensierung der Verletzun gen und<br />

Demütigungen, die sie durch den Vater und den Ge liebten<br />

erlitten hat, verstehen. Dennoch ist die Götterdämme rung<br />

unausweichlich, wie die Nornen im Vorspiel bereits ange -<br />

kündigt haben. Ihre Frage »weißt du, was daraus wird« beantwortet<br />

Wagner mit einem großen Orchesternachspiel, das in<br />

symphonischer Verdichtung alles Vergangene resümiert und<br />

nur einen Zukunftsgedanken enthält: das in Wagners musi -<br />

kalischem Netzwerk unverbrauchte Motiv Sieglindes, womit<br />

sie in der »Walküre« ihre Mutterschaft als »hehrstes Wunder«<br />

kommentiert. »Ich bin froh, dass ich Sieglinde’s Lob-Thema<br />

auf Brünnhilde mir reserviert habe, gleichsam als Chorgesang<br />

auf die Helden«, äußert Wagner, als er die Orches terskizzen<br />

zum 3. Akt vollendet hat. Dass er an eine Zukunft nicht ge -<br />

glaubt habe, wird er erst 1881 behaupten. In der »Götter -<br />

dämmerung« überlässt er die abschließende Botschaft der<br />

Musik: » … sie ist wie die Genesis der Dinge, sie kann immer<br />

von vorne anfangen, in das Gegenteil übergehen, aber fertig<br />

wird sie eigentlich nie.«<br />

H E L L A B A RTNIG


Biografien<br />

Simone Young (Musikali -<br />

sche Leitung) hat Wag -<br />

ners Werke an vielen<br />

großen Bühnen von Wien<br />

bis Sydney dirigiert. An<br />

der Staats oper stand sie<br />

be reits bei »Parsifal«,<br />

»Tris tan und Isol de«, »Der<br />

flie gende Holländer«, »Das Rheingold«, »Die<br />

Walküre« und »Siegfried« am Pult. Den kompletten<br />

»Ring des Nibe lungen« leitete sie an<br />

der Berliner <strong>Staatsoper</strong> Unter den Linden und<br />

an der Wiener <strong>Staatsoper</strong>, »Die Walküre« zum<br />

25-jährigen Künstlerjubiläum von Plácido Do min -<br />

go an Covent Garden. Der Hamburger »Ring«<br />

erscheint auch auf CD. Im März und April dirigiert<br />

sie zwei komplette »Ring«-Zyklen.<br />

Claus Guth (Regie) realisierte<br />

nach seinem Stu -<br />

dium zunächst zahlreiche<br />

Ur auf führungen. Im Jahr<br />

2000 war seine Insze nie -<br />

rung von Glucks »Iphi gé -<br />

nie en Tauride« bei den<br />

Salzburger Festspie len zu<br />

sehen; in der Folge zeit gestaltete er u. a. an<br />

der Oper Zürich Schuberts »Fierrabras«, Hän dels<br />

»Ra damisto« und »Tristan und Isolde« sowie an<br />

der Wiener <strong>Staatsoper</strong> »Tann häuser«. Bei den<br />

Bayreuther Fest spie len 2003 setzte er den<br />

»Flie genden Holländer« in Szene und an der<br />

Semperoper und am Liceu Barcelona Wag ners<br />

»Meis ter singer«. Seine Deu tung des »Si mon<br />

Boc ca negra« feierte 2005/2006 an der Damm -<br />

tor straße große Erfolge. Bei den Salzburger<br />

Fest spie len in sze nierte Claus Guth u. a. 2006<br />

»Le Nozze di Figa ro« und »Zaide«/»Adama«,<br />

2008 »Don Giovanni« und im vergangenen Jahr<br />

»Così fan tutte«.<br />

Christian Schmidt (Büh -<br />

nen bild und Kostüme)<br />

studierte u. a. in Wien bei<br />

Erich Wonder Bühnenbild.<br />

Die von ihm ausgestattete<br />

Urauffüh rung von Jan<br />

Müller-Wie lands Oper<br />

»Das Gast spiel« bei der<br />

Münchner Biennale 1992 war der Beginn der<br />

intensiven künstlerischen Zusammenarbeit mit<br />

Claus Guth. So zeichnete Schmidt für die Aus -<br />

stattung sämtlicher o. g. Opernproduktionen<br />

ver antwortlich. Auch zum Ham burger »Simon<br />

Boccanegra« schuf er Büh nen bild und Kostüme.<br />

Schmidt wurden für seine Arbeiten zahlreiche<br />

Auszeichnungen zu teil: So kürte ihn bspw. die<br />

Zeitschrift »Opern welt« 2003 zum »Bühnen -<br />

bild ner des Jahres« und 2005 zum »Kostüm -<br />

bild ner des Jahres«. Zu den neueren Projekten<br />

gehören u. a.: »Don Gio vanni« und »Così fan<br />

tut te« in Salzburg, »Tann häuser« an der Wiener<br />

<strong>Staatsoper</strong> und »Tris tan und Isolde« in Zürich.<br />

Im Dezember 2010 wird er zusammen mit Chris tof<br />

Loy die »Lustige Witwe« in Genf herausbringen.<br />

Christian Franz (Siegfried)<br />

studierte an der Hoch -<br />

schu le für Musik in Mün -<br />

chen und begann seine<br />

Karriere bereits mit einer<br />

dramatischen Tenor partie:<br />

In Regens burg debütierte<br />

er im Alter von 22 Jahren<br />

als Max in »Der Freischütz«. Der Durchbruch<br />

gelang ihm an der Oper Kassel in einer »Ring«-<br />

Inszenie rung als Siegmund und als Sieg fried.<br />

Seit 1999 ist er En sem ble mitglied der Staats -<br />

oper Berlin, an der er u. a. Max, Laca (»Jenu -<br />

fa«), Siegfried, Tristan, Parsi fal und Otello ge -<br />

sungen hat. Seit dem Som mer 2001 singt er<br />

re gelmäßig bei den Bayreuther Festspielen. Als<br />

Loge (»Das Rhein gold«) debütierte er 2001 an<br />

der Wiener Staats oper, an der er mittlerweile<br />

auch Siegmund und Siegfried sang. An der<br />

Baye ri schen <strong>Staatsoper</strong> war er u. a. als Tristan<br />

zu hören, in Hamburg gestaltete er bisher Par -<br />

si fal, Siegmund, Loge und im letzten Herbst mit<br />

überwältigendem Erfolg die Titelpartie in<br />

»Siegfried«.<br />

Robert Bork (Gunther)<br />

wurde in Chicago geboren.<br />

Nach ersten Erfolgen<br />

als En semble mitglied an<br />

der Kölner Oper folgten<br />

Engagements u. a. an die<br />

Mailänder Scala, die Opé -<br />

ra du Rhin Strasbourg so -<br />

wie den Opernhäusern in Toulouse und Vene -<br />

dig. In jüngerer Zeit war er als Balstrode<br />

(»Peter Grimes«) und als Koth ner am Teatro<br />

Liceu in Barcelona, Kur we nal in Tours, als Gun -<br />

ther in Amsterdam und Antwerpen sowie als<br />

Musik lehrer in Strauss’ »Ariadne auf Naxos« in<br />

Monte Carlo zu Gast. Gegenwärtige Engage -<br />

ments führen ihn als Jochanaan nach Barcelona<br />

und als Méphisto phélès in Philippe Fenelons<br />

»Faust« an die Opéra National de Paris, als Al -<br />

bert in »Werther« an die Bayerische <strong>Staatsoper</strong><br />

und als Wotan an das Staatstheater Hannover.<br />

Wolfgang Koch (Alberich)<br />

begann seine Kar riere am<br />

Stadttheater Bern und<br />

wurde anschlie ßend ins<br />

En semble des Staats thea -<br />

ters Stuttgart engagiert.<br />

Gastspiele führten ihn u.<br />

a. an die Staats oper Ber -<br />

lin, ans Théâtre du Châtelet in Paris, an die Zür -<br />

cher Oper, an die Oper Frank furt, an die Bayeri -<br />

sche und an die Wiener Staats oper. Große Er -<br />

folge konnte er u. a. mit den Partien Nabuc co,<br />

Hans Sachs und Wotan (»Das Rhein gold«) feiern.<br />

Am Frank furter Opern haus erntete er für<br />

seine Inter pre tation des Lear in Rei manns<br />

gleichnamiger Oper Ovatio nen. In Ham burg<br />

gastierte Wolf gang Koch 2005/06 als Kur wenal<br />

in »Tristan und Isolde« und war da nach am<br />

Haus an der Alster als Al be rich in »Rheingold«<br />

und »Siegfried«, als Jocha naan in »Salome«<br />

und vor kurzem als Harry in der Deut schen Erst -<br />

aufführung von »Bliss« zu erleben.<br />

Sir John Tomlinson (Ha -<br />

gen) wurde in Lan cashire<br />

geboren. 1977 ging er als<br />

Ensemble mitglied an das<br />

ROH Covent Garden. Er<br />

sang häufig bei den Bay -<br />

reu ther Fest spie len, wo er<br />

u. a. als Wo tan, Wan derer,<br />

Gurne manz, König Mar ke, Hagen und Hol län der zu<br />

hören war. Er gastierte in New York, Chicago, San<br />

Francisco, Pa ris, Ams terdam, Berlin, Dresden,<br />

Mün chen und Wien und bei den Fest spielen von<br />

Orange, Aix-en-Pro vence, Salzburg, Edinburgh und<br />

Florenz. An der Dammtorstraße trat der Bass 2006<br />

als Fiesco in »Simon Bocca ne gra« und 2009 als<br />

Ochs im »Rosenkavalier« auf. John Tom linson hat<br />

zahlreiche Partien seines breiten Reper toires auf<br />

Tonträ ger aufgenommen. 2005 wurde er im<br />

Rahmen der Geburtstags feier lich keiten von Köni -<br />

gin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen.<br />

Deborah Polaski (Brünn -<br />

hilde) zählt zu den be -<br />

deutendsten dramatischen<br />

Sopra nen unserer<br />

Zeit. Be kannt heit erlangte<br />

sie durch ihre Verkörpe -<br />

rung der großen dramatischen<br />

Rollen von Wagner<br />

und Strauss. Von 1988 bis 1998 trat Deborah<br />

Polaski regelmäßig als Brünnhilde in Wagners<br />

»Ring« bei den Bayreuther Fest spielen auf.<br />

Darüber hinaus gastierte sie u. a. in Ams ter -<br />

dam, Barcelona, den beiden gro ßen Berliner<br />

Opernhäusern, am ROH Covent Garden, an der<br />

New Yor ker Met sowie bei den Salz bur ger Fest -<br />

spielen. In Ham burg war De borah Polaski bisher<br />

als Senta, Isol de und Elek tra zu erleben.<br />

Zuletzt re üssierte sie als Brünn hilde in der Neu -<br />

produk tion der »Wal küre« und als Frau in<br />

Schön bergs »Erwartung«.<br />

Anna Gabler (Gutrune)<br />

begann ihre Laufbahn an<br />

der Deutschen Oper am<br />

Rhein und wechselte da -<br />

nach in das Ensemble des<br />

Staatstheaters Nürn berg.<br />

An der Bayerischen<br />

Staats oper gastierte sie<br />

mit Partien wie Gretel und Erste Da me (»Zau -<br />

ber flöte«). 2006 de bü tierte sie an der Sem per -<br />

oper Dresden als Gre tel. Seit dem hat sie am<br />

selben Haus Agathe in »Der Frei schütz« und<br />

die Tochter in Hindemiths »Car dil lac« gesungen.<br />

Seit 2007 ist sie regelmäßig als Ortlinde<br />

im Bayreuther »Ring« aufgetreten.<br />

Petra Lang (Wal traute) ist<br />

eine gefragte Dar stellerin<br />

von Wagner-Partien wie<br />

Brangäne, Kundry, Venus,<br />

Sieg linde und Ortrud. Sie<br />

singt weltweit an den renom<br />

mierten Opernhäusern<br />

u. a. von London, Chicago,<br />

San Francis co, Wien, Mailand, Zürich, Amsterdam,<br />

Berlin und bei den Bayreuther Festspielen.<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 5


OPER PREMIERE<br />

›GÖTTERDÄMMERUNG‹<br />

»Der Ring schließt sich«<br />

»Es gibt für mich nur<br />

wenige Stellen in deutschen<br />

Opern, die eine<br />

ähnlich große suggestive<br />

Wirkung haben wie<br />

Brünnhildes Schluss -<br />

gesang am Ende der<br />

›Götterdämmerung‹.<br />

Hier gewinnt die Musik<br />

eine Kraft und Eindring -<br />

lichkeit, die kaum zu<br />

ertragen ist. Diese<br />

enor me Spannung bereichert jeden, der diese<br />

Musik hört. Mit der ›Götterdämmerung‹<br />

schließt sich der ›Ring‹ und es freut mich, dass<br />

die Ring-Inszenierung an der <strong>Staatsoper</strong> Ham -<br />

burg insgesamt ein außerordentliches Hör- und<br />

Seherlebnis ist.«<br />

Prof. Dr. Michael Göring<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius<br />

»Für die ›Stiftung zur Förderung der Hamburgi -<br />

schen <strong>Staatsoper</strong>‹ ist die Premiere der<br />

›Götterdämmerung‹ am 17. Oktober nicht nur<br />

das Finale des bisher größten Förderprojekts<br />

unserer Stiftung an der <strong>Hamburgische</strong>n Staats -<br />

oper. Es ist auch die Krönung des Jubiläums -<br />

jahres der 1960 von Rolf Liebermann und Kurt<br />

A. Körber gegründeten Opernstiftung.<br />

Das Kuratorium unserer Stiftung ist stolz, dass<br />

das ›Unternehmen RING‹ in Hamburg einen so<br />

erfolgreichen Verlauf genommen hat. Die Ham -<br />

burgische <strong>Staatsoper</strong> bereichert ihr Re pertoire<br />

endlich wieder um<br />

Richard Wag ners ›Ring<br />

des Nibelun gen‹. Unser<br />

Dank dafür gilt der<br />

Staats oper für das<br />

ambitionierte Pro jekt,<br />

aber auch unseren För -<br />

derern, die uns in die<br />

Lage versetzt ha ben,<br />

der Hamburgi schen<br />

Oper unsere Un terstüt -<br />

zung zuzusagen.«<br />

Dr. h. c. Hans-Heinrich Bruns<br />

Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

6 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Reise zum »RING«<br />

Szene aus »Das Rheingold«<br />

Begleitend zur Hamburger Neuinszenierung haben wir uns in einer heiß begehrten Beiprogrammreihe<br />

in vier Spielzeiten auf die Reise zum »RING« gemacht. Internationale Wagner-Experten und Sängerstars<br />

gaben Einblicke und Hintergrundinformationen – nicht nur für Wagnerianer. Nachdem renommierte<br />

Gäste wie Nike Wagner, Sven Friedrich, Alexander Meier-Dörzenbach sowie Sängerpersönlichkeiten wie<br />

Gabriele Schnaut, Deborah Polaski, Kurt Moll, Harald Stamm und Siegfried Jerusalem gewonnen werden<br />

konnten, geht die Reise nun ihrem Ende entgegen. Im Oktober finden noch zwei weitere Vorträge<br />

statt.<br />

»REISE ZUM RING«: DIE LETZTEN TERMINE<br />

»Der Götter Ende dämmert nun auf«<br />

mit Udo Bermbach<br />

■ Die »Götterdämmerung« ist das grandiose Finale einer Weltentragödie, in der die bereits im<br />

»Rheingold« begangenen Fehler Wotans nun ihre Konsequenzen zeigen. Schon die Nornenszene am<br />

Anfang prognostiziert die Unabwendbarkeit der sich entwickelnden Katastrophe, und was sich dann,<br />

zwischen Siegfrieds Abschied von Brünnhilde und deren gewaltsamer Unterwerfung durch den ›falschen<br />

Gunther‹ ereignet, schärft die Konflikte, die vorangegangen sind, noch weiter so zu, dass sie nur noch<br />

durch radikale Vernichtungsstrategien der beteiligten Akteure ›gelöst‹ werden können. Hauptfigur der<br />

»Götterdämmerung« ist Hagen: er, der Sohn Alberichs, der scheinbar in dessen Auftrag handelt, ist der<br />

eigentliche Stratege des Geschehens; er arrangiert die Konflikte so, dass alle darin Verfangene nur den<br />

Tod als Lösung erkennen. Die Frage stellt sich: Arbeitet Hagen im Auftrag Wotans, der – nachdem Siegfried<br />

sich in Brünnhilde verliebt und damit für seinen Plan unbrauchbar geworden ist – nur noch die<br />

Möglichkeit des vollständigen Untergangs der bestehenden Welt sieht?<br />

»Der Götter Ende dämmert nun auf!« Über den endgültigen Untergang der politischen Welt.<br />

mit Prof. Dr. Udo Bermbach<br />

11. Oktober, 20 Uhr, Opera stabile<br />

»Ring«-Spuren im Roman<br />

mit Hans Rudolf Vaget<br />

■ Ob Hanno Buddenbrook oder Effi Briest – zuverlässig übt die Droge Wagner ihre narkotisierende<br />

Wirkung auf labile Gemüter aus. Doch nicht nur Dekadenz und Liebesleid sind Ausweise der literarischen<br />

Wagner-Rezeption. Auch Stil und Form, Mythos und Stoff haben sich in die Schwesterkunst<br />

der Dichtung eingegraben. Hans Rudolf Vaget ist nicht nur ein international renommierter Thomas-<br />

Mann-Spezialist, sondern hat auch zahlreiche Arbeiten zur deutschen Musik der Jahrhundertwende<br />

veröffentlicht (u. a. 2006 »Seelenzauber. Thomas Mann und die Musik«). Der in den USA lehrende<br />

Professor zählt damit zu den wenigen profilierten Grenzgängern zwischen Germanistik und<br />

Musikwissenschaft.<br />

Für seinen Hamburger Vortrag untersucht Vaget nicht nur das Werk von Theodor Fontane und Thomas<br />

Mann auf Wagner-Spuren, sondern nimmt auch Thea Dorn ins Visier. Die Berliner Schriftstellerin<br />

fand in Wagner ihre »Pubertätsliebe« – was sich in ihrem Bestseller-Krimi »Ringkampf« erfrischend<br />

respektlos niederschlug.<br />

»Ring«-Spuren im Roman. Eine literarische Suchaktion in drei Akten: Theodor Fontane, Thomas Mann,<br />

Thea Dorn.<br />

mit Prof. Dr. Hans Rudolf Vaget<br />

18. Oktober, 20 Uhr, Opera stabile


Eifersucht. Getanzt vom


BALLETT WIEDERAUFNAHME<br />

›PARZIVAL – EPISODEN UND ECHO‹<br />

Parzival –<br />

Episoden und Echo<br />

Ballett von John Neumeier<br />

Musik<br />

John Adams, Richard Wagner,<br />

Arvo Pärt<br />

In die Welt – aus der Welt<br />

Parzival – Stationen einer Entwicklung: Der Knabe, der in die Welt hinaustritt. Der Held auf dem Feld der Ehre. Der Ritter am<br />

