Industrieanzeiger 30.2019
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30.19<br />
28.10.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
Blechfertigung Vom Coil direkt zum Biegeteil Seite 50<br />
Laserschneiden Effizient Ressourcen schonen Seite 56<br />
Arbeitsschutz Gute Sicht mit neuen Leuchten Seite 72<br />
Felix Müller, Plus10<br />
Win-win: KI-Start-up<br />
und Mittelstand Seite22<br />
Special<br />
Messe<br />
Blechexpo<br />
ab Seite 28<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 1
13.000<br />
Turkish Machinery<br />
vertritt über<br />
13.000 exportierende<br />
Maschinenbauunternehmen<br />
17<br />
Die Türkei hat im Jahr<br />
2018 Maschinen und<br />
Zubehör im Wert von<br />
ca. 17 Milliarden $<br />
exportiert<br />
2 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
meinung<br />
Werker trainiert<br />
Roboter<br />
Das Teachen und Trainieren von Robotern gehört in vielen Unternehmen<br />
derzeit zu den Themen, die intensiv diskutiert werden. Das<br />
liegt vor allem an den kleiner werdenden Losgrößen in der Fertigung.<br />
Die Produkte werden individueller und die Anforderungen an<br />
die Flexibilität der Anlagen nehmen zu. Vor diesem Hintergrund<br />
müssen Roboter den Bedingungen angepasst und neu programmiert<br />
werden. Leider herrscht immer noch die Meinung vor, dass dies eine<br />
Domäne für Spezialisten ist, die im eigenen Unternehmen nicht verfügbar<br />
sind. Und weil sich niemand gerne von externen Experten<br />
abhängig macht, wird die Einführung neuer Roboter vor allem in<br />
mittelständischen Betrieben bis auf weiteres<br />
auf Eis gelegt.<br />
Keine gute Entscheidung, wie der Kongress<br />
„Forum Robotics 2“ am 10. Oktober zeigte,<br />
der gemeinsam vom <strong>Industrieanzeiger</strong> und<br />
der Technology Academy ausgerichtet wurde.<br />
An diesem Tag drehte sich im Pavillon<br />
36 auf dem Hannover Messegelände alles<br />
um die Frage, wie man einen Roboter dazu<br />
bringt, das zu tun, was er tun soll.<br />
Die Botschaft des Events ist positiv: Mittlerweile<br />
vereinfachen viele neue Ansätze die<br />
Programmierung so dramatisch, dass diese<br />
Arbeit selbst von Laien nach einer kurzen<br />
Einführungsphase erledigt werden kann.<br />
Roboterprogramme werden heute nicht<br />
mehr geschrieben, sondern „gebaut“. Und<br />
zwar auf intuitiven und einfachen Benutzer-<br />
oberflächen mit Programmbausteinen<br />
und Apps. Im Idealfall wird der Werker<br />
durch den Roboter von schwerer Arbeit<br />
entlastet und programmiert nun den eisernen<br />
Kollegen, damit der in Zukunft den<br />
Knochenjob für ihn erledigen wird. Besser<br />
geht es nicht.<br />
•<br />
Themen 30.19<br />
06 Technik-Augenblicke<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
14 Digitaler Zwilling<br />
16 5G-Frequenzen<br />
18 Lohnfertigung<br />
22 Künstliche Intelligenz<br />
24 E-Mobilität<br />
26 Marketing-Budgets<br />
28 Messe Blechexpo<br />
56 Laserschneiden<br />
60 Roboterschweißen<br />
62 Absaugtechnik<br />
66 Retrofit<br />
72 Arbeitsschutz<br />
76 Produkte<br />
82 Glosse<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Blechbearbeitung<br />
D 05. – 08. NOV. 2019<br />
a STUTTGART<br />
Blechbearbeitung<br />
im Weltformat<br />
Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />
Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />
Weltangebot an Produkten und<br />
Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />
von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />
Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />
und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />
Veranstaltung für die komplementären<br />
Technologien Blechbearbeitung und<br />
Fügetechnik.<br />
5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />
5 Trenn- und Umformtechnik<br />
5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />
5 Füge- und Verbindungslösungen<br />
5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />
Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Fügetechnologie<br />
Uwe Böttger<br />
Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
www.blechexpo-messe.de<br />
Bäg<br />
Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
+49 (0) 7025 9206-0<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 3<br />
blechexpo@schall-messen.de
inhalt 30.19<br />
50 | Blechbearbeitung<br />
Flexibel vom Coil oder von<br />
der Tafel direkt zum Biegeteil<br />
klingt verlockend, ist aber<br />
nur unter bestimmten<br />
Rahmenbedingungen<br />
wirtschaftlich.<br />
28 | Messe Blechexpo<br />
Die jüngsten Trends und Entwicklungen<br />
in der Blech- und<br />
Profilbearbeitung erleben die<br />
Besucher der Blechexpo/<br />
Schweisstec. Trotz schwieriger<br />
Rahmenbedingungen legt<br />
das Messedoppel weiter zu.<br />
22 | Interview<br />
Start-ups sind oft Vorreiter bei der<br />
Lösung industrieller Heraus -<br />
forderungen mit KI. Im Interview<br />
erläutern Plus10-Chef Felix Müller<br />
(im Bild) und Christian Biener<br />
vom Maschinenbauer Desma ihre<br />
Zusammenarbeit.<br />
4 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
News & Management<br />
03 Meinung<br />
Zum Programmieren von Robotern<br />
braucht man keinen Doktortitel<br />
10 Maschinenbaugipfel<br />
VDMA fordert angesichts konjunkturellen<br />
Abschwungs weniger Bürokratie<br />
12 Datenanalyse<br />
German Edge Cloud launcht echtzeitfähige<br />
KI-Cloud für die Industrie<br />
14 Studie<br />
Digitaler Zwilling birgt für viele<br />
Firmen ein hohes Effizienzpotenzial<br />
16 Umfrage<br />
Maschinenbauer rüsten ihre Produkte<br />
mit 5 G-Schnittstelle aus<br />
18 Lohnfertigung<br />
Kaysser investiert in umweltfreundliche<br />
Anlagen zum Pulverbeschichten<br />
19 Werkzeug- und Formenbau<br />
Hermle und Trumpf zeigen im Workshop<br />
die Vorteile additiver Verfahren<br />
●22 Interview<br />
Wie Felix Müller vom KI-Start-up<br />
Plus10 und Christian Biener vom<br />
Maschinenbauer Desma kooperieren<br />
24 Kolumne<br />
CO -Dilemma am Scheideweg – nötig<br />
2<br />
sind im Ganzen gedachte Maßnahmen<br />
26 Studie<br />
bvik-Experten informieren über die<br />
Wirkung von Marketing-Budgets<br />
Messe Blechexpo/Schweisstec<br />
●28 Blechexpo<br />
Digitalisierung und Automation auch<br />
in der Blechfertigung immer wichtiger<br />
48 Schweisstec<br />
Digital geschweißt wird schon lange –<br />
doch die Inverter können immer mehr<br />
Technik & Wissen<br />
●50 Blechbearbeitung<br />
Automatisierte Stanz-Laser-Biege-Linie<br />
beherrscht Großserie und Einzelteile<br />
56 Laserschneiden<br />
●<br />
60 Roboterschweißen<br />
Driescher nutzt die Offline-Programmierung,<br />
um schneller zu werden<br />
62 Schweißrauchabsaugung<br />
Moderne Systeme helfen Fronz Metallbau,<br />
Mitarbeiter zu gewinnen<br />
64 3D-Metalldruck<br />
Tipps für den Einstieg lieferte das<br />
Fachforum von <strong>Industrieanzeiger</strong> und<br />
Technology Academy in Hannover<br />
66 Retrofit<br />
Nach Jahren des Stillstands schweißt<br />
ein Alt-Roboter wieder<br />
68 Automatisierung<br />
Eine Roboter-Schweißzelle ist der Joker<br />
im Neukundengeschäft bei PTS<br />
70 Oberflächentechnik<br />
Virtual Reality erleichtert die Planung<br />
von Strahlanlagen<br />
●72 Arbeitsschutz<br />
Kupferspezialist KME rüstet im laufenden<br />
Betrieb auf LED-Lampen um<br />
74 Betriebsbedarf<br />
Maschinenschutztore für Schweiß -<br />
kabinen bannen die Gefahr<br />
Produkte & Service<br />
06 Augenblicke der Technik<br />
08 Tipps der Redaktion<br />
14 Veranstaltungen<br />
20 Menschen<br />
76 Produkte<br />
78 Firmenschriften<br />
80 Vorschau/Impressum<br />
81 Wir berichten über<br />
82 Zuletzt<br />
Zum Titelbild<br />
Rump setzt auf Virtual Reality, um Kunden<br />
die Technik seiner Strahlanlagen dreidimensional<br />
näher zu bringen. Das hat vor allem<br />
bei Sonderwünschen große Vorteile für die<br />
Projektplanung. Bild: Rump<br />
<br />
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<br />
Faserlaser und Automation erhöhen<br />
Effizienz in der Blechfertigung<br />
Folgen Sie uns online für<br />
58 Fertigungstechnik<br />
noch mehr News.<br />
Multifunktionales Laserwerkzeug erledigt<br />
drei Jobs im fliegenden Wechsel<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 5
augenblicke der technik<br />
6 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 7
tipps der redaktion<br />
Flotter Rasen<br />
Bild: Toadi<br />
Schnelle erste Hilfe<br />
Ist man im Straßenverkehr kurz mal unkonzentriert,<br />
kann es leicht zu einem Unfall<br />
kommen. Dann heißt es: schnell handeln.<br />
Doch was, wenn man nicht weiß, wo genau<br />
man sich befindet? Oder man ist im Urlaub<br />
und spricht die Sprache nicht. Für solche<br />
Fälle gibt es Vivatar Drive von Bosch, ein<br />
Notrufsystem zum Nachrüsten, um schnelle<br />
erste Hilfe zu ermöglichen. Es besteht aus<br />
einem Stecker, einer App und dem integrierten<br />
Bosch Notruf Assistenten.<br />
Toadi ist der erste Mähroboter, der mit künstlicher<br />
Intelligenz auch Rasenkanten mähen sowie über<br />
Wege, Terrassen oder Auffahrten fahren kann. Zudem<br />
hat der Roboter die Fähigkeit Spiele zu spielen<br />
und wird (s)ein Leben lang durch Updates immer<br />
wieder neue Dinge lernen.<br />
Schon jetzt weicht Toadi Menschen und Tieren<br />
aus. Vor dem Einsatz läuft der Nutzer mit ihm im<br />
Schlepptau seine Route ab. Der Roboter erstellt<br />
dabei eine Karte des Gartens. Dazu benötigt man<br />
nur die zugehörige Smartphone-App.<br />
Bild: Bosch<br />
Kluger Helm<br />
Der smarte BH51M-Fahrradhelm<br />
ist mit einem Blinker, SOS-Funktion<br />
und 270° Beleuchtung mit Tag/<br />
Nacht-Automatik ausgestattet. So<br />
sorgt er vor allem auch wenn es<br />
dunkel wird für mehr Sicherheit<br />
auf dem Rad. Zudem kann der<br />
Helm Musik spielen. Das Design<br />
ist komfortabel sowie leicht und<br />
die Funktionalität wurde mehrfach<br />
prämiert.<br />
Bild: Livall<br />
@<br />
Eine<br />
Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />
den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />
www.industrieanzeiger.de/tipps<br />
Ben und der Müll<br />
Bild: The Vortex Swim/Osleston<br />
Im Juni 2019 ist der französische Schwimmer Ben Lecomte im Rahmen des<br />
Icebreaker-Projekts „The Vortex“ auf eine 550 km lange Schwimmtour<br />
durch den Müllstrudel „Great Pacific Garbage Patch“ von Hawaii nach Kalifornien<br />
geschwommen. Sein Ziel war es, damit auf die Meeresverschmutzung<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Auch an Land kämpft der Schwimmer gemeinsam mit dem neuseeländischen<br />
Outdoor-Bekleidungsunternehmen Icebreaker weiter für das Herzensprojekt.<br />
Unterstützen kann man es durch den Kauf der „Vortex“-Swim Kollektion..<br />
8 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Der Weg in<br />
Ihre vernetzte<br />
Fertigung<br />
Blechexpo<br />
2019<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 9
nachrichten<br />
Maschinenbau-Lobby<br />
zum Branchenabschwung<br />
Maschinenbau-Gipfel | Angesichts des konjunkturellen<br />
Abschwungs will der VDMA vor allem<br />
den mittelständischen Maschinenbau stärken<br />
und fordert Bürokratieabbau.<br />
Spitzenvertreter des Maschinen- und Anlagenbaus<br />
begrüßen Bundeskanzlerin Merkel auf dem<br />
Maschinenbau-Gipfel Mitte Oktober in Berlin.<br />
Bild: Nico Schröder<br />
„Die Party ist noch nicht vorbei,<br />
aber man sollte nahe am Ausgang<br />
tanzen“, hat der Präsident<br />
des Verbands deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
(VDMA), Carl Martin Welcker,<br />
die Lage des Maschinen- und<br />
Anlagenbaus in Deutschland<br />
kürzlich auf dem Maschinenbau-Gipfel<br />
in Berlin kommentiert.<br />
Laut aktueller Zahlen des<br />
Branchenverbandes verfehlt die<br />
Produktion ihr Vorjahresniveau<br />
um 1,6 % Der Auftragseingang<br />
liege um 9 % unterhalb des Vorjahres.<br />
So geht der VDMA für<br />
2019 bereits von einem Produktionsvolumen<br />
von -2 % aus und<br />
prognostiziert für 2020 – „mit<br />
viel Optimismus“, so Welcker –<br />
ein Minus in gleicher Höhe.<br />
„Noch ist unklar, ob wir uns<br />
nur in einer konjunkturellen<br />
Schwächephase oder am Beginn<br />
einer echten Rezession befinden.<br />
Aber ein schneller Aufschwung<br />
ist definitiv nicht in Sicht“, sagte<br />
Welcker in Berlin.<br />
Noch immer würde der<br />
exportstarke Maschinenbau vor<br />
allem durch Handelskonflikte<br />
der beiden wichtigsten Märkte<br />
USA und China sowie durch die<br />
Brexit-Verhandlungen belastet.<br />
Hinzu kämen gravierende Veränderungen<br />
wie der Strukturwandel<br />
der Automobilindustrie,<br />
neue Klimaschutzziele, aber<br />
auch Herausforderungen des<br />
digitalen Wandels.<br />
Politisch forderte Welcker<br />
unter anderem, Bürokratie<br />
abzubauen, um den Mittelstand<br />
zu stärken. Er nannte die nationale<br />
Umsetzung der europä -<br />
ischen Entsenderichtlinie, die<br />
beispielsweise eine notwendige,<br />
rasche Entsendung eines Monteurs<br />
in viele andere EU-Staaten<br />
fast unmöglich mache. Auch<br />
Genehmigungsverfahren für<br />
Industrieanlagen seien in<br />
Deutschland inzwischen „viel<br />
zu umständlich und zu langwierig“,<br />
wodurch neue Investitionen<br />
verhindert würden. •<br />
Neues Cluster erforscht Additive Fertigung<br />
Die Initiatoren und Treiber des Clusters<br />
nach Unterzeichnung der Absichtserklärung<br />
im Dezember 2018. Bild: Oerlikon<br />
Spitzmarke | Die Technische Universität<br />
München (TUM), Oerlikon, GE Additive<br />
und Linde gründen gemeinsam ein Cluster<br />
für Additive Fertigung. Der Zusammenschluss<br />
von Unternehmen und Organisationen<br />
erforscht und entwickelt an einem<br />
Standort Additive Fertigungstechnologien<br />
und soll dazu beitragen, AM in den Fertigungsprozess<br />
zu integrieren und es Unternehmen<br />
ermöglichen, die Technologie in ihrer<br />
Produktion einzusetzen. Dem Cluster gehören<br />
auch Regulierungsbehörden an, die<br />
den Einsatz von AM in den einzelnen Branchen<br />
überwachen und regulieren. Das Cluster<br />
wird weiteren Teilnehmern offenstehen.<br />
Als eine der ersten Initiativen des AM-<br />
Clusters bauen Oerlikon und die TUM das<br />
neue Forschungsinstitut für Additive Fertigung<br />
auf. Es wird sich auf die interdisziplinäre<br />
Forschung in den Bereichen Metallpulver,<br />
optimierte AM-Produktion und ganzheitliche<br />
Prozessintegration, einschließlich<br />
Automatisierung und AM-Digitalisierung,<br />
konzentrieren.<br />
•<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Messe Stuttgart erweitert Veranstaltungsportfolio<br />
Auslandsmesse | Die Messe<br />
Stuttgart wird erstmals als Veranstalter<br />
in Spanien aktiv. In<br />
Zusammenarbeit mit dem spanischen<br />
Verband der Hersteller<br />
automatischer Tore (APA), richtet<br />
sie in Barcelona die „APA<br />
Expo by R+T“, internationale<br />
Messe für Rollladen, Tore und<br />
Sonnenschutz aus. Die Messe<br />
soll im dreijährigen Rhythmus<br />
in Valencia stattfinden.<br />
„Wir bringen unsere Expertise<br />
als Messeveranstalter ein und<br />
über das Verbandsnetzwerk öffnen<br />
sich für uns auch neue<br />
Marktgebiete in Nordafrika<br />
und Lateinamerika. Die APA<br />
Expo ergänzt das internationale<br />
Netzwerk unserer R+T, Weltleitmesse<br />
für Rollladen, Tore und<br />
Sonnenschutz, perfekt. Mit dem<br />
Verband gewinnen wir einen<br />
sehr erfahrenen Experten auf<br />
dem Markt für Türen und Tore<br />
dazu“, sagt Roland Bleinroth,<br />
Geschäftsführer der Messe<br />
Stuttgart. •<br />
Neuer Name und<br />
Markenauftritt<br />
Lineartechnik | Die SKF Motion<br />
Technologies (SMT) firmiert<br />
nun unter dem Namen Ewellix.<br />
Das Lineartechnikunternemen<br />
wurde im Dezember 2018 durch<br />
Triton Partners übernommen.<br />
Auch mit dem neuen Markennamen<br />
wird sich das Unternehmen<br />
weiterhin auf seine Kernbereiche<br />
konzentrieren. Dazu gehören<br />
unter anderem industrielle<br />
Automatisierung, Medizintechnik<br />
und mobile Anwendungen.<br />
Neben der Weiterentwicklung<br />
der Linearkomponenten<br />
sollen smarte Sensortechnologien<br />
und deren Analyse einen<br />
Mehrwert für die Anwender<br />
bringen. Gleichzeitig konzentriert<br />
sich das Unternehmen darauf,<br />
Lösungen für aktuelle und<br />
zukünftige Herausforderungen<br />
ihrer Kunden zu entwickeln. Die<br />
Unternehmensgruppe besitzt<br />
neun Fertigungszentren in<br />
Europa, Nordamerika und<br />
Asien sowie 16 Vertriebsstandorte<br />
weltweit und beschäftigt<br />
mehr als 1400 Mitarbeiter.<br />
Bei der Entwicklung praktischer<br />
Lösungen kooperiert das<br />
Unternehmen mit Kunden aus<br />
der Automatisierungsbranche.<br />
Dazu gehören beispielsweise integrierte<br />
Systeme, welche die<br />
Reichweite von kollaborativen<br />
Robotern erweitern. •<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 11
nachrichten<br />
Ticker<br />
+++ Messe | Bei der zweiten<br />
Ausgabe der Messe Acoustex informierten<br />
sich rund 1200 Fachbesucher<br />
bei 40 Ausstellern am<br />
1. und 2. Oktober zu den Themen<br />
Noise-Control und Sound-<br />
Design. Der Veranstalter Messe<br />
Dortmund ist zufrieden. +++<br />
Erste KI-Edge-Cloud für<br />
Mittelstand gelauncht<br />
❧<br />
+++ Innovationswettbewerb |<br />
Ein von der Leibniz Universität<br />
Hannover (LUH) geführtes Verbundprojekt<br />
gehört zu den Gewinnern<br />
des Wettbewerbs<br />
„Künstliche Intelligenz“ des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie. Das<br />
Konsortium aus 18 Partnern erarbeitete<br />
ein Konzept für den<br />
Ausbau der intelligenten Produktion,<br />
das sich gegen 16 Nominierte<br />
durchsetzte. +++<br />
❧<br />
+++ Übernahme | Die SIC Marking<br />
Gruppe hat die hundertprozentige<br />
Übernahme der Zaniboni<br />
s.r.l., einem Laserspezialisten<br />
für maßgeschneiderte<br />
Markierungs- und Rückverfolgungslösungen<br />
in der Automobil-<br />
und Maschinenbauindustrie,<br />
aus Italien abgeschlossen.<br />
Der neue Name des 1977 in Turin<br />
gegründeten Unternehmens<br />
lautet nun SIC Zaniboni. +++<br />
❧<br />
+++ Plattform | Bei seinem Innovationstag<br />
stellte der MES-<br />
Spezialist Industrie Informatik<br />
in Linz seine neue „Manufacturing<br />
Execution Plattform“<br />
(MEP) vor. Damit soll die Fertigung<br />
in Richtung der digitalen<br />
Welt geöffnet werden. +++<br />
Eine Cloud, die Daten on the Edge<br />
mithilfe von KI aufbereitet: So<br />
kündigten die Initiatoren Oncite an.<br />
Die Cloud wurde speziell für die<br />
Bedürfnisse der deutschen Industrie<br />
entwickelt. Bild: Nora Nuissl<br />
Datenanalyse | Die Loh-Group-Firmen Rittal, German Edge<br />
Cloud und IoTOS sowie Bosch Connected Industry haben<br />
eine echtzeitfähige KI-Cloud für die Industrie entwickelt.<br />
Mit Oncite platziert das deutsche<br />
Start-up German Edge<br />
Cloud die erste Künstliche Intelligenz<br />
(KI)-Edge-Cloud für die<br />
Industrie am Markt. Das verkündete<br />
das Unternehmen im<br />
Rahmen des Produktlaunches<br />
im hessischen Haiger. Gemeinsam<br />
mit Bosch Connected Industry,<br />
dem Software- und Services-Bereich<br />
für Industrie 4.0<br />
des Bosch-Konzerns, Rittal, dem<br />
Systemanbieter für Schaltschränke,<br />
IT und Klimaverteilung<br />
aus der Friedhelm Loh<br />
Group (FLG), und dem IoT-Spezialisten<br />
IoTOS, nun ebenfalls<br />
von der Friedhelm Loh Group<br />
übernommen, hat die FLG-<br />
Tochter die Lösung entwickelt.<br />
Hintergrund ist, dass man<br />
gerade dem deutschen Mittelstand<br />
eine Möglichkeit bieten<br />
wolle, Daten vor Ort, also nahe<br />
der Produktion (on the Edge) zu<br />
verarbeiten und Prozesse mittels<br />
KI-gestützter Algorithmen zu<br />
optimieren. „80 % der heute<br />
rund 170 Zettabytes an Daten<br />
kommen aus der Industrie. Viele<br />
Unternehmen wollen jedoch<br />
kein Alexa-ähnliches Gerät in<br />
der Produktion. Mit Oncite<br />
bieten wir eine bezahlbare Lösung,<br />
die es ermöglicht, Daten<br />
vor Ort aufzubereiten – und diese<br />
in ihrer Umgebung zu halten“,<br />
erläuterte Dr. Karl-Ulrich<br />
Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Rittal.<br />
Damit wolle man nicht in<br />
Konkurrenz zu großen Cloud-<br />
Anbietern wie Amazon Webservices,<br />
Microsoft oder Google<br />
treten. „Wir haben eine schlüsselfertige<br />
All-in-One-Lösung<br />
entwickelt, die an die Bedürfnisse<br />
des deutschen Mittelstands<br />
angepasst sind“, betonte Dr. Sebastian<br />
Ritz, Geschäftsführer<br />
von German Edge Cloud.<br />
Erstes Interesse kommt aus<br />
der Automobilindustrie in<br />
Deutschland. (nu) •<br />
12 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Live auf der A+A<br />
05. - 08. 11. 2019<br />
Halle 1, Stand 1E28<br />
PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG VON KOPF BIS FUSS.<br />
Mit der richtigen Ausrüstung kann man volle Power geben. Das wissen wir durch unsere 100 Jahre<br />
Erfahrung als Werkzeugexperte. Nutzen Sie jetzt die ganze Expertise unserer über 60 PSA-Spezialisten und<br />
lassen sich umfassend beraten, um Ihr Unternehmen zu einem der sichersten Orte der Welt zu machen.<br />
www.hoffmann-group.com/service/persoenliche_schutzausruestung<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 13
nachrichten<br />
Veranstaltungen<br />
Entwickeln von Composite-Bauteilen,<br />
25. - 26. November. Ostfildern<br />
Technische Akademie Esslingen e.V.,<br />
Ostfildern<br />
www.tae.de<br />
Digitaler Zwilling kommt<br />
bei Unternehmen an<br />
❧<br />
Konstruieren mit Fluorpolymeren,<br />
26. November, Frankfurt/M.<br />
pro-K Industrieverband e.V., Frankfurt/M.<br />
www.pro-kunststoff.de<br />
❧<br />
Oberflächenbehandlung von Kupferwerkstoffen,<br />
26. November, Düsseldorf<br />
Deutsches Kupferinstitut e. V., Düsseldorf<br />
www.kupferinstitut.de<br />
❧<br />
#nwing: Das New Work Event für<br />
Ingenieure, 26. - 27. November, Düsseldorf<br />
VDI Wissensforum, Düsseldorf<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
❧<br />
EXCHAiNGE – The Supply Chainers’<br />
Community 2019, 26. - 27. November,<br />
Frankfurt/M.<br />
Euroexpo Messe- und Kongress, München<br />
www.exchainge.de/<br />
Vertrags- und Reklamationsmanagement<br />
zur Reduzierung von Produkthaftungs -<br />
risiken, 27. November, Mannheim<br />
Isgatec Akademie, Mannheim<br />
www.isgatec.com<br />
❧<br />
❧<br />
Der digitale Zwilling ist<br />
kein abstraktes Konstrukt<br />
mehr, sondern birgt für<br />
viele Firmen konkreten<br />
Mehrwert. Bild: pixelschoen/adobe.stock.com<br />
Studie | Der digitale Zwilling birgt für viele Unternehmen<br />
ein hohes Effizienzpotenzial, oft fehlt es aber noch an<br />
Know-how. Das zeigt eine aktuelle Befragung.<br />
36 % von 170 befragten deutschen<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
haben bereits erste<br />
Konzepte für digitale Zwillinge<br />
entwickelt. Zugehörige Pilotprojekte<br />
wollen 50 % in den<br />
nächsten zwölf Monaten starten,<br />
der Transfer soll in den laufenden<br />
Betrieb erst in drei Jahren<br />
bei über 50 % der Befragten<br />
erfolgt sein. Zu diesen Ergebnissen<br />
kommt die Studie „Digitale<br />
Zwillinge. Wegbereiter für Ökosysteme<br />
von morgen“, die die<br />
Managementberatung Detecon<br />
mit dem Anwenderverband des<br />
Cross-Business-Architecture<br />
Lab (CBA Lab) durchgeführt<br />
hat. Detecon ist ein Tochterunternehmen<br />
von T-Systems International,<br />
dem Digitaldienstleister<br />
der Deutschen Telekom.<br />
Mindestens 60 % der Studienteilnehmer<br />
wollen in den<br />
nächsten fünf Jahren das Konzept<br />
auf sämtliche Phasen wie<br />
Produktkonzeption, -entwicklung,<br />
Produktionsplanung, Produktion<br />
sowie Nutzung und After<br />
Sales anwenden. Während<br />
heute knapp 80 % der Befragten<br />
den digitalen Zwilling nur<br />
unternehmensintern nutzen,<br />
wollen ihn in fünf Jahren bereits<br />
77 % vor allem unternehmensübergreifend<br />
einsetzen. •<br />
Zur Prüfung befähigte Person von PSA<br />
gegen Absturz, 27. - 28. November, Brühl<br />
Haus der Technik e.V., Essen<br />
www.hdt.de<br />
!<br />
Digitaler Zwilling kann die Entwicklung<br />
neuer Produkte erleichtern.<br />
Quelle: Detecon-Studie<br />
14 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
»DAS LOHNT SICH:<br />
PROZESSWÄRME<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 15
nachrichten<br />
Maschinenbauer setzen auf 5G<br />
Umfrage | Die Mehrheit der Maschinen- und Anlagenbauer<br />
plant die Ausrüstung ihrer Produkte mit einer 5G-Schnittstelle<br />
und will damit Innovationen schaffen.<br />
Deutschland will mit der Vergabe<br />
lokaler 5G-Frequenzen einen<br />
einzigartigen Weg gehen. Das<br />
gibt Industrieunternehmen die<br />
Möglichkeit, einen weltweit<br />
führenden Produktionsstandort<br />
aufzubauen. Eigene Campusnetze<br />
auf dem Werksgelände zu betreiben,<br />
bietet die Möglichkeit<br />
hoher Agilität. „Dieser Ansatz<br />
wird Innovationen im Bereich<br />
der Anwendung von 5G im Maschinen-<br />
und Anlagenbau beflügeln<br />
und die Verschmelzung der<br />
Domänen Funktechnologie und<br />
Maschinenbau beschleunigen“,<br />
sagt Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer<br />
VDMA Elektrische<br />
Automation.<br />
Dass dieser Ansatz richtig ist,<br />
zeigt die jüngste Umfrage des<br />
VDMA über „5G im Maschinenbau“<br />
unter seinen Mitgliedsfirmen.<br />
Mit einer großen Mehrheit<br />
von 69 % planen Maschinen-<br />
und Anlagenbauer, ihre<br />
Produkte mit einer 5G-Schnittstelle<br />
auszurüsten. 35 % der Befragten<br />
planen, ein Campusnetz<br />
einzuführen. Weitere 21 % sind<br />
dabei noch unentschlossen. •<br />
Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer<br />
VDMA Elektrische Automation: „Lokale<br />
5G-Frequenzen werden den Maschinenbau<br />
beflügeln.“ Bild: VDMA<br />
Fachmesse Motek einmal mehr erfolgreich<br />
Schlussbericht | Die Motek, Fachmesse für<br />
Produktions- und Montageautomatisierung,<br />
ist zusammen mit der Bondexpo,<br />
Fachmesse für Klebtechnologien, erfolgreich<br />
über die Bühne gegangen. Insgesamt 976<br />
Aussteller aus 32 Ländern waren nach<br />
Stuttgart gekommen, um Neuheiten aus den<br />
Bereichen Produktions- und Montageautomatisierung<br />
sowie Fügen und Verbinden zu<br />
präsentieren. Highlight war in diesem Jahr<br />
der integrative Themenpark Arena of Integration<br />
in Halle 6. Auf dieser Plattform ha-<br />
ben 36 Unternehmen mit 29 vernetzten Usecases<br />
Antworten auf aktuelle Fragen zu intelligenten<br />
Produktions- und Prozessketten<br />
gegeben.<br />
Die Motek hat sich einmal mehr als anwenderorientierte<br />
Arbeitsmesse präsentiert.<br />
Zufriedene 35.165 Fachbesucher belebten<br />
über vier Messetage die sechs Hallen. Der<br />
Messeveranstalter hat auch in diesem Jahr<br />
eine optimale Geschäftsatmosphäre für<br />
Aussteller und Fachbesucher geschaffen.<br />
Mit Arbeitsplatz, Espressobar, Erfrischungszone<br />
und Ruhebereich in den Randbereichen<br />
jeder Halle standen ansprechend gestaltete<br />
Areale zur Verfügung. Im kommenden<br />
Jahr wird das Messeduo Motek und<br />
Bondexpo vom 5. bis 8. Oktober stattfinden.<br />
Veranstaltungsort ist wieder das Stuttgarter<br />
Messegelände. •<br />
Auf dem Stuttgarter Messegelände drehte sich vier Tage<br />
lang alles um die Montage- und Produktionstechnik.<br />
Bild: P. E. Schall<br />
Gute Noten für<br />
die E-Move360°<br />
E-Mobility | Mit den Kernthemen<br />
Elektromobilität und autonomes<br />
Fahren haben die rund 290 Aussteller<br />
der E-Move360° mehr als<br />
10.000 Fachbesucher aufs Münchener<br />
Messegelände gelockt.<br />
Rund 30 % der Besucher kamen<br />
aus dem Ausland, 45 % waren es<br />
bei den Ausstellern, die gegenüber<br />
Vorjahr 15 % mehr Fläche belegt<br />
haben. Messechef Robert Metzger<br />
zeigte sich erfreut über den fortgesetzten<br />
Wachstumskurs. Mit der<br />
diesjährigen Messe sei eine gute<br />
Basis geschaffen worden für den<br />
im November startenden Asien-<br />
Ableger der E-Move360° in<br />
Seoul. Der Materialica Design +<br />
Technology Award wurde auf der<br />
Messe zum 17. Mal vergeben. •<br />
16 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 17
nachrichten<br />
Großinvestition für eine bunte Zukunft<br />
Lohnfertigung | H. P. Kaysser investiert in zwei hochmoderne,<br />
energie- und materialsparende sowie umweltfreundliche<br />
Anlagen fürs Pulverbeschichten.<br />
Komponenten- und Systemlieferant Kaysser sieht die Investition im zweistelligen<br />
Millionenbereich als weitere Stärkung seiner Fertigungstiefe. Bild: Kaysser<br />
„Die neue Pulverbeschichtung sei ein Meilenstein auf dem Weg in<br />
eine immer buntere Zukunft“, sagt Timm Kaysser, Projektleiter und<br />
Gründerenkel. Eine vollautomatische Anlage für 2500 mm x<br />
1000 mm x 1500 mm große Bauteile wurde gerade in Betrieb genommen.<br />
Der zweite Teil des Großprojekts, für das extra zwei neue<br />
Hallen gebaut wurden, schafft Großteile bis 4 m Länge und 2 t Gewicht<br />
und wird 2020 in Betrieb gehen. In den neuen Anlagen werden<br />
sowohl Kundenaufträge als auch für die eigenen Systemlösungen<br />
benötigte Metallteile beschichtet.<br />
„Wir haben gern die Kontrolle über Termin und Qualität. Das<br />
verstehen wir unter Kundenorientierung“, unterstreicht Kaysser,<br />
weshalb es kein Thema war, diesen Prozess outzusourcen. Die neue<br />
hochmoderne Durchlaufanlage ist nicht nur extrem leistungsfähig<br />
