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Industrieanzeiger 30.2019

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30.19<br />

28.10.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Blechfertigung Vom Coil direkt zum Biegeteil Seite 50<br />

Laserschneiden Effizient Ressourcen schonen Seite 56<br />

Arbeitsschutz Gute Sicht mit neuen Leuchten Seite 72<br />

Felix Müller, Plus10<br />

Win-win: KI-Start-up<br />

und Mittelstand Seite22<br />

Special<br />

Messe<br />

Blechexpo<br />

ab Seite 28<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 1


13.000<br />

Turkish Machinery<br />

vertritt über<br />

13.000 exportierende<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

17<br />

Die Türkei hat im Jahr<br />

2018 Maschinen und<br />

Zubehör im Wert von<br />

ca. 17 Milliarden $<br />

exportiert<br />

2 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


meinung<br />

Werker trainiert<br />

Roboter<br />

Das Teachen und Trainieren von Robotern gehört in vielen Unternehmen<br />

derzeit zu den Themen, die intensiv diskutiert werden. Das<br />

liegt vor allem an den kleiner werdenden Losgrößen in der Fertigung.<br />

Die Produkte werden individueller und die Anforderungen an<br />

die Flexibilität der Anlagen nehmen zu. Vor diesem Hintergrund<br />

müssen Roboter den Bedingungen angepasst und neu programmiert<br />

werden. Leider herrscht immer noch die Meinung vor, dass dies eine<br />

Domäne für Spezialisten ist, die im eigenen Unternehmen nicht verfügbar<br />

sind. Und weil sich niemand gerne von externen Experten<br />

abhängig macht, wird die Einführung neuer Roboter vor allem in<br />

mittelständischen Betrieben bis auf weiteres<br />

auf Eis gelegt.<br />

Keine gute Entscheidung, wie der Kongress<br />

„Forum Robotics 2“ am 10. Oktober zeigte,<br />

der gemeinsam vom <strong>Industrieanzeiger</strong> und<br />

der Technology Academy ausgerichtet wurde.<br />

An diesem Tag drehte sich im Pavillon<br />

36 auf dem Hannover Messegelände alles<br />

um die Frage, wie man einen Roboter dazu<br />

bringt, das zu tun, was er tun soll.<br />

Die Botschaft des Events ist positiv: Mittlerweile<br />

vereinfachen viele neue Ansätze die<br />

Programmierung so dramatisch, dass diese<br />

Arbeit selbst von Laien nach einer kurzen<br />

Einführungsphase erledigt werden kann.<br />

Roboterprogramme werden heute nicht<br />

mehr geschrieben, sondern „gebaut“. Und<br />

zwar auf intuitiven und einfachen Benutzer-<br />

oberflächen mit Programmbausteinen<br />

und Apps. Im Idealfall wird der Werker<br />

durch den Roboter von schwerer Arbeit<br />

entlastet und programmiert nun den eisernen<br />

Kollegen, damit der in Zukunft den<br />

Knochenjob für ihn erledigen wird. Besser<br />

geht es nicht.<br />

•<br />

Themen 30.19<br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Digitaler Zwilling<br />

16 5G-Frequenzen<br />

18 Lohnfertigung<br />

22 Künstliche Intelligenz<br />

24 E-Mobilität<br />

26 Marketing-Budgets<br />

28 Messe Blechexpo<br />

56 Laserschneiden<br />

60 Roboterschweißen<br />

62 Absaugtechnik<br />

66 Retrofit<br />

72 Arbeitsschutz<br />

76 Produkte<br />

82 Glosse<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung<br />

D 05. – 08. NOV. 2019<br />

a STUTTGART<br />

Blechbearbeitung<br />

im Weltformat<br />

Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />

Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />

Weltangebot an Produkten und<br />

Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />

von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />

Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />

und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />

Veranstaltung für die komplementären<br />

Technologien Blechbearbeitung und<br />

Fügetechnik.<br />

5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />

5 Trenn- und Umformtechnik<br />

5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />

5 Füge- und Verbindungslösungen<br />

5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />

Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Fügetechnologie<br />

Uwe Böttger<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

www.blechexpo-messe.de<br />

Bäg<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 3<br />

blechexpo@schall-messen.de


inhalt 30.19<br />

50 | Blechbearbeitung<br />

Flexibel vom Coil oder von<br />

der Tafel direkt zum Biegeteil<br />

klingt verlockend, ist aber<br />

nur unter bestimmten<br />

Rahmenbedingungen<br />

wirtschaftlich.<br />

28 | Messe Blechexpo<br />

Die jüngsten Trends und Entwicklungen<br />

in der Blech- und<br />

Profilbearbeitung erleben die<br />

Besucher der Blechexpo/<br />

Schweisstec. Trotz schwieriger<br />

Rahmenbedingungen legt<br />

das Messedoppel weiter zu.<br />

22 | Interview<br />

Start-ups sind oft Vorreiter bei der<br />

Lösung industrieller Heraus -<br />

forderungen mit KI. Im Interview<br />

erläutern Plus10-Chef Felix Müller<br />

(im Bild) und Christian Biener<br />

vom Maschinenbauer Desma ihre<br />

Zusammenarbeit.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Zum Programmieren von Robotern<br />

braucht man keinen Doktortitel<br />

10 Maschinenbaugipfel<br />

VDMA fordert angesichts konjunkturellen<br />

Abschwungs weniger Bürokratie<br />

12 Datenanalyse<br />

German Edge Cloud launcht echtzeitfähige<br />

KI-Cloud für die Industrie<br />

14 Studie<br />

Digitaler Zwilling birgt für viele<br />

Firmen ein hohes Effizienzpotenzial<br />

16 Umfrage<br />

Maschinenbauer rüsten ihre Produkte<br />

mit 5 G-Schnittstelle aus<br />

18 Lohnfertigung<br />

Kaysser investiert in umweltfreundliche<br />

Anlagen zum Pulverbeschichten<br />

19 Werkzeug- und Formenbau<br />

Hermle und Trumpf zeigen im Workshop<br />

die Vorteile additiver Verfahren<br />

●22 Interview<br />

Wie Felix Müller vom KI-Start-up<br />

Plus10 und Christian Biener vom<br />

Maschinenbauer Desma kooperieren<br />

24 Kolumne<br />

CO -Dilemma am Scheideweg – nötig<br />

2<br />

sind im Ganzen gedachte Maßnahmen<br />

26 Studie<br />

bvik-Experten informieren über die<br />

Wirkung von Marketing-Budgets<br />

Messe Blechexpo/Schweisstec<br />

●28 Blechexpo<br />

Digitalisierung und Automation auch<br />

in der Blechfertigung immer wichtiger<br />

48 Schweisstec<br />

Digital geschweißt wird schon lange –<br />

doch die Inverter können immer mehr<br />

Technik & Wissen<br />

●50 Blechbearbeitung<br />

Automatisierte Stanz-Laser-Biege-Linie<br />

beherrscht Großserie und Einzelteile<br />

56 Laserschneiden<br />

●<br />

60 Roboterschweißen<br />

Driescher nutzt die Offline-Programmierung,<br />

um schneller zu werden<br />

62 Schweißrauchabsaugung<br />

Moderne Systeme helfen Fronz Metallbau,<br />

Mitarbeiter zu gewinnen<br />

64 3D-Metalldruck<br />

Tipps für den Einstieg lieferte das<br />

Fachforum von <strong>Industrieanzeiger</strong> und<br />

Technology Academy in Hannover<br />

66 Retrofit<br />

Nach Jahren des Stillstands schweißt<br />

ein Alt-Roboter wieder<br />

68 Automatisierung<br />

Eine Roboter-Schweißzelle ist der Joker<br />

im Neukundengeschäft bei PTS<br />

70 Oberflächentechnik<br />

Virtual Reality erleichtert die Planung<br />

von Strahlanlagen<br />

●72 Arbeitsschutz<br />

Kupferspezialist KME rüstet im laufenden<br />

Betrieb auf LED-Lampen um<br />

74 Betriebsbedarf<br />

Maschinenschutztore für Schweiß -<br />

kabinen bannen die Gefahr<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

20 Menschen<br />

76 Produkte<br />

78 Firmenschriften<br />

80 Vorschau/Impressum<br />

81 Wir berichten über<br />

82 Zuletzt<br />

Zum Titelbild<br />

Rump setzt auf Virtual Reality, um Kunden<br />

die Technik seiner Strahlanlagen dreidimensional<br />

näher zu bringen. Das hat vor allem<br />

bei Sonderwünschen große Vorteile für die<br />

Projektplanung. Bild: Rump<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

Faserlaser und Automation erhöhen<br />

Effizienz in der Blechfertigung<br />

Folgen Sie uns online für<br />

58 Fertigungstechnik<br />

noch mehr News.<br />

Multifunktionales Laserwerkzeug erledigt<br />

drei Jobs im fliegenden Wechsel<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 5


augenblicke der technik<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 7


tipps der redaktion<br />

Flotter Rasen<br />

Bild: Toadi<br />

Schnelle erste Hilfe<br />

Ist man im Straßenverkehr kurz mal unkonzentriert,<br />

kann es leicht zu einem Unfall<br />

kommen. Dann heißt es: schnell handeln.<br />

Doch was, wenn man nicht weiß, wo genau<br />

man sich befindet? Oder man ist im Urlaub<br />

und spricht die Sprache nicht. Für solche<br />

Fälle gibt es Vivatar Drive von Bosch, ein<br />

Notrufsystem zum Nachrüsten, um schnelle<br />

erste Hilfe zu ermöglichen. Es besteht aus<br />

einem Stecker, einer App und dem integrierten<br />

Bosch Notruf Assistenten.<br />

Toadi ist der erste Mähroboter, der mit künstlicher<br />

Intelligenz auch Rasenkanten mähen sowie über<br />

Wege, Terrassen oder Auffahrten fahren kann. Zudem<br />

hat der Roboter die Fähigkeit Spiele zu spielen<br />

und wird (s)ein Leben lang durch Updates immer<br />

wieder neue Dinge lernen.<br />

Schon jetzt weicht Toadi Menschen und Tieren<br />

aus. Vor dem Einsatz läuft der Nutzer mit ihm im<br />

Schlepptau seine Route ab. Der Roboter erstellt<br />

dabei eine Karte des Gartens. Dazu benötigt man<br />

nur die zugehörige Smartphone-App.<br />

Bild: Bosch<br />

Kluger Helm<br />

Der smarte BH51M-Fahrradhelm<br />

ist mit einem Blinker, SOS-Funktion<br />

und 270° Beleuchtung mit Tag/<br />

Nacht-Automatik ausgestattet. So<br />

sorgt er vor allem auch wenn es<br />

dunkel wird für mehr Sicherheit<br />

auf dem Rad. Zudem kann der<br />

Helm Musik spielen. Das Design<br />

ist komfortabel sowie leicht und<br />

die Funktionalität wurde mehrfach<br />

prämiert.<br />

Bild: Livall<br />

@<br />

Eine<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Ben und der Müll<br />

Bild: The Vortex Swim/Osleston<br />

Im Juni 2019 ist der französische Schwimmer Ben Lecomte im Rahmen des<br />

Icebreaker-Projekts „The Vortex“ auf eine 550 km lange Schwimmtour<br />

durch den Müllstrudel „Great Pacific Garbage Patch“ von Hawaii nach Kalifornien<br />

geschwommen. Sein Ziel war es, damit auf die Meeresverschmutzung<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Auch an Land kämpft der Schwimmer gemeinsam mit dem neuseeländischen<br />

Outdoor-Bekleidungsunternehmen Icebreaker weiter für das Herzensprojekt.<br />

Unterstützen kann man es durch den Kauf der „Vortex“-Swim Kollektion..<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Der Weg in<br />

Ihre vernetzte<br />

Fertigung<br />

Blechexpo<br />

2019<br />

Messe Stuttgart<br />

Halle 1<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 9


nachrichten<br />

Maschinenbau-Lobby<br />

zum Branchenabschwung<br />

Maschinenbau-Gipfel | Angesichts des konjunkturellen<br />

Abschwungs will der VDMA vor allem<br />

den mittelständischen Maschinenbau stärken<br />

und fordert Bürokratieabbau.<br />

Spitzenvertreter des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

begrüßen Bundeskanzlerin Merkel auf dem<br />

Maschinenbau-Gipfel Mitte Oktober in Berlin.<br />

Bild: Nico Schröder<br />

„Die Party ist noch nicht vorbei,<br />

aber man sollte nahe am Ausgang<br />

tanzen“, hat der Präsident<br />

des Verbands deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

(VDMA), Carl Martin Welcker,<br />

die Lage des Maschinen- und<br />

Anlagenbaus in Deutschland<br />

kürzlich auf dem Maschinenbau-Gipfel<br />

in Berlin kommentiert.<br />

Laut aktueller Zahlen des<br />

Branchenverbandes verfehlt die<br />

Produktion ihr Vorjahresniveau<br />

um 1,6 % Der Auftragseingang<br />

liege um 9 % unterhalb des Vorjahres.<br />

So geht der VDMA für<br />

2019 bereits von einem Produktionsvolumen<br />

von -2 % aus und<br />

prognostiziert für 2020 – „mit<br />

viel Optimismus“, so Welcker –<br />

ein Minus in gleicher Höhe.<br />

„Noch ist unklar, ob wir uns<br />

nur in einer konjunkturellen<br />

Schwächephase oder am Beginn<br />

einer echten Rezession befinden.<br />

Aber ein schneller Aufschwung<br />

ist definitiv nicht in Sicht“, sagte<br />

Welcker in Berlin.<br />

Noch immer würde der<br />

exportstarke Maschinenbau vor<br />

allem durch Handelskonflikte<br />

der beiden wichtigsten Märkte<br />

USA und China sowie durch die<br />

Brexit-Verhandlungen belastet.<br />

Hinzu kämen gravierende Veränderungen<br />

wie der Strukturwandel<br />

der Automobilindustrie,<br />

neue Klimaschutzziele, aber<br />

auch Herausforderungen des<br />

digitalen Wandels.<br />

Politisch forderte Welcker<br />

unter anderem, Bürokratie<br />

abzubauen, um den Mittelstand<br />

zu stärken. Er nannte die nationale<br />

Umsetzung der europä -<br />

ischen Entsenderichtlinie, die<br />

beispielsweise eine notwendige,<br />

rasche Entsendung eines Monteurs<br />

in viele andere EU-Staaten<br />

fast unmöglich mache. Auch<br />

Genehmigungsverfahren für<br />

Industrieanlagen seien in<br />

Deutschland inzwischen „viel<br />

zu umständlich und zu langwierig“,<br />

wodurch neue Investitionen<br />

verhindert würden. •<br />

Neues Cluster erforscht Additive Fertigung<br />

Die Initiatoren und Treiber des Clusters<br />

nach Unterzeichnung der Absichtserklärung<br />

im Dezember 2018. Bild: Oerlikon<br />

Spitzmarke | Die Technische Universität<br />

München (TUM), Oerlikon, GE Additive<br />

und Linde gründen gemeinsam ein Cluster<br />

für Additive Fertigung. Der Zusammenschluss<br />

von Unternehmen und Organisationen<br />

erforscht und entwickelt an einem<br />

Standort Additive Fertigungstechnologien<br />

und soll dazu beitragen, AM in den Fertigungsprozess<br />

zu integrieren und es Unternehmen<br />

ermöglichen, die Technologie in ihrer<br />

Produktion einzusetzen. Dem Cluster gehören<br />

auch Regulierungsbehörden an, die<br />

den Einsatz von AM in den einzelnen Branchen<br />

überwachen und regulieren. Das Cluster<br />

wird weiteren Teilnehmern offenstehen.<br />

Als eine der ersten Initiativen des AM-<br />

Clusters bauen Oerlikon und die TUM das<br />

neue Forschungsinstitut für Additive Fertigung<br />

auf. Es wird sich auf die interdisziplinäre<br />

Forschung in den Bereichen Metallpulver,<br />

optimierte AM-Produktion und ganzheitliche<br />

Prozessintegration, einschließlich<br />

Automatisierung und AM-Digitalisierung,<br />

konzentrieren.<br />

•<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Messe Stuttgart erweitert Veranstaltungsportfolio<br />

Auslandsmesse | Die Messe<br />

Stuttgart wird erstmals als Veranstalter<br />

in Spanien aktiv. In<br />

Zusammenarbeit mit dem spanischen<br />

Verband der Hersteller<br />

automatischer Tore (APA), richtet<br />

sie in Barcelona die „APA<br />

Expo by R+T“, internationale<br />

Messe für Rollladen, Tore und<br />

Sonnenschutz aus. Die Messe<br />

soll im dreijährigen Rhythmus<br />

in Valencia stattfinden.<br />

„Wir bringen unsere Expertise<br />

als Messeveranstalter ein und<br />

über das Verbandsnetzwerk öffnen<br />

sich für uns auch neue<br />

Marktgebiete in Nordafrika<br />

und Lateinamerika. Die APA<br />

Expo ergänzt das internationale<br />

Netzwerk unserer R+T, Weltleitmesse<br />

für Rollladen, Tore und<br />

Sonnenschutz, perfekt. Mit dem<br />

Verband gewinnen wir einen<br />

sehr erfahrenen Experten auf<br />

dem Markt für Türen und Tore<br />

dazu“, sagt Roland Bleinroth,<br />

Geschäftsführer der Messe<br />

Stuttgart. •<br />

Neuer Name und<br />

Markenauftritt<br />

Lineartechnik | Die SKF Motion<br />

Technologies (SMT) firmiert<br />

nun unter dem Namen Ewellix.<br />

Das Lineartechnikunternemen<br />

wurde im Dezember 2018 durch<br />

Triton Partners übernommen.<br />

Auch mit dem neuen Markennamen<br />

wird sich das Unternehmen<br />

weiterhin auf seine Kernbereiche<br />

konzentrieren. Dazu gehören<br />

unter anderem industrielle<br />

Automatisierung, Medizintechnik<br />

und mobile Anwendungen.<br />

Neben der Weiterentwicklung<br />

der Linearkomponenten<br />

sollen smarte Sensortechnologien<br />

und deren Analyse einen<br />

Mehrwert für die Anwender<br />

bringen. Gleichzeitig konzentriert<br />

sich das Unternehmen darauf,<br />

Lösungen für aktuelle und<br />

zukünftige Herausforderungen<br />

ihrer Kunden zu entwickeln. Die<br />

Unternehmensgruppe besitzt<br />

neun Fertigungszentren in<br />

Europa, Nordamerika und<br />

Asien sowie 16 Vertriebsstandorte<br />

weltweit und beschäftigt<br />

mehr als 1400 Mitarbeiter.<br />

Bei der Entwicklung praktischer<br />

Lösungen kooperiert das<br />

Unternehmen mit Kunden aus<br />

der Automatisierungsbranche.<br />

Dazu gehören beispielsweise integrierte<br />

Systeme, welche die<br />

Reichweite von kollaborativen<br />

Robotern erweitern. •<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 11


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Messe | Bei der zweiten<br />

Ausgabe der Messe Acoustex informierten<br />

sich rund 1200 Fachbesucher<br />

bei 40 Ausstellern am<br />

1. und 2. Oktober zu den Themen<br />

Noise-Control und Sound-<br />

Design. Der Veranstalter Messe<br />

Dortmund ist zufrieden. +++<br />

Erste KI-Edge-Cloud für<br />

Mittelstand gelauncht<br />

❧<br />

+++ Innovationswettbewerb |<br />

Ein von der Leibniz Universität<br />

Hannover (LUH) geführtes Verbundprojekt<br />

gehört zu den Gewinnern<br />

des Wettbewerbs<br />

„Künstliche Intelligenz“ des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie. Das<br />

Konsortium aus 18 Partnern erarbeitete<br />

ein Konzept für den<br />

Ausbau der intelligenten Produktion,<br />

das sich gegen 16 Nominierte<br />

durchsetzte. +++<br />

❧<br />

+++ Übernahme | Die SIC Marking<br />

Gruppe hat die hundertprozentige<br />

Übernahme der Zaniboni<br />

s.r.l., einem Laserspezialisten<br />

für maßgeschneiderte<br />

Markierungs- und Rückverfolgungslösungen<br />

in der Automobil-<br />

und Maschinenbauindustrie,<br />

aus Italien abgeschlossen.<br />

Der neue Name des 1977 in Turin<br />

gegründeten Unternehmens<br />

lautet nun SIC Zaniboni. +++<br />

❧<br />

+++ Plattform | Bei seinem Innovationstag<br />

stellte der MES-<br />

Spezialist Industrie Informatik<br />

in Linz seine neue „Manufacturing<br />

Execution Plattform“<br />

(MEP) vor. Damit soll die Fertigung<br />

in Richtung der digitalen<br />

Welt geöffnet werden. +++<br />

Eine Cloud, die Daten on the Edge<br />

mithilfe von KI aufbereitet: So<br />

kündigten die Initiatoren Oncite an.<br />

Die Cloud wurde speziell für die<br />

Bedürfnisse der deutschen Industrie<br />

entwickelt. Bild: Nora Nuissl<br />

Datenanalyse | Die Loh-Group-Firmen Rittal, German Edge<br />

Cloud und IoTOS sowie Bosch Connected Industry haben<br />

eine echtzeitfähige KI-Cloud für die Industrie entwickelt.<br />

Mit Oncite platziert das deutsche<br />

Start-up German Edge<br />

Cloud die erste Künstliche Intelligenz<br />

(KI)-Edge-Cloud für die<br />

Industrie am Markt. Das verkündete<br />

das Unternehmen im<br />

Rahmen des Produktlaunches<br />

im hessischen Haiger. Gemeinsam<br />

mit Bosch Connected Industry,<br />

dem Software- und Services-Bereich<br />

für Industrie 4.0<br />

des Bosch-Konzerns, Rittal, dem<br />

Systemanbieter für Schaltschränke,<br />

IT und Klimaverteilung<br />

aus der Friedhelm Loh<br />

Group (FLG), und dem IoT-Spezialisten<br />

IoTOS, nun ebenfalls<br />

von der Friedhelm Loh Group<br />

übernommen, hat die FLG-<br />

Tochter die Lösung entwickelt.<br />

Hintergrund ist, dass man<br />

gerade dem deutschen Mittelstand<br />

eine Möglichkeit bieten<br />

wolle, Daten vor Ort, also nahe<br />

der Produktion (on the Edge) zu<br />

verarbeiten und Prozesse mittels<br />

KI-gestützter Algorithmen zu<br />

optimieren. „80 % der heute<br />

rund 170 Zettabytes an Daten<br />

kommen aus der Industrie. Viele<br />

Unternehmen wollen jedoch<br />

kein Alexa-ähnliches Gerät in<br />

der Produktion. Mit Oncite<br />

bieten wir eine bezahlbare Lösung,<br />

die es ermöglicht, Daten<br />

vor Ort aufzubereiten – und diese<br />

in ihrer Umgebung zu halten“,<br />

erläuterte Dr. Karl-Ulrich<br />

Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Rittal.<br />

Damit wolle man nicht in<br />

Konkurrenz zu großen Cloud-<br />

Anbietern wie Amazon Webservices,<br />

Microsoft oder Google<br />

treten. „Wir haben eine schlüsselfertige<br />

All-in-One-Lösung<br />

entwickelt, die an die Bedürfnisse<br />

des deutschen Mittelstands<br />

angepasst sind“, betonte Dr. Sebastian<br />

Ritz, Geschäftsführer<br />

von German Edge Cloud.<br />

Erstes Interesse kommt aus<br />

der Automobilindustrie in<br />

Deutschland. (nu) •<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Live auf der A+A<br />

05. - 08. 11. 2019<br />

Halle 1, Stand 1E28<br />

PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG VON KOPF BIS FUSS.<br />

Mit der richtigen Ausrüstung kann man volle Power geben. Das wissen wir durch unsere 100 Jahre<br />

Erfahrung als Werkzeugexperte. Nutzen Sie jetzt die ganze Expertise unserer über 60 PSA-Spezialisten und<br />

lassen sich umfassend beraten, um Ihr Unternehmen zu einem der sichersten Orte der Welt zu machen.<br />

www.hoffmann-group.com/service/persoenliche_schutzausruestung<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 13


nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

Entwickeln von Composite-Bauteilen,<br />

25. - 26. November. Ostfildern<br />

Technische Akademie Esslingen e.V.,<br />

Ostfildern<br />

www.tae.de<br />

Digitaler Zwilling kommt<br />

bei Unternehmen an<br />

❧<br />

Konstruieren mit Fluorpolymeren,<br />

26. November, Frankfurt/M.<br />

pro-K Industrieverband e.V., Frankfurt/M.<br />

www.pro-kunststoff.de<br />

❧<br />

Oberflächenbehandlung von Kupferwerkstoffen,<br />

26. November, Düsseldorf<br />

Deutsches Kupferinstitut e. V., Düsseldorf<br />

www.kupferinstitut.de<br />

❧<br />

#nwing: Das New Work Event für<br />

Ingenieure, 26. - 27. November, Düsseldorf<br />

VDI Wissensforum, Düsseldorf<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

❧<br />

EXCHAiNGE – The Supply Chainers’<br />

Community 2019, 26. - 27. November,<br />

Frankfurt/M.<br />

Euroexpo Messe- und Kongress, München<br />

www.exchainge.de/<br />

Vertrags- und Reklamationsmanagement<br />

zur Reduzierung von Produkthaftungs -<br />

risiken, 27. November, Mannheim<br />

Isgatec Akademie, Mannheim<br />

www.isgatec.com<br />

❧<br />

❧<br />

Der digitale Zwilling ist<br />

kein abstraktes Konstrukt<br />

mehr, sondern birgt für<br />

viele Firmen konkreten<br />

Mehrwert. Bild: pixelschoen/adobe.stock.com<br />

Studie | Der digitale Zwilling birgt für viele Unternehmen<br />

ein hohes Effizienzpotenzial, oft fehlt es aber noch an<br />

Know-how. Das zeigt eine aktuelle Befragung.<br />

36 % von 170 befragten deutschen<br />

Unternehmen und Organisationen<br />

haben bereits erste<br />

Konzepte für digitale Zwillinge<br />

entwickelt. Zugehörige Pilotprojekte<br />

wollen 50 % in den<br />

nächsten zwölf Monaten starten,<br />

der Transfer soll in den laufenden<br />

Betrieb erst in drei Jahren<br />

bei über 50 % der Befragten<br />

erfolgt sein. Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt die Studie „Digitale<br />