Hofe von König Artus. Der Mann, der die Leidenschaft und schließlich seine Mission zu heilen entdeckt. Inspiriert von den<br />

mittelalterlichen Texten Chrétien de Troyes’ und Wolframs von Eschenbach schuf John Neumeier 2006 ein Ballett, das zen-<br />

trale Elemente der Handlung aufgreift. Ritterliche Aventüren kontrastieren mit dem zeitlos-tragischen Kern der Parzival-<br />

Legende und schaffen ein Tanzepos, das John Neumeiers Arbeit am Mythos neuerlich dokumentiert.<br />

8 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Choreografie, Inszenierung,<br />

Kostüme und Lichtkonzept<br />

John Neumeier<br />

Bühnenbild<br />

Peter Schmidt<br />

■ Am Ende hat er alles: Ruhm, Ehre und An -<br />

erkennung. Doch erscheint es ihm ohne Sinn.<br />

Parzival hat Maß und Orientierung verloren. Er<br />

hat erlebt, was er nicht verstehen konnte. Er sah<br />

Ungewöhnliches und fragte nicht weiter nach. Er<br />

hat manches erfahren, aber nicht gehandelt. Und<br />

ist weggelaufen, immer weiter, auch vor dem eigenen<br />

Nichtverstehen. Parzivals Wandlung: Ein<br />

Mann in grober Kutte betet in vollkommener Be -<br />

dürfnislosigkeit. Dessen Demut deckt in ihm auf,<br />

was bislang verschüttet war: Empathie, die Kraft<br />

des Mitleidens. Wenn Kämpfen einst Morden be -<br />

deutete, so heißt Siegen nun Verlieren. Sein innerer<br />

Auftrag liegt fortan im Heilen – ein Genesen,<br />

das auf die Etappen des eigenen Lebens zurückblickt.<br />

Im Finden seines inneren Heils ist es ihm<br />

möglich, auch anderen zu helfen. Parzival – ein<br />

Mensch, der seine Bestimmung kennengelernt<br />

hat.<br />

Der Kreis schließt sich: Parzivals Mutter Herze -<br />

loyde hatte den Knaben einst außerhalb der Welt<br />

aufgezogen und so den Grundstein gelegt für<br />

seine spätere Veränderung. Sie kleidete ihren<br />

Sohn wie ein Mädchen, um ihn vor dem Kriegs -<br />

hand werk zu schützen: der Teddybär als Spiel -<br />

zeug eines Knaben, dessen Vater ein Ritter war.<br />

Die Mutter kann es nicht verhindern, nach ihrem<br />

Tod zieht Parzival in die Weite. Seine Ausgangs -<br />

lage gleicht der von Siegfried, dem tragischen<br />

Spross der Wälsungen: Da wächst ein kommender<br />

Held heran, fern von den Menschen, aufgezogen<br />

von der Mutter oder vom Ziehvater, und muss<br />

lernen, den Fallstricken der Gesellschaft und der<br />

eigenen Ab gründe auszuweichen. Auf seinem<br />

Weg begegnet Parzival dem traurigen Fräulein,<br />

das nie lacht – und bringt es zum Lachen, denn<br />

die Erlösungs hungrige erkennt seine Berufung.<br />

Und dann, nach langen Kämpfen, trifft er auf<br />

Orge luse, ein zauberisches Mädchen, und erfährt<br />

an ihr, was es heißt, zu lieben. Gewiss, das Ge -<br />

Edvin Revazov und Anna Laudere<br />

Musikalische Leitung<br />

Simon Hewett<br />

Bariton<br />

Nmon Ford<br />

heim nis der Hingabe ist nicht zu ergründen, doch<br />

trägt es da zu bei, die Sicht auf die Dinge zu<br />

ändern. »Denn stark ist der Zauber des Begeh ren -<br />

den, doch stärker der des Entsagenden«. (Richard<br />

Wagner)<br />

Der Entstehungsprozess des Ballettes spiegelt die<br />

inneren Abläufe des Parzival-Mythos wider, wie<br />

John Neumeier berichtet: »Der Sommer 2006<br />

brachte fast keinen Urlaub. Nach vielen Tagen des<br />

Umzugs in ein noch nicht fertiggestelltes Haus<br />

begann ich am 28. August, dem ersten Probentag,<br />

mit ›Parzival‹. Je mehr ich an der Dramaturgie des<br />

Stückes arbeitete, umso weniger Wagner schien<br />

mir richtig, umso mehr Adams – eine Gratwan -<br />

de rung zwischen den ursprünglichen Quellen<br />

Wiederaufnahme<br />

30. Oktober, 19.30 Uhr<br />

Weitere Aufführungen<br />

1., 2. und 5. November, 19.30 Uhr<br />

der Geschichte und der Suche nach persönlichen<br />

Wahrheiten in diesem Mythos. Und eine der<br />

schwersten Aufgaben in meinem Leben. Ich durch -<br />

stand Qualen über die Kostüme für das Gralsbild.<br />

Am schönsten waren die Momente im Ballettsaal,<br />

als durch die Musik inspiriert die Choreografie<br />

zu fließen begann.«<br />

Zunächst drängte sich die Frage auf, welche Mu -<br />

sik die Geschichte am besten ausdrücken könnte.<br />

John Adams’ »The Amfortas Wound« brachte<br />

schließlich den Durchbruch, da sich dieses Or -<br />

chesterwerk von Wagn ers vielschichtiger spiritueller<br />

Welt absetzt. Für John Neumeier beschreibt<br />

Wagners Musik Parzi vals zerrissene Familien ge -<br />

schichte aus der Sicht seiner Mutter. Dagegen<br />

fotos: holger badekow


esitzt die beständige Energie der meisten Musik -<br />

stücke von John Ada ms eine scheinbare Naivität<br />

und eine Kraft, die Parzivals einfache Kinderwelt<br />

am sinnfälligsten wiedergibt. »Ich hatte eine<br />

zwan zigminütige Konzertarie von Adams gefunden,<br />

›The Wound Dresser‹, die für mich in sehr<br />

en ger Beziehung steht zur Wandlung in Parzival<br />

– das heißt die Entdeckung und die konsequente<br />

Verfolgung der wichtigsten Aussage des Bal -<br />

letts: Mitleid«, erinnert sich John Neumeier. Die<br />

Komposition verwendet ein Gedicht des amerikanischen<br />

Dichters Walt Whitman, der tatsächlich<br />

während des amerikanischen Bürgerkriegs<br />

ein »wound dresser«, ein Krankenpfleger war.<br />

Edvin Revazov und Anna Polikarpova<br />

Wenn Wunden heilen, bedarf es der Kraft der<br />

Symbole. Wie sonst könnte man der Hoffnung<br />

Ausdruck geben? Der Gral wird daher zum Ge -<br />

gen stand, obwohl er nichts Gegenständliches<br />

sein kann. Er ist das Symbol einer Verheißung,<br />

einer inneren Eigenschaft. Hier liegt der Schlüs -<br />

sel zum Werk: »Der Gral scheint etwas Positives<br />

zu sein und stets außerhalb der Reichweite zu liegen.<br />

Er ist etwas, wonach wir suchen. Etwas Un -<br />

de finier bares. Etwas, was nur sehr wenige Men -<br />

schen er langen. Er kann nicht etwas Äußerliches,<br />

kein konkretes Objekt sein, denn wir wissen<br />

heut zutage, dass fast jedes Objekt mit Geld zu<br />

be kommen ist. Darum kann er für mich nur in<br />

mir selbst liegen. Ein Aspekt von mir, der andere<br />

nährt. Er bedeutet Verzicht auf alle äußer li chen<br />

Dinge und die bedingungslose Selbst auf op fe rung<br />

für andere«, erklärt John Neu meier. Am En de seines<br />

Bal letts erscheint nochmals der rote Ritter, den<br />

Parzival im ersten Teil brutal er mor det hat, um<br />

sich dessen Rüs tung anzueignen. Der Gewandelte<br />

zieht dem frie renden Ritter sein weißes Hemd<br />

über. Es ist das Christushemd, das auch am Schluss<br />

von John Neumeiers Ballett »Weih nachts orato -<br />

rium« zum Vorschein kommt – Chiff re einer An -<br />

verwand lung, die das Schicksal des anderen nicht<br />

nur mitfühlt, sondern auf sich nimmt.<br />

A N D R É P O D S C H U N<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 9


BALLETT REPERTOIRE<br />

›ILLUSIONEN – WIE SCHWANENSEE‹ ›FLIESSENDE WELTEN‹ ›WEIHNACHTSORATORIUM‹<br />

Illusionen – wie Schwanensee<br />

Die Unverwirklichbarkeit der Liebe<br />

■ Wieviel Wirklichkeit liegt in Illusionen und<br />

wieviele Illusionen in der Wirklichkeit? In John<br />

Neumeiers Ballett »Illusionen – wie Schwanen -<br />

see« durchlebt ein König einzelne Stationen aus<br />

seinem Leben, die ihn in kritischen Momenten<br />

aus dem Jetzt in die Vergangenheit führen, von<br />

der Sehnsucht getrieben. Wenn Sehnsucht nach<br />

Nelly Sachs ein »redendes Schweigen« meint, so<br />

zeigt John Neumeier das königliche Leben in all<br />

seinem Glanz und seiner inneren Verzweiflung.<br />

Der König erinnert sich an ein Richtfest, als der<br />

Dachstuhl eines seiner zahlreichen Schlösser fertiggestellt<br />

wird – ein ausgelassenes Volksfest, auf<br />

dem ihm am Ende eine merkwürdige Gestalt<br />

begegnet. Ist dieser Mann ein Bote aus dem Reich<br />

des Wahnsinns, der ihm sein nahes Ende ankündigt?<br />

Oder sein Angstschatten, der ihn nie verlassen<br />

wird und im mer dann auftaucht, wenn<br />

sich sein Leben krisen haft zuspitzt? Während<br />

einer eigens für ihn gegebenen Vor stel lung des<br />

»Schwanensee«-Bal letts identifiziert sich der Kö -<br />

nig mit der Illusions welt der Bühne und übernimmt<br />

selbst die Rolle des Prinzen Siegfried.<br />

Doch auch hier verwandelt sich der Zauberer<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Jauchzet, frohlocket – solange die Musik tönt<br />

■ Bevor Johann Sebastian Bachs Musik er -<br />

klingt, schält sich ein Mann aus einer Menschen -<br />

menge heraus, stellt im Abseits ein kleines Tan -<br />

nenbäumchen auf und zündet eine Kerze an – das<br />

Zeichen zum Einsatz des Eingangschores »Jauch -<br />

zet, frohlocket«, in dem ein Zustand ungetrübter<br />

Freude tönt, der seit der Vertreibung aus dem<br />

Paradies verloren schien und deshalb so ausgelassen<br />

wirkt, weil er von der Ursünde nichts weiß.<br />

»Es geht um Hoffnung«, so John Neumeier, »nicht<br />

um eine fertige Erlösung. Wenn die Musik endet,<br />

herrscht Stille, und wir tauchen wieder ein in<br />

unser Leben auf Erden«. Gegen Ende des Chores<br />

treten schwarz gekleidete Menschen auf, Koffer<br />

tragend und auf Wanderschaft. Sie werden im mer<br />

wieder zu sehen sein – eine Welt in Bewegung,<br />

im Schwebezustand. Später durchlebt die Mutter<br />

in der Arie »Schlafe, mein Liebster« ihre Ge -<br />

schichte, deren Außergewöhnlichkeit Lukas hervorhebt:<br />

»Maria aber behielt alle diese Worte und<br />

bewegte sie in ihrem Herzen«. John Neumeier<br />

sieht in ihrer Bewegtheit »eine Vorahnung auf das<br />

Schicksal ihres Kindes, mitsamt dem damit verbundenen<br />

Leid, der Schmerzen und der Tren -<br />

nung«. Das weiße Hemd als Symbol des ›abwesenden<br />

Geistes‹ spiegelt ihre Hingabe und Liebe<br />

zum Kind. Im weiteren Verlauf tritt ein Hirte hin -<br />

zu, dem die Mutter das vor ihr ausgebreitete<br />

Hemd überstreift. Er beugt sich an ihre Brust, ein<br />

Wechselspiel des Sich-Kreuzens: Mal liegt sie in<br />

seinen Armen, mal er in ihren. Die Leidens ge -<br />

10 | <strong>Journal</strong> 2<br />

schichte wird durchgespielt, die Pietà-Figur er -<br />

scheint, eingebettet in einer aus der Musik strömenden<br />

Intimität und Sinnlichkeit. Im Wiegen -<br />

lied liegt Christi Kreuzigung noch weit. Am Ende<br />

wird der Eingangschor »Jauchzet, frohlocket«<br />

wiederholt. Längst hat sich da der einzelne Mann<br />

aus seiner Einsamkeit herausgelöst und die Per -<br />

spektive vom Beobachter zum aktiven Protago -<br />

nis ten gewechselt, erst skeptisch, dann zuneh-<br />

Rotbart plötzlich in den Mann im Schatten.<br />

Schließ lich kommt es auf einem Mas ken ball zum<br />

Ausbruch, als ein Clown sich als die geheimnisvolle<br />

Gestalt zu erkennen gibt.<br />

John Neumeier erläutert, welche menschlichen<br />

Züge dem König eingeschrieben sind: »An die Ver -<br />

bindungen zwischen dem Leben von Ludwig II.,<br />

Bayerns Traum- und Märchenkönig, und Sieg -<br />

fried, dem ›Schwanensee‹-Prinzen, hatte ich zu -<br />

vor nicht gedacht, obwohl die Idee nicht neu war.<br />

Als ich das Ballett 1976 kreierte, fielen mir mehrere<br />

Parallelen auf zwischen Prinz Siegfrieds Welt -<br />

flucht, der sich immer mehr von jeder politischen<br />

und gesellschaftlichen Realität entfernen den Wirk -<br />

lichkeit Ludwigs II. und Tschaikowskys eigenem<br />

Leben.« In einem Punkt treffen sich die historische<br />

Figur von Ludwig II., der Komponist Tschaikows ky<br />

und der märchenhafte Prinz Sieg fried: in der Un -<br />

ver wirklichbarkeit der Liebe und daraus resultierend<br />

in der Frage, wie man mit ihr umgeht.<br />

Aufführungen<br />

3. Oktober, 18.00 Uhr<br />

6., 8., 9. Oktober, jeweils 19.00 Uhr<br />

mend fasziniert von dem, was sich auf der Bühne<br />

und im Orchestergraben ereignet. Schweben will<br />

auch er, im Jubel der Musik, tanzend – zumindest<br />

solange die Musik tönt.<br />

Aufführungen<br />

20. November, 19.30 Uhr<br />

22. Dezember, 19.30 Uhr<br />

26. Dezember, 15.00 und 19.30 Uhr


Fließende Welten<br />

Pressestimmen zur Premiere am 13. Juni 2010<br />

Alexandre Riabko, Joëlle Boulogne und Thiago Bordin in »Seven Haiku of the Moon«<br />