sondern auch energie- und materialsparend sowie umweltschonend.<br />
Mit ihr lassen sich Serienteile genauso effizient beschichten wie Einzelbauteile.<br />
Der reine Farbwechsel dauert laut Kaysser nur 1 min.<br />
Die Farb- und Oberflächenqualität ist trotz dünner Schicht von<br />
gleichmäßigen und schwankungsfreien 120 μm deutlich verbessert.<br />
Angestrebt werden noch dünnere aber widerstandsfähige Beschichtungsdicken<br />
von 80 μm und sogar darunter. Dadurch will das Unternehmen<br />
eine Materialeinsparung von rund 30 % erreichen. Zusammen<br />
mit der Rückgewinnung des Oversprays von 98 % versprechen<br />
sich die Metallexperten eine deutliche Effizienzsteigerung<br />
beim Pulverbeschichten.<br />
•<br />
Anzeige<br />
Virtual Reality im Einsatz bei Rump<br />
FMB mit aktuellen<br />
Vorträgen<br />
Rump setzt bei der Präsentation seiner<br />
Strahlanlagen auf Messen und am Unternehmenssitz<br />
in Salzkotten auf Virtual Reality<br />
(VR). Mit dieser Technik kann der Maschinenbauer<br />
seine Produkte virtuell begehbar<br />
machen. VR versetzt den Nutzer per<br />
Datenbrille, Controller und einer Software<br />
in eine virtuelle 3D-Welt. VR ist eng verwandt<br />
mit der Augmented-Reality-Technologie<br />
(AR), die mit Hilfe einer Datenbrille,<br />
Smartphone oder Tablet die tatsächliche<br />
Umgebung des Nutzers um virtuelle Elemente<br />
wie 3D-Modelle oder Videos ergänzt.<br />
Mit nur wenigen Klicks auf dem Smartphone<br />
kann ein Maschinenmodell in die eigene<br />
Halle gestellt werden.<br />
Alle weiteren Informationen finden Sie im<br />
vollständigen Beitrag ab Seite 70. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong><br />
30.19<br />
28.10.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />
Blechfertigung Vom Coil direkt zum Biegeteil Seite 50<br />
Laserschneiden Effizient Ressourcen schonen Seite 56<br />
Arbeitsschutz Gute Sicht mit neuen Leuchten Seite 72<br />
Felix Müller, Plus10<br />
Win-win: KI-Start-up<br />
und Mittelstand Seite22<br />
Special<br />
Messe<br />
Blechexpo<br />
ab Seite 28<br />
30.19 1<br />
Zuliefermesse | Mit einem dreitägigen<br />
Vortragsprogramm bietet die 15.<br />
FMB – Zuliefermesse Maschinenbau<br />
vom 6. bis 8. November einen vertieften<br />
Einblick in einzelne Technikbereiche.<br />
Am ersten Tag steht das Vortragsprogramm<br />
im Zeichen der Instandhaltung,<br />
der zweite Messetag dreht sich<br />
um Digitalisierung und Industrie 4.0<br />
und der dritte Messetag geht unter anderem<br />
der Frage, wie mit PC-basierten<br />
Steuerungen und Industrie 4.0 die Effizienz<br />
von Maschinen gesteigert werden<br />
kann, nach. •<br />
18 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Additive Verfahren<br />
im Kompaktformat<br />
Werkzeug- und Formenbau | Hermle und<br />
Trumpf erläuterten vor Werkzeug- und Formenbauern<br />
im gemeinsamen Praxisworkshop die<br />
Potenziale zweier additiver Fertigungsverfahren.<br />
Viel Zuspruch bei den teilnehmenden Werkzeug- und<br />
Formenbauern fand der Workshop „Additiv fertigen“<br />
bei Hermle in Gosheim. Bild: Hermle<br />
Im Workshop am Hermle-Firmensitz in Gosheim lag<br />
der Fokus der spanenden Nachbearbeitung eines gedruckten<br />
Bauteils auf einem Hermle-Bearbeitungszentrum.<br />
Am Beispiel des additiv gefertigten Formeinsatzes<br />
wurden die Vorteile, aber auch die Grenzen zweier Verfahren<br />
erläutert: LMF (Laser Metal Fusion) von Trumpf<br />
sowie MPA (Metall Pulver Auftrag) von Hermle. Beim<br />
LMF-Verfahren wird das Bauteil in einem Pulverbett<br />
per Laser aufgebaut. Damit lassen sich beispielsweise<br />
konturnahe Kühlkanäle fertigen, die die Temperierung<br />
von Werkzeugen optimieren. Das fertige Bauteil wird<br />
anschließend von der Substratplatte gelöst. Die Finishbearbeitung<br />
zum Erreichen der Toleranzen und Oberflächeneigenschaften<br />
erfolgt auf einem Hermle-Bearbeitungszentrum.<br />
Beim MPA-Verfahren wird mittels der<br />
MPA-Technologie das Bauteil im Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums<br />
aufgebaut und dort auch wieder fräsend<br />
bearbeitet. Die teilnehmenden Werkzeug- und Formenbauer<br />
zeigten sich beeindruckt von beiden Verfahren<br />
und diskutierten engagiert die Thematik. •<br />
©hoch4.de<br />
DANKE.<br />
WIR HABEN SIE AUF DER MOTEK 2019<br />
GETROFFEN UND BEDANKEN UNS<br />
FÜR IHREN BESUCH.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 19
menschen<br />
Wechsel bei<br />
Cemecon USA<br />
Elsässer übergibt an Wink<br />
Frank Elsässer (links), Inhaber der Elsässer Filtertechnik<br />
GmbH, hat sich aus der Geschäftsführung und<br />
dem operativen Tagesgeschäft des Filterspezialisten<br />
zurückgezogen. Seit 1. Oktober ist Peter Wink<br />
(rechts) alleiniger Geschäftsführer. Bereits zum 1. Januar<br />
2018 ist Wink in die Geschäftsführung eingetreten,<br />
nachdem er zuvor mehrere leitende Funktionen in<br />
der Filtrations- und Hydraulikindustrie innehatte.<br />
Staffelstabübergabe bei in der<br />
US-amerikanischen Niederlassung<br />
der Cemecon AG, Würselen: Marjorie Steed<br />
hat die Nachfolge von Gary Lake angetreten und<br />
leitet nun die Geschäfte der Cemecon Inc in Big<br />
Flats, New York. Ihre Beförderung ist Teil eines<br />
geplanten Übergangs. Steed begann 2006 ihre<br />
Karriere bei Cemecon. 2015 wurde sie in den<br />
Vorstand aufgenommen und zum Vice President<br />
of Operations ernannt.<br />
Neuer Chef für<br />
Nordamerika<br />
Tochter wird<br />
EOS-CEO<br />
Marie Langer, Tochter des<br />
Gründers Dr. Hans J. Langer,<br />
wird ab sofort neue Vorsitzende<br />
der Geschäftsführung<br />
(CEO) der EOS GmbH,<br />
Krailing, und ist als solche<br />
verantwortlich für die strategische Ausrichtung<br />
des Unternehmens. Sie wird sich<br />
auf die Themen Strategie, Marketing,<br />
Unternehmenskommunikation als auch<br />
auf Unternehmenskultur, Organisationsund<br />
Mitarbeiterentwicklung fokussieren.<br />
Damit unterstreicht die Inhaberfamilie<br />
ihr langfristiges Engagement und stellt<br />
gleichzeitig die Weichen dafür, das Unternehmen<br />
in einem hochdynamischen und<br />
sich stetig verändernden Marktumfeld<br />
optimal zu positionieren.<br />
Hilpert baut Vertrieb aus<br />
Morgane Fodé verstärkt ab sofort als Sales Managerin<br />
das Vertriebsteam der Hilpert electronic AG<br />
in Baden-Dättwil/Schweiz. Sie verantwortet die<br />
Produktbereiche Lote und Flussmittel, Trockenschränke,<br />
Reinigungsmittel, Temperaturkontrolle<br />
sowie -aufzeichnungen und Dummy-Bauteile. Die<br />
gebürtige Belgierin betreut neben der Deutschschweiz<br />
auch die Kunden in der Romandie.<br />
Zum 1. November übernimmt<br />
der 58-jährige Bert Zoetbrood<br />
(Bild) die Leitung der Region Dekra<br />
North America in Personalunion zu seiner<br />
Aufgabe als Executive Vice President und Leiter<br />
der Region Dekra South America. Der gebürtige<br />
Niederländer arbeitet seit zehn Jahren<br />
für die globale Expertenorganisation. Er übernimmt<br />
in Nordamerika nun das Ruder von<br />
Eric Labe, der Dekra nach sieben Jahren auf<br />
eigenen Wunsch verlässt.<br />
20 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Friedrich Weiler geehrt<br />
Preis Deutscher Maschinenbau |<br />
Friedrich K. Eisler, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der fränkischen<br />
Weiler Werkzeugmaschinen<br />
GmbH, ist auf dem Maschinenbau-Gipfel<br />
in Berlin für sein<br />
Lebenswerk mit dem „Preis<br />
Deutscher Maschinenbau“ geehrt<br />
worden. Die Auszeichnung<br />
überreichte ihm Carl Martin<br />
Welcker, Präsident des Verbandes<br />
Deutscher Maschinen- und<br />
Anlagenbau e. V. (VDMA) bei<br />
einer Galaveranstaltung.<br />
„Friedrich K. Eisler vereint<br />
all das, was man einem Mittelständler<br />
an Eigenschaften zuschreibt“,<br />
erklärte Claus Wilk,<br />
Chefredakteur der Zeitschrift<br />
„Produktion“ in der Laudatio.<br />
Bewegt dankte der Preisträger<br />
und meinte zum Schluss scherzend,<br />
er fühle sich nun wie ein<br />
„Hidden Champion“. •<br />
Übergabe der Ehrung an<br />
Friedrich K. Eisler, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
von Weiler (zweiter<br />
v. r.), durch Carl Martin<br />
Welcker (VDMA),<br />
Claus Wilk und Stefan<br />
Waldeisen (Verlag<br />
MI Connect). Bild:<br />
Fachzeitschrift Produktion<br />
/ Anna McMaster.<br />
26. Internationale Technologiemesse<br />
für Blechbearbeitung<br />
<br />
HANNOVER<br />
Startup-Award 2019 für Gerotor<br />
Maschinenbau-Gipfel | Das<br />
Münchener Clean-Tech-Startup<br />
Gerotor ist mit dem „Startup-<br />
Award Maschinenbau-Gipfel<br />
2019“ ausgezeichnet worden.<br />
Der Award wurde durch ein<br />
Teilnehmer-Voting unter 500<br />
hochrangigen Entscheidern der<br />
Industrie an junge Unternehmen<br />
mit innovativen Konzepten und<br />
Produkten vergeben. Mit dem<br />
Stromspeicher von Gerotor<br />
können Industrie- und Produktionsunternehmen<br />
die Energieeffizienz<br />
von Maschinen und<br />
Anlagen signifikant erhöhen:<br />
Spitzenlastmanagement und<br />
Rekuperation unterstützen die<br />
Kunden dabei, den Energieverbrauch<br />
und den CO 2 -Abdruck<br />
ihres Betriebs zu senken, überflüssige<br />
Stromerzeugung zu<br />
vermeiden und dadurch zum<br />
Klimaschutz beizutragen. •<br />
Nimmt den „Startup-<br />
Award Maschinenbau-<br />
Gipfel 2019“ entgegen:<br />
Marcel Werner, Co-Founder<br />
Gerotor GmbH. Bild:<br />
Anna McMaster/VDMA/<br />
MI Connect Verlag<br />
Stellen Sie auf der<br />
weltweiten Leitmesse<br />
für Blechbearbeitung aus!<br />
EuroBLECH 2020 – Innovationen für<br />
die smarte Blechbearbeitung<br />
Blech, Rohr, Profile<br />
Handling<br />
Umformen<br />
Fertigprodukte, Zulieferteile,<br />
Baugruppen<br />
Trennen, Schneiden<br />
Fügen, Schweißen<br />
Flexible Blechbearbeitung<br />
Maschinenelemente<br />
Rohr- / Profilbearbeitung<br />
Verbundwerkstoffe<br />
Oberflächentechnik<br />
Werkzeuge<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
Prozesskontrolle,<br />
Qualitätssicherung<br />
F&E<br />
Betriebs- /<br />
Lagereinrichtungen<br />
CAD/CAM/CIM-Systeme /<br />
Datenverarbeitung<br />
Umweltschutz, Recycling<br />
www.euroblech.de<br />
Veranstalter:<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 21
interview<br />
So funktioniert die Zusammenarbeit des Start-ups Plus10 mit Maschinenbauer Desma<br />
„Aufklärung ist essenziell“<br />
Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Wertschöpfung<br />
und die Vorreiter bei der Lösung industrieller Herausforderungen<br />
mittels KI sind meist Start-ups. Wie sie mit etablierten<br />
Unternehmen zusammenarbeiten, berichten zwei Projektpartner<br />
im Gespräch mit unserer Redaktion. ❧ Dietmar Kieser<br />
Die Konferenz „Start-up your AI“, die die<br />
Abteilung Unternehmensstrategie und -entwicklung<br />
des Fraunhofer IPA am 27. November<br />
ausrichtet, zeigt anschaulich, wie<br />
Start-ups die Industrie mit KI verändern.<br />
Aber auch ausgewählte Anwendungsfälle<br />
samt ihren Projektpartnern bringt die Konferenz<br />
auf die Bühne. Vertreter von Startups<br />
und ihre Industriepartner berichten<br />
über die Erfolgsfaktoren der technischen<br />
Realisierung und geben Einblick in die Gestaltung<br />
ihrer Zusammenarbeit. Felix Georg<br />
Müller von der Plus10 GmbH und Christian<br />
Biener vom Spritzgießmaschinenhersteller<br />
Desma teilen dort ihr Wissen mit dem<br />
Publikum. Vorab haben sie dem <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
ein Interview gegeben.<br />
Felix Georg Müller hat<br />
als Wissenschaftler am<br />
Fraunhofer IPA zusammen<br />
mit Kollegen ein<br />
Analysetool entwickelt,<br />
das Defekte in schnelltaktenden<br />
Fertigungsanlagen<br />
findet, bei der Fehlerbehebung<br />
unterstützt und<br />
ein automatisiertes Maschinenbenchmarking<br />
durchführt. Mit dieser<br />
automatisierten Produktionsoptimierung<br />
hat sich<br />
Müller zusammen mit<br />
seinen Kollegen im Januar<br />
selbstständig gemacht.<br />
Bild: IPA/Rainer Bez,<br />
Heike Quosdorf<br />
Findet ein Start-up mit KI-Relevanz leichter<br />
einen Industriepartner als ein Jungunternehmen<br />
mit anders gelagerter Expertise?<br />
Felix Müller: Industrielle Anlagen sind<br />
meist kapitalintensiv und eingebettet in<br />
übergeordnete Steuerungs- und IT-Systeme.<br />
Somit ist die Bereitschaft, hieran etwas<br />
Brandneues auszuprobieren, verständlicherweise<br />
meist begrenzt. Wenn man einen<br />
klaren Nutzen und professionelle Erfahrung<br />
nachweisen kann, ist das Interesse und die<br />
Diskussionsbereitschaft aber meist schon<br />
vorhanden. In unserem Fall versuchen wir<br />
durch bisherige Anwendungen unserer KIbasierten<br />
Optimierungstools und daran<br />
geknüpfte technische als auch wirtschaft -<br />
liche Erfahrungen, den Nutzen und die technischen<br />
Randbedingungen prägnant dar -<br />
zustellen, was die Diskussion erleichtert. Somit<br />
sehe ich KI-Start-ups nicht im Nachteil.<br />
Wieviel Engineering-Know-how sollte ein<br />
Start-up aufbieten?<br />
Müller: Keiner hat Spaß daran, dem anderen<br />
die Basics seiner Domäne beziehungsweise<br />
seines Geschäfts zu erklären. Somit<br />
sollte ein KI-Start-up, das eine Lösung für<br />
die produzierende Industrie anbietet, auch<br />
ein Grundverständnis dafür mitbringen.<br />
Ansonsten läuft man schnell Gefahr, die<br />
Schwierigkeiten zu übersehen, falsche Prioritäten<br />
zu setzen oder irrelevante Ergebnisse<br />
zu erzeugen. Ich halte Engineering-Knowhow<br />
somit für zwingend erforderlich. Die<br />
meisten bei Plus10 haben einen produk -<br />
tions- oder automatisierungstechnischen<br />
Background, was uns eine sehr hohe Akzeptanz<br />
und Problemlösungsgeschwindigkeit<br />
bei der Umsetzung bringt.<br />
Christian Biener: Um professionell in einen<br />
Bereich einsteigen zu können, ist es erforderlich,<br />
Kenntnisse zum Prozess und Ablauf für<br />
den Anwendungsbereich oder die Branche<br />
mitzubringen. Bei Plus10 war ein Grund -<br />
verständnis der Maschine von Anfang an<br />
vorhanden, sodass schnell in die Details eingestiegen<br />
werden konnte.<br />
Auf einen Blick<br />
Was? Konferenz „Start-up your AI“<br />
Wann? Mittwoch, 27. November 2019,<br />
ab 8.30 Uhr<br />
Wo? Fraunhofer IPA in Stuttgart<br />
Anmeldung: http://s.fhg.de/start-up-your-ai<br />
22 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Welcher Anteil an KI steckt in der Lösung<br />
von Plus10?<br />
Müller: Der Kern unserer beiden Produkte<br />
Shannon und Darwin besteht aus mehreren<br />
Machine-Learning-Algorithmen, die das<br />
Verhalten von Fertigungsprozessen kontinuierlich<br />
erlernen und hierauf aufbauend unterschiedliche<br />
Optimierungsmodelle anwenden.<br />
Um dies initial zum Laufen zu bringen,<br />
benötigen wir circa eine Woche Trainingsdaten.<br />
Danach fangen wir an, Optimierungsvorschläge<br />
abzugeben und lernen zugleich<br />
kontinuierlich weiter. Somit basieren<br />
unsere beiden aktuellen Produkte auf KI-<br />
Methoden, aber natürlich ist hierfür eine<br />
Schale an weiteren Funktionen wie der Big-<br />
Data-Infrastruktur, Datenhandling und<br />
-vorverarbeitung sowie eine performante<br />
Frontend-Technologie für diverse Endgeräte<br />
nötig.<br />
Wie wird der Datenschutz gehandhabt?<br />
Müller: Ein sehr wichtiges Thema, was wir<br />
proaktiv mit Datenschutzexperten von Beginn<br />
an in unserer Produktentwicklung berücksichtigt<br />
haben. Zudem klären wir unsere<br />
Kunden darüber auf, welche Art an Daten<br />
wir erheben und welche Rückschlüsse<br />
auf Personen dadurch möglich wären.<br />
Biener: Dieses Thema ist sehr wichtig. Aufklärung<br />
ist, wie von Herrn Müller erwähnt,<br />
essenziell. Die Bereitschaft, in diesem Be-<br />
reich Projekte mit Kunden umzusetzen, ist<br />
nur gegeben, wenn klar ist, welche Daten zu<br />
welchem Zweck erhoben werden und, dass<br />
dabei kein Know-how des Maschinenbetreibers<br />
abwandert. Solche Bedenken müssen<br />
oft im Vorfeld ausgeräumt werden.<br />
Was ist die größte Herausforderung in der<br />
Zusammenarbeit zwischen einem Start-up<br />
und einem etablierten Unternehmen?<br />
Müller: Es ist eine eher individuelle Frage,<br />
welche Personen aus welchen Abteilungen<br />
Christian Biener ist Head<br />
of New Digital Services<br />
beim Spritzgießmaschinenhersteller<br />
Desma aus<br />
Fridingen an der Donau.<br />
In enger Zusammenarbeit<br />
mit Felix Georg Müller<br />
vom Start-up Plus10 hat<br />
er dort die Leistungsfähigkeit<br />
von Elastomerspritzgießmaschinen<br />
signifikant gesteigert.<br />
Bild: Desma<br />
involviert sind, gar nicht so sehr die Unternehmensgröße<br />
oder das -alter. Wir haben<br />
kleine und große Kunden mit unseren<br />
KI-Tools bis jetzt begeistern können und es<br />
gab kleine und große Unternehmen, die uns<br />
aus diversen Gründen abgelehnt haben. Für<br />
mich ist es wichtig, dass man zu Beginn eine<br />
realistische Erwartungshaltung aufbaut, um<br />
den KI-Hype in die Realität zurückzu -<br />
führen.<br />
Biener: Wie bei jeder Zusammenarbeit,<br />
müssen die Wellenlänge und das Vertrauen<br />
beider Parteien stimmen. Ein Start-up muss<br />
seine Kompetenz relativ zügig unter Beweis<br />
stellen. Dieser Nachweis wurde im Falle unserer<br />
Zusammenarbeit sehr schnell erbracht.<br />
Welchen Einfluss haben die kulturellen Unterschiede<br />
auf das gemeinsame Projekt?<br />
„Ein Start-up<br />
muss seine<br />
Kompetenz<br />
relativ zügig<br />
unter Beweis<br />
stellen, was im<br />
Falle der Zusammenarbeit<br />
mit Plus10<br />
schnell erbracht<br />
wurde.“<br />
Christian Biener, Desma<br />
Müller: Viele Unternehmen arbeiten bereits<br />
agil. Das hilft sehr beim Verständnis unserer<br />
Vorgehensweise. Wir arbeiten intern in<br />
zweiwöchigen Sprints und bringen iterativ<br />
neue Funktionen heraus und nähern uns somit<br />
inkrementell einem Ziel. Dies wirkt oft<br />
nach außen ineffizient, bewirkt aber, dass<br />
Fehler sehr schnell auffallen und behoben<br />
werden können und eine Anpassung, etwa<br />
in der Lernstrategie eines neu entwickelten<br />
Moduls, bereits früh auf bestehenden Datensätzen<br />
auf Erfolg getestet wird.<br />
Biener: Der Erfolg eines gemeinsamen Projekts<br />
hängt meiner Meinung nach weniger<br />
von den unterschiedlichen Unternehmenskulturen<br />
ab, sondern viel mehr von einem<br />
kontinuierlichen Informationsaustauch und<br />
somit einer effektiven Zusammenarbeit mit<br />
schnellen Reaktionszeiten.<br />
Was ist bei der Vertragsgestaltung wichtig?<br />
Müller: Verträge müssen von beiden Seiten<br />
als fair betrachtet werden. Ein Start-up hat<br />
zudem immer die Herausforderung der Liquiditätsplanung<br />
zu managen. Wer Innovationen<br />
gemeinsam entwickeln oder daran<br />
partizipieren möchte, muss also auch für<br />
beide Seiten faire Zahlungen und Zahlungsziele<br />
aufstellen und sich daran halten.<br />
Biener: Für uns als maschinenbauendes<br />
Unternehmen ist wichtig, dass sämtliche<br />
Kenntnisse der Technologie und zum Beispiel<br />
Details der Maschinenprogramme<br />
nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies<br />
wird meist in einer Geheimhaltungsvereinbarung<br />
geregelt. Die übrigen Vertragsdetails<br />
müssen für beide Partner akzeptabel sein. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 23
Kolumne „Von unten“<br />
CO 2 -Dilemma<br />
am Scheideweg<br />
Zeitgeist | Die völlige CO 2 -neutrale Mobilität ist eine<br />
Utopie. Ein zu schneller und radikaler Technologiewechsel<br />
würde mehr zerstören als helfen. Vielmehr<br />
nötig sind im Ganzen gedachte Maßnahmen, meint<br />
unser Kolumnist.<br />
Täglich schwirren neue Hochrechnungen<br />
und Schreckensszenarien zum Thema CO 2<br />
durch die Medienlandschaft. Zahlreiche<br />
Studien zeigen auf, mit wie viel Gigatonnen<br />
CO 2 -Ausstoß Deutschland das Weltklima<br />
belastet und wie man dies egalisieren oder<br />
vermindern könnte. Als Bürger kann man<br />
schwer nachvollziehen, welche Grundlagen<br />
und Annahmen bei diesen Untersuchungen<br />
zu Grunde gelegt wurden.<br />
Als Grundübel der Klimaveränderung<br />
wird der nun generell als umweltfeindlich<br />
deklarierte Verbrennungsmotor hingestellt.<br />
Und die für gutgläubige Dieselbesitzer nur<br />
schwer nachvollziehbaren Fahrverbote richten<br />
für viele Menschen sogar persönlichen<br />
und für uns alle auch gesamtwirtschaftlichen<br />
Schaden an. Die ideologischen Parolen<br />
(von den „bösen SUVs“) schwächen unsere<br />
Wirtschaft so sehr, dass Vollbeschäftigung<br />
und der darauf beruhende Wohlstand wohl<br />
bald der Vergangenheit angehören werden.<br />
Gewiss muss gegen die Klimaveränderung<br />
etwas getan werden. Doch diese pauschalen<br />
Verurteilungen sind zu einfach und<br />
lassen Vieles außer Acht. Die Lähmung oder<br />
Das Kohlenstoffdioxid macht an den<br />
Landesgrenzen nicht halt. Schon deshalb<br />
wird es die von den Klimaaktivisten gewünschte<br />
CO 2 -neutrale Mobilität nicht<br />
geben. Bild: lukelake/stock.adobe.com<br />
gar Ruinierung unserer wirtschaftlichen<br />
Säulen – zumal bei den weltweit höchsten<br />
Standards hierzulande – werden keinen<br />
spürbaren Beitrag leisten, um die internationalen<br />
Klimaziele zu erreichen. Und auf diese<br />
Weise wird es die von den Klimaaktivisten<br />
gewünschte CO 2 -neutrale Mobilität auch<br />
nicht geben. Wer das behauptet, ist auf dem<br />
Holzweg. Das CO 2 wird nicht an den Landesgrenzen<br />
haltmachen. Vielmehr brauchen<br />
wir im Ganzen gedachte Maßnahmen<br />
E-Auto-Empfehlung ist nicht nachhaltig<br />
Wer ausschließlich auf E-Mobilität setzt<br />
und nur diese fördert, begibt sich auf einen<br />
folgenreichen Irrweg. Rein batteriegetriebene<br />
Mobilität sorgt in Ländern, in denen der<br />
Abbau von Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan,<br />
Oxiden und weiteren Kathodenmaterialien<br />
unter widrigsten Bedingungen stattfindet,<br />
für enorme Umweltprobleme. Zerstörte<br />
Landschaften und verseuchte Böden<br />
werden die betroffenen Länder über Jahrzehnte<br />
belasten und zur nächsten umweltpolitischen<br />
Katastrophe führen. Soll das die<br />
vielgepriesene Nachhaltigkeit sein? Das zu<br />
behaupten, ist angesichts der absehbaren<br />
Probleme ebenso unverantwortlich wie unmoralisch.<br />
Auch der wachsende Batterieschrott,<br />
der zum Entsorgen oder Recyceln<br />
anstehen wird, bringt eine Belastung der<br />
Umwelt mit sich. Hier gilt es, effektive<br />
Regelungen und Vorschriften zu erarbeiten,<br />
24 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
news & management<br />
und zwar bevor wir uns in dieses Abenteuer<br />
stürzen.<br />
Es kann nicht die einzige Lösung sein,<br />
auf die E-Mobilität zu setzen und die Energieversorgung<br />
bei uns mit Windenergie zu<br />
sichern. Die E-Mobilität wird in bestimmten<br />
Bereichen sicher ihren Beitrag leisten, aber<br />
das wird nicht flächendeckend sein. Vielmehr<br />
müssen auch die anderen alternativen<br />
Antriebstechnologien vorangetrieben werden<br />
und ihren Low-Carb-Beitrag leisten.<br />
Und ich bin fest davon überzeugt, dass<br />
Bild: Alfred Gramling<br />
Von unten<br />
Klimawandel, Energiewende<br />
und Mobilitätswandel<br />
werden heiß<br />
diskutiert. Unsere Kolumnisten,<br />
vier erfahrene<br />
Berufstätige, erleben<br />
und beobachten den<br />
Wandel, die Pläne und<br />
die Panik im Berufsalltag<br />
aus nächster Nähe.<br />
Heute beschreibt der<br />
Antriebstechnikspezialist<br />
Alfred Gramling<br />
seine Sicht.<br />
selbst der Verbrennungsmotor zu einer umweltfreundlichen<br />
Renaissance aufsteigen<br />
kann.<br />
China und die USA treiben ein Spiel, das<br />
in Sachen Klimawandel und Umweltschutz<br />
kontraproduktiv ist. Das Reich der Mitte<br />
setzt voll auf E-Mobilität, damit die Luft in<br />
seinen riesigen Städten besser werden soll.<br />
Zur gleichen Zeit jedoch lässt die chinesische<br />
Regierung viele neue Kohlekraftwerke<br />
bauen. Vor diesem Hintergrund bildet der<br />
chinesische Weg nur eine Scheinlösung, eine<br />
Verlagerung des Klimaproblems außerhalb<br />
der Scheinwerfer. Und dennoch wird China<br />
als Vorbild für uns dargestellt.<br />
Die Themen Klimaschutz, CO 2 -Grenzwerte,<br />
Erderwärmung haben das ökologische<br />
Bewusstsein der Deutschen verändert.<br />
Dies ist gut so. Doch wir überspannen den<br />
Bogen, wenn wir das Auto als Hauptverursacher<br />
des CO 2 verdammen. Kraftwerke,<br />
Billigflieger, Kreuzfahrtschiffe und die Überseefrachter<br />
als mit die größten Umweltkiller<br />
bleiben im Hintergrund. Dabei sind die heutigen<br />
Autos mit ihren modernen Technologien<br />
längst nicht mehr „die Bösen“.<br />
Den Ideologen muss ganz deutlich gesagt<br />
und erklärt werden: Es ist nicht alles umweltfreundlich,<br />
was uns als klimarettend<br />
und umweltschonend dargestellt wird. Mit<br />
polemischen Darstellungen und einem wirtschaftlichen<br />
Einbruch wird Deutschland seine<br />
führende Rolle verlieren. Und es ist nicht<br />
ersichtlich, dass die dann dominierenden<br />
Länder das Klima retten werden.<br />
Was wir brauchen, sind wohldurchdachte<br />
Strategien zur Verbesserung der Alltagsmobilität<br />
und keine Verbote. Es gilt, behutsam,<br />
mit Sinn und Verstand, an der CO 2<br />
-Reduktion zu arbeiten, damit wir Marktführer<br />
für Autos und Maschinen bleiben<br />
und es auch mit den zukünftigen Technologien<br />
werden – gerade auch aus ökologischen<br />
Gründen.<br />
Die Mobilität der Zukunft wird ganz<br />
sicher bunter und vielfältiger werden, doch<br />
sie wird nie ganz CO 2 -neutral sein können.<br />
Und der zu schnelle und zu radikale Technologiewechsel<br />
würde mehr zerstören als helfen.<br />
Deshalb wünsche ich mir, dass nach der<br />
aufgeheizten Diskussionsphase nun mit<br />
kühlerem Kopf agiert wird, kurzfristig<br />
machbare Ziele umgesetzt werden und von<br />
allen Seiten gemeinsam an langfristigen<br />
Zielen gearbeitet wird – und das, ohne die<br />
Arbeitsplätze zu gefährden. •<br />
*Der Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder<br />
und nicht immer die der Redaktion<br />
Alfred Gramling<br />
Experte für Technologie und Kostenanalysen<br />
für Antriebstechnik bei einem Automobilhersteller<br />
HSE-Management<br />
digital gestalten.<br />
Quentic ist die Software-Lösung, die alle Akteure, Aufgaben<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 25
news & management<br />
Im Langzeitvergleich zeigt sich, dass<br />
die Marketing-Budgets deutscher<br />
B2B-Unternehmen aktuell schrumpfen.<br />
Bild: sabthai/stock.adobe.com<br />
raum von 0,95 % auf den Spitzenwert von<br />
1,75 % in 2017 gesteigert hat. Seit 2011 untersucht<br />
der Verband jedes Jahr die Budgetentwicklung<br />
im Bereich Marketing und<br />
Kommunikation deutscher B2B-Unternehmen.<br />
Wissenschaftlich unterstützt wird der<br />
bvik von Prof. Dr. Carsten Baumgarth<br />
(HWR Berlin) und dem Marktforschungs -<br />
unternehmen Kantar.<br />
bvik-Experten informieren über Marketing-Budgets<br />
Das bremst<br />
Marketing-Erfolge<br />
Langzeitvergleich | Die bvik-Studie „B2B-Marketing-<br />
Budgets“ belegt, dass die deutsche Industrie noch zu<br />
wenig aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat:<br />
Schrumpfende Budgets und fehlendes Analysten-<br />
Know-how hemmen erfolgreiches Marketing.<br />
Von 2014 bis 2017 zeigte sich eine Verdoppelung<br />
des Etats für Marketing und Kommunikation<br />
in deutschen B2B-Unternehmen<br />
von durchschnittlich 1,3 auf 2,6 Mio. Euro.<br />
Die Entwicklung der Budgets, die B2B-<br />
Marketer sowohl für interne als auch externe<br />
Leistungen ausgeben konnten, gab Anlass<br />
zu einer erfreulichen Annahme: Viele<br />
Unternehmensleitungen – auch im Mittelstand<br />
– haben den wichtigen Beitrag von<br />
professionellem B2B-Marketing zum Unternehmenserfolg<br />
anerkannt.<br />
Positiv war außerdem, dass sich der Anteil<br />
der Marketing-Budgets am Jahresumsatz<br />
laut der Studie des bvik in diesem Zeit-<br />
Wende 2018: Marketing-Budgets gesunken<br />
Nach mehreren Jahren, in denen die Marketing-Budgets<br />
gestiegen sind, zeigte sich für<br />
2018 zum ersten Mal ein deutlicher Rückgang.<br />
Das durchschnittliche Gesamtbudget<br />
ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />
37 % gesunken. Die Verringerung des externen<br />
Budgets fällt besonders deutlich aus.<br />
Auch der prozentuale Anteil des Marketing-<br />
Budgets am Gesamtumsatz sinkt mit<br />
0,99 % fast auf den Wert von 2014<br />
(0,95 %) (siehe Grafik). Keine guten Nachrichten<br />
für B2B-Marketer und ihre externen<br />
Dienstleister. Doch woran liegt es, dass in<br />
Krisenzeiten gerade das Industrie-Marketing<br />
drastische Budgetkürzungen hinnehmen<br />
muss und wie lässt sich das ändern?<br />
B2B-Marketing ohne strategische Relevanz<br />
Eine Abteilung, die einen starken Einfluss<br />
auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />
hat und hohe Wertschätzung<br />
durch das Top-Management genießt, wird<br />
sicherlich nicht jedes Jahr aufs Neue um<br />
Budgets und Ressourcen kämpfen müssen.<br />
Leider hat die Marketing-Abteilung in<br />
B2B-Unternehmen diesen Stellenwert noch<br />
selten erreicht, wie die bvik-Studie im Jahresverlauf<br />
zeigt. 2014 sahen noch weniger<br />
als ein Drittel der befragten Marketingverantwortlichen<br />
einen starken Einfluss der eigenen<br />
Abteilung auf die strategische Ausrichtung<br />
des Unternehmens. Auch nur<br />
knapp über die Hälfte der befragten Personen<br />