Zwillinge. Wegbereiter für Ökosysteme<br />

von morgen“, die die<br />

Managementberatung Detecon<br />

mit dem Anwenderverband des<br />

Cross-Business-Architecture<br />

Lab (CBA Lab) durchgeführt<br />

hat. Detecon ist ein Tochterunternehmen<br />

von T-Systems International,<br />

dem Digitaldienstleister<br />

der Deutschen Telekom.<br />

Mindestens 60 % der Studienteilnehmer<br />

wollen in den<br />

nächsten fünf Jahren das Konzept<br />

auf sämtliche Phasen wie<br />

Produktkonzeption, -entwicklung,<br />

Produktionsplanung, Produktion<br />

sowie Nutzung und After<br />

Sales anwenden. Während<br />

heute knapp 80 % der Befragten<br />

den digitalen Zwilling nur<br />

unternehmensintern nutzen,<br />

wollen ihn in fünf Jahren bereits<br />

77 % vor allem unternehmensübergreifend<br />

einsetzen. •<br />

Zur Prüfung befähigte Person von PSA<br />

gegen Absturz, 27. - 28. November, Brühl<br />

Haus der Technik e.V., Essen<br />

www.hdt.de<br />

!<br />

Digitaler Zwilling kann die Entwicklung<br />

neuer Produkte erleichtern.<br />

Quelle: Detecon-Studie<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


»DAS LOHNT SICH:<br />

PROZESSWÄRME<br />

EFFIZIENT NUTZEN!«<br />

Jetzt über unsere Förderung informieren auf machts-effizient.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 15


nachrichten<br />

Maschinenbauer setzen auf 5G<br />

Umfrage | Die Mehrheit der Maschinen- und Anlagenbauer<br />

plant die Ausrüstung ihrer Produkte mit einer 5G-Schnittstelle<br />

und will damit Innovationen schaffen.<br />

Deutschland will mit der Vergabe<br />

lokaler 5G-Frequenzen einen<br />

einzigartigen Weg gehen. Das<br />

gibt Industrieunternehmen die<br />

Möglichkeit, einen weltweit<br />

führenden Produktionsstandort<br />

aufzubauen. Eigene Campusnetze<br />

auf dem Werksgelände zu betreiben,<br />

bietet die Möglichkeit<br />

hoher Agilität. „Dieser Ansatz<br />

wird Innovationen im Bereich<br />

der Anwendung von 5G im Maschinen-<br />

und Anlagenbau beflügeln<br />

und die Verschmelzung der<br />

Domänen Funktechnologie und<br />

Maschinenbau beschleunigen“,<br />

sagt Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer<br />

VDMA Elektrische<br />

Automation.<br />

Dass dieser Ansatz richtig ist,<br />

zeigt die jüngste Umfrage des<br />

VDMA über „5G im Maschinenbau“<br />

unter seinen Mitgliedsfirmen.<br />

Mit einer großen Mehrheit<br />

von 69 % planen Maschinen-<br />

und Anlagenbauer, ihre<br />

Produkte mit einer 5G-Schnittstelle<br />

auszurüsten. 35 % der Befragten<br />

planen, ein Campusnetz<br />

einzuführen. Weitere 21 % sind<br />

dabei noch unentschlossen. •<br />

Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer<br />

VDMA Elektrische Automation: „Lokale<br />

5G-Frequenzen werden den Maschinenbau<br />

beflügeln.“ Bild: VDMA<br />

Fachmesse Motek einmal mehr erfolgreich<br />

Schlussbericht | Die Motek, Fachmesse für<br />

Produktions- und Montageautomatisierung,<br />

ist zusammen mit der Bondexpo,<br />

Fachmesse für Klebtechnologien, erfolgreich<br />

über die Bühne gegangen. Insgesamt 976<br />

Aussteller aus 32 Ländern waren nach<br />

Stuttgart gekommen, um Neuheiten aus den<br />

Bereichen Produktions- und Montageautomatisierung<br />

sowie Fügen und Verbinden zu<br />

präsentieren. Highlight war in diesem Jahr<br />

der integrative Themenpark Arena of Integration<br />

in Halle 6. Auf dieser Plattform ha-<br />

ben 36 Unternehmen mit 29 vernetzten Usecases<br />

Antworten auf aktuelle Fragen zu intelligenten<br />

Produktions- und Prozessketten<br />

gegeben.<br />

Die Motek hat sich einmal mehr als anwenderorientierte<br />

Arbeitsmesse präsentiert.<br />

Zufriedene 35.165 Fachbesucher belebten<br />

über vier Messetage die sechs Hallen. Der<br />

Messeveranstalter hat auch in diesem Jahr<br />

eine optimale Geschäftsatmosphäre für<br />

Aussteller und Fachbesucher geschaffen.<br />

Mit Arbeitsplatz, Espressobar, Erfrischungszone<br />

und Ruhebereich in den Randbereichen<br />

jeder Halle standen ansprechend gestaltete<br />

Areale zur Verfügung. Im kommenden<br />

Jahr wird das Messeduo Motek und<br />

Bondexpo vom 5. bis 8. Oktober stattfinden.<br />

Veranstaltungsort ist wieder das Stuttgarter<br />

Messegelände. •<br />

Auf dem Stuttgarter Messegelände drehte sich vier Tage<br />

lang alles um die Montage- und Produktionstechnik.<br />

Bild: P. E. Schall<br />

Gute Noten für<br />

die E-Move360°<br />

E-Mobility | Mit den Kernthemen<br />

Elektromobilität und autonomes<br />

Fahren haben die rund 290 Aussteller<br />

der E-Move360° mehr als<br />

10.000 Fachbesucher aufs Münchener<br />

Messegelände gelockt.<br />

Rund 30 % der Besucher kamen<br />

aus dem Ausland, 45 % waren es<br />

bei den Ausstellern, die gegenüber<br />

Vorjahr 15 % mehr Fläche belegt<br />

haben. Messechef Robert Metzger<br />

zeigte sich erfreut über den fortgesetzten<br />

Wachstumskurs. Mit der<br />

diesjährigen Messe sei eine gute<br />

Basis geschaffen worden für den<br />

im November startenden Asien-<br />

Ableger der E-Move360° in<br />

Seoul. Der Materialica Design +<br />

Technology Award wurde auf der<br />

Messe zum 17. Mal vergeben. •<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 17


nachrichten<br />

Großinvestition für eine bunte Zukunft<br />

Lohnfertigung | H. P. Kaysser investiert in zwei hochmoderne,<br />

energie- und materialsparende sowie umweltfreundliche<br />

Anlagen fürs Pulverbeschichten.<br />

Komponenten- und Systemlieferant Kaysser sieht die Investition im zweistelligen<br />

Millionenbereich als weitere Stärkung seiner Fertigungstiefe. Bild: Kaysser<br />

„Die neue Pulverbeschichtung sei ein Meilenstein auf dem Weg in<br />

eine immer buntere Zukunft“, sagt Timm Kaysser, Projektleiter und<br />

Gründerenkel. Eine vollautomatische Anlage für 2500 mm x<br />

1000 mm x 1500 mm große Bauteile wurde gerade in Betrieb genommen.<br />

Der zweite Teil des Großprojekts, für das extra zwei neue<br />

Hallen gebaut wurden, schafft Großteile bis 4 m Länge und 2 t Gewicht<br />

und wird 2020 in Betrieb gehen. In den neuen Anlagen werden<br />

sowohl Kundenaufträge als auch für die eigenen Systemlösungen<br />

benötigte Metallteile beschichtet.<br />

„Wir haben gern die Kontrolle über Termin und Qualität. Das<br />

verstehen wir unter Kundenorientierung“, unterstreicht Kaysser,<br />

weshalb es kein Thema war, diesen Prozess outzusourcen. Die neue<br />

hochmoderne Durchlaufanlage ist nicht nur extrem leistungsfähig<br />

sondern auch energie- und materialsparend sowie umweltschonend.<br />

Mit ihr lassen sich Serienteile genauso effizient beschichten wie Einzelbauteile.<br />

Der reine Farbwechsel dauert laut Kaysser nur 1 min.<br />

Die Farb- und Oberflächenqualität ist trotz dünner Schicht von<br />

gleichmäßigen und schwankungsfreien 120 μm deutlich verbessert.<br />

Angestrebt werden noch dünnere aber widerstandsfähige Beschichtungsdicken<br />

von 80 μm und sogar darunter. Dadurch will das Unternehmen<br />

eine Materialeinsparung von rund 30 % erreichen. Zusammen<br />

mit der Rückgewinnung des Oversprays von 98 % versprechen<br />

sich die Metallexperten eine deutliche Effizienzsteigerung<br />

beim Pulverbeschichten.<br />

•<br />

Anzeige<br />

Virtual Reality im Einsatz bei Rump<br />

FMB mit aktuellen<br />

Vorträgen<br />

Rump setzt bei der Präsentation seiner<br />

Strahlanlagen auf Messen und am Unternehmenssitz<br />

in Salzkotten auf Virtual Reality<br />

(VR). Mit dieser Technik kann der Maschinenbauer<br />

seine Produkte virtuell begehbar<br />

machen. VR versetzt den Nutzer per<br />

Datenbrille, Controller und einer Software<br />

in eine virtuelle 3D-Welt. VR ist eng verwandt<br />

mit der Augmented-Reality-Technologie<br />

(AR), die mit Hilfe einer Datenbrille,<br />

Smartphone oder Tablet die tatsächliche<br />

Umgebung des Nutzers um virtuelle Elemente<br />

wie 3D-Modelle oder Videos ergänzt.<br />

Mit nur wenigen Klicks auf dem Smartphone<br />

kann ein Maschinenmodell in die eigene<br />

Halle gestellt werden.<br />

Alle weiteren Informationen finden Sie im<br />

vollständigen Beitrag ab Seite 70. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong><br />

30.19<br />

28.10.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Blechfertigung Vom Coil direkt zum Biegeteil Seite 50<br />

Laserschneiden Effizient Ressourcen schonen Seite 56<br />

Arbeitsschutz Gute Sicht mit neuen Leuchten Seite 72<br />

Felix Müller, Plus10<br />

Win-win: KI-Start-up<br />

und Mittelstand Seite22<br />

Special<br />

Messe<br />

Blechexpo<br />

ab Seite 28<br />

30.19 1<br />

Zuliefermesse | Mit einem dreitägigen<br />

Vortragsprogramm bietet die 15.<br />

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau<br />

vom 6. bis 8. November einen vertieften<br />

Einblick in einzelne Technikbereiche.<br />

Am ersten Tag steht das Vortragsprogramm<br />

im Zeichen der Instandhaltung,<br />

der zweite Messetag dreht sich<br />

um Digitalisierung und Industrie 4.0<br />

und der dritte Messetag geht unter anderem<br />

der Frage, wie mit PC-basierten<br />

Steuerungen und Industrie 4.0 die Effizienz<br />

von Maschinen gesteigert werden<br />

kann, nach. •<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Additive Verfahren<br />

im Kompaktformat<br />

Werkzeug- und Formenbau | Hermle und<br />

Trumpf erläuterten vor Werkzeug- und Formenbauern<br />

im gemeinsamen Praxisworkshop die<br />

Potenziale zweier additiver Fertigungsverfahren.<br />

Viel Zuspruch bei den teilnehmenden Werkzeug- und<br />

Formenbauern fand der Workshop „Additiv fertigen“<br />

bei Hermle in Gosheim. Bild: Hermle<br />

Im Workshop am Hermle-Firmensitz in Gosheim lag<br />

der Fokus der spanenden Nachbearbeitung eines gedruckten<br />

Bauteils auf einem Hermle-Bearbeitungszentrum.<br />

Am Beispiel des additiv gefertigten Formeinsatzes<br />

wurden die Vorteile, aber auch die Grenzen zweier Verfahren<br />

erläutert: LMF (Laser Metal Fusion) von Trumpf<br />

sowie MPA (Metall Pulver Auftrag) von Hermle. Beim<br />

LMF-Verfahren wird das Bauteil in einem Pulverbett<br />

per Laser aufgebaut. Damit lassen sich beispielsweise<br />

konturnahe Kühlkanäle fertigen, die die Temperierung<br />

von Werkzeugen optimieren. Das fertige Bauteil wird<br />

anschließend von der Substratplatte gelöst. Die Finishbearbeitung<br />

zum Erreichen der Toleranzen und Oberflächeneigenschaften<br />

erfolgt auf einem Hermle-Bearbeitungszentrum.<br />

Beim MPA-Verfahren wird mittels der<br />

MPA-Technologie das Bauteil im Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums<br />

aufgebaut und dort auch wieder fräsend<br />

bearbeitet. Die teilnehmenden Werkzeug- und Formenbauer<br />

zeigten sich beeindruckt von beiden Verfahren<br />

und diskutierten engagiert die Thematik. •<br />

©hoch4.de<br />

DANKE.<br />

WIR HABEN SIE AUF DER MOTEK 2019<br />

GETROFFEN UND BEDANKEN UNS<br />

FÜR IHREN BESUCH.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 19


menschen<br />

Wechsel bei<br />

Cemecon USA<br />

Elsässer übergibt an Wink<br />

Frank Elsässer (links), Inhaber der Elsässer Filtertechnik<br />

GmbH, hat sich aus der Geschäftsführung und<br />

dem operativen Tagesgeschäft des Filterspezialisten<br />

zurückgezogen. Seit 1. Oktober ist Peter Wink<br />

(rechts) alleiniger Geschäftsführer. Bereits zum 1. Januar<br />

2018 ist Wink in die Geschäftsführung eingetreten,<br />

nachdem er zuvor mehrere leitende Funktionen in<br />

der Filtrations- und Hydraulikindustrie innehatte.<br />

Staffelstabübergabe bei in der<br />

US-amerikanischen Niederlassung<br />

der Cemecon AG, Würselen: Marjorie Steed<br />

hat die Nachfolge von Gary Lake angetreten und<br />

leitet nun die Geschäfte der Cemecon Inc in Big<br />

Flats, New York. Ihre Beförderung ist Teil eines<br />

geplanten Übergangs. Steed begann 2006 ihre<br />

Karriere bei Cemecon. 2015 wurde sie in den<br />

Vorstand aufgenommen und zum Vice President<br />

of Operations ernannt.<br />

Neuer Chef für<br />

Nordamerika<br />

Tochter wird<br />

EOS-CEO<br />

Marie Langer, Tochter des<br />

Gründers Dr. Hans J. Langer,<br />

wird ab sofort neue Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung<br />

(CEO) der EOS GmbH,<br />

Krailing, und ist als solche<br />

verantwortlich für die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens. Sie wird sich<br />

auf die Themen Strategie, Marketing,<br />

Unternehmenskommunikation als auch<br />

auf Unternehmenskultur, Organisationsund<br />

Mitarbeiterentwicklung fokussieren.<br />

Damit unterstreicht die Inhaberfamilie<br />

ihr langfristiges Engagement und stellt<br />

gleichzeitig die Weichen dafür, das Unternehmen<br />

in einem hochdynamischen und<br />

sich stetig verändernden Marktumfeld<br />

optimal zu positionieren.<br />

Hilpert baut Vertrieb aus<br />

Morgane Fodé verstärkt ab sofort als Sales Managerin<br />

das Vertriebsteam der Hilpert electronic AG<br />

in Baden-Dättwil/Schweiz. Sie verantwortet die<br />

Produktbereiche Lote und Flussmittel, Trockenschränke,<br />

Reinigungsmittel, Temperaturkontrolle<br />

sowie -aufzeichnungen und Dummy-Bauteile. Die<br />

gebürtige Belgierin betreut neben der Deutschschweiz<br />

auch die Kunden in der Romandie.<br />

Zum 1. November übernimmt<br />

der 58-jährige Bert Zoetbrood<br />

(Bild) die Leitung der Region Dekra<br />

North America in Personalunion zu seiner<br />

Aufgabe als Executive Vice President und Leiter<br />

der Region Dekra South America. Der gebürtige<br />

Niederländer arbeitet seit zehn Jahren<br />

für die globale Expertenorganisation. Er übernimmt<br />

in Nordamerika nun das Ruder von<br />

Eric Labe, der Dekra nach sieben Jahren auf<br />

eigenen Wunsch verlässt.<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Friedrich Weiler geehrt<br />

Preis Deutscher Maschinenbau |<br />

Friedrich K. Eisler, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der fränkischen<br />

Weiler Werkzeugmaschinen<br />

GmbH, ist auf dem Maschinenbau-Gipfel<br />

in Berlin für sein<br />

Lebenswerk mit dem „Preis<br />

Deutscher Maschinenbau“ geehrt<br />

worden. Die Auszeichnung<br />

überreichte ihm Carl Martin<br />

Welcker, Präsident des Verbandes<br />

Deutscher Maschinen- und<br />

Anlagenbau e. V. (VDMA) bei<br />

einer Galaveranstaltung.<br />

„Friedrich K. Eisler vereint<br />

all das, was man einem Mittelständler<br />

an Eigenschaften zuschreibt“,<br />

erklärte Claus Wilk,<br />

Chefredakteur der Zeitschrift<br />

„Produktion“ in der Laudatio.<br />

Bewegt dankte der Preisträger<br />

und meinte zum Schluss scherzend,<br />

er fühle sich nun wie ein<br />

„Hidden Champion“. •<br />

Übergabe der Ehrung an<br />

Friedrich K. Eisler, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

von Weiler (zweiter<br />

v. r.), durch Carl Martin<br />

Welcker (VDMA),<br />

Claus Wilk und Stefan<br />

Waldeisen (Verlag<br />

MI Connect). Bild:<br />

Fachzeitschrift Produktion<br />

/ Anna McMaster.<br />

26. Internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung<br />

<br />

HANNOVER<br />

Startup-Award 2019 für Gerotor<br />

Maschinenbau-Gipfel | Das<br />

Münchener Clean-Tech-Startup<br />

Gerotor ist mit dem „Startup-<br />

Award Maschinenbau-Gipfel<br />

2019“ ausgezeichnet worden.<br />

Der Award wurde durch ein<br />

Teilnehmer-Voting unter 500<br />

hochrangigen Entscheidern der<br />

Industrie an junge Unternehmen<br />

mit innovativen Konzepten und<br />

Produkten vergeben. Mit dem<br />

Stromspeicher von Gerotor<br />

können Industrie- und Produktionsunternehmen<br />

die Energieeffizienz<br />

von Maschinen und<br />

Anlagen signifikant erhöhen:<br />

Spitzenlastmanagement und<br />

Rekuperation unterstützen die<br />

Kunden dabei, den Energieverbrauch<br />

und den CO 2 -Abdruck<br />

ihres Betriebs zu senken, überflüssige<br />

Stromerzeugung zu<br />

vermeiden und dadurch zum<br />

Klimaschutz beizutragen. •<br />

Nimmt den „Startup-<br />

Award Maschinenbau-<br />

Gipfel 2019“ entgegen:<br />

Marcel Werner, Co-Founder<br />

Gerotor GmbH. Bild:<br />

Anna McMaster/VDMA/<br />

MI Connect Verlag<br />

Stellen Sie auf der<br />

weltweiten Leitmesse<br />

für Blechbearbeitung aus!<br />

EuroBLECH 2020 – Innovationen für<br />

die smarte Blechbearbeitung<br />

Blech, Rohr, Profile<br />

Handling<br />

Umformen<br />

Fertigprodukte, Zulieferteile,<br />

Baugruppen<br />

Trennen, Schneiden<br />

Fügen, Schweißen<br />

Flexible Blechbearbeitung<br />

Maschinenelemente<br />

Rohr- / Profilbearbeitung<br />

Verbundwerkstoffe<br />

Oberflächentechnik<br />

Werkzeuge<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

Prozesskontrolle,<br />

Qualitätssicherung<br />

F&E<br />

Betriebs- /<br />

Lagereinrichtungen<br />

CAD/CAM/CIM-Systeme /<br />

Datenverarbeitung<br />

Umweltschutz, Recycling<br />

www.euroblech.de<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 21


interview<br />

So funktioniert die Zusammenarbeit des Start-ups Plus10 mit Maschinenbauer Desma<br />

„Aufklärung ist essenziell“<br />

Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Wertschöpfung<br />

und die Vorreiter bei der Lösung industrieller Herausforderungen<br />

mittels KI sind meist Start-ups. Wie sie mit etablierten<br />

Unternehmen zusammenarbeiten, berichten zwei Projektpartner<br />

im Gespräch mit unserer Redaktion. ❧ Dietmar Kieser<br />

Die Konferenz „Start-up your AI“, die die<br />

Abteilung Unternehmensstrategie und -entwicklung<br />

des Fraunhofer IPA am 27. November<br />

ausrichtet, zeigt anschaulich, wie<br />

Start-ups die Industrie mit KI verändern.<br />

Aber auch ausgewählte Anwendungsfälle<br />

samt ihren Projektpartnern bringt die Konferenz<br />

auf die Bühne. Vertreter von Startups<br />

und ihre Industriepartner berichten<br />

über die Erfolgsfaktoren der technischen<br />

Realisierung und geben Einblick in die Gestaltung<br />

ihrer Zusammenarbeit. Felix Georg<br />

Müller von der Plus10 GmbH und Christian<br />

Biener vom Spritzgießmaschinenhersteller<br />

Desma teilen dort ihr Wissen mit dem<br />

Publikum. Vorab haben sie dem <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

ein Interview gegeben.<br />

Felix Georg Müller hat<br />

als Wissenschaftler am<br />

Fraunhofer IPA zusammen<br />

mit Kollegen ein<br />

Analysetool entwickelt,<br />

das Defekte in schnelltaktenden<br />

Fertigungsanlagen<br />

findet, bei der Fehlerbehebung<br />

unterstützt und<br />

ein automatisiertes Maschinenbenchmarking<br />

durchführt. Mit dieser<br />

automatisierten Produktionsoptimierung<br />

hat sich<br />

Müller zusammen mit<br />

seinen Kollegen im Januar<br />

selbstständig gemacht.<br />

Bild: IPA/Rainer Bez,<br />

Heike Quosdorf<br />

Findet ein Start-up mit KI-Relevanz leichter<br />

einen Industriepartner als ein Jungunternehmen<br />

mit anders gelagerter Expertise?<br />

Felix Müller: Industrielle Anlagen sind<br />

meist kapitalintensiv und eingebettet in<br />

übergeordnete Steuerungs- und IT-Systeme.<br />

Somit ist die Bereitschaft, hieran etwas<br />

Brandneues auszuprobieren, verständlicherweise<br />

meist begrenzt. Wenn man einen<br />

klaren Nutzen und professionelle Erfahrung<br />

nachweisen kann, ist das Interesse und die<br />

Diskussionsbereitschaft aber meist schon<br />

vorhanden. In unserem Fall versuchen wir<br />

durch bisherige Anwendungen unserer KIbasierten<br />

Optimierungstools und daran<br />

geknüpfte technische als auch wirtschaft -<br />

liche Erfahrungen, den Nutzen und die technischen<br />

Randbedingungen prägnant dar -<br />

zustellen, was die Diskussion erleichtert. Somit<br />

sehe ich KI-Start-ups nicht im Nachteil.<br />

Wieviel Engineering-Know-how sollte ein<br />

Start-up aufbieten?<br />

Müller: Keiner hat Spaß daran, dem anderen<br />

die Basics seiner Domäne beziehungsweise<br />

seines Geschäfts zu erklären. Somit<br />

sollte ein KI-Start-up, das eine Lösung für<br />

die produzierende Industrie anbietet, auch<br />

ein Grundverständnis dafür mitbringen.<br />

Ansonsten läuft man schnell Gefahr, die<br />

Schwierigkeiten zu übersehen, falsche Prioritäten<br />

zu setzen oder irrelevante Ergebnisse<br />

zu erzeugen. Ich halte Engineering-Knowhow<br />

somit für zwingend erforderlich. Die<br />

meisten bei Plus10 haben einen produk -<br />

tions- oder automatisierungstechnischen<br />

Background, was uns eine sehr hohe Akzeptanz<br />

und Problemlösungsgeschwindigkeit<br />

bei der Umsetzung bringt.<br />

Christian Biener: Um professionell in einen<br />

Bereich einsteigen zu können, ist es erforderlich,<br />

Kenntnisse zum Prozess und Ablauf für<br />

den Anwendungsbereich oder die Branche<br />

mitzubringen. Bei Plus10 war ein Grund -<br />

verständnis der Maschine von Anfang an<br />

vorhanden, sodass schnell in die Details eingestiegen<br />

werden konnte.<br />

Auf einen Blick<br />

Was? Konferenz „Start-up your AI“<br />

Wann? Mittwoch, 27. November 2019,<br />

ab 8.30 Uhr<br />

Wo? Fraunhofer IPA in Stuttgart<br />

Anmeldung: http://s.fhg.de/start-up-your-ai<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Welcher Anteil an KI steckt in der Lösung<br />