■ John Neumeier bezieht sich klugerweise<br />

im Bewegungsvokabular<br />

der beiden Ballette haupt sächlich auf<br />

sein eigenes und nicht auf fern öst -<br />

liche Stilistik, was ohnehin nur kunst -<br />

handwerklich gewirkt hätte. Auffal -<br />

lend sind jedoch Langsam keit, Re -<br />

duktion und die klare, zeichenhafte<br />

Einfachheit in der Linienführung, die<br />

der Cho re o graf an manchen Stellen<br />

mit komplizierten Figuren, Dre -<br />

hun gen oder Hebungen bricht.<br />

DPA/Süddeutsche Zeitung<br />

»Seven Haiku of the Moon« aus<br />

dem Jahr 1989 und »Seasons – The<br />

Colors of Time« von 2000. Zwei in<br />

ihren Grundzügen lyrisch meditativ,<br />

teils hoch expressiv angelegte<br />

Stim mungsballette, die Neumeiers<br />

Bewunderung für das japanische<br />

Nō-Spiel und die japanische Kultur<br />

zwar verraten, sie jedoch nicht imitieren.<br />

Es ist in seinen stilistischen<br />

Andeutungen ein gewissermaßen<br />

europäisierter Japanismus, der un -<br />

ver kennbar Neumeiers Bewegungs -<br />

sprache zeigt, sie aber zu bisweilen<br />

zeit lupenhaft geronnenen Chiffren<br />

reduziert und zu äußerster Bewe -<br />

gungs konzentration zwingt.<br />

Es sind Bilder von berührender, fast<br />

hoheitsvoller Schönheit, die dem Be -<br />

trachter viel Zeit zum Sichversin -<br />

ken lassen, ohne dass er in einen spirituell<br />

schwiemeligen Sog geriete und<br />

ohne dass ihm in überdeutlichen<br />

Metaphern oder lautem Lachen und<br />

Kreischen mitgeteilt würde, welche<br />

Stimmungen gerade angesagt sind.<br />

Hamburger Abendblatt<br />

Ein asiatischer Abend eines Ameri -<br />

kaners in Mitteleuropa – absolut<br />

sehenswert.<br />

Hamburger Morgenpost<br />

»Seven Haiku of the Moon« bringt<br />

die Stim mun gen und Gefühle in<br />

Bewegung. […] Obwohl das Stück<br />

schon 20 Jahre alt ist, so erscheint es<br />

doch höchst aktuell – vielleicht, weil<br />

es so reduziert und zurückgenommen,<br />

gleichzeitig aber auch expressiv<br />

wie meditativ ist, in den Soli, Pas<br />

de deux oder Pas de trois ebenso wie<br />

in den Ensembles.<br />

Etwas sperriger, aber nicht minder<br />

expressiv der zweite Teil des Abends:<br />

»Seasons – The Colors of Time«.<br />

[…] Neumeier findet hier wiederum<br />

eine ebenso expressive wie verhaltene<br />

Bewegungs spra che, die in<br />

manchen Passagen an andere seiner<br />

Stücke erinnert, aber doch zu zeitlosem<br />

Eigen leben erwacht. Es ist ge -<br />

rade die Schlichtheit und Zurück ge -<br />

nommenheit dieser Choreografie,<br />

die hier den nachhaltigsten Ein -<br />

druck hinterlässt, das Stille, Gesam -<br />

melte, Verhaltene.<br />

Tanznetz.de<br />

Aufführungen<br />

10. Oktober, 14.30 und 19.30 Uhr<br />

9., 19. November, jeweils 19.30 Uhr<br />

fotos: holger badekow<br />

<strong>Journal</strong> 1 | 11


BALLETT NEWS<br />

›COMPAGNIE‹ ›STIFTUNG‹ ›NACHRUF‹<br />

Neue Mitglieder und Beförderungen<br />

Neues aus der Compagnie<br />

Auszeichnungen<br />

Gleich mehrere Mitglieder der Compagnie<br />

wurden in diesem Sommer mit Auszeich -<br />

nungen ge ehrt. Unter den Preisträgern des<br />

diesjährigen Premio Danza & Danza, einem<br />

der renommiertesten Tanz-Preise Ita liens,<br />

befinden sich auch zwei Mitglieder des<br />

HAMBURG BALLETT: Als bes ter Tänzer wur -<br />

de der Erste Solist Otto Bubeníček ge -<br />

meinsam mit seinem Bruder Jiˇrí – ehemali-<br />

ges Mitglied der Ham burger Compagnie<br />

und jetzt am Sem perOper Bal lett – geehrt.<br />

Edvin Revazov er hielt die Auszeich nung in<br />

der Kate gorie Neuent deckung.<br />

Wir gratulieren!<br />

12 | <strong>Journal</strong> 2<br />

■ Im Ensemble hat es über den Sommer einige Veränderungen<br />

gegeben: Während des Italien gast spiels im Juli ernannte John<br />

Neumeier Edvin Revazov zum Ersten Solisten und beförderte Yuka<br />

Oishi, Alexandr Trusch und Kiran West zu So lis ten. Außerdem be -<br />

grüßen wir neue Compagnie-Mit glieder: Mit Kristina Bor bélyová,<br />

Célicia Haas, Isadora Meza, Zhaoqian Peng, Lucia Ríos, Zachary<br />

Clark, Marcelino Libao und Aleix Martínez haben insgesamt<br />

Für die Karriere nach der Karriere<br />

Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland<br />

■ In keinem anderen Land der Welt gibt es ähnlich<br />

viele Tänzer und Tanzgruppen wie in Deutsch -<br />

land – insgesamt 1300 Tanzende arbeiten mit<br />

einem festen Engagement an deutschen Büh nen,<br />

hinzu kommen zahllose freie Gruppen. Sie alle sorgen<br />

für eine einzigartige Fülle der Tanzkultur. Wer<br />

aber sorgt für sie, wenn sie sich nach ihrem relativ<br />

kurzen aktiven Berufsleben neu orientieren müssen?<br />

Im Gegensatz zu Leistungssportlern, de nen<br />

vielfältige Unterstützung zuteil wird – unter anderem<br />

durch 24 von der Bundesregierung bezahlte<br />

Berufsberater – konnten sich Tänzer bislang an<br />

keine Stelle wenden, die sie in dem schwierigen<br />

Transi tions prozess von der Bühnenkarriere ins<br />

»nor male« Berufsleben begleitet.<br />

Das soll sich nun ändern. Denn seit dem 19. Januar<br />

2010 existiert die Stiftung TANZ – Transition<br />

Zentrum Deutschland mit Sitz in Berlin. Sie stellte<br />

sich im Sommer erstmals im Rahmen einer<br />

Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Ziel der Stif -<br />

tung ist es, Tänzer in ihrer künstlerischen Ent -<br />

faltung zu fördern und den Übergang in den neuen<br />

Beruf sowohl ideell als auch materiell zu unterstützen.<br />

Auf diese Weise soll nicht zuletzt die Lobby<br />

des Tanzes in Deutschland gestärkt werden.<br />

Bezuschusst mit einer Anschubfinanzierung von<br />

knapp 60.000 Euro aus den Fördermitteln von<br />

Tanzplan Deutschland soll so ein Netzwerk entste-<br />

acht Elevinnen und Ele ven den Sprung aus der Bal lett schule<br />

ins Ensemble geschafft. Aus Argentinien stößt Ema nuel<br />

Amuchástegui zum HAMBURG BALLETT. Er war Finalist im Eleven -<br />

programm des Prix de Lausanne und entschied sich für ein Eleven -<br />

stipen dium in der Hamburger Compagnie. Seine Aus bil dung absolvierte<br />

er unter anderem in der Bal lett schule des Teatro Colón und<br />

an der Ben Stevenson Academy des Houston Ballet.<br />

hen, das Tänzerinnen und Tänzern als Lotse dient<br />

auf dem Weg in eine neue Existenz. »Die Stiftung<br />

bildet eine Schnittstelle zu anderen Institutionen –<br />

von der Agentur zur Arbeit bis hin zu Berufsnetz -<br />

werken, die ein Rahmenwerk um den Tanz herum<br />

bauen. Und dies beginnt nicht erst bei der Tran si -<br />

tion selbst, sondern schon lange vorher. Grund -<br />

lagen müssen schon im Rahmen der Ausbildung<br />

geschaffen werden«, sagt Sabrina Sadowska, eine<br />

der Initiatorinnen der Stiftung.<br />

Auch John Neumeier setzt sich für die neue Stiftung<br />

ein – so sehr, dass er die Funktion des Kura toriums -<br />

vorsitzenden übernommen hat. »Die Karriere eines<br />

jeden Tänzers ist individuell – und das gilt ebenso<br />

für die Karriere nach der Bühne«, meint er. »Es ist<br />

wichtig, dass ein Tänzer sich ganz auf den Tanz<br />

konzentrieren kann, um alles geben zu können. Ein<br />

Transitions-Zentrum sorgt für eine angstfreiere<br />

Zukunft. Daher werde ich dieses Projekt unterstützen,<br />

soweit und solange ich kann.«<br />

Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland<br />

Kollwitzstraße 64<br />

10435 Berlin<br />

www.stiftung-tanz.com


In memoriam Willy Wiermann<br />

Ein Nachruf von John Neumeier<br />

■ Willy Wiermann habe ich durch<br />

den Schauspieler Werner Pochath<br />

ken nen gelernt, einen sehr guten<br />

Freund von mir. Willy Wiermann<br />

war ein Mann, der mit großer Freu -<br />

de anderen Menschen geholfen hat.<br />

Er wusste Probleme auf ganz praktischer<br />

Ebene zu lösen und tat das für<br />

Freun de immer sehr gern. So kam er<br />

in mein Leben und hat meine Arbeit<br />

mit großem Interesse und Enthusi as -<br />

mus verfolgt, in Hamburg und auch<br />

anderswo. Eines Tages fragte mich<br />

meine Haushilfe Frau Edith Trocken -<br />

brodt, ob ich einen Bus organisieren<br />

könnte, um die Premiere meines<br />

Bal lettes »Josephs Legende« in Wien<br />

im Februar 1977 zu besuchen. Ich<br />

antwortete, ich hätte genug zu tun,<br />

die Schritte zu erfinden. Daraufhin<br />

fragte sie, ob »wir« das übernehmen<br />

dürften. Ich erwiderte: »Machen Sie,<br />

was Sie wollen«, worauf ich erfuhr,<br />

dass sie im nächsten Zimmer sofort<br />

Willy Wiermann angerufen hatte<br />

Auftakt zur neuen Spielzeit<br />

Das HAMBURG BALLETT bei der Theaternacht<br />

mit den Worten: »Er hat uns grünes<br />

Licht ge geben«. So begann der Kreis<br />

der Ham burger Ballettfreunde. Üb er<br />

die Jahre war es Willy Wier mann, der<br />

diese Gruppe von Ballett enthusias -<br />

ten geführt, begleitet und weiter<br />

voran getragen hat. Bei jeder Ballett-<br />

Werk statt saß er in der ers ten Reihe<br />

und manchmal sprach ich direkt zu<br />

ihm. Ich kenne keinen an deren Men -<br />

schen, der über diese lan ge Zeit mit<br />

so viel be ständiger positiver Energie<br />

unsere Arbeit im Ballettzentrum so<br />

aufrichtig und treu unterstützt hat<br />

– und das bis zu unserer letzten Be -<br />

gegnung in Venedig im Herbst 2009,<br />

wo er, obwohl sichtlich geschwächt<br />

und krank, sich wie ein Kind gefreut<br />

hat, »Tod in Venedig« im Teatro La<br />

Fenice zu sehen. Wir haben uns verabschiedet<br />

und es war leider das letz -<br />

te Mal. Ich danke Willy Wier mann<br />

für alles, was er für das HAMBURG<br />

BALLETT und für mich getan hat.<br />

Er bleibt in ewiger Erinnerung.<br />

Probenatmosphäre pur gab es während der Theaternacht im Ballettzentrum<br />

Hamburg. John Neumeiers Compagnie zeigte in den Ballettsälen Ausschnitte<br />

aus »Illusionen – wie Schwanensee«, »Endstation Sehnsucht« und »Dances at<br />

a Gathering« von Jerome Robbins. Natürlich war auch die Ballettschule ver -<br />

tre ten, die Einblicke in ihre Unterrichtsarbeit mit klassischem Ballett unter richt,<br />

Folklore-Stunden und Tanz-Komposition gab. 2500 Besucher ließen sich die<br />

Gelegenheit nicht nehmen und strömten in die Caspar-Voght-Straße. Später<br />

ging es für die jungen Tänzer der Ballettschule ins Ernst Deutsch Theater<br />

und für die Compagnie ins Schauspielhaus, wo zur Verrückten Stunde gegen<br />

0.00 Uhr Auszüge aus John Neumeiers wichtigsten und jüngsten<br />

Choreografien zu sehen waren.<br />

Trattoria „Cucina della Mamma“<br />

<strong>Journal</strong> 1 | 13


OPER REPERTOIRE<br />

›BELCANTO-WOCHEN‹ 5. SEPTEMBER BIS 16. NOVEMBER<br />

14 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Belcanto-Wochen<br />

Im zweiten Abschnitt der<br />

Belcanto-Wochen werden Stars<br />

wie Edita Gruberova, Sumi Jo,<br />

L’ubica Vargicová, Ramón Vargas,<br />

Dmitry Korchak, Dalibor Jenis,<br />

Franco Vassallo und Alexandru<br />

Agache einen Abstecher in die<br />

Hansestadt machen, um die<br />

Hamburger Opernfreunde mit<br />

ihrer Sangeskunst zu erfreuen.


»Die Bühnenpräsenz von Edita Gruberova ist ebenso<br />

überwältigend wie ihre Stimm be herr schung, ihr<br />

Piano ohne Beispiel. Die zweite Stro phe der be -<br />

rühm ten Casta Diva-Arie war … ein berührendes<br />

Gebet um Frieden: im feinsten und doch geradlinigsten<br />

Pianissimo, das man sich von einer Diva<br />

nur wünschen kann. Die dramatischen Ausbrüche<br />

der Gruberova sind nicht weniger überwältigend.<br />

Wenn sie in der Tiefe ihres Brustregisters zusätzliche<br />

Resonanz räume für mächtig orgelnde Töne zu<br />

öffnen scheint, dann fürchtet sich nicht nur ein<br />

römischer Prokonsul. Da die Gruberova sich solche<br />

Aus- und Register-Brüche nur auf wenigen Tö nen<br />

gestattet, wirken sie nie manieriert. Das gilt auch<br />

für ihre zu feinen Glis sandi verschliffenen Kolora -<br />

tu ren, die wie silbrige Pfeile glitzern. Das Be -<br />

rührends te aber ist ihr Piano, das das Fest spiel haus<br />

Liana Aleksanyan (Violetta Valéry)<br />

und Dovlet Nurgeldiyev (Debüt als<br />

Alfredo Germont)<br />

Giuseppe Verdi<br />

La Traviata<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek/Simone<br />

Young (Nov.) INSZENIERUNG Folke Abenius BÜHNENBILD<br />

Toni Businger KOSTÜME Hans-Günter Willerscheidt CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIEL LEITUNG Petra Ingeborg<br />

Beyerlein<br />

Violetta Valéry Liana Aleksanyan/Edita Gruberova (Nov.)<br />

Flora Bervoix Renate Spingler · Annina Ann-Beth Solvang/<br />

Katja Pieweck · Alfredo Germont Dovlet Nurgeldiyev/<br />

Ramón Vargas (Nov.) · Giorgio Ger mont Franco Vassallo/<br />

Dalibor Jenis (Nov.) · Gastone Paulo Paolillo/Jun-Sang Han ·<br />

Il Barone Douphol Jan Buch wald/Moritz Gogg · Il Mar quese<br />

d’Obigny Levente Páll · Il Dot tore Gren vil Wil helm Schwing -<br />

hammer/Tigran Martirossian · Giuseppe Chris Lysack/Paulo<br />

Paolillo · Un Domestico di Flora Steven Dorn Gifford/Ma riusz<br />

Koler · Un Com mis sionario Peter Veit/Gabor Nagy<br />

Aufführungen<br />

wie ein Glanz erfüllt«, formulierte ›Der Standard‹<br />

Wien im August 2010 anlässlich der konzertanten<br />

Aufführung von Bellinis »Norma« bei den<br />

Salzburger Festspielen. Edita Gruberova gilt als<br />

unumstrittene »Kö ni gin des Belcanto« und hat<br />

einem gan zen Opern genre zu einer neuen Glanz -<br />

zeit verholfen. Sie trat an allen berühmten Opern -<br />

häusern und Festivals auf. Große Häuser nahmen<br />

ihretwegen die selten aufgeführten großen Bel -<br />

can to-Opern von Bellini oder Donizetti in ihre<br />

Spielpläne auf. Sie hat zahlreiche Aus zeich nun -<br />

gen erhalten, ist Ehren mitglied der Wiener Staats -<br />

oper so wie ös ter reichische und bayerische Kam -<br />

mer sän gerin. Auch bei ihren Auf tritten in Ham -<br />

burg wurde Edita Gruberova mit Ovationen be -<br />

dacht, zu letzt in den konzer tanten Auf füh rungen<br />

von »Anna Bole na«, »Ro berto De ve reux«, »Bea -<br />

8. Oktober; 4., 8., 12. November 2010<br />

um 19.00 Uhr; 24. Oktober, 16.30 Uhr<br />

Edita Gruberova und Ramón Vargas<br />

linke Seite: Szene aus »Rigoletto«.<br />

tri ce di Ten da« und im Jahr 2007 als Norma. An<br />

der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> trat Edita Gru -<br />

berova erstmals am 12. November 1970 als Olym -<br />

pia in »Hoff manns Erzählungen« auf. Ihr letztes<br />

Engagement in einer szenischen Produktion an<br />

der Dammtorstraße war 1981/82 als Violetta in<br />

»La Traviata«. Mit derselben Rolle in derselben<br />

Pro duk tion erfolgt nun – fast auf den Tag genau<br />

40 Jahre nach ihrem Debüt – das Comeback.<br />

Von vielen Gesangsfreunden sehnsüchtig er -<br />

wartet wird die Rückkehr von Ramón Vargas, der<br />

zuletzt in den 90er-Jahren an der Als ter auftrat.<br />

Der aus Mexiko City stammende Künstler gehört<br />

zu den gefragtesten Tenören seiner Ge ne ration<br />

und ist Gast an allen großen Opern häusern, u. a.<br />

in New York, Los Angeles, Wien, Berlin, Mailand,<br />

Paris, Zürich, Madrid, Buenos Aires, Rom, Bolo -<br />

gna und Lon don sowie u. a. bei den Festspielen<br />

in Florenz und Salzburg. Zu den wichtigen Par -<br />

tien seines um fang reichen Reper toires zählen<br />

Ric cardo (»Un Bal lo in Maschera«), Wer ther,<br />

Duca di Mantova (»Rigoletto«), Ro dolfo (»La<br />

Bo hè me«), Idomeneo, Tito (»La Cle menza di<br />

Tito«) und Don Carlo. Im November gastiert<br />

Ramón Vargas drei Mal in Ham burg, als Alfredo<br />

in »La Traviata«.<br />

Dritter im Bunde bei dieser hochkarätig be -<br />

setzten Aufführungsserie ist Dali bor Jenis. Auf<br />

Erfolge bei mehreren renommierten Gesangs -<br />

wett bewerben – unter anderem dem Bel ve dere-<br />

Gaetano Donizetti<br />

L’Elisir d’Amore<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy<br />

INSZE NIERUNG UND BÜHNENBILD nach Jean-Pierre<br />

Ponnelle KOSTÜME Pet Halmen CHOR Florian<br />

Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang Bücker<br />

Adina Vida Mikneviciute · Nemorino Jun-Sang Han ·<br />

Belcore Lauri Vasar · Dulcamara Tigran Martirossian<br />

Gianetta Mélissa Petit · Un Servitore di Dulcamara<br />

Bernd Brüning<br />

Aufführung<br />

20. Oktober 2010 um 19.30 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 15


OPER REPERTOIRE<br />

BELCANTO-WOCHEN ›LA FILLE DU RÉGIMENT‹ ›RIGOLETTO‹<br />

Dalibor Jenis<br />

Wettbewerb in Wien – folgten Enga gements an<br />

den großen Bühnen der Welt. Dalibor Jenis ist<br />

regelmäßig Gast der Wiener und der Baye ri schen<br />

<strong>Staatsoper</strong>, der Deutschen Oper Berlin, der Sem -<br />

per oper Dres den, des Royal Opera House Lon -<br />

don, der Opéra National de Paris, des Gran Teatre<br />

del Liceu Barcelona sowie des New National<br />

Thea tre Tokyo und des Teatro alla Scala in<br />

Mailand. Etliche seiner Partien hat er bereits in<br />

Ham burg vor gestellt: Figaro (»Il Barbiere di<br />

Siviglia«), Mar cello (»La Bo hè me«), Don Gio van -<br />

ni, Silvio (»I Pa gliacci«), Eugen Onegin, Giorgio<br />

Germont (»La Traviata«), Jeletz ki (»Pique<br />

Dame«) und Renato (»Un Ballo in Mas chera«).<br />

Als Padre Ger mont kehrt Dalibor Jenis in diesem<br />

Herbst in die Hansestadt zurück.<br />

Die musikalische Leitung des ›Traviata-<br />

Events‹ Anfang November liegt selbstverständlich<br />

in den Händen von Hausherrin Simone Young.<br />

L’ubica Vargicová gastierte bereits während<br />

ihres Studiums am Konservatorium und an der<br />

Hochschule für musische Künste in Bratislava in<br />

der Oper des Slowakischen Nationaltheaters mit<br />

der Rolle der Violetta in »La Traviata«. Später präsentierte<br />

sie sich als Mitglied des Ensembles in<br />

wei teren großen Koloratur sopran-Rollen. In<br />

L’ubica Vargicová<br />

16 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Belcanto Teil 3: Was heißt schöner Gesang?<br />

Was zeichnet einen Belcantisten aus?<br />

Dalibor Jenis: Wie Noten mit Honig veredelt<br />

Belcanto braucht ein Herz. Doch wie ist das konkret zu definieren? »Schön singen« heißt in<br />

erster Linie Gefühle zeigen. Technische Virtuosität ist sehr wichtig, aber man sollte nicht nur<br />

Worte, Noten und Rhythmus, sondern immer auch Inhalte interpretieren. Jede Phrase enthält<br />

einen bestimmten »Geist«, der sinnvoll gestaltet werden muss, um den Eigenwert eines<br />

Motivs deutlich zu machen. Sinnlichkeit und Emphase sind unverzichtbar für die Wirkung<br />

des Singens.<br />

Die Grundvoraussetzung für Belcanto ist ein schönes Legato, eine weiche flüssige Ton -<br />

gebung: »wie Noten mit Honig veredelt«. Das stimmt wirklich. Ohne Honig wäre das kein<br />