bescheinigten der eigenen Marketing-<br />
Abteilung eine hohe Wertschätzung durch<br />
das Top-Management. 2017 hatten sich diese<br />
Werte zwar leicht erhöht, allerdings sind<br />
über die Hälfte der befragten B2B-Marketingabteilungen<br />
immer noch der Auffas-<br />
26 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
sung, dass sie keinen starken Einfluss auf<br />
strategische Aspekte haben.<br />
Höherer Stellenwert durch Controlling-<br />
Orientierung und Datenanalyse<br />
Doch welche Eigenschaften könnten der<br />
Marketing-Abteilung helfen, ihren internen<br />
Stellenwert zu erhöhen? Dieser Fragestellung<br />
ging die Studie bereits im Sonderteil<br />
2014 nach. Es wurde deutlich, dass<br />
Controlling- oder Zahlen-Orientierung als<br />
Eigenschaft den stärksten Einfluss auf den<br />
Stellenwert einer Marketing-Abteilung im<br />
Unternehmen bzw. das hohe Ansehen durch<br />
das Top-Managements hat.<br />
Allerdings charakterisierten 2014 lediglich<br />
rund 10 % der befragten B2B-Marketer<br />
ihre Abteilung als zahlenorientiert – hingegen<br />
wurden insbesondere Merkmale der Innovation<br />
und Kreativität genannt. Schon<br />
2014 forderte daher Baumgarth: „Das Thema<br />
Controlling muss stärker in den Marketing-Lehrplänen<br />
von deutschen Hochschulen<br />
vertreten sein, damit die künftigen Marketer<br />
das Handwerkszeug für eine professionelle<br />
Erfolgsmessung vermittelt bekommen.“<br />
Daten-Analysten fehlen nach wie vor<br />
Fähigkeiten im Bereich Datenanalyse werden<br />
inzwischen im Kontext von „Big Data“<br />
zum Top-Erfolgsfaktor für B2B-Marketer,<br />
doch leider fehlt es in den Marketing -<br />
Marketing-Budgets im Jahresverlauf<br />
Grafik 1: Anteil der<br />
Marketing-Budgets am<br />
Jahresumsatz, Jahres -<br />
vergleich bvik-Studie<br />
„B2B-Marketing-<br />
Budgets“ 2014 - 2018.<br />
Bild: bvik<br />
Abteilungen häufig an Spezialisten. Hier<br />
braucht es die Bereitschaft, sich für die Einstellung<br />
entsprechend qualifizierter Personen<br />
auch im Marketing einzusetzen. Eine<br />
Herausforderung, zumal Daten-Analysten<br />
im Moment auch in vielen anderen Unternehmensbereichen<br />
gesucht werden. Daher<br />
sollte zudem darauf geachtet werden, die<br />
bestehenden Mitarbeiter im Bereich<br />
Datenanalyse weiterzubilden.<br />
Fazit: Erfolgreiche und professionelle<br />
Marketing-Arbeit wird durch fehlende Budgets<br />
und fehlende fachliche Ressourcen in<br />
der Industrie ausgebremst. So kann und<br />
wird B2B-Marketing nicht an die Exzellenz<br />
im Ingenieursbereich anknüpfen. B2B-Marketer<br />
wissen um ihre Bedeutung in der Wertschöpfungskette<br />
und dürfen daher nicht die<br />
Hände resigniert in den Schoß legen. Sie<br />
müssen durch Wissensaufbau und Beherrschung<br />
der Big-Data-Klaviatur dem fehlenden<br />
Verständnis des Top-Managements entgegenwirken.<br />
Gerade in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten gilt es umso mehr, den<br />
eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />
klar nachzuweisen und somit ihren Stellenwert<br />
im Unternehmen zu erhöhen. •<br />
Verena Ellenberger<br />
Leitung der bvik-Geschäftsstelle<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 27
lechexpo<br />
Die Besucher der Blechexpo erleben,<br />
welche Potenziale der Konstruktionswerkstoff<br />
„Blech“ entlang der Wertschöpfungskette<br />
bietet. Bild: P. E. Schall<br />
Digitalisierung und Automation auch in Blechbearbeitung immer wichtiger<br />
Messedoppel<br />
legt weiter zu<br />
Blechfertigung | Die jüngsten Trends und Entwicklungen<br />
in der Blech- und Profilbearbeitung stehen<br />
vom 5. bis 8. November im Fokus des Stuttgarter<br />
Messedoppels Blech expo und Schweisstec.<br />
Blechexpo/<br />
Schweisstec<br />
Das Messedoppel Blechexpo/Schweisstec<br />
bietet einen umfassenden Überblick über die<br />
Be- und Verarbeitung von Blechen, Rohren<br />
und Profilen sowie die Schweiß-, Füge- und<br />
Verbindungstechnik.<br />
Termin: 5. bis 8. November 2019<br />
Ort: Messegelände Stuttgart<br />
Weitere Infos: www.blechexpo-messe.de,<br />
www.schweisstec-messe.de<br />
Veranstalter: P. E. Schall, Frickenhausen<br />
Die 14. Blechexpo und die 7. Schweisstec<br />
präsentieren den Besuchern ein umfassendes<br />
Produkt- und Leistungsangebot rund um<br />
das thermische und mechanische Be- und<br />
Verarbeiten von Blechen, Rohren und Profilen<br />
sowie die Schweiß-, Füge- und Verbindungstechnik.<br />
Bereits im Vorfeld der Messen<br />
teilte Messeunternehmen P. E. Schall als<br />
Veranstalter mit, dass die beiden komplementären<br />
Branchenschauen einige bisherige<br />
Bestmarken übertreffen werden: Die Ausstellerzahl<br />
gehe auf 1500 zu und die verkaufte<br />
Standfläche sei um 15 % gewachsen.<br />
Auch die Internationalität der Aussteller ist<br />
gestiegen: Im Vergleich zu 2017 habe sich<br />
die Zahl der Buchungen und Reservierungen<br />
aus dem Ausland verdoppelt. Als Grund<br />
für den Zuwachs sieht Schall das strikt praxisorientierte<br />
Konzept des Messedoppels,<br />
das alle relevanten Themen und Trends rund<br />
um die digitalisierte und automatisierte<br />
Blech- und Metallverarbeitung abdeckt.<br />
Der Konstruktionswerkstoff Blech ist –<br />
zusammen mit Rohr- und Profilmaterialien<br />
– eine interessante Alternative zu Guss-,<br />
Stahl- oder Kunststoffkonstruktionen.<br />
FEM-optimierter Leichtbau und modulare<br />
Komponentensysteme prägen das Bild des<br />
modernen, material-, gewicht- und kostensparenden<br />
Fahrzeug-, Maschinen- und Apparatebaus.<br />
Nicht zuletzt deswegen nehmen<br />
das präzise Schneiden, Stanzen und Umformen<br />
von Stahl, Aluminium- und NE-Metall-<br />
Blechen auf der Blechexpo und der<br />
Schweisstec einen besonderen Rang ein. Der<br />
Fachbesucher erhält Lösungen und Systeme<br />
rund um die Vor- und Endbearbeitung, die<br />
Baugruppen-Komplettierung sowie das<br />
Oberflächen-Finish sichtempfindlicher Bauteile.<br />
Auch die Themen Leichtbau, Konstruktionslösungen,<br />
Handling, Qualitätssicherung,<br />
Automatisierung und Digitalisierung<br />
in der Blechbearbeitung und Fügetechnik<br />
werden umfassend behandelt.<br />
Expertentreff und Wissenstransfer<br />
Für den intensiven Gedankenaustausch organisiert<br />
stahlnews.de gemeinsam mit Schall<br />
am Abend des ersten Messetages den 4.<br />
Stahlnews-Experten-Treff. Die Veranstaltung<br />
steht unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />
in Zeiten von Globalisierung und Industrie<br />
4.0“ und richtet sich an Fachleute<br />
aus dem Industriebereich Stahl- und Blechbearbeitung,<br />
an Betreiber von Stahl-Servicecentern<br />
und an Stahldistributeure mit eigenen<br />
Anarbeitungs-Zentren. Namhafte Referenten<br />
werden in Kurzvorträgen Neues<br />
rund um die Themen Stahl und Produktion<br />
vermitteln. Am darauffolgenden Messetag<br />
werden weitere Vertreter renommierter Unternehmen<br />
Kurzvorträge im Rahmen des<br />
Blechexpo-Forums halten, um Fachbesuchern<br />
ein umfangreiches Wissens-Update<br />
mitzugeben. Der Schweisstec-Tag des ZVEI<br />
wird am 7. November stattfinden. •<br />
28 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Hat 1200-kg-Bleche im Griff<br />
Vakuumheber | Mit ihren sechs<br />
Saugplatten hebt die Advance-<br />
Serie von Aero-Lift Vakuumtechnik<br />
(Halle 3, Stand 3201) je<br />
nach Version mühelos 400 bis<br />
1200 kg schwere Bleche fürs<br />
Be- und Entladen von Schneid -<br />
anlagen. Das umdesignte, geschlossene<br />
Gehäuse in neuer<br />
Alu-brushed Optik, die Traversen<br />
in Blau und der verlängerte schwarze Bediengriff bestimmen<br />
das Design des Hebers. Er ist handlicher als die<br />
Vorgängergeräte und bietet eine Drucktastensteuerung<br />
am Bediengriff. Die Verschlauchung wurde mittels eines<br />
neuen schwarzen Spiralschlauchs gelöst, so dass sich<br />
nichts mehr verdreht oder verheddert. Der Advance eignet<br />
sich für das Umsetzen im Bearbeitungsprozess bei<br />
der Be- und Entschickung von Werkzeugmaschinen<br />
(Schneiden, Stanzen, Nibbeln). Auch Schwenken von 0<br />
bis 90° oder Wenden von 0 auf 180° wird mittels dieses<br />
Vakuumhebers zur prozesssicheren Materialflussoptimierung.<br />
Ebenfalls erwartet die Besucher eine Sondermaschine<br />
am Stand, der Advance Kompakt. Diese Messeneuheit<br />
hebt mit einem speziellen Saugfuß gerundete<br />
Bleche wie Klöpperböden.<br />
•<br />
Arbeitsschritte zusammengefasst<br />
Multi-Blanking-Anlagen | In<br />
der Blechbearbeitung wird eine<br />
immer größere Flexibilität der<br />
Zuschnitte für komplexe Anwendungen<br />
verlangt. Selbst bei<br />
wechselnden Blechdicken müssen<br />
oft anspruchsvolle Materialien<br />
präzise und schnell geschnitten<br />
werden. Eine Bearbeitung<br />
mit separaten Quer- und<br />
Längsteilanlagen ist aber zeitaufwendig.<br />
Daher hat die b+s<br />
group (Halle 8, Stand 8405)<br />
Multi-Blanking-Anlagen entwickelt,<br />
die beide Arbeitsschritte<br />
in einem Durchlauf vereint. Somit<br />
lassen sich auch wechselnde<br />
Zuschnittsgrößen effizient und<br />
mit höchster Qualität inhouse<br />
durchführen. Die Anlagen ermöglichen<br />
eine Geschwindigkeit<br />
von bis zu 100 m/min bei Steckgrenzen<br />
über 1000 N/mm 2<br />
und Materialfestigkeiten über<br />
1500 N/mm 2 . Dank Inspektionsvorkehrungen<br />
sind diese besonders<br />
geeignet für empfindliche<br />
Oberflächen wie bei Edelstahl-<br />
und Aluminiumbändern,<br />
die beispielsweise bei Metallkomponenten<br />
für<br />
Weiße Ware oder<br />
in der Architektur<br />
für Zierelemente<br />
verwendet<br />
werden. •<br />
Misst Spaltbandbreite inline<br />
Prüfsystem | Hochgenaue optische<br />
Prüfsysteme in Kombination<br />
mit intelligenter Software zur<br />
Qualitätssicherung in der Blechindustrie<br />
gehören zur Kompetenz<br />
von imess (Halle 10, Stand<br />
10208). Zu den Exponaten gehört<br />
hier das Prüfsystem SW zur<br />
Spaltbandbreitenmessung. Die<br />
Messung der Streifenbreite erfolgt<br />
bei Stillstand des Bandes.<br />
Während des kurzen Stopps<br />
nimmt eine Kamera bei einer<br />
Verfahrgeschwindigkeit von<br />
etwa 100 mm/s kontinuierlich<br />
Bilder der einzelnen Streifen auf,<br />
die anschließend mit der Software<br />
ausgewertet werden. Die<br />
C-Bügel-Konstruktion kann flexibel<br />
in der Linie nachgerüstet<br />
werden und erfasst Messbreiten<br />
bis 1900 mm. Systeme mit geschlossenem<br />
Rahmen werden<br />
gewöhnlich entweder zwischen<br />
Treibrolle und Filzpresse oder<br />
innerhalb des Rollenkorbs installiert.<br />
Hier sind Messbreiten<br />
bis 2400 mm realisierbar. Die<br />
Messinstrumente erzielen eine<br />
Genauigkeit von ± 0,01 mm, sodass<br />
Produkttoleranzen von bis<br />
zu ± 0,1 mm messmittelfähig<br />
mit einem Index von cg > 1,67<br />
messbar sind. Ein zertifiziertes<br />
Kalibriernormal dient als Leistungsnachweis.<br />
•<br />
Beidseitige Bearbeitung in<br />
einem Durchgang<br />
Richtanlage | Mit dem EdgeBreaker 3000 präsentiert Arku<br />
(Halle 1, Stand 1001) eine seiner neuesten Entgratmaschinen<br />
für Laser- und Stanzteile. Die Maschine verfügt über zwei hintereinander<br />
geschaltete Bearbeitungszonen, die bis zu 80 mm<br />
dicke Blechteile auch in großen Stückzahlen beidseitig in einem<br />
Arbeitsgang entgraten und verrunden. Dies macht erneutes<br />
Einlegen der Teile überflüssig und soll rund die Hälfte der<br />
Arbeitszeit sparen. Weitere Vorteile bietet der EdgeBreaker<br />
3000 durch sein spezielles Bürstenwechsel-Klicksystem. Es erlaubt<br />
das einfache und schnelle Wechseln von Schleifmitteln<br />
und damit eine schnelle und flexible Anpassung an die gestellte<br />
Entgrataufgabe. Die automatische<br />
Ka librierung misst zudem<br />
den Schleifmittelverbrauch und<br />
kom pensiert diesen selbstständig.<br />
Außerdem erleben Besucher<br />
am Stand die hydraulische Präzisionsrichtmaschine<br />
FlatMaster,<br />
die Stanz- und Laserteile<br />
oder Sägeblätter bis 12 mm Dicke<br />
innerhalb kürzester Zeit<br />
richtet. Anschließend durchlaufen<br />
die Bleche die Folgeprozesse<br />
schnell und prozesssicher. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 29
lechexpo<br />
Die Digitalisierung unterstützt Blechfertiger<br />
bei der täglichen Arbeit.<br />
Auf der Blechexpo zeigt Trumpf neue<br />
Lösungen für die vernetzte Fertigung.<br />
Bild: Trumpf<br />
ternehmen, wie sich beispielsweise mit „Fabrikdesign“<br />
bis zu 50 % des Aufwandes einsparen<br />
lassen.<br />
Die von den Ditzingern gezeigten Lösungen<br />
setzen auf Sensoren, Software und Services.<br />
Unter anderem demonstriert das Unternehmen<br />
auf der Messe, wie sich auch bestehende<br />
Maschinenparks um vernetzte Anwendungen<br />
erweitern lassen. „Digitale Lösungen<br />
sind heutzutage die Voraussetzung<br />
für die Automatisierung von Produktionsprozessen.<br />
Mit ihrer Hilfe lassen sich Fertigungsverfahren<br />
optimieren, die Qualität<br />
steigern, Störungen vermeiden und eine<br />
gleichmäßigere Auslastung aller Maschinen<br />
und Arbeitsplätze realisieren“, sagt Prokop.<br />
Bei vor- und nachgelagerten Prozessen bis zu 50 % des Aufwands sparen<br />
Digitale Assistenten<br />
unterstützen Werker<br />
Vernetzte Produktion | Mit digitaler Vernetzung will<br />
es Trumpf (Halle 1, Stand 1402) seinen Kunden ermöglichen,<br />
auch vor- und nachgelagerte Prozesse in<br />
der Blechfertigung effizienter zu gestalten.<br />
Der Ditzinger Laser- und Blechspezialist<br />
Trumpf präsentiert neue Lösungen für die<br />
Smart Factory und zeigt, wie digital vernetzte<br />
Anwendungen helfen, die Produktion besser<br />
aufzustellen und Kosten zu sparen. „Unsere<br />
Maschinen sind hochproduktiv. Der<br />
Aufwand eines Auftragsdurchlaufes entsteht<br />
jedoch nur zu 20 Prozent in der eigentlichen<br />
Bearbeitung durch die Anlage“, sagt Heinz-<br />
Jürgen Prokop, CEO Machine Tools bei<br />
Trumpf. Mit unseren vernetzten Angeboten<br />
ermöglichen wir unseren Kunden, sich auch<br />
bei den vor- und nachgelagerten Produktionsprozessen<br />
in der Blechfertigung effizient<br />
aufzustellen.“ 80 % des Auftrages werde<br />
dort bearbeitet. Auf der Messe zeigt das Un-<br />
Digitalisierung erleichtert den Alltag<br />
Trumpf zeigt auf der Blechexpo eine komplett<br />
vernetzte Anlage und demonstriert am<br />
Einsatz einer neuen Softwarelösung, wie Digitalisierung<br />
den Arbeitsalltag erleichtern<br />
kann. Sie unterstützt Mitarbeiter in Zukunft<br />
an verschiedenen Arbeitsplätzen in der Produktion,<br />
zum Beispiel an der Maschine oder<br />
in der Montage. Passend zur jeweiligen Aufgabe<br />
liefert der digitale Helfer auf dem Tablet<br />
Informationen, die bei der täglichen Arbeit<br />
unterstützen – von Hinweisen zum korrekten<br />
Einrichten der Maschine über Tipps<br />
fürs Kommissionieren der Teile bis hin zu<br />
notwendigen Werkzeugen und Hilfsmitteln.<br />
Erfahrenen wie ungelernten Mitarbeitern ermöglicht<br />
dies selbstständiges, eigenverantwortliches<br />
und effizienteres Arbeiten. Die<br />
digitale Lösung verringert Suchzeiten und<br />
steigert die Qualität der Produktion.<br />
Auf der Messe zeigt der Maschinenbauer<br />
außerdem seine Zukunftsversion eines vorausschauenden<br />
Service am Beispiel der<br />
Power Tube. Dieser Teil des Lasergenerators<br />
fast aller CO 2 -Laserschneidmaschinen meldet<br />
dem Anwender selbstständig seinen Zustand.<br />
Der Nutzer kann so erkennen, wann<br />
er das Verbrauchsteil austauschen muss<br />
oder es Zeit für eine Nachbestellung ist. Auf<br />
diese Weise lassen sich ungeplante Maschinenstillstände<br />
vermeiden. •<br />
30 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
In unterschiedlichen<br />
Feldern zuhause<br />
Schwenkbiegemaschine | Die Einsatzfelder der Turbo2plus<br />
von RAS Reinhardt (Halle 1, Stand 1604) liegen in der Fertigung<br />
von Dach- und Fassadenprofilen aber auch bei einfacheren<br />
Dünnblech-Paneelen, Einhausungen oder Kühltheken.<br />
Die Schwenk biegema -<br />
schine Turbo2plus ist in<br />
zwei Ausführungen verfügbar<br />
– für 3200 mm x<br />
2 mm und 2540 mm x<br />
2,5 mm Stahlblech.<br />
Bild: RAS Reinhardt<br />
LITHIUM-BATTERIEN<br />
NICHT SO HARMLOS,<br />
WIE SIE SCHEINEN<br />
Typ-90-Sicherheitsschränke für die<br />
sichere aktive und passive Lagerung<br />
von Lithium-Ionen-Batterien<br />
Die Anwendungsvielfalt der<br />
Turbo2plus spiegelt sich auch in<br />
der Programmierweise wider. In<br />
handwerklich orientierten Betrieben<br />
kann der Maschinenbediener<br />
das Profil direkt am Bildschirm<br />
der Maschine zeichnen<br />
oder die Maße und Winkel in<br />
Tabellenform eingeben. Die<br />
Bendex-Software programmiert<br />
das Biegeteil und schlägt verschiedene<br />
Biegeabläufe vor. Bevorzugt<br />
der Bediener eine andere<br />
Biegestrategie, kann er den<br />
vorgeschlagenen Ablauf ändern.<br />
Beim Einsatz im industriellen<br />
Umfeld entstehen die Konstruktionen<br />
auf CAD-Systemen. Der<br />
Anwender kann die im STEP-,<br />
DXF- oder GEO-Format gespeicherten<br />
Biegeteildateien direkt<br />
in die Bendex-Software importieren<br />
und mit einem Mausklick<br />
ein Biegeprogramm erzeugen.<br />
Ein ausgeklügeltes Werkzeugsystem<br />
erlaubt die Fertigung<br />
von bis zu 145 mm tiefen<br />
Kassetten. Die Werkzeuge gibt<br />
es in zwei Varianten – für nach<br />
innen ragende Biegeschenkel<br />
oder für schmale und schlanke<br />
Biegeteile. Die Segmente werden<br />
mit einem Schnellspannsystem<br />
in der Oberwange fixiert, wodurch<br />
sich kurze Rüstzeiten ergeben.<br />
Ist die Maschine sowohl<br />
mit Spitzwerkzeugen als auch<br />
mit segmentierten Oberwangen-<br />
Werkzeugen ausgestattet, erkennt<br />
ein Sensorsystem die<br />
aktuell verwendete Werkzeughöhe.<br />
Dieses neue System erhöht<br />
die Sicherheit für Bediener und<br />
Maschine und erfüllt die aktuellen<br />
Sicherheitsrichtlinien.<br />
Sobald der Bediener ein Biegeprogramm<br />
startet, positioniert<br />
der Hinteranschlag das<br />
Werkstück auf der Biegelinie.<br />
Für kleine Teile arbeitet der<br />
Werker auf der Biegewangenseite.<br />
Schwenkt er die Steuerung<br />
auf die Rückseite und arbeitet<br />
von der Anschlagseite aus, kann<br />
er auch große Gehäuse alleine<br />
biegen. Der Servoantrieb sorgt<br />
für schnelle Bewegungsabläufe<br />
und eine hohe Produktivität.<br />
Durch die automatische Biegewangen-Einstellung<br />
ist die Maschine<br />
immer auf die aktuelle<br />
Blechdicke angepasst. •<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Halle 6 / Stand G13-G17<br />
www.asecos.com<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 31
lechexpo<br />
Automatisierte Anlage für Rohreinsteiger<br />
Rohrbearbeitung | Mit dem Laserschneidsystem<br />
ByTube 130 will<br />
Bystronic (Halle 1, Stand 1711)<br />
Produktionsbetrieben den Einstieg in<br />
die Rohrbearbeitung erleichtern.<br />
Das neuen Laserschneidesystem<br />
ByTube 130 soll es Blechbearbeitern<br />
ermöglichen, ihr Portfolio<br />
auszubauen und neue Kundengruppen<br />
zu erschließen. Das<br />
automatisierte System reduziert<br />
manuelle Eingriffe auf ein Minimum<br />
und erleichtert so laut<br />
Hersteller den Einstieg in die<br />
Rohrbearbeitung. Da 85 % des<br />
Marktpotenzials im Segment<br />
der Kleinrohre liegen, ist die<br />
ByTube 130 aufs Bearbeiten von<br />
Rohren von 10 bis 130 mm<br />
Durchmesser ausgelegt. Und da<br />
senkrechte Schnitte den größten<br />
Marktanteil ausmachen, ist sie<br />
mit einem 2D-Schneidkopf aus-<br />
gestattet. Die Ladekapazität<br />
liegt bei bis zu 17 kg/m.<br />
Zudem bietet die Anlage das<br />
Potenzial, aufwendige Bearbeitungsschritte<br />
wie das Sägen oder<br />
Bohren zu ersetzen. Dank den<br />
sauberen Schnittkanten entfällt<br />
zudem das Entgraten. Das reduziert<br />
nicht nur den personellen<br />
Aufwand, auch Durchlaufzeiten<br />
und Stückkosten lassen sich so<br />
optimieren.<br />
Erhältlich in zwei Leistungsstufen<br />
– 2 oder 3 kW – punktet<br />
das Faserlaseraggregat mit einer<br />
hohen Energieeffizienz. Ein weiteres<br />
Argument für den Faserlaser<br />
ist die gleichmäßige Schnittqualität<br />
– auch bei stark reflektierenden<br />
Buntmetallen.<br />
Ohne leistungsstarke Software<br />
ist eine moderne Blech -<br />
fertigung nicht möglich. Mit<br />
der Bedienoberfläche ByVision<br />
Tube bringen die Schweizer alle<br />
Funktionen rund ums Laserschneiden<br />
von Rohren auf einen<br />
Touch screen. Einsteiger brauchen<br />
laut Bystronic keine ausgiebige<br />
Erfahrung, um mit der<br />
Produktion zu beginnen. Das intuitive<br />
Interface ermöglicht rasches<br />
Setup für Schneidaufträge.<br />
Auf Wunsch ist auch eine<br />
Ausführung mit gespiegelter<br />
Konfiguration erhältlich. •<br />
Vielseitige Schneidtechnologie:<br />
Die ByTube 130<br />
mit einer Laserleistung<br />
bis 3 kW. Bild: Bystronic<br />
Erhöhte Tonnage und weitere Vorteile<br />
Abkanten | Mit der H-Brake Hybrid+ 230T Ultra präsentiert Safan-<br />
Darley (Halle 1, Stand 1309) eine neue Hybrid-Abkantpresse. Die<br />
Hybrid+-Serie erweitert die bestehende Hybrid-Reihe und bietet<br />
neben weiteren Vorteilen eine höhere Tonnage. Hohe Rücklaufgeschwindigkeit<br />
und Produktivität sowie ein geringer Energieverbrauch<br />
kennzeichnen den doppelten Hybridantrieb. Ein weiteres<br />
Highlight ist die Autopol-Biege-Simulationssoftware, ein 3D-System<br />
fürs Offline-Programmieren von Abkantpressen mit 3D-CAD-<br />
Dateien. Die optionale Batch&Remote-<br />
Funktion ermöglicht die automatische<br />
Verarbeitung mehrerer Teile. Dadurch<br />
werden die Programmierkosten erheblich<br />
gesenkt und das Ergebnis aller<br />
Schritte im Prozess dokumentiert.<br />
Der vollständige Ablauf<br />
von der Offline-Programmierung<br />
über das Übertragen der<br />
Programme bis zum Auslesen relevanter<br />
Informationen wird auf<br />
einem Dashboard mit einfacher<br />
Menüführung angezeigt. •<br />
Filterbrillen<br />
schützen Augen<br />
Laserschutz | Das Laserschutzfilter<br />
Typ P1P18 von Laservision (Halle 1,<br />
Stand 1304) besteht aus einem goldfarbenen,<br />
absorbierenden Kunststoff<br />
ohne zusätzliche reflektierende Beschichtung.<br />
Es weist eine Tageslichttransmission<br />
von etwa 47 % auf und<br />
besitzt damit einen sehr guten subjektiven<br />
Eindruck der visuellen Helligkeit.<br />
Das Filter ist in den beliebten<br />
Überbrillen-Fassungen F18/F22, der<br />
neuen F42 sowie als Lupenbrille, mit<br />
verschiedenen Vergrößerungen und<br />
Arbeitsabständen, in der F27, erhältlich.<br />
Es ist sehr gut für Diodenlaser<br />
von 808 bis 1064 nm, für UV-Laser,<br />
NdYAG-, Scheiben- und Faserlaser<br />
wie auch für CO 2 -Laser geeignet. •<br />
32 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Maschine bearbeitet<br />
Teile automatisch<br />
Schwenkbiegen | Die Unternehmensgruppe Schröder (Halle<br />
1, Stand 1709) präsentiert Hochleistungsmaschinen zum<br />
Biegen, Trennen, Rundbiegen und Sicken. Das Highlight:<br />
die automatisierte Schwenkbiegemaschine Evo-Center.<br />
Die leistungsfähige, flexibel einsetzbare<br />
Schwenkbiegemaschine<br />
Evo-Center eignet sich perfekt<br />
für den Ausbau zum Biegezentrum<br />
einer Fertigungsstraße. Sie<br />
stellt die jüngste Entwicklung<br />
der Evolution-Reihe industrieller<br />
Hochleistungsmaschinen<br />
dar. Bei einer Nutzlänge von<br />
4040 mm kantet sie 3 mm dickes<br />
Stahlblech. Die 3D-Grafik-<br />
steuerung POS 3000, bedienbar<br />
über ein 22-Zoll-TFT-Touch -<br />
screen-Farbdisplay, steuert die<br />
weitgehend automatische Fertigung.<br />
Der Bediener ruft das Biegeprogramm<br />
auf – oder programmiert<br />
es bei Bedarf vor Ort<br />
an der Maschine. Das Blech<br />
wird einmalig an Referenzanschlagfingern<br />
ausgerichtet, der<br />
Saugplattenanschlag fixiert es<br />
und die Maschine führt die Bearbeitung<br />
von da an automatisch<br />
durch. Dank Up-and-<br />
Down-Biegewange und drehbarem<br />
Saugplattenanschlag können<br />
sämtliche Büge an allen Seiten<br />
des Blechs ohne weiteren<br />
Eingriff durchgeführt werden.<br />
Auch der Wechsel der bis zu<br />
400 mm hohen Werkzeuge an<br />
der Oberwange mit hydrau -<br />
lischer Werkzeugklemmung erfolgt<br />
autonom – das Werkzeugwechselportal<br />
hat zwei asynchron<br />
verfahrbare Wechsler mit<br />
jeweils einer Greifeinheit. •<br />
Die neue, hochgradig automatisierte<br />
Schwenkbiegemaschine<br />
Evo-Center<br />
ist für die Integration in<br />
Fertigungsstraßen geeignet.<br />
Bild: Schröder<br />
ERWECKEN<br />
SIE METALL<br />
ZUM LEBEN<br />
NOV. 5 - 8<br />
HALLE 1<br />
STAND 1713<br />
CADMAN® SUITE<br />
Intelligente Software<br />
CADMAN® ist ein komplettes Softwarepaket für Laserschneiden, Stanzen<br />
und Biegen. Durch den Einsatz der einzelnen Softwaremodule erhöhen Sie<br />
Qualität und Effizienz in der Produktion. Die Kombination der Softwarepakete<br />
ermöglicht reibungslose Prozessabläufe:<br />
• CADMAN-SDI: importiert 3D-Dateien und zeigt Kosttreiber<br />
• CADMAN-B/-L/–P: erstellen Laserschneid-, Stanz- und Biegeprogramme<br />
• Touch-B/-L/-P: liefern Echtzeit-Informationen von den Maschinen<br />
• CADMAN-JOB: steuert jeden Schritt in der Produktion<br />
• Touch-i4: Sortieren und Prüfen von Schneidaufträgen; Anzeigen von<br />
KPI-Daten und Maschinenauslastung; Einbinden von Fremdmaschinen<br />
Wir helfen Ihnen, Metall zum Leben zu erwecken: lvdgroup.com.<br />
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LASER PUNCH BEND INTEGRATE<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 33
lechexpo<br />
Automatik erfüllt<br />
hohe Anforderungen<br />
Wasserstrahlschneiden | Mit einer intelligenten Schnittführungs-Automatik<br />
will STM (Halle 5, Stand 5404) seinen<br />
Kunden neue Effizienz-Dimensionen beim Wasserstrahlschneiden<br />
erschließen.<br />
Die neue Software-Funktion<br />
„TVL“ des Anlagenbauers STM<br />
optimiert Schnittgeschwindigkeit,<br />
Winkelfehler-Ausgleich,<br />
Nachlauf- und Werkzeugkorrektur<br />
automatisch. Das erweitert<br />
das Einsatzspektrum deutlich,<br />
weil nun Bauteile mit noch<br />
höheren Genauigkeitsanforderungen<br />
als bisher kosteneffizient,<br />
komfortabel und in hoher<br />
Qualität mit dem Wasserstrahl<br />
geschnitten werden können –<br />
ohne aufwändige Tests und in<br />
reproduzierbar Ausführung.<br />
Auch verschiedene Materialgüten<br />
lassen sich mit der gleichen<br />
Einstellung in bestmöglicher<br />
Qualität verarbeiten. Der<br />
Anwender gibt über die Smart-<br />
Cut-Benutzeroberfläche einfach<br />
die wesentlichen Schneidparameter<br />
an, bevor die vollintegrierte<br />
Schneidsoftware die<br />
Maschine direkt ansteuert und<br />
den Schneidauftrag nahezu voll -<br />
automatisch ausführt. Die TVL-<br />
Funktion ist zunächst für das<br />
Schneiden von Edel- und Baustahl<br />
sowie Aluminium aller Art<br />
verfügbar, soll aber sukzessive<br />
für weitere Materialien adaptiert<br />
werden. Voraussetzung für<br />
den Einsatz ist eine Anlage des<br />
Herstellers mit STM-3D- oder<br />
STM-TAC-12-Schneidkopf –<br />
egal ob neu oder bereits in Gebrauch.<br />
TVL ist ab sofort serienmäßig<br />
in der SmartCut-Software<br />
enthalten, Bestandsanlagen<br />
können nachgerüstet werden.<br />
Für Betreiber von Premium<br />
STM-Anlagen sind Software-<br />
Updates künftig kostenlos. •<br />
Nachdem der Nutzer über<br />
die SmartCut-Oberfläche<br />
die wesent lichen Schneidparameter<br />
eingegeben<br />
hat, steuert die vollintegrierte<br />
Schneidsoftware<br />
die Maschine direkt an<br />
und führt den Auftrag<br />
nahezu voll automatisch<br />
aus. Bild STM<br />
Voll vernetzter Stanzautomat<br />
Trägt flächige Lasten<br />
Stanzen | Damit Kunden auf Industrie<br />
4.0 perfekt vorbereitet<br />
sind, vernetzt und digitalisiert<br />
Schuler (Halle 8, Stand 8511)<br />
Schritt für Schritt sein gesamtes<br />
Produktportfolio. Jüngstes Beispiel<br />
ist der von Grund auf überarbeitete<br />
Stanzautomat MC<br />
125, der mittelständischen Betrieben<br />
jetzt auch smarte Funktionen<br />
bietet. Dank zusätzlich<br />
integrierter Sensoren lässt sich<br />
der Zustand des MC 125 jederzeit<br />
überwachen. Das sichert die<br />
Produktivität des Stanzautomaten<br />
und kann ungeplante Stillstände<br />
verhindern. Besucher<br />
können diese Funktionalitäten<br />
auf ihren mobilen<br />
Endgeräten selbst<br />
erleben. Doch nicht<br />
nur die Steuerung,<br />
auch die Mechanik des<br />
Stanzautomaten hat<br />
ein Update bekommen:<br />
Die Stößelführung hat nun vorgespannte,<br />
spielfreie Rollenumlaufeinheiten.<br />
Sie gewährleisten<br />
nicht nur die nötige Präzision<br />
etwa für Bauteile mit geringem<br />
Schnittspalt, sie sind auch wartungsarm.<br />
Die steife Schweißkonstruktion<br />
sorgt dank ihrer<br />
geringen Tischdurchbiegung für<br />
hohe Werkzeugstandzeiten. Die<br />
gegeneinander laufenden Querwellen<br />
des Antriebs kompensieren<br />
dabei seitliche Rotationskräfte.<br />
Kurze Umrüstzeiten sind<br />
durch die vollautomatische und<br />
programmierbare Hub- und<br />
Stößelverstellung realisierbar. •<br />
Hebetechnik | Eurotech (Halle<br />
3, Stand 3412) realisiert standardisierte<br />
und kundenspezifische<br />
Handling- und Transportlösungen<br />
im Bereich der Vakuumtechnik.<br />
Neben einem neuen<br />
Hebegerät der Serie eT-Hoverpanel,<br />
für die Entnahme aus engen<br />
Schubladen-Regallagern, hat der Vakuumspezialist<br />
sein Produktportfolio um weitere Hebegeräte der Serie<br />