von Plus10?<br />

Müller: Der Kern unserer beiden Produkte<br />

Shannon und Darwin besteht aus mehreren<br />

Machine-Learning-Algorithmen, die das<br />

Verhalten von Fertigungsprozessen kontinuierlich<br />

erlernen und hierauf aufbauend unterschiedliche<br />

Optimierungsmodelle anwenden.<br />

Um dies initial zum Laufen zu bringen,<br />

benötigen wir circa eine Woche Trainingsdaten.<br />

Danach fangen wir an, Optimierungsvorschläge<br />

abzugeben und lernen zugleich<br />

kontinuierlich weiter. Somit basieren<br />

unsere beiden aktuellen Produkte auf KI-<br />

Methoden, aber natürlich ist hierfür eine<br />

Schale an weiteren Funktionen wie der Big-<br />

Data-Infrastruktur, Datenhandling und<br />

-vorverarbeitung sowie eine performante<br />

Frontend-Technologie für diverse Endgeräte<br />

nötig.<br />

Wie wird der Datenschutz gehandhabt?<br />

Müller: Ein sehr wichtiges Thema, was wir<br />

proaktiv mit Datenschutzexperten von Beginn<br />

an in unserer Produktentwicklung berücksichtigt<br />

haben. Zudem klären wir unsere<br />

Kunden darüber auf, welche Art an Daten<br />

wir erheben und welche Rückschlüsse<br />

auf Personen dadurch möglich wären.<br />

Biener: Dieses Thema ist sehr wichtig. Aufklärung<br />

ist, wie von Herrn Müller erwähnt,<br />

essenziell. Die Bereitschaft, in diesem Be-<br />

reich Projekte mit Kunden umzusetzen, ist<br />

nur gegeben, wenn klar ist, welche Daten zu<br />

welchem Zweck erhoben werden und, dass<br />

dabei kein Know-how des Maschinenbetreibers<br />

abwandert. Solche Bedenken müssen<br />

oft im Vorfeld ausgeräumt werden.<br />

Was ist die größte Herausforderung in der<br />

Zusammenarbeit zwischen einem Start-up<br />

und einem etablierten Unternehmen?<br />

Müller: Es ist eine eher individuelle Frage,<br />

welche Personen aus welchen Abteilungen<br />

Christian Biener ist Head<br />

of New Digital Services<br />

beim Spritzgießmaschinenhersteller<br />

Desma aus<br />

Fridingen an der Donau.<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit Felix Georg Müller<br />

vom Start-up Plus10 hat<br />

er dort die Leistungsfähigkeit<br />

von Elastomerspritzgießmaschinen<br />

signifikant gesteigert.<br />

Bild: Desma<br />

involviert sind, gar nicht so sehr die Unternehmensgröße<br />

oder das -alter. Wir haben<br />

kleine und große Kunden mit unseren<br />

KI-Tools bis jetzt begeistern können und es<br />

gab kleine und große Unternehmen, die uns<br />

aus diversen Gründen abgelehnt haben. Für<br />

mich ist es wichtig, dass man zu Beginn eine<br />

realistische Erwartungshaltung aufbaut, um<br />

den KI-Hype in die Realität zurückzu -<br />

führen.<br />

Biener: Wie bei jeder Zusammenarbeit,<br />

müssen die Wellenlänge und das Vertrauen<br />

beider Parteien stimmen. Ein Start-up muss<br />

seine Kompetenz relativ zügig unter Beweis<br />

stellen. Dieser Nachweis wurde im Falle unserer<br />

Zusammenarbeit sehr schnell erbracht.<br />

Welchen Einfluss haben die kulturellen Unterschiede<br />

auf das gemeinsame Projekt?<br />

„Ein Start-up<br />

muss seine<br />

Kompetenz<br />

relativ zügig<br />

unter Beweis<br />

stellen, was im<br />

Falle der Zusammenarbeit<br />

mit Plus10<br />

schnell erbracht<br />

wurde.“<br />

Christian Biener, Desma<br />

Müller: Viele Unternehmen arbeiten bereits<br />

agil. Das hilft sehr beim Verständnis unserer<br />

Vorgehensweise. Wir arbeiten intern in<br />

zweiwöchigen Sprints und bringen iterativ<br />

neue Funktionen heraus und nähern uns somit<br />

inkrementell einem Ziel. Dies wirkt oft<br />

nach außen ineffizient, bewirkt aber, dass<br />

Fehler sehr schnell auffallen und behoben<br />

werden können und eine Anpassung, etwa<br />

in der Lernstrategie eines neu entwickelten<br />

Moduls, bereits früh auf bestehenden Datensätzen<br />

auf Erfolg getestet wird.<br />

Biener: Der Erfolg eines gemeinsamen Projekts<br />

hängt meiner Meinung nach weniger<br />

von den unterschiedlichen Unternehmenskulturen<br />

ab, sondern viel mehr von einem<br />

kontinuierlichen Informationsaustauch und<br />

somit einer effektiven Zusammenarbeit mit<br />

schnellen Reaktionszeiten.<br />

Was ist bei der Vertragsgestaltung wichtig?<br />

Müller: Verträge müssen von beiden Seiten<br />

als fair betrachtet werden. Ein Start-up hat<br />

zudem immer die Herausforderung der Liquiditätsplanung<br />

zu managen. Wer Innovationen<br />

gemeinsam entwickeln oder daran<br />

partizipieren möchte, muss also auch für<br />

beide Seiten faire Zahlungen und Zahlungsziele<br />

aufstellen und sich daran halten.<br />

Biener: Für uns als maschinenbauendes<br />

Unternehmen ist wichtig, dass sämtliche<br />

Kenntnisse der Technologie und zum Beispiel<br />

Details der Maschinenprogramme<br />

nicht an Dritte weitergegeben werden. Dies<br />

wird meist in einer Geheimhaltungsvereinbarung<br />

geregelt. Die übrigen Vertragsdetails<br />

müssen für beide Partner akzeptabel sein. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 23


Kolumne „Von unten“<br />

CO 2 -Dilemma<br />

am Scheideweg<br />

Zeitgeist | Die völlige CO 2 -neutrale Mobilität ist eine<br />

Utopie. Ein zu schneller und radikaler Technologiewechsel<br />

würde mehr zerstören als helfen. Vielmehr<br />

nötig sind im Ganzen gedachte Maßnahmen, meint<br />

unser Kolumnist.<br />

Täglich schwirren neue Hochrechnungen<br />

und Schreckensszenarien zum Thema CO 2<br />

durch die Medienlandschaft. Zahlreiche<br />

Studien zeigen auf, mit wie viel Gigatonnen<br />

CO 2 -Ausstoß Deutschland das Weltklima<br />

belastet und wie man dies egalisieren oder<br />

vermindern könnte. Als Bürger kann man<br />

schwer nachvollziehen, welche Grundlagen<br />

und Annahmen bei diesen Untersuchungen<br />

zu Grunde gelegt wurden.<br />

Als Grundübel der Klimaveränderung<br />

wird der nun generell als umweltfeindlich<br />

deklarierte Verbrennungsmotor hingestellt.<br />

Und die für gutgläubige Dieselbesitzer nur<br />

schwer nachvollziehbaren Fahrverbote richten<br />

für viele Menschen sogar persönlichen<br />

und für uns alle auch gesamtwirtschaftlichen<br />

Schaden an. Die ideologischen Parolen<br />

(von den „bösen SUVs“) schwächen unsere<br />

Wirtschaft so sehr, dass Vollbeschäftigung<br />

und der darauf beruhende Wohlstand wohl<br />

bald der Vergangenheit angehören werden.<br />

Gewiss muss gegen die Klimaveränderung<br />

etwas getan werden. Doch diese pauschalen<br />

Verurteilungen sind zu einfach und<br />

lassen Vieles außer Acht. Die Lähmung oder<br />

Das Kohlenstoffdioxid macht an den<br />

Landesgrenzen nicht halt. Schon deshalb<br />

wird es die von den Klimaaktivisten gewünschte<br />

CO 2 -neutrale Mobilität nicht<br />

geben. Bild: lukelake/stock.adobe.com<br />

gar Ruinierung unserer wirtschaftlichen<br />

Säulen – zumal bei den weltweit höchsten<br />

Standards hierzulande – werden keinen<br />

spürbaren Beitrag leisten, um die internationalen<br />

Klimaziele zu erreichen. Und auf diese<br />

Weise wird es die von den Klimaaktivisten<br />

gewünschte CO 2 -neutrale Mobilität auch<br />

nicht geben. Wer das behauptet, ist auf dem<br />

Holzweg. Das CO 2 wird nicht an den Landesgrenzen<br />

haltmachen. Vielmehr brauchen<br />

wir im Ganzen gedachte Maßnahmen<br />

E-Auto-Empfehlung ist nicht nachhaltig<br />

Wer ausschließlich auf E-Mobilität setzt<br />

und nur diese fördert, begibt sich auf einen<br />

folgenreichen Irrweg. Rein batteriegetriebene<br />

Mobilität sorgt in Ländern, in denen der<br />

Abbau von Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan,<br />

Oxiden und weiteren Kathodenmaterialien<br />

unter widrigsten Bedingungen stattfindet,<br />

für enorme Umweltprobleme. Zerstörte<br />

Landschaften und verseuchte Böden<br />

werden die betroffenen Länder über Jahrzehnte<br />

belasten und zur nächsten umweltpolitischen<br />

Katastrophe führen. Soll das die<br />

vielgepriesene Nachhaltigkeit sein? Das zu<br />

behaupten, ist angesichts der absehbaren<br />

Probleme ebenso unverantwortlich wie unmoralisch.<br />

Auch der wachsende Batterieschrott,<br />

der zum Entsorgen oder Recyceln<br />

anstehen wird, bringt eine Belastung der<br />

Umwelt mit sich. Hier gilt es, effektive<br />

Regelungen und Vorschriften zu erarbeiten,<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


news & management<br />

und zwar bevor wir uns in dieses Abenteuer<br />

stürzen.<br />

Es kann nicht die einzige Lösung sein,<br />

auf die E-Mobilität zu setzen und die Energieversorgung<br />

bei uns mit Windenergie zu<br />

sichern. Die E-Mobilität wird in bestimmten<br />

Bereichen sicher ihren Beitrag leisten, aber<br />

das wird nicht flächendeckend sein. Vielmehr<br />

müssen auch die anderen alternativen<br />

Antriebstechnologien vorangetrieben werden<br />

und ihren Low-Carb-Beitrag leisten.<br />

Und ich bin fest davon überzeugt, dass<br />

Bild: Alfred Gramling<br />

Von unten<br />

Klimawandel, Energiewende<br />

und Mobilitätswandel<br />

werden heiß<br />

diskutiert. Unsere Kolumnisten,<br />

vier erfahrene<br />

Berufstätige, erleben<br />

und beobachten den<br />

Wandel, die Pläne und<br />

die Panik im Berufsalltag<br />

aus nächster Nähe.<br />

Heute beschreibt der<br />

Antriebstechnikspezialist<br />

Alfred Gramling<br />

seine Sicht.<br />

selbst der Verbrennungsmotor zu einer umweltfreundlichen<br />

Renaissance aufsteigen<br />

kann.<br />

China und die USA treiben ein Spiel, das<br />

in Sachen Klimawandel und Umweltschutz<br />

kontraproduktiv ist. Das Reich der Mitte<br />

setzt voll auf E-Mobilität, damit die Luft in<br />

seinen riesigen Städten besser werden soll.<br />

Zur gleichen Zeit jedoch lässt die chinesische<br />

Regierung viele neue Kohlekraftwerke<br />

bauen. Vor diesem Hintergrund bildet der<br />

chinesische Weg nur eine Scheinlösung, eine<br />

Verlagerung des Klimaproblems außerhalb<br />

der Scheinwerfer. Und dennoch wird China<br />

als Vorbild für uns dargestellt.<br />

Die Themen Klimaschutz, CO 2 -Grenzwerte,<br />

Erderwärmung haben das ökologische<br />

Bewusstsein der Deutschen verändert.<br />

Dies ist gut so. Doch wir überspannen den<br />

Bogen, wenn wir das Auto als Hauptverursacher<br />

des CO 2 verdammen. Kraftwerke,<br />

Billigflieger, Kreuzfahrtschiffe und die Überseefrachter<br />

als mit die größten Umweltkiller<br />

bleiben im Hintergrund. Dabei sind die heutigen<br />

Autos mit ihren modernen Technologien<br />

längst nicht mehr „die Bösen“.<br />

Den Ideologen muss ganz deutlich gesagt<br />

und erklärt werden: Es ist nicht alles umweltfreundlich,<br />

was uns als klimarettend<br />

und umweltschonend dargestellt wird. Mit<br />

polemischen Darstellungen und einem wirtschaftlichen<br />

Einbruch wird Deutschland seine<br />

führende Rolle verlieren. Und es ist nicht<br />

ersichtlich, dass die dann dominierenden<br />

Länder das Klima retten werden.<br />

Was wir brauchen, sind wohldurchdachte<br />

Strategien zur Verbesserung der Alltagsmobilität<br />

und keine Verbote. Es gilt, behutsam,<br />

mit Sinn und Verstand, an der CO 2<br />

-Reduktion zu arbeiten, damit wir Marktführer<br />

für Autos und Maschinen bleiben<br />

und es auch mit den zukünftigen Technologien<br />

werden – gerade auch aus ökologischen<br />

Gründen.<br />

Die Mobilität der Zukunft wird ganz<br />

sicher bunter und vielfältiger werden, doch<br />

sie wird nie ganz CO 2 -neutral sein können.<br />

Und der zu schnelle und zu radikale Technologiewechsel<br />

würde mehr zerstören als helfen.<br />

Deshalb wünsche ich mir, dass nach der<br />

aufgeheizten Diskussionsphase nun mit<br />

kühlerem Kopf agiert wird, kurzfristig<br />

machbare Ziele umgesetzt werden und von<br />

allen Seiten gemeinsam an langfristigen<br />

Zielen gearbeitet wird – und das, ohne die<br />

Arbeitsplätze zu gefährden. •<br />

*Der Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder<br />

und nicht immer die der Redaktion<br />

Alfred Gramling<br />

Experte für Technologie und Kostenanalysen<br />

für Antriebstechnik bei einem Automobilhersteller<br />

HSE-Management<br />

digital gestalten.<br />

Quentic ist die Software-Lösung, die alle Akteure, Aufgaben<br />

und Informationen aus HSE und CSR ganzheitlich verbindet.<br />

Dies vereinfacht das Vorgehen für alle Beteiligten enorm.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 25


news & management<br />

Im Langzeitvergleich zeigt sich, dass<br />

die Marketing-Budgets deutscher<br />

B2B-Unternehmen aktuell schrumpfen.<br />

Bild: sabthai/stock.adobe.com<br />

raum von 0,95 % auf den Spitzenwert von<br />

1,75 % in 2017 gesteigert hat. Seit 2011 untersucht<br />

der Verband jedes Jahr die Budgetentwicklung<br />

im Bereich Marketing und<br />

Kommunikation deutscher B2B-Unternehmen.<br />

Wissenschaftlich unterstützt wird der<br />

bvik von Prof. Dr. Carsten Baumgarth<br />

(HWR Berlin) und dem Marktforschungs -<br />

unternehmen Kantar.<br />

bvik-Experten informieren über Marketing-Budgets<br />

Das bremst<br />

Marketing-Erfolge<br />

Langzeitvergleich | Die bvik-Studie „B2B-Marketing-<br />

Budgets“ belegt, dass die deutsche Industrie noch zu<br />

wenig aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat:<br />

Schrumpfende Budgets und fehlendes Analysten-<br />

Know-how hemmen erfolgreiches Marketing.<br />

Von 2014 bis 2017 zeigte sich eine Verdoppelung<br />

des Etats für Marketing und Kommunikation<br />

in deutschen B2B-Unternehmen<br />

von durchschnittlich 1,3 auf 2,6 Mio. Euro.<br />

Die Entwicklung der Budgets, die B2B-<br />

Marketer sowohl für interne als auch externe<br />

Leistungen ausgeben konnten, gab Anlass<br />

zu einer erfreulichen Annahme: Viele<br />

Unternehmensleitungen – auch im Mittelstand<br />

– haben den wichtigen Beitrag von<br />

professionellem B2B-Marketing zum Unternehmenserfolg<br />

anerkannt.<br />

Positiv war außerdem, dass sich der Anteil<br />

der Marketing-Budgets am Jahresumsatz<br />

laut der Studie des bvik in diesem Zeit-<br />

Wende 2018: Marketing-Budgets gesunken<br />

Nach mehreren Jahren, in denen die Marketing-Budgets<br />

gestiegen sind, zeigte sich für<br />

2018 zum ersten Mal ein deutlicher Rückgang.<br />

Das durchschnittliche Gesamtbudget<br />

ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund<br />

37 % gesunken. Die Verringerung des externen<br />

Budgets fällt besonders deutlich aus.<br />

Auch der prozentuale Anteil des Marketing-<br />

Budgets am Gesamtumsatz sinkt mit<br />

0,99 % fast auf den Wert von 2014<br />

(0,95 %) (siehe Grafik). Keine guten Nachrichten<br />

für B2B-Marketer und ihre externen<br />

Dienstleister. Doch woran liegt es, dass in<br />

Krisenzeiten gerade das Industrie-Marketing<br />

drastische Budgetkürzungen hinnehmen<br />

muss und wie lässt sich das ändern?<br />

B2B-Marketing ohne strategische Relevanz<br />

Eine Abteilung, die einen starken Einfluss<br />

auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens<br />

hat und hohe Wertschätzung<br />

durch das Top-Management genießt, wird<br />

sicherlich nicht jedes Jahr aufs Neue um<br />

Budgets und Ressourcen kämpfen müssen.<br />

Leider hat die Marketing-Abteilung in<br />

B2B-Unternehmen diesen Stellenwert noch<br />

selten erreicht, wie die bvik-Studie im Jahresverlauf<br />

zeigt. 2014 sahen noch weniger<br />

als ein Drittel der befragten Marketingverantwortlichen<br />

einen starken Einfluss der eigenen<br />

Abteilung auf die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens. Auch nur<br />

knapp über die Hälfte der befragten Personen<br />

bescheinigten der eigenen Marketing-<br />

Abteilung eine hohe Wertschätzung durch<br />

das Top-Management. 2017 hatten sich diese<br />

Werte zwar leicht erhöht, allerdings sind<br />

über die Hälfte der befragten B2B-Marketingabteilungen<br />

immer noch der Auffas-<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


sung, dass sie keinen starken Einfluss auf<br />

strategische Aspekte haben.<br />

Höherer Stellenwert durch Controlling-<br />

Orientierung und Datenanalyse<br />

Doch welche Eigenschaften könnten der<br />

Marketing-Abteilung helfen, ihren internen<br />

Stellenwert zu erhöhen? Dieser Fragestellung<br />

ging die Studie bereits im Sonderteil<br />

2014 nach. Es wurde deutlich, dass<br />

Controlling- oder Zahlen-Orientierung als<br />

Eigenschaft den stärksten Einfluss auf den<br />

Stellenwert einer Marketing-Abteilung im<br />

Unternehmen bzw. das hohe Ansehen durch<br />

das Top-Managements hat.<br />

Allerdings charakterisierten 2014 lediglich<br />

rund 10 % der befragten B2B-Marketer<br />

ihre Abteilung als zahlenorientiert – hingegen<br />

wurden insbesondere Merkmale der Innovation<br />

und Kreativität genannt. Schon<br />

2014 forderte daher Baumgarth: „Das Thema<br />

Controlling muss stärker in den Marketing-Lehrplänen<br />

von deutschen Hochschulen<br />

vertreten sein, damit die künftigen Marketer<br />

das Handwerkszeug für eine professionelle<br />

Erfolgsmessung vermittelt bekommen.“<br />

Daten-Analysten fehlen nach wie vor<br />

Fähigkeiten im Bereich Datenanalyse werden<br />

inzwischen im Kontext von „Big Data“<br />

zum Top-Erfolgsfaktor für B2B-Marketer,<br />

doch leider fehlt es in den Marketing -<br />

Marketing-Budgets im Jahresverlauf<br />

Grafik 1: Anteil der<br />

Marketing-Budgets am<br />

Jahresumsatz, Jahres -<br />

vergleich bvik-Studie<br />

„B2B-Marketing-<br />

Budgets“ 2014 - 2018.<br />

Bild: bvik<br />

Abteilungen häufig an Spezialisten. Hier<br />

braucht es die Bereitschaft, sich für die Einstellung<br />

entsprechend qualifizierter Personen<br />

auch im Marketing einzusetzen. Eine<br />

Herausforderung, zumal Daten-Analysten<br />

im Moment auch in vielen anderen Unternehmensbereichen<br />

gesucht werden. Daher<br />

sollte zudem darauf geachtet werden, die<br />

bestehenden Mitarbeiter im Bereich<br />

Datenanalyse weiterzubilden.<br />

Fazit: Erfolgreiche und professionelle<br />

Marketing-Arbeit wird durch fehlende Budgets<br />

und fehlende fachliche Ressourcen in<br />

der Industrie ausgebremst. So kann und<br />

wird B2B-Marketing nicht an die Exzellenz<br />

im Ingenieursbereich anknüpfen. B2B-Marketer<br />

wissen um ihre Bedeutung in der Wertschöpfungskette<br />

und dürfen daher nicht die<br />

Hände resigniert in den Schoß legen. Sie<br />

müssen durch Wissensaufbau und Beherrschung<br />

der Big-Data-Klaviatur dem fehlenden<br />

Verständnis des Top-Managements entgegenwirken.<br />

Gerade in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten gilt es umso mehr, den<br />

eigenen Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />

klar nachzuweisen und somit ihren Stellenwert<br />

im Unternehmen zu erhöhen. •<br />

Verena Ellenberger<br />

Leitung der bvik-Geschäftsstelle<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 27


lechexpo<br />

Die Besucher der Blechexpo erleben,<br />

welche Potenziale der Konstruktionswerkstoff<br />

„Blech“ entlang der Wertschöpfungskette<br />

bietet. Bild: P. E. Schall<br />

Digitalisierung und Automation auch in Blechbearbeitung immer wichtiger<br />

Messedoppel<br />

legt weiter zu<br />

Blechfertigung | Die jüngsten Trends und Entwicklungen<br />

in der Blech- und Profilbearbeitung stehen<br />

vom 5. bis 8. November im Fokus des Stuttgarter<br />

Messedoppels Blech expo und Schweisstec.<br />

Blechexpo/<br />

Schweisstec<br />

Das Messedoppel Blechexpo/Schweisstec<br />

bietet einen umfassenden Überblick über die<br />

Be- und Verarbeitung von Blechen, Rohren<br />

und Profilen sowie die Schweiß-, Füge- und<br />

Verbindungstechnik.<br />

Termin: 5. bis 8. November 2019<br />

Ort: Messegelände Stuttgart<br />

Weitere Infos: www.blechexpo-messe.de,<br />

www.schweisstec-messe.de<br />

Veranstalter: P. E. Schall, Frickenhausen<br />

Die 14. Blechexpo und die 7. Schweisstec<br />

präsentieren den Besuchern ein umfassendes<br />

Produkt- und Leistungsangebot rund um<br />

das thermische und mechanische Be- und<br />

Verarbeiten von Blechen, Rohren und Profilen<br />

sowie die Schweiß-, Füge- und Verbindungstechnik.<br />

Bereits im Vorfeld der Messen<br />

teilte Messeunternehmen P. E. Schall als<br />

Veranstalter mit, dass die beiden komplementären<br />

Branchenschauen einige bisherige<br />

Bestmarken übertreffen werden: Die Ausstellerzahl<br />

gehe auf 1500 zu und die verkaufte<br />

Standfläche sei um 15 % gewachsen.<br />

Auch die Internationalität der Aussteller ist<br />

gestiegen: Im Vergleich zu 2017 habe sich<br />

die Zahl der Buchungen und Reservierungen<br />

aus dem Ausland verdoppelt. Als Grund<br />

für den Zuwachs sieht Schall das strikt praxisorientierte<br />

Konzept des Messedoppels,<br />

das alle relevanten Themen und Trends rund<br />

um die digitalisierte und automatisierte<br />

Blech- und Metallverarbeitung abdeckt.<br />

Der Konstruktionswerkstoff Blech ist –<br />

zusammen mit Rohr- und Profilmaterialien<br />

– eine interessante Alternative zu Guss-,<br />

Stahl- oder Kunststoffkonstruktionen.<br />

FEM-optimierter Leichtbau und modulare<br />

Komponentensysteme prägen das Bild des<br />

modernen, material-, gewicht- und kostensparenden<br />

Fahrzeug-, Maschinen- und Apparatebaus.<br />

Nicht zuletzt deswegen nehmen<br />

das präzise Schneiden, Stanzen und Umformen<br />

von Stahl, Aluminium- und NE-Metall-<br />

Blechen auf der Blechexpo und der<br />

Schweisstec einen besonderen Rang ein. Der<br />

Fachbesucher erhält Lösungen und Systeme<br />

rund um die Vor- und Endbearbeitung, die<br />

Baugruppen-Komplettierung sowie das<br />

Oberflächen-Finish sichtempfindlicher Bauteile.<br />

Auch die Themen Leichtbau, Konstruktionslösungen,<br />

Handling, Qualitätssicherung,<br />

Automatisierung und Digitalisierung<br />

in der Blechbearbeitung und Fügetechnik<br />

werden umfassend behandelt.<br />

Expertentreff und Wissenstransfer<br />

Für den intensiven Gedankenaustausch organisiert<br />

stahlnews.de gemeinsam mit Schall<br />

am Abend des ersten Messetages den 4.<br />

Stahlnews-Experten-Treff. Die Veranstaltung<br />

steht unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />

in Zeiten von Globalisierung und Industrie<br />

4.0“ und richtet sich an Fachleute<br />

aus dem Industriebereich Stahl- und Blechbearbeitung,<br />

an Betreiber von Stahl-Servicecentern<br />

und an Stahldistributeure mit eigenen<br />

Anarbeitungs-Zentren. Namhafte Referenten<br />

werden in Kurzvorträgen Neues<br />

rund um die Themen Stahl und Produktion<br />

vermitteln. Am darauffolgenden Messetag<br />

werden weitere Vertreter renommierter Unternehmen<br />

Kurzvorträge im Rahmen des<br />

Blechexpo-Forums halten, um Fachbesuchern<br />

ein umfangreiches Wissens-Update<br />

mitzugeben. Der Schweisstec-Tag des ZVEI<br />

wird am 7. November stattfinden. •<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Hat 1200-kg-Bleche im Griff<br />