Belcanto. Die italienischen Komponisten haben uns unzählige Möglichkeiten dazu an die Hand<br />

gegeben, wie etwa Gaetano Donizetti, der einer der größten Schöpfer des Belcanto war, oder<br />

auch Vincenzo Bellini. Die Gesangslinie ist bei diesen Komponisten stets dominant, und das<br />

Orchester spielt eher eine sekundäre Rolle. Aus diesem Grund ist die vokale Hauptlinie besonders<br />

wichtig. Doch wenn diese »leer« klingt und jemand nur schematisch Noten und Rhythmus<br />

singt, so ist das nicht Belcanto. Beispielsweise wird in vielen dieser Opern eine Phrase dreimal<br />

wiederholt, rein notenmäßig mit derselben Musik und zu denselben Worten. Ein wahrer Bel -<br />

can tist wird trotz dieser Wiederholungen immer etwas anderes beim ersten, zweiten oder dritten<br />

Mal gestalten. Das können ganz verschiedene Dinge sein: eine veränderte Dynamik oder<br />

ein anderer Ausdruck. Da die Reprisen der Steigerung des Ausdrucks dienen, ist eine sinnvolle<br />

Ausschmückung der melodischen Linien unbedingt notwendig. Das ist Belcanto. Das ist<br />

nicht einfach, aber in Wahrheit auch nicht sehr kompliziert.<br />

Einer der größten Belcanto-Sänger war für mich Luciano Pavarotti. Er hatte alles, was man<br />

für dieses spezielle Repertoire braucht: eine kraftvolle lyrische Stimme mit einem unverwechselbaren<br />

Timbre, ein strömendes Legato, geschmeidige Koloraturen, reiche Nuancen der<br />

Dynamik, ein gutes Passaggio und eine brillante Höhe. Er sagte einmal: »Meine Stimme liebt<br />

die Rollen von Donizetti, ich liebe die Partien von Verdi.« Und Pavarotti gehört für mich zu<br />

den besten Interpreten beider genannten Komponisten.<br />

Besonders in den frühen Opern Verdis finden sich noch Belcanto-Elemente wie konventionell<br />

gut gebaute Arien, die an Donizetti oder Rossini anknüpfen, oder sorgfältig ausgearbeitete<br />

Kadenzen und viele Verzierungen. Mit Verdis ersten Erfolgsopern »Rigoletto«, »La<br />

Traviata« und »Il Trovatore« nimmt eine Entwicklung ihren Anfang, die mit der Bezeichnung<br />

›Psychologisierung des Belcantos‹ auf eine griffige Formel gebracht worden ist. Verdi legte<br />

verstärkt Wert auf die »parola scenica« – das szenische Wort – mit dem Ziel, die Verschmelzung<br />

von Wort und Musik zu erlangen, um die Einheit von musikalischem Ausdruck und szenischem<br />

Realismus zu erzielen.<br />

Nach einer parola scenica verlangt auch die Musik einer meiner liebsten Partien, jene des<br />

Renato in »Un Ballo in Maschera«. Sie ist für mich wirklich eine Belcanto-Partie, in der ich<br />

viele verschiedene Emotionen zeigen kann. Mich fasziniert es, die innere Wirklichkeit dieser<br />

Figur zu durchleuchten, ihre wahren oder falschen und auch die unbewussten Gefühle auszuloten.<br />

Die Phrasierung ist unglaublich schön. Man kann sie mit Portamenti beleben, und<br />

man kann an der sängerischen Ausformung durch Schattierungen des Tons arbeiten. Je subtiler<br />

die Formensprache der Musik in klingende Sprache verwandelt wird, desto ausdrucksvoller<br />

kann das Singen gelingen.<br />

aufgezeichnet von Annedore Cordes<br />

ihrem Terminkalender stehen Auftritte an den<br />

großen Opernbühnen wie der Wiener <strong>Staatsoper</strong>,<br />

den Salzburger Fest spielen, der Metropolitan<br />

Opera New York und der Oper Zürich. Am Haus<br />

an der Dammtorstraße war die Künstlerin bisher<br />

als Gilda in »Rigoletto«, Vio letta in »La Tra -<br />

viata« und als Marie in »La Fille du Régiment«<br />

zu erleben. Mit letztgenannter Partie ist sie im<br />

Oktober wieder in der Hansestadt zu Gast.<br />

Aus Russland stammt der junge Tenor Dmitry<br />

Korchak. Er studierte an der Moskauer Sveshni -<br />

kov-Schule und an der Moskauer Chor-Aka de -<br />

mie. Seitdem er sowohl den Francisco-Viñas-<br />

Wett bewerb in Barcelona als auch zweimal den<br />

Pláci do-Domingo-Wettbewerb in Los An geles<br />

ge wann, gilt er als neuer Tenor der Sonderklasse.<br />

Verpflichtungen im Pariser Théâtre du Châtelet,<br />

der Londoner Royal Festival Hall, der New Yorker<br />

Avery Fisher Hall und beim Rossini Opera Fes -<br />

tival in Pesaro legen Zeugnis seiner steilen Kar -<br />

riere ab. Er sang »La Sonnambula« an der Opera<br />

di Roma und am Teatro Maestranza in Sevilla,<br />

»Die Zauber flöte« in Macerata und Brüs sel,<br />

»Wer ther« in Savona, Donizettis »Dom Sébas -<br />

tien« in der Carnegie Hall New York, »Fal staff«<br />

am Teatro San Carlo in Neapel, »L’Elisir d’Amo -<br />

re« an der Opéra de Paris und der Wiener<br />

<strong>Staatsoper</strong> sowie »Il Barbiere di Siviglia« an der<br />

Ber liner <strong>Staatsoper</strong> und in Mar seille. Zu seinen<br />

zu künftigen Engagements zählen »L’Elisir


Dmitry Korchak<br />

d’Amo re« an der Bayerischen <strong>Staatsoper</strong>, Bizets<br />

»Les Pêcheures de Perles« an der Opera Comique<br />

Pa ris und »I Puritani« an der Wiener <strong>Staatsoper</strong>.<br />

Zuvor jedoch kommt das hanseatische De büt von<br />

Dmitry Korchak: am 19. Oktober mit dem Tonio<br />

in »La Fille du Régiment«.<br />

Gioachino Rossini<br />

Il Turco in Italia<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alfred Eschwé INSZE NIE RUNG<br />

Christof Loy BÜHNENBILD UND KOSTÜME Herbert<br />

Murauer LICHT Reinhard Traub CHOR Christian<br />

Günther SPIEL LEITUNG Aldona Farrugia<br />

Selim Tigran Martirossian · Donna Fiorilla Sumi Jo ·<br />

Don Geronio Luciano di Pasquale · Don Narciso<br />

Filippo Adami · Prosdocimo Moritz Gogg · Zaida<br />

Juhee Min · Albazar Paulo Paolillo<br />

Aufführungen<br />

7., 15. Oktober 2010 um 19.30 Uhr<br />

noch zwei Mal als Donna Fiorilla<br />

zu erleben: Sumi Jo<br />

Szene aus »La Fille du Régiment«<br />

In Hamburg braucht man ihn eigentlich<br />

nicht mehr vorzustellen. Seit vielen Jahren ist<br />

Alexandru Agache häufiger und gerngesehener<br />

Gast an der <strong>Staatsoper</strong>. Zu der Fülle der Partien,<br />

die er hier gestaltete, zählen der Marquis Posa<br />

(»Don Carlo«), Luna (»Il Trova tore«), Giorgio<br />

Ger mont (»La Traviata«), Sharpless (»Madama<br />

But ter fly«), Macbeth, Renato (»Un Ballo in Mas -<br />

Gaetano Donizetti<br />

La Fille du Régiment<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Florian Csizmadia<br />

INSZENIERUNG Alexander von Pfeil BÜHNENBILD<br />

Bernd Damovsky KOSTÜME Sharon Rohardt CHOR<br />

Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />

Marie L’ubica Vargicová · La Marquise de Ber ken -<br />

field Renate Spingler · La Duchesse de Crakentorp<br />

Cristina aus Amsterdam · Tonio Dmitry Korchak ·<br />

Sulpice Tigran Martirossian · Hortensio Dong-Hwan<br />

Lee · Un Caporal Hee-Saup Yoon · Un Paysan Chris<br />

Lysack · Un Maître de Danse Eric Miot<br />

Aufführungen<br />

19., 23., 26. Oktober 2010 um 19.30 Uhr<br />

chera«) und Rigoletto. Der rumänische Bariton<br />

wurde in Cluj geboren. Seine internationale Kar -<br />

riere begann 1988 mit seinem Debüt als Renato<br />

in »Un Ballo in Maschera« am Royal Opera<br />

House Co vent Gar den. Seither sang Alexandru<br />

Agache an den wichtigsten Opern häusern rund<br />

um den Erd ball wie der Mailänder Scala, der New<br />

Yorker Met, der Wiener <strong>Staatsoper</strong> oder der Opé -<br />

ra National de Paris. Zu seinen CD- und DVD-<br />

Ein spielungen zählen unter anderem »Lucia di<br />

Lam mermoor«, »Rigo letto«, »Faust«, »Aida«,<br />

»Si mon Boc ca ne gra« sowie die Uraufführung<br />

von der »Messa per Rossini«. Im No vember übernimmt<br />

Alexandru Agache wieder die Titel partie<br />

in Verdis »Rigoletto«. ■ AC<br />

Giuseppe Verdi<br />

Rigoletto<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Soddy INSZENIE-<br />

RUNG Andreas Homoki BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />

Wolfgang Gussmann LICHT Manfred Voss CHOR<br />

Christian Günther SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />

Il Duca di Mantova Darío Schmunck · Rigoletto<br />

Alexandru Agache · Gilda Liana Aleksanyan · Il<br />

Conte Monterone Jan Buchwald · Il Conte di Cepra -<br />

no Hee-Saup Yoon · La Contessa di Ceprano Mélissa<br />

Petit · Marullo Dong-Hwan Lee · Borsa Dovlet<br />

Nurgeldiyev · Sparafucile Jongmin Park ·<br />

Maddalena Cristina Damian · Giovanna Juhee Min ·<br />

Il Paggio della Contessa Katharina Bergrath · Un<br />

Usciere di Corte Hee-Saup Yoon<br />

Aufführungen<br />

6., 16. November 2010 um 19.30 Uhr<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 17


OPER REPERTOIRE<br />

›DIE ZAUBERFLÖTE‹ ›LE NOZZE DI FIGARO‹ ›AIDA‹<br />

Mozart und Verdi mit frischen Kräften<br />

und ein »Zauberflöten«-Jubiläum<br />

Am 22. Oktober hebt sich zum 250. Mal der Vor -<br />

hang zu Achim Freyers märchenhafter Deutung<br />

von Mozarts »Zauberflöte« seit der Premiere im<br />

Mai 1982. Inzwischen hat sich eine richtige Fan -<br />

gemeinde gebildet, welche die Auf führungen<br />

regel mäßig besucht. Bei soviel Be kannt- und Be -<br />

liebtheit können frische musikalische Akzente<br />

nicht schaden. Neu besetzt sind daher in dieser<br />

Saison gleich meh rere Partien.<br />

Der Ge winn der Gold medaille 2007 beim Tschai -<br />

kowsky Wettbe werb in Moskau bedeutete für die<br />

in Tash kent/ Russland geborene Albina Shagimu -<br />

ratova den Start einer fulmi nan ten Karriere. Ihr<br />

europäisches Opern debüt gab sie als Königin der<br />

Nacht in der »Zau ber flöte« bei den Salzburger<br />

Festspie len 2008 unter Ric cardo Muti. Wenig später<br />

gas tierte die So pra nis tin mit dieser Partie an<br />

der Deut schen Oper Ber lin, ebenso an der Los<br />

An geles Opera. Und auch die New Yorker Met hat<br />

sie bereits als Köni gin der Nacht gebucht. Doch<br />

vorher wird sich Albina Shagimuratova in der<br />

Han se stadt mit ihrer Pa rade rolle vorstellen.<br />

Rollendebüts feiern etliche Mitglieder des<br />

En sembles sowie des Opernstudios: den Monos -<br />

tatos übernimmt Chris Lysack, die Partie des<br />

Albina Shagimuratova,<br />

Steven Humes<br />

18 | <strong>Journal</strong> 2<br />

zweiten Pries ters Paulo Paolillo und die Pa pa gena<br />

singt Katha rina Bergrath. Und schließlich ist auch<br />

das Trio der Damen mit Hellen Kwon, Juhee Min<br />

und Ros witha C. Müller neu besetzt.<br />

Johannes Schaafs unterhaltsame und psy cho -<br />

logisch fein aus gelotete »Figaro«-Insze nie rung ist<br />

ebenfalls ein Juwel im Hamburger Mozart re per -<br />

toire. Die Partie des Don Bartolo findet in den<br />

November vorstel lun gen von »Le Nozze di Figa -<br />

ro« einen neuen Inter preten. Erst mals präsentiert<br />

sich Steven Humes in der Schaaf-Insze nierung.<br />

Der amerikanische Bassist studierte am Musik -<br />

kon ser vato rium von New Eng land und an der<br />

Bos ton Uni versity. Seine ersten Erfahrungen auf<br />

der Opern bühne sammelte er an den Opern von<br />

St. Louis und Chi cago. 2003 war er Finalist der<br />

Me tro politan Opera Na tio nal Council Audi tions.<br />

Gegenwärtig gehört er zum En semble der Bayeri -<br />

schen <strong>Staatsoper</strong>, wo er u. a. als Gremin (»Eugen<br />

Onegin«), Banco (»Mac beth«), Ramfis (»Aida«)<br />

und Kom tur (»Don Gio vanni«) aufgetreten ist.<br />

Das Dirigat der »Figaro«-Vorstellungen übernimmt<br />

erstmals Braun schweigs Generalmusik -<br />

direk tor Alexan der Joel.<br />

Die Premiere von Giuseppe Verdis »Aida«<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Flo rian Csizmadia INSZENIE-<br />

RUNG, BÜHNENBILD UND KOSTÜME Achim Freyer<br />

CHOR Flo rian Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang<br />

Bücker<br />

Sarastro Wilhelm Schwinghammer· Tamino Jun-<br />

Sang Han · Pamina Vida Mikneviciute · Sprecher<br />

Jörn Schümann · Pries ter Paulo Paolillo · Königin<br />

der Nacht Albina Shagimuratova · Drei Damen<br />

Hellen Kwon · Juhee Min · Roswitha C. Müller ·<br />

Papa geno Lauri Vasar · Papagena Katharina<br />

Bergrath · Monos tatos Chris Lysack · Zwei Gehar -<br />

nischte Peter Galliard · Hee-Saup Yoon · Drei Kna -<br />

ben Solisten des Tölzer Kna ben chores<br />

Aufführungen<br />

16., 22. Oktober 2010 um 19.00 Uhr<br />

geriet für die Interpretin der Titelfigur zum<br />

Triumph: »Mit der Amerikanerin Latonia Moore<br />

hat die <strong>Staatsoper</strong> einen echten Glücksfang ge -<br />

macht. Die Texanerin ließ die Liebes tra gödie der<br />

zur Sklavin erniedrigten Äthioper-Prin zessin mit<br />

Seelenglut und Stimm leidenschaft aufleuchten.<br />

Hinreißend ihr samten ausgelegtes Pianissimo,<br />

ihre schimmernden Höhen, ihr be wegender dramatischer<br />

Elan. Eine Aida der Ex tra klasse.«(dpa)<br />

Und Jürgen Kesting schrieb in der Fachzeitschrift<br />

›Opernwelt‹: »Zwei musikalische Offen ba rungen<br />

hatte der Abend zu bieten. Für die erste sorgte<br />

der italienische Dirigent Carlo Mon tanaro mit<br />

einer wundervollen Balance zwischen den<br />

lyrisch-inwendigen, den prunkvollen und den<br />

dra matischen Szenen. Subtil die geteilten Violi -<br />

nen des Vorspiels, voller Spannung das Tremo -<br />

lando vor Ramfis’ Gebet »Mortal diletto ai numi«,<br />

prachtvoll der Triumphmarsch mit aus dem Rang<br />

geblasenen Trompeten, delikat die In ter aktion<br />

zwischen Sopran-Stimme und dem elegisch eingefärbten<br />

Ton der Oboe in der Nil-Arie der Aida.<br />

Bewunderungswürdig vor allem, dass der Diri -<br />

gent den Sängern die Möglichkeit gibt, Cha -<br />

raktere zu verkörpern. Für die zweite Offen -<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Le Nozze di Figaro<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Joel<br />

INSZENIERUNG Johannes Schaaf BÜHNENBILD UND<br />

KOS TÜME Ezio Toffolutti CHOREOGRAFIE Rolf Warter<br />

CHOR Christian Günther SPIELLEITUNG Nicola Panzer<br />

Il Conte di Almaviva Viktor Rud · La Contessa di<br />

Almaviva Mirjam Tola · Susanna Ha Young Lee ·<br />

Figaro Wilhelm Schwinghammer · Cherubino Maria<br />

Markina · Marcellina Katja Pieweck · Bartolo Steven<br />

Humes · Don Basilio Peter Galliard · Don Curzio<br />

Frieder Stricker · Barbarina Katharina Bergrath ·<br />

Antonio Dieter Schweikart · Due Donne Christiane<br />

Donner/Annegret Gerschler · Corinna Meyer-<br />

Esche/Gisela Weintritt<br />

Gefördert durch die Daimler Benz AG<br />

Aufführungen<br />

11., 17., 26., 30. November 2010 um 19.00 Uhr


arung sorgte die amerikanische Sopra nis tin La -<br />

to nia Moore in der Titelpartie. Ihre Stim me ist ein<br />

lyrischer Sopran mit großem Volu men, der sich<br />

auch in den Ensembles durchsetzt, mit reichem<br />

Klang im Piano, leuchtend und un forciert in der<br />

hohen Lage … Eine der eindringlichsten Szenen,<br />

wenn sie im Schluss duett, sich einen schwarzen<br />

Schleier vors Gesicht ziehend, zum schwebenden<br />

Todesengel wird – und dies auch stimmlich<br />

beglaubigen kann.«<br />

Auch in dieser Saison steht Carlo Montanaro<br />

bei den »Aida«-Vorstellungen wieder am Pult der<br />

Philharmoniker, und Lationa Moore wird im No -<br />

vember erneut die Titelheldin interpretieren.<br />

Giuseppe Verdi<br />

Aida<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Carlo Montanaro INSZENIE RUNG<br />