eT-Hover-modesty erweitert. Die Vakuum-Hebegeräte<br />
der eT-Hover-Familie eignen sich zum Heben von vakuumdichten,<br />
flächigen Lasten wie Glasscheiben, Blechen<br />
und Kunststoff- oder Holzplatten. Die Hebegeräte der<br />
Serie eT-Hover-panel starten bei einer Tragfähigkeit von<br />
250 kg. Abhängig von Grundrahmen und Ausstattung<br />
kann eine maximale Tragfähigkeit von bis zu 4000 kg<br />
erreicht werden. Als Erweiterung dieser Serie wurde<br />
eine sehr flache Variante, für die Entnahme aus engen<br />
Schubladen-Regallagern, konzipiert. Dabei hilft unter<br />
anderem der auch in anderen Modellen eingebaute telesopier-<br />
und schwenkbare Manipuliergriff mit Bedienpanel.<br />
Alle relevanten Abläufe können auf Wunsch hierüber<br />
gesteuert werden. Geräte dieser Ausführung sind aktuell<br />
mit 500 oder 750 kg Tragfähigkeit erhältlich. •<br />
34 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Stanzt Bleche für E-Motoren<br />
Pressen | Die neuesten Präzisionspressen<br />
der Baureihen ROP<br />
(Stanz- und Umformautomaten<br />
und Servopressen) und ROS<br />
(Hochleistungsstanzautomaten)<br />
von Haulick + Roos (Halle 6,<br />
Stand 6306) sind speziell für die<br />
Herstellung von Blechen für<br />
Elektromotoren und Teilen<br />
für die E-Mobilität ausgelegt.<br />
Mit Präzisionspressen von bis<br />
zu 5000 kN Presskraft<br />
und Werkzeugeinbauräumen bis<br />
3500 mm rundet das Unternehmen<br />
sein Produktprogramm im<br />
oberen Presskraftbereich ab.<br />
Zum Portfolio gehören auch<br />
hochwertige Maschinenüberholung<br />
mit Steuerungs-Updates,<br />
die Bestandsmaschinen fit für<br />
die Zukunft machen. •<br />
Modul ergänzt<br />
Baukasten<br />
Profilieranlage | Ein kombiniertes<br />
Stanz- und Ablängmodul für<br />
die Profilieranlage 4.1 präsentiert<br />
Profilmetall (Halle 8, Stand<br />
8103). Damit erweitert das Unternehmen<br />
sein Angebot an<br />
Komponenten für das modular<br />
aufgebaute Baukastensystem<br />
aus einzelnen Fertigungszellen.<br />
Bei dem hochflexiblen Anlagenkonzept<br />
lassen sich einheitliche,<br />
einfach miteinander kombinierbare<br />
Module entsprechend den<br />
individuellen Erfordernissen zur<br />
gewünschten Rollformanlage<br />
oder Profilierstraße zusammenstellen.<br />
Auf wechselnde Pro -<br />
dukt anforderungen kann so<br />
rasch reagiert werden. Die Neuheit<br />
ist ein vollwertiges, geschlossenes<br />
Modul zum Stanzen<br />
und Trennen von Profilen. Eingesetzt<br />
werden kann es für verschiedene<br />
Ablängsysteme wie<br />
Scheren, Trennen und Sägen, die<br />
alternativ hydraulisch, servohydraulisch<br />
oder servomechanisch<br />
angetrieben werden. •<br />
ELEVATE YOUR PERFORMANCE<br />
Steigen Sie auf mit Spitzentechnologie von Mazak<br />
Mit der Optiplex Nexus ist Laserschneiden so einfach wie<br />
noch nie. Der nächste Schnitt ist Ihrer. Legen Sie los!<br />
Sie wollen noch produktiver sein? Mazak liefert Ihnen<br />
die passende Automationslösung. Erreichen Sie das<br />
nächste Level in Ihrer Produktion!<br />
Grenzenlos! Bei der Blechbearbeitung mit dem Direkt-<br />
Diodenlaser (DDL) verschwinden Limitierungen.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 35
lechexpo<br />
Dienstleister baut 3D-Druck aus<br />
Lohnfertigung | Mit weiteren Investitionen<br />
in den Bereich Additive Fertigung mit Metallpulver<br />
baut H.P. Kaysser (Halle 1, Stand<br />
1402) seine Kompetenz im 3D-Druck aus.<br />
Eine neue Maschine mit größerem Bauraum<br />
erhöht Kapazitäten und Flexibilität der umfangreichen<br />
hauseigenen Fertigung. Darüber<br />
hinaus erweitert das Unternehmen die<br />
Bandbreite der Fertigungstechnologien für<br />
seine Systemlösungen in Metall. Die universelle<br />
Mittelformatmaschine mit industriellem<br />
Teile- und Pulvermanagement eignet<br />
sich für die flexible Serienfertigung komplexer,<br />
metallischer Bauteile. Durch den großen<br />
Bauraum von Durchmesser 300 mm x<br />
400 mm können nun größere Teile im<br />
3D-Druckverfahren hergestellt werden.<br />
Ebenso erweitert das flexible Anordnen<br />
mehrerer kleinerer Bauteile die Möglichkeiten.<br />
Ein industrielles Teile- und Pulvermanagement<br />
schafft größtmögliche Flexibilität.<br />
Das Unternehmen reagiert damit einerseits<br />
auf die gestiegenen Anfragen des Marktes<br />
nach immer komplexeren Bauteilen und<br />
kleinen Losgrößen. Andererseits will Kaysser<br />
den Bereich Additive Fertigung mittelfristig<br />
in den eigenen Fertigungsverbund aus<br />
nahezu allen modernen Blechbearbeitungstechnologien<br />
zur Herstellung seiner Systemlösungen<br />
einbinden.<br />
Mit der zweiten 3D-Druck-Maschine seit<br />
2018 verlässt Kaysser den Bereich der Prototypenfertigung<br />
und bietet konsequent Serienteile<br />
im 3D-Druckverfahren an. Doch<br />
zunächst will man sich in Leutenbach genug<br />
Zeit nehmen, die Möglichkeiten der Maschine<br />
ausgiebig kennenzulernen. Auf der<br />
Blechexpo zeigt das inhabergeführte Unternehmen<br />
seine große Bandbreite an innovativen<br />
Möglichkeiten für individuelle Kundenlösungen,<br />
die entstehen, wenn das Unternehmen<br />
frühzeitig als Entwicklungs- und<br />
Strategiepartner hinzugezogen wird. •<br />
Elektrische Presse<br />
arbeitet kippstabil<br />
Spindelpresse |<br />
Wegen ihrer drückenden<br />
Funktion<br />
haben hydraulische<br />
oder<br />
mechanische<br />
Pressen während<br />
des Arbeitsprozesses<br />
nicht die<br />
nötige Kippstabilität,<br />
die für präzise Pressvorgänge essentiell<br />
ist. Deshalb hat Synchropress (Halle 8,<br />
Stand 8117) mit der 4M eine rein elektrische<br />
Presse entwickelt, deren vier Spindeln<br />
elektronisch synchronisiert sind und den<br />
Pressenstößel nach dem ziehenden Prinzip<br />
abwärts bewegen. Die Maschine ist dadurch<br />
äußerst kippstabil und gewährleistet einen<br />
gleichmäßigen Prozessvorgang bei einer maximalen<br />
Presskraft von 4000 kN. Da sich<br />
eine Umdrehung der integrierten Servomotoren<br />
in bis zu 4 Mio. Einzelschritte unterteilen<br />
lässt, ist die Anlage zudem im<br />
10-2-mm-Bereich steuerbar, was feinfühlige<br />
sowie individuell einstellbare Stößelbewegungen<br />
ermöglicht. Sie arbeitet mittels Zwischenkreisspeicherung<br />
während des Bremsvorgangs<br />
besonders energieeffizient. •<br />
Integrierter Scanner<br />
hat mehrere Vorteile<br />
Plasmaschneiden | MicroStep (Halle 7,<br />
Stand 7410) rückt neue Lösungen aus der<br />
Laser- und Plasmatechnologie in Verbindung<br />
mit hocheffizienten Materialhandlingsystemen<br />
in den Messefokus. Als eine Neuheit<br />
im Bereich Plasmatechnologie feiert die<br />
multifunktionale MG-Baureihe Premiere.<br />
Sie ist mit einem innovativen Fasenaggregat<br />
ausgerüstet. Erstmals präsentiert der Hersteller<br />
an seinem Alleskönner den neuen<br />
Plasmarotator. Dieser hat einen integrierten<br />
Scanner, der mehrere Vorteile vereint: Die<br />
Integration des Scanners in den Plasmarotator<br />
bringt – im Vergleich zu einem separat<br />
auf der Portalbrücke verfahrenden Scanner<br />
– ein Plus an Geschwindigkeit und Präzision<br />
im Scanvorgang und somit im ganzen Bearbeitungszyklus.<br />
Mit der neuen Lösung ist<br />
keine Offsetkalibrierung mehr nötig und die<br />
Verfahrwege sind kleiner. •<br />
Großanlage für<br />
Außenhautteile<br />
Beölungssysteme | Die Sprühbreite bis<br />
4600 mm in Verbindung mit dem druckluftfreien<br />
Sprühen sind Merkmale der Sprühbeölung<br />
spray.xact 5000 von Technotrans<br />
(Halle 8, Stand 8109). Die servicefreund -<br />
liche Großanlage eignet sich besonders fürs<br />
Beölen im Karosserieaußenhautbereich. In<br />
allen anderen Bereichen punktet sie mit den<br />
bekannten Vorteilen der Technotrans-Beölungen:<br />
In den Sprühkammern verhindert<br />
ein umlaufendes Bürstensystem das Austreten<br />
von Schleppöl und dank elektronisch<br />
einstellbarer und angesteuerter Ventile entfällt<br />
aufwendiges manuelles Einstellen an<br />
den Sprühdüsen. Die Öltemperierung erfolgt<br />
direkt an der Düse, um die Flüssigkeit<br />
auf einem konstanten Temperaturniveau zu<br />
halten. Ein automatischer Düsencheck sowie<br />
die komfortable Eingabe von Sprühmustern<br />
vervollständigen die Anlage. •<br />
36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Die Türkei als Partner und Lieferant für den Maschinenbausektor<br />
Maschinen, Chancen<br />
und gemeinsamer Erfolg<br />
Der türkische Maschinenbausektor bietet enorme<br />
Potenziale. Nicht nur unseren inländischen Märkten<br />
und Akteuren, sondern vor allem auch internationalen<br />
Partnern und Kunden.<br />
STÄRKEN DES TÜRKISCHEN MASCHINENBAUSEKTORS<br />
Fortschrittliche, technische<br />
Fähigkeiten und schnelle<br />
Anpassung an neue<br />
Technologien<br />
Hohe Qualitätsstandards<br />
Spezialisierte,<br />
hochqualifizierte und<br />
erfahrene Führungskräfte<br />
Zuverlässige und schnelle<br />
Lieferzeiten<br />
After sales services<br />
Inländische Rohstoffversorgung,<br />
niedrigere Herstellungskosten<br />
Basis dafür sind Qualität nach europäischen<br />
Standards und eine beispielhafte Wirtschaftlichkeit.<br />
Sie haben dazu geführt, dass die<br />
Wachstumsraten des türkischen Maschinenbaus<br />
in den letzten Jahren deutlich höher<br />
ausfielen als das Wachstum der türkischen<br />
Gesamtwirtschaft. In gleichem Maße wuchs<br />
der Maschinenexport der Türkei und erreichte<br />
im Jahr 2018 mit 10,2 Prozent ein<br />
neues Rekordhoch. Maschinen und Maschinenzubehör<br />
bilden heute den drittgrößten<br />
Bereich der türkischen Exporte.<br />
Als Vertretung der türkischen Maschinenbauexporteure<br />
begleiten wir diesen Aufwärtstrend<br />
und treiben ihn weiter voran.<br />
Dabei legen wir gezielt mehr Wert auf Klasse<br />
als auf Masse. Unser Fokus liegt klar auf<br />
einer Steigerung unserer Exporte im Mittelund<br />
Hochtechnologiesektor, auf einem partnerschaftlichen<br />
Technologie-Transfer bzw.<br />
auf technologischen Kooperationen.<br />
Junge und gut ausgebildete<br />
Arbeitskräfte<br />
Erfolgreiche Zulieferindustrie<br />
Anpassungsfähigkeit an<br />
internationale<br />
Fertigungsstandards<br />
Gute Organisation des<br />
Industriesektors<br />
(Industriezonen, Cluster)<br />
sowie gute Infrastruktur<br />
Maschinenbau ist der Motor der türkischen Wirtschaft. Grafik: Turkish Machinery<br />
Struktur flexibler, klein und<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
Kutlu Karavelioğlu, seit 2018 Präsident der Turkish<br />
Machinery, war zuvor bereits lange Jahre im Vorstand<br />
der Exportunion aktiv.<br />
Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen<br />
einen Überblick über unsere Aktivitäten<br />
in Deutschland und informieren Sie über<br />
einzelne Branchen des türkischen Maschinenbausektors<br />
wie Werkzeugmaschinenbau<br />
und Agrartechnik. Volkswirtschaften mit einem<br />
starken Werkzeugmaschinenbau sichern<br />
sich automatisch Wettbewerbsvorteile<br />
und Wachstum in vielen weiteren Sektoren.<br />
Deshalb ist diese Branche auch in und für<br />
die Türkei von besonderer Bedeutung. Aus<br />
diesem Grund beginnen wir mit der Präsentation<br />
dieses Sektors.<br />
Die Agrartechnik gehört zu den führenden<br />
Branchen des türkischen Maschinenbaus<br />
und bildet nach der Anzahl der Unternehmen<br />
sowie der Höhe des inländischen<br />
Marktvolumens den drittgrößten Sektor der<br />
Branche.<br />
Wir hoffen, dass wir Ihnen hiermit einen<br />
tieferen Einblick in den türkischen Maschinenbausektor<br />
geben können. Für ergänzende<br />
Informationen stehen wir jederzeit zur<br />
Verfügung und freuen uns auf die weitere<br />
Zusammenarbeit.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 37
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Turkish Machinery öffnet Märkte<br />
Gemeinsame Ziele<br />
Die deutsch-türkische Zusammenarbeit basiert auf<br />
einer langen und beständigen Tradition. Diese fortzuführen<br />
liegt im Interesse aller Akteure im türkischen<br />
Maschinenbausektor.<br />
Sevda Kayhan Yilmaz,<br />
Vize-Präsidentin Turkish Machinery<br />
Deutschland ist einer unserer stärksten Partner.<br />
Von unseren Partnern haben wir viel<br />
gelernt: zum Beispiel über Standards und<br />
Normen, die Entwicklung ausgezeichneter<br />
Maschinen und nicht zuletzt das notwendige<br />
Know-how für erfolgreiche Ingenieure.<br />
Auf dieser Basis bieten wir heute unseren<br />
Partnern ein ebenso interessantes wie<br />
attraktives Angebot.<br />
Turkish Machinery, die Union der türkischen<br />
Maschinenexporteure, vertritt mit seinen<br />
aktuell 13.000 Mitgliedsunternehmen<br />
alle exportierenden türkischen Maschinenbauunternehmen<br />
und deckt die Bereiche<br />
Maschinenhersteller, Zulieferindustrie, Auftragsfertigung<br />
sowie weitere Lieferanten für<br />
Zwischen- und Endkunden ab. Die Struktur<br />
des türkischen Maschinenbausektors ist<br />
überwiegend von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen geprägt. Diese Betriebe<br />
verfügen über fundiertes Wissen und die Erfahrung,<br />
mit denen sie sich schnell an internationale<br />
Fertigungsstandards wie auch an<br />
neue Technologien anpassen können.<br />
Hohes Qualitätsbewusstsein bei wettbewerbsfähigen<br />
Preisen zeichnen das türkische<br />
Produkt- und Leistungsangebot aus. Dazu<br />
kommen zuverlässige und schnelle Lieferzeiten<br />
sowie umfassende Aftersales Services.<br />
Deutsche und türkische Unternehmen<br />
können in vielen Bereichen gegenseitig und<br />
miteinander profitieren, indem sie vorhandene<br />
Chancen und Potenziale erkennen und<br />
partnerschaftlich nutzen.<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Turkish Machinery Headquarter<br />
Mehtap Önal,<br />
Manager of the Machinery Dept.<br />
Ceyhun Atuf Kansu Cad. No: 120<br />
Balgat, Çankaya, Ankara/ Turkey<br />
Telefon: +90 (312) 4472740<br />
Fax: +90 (312) 4469605<br />
Web: www.turkishmachinery.org<br />
E-Mail: info@turkishmachinery.org<br />
Turkish Machinery Deutschland<br />
Dipl.-Oec. Ahmet Yilmaz<br />
Hagenbrücke 1-2<br />
38100 Braunschweig, Germany<br />
Telefon: +49 (531) 242 87 26<br />
Fax: +49 (531) 242 87 20<br />
Web: www.turkischemaschinen.com<br />
E-Mail: deutschland@turkishmachinery.org<br />
Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />
die Kontinuität unserer wirtschaftlichen<br />
Zusammenarbeit, um das gute Verhältnis<br />
zwischen Deutschland und der Türkei zu<br />
stärken. Turkish Machinery wird sich weiterhin<br />
für die Intensivierung der deutschtürkischen<br />
Zusammenarbeit einsetzen,<br />
Kooperationen anbahnen, den Technologietransfer<br />
fördern. Kurz gesagt: Wir informieren<br />
Märkte und Partner und bringen<br />
gemeinsame Projekte auf den Weg. Gerne<br />
auch mit und für Sie.<br />
Wir unterstützen Sie<br />
in diesen Bereichen<br />
• Vermittlung leistungsfähiger<br />
Kooperationspartner<br />
• Informationen über die<br />
türkische Maschinenbauindustrie<br />
• Ansiedlungs- und/oder<br />
Markteintrittshilfen<br />
• Aktive Unterstützung bei<br />
Sourcing-Prozessen<br />
• Zuliefersuche in der Türkei<br />
<br />
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Die Strategie von Turkish Machinery basiert auf Technologietransfer,<br />
Kooperationen und gemeinsamen Projekten.<br />
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38 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
In den letzten zehn Jahren hat sich die Produktion der türkischen Maschinenbauindustrie mehr als verdoppelt. Bild: Positiffy/stock.adobe.com<br />
Werkzeugmaschinen aus der Türkei<br />
Eine internationale<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Laut Angaben des Europäischen Verbands der Werkzeugmaschinenindustrie<br />
(CECIMO) belegt die Türkei<br />
im europaweiten Vergleich Platz sieben bei der<br />
Produktion von Werkzeugmaschinen. Bei der Einfuhr<br />
von Werkzeugmaschinen war es sogar Platz vier<br />
innerhalb der 15 CECIMO-Mitgliedsstaaten.<br />
Struktur und Entwicklung des Werkzeugmaschinenbaus<br />
gelten als wichtige Indikatoren für die Industrie eines<br />
Landes. Der Maschinenbau wirkt als Indikator und<br />
Multiplikator für andere Branchen. In der Türkei<br />
begann die Entwicklung eigener Werkzeugmaschinen in<br />
den 80er Jahren. Im Mittelpunkt der Entwicklungen<br />
stand von Anfang an die Einführung der CNC-Technologie.<br />
So konnte deren Vorteile wie hohe Präzision,<br />
Standardisierung, Bedienerunabhängigkeit, Umstellung<br />
von arbeitsintensiven Technologien hin zu wissens- und<br />
kapitalintensiven Technologien für das eigene Portfolio<br />
genutzt werden. Zuerst wurden hauptsächlich hydraulische<br />
Pressen, Abkantpressen, Sägen und Holzbearbeitungsmaschinen<br />
entwickelt und gefertigt. Heute bieten<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 39
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
türkische Werkzeugmaschinenhersteller ein umfassendes<br />
Angebot auf technologisch hohem Niveau zu wettbewerbsfähigen<br />
Preisen. Das hat die Türkei im weltweiten<br />
Ranking der Maschinenbauländer auf Platz 17<br />
gebracht. Gründe für diesen Erfolg gibt es mehrere: zum<br />
Ersten die Konzentration auf Qualitätsmaschinen. Türkische<br />
Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und<br />
Services auf qualitativ und technologisch hohem Niveau<br />
nach europäischen Standards an. Zweitens das überzeugende<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Entwicklungs- und<br />
Produktionskosten sind im Land günstiger als bei anderen<br />
Industrienationen. Dazu kommt nicht zuletzt der inländische<br />
Wettbewerb. In der Türkei gibt es vergleichsweise<br />
viele Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau-<br />
Sektor und somit große Konkurrenz. Der Wettbewerb<br />
im eigenen Markt macht die Produkte auch auf dem<br />
Weltmarkt konkurrenzfähiger. Und nicht zuletzt ist die<br />
Branche in der Türkei überwiegend von kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen geprägt, die besonders<br />
flexibel agieren.<br />
Digitale Lösungen exportieren<br />
Digitalisierung und Industrie 4.0 ist auch für den Werkzeugmaschinenbau<br />
in der Türkei ein wichtiges Thema.<br />
Viele Unternehmen befassen sich intensiv mit zukunftsorientierten<br />
Konzepten und entwickeln Lösungen für<br />
die Smart Factory – unter anderem Roboter und Maschinen,<br />
die miteinander kommunizieren und arbeiten.<br />
Das türkische Industrie- und<br />
Technologieministerium hat<br />
2018 eine Strategie für die digitale<br />
Transformation des Landes<br />
erarbeitet.<br />
Bild: Xtock/stock.adobe.com<br />
Der direkte Kontakt<br />
zum MIB<br />
Verband der türkischen Maschinenhersteller (MIB)<br />
Präsident: S. Emre Gencer<br />
Ankara Sanayi Odası Binası<br />
Atatürk Bulvarı No: 193 Kat: 7<br />
06680 Kavaklıdere-Ankara<br />
TURKEY<br />
Web: www.mib.org.tr<br />
Mail: mib@mib.org.tr<br />
Tel: +90 312 468 37 49<br />
Tel: +90 312 468 39 17<br />
Fax: +90 312 468 42 91<br />
Türkische Werkzeugmaschinen-Hersteller sind dabei<br />
seit vielen Jahren auch im Ausland aktiv und entwickeln<br />
ihre Produkte und Lösungen speziell für internationale<br />
Kunden und nach internationalen Standards. Einzelne<br />
Unternehmen erreichen dabei eine Exportquote von 80<br />
Prozent.<br />
Um ihre Exportaktivitäten zu unterstützen, besitzen<br />
viele Unternehmen Handelsniederlassungen in europäischen<br />
Ländern, speziell auch in Deutschland. Bisher<br />
wurde überwiegend in der Türkei geforscht und entwickelt<br />
und die Produkte dann europaweit verkauft. Im<br />
Rahmen der Internationalisierung werden F&E-<br />
Abteilungen teilweise auch ins Ausland verlagert. Türkische<br />
Hersteller exportieren Werkzeugmaschinen in über<br />
150 Länder. Hauptexportländer sind Russland, gefolgt<br />
von den USA und an dritter Stelle Deutschland. Im Jahr<br />
2018 hat die Türkei Werkzeugmaschinen im Wert von<br />
584 Mio. USD exportiert. Das entspricht einem Anstieg<br />
von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
40 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Deutschland ist in der<br />
EU mit Abstand der<br />
wichtigste Exportmarkt<br />
für den türkischen Werkzeugmaschinebau<br />
. Bild:<br />
Kzenon/stock.adobe.com<br />
MIB – das Sprachrohr der<br />
türkischen Maschinenbaubranche<br />
MIB wurde 1990 als Branchenverband der Hersteller<br />
von Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör gegründet<br />
und vertritt heute über 200 Mitgliedsunternehmen. Sitz<br />
des Verbandes ist Ankara – mitten im Zentrum des türkischen<br />
Maschinenbaus.<br />
MIB steht für Association of Turkish Machine<br />
Manufactures. Schwerpunkt der Arbeit dieses Ver -<br />
bandes ist die Förderung türkischer Unternehmen im Inland<br />
sowie die Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Ein großer Bereich der Mitglieder<br />
stammt aus dem Werkzeugmaschinenbau. Deshalb<br />
gilt MIB als Ansprechpartner für diese Branche in der<br />
Türkei.<br />
Der Verband vertritt seine Mitglieder auch im Ausland;<br />
zum Beispiel in Form von Messepräsentationen<br />
oder im Rahmen der Zusammenarbeit mit internationalen<br />
Branchenverbänden. So ist MIB bereits seit 1999<br />
Mitglied der CECIMO (Europäischer Verband der<br />
Werkzeugmaschinenindustrie und verwandter Fertigungstechnologien),<br />
seit 2005 Mitglied im PNEUROP<br />
(Europäischer Verband der Hersteller von Kompressoren,<br />
Vakuumpumpen, pneumatischen Werkzeugen und<br />
Allied Equipment) sowie seit 2018 bei EUROTRANS<br />
(Europäisches Komitee der Vereinigung der Hersteller<br />
von Getrieben und Getriebeteilen).<br />
Die Mitgliedsunternehmen bieten hochwertige und<br />
moderne Produkte aus den Bereichen Nahrungsmittel,<br />
Verpackung, Klimatisierungssysteme, Werkzeugmaschinen,<br />
Holzbearbeitung, Plastikbearbeitung, Arbeits- und<br />
Baumaschinen und viele mehr an. Die türkischen<br />
Hersteller sind dabei stark exportorientiert. Hauptmärkte<br />
sind die Länder der Europäischen Union, die<br />
Vereinigten Staaten von Amerika, Russland sowie die<br />
Länder des Nahen Ostens.<br />
„Türkische Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau<br />
arbeiten auch nach internationalen Maßstäben auf<br />
hohem Niveau. Viele Unternehmen unterhalten eigene<br />
Forschungs- und Entwicklungszentren und prägen<br />
Trends in ihren jeweiligen Märkten.“<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 41
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Beispielhafte Unternehmen aus dem<br />
türkischen Werkzeugmaschinenbau<br />
MVD INAN<br />
Das Unternehmen wurde bereits 1970 gegründet und<br />
produziert heute mit 50jähriger Erfahrung vor allem<br />
Abkantpressen sowie Plasma- und Laserschneidemaschinen<br />
für die Blechbearbeitung. Die Produktpalette<br />
des Unternehmens ist vielseitig. So deckt MVD Inan mit<br />
Tafelscheren in 34 verschiedenen Ausführungen sowie<br />
Revolverstanzpressen und langlebigen Steckmetallpressen<br />
die individuelle Nachfrage von Kunden aus unterschiedlichsten<br />
Industriebranchen. Kennzeichen dabei<br />
sind der Einsatz moderner Bearbeitungs- und Steuerungstechnologien<br />
für effiziente, wirtschaftliche und<br />
präzise Maschinenlösungen. MVD Inan arbeitet<br />
weltweit mit etwa 30 Händlern zusammen und exportiert<br />
rund 90 Prozent seiner Maschinen in 95 Länder –<br />
vor allem nach Europa, Nordamerika und in den Mittleren<br />
Osten.<br />
• Umfassende Erreichbarkeit der After-Sales-Services<br />
• Unterstützung der Afters-Sales-Services durch digitale<br />
Anwendungen<br />
• Digitale Anbindung von CNC-Maschinen für umfassende<br />
Systemanalysen<br />
• Einsatz von künstlicher Intelligenz für die Daten-<br />
Erhebung und -Analyse<br />
• Der Einsatz von Apps für die interne Kommunikation<br />
sowie für die Optimierung betriebsinterner Prozesse<br />
• Die Entwicklung eines Service-Kiosks für automatisierte<br />
Servicelösungen beim Maschineneinsatz<br />
„Effizienz darf nie auf Kosten der Qualität vorangetrieben<br />
werden. Nur wenn der Dreiklang zwischen<br />
Entwicklung, Wirtschaftlichkeit und Qualität stimmt,<br />
kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Unter nehmens<br />
steigen.“<br />
Der türkische Maschinenexport<br />
betrug im Jahr<br />
2018 mehr als 17 Mrd.<br />
US-Dollar. Bild: alexlmx/<br />
stock.adobe.com<br />
„Kundenorientierung bedeutet kontinuierliche Entwicklung.<br />
Nur so können wir unser Port folio in hoher<br />
Qualität so erfolgreich unterschiedlichen Branchen<br />
anbieten.“<br />
AJAN<br />
Seit der Gründung im Jahr 1976 hat sich Ajan zu einem<br />
der führenden Hersteller von hochpräzisen Plasmamaschinen<br />
in der Türkei entwickelt. Neben der kontinuierlichen<br />
digitalen Weiterentwicklung seines Portfolios legt<br />
Ajan Wert auf einen umfassenden After-Sales-Service.<br />
Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />
DIRINLER<br />
Dirinler stellt unter anderem hochmoderne Servopressen<br />
her, die mit elektrischem Servoantrieb und integrierter<br />
CNC-Einheit präziser, schneller und mit geringerem<br />
Energieaufwand arbeiten als herkömmliche Pressen.<br />
Das Sortiment von Dirinler umfasst Excenterpressen,<br />
dazu kommen Kniehebel-, Link Drive-, Servo- und<br />
Hydraulikpressen sowie CNC-Maschinen. Speziell für<br />
den Schienenverkehr hat Dirinler Drehmaschinen entwickelt,<br />
mit denen Metallräder bearbeitet werden können,<br />
ohne sie vorher vom Waggon abmontieren zu müssen.<br />
Der Waggon wird dabei auf die Drehmaschine<br />
42 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Die Türkei ist der sechsgrößte Maschinenhersteller<br />
in Europa. Bild: Turkish Machinery<br />
transportiert und angehoben. Dirinler bietet darüber hinaus<br />
Pressen für diverse Industriebereiche, beispielsweise<br />
für die Produktion von Automotoren, Haushaltsgeräten,<br />
für den Tiefbau oder auch Maschinen für die Herstellung<br />
von Solartechnik-Elementen. Mehr als 25.000<br />
Dirinler-Pressen sind inzwischen weltweit im Einsatz.<br />
„Internationaler Erfolg erfordert die Entwicklung und<br />
Ausrichtung von Maschinen und Prozesse auf unterschiedlichste<br />
An forderungen.“<br />
ERMAKSAN<br />
Ermaksan ist eines der führenden türkischen Industrieunternehmen<br />
im Bereich Blechbearbeitung und<br />
Werkzeugmaschinenbau. Mehr als 800 Mitarbeiter entwickeln<br />
und fertigen in einer modernen Produktion auf<br />
einer Fläche von 96.000 m 2 hochwertige Maschinen.<br />
Die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung umfasst<br />
allein 10.000 m 2 . Hier werden zukunftsorientierte<br />
Innovationen wie beispielsweise Faserlaser weiterentwickelt.<br />
Dazu kommen Industrie 4.0-Anwendungen und<br />
additive Fertigungsverfahren wie 3D-Drucker.<br />
Ermaksan-Maschinen bewähren sich mittlerweile weltweit<br />
in 110 Ländern. Die Produktpalette umfasst unter<br />
anderen New Generation Fiber Laser, CO 2 Laser,<br />
Gesenkbiegepressen, Hybridgesenkbiegepressen mit<br />
Servoantrieb, Plasmaschneidmaschinen, Stanzen, Scheren<br />
sowie Universal-Blechbearbeitungsmaschinen.<br />
kommen Innovation und Flexibilität für die Erfüllung<br />
individueller Kundenwünsche.“<br />
DURMAZLAR<br />
Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Forschung und<br />
Produktion von Maschinen für die Blechbearbeitung<br />
gehört der Durmazlar Konzern heute zu den international<br />
erfolgreichen Herstellern von Werkzeugmaschinen,<br />
dessen Produkte in 120 Länder verkauft werden. Das<br />
Unternehmen produziert jährlich mehr als 8.000<br />
Maschinen auf drei technologisch hoch entwickelten<br />
Fertigungslinien und auf insgesamt 150.000 m² Fläche.<br />
Das vielschichtige Produktspektrum reicht von 2D- und<br />
3D-Lasermaschinen, Rohrlaseranlagen über Stanz-<br />
Nibbelmaschinen, Biegezenten, Tafelscheren und<br />
Plasmaschneidanlagen bis hin zu Abkantpressen und<br />
Walzbiegemaschinen. Mit der Konstruktion eigener<br />
Lasersysteme entwickelte sich Durmazlar ab 2005<br />
weiter zum Systemanbieter mit breitem Maschinenspektrum<br />
und vielseitigen Automationskomponenten.<br />
„Der Preis ist ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />
für unsere Kunden. Ebenso wichtig sind aber auch die<br />
Service- Reaktionszeit, die Verfügbarkeit von Ersatz -<br />
teilen und individuelle Problemlösungen jenseits von<br />
Standards.“<br />
„Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Präzision sind<br />
Erfolgsgaranten für unsere Werkzeugmaschinen. Dazu<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 43
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
Potenziale erkennen, Chancen nutzen<br />
Agrartechnik<br />
aus der Türkei<br />
Die vorteilhafte geografische Lage und günstige<br />
Klimabedingungen bieten der türkischen Landwirtschaft<br />
gute Voraussetzungen. Die Türkei besitzt<br />
entsprechend der regionalen, klimatischen und ökologischen<br />
Unterschiede eine breit gefächerte Agrarproduktion<br />
von A wie Auberginen bis Z wie Zitronen.<br />
Von den positiven Rahmenbedingungen profitiert aber<br />
nicht nur die Landwirtschaft selbst, sondern auch der<br />
begleitende Maschinenbau. Die Vielfalt der Erzeugnisse<br />
wie auch die unterschiedlichen landwirtschaftlichen<br />
Bedingungen haben schon früh dazu geführt, dass türkische<br />
Maschinenbauer ihr Portfolio kontinuierlich ausgebaut<br />
und immer weiter optimiert haben. Sie befriedigen<br />
damit nicht nur die inländische Nachfrage, sondern<br />
Landwirtschaftliche Maschinen aus der Türkei<br />
entsprechen allen europäischen Vorgaben und Normen.<br />