Vakuumheber | Mit ihren sechs<br />

Saugplatten hebt die Advance-<br />

Serie von Aero-Lift Vakuumtechnik<br />

(Halle 3, Stand 3201) je<br />

nach Version mühelos 400 bis<br />

1200 kg schwere Bleche fürs<br />

Be- und Entladen von Schneid -<br />

anlagen. Das umdesignte, geschlossene<br />

Gehäuse in neuer<br />

Alu-brushed Optik, die Traversen<br />

in Blau und der verlängerte schwarze Bediengriff bestimmen<br />

das Design des Hebers. Er ist handlicher als die<br />

Vorgängergeräte und bietet eine Drucktastensteuerung<br />

am Bediengriff. Die Verschlauchung wurde mittels eines<br />

neuen schwarzen Spiralschlauchs gelöst, so dass sich<br />

nichts mehr verdreht oder verheddert. Der Advance eignet<br />

sich für das Umsetzen im Bearbeitungsprozess bei<br />

der Be- und Entschickung von Werkzeugmaschinen<br />

(Schneiden, Stanzen, Nibbeln). Auch Schwenken von 0<br />

bis 90° oder Wenden von 0 auf 180° wird mittels dieses<br />

Vakuumhebers zur prozesssicheren Materialflussoptimierung.<br />

Ebenfalls erwartet die Besucher eine Sondermaschine<br />

am Stand, der Advance Kompakt. Diese Messeneuheit<br />

hebt mit einem speziellen Saugfuß gerundete<br />

Bleche wie Klöpperböden.<br />

•<br />

Arbeitsschritte zusammengefasst<br />

Multi-Blanking-Anlagen | In<br />

der Blechbearbeitung wird eine<br />

immer größere Flexibilität der<br />

Zuschnitte für komplexe Anwendungen<br />

verlangt. Selbst bei<br />

wechselnden Blechdicken müssen<br />

oft anspruchsvolle Materialien<br />

präzise und schnell geschnitten<br />

werden. Eine Bearbeitung<br />

mit separaten Quer- und<br />

Längsteilanlagen ist aber zeitaufwendig.<br />

Daher hat die b+s<br />

group (Halle 8, Stand 8405)<br />

Multi-Blanking-Anlagen entwickelt,<br />

die beide Arbeitsschritte<br />

in einem Durchlauf vereint. Somit<br />

lassen sich auch wechselnde<br />

Zuschnittsgrößen effizient und<br />

mit höchster Qualität inhouse<br />

durchführen. Die Anlagen ermöglichen<br />

eine Geschwindigkeit<br />

von bis zu 100 m/min bei Steckgrenzen<br />

über 1000 N/mm 2<br />

und Materialfestigkeiten über<br />

1500 N/mm 2 . Dank Inspektionsvorkehrungen<br />

sind diese besonders<br />

geeignet für empfindliche<br />

Oberflächen wie bei Edelstahl-<br />

und Aluminiumbändern,<br />

die beispielsweise bei Metallkomponenten<br />

für<br />

Weiße Ware oder<br />

in der Architektur<br />

für Zierelemente<br />

verwendet<br />

werden. •<br />

Misst Spaltbandbreite inline<br />

Prüfsystem | Hochgenaue optische<br />

Prüfsysteme in Kombination<br />

mit intelligenter Software zur<br />

Qualitätssicherung in der Blechindustrie<br />

gehören zur Kompetenz<br />

von imess (Halle 10, Stand<br />

10208). Zu den Exponaten gehört<br />

hier das Prüfsystem SW zur<br />

Spaltbandbreitenmessung. Die<br />

Messung der Streifenbreite erfolgt<br />

bei Stillstand des Bandes.<br />

Während des kurzen Stopps<br />

nimmt eine Kamera bei einer<br />

Verfahrgeschwindigkeit von<br />

etwa 100 mm/s kontinuierlich<br />

Bilder der einzelnen Streifen auf,<br />

die anschließend mit der Software<br />

ausgewertet werden. Die<br />

C-Bügel-Konstruktion kann flexibel<br />

in der Linie nachgerüstet<br />

werden und erfasst Messbreiten<br />

bis 1900 mm. Systeme mit geschlossenem<br />

Rahmen werden<br />

gewöhnlich entweder zwischen<br />

Treibrolle und Filzpresse oder<br />

innerhalb des Rollenkorbs installiert.<br />

Hier sind Messbreiten<br />

bis 2400 mm realisierbar. Die<br />

Messinstrumente erzielen eine<br />

Genauigkeit von ± 0,01 mm, sodass<br />

Produkttoleranzen von bis<br />

zu ± 0,1 mm messmittelfähig<br />

mit einem Index von cg > 1,67<br />

messbar sind. Ein zertifiziertes<br />

Kalibriernormal dient als Leistungsnachweis.<br />

•<br />

Beidseitige Bearbeitung in<br />

einem Durchgang<br />

Richtanlage | Mit dem EdgeBreaker 3000 präsentiert Arku<br />

(Halle 1, Stand 1001) eine seiner neuesten Entgratmaschinen<br />

für Laser- und Stanzteile. Die Maschine verfügt über zwei hintereinander<br />

geschaltete Bearbeitungszonen, die bis zu 80 mm<br />

dicke Blechteile auch in großen Stückzahlen beidseitig in einem<br />

Arbeitsgang entgraten und verrunden. Dies macht erneutes<br />

Einlegen der Teile überflüssig und soll rund die Hälfte der<br />

Arbeitszeit sparen. Weitere Vorteile bietet der EdgeBreaker<br />

3000 durch sein spezielles Bürstenwechsel-Klicksystem. Es erlaubt<br />

das einfache und schnelle Wechseln von Schleifmitteln<br />

und damit eine schnelle und flexible Anpassung an die gestellte<br />

Entgrataufgabe. Die automatische<br />

Ka librierung misst zudem<br />

den Schleifmittelverbrauch und<br />

kom pensiert diesen selbstständig.<br />

Außerdem erleben Besucher<br />

am Stand die hydraulische Präzisionsrichtmaschine<br />

FlatMaster,<br />

die Stanz- und Laserteile<br />

oder Sägeblätter bis 12 mm Dicke<br />

innerhalb kürzester Zeit<br />

richtet. Anschließend durchlaufen<br />

die Bleche die Folgeprozesse<br />

schnell und prozesssicher. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 29


lechexpo<br />

Die Digitalisierung unterstützt Blechfertiger<br />

bei der täglichen Arbeit.<br />

Auf der Blechexpo zeigt Trumpf neue<br />

Lösungen für die vernetzte Fertigung.<br />

Bild: Trumpf<br />

ternehmen, wie sich beispielsweise mit „Fabrikdesign“<br />

bis zu 50 % des Aufwandes einsparen<br />

lassen.<br />

Die von den Ditzingern gezeigten Lösungen<br />

setzen auf Sensoren, Software und Services.<br />

Unter anderem demonstriert das Unternehmen<br />

auf der Messe, wie sich auch bestehende<br />

Maschinenparks um vernetzte Anwendungen<br />

erweitern lassen. „Digitale Lösungen<br />

sind heutzutage die Voraussetzung<br />

für die Automatisierung von Produktionsprozessen.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich Fertigungsverfahren<br />

optimieren, die Qualität<br />

steigern, Störungen vermeiden und eine<br />

gleichmäßigere Auslastung aller Maschinen<br />

und Arbeitsplätze realisieren“, sagt Prokop.<br />

Bei vor- und nachgelagerten Prozessen bis zu 50 % des Aufwands sparen<br />

Digitale Assistenten<br />

unterstützen Werker<br />

Vernetzte Produktion | Mit digitaler Vernetzung will<br />

es Trumpf (Halle 1, Stand 1402) seinen Kunden ermöglichen,<br />

auch vor- und nachgelagerte Prozesse in<br />

der Blechfertigung effizienter zu gestalten.<br />

Der Ditzinger Laser- und Blechspezialist<br />

Trumpf präsentiert neue Lösungen für die<br />

Smart Factory und zeigt, wie digital vernetzte<br />

Anwendungen helfen, die Produktion besser<br />

aufzustellen und Kosten zu sparen. „Unsere<br />

Maschinen sind hochproduktiv. Der<br />

Aufwand eines Auftragsdurchlaufes entsteht<br />

jedoch nur zu 20 Prozent in der eigentlichen<br />

Bearbeitung durch die Anlage“, sagt Heinz-<br />

Jürgen Prokop, CEO Machine Tools bei<br />

Trumpf. Mit unseren vernetzten Angeboten<br />

ermöglichen wir unseren Kunden, sich auch<br />

bei den vor- und nachgelagerten Produktionsprozessen<br />

in der Blechfertigung effizient<br />

aufzustellen.“ 80 % des Auftrages werde<br />

dort bearbeitet. Auf der Messe zeigt das Un-<br />

Digitalisierung erleichtert den Alltag<br />

Trumpf zeigt auf der Blechexpo eine komplett<br />

vernetzte Anlage und demonstriert am<br />

Einsatz einer neuen Softwarelösung, wie Digitalisierung<br />

den Arbeitsalltag erleichtern<br />

kann. Sie unterstützt Mitarbeiter in Zukunft<br />

an verschiedenen Arbeitsplätzen in der Produktion,<br />

zum Beispiel an der Maschine oder<br />

in der Montage. Passend zur jeweiligen Aufgabe<br />

liefert der digitale Helfer auf dem Tablet<br />

Informationen, die bei der täglichen Arbeit<br />

unterstützen – von Hinweisen zum korrekten<br />

Einrichten der Maschine über Tipps<br />

fürs Kommissionieren der Teile bis hin zu<br />

notwendigen Werkzeugen und Hilfsmitteln.<br />

Erfahrenen wie ungelernten Mitarbeitern ermöglicht<br />

dies selbstständiges, eigenverantwortliches<br />

und effizienteres Arbeiten. Die<br />

digitale Lösung verringert Suchzeiten und<br />

steigert die Qualität der Produktion.<br />

Auf der Messe zeigt der Maschinenbauer<br />

außerdem seine Zukunftsversion eines vorausschauenden<br />

Service am Beispiel der<br />

Power Tube. Dieser Teil des Lasergenerators<br />

fast aller CO 2 -Laserschneidmaschinen meldet<br />

dem Anwender selbstständig seinen Zustand.<br />

Der Nutzer kann so erkennen, wann<br />

er das Verbrauchsteil austauschen muss<br />

oder es Zeit für eine Nachbestellung ist. Auf<br />

diese Weise lassen sich ungeplante Maschinenstillstände<br />

vermeiden. •<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


In unterschiedlichen<br />

Feldern zuhause<br />

Schwenkbiegemaschine | Die Einsatzfelder der Turbo2plus<br />

von RAS Reinhardt (Halle 1, Stand 1604) liegen in der Fertigung<br />

von Dach- und Fassadenprofilen aber auch bei einfacheren<br />

Dünnblech-Paneelen, Einhausungen oder Kühltheken.<br />

Die Schwenk biegema -<br />

schine Turbo2plus ist in<br />

zwei Ausführungen verfügbar<br />

– für 3200 mm x<br />

2 mm und 2540 mm x<br />

2,5 mm Stahlblech.<br />

Bild: RAS Reinhardt<br />

LITHIUM-BATTERIEN<br />

NICHT SO HARMLOS,<br />

WIE SIE SCHEINEN<br />

Typ-90-Sicherheitsschränke für die<br />

sichere aktive und passive Lagerung<br />

von Lithium-Ionen-Batterien<br />

Die Anwendungsvielfalt der<br />

Turbo2plus spiegelt sich auch in<br />

der Programmierweise wider. In<br />

handwerklich orientierten Betrieben<br />

kann der Maschinenbediener<br />

das Profil direkt am Bildschirm<br />

der Maschine zeichnen<br />

oder die Maße und Winkel in<br />

Tabellenform eingeben. Die<br />

Bendex-Software programmiert<br />

das Biegeteil und schlägt verschiedene<br />

Biegeabläufe vor. Bevorzugt<br />

der Bediener eine andere<br />

Biegestrategie, kann er den<br />

vorgeschlagenen Ablauf ändern.<br />

Beim Einsatz im industriellen<br />

Umfeld entstehen die Konstruktionen<br />

auf CAD-Systemen. Der<br />

Anwender kann die im STEP-,<br />

DXF- oder GEO-Format gespeicherten<br />

Biegeteildateien direkt<br />

in die Bendex-Software importieren<br />

und mit einem Mausklick<br />

ein Biegeprogramm erzeugen.<br />

Ein ausgeklügeltes Werkzeugsystem<br />

erlaubt die Fertigung<br />

von bis zu 145 mm tiefen<br />

Kassetten. Die Werkzeuge gibt<br />

es in zwei Varianten – für nach<br />

innen ragende Biegeschenkel<br />

oder für schmale und schlanke<br />

Biegeteile. Die Segmente werden<br />

mit einem Schnellspannsystem<br />

in der Oberwange fixiert, wodurch<br />

sich kurze Rüstzeiten ergeben.<br />

Ist die Maschine sowohl<br />

mit Spitzwerkzeugen als auch<br />

mit segmentierten Oberwangen-<br />

Werkzeugen ausgestattet, erkennt<br />

ein Sensorsystem die<br />

aktuell verwendete Werkzeughöhe.<br />

Dieses neue System erhöht<br />

die Sicherheit für Bediener und<br />

Maschine und erfüllt die aktuellen<br />

Sicherheitsrichtlinien.<br />

Sobald der Bediener ein Biegeprogramm<br />

startet, positioniert<br />

der Hinteranschlag das<br />

Werkstück auf der Biegelinie.<br />

Für kleine Teile arbeitet der<br />

Werker auf der Biegewangenseite.<br />

Schwenkt er die Steuerung<br />

auf die Rückseite und arbeitet<br />

von der Anschlagseite aus, kann<br />

er auch große Gehäuse alleine<br />

biegen. Der Servoantrieb sorgt<br />

für schnelle Bewegungsabläufe<br />

und eine hohe Produktivität.<br />

Durch die automatische Biegewangen-Einstellung<br />

ist die Maschine<br />

immer auf die aktuelle<br />

Blechdicke angepasst. •<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 6 / Stand G13-G17<br />

www.asecos.com<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 31


lechexpo<br />

Automatisierte Anlage für Rohreinsteiger<br />

Rohrbearbeitung | Mit dem Laserschneidsystem<br />

ByTube 130 will<br />

Bystronic (Halle 1, Stand 1711)<br />

Produktionsbetrieben den Einstieg in<br />

die Rohrbearbeitung erleichtern.<br />

Das neuen Laserschneidesystem<br />

ByTube 130 soll es Blechbearbeitern<br />

ermöglichen, ihr Portfolio<br />

auszubauen und neue Kundengruppen<br />

zu erschließen. Das<br />

automatisierte System reduziert<br />

manuelle Eingriffe auf ein Minimum<br />

und erleichtert so laut<br />

Hersteller den Einstieg in die<br />

Rohrbearbeitung. Da 85 % des<br />

Marktpotenzials im Segment<br />

der Kleinrohre liegen, ist die<br />

ByTube 130 aufs Bearbeiten von<br />

Rohren von 10 bis 130 mm<br />

Durchmesser ausgelegt. Und da<br />

senkrechte Schnitte den größten<br />

Marktanteil ausmachen, ist sie<br />

mit einem 2D-Schneidkopf aus-<br />

gestattet. Die Ladekapazität<br />

liegt bei bis zu 17 kg/m.<br />

Zudem bietet die Anlage das<br />

Potenzial, aufwendige Bearbeitungsschritte<br />

wie das Sägen oder<br />

Bohren zu ersetzen. Dank den<br />

sauberen Schnittkanten entfällt<br />

zudem das Entgraten. Das reduziert<br />

nicht nur den personellen<br />

Aufwand, auch Durchlaufzeiten<br />

und Stückkosten lassen sich so<br />

optimieren.<br />

Erhältlich in zwei Leistungsstufen<br />

– 2 oder 3 kW – punktet<br />

das Faserlaseraggregat mit einer<br />

hohen Energieeffizienz. Ein weiteres<br />

Argument für den Faserlaser<br />

ist die gleichmäßige Schnittqualität<br />

– auch bei stark reflektierenden<br />

Buntmetallen.<br />

Ohne leistungsstarke Software<br />

ist eine moderne Blech -<br />

fertigung nicht möglich. Mit<br />

der Bedienoberfläche ByVision<br />

Tube bringen die Schweizer alle<br />

Funktionen rund ums Laserschneiden<br />

von Rohren auf einen<br />

Touch screen. Einsteiger brauchen<br />

laut Bystronic keine ausgiebige<br />

Erfahrung, um mit der<br />

Produktion zu beginnen. Das intuitive<br />

Interface ermöglicht rasches<br />

Setup für Schneidaufträge.<br />

Auf Wunsch ist auch eine<br />

Ausführung mit gespiegelter<br />

Konfiguration erhältlich. •<br />

Vielseitige Schneidtechnologie:<br />

Die ByTube 130<br />

mit einer Laserleistung<br />

bis 3 kW. Bild: Bystronic<br />

Erhöhte Tonnage und weitere Vorteile<br />

Abkanten | Mit der H-Brake Hybrid+ 230T Ultra präsentiert Safan-<br />

Darley (Halle 1, Stand 1309) eine neue Hybrid-Abkantpresse. Die<br />

Hybrid+-Serie erweitert die bestehende Hybrid-Reihe und bietet<br />

neben weiteren Vorteilen eine höhere Tonnage. Hohe Rücklaufgeschwindigkeit<br />

und Produktivität sowie ein geringer Energieverbrauch<br />

kennzeichnen den doppelten Hybridantrieb. Ein weiteres<br />

Highlight ist die Autopol-Biege-Simulationssoftware, ein 3D-System<br />

fürs Offline-Programmieren von Abkantpressen mit 3D-CAD-<br />

Dateien. Die optionale Batch&Remote-<br />

Funktion ermöglicht die automatische<br />

Verarbeitung mehrerer Teile. Dadurch<br />

werden die Programmierkosten erheblich<br />

gesenkt und das Ergebnis aller<br />

Schritte im Prozess dokumentiert.<br />

Der vollständige Ablauf<br />

von der Offline-Programmierung<br />

über das Übertragen der<br />

Programme bis zum Auslesen relevanter<br />

Informationen wird auf<br />

einem Dashboard mit einfacher<br />

Menüführung angezeigt. •<br />

Filterbrillen<br />

schützen Augen<br />

Laserschutz | Das Laserschutzfilter<br />

Typ P1P18 von Laservision (Halle 1,<br />

Stand 1304) besteht aus einem goldfarbenen,<br />

absorbierenden Kunststoff<br />

ohne zusätzliche reflektierende Beschichtung.<br />

Es weist eine Tageslichttransmission<br />

von etwa 47 % auf und<br />

besitzt damit einen sehr guten subjektiven<br />

Eindruck der visuellen Helligkeit.<br />

Das Filter ist in den beliebten<br />

Überbrillen-Fassungen F18/F22, der<br />

neuen F42 sowie als Lupenbrille, mit<br />

verschiedenen Vergrößerungen und<br />

Arbeitsabständen, in der F27, erhältlich.<br />

Es ist sehr gut für Diodenlaser<br />

von 808 bis 1064 nm, für UV-Laser,<br />

NdYAG-, Scheiben- und Faserlaser<br />

wie auch für CO 2 -Laser geeignet. •<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Maschine bearbeitet<br />

Teile automatisch<br />

Schwenkbiegen | Die Unternehmensgruppe Schröder (Halle<br />

1, Stand 1709) präsentiert Hochleistungsmaschinen zum<br />

Biegen, Trennen, Rundbiegen und Sicken. Das Highlight:<br />

die automatisierte Schwenkbiegemaschine Evo-Center.<br />

Die leistungsfähige, flexibel einsetzbare<br />

Schwenkbiegemaschine<br />

Evo-Center eignet sich perfekt<br />

für den Ausbau zum Biegezentrum<br />

einer Fertigungsstraße. Sie<br />

stellt die jüngste Entwicklung<br />

der Evolution-Reihe industrieller<br />

Hochleistungsmaschinen<br />

dar. Bei einer Nutzlänge von<br />

4040 mm kantet sie 3 mm dickes<br />

Stahlblech. Die 3D-Grafik-<br />

steuerung POS 3000, bedienbar<br />

über ein 22-Zoll-TFT-Touch -<br />

screen-Farbdisplay, steuert die<br />

weitgehend automatische Fertigung.<br />

Der Bediener ruft das Biegeprogramm<br />

auf – oder programmiert<br />

es bei Bedarf vor Ort<br />

an der Maschine. Das Blech<br />

wird einmalig an Referenzanschlagfingern<br />

ausgerichtet, der<br />

Saugplattenanschlag fixiert es<br />

und die Maschine führt die Bearbeitung<br />

von da an automatisch<br />

durch. Dank Up-and-<br />

Down-Biegewange und drehbarem<br />

Saugplattenanschlag können<br />

sämtliche Büge an allen Seiten<br />

des Blechs ohne weiteren<br />

Eingriff durchgeführt werden.<br />

Auch der Wechsel der bis zu<br />

400 mm hohen Werkzeuge an<br />

der Oberwange mit hydrau -<br />

lischer Werkzeugklemmung erfolgt<br />

autonom – das Werkzeugwechselportal<br />

hat zwei asynchron<br />

verfahrbare Wechsler mit<br />

jeweils einer Greifeinheit. •<br />

Die neue, hochgradig automatisierte<br />

Schwenkbiegemaschine<br />

Evo-Center<br />

ist für die Integration in<br />

Fertigungsstraßen geeignet.<br />

Bild: Schröder<br />

ERWECKEN<br />

SIE METALL<br />

ZUM LEBEN<br />

NOV. 5 - 8<br />

HALLE 1<br />

STAND 1713<br />

CADMAN® SUITE<br />

Intelligente Software<br />

CADMAN® ist ein komplettes Softwarepaket für Laserschneiden, Stanzen<br />

und Biegen. Durch den Einsatz der einzelnen Softwaremodule erhöhen Sie<br />

Qualität und Effizienz in der Produktion. Die Kombination der Softwarepakete<br />

ermöglicht reibungslose Prozessabläufe:<br />

• CADMAN-SDI: importiert 3D-Dateien und zeigt Kosttreiber<br />

• CADMAN-B/-L/–P: erstellen Laserschneid-, Stanz- und Biegeprogramme<br />

• Touch-B/-L/-P: liefern Echtzeit-Informationen von den Maschinen<br />

• CADMAN-JOB: steuert jeden Schritt in der Produktion<br />

• Touch-i4: Sortieren und Prüfen von Schneidaufträgen; Anzeigen von<br />

KPI-Daten und Maschinenauslastung; Einbinden von Fremdmaschinen<br />

Wir helfen Ihnen, Metall zum Leben zu erwecken: lvdgroup.com.<br />

SHEET METALWORKING, OUR PASSION, YOUR SOLUTION<br />

LASER PUNCH BEND INTEGRATE<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 33


lechexpo<br />

Automatik erfüllt<br />

hohe Anforderungen<br />

Wasserstrahlschneiden | Mit einer intelligenten Schnittführungs-Automatik<br />

will STM (Halle 5, Stand 5404) seinen<br />

Kunden neue Effizienz-Dimensionen beim Wasserstrahlschneiden<br />

erschließen.<br />

Die neue Software-Funktion<br />

„TVL“ des Anlagenbauers STM<br />

optimiert Schnittgeschwindigkeit,<br />

Winkelfehler-Ausgleich,<br />

Nachlauf- und Werkzeugkorrektur<br />

automatisch. Das erweitert<br />

das Einsatzspektrum deutlich,<br />

weil nun Bauteile mit noch<br />

höheren Genauigkeitsanforderungen<br />

als bisher kosteneffizient,<br />

komfortabel und in hoher<br />

Qualität mit dem Wasserstrahl<br />

geschnitten werden können –<br />

ohne aufwändige Tests und in<br />

reproduzierbar Ausführung.<br />

Auch verschiedene Materialgüten<br />

lassen sich mit der gleichen<br />

Einstellung in bestmöglicher<br />

Qualität verarbeiten. Der<br />

Anwender gibt über die Smart-<br />

Cut-Benutzeroberfläche einfach<br />

die wesentlichen Schneidparameter<br />

an, bevor die vollintegrierte<br />

Schneidsoftware die<br />

Maschine direkt ansteuert und<br />

den Schneidauftrag nahezu voll -<br />

automatisch ausführt. Die TVL-<br />

Funktion ist zunächst für das<br />

Schneiden von Edel- und Baustahl<br />

sowie Aluminium aller Art<br />

verfügbar, soll aber sukzessive<br />

für weitere Materialien adaptiert<br />

werden. Voraussetzung für<br />

den Einsatz ist eine Anlage des<br />

Herstellers mit STM-3D- oder<br />

STM-TAC-12-Schneidkopf –<br />

egal ob neu oder bereits in Gebrauch.<br />

TVL ist ab sofort serienmäßig<br />

in der SmartCut-Software<br />

enthalten, Bestandsanlagen<br />

können nachgerüstet werden.<br />

Für Betreiber von Premium<br />

STM-Anlagen sind Software-<br />

Updates künftig kostenlos. •<br />

Nachdem der Nutzer über<br />

die SmartCut-Oberfläche<br />

die wesent lichen Schneidparameter<br />

eingegeben<br />

hat, steuert die vollintegrierte<br />

Schneidsoftware<br />

die Maschine direkt an<br />

und führt den Auftrag<br />

nahezu voll automatisch<br />

aus. Bild STM<br />

Voll vernetzter Stanzautomat<br />

Trägt flächige Lasten<br />

Stanzen | Damit Kunden auf Industrie<br />

4.0 perfekt vorbereitet<br />

sind, vernetzt und digitalisiert<br />

Schuler (Halle 8, Stand 8511)<br />

Schritt für Schritt sein gesamtes<br />

Produktportfolio. Jüngstes Beispiel<br />

ist der von Grund auf überarbeitete<br />

Stanzautomat MC<br />

125, der mittelständischen Betrieben<br />

jetzt auch smarte Funktionen<br />

bietet. Dank zusätzlich<br />

integrierter Sensoren lässt sich<br />

der Zustand des MC 125 jederzeit<br />

überwachen. Das sichert die<br />

Produktivität des Stanzautomaten<br />

und kann ungeplante Stillstände<br />

verhindern. Besucher<br />

können diese Funktionalitäten<br />

auf ihren mobilen<br />

Endgeräten selbst<br />

erleben. Doch nicht<br />

nur die Steuerung,<br />

auch die Mechanik des<br />

Stanzautomaten hat<br />

ein Update bekommen:<br />

Die Stößelführung hat nun vorgespannte,<br />

spielfreie Rollenumlaufeinheiten.<br />

Sie gewährleisten<br />

nicht nur die nötige Präzision<br />

etwa für Bauteile mit geringem<br />

Schnittspalt, sie sind auch wartungsarm.<br />

Die steife Schweißkonstruktion<br />

sorgt dank ihrer<br />

geringen Tischdurchbiegung für<br />

hohe Werkzeugstandzeiten. Die<br />

gegeneinander laufenden Querwellen<br />

des Antriebs kompensieren<br />

dabei seitliche Rotationskräfte.<br />

Kurze Umrüstzeiten sind<br />

durch die vollautomatische und<br />

programmierbare Hub- und<br />

Stößelverstellung realisierbar. •<br />

Hebetechnik | Eurotech (Halle<br />

3, Stand 3412) realisiert standardisierte<br />

und kundenspezifische<br />

Handling- und Transportlösungen<br />

im Bereich der Vakuumtechnik.<br />

Neben einem neuen<br />

Hebegerät der Serie eT-Hoverpanel,<br />

für die Entnahme aus engen<br />

Schubladen-Regallagern, hat der Vakuumspezialist<br />

sein Produktportfolio um weitere Hebegeräte der Serie<br />

eT-Hover-modesty erweitert. Die Vakuum-Hebegeräte<br />

der eT-Hover-Familie eignen sich zum Heben von vakuumdichten,<br />

flächigen Lasten wie Glasscheiben, Blechen<br />

und Kunststoff- oder Holzplatten. Die Hebegeräte der<br />

Serie eT-Hover-panel starten bei einer Tragfähigkeit von<br />

250 kg. Abhängig von Grundrahmen und Ausstattung<br />

kann eine maximale Tragfähigkeit von bis zu 4000 kg<br />

erreicht werden. Als Erweiterung dieser Serie wurde<br />

eine sehr flache Variante, für die Entnahme aus engen<br />

Schubladen-Regallagern, konzipiert. Dabei hilft unter<br />

anderem der auch in anderen Modellen eingebaute telesopier-<br />

und schwenkbare Manipuliergriff mit Bedienpanel.<br />

Alle relevanten Abläufe können auf Wunsch hierüber<br />

gesteuert werden. Geräte dieser Ausführung sind aktuell<br />

mit 500 oder 750 kg Tragfähigkeit erhältlich. •<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Stanzt Bleche für E-Motoren<br />