Guy Joosten BÜHNENBILD Johannes Leiacker KOSTÜME<br />

Jorge Jara LICHT Davy Cunningham CHOR Florian<br />

Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />

Il Re Jongmin Park · Amneris Laura Brioli · Aida Latonia<br />

Moore · Radamès Carl Tanner · Ramfis Diogenes Randes ·<br />

Amonasro Franco Vassallo · Un Messaggero Paulo<br />

Paolillo · Una Sacerdotessa Juhee Min<br />

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Aufführungen<br />

3., 10., 13., 24. November 2010 um 19.00 Uhr<br />

Neu dabei ist hingegen Carl Tanner (Ra da -<br />

mès), der in Ham burg auf einige Erfolge zu rück -<br />

bli cken kann. Der Ame ri kaner sang bereits Kalaf<br />

in »Turandot«, Don José in »Car men« und Tu -<br />

riddu/Canio in den Veris mo-Einaktern »Ca val -<br />

leria rusticana« und »I Pa gliac ci«. Gern ge sehener<br />

Dauergast an der Elbe ist mo mentan der italienische<br />

Bariton Franco Vassallo. Nach seinen<br />

Auftritten als Giorgio Ger mont in »La Traviata«<br />

wid met er sich gleich da nach dem Amo nasro. Der<br />

koreanische Bass Jongmin Park ist seit dieser<br />

Spiel zeit En semble mitglied der <strong>Staatsoper</strong> und<br />

stellt sich dem hanseatischen Publikum als Il Re<br />

in »Aida« vor. ■ AC<br />

Carl Tanner<br />

Franco Vassallo<br />

Jongmin Park<br />

ANNIKKI KARVINEN – neben anderen Designern bei KARVINEN Neuer Wall 43 (am Fleet) T O4O-352OO7


OPER REPERTOIRE<br />

›CHOWANSCHTSCHINA‹<br />

Matti Salminen bei seinen Hamburger Auftritten als Iwan Chowanskij in »Chowanschtschina« und als Hagen in der »Götterdämmerung«.<br />

Der ungekrönte König kehrt zurück<br />

Matti Salminen feiert sein 40-jähriges Hamburger Bühnenjubiläum und gastiert<br />

für drei Vorstellungen »Chowanschtschina« an der <strong>Staatsoper</strong><br />

■ Es war im Frühjahr 2010 bei der Wieder auf -<br />

nah me von Mus sorgs kijs »Cho wanscht schina«<br />

genauso wie bei der Premiere dieser Oper im<br />

Jahre 1994: Matti Salminen wurde mit Jubel überschüttet<br />

für seine Dar stellung des Macht men -<br />

schen Iwan Chowans kij. »Ungekrönter König des<br />

hinreißenden Abends ist – neben dem ›Haupt -<br />

ak teur‹ Chor – Mat ti Sal minen als großmann -<br />

süchtiger Strelit zen oberst Fürst Iwan Cho wan -<br />

skij«, schrieb die ›Stuttgarter Zeitung‹, und die<br />

›Ham burger Mor gen post‹ be schei nigte ihm in<br />

ihrer Premieren rezen sion gar das Stimmvolumen<br />

eines Wodka fasses. Die Zeitschrift ›Opern welt‹<br />

zeigte sich ebenfalls beeindruckt: »Sein Iwan ist<br />

eine hochrangige Al ter native zu dem klassischen<br />

Rollenporträt Ni colai Ghiau rovs. Der durch und<br />

durch adeligen Ver kör pe rung des Bul garen setzt<br />

der Finne einen kraftvollen Zug ins Ordinäre entgegen.«<br />

Die ›Han no versche Allge meine‹ stellte<br />

nach der »Chowanschtschina«-Premiere die Fra -<br />

ge: »Was ist für Matti Salminen keine Parade -<br />

rolle?« und lieferte eine passende Erklärung<br />

gleich dazu: »Mit der körperlichen und stimmlichen<br />

Präsenz des Fin nen stünde die Hamburger<br />

Auf führung wohl auch ohne Inszenierung.« Und<br />

genau darin liegt wohl das Geheimnis des seit<br />

Jahr zehnten an dauern den Er folgs von Matti<br />

Salminen be grün det. Seine enorme Gestal tungs -<br />

kraft und die außergewöhnlich »schwarze«<br />

Stimm fär bung ma chen jede seiner Rollengestal -<br />

tungen zum Er leb nis. In einem Ge spräch mit der<br />

Zeit schrift ›Opern welt‹ antwortete der finnische<br />

Bass auf die Frage, ob bei den Paraderollen, die<br />

man »vorwärts und rückwärts beherrsche«, nicht<br />

doch die Gefahr einer Routine bestünde: »Eine<br />

gewisse Rou tine im handwerklichen Sinne, also<br />

20 | <strong>Journal</strong> 2<br />

die Er fahrung, auf die man nach langer Bühnen -<br />

praxis bauen kann, ist ja nicht schlecht. Aber die<br />

gesangliche und darstellerische Gestaltung darf<br />

natürlich nie zur Routine werden. Nur die Noten<br />

korrekt zu singen – das wäre nicht genug. Jeder<br />

Abend muss in der Wir kung, in der Ausstrahlung<br />

einzigartig sein. Das Publikum muss das Gefühl<br />

haben, einem ein maligen Ereignis beizuwohnen.<br />

Es riecht sofort, ob man mit vollem Herzen bei<br />

der Sache ist oder bloß einen Auftritt absolviert.«<br />

Matti Salminen sang auf den Büh nen aller<br />

wichtigen Opernhäuser. Er gastierte unter anderem<br />

in Mailand, Paris, Dresden, Salz burg, Barce -<br />

lona, London und Helsinki. Der Finne war in vielen<br />

»Ring«-Zyklen zu erleben, unter anderem in<br />

Mün chen, Berlin, Chicago, Zürich, Wien, an der<br />

Metro politan Opera in New York und von 1976<br />

bis 1988 jedes Jahr bei den Bayreuther Fest -<br />

spielen. Zu seinen weiteren bevorzugten Rollen<br />

zählen u. a. Osmin (»Die Entführung aus dem Se -<br />

rail«), Sa rastro (»Die Zau ber flöte«), Boris Go du -<br />

now, Kö nig Marke (»Tris tan und Isol de«), Gre -<br />

min (»Eugen Onegin«) und Lear in der gleich -<br />

namigen Oper des finnischen Komponis ten Aulis<br />

Sallinen. Salmi nen war zweimal an der Aus zeich -<br />

nung mit einem Gram my in der Kate gorie der<br />

bes ten Opern-Auf zeich nung beteiligt: 1983 für<br />

den »Ring des Nibe lun gen« (Bayreuther Fest -<br />

spiele) und 1992 für die »Götter dämmerung«<br />

(Me tro politan Opera New York). Sein Hamburg-<br />

Debüt gab der Bass vor genau 40 Jahren im No -<br />

vem ber 1970 als Ramfis in »Aida«. In den folgen -<br />

den Jahren war er immer wieder an der Damm -<br />

tor straße zu erleben: als Roc co in »Fide lio«, Hun -<br />

ding in »Die Walküre«, Hagen in »Götterdäm me -<br />

rung« sowie als Gurne manz in »Parsifal«. ■ AC<br />

Modest Mussorgskij<br />

Chowanschtschina<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young<br />

IN SZE NIE RUNG Harry Kupfer BÜHNENBILD Hans<br />

Schavernoch KOSTÜME Reinhard Heinrich CHO -<br />

REO GRAFIE Roland Giertz CHOR Christian Günther<br />

SPIELLEITUNG Petra Müller<br />

Fürst Iwan Chowanskij Matti Salminen · Fürst<br />

Andrej Chowanskij Michael König · Fürst Was si -<br />

lij Golitzyn Peter Galliard · Schaklowitij Lauri Va -<br />

sar/Sergey Murzaev (28. Nov.) · Dossifej Ti gran<br />

Martirossian · Marfa Elena Zaremba · Ein Schrei -<br />

ber Jürgen Sacher · Emma Katerina Tretya kova<br />

Kusja Dovlet Nurgeldiyev 1. Strelez Le ven te Páll<br />

Strechnjew/2. Strelez Dong-Hwan Lee<br />

Gefolgsmann Piotr Pajaczkowski/Dimitar Tenev<br />

Aufführungen<br />

18., 21., 28. November 2010 um 19.00 Uhr<br />

Neu in »Chowanschtschina«: Michael König, Sergey Murzaev,<br />

Jürgen Sacher


Das Opernrätsel Nr. 2<br />

ER sucht SIE<br />

Vielleicht überfordere ich Dich jetzt ein bisschen – aber das<br />

riskiere ich einfach mal: Ich suche sie, die Frau fürs Leben!<br />

Nach vielen vergeblichen Anläufen, die »Richtige« zu finden,<br />

nun also über das »<strong>Journal</strong>« der <strong>Staatsoper</strong> – und möglicherweise<br />

bist ja genau Du der Mensch, auf den ich schon so viele<br />

Jahre warte … Wie kann ich Dich also zum Weiterlesen verführen?<br />

Träumst Du zum Beispiel von einem vollkommen<br />

zurückgezogenen Landleben auf einem alten, herrschaftlichen<br />

Anwesen? Kann ich Dir bieten! Auf meinen weitläufigen<br />

Gütern ist genug Platz, Platz ganz allein für uns beide. Oder<br />

nimm nur das Haus mit seiner riesigen gotischen Halle! Nun<br />

ja, die hohen Wände sind feucht, etwas finster und zugig ist<br />

es wohl. Aber damit müsstest Du Dich eben arrangieren. Überhaupt<br />

solltest Du von vornherein Eines über mich wissen:<br />

Suchst Du einen »Durchschnittsmann«, schreib mir besser<br />

nicht. Es könnte Dich eine Menge Herzblut und mich Mühe<br />

kosten. Zu viele Türen in meinem Haus verschließen nämlich<br />

schon jetzt unschöne Erinnerungen – ja, Du wärst nicht die<br />

Erste, die staunend durch diese Räume ging. Aber so schnell<br />

wie die Frauen kamen, sind sie eben auch alle bald heimgegangen.<br />

Weißt Du, ich will ganz ehrlich zu Dir sein. Ich bin ein<br />

ziemlich individueller Typ, brauche meine Privatsphäre und<br />

hasse Neugier. Diese Eigenheiten waren dann auch der Grund,<br />

weshalb es mit den Frauen auch immer wieder ganz schnell<br />

zappenduster aussah und ich oft brutale Schnitte machen<br />

muss te. Und dies, obwohl ich die Damen stets derart begeis -<br />

tert haben muss, dass sie mich sogar wesentlich jüngeren<br />

Männern vorzogen: Ein Adelstitel, unbezahlbare Schätze, paradiesische<br />

Gärten und Ländereien bis zum Horizont machen<br />

vielleicht einfach attraktiv. Und auch äußerlich habe ich mich<br />

ja gut gehalten: Dich erwartet ein großer, kerniger Typ mit<br />

blauschwarz schimmerndem Haar und Vollbart – insgesamt<br />

eben ein Unikat mit liebenswerten Macken!<br />

Also, was meinst Du? Wirst Du bei mir alt?<br />

Frage: Sollten Sie sich angesprochen fühlen, sind wir gerne<br />

bereit, den Kontakt zu vermitteln: Schreiben Sie uns aber<br />

zunächst einfach den Namen unseres bindungswilligen Inse -<br />

renten und nennen Sie uns einen Komponisten, der ihm ein<br />

Bühnenwerk gewidmet hat!<br />

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 15. November 2010 an<br />

die Redaktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Postfach,<br />

20308 Hamburg. Mitar beiter der Hambur gischen Staats oper<br />

und ihre Ange hörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt.<br />

Der Rechts weg ist ausgeschlossen.<br />

Das können Sie gewinnen:<br />

1. Preis: Zwei Karten für »Parsifal« am 9. Januar 2011<br />

2. Preis: Zwei Karten für »Chopin Dances« am 7. Dezember 2010<br />

3. Preis: Zwei Karten für »Die Fledermaus« am<br />

25. Dezember 2010<br />

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />

Gurnemanz<br />

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

WAGNERSRING<br />

GÖTTERDÄMMERUNG<br />

Genusswelten & Lifestyle …<br />

... immer ein bisschen anders, immer ein bisschen besser -<br />

außergewöhnliche Inspirationen und Konzepte sind das Herz<br />

unserer Ideen. Kunst und Genuss: Die Oper, die Philharmonie<br />

und das Ballett der Weltklasse bilden mit unserer Art<br />

von Gastronomie eine Symbiose.<br />

Feinste Arrangements rund um die Oper …<br />

… anlässlich der Premiere zum vierten Teil des Rings der Nibelungen,<br />

der „Götterdämmerung”, am 17.10. 2010 und zu allen<br />

„Götterdämmerung” – Aufführungen im Oktober und November<br />

servieren wir in der Stifter Lounge<br />

In der Einlassphase<br />

Kleine raffinierte Vorspeisenkreationen und<br />

alte Deutsche Rezepte als Fingerfood neu interpretiert<br />

In der ersten Pause<br />

In Rotwein geschmorte Entenbrust mit<br />

Mangold Honigbirnen Gemüse und getrüffeltem Kartoffel Baumkuchen<br />

oder<br />

Pochierter Bodensee Saibling auf Petersilienschaum<br />

mit Fenchel Bratapfelspalten und rotem Kartoffelmousseline<br />

oder<br />

Gebackene Zucchiniblüte mit Pfifferlingen und Madairaschaum,<br />

dazu servieren wir Basilikum Gnocchi<br />

In der zweiten Pause<br />

Schwarzwälder Kirsch in neuer Kreation:<br />

Kirsch Mousse und Kirsch Sorbet<br />

Baumkuchenpralinen von der schwarzen Kirsche<br />

mit Pistaziencroustillant<br />

Inklusive aller Getränke<br />

(außer Champagner)<br />

und Kaffeespezialitäten<br />

48.50 €/Person<br />

19.50 €/Kinder bis 14 Jahren<br />

Details & Reservierungen<br />

Godi l'arte<br />

c/o <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

Kleine Theaterstraße 25<br />

20354 Hamburg<br />

Tel 040/ 35019658<br />

www.godionline.com


LEUTE<br />

fotos: Jürgen Jo ost<br />

1 2<br />

3<br />

4 5<br />

6 7 8<br />

GOLFEN PRO OPERA<br />

■ Kurze Platzregenschauer taten der guten<br />

Laune beim traditionellen Golf-Benefizturnier<br />

der Stiftung zur Förde rung der <strong>Hamburgische</strong>n<br />

22 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Staats oper keinen Abbruch: Der herrliche<br />

Platz von Lübeck-Travemünde<br />

hat auch bei zeitweiligem Wasser<br />

seine Reize. Und so hatten sich wieder<br />

viele begeisterte Golfer zum<br />

Abschlag eingefunden, darunter Dr.<br />

Klaus Wehmeier, Dr. Tho mas Klischan,<br />

Heike Jahr, Marlies Head, Dr. Axel und<br />

Kerstin Sikorski, Klaus Ger res heim, Rolf<br />

Hunck, Carl Gerhard Grossmann, Dr.<br />

Claus Liesner, Andreas Brodt mann und<br />

Wolf gang Fauter.<br />

Am Abend übergaben die Organi -<br />

sato ren des Turniers, Dr. h. c. Hans-<br />

Heinrich Bruns und Hans-Detlef Pries,<br />

an Staats opern-Geschäftsführer Det -<br />

lef Meier johann und Intendantin Simone Young<br />

einen Scheck über den stolzen Betrag von 46.000<br />

Euro, der in die Unterstüt zung des Inter natio -<br />

nalen Opernstudios fließt. Dessen sieben junge<br />

Sänger präsentierten sich, begleitet von Simone<br />

PREMIERE »BLISS«<br />

Die Deutsche Erstaufführung von Brett<br />

Deans »Bliss« war die erste Premiere<br />

der Opernsaison.<br />

Künstler und Gäste feierten den Erfolg<br />

der Aufführung: Heather und Brett<br />

Dean, Simone Young und Sue<br />

McQualter (Australi sche Botschaft<br />

Berlin) (1), Dr. Jens Thomsen und<br />

Bettina Niehus (Chanel) (2), Detlef<br />

Meier johann und Senatorin Anja<br />

Hajduk (3), die »schrecklich nette<br />

Familie« aus »Bliss« Katerina<br />

Tretyakova, Jun-Sang Han, Wolf gang<br />

Koch und Hellen Kwon (4), Rosita<br />

Hagenbeck und Bettina Hering-<br />

Hagenbeck (5), Christoph Runge und<br />

Svenja Holst-Runge (Hamburg Mar -<br />

ke ting) (6), Inge borg Prinzessin zu<br />

Schleswig-Hols tein und Nikolaus<br />

Broschek (7) und Simone Young mit<br />

dem neuen Operndirektor Francis<br />

Hüsers (8).<br />

Young am Flügel, mit glänzenden musikalischen<br />

Visi tenkarten beim festlichen Dinner im Casino<br />

Hotel Travemünde. Unter den Preis trägern des<br />

Golfturniers: Claus-Edmund Danger, Ralf Strü -<br />

bing, Christa Reimers, Ursula Bruns und – eigens<br />

aus Innsbruck angereist – Reiner Seidel. Auch<br />

Staats operndramaturgin Dr. Kerstin Schüssler-<br />

Bach, die das Konzert moderierte, ergolfte sich<br />

einen Preis.<br />

Einen zusätzlichen Betrag für das Opernstudio<br />

erbrachte die erstmals veranstaltete Tombola: Der<br />

attraktive Gewinn war eine Balkonkabine auf der<br />

Jungfernfahrt der »Mein Schiff 2«, gestiftet von<br />

TUI Cruises.<br />

Der nächste Termin für die genuss volle Kombi -<br />

nation aus Golf und Gala steht schon fest: Sams -<br />

tag, der 1. Oktober 2011. Wer langfristig plant,<br />

sollte sich den Turniertag also bereits im Kalender<br />

eintragen. Anmeldungen nimmt das Se kre tariat<br />

der Opernstiftung (Frau Elke Gonsch) unter Tel.<br />

(040) 72 50 3538 entgegen.