Bild: Turkish Machinery<br />
reagieren auch flexibel auf internationale Markt- und<br />
Kunden-Anforderungen. Das hat im Laufe der Zeit dazu<br />
geführt, dass der landwirtschaftliche Maschinenbau<br />
– insbesondere im Bereich Traktoren – schon seit vielen<br />
Jahren eine hohe Exportquote aufweist. Allein 2018 haben<br />
türkische Hersteller Landmaschinen im Wert von<br />
830 Millionen USD in über 150 Länder exportiert. Dabei<br />
ist das breite Spektrum von Ersatzteilen und Komponenten<br />
noch nicht eingerechnet. Die wichtigsten Zielmärkte<br />
sind USA, Italien, Aserbaidschan und der Irak.<br />
Über 150 Jahre Erfahrung<br />
Der erste Pflug wurde schon 1861 in der Türkei gefertigt.<br />
Heute umfasst das Produktportfolio ein ebenso<br />
breites wie hochwertiges Angebot: beispielsweise Traktoren<br />
mit einer Leistung bis zu 140 PS. Dazu kommen<br />
44 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
flexible, maßgeschneiderte Ausrüstungs-Komponenten<br />
vom Pflug über Eggen bis hin zu Heuwendern. Was türkische<br />
Landwirtschaftsmaschinen neben ihrer Qualität<br />
auszeichnet ist der Preis. Aufgrund der niedrigeren Personal-<br />
und Produktionskosten sparen Kunden bei vergleichbarer<br />
Leistung zwischen 30 und 40 Prozent der<br />
Investitionssumme ein.<br />
Vielfältige Anbieter<br />
In der Türkei dominieren national aufgestellte Unternehmen<br />
den Markt für Landtechnik. Größter Hersteller<br />
ist die Türk Traktör (Koc Gruppe), welcher unter Lizenz<br />
Zugmaschinen der Marken New Holland und Case<br />
ICH fertigt. Weitere führende Hersteller sind Basak<br />
(Sanko Holding), Erkunt, Hattat und Tümosan. Neben<br />
den nationalen Herstellern investieren auch ausländische<br />
Unternehmen seit Jahren in türkische Produktionsstätten.<br />
Die internationale Zusammenarbeit basiert<br />
häufig auf Joint Ventures und exklusiven Vertriebspartnerschaften.<br />
Ausländische Investoren profitieren dabei<br />
nicht nur von der türkischen Nachfrage, sondern auch<br />
von der Nähe zu den großen Nachbarmärkten.<br />
hinaus informiert er internationale Kunden und Organisationen<br />
über die Angebote und Leistungen des türkischen<br />
Agrartechniksektors. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
ist der Verband nicht nur in diversen nationalen Organisationen<br />
aktiv, sondern arbeitet auch eng mit internationalen<br />
Verbänden zusammen. So ist TARMAKBİR Mitglied<br />
in der AGRIEVOLUTION (Global Alliance for<br />
Agriculture Equipment Manufacturing Association),<br />
CEMA (European Agricultural Machinery) sowie der<br />
ReCAMA (Regional Council of Agricultural Machinery<br />
Associations in Asia and the Pacific).<br />
Die Herausforderungen an unsere Agrartechnik bestehen<br />
primär in der Entwicklung und dem Einsatz digitaler<br />
Technologien. So unterstützen wir die Landwirtschaft<br />
auf dem Weg zu einem präzisen und ressourceneffizienten<br />
Ansatz.“<br />
TARMAKBİR:<br />
der türkische Agrartechnik-Verband<br />
TARMAKBİR ist der türkische Verband für die Hersteller<br />
von Landwirtschaftsgeräten und -maschinen. Als<br />
nicht staatliche Organisation vertritt er seit 1978 über<br />
200 Mitgliedsunternehmen aus dem gesamten agrartechnischen<br />
Bereich. Zu den Hauptaktivitäten des Verbandes<br />
zählen vor allem die Förderung des technischen<br />
und wissenschaftlichen Fortschritts sowie die Anpassung<br />
an internationale Normen und Standards. Darüber<br />
Beispielhafte Unternehmen aus der türkischen Agrartechnik<br />
ERKUNT<br />
Der Markenhersteller Erkunt hat sich auf die Ent -<br />
wicklung und Produktion von Traktoren spezialisiert.<br />
Besonderes Kenn zeichen dieser Traktoren ist die konsequente<br />
Ausrichtung auf die Anforderungen und Wünsche<br />
von Landwirten. Diese Produktstrategie zahlt sich<br />
seit dem Jahr 2000 durch rasch steigende Marktanteile<br />
aus. Zunächst auf inländische Abnehmer konzentriert,<br />
richtet das Unternehmen heute sein Produktportfolio<br />
immer stärker auch auf internationale Märkte aus.<br />
Die Exportrate beträgt dabei 50 %. Heute vertreibt<br />
Erkunt seine Exportmarke „Arma Track” in 27 Länder.<br />
„Jede Landwirtschaft hängt stark von der jeweiligen<br />
Klimazone ab. Deshalb muss Agrartechnik konsequent<br />
auf die jeweiligen Märkte ausgerichtet sein. Das ist<br />
auch und gerade für die Hersteller von Traktoren maßgeblich<br />
für erfolgreichen Export.“<br />
AGRIONAL<br />
Seit 1973 entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen<br />
Önallar Agrarmaschinen. Im Ausland tritt<br />
der Hersteller seit 15 Jahren unter der Handelsmarke<br />
Agrional auf und bietet dabei hauptsächlich Spritzmaschinen<br />
an. Besonderes Gewicht legt Agrional auf die<br />
Entwicklung der Steuerungselektronik der Fahrzeuge.<br />
Diese können umfassend und präzise über das jeweilige<br />
Kontrollpanel gesteuert werden.<br />
Zielvorgabe für die nächsten Jahre ist die Ausweitung<br />
des Exports nach Deutschland – zum Beispiel<br />
durch den Auf- und Ausbau von Kooperationen. Dabei<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 45
SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
zählt das hohe Entwicklungs- und Qualitätsniveau türkischer<br />
Maschinen als klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber<br />
der beispielsweise chinesischen Konkurrenz.<br />
„Neben der vorteilhaften geografischen Lage bieten<br />
wir unseren Kunden auch hohe Qualitätsstandards<br />
zu überzeugenden Preisen.”<br />
BAŞAK TRACTOR<br />
wurde bereits 1914 in Adapazarı als Eisenwagen- und<br />
Holzwagenfabrik gegründet. Seit 1962 vertreibt die Firma<br />
auch Traktoren – zunächst in Zusammenarbeit mit<br />
ausländischen Firmen, seit 1976 in Eigenproduktion<br />
und seit 1996 unter eigener Marke. Mit einer Kapazität<br />
von 10.000 Traktoren pro Jahr werden alle Hauptbestandteile<br />
wie Motor, Getriebe und Hydraulik in Basak<br />
hergestellt und zusammengesetzt. Das Produktportfolio<br />
umfasst mehr als 20 Modelle für die Bereiche Feldmaschinen<br />
und Traktoren, Gartentraktoren, Pflanzmaschinen,<br />
Saatgutmischer, Pflüge, Rotationsmaschinen, Feldmühlen,<br />
Frontlader, Teleskoplader und Ballenpressen.<br />
„Neben der Qualität legen wir Wert auf komfor table<br />
Handhabung, hohe Leistungsfähigkeit, geringen Kraftstoffverbrauch<br />
und nicht zuletzt auf einen geringen<br />
Wartungsaufwand. Besonders wichtig ist uns dabei ein<br />
engmaschiges Servicenetzwerk, um unseren Kunden<br />
jederzeit schnell helfen zu können.”<br />
ŞAKALAK AGRICULTURAL MACHINERY CO.<br />
Sitz des Unternehmens ist seit Anfang der 1960er Jahre<br />
in Konya in Zentralanatolien. Şakalak Agricultural<br />
Machinery Co. bietet eine breite Produktpalette mit den<br />
Schwerpunkten Pflug- und Sämaschinen. Dazu zählen<br />
zum Beispiel pneumatische Einzelkornsämaschinen,<br />
Universal-Sämaschinen, Direktsaatmaschinen, Scheibenpflüge,<br />
Furchenpflüge, Kreiseleggen sowie Interrow-<br />
Kultivatoren. Mit Robotern und computergestützten<br />
Werkzeugen entspricht die Fertigung internationalen<br />
Standards und ist Ausgangsbasis für eine hochwertige<br />
und flexibele Produktpalette.<br />
„Kontinuierliche Investitionen in die Entwicklung unserer<br />
Prozesse und Produkte ist ein Garant für den Erhalt<br />
und den Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit.“<br />
Der direkte Kontakt<br />
zu TARMAKBİR<br />
Präsident: Şenol Önal<br />
Generalsekretär: Selami İleri<br />
Tarmakbir<br />
Meşrutiyet Cad. No: 31/6<br />
06420 Kızılay-Ankara/Turkey<br />
Mail: tarmakbir@tarmakbir.org<br />
Telefon: +90 312 419 37 94<br />
Telefax: +90 312 419 37 53<br />
Die Qualität und Konformität türkischer<br />
Traktoren wird in 17 Testzentren überprüft.<br />
Diese sind im ganzen Land verteilt und<br />
decken alle landwirtschaftlich wichtigen<br />
Klimabereiche ab. Bild: Turkish Machinery<br />
46 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Filterturm erhält<br />
ein neues Herz<br />
Absaugsystem | Die Filtertürme von Esta werden ab sofort<br />
standardmäßig mit EC-Ventilatoren ausgeführt. Das macht<br />
sie leistungsstärker und effizienter: Die Performance<br />
verbessert sich um bis zu 10 % gegenüber den Vorgängermodellen.<br />
Schutz für<br />
Mensch und<br />
Maschine<br />
Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />
• Faltenbälge<br />
• Gleitbahnschützer<br />
• Kastenbälge<br />
• Jalousien<br />
• Gummiformteile<br />
• Rollbandabdeckungen<br />
• Spiralfedern<br />
• Schürzen<br />
• Kompensatoren<br />
• Manschetten<br />
Die neue Standardvariante der Filtower-Serie von Esta<br />
(Halle 7, Stand 7110) bietet Anwendern die Möglichkeit,<br />
die Absaugleistung nach Bedarf zu regeln und dadurch<br />
den Stromverbrauch zu senken. Im Vergleich zu<br />
Filtertürmen mit Radial-Ventilatoren können Stromeinsparungen<br />
bis 50 % erzielt werden. Auch der Geräuschpegel<br />
wird von der optimierten Luftführung und besonders<br />
laufruhigen Ventilatoren beeinflusst: Die Filtower<br />
sind im Betrieb deutlich leiser als ihre Vorgänger.<br />
www.faltenbalg.net<br />
info@faltenbalg.net<br />
Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />
Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />
Die Luftreiniger<br />
FILTERCUBE<br />
Unser Multitalent für saubere Luft<br />
Der neue Filterturm mit EC-Ventilatoren bringt mehr Leistung als Filtertürme mit<br />
Radial-Ventilatoren. Trotzdem verbrauchen sie nur halb so viel Strom. Bild: Esta<br />
Erhältlich ist die neue Generation in drei Leistungsstufen<br />
bis zu einem maximalen Luftvolumenstrom von<br />
22.000 m 3 /h. Die Filtertürme sind konzipiert für die<br />
weiträumige Erfassung von Staub, Schweißrauch sowie<br />
Öl-Emulsionsnebel in Produk tionshallen. Neben dem<br />
Motor-Upgrade hat der Hersteller auch an der Filtertechnik<br />
der Hallenlüftungssysteme gefeilt: Die Patronenfilter<br />
besitzen jetzt eine größere Filterfläche und einen<br />
größeren Faltenabstand. Diese Optimierungen wirken<br />
sich positiv auf die Performance und den vollautomatischen<br />
Filter-Abreinigungsprozess aus. Auch das<br />
Ventilator-Modul haben die Ingenieure weiterentwickelt<br />
und neu angeordnet. Das Ergebnis ist eine effektivere<br />
Luftführung und ein niedrigeres Betriebsgeräusch. •<br />
Unser neuer Produktkatalog ist da:<br />
www.teka.eu/katalog2019<br />
Ob als Absaugung an mehreren Handschweißplätzen,<br />
für Brennschneidtische<br />
oder als raumlufttechnische<br />
Lösung zur Hallenreinigung - die<br />
FILTERCUBE von TEKA gilt bei Anwendern<br />
als Allrounder für die Filtration<br />
von Rauchen und Stäuben. Nach<br />
umfassendem Produktrelaunch ist die<br />
stationäre Absaug- und Filteranlage<br />
jetzt noch leistungsfähiger, energieeffizienter<br />
und modularer. Überzeugen<br />
Sie sich selbst von der intelligenten<br />
Filtrationslösung für saubere Luft am<br />
Arbeitsplatz und ein besseres Raumklima<br />
in der ganzen Halle.<br />
Besuchen Sie uns in Stuttgart!<br />
5. bis 8. November 2019<br />
Halle 7 – Stand 7410<br />
TEKA Absaug- und Entsorgungstechnologie GmbH • Industriestraße 13 • 46342 Velen<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 47<br />
Tel. +49 (0) 2863 92 82 -0 • Fax + 49 (0) 2863 92 82 -72 • info@teka.eu • www.teka.eu
schweisstec<br />
Diverse Kennlinien<br />
Tandem-Schweißen | Fronius bietet seinen Tandem-Schweißprozess<br />
nun auch auf der Geräteplattform TPS/i an. Das<br />
Hochleistungs-Schweißsystem TPS/i Twin Push überzeugt<br />
durch hohe Abschmelzleistungen und Geschwindigkeiten.<br />
Einfach zu bedienen und gut vernetzbar –<br />
das sind die Vorteile von TPS/i Twin Push<br />
von Fronius Perfect Welding (Halle 7, Stand<br />
7409). Die hohe Prozessorleistung optimiert<br />
den synchronisierten Tandemprozess: Er ist<br />
stabiler, präziser und zuverlässiger.<br />
Mit der TPS/i Steel Edition hat der Hersteller<br />
eine neue Version seiner aktuellen<br />
Stromquellenplattform auf den Markt gebracht.<br />
Sie ist für das manuelle Schweißen<br />
von Stahl optimiert und überzeugt durch ein<br />
attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Anwender<br />
profitieren von verschiedenen Kennlinien<br />
zum Standard- und Pulsschweißen sowie<br />
einem WPS-Paket mit zertifizierten<br />
Schweißanweisungen nach DIN EN 1090.<br />
Ebenfalls zu sehen ist das Hochleistungs-<br />
Schweißgerät TPS 600i: Es punktet durch<br />
seine lange Einschaltdauer und kann im mechanisierten<br />
Betrieb durchgängig mit einer<br />
Stromstärke von 500 A schweißen. Dies ermöglicht<br />
nicht nur hohe Abschmelzleistungen<br />
und Schweißgeschwindigkeiten, sondern<br />
auch geringere Taktzeiten und eine höhere<br />
Produktivität. Zudem bringt der Hersteller<br />
das Drei-in-Eins-Gerät Transsteel<br />
2200 mit, das Elektrodenschweißen<br />
(MMA), Metall-Schutzgas-Schweißen<br />
(MIG/MAG) und Wolfram-Inertgas-Schweißen<br />
(WIG) in einer Stromquelle vereint. •<br />
Die TPS/i Steel Edition ist für das manuelle<br />
Schweißen von Stahl<br />
optimiert und überzeugt durch ein attraktives<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Bild: Fronius<br />
Überzeugende<br />
Lichtbogeneigenschaften<br />
Schweißstromquelle |<br />
Bei Cloos (Halle 7,<br />
Stand 7413) können<br />
Fachbesucher die Qineo-Modellreihe<br />
an<br />
Schweißgeräten live erleben.<br />
Im Fokus steht<br />
die neue Qineo Next.<br />
Die Hightech-MSG-<br />
Schweißstromquelle<br />
überzeugt durch gute<br />
Lichtbogeneigenschaften<br />
für eine hohe<br />
Schweißqualität. Der modulare Aufbau ermöglicht vielseitige<br />
Einsatzmöglichkeiten vom Basis-Schweißgerät<br />
für das manuelle Handschweißen bis hin zum Multiprozess-Schweißgerät<br />
für das automatisierte Roboterschweißen.<br />
Zudem ist die neue Prozessfamilie Motion<br />
Weld für das automatisierte MIG/MAG-Schweißen zu<br />
sehen. Durch den steuerbaren Energieeintrag in das<br />
Werkstück und die minimierte Spritzerbildung bei<br />
gleichzeitig hohen Schweißgeschwindigkeiten eignet sie<br />
sich für den Dünnblechbereich. •<br />
Flexibel geformte Griffe<br />
reduzieren die Belastung<br />
WIG-Schweißen | Kemppi (Halle 7, Stand 7108) hat eine<br />
neue Produktreihe für das WIG-Schweißen entwickelt.<br />
Die für professionelle Schweißer entwickelte Mastertig-Produktreihe<br />
ist in Varianten mit 230, 300 und<br />
400 A lieferbar, ab 2020 auch mit 500 A. Zu der Reihe<br />
gehören die WIG-Flexlite-TX-Schweißbrenner. Ihre flexibel<br />
geformten Griffe reduzieren die Belastung des<br />
Handgelenks. Zudem präsentiert der Hersteller die Produktreihe<br />
Gamma, eine neue persönliche Schutzausrüstung<br />
für Schweißer. Sie bietet Schutz für Augen, Gesicht<br />
und Atemwege sowie<br />
Arbeitsleuchten für gute<br />
Sicht bei schlechten<br />
Lichtverhältnissen. In<br />
Verbindung mit der<br />
akkubetriebenen Filtereinheit<br />
erfüllt sie die<br />
höchste europäische<br />
TIL-Klassifizierung<br />
(Total Inward Leakage)<br />
für die Atemschutzleistung<br />
der Klasse<br />
TH3. •<br />
48 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Dünne Alu-Bleche<br />
sauber bearbeiten<br />
Lichtbogen-Schweißtechnik | Von der Roboterzelle bis<br />
zum Cobot – mit seinem Messeauftritt unterstreicht der<br />
Schweißgerätehersteller EWM seine Kompetenzen für die<br />
Automatisierung schweißtechnischer Anwendungen.<br />
Mit seinem System rund um die<br />
Titan XQ 400 AC Puls verbessert<br />
EWM (Halle 7, Stand 7511)<br />
das MIG-Schweißen von Aluminium.<br />
Der neue Wechselstrom-<br />
Schweißprozess acArc Puls XQ<br />
verbessert das Schweißen auch<br />
von dünnsten Blechen sowohl<br />
bei manuellen als auch bei automatisierten<br />
Anwendungen. Dazu<br />
hat der Hersteller alle für den<br />
Schweißprozess entscheidenden<br />
Komponenten auf die hohen<br />
Anforderungen des Aluminiumschweißens<br />
getrimmt – von der<br />
Stromquelle über den Drahtvorschub<br />
bis hin zum Schweißbrenner<br />
PM 551 W Alu, der beim<br />
Schweißen von Aluminium optimale<br />
Ergebnisse garantiert. Eine<br />
hohe Lichtbogenstabilität und<br />
eine deutlich längere Standzeit<br />
gewährleistet die neue zwangskontaktierte<br />
Stromdüse.<br />
Daneben ist die Titan XQ<br />
Puls C als kompakte Variante zu<br />
sehen. Das Multiprozess-MIG/<br />
MAG-Schweißgerät mit integriertem<br />
Drahtvorschubgerät ist<br />
als 350-A- oder 400-A-Version<br />
erhältlich. Zudem eignet es sich<br />
optimal für Schweißkabinen in<br />
Industrie, Handwerk und Ausbildung.<br />
Mit dem Zwischenantrieb<br />
Minidrive lässt sich der<br />
Aktionsradius auf 50 m erweitern.<br />
Damit ist die Titan XQ<br />
Puls C auch für die Bearbeitung<br />
großer Bauteile geeignet. Last<br />
not least bringt der Hersteller<br />
mit dem Welding-4.0-Schweißmanagement-System<br />
Xnet 2.0<br />
den Mehrwert von Industrie 4.0<br />
in die Schweißfertigung. •<br />
Einer der Schwerpunkte,<br />
die der Schweißgerätehersteller<br />
EWM an seinem<br />
Stand präsentiert, ist die<br />
Automatisierung von<br />
Schweißprozessen. Bild:<br />
EWM<br />
Schweißrauch unmittelbar<br />
absaugen<br />
Hybridkonzept aus blauem<br />
und infrarotem Laserlicht<br />
lenabsaugung zur Verfügung.<br />
Das modulare Filtersystem eignet<br />
sich auch für die Nachrüstung.<br />
Die Serie ist mit allen gängigen<br />
Absaugbrennern kompatibel<br />
und eignet sich für dauerhafte<br />
industrielle Anwendungen<br />
mit großen Schweißrauchmengen.<br />
Weil in Zukunft internationale<br />
Normungen höhere Absaugleistungen<br />
vorschreiben<br />
werden, hat der Hersteller seine<br />
neue Familie der mobilen Hochvakuum-Absauggeräte<br />
bereits<br />
jetzt in unterschiedliche Leitungsklassen<br />
kategorisiert.<br />
Demnach sind jeweils drei analoge<br />
Basis-Varianten sowie drei<br />
digitale Lösungen jeweils mit<br />
Absaugleistungen von 125, 140<br />
sowie 200 m³/h verfügbar. •<br />
Filtersystem | Mit den Vacufil-<br />
Geräten von Kemper (Halle 7,<br />
Stand 7112) lässt sich Schweißrauch<br />
unmittelbar absaugen.<br />
Das optimale Ergebnis wird<br />
dank einer selbstregulierenden<br />
Lösung erreicht. Es stehen sechs<br />
Leistungsvarianten für die Pisto-<br />
Kupfer-Tiefschweißen |<br />
Laserline (Halle 7,<br />
Stand 7306) hat eine<br />
Hybridlösung entwickelt,<br />
die via Spezialoptik<br />
infrarotes und blaues<br />
Laserlicht verbindet<br />
und so ein stabiles, nahezu<br />
spritzerfreies Tiefschweißen<br />
von Buntmetallen ermöglicht. Dazu<br />
werden der blaue 1,5-kW-Laser LDM Blue<br />
1500-60 und der 4-kW-Infrarotlaser LDM<br />
4000-100 gezeigt. Parallel dazu werden auch<br />
Lösungsansätze für das kontrollierte Wärmeleitungsschweißen<br />
dünner Buntmetallkomponenten<br />
mit LDM Blue plus Spe zial scanner vorgestellt.<br />
Die beiden Fügekonzepte wurden mit<br />
Blick auf die steigende Nachfrage nach Kupfer<br />
als elektrischem Leiterwerkstoff entwickelt und<br />
erschließen neue Fertigungsoptionen für die Unterhaltungselektronik<br />
und E-Mobilität. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 49
technik & wissen<br />
Automatisierte Stanz-Laser-Biege-Linien beherrschen sowohl die Großserie als auch die Einzelfertigung<br />
Verkettete Anlage<br />
organisiert sich selbst<br />
Blechbearbeitung | Die Anfragen für verkettete Stanz- oder<br />
Stanz-Laser-Kombimaschinen mit Biegesystemen scheinen<br />
im Zuge von Industrie 4.0 zu steigen. Flexibel vom Coil oder<br />
von der Tafel direkt zum Biegeteil klingt verlockend, ist aber<br />
nur unter bestimmten Rahmenbedingungen wirtschaftlich.<br />
50 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Entnahmetisch der Salvagnini Stanz-Biege-Linie bei Kögel. Die<br />
Aufträge werden etwa unter Angabe des Liefertermins, Materials<br />
und der Stückzahl in die Jobliste eingelesen, das eigentliche Ab -<br />
arbeiten organisiert die verkettete Anlage selbst. Bild: Albrecht<br />
Wenn vom Rohblech bis zum fertigen Biegeteil alles automatisch<br />
durchläuft, ohne dass ein Bediener für einen<br />
Werkzeugwechsel oder Materialtransport eingreifen<br />
muss, dann klingt das nach Industrie 4.0. Tatsächlich ist<br />
die Idee aber schon älter und steckt bereits in den frühen<br />
Ansätzen verketteter Anlagen, die Schneid- und Biegesystem<br />
mehr oder weniger direkt koppeln. Im Zug der<br />
digitalen Transformation wird die Idee für einige Unternehmen<br />
zunehmend interessant.<br />
Vom Coil direkt zum Teil<br />
Eine vollautomatische verkettete Anlage fürs Herstellen<br />
von Kantteilen wurde Anfang September bei Metaflex<br />
in St. Pölten vorgestellt. Metaflex liefert Kantteile on<br />
demand für Handwerker vor allem im Dach und Wandbereich.<br />
Dazu nutzt das Unternehmen eine eigenent -<br />
wickelte Software, mit der Kunden per App direkt von<br />
der Baustelle aus ihre Profilgeometrien eingeben und<br />
Profile ordern können. Das Geschäftsmodell funktioniert<br />
so gut, dass die Software mittlerweile in der ausgegründeten<br />
Firma nuIT weiterentwickelt und vermarktet<br />
wird. Diese Software ist auch Teil der vollautomatischen,<br />
flexiblen Produktionsanlage, die in einer Kooperation<br />
von Cidan, Forstner, dem Software-Entwickler<br />
Rüstwechsel am Biegezentrum P4 finden automatisch in den Nebenzeiten<br />
statt. Bild: Albrecht<br />
Solide Vorarbeit ist die Basis des Erfolgs<br />
Was moderne, vernetzte Fertigungsanlagen leisten,<br />
ist immer wieder beeindruckend. Doch bei<br />
aller Faszination: Nicht alles, was technisch möglich<br />
ist, macht auch in jedem Fall Sinn. Vor allem<br />
aber erfordern verkettete Abläufe einiges an Vorarbeit.<br />
Prozesse müssen systematisiert und optimiert,<br />
Arbeitsumfänge aufeinander<br />
abgestimmt werden.<br />
Ist das geschehen, können<br />
solche Systeme aber den<br />
entscheidenden Vorteil im<br />
Wettbewerb bringen.<br />
nuIT und dem Abkantmaschinen-Hersteller Thalmann<br />
entstanden ist.<br />
Im Produktionsablauf werden die von der nuIT-Software<br />
generierten Produktionsdaten direkt an die Maschine<br />
gesendet. Die Produktion startet dann mit der<br />
Forstner PSM, einer Coilanlage mit bis zu sechs Abwickelhaspeln<br />
und integrierter Richt-, Längs- und Querteilanlage,<br />
auf der über die programmierbaren Streifenmesser<br />
auftragsbezogen Zuschnitte realisiert werden.<br />
Die zugeschnittenen Streifen werden dann nacheinander<br />
über ein Cidan-Handlingsystem auf dem Thalmann-<br />
TD-Doppelbieger platziert, dort automatisch eingezogen<br />
nach einem ebenfalls über die nuIT-Software übermittelten<br />
Biegeprogramm automatisch gefertigt und als<br />
fertiges Profil auf dem Übernahmetisch abgelegt. Die<br />
Anlage mit der Bezeichnung „The Base“ kann für Längen<br />
bis 6 oder 8 m geliefert werden und verarbeitet<br />
Stahlblech bis zu 1,0 mm Dicke.<br />
Was spricht für eine direkte Verkettung?<br />
Nach der Premiere ist Gerhard Resch, Firmeninhaber<br />
des Kantteilherstellers Metaflex und Geschäftsführer<br />
der nuIT GmbH, überzeugt, dass „wir mit der Anlage<br />
auf dem richtigen Weg sind und den Zeitgeist getroffen<br />
haben. Viele Kunden scheinen förmlich auf eine vollautomatische<br />
Produktionsanlage wie ,The Base’ gewartet<br />
zu haben“.<br />
„Schneidsystem – üblicherweise eine Stanze oder<br />
eine Stanz-Laser-Kombimaschine – und Biegezentrum<br />
zu verketten, macht unter zwei Aspekten Sinn“, erläutert<br />
Willi Stahl von RAS Reinhard in Sindelfingen. „Erstens,<br />
wenn die Zeiten für Schneid- und Biegezyklen ungefähr<br />
gleich sind. Und zweitens, wenn es um kleine<br />
Stückzahlen oder um sehr große Teile geht, bei denen<br />
Mona Willrett<br />
Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 51
technik & wissen<br />
Die Stanz-Biegelinie S4 +<br />
P4 mit automatischem<br />
Lager und dem zentralen<br />
MC-Modul zum Verteilen<br />
und Puffern der Zuschnitte,<br />
Bild: Salvagnini<br />
der Aufwand für das Handling der Teile im Verhältnis<br />
zum Auftragsvolumens sehr hoch ist.“<br />
RAS Reinhard ist für seine Schwenkbiegemaschinen<br />
und Biegezentren bekannt und bietet seit nicht allzu langer<br />
Zeit verkettete Anlagen in Zusammenarbeit mit Pivatic<br />
Oy an. Das Kernproblem bei verketteten Anlagen<br />
sind nach Willy Stahl die Unterschiede der Stanz- und<br />
Biegezyklen. Puffersysteme zum Ausgleich funktionierten<br />
nur bedingt. „Wenn wir diese verketteten Lösungen<br />
stärker in den Vordergrund bringen wollen, dann müssen<br />
wir Stanz- und Biegezeiten näher aneinander bringen.“<br />
Deswegen komme es auf Schneideinheiten an, die<br />
schneller sind als herkömmliche CNC-Stanzsysteme mit<br />
Werkzeugrevolver. Diese Forderung erfülle beispielsweise<br />
das Pivatic-System, bei dem alle Werkzeuge in einem<br />
Rahmen direkt verfügbar sind und über einen schwenkbaren<br />
Stößelhalter direkt aktiviert werden. Damit kann<br />
in einem einzigen Materialdurchlauf das komplette<br />
Lochbild erzeugt werden. Entsprechend kann das Pivatic-System<br />
sowohl für die Tafel- als auch für die Coilverarbeitung<br />
eingesetzt werden.<br />
Kit-Fertigung individueller Teile ab Stückzahl 1<br />
Für die Kommunikation und Programmierung der Maschinen<br />
haben Pivatic und RAS entsprechende Schnittstellen<br />
eingerichtet, sodass beide Maschinen entweder<br />
über einen Leitrechner kommunizieren oder – wenn dieser<br />
nicht vorhanden ist – eine Maschine-zu-Maschine-<br />
Kommunikation eingerichtet werden kann.<br />
Willy Stahl erwartet, dass das Geschäft mit verketteten<br />
Anlagen bei RAS schon deshalb zunehmen werde,<br />
weil die Zusammenarbeit mit Pivatic gerade erst begonnen<br />
habe. So habe man beispielsweise bereits eine Anlage<br />
für die Fertigung von Aufzugskabinen fertiggestellt.<br />
Darin werden Wände- und Deckenverkleidungen in unterschiedlichen<br />
Dekors für eine Kabine hintereinander,<br />
sozusagen in Kit-Fertigung mit Stückzahl 1, hergestellt.<br />
Einen Trend zur verketteten Anlage oder gar zur Verarbeitung<br />
direkt ab Coil sieht er derzeit ebenso wenig wie<br />
verkettete Anlagen als Einstieg in Industrie 4.0. Für ihn<br />
geht es hier eher darum, die Arbeitsschritte zu automatisieren,<br />
bei denen bisher ein Bediener maßgeblichen Einfluss<br />
auf das Ergebnis hat, etwa beim Kanten auf<br />
Abkantpressen. Das Material von A nach B zu<br />
bringen, um es bei B einzuschleusen, ohne dass<br />
großartig etwas falsch gemacht werden könne, sei<br />
nicht der große Automatisierungsansatz.<br />
Über die Mehrfach-Coilanlage von Forstner werden der verketteten<br />
Stanz-Laser-Biegelinie von Trumpf verschiedene Materialien direkt<br />
ab Coil bereitgestellt. Bild: Trumpf<br />
Seit Trumpf eigene Biegezentren im Programm hat,<br />
ist das Unternehmen auch in Sachen verkettete Anlagen<br />
aktiv. So haben die Ditzinger kürzlich eine Anlage gebaut,<br />
die eine Stanz-Laser-Maschine Trumatic 1000 mit<br />
einem Biegezentrum Trubend 7030 mit zwischengeschalteter<br />
Wendestation direkt verkettet. Die Materialversorgung<br />
übernimmt eine Mehrfach-Coilanlage in<br />
Kombination mit einer Richtmaschine. Die vom Coil<br />
abgelängten und gerichteten Platinen werden auf der<br />
Trumatic 1000 gelocht, per Laser beschnitten, direkt<br />
zum Biegezentrum Trubend 7030 geleitet und dort<br />
automatisch gebogen. Für die Entnahme der Biegeteile<br />
und das Stapeln sorgt ein Roboter. Programmierung<br />
und Fertigungsteuerung laufen komplett über die<br />
Trumpf-eigene Trutops-Software.<br />
Das Thema betrachte Trumpf angesichts des breiten<br />
Kundenkreises differenziert, betonen Patrick Bauer, Produktmarketing<br />
Automatisierung/Prozesse, und Marc<br />
Detmers, Communications Manager Truconnect. Mit<br />
Kunden, die jetzt die ersten Schritte in Richtung Industrie<br />
4.0 gehen, würde man wahrscheinlich nicht als erstes<br />
über verkettete Anlagen sprechen. Aber es gebe<br />
durchaus Anfragen von Unternehmen, die bereits heute<br />
schon sehr optimiert arbeiten. Das Thema verkettete<br />
Anlagen sei branchenspezifisch. Meist werden diese Anlagen<br />
von Unternehmen angefragt, die weniger komplexe<br />
Teile fertigen und bei denen es weniger um flexible<br />
Blechfertigung als um hohe Produktivität geht. Die Vorteile<br />
einer hochleistungsfähigen Stanzmaschine wie der<br />
52 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Die Stanz-Laser-Anlage Trumatic<br />
1000 mit einem Wendetisch, der<br />
die Zuschnitte so wendet, dass<br />
Grate nach dem Biegen nach innen<br />
weisen. Bild: Trumpf<br />
Das Biegezentrum Trubend 7030 mit<br />
dem Entladeroboter. Bild: Trumpf<br />
Trupunch 5000 könne man dort nicht ausspielen. Aber<br />
dieser Markt sei für Trumpf gerade deshalb Wachstumsmarkt,<br />
weil man ihn bisher weniger adressiert habe.<br />
Das Geschäft mit verketteten Anlagen ist applikationsgetrieben<br />
und Trumpf gehe dabei stark auf den Kundenbedarf<br />
ein. Es würden dann eben auch Anlagen realisiert,<br />
die direkt ab Coil arbeiten oder bei denen automatische<br />
Puffersysteme vorgesehen sind. Tendenziell sehen<br />
Bauer und Detmers Anwender dieser verketteten<br />
Anlagen eher im Bereich OEM und bei eigenwertigen<br />
Unternehmen, die zumindest ein eigenes Produkt haben.<br />
Aber auch da komme es auf den konkreten Fall an.<br />
Puffer machen verkettete Anlagen flexibel<br />
Zu den Eigenwertigen mit wenigstens einem Produkt<br />
gehört Eisenwerk Wittigsthal. Das traditionsreiche Unternehmen<br />
aus dem Erzgebirge ist im Bereich Verteilerstationen<br />