Pressen | Die neuesten Präzisionspressen<br />

der Baureihen ROP<br />

(Stanz- und Umformautomaten<br />

und Servopressen) und ROS<br />

(Hochleistungsstanzautomaten)<br />

von Haulick + Roos (Halle 6,<br />

Stand 6306) sind speziell für die<br />

Herstellung von Blechen für<br />

Elektromotoren und Teilen<br />

für die E-Mobilität ausgelegt.<br />

Mit Präzisionspressen von bis<br />

zu 5000 kN Presskraft<br />

und Werkzeugeinbauräumen bis<br />

3500 mm rundet das Unternehmen<br />

sein Produktprogramm im<br />

oberen Presskraftbereich ab.<br />

Zum Portfolio gehören auch<br />

hochwertige Maschinenüberholung<br />

mit Steuerungs-Updates,<br />

die Bestandsmaschinen fit für<br />

die Zukunft machen. •<br />

Modul ergänzt<br />

Baukasten<br />

Profilieranlage | Ein kombiniertes<br />

Stanz- und Ablängmodul für<br />

die Profilieranlage 4.1 präsentiert<br />

Profilmetall (Halle 8, Stand<br />

8103). Damit erweitert das Unternehmen<br />

sein Angebot an<br />

Komponenten für das modular<br />

aufgebaute Baukastensystem<br />

aus einzelnen Fertigungszellen.<br />

Bei dem hochflexiblen Anlagenkonzept<br />

lassen sich einheitliche,<br />

einfach miteinander kombinierbare<br />

Module entsprechend den<br />

individuellen Erfordernissen zur<br />

gewünschten Rollformanlage<br />

oder Profilierstraße zusammenstellen.<br />

Auf wechselnde Pro -<br />

dukt anforderungen kann so<br />

rasch reagiert werden. Die Neuheit<br />

ist ein vollwertiges, geschlossenes<br />

Modul zum Stanzen<br />

und Trennen von Profilen. Eingesetzt<br />

werden kann es für verschiedene<br />

Ablängsysteme wie<br />

Scheren, Trennen und Sägen, die<br />

alternativ hydraulisch, servohydraulisch<br />

oder servomechanisch<br />

angetrieben werden. •<br />

ELEVATE YOUR PERFORMANCE<br />

Steigen Sie auf mit Spitzentechnologie von Mazak<br />

Mit der Optiplex Nexus ist Laserschneiden so einfach wie<br />

noch nie. Der nächste Schnitt ist Ihrer. Legen Sie los!<br />

Sie wollen noch produktiver sein? Mazak liefert Ihnen<br />

die passende Automationslösung. Erreichen Sie das<br />

nächste Level in Ihrer Produktion!<br />

Grenzenlos! Bei der Blechbearbeitung mit dem Direkt-<br />

Diodenlaser (DDL) verschwinden Limitierungen.<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 35


lechexpo<br />

Dienstleister baut 3D-Druck aus<br />

Lohnfertigung | Mit weiteren Investitionen<br />

in den Bereich Additive Fertigung mit Metallpulver<br />

baut H.P. Kaysser (Halle 1, Stand<br />

1402) seine Kompetenz im 3D-Druck aus.<br />

Eine neue Maschine mit größerem Bauraum<br />

erhöht Kapazitäten und Flexibilität der umfangreichen<br />

hauseigenen Fertigung. Darüber<br />

hinaus erweitert das Unternehmen die<br />

Bandbreite der Fertigungstechnologien für<br />

seine Systemlösungen in Metall. Die universelle<br />

Mittelformatmaschine mit industriellem<br />

Teile- und Pulvermanagement eignet<br />

sich für die flexible Serienfertigung komplexer,<br />

metallischer Bauteile. Durch den großen<br />

Bauraum von Durchmesser 300 mm x<br />

400 mm können nun größere Teile im<br />

3D-Druckverfahren hergestellt werden.<br />

Ebenso erweitert das flexible Anordnen<br />

mehrerer kleinerer Bauteile die Möglichkeiten.<br />

Ein industrielles Teile- und Pulvermanagement<br />

schafft größtmögliche Flexibilität.<br />

Das Unternehmen reagiert damit einerseits<br />

auf die gestiegenen Anfragen des Marktes<br />

nach immer komplexeren Bauteilen und<br />

kleinen Losgrößen. Andererseits will Kaysser<br />

den Bereich Additive Fertigung mittelfristig<br />

in den eigenen Fertigungsverbund aus<br />

nahezu allen modernen Blechbearbeitungstechnologien<br />

zur Herstellung seiner Systemlösungen<br />

einbinden.<br />

Mit der zweiten 3D-Druck-Maschine seit<br />

2018 verlässt Kaysser den Bereich der Prototypenfertigung<br />

und bietet konsequent Serienteile<br />

im 3D-Druckverfahren an. Doch<br />

zunächst will man sich in Leutenbach genug<br />

Zeit nehmen, die Möglichkeiten der Maschine<br />

ausgiebig kennenzulernen. Auf der<br />

Blechexpo zeigt das inhabergeführte Unternehmen<br />

seine große Bandbreite an innovativen<br />

Möglichkeiten für individuelle Kundenlösungen,<br />

die entstehen, wenn das Unternehmen<br />

frühzeitig als Entwicklungs- und<br />

Strategiepartner hinzugezogen wird. •<br />

Elektrische Presse<br />

arbeitet kippstabil<br />

Spindelpresse |<br />

Wegen ihrer drückenden<br />

Funktion<br />

haben hydraulische<br />

oder<br />

mechanische<br />

Pressen während<br />

des Arbeitsprozesses<br />

nicht die<br />

nötige Kippstabilität,<br />

die für präzise Pressvorgänge essentiell<br />

ist. Deshalb hat Synchropress (Halle 8,<br />

Stand 8117) mit der 4M eine rein elektrische<br />

Presse entwickelt, deren vier Spindeln<br />

elektronisch synchronisiert sind und den<br />

Pressenstößel nach dem ziehenden Prinzip<br />

abwärts bewegen. Die Maschine ist dadurch<br />

äußerst kippstabil und gewährleistet einen<br />

gleichmäßigen Prozessvorgang bei einer maximalen<br />

Presskraft von 4000 kN. Da sich<br />

eine Umdrehung der integrierten Servomotoren<br />

in bis zu 4 Mio. Einzelschritte unterteilen<br />

lässt, ist die Anlage zudem im<br />

10-2-mm-Bereich steuerbar, was feinfühlige<br />

sowie individuell einstellbare Stößelbewegungen<br />

ermöglicht. Sie arbeitet mittels Zwischenkreisspeicherung<br />

während des Bremsvorgangs<br />

besonders energieeffizient. •<br />

Integrierter Scanner<br />

hat mehrere Vorteile<br />

Plasmaschneiden | MicroStep (Halle 7,<br />

Stand 7410) rückt neue Lösungen aus der<br />

Laser- und Plasmatechnologie in Verbindung<br />

mit hocheffizienten Materialhandlingsystemen<br />

in den Messefokus. Als eine Neuheit<br />

im Bereich Plasmatechnologie feiert die<br />

multifunktionale MG-Baureihe Premiere.<br />

Sie ist mit einem innovativen Fasenaggregat<br />

ausgerüstet. Erstmals präsentiert der Hersteller<br />

an seinem Alleskönner den neuen<br />

Plasmarotator. Dieser hat einen integrierten<br />

Scanner, der mehrere Vorteile vereint: Die<br />

Integration des Scanners in den Plasmarotator<br />

bringt – im Vergleich zu einem separat<br />

auf der Portalbrücke verfahrenden Scanner<br />

– ein Plus an Geschwindigkeit und Präzision<br />

im Scanvorgang und somit im ganzen Bearbeitungszyklus.<br />

Mit der neuen Lösung ist<br />

keine Offsetkalibrierung mehr nötig und die<br />

Verfahrwege sind kleiner. •<br />

Großanlage für<br />

Außenhautteile<br />

Beölungssysteme | Die Sprühbreite bis<br />

4600 mm in Verbindung mit dem druckluftfreien<br />

Sprühen sind Merkmale der Sprühbeölung<br />

spray.xact 5000 von Technotrans<br />

(Halle 8, Stand 8109). Die servicefreund -<br />

liche Großanlage eignet sich besonders fürs<br />

Beölen im Karosserieaußenhautbereich. In<br />

allen anderen Bereichen punktet sie mit den<br />

bekannten Vorteilen der Technotrans-Beölungen:<br />

In den Sprühkammern verhindert<br />

ein umlaufendes Bürstensystem das Austreten<br />

von Schleppöl und dank elektronisch<br />

einstellbarer und angesteuerter Ventile entfällt<br />

aufwendiges manuelles Einstellen an<br />

den Sprühdüsen. Die Öltemperierung erfolgt<br />

direkt an der Düse, um die Flüssigkeit<br />

auf einem konstanten Temperaturniveau zu<br />

halten. Ein automatischer Düsencheck sowie<br />

die komfortable Eingabe von Sprühmustern<br />

vervollständigen die Anlage. •<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Die Türkei als Partner und Lieferant für den Maschinenbausektor<br />

Maschinen, Chancen<br />

und gemeinsamer Erfolg<br />

Der türkische Maschinenbausektor bietet enorme<br />

Potenziale. Nicht nur unseren inländischen Märkten<br />

und Akteuren, sondern vor allem auch internationalen<br />

Partnern und Kunden.<br />

STÄRKEN DES TÜRKISCHEN MASCHINENBAUSEKTORS<br />

Fortschrittliche, technische<br />

Fähigkeiten und schnelle<br />

Anpassung an neue<br />

Technologien<br />

Hohe Qualitätsstandards<br />

Spezialisierte,<br />

hochqualifizierte und<br />

erfahrene Führungskräfte<br />

Zuverlässige und schnelle<br />

Lieferzeiten<br />

After sales services<br />

Inländische Rohstoffversorgung,<br />

niedrigere Herstellungskosten<br />

Basis dafür sind Qualität nach europäischen<br />

Standards und eine beispielhafte Wirtschaftlichkeit.<br />

Sie haben dazu geführt, dass die<br />

Wachstumsraten des türkischen Maschinenbaus<br />

in den letzten Jahren deutlich höher<br />

ausfielen als das Wachstum der türkischen<br />

Gesamtwirtschaft. In gleichem Maße wuchs<br />

der Maschinenexport der Türkei und erreichte<br />

im Jahr 2018 mit 10,2 Prozent ein<br />

neues Rekordhoch. Maschinen und Maschinenzubehör<br />

bilden heute den drittgrößten<br />

Bereich der türkischen Exporte.<br />

Als Vertretung der türkischen Maschinenbauexporteure<br />

begleiten wir diesen Aufwärtstrend<br />

und treiben ihn weiter voran.<br />

Dabei legen wir gezielt mehr Wert auf Klasse<br />

als auf Masse. Unser Fokus liegt klar auf<br />

einer Steigerung unserer Exporte im Mittelund<br />

Hochtechnologiesektor, auf einem partnerschaftlichen<br />

Technologie-Transfer bzw.<br />

auf technologischen Kooperationen.<br />

Junge und gut ausgebildete<br />

Arbeitskräfte<br />

Erfolgreiche Zulieferindustrie<br />

Anpassungsfähigkeit an<br />

internationale<br />

Fertigungsstandards<br />

Gute Organisation des<br />

Industriesektors<br />

(Industriezonen, Cluster)<br />

sowie gute Infrastruktur<br />

Maschinenbau ist der Motor der türkischen Wirtschaft. Grafik: Turkish Machinery<br />

Struktur flexibler, klein und<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

Kutlu Karavelioğlu, seit 2018 Präsident der Turkish<br />

Machinery, war zuvor bereits lange Jahre im Vorstand<br />

der Exportunion aktiv.<br />

Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen<br />

einen Überblick über unsere Aktivitäten<br />

in Deutschland und informieren Sie über<br />

einzelne Branchen des türkischen Maschinenbausektors<br />

wie Werkzeugmaschinenbau<br />

und Agrartechnik. Volkswirtschaften mit einem<br />

starken Werkzeugmaschinenbau sichern<br />

sich automatisch Wettbewerbsvorteile<br />

und Wachstum in vielen weiteren Sektoren.<br />

Deshalb ist diese Branche auch in und für<br />

die Türkei von besonderer Bedeutung. Aus<br />

diesem Grund beginnen wir mit der Präsentation<br />

dieses Sektors.<br />

Die Agrartechnik gehört zu den führenden<br />

Branchen des türkischen Maschinenbaus<br />

und bildet nach der Anzahl der Unternehmen<br />

sowie der Höhe des inländischen<br />

Marktvolumens den drittgrößten Sektor der<br />

Branche.<br />

Wir hoffen, dass wir Ihnen hiermit einen<br />

tieferen Einblick in den türkischen Maschinenbausektor<br />

geben können. Für ergänzende<br />

Informationen stehen wir jederzeit zur<br />

Verfügung und freuen uns auf die weitere<br />

Zusammenarbeit.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 37


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Turkish Machinery öffnet Märkte<br />

Gemeinsame Ziele<br />

Die deutsch-türkische Zusammenarbeit basiert auf<br />

einer langen und beständigen Tradition. Diese fortzuführen<br />

liegt im Interesse aller Akteure im türkischen<br />

Maschinenbausektor.<br />

Sevda Kayhan Yilmaz,<br />

Vize-Präsidentin Turkish Machinery<br />

Deutschland ist einer unserer stärksten Partner.<br />

Von unseren Partnern haben wir viel<br />

gelernt: zum Beispiel über Standards und<br />

Normen, die Entwicklung ausgezeichneter<br />

Maschinen und nicht zuletzt das notwendige<br />

Know-how für erfolgreiche Ingenieure.<br />

Auf dieser Basis bieten wir heute unseren<br />

Partnern ein ebenso interessantes wie<br />

attraktives Angebot.<br />

Turkish Machinery, die Union der türkischen<br />

Maschinenexporteure, vertritt mit seinen<br />

aktuell 13.000 Mitgliedsunternehmen<br />

alle exportierenden türkischen Maschinenbauunternehmen<br />

und deckt die Bereiche<br />

Maschinenhersteller, Zulieferindustrie, Auftragsfertigung<br />

sowie weitere Lieferanten für<br />

Zwischen- und Endkunden ab. Die Struktur<br />

des türkischen Maschinenbausektors ist<br />

überwiegend von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen geprägt. Diese Betriebe<br />

verfügen über fundiertes Wissen und die Erfahrung,<br />

mit denen sie sich schnell an internationale<br />

Fertigungsstandards wie auch an<br />

neue Technologien anpassen können.<br />

Hohes Qualitätsbewusstsein bei wettbewerbsfähigen<br />

Preisen zeichnen das türkische<br />

Produkt- und Leistungsangebot aus. Dazu<br />

kommen zuverlässige und schnelle Lieferzeiten<br />

sowie umfassende Aftersales Services.<br />

Deutsche und türkische Unternehmen<br />

können in vielen Bereichen gegenseitig und<br />

miteinander profitieren, indem sie vorhandene<br />

Chancen und Potenziale erkennen und<br />

partnerschaftlich nutzen.<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Turkish Machinery Headquarter<br />

Mehtap Önal,<br />

Manager of the Machinery Dept.<br />

Ceyhun Atuf Kansu Cad. No: 120<br />

Balgat, Çankaya, Ankara/ Turkey<br />

Telefon: +90 (312) 4472740<br />

Fax: +90 (312) 4469605<br />

Web: www.turkishmachinery.org<br />

E-Mail: info@turkishmachinery.org<br />

Turkish Machinery Deutschland<br />

Dipl.-Oec. Ahmet Yilmaz<br />

Hagenbrücke 1-2<br />

38100 Braunschweig, Germany<br />

Telefon: +49 (531) 242 87 26<br />

Fax: +49 (531) 242 87 20<br />

Web: www.turkischemaschinen.com<br />

E-Mail: deutschland@turkishmachinery.org<br />

Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />

die Kontinuität unserer wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit, um das gute Verhältnis<br />

zwischen Deutschland und der Türkei zu<br />

stärken. Turkish Machinery wird sich weiterhin<br />

für die Intensivierung der deutschtürkischen<br />

Zusammenarbeit einsetzen,<br />

Kooperationen anbahnen, den Technologietransfer<br />

fördern. Kurz gesagt: Wir informieren<br />

Märkte und Partner und bringen<br />

gemeinsame Projekte auf den Weg. Gerne<br />

auch mit und für Sie.<br />

Wir unterstützen Sie<br />

in diesen Bereichen<br />

• Vermittlung leistungsfähiger<br />

Kooperationspartner<br />

• Informationen über die<br />

türkische Maschinenbauindustrie<br />

• Ansiedlungs- und/oder<br />

Markteintrittshilfen<br />

• Aktive Unterstützung bei<br />

Sourcing-Prozessen<br />

• Zuliefersuche in der Türkei<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Strategie von Turkish Machinery basiert auf Technologietransfer,<br />

Kooperationen und gemeinsamen Projekten.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

In den letzten zehn Jahren hat sich die Produktion der türkischen Maschinenbauindustrie mehr als verdoppelt. Bild: Positiffy/stock.adobe.com<br />

Werkzeugmaschinen aus der Türkei<br />

Eine internationale<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Laut Angaben des Europäischen Verbands der Werkzeugmaschinenindustrie<br />

(CECIMO) belegt die Türkei<br />

im europaweiten Vergleich Platz sieben bei der<br />

Produktion von Werkzeugmaschinen. Bei der Einfuhr<br />

von Werkzeugmaschinen war es sogar Platz vier<br />

innerhalb der 15 CECIMO-Mitgliedsstaaten.<br />

Struktur und Entwicklung des Werkzeugmaschinenbaus<br />

gelten als wichtige Indikatoren für die Industrie eines<br />

Landes. Der Maschinenbau wirkt als Indikator und<br />

Multiplikator für andere Branchen. In der Türkei<br />

begann die Entwicklung eigener Werkzeugmaschinen in<br />

den 80er Jahren. Im Mittelpunkt der Entwicklungen<br />

stand von Anfang an die Einführung der CNC-Technologie.<br />

So konnte deren Vorteile wie hohe Präzision,<br />

Standardisierung, Bedienerunabhängigkeit, Umstellung<br />

von arbeitsintensiven Technologien hin zu wissens- und<br />

kapitalintensiven Technologien für das eigene Portfolio<br />

genutzt werden. Zuerst wurden hauptsächlich hydraulische<br />

Pressen, Abkantpressen, Sägen und Holzbearbeitungsmaschinen<br />

entwickelt und gefertigt. Heute bieten<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 39


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

türkische Werkzeugmaschinenhersteller ein umfassendes<br />

Angebot auf technologisch hohem Niveau zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen. Das hat die Türkei im weltweiten<br />

Ranking der Maschinenbauländer auf Platz 17<br />

gebracht. Gründe für diesen Erfolg gibt es mehrere: zum<br />

Ersten die Konzentration auf Qualitätsmaschinen. Türkische<br />

Unternehmen bieten Produkte, Lösungen und<br />

Services auf qualitativ und technologisch hohem Niveau<br />

nach europäischen Standards an. Zweitens das überzeugende<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Entwicklungs- und<br />

Produktionskosten sind im Land günstiger als bei anderen<br />

Industrienationen. Dazu kommt nicht zuletzt der inländische<br />

Wettbewerb. In der Türkei gibt es vergleichsweise<br />

viele Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau-<br />

Sektor und somit große Konkurrenz. Der Wettbewerb<br />

im eigenen Markt macht die Produkte auch auf dem<br />

Weltmarkt konkurrenzfähiger. Und nicht zuletzt ist die<br />

Branche in der Türkei überwiegend von kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen geprägt, die besonders<br />

flexibel agieren.<br />

Digitale Lösungen exportieren<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 ist auch für den Werkzeugmaschinenbau<br />

in der Türkei ein wichtiges Thema.<br />

Viele Unternehmen befassen sich intensiv mit zukunftsorientierten<br />

Konzepten und entwickeln Lösungen für<br />

die Smart Factory – unter anderem Roboter und Maschinen,<br />

die miteinander kommunizieren und arbeiten.<br />

Das türkische Industrie- und<br />

Technologieministerium hat<br />

2018 eine Strategie für die digitale<br />

Transformation des Landes<br />

erarbeitet.<br />

Bild: Xtock/stock.adobe.com<br />

Der direkte Kontakt<br />

zum MIB<br />

Verband der türkischen Maschinenhersteller (MIB)<br />

Präsident: S. Emre Gencer<br />

Ankara Sanayi Odası Binası<br />

Atatürk Bulvarı No: 193 Kat: 7<br />

06680 Kavaklıdere-Ankara<br />

TURKEY<br />

Web: www.mib.org.tr<br />

Mail: mib@mib.org.tr<br />

Tel: +90 312 468 37 49<br />

Tel: +90 312 468 39 17<br />

Fax: +90 312 468 42 91<br />

Türkische Werkzeugmaschinen-Hersteller sind dabei<br />

seit vielen Jahren auch im Ausland aktiv und entwickeln<br />

ihre Produkte und Lösungen speziell für internationale<br />

Kunden und nach internationalen Standards. Einzelne<br />

Unternehmen erreichen dabei eine Exportquote von 80<br />

Prozent.<br />

Um ihre Exportaktivitäten zu unterstützen, besitzen<br />

viele Unternehmen Handelsniederlassungen in europäischen<br />

Ländern, speziell auch in Deutschland. Bisher<br />

wurde überwiegend in der Türkei geforscht und entwickelt<br />

und die Produkte dann europaweit verkauft. Im<br />

Rahmen der Internationalisierung werden F&E-<br />

Abteilungen teilweise auch ins Ausland verlagert. Türkische<br />

Hersteller exportieren Werkzeugmaschinen in über<br />

150 Länder. Hauptexportländer sind Russland, gefolgt<br />

von den USA und an dritter Stelle Deutschland. Im Jahr<br />

2018 hat die Türkei Werkzeugmaschinen im Wert von<br />

584 Mio. USD exportiert. Das entspricht einem Anstieg<br />

von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Deutschland ist in der<br />

EU mit Abstand der<br />

wichtigste Exportmarkt<br />

für den türkischen Werkzeugmaschinebau<br />

. Bild:<br />

Kzenon/stock.adobe.com<br />

MIB – das Sprachrohr der<br />

türkischen Maschinenbaubranche<br />

MIB wurde 1990 als Branchenverband der Hersteller<br />

von Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör gegründet<br />

und vertritt heute über 200 Mitgliedsunternehmen. Sitz<br />

des Verbandes ist Ankara – mitten im Zentrum des türkischen<br />

Maschinenbaus.<br />

MIB steht für Association of Turkish Machine<br />

Manufactures. Schwerpunkt der Arbeit dieses Ver -<br />

bandes ist die Förderung türkischer Unternehmen im Inland<br />

sowie die Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ein großer Bereich der Mitglieder<br />

stammt aus dem Werkzeugmaschinenbau. Deshalb<br />

gilt MIB als Ansprechpartner für diese Branche in der<br />

Türkei.<br />

Der Verband vertritt seine Mitglieder auch im Ausland;<br />

zum Beispiel in Form von Messepräsentationen<br />

oder im Rahmen der Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Branchenverbänden. So ist MIB bereits seit 1999<br />

Mitglied der CECIMO (Europäischer Verband der<br />

Werkzeugmaschinenindustrie und verwandter Fertigungstechnologien),<br />

seit 2005 Mitglied im PNEUROP<br />

(Europäischer Verband der Hersteller von Kompressoren,<br />

Vakuumpumpen, pneumatischen Werkzeugen und<br />

Allied Equipment) sowie seit 2018 bei EUROTRANS<br />

(Europäisches Komitee der Vereinigung der Hersteller<br />

von Getrieben und Getriebeteilen).<br />

Die Mitgliedsunternehmen bieten hochwertige und<br />

moderne Produkte aus den Bereichen Nahrungsmittel,<br />

Verpackung, Klimatisierungssysteme, Werkzeugmaschinen,<br />

Holzbearbeitung, Plastikbearbeitung, Arbeits- und<br />

Baumaschinen und viele mehr an. Die türkischen<br />

Hersteller sind dabei stark exportorientiert. Hauptmärkte<br />

sind die Länder der Europäischen Union, die<br />

Vereinigten Staaten von Amerika, Russland sowie die<br />

Länder des Nahen Ostens.<br />

„Türkische Unternehmen im Werkzeugmaschinenbau<br />

arbeiten auch nach internationalen Maßstäben auf<br />

hohem Niveau. Viele Unternehmen unterhalten eigene<br />

Forschungs- und Entwicklungszentren und prägen<br />

Trends in ihren jeweiligen Märkten.“<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 41