1<br />

3<br />

5<br />

GOLFEN FÜR DEN TANZNACHWUCHS<br />

Beim diesjährigen Benefiz-Golfturnier der Freunde des Ballettzentrums Hamburg e.V. zugunsten der<br />

Ballettschule kam wieder ein Jahresstipendium für einen jungen Tänzer zusammen.<br />

Für den guten Zweck am Abschlag waren unter anderen (v.l.n.r.):<br />

Katharina Hansen (Vorstand), Klaus Janson (1) Hella Janson, Dr. Hans-Georg Barth, Beatrice Hultgren (2)<br />

Rita Zilch-Neumann, Walter Conrads, Dr. Ursula Möller (3) Dr. Urte Andrae, Heribert Diehl, Dagmar<br />

Breuer (4) Kirsten Seidensticker, Gerald Milter, Annemarie Voscherau (5) Karin Martin (Vorstands vor -<br />

sitzende) und Ulrike Schmidt (HAMBURG BALLETT) (6).<br />

2<br />

4<br />

6


PHILHARMONIKER KONZERTE<br />

PHILHARMONIKER HAMBURG<br />

Glaubende Herzen und randlose Inseln<br />

Philharmonische Expeditionen zu Mahler, Ruzicka und Raphael<br />

■ Die Mahler-Expedition der Philharmoniker geht<br />

weiter: Nach dem umjubelten Auftakt mit der Ers -<br />

ten folgt im 2. Philharmonischen Konzert die gewaltige<br />

zweite Sinfonie unter Simone Young. Den<br />

Beinamen »Auferstehungs-Sinfonie« verdankt sie<br />

ihrem grandiosen Schluss choral: »Aufersteh’n, ja<br />

auf ersteh’n wirst du, mein Staub, nach kurzer Ruh«.<br />

Diese Verse hörte Mahler zum ersten Mal bei der<br />

Trauerfeier für den Dirigenten Hans von Bülow, die<br />

im Hamburger Michel stattfand. »Wie ein Blitz traf<br />

mich dies und alles stand ganz klar und deutlich vor<br />

meiner Seele!« notierte Mahler, der bis dahin vergeblich<br />

nach einer Inspiration für das Finale seiner<br />

Zweiten gesucht hatte. So war die »Auferstehungs-<br />

Sin fonie« nach siebenjähriger Entstehungszeit<br />

schließ lich vollendet. Der menschheitsumarmende<br />

Charakter des fünf sätzigen Werks sprengt her -<br />

kömm liche Dimen sionen: zwei Solisten, Chor und<br />

ein riesiges Or chester machen diese Hymne an das<br />

Leben und die Liebe zu einem unvergesslichen<br />

Konzert erlebnis. Für die Höllen- und Himmel fahr -<br />

ten zwischen Groteske und Gottessehnsucht, »Ur -<br />

licht« und Erlösung wurden mit Michaela Kaune<br />

und Dagmar Pecková zwei ausgewiesene Mahler-<br />

Interpretinnen gewonnen, verstärkt durch den<br />

NDR Chor und den Staatschor Latvija. Als at mo -<br />

sphä rische Einleitung erklingt ein Rückblick auf<br />

Mahlers geistigen Vorgänger Franz Schubert: sein<br />

kur zes, aber wunderbar schwebendes Chor werk<br />

»Gesang der Geister über den Wassern« nach Goe -<br />

Franz Schubert<br />

24 | <strong>Journal</strong> 2<br />

2. Philharmonisches Konzert<br />

Simone Young Dirigentin<br />

Michaela Kaune Sopran<br />

Dagmar Pecková Alt<br />

NDR Chor, Staatschor Latvija<br />

Gesang der Geister über den Wassern<br />

Gustav Mahler<br />

Sinfonie Nr. 2 c-Moll<br />

(»Auferstehungs-Sinfonie«)<br />

24. Oktober, 11.00 Uhr,<br />

25. Oktober, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach am<br />

Sonntag um 10.15 Uhr im Studio E<br />

Montag, 19 Uhr: Pre-Concert Mahler-Camp<br />

(Eintritt frei) im Kleinen Saal<br />

www.mahler-in-hamburg.de<br />

the beleuchtet ebenfalls<br />

das Thema Tod und Auf -<br />

erstehung.<br />

Einen seltenen Einblick<br />

in Mahlers Kompo si -<br />

tions werkstatt bietet das<br />

3. Philharmo nische Kon -<br />

zert: Die 1888 entstandene<br />

Sinfonische Dichtung<br />

»Todten feier« hat Mahler<br />

später zum ersten Satz seiner »Auferstehungs-<br />

Sinfonie« umgearbeitet. Erst 1983 wurde die<br />

»Todtenfeier« wiederentdeckt – unter tatkräftiger<br />

Beteiligung von Peter Ruzicka. In der Reihe<br />

»Dirigierende Komponisten« ist der Ham burger<br />

Künstler und Kulturvermittler nun zu Gast, um<br />

Mahlers frühe Studie vorzustellen. Ruzi cka, dessen<br />

Streichquartette soeben mit dem ECHO Klassik-<br />

Preis ausgezeichnet wurden, dirigiert außer dem<br />

seine Musik für Violine, Kammer chor und Or ches -<br />

ter »... Inseln, Randlos ...«. Das fragile Werk, inspiriert<br />

von der Lyrik Paul Celans, wird von der Geige -<br />

rin Carolin Widmann präsentiert – zwei fel los eine<br />

der spannendsten, individuellsten Künst ler persön -<br />

lichkeiten der jungen Generation, die Mu sik unserer<br />

Zeit mit großem Engagement erlebbar macht.<br />

Zudem steht Beet hovens 4. Sinfonie auf dem Pro -<br />

gramm, jene entspannte, »griechisch schlan ke<br />

Maid«, wie Robert Schumann sie liebevoll nannte.<br />

Das zweite Kammerkonzert wird mit dem Klari -<br />

net tenquintett A-Dur von Max Reger eröffnet – ein<br />

ele gischer Spätling. Im Mittelpunkt aber steht Gün -<br />

ter Raphael, der heute vor allem durch seine Chor -<br />

musik bekannt ist. Da er als »Halbjude« galt, erteilten<br />

ihm die Nationalsozialisten 1934 Berufs- und<br />

Auf führungsverbot. Trotz Ächtung und Kränk lich -<br />

keit blieb er ein produktiver Komponist. 1936 lobte<br />

ihn Wilhelm Furtwängler als »eines der besten Ta -<br />

len te, ein Musiker, der eine ungewöhnliche Be weg -<br />

lichkeit der Phantasie und ein großes wirkliches<br />

Kön nen besitzt.« Raphaels Werk strahlt große geis -<br />

tige Klarheit und Eigenständigkeit aus. Auch<br />

Mensch lichkeit und Humor kommen nicht zu kurz,<br />

wie die »Palmströmsonate« nach Christian Morgen -<br />

stern beweist. Seit 2008 hat die Christine-Raphael-<br />

Stif tung ihren Sitz in Hamburg und engagiert sich<br />

für das Werk des gebürtigen Berliners. Sie unterstützt<br />

nun auch das Kammerkonzert der Philhar -<br />

moniker.<br />

K E R ST I N S C H Ü SSLER-BAC H<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

Peter Ruzicka Dirigent<br />

Carolin Widmann Violine<br />

Vocalconsort Berlin<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60<br />

Peter Ruzicka<br />

... Inseln, Randlos ...<br />

Gustav Mahler<br />

Todtenfeier<br />

21. November, 11.00 Uhr,<br />

22. November, 20.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einführung mit Raliza Nikolov<br />

jeweils 45 Min. vor Konzertbeginn<br />

im Kleinen Saal<br />

Max Reger<br />

2. Kammerkonzert<br />

Zum 50. Todestag von<br />

Günter Raphael<br />

Klarinettenquintett A-Dur op. 146<br />

Günter Raphael<br />

Quartett op. 61 für Flöte, Oboe, Klarinette<br />

und Fagott<br />

Trio op. 70 für Klarinette, Violoncello und<br />

Klavier<br />

Palmströmsonate op. 69 für Tenor,<br />

Klarinette, Violine, Kontrabass und Klavier<br />

Mitglieder der Philharmoniker Hamburg<br />

(Bogdan Dumitrascu, Piotr Pujanek,<br />

Bettina Rühl, Tobias Bloos, Stefan Schäfer,<br />

Manuela Tyllack, Rupert Wachter, Nicolas<br />

Thiébaud, Christian Kunert)<br />

als Gast: Peter Galliard (Tenor) und<br />

Eberhard Hasenfratz (Klavier)<br />

28. November, 11.00 Uhr<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal


›Meine CD für die einsame Insel‹<br />

Thiago Bordin<br />

Erster Solist beim Hamburg Ballett<br />

Für Brasilianer existiert Musik bereits ab der Geburt.<br />

Wenn man auf die Welt kommt, ist Bewegung einfach<br />

da, es pulsiert überall und man ist immer von Rhyth -<br />

men umgeben. Als ich mit 15 Jahren nach Deutschland<br />

kam, habe ich kaum Pop-Musik gehört, ich war fasziniert<br />

von klassischer Musik, nahm sie als Teil der euro -<br />

päischen Kultur wahr und sammelte viele Auf nahmen.<br />

Zuerst hörte ich CDs von Karajan. Besonders gern erinnere<br />

ich mich an eine Zusammenstellung mit verschiedenen<br />

sinfonischen Adagio-Sätzen, meist aus dem ro -<br />

man tischen Fach. Später gab mir meine Lehrerin Auf -<br />

nahmen von deutschen Kunstliedern, und auf einmal<br />

begann ich mich für die deutsche Sprache zu interessieren.<br />

Deutsch zu lernen ist nicht leicht. Doch über<br />

Musik bekommt man schnell ein Gefühl für eine fremde<br />

Sprache. Irgendwann hörte ich Schu manns »Dich -<br />

terliebe« mit Fritz Wunderlich, den ich innig liebe. Er<br />

singt so absolut rein. Daraufhin habe ich viele Inter -<br />

pretationen der »Dichterliebe« miteinander verglichen,<br />

Wunderlich bleibt für mich aber unerreicht. Es ist einfach<br />

schön, ihn zu hören. Vielleicht hat diese Be wun -<br />

derung dazu geführt, dass ich einige Lieder aus dem<br />

Zyklus für eine eigene Choreografie verwendet habe.<br />

Mein Lieblingskomponist ist Sergej Rachmaninow. Er<br />

hat diese typisch russische Schwerblütigkeit, die Sehn -<br />

sucht nach etwas Unerreichtem, anders als Mozart<br />

oder Bach. Bei Rachmaninow ist es die totale Passion.<br />

Vor allem begeistern mich seine Klavier konzerte und<br />

die g-Moll-Cellosonate. Für die ›Jungen Choreografen‹<br />

in Baden-Baden am 18. Oktober verwende ich einige<br />

Teile aus der Suite Nr. 1 und Nr. 2 für zwei Klaviere<br />

mit Martha Argerich und Alexandre Rabinovich. Das ist<br />

so üppig musiziert, da fühle ich mich zu Hause. Ich bin<br />

eben ein echter Romantiker.<br />

Schließlich liegen die »Vier letzten Lieder« und<br />

»Morgen« von Richard Strauss immer ganz oben auf<br />

dem Stapel. »Und morgen wird die Sonne wieder<br />

scheinen«, das ist einfach himmlisch. Das kann nicht<br />

von einem Menschen kommen, dafür ist es zu perfekt.<br />

Außerdem singt das Jessye Norman so unglaublich toll,<br />

dass ich jedes Mal ganz weit weg bin, wenn ich das<br />

höre.<br />

Erst später fing ich an, mehr Pop zu hören, zum<br />

Beispiel die amerikanische Soul-Sängerin Beyoncé. Im<br />

Mai war ich auf dem letzten Konzert von Alicia Keys in<br />

Hamburg. O mein Gott, kann die Frau singen. Zudem<br />

liebe ich elektronische Musik. Bevor ich auf eine Party<br />

gehe – was selten vorkommt –, höre ich Techno, um<br />

mich aufzuwärmen. In der Clubszene gibt es einen DJ,<br />

der einmal Tänzer in Berlin war und heute ein weltweit<br />

gefragter DJ ist. Er heißt Micky Friedmann. Sein<br />

Rhythmusgefühl kommt von der klassischen Musik,<br />

das gefällt mir besonders gut.<br />

Oft steckt mir unser Pianist Richard Hoynes Musik zu,<br />

er findet immer etwas Neues. Er weiß, dass ich Ernste<br />

Musik mag. Ich habe viele CDs von Richie bekommen<br />

und alle sind der Wahnsinn. Erst neulich hat er mir<br />

etwas von Sibelius gegeben – fantastisch!<br />

BRAHMS’<br />

ERSTE<br />

aus Hamburg<br />

Tradition und Moderne begegnen sich auf der neuen CD<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 2<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 8<br />

der Philharmoniker Hamburg mit Simone Young. Die ehr-<br />

würdige Laeiszhalle bietet die Bühne für eine Einspielung<br />

der Ersten Sinfonie von Johannes Brahms in audiophiler, hochauf-<br />

lösender SACD-Technik mit den traditionsreichen Philharmonikern<br />

Hamburg, die in den letzten Jahren mit ihren Einspielungen der<br />

Bruckner-Sinfonien in den Urfassungen Furore gemacht haben.<br />

Unter Leitung seiner Chefdirigentin Simone Young gelingt es dem<br />

Orchester hier, traditionellem Repertoire neue, spannende Sicht-<br />

weisen abzugewinnen.<br />

Außerdem erhältlich:<br />

OC 614<br />

2 SACDs · OC 638<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 3<br />

Die Diktion ist klar, die<br />

Dramaturgie stimmt,<br />

musiziert wird schlank,<br />

nie pauschal … ein<br />

aufregendes Hörerlebnis<br />

und eine Entdeckung!<br />

Klassik heute<br />

OC 624<br />

www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi<br />

1SACD · OC 675<br />

ANTON BRUCKNER:<br />

SINFONIE NR. 4<br />

OC 629


OPER ENSEMBLE<br />

MITGLIEDER DES ENSEMBLES<br />

26 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Eine gesunde Einstellung<br />

Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz trafen sich während der Endproben zu »Bliss« mit der Mezzosopranistin Maria<br />

Markina und dem Tenor Jun-Sang Han. Beide entstammen der Talentschmiede des Internationalen Opernstudios und<br />