für die Hausinstallation etabliert, baut aber<br />
zusätzlich seit Jahren seine Blechbearbeitung für die<br />
Lohnfertigung aus. Im Hinblick auf die digitalen Transformationen<br />
in der Fertigung hat Geschäftsführer<br />
Jochen Browa im letzten Jahr kräftig in den Ausbau des<br />
Unternehmens in Richtung Industrie 4.0 investiert. Zu<br />
den Investitionen zählt eine Stanz-Laser-Kombianlage<br />
Combi Genius von Prima Power, die man schon jetzt<br />
mit allen digitalen und mechanischen Schnittstellen sowie<br />
der Automatisierung für den Ausbau zur vollverketteten<br />
Stanz-Laser-Biegelinie gekauft hat. Ziel ist letztlich<br />
eine vollautomatische Anlage, sodass vielleicht in zehn<br />
Jahren ein Kunde per App seine Teile konfigurieren und<br />
mehr oder weniger direkt auf die Anlage schicken könne.<br />
Die Anlage sei schon jetzt Industrie-4.0-fähig und<br />
könne sogar per Smartphone bedient werden. Beeindruckend<br />
ist die Komplettautomatisierung des Materialhandlings.<br />
Rohblechpakete werden über Ladeklappen<br />
hauptzeitparallel im Materialbereich der Anlage platziert,<br />
der Rest läuft automatisch. Ein kartesischer Roboter<br />
mit Saugertraverse lädt sowohl die Rohbleche auf<br />
den Arbeitstisch der Stanz-Laser-Kombi, entnimmt die<br />
Zuschnitte direkt nach dem Trennschnitt und stapelt die<br />
Teile definiert an den vorgesehenen Ablageplätzen. Kleine<br />
Teile können zudem per Teileklappe direkt ausgeschleust<br />
werden.<br />
Die Software sei durch ein Assistenzsystem einfach<br />
zu programmieren, hebt Jochen Browa hervor. Die vielfältigen<br />
Möglichkeiten in Sachen Datenerfassung – angefangen<br />
bei der Einbindung ins ERP System bis zur<br />
Datenerfassung und Auswertung von Fertigungsdaten –<br />
baut man beim Eisenwerk Wittigsthal erst Schritt für<br />
Schritt auf. Das schränke den Betrieb der Anlage und ihre<br />
Produktivität jedoch nicht ein. Nach den ersten Erfahrungen<br />
sieht Jochen Browa den Einsatz der Maschine<br />
eher im Bereich der Fertigung großer Serien. Für kleine<br />
und mittlere Serien will man zumindest in naher Zukunft<br />
auf vorhandene nicht-automatisierte Stanz-Lasertechnik<br />
und Abkantpressen setzen.<br />
Für Mathias Kögel allerdings, Geschäftsführer des<br />
gleichnamigen Unternehmens in Oberderdingen, war<br />
der Einstieg in den automatischen One-Piece-Flow eines<br />
Die vollautomatische<br />
Produktionsanlage „The<br />
Base“ für Kantteile bei<br />
Metaflex in St. Pölten.<br />
Bild: Thalmann<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 53
technik & wissen<br />
der Hauptargumente für die Investition in eine vollverkettete<br />
Stanz-Biege-Linie S4+P4 von Salvagnini.<br />
Kögel ist unter anderem Blechbearbeiter im Lohnfertigungsbereich<br />
und fertigt vom Prototypen über Kleinserien<br />
bis zu Großserien für unterschiedliche Kunden.<br />
Organisiert war der Materialfluss in der Fertigung zwischen<br />
den Stand-Alone-Maschinen bis dato im Wesentlichen<br />
über einen automatischen Lagerturm.<br />
Die Anlage verkettet eine aus einem automatischen<br />
Lager versorgte schnelle Stanzschere S4 über ein sogenanntes<br />
MC-Modul mit einer automatischen Biegezelle<br />
Kameras in der Prima-<br />
Power-Anlage geben dem<br />
Bediener den Überblick<br />
über die automatischen<br />
Abläufe. Bild: Albrecht<br />
Layout einer vollverketteten Stanz-<br />
Laser-Biegelinie LPBB von Prima<br />
Power, wie bei Eisenwerk Wittigsthal<br />
geplant. Bild: Prima Power<br />
P4. Zusammen mit der Software spielt dabei speziell das<br />
MC-Modul als Logistikeinheit, die Zuschnitte puffert<br />
und verteilt einschleust, eine wichtige Rolle. Die Anlage<br />
erfasst mit Sensoren und entsprechenden Funktionen<br />
die Blechdicke und die Festigkeit der aufliegenden<br />
Blechzuschnitte und führt entsprechende Korrekturen<br />
im Biegeprogramm automatisch durch, sodass jedes Teil<br />
als Gutteil gefertigt wird. Rüstwechsel am Biegezentrum<br />
erfolgen vollautomatisch in den Nebenzeiten.<br />
Faszinierend aber ist die Selbstorganisation des Fertigungsablaufs.<br />
Die Aufträge werden mit Angaben unter<br />
anderem zum Termin, Material und der Stückzahl in<br />
eine Jobliste eingelesen. Das Abarbeiten des Auftrags<br />
Was bedeutet Verkettet?<br />
beginnt mit dem Einzug des Materials aus dem automatischen<br />
Rohblechlager auf die Stanze. Der fertige Zuschnitt<br />
wird über das MC-Modul und eine Wendeeinheit<br />
direkt zum Biegezentrum geleitet, dort gebogen und<br />
auf den Entnahmetisch geleitet. Da nur in seltenen Fällen<br />
Stanz- und Biegezeit übereinstimmen, fungiert das<br />
MC-Modul als Puffer. So werden etwa in der mannlosen<br />
Nachtschicht Zuschnitte vorgestanzt, eventuell für<br />
weitere Zwischenschritte wie dem Entgraten ausgeschleust,<br />
später wieder eingeschleust und dann im MC-<br />
Modul gepuffert. Die Biegezelle fordert im normalen<br />
Produktionsablauf jeweils an der Steuerung einen neuen<br />
Zuschnitt an, sobald eine voreingestellte Wartezeit überschritten<br />
wird. Über das MC-Modul wird dann je nach<br />
Auftragspriorität ein Zuschnitt aus dem Puffer bereitgestellt.<br />
Das System organisiert sich auf diese Weise selbst.<br />
Werden flexible Schneid- und Biegesysteme gekoppelt, spricht man auch von<br />
vollverketteten Anlagen. Sie sind zu unterscheiden von verketteten Einzweckanlagen<br />
für bestimmte Produkte. Bei den Schneidsystemen werden Stanz-, Stanz-<br />
Scher- und auch Stanz-Laser-Kombinationen genutzt, seltener Längs- und Querteilscheren.<br />
Die Biegeprozesse übernehmen Schwenkbiegesysteme respektive<br />
Biegezentren. Die verketteten flexiblen Anlagen können an Lagersysteme angebunden<br />
und mit intelligenten Materialpuffern ausgestattet sein.<br />
54
FILTER- / ABSAUG- / UMWELTSCHUTZ- // TECHNOLOGIE<br />
Besuchen Sie uns in<br />
Halle 7 Stand C07<br />
Innenraum und Materialhandling der Stanz-Laser-Kombianlage von<br />
Prima Power. Zu sehen ist das Abziehen des Restgitters vom Arbeitstisch<br />
bei gleichzeitigem Auflegen einer Rohblechtafel. Bild: Albrecht<br />
Die Bediener müssen lediglich dafür sorgen, dass im Regal<br />
entsprechendes Material vorhanden ist und die fertigen<br />
Biegeteile am Entnahmetisch übernehmen. Damit<br />
hat sich bei Kögel der komplette Ablauf verändert.<br />
„Früher hat der Werker entschieden, wann er welche<br />
Biegefolge und Werkzeugsegmente einbaut“, bringt es<br />
Frank Gebele auf den Punkt. „Mit der Salvagnini-Anlage<br />
ist das anders: Die fragt nicht, ob sie das lange Werkzeug<br />
jetzt rüsten muss oder nicht. Sie macht es.“ •<br />
Ein starkes Team<br />
gegen Laserrauch<br />
TBH GmbH • Heinrich-Hertz-Straße 8 • D-75334 Straubenhardt<br />
Tel.: +49 (0) 70 82 / 94 73 0 • Fax: +49 (0) 70 82 / 94 73 20 •<br />
info@tbh.eu • www.tbh.eu<br />
Volker Albrecht<br />
Fachjournalist in Bamberg<br />
Layout einer direkt verketteten<br />
Stanz-Biege-<br />
Linie, aus einem RAS-<br />
Biegezentrum und einer<br />
Pivatic-Stanzeinheit.<br />
Bild: RAS<br />
Wir denken<br />
einen Schnitt weiter.<br />
Wasserstrahl-Schneidanlagen von StM.<br />
stm.at<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 55
Zwei Faserlaserschneidsysteme des<br />
Modells ByStar Fiber 4020 stehen in<br />
der Produktion von Haslach.<br />
Bilder: Karl-Josef Hildenbrand<br />
Faserlaser und Automation erhöhen Effizienz in der Blechfertigung<br />
Geht schonend<br />
mit Ressourcen um<br />
Laserschneiden | Mit einem Faserlaserschneidsystem,<br />
einer darauf abgestimmten Automationslösung<br />
und innovativer Software können Blechbearbeiter ihre<br />
Produktivität steigern und dabei Energie sparen. Ein<br />
Mittelständler aus dem Allgäu macht es vor.<br />
Die Software BySoft 7 wählt die bestmögliche<br />
Schneidtechnologie und hilft<br />
dabei, die idealen Schneidprogramme<br />
zu erstellen.<br />
Doppelt so viel Leistung für den Schneidprozess<br />
bei gleicher Stromzufuhr – Faser -<br />
laser sind deutlich effizienter als CO 2 -Laser.<br />
Dadurch lassen sich Ressourcen sparen und<br />
gleichzeitig kann der Output erhöht werden.<br />
Für die Haslach Group lag ein Umstieg<br />
deshalb auf der Hand: „Wir wollen der steigenden<br />
Kundennachfrage gerecht werden<br />
und haben in Bystronic einen zuverlässigen<br />
Partner gefunden“, sagt Geschäftsführerin<br />
Marita Haslach-Dann.<br />
Die Allgäuerin ist die Tochter von Helmut<br />
Haslach, der die Firma 1980 gründete.<br />
Sie ist mit dem Anspruch aufgewachsen, die<br />
Natur zu schützen und Ressourcen zu sparen.<br />
Entsprechend großen Wert legt Marita<br />
Haslach-Dann auf Nachhaltigkeit – nicht<br />
zuletzt, weil die Produkte des Unternehmens<br />
Industriebetrieben helfen, Emissionen einzudämmen<br />
und dadurch die Mitarbeiter vor<br />
Schmutz und Lärm schützen. Haslach ist<br />
auf Kabinenverkleidungen, Filter- und<br />
Schallschutztechnik spezialisiert. Die Produktpalette<br />
reicht von Lärmschutzkabinen<br />
über Stahlabdeckungen und Deckenpaneele<br />
bis hin zu Absauganlagen für Ölnebel,<br />
Rauch, Staub und Späne.<br />
Um der wachsenden Nachfrage ressourceneffizient<br />
nachzukommen, stehen seit Dezember<br />
2018 zwei Faserlaserschneidsysteme<br />
des Modells ByStar Fiber 4020 in den Produktionshallen<br />
des Unternehmens. Bei einer<br />
Laserleistung von 6 kW können darauf Bleche<br />
bis zu einer Größe von 4 m x 2 m geschnitten<br />
werden – ideal für den Mittelständler,<br />
der für die Bearbeitung großer Formate<br />
bekannt ist. „Im süddeutschen Raum<br />
gibt es keinen Blechbearbeiter, der so große<br />
Teile bewältigt wie wir“, sagt die Chefin.<br />
Breites Anwendungsspektrum<br />
Äußerlich sticht die ByStar Fiber 4020<br />
durch ihr schlichtes Design heraus. Im Inneren<br />
der Anlage befindet sich ein von Bystronic<br />
entwickelter Schneidkopf, der den<br />
Fokuspunkt des Laserstrahls je nach Blechdicke<br />
und Material exakt anpasst. So erzielt<br />
das Faserlaserschneidsystem in wechselnden<br />
Blechdicken und Schneidmaterialien stets<br />
eine perfekte Bearbeitungsqualität.<br />
Die ByStar Fiber 4020 schneidet bis zu<br />
30 mm dicken Stahl und liefert saubere<br />
Schnittkanten in den verschiedenen Blechqualitäten.<br />
Dies macht filigrane Konturen in<br />
bester Schnittqualität möglich. Auch komplexe<br />
Umrisse können problemlos realisiert<br />
werden. Gleichzeitig wurde das Anwendungsspektrum<br />
im Vergleich zum CO 2 -<br />
Laser breiter: Die neuen Maschinen bewältigen<br />
unterschiedlichste Blechdicken und<br />
eignen sich für eine große Palette von Materialien<br />
– auch für Buntmetalle wie Messing<br />
oder Kupfer.<br />
Neben dem breiten Anwendungsspektrum<br />
überzeugen die Faserlasermaschinen<br />
auch durch ihren geringen Wartungsbedarf.<br />
Die Linse des Schneidkopfs hat einen Lebenszyklus<br />
von etwa 4000 bis 5000 Stunden.<br />
Zum Vergleich: Bei einer CO 2 -Laserschneidanlage<br />
müssen die Linsen bereits<br />
56 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
technik & wissen<br />
Haslach ist aufs Herstellen von Kabinenverkleidungen, Filtern und<br />
Schallschutztechnik spezialisiert.<br />
Die Faserlaser bewältigen<br />
unterschiedlichste<br />
Materialien und Blechdicken<br />
bis 30 mm.<br />
nach etwa 500 bis 1000 Stunden ausgewechselt<br />
werden. Zudem ist beim Faserlaser<br />
kein Lasergas erforderlich.<br />
Maßgeschneiderte Automationslösung<br />
Damit rasches Be- und Entladen der schnellen<br />
Maschinen gewährleistet ist, nutzen die<br />
Allgäuer für jedes der beiden Schneidsysteme<br />
eine darauf abgestimmte Automationslösung:<br />
das ByTrans Cross 4020. „Eine<br />
ideale Ergänzung“, sagt Haslach-Dann.<br />
„Die Automation hilft uns, ergonomischer<br />
zu arbeiten und die Produktionsleistung zu<br />
erhöhen. Dadurch können wir effizient produzieren.“<br />
Trotz der vollautomatisierten<br />
Materialzufuhr können die Mitarbeiter jederzeit<br />
manuelle Einschübe vornehmen.<br />
Der Zu- und Abfluss des Materials ist<br />
mit einem Hochregallager verknüpft. Das<br />
automatisierte Regalsystem hatte sich das<br />
Unternehmen gewünscht, doch nur ein Anbieter<br />
wurde den spezifischen Anforderungen<br />
gerecht: „Bystronic hat schnell eine<br />
maßgeschneiderte Lösung umgesetzt», sagt<br />
Haslach-Dann. Es sei das Gesamtpaket von<br />
Beide Faserlaser betreibt<br />
Haslach vollautomatisiert<br />
mit dem Be- und<br />
Ent ladesystem ByTrans<br />
Cross 4020.<br />
Schneidmaschinen, Automation, Software<br />
und Service gewesen, was sie letztlich vom<br />
Schweizer Anbieter überzeugt habe.<br />
Die Schneidpläne werden mit der Software<br />
BySoft 7 erstellt. Dabei wird mit<br />
3D-CAD gearbeitet, einem etablierten Programm<br />
für die Teilekonstruktion. Die<br />
3D-Modelle liefern eine konkrete Vorstellung<br />
der zu fertigenden Teile. BySoft 7 wählt<br />
automatisch die bestmögliche Schneidtechnologie<br />
und hilft, Schneidprozesse zu optimieren.<br />
Indem sie die einzelnen Teile perfekt<br />
ineinander verschachtelt, ermöglicht die<br />
Software, Bleche optimal auszunutzen und<br />
so wieder Ressourcen zu schonen.<br />
Produktionsdaten in Echtzeit abrufen<br />
Auf dem Touchscreen behalten die Bediener<br />
stets die Übersicht: Produktions- und Maschinendaten<br />
können in Echtzeit abgerufen<br />
werden. Die Bedienung ist so komfortabel,<br />
dass ein Mitarbeiter mehrere Maschinen zugleich<br />
beaufsichtigen kann. „An den Vorgängeranlagen<br />
stand je eine Person“, sagt<br />
die Chefin. Das Personal hat neue Aufgaben<br />
erhalten, da durch die hohe Schneidgeschwindigkeit<br />
der Anlage mehr Arbeit beim<br />
Sortieren der geschnittenen Teile anfällt.<br />
Damit alle Mitarbeiter einen Überblick<br />
über den Fertigungsprozess erhalten, nutzt<br />
Haslach zudem eine Planungs-Software von<br />
Bystronic, den Plant Manager. Der Programmierer<br />
ist begeistert: „Wir können genau<br />
verfolgen, wie die Maschinen ausgelastet<br />
sind“, erklärt er. „So können wir einzelne<br />
Arbeitsschritte für kurzfristige Änderungswünsche<br />
flexibel aufeinander abstimmen.“<br />
Durch sekundenschnellen Zugriff auf<br />
alle relevanten Produktions- und Maschinendaten<br />
ist es möglich, die Produktion so<br />
anzupassen, dass auch spontane Kundenaufträge<br />
möglich sind.<br />
Produktivität verdoppelt<br />
Programmier- und Planungssoftware haben<br />
die Produktion in eine digital vernetzte Fertigungslandschaft<br />
verwandelt. Mitarbeiter<br />
können den Informationsfluss stetig überwachen<br />
und Planungen schnell umsetzen.<br />
„Wir gelangen schneller und effizienter vom<br />
Auftragseingang zum Endprodukt», sagt<br />
Haslach-Dann. Ihr Fachbereichsleiter für<br />
den Zuschnitt bestätigt: „Uns ist eine Produktivitätssteigerung<br />
von 50 bis 60 Prozent<br />
bei Feinblechen gelungen.“ Und: Die<br />
Schnittkanten überzeugen auch die anspruchsvollsten<br />
Kunden. •<br />
Carolin Gißibl<br />
Freie Journalistin in München<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 57
technik & wissen<br />
Bearbeitung eines Kfz-Strukturbauteils mit<br />
dem multifunktionalen Laserwerkzeug.<br />
Bild: Fraunhofer/Thomas Ernsting<br />
Multifunktionale Laserwerkzeuge für Leichtbau und E-Mobilität<br />
Ein Laser<br />
erledigt drei Jobs<br />
Fertigungstechnik | Gemeinsam mit drei Industriepartnern<br />
entwickelt das Fraunhofer ILT multifunktionale<br />
Laserwerkzeuge, die den Spagat zwischen Flexibilität<br />
und Produktivität beherrschen.<br />
Schneiden, Schweißen und additiv fertigen<br />
mit einem Laser in einer Maschine – diese<br />
Innovation steht im Mittelpunkt des NRW-<br />
Leitmarkt-Projekts MultiPROmobil und<br />
soll der blechverarbeitenden Industrie signifikante<br />
Produktivitäts- und Qualitätsvorteile<br />
verschaffen. Vier Partner entwickeln darin<br />
multifunktionale Laserwerkzeuge, um<br />
die wechselhaften produktionstechnischen<br />
Herausforderungen neuer, elektromobiler<br />
Fahrzeugkonzepte zu beherrschen. Das<br />
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT<br />
koordiniert das Vorhaben, das im November<br />
2018 startete und insbesondere kleine<br />
und mittlere Unternehmen anspricht.<br />
Schnell wechselnde Produkte, schwankende<br />
Losgrößen und neuartige Fertigungs-<br />
konzepte zwingen im hybriden Leichtbau<br />
für die Elektromobilität zum Spagat zwischen<br />
Flexibilität und Produktivität. „In volatilen<br />
Märkten ist die Lasertechnik im Zusammenspiel<br />
mit der Digitalisierung prädestiniert<br />
für eine wirtschaftliche Produktion“,<br />
erklärt Dr. Dirk Petring, Gruppenleiter Makrofügen<br />
und Schneiden am Fraunhofer ILT<br />
und Koordinator des Verbundprojekts<br />
„Multifunktionale Robotertechnologie mit<br />
universellem Laserwerkzeug für trennende,<br />
fügende und additive Fertigungsprozesse im<br />
semi-bionischen E-Mobil-Leichtbau – MultiPROmobil“.<br />
Gemeinsam mit Bergmann &<br />
Steffen, CAE Innovative Engineering und<br />
dem Laser Bearbeitungs- und Beratungszentrum<br />
(LBBZ) entwickelt das ILT einen multifunktionalen<br />
Laser-Bearbeitungskopf und<br />
eine Robotertechnologie fürs flexible, wirtschaftliche<br />
Fertigen von Blechbaugruppen.<br />
Fliegender Wechsel zwischen den Aufgaben<br />
Zum Einsatz kommt ein Kombikopf von<br />
Laserfact, den die Wissenschaftler in den<br />
letzten Jahren stetig weiterentwickelten. Er<br />
soll künftig nicht nur das integrierte Schneiden<br />
und Schweißen sondern auch das Generieren<br />
additiver Strukturen ermöglichen.<br />
Letzteres funktioniert bereits mit einem austauschbaren<br />
Düsenmodul. Aktuell arbeiten<br />
die Projektpartner daran, den Kombikopf<br />
so zu optimieren, dass er alle drei Prozesse<br />
in einer Fertigungsanlage im „fliegenden<br />
Wechsel“ ausführen kann – ohne Optikund<br />
Düsenwechsel.<br />
Im Fokus steht zudem die Entwicklung<br />
einer intelligenten Auslegungs- und Simulationssoftware<br />
für eine optimierte Prozesskette.<br />
Mit „Digital Twins“ werden Maschinen,<br />
Prozesse und zu fertigende Bauteile von<br />
CAE Innovative Engineering digital abgebildet,<br />
sodass sich Kennwerte für die Prozessketten<br />
ermitteln und verbessern lassen.<br />
Auf Basis der hochflexiblen Prozesskette<br />
legen die Projektpartner neue Fahrzeugkomponenten<br />
digital aus und erproben und<br />
bewerten die entwickelte Technologie. In<br />
einer industriellen Umgebung beim LBBZ<br />
wird ein Roboter, der alle drei Fertigungsdisziplinen<br />
beherrscht, semi-bionische Fahr-<br />
58 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
zeugstrukturen per Laser fertigen. Als erstes<br />
Anwendungsbeispiel wird der Dreieckslenker<br />
eines Elektrofahrzeugs konstruktiv optimiert<br />
und in der multifunktionalen Laser-<br />
Roboterzelle ohne Werkzeugwechsel geschnitten,<br />
geschweißt und mit additiven<br />
Strukturen verstärkt. Eine besondere Bedeutung<br />
kommt dabei der Flexibilität der<br />
Spanntechnik zu, die von Bergmann & Steffen<br />
entwickelt wird. Zukünftig sollen je<br />
nach Baugruppengröße und erforderlicher<br />
Taktzeit auch mehrere multifunktionale Roboter<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die Projektpartner prognostizieren eine<br />
Steigerung der Engineering-Effizienz und<br />
eine Reduktion der Inbetriebnahmezeiten je<br />
um etwa 30 %. Zudem wollen sie die Stückkosten<br />
und den Ressourcenverbrauch um<br />
mindestens 20 % reduzieren. „Mit der agilen,<br />
lasergestützten Fertigung lassen sich<br />
Prozessketten fürs Herstellen von Blechbaugruppen<br />
mit Blick auf das schrittweise Einführen<br />
der Elektromobilität flexibel und<br />
skalierbar gestalten«, so Petring.<br />
Die am ILT entwickelt Technik mit dem<br />
Kombikopf von Laserfact kommt in der Industrie<br />
bereits zum Einsatz. MultiPRO -<br />
mobil spricht mit der Weiterentwicklung<br />
Multifunktionaler Laser-<br />
Bearbeitungskopf, der<br />
schon heute innovative<br />
Blechbaugruppen durch<br />
integriertes Schneiden<br />
und Schweißen ermöglicht.<br />
Jetzt kommen zusätzlich<br />
additive Fertigungsschritte<br />
hinzu.<br />
Bild: Fraunhofer ILT<br />
nun insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen<br />
an, die einen wichtigen Beitrag<br />
zum Zukunftsmarkt der E-Mobility leisten.<br />
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
und des Landes NRW gefördert. (mw) •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 59
technik & wissen<br />
Driescher programmiert nur noch mit RoboPlan<br />
Effizienter durch<br />
Offline-Programmieren<br />
Roboterschweißen | Schalterhersteller Driescher<br />
setzt auf Schweißroboter von Cloos – und deren Off -<br />
line-Programmierung. „Damit konnten wir die<br />
Schweißqualität nochmals erhöhen und die Fertigungszeit<br />
deutlich reduzieren“, sagt Horst Heinrichs,<br />
Leiter der Vorfertigung.<br />
Mehr als 2000 Patente zeugen von hoher Innovationskraft<br />
und Leistungsfähigkeit der Fritz Driescher KG.<br />
Driescher stellt Produkte für den Schalter- und Anlagenbau<br />
im Mittelspannungsbereich her und beschäftigt<br />
mehr als 300 Mitarbeiter am Hauptstandort Wegberg,<br />
daneben gibt es weltweite Tochterunternehmen und<br />
Niederlassungen für Service, Wartung und Instand -<br />
haltung. Die Schaltanlagen sind modular aufgebaut und<br />
können individuell zusammengestellt werden.<br />
Seit 2015 setzt Driescher am Stammsitz in Wegberg<br />
eine Roboteranlage von Cloos zum Schweißen von Gehäusen<br />
für Schalteranlagen ein. „In der Regel liefern wir<br />
innerhalb von acht Wochen“, erklärt Horst Heinrichs.<br />
„Bei einem akuten Stromausfall beim Kunden müssen<br />
wir schon einmal innerhalb von ein bis zwei Tagen reagieren.“<br />
Flexibilität und Schnelligkeit sind gefragt.<br />
Die Schweißpläne für<br />
neue Bauteile entstehen<br />
bei Driescher-Wegberg<br />
auf dem Computer.<br />
Bilder: Cloos<br />
Deshalb nutzt Driescher-Wegberg die Offline-<br />
Programmier-Software RoboPlan von Cloos. Während<br />
in der Anlage die Produktion läuft, kann gleichzeitig in<br />
RoboPlan ein neues Programm erstellt werden. Hier<br />
werden an 3D-Modellen Schweiß-, Such-, Verfahrwege<br />
und Werkzeuge festgelegt, zu denen dann die Schweißparameter<br />
und weitere, für den Prozessablauf erforder -<br />
liche Funktionen definiert werden. Das so entwickelte<br />
Programm wird in die Steuerung des Roboters übertragen<br />
und am Arbeitsplatz nur noch optimiert. Dies geht<br />
schneller als das Programmieren in der Anlage.<br />
Bis heute hat Driescher-Wegberg mehr als 950<br />
Schweißprogramme mit RoboPlan erstellt, die auf der<br />
Roboteranlage im Einsatz sind. Die Laufzeiten starten<br />
bei 2 bis 3 min und reichen bis zu anderthalb Stunden.<br />
„RoboPlan funktioniert einwandfrei“, sagt Offline-Programmierer<br />
Mario Röring. „Bei uns läuft kein Schweißprogramm<br />
mehr, das nicht mit RoboPlan programmiert<br />
wurde. Das Teachen ist viel zu aufwendig.“<br />
Seit Einführung von RoboPlan hat Driescher-<br />
Wegberg das Programmieren und Bedienen der Roboteranlage<br />
komplett voneinander getrennt. Dabei sind<br />
für die Programmierung keine detaillierten Schweißkenntnisse<br />
notwendig. „Die Bedienung der Offline-<br />
Programmiersoftware ist einfach und intuitiv“, betont<br />
60 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
WER<br />
Röring. „Bei der Einführung von RoboPlan im Unternehmen<br />
hat uns Cloos optimal unterstützt.“ Um die<br />
Software voll ausnutzen zu können, wurden die Mitarbeiter<br />
intensiv geschult. Seminare sowohl im Cloos-<br />
Trainingszentrum in Haiger als auch in Wegberg sorgten<br />
dafür, dass alle Mitarbeiter mit den neuen Anlagen<br />
vertraut sind. Inzwischen gibt es ein Software-Upgrade.<br />
„Die neue Software-Version lässt sich noch einfacher<br />
und schneller bedienen“, erklärt Röring.<br />
Neben der Offline-Programmiersoftware hat der<br />
Einsatz von intelligenten Sensoren dazu beigetragen,<br />
den Rüst- und Teachaufwand an der Anlage selbst auf<br />
ein Minimum zu reduzieren. Driescher-Wegberg setzt<br />
einen taktilen Gasdüsensensor, einen Lichtbogensensor<br />
Die Cloos-Anlage<br />
schweißt Gehäuse<br />
für Schalteranlagen<br />
bei Driescher. Neue<br />
Schweißprogramme<br />
werden am Arbeitsplatz<br />
lediglich kurz<br />
optimiert, dann<br />
kann der Roboter<br />
loslegen.<br />
MACHT, MUSS AUCH<br />
BIS<br />
MACHEN.<br />
Dass DEKRA Autos prüft, wissen Sie.<br />
Aber auch, dass wir ein breites Portfolio<br />
an Dienstleistungen für den Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutz haben?<br />
und einen Offline-Laser-Sensor ein, um Toleranzen zwischen<br />
programmierten Bahnen und realen Werkstücken<br />
auszugleichen.<br />
Die Schweißergebnisse sind exakt reproduzierbar.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für Driescher-Wegberg,<br />
denn Qualität hat hier höchste Priorität. Das Unternehmen<br />
legt besonderen Wert auf Personen- und Sachschutz.<br />
„Wir sind besser als die Norm“, betont Vorfertigungsleiter<br />
Heinrichs. „Jede Schweißnaht wird einer<br />
umfangreichen Qualitätsprüfung in einer Vakuum -<br />
kammer unterzogen.“<br />
„Mit Cloos haben wir einen Partner gefunden, der<br />
alle relevanten Komponenten für das automatisierte<br />
Schweißen sauber aufeinander abgestimmt aus einer<br />
Hand anbietet“, konstatiert Heinrichs. „Wir schätzen<br />
die gute Beratung durch die kompetenten Mitarbeiter.“<br />
Eine weitere automatisierte Schweißanlage ist auch<br />
schon geplant. Ein Shuttlesystem soll dann die Bestückung<br />
beider Roboteranlagen übernehmen, um einen<br />
noch höheren Automatisierungsgrad zu erreichen. •<br />
ARBEITSSICHERHEIT, BETRIEBLICHES<br />
GESUNDHEITSMANAGEMENT, PSYCHISCHE<br />
GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG, ARBEITSMEDIZINISCHE<br />
UND -PSYCHOLOGISCHE BERATUNG UND<br />
UNTERSUCHUNG, GEFAHRSTOFFMANAGEMENT,<br />
SICHERHEITSKULTUR UND BETRIEBLICHE<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT, SCHULUNGEN UND<br />
UNTERWEISUNGEN, AUS- UND WEITERBILDUNG,<br />
E-LEARNING, ZERTIFIZIERUNGEN<br />
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Messe Düsseldorf, Halle 10, Stand D48<br />
Stefanie Nüchtern-Baumhoff<br />
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, Haiger<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 61
technik & wissen<br />
Das Luftüberwachungssystem<br />
Airwatch vermisst<br />
permanent die Luftqualität<br />
und erfasst dank<br />
hochsensibler Sensorik<br />
Feinstaubpartikel ab<br />
einer Größe von 0,1 μm.<br />
Im Eingangsbereich der<br />
Produktion zeigt es, für<br />
alle Mitarbeiter sichtbar,<br />
den Stand der Luftqualität<br />
in einer Ampelanzeige<br />
an. Bilder: Kemper<br />
Effektiver Arbeitsschutz erleichtert das Recruiting<br />
Bewerber achten<br />
auf saubere Luft<br />
Absaugtechnik | Um seine Mitarbeiter vor Schweißrauch<br />
und Schneidstaub zu schützen, setzt Fronz Metallbau<br />
auf die Lüftungstechnik von Kemper. Zudem<br />
verbessert das Engagement die Arbeitgebermarke.<br />
Auch kleine Metallbetriebe können die Gesundheit<br />
ihrer Mitarbeiter schützen. Wie die<br />
Umsetzung mittels effektiver Absaugtechnik<br />
gelingt, zeigt Fronz Metallbau: Der Zwölf-<br />
Mann-Betrieb profitiert dank Kemper-Technik<br />
von positiven Effekten nicht nur auf die<br />
Kundenzufriedenheit, sondern auch auf die<br />
Mitarbeitergewinnung. Denn seitdem das<br />
Unternehmen das vernetzte Arbeitsschutz-<br />
Konzept umsetzt, hat sich die Hallenluftqualität<br />
nochmals deutlich verbessert. „Diese<br />
Rückmeldung geben uns unsere Mitarbeiter<br />
eindeutig“, berichtet Geschäftsführer<br />
Michael Schmitt, „und auch das Echtzeit-<br />
Monitoring belegt die bessere Luftqualität.“<br />
Bei allen Maßnahmen stehen die Mitarbeiter<br />
an erster Stelle. Denn nur gesunde<br />
Mitarbeiter seien produktive Mitarbeiter, so<br />
der Geschäftsführer. So schaffe die optische<br />
Signalwirkung durch die Ampel des Luft-<br />
überwachungssystems Airwatch zusätzliches<br />
Vertrauen bei der Belegschaft in Fronz<br />
Metallbau als Arbeitgeber.<br />
Und das nicht nur bei den eigenen Mitarbeitern:<br />
Auch bei der Gewinnung neuer<br />
Fachkräfte sieht Schmitt Vorteile durch den<br />
umfassenden Arbeitsschutz. Das Thema berühre<br />
heute potenzielle Bewerber in zunehmendem<br />
Maß. „Jeder, der sich bei uns bewirbt,<br />
schaut sich auch unsere Produktion<br />
an. Das wird in anderen Betrieben nicht anders<br />
sein“, sagt Schmitt. „Schweißer wollen<br />
heute wissen, in welchem Umfeld sie arbeiten.<br />
Und jeder Betrieb sollte wissen, wie<br />
schwer man an gutes Personal kommt.“<br />
Arbeitsschutzmaßnahmen werden in<br />
Recruiting-Videos vorgestellt<br />
Alleine vor diesem Hintergrund verstehe er<br />
nicht, wie manche Arbeitgeber den Schutz<br />
ihrer Mitarbeiter vernachlässigen. Eine saubere<br />
Hallenluft ist für Fronz ein Plus für die<br />
Mitarbeitergewinnung. Darum bindet der<br />
Betrieb das Thema auch konsequent in seine<br />
Kommunikation ein und produziert Recruiting-Videos<br />
über die Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
in seinem Betrieb. Das wiederum führt<br />
zu einem positiven Bild des Unternehmens<br />
nach außen: „Wir erhalten regelmäßig positive<br />
Rückmeldungen unserer Kunden zur<br />
hervorragenden Hallenluft“, so Schmitt,<br />
„sie schätzen es, wenn sich Ihre Lieferanten<br />
um ihre Mitarbeiter kümmern. Denn gesunde<br />
Mitarbeiter bringen eine bessere Qualität<br />