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Beispielhafte Unternehmen aus dem<br />

türkischen Werkzeugmaschinenbau<br />

MVD INAN<br />

Das Unternehmen wurde bereits 1970 gegründet und<br />

produziert heute mit 50jähriger Erfahrung vor allem<br />

Abkantpressen sowie Plasma- und Laserschneidemaschinen<br />

für die Blechbearbeitung. Die Produktpalette<br />

des Unternehmens ist vielseitig. So deckt MVD Inan mit<br />

Tafelscheren in 34 verschiedenen Ausführungen sowie<br />

Revolverstanzpressen und langlebigen Steckmetallpressen<br />

die individuelle Nachfrage von Kunden aus unterschiedlichsten<br />

Industriebranchen. Kennzeichen dabei<br />

sind der Einsatz moderner Bearbeitungs- und Steuerungstechnologien<br />

für effiziente, wirtschaftliche und<br />

präzise Maschinenlösungen. MVD Inan arbeitet<br />

weltweit mit etwa 30 Händlern zusammen und exportiert<br />

rund 90 Prozent seiner Maschinen in 95 Länder –<br />

vor allem nach Europa, Nordamerika und in den Mittleren<br />

Osten.<br />

• Umfassende Erreichbarkeit der After-Sales-Services<br />

• Unterstützung der Afters-Sales-Services durch digitale<br />

Anwendungen<br />

• Digitale Anbindung von CNC-Maschinen für umfassende<br />

Systemanalysen<br />

• Einsatz von künstlicher Intelligenz für die Daten-<br />

Erhebung und -Analyse<br />

• Der Einsatz von Apps für die interne Kommunikation<br />

sowie für die Optimierung betriebsinterner Prozesse<br />

• Die Entwicklung eines Service-Kiosks für automatisierte<br />

Servicelösungen beim Maschineneinsatz<br />

„Effizienz darf nie auf Kosten der Qualität vorangetrieben<br />

werden. Nur wenn der Dreiklang zwischen<br />

Entwicklung, Wirtschaftlichkeit und Qualität stimmt,<br />

kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Unter nehmens<br />

steigen.“<br />

Der türkische Maschinenexport<br />

betrug im Jahr<br />

2018 mehr als 17 Mrd.<br />

US-Dollar. Bild: alexlmx/<br />

stock.adobe.com<br />

„Kundenorientierung bedeutet kontinuierliche Entwicklung.<br />

Nur so können wir unser Port folio in hoher<br />

Qualität so erfolgreich unterschiedlichen Branchen<br />

anbieten.“<br />

AJAN<br />

Seit der Gründung im Jahr 1976 hat sich Ajan zu einem<br />

der führenden Hersteller von hochpräzisen Plasmamaschinen<br />

in der Türkei entwickelt. Neben der kontinuierlichen<br />

digitalen Weiterentwicklung seines Portfolios legt<br />

Ajan Wert auf einen umfassenden After-Sales-Service.<br />

Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt:<br />

DIRINLER<br />

Dirinler stellt unter anderem hochmoderne Servopressen<br />

her, die mit elektrischem Servoantrieb und integrierter<br />

CNC-Einheit präziser, schneller und mit geringerem<br />

Energieaufwand arbeiten als herkömmliche Pressen.<br />

Das Sortiment von Dirinler umfasst Excenterpressen,<br />

dazu kommen Kniehebel-, Link Drive-, Servo- und<br />

Hydraulikpressen sowie CNC-Maschinen. Speziell für<br />

den Schienenverkehr hat Dirinler Drehmaschinen entwickelt,<br />

mit denen Metallräder bearbeitet werden können,<br />

ohne sie vorher vom Waggon abmontieren zu müssen.<br />

Der Waggon wird dabei auf die Drehmaschine<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Die Türkei ist der sechsgrößte Maschinenhersteller<br />

in Europa. Bild: Turkish Machinery<br />

transportiert und angehoben. Dirinler bietet darüber hinaus<br />

Pressen für diverse Industriebereiche, beispielsweise<br />

für die Produktion von Automotoren, Haushaltsgeräten,<br />

für den Tiefbau oder auch Maschinen für die Herstellung<br />

von Solartechnik-Elementen. Mehr als 25.000<br />

Dirinler-Pressen sind inzwischen weltweit im Einsatz.<br />

„Internationaler Erfolg erfordert die Entwicklung und<br />

Ausrichtung von Maschinen und Prozesse auf unterschiedlichste<br />

An forderungen.“<br />

ERMAKSAN<br />

Ermaksan ist eines der führenden türkischen Industrieunternehmen<br />

im Bereich Blechbearbeitung und<br />

Werkzeugmaschinenbau. Mehr als 800 Mitarbeiter entwickeln<br />

und fertigen in einer modernen Produktion auf<br />

einer Fläche von 96.000 m 2 hochwertige Maschinen.<br />

Die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung umfasst<br />

allein 10.000 m 2 . Hier werden zukunftsorientierte<br />

Innovationen wie beispielsweise Faserlaser weiterentwickelt.<br />

Dazu kommen Industrie 4.0-Anwendungen und<br />

additive Fertigungsverfahren wie 3D-Drucker.<br />

Ermaksan-Maschinen bewähren sich mittlerweile weltweit<br />

in 110 Ländern. Die Produktpalette umfasst unter<br />

anderen New Generation Fiber Laser, CO 2 Laser,<br />

Gesenkbiegepressen, Hybridgesenkbiegepressen mit<br />

Servoantrieb, Plasmaschneidmaschinen, Stanzen, Scheren<br />

sowie Universal-Blechbearbeitungsmaschinen.<br />

kommen Innovation und Flexibilität für die Erfüllung<br />

individueller Kundenwünsche.“<br />

DURMAZLAR<br />

Mit über 60 Jahren Erfahrung in der Forschung und<br />

Produktion von Maschinen für die Blechbearbeitung<br />

gehört der Durmazlar Konzern heute zu den international<br />

erfolgreichen Herstellern von Werkzeugmaschinen,<br />

dessen Produkte in 120 Länder verkauft werden. Das<br />

Unternehmen produziert jährlich mehr als 8.000<br />

Maschinen auf drei technologisch hoch entwickelten<br />

Fertigungslinien und auf insgesamt 150.000 m² Fläche.<br />

Das vielschichtige Produktspektrum reicht von 2D- und<br />

3D-Lasermaschinen, Rohrlaseranlagen über Stanz-<br />

Nibbelmaschinen, Biegezenten, Tafelscheren und<br />

Plasmaschneidanlagen bis hin zu Abkantpressen und<br />

Walzbiegemaschinen. Mit der Konstruktion eigener<br />

Lasersysteme entwickelte sich Durmazlar ab 2005<br />

weiter zum Systemanbieter mit breitem Maschinenspektrum<br />

und vielseitigen Automationskomponenten.<br />

„Der Preis ist ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />

für unsere Kunden. Ebenso wichtig sind aber auch die<br />

Service- Reaktionszeit, die Verfügbarkeit von Ersatz -<br />

teilen und individuelle Problemlösungen jenseits von<br />

Standards.“<br />

„Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Präzision sind<br />

Erfolgsgaranten für unsere Werkzeugmaschinen. Dazu<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 43


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Potenziale erkennen, Chancen nutzen<br />

Agrartechnik<br />

aus der Türkei<br />

Die vorteilhafte geografische Lage und günstige<br />

Klimabedingungen bieten der türkischen Landwirtschaft<br />

gute Voraussetzungen. Die Türkei besitzt<br />

entsprechend der regionalen, klimatischen und ökologischen<br />

Unterschiede eine breit gefächerte Agrarproduktion<br />

von A wie Auberginen bis Z wie Zitronen.<br />

Von den positiven Rahmenbedingungen profitiert aber<br />

nicht nur die Landwirtschaft selbst, sondern auch der<br />

begleitende Maschinenbau. Die Vielfalt der Erzeugnisse<br />

wie auch die unterschiedlichen landwirtschaftlichen<br />

Bedingungen haben schon früh dazu geführt, dass türkische<br />

Maschinenbauer ihr Portfolio kontinuierlich ausgebaut<br />

und immer weiter optimiert haben. Sie befriedigen<br />

damit nicht nur die inländische Nachfrage, sondern<br />

Landwirtschaftliche Maschinen aus der Türkei<br />

entsprechen allen europäischen Vorgaben und Normen.<br />

Bild: Turkish Machinery<br />

reagieren auch flexibel auf internationale Markt- und<br />

Kunden-Anforderungen. Das hat im Laufe der Zeit dazu<br />

geführt, dass der landwirtschaftliche Maschinenbau<br />

– insbesondere im Bereich Traktoren – schon seit vielen<br />

Jahren eine hohe Exportquote aufweist. Allein 2018 haben<br />

türkische Hersteller Landmaschinen im Wert von<br />

830 Millionen USD in über 150 Länder exportiert. Dabei<br />

ist das breite Spektrum von Ersatzteilen und Komponenten<br />

noch nicht eingerechnet. Die wichtigsten Zielmärkte<br />

sind USA, Italien, Aserbaidschan und der Irak.<br />

Über 150 Jahre Erfahrung<br />

Der erste Pflug wurde schon 1861 in der Türkei gefertigt.<br />

Heute umfasst das Produktportfolio ein ebenso<br />

breites wie hochwertiges Angebot: beispielsweise Traktoren<br />

mit einer Leistung bis zu 140 PS. Dazu kommen<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

flexible, maßgeschneiderte Ausrüstungs-Komponenten<br />

vom Pflug über Eggen bis hin zu Heuwendern. Was türkische<br />

Landwirtschaftsmaschinen neben ihrer Qualität<br />

auszeichnet ist der Preis. Aufgrund der niedrigeren Personal-<br />

und Produktionskosten sparen Kunden bei vergleichbarer<br />

Leistung zwischen 30 und 40 Prozent der<br />

Investitionssumme ein.<br />

Vielfältige Anbieter<br />

In der Türkei dominieren national aufgestellte Unternehmen<br />

den Markt für Landtechnik. Größter Hersteller<br />

ist die Türk Traktör (Koc Gruppe), welcher unter Lizenz<br />

Zugmaschinen der Marken New Holland und Case<br />

ICH fertigt. Weitere führende Hersteller sind Basak<br />

(Sanko Holding), Erkunt, Hattat und Tümosan. Neben<br />

den nationalen Herstellern investieren auch ausländische<br />

Unternehmen seit Jahren in türkische Produktionsstätten.<br />

Die internationale Zusammenarbeit basiert<br />

häufig auf Joint Ventures und exklusiven Vertriebspartnerschaften.<br />

Ausländische Investoren profitieren dabei<br />

nicht nur von der türkischen Nachfrage, sondern auch<br />

von der Nähe zu den großen Nachbarmärkten.<br />

hinaus informiert er internationale Kunden und Organisationen<br />

über die Angebote und Leistungen des türkischen<br />

Agrartechniksektors. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

ist der Verband nicht nur in diversen nationalen Organisationen<br />

aktiv, sondern arbeitet auch eng mit internationalen<br />

Verbänden zusammen. So ist TARMAKBİR Mitglied<br />

in der AGRIEVOLUTION (Global Alliance for<br />

Agriculture Equipment Manufacturing Association),<br />

CEMA (European Agricultural Machinery) sowie der<br />

ReCAMA (Regional Council of Agricultural Machinery<br />

Associations in Asia and the Pacific).<br />

Die Herausforderungen an unsere Agrartechnik bestehen<br />

primär in der Entwicklung und dem Einsatz digitaler<br />

Technologien. So unterstützen wir die Landwirtschaft<br />

auf dem Weg zu einem präzisen und ressourceneffizienten<br />

Ansatz.“<br />

TARMAKBİR:<br />

der türkische Agrartechnik-Verband<br />

TARMAKBİR ist der türkische Verband für die Hersteller<br />

von Landwirtschaftsgeräten und -maschinen. Als<br />

nicht staatliche Organisation vertritt er seit 1978 über<br />

200 Mitgliedsunternehmen aus dem gesamten agrartechnischen<br />

Bereich. Zu den Hauptaktivitäten des Verbandes<br />

zählen vor allem die Förderung des technischen<br />

und wissenschaftlichen Fortschritts sowie die Anpassung<br />

an internationale Normen und Standards. Darüber<br />

Beispielhafte Unternehmen aus der türkischen Agrartechnik<br />

ERKUNT<br />

Der Markenhersteller Erkunt hat sich auf die Ent -<br />

wicklung und Produktion von Traktoren spezialisiert.<br />

Besonderes Kenn zeichen dieser Traktoren ist die konsequente<br />

Ausrichtung auf die Anforderungen und Wünsche<br />

von Landwirten. Diese Produktstrategie zahlt sich<br />

seit dem Jahr 2000 durch rasch steigende Marktanteile<br />

aus. Zunächst auf inländische Abnehmer konzentriert,<br />

richtet das Unternehmen heute sein Produktportfolio<br />

immer stärker auch auf internationale Märkte aus.<br />

Die Exportrate beträgt dabei 50 %. Heute vertreibt<br />

Erkunt seine Exportmarke „Arma Track” in 27 Länder.<br />

„Jede Landwirtschaft hängt stark von der jeweiligen<br />

Klimazone ab. Deshalb muss Agrartechnik konsequent<br />

auf die jeweiligen Märkte ausgerichtet sein. Das ist<br />

auch und gerade für die Hersteller von Traktoren maßgeblich<br />

für erfolgreichen Export.“<br />

AGRIONAL<br />

Seit 1973 entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen<br />

Önallar Agrarmaschinen. Im Ausland tritt<br />

der Hersteller seit 15 Jahren unter der Handelsmarke<br />

Agrional auf und bietet dabei hauptsächlich Spritzmaschinen<br />

an. Besonderes Gewicht legt Agrional auf die<br />

Entwicklung der Steuerungselektronik der Fahrzeuge.<br />

Diese können umfassend und präzise über das jeweilige<br />

Kontrollpanel gesteuert werden.<br />

Zielvorgabe für die nächsten Jahre ist die Ausweitung<br />

des Exports nach Deutschland – zum Beispiel<br />

durch den Auf- und Ausbau von Kooperationen. Dabei<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 45


SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

zählt das hohe Entwicklungs- und Qualitätsniveau türkischer<br />

Maschinen als klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber<br />

der beispielsweise chinesischen Konkurrenz.<br />

„Neben der vorteilhaften geografischen Lage bieten<br />

wir unseren Kunden auch hohe Qualitätsstandards<br />

zu überzeugenden Preisen.”<br />

BAŞAK TRACTOR<br />

wurde bereits 1914 in Adapazarı als Eisenwagen- und<br />

Holzwagenfabrik gegründet. Seit 1962 vertreibt die Firma<br />

auch Traktoren – zunächst in Zusammenarbeit mit<br />

ausländischen Firmen, seit 1976 in Eigenproduktion<br />

und seit 1996 unter eigener Marke. Mit einer Kapazität<br />

von 10.000 Traktoren pro Jahr werden alle Hauptbestandteile<br />

wie Motor, Getriebe und Hydraulik in Basak<br />

hergestellt und zusammengesetzt. Das Produktportfolio<br />

umfasst mehr als 20 Modelle für die Bereiche Feldmaschinen<br />

und Traktoren, Gartentraktoren, Pflanzmaschinen,<br />

Saatgutmischer, Pflüge, Rotationsmaschinen, Feldmühlen,<br />

Frontlader, Teleskoplader und Ballenpressen.<br />

„Neben der Qualität legen wir Wert auf komfor table<br />

Handhabung, hohe Leistungsfähigkeit, geringen Kraftstoffverbrauch<br />

und nicht zuletzt auf einen geringen<br />

Wartungsaufwand. Besonders wichtig ist uns dabei ein<br />

engmaschiges Servicenetzwerk, um unseren Kunden<br />

jederzeit schnell helfen zu können.”<br />

ŞAKALAK AGRICULTURAL MACHINERY CO.<br />

Sitz des Unternehmens ist seit Anfang der 1960er Jahre<br />

in Konya in Zentralanatolien. Şakalak Agricultural<br />

Machinery Co. bietet eine breite Produktpalette mit den<br />

Schwerpunkten Pflug- und Sämaschinen. Dazu zählen<br />

zum Beispiel pneumatische Einzelkornsämaschinen,<br />

Universal-Sämaschinen, Direktsaatmaschinen, Scheibenpflüge,<br />

Furchenpflüge, Kreiseleggen sowie Interrow-<br />

Kultivatoren. Mit Robotern und computergestützten<br />

Werkzeugen entspricht die Fertigung internationalen<br />

Standards und ist Ausgangsbasis für eine hochwertige<br />

und flexibele Produktpalette.<br />

„Kontinuierliche Investitionen in die Entwicklung unserer<br />

Prozesse und Produkte ist ein Garant für den Erhalt<br />

und den Ausbau unserer Wettbewerbsfähigkeit.“<br />

Der direkte Kontakt<br />

zu TARMAKBİR<br />

Präsident: Şenol Önal<br />

Generalsekretär: Selami İleri<br />

Tarmakbir<br />

Meşrutiyet Cad. No: 31/6<br />

06420 Kızılay-Ankara/Turkey<br />

Mail: tarmakbir@tarmakbir.org<br />

Telefon: +90 312 419 37 94<br />

Telefax: +90 312 419 37 53<br />

Die Qualität und Konformität türkischer<br />

Traktoren wird in 17 Testzentren überprüft.<br />

Diese sind im ganzen Land verteilt und<br />

decken alle landwirtschaftlich wichtigen<br />

Klimabereiche ab. Bild: Turkish Machinery<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Filterturm erhält<br />

ein neues Herz<br />

Absaugsystem | Die Filtertürme von Esta werden ab sofort<br />

standardmäßig mit EC-Ventilatoren ausgeführt. Das macht<br />

sie leistungsstärker und effizienter: Die Performance<br />

verbessert sich um bis zu 10 % gegenüber den Vorgängermodellen.<br />

Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

Die neue Standardvariante der Filtower-Serie von Esta<br />

(Halle 7, Stand 7110) bietet Anwendern die Möglichkeit,<br />

die Absaugleistung nach Bedarf zu regeln und dadurch<br />

den Stromverbrauch zu senken. Im Vergleich zu<br />

Filtertürmen mit Radial-Ventilatoren können Stromeinsparungen<br />

bis 50 % erzielt werden. Auch der Geräuschpegel<br />

wird von der optimierten Luftführung und besonders<br />

laufruhigen Ventilatoren beeinflusst: Die Filtower<br />

sind im Betrieb deutlich leiser als ihre Vorgänger.<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />

Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />

Die Luftreiniger<br />

FILTERCUBE<br />

Unser Multitalent für saubere Luft<br />

Der neue Filterturm mit EC-Ventilatoren bringt mehr Leistung als Filtertürme mit<br />

Radial-Ventilatoren. Trotzdem verbrauchen sie nur halb so viel Strom. Bild: Esta<br />

Erhältlich ist die neue Generation in drei Leistungsstufen<br />

bis zu einem maximalen Luftvolumenstrom von<br />

22.000 m 3 /h. Die Filtertürme sind konzipiert für die<br />

weiträumige Erfassung von Staub, Schweißrauch sowie<br />

Öl-Emulsionsnebel in Produk tionshallen. Neben dem<br />

Motor-Upgrade hat der Hersteller auch an der Filtertechnik<br />

der Hallenlüftungssysteme gefeilt: Die Patronenfilter<br />

besitzen jetzt eine größere Filterfläche und einen<br />

größeren Faltenabstand. Diese Optimierungen wirken<br />

sich positiv auf die Performance und den vollautomatischen<br />

Filter-Abreinigungsprozess aus. Auch das<br />

Ventilator-Modul haben die Ingenieure weiterentwickelt<br />

und neu angeordnet. Das Ergebnis ist eine effektivere<br />

Luftführung und ein niedrigeres Betriebsgeräusch. •<br />

Unser neuer Produktkatalog ist da:<br />

www.teka.eu/katalog2019<br />

Ob als Absaugung an mehreren Handschweißplätzen,<br />

für Brennschneidtische<br />

oder als raumlufttechnische<br />

Lösung zur Hallenreinigung - die<br />

FILTERCUBE von TEKA gilt bei Anwendern<br />

als Allrounder für die Filtration<br />

von Rauchen und Stäuben. Nach<br />

umfassendem Produktrelaunch ist die<br />

stationäre Absaug- und Filteranlage<br />

jetzt noch leistungsfähiger, energieeffizienter<br />

und modularer. Überzeugen<br />

Sie sich selbst von der intelligenten<br />

Filtrationslösung für saubere Luft am<br />

Arbeitsplatz und ein besseres Raumklima<br />

in der ganzen Halle.<br />

Besuchen Sie uns in Stuttgart!<br />

5. bis 8. November 2019<br />

Halle 7 – Stand 7410<br />

TEKA Absaug- und Entsorgungstechnologie GmbH • Industriestraße 13 • 46342 Velen<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 47<br />

Tel. +49 (0) 2863 92 82 -0 • Fax + 49 (0) 2863 92 82 -72 • info@teka.eu • www.teka.eu


schweisstec<br />

Diverse Kennlinien<br />

Tandem-Schweißen | Fronius bietet seinen Tandem-Schweißprozess<br />

nun auch auf der Geräteplattform TPS/i an. Das<br />

Hochleistungs-Schweißsystem TPS/i Twin Push überzeugt<br />

durch hohe Abschmelzleistungen und Geschwindigkeiten.<br />

Einfach zu bedienen und gut vernetzbar –<br />

das sind die Vorteile von TPS/i Twin Push<br />

von Fronius Perfect Welding (Halle 7, Stand<br />

7409). Die hohe Prozessorleistung optimiert<br />

den synchronisierten Tandemprozess: Er ist<br />

stabiler, präziser und zuverlässiger.<br />

Mit der TPS/i Steel Edition hat der Hersteller<br />

eine neue Version seiner aktuellen<br />

Stromquellenplattform auf den Markt gebracht.<br />

Sie ist für das manuelle Schweißen<br />

von Stahl optimiert und überzeugt durch ein<br />

attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Anwender<br />

profitieren von verschiedenen Kennlinien<br />

zum Standard- und Pulsschweißen sowie<br />

einem WPS-Paket mit zertifizierten<br />

Schweißanweisungen nach DIN EN 1090.<br />

Ebenfalls zu sehen ist das Hochleistungs-<br />

Schweißgerät TPS 600i: Es punktet durch<br />

seine lange Einschaltdauer und kann im mechanisierten<br />

Betrieb durchgängig mit einer<br />

Stromstärke von 500 A schweißen. Dies ermöglicht<br />

nicht nur hohe Abschmelzleistungen<br />

und Schweißgeschwindigkeiten, sondern<br />

auch geringere Taktzeiten und eine höhere<br />

Produktivität. Zudem bringt der Hersteller<br />

das Drei-in-Eins-Gerät Transsteel<br />

2200 mit, das Elektrodenschweißen<br />

(MMA), Metall-Schutzgas-Schweißen<br />

(MIG/MAG) und Wolfram-Inertgas-Schweißen<br />

(WIG) in einer Stromquelle vereint. •<br />

Die TPS/i Steel Edition ist für das manuelle<br />

Schweißen von Stahl<br />

optimiert und überzeugt durch ein attraktives<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Bild: Fronius<br />