gehören jetzt zum Ensemble der <strong>Staatsoper</strong>.<br />

Unser Treffen fällt diesmal in die Endphase der<br />

Vorbereitungen zu Brett Deans »Bliss«. Kurz vor<br />

der Eröffnungspremiere der aktuellen Spielzeit<br />

am 12. September dürfen wir bei den Proben vorbeischauen.<br />

Auf der Bühne der <strong>Staatsoper</strong> türmt<br />

sich eine monströse Müllhalde – die ist natürlich<br />

nicht echt, sondern gehört zum dritten Akt des<br />

Dramas. Ein großartiges Bild von Ausstatterin<br />

Lizzie Clachan! Davor werden nachher auf jeden<br />

Fall noch ein paar Fotos geschossen.<br />

Aber erst schauen wir noch ein bisschen zu,<br />

wie Simone Young die komplexe Partitur ihres<br />

Landsmannes Brett Dean dirigiert und gemeinsam<br />

mit Regisseur Ramin Gray an den Feinheiten<br />

feilt. Tenor Jun-Sang Han – den wir schon einmal<br />

getroffen haben, als er noch im Opernstudio<br />

war – spielt eine Szene, in der er und seine<br />

Schwes ter sich nach dem Tod der Mutter aus der<br />

Welt davonstehlen.<br />

Puh.<br />

Nein, »Bliss« ist keine leichte Kost. Auch nicht<br />

für die Sänger. »Die Geschichte von einem erfolg -<br />

reichen Geschäftsmann, der erst durch einen<br />

Herzinfarkt zur Besinnung kommt und die<br />

Realität erkennt, ist ziemlich grausam und traurig«,<br />

bekennt der Koreaner. Als mittlerweile zwei -<br />

facher Familienvater hat ihn das inzestuöse<br />

Verhältnis der Figuren David und Lucy besonders<br />

mitgenommen.<br />

Aber genau diese schonungslose Härte sei<br />

eben auch ein Vorteil so eines zeitgenössischen<br />

Stoffes, findet die russische Mezzosopranistin<br />

Maria Markina, die in dieser Oper eine kleinere<br />

Rolle spielt. »Das trifft jeden sofort, man kann es<br />

nicht einfach ignorieren. Die Geschichte stellt<br />

eine Frage, die für den modernen Menschen ganz<br />

aktuell ist: Was wollen wir wirklich vom Leben<br />

und was sind wir bereit, dafür zu geben? Ist es<br />

wirklich sinnvoll, immer dem Geld und dem<br />

Luxus nachzugieren, oder gibt es nicht doch noch<br />

wichtigere Dinge? Das hat einen direkten Bezug<br />

zu unserem Alltag, mit seinem ganzen Überfluss<br />

und Konsumterror. Es ist sehr gesund, so etwas<br />

zu spielen.«<br />

Gesund, naja, das würde ihr Kollege Jun-Sang<br />

Han vielleicht nicht unbedingt sagen. Aber lehrreich<br />

und spannend schon. »Wir haben drei<br />

Monate vor der Sommerpause angefangen, uns<br />

auf das Stück vorzubereiten. Und es ist eine echte<br />

Herausforderung, so eine Partie nicht nur in die<br />

Stimme, sondern wirklich auf den ganzen Körper<br />

zu kriegen. Das ist natürlich anders als bei Mozart<br />

– obwohl auch ein Tamino sehr gut einstudiert<br />

sein muss, wenn er besonders werden soll.«<br />

Vom Umgang mit zeitgenössischer Musik


profitiert auf jeden Fall auch das klassische<br />

Opern repertoire, sagt Markina in fließendem<br />

Englisch: »Während meiner Zeit am Opern stu -<br />

dio in Houston haben wir ein Stück aufgeführt,<br />

bei dem Interviews mit Immigranten vertont<br />

wurden. Wir sangen also diese originalen Zitate,<br />

während die Menschen selber im Publikum sa -<br />

ßen. Da geht man plötzlich ganz anders mit dem<br />

Text um – und diese Beziehung kann man sehr<br />

gut auch auf die Opern der Vergangenheit übertragen.<br />

Schön singen ist eben noch lange nicht<br />

alles. Wir brauchen auch eine enge Ver bindung<br />

mit dem Text. Und die ist bei zeitgenössischen<br />

Stücken leichter zu lernen, weil der Bezug zu<br />

unserer Zeit viel direkter spürbar ist.«<br />

Deshalb findet es die temperamentvolle blonde<br />

Sängerin auch immer wieder spannend, sich<br />

mit neuen Partien auseinander zu setzen: »Viele<br />

sagen ja, ihre Lieblingsrolle ist das, was sie gerade<br />

im Moment singen – und das stimmt einfach<br />

auch. Selbst wenn es kleinere Rollen sind, kann<br />

man es für sich selber interessant machen und<br />

immer noch ein Stückchen verbessern.«<br />

Der liebenswert freundliche Jun-Sang Han –<br />

in dessen schönem schwarzen Haar mittlerweile<br />

vereinzelt eine gaaaanz leichte Ahnung von Grau<br />

aufschimmert – hat die Zeit der kleineren Rollen<br />

inzwischen hinter sich gelassen. »Die zwei Jahre<br />

im Opernstudio waren eine großartige Vorberei -<br />

tung, weil man sich immer ein Stückchen weiter<br />

entwickeln kann. Dafür braucht man Zeit. Da ist<br />

jede Partie eine kleine Prüfung: Kann ich das<br />

schon? Oder ist es noch zu schwierig? Im Übezimmer<br />

zu Hause bekommt man vieles hin. Aber<br />

dann auf der großen Bühne mit Orchester – das<br />

ist etwas ganz anderes. Ich bin manchmal schon<br />

eingesprungen, wenn jemand kurzfristig er -<br />

krankt ist. Und jetzt, als Ensemblemitglied, habe<br />

ich generell weniger Stücke zur selben Zeit, aber<br />

dafür größere Partien.« Wie etwa den Nemorino<br />

im »Liebestrank« oder den Camille de Rosillon in<br />

der »Lustigen Witwe«. »Das ist ziemlich an -<br />

spruchs voll, weil wir uns in der Inszenierung sehr<br />

viel bewegen müssen. Es gab eine Woche in der<br />

letzten Saison, als wir hier eine Grippewelle hatten<br />

und ich auch merkte, dass meine Stimme<br />

nicht so geschmeidig läuft wie gewohnt. Das hohe<br />

C kam zwar, aber so ganz zufrieden war ich nicht.<br />

Und da habe ich ein paar sehr gute Ratschläge<br />

bekommen: Jürgen Sacher sagte zum Beispiel, ich<br />

solle mal ein bisschen in die Knie gehen. Das ist<br />

wirklich nur eine kleine Sache – aber sie hat ge -<br />

holfen. Und Peter Galliard empfahl mir, auf der<br />

Bühne etwas weniger zu machen. Das ist ja das<br />

Gute hier: Im Studium gibt es nur eine Meinung<br />

von einem Lehrer – aber im echten Opernleben<br />

be kommt man viel mehr Impulse von verschiedenen<br />

erfahrenen Kollegen.«<br />

Die Begegnung mit gestandenen Sänger per -<br />

sönlichkeiten ist auch für Maria Markina ein echtes<br />

Highlight ihres Berufs. »In der neuen Saison<br />

kommen einige Mezzosopranistinnen nach<br />

Ham burg, die ich besonders verehre. Zum Bei -<br />

spiel Joyce Di Donato – die habe ich in Houston<br />

kennen gelernt, wo sie selber zehn Jahre vor mir<br />

im Opernstudio war. Was für eine tolle Per sön -<br />

lich keit! Ich bewundere nicht nur ihren Klang,<br />

ihre Technik und ihren Umgang mit dem Text,<br />

sondern ihr ganzes Auftreten, ihren herzlichen<br />

Umgang mit den Kollegen. Da denkt man<br />

manch mal: Dass es so etwas in der Realität tat -<br />

sächlich gibt! Sie hat einen sehr interessanten<br />

Internet-Blog, in dem sie über ihre Erfahrungen<br />

mit dem Beruf des Opernsängers erzählt – als sie<br />

sich letztes Jahr das Bein gebrochen hatte, schrieb<br />

sie zum Beispiel, wie es sich anfühlt, eine Rosina<br />

im Rollstuhl zu sein.<br />

Aber ich bewundere zum Beispiel auch Anne<br />

Sofie von Otter, für ihre unglaubliche stilistische<br />

Vielfalt, die sie in vielen Aufnahmen zeigt. Und<br />

Edith Piaf beeindruckt mich auch sehr.«<br />

Eine Amerikanerin, eine Schwedin und eine<br />

Französin also – drei Beispiele für die weltoffene<br />

Neugierde von Markina, die ihre ersten Erfah run -<br />

gen in der russischen Heimat gesammelt hat:<br />

»Nach dem Studium war ich vier Jahre in Moskau<br />

engagiert. Da habe ich wertvolle Erfahrungen ge -<br />

sammelt – aber auf Dauer war mir das Repertoire<br />

doch etwas zu begrenzt, das ändert sich erst nach<br />

und nach. Dann gab es diesen Wettbewerb in<br />

Hous ton, bei dem ich den ersten Preis gemacht<br />

habe. Dorthin zu gehen, war eine ziemlich<br />

schwer wiegende und im wahrsten Sinne des<br />

Wortes weitreichende Entscheidung. Ich wusste<br />

überhaupt nicht, wo das ist, als ich zum ersten<br />

Mal auf die Karte geschaut habe! Und ich war ja<br />

damals schon verheiratet und hatte eine dreijährige<br />

Tochter – das ist eine ziemliche Verant -<br />

wortung!«<br />

Doch sie hat die Entscheidung nicht bereut:<br />

»Die Menschen waren warm und hilfsbereit. Und<br />

das Publikum ist sehr dankbar, das erleichtert den<br />

Einstieg natürlich ungemein.«<br />

In Deutschland weht da schon ein anderer<br />

Wind, bekennt die Sängerin lachend: »Oh ja, hier<br />

spürt man den Anspruch und die Tradition sehr<br />

deutlich. Die Philharmoniker sind ja zum Bei -<br />

spiel ein Orchester, das noch unter Gustav Mahler<br />

gespielt hat! Und das Publikum kennt die großen<br />

Opern aus Interpretationen mit vielen berühmten<br />

Sängern, weil Musik ein Teil des Lebens ist,<br />

sie gehört zum Alltag dazu. Das mag ich sehr.«<br />

Überhaupt fühlt sich Markina spürbar pudelwohl<br />

in ihrer neuen Heimat an der Elbe, in der<br />

sie seit einem Jahr mit ihrem Mann und der mittlerweile<br />

siebenjährigen und dreisprachigen Toch -<br />

ter wohnt. »Hamburg ist sehr familienfreundlich,<br />

finde ich. Außerhalb der Oper versuchen wir<br />

natürlich, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen.<br />

Wir lieben es zum Beispiel einfach mal<br />

nur ins Schwimmbad zu gehen. Aber wir reisen<br />

auch gerne zusammen. Und meine Tochter<br />

kommt inzwischen überall klar und entwickelt<br />

sich ganz toll. Neulich, als wir in Moskau waren,<br />

und sie ihren Freundinnen erzählte, dass sie bald<br />

wieder nach Hamburg fliegt, behaupteten die<br />

Mädchen, die Stadt gebe es gar nicht. Da war sie<br />

ziemlich enttäuscht – und mir wurde klar, wie<br />

natürlich es für sie ist, andere Länder und<br />

Menschen zu kennen.«<br />

Auch Jun-Sang Han legt großen Wert auf ein<br />

erfülltes Familienleben: »Das ist für mich die<br />

Basis, danach kommt die Karriere. Ich möchte<br />

möglichst viel Zeit mit meinen Kindern verbringen<br />

– nur wenn sie krank sind und ich Vorstel -<br />

lungen habe, schlafe ich manchmal in einem<br />

anderen Zimmer«, gibt er lächelnd zu.<br />

Eine buchstäblich gesunde Einstellung. Eins<br />

ist jedenfalls klar: Die beiden jungen Sänger brauchen<br />

keinen Herzinfarkt, um zu erkennen, was im<br />

Leben wichtig ist. Anders als die Menschen in der<br />

Oper »Bliss« mit ihrer gigantischen Müllhalde.<br />

Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das Hamburger<br />

Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />

Fono Forum.<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 27


JUNGE STAATSOPER<br />

Der Erste Solist Thiago Bordin nimmt eine Videonachricht für<br />

die Einführung zu »Fließende Welten« am 10. Oktober auf.<br />

TuSch-Schüler erleben<br />

»Fließende Welten«<br />

Im Rahmen von TuSch besuchte der Oberstufen-<br />

Kunstkurs des Gym nasiums Mölln die Haupt probe<br />

von »Fließende Welten« am 11. Juni 2010.<br />

Besonders beeindruckt zeigten sich die Schüler von<br />

John Neumeiers choreografischer Um set zung der<br />

literarischen Form Haiku in »Seven Haiku of the<br />

Moon«:<br />

Wir wurden sehr freundlich empfangen und die<br />

Vorfreude stieg. Man erzählte uns vieles rund um<br />

das Ballett und die Arbeit von John Neumeier.<br />

Trotz meiner eigenen Erfahrung und Leiden schaft<br />

fürs Ballett habe ich viel Neues erfahren. Die<br />

Möglich keit, eine Probe mitzuerleben, hat uns<br />

eine ganz andere Vorstellung von den Dimen sio -<br />

nen des Bal lettes gegeben. Die Haiku-Gedichte<br />

ha ben wir vorher im Unterricht behandelt, und<br />

ich glaube, kaum einer konnte sich vorstellen, sie<br />

ge tanzt zu erleben. Am Ende waren alle positiv<br />

über rascht und wären gern noch länger geblieben.<br />

28 | <strong>Journal</strong> 2<br />

LARA HUESMANN<br />

Schon im Voraus hatten wir uns in der Schule mit<br />

»Seven Haiku of the Moon« beschäftigt, so dass<br />

ich mir schon viele Gedanken über diese Ge dichte<br />

und ihre Inszenierung gemacht hatte. Und ich<br />

muss sagen, meine Erwartungen wurden übertroffen.<br />

Die Atmosphäre, die durch die Musik und<br />

das schlichte Bühnenbild geschaffen wurde, ließ<br />

alle Gedanken sich dem Tanz zuwenden. Bei diesem<br />

bewundere ich vor allem das synchrone Tan -<br />

zen von etwa zwanzig Tänzern, die sich einan der<br />

nicht angucken. Am schönsten fand ich die Stim -<br />

mung, als im Hintergrund der Schnee fiel. Doch<br />

auch viele andere Szenen gefielen mir sehr gut, was<br />

auffallend war, weil das Stück sehr ab wechs lungs -<br />

reich angelegt ist. Leider konnte ich nicht immer<br />

erkennen, welches Haiku zu welchem Tanz gehörte,<br />

da manchmal plötzlich zwei Haikus nacheinander<br />

vorgelesen wurden, aber an sonsten hat mir<br />

das Stück einfach rundum gut gefallen!<br />

LARA HUNEKE<br />

Im Verein in die Oper<br />

Die Jungen Opernfreunde Hamburg sind nun ein eingetragener Verein<br />

»Gemeinsam Kultur entdecken« – dies ist seit<br />

nunmehr zwei Jahren das Motto der Jungen<br />

Opern freunde Hamburg. Mit eigenen Ein füh -<br />

rungen zu Vorstellungen im Jugend-Abonne -<br />

ment, einem regelmäßigen Jour fixe zu spannenden<br />

Themen rund um das Thema Musik -<br />

theater und vielen weiteren Veranstaltungen<br />

hat die engagierte Truppe für gleichgesinnte<br />

junge Operngänger bereits ein spannendes<br />

Angebot etabliert. Seit diesem Sommer sind<br />

die Jungen Opernfreunde nun ein eingetragener<br />

Verein. Welche Vorteile es hat, Mitglied<br />

zu werden, erzählt Sarah Wischka (27),<br />

Vorstandsvorsitzende des Vereins.<br />

Seit dem Sommer sind die Jungen Opernfreunde<br />

Hamburg ein eingetragener Verein. Was ist langfristig<br />

euer Ziel?<br />

Wir wollen junge Leute für die Oper und das<br />

Ballett begeistern, sowie weiterhin ein spannendes<br />

und abwechslungsreiches Programm<br />

auf die Beine stellen.<br />

Welche Vorteile hat man als Vereinsmitglied der<br />

Jungen Opernfreunde?<br />

Karten können – nach Verfügbarkeit – schon<br />

zwei Wochen vor einer Vorstellung für 15 EUR<br />

gekauft werden. Zusätzlich gestalten wir für<br />

jede Spielzeit ein Programm rund um den aktuellen<br />

Spielplan und bieten viele spannende<br />

kostenlose Veranstaltungen an: z.B. Proben be -<br />

suche, Führungen durch das Opernhaus und<br />

Künstlergespräche. Außerdem wird es für alle<br />

Vorstellungen des Jugend-Abos Einführungen in<br />

die Stücke geben sowie kostenlose Programm -<br />

hefte. Und nicht zu vergessen: vergünstigte<br />

Pausengetränke.<br />

Was muss man tun, um Mitglied zu werden?<br />

Es können alle Mitglied werden, die unter 30<br />

sind. Dazu muss nur das Antragsformular aus-<br />

gefüllt, abgesendet und der Mitgliedsbeitrag<br />

von 20 Euro überwiesen werden. Unsere Flyer<br />

liegen im Opernhaus und an der Theaterkasse<br />

bereit. Außerdem gibt es den Antrag auch auf<br />

unserer Website www.junge-opernfreunde.org.<br />

Was habt ihr für die nächste Zeit geplant?<br />

Am 10. Oktober gestalten wir eine Einführung<br />

in das Ballett »Fließende Welten«. Dort gibt es<br />

viele spannende Informationen über das Stück,<br />

die Choreografie und die Künstler. Nach der<br />

Vorstellung findet ein Treffen mit dem Ballett -<br />

dramaturgen André Podschun statt. Gleich zwei<br />

Tage später am 12. Oktober können alle Mit -<br />

glieder eine Probe der »Götterdämmerung«<br />

besuchen. Im November steht eine Einführung<br />

zu »Aida« auf dem Programm. Außerdem wird<br />

es eine Führung durch das Opernhaus geben<br />

sowie im Anschluss einen gemeinsamen Vor -<br />

stellungsbesuch der »Madama Butterfly«.<br />

Wie sieht das Vereinsleben aus?<br />

Zusätzlich zu unseren Veranstaltungen treffen<br />

wir uns für gemeinsame Vorstellungsbesuche.<br />

Wir haben einen speziellen Mailverteiler für<br />

Verabredungen. Außerdem gibt es einen News -<br />

letter, in dem wir regelmäßig über alles rund<br />

um den Verein, unsere Veranstaltungen, Reisen<br />

zu anderen Opernhäusern und vieles mehr<br />

informieren.<br />

Du und viele andere der Gründungsmitglieder<br />

engagiert euch ehrenamtlich für die Jungen<br />

Opernfreunde. Warum?<br />

Es ist eine tolle Möglichkeit, das Geschehen am<br />

Opernhaus hautnah mitzuerleben. Gemäß un se -<br />

rem Motto »Gemeinsam Kultur entdecken« wollen<br />

wir uns Stücke zusammen erschließen und<br />

zum Beispiel im Dialog mit Künstlern kennen<br />

lernen. Außerdem: ein gemeinsamer Vor stel -<br />

lungsbesuch macht einfach noch mehr Spaß!<br />

Weitere Informationen zum Programm und zum<br />

Vereinsbeitritt unter www.jungeopernfreunde.org


OPERA STABILE<br />

AFTER WORK IM OKTOBER UND NOVEMBER<br />

»La folia« und Violin-Virtuoses<br />

■ Barockes Original und neoklassische »Fäl -<br />

schung«: Strawinsky griff in seiner »Suite italienne«<br />

auf alte italienische Stücke zurück – beide<br />

sind nun miteinander vergleichbar. Von Gemi -<br />

niani ist das berühmte Concerto grosso »La folia«<br />

zu hören. Außerdem amtieren die Philhar -<br />

moniker Monika Bruggaier und Dylan Naylor als<br />

wahre Teufelsgeiger mit Geigenduos von Sarasate<br />

und Paganini – unterhaltsame Showeinlagen<br />

garantiert!<br />

Von »La folia« bis »Navarra«<br />

Mit Monika Bruggaier, Dylan Naylor (Violine)<br />

und Björn Huestege (Cembalo und Klavier)<br />

8. Oktober, 18.00 Uhr<br />

»Musikalisches Blumengärtlein ...«<br />

■ »... und Leypziger Allerley« … diesen launigen<br />

Titel verpasste Paul Hindemith seinem Duo für<br />

Kontrabass und Klarinette. Überhaupt war Hin -<br />

demith, trotz ernster Opern, alles andere als ein<br />

»dröger Typ«: nämlich ein sehr humorvoller, spielerischer<br />

Künstler und begabter Karikaturist.<br />

Musiker der Philharmoniker Hamburg präsentie-<br />

O K T O B E R<br />

Veranstaltungskalender Opera stabile<br />

08.10. 18.00 Uhr After work La folia<br />

ren die heitere Seite Hindemiths mit Texten,<br />

Bildern und natürlich Musik.<br />

Paul Hindemith: Komponist, Maler und Literat<br />

Mit Christian Seibold (Klarinette), Bettina Rühl<br />

(Viola), Stefan Schäfer (Kontrabass) und<br />

Eberhard Hasenfratz (Klavier)<br />

12. November, 18.00 Uhr<br />

Zu Gast in der Opera stabile<br />

Ein König lauscht<br />

■ Kindertheater aus Slowenien: Die Geschichte<br />

eines Königs, dessen einziger Kontakt zur Außen -<br />

welt die Töne sind, die aus den verschiedensten<br />

Teilen des Palastes zu ihm dringen: Schritte der<br />

Diener, Getuschel und Gespräche, Fanfaren, der<br />

Lärm der Stadt vor dem Palast. Der König versucht<br />

voller Angst, diese Geräusche zu entschlüs -<br />

seln. Da trägt der Wind plötzlich die wunderschöne<br />

Stimme einer singenden Frau durch das<br />

Fenster. Für den König ist es die Stimme der<br />

Freiheit.<br />

Gastspiel Zavod Federacija Ljubljana im Rahmen<br />

des Festivals »KinderKinder«, ca. 45 min., ab 7<br />

6. November, 16.00 Uhr<br />

7. November, 11.30 und 16.00 Uhr<br />

Opera stabile<br />

09.10. 18.15 Uhr Familieneinführung Illusionen – wie Schwanensee<br />

10.10. 13.30 Uhr Einführung Fließende Welten JOH<br />

17.00 Uhr Diskussion mit Dramaturg André Podschun<br />

11.10. 20.00 Uhr Udo Bermbach Reise zum RING<br />

15.10. 18.00 Uhr Opernwerkstatt: Götterdämmerung<br />

(Fortsetzung 16.10.2010, 11.00–17.00 Uhr)<br />

18.10. 20.00 Uhr Hans Rudolf Vaget Reise zum RING<br />

21.10 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung<br />

25.10 9.30 u. 11.30 Uhr Musikkontakte<br />

(auch 26. und 27. Oktober)<br />

27.10. 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung<br />

28.10 9.30 u.11.30 Uhr Musikkontakte (auch 29. Oktober)<br />

30.10. 18.50 Uhr Einführung Parzival – Episoden und Echo<br />

31.10. 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung<br />

N O V E M B E R<br />

01.11-04.11. 10.00 u.11.30 Uhr Musikkontakte<br />

03.11. 18.00 Uhr Einführung Aida (Sitzungsraum) JOH<br />

06.11. 16.00 Uhr Ein König lauscht<br />

07.11. 11.30 u.16.00 Uhr Ein König lauscht<br />

16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung (PB 2)<br />

12.11. 18.00 Uhr After Work Musikalisches Blumengärtlein<br />

14.11. 16.20 Uhr Einführung Götterdämmerung<br />

18.11. 18.20 Uhr Einführung Chowanschtschina<br />

21.11. 18.20 Uhr Einführung Chowanschtschina<br />

26.11. 18.15 Uhr Familieneinführung Le Nozze di Figaro<br />

28.11. 18.20 Uhr Einführung Chowanschtschina (OPS)<br />

■ KSB<br />

OSLO & OPER<br />

Opernreise<br />

pro Pers. schon ab ¤ 276,-<br />

an ausgewählten Terminen von Dez. 2010 – März 2011<br />

Musikgenuss M sikgen ss ppur: r:<br />

Besuch in der<br />

neuen Oper in Oslo!<br />

Erleben Sie eine einmalige Aufführung im<br />

neuen Osloer Opernhaus und eine erhol-<br />

same Seereise von Kiel nach Oslo auf den<br />

Kreuzfahrtschiffen der Color Line.<br />

Auf drei Bühnen wird ein vielseitiges Pro-<br />

gramm geboten.<br />

Nehmen Sie Platz und genießen Sie berühm-<br />

te Opernklassiker, Ballett und Meer!<br />

Leistungen: Kreuzfahrt Kiel-Oslo-Kiel mit M/S Color Fantasy<br />

und M/S Color Magic, 2 Übernachtungen in gebuchter<br />

Kabine an Bord, 2 x reichhaltiges Frühstücksbuffet an<br />

Bord, 1 Übernachtung im Radisson Blu Plaza Hotel Oslo,<br />

Standardzimmer, Bad, Du/WC, 1 x Frühstück im Hotel,<br />

1 Eintrittskarte für die Oper Oslo in der gebuchten Kategorie/Vorstellung.<br />

Es gelten die Reisebedingungen der Color Line. Die Opernkarten<br />

sind eine vermittelte Fremdleistung, bei Storno weniger<br />

als 6 Wochen vor Abreise erfolgt keine Erstattung.<br />

Reisetermine<br />

ab Kiel<br />

Aufführung Reisepreis p. P.<br />

26.12.2010 Eugen Onegin ab 282,-<br />

30.12.2010 Eugen Onegin ab 288,-<br />

06.01.2011 Eugen Onegin ab 290,-<br />

18.02.2011 Lulu ab 410,-<br />

25.02.2011 Don Quixote ab 397,-<br />

03.03.2011 Don Quixote ab 397,-<br />

10.03.2011 Don Quixote ab 277,-<br />

Telefon: 0431/ 7300-207<br />

oper@colorline.de · www.colorline.de/oper


Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />

Oktober<br />

6 MI<br />

7 DO<br />

8 FR<br />

9 SA<br />

10 SO<br />

11 MO<br />

15 FR<br />

16 SA<br />

17 SO<br />

18 MO<br />

19 DI<br />

20 MI<br />

21 DO<br />

30 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Illusionen – wie<br />

Schwanensee<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg1<br />

Il Turco in Italia*<br />

Gioachino Rossini<br />

19.30–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Schnupper<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Illusionen – wie<br />