für ihr Produkt.“<br />
62 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Schon vor mehr als zehn Jahren war dem<br />
Metallbetrieb klar, welche Gefahren hinter<br />
Schweißrauch sowie Schneid- und Schleifstaub<br />
stecken. Insbesondere bei der thermischen<br />
Bearbeitung von Edelstahl entstehen<br />
krebserzeugende Gefahrstoffe. Bei der Verarbeitung<br />
von Aluminium wird durch die<br />
UV-Strahlung des Lichtbogens und die reflektierenden<br />
Oberflächen sogar Ozon freigesetzt.<br />
Während Untertischabsaugungen<br />
für Laseranlagen ohnehin unumgänglich<br />
waren, erweiterte Fronz Metallbau den Arbeitsschutz<br />
um effektive Absaug- und Filtergeräte<br />
mit empfohlenen Punktabsaugungen<br />
für Schweißanwendungen.<br />
Da in der eigenen Schleiferei Stäube in einer<br />
erheblichen Menge entstehen, die man<br />
Alle relevanten Daten<br />
zur Luftqualität laufen<br />
permanent in einer App<br />
ein. Mit PC, Tablet oder<br />
Smartphone ist man in<br />
der Lage, die Qualität<br />
der Hallenluft jederzeit<br />
und von überall aus zu<br />
kontrollieren.<br />
nicht nur am Punkt absaugen kann, entwarf<br />
das Unternehmen zusammen mit Kemper<br />
ein Luftreinhaltekonzept für die gesamte<br />
Produktion. Während die am Prozess beteiligten<br />
Mitarbeiter ohnehin über den nötigen<br />
Arbeitsschutz verfügten, sollten auch Mitarbeiter<br />
an umliegenden Arbeitsplätzen den<br />
nötigen Arbeitsschutz erfahren.<br />
Dazu investierte das Unternehmen in<br />
zwei neue Raumlüftungssysteme, ein Luftüberwachungssystem<br />
und ein digitales Monitoring.<br />
Das Luftüberwachungssystem Airwatch<br />
misst permanent die Luftqualität und<br />
erfasst dank hochsensibler Sensorik sogar<br />
einzelne Feinstaubpartikel ab einer Größe<br />
von 0,1 μm. Im Eingangsbereich der Produktion<br />
zeigt es gut sichtbar den Stand der<br />
Luftqualität in einer Ampelanzeige an. „Seit<br />
Inbetriebnahme steht sie permanent auf<br />
Grün“, betont Schmitt.<br />
Lange vor einer Überschreitung fährt das<br />
System die Raumlüftungssysteme hoch<br />
Airwatch und die Cleanairtower von Kemper<br />
agieren vernetzt. Die mit Grenzwerten<br />
hinterlegte Software steuert die Raumlüftungssysteme<br />
auf Grundlage der erfassten<br />
Feinstaubdaten automatisch. Schon lange<br />
bevor eine Überschreitung droht, fährt das<br />
System die Raumlüftungssysteme automatisch<br />
hoch und die Luft wird gereinigt. Die<br />
Cleanairtower agieren nach dem von der<br />
Berufsgenossenschaft Holz und Metall empfohlenen<br />
Schichtlüftungsprinzip. Dabei<br />
saugt das System die aufgrund ihrer Thermik<br />
aufsteigenden Gefahrstoffe in der Hallenluft<br />
in einem 360°-Radius in einer Höhe<br />
von etwa 3,5 m an. Die Systeme sind in der<br />
Lage, selbst ultrafeine Partikel zu mehr als<br />
99,9 % abzuscheiden. Die gereinigte Luft<br />
tritt in Bodennähe impulsarm wieder in die<br />
Halle ein. Die Daten zur Luftqualität laufen<br />
in einer App ein. Mit seinem PC, Tablet oder<br />
Smartphone ist Schmitt in der Lage, die Hallenluftqualität<br />
jederzeit zu kontrollieren. •<br />
Björn Kemper<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung, Kemper<br />
„Besser werden!“<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 63
technik & wissen<br />
Moderator Tobias Meyer, für den <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
tätiger Fachjournalist,<br />
wusste die Komplexität der Thematik zu<br />
meistern. Er schlug die Brücke vom Einstieg<br />
bis hin zu Zukunftsperspektiven<br />
des 3D-Metalldrucks: „Wer sich jetzt<br />
damit befasst, hat große Vorteile.“<br />
Einsteiger-Forum 3D-Metalldruck von <strong>Industrieanzeiger</strong> und Technology Academy<br />
Drucken Sie schon in<br />
Metall?<br />
Fachforum | Der 3D-Metalldruck hat Zukunft. Das wurde<br />
allen schnell klar, die das „Fachforum Additive Fertigung“ in<br />
der Technology Academy, Hannover, besuchten. Die vom<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> mitorganisierte Tagung lieferte Einstiegsund<br />
Orientierungshilfen.<br />
❧ Olaf Stauß<br />
„Es kann sinnvoll sein, am Anfang kleine<br />
Brötchen zu backen. Aber fangen Sie an, zu<br />
backen“, sagte Application Engineer Julian<br />
Milling vor den Forumsteilnehmern. Mit<br />
„Backen“ meint er durchaus das Drucken<br />
selbst – dahinter verbirgt sich die liebewolle<br />
Art, in der Insider ihren additiven Bau -<br />
prozess umschreiben. Julian Milling vertritt<br />
Additive Manufacturing Solutions (AMS),<br />
eine Business Unit der iGo3D GmbH, die<br />
bereits 2013 das erste Ladengeschäft für<br />
den 3D-Druck in Oldenburg eröffnete und<br />
seither einen Online-Shop betreibt. Die<br />
Industriesparte AMS ist früh hinzugekommen<br />
und berät Unternehmen.<br />
„Wir müssen zu einem funktionalen,<br />
additiven Denken kommen“, nennt der<br />
Anwendungsingenieur die Leitlinie seiner<br />
Gespräche mit Kunden aus der Industrie,<br />
„wir dürfen unser Denken nicht limitieren.“<br />
Nur so könne das Potenzial der neuen Fertigungsweise<br />
mit ihrer Designfreiheit und<br />
ihren Möglichkeiten zur Funktionsintegration<br />
erschlossen werden.<br />
Einstiegshilfe ins additive Denken<br />
können die preisgünstigen 3D-Kunststoffdrucker<br />
sein, für die sich auch Privatleute<br />
bei iGo3D interessieren. Im Gegensatz dazu<br />
erfordern Fertigungsanlagen für Metalle<br />
immense Investitionen, etwa für das etablierte<br />
Selective Laser Melting (SLM).<br />
Milling hatte an dieser Stelle eine gute<br />
Nachricht im Gepäck für die Fachforums-<br />
Teilnehmer: iGo3D ist Vertriebspartner für<br />
ein neues Filament, das jetzt BASF auf den<br />
Markt gebracht hat und jeden Desktop-<br />
3D-Drucker zum Metalldrucker macht.<br />
3D-Drucker können jetzt Metallteile mit<br />
Filament produzieren<br />
Das Filament BASF Ultrafuse 316L-Edelstahl<br />
hat einen Metallpulver-Anteil von<br />
über 80 % und lässt sich auf handelsüblichen<br />
FFF-Druckern verarbeiten. Ihre gehärtete<br />
Düse muss lediglich für eine Temperatur<br />
bis 250 °C ausgelegt sein, das beheizte<br />
Druckbett für 100 °C. Ähnlich wie beim<br />
Metall-Spritzguss MIM entsteht ein Grünling,<br />
der entbindert und gesintert werden<br />
muss. Das Volumen schwindet dabei um<br />
16 % bis 20 %. iGo3D bietet den Entbinder-<br />
und Sinterprozess optional als Dienstleistung<br />
an.<br />
Für Unternehmen, die sich dem 3D-<br />
Metalldruck annähern wollen, hat dies<br />
preisliche Vorteile: Zu niedrigen Anschaffungskosten<br />
können sie im leicht handhabbaren<br />
FFF-Druck erstmal „üben“. Dennoch<br />
sollte der Einstieg zielgerichtet sein. Zum<br />
Beratungsangebot von AMS gehört neben<br />
Technik und Schulungen zum Beispiel auch<br />
die Entwicklung von Business Cases.<br />
64 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Matthias Schmidt-<br />
Lehr von Ampower:<br />
„Wenn Sie Schmerzpunkte<br />
entdecken, die<br />
sich additiv beheben<br />
lassen, dann finden<br />
Sie zur richtigen<br />
Strategie.“<br />
Bilder: Stauß<br />
Was Julian Milling von iGo3D hier zeigt, ist ein<br />
Novum: ein Metallteil, das mit dem BASF-Filament<br />
Ultrafuse 316L auf einem 3D-Drucker hergestellt<br />
wurde.<br />
Als weiterer Technologie- und Strategieberater<br />
präsentierte sich Ampower. Matt -<br />
hias Schmidt-Lehr stellte das drei Jahre junge<br />
Unternehmen als Bindeglied „zwischen<br />
Management-Ebene und Forschung“ vor.<br />
„Als erstes sollten Sie die Frage beantworten,<br />
was Sie mit der additiven Fertigung<br />
erreichen wollen“, meinte Schmidt-Lehr.<br />
Additive Manufacturing (AM) befinde sich<br />
heute in der Phase, in der Hype und Enttäuschung<br />
abgeklungen seien und nun nüchtern<br />
nach dem Nutzen gefragt werde.<br />
Einsteiger sollten sich in Strategierunden zunächst<br />
fragen, welchen Mehrwert sie mit<br />
AM bieten können – am besten „mit einem<br />
weißen Papier vor sich“. Und zwar so, dass<br />
die Kunden dafür zu bezahlen bereit sind.<br />
Wichtig sei, über die „Schmerzpunkte“ bei<br />
Kunden zu reden, riet Schmidt-Lehr. „Wenn<br />
Sie Betroffene um sich versammeln und Probleme<br />
mit ihnen additiv lösen, kommen Sie<br />
am schnellsten zur richtigen Strategie.“ Erst<br />
dann mache es Sinn, über Roadmap, nötige<br />
additive Technologien, Anlagen, Investitionen<br />
und Schulungen zu reden.<br />
Milling und Schmidt-Lehr lieferten die<br />
vielleicht direktesten Tipps für den Einstieg.<br />
Zusätzlich ist auch sehr viel Background-<br />
Wissen nötig. Moderator Tobias Meyer, der<br />
das Fachforum vorbereitet hatte, wusste mit<br />
acht eingeladenen Experten den Bogen zu<br />
schlagen von den Grundlagen von AM über<br />
den aktuellen Stand der Technik, Praxisbeispiele<br />
und rechtliche Fragen bis hin zu<br />
Chancen und Zukunftsperspektiven.<br />
Klaus Hoschke vom Fraunhofer EMI<br />
kommt von der Simulation her. In seiner<br />
Keynote „Neues Denken: Warum nicht<br />
gleich das Nachbarbauteil oder eine zusätzliche<br />
Funktion mit integrieren?“ machte er<br />
deutlich, dass die Potenziale des 3D-Metalldruck<br />
nicht einmal ansatzweise erschlossen<br />
sind, etwa in der bionischen Topologieoptimierung.<br />
Auf einer seiner Folien steht „Die<br />
Kunst einer Konstruktion ist, wo man die<br />
Löcher lässt“ – gekennzeichnet als Zitat von<br />
„Robert le Ricolais, 1894–1977“. Diese Art<br />
zu denken beginne erst. Als weiteres Beispiel<br />
nannte Hoschke die Idee, Sensoren additiv<br />
genau dort in einem Bauteil unterzubringen,<br />
wo ein Messsignal gebraucht wird.<br />
Ralf Frohwerk kümmert sich um die<br />
Industrialisierung beim Anlagenbauer SLM<br />
Solutions. Er präsentierte in der Technology<br />
Academy aktuelle Serienanwendungen,<br />
auch aus dem Automobilbau. „Es geht<br />
darum, alles total anders zu machen, um die<br />
Möglichkeiten des 3D-Metalldrucks zu<br />
nutzen“, sagte er. Beispielsweise produziere<br />
BMW für seinen i8 Roadster ein Soft Top<br />
Wie die Simulation<br />
den 3D-Druck auf<br />
unterschiedlichen<br />
Ebenen verbessert,<br />
erklärte Keno Kruse<br />
von Cadfem: „Unsere<br />
Ansys-Software bietet<br />
Tools für Dienstleister,<br />
Produktoptimierer<br />
und Parameter -<br />
entwickler.“<br />
Bracket additiv auf SLM-Maschinen. Dank<br />
Topologieoptimierung sei es 10-fach steifer<br />
als die Spritzguss-Variante. Der Break-even-<br />
Point liege hier bei 60.000. Solche Stückzahlen<br />
seien durchaus relevant, denn „im Automobilbau<br />
wird immer mehr über Customizing<br />
geredet“, so Frohwerk.<br />
Paul Voß, Konstrukteur bei Rolf Lenk<br />
Werkzeug- und Maschinenbau, stellte eine<br />
Vielzahl Anwendungen vor, legte dann aber<br />
die Aufmerksamkeit auf ein anderes, noch<br />
junges AM-Verfahren: 3DMP. Der CNCgesteuerte<br />
Lichtbogenschweißprozess der<br />
Berliner Gefertec GmbH baut in hoher<br />
Geschwindigkeit metallische Rohlinge auf,<br />
die spanend fertigbearbeitet werden. Die<br />
Deutsche Bahn produziert so Ersatzteile für<br />
Radsatzlagerdeckel in rund 14 h Fertigungszeit.<br />
So kommt sie in nur zwei bis drei<br />
Wochen Lieferzeit zu Ersatzteilen, auf die sie<br />
bisher neun Monate warten musste. •<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 65
technik & wissen<br />
Der Fanuc-Roboter M-6i von 2001 ist wieder auf dem<br />
neuesten Stand: Ausgestattet mit Dinse-Schweißequipment<br />
aus MIG/MAG-Stromquelle DIX PI 400, Drahtvorschub<br />
WF 50, Sicherheitsabschaltung SAS 100,<br />
Schweißgarnitur DIX Metz 600 und flüssiggekühltem<br />
Schweißbrenner Metz 522. Bilder: Dinse<br />
stark in die Jahre gekommene System in kürzester Zeit<br />
und wenigen Schritten modernisiert und mit einem<br />
Komplettsystem zum MIG/MAG-Schweißen ausgestattet.<br />
Die Idee dahinter: Alte Steuerung und moderne<br />
Stromquellen werden an den richtigen Schnittstellen<br />
verknüpft und kommunizieren danach einwandfrei.<br />
Als herausfordernd erwies sich, dass es keine Zeichnungen<br />
und Schaltpläne gab. Die Systemtechniker von<br />
Dinse kannten die Anlage nur von Bildern. Erschwerend<br />
kam dazu, dass die ehemals angebundene Stromquelle<br />
nicht mehr vor Ort war. Zu Beginn wurde das alte<br />
Equipment abgebaut. Die Servicetechniker montierten<br />
an deren Stelle einen Flansch, die Sicherheitsabschaltung<br />
SAS 100, die Garnitur DIX Metz 600 mit festem<br />
Halter und den flüssiggekühlten Schweißbrenner<br />
Metz 522. Im Anschluss bauten sie eine Kofferhalterung<br />
und fixierten den Drahtvorschubkoffer WF 50 darauf.<br />
Schlussendlich wurden die Systembestandteile an die<br />
MIG/MAG-Stromquelle DIX PI 400 angeschlossen.<br />
Dinse modernisiert 18 Jahre alten Roboter bei Medzes Components<br />
Alter Roboter<br />
schweißt wieder<br />
Retrofit | Jahre stand er still, jetzt schweißt er wieder<br />
– und zwar mit modernsten Prozessen: ein 18 Jahre<br />
alter Fanuc-Roboter bei Medzes Components in Lettland.<br />
Das Kunststück gelang Technikern von Dinse.<br />
Der Hersteller von Metallkomponenten hatte den<br />
Fanuc-Roboter M-6i mit der Steuerung R-J3 aus dem<br />
Jahr 2001 früher für das Plasma-Schweißen eingesetzt.<br />
Seit einigen Jahren stand der Industrieroboter jedoch<br />
ungenutzt in der Fertigung, obwohl die Mechanik des<br />
Roboters noch intakt war. Dinse, Systemlieferant für<br />
Lichtbogen-Schweißtechnik, gab den Anstoß, die Anlage<br />
aufzurüsten, damit der Schweißroboter wieder in der<br />
Produk tion genutzt werden kann. Mit Dinse wurde das<br />
Bei den Schnittstellen geht‘s ans Eingemachte<br />
Im nächsten Schritt war die fundierte Expertise der<br />
Dinse-Systemtechniker besonders gefragt, denn es ging<br />
darum, an die relevanten Schnittstellen der Steuerung<br />
des Fanuc-Roboters anzudocken. Die Kommunikation<br />
zwischen Stromquelle und Steuerung spielt sich an einer<br />
Schnitt stellen-Platine im Steuerungs- Gehäuse ab, wo die<br />
Ein- und Ausgänge für den Roboter platziert sind.<br />
Damit Signale zwischen alter Robotersteuerung R-J3<br />
und moderner DIX-PI-Stromquelle ausgetauscht werden<br />
können, kappten die Techniker sämt liche Schnittstellen,<br />
die zur alten Stromquelle eingerichtet waren.<br />
Das alte Interface wurde damit deaktiviert. An dieser<br />
Stelle wurden nun neue Verknüpfungen erstellt.<br />
„Wir mussten einiges im Schaltschrank des Roboters<br />
umbauen, damit der Roboter mit unserer Stromquelle<br />
DIX PI kommunizieren kann. Außerdem war die Strom -<br />
versorgung des Roboters defekt“, erklärt Stefan Soennichsen,<br />
Sales Manager Nordic bei Dinse.<br />
Trotz aller schwierigen Bedingungen hat die gesamte<br />
Umrüstung vor Ort nur wenige Stunden in Anspruch<br />
genommen. Nach kürzester Zeit konnte die Anlage eingeschaltet<br />
und mit dem Schweißen begonnen werden<br />
– und dies mit völlig neuen Optionen: mit Prozessen wie<br />
Rapid MAG Technology, Power Puls, Heat Controlled<br />
MAG und Cold MIG/MAG Arc. „Mit den integrierten<br />
Sonderprozessen RMT, Power Puls, HC MAG, und<br />
CMA ermöglicht es uns unsere neue Stromquelle<br />
66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
DIX PI, den für die jeweilige Schweißaufgabe perfekten<br />
Lichtbogen zu modellieren“, sagt Aldis Adamanis<br />
begeistert, technischer Leiter bei Medzes Components.<br />
„Wir erzielen so hervorragende Schweißergebnisse.“<br />
Ein externes Bedienpanel macht die Stromquelle besonders<br />
anwenderfreundlich. „Die Bedienung ist intuitiv.<br />
Dinse hat eine tolle plug-and-play-Lösung geschaffen,<br />
die dem Anwender deutlich mehr Sicherheit und<br />
Flexibilität gibt“, so Adamanis. „Wir haben uns für das<br />
Schweißequipment von Dinse entschieden, weil wir uns<br />
da auf absolut exakte Drahtförderung und extrem langlebige<br />
Verschleißteile verlassen können. Die Schweißsysteme<br />
haben uns im Blick auf Effizienz und Genauigkeit<br />
absolut überzeugt“, betont der technische Leiter.<br />
Das Retrofit-Konzept von Dinse umfasst neben professioneller<br />
Beratung, dem auf den Kundenbedarf abgestimmten<br />
Schweißsystem und dessen Installation und<br />
Inbetriebnahme auch Schulung, Service und Wartung.<br />
„Es hat uns sehr beeindruckt, wie schnell und versiert<br />
die Anwendungstechniker von Dinse den Fanuc-Roboter<br />
aus seinem Dornröschen-Schlaf erweckten und wie<br />
zügig unsere Mitarbeiter fit gemacht wurden, das ganze<br />
Spektrum des neuen Schweißequipments zu nutzen“,<br />
erläutert Werksleiter Thomas Rasmussen. „Unser<br />
Roboter schweißt zuverlässig und mit höchster Präzision.<br />
In Rente werden wir den noch sehr, sehr lange nicht<br />
schicken“, resümiert Rasmussen.<br />
Retrofitting ist an jedem Robotermodell möglich.<br />
„Wir bieten systematische Verjüngungprogramme, die<br />
alle gängigen Robotertypen auf den neuesten Stand der<br />
Technik bringen, damit die industriellen Produktions -<br />
anlagen wirtschaftlicher arbeiten und länger genutzt<br />
werden können“, erklärt Stefan Soennichsen. „Hierbei<br />
sind uns, was Hersteller, Baujahr und Programmier -<br />
sprache betrifft, keine Grenzen gesetzt.“ •<br />
Ein Blick in den Schaltschrank:<br />
Damit Signale<br />
zwischen der alten Steuerung<br />
R-J3 und der<br />
modernen Stromquelle<br />
DIX PI ausgetauscht werden<br />
können, wurden die<br />
notwendigen Verknüpfungen<br />
an den Schnittstellen<br />
der Steuerung des<br />
Fanuc-Roboters erstellt.<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 67
technik & wissen<br />
Blick in die eingehauste Schweißzelle<br />
Easy Arc: Der Schweißroboter vom Typ<br />
V8 produziert im WIG-Schweißverfahren<br />
das gewünschte Ergebnis.<br />
Bilder: OTC Daihen Europe<br />
träge in beiden Segmenten abzuwickeln“, so Geschäftsführer<br />
Martin Kunze.<br />
AMG als ältesten und treuesten Kunden betreut die<br />
PTS bereits seit 2006 – mittlerweile zählen alle namhaften<br />
Fahrzeughersteller aus Süddeutschland sowie große<br />
Zulieferer zur Klientel des Mittelständlers. Bei besonderen<br />
Aufträgen ist das Unternehmen auch jederzeit<br />
bereit, maschinell aufzustocken oder eigene Fertigungsinseln<br />
in der Produktion zu schaffen.<br />
So verhielt es sich auch Anfang des Jahres, als sich<br />
Kunze für eine Roboterzelle zum WIG-Schweißen interessierte,<br />
um seine Kleinserienproduktion für den Automotive-Bereich<br />
zu entlasten. Da es sich für PTS um die<br />
erste Roboterzelle für Kleinserien handelte, verließ sich<br />
der Unternehmer auf den Rat, sich für eine „Easy<br />
Arc“-Roboterzelle von OTC Daihen zu entscheiden: Im<br />
Zuge der Weiterentwicklung von Roboter- und zugleich<br />
Schweißtechnik galt OTC als idealer Anbieter.<br />
Roboter-Schweißzelle wird Joker im Neukundengeschäft von PTS<br />
Auf Anhieb neues<br />
Geschäftsfeld<br />
Roboterschweißen | Eine mobile Roboter-Schweißzelle<br />
wurde für Fahrzeugzulieferer PTS zur Eintrittskarte<br />
in ein Neukundengeschäft. Dass die Zelle<br />
„zufällig“ zum richtigen Zeitpunkt da war und nicht<br />
handgeschweißt werden musste, erwies sich im<br />
Rückblick als Glücksfall.<br />
Die PTS Prototypenteile und System Technik GmbH aus<br />
Waldstetten konzentriert sich seit 2006 auf die Entwicklung,<br />
Produktion und Prüfung von Fahrzeugkomponenten,<br />
insbesondere auf Abgassysteme und medienführende<br />
Bauteile. PTS verfügt über große schweißtechnische<br />
Erfahrungen. Die Produktionsarbeiten sind räumlich<br />
und auch fertigungstechnisch in die zwei Bereiche<br />
Prototypenentwicklung und Kleinserienherstellung<br />
unterteilt. „Das versetzt uns in die Lage, spontan Auf-<br />
Roboter-Schweißzelle mit Easy-Teach-Steuerung<br />
Kurz darauf stand die Schweißzelle mit einem 6-Achs-<br />
Schweißroboter vom Typ FD-V8, einem Horizontal-<br />
Dreh- Positionierer, Brenner, passender Stromquelle,<br />
Synchromotion-Software und Easy-Teach-Steuerung in<br />
der PTS-Fertigung. Zunächst waren polierte und verchromte<br />
Blenden mit Abgasrohren zu verschweißen.<br />
„Um für solche Fälle gut gerüstet zu sein, haben wir uns<br />
bei Easy Arc von vornherein für die WIG-Variante<br />
entschieden. Bei der Produktion unserer Kleinserien<br />
müssen wir Schweißspritzer ausschließen.“ Die Entscheidung<br />
fiel für eine wasser gekühlte WIG-Schweiß -<br />
maschine DA300P, deren Schweißqualität selbst bei<br />
dünnen Blechen sehr gute Ergebnisse erzielt.<br />
„Ganz entgegen unseres ursprünglichen Vorhabens<br />
ging es beim ersten Auftrag mit der Roboterzelle um<br />
eine Schweißaufgabe für einen neuen Kunden. Dieser<br />
kam nicht aus dem Automobil- sondern aus dem Ofenbau“,<br />
berichtet Kunze. Das Ganze war eine doppelte Bewährungsprobe:<br />
„Die Zusammenarbeit mit dem neuen<br />
Kunden hing von einer Roboterzelle ab, mit der wir<br />
zuvor keinerlei Erfahrungen sammeln konnten.“<br />
Die Aufgabe bestand darin, eine Abschirmplatte für<br />
eine Brennkammer mit drei Rohren zu verschweißen. Es<br />
ging also um drei saubere Schweißnähte. Ein Labor sollte<br />
nach ersten Tests die Gefügequalität überprüfen.<br />
Beim Werkstoff handelte es sich um einen hitzebeständigen<br />
austenitischen Edelstahl, der auch nicht gerade einfach<br />
zu schweißen ist. „Eben eine verfahrenstechnische<br />
Herausforderung, die mit der richtigen Schweißtempe-<br />
68 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
atur und der Stromstärke steht und fällt. Dabei durften<br />
keinerlei Heißrisse auftreten“, erklärt Kunze.<br />
Das Laborergebnis fiel auf Anhieb positiv aus, die<br />
befürchteten Rissbildungen blieben aus. Bevor das Bauteil<br />
in Serie gehen sollte, prüfte der Kunde die neue Abschirmplatte<br />
für die Brennkammer im Langzeittest. Das<br />
Ergebnis: Die Standzeit des über die Roboterzelle produzierten<br />
neuen Bauteils ist um das 3- bis 4-fache höher<br />
als beim Vorgänger. Ausschlaggebend war ausnahmslos<br />
die Schweißnaht-Qualität. Rückblickend war man froh,<br />
den Prototypen nicht von Hand geschweißt zu haben.<br />
Die Aussichten auf weniger Reklamationen, Reparaturen<br />
und Ausfälle führten beim Ofenbauer zur endgültigen<br />
Entscheidung für den Geschäftspartner PTS.<br />
Die erste Kleinserie mit 800 bis 1000 Bauteilen<br />
produzierte PTS „mühelos“ über die neue Roboterzelle<br />
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Auf die perfekte Schweißnaht kommt es an: PTS konnte mit der kompakten Roboterzelle<br />
Easy Arc eine hohe Gefügequalität der Schweißnähte erzielen. Der Startschuss<br />
für eine neue Kleinserie.<br />
Easy Arc. Nach Abschluss dieses Einstiegsauftrags mit<br />
schneller Lieferung der Teile öffnete sich die Tür für<br />
Folgeaufträge.<br />
Für den Geschäftsführer eine Chance: „Normalerweise<br />
sind solche Entwicklungen für uns nur Klein -<br />
aufträge, doch jetzt liegen Aufgaben mit deutlich höherer<br />
Fertigungstiefe vor uns.“ Das Kerngeschäft bei PTS<br />
besteht üblicherweise darin, komplexere Bauteile wie<br />
Abgasanlagen mit Abgassträngen und mehrstufigen<br />
Schalldämpfern für Achtzylinder-Motoren zu fertigen.<br />
„Mit der Schweißzelle haben wir uns einen wichtigen<br />
Vertrauensvorschuss bei einem Kunden erarbeitet, der<br />
uns bis vor kurzem nicht kannte.“ •<br />
Ralf Goffin<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 69
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Innere der Anlage<br />
Strahltechnik | Rump setzt auf Virtual Reality, um<br />
Kunden die Technik seiner Strahlanlagen dreidimensional<br />
näher zu bringen. Das hat vor allem bei Sonderwünschen<br />
große Vorteile für die Projektplanung.<br />
Ein Betriebsleiter auf der Suche nach einer<br />
geeigneten Strahllösung setzt sich eine Virtual-Reality-Brille<br />
auf, nimmt die Steuerung<br />
in die Hand und betritt die virtuelle Welt. Er<br />
befindet sich in einem animierten Raum, in<br />
dem sich eine Strahlanlage von Rump befindet.<br />
Mit der Steuerung nähert er sich virtuell<br />
der Maschine und beobachtet sie, während<br />
sein Blick den Bewegungen seines Kopfs<br />
folgt. Vor ihm präsentiert sich eine Rollenbahn-Strahlanlage<br />
in 3D und in einer Skalierung<br />
von 1:1. Um einen Einblick in das<br />
Geschehen in der Maschine zu erhalten und<br />
den Strahlvorgang aus nächster Nähe zu begutachten,<br />
positioniert er sich auf einem der<br />
simulierten Werkstücke auf dem Rollgang.<br />
Dieses setzt sich mit ihm in Bewegung Rich-<br />
tung Einlaufschleuse der Anlage. Nun wird<br />
der Strahlprozess der Teile direkt vor ihm<br />
dargestellt. Er kann nachvollziehen, wie das<br />
von den Turbinen beschleunigte Strahlmittel<br />
die gesamte Oberfläche des Werkstücks reinigt<br />
und in der Abblaseinrichtung hinter der<br />
Strahlkammer vom Werkstück entfernt<br />
wird. Er nimmt die Brille ab und kehrt in die<br />
Realität zurück.<br />
Rump setzt auf VR bei der Präsentation<br />
der Strahlanlagen auf Messen und am Unternehmenssitz<br />
in Salzkotten. Dank VR<br />
kann der Maschinenbauer seine Produkte<br />
virtuell begehbar machen. VR versetzt den<br />
Nutzer per Datenbrille, Controller und entsprechender<br />
Software in eine virtuelle<br />
3D-Welt. VR ist eng verwandt mit der Augmented-Reality-Technologie<br />
(AR), die mit<br />
Hilfe einer Datenbrille, Smartphone oder<br />
Tablet die tatsächliche Umgebung des Nutzers<br />
um virtuelle Elemente wie 3D-Modelle<br />
oder Videos ergänzt. Mit nur wenigen<br />
Klicks auf dem Smartphone kann ein Maschinenmodell<br />
in die eigene Halle gestellt<br />
werden. Tatsächlich ist es möglich, Wartungsarbeiten<br />
an bestehenden Maschinen<br />
mit VR-Brillen durchzuführen, optional<br />
auch per Videotelefonat mit einem Rump-<br />
Techniker.<br />
VR und AR verändern von Grund auf die<br />
Art, wie Wertangebote in der Industrie vermarktet<br />
werden. Produkte werden erlebbar<br />
70 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Transparenz in der Darstellung einer<br />
Turbine und ihres Innenlebens<br />
gestaltet und die Kunden sind begeistert. VR<br />
und AR schaffen somit den Vertrieb 4.0. Die<br />
Technologie ermöglicht es, insbesondere in<br />
der Projektplanung in einen ganz anderen<br />
Dialog mit den Kunden zu treten.<br />
Strahlanlagenhersteller sind nicht mehr<br />
nur Produzenten, sondern haben sich zu<br />
Prozessberatern und Problemlösern weiterentwickelt.<br />
Die Lösung einer Herausforderung<br />
und deren Erklärung gegenüber dem<br />
Kunden rückt dabei in den Vordergrund, die<br />
Maschine selbst tritt als Nebenprodukt in<br />
den Hintergrund. Rump hat sich dabei für<br />
eine VR-Lösung entschieden, um den Kunden<br />
auch große und komplexe Systeme zeigen<br />
zu können. Die Anlagen haben teilweise<br />
Maße von 6 m Durchmesser und 12 m Höhe.<br />
Diese passen in keine Messehalle. Neben<br />
der Tour ins Maschineninnere lassen sich<br />
anhand des virtuellen Modells auch die<br />
Funktionsweise und der Aufbau der Strahlanlagen<br />
erklären.<br />
Vor allem bei der Planung von Sonderanfertigungen<br />
erleichtert VR das Verständnis,<br />
da hier sehr viel technische Vorstellungskraft<br />
benötigt wird. Dabei lässt sich auch<br />
ein Werkzeug verwenden, mit dem die Dimensionen<br />
der Rump-Systeme deutlich realistischer<br />
dargestellt werden als etwa mit Simulationen.<br />
Außerdem können Kunden ihre<br />
Anlagen maßstabsgetreu für ihre Hallen<br />
planen und als VR-Simulation direkt darin<br />
laufen und Arbeitsschritte ausprobieren. •<br />
Lucas Emanuel Klein, Business Development,<br />
Rump Strahlanlagen, Salzkotten<br />
Bequeme Arbeitsschutzkleidung<br />
für optimale Sicherheit<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 71
Beleuchtungssanierung muss die Produktionsabläufe nicht stören<br />
„Wir haben kaum<br />
was mitbekommen“<br />
Arbeitsschutz | Beim Kupferspezialisten KME Mansfeld<br />
wurde in 34 Hallen die veraltete Beleuchtungstechnik<br />
durch LED-Lampen ersetzt. In den neun<br />
Monaten der Umrüstung kam es zu keiner einzigen<br />
Produktionsunterbrechung.<br />
Die gute Nachricht zuerst: Die Umstellung alter Beleuchtungsanlagen<br />
auf moderne LED-Technik in deutschen<br />
Industrieunternehmen schreitet voran. Die<br />
schlechte: Ausgerechnet energieintensive Branchen wie<br />
die Metallindustrie hinken dort allerdings noch hinterher.<br />
Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die einen<br />
fürchten vermeintlich hohe Kosten für die Umstellung,<br />
die anderen haben Angst vor Störungen oder gar Produktionsunterbrechungen<br />
im täglichen Ablauf, die beim<br />
Tausch der alten Quecksilberdampflampen gegen neue<br />
LED-Leuchten passieren könnten. Deswegen ist es in<br />
den Fertigungshallen oft so, dass die Beleuchtungstechnik<br />
in den Hintergrund tritt im Vergleich zu den Maßnahmen,<br />
die den eigentlichen Produktionsprozess effizienter<br />
machen. So weit, so schlecht.<br />
Doch jetzt kommt eine weitere gute Nachricht: Die<br />
geschilderten Befürchtungen sind unbegründet. Das<br />
zeigt zum Beispiel der Fall der KME Mansfeld GmbH.<br />
Das Unternehmen, vormals MKM Mansfelder Kupfer<br />
und Messing GmbH, ist seit März 2019 Teil der KME<br />
Gruppe und damit einer der großen Hersteller von Produkten<br />
aus Kupfer und Kupferlegierungen in Europa.<br />
Das Werk mit einer Fläche von rund einem Quadratkilometer<br />
wurde ohne eine einzige Produktionsunterbrechung<br />
in enger Abstimmung mit der Belegschaft umgerüstet.<br />
Das Ganze war keine Hexerei, sondern ein ganz<br />
normaler Auftrag für die Spezialisten der Deutschen<br />
Lichtmiete, einem Industriedienstleister für die Herstellung<br />