Überzeugende<br />

Lichtbogeneigenschaften<br />

Schweißstromquelle |<br />

Bei Cloos (Halle 7,<br />

Stand 7413) können<br />

Fachbesucher die Qineo-Modellreihe<br />

an<br />

Schweißgeräten live erleben.<br />

Im Fokus steht<br />

die neue Qineo Next.<br />

Die Hightech-MSG-<br />

Schweißstromquelle<br />

überzeugt durch gute<br />

Lichtbogeneigenschaften<br />

für eine hohe<br />

Schweißqualität. Der modulare Aufbau ermöglicht vielseitige<br />

Einsatzmöglichkeiten vom Basis-Schweißgerät<br />

für das manuelle Handschweißen bis hin zum Multiprozess-Schweißgerät<br />

für das automatisierte Roboterschweißen.<br />

Zudem ist die neue Prozessfamilie Motion<br />

Weld für das automatisierte MIG/MAG-Schweißen zu<br />

sehen. Durch den steuerbaren Energieeintrag in das<br />

Werkstück und die minimierte Spritzerbildung bei<br />

gleichzeitig hohen Schweißgeschwindigkeiten eignet sie<br />

sich für den Dünnblechbereich. •<br />

Flexibel geformte Griffe<br />

reduzieren die Belastung<br />

WIG-Schweißen | Kemppi (Halle 7, Stand 7108) hat eine<br />

neue Produktreihe für das WIG-Schweißen entwickelt.<br />

Die für professionelle Schweißer entwickelte Mastertig-Produktreihe<br />

ist in Varianten mit 230, 300 und<br />

400 A lieferbar, ab 2020 auch mit 500 A. Zu der Reihe<br />

gehören die WIG-Flexlite-TX-Schweißbrenner. Ihre flexibel<br />

geformten Griffe reduzieren die Belastung des<br />

Handgelenks. Zudem präsentiert der Hersteller die Produktreihe<br />

Gamma, eine neue persönliche Schutzausrüstung<br />

für Schweißer. Sie bietet Schutz für Augen, Gesicht<br />

und Atemwege sowie<br />

Arbeitsleuchten für gute<br />

Sicht bei schlechten<br />

Lichtverhältnissen. In<br />

Verbindung mit der<br />

akkubetriebenen Filtereinheit<br />

erfüllt sie die<br />

höchste europäische<br />

TIL-Klassifizierung<br />

(Total Inward Leakage)<br />

für die Atemschutzleistung<br />

der Klasse<br />

TH3. •<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Dünne Alu-Bleche<br />

sauber bearbeiten<br />

Lichtbogen-Schweißtechnik | Von der Roboterzelle bis<br />

zum Cobot – mit seinem Messeauftritt unterstreicht der<br />

Schweißgerätehersteller EWM seine Kompetenzen für die<br />

Automatisierung schweißtechnischer Anwendungen.<br />

Mit seinem System rund um die<br />

Titan XQ 400 AC Puls verbessert<br />

EWM (Halle 7, Stand 7511)<br />

das MIG-Schweißen von Aluminium.<br />

Der neue Wechselstrom-<br />

Schweißprozess acArc Puls XQ<br />

verbessert das Schweißen auch<br />

von dünnsten Blechen sowohl<br />

bei manuellen als auch bei automatisierten<br />

Anwendungen. Dazu<br />

hat der Hersteller alle für den<br />

Schweißprozess entscheidenden<br />

Komponenten auf die hohen<br />

Anforderungen des Aluminiumschweißens<br />

getrimmt – von der<br />

Stromquelle über den Drahtvorschub<br />

bis hin zum Schweißbrenner<br />

PM 551 W Alu, der beim<br />

Schweißen von Aluminium optimale<br />

Ergebnisse garantiert. Eine<br />

hohe Lichtbogenstabilität und<br />

eine deutlich längere Standzeit<br />

gewährleistet die neue zwangskontaktierte<br />

Stromdüse.<br />

Daneben ist die Titan XQ<br />

Puls C als kompakte Variante zu<br />

sehen. Das Multiprozess-MIG/<br />

MAG-Schweißgerät mit integriertem<br />

Drahtvorschubgerät ist<br />

als 350-A- oder 400-A-Version<br />

erhältlich. Zudem eignet es sich<br />

optimal für Schweißkabinen in<br />

Industrie, Handwerk und Ausbildung.<br />

Mit dem Zwischenantrieb<br />

Minidrive lässt sich der<br />

Aktionsradius auf 50 m erweitern.<br />

Damit ist die Titan XQ<br />

Puls C auch für die Bearbeitung<br />

großer Bauteile geeignet. Last<br />

not least bringt der Hersteller<br />

mit dem Welding-4.0-Schweißmanagement-System<br />

Xnet 2.0<br />

den Mehrwert von Industrie 4.0<br />

in die Schweißfertigung. •<br />

Einer der Schwerpunkte,<br />

die der Schweißgerätehersteller<br />

EWM an seinem<br />

Stand präsentiert, ist die<br />

Automatisierung von<br />

Schweißprozessen. Bild:<br />

EWM<br />

Schweißrauch unmittelbar<br />

absaugen<br />

Hybridkonzept aus blauem<br />

und infrarotem Laserlicht<br />

lenabsaugung zur Verfügung.<br />

Das modulare Filtersystem eignet<br />

sich auch für die Nachrüstung.<br />

Die Serie ist mit allen gängigen<br />

Absaugbrennern kompatibel<br />

und eignet sich für dauerhafte<br />

industrielle Anwendungen<br />

mit großen Schweißrauchmengen.<br />

Weil in Zukunft internationale<br />

Normungen höhere Absaugleistungen<br />

vorschreiben<br />

werden, hat der Hersteller seine<br />

neue Familie der mobilen Hochvakuum-Absauggeräte<br />

bereits<br />

jetzt in unterschiedliche Leitungsklassen<br />

kategorisiert.<br />

Demnach sind jeweils drei analoge<br />

Basis-Varianten sowie drei<br />

digitale Lösungen jeweils mit<br />

Absaugleistungen von 125, 140<br />

sowie 200 m³/h verfügbar. •<br />

Filtersystem | Mit den Vacufil-<br />

Geräten von Kemper (Halle 7,<br />

Stand 7112) lässt sich Schweißrauch<br />

unmittelbar absaugen.<br />

Das optimale Ergebnis wird<br />

dank einer selbstregulierenden<br />

Lösung erreicht. Es stehen sechs<br />

Leistungsvarianten für die Pisto-<br />

Kupfer-Tiefschweißen |<br />

Laserline (Halle 7,<br />

Stand 7306) hat eine<br />

Hybridlösung entwickelt,<br />

die via Spezialoptik<br />

infrarotes und blaues<br />

Laserlicht verbindet<br />

und so ein stabiles, nahezu<br />

spritzerfreies Tiefschweißen<br />

von Buntmetallen ermöglicht. Dazu<br />

werden der blaue 1,5-kW-Laser LDM Blue<br />

1500-60 und der 4-kW-Infrarotlaser LDM<br />

4000-100 gezeigt. Parallel dazu werden auch<br />

Lösungsansätze für das kontrollierte Wärmeleitungsschweißen<br />

dünner Buntmetallkomponenten<br />

mit LDM Blue plus Spe zial scanner vorgestellt.<br />

Die beiden Fügekonzepte wurden mit<br />

Blick auf die steigende Nachfrage nach Kupfer<br />

als elektrischem Leiterwerkstoff entwickelt und<br />

erschließen neue Fertigungsoptionen für die Unterhaltungselektronik<br />

und E-Mobilität. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 49


technik & wissen<br />

Automatisierte Stanz-Laser-Biege-Linien beherrschen sowohl die Großserie als auch die Einzelfertigung<br />

Verkettete Anlage<br />

organisiert sich selbst<br />

Blechbearbeitung | Die Anfragen für verkettete Stanz- oder<br />

Stanz-Laser-Kombimaschinen mit Biegesystemen scheinen<br />

im Zuge von Industrie 4.0 zu steigen. Flexibel vom Coil oder<br />

von der Tafel direkt zum Biegeteil klingt verlockend, ist aber<br />

nur unter bestimmten Rahmenbedingungen wirtschaftlich.<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Entnahmetisch der Salvagnini Stanz-Biege-Linie bei Kögel. Die<br />

Aufträge werden etwa unter Angabe des Liefertermins, Materials<br />

und der Stückzahl in die Jobliste eingelesen, das eigentliche Ab -<br />

arbeiten organisiert die verkettete Anlage selbst. Bild: Albrecht<br />

Wenn vom Rohblech bis zum fertigen Biegeteil alles automatisch<br />

durchläuft, ohne dass ein Bediener für einen<br />

Werkzeugwechsel oder Materialtransport eingreifen<br />

muss, dann klingt das nach Industrie 4.0. Tatsächlich ist<br />

die Idee aber schon älter und steckt bereits in den frühen<br />

Ansätzen verketteter Anlagen, die Schneid- und Biegesystem<br />

mehr oder weniger direkt koppeln. Im Zug der<br />

digitalen Transformation wird die Idee für einige Unternehmen<br />

zunehmend interessant.<br />

Vom Coil direkt zum Teil<br />

Eine vollautomatische verkettete Anlage fürs Herstellen<br />

von Kantteilen wurde Anfang September bei Metaflex<br />

in St. Pölten vorgestellt. Metaflex liefert Kantteile on<br />

demand für Handwerker vor allem im Dach und Wandbereich.<br />

Dazu nutzt das Unternehmen eine eigenent -<br />

wickelte Software, mit der Kunden per App direkt von<br />

der Baustelle aus ihre Profilgeometrien eingeben und<br />

Profile ordern können. Das Geschäftsmodell funktioniert<br />

so gut, dass die Software mittlerweile in der ausgegründeten<br />

Firma nuIT weiterentwickelt und vermarktet<br />

wird. Diese Software ist auch Teil der vollautomatischen,<br />

flexiblen Produktionsanlage, die in einer Kooperation<br />

von Cidan, Forstner, dem Software-Entwickler<br />

Rüstwechsel am Biegezentrum P4 finden automatisch in den Nebenzeiten<br />

statt. Bild: Albrecht<br />

Solide Vorarbeit ist die Basis des Erfolgs<br />

Was moderne, vernetzte Fertigungsanlagen leisten,<br />

ist immer wieder beeindruckend. Doch bei<br />

aller Faszination: Nicht alles, was technisch möglich<br />

ist, macht auch in jedem Fall Sinn. Vor allem<br />

aber erfordern verkettete Abläufe einiges an Vorarbeit.<br />

Prozesse müssen systematisiert und optimiert,<br />

Arbeitsumfänge aufeinander<br />

abgestimmt werden.<br />

Ist das geschehen, können<br />

solche Systeme aber den<br />

entscheidenden Vorteil im<br />

Wettbewerb bringen.<br />

nuIT und dem Abkantmaschinen-Hersteller Thalmann<br />

entstanden ist.<br />

Im Produktionsablauf werden die von der nuIT-Software<br />

generierten Produktionsdaten direkt an die Maschine<br />

gesendet. Die Produktion startet dann mit der<br />

Forstner PSM, einer Coilanlage mit bis zu sechs Abwickelhaspeln<br />

und integrierter Richt-, Längs- und Querteilanlage,<br />

auf der über die programmierbaren Streifenmesser<br />

auftragsbezogen Zuschnitte realisiert werden.<br />

Die zugeschnittenen Streifen werden dann nacheinander<br />

über ein Cidan-Handlingsystem auf dem Thalmann-<br />

TD-Doppelbieger platziert, dort automatisch eingezogen<br />

nach einem ebenfalls über die nuIT-Software übermittelten<br />

Biegeprogramm automatisch gefertigt und als<br />

fertiges Profil auf dem Übernahmetisch abgelegt. Die<br />

Anlage mit der Bezeichnung „The Base“ kann für Längen<br />

bis 6 oder 8 m geliefert werden und verarbeitet<br />

Stahlblech bis zu 1,0 mm Dicke.<br />

Was spricht für eine direkte Verkettung?<br />

Nach der Premiere ist Gerhard Resch, Firmeninhaber<br />

des Kantteilherstellers Metaflex und Geschäftsführer<br />

der nuIT GmbH, überzeugt, dass „wir mit der Anlage<br />

auf dem richtigen Weg sind und den Zeitgeist getroffen<br />

haben. Viele Kunden scheinen förmlich auf eine vollautomatische<br />

Produktionsanlage wie ,The Base’ gewartet<br />

zu haben“.<br />

„Schneidsystem – üblicherweise eine Stanze oder<br />

eine Stanz-Laser-Kombimaschine – und Biegezentrum<br />

zu verketten, macht unter zwei Aspekten Sinn“, erläutert<br />

Willi Stahl von RAS Reinhard in Sindelfingen. „Erstens,<br />

wenn die Zeiten für Schneid- und Biegezyklen ungefähr<br />

gleich sind. Und zweitens, wenn es um kleine<br />

Stückzahlen oder um sehr große Teile geht, bei denen<br />

Mona Willrett<br />

Redakteurin <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 51


technik & wissen<br />

Die Stanz-Biegelinie S4 +<br />

P4 mit automatischem<br />

Lager und dem zentralen<br />

MC-Modul zum Verteilen<br />

und Puffern der Zuschnitte,<br />

Bild: Salvagnini<br />

der Aufwand für das Handling der Teile im Verhältnis<br />

zum Auftragsvolumens sehr hoch ist.“<br />

RAS Reinhard ist für seine Schwenkbiegemaschinen<br />

und Biegezentren bekannt und bietet seit nicht allzu langer<br />

Zeit verkettete Anlagen in Zusammenarbeit mit Pivatic<br />

Oy an. Das Kernproblem bei verketteten Anlagen<br />

sind nach Willy Stahl die Unterschiede der Stanz- und<br />

Biegezyklen. Puffersysteme zum Ausgleich funktionierten<br />

nur bedingt. „Wenn wir diese verketteten Lösungen<br />

stärker in den Vordergrund bringen wollen, dann müssen<br />

wir Stanz- und Biegezeiten näher aneinander bringen.“<br />

Deswegen komme es auf Schneideinheiten an, die<br />

schneller sind als herkömmliche CNC-Stanzsysteme mit<br />

Werkzeugrevolver. Diese Forderung erfülle beispielsweise<br />

das Pivatic-System, bei dem alle Werkzeuge in einem<br />

Rahmen direkt verfügbar sind und über einen schwenkbaren<br />

Stößelhalter direkt aktiviert werden. Damit kann<br />

in einem einzigen Materialdurchlauf das komplette<br />

Lochbild erzeugt werden. Entsprechend kann das Pivatic-System<br />

sowohl für die Tafel- als auch für die Coilverarbeitung<br />

eingesetzt werden.<br />

Kit-Fertigung individueller Teile ab Stückzahl 1<br />

Für die Kommunikation und Programmierung der Maschinen<br />

haben Pivatic und RAS entsprechende Schnittstellen<br />

eingerichtet, sodass beide Maschinen entweder<br />

über einen Leitrechner kommunizieren oder – wenn dieser<br />

nicht vorhanden ist – eine Maschine-zu-Maschine-<br />

Kommunikation eingerichtet werden kann.<br />

Willy Stahl erwartet, dass das Geschäft mit verketteten<br />

Anlagen bei RAS schon deshalb zunehmen werde,<br />

weil die Zusammenarbeit mit Pivatic gerade erst begonnen<br />

habe. So habe man beispielsweise bereits eine Anlage<br />

für die Fertigung von Aufzugskabinen fertiggestellt.<br />

Darin werden Wände- und Deckenverkleidungen in unterschiedlichen<br />

Dekors für eine Kabine hintereinander,<br />

sozusagen in Kit-Fertigung mit Stückzahl 1, hergestellt.<br />

Einen Trend zur verketteten Anlage oder gar zur Verarbeitung<br />

direkt ab Coil sieht er derzeit ebenso wenig wie<br />

verkettete Anlagen als Einstieg in Industrie 4.0. Für ihn<br />

geht es hier eher darum, die Arbeitsschritte zu automatisieren,<br />

bei denen bisher ein Bediener maßgeblichen Einfluss<br />

auf das Ergebnis hat, etwa beim Kanten auf<br />

Abkantpressen. Das Material von A nach B zu<br />

bringen, um es bei B einzuschleusen, ohne dass<br />

großartig etwas falsch gemacht werden könne, sei<br />

nicht der große Automatisierungsansatz.<br />

Über die Mehrfach-Coilanlage von Forstner werden der verketteten<br />

Stanz-Laser-Biegelinie von Trumpf verschiedene Materialien direkt<br />

ab Coil bereitgestellt. Bild: Trumpf<br />

Seit Trumpf eigene Biegezentren im Programm hat,<br />

ist das Unternehmen auch in Sachen verkettete Anlagen<br />

aktiv. So haben die Ditzinger kürzlich eine Anlage gebaut,<br />

die eine Stanz-Laser-Maschine Trumatic 1000 mit<br />

einem Biegezentrum Trubend 7030 mit zwischengeschalteter<br />

Wendestation direkt verkettet. Die Materialversorgung<br />

übernimmt eine Mehrfach-Coilanlage in<br />

Kombination mit einer Richtmaschine. Die vom Coil<br />

abgelängten und gerichteten Platinen werden auf der<br />

Trumatic 1000 gelocht, per Laser beschnitten, direkt<br />

zum Biegezentrum Trubend 7030 geleitet und dort<br />

automatisch gebogen. Für die Entnahme der Biegeteile<br />

und das Stapeln sorgt ein Roboter. Programmierung<br />

und Fertigungsteuerung laufen komplett über die<br />

Trumpf-eigene Trutops-Software.<br />

Das Thema betrachte Trumpf angesichts des breiten<br />

Kundenkreises differenziert, betonen Patrick Bauer, Produktmarketing<br />

Automatisierung/Prozesse, und Marc<br />

Detmers, Communications Manager Truconnect. Mit<br />

Kunden, die jetzt die ersten Schritte in Richtung Industrie<br />

4.0 gehen, würde man wahrscheinlich nicht als erstes<br />

über verkettete Anlagen sprechen. Aber es gebe<br />

durchaus Anfragen von Unternehmen, die bereits heute<br />

schon sehr optimiert arbeiten. Das Thema verkettete<br />

Anlagen sei branchenspezifisch. Meist werden diese Anlagen<br />

von Unternehmen angefragt, die weniger komplexe<br />

Teile fertigen und bei denen es weniger um flexible<br />

Blechfertigung als um hohe Produktivität geht. Die Vorteile<br />

einer hochleistungsfähigen Stanzmaschine wie der<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Die Stanz-Laser-Anlage Trumatic<br />

1000 mit einem Wendetisch, der<br />

die Zuschnitte so wendet, dass<br />

Grate nach dem Biegen nach innen<br />

weisen. Bild: Trumpf<br />

Das Biegezentrum Trubend 7030 mit<br />

dem Entladeroboter. Bild: Trumpf<br />

Trupunch 5000 könne man dort nicht ausspielen. Aber<br />

dieser Markt sei für Trumpf gerade deshalb Wachstumsmarkt,<br />

weil man ihn bisher weniger adressiert habe.<br />

Das Geschäft mit verketteten Anlagen ist applikationsgetrieben<br />

und Trumpf gehe dabei stark auf den Kundenbedarf<br />

ein. Es würden dann eben auch Anlagen realisiert,<br />

die direkt ab Coil arbeiten oder bei denen automatische<br />

Puffersysteme vorgesehen sind. Tendenziell sehen<br />

Bauer und Detmers Anwender dieser verketteten<br />

Anlagen eher im Bereich OEM und bei eigenwertigen<br />

Unternehmen, die zumindest ein eigenes Produkt haben.<br />

Aber auch da komme es auf den konkreten Fall an.<br />

Puffer machen verkettete Anlagen flexibel<br />

Zu den Eigenwertigen mit wenigstens einem Produkt<br />

gehört Eisenwerk Wittigsthal. Das traditionsreiche Unternehmen<br />

aus dem Erzgebirge ist im Bereich Verteilerstationen<br />

für die Hausinstallation etabliert, baut aber<br />

zusätzlich seit Jahren seine Blechbearbeitung für die<br />

Lohnfertigung aus. Im Hinblick auf die digitalen Transformationen<br />

in der Fertigung hat Geschäftsführer<br />

Jochen Browa im letzten Jahr kräftig in den Ausbau des<br />

Unternehmens in Richtung Industrie 4.0 investiert. Zu<br />

den Investitionen zählt eine Stanz-Laser-Kombianlage<br />

Combi Genius von Prima Power, die man schon jetzt<br />

mit allen digitalen und mechanischen Schnittstellen sowie<br />

der Automatisierung für den Ausbau zur vollverketteten<br />

Stanz-Laser-Biegelinie gekauft hat. Ziel ist letztlich<br />

eine vollautomatische Anlage, sodass vielleicht in zehn<br />

Jahren ein Kunde per App seine Teile konfigurieren und<br />

mehr oder weniger direkt auf die Anlage schicken könne.<br />

Die Anlage sei schon jetzt Industrie-4.0-fähig und<br />

könne sogar per Smartphone bedient werden. Beeindruckend<br />

ist die Komplettautomatisierung des Materialhandlings.<br />

Rohblechpakete werden über Ladeklappen<br />

hauptzeitparallel im Materialbereich der Anlage platziert,<br />

der Rest läuft automatisch. Ein kartesischer Roboter<br />

mit Saugertraverse lädt sowohl die Rohbleche auf<br />

den Arbeitstisch der Stanz-Laser-Kombi, entnimmt die<br />

Zuschnitte direkt nach dem Trennschnitt und stapelt die<br />

Teile definiert an den vorgesehenen Ablageplätzen. Kleine<br />

Teile können zudem per Teileklappe direkt ausgeschleust<br />

werden.<br />

Die Software sei durch ein Assistenzsystem einfach<br />

zu programmieren, hebt Jochen Browa hervor. Die vielfältigen<br />

Möglichkeiten in Sachen Datenerfassung – angefangen<br />

bei der Einbindung ins ERP System bis zur<br />

Datenerfassung und Auswertung von Fertigungsdaten –<br />

baut man beim Eisenwerk Wittigsthal erst Schritt für<br />

Schritt auf. Das schränke den Betrieb der Anlage und ihre<br />

Produktivität jedoch nicht ein. Nach den ersten Erfahrungen<br />

sieht Jochen Browa den Einsatz der Maschine<br />

eher im Bereich der Fertigung großer Serien. Für kleine<br />

und mittlere Serien will man zumindest in naher Zukunft<br />

auf vorhandene nicht-automatisierte Stanz-Lasertechnik<br />

und Abkantpressen setzen.<br />

Für Mathias Kögel allerdings, Geschäftsführer des<br />

gleichnamigen Unternehmens in Oberderdingen, war<br />

der Einstieg in den automatischen One-Piece-Flow eines<br />

Die vollautomatische<br />

Produktionsanlage „The<br />

Base“ für Kantteile bei<br />

Metaflex in St. Pölten.<br />

Bild: Thalmann<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 53


technik & wissen<br />

der Hauptargumente für die Investition in eine vollverkettete<br />

Stanz-Biege-Linie S4+P4 von Salvagnini.<br />

Kögel ist unter anderem Blechbearbeiter im Lohnfertigungsbereich<br />

und fertigt vom Prototypen über Kleinserien<br />

bis zu Großserien für unterschiedliche Kunden.<br />

Organisiert war der Materialfluss in der Fertigung zwischen<br />

den Stand-Alone-Maschinen bis dato im Wesentlichen<br />

über einen automatischen Lagerturm.<br />

Die Anlage verkettet eine aus einem automatischen<br />

Lager versorgte schnelle Stanzschere S4 über ein sogenanntes<br />

MC-Modul mit einer automatischen Biegezelle<br />

Kameras in der Prima-<br />

Power-Anlage geben dem<br />

Bediener den Überblick<br />

über die automatischen<br />

Abläufe. Bild: Albrecht<br />

Layout einer vollverketteten Stanz-<br />

Laser-Biegelinie LPBB von Prima<br />

Power, wie bei Eisenwerk Wittigsthal<br />

geplant. Bild: Prima Power<br />

P4. Zusammen mit der Software spielt dabei speziell das<br />

MC-Modul als Logistikeinheit, die Zuschnitte puffert<br />

und verteilt einschleust, eine wichtige Rolle. Die Anlage<br />

erfasst mit Sensoren und entsprechenden Funktionen<br />

die Blechdicke und die Festigkeit der aufliegenden<br />

Blechzuschnitte und führt entsprechende Korrekturen<br />

im Biegeprogramm automatisch durch, sodass jedes Teil<br />

als Gutteil gefertigt wird. Rüstwechsel am Biegezentrum<br />

erfolgen vollautomatisch in den Nebenzeiten.<br />

Faszinierend aber ist die Selbstorganisation des Fertigungsablaufs.<br />

Die Aufträge werden mit Angaben unter<br />

anderem zum Termin, Material und der Stückzahl in<br />

eine Jobliste eingelesen. Das Abarbeiten des Auftrags<br />

Was bedeutet Verkettet?<br />

beginnt mit dem Einzug des Materials aus dem automatischen<br />

Rohblechlager auf die Stanze. Der fertige Zuschnitt<br />

wird über das MC-Modul und eine Wendeeinheit<br />

direkt zum Biegezentrum geleitet, dort gebogen und<br />

auf den Entnahmetisch geleitet. Da nur in seltenen Fällen<br />

Stanz- und Biegezeit übereinstimmen, fungiert das<br />

MC-Modul als Puffer. So werden etwa in der mannlosen<br />

Nachtschicht Zuschnitte vorgestanzt, eventuell für<br />

weitere Zwischenschritte wie dem Entgraten ausgeschleust,<br />

später wieder eingeschleust und dann im MC-<br />

Modul gepuffert. Die Biegezelle fordert im normalen<br />

Produktionsablauf jeweils an der Steuerung einen neuen<br />

Zuschnitt an, sobald eine voreingestellte Wartezeit überschritten<br />

wird. Über das MC-Modul wird dann je nach<br />

Auftragspriorität ein Zuschnitt aus dem Puffer bereitgestellt.<br />

Das System organisiert sich auf diese Weise selbst.<br />

Werden flexible Schneid- und Biegesysteme gekoppelt, spricht man auch von<br />

vollverketteten Anlagen. Sie sind zu unterscheiden von verketteten Einzweckanlagen<br />

für bestimmte Produkte. Bei den Schneidsystemen werden Stanz-, Stanz-<br />

Scher- und auch Stanz-Laser-Kombinationen genutzt, seltener Längs- und Querteilscheren.<br />

Die Biegeprozesse übernehmen Schwenkbiegesysteme respektive<br />

Biegezentren. Die verketteten flexiblen Anlagen können an Lagersysteme angebunden<br />

und mit intelligenten Materialpuffern ausgestattet sein.<br />

54


FILTER- / ABSAUG- / UMWELTSCHUTZ- // TECHNOLOGIE<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 7 Stand C07<br />