Schwanensee<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Mi2<br />

After work<br />

»La Folia«<br />

18.00–19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Illusionen – wie<br />

Schwanensee<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

19.00–22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa1<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Fließende Welten*<br />

Musik vom Tonträger<br />

14.30–17.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Ball Jug<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Fließende Welten*<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Bal I<br />

Vor der Premiere<br />

»Götterdämmerung«<br />

11.00 Uhr | €7,– Probebühne 1<br />

Reise zum »RING«<br />

Udo Bermbach<br />

20.00 Uhr | €7,–<br />

Opera stabile<br />

Il Turco in Italia*<br />

Gioachino Rossini<br />

19.30–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Di1<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A<br />

Premiere A<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €6,– bis 158,– | P<br />

PrA<br />

Reise zum »RING«<br />

Hans Rudolf Vaget<br />

20.00 Uhr | €7,–<br />

Opera stabile<br />

La Fille du Régiment*<br />

Gaetano Donizetti<br />

19.30–21.45 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di3<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

L'Elisir d'Amore*<br />

Gaetano Donizetti<br />

Hamburger Symphoniker<br />

19.30–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Ital2<br />

Premiere B<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

PrB<br />

Oktober, November<br />

22 FR<br />

23 SA<br />

24 SO<br />

25 MO<br />

26 DI<br />

27 MI<br />

28 DO<br />

30 SA<br />

31 SO<br />

1 MO<br />

2 DI<br />

3 MI<br />

4 DO<br />

5 FR<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr3, Oper kl.2<br />

La Fille du Régiment*<br />

Gaetano Donizetti<br />

Hamburger Symphoniker<br />

19.30–21.45 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa2<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

16.30–19.40 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Nachm<br />

2. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. 10.15 Uhr im Studio E<br />

2. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

19.15 Pre-Concert kl. Saal<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

La Fille du Régiment*<br />

Gaetano Donizetti<br />

Hamburger Symphoniker<br />

19.30–21.45 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di2, Oper kl.1<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

Mi1<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.10 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Wiederaufnahme<br />

Parzival — Episoden<br />

und Echo<br />

John Adams, Arvo Pärt und<br />

Richard Wagner<br />

19.30–22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | So1, Serie 38<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

So2, Serie 48<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Parzival – Episoden<br />

und Echo<br />

John Adams, Arvo Pärt und<br />

Richard Wagner<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Bal I<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Parzival – Episoden<br />

und Echo<br />

John Adams, Arvo Pärt und<br />

Richard Wagner<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di1<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg1, Ital1, Jugend Oper<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.10 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Parzival — Episoden<br />

und Echo<br />

John Adams, Arvo Pärt und<br />

Richard Wagner<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Bal II<br />

November<br />

6 SA<br />

7 SO<br />

8 MO<br />

9 DI<br />

10 MI<br />

11 DO<br />

12 FR<br />

13 SA<br />

14 SO<br />

16 DI<br />

17 MI<br />

18 DO<br />

19 FR<br />

20 SA<br />

21 SO<br />

Rigoletto*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa4, Serie 28<br />

Zu Gast in der Opera stabile |<br />

Festival KinderKinder<br />

»Ein König lauscht«<br />

16.00 Uhr | €8,–, erm. €6,–<br />

bzw. €3,– | Opera stabile<br />

(Auch am 7.11., 11.30 u.16.00 Uhr)<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.10 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Fließende Welten*<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Di3<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do1<br />

La Traviata*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.10 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A<br />

After work<br />

»Musikalisches Blumengärtlein<br />

und Leypziger Allerley«<br />

18.00–19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />

Getränk) | Opera stabile<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.00 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | VTg3, Serie 68<br />

Götterdämmerung*<br />

Richard Wagner<br />

17.00 Uhr | €4,– bis 89,– | B<br />

Sa3<br />

Rigoletto*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.30–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Oper gr.2<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi2<br />

Chowanschtschina*<br />

Modest P. Mussorgskij<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Do2<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Fließende Welten*<br />

Musik vom Tonträger<br />

19.30–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Bal II<br />

Ballett – John Neumeier<br />

Weihnachtsoratorium<br />

Johann Sebastian Bach<br />

19.30–21.10 Uhr | €5,– bis<br />

97,– | A | Sa2<br />

Chowanschtschina*<br />

Modest P. Mussorgskij<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | So1, Serie 39<br />

November, Dezember<br />

22 MO<br />

24 MI<br />

25 DO<br />

26 FR<br />

27 SA<br />

28 SO<br />

30 DI<br />

1 MI<br />

2 DO<br />

4 SA<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

11.00 Uhr | €9,– bis 44,–<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. 10.15 Uhr im Kl. Saal<br />

3. Philharmonisches Konzert<br />

20.00 Uhr | €9,– bis 44,– |<br />

Laeiszhalle, Großer Saal<br />

Einf. 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />

Aida*<br />

Giuseppe Verdi<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | VTg4, Oper gr.1<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | Fr2<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €5,– bis 97,–<br />

A | Sa1<br />

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />

Chowanschtschina*<br />

Modest P. Mussorgskij<br />

19.00–22.00 Uhr | €4,– bis 89,–<br />

B | VTg1<br />

Ballett-Werkstatt I<br />

Benefiz zu Gunsten Hamburg<br />

Leuchtfeuer (ausverkauft)<br />

Leitung John Neumeier<br />

11.00 Uhr | €4,– bis 46,– | FD<br />

öffentliches Trainig 10.30 Uhr<br />

2. Kammerkonzert<br />

11.00 Uhr | €8,– bis 18,–<br />

Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />

Le Nozze di Figaro*<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.30 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C<br />

Madama Butterfly*<br />

Giacomo Puccini<br />

19.30–22.15 Uhr | €4,– bis 79,–<br />

C | Mi1<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

19.00–22.15 Uhr | 4,– bis 79,–<br />

C<br />

Bühne frei!<br />

Ensemblekonzert<br />

20.00 Uhr | 7,– bis 35,– | L<br />

* Aufführung mit deutschen<br />

Übertexten.<br />

Einführungen: siehe S. 29<br />

Die Produktionen »Bliss«,<br />

»Aida« und »Chowanscht -<br />

schina« werden unterstützt<br />

durch die Stiftung zur Förde -<br />

rung der Hamburgi schen<br />

<strong>Staatsoper</strong>.<br />

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und<br />

Gerd Bucerius und die Stif -<br />

tung zur Förderung der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

sind Hauptförderer der Ham -<br />

burger »Ring«-Inszenie run -<br />

gen 2008-2010.<br />

Die Produktion »Le Nozze di<br />

Figaro« wird gefördert durch<br />

die Daimler AG NL Hamburg.<br />

»Weihnachtsoratorium« ist<br />

eine Koproduktion mit dem<br />

Theater an der Wien.


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Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Kontonummer Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

Bitte informiern Sie mich regelmäßig kostenlos über Ihr<br />

Programm.<br />

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Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Wohnort<br />

Bitte schicken Sie mir ab sofort regelmäßig das JOURNAL<br />

der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> zu.<br />

Das <strong>Journal</strong> kos tet im Abonnement € 2,– pro Ausgabe<br />

(für Abonnenten der <strong>Staatsoper</strong> oder Philharmoniker € 1,–). Es<br />

erscheinen sechs Ausgaben pro Spielzeit. Das <strong>Journal</strong>-<br />

Abonnement verlängert sich automatisch auf die Folgespielzeit,<br />

wenn es nicht bis zum 3. 6. 2011 schriftlich gekündigt wird<br />

Ich bin Abonnent der <strong>Staatsoper</strong> oder der Philharmoniker.<br />

Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Mich interessieren insbesondere:<br />

� Oper<br />

� Barockoper<br />

� Werke der Klassik<br />

� Werke der Romantik<br />

� Zeitgenössische Werke<br />

� Italienische Oper/Belcanto<br />

� Französische Oper<br />

� Slawische Oper<br />

� Operette<br />

� Liederabende<br />

� Konzertante Aufführungen<br />

� Konzerte<br />

� Sinfoniekonzerte<br />

� Kammermusik<br />

� Alte Musik<br />

� Konzerte mit Gesangssolisten<br />

E-Mail-Adresse<br />

Datum, Unterschrift<br />

� Ballett<br />

� Handlungsballette<br />

� Sinfonische Ballette<br />

� Sakrale Ballette<br />

� Literarische Ballette<br />

� Abstrakte Ballette<br />

� Choreografien von<br />

John Neumeier<br />

� Choreografien anderer<br />

Choreografen<br />

� Angebote für junges Publikum<br />

� für Kinder<br />

� für Jugendliche<br />

� für Familien<br />

Ich möchte Informationen auch per E-Mail erhalten: � ja � nein<br />

Ihre Angaben sind freiwillig und werden von uns zu statistischen Zwecken<br />

genutzt. Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Falls Sie keine<br />

Informationen mehr von uns wünschen oder dieser Nutzung widersprechen<br />

möchten, können Sie uns dies jederzeit mitteilen.<br />

Ich bin mit der beschriebenen Nutzung meiner Angaben einverstanden.<br />

Coupons ausschneiden und schicken an: <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH, Kartenservice, Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />

Impressum/Vorverkauf<br />

Herausgeber<br />

<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH<br />

Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />

Geschäftsführung<br />

Simone Young Opernintendantin<br />

und Generalmusikdirektorin<br />

John Neumeier Ballettintendant<br />

Detlef Meierjohann<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />

Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />

Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />

(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />

(Ballett)<br />

Autoren<br />

Anja Bornhöft, Andrea C. Röber,<br />

Marcus Stäbler<br />

Mitarbeit<br />

Daniela Becker<br />

Opernrätsel<br />

Moritz Lieb<br />

Fotos<br />

Holger Badekow, Rüdiger Backmann,<br />

Matthias Baus, Brinkhoff/Mögenburg,<br />

Karl und Monika Forster, Jürgen Joost,<br />

KassKara, Reto Klar, Helga Kneidl, Jörg<br />

Landsberg, Klaus Lefebvre, Maja Metz,<br />

Monika Rittershaus, Eiichiro Sakata,<br />

Christian Schmidt, G. Schwengler,<br />

Joachim Thode, Workman, Archiv der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Titelfoto: Christian Schmidt<br />

Gestaltung<br />

Annedore Cordes<br />

André Podschun (Ballett)<br />

Anzeigenvertretung<br />

Antje Sievert Tel.: 040-450 698 03<br />

antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />

Litho<br />

Repro Studio Kroke<br />

Druck<br />

Hartung Druck + Medien GmbH<br />

Wir haben viel zu bieten<br />

Tageskasse<br />

Große Theaterstraße 25, 20354 Hamburg<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen.<br />

Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />

vor Beginn der Aufführung.<br />

Es werden ausschließlich Karten für die<br />

jeweilige Vorstellung verkauft.<br />

Telefonischer Kartenvorverkauf<br />

Telefon (0 40) 35 68 68<br />

Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />

Abonnieren Sie unter: Telefon (0 40) 35 68 800<br />

Vorverkauf<br />

Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />

<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> an den bekannten<br />

Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei der<br />

Hamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300<br />

51777; www.hamburg-tourismus.de) und bei<br />

allen Ticket-Online Verkaufsstellen und TUI<br />

Reisebüros erwerben.<br />

Schriftlicher Vorverkauf<br />

Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />

erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungs -<br />

gebühr von € 5,–, die zusammen mit dem<br />

Karten preis in Rechnung gestellt wird. Der<br />

Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />

Fax (0 40) 35 68 610<br />

Postanschrift<br />

<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />

Postfach, 20308 Hamburg<br />

Gastronomie in der Oper<br />

Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />

www.godionline.com<br />

Die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> ist online:<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

www.philharmoniker-hamburg.de<br />

www.hamburgballett.de<br />

www.ring-hamburg.de<br />

Besichtigen Sie die <strong>Staatsoper</strong><br />

Termine der nächsten Führungen:<br />

22. Oktober; 9., 17. und 30. November<br />

jeweils ab 13.30 Uhr beim Bühneneingang<br />

Karten zu 6,- € sind an der Kasse erhältlich.<br />

Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />

Ende November.<br />

Werden Sie Förderer der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />

erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />

Tel. 040-7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />

Kassenpreise<br />

Preisgruppe<br />

Platzgruppe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />

F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–<br />

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–<br />

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–<br />

S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–<br />

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–<br />

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />

* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)<br />

<strong>Journal</strong> 2 | 31


NAMEN NACHRICHTEN<br />

AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />

Mit einem »Abend für Rolf Liebermann« ehrten der NDR und<br />

die Hamburgi sche Staats oper zu Beginn der neuen Saison den<br />

großen Komponisten und Inten dan ten, der am 14. September<br />

32 | <strong>Journal</strong> 2<br />

Neue CD: Brahms aus Hamburg<br />

In den letzten Jahren machten Simone Young und die Philharmoniker Hamburg mit<br />

ihren erfolgreichen und mit mehreren Preisen ausgezeichneten CD-Einspielungen von<br />

Bruckner-Sinfonien in der Urfassung Furore. Jetzt lässt das Hamburger Traditions orches -<br />

ter eine Brahms-CD folgen. Die ehrwürdige Laeiszhalle Hamburg bietet die Bühne für<br />

eine Einspielung von Brahms’ 1. Sinfonie in audiophiler, hochauflösender SACD-<br />

Technik, die ab Mitte Oktober im Handel erhältlich sein wird. Unter ihrer Chefdirigentin<br />

Simone Young gelingt es den Philharmonikern Hamburg, traditionellem Repertoire<br />

neue, aktuelle und spannende Sichtweisen abzugewinnen.<br />

Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68<br />

Philharmoniker Hamburg<br />

Simone Young<br />

OehmsClassics OC 675<br />

100 Jahre alt geworden wäre. Simone Young, Opern intendantin,<br />

und Lutz Marmor, Intendant des NDR, begrüßten rund 800<br />

begeisterte Besucher, unter ihnen auch Liebermanns Witwe<br />

Helène Vida Liebermann. Moderiert von Ulrich Kühn entstand<br />

an diesem Abend aus Ge sprächen, Fotos, Filmausschnitten und<br />

Kompositionen ein lebendiges und mitreißendes Porträt des<br />

großen Musikers und Intendanten.<br />

Ballett-Kalender 2011<br />

Der Kalender für das Jahr<br />

2011 zeigt Proben- und<br />

Aufführungsfotos von<br />

Holger Badekow aus dem<br />

Repertoire des HAMBURG<br />

BALLETT. Er enthält<br />

13 Farbbilder und ist ab<br />

dem 18. Oktober für<br />

30,– EUR im Internet<br />

unter www.hamburgballett.de/d/service,<br />

im<br />

Foyer der <strong>Staatsoper</strong> sowie<br />

im Buchhandel über den<br />

Curio-Verlag erhältlich.<br />

Im 3. Philharmonischen Konzert<br />

ist Carolin Widmann zu Gast.<br />

Am 22. November ist die Geigerin<br />

um 18.00 Uhr außerdem beim<br />

Gespräch im Elbphilharmonie-<br />

Kulturcafé am Mönckebergbrunnen<br />

zu erleben.<br />

2011<br />

JOHN NEUMEIER<br />

THE HAMBURG BALLET<br />

P H O T O G R A P H E D B Y H O L G E R B A D E K O W<br />

CURIO VERLAG<br />

Simone Young, Helène Vida-Liebermann, Lutz Marmor<br />

Exponate aus der Stiftung John Neumeier zu Gast in London:<br />

Große Ballets-Russes-Ausstellung im Victoria and Albert Museum<br />

Am 25. September wurde<br />

»Diaghilev and the Golden<br />

Age of the Ballets Russes,<br />

1909-1929«, die große<br />

Herbstausstellung des welt-<br />

bekannten Victoria and<br />

Albert Museum, eröffnet.<br />

Die Stiftung John Neumeier<br />

beteiligt sich mit zwei<br />

Zeich nungen von Jean<br />

Cocteau als Leihgeber. Die<br />

Schau widmet sich spar-<br />

tenübergreifend dem künstlerischen Wirken von Serge Diaghilews<br />

Compagnie im 20. Jahrhundert. Die Exponate stammen aus den<br />

unterschiedlichsten Bereichen, darunter originale Bühnen-<br />

elemente, Requisiten und Kostüme sowie Bühnenbild-Entwürfe<br />

und Grafik. Die Ausstellung ist bis zum 9. Januar 2011 zu sehen.<br />

oben eine der Leihgaben:<br />

Jean Cocteau, Karikatur von Vaslaw Nijinsky in »Le Spectre de la Rose«.<br />

© Stiftung John Neumeier – Dance Collection


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