und Vermietung hochwertiger und energieeffizienter<br />
LED-Beleuchtung. Durch den Eingriff wurde der<br />
Energieverbrauch bei KME Mansfeld um mehr als 5<br />
GWh pro Jahr reduziert. Außerdem ist die Einhaltung<br />
sämtlicher Vorgaben der Technischen Regeln für Arbeitsstätten<br />
ab sofort dauerhaft gewährleistet und liegt<br />
künftig im Verantwortungsbereich des externen Beleuchtungspartners,<br />
also der Deutschen Lichtmiete.<br />
Die Kupferprofis verbesserten bereits vor zwei Jahren<br />
ihre Energieeffizienz. Damals wurden die veralteten<br />
Halogen-Metalldampflampen (HQI) und Quecksilberdampflampen<br />
(HQL) im Produktionsbereich „Band“<br />
gegen eine moderne LED-Beleuchtung inklusive tageslichtabhängiger<br />
Steuerungstechnik ausgetauscht. Die<br />
Sanierung weiterer Bereiche hielt sich das Unternehmen<br />
zunächst offen. Der praktische Betrieb führte dann allerdings<br />
zu einem überzeugenden Ergebnis. Allein die<br />
Umrüstung einer Halle hatte große Auswirkungen auf<br />
72 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
technik & wissen<br />
Bei KME Mansfeld wurden in 34 Hallen die veralteten<br />
Halogen-Metalldampflampen und Quecksilberdampflampen<br />
von den Decken geholt und durch moderne<br />
LED-Technik ersetzt. Bilder: Deutsche Lichtmiete<br />
den Energieverbrauch und die beleuchtungsbezogenen<br />
Gesamtkosten, die um 23 % sanken. Die enorme Kostenreduktion<br />
kam aber nicht allein wegen der Effizienz<br />
der LED-Technik zustande, sondern auch deswegen,<br />
weil KME die neue Beleuchtung nicht kaufte, sondern<br />
mietet. Beim Beleuchtungspartner Deutsche Lichtmiete<br />
entfällt die Investition komplett. Stattdessen zahlt das<br />
Unternehmen eine monatliche Mietpauschale. In der<br />
Komplett lösung nach dem Prinzip „Light as a Service“<br />
sind neben Planung und Installation auch Wartung, Service<br />
und gegebenenfalls Reparatur und Austausch bereits<br />
enthalten.<br />
Die Umstellung geschah immer in enger Abstimmung<br />
mit den Belangen der Mitarbeiter<br />
Somit war die Umrüstung des gesamten Werks eine<br />
logische Konsequenz. Auch deswegen, weil unter den<br />
Mitarbeitern in den Bereichen, wo noch die alten Funzeln<br />
an den Decken hingen, der Wunsch nach einer Beleuchtungssanierung<br />
stieg. „Der Vorher-Nachher-Effekt<br />
in den umgerüsteten Hallen war enorm und die Qualität<br />
der Beleuchtung verbesserte sich deutlich“, schwört<br />
Nico Strecker, verantwortlicher Energiemanager bei<br />
KME Mansfeld. Er erzählt aber auch, dass es zuvor<br />
skeptische Stimmen innerhalb der Belegschaft gab, die<br />
eine so umfangreiche Sanierungsmaßnahme als dauerhafte<br />
Störung ansahen. Allerdings waren die Befürchtungen<br />
unbegründet. Die Deutsche Lichtmiete sanierte<br />
insgesamt 34 Hallen in dem Werk von August 2018 bis<br />
Mai 2019. Die Umstellung geschah Schritt für Schritt<br />
und immer in enger Abstimmung mit den Belangen der<br />
Mitarbeiter. Dabei kam es während des gesamten Umrüstungsprozesses<br />
zu keiner einzigen Produktionsunterbrechung.<br />
„Wir haben kaum gemerkt, dass in dieser<br />
Zeit ein Elektropartner der Deutschen Lichtmiete im<br />
Haus war“, sagt Strecker: „Obwohl in mehreren Hallen<br />
sogar die Elektrik komplett erneuert wurde.“<br />
Neben der massiven Reduktion des Energieverbrauchs<br />
von 7,6 auf 2,4 GWh pro Jahr sieht Nico Strecker<br />
einen weiteren erheblichen Vorteil darin, dass im<br />
Paket der Deutschen Lichtmiete auch die Einhaltung der<br />
spezifischen Technischen Regel für Arbeitsstätten mit<br />
ihren unterschiedlichen Anforderungen dauerhaft gewährleistet<br />
ist. Dabei ist jeder einzelne Bereich mit abgedeckt.<br />
Das Spektrum reicht von der Gießerei über die<br />
Walzanlage bis hin zu sämtlichen Verkehrs- und Versandbereichen.<br />
(ub)<br />
•<br />
Der Vorher-Nachher-Effekt in den umgerüsteten Hallen war nach Ansicht von KME-<br />
Energiemanager Nico Strecker enorm.<br />
Die LED-Hallenstrahler<br />
der Deutschen Lichtmiete<br />
erfüllen den strengen Industriestandard<br />
IP64,<br />
sind langlebig und wartungsarm.<br />
Während der Umrüstung kam zu keiner einzigen Produktionsunterbrechung.<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 73
technik & wissen<br />
Die Maschinenschutztore<br />
von Efaflex sind bei<br />
WMU Bavaria in eine<br />
moderne Roboterstrecke<br />
integriert. Bilder: Efaflex<br />
Efaflex liefert Maschinenschutztore für Schweißkabinen<br />
Klappe zu,<br />
Werker gesund<br />
Arbeitsschutz | Wo Industrieroboter im Einsatz sind,<br />
ist Vorsicht geboten. Beim Automobilzulieferer<br />
WMU Bavaria sind deswegen 40 Maschinentore installiert,<br />
die die Mitarbeiter vor Verletzungen durch<br />
den stählernen Kollegen schützen.<br />
Für die spezielle Anwendung<br />
vor den Schweißkabinen<br />
sind die Schutztore<br />
mit einem schwer entflammbaren<br />
Torbehang<br />
ausgestattet.<br />
Aller 30 Sekunden öffnen und schließen sich<br />
die Maschinenschutztore im neuen Werk<br />
der WMU Bavaria GmbH mit einer Geschwindigkeit<br />
von maximal 1,8 m/s. Und<br />
zwar rund um die Uhr. Der Hersteller für<br />
Karosseriebauteile im bayerischen Niederaichbach<br />
will in den kommenden zwei Jahren<br />
sein Werk den Anforderungen der Kunden<br />
anpassen. Eine moderne Roboterstrecke mit<br />
Maschinenschutztoren des Herstellers Efaflex<br />
gehören dazu.<br />
Efaflex ist nach eigenen Angaben Weltmarkführer<br />
im Bereich der schnelllaufenden<br />
Industrietore. Das Unternehmen mit Sitz in<br />
Bruckberg hat aber auch Toranlagen entwickelt,<br />
die mit allen erdenklichen Sicherheits-<br />
Features ausgerüstet sind und als baumustergeprüfte<br />
Sicherheitsbauteile nach der<br />
Maschinenschutzrichtlinie 2006/42/EG eingesetzt<br />
werden können. Diese speziellen<br />
Modelle haben die Bezeichnung EFA-SRT<br />
MS und EFA-SST MS, wobei MS jeweils für<br />
Maschinenschutz steht. WMU Bavaria nutze<br />
eben diese Technik für die Einrichtung<br />
des neuen Werkes.<br />
Nachdem 18 Tore einen Dauerbelastungstest<br />
über zwei Monate bestanden hatten,<br />
bestellten die Bayern weitere 22 Exemplare.<br />
Seit April sind die insgesamt 40 Toranlagen<br />
zum Schutz der Mitarbeiter im Ein-<br />
74 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Heldinnen sollten<br />
nicht warten.<br />
Nachdem 18 Tore einen<br />
Dauerbelastungstest über<br />
zwei Monate bestanden<br />
hatten, bestellte der Zulieferer<br />
weitere 22 Exemplare.<br />
Mietservice.<br />
Besser. DBL.<br />
satz. Für die spezielle Anwendung vor den<br />
Schweißkabinen sind die Modelle mit einem<br />
schwer entflammbaren Torbehang ausgestattet.<br />
Ein UV-Schutzfenster ist optional.<br />
Die Maschinenschutztore zeichnen sich<br />
aus durch eine raumsparende, in sich geschlossene<br />
Bauweise und sind nach eigenen<br />
Angaben belastbar und stabil. Daher lassen<br />
sie sich leicht in vorgegebene Schutzeinrichtungen<br />
einpassen. Durch das Fehlen einer<br />
Gewichtsausgleichsmechanik sind die Seitenzargen<br />
schmal ausgeführt. Dadurch reduziert<br />
sich der Wartungs- und Verschleiß-<br />
Press- und Stanzteile<br />
aus Bayern<br />
Die WMU Bavaria GmbH mit Sitz im bayrischen<br />
Niederaichbach ist Teil des koreanischen<br />
Konzerns Sungwoo Hitech mit Sitz in<br />
Busan, Korea. Die Bezeichnung WMU ist<br />
auf Weser Metall Umformtechnik zurückzuführen<br />
und gibt einen Hinweis auf die Entstehungsgeschichte<br />
des Unternehmens, das<br />
2012 als Schwesterunternehmen der Weser<br />
Metall Umformtechnik in Hannoversch<br />
Münden gegründet wurde. Die Bayern sehen<br />
sich als strategischer Partner der Automobilindustrie,<br />
der die Wertschöpfungskette<br />
von der Rohstoffverarbeitung bis hin zur<br />
Systemlösung abdeckt. Die Herstellung von<br />
Press- und Stanzteilen für den Automobilsektor<br />
steht dabei im Mittelpunkt.<br />
anteil erheblich. Die Tore sind für 250.000<br />
Lastwechsel pro Jahr ausgelegt. Das Standard-Torblatt<br />
ist volltransparent und serienmäßig<br />
mit Warnstreifen versehen. Auch farbige,<br />
hochreißfeste und querstabile Behänge<br />
gehören zum standardisierten Lieferumfang.<br />
Alle Behangvarianten sind frei von sogenannten<br />
lackbenetzungsstörenden Substanzen,<br />
kurz LABS. Diese können schon in kleinen<br />
Mengen Beschichtungsfehler verursachen<br />
und so die Qualität der Oberfläche beeinträchtigen.<br />
In der Automobilindustrie<br />
steht dieses Thema deswegen seit Jahrzehnten<br />
im Fokus, ist aber im Grunde für alle lackierenden<br />
Betriebe relevant. Betreiber von<br />
Lackieranlagen prüfen daher eingesetzte<br />
Stoffe und Bauteile und stellen Anforderungen<br />
für LABS-konforme Produkte an ihre<br />
Zulieferer.<br />
Dank einer transparenten Abdeckung hat<br />
der Werker einen freien Blick auf den integrierten<br />
Sicherheitsendschalter. Durch die<br />
optionalen Fußbodenstützen lassen sich die<br />
Schutzeinrichtungen freistehend aufstellen.<br />
Bodenunebenheiten werden durch Nivellierschrauben<br />
ausgeglichen. Wie nahezu alle<br />
Produkte von Efaflex lassen sich auch diese<br />
Toranlagen in vollautomatisierte Prozesse<br />
und intelligente Systeme integrieren. Ein solche<br />
Anwendungsumgebung fordert allerdings<br />
auch eine flexible Montage. Dem<br />
konnte Efeflex jedoch ohne Probleme gerecht<br />
werden. Die Maschinenschutztore<br />
wurden zwischen Freitagabend und Sonntag<br />
montiert, also außerhalb der Produktionszeiten.<br />
So konnte die Fertigung bei WMU<br />
Bavaria während der Woche störungsfrei<br />
weiterlaufen. (ub)<br />
•<br />
Wir kümmern uns<br />
um Ihre Berufskleidung.<br />
Sie erobern die Welt.<br />
DBL – Deutsche<br />
Berufskleider-Leasing GmbH<br />
info@dbl.de | www.dbl.de<br />
<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 75
produkte<br />
Leichteres Luftholen<br />
Atemschutzmasken | RS Components<br />
hat eine neue Generation<br />
von Atemschutzmasken von<br />
3M ins Sortiment aufgenommen.<br />
Die neue Aura-Einweg-<br />
Atemschutzmasken der Serie<br />
9332+ weist alle Vorzüge der<br />
Vorgängerserie auf. Eine zusätzliche<br />
Verbesserung ist das Cool-<br />
Flow-Ventil, das zur Reduzierung<br />
von Wärme staus in heißen<br />
und feuchten Bedingungen beiträgt.<br />
Das ermöglicht ein leichteres Öffnen und<br />
Entweichen der ausgeatmeten Luft aus der Maske.<br />
Der gesenkte Widerstand vereinfacht das Atmen.<br />
Mit dem neuen Ventil kann gegenüber<br />
dem ursprünglichen Cool-Flow-Ventil 36 %<br />
mehr Luft zusammen mit der natürlichen Wärme<br />
ausgestoßen werden. Das Design der Serie<br />
9300+ macht es auch einfacher, die Maske anzulegen,<br />
einzustellen und abzusetzen. Das 3-Tafeldesign<br />
erlaubt mehr Gesichtsbewegung. •<br />
Daten landen in Echtzeit auf<br />
dem Smartphone<br />
Lichtgitter | Schmersal hat ein Sicherheitslichtgitter<br />
mit integrierter Bluetooth-Schnittstelle<br />
auf den Markt gebracht. Bei dem<br />
SLC440/COM mit Bluetooth BLE handelt es<br />
sich um ein optoelektronisches Sicherheitssystem,<br />
das Status- und Diagnosedaten über den<br />
Betriebszustand des Geräts auf<br />
Smartphones oder Tablets in<br />
Echtzeit zur Verfügung stellt.<br />
Zudem ist die Inbetriebnahme<br />
per Smartphone oder Tablet<br />
durch die integrierte Einrichthilfe<br />
möglich. Die Daten können<br />
gespeichert und für Dokumentationszwecke<br />
und Predictive<br />
Maintenance genutzt werden. Die<br />
Kommunikation der Daten wird über eine herstellereigene<br />
App ermöglicht. Die Schnittstelle<br />
erzielt eine Reichweite von bis zu 5 m. •<br />
Alle Kennzahlen werden<br />
übersichtlich dargestellt<br />
Software | Mit dem ERP-System WIAS Enterprise von Wedderhoff<br />
lassen sich alle technischen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />
abbilden und sämtliche internen Prozesse steuern. Da es modular<br />
aufgebaut ist, ermöglicht es die schrittweise Digitalisierung in<br />
Industriebetrieben. Das Basissystem enthält die Grundelemente zur<br />
Steuerung und Koordination der betriebswirtschaftlichen Abläufe.<br />
Zusätzliche Bausteine wie Angebotserstellung, Vertrieb oder Warenwirtschaft<br />
können hinzugebucht werden. Das ERP-System bietet so<br />
ausreichend Flexibilität, sodass auch variantenreiche Produktionen<br />
und sich verändernde Abläufe abgebildet werden können. Das Unternehmen<br />
stellt in (Halle 1, Stand 1503) auf der Blechexpo aus. •<br />
Autarke Düsenkalibrierung<br />
Schmierstoffe | Kundenspezifische<br />
Sonderlösungen, Umformschmierstoffe<br />
für die metallverarbeitende<br />
Industrie, umweltfreundliche<br />
Standardlösungen<br />
sowie tribologische Prüfanlagen<br />
– Raziol präsentiert Neuheiten<br />
und Bewährtes aus dem Bereich<br />
der Schmiertechnik. Erstmalig stellt das Unternehmen<br />
auf der Messe Blechexpo seine Düsenkalibrierung vor,<br />
ein autarkes System zur präzisen Einstellung und Reproduzierbarkeit<br />
von Schmierstoffmengen. Neben Rollenbandölern,<br />
Dosiersteuerungen und Umformschmierstoffen<br />
werden auch Varianten verschiedener Filterklassen<br />
für leistungsstarke Industrieabsaugungen ausgestellt.<br />
Zudem werden an der tribologischen Prüfanlage<br />
Tribometer 5100 in einem Streifenziehversuch live Prozessparameter<br />
nachgestellt und eine Simulation der Reibungsverhältnisse<br />
an beölten Blechstreifen vorgenommen.<br />
Zudem stellt das Unternehmen in einer Live-Demo<br />
interessierten Besuchern eine Platinenbefettungsanlage<br />
mit integriertem Fluoreszenzscanner zur Bestimmung<br />
der Auftragsmenge vor. Während der Blechexpo berät<br />
das Raziol-Team (Halle 8, Stand 8406) Besucher rund<br />
ums Thema Schmierung in der Blechumformung. •<br />
76 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
Der NEUE Katalog ist da!<br />
Kraftpaket mit<br />
Fingerspitzengefühl<br />
Planetengetriebe | Planetgear von Nidec<br />
Graessner ist ein kompaktes<br />
Kraftpaket, das dort zum Einsatz<br />
kommt, wo es auf hohe<br />
Präzision in feinfühliger Umgebung<br />
ankommt. Gemeinsam<br />
mit Nidec-Shimpo werden die<br />
Planetengetriebe trainiert, in<br />
anspruchsvoller Anwendung<br />
ihr Bestes zu geben. Dazu gehören<br />
eine hohe Leistungsdichte, Effizienz<br />
und Dynamik, ein hoher Wirkungsgrad, ein<br />
geringes Verdrehspiel, eine hohe Überlastkapazität<br />
sowie ein geringes Massenträgheitsmoment.<br />
Zu den weiteren Vorteilen gehören die Schrägverzahnung,<br />
die optimale Anordnung der Lagerstellen<br />
sowie ein hervorragendes Dicht- und Schmiersystem.<br />
Es ist eine Vielzahl an Baugrößen und<br />
Übersetzungen erhältlich. •<br />
Vermeiden Sie langfristige Rückenprobleme<br />
Ihrer Mitarbeiter!<br />
Es ist unser Anspruch,<br />
komplette Lösungen<br />
zur Vermeidung des<br />
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Positioning System (LPS) von<br />
Sarissa garantiert die millimetergenaue<br />
Positionsbestimmung<br />
von handgeführten Werkzeugen<br />
und den Händen des Werkers.<br />
Der kabellose Werkzeugsender<br />
besitzt eine kompakt Schnellspannhalterung<br />
passend zu annähernd<br />
allen Werkzeugen. Neu<br />
ist auch die Verbindung des LPS<br />
mit einem Laserprojektor, der<br />
die Visualisierung bei präzisen<br />
Griff- und Schraubpositionen<br />
übernimmt. Bei kleinräumigen<br />
Griffpositionen wird der Sensorhandschuh<br />
eingesetzt, mit dessen<br />
Hilfe Bereitstellungen mit einer<br />
Genauigkeit von 50 mm unterschieden<br />
werden können.<br />
Selbst komplexe Verschraubungstätigkeiten<br />
in der Fließfertigung,<br />
bei denen sicherheitsrelevante<br />
Stellen über Kopf verschraubt<br />
werden, sichert das<br />
LPS zuverlässig ab. Einsetzbar<br />
ist es als Assistenzsystem oder<br />
reiner 3D-Koordinatenlieferant<br />
für die Automatisierungs -<br />
technik. Sarissa stellt auf der<br />
Blechexpo in Halle 5 an Stand<br />
5410 aus. •<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 77
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Antriebe und<br />
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Sie entdecken in diesem Katalog viele Neuheiten, die zu<br />
einem perfekt abgestimmten Antriebssystem gehören.<br />
Wie z.B. der neue EPOS4 Controller mit EtherCat-<br />
Kommunikation oder Lösungen für intelligente Batterie-Managementsysteme.<br />
Maxon Motor, Sachseln<br />
www.maxongroup.de<br />
Der Katalog bietet die gebündelte Kompetenz von<br />
vier Marken. Rund 60.000 Werkzeuge für die Zerspanung,<br />
viele praktische Anwendungsempfehlungen<br />
und Schnittdateninformationen sind darin enthalten.<br />
Der Katalog kann kostenlos angefordert<br />
werden.<br />
Ceratizit Deutschland GmbH, Kempten<br />
www.ceratizit.com<br />
Push-in-Reihenklemmen<br />
Die Reihenklemmen-Programme mit Push-in-Anschluss-System<br />
umfassen Durchgangs-, Schutzleiter-,<br />
Trenn-, Sicherungs- Mehrstock-, Installations-<br />
und Initiatorenklemmen in hoher Varianz.<br />
Neben der Produktlinie FRK wird im neuen Katalog<br />
nun erstmals auch die Push-in-Reihenklemmen-Serie<br />
PRK vorgestellt.<br />
Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH,<br />
Hövelhof, www.conta-clip.de<br />
Kabellösungen<br />
Neben zahlreichen Innovationen aus dem Bereich der Industrieleitungen<br />
liefert der 128 Seiten umfassende Katalog<br />
wichtige Hintergrundinformationen zum Thema hochfle-<br />
xible Leitungen, gibt wertvolle Tipps zum richtigen Verle-<br />
gen von Schleppkettenleitungen und zeigt worauf es bei<br />
der Auswahl der richtigen Industrieleitung ankommt.<br />
Friedrich Lütze GmbH, Weinstadt<br />
www.luetze.de<br />
78 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
produkte<br />
Auf leichtem Fuß mit<br />
Captain Jens<br />
Sicherheitssandale |<br />
Baak hat seine Ultralight-Schuhserie<br />
um<br />
die Sandale „Captain<br />
Jens“ ergänzt.<br />
Das Modell der<br />
Sicherheitsschuhklasse<br />
S1P ist mit dem<br />
knie- und rückenfreundlichen<br />
Go&Relax-System ausgestattet,<br />
wiegt bei Größe 42 nur 460 g<br />
und verfügt über das leicht bedienbare<br />
„Boa Fit System M4“<br />
als Verschlusselement. Damit<br />
lässt sich die Sandale bei optimaler<br />
Justierung der Passform<br />
öffnen und schließen – ganz einfach<br />
und mit nur einer Hand am<br />
Boa-Rädchen. Charakteristisch<br />
für das Go&Relax-System<br />
sind eine einseitig verlängerte,<br />
fußgerechte<br />
Zehenschutzkappe<br />
und eine<br />
Laufsohle<br />
mit<br />
Flexzone<br />
und<br />
H-Kopplungselement. Dadurch<br />
kann sich der Fuß im Schuh natürlicher<br />
bewegen, die Belastung<br />
wird optimal verteilt und der gesamte<br />
Bewegungsapparat entlastet.<br />
•<br />
Gefahrloser<br />
Aufstieg<br />
Arbeitsbühne | Bauer hat<br />
seine Arbeitsbühnen um eine<br />
Variante ergänzt: die Arbeitsbühne<br />
Typ MB-II. Sie<br />
kann an der breiten und der<br />
schmalen Seite per Gabelstapler<br />
aufgenommen werden.<br />
Die beiden Schutzgitter<br />
können zurückgeklappt<br />
werden, das heißt, bei Aufnahme<br />
an der breiten Seite wird das Schutzgitter der schmalen<br />
Seite zurückgeklappt und umgekehrt. Dabei erfolgt ein Einfahrschutz<br />
der nicht zu verwendenden Einfahrtaschen. Durch diese<br />
gebrauchsmustergeschützte Zwangsläufigkeit und der Abrutschsicherung<br />
wird ein höchstmögliches Maß an Sicherheit erreicht.<br />
Die TÜV-geprüfte Arbeitsbühne ist zugelassen für zwei Personen<br />
und entspricht der DGUV (Vorschriften der Deutschen Unfallversicherung).<br />
Die stabile Vierkantrohrkonstruktion ist mit einer<br />
rutschsicheren Arbeitsplattform ausgestattet. •<br />
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Zertifiziert nach ISO 9001 und ISO 14001<br />
Werkseigene PK nach EN 1090<br />
Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> Magnetsysteme 30.19 ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />
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Zulieferer für magnetische Lösungen.
vorschau 31.19<br />
Forum Robotic 2<br />
Die Programmierung von Robotern ist nicht<br />
mehr ein Fall für den Spezialisten. Heute lassen<br />
sich die Maschinen mit Apps und intuitiven<br />
Tools auf den Einsatz vorbereiten, so die Kernbotschaft<br />
des Forum Robotic 2. Der Kongress<br />
ist eine gemeinsame Veranstaltung des <strong>Industrieanzeiger</strong><br />
und der Technology Academy und<br />
fand am 10. Oktober in Hannover statt.<br />
Bild: Uwe Böttger<br />
Messe Formnext<br />
Mit rund 740 Ausstellern wächst die Messe<br />
Formnext weiter und spiegelt die wachsende<br />
Bedeutung des 3D-Drucks für die Industrie wider.<br />
Start ist am 19. November.<br />
Werkzeugbau<br />
In einer Pilotlinie arbeiten Forscher der Aachener<br />
Institute IPT und WZL an einem System,<br />
mit dessen Hilfe sich individuelle Fertigungsprozessketten<br />
hochflexibel auslegen lassen.<br />
erscheint montags Impressum<br />
ISSN 0019–9036<br />
Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />
e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />
des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />
Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />
mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />
maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />
Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />
und Qualitätsmanagement);<br />
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions-<br />
systematik), WZL RWTH Aachen<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />
Phone +49 711 7594–454<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />
M. Litt. Sanja Döttling (sd), Phone +49 711 7594–342;<br />
Kyra Kutter (kk), Phone +49 711 7594–475;<br />
B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391;<br />
M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />
Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />
Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />
Phone +49 711 7594–285<br />
Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />
Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />
Henriette Steuer (hs)<br />
Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />
Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />
Layout: Katrin Apel, Vera Müller, Ana Turina<br />
ANZEIGEN<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />
Auftragsmanagement:<br />
Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />
Zurzeit gilt Preisliste 79 vom 1.10.2019.<br />
Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />
15 Uhr.<br />
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />
Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: montags (28 x jährlich)<br />
Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,30 €<br />
(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />
Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />
und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />
Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />
Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />
des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />
Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />
Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />
Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />
Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />
08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />
10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />
fox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />
unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />
auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />
welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
80 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
markt<br />
Verkäufe und Handel von gebrauchten Maschinen/Anlagen/Geräten<br />
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und Technologie (BMWi) .................... 12<br />
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Deutschen Telekom .............................. 14<br />
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Fraunhofer IPA ...................................... 22<br />
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Friedrich Lütze ...................................... 78<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> ................................. 64<br />
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Laserline ................................................ 49<br />
Laservision ............................................ 32<br />
Leibniz Universität Hannover ............. 12<br />
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Livall .......................................................... 8<br />
Maxon Motor ........................................ 78<br />
Medzes Components ........................... 66<br />
Messe Dortmund .................................. 12<br />
Messe München .................................. 16<br />
Messe Stuttgart .................................... 11<br />
Metaflex ................................................. 50<br />
Microsoft ............................................... 12<br />
MicroStep .............................................. 36<br />
Nidec Graessner .................................. 77<br />
nuIT ......................................................... 50<br />
Oerlikon .................................................. 10<br />
OTC Daihen ............................................ 68<br />
P. E. Schall .............................................. 16<br />
Plus10 ..................................................... 22<br />
Profilmetall ............................................ 35<br />
PTS ......................................................... 68<br />
RAS Reinhard ........................................ 50<br />
RAS Reinhardt ....................................... 31<br />
Raziol ...................................................... 76<br />
Rittal ........................................................ 12<br />
Rolf Lenk ............................................... 64<br />
RS Components .................................... 76<br />
Rump ....................................................... 70<br />
SafanDarley ........................................... 32<br />
Sarissa ................................................... 77<br />
Schall ...................................................... 28<br />
Schmersal .............................................. 76<br />
Schröder ................................................ 33<br />
Schuler ................................................... 34<br />
SIC Marking Gruppe ............................ 12<br />
SIC Zaniboni .......................................... 12<br />
SLM Solutions ....................................... 64<br />
stahlnews.de ......................................... 28<br />
STM ........................................................ 34<br />
Synchropress ........................................ 36<br />
Technische Universität München ..... 10<br />
Technology Academy .......................... 64<br />
Technotrans ........................................... 36<br />
Toadi ......................................................... 8<br />
Triton Partners ...................................... 11<br />
Trumpf ......................................... 19, 30, 50<br />
T-Systems International ...................... 14<br />
VDMA ......................................... 10, 16, 21<br />
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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 81
zuletzt ...<br />
Smarter Retter<br />
ohne Not<br />
Als ich mein Klapphandy mit Briefmarken-Bildschirm<br />
gegen einen dieser<br />
Hochglanz-Barren eintauschte,<br />
fühlte ich mich gegenüber einem so<br />
smarten Phone geradezu<br />
unterbelichtet. Dass es jedoch in der<br />
Lage wäre, seine Neuronen völlig<br />
neu zu vernetzen und damit seine digitale Evolution voranzutreiben, war auch<br />
für mich eine Überraschung. Es begann nämlich von sich aus, Leute anzurufen.<br />
Die freuten sich, von mir zu hören, und ich musste mir dann blitzschnell einen<br />
Grund für meinen Anruf einfallen lassen. Richtig unangenehm wurde es aber<br />
erst, als ich nichts ahnend mit dem Rad unterwegs war und trotz „E“<br />
am Bike nur mit Mühe einen Berg erklomm. Als der Angerufene statt einem<br />
„Hallo“ nur heftiges Keuchen hörte, rief er die Rettung. Wie in einem Krimi<br />
rasten sofort zwei Polizeiwagen, ein Notarzt, ein Rettungswagen und eine mit<br />
neun Mann besetzte Feuerwehr in unsere Straße. Über dieser dramatischen<br />
Szenerie zog der Rettungsheli seine Kreise auf der Suche nach der Frau,<br />
die irgendwo röchelnd vor sich hin starb. Derweil saß ich friedlich eine Apfelschorle<br />
schlürfend auf einem Herbstfest. Erst als<br />
ich mich wieder aufs E-Bike schwingen wollte,<br />
hörte ich über mir das „wt-wt-wt“ des Helikopters<br />
und sah einen Polizisten auf mich zukommen.<br />
„Sind Sie die Frau Seegmüller?“ – „Ja, das bin<br />
ich.“ – „Schön, dass es Ihnen gut geht.“ Ich blickte<br />
nach oben: „Ist der wegen mir da?“ – „Yep!“ –<br />
„Das ist mir jetzt aber peinlich!“ – „Keine Sorge,<br />
das ist unser Job.“ Mit diesen Worten zog er ab<br />
und das Rotorengeräusch entfernte sich. Noch am<br />
selben Abend bestellte ich mir ein neues Handy.<br />
Diesmal ein dümmeres... Kirsten Seegmüller<br />
Bild: Thaut Images/AdobeStock<br />
82 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19
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84 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19