Innenraum und Materialhandling der Stanz-Laser-Kombianlage von<br />

Prima Power. Zu sehen ist das Abziehen des Restgitters vom Arbeitstisch<br />

bei gleichzeitigem Auflegen einer Rohblechtafel. Bild: Albrecht<br />

Die Bediener müssen lediglich dafür sorgen, dass im Regal<br />

entsprechendes Material vorhanden ist und die fertigen<br />

Biegeteile am Entnahmetisch übernehmen. Damit<br />

hat sich bei Kögel der komplette Ablauf verändert.<br />

„Früher hat der Werker entschieden, wann er welche<br />

Biegefolge und Werkzeugsegmente einbaut“, bringt es<br />

Frank Gebele auf den Punkt. „Mit der Salvagnini-Anlage<br />

ist das anders: Die fragt nicht, ob sie das lange Werkzeug<br />

jetzt rüsten muss oder nicht. Sie macht es.“ •<br />

Ein starkes Team<br />

gegen Laserrauch<br />

TBH GmbH • Heinrich-Hertz-Straße 8 • D-75334 Straubenhardt<br />

Tel.: +49 (0) 70 82 / 94 73 0 • Fax: +49 (0) 70 82 / 94 73 20 •<br />

info@tbh.eu • www.tbh.eu<br />

Volker Albrecht<br />

Fachjournalist in Bamberg<br />

Layout einer direkt verketteten<br />

Stanz-Biege-<br />

Linie, aus einem RAS-<br />

Biegezentrum und einer<br />

Pivatic-Stanzeinheit.<br />

Bild: RAS<br />

Wir denken<br />

einen Schnitt weiter.<br />

Wasserstrahl-Schneidanlagen von StM.<br />

stm.at<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 55


Zwei Faserlaserschneidsysteme des<br />

Modells ByStar Fiber 4020 stehen in<br />

der Produktion von Haslach.<br />

Bilder: Karl-Josef Hildenbrand<br />

Faserlaser und Automation erhöhen Effizienz in der Blechfertigung<br />

Geht schonend<br />

mit Ressourcen um<br />

Laserschneiden | Mit einem Faserlaserschneidsystem,<br />

einer darauf abgestimmten Automationslösung<br />

und innovativer Software können Blechbearbeiter ihre<br />

Produktivität steigern und dabei Energie sparen. Ein<br />

Mittelständler aus dem Allgäu macht es vor.<br />

Die Software BySoft 7 wählt die bestmögliche<br />

Schneidtechnologie und hilft<br />

dabei, die idealen Schneidprogramme<br />

zu erstellen.<br />

Doppelt so viel Leistung für den Schneidprozess<br />

bei gleicher Stromzufuhr – Faser -<br />

laser sind deutlich effizienter als CO 2 -Laser.<br />

Dadurch lassen sich Ressourcen sparen und<br />

gleichzeitig kann der Output erhöht werden.<br />

Für die Haslach Group lag ein Umstieg<br />

deshalb auf der Hand: „Wir wollen der steigenden<br />

Kundennachfrage gerecht werden<br />

und haben in Bystronic einen zuverlässigen<br />

Partner gefunden“, sagt Geschäftsführerin<br />

Marita Haslach-Dann.<br />

Die Allgäuerin ist die Tochter von Helmut<br />

Haslach, der die Firma 1980 gründete.<br />

Sie ist mit dem Anspruch aufgewachsen, die<br />

Natur zu schützen und Ressourcen zu sparen.<br />

Entsprechend großen Wert legt Marita<br />

Haslach-Dann auf Nachhaltigkeit – nicht<br />

zuletzt, weil die Produkte des Unternehmens<br />

Industriebetrieben helfen, Emissionen einzudämmen<br />

und dadurch die Mitarbeiter vor<br />

Schmutz und Lärm schützen. Haslach ist<br />

auf Kabinenverkleidungen, Filter- und<br />

Schallschutztechnik spezialisiert. Die Produktpalette<br />

reicht von Lärmschutzkabinen<br />

über Stahlabdeckungen und Deckenpaneele<br />

bis hin zu Absauganlagen für Ölnebel,<br />

Rauch, Staub und Späne.<br />

Um der wachsenden Nachfrage ressourceneffizient<br />

nachzukommen, stehen seit Dezember<br />

2018 zwei Faserlaserschneidsysteme<br />

des Modells ByStar Fiber 4020 in den Produktionshallen<br />

des Unternehmens. Bei einer<br />

Laserleistung von 6 kW können darauf Bleche<br />

bis zu einer Größe von 4 m x 2 m geschnitten<br />

werden – ideal für den Mittelständler,<br />

der für die Bearbeitung großer Formate<br />

bekannt ist. „Im süddeutschen Raum<br />

gibt es keinen Blechbearbeiter, der so große<br />

Teile bewältigt wie wir“, sagt die Chefin.<br />

Breites Anwendungsspektrum<br />

Äußerlich sticht die ByStar Fiber 4020<br />

durch ihr schlichtes Design heraus. Im Inneren<br />

der Anlage befindet sich ein von Bystronic<br />

entwickelter Schneidkopf, der den<br />

Fokuspunkt des Laserstrahls je nach Blechdicke<br />

und Material exakt anpasst. So erzielt<br />

das Faserlaserschneidsystem in wechselnden<br />

Blechdicken und Schneidmaterialien stets<br />

eine perfekte Bearbeitungsqualität.<br />

Die ByStar Fiber 4020 schneidet bis zu<br />

30 mm dicken Stahl und liefert saubere<br />

Schnittkanten in den verschiedenen Blechqualitäten.<br />

Dies macht filigrane Konturen in<br />

bester Schnittqualität möglich. Auch komplexe<br />

Umrisse können problemlos realisiert<br />

werden. Gleichzeitig wurde das Anwendungsspektrum<br />

im Vergleich zum CO 2 -<br />

Laser breiter: Die neuen Maschinen bewältigen<br />

unterschiedlichste Blechdicken und<br />

eignen sich für eine große Palette von Materialien<br />

– auch für Buntmetalle wie Messing<br />

oder Kupfer.<br />

Neben dem breiten Anwendungsspektrum<br />

überzeugen die Faserlasermaschinen<br />

auch durch ihren geringen Wartungsbedarf.<br />

Die Linse des Schneidkopfs hat einen Lebenszyklus<br />

von etwa 4000 bis 5000 Stunden.<br />

Zum Vergleich: Bei einer CO 2 -Laserschneidanlage<br />

müssen die Linsen bereits<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


technik & wissen<br />

Haslach ist aufs Herstellen von Kabinenverkleidungen, Filtern und<br />

Schallschutztechnik spezialisiert.<br />

Die Faserlaser bewältigen<br />

unterschiedlichste<br />

Materialien und Blechdicken<br />

bis 30 mm.<br />

nach etwa 500 bis 1000 Stunden ausgewechselt<br />

werden. Zudem ist beim Faserlaser<br />

kein Lasergas erforderlich.<br />

Maßgeschneiderte Automationslösung<br />

Damit rasches Be- und Entladen der schnellen<br />

Maschinen gewährleistet ist, nutzen die<br />

Allgäuer für jedes der beiden Schneidsysteme<br />

eine darauf abgestimmte Automationslösung:<br />

das ByTrans Cross 4020. „Eine<br />

ideale Ergänzung“, sagt Haslach-Dann.<br />

„Die Automation hilft uns, ergonomischer<br />

zu arbeiten und die Produktionsleistung zu<br />

erhöhen. Dadurch können wir effizient produzieren.“<br />

Trotz der vollautomatisierten<br />

Materialzufuhr können die Mitarbeiter jederzeit<br />

manuelle Einschübe vornehmen.<br />

Der Zu- und Abfluss des Materials ist<br />

mit einem Hochregallager verknüpft. Das<br />

automatisierte Regalsystem hatte sich das<br />

Unternehmen gewünscht, doch nur ein Anbieter<br />

wurde den spezifischen Anforderungen<br />

gerecht: „Bystronic hat schnell eine<br />

maßgeschneiderte Lösung umgesetzt», sagt<br />

Haslach-Dann. Es sei das Gesamtpaket von<br />

Beide Faserlaser betreibt<br />

Haslach vollautomatisiert<br />

mit dem Be- und<br />

Ent ladesystem ByTrans<br />

Cross 4020.<br />

Schneidmaschinen, Automation, Software<br />

und Service gewesen, was sie letztlich vom<br />

Schweizer Anbieter überzeugt habe.<br />

Die Schneidpläne werden mit der Software<br />

BySoft 7 erstellt. Dabei wird mit<br />

3D-CAD gearbeitet, einem etablierten Programm<br />

für die Teilekonstruktion. Die<br />

3D-Modelle liefern eine konkrete Vorstellung<br />

der zu fertigenden Teile. BySoft 7 wählt<br />

automatisch die bestmögliche Schneidtechnologie<br />

und hilft, Schneidprozesse zu optimieren.<br />

Indem sie die einzelnen Teile perfekt<br />

ineinander verschachtelt, ermöglicht die<br />

Software, Bleche optimal auszunutzen und<br />

so wieder Ressourcen zu schonen.<br />

Produktionsdaten in Echtzeit abrufen<br />

Auf dem Touchscreen behalten die Bediener<br />

stets die Übersicht: Produktions- und Maschinendaten<br />

können in Echtzeit abgerufen<br />

werden. Die Bedienung ist so komfortabel,<br />

dass ein Mitarbeiter mehrere Maschinen zugleich<br />

beaufsichtigen kann. „An den Vorgängeranlagen<br />

stand je eine Person“, sagt<br />

die Chefin. Das Personal hat neue Aufgaben<br />

erhalten, da durch die hohe Schneidgeschwindigkeit<br />

der Anlage mehr Arbeit beim<br />

Sortieren der geschnittenen Teile anfällt.<br />

Damit alle Mitarbeiter einen Überblick<br />

über den Fertigungsprozess erhalten, nutzt<br />

Haslach zudem eine Planungs-Software von<br />

Bystronic, den Plant Manager. Der Programmierer<br />

ist begeistert: „Wir können genau<br />

verfolgen, wie die Maschinen ausgelastet<br />

sind“, erklärt er. „So können wir einzelne<br />

Arbeitsschritte für kurzfristige Änderungswünsche<br />

flexibel aufeinander abstimmen.“<br />

Durch sekundenschnellen Zugriff auf<br />

alle relevanten Produktions- und Maschinendaten<br />

ist es möglich, die Produktion so<br />

anzupassen, dass auch spontane Kundenaufträge<br />

möglich sind.<br />

Produktivität verdoppelt<br />

Programmier- und Planungssoftware haben<br />

die Produktion in eine digital vernetzte Fertigungslandschaft<br />

verwandelt. Mitarbeiter<br />

können den Informationsfluss stetig überwachen<br />

und Planungen schnell umsetzen.<br />

„Wir gelangen schneller und effizienter vom<br />

Auftragseingang zum Endprodukt», sagt<br />

Haslach-Dann. Ihr Fachbereichsleiter für<br />

den Zuschnitt bestätigt: „Uns ist eine Produktivitätssteigerung<br />

von 50 bis 60 Prozent<br />

bei Feinblechen gelungen.“ Und: Die<br />

Schnittkanten überzeugen auch die anspruchsvollsten<br />

Kunden. •<br />

Carolin Gißibl<br />

Freie Journalistin in München<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 57


technik & wissen<br />

Bearbeitung eines Kfz-Strukturbauteils mit<br />

dem multifunktionalen Laserwerkzeug.<br />

Bild: Fraunhofer/Thomas Ernsting<br />

Multifunktionale Laserwerkzeuge für Leichtbau und E-Mobilität<br />

Ein Laser<br />

erledigt drei Jobs<br />

Fertigungstechnik | Gemeinsam mit drei Industriepartnern<br />

entwickelt das Fraunhofer ILT multifunktionale<br />

Laserwerkzeuge, die den Spagat zwischen Flexibilität<br />

und Produktivität beherrschen.<br />

Schneiden, Schweißen und additiv fertigen<br />

mit einem Laser in einer Maschine – diese<br />

Innovation steht im Mittelpunkt des NRW-<br />

Leitmarkt-Projekts MultiPROmobil und<br />

soll der blechverarbeitenden Industrie signifikante<br />

Produktivitäts- und Qualitätsvorteile<br />

verschaffen. Vier Partner entwickeln darin<br />

multifunktionale Laserwerkzeuge, um<br />

die wechselhaften produktionstechnischen<br />

Herausforderungen neuer, elektromobiler<br />

Fahrzeugkonzepte zu beherrschen. Das<br />

Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT<br />

koordiniert das Vorhaben, das im November<br />

2018 startete und insbesondere kleine<br />

und mittlere Unternehmen anspricht.<br />

Schnell wechselnde Produkte, schwankende<br />

Losgrößen und neuartige Fertigungs-<br />

konzepte zwingen im hybriden Leichtbau<br />

für die Elektromobilität zum Spagat zwischen<br />

Flexibilität und Produktivität. „In volatilen<br />

Märkten ist die Lasertechnik im Zusammenspiel<br />

mit der Digitalisierung prädestiniert<br />

für eine wirtschaftliche Produktion“,<br />

erklärt Dr. Dirk Petring, Gruppenleiter Makrofügen<br />

und Schneiden am Fraunhofer ILT<br />

und Koordinator des Verbundprojekts<br />

„Multifunktionale Robotertechnologie mit<br />

universellem Laserwerkzeug für trennende,<br />

fügende und additive Fertigungsprozesse im<br />

semi-bionischen E-Mobil-Leichtbau – MultiPROmobil“.<br />

Gemeinsam mit Bergmann &<br />

Steffen, CAE Innovative Engineering und<br />

dem Laser Bearbeitungs- und Beratungszentrum<br />

(LBBZ) entwickelt das ILT einen multifunktionalen<br />

Laser-Bearbeitungskopf und<br />

eine Robotertechnologie fürs flexible, wirtschaftliche<br />

Fertigen von Blechbaugruppen.<br />

Fliegender Wechsel zwischen den Aufgaben<br />

Zum Einsatz kommt ein Kombikopf von<br />

Laserfact, den die Wissenschaftler in den<br />

letzten Jahren stetig weiterentwickelten. Er<br />

soll künftig nicht nur das integrierte Schneiden<br />

und Schweißen sondern auch das Generieren<br />

additiver Strukturen ermöglichen.<br />

Letzteres funktioniert bereits mit einem austauschbaren<br />

Düsenmodul. Aktuell arbeiten<br />

die Projektpartner daran, den Kombikopf<br />

so zu optimieren, dass er alle drei Prozesse<br />

in einer Fertigungsanlage im „fliegenden<br />

Wechsel“ ausführen kann – ohne Optikund<br />

Düsenwechsel.<br />

Im Fokus steht zudem die Entwicklung<br />

einer intelligenten Auslegungs- und Simulationssoftware<br />

für eine optimierte Prozesskette.<br />

Mit „Digital Twins“ werden Maschinen,<br />

Prozesse und zu fertigende Bauteile von<br />

CAE Innovative Engineering digital abgebildet,<br />

sodass sich Kennwerte für die Prozessketten<br />

ermitteln und verbessern lassen.<br />

Auf Basis der hochflexiblen Prozesskette<br />

legen die Projektpartner neue Fahrzeugkomponenten<br />

digital aus und erproben und<br />

bewerten die entwickelte Technologie. In<br />

einer industriellen Umgebung beim LBBZ<br />

wird ein Roboter, der alle drei Fertigungsdisziplinen<br />

beherrscht, semi-bionische Fahr-<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


zeugstrukturen per Laser fertigen. Als erstes<br />

Anwendungsbeispiel wird der Dreieckslenker<br />

eines Elektrofahrzeugs konstruktiv optimiert<br />

und in der multifunktionalen Laser-<br />

Roboterzelle ohne Werkzeugwechsel geschnitten,<br />

geschweißt und mit additiven<br />

Strukturen verstärkt. Eine besondere Bedeutung<br />

kommt dabei der Flexibilität der<br />

Spanntechnik zu, die von Bergmann & Steffen<br />

entwickelt wird. Zukünftig sollen je<br />

nach Baugruppengröße und erforderlicher<br />

Taktzeit auch mehrere multifunktionale Roboter<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die Projektpartner prognostizieren eine<br />

Steigerung der Engineering-Effizienz und<br />

eine Reduktion der Inbetriebnahmezeiten je<br />

um etwa 30 %. Zudem wollen sie die Stückkosten<br />

und den Ressourcenverbrauch um<br />

mindestens 20 % reduzieren. „Mit der agilen,<br />

lasergestützten Fertigung lassen sich<br />

Prozessketten fürs Herstellen von Blechbaugruppen<br />

mit Blick auf das schrittweise Einführen<br />

der Elektromobilität flexibel und<br />

skalierbar gestalten«, so Petring.<br />

Die am ILT entwickelt Technik mit dem<br />

Kombikopf von Laserfact kommt in der Industrie<br />

bereits zum Einsatz. MultiPRO -<br />

mobil spricht mit der Weiterentwicklung<br />

Multifunktionaler Laser-<br />

Bearbeitungskopf, der<br />

schon heute innovative<br />

Blechbaugruppen durch<br />

integriertes Schneiden<br />

und Schweißen ermöglicht.<br />

Jetzt kommen zusätzlich<br />

additive Fertigungsschritte<br />

hinzu.<br />

Bild: Fraunhofer ILT<br />

nun insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen<br />

an, die einen wichtigen Beitrag<br />

zum Zukunftsmarkt der E-Mobility leisten.<br />

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

und des Landes NRW gefördert. (mw) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 59


technik & wissen<br />

Driescher programmiert nur noch mit RoboPlan<br />

Effizienter durch<br />

Offline-Programmieren<br />

Roboterschweißen | Schalterhersteller Driescher<br />

setzt auf Schweißroboter von Cloos – und deren Off -<br />

line-Programmierung. „Damit konnten wir die<br />

Schweißqualität nochmals erhöhen und die Fertigungszeit<br />

deutlich reduzieren“, sagt Horst Heinrichs,<br />

Leiter der Vorfertigung.<br />

Mehr als 2000 Patente zeugen von hoher Innovationskraft<br />

und Leistungsfähigkeit der Fritz Driescher KG.<br />

Driescher stellt Produkte für den Schalter- und Anlagenbau<br />

im Mittelspannungsbereich her und beschäftigt<br />

mehr als 300 Mitarbeiter am Hauptstandort Wegberg,<br />

daneben gibt es weltweite Tochterunternehmen und<br />

Niederlassungen für Service, Wartung und Instand -<br />

haltung. Die Schaltanlagen sind modular aufgebaut und<br />

können individuell zusammengestellt werden.<br />

Seit 2015 setzt Driescher am Stammsitz in Wegberg<br />

eine Roboteranlage von Cloos zum Schweißen von Gehäusen<br />

für Schalteranlagen ein. „In der Regel liefern wir<br />

innerhalb von acht Wochen“, erklärt Horst Heinrichs.<br />

„Bei einem akuten Stromausfall beim Kunden müssen<br />

wir schon einmal innerhalb von ein bis zwei Tagen reagieren.“<br />

Flexibilität und Schnelligkeit sind gefragt.<br />

Die Schweißpläne für<br />

neue Bauteile entstehen<br />

bei Driescher-Wegberg<br />

auf dem Computer.<br />

Bilder: Cloos<br />

Deshalb nutzt Driescher-Wegberg die Offline-<br />

Programmier-Software RoboPlan von Cloos. Während<br />

in der Anlage die Produktion läuft, kann gleichzeitig in<br />

RoboPlan ein neues Programm erstellt werden. Hier<br />

werden an 3D-Modellen Schweiß-, Such-, Verfahrwege<br />

und Werkzeuge festgelegt, zu denen dann die Schweißparameter<br />

und weitere, für den Prozessablauf erforder -<br />

liche Funktionen definiert werden. Das so entwickelte<br />

Programm wird in die Steuerung des Roboters übertragen<br />

und am Arbeitsplatz nur noch optimiert. Dies geht<br />

schneller als das Programmieren in der Anlage.<br />

Bis heute hat Driescher-Wegberg mehr als 950<br />

Schweißprogramme mit RoboPlan erstellt, die auf der<br />

Roboteranlage im Einsatz sind. Die Laufzeiten starten<br />

bei 2 bis 3 min und reichen bis zu anderthalb Stunden.<br />

„RoboPlan funktioniert einwandfrei“, sagt Offline-Programmierer<br />

Mario Röring. „Bei uns läuft kein Schweißprogramm<br />

mehr, das nicht mit RoboPlan programmiert<br />

wurde. Das Teachen ist viel zu aufwendig.“<br />

Seit Einführung von RoboPlan hat Driescher-<br />

Wegberg das Programmieren und Bedienen der Roboteranlage<br />

komplett voneinander getrennt. Dabei sind<br />

für die Programmierung keine detaillierten Schweißkenntnisse<br />

notwendig. „Die Bedienung der Offline-<br />

Programmiersoftware ist einfach und intuitiv“, betont<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


WER<br />

Röring. „Bei der Einführung von RoboPlan im Unternehmen<br />

hat uns Cloos optimal unterstützt.“ Um die<br />

Software voll ausnutzen zu können, wurden die Mitarbeiter<br />

intensiv geschult. Seminare sowohl im Cloos-<br />

Trainingszentrum in Haiger als auch in Wegberg sorgten<br />

dafür, dass alle Mitarbeiter mit den neuen Anlagen<br />

vertraut sind. Inzwischen gibt es ein Software-Upgrade.<br />

„Die neue Software-Version lässt sich noch einfacher<br />

und schneller bedienen“, erklärt Röring.<br />

Neben der Offline-Programmiersoftware hat der<br />

Einsatz von intelligenten Sensoren dazu beigetragen,<br />

den Rüst- und Teachaufwand an der Anlage selbst auf<br />

ein Minimum zu reduzieren. Driescher-Wegberg setzt<br />

einen taktilen Gasdüsensensor, einen Lichtbogensensor<br />

Die Cloos-Anlage<br />

schweißt Gehäuse<br />

für Schalteranlagen<br />

bei Driescher. Neue<br />

Schweißprogramme<br />

werden am Arbeitsplatz<br />

lediglich kurz<br />

optimiert, dann<br />

kann der Roboter<br />

loslegen.<br />

MACHT, MUSS AUCH<br />

BIS<br />

MACHEN.<br />

Dass DEKRA Autos prüft, wissen Sie.<br />

Aber auch, dass wir ein breites Portfolio<br />

an Dienstleistungen für den Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz haben?<br />

und einen Offline-Laser-Sensor ein, um Toleranzen zwischen<br />

programmierten Bahnen und realen Werkstücken<br />

auszugleichen.<br />

Die Schweißergebnisse sind exakt reproduzierbar.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für Driescher-Wegberg,<br />

denn Qualität hat hier höchste Priorität. Das Unternehmen<br />

legt besonderen Wert auf Personen- und Sachschutz.<br />

„Wir sind besser als die Norm“, betont Vorfertigungsleiter<br />

Heinrichs. „Jede Schweißnaht wird einer<br />

umfangreichen Qualitätsprüfung in einer Vakuum -<br />

kammer unterzogen.“<br />

„Mit Cloos haben wir einen Partner gefunden, der<br />

alle relevanten Komponenten für das automatisierte<br />

Schweißen sauber aufeinander abgestimmt aus einer<br />

Hand anbietet“, konstatiert Heinrichs. „Wir schätzen<br />

die gute Beratung durch die kompetenten Mitarbeiter.“<br />

Eine weitere automatisierte Schweißanlage ist auch<br />

schon geplant. Ein Shuttlesystem soll dann die Bestückung<br />

beider Roboteranlagen übernehmen, um einen<br />

noch höheren Automatisierungsgrad zu erreichen. •<br />

ARBEITSSICHERHEIT, BETRIEBLICHES<br />

GESUNDHEITSMANAGEMENT, PSYCHISCHE<br />

GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG, ARBEITSMEDIZINISCHE<br />

UND -PSYCHOLOGISCHE BERATUNG UND<br />

UNTERSUCHUNG, GEFAHRSTOFFMANAGEMENT,<br />

SICHERHEITSKULTUR UND BETRIEBLICHE<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT, SCHULUNGEN UND<br />

UNTERWEISUNGEN, AUS- UND WEITERBILDUNG,<br />

E-LEARNING, ZERTIFIZIERUNGEN<br />

Besuchen Sie uns auf der A + A, 5.–8. November 2019,<br />

Messe Düsseldorf, Halle 10, Stand D48<br />

Stefanie Nüchtern-Baumhoff<br />

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH, Haiger<br />

Jetzt mehr erfahren<br />

unter www.dekra.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 61


technik & wissen<br />

Das Luftüberwachungssystem<br />

Airwatch vermisst<br />

permanent die Luftqualität<br />

und erfasst dank<br />

hochsensibler Sensorik<br />

Feinstaubpartikel ab<br />

einer Größe von 0,1 μm.<br />

Im Eingangsbereich der<br />

Produktion zeigt es, für<br />

alle Mitarbeiter sichtbar,<br />

den Stand der Luftqualität<br />

in einer Ampelanzeige<br />

an. Bilder: Kemper<br />

Effektiver Arbeitsschutz erleichtert das Recruiting<br />

Bewerber achten<br />

auf saubere Luft<br />

Absaugtechnik | Um seine Mitarbeiter vor Schweißrauch<br />

und Schneidstaub zu schützen, setzt Fronz Metallbau<br />

auf die Lüftungstechnik von Kemper. Zudem<br />

verbessert das Engagement die Arbeitgebermarke.<br />

Auch kleine Metallbetriebe können die Gesundheit<br />

ihrer Mitarbeiter schützen. Wie die<br />

Umsetzung mittels effektiver Absaugtechnik<br />

gelingt, zeigt Fronz Metallbau: Der Zwölf-<br />

Mann-Betrieb profitiert dank Kemper-Technik<br />

von positiven Effekten nicht nur auf die<br />

Kundenzufriedenheit, sondern auch auf die<br />

Mitarbeitergewinnung. Denn seitdem das<br />

Unternehmen das vernetzte Arbeitsschutz-<br />

Konzept umsetzt, hat sich die Hallenluftqualität<br />

nochmals deutlich verbessert. „Diese<br />

Rückmeldung geben uns unsere Mitarbeiter<br />

eindeutig“, berichtet Geschäftsführer<br />

Michael Schmitt, „und auch das Echtzeit-<br />

Monitoring belegt die bessere Luftqualität.“<br />

Bei allen Maßnahmen stehen die Mitarbeiter<br />

an erster Stelle. Denn nur gesunde<br />

Mitarbeiter seien produktive Mitarbeiter, so<br />

der Geschäftsführer. So schaffe die optische<br />

Signalwirkung durch die Ampel des Luft-<br />

überwachungssystems Airwatch zusätzliches<br />

Vertrauen bei der Belegschaft in Fronz<br />

Metallbau als Arbeitgeber.<br />

Und das nicht nur bei den eigenen Mitarbeitern:<br />

Auch bei der Gewinnung neuer<br />

Fachkräfte sieht Schmitt Vorteile durch den<br />

umfassenden Arbeitsschutz. Das Thema berühre<br />

heute potenzielle Bewerber in zunehmendem<br />

Maß. „Jeder, der sich bei uns bewirbt,<br />

schaut sich auch unsere Produktion<br />

an. Das wird in anderen Betrieben nicht anders<br />

sein“, sagt Schmitt. „Schweißer wollen<br />

heute wissen, in welchem Umfeld sie arbeiten.<br />

Und jeder Betrieb sollte wissen, wie<br />

schwer man an gutes Personal kommt.“<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen werden in<br />

Recruiting-Videos vorgestellt<br />

Alleine vor diesem Hintergrund verstehe er<br />

nicht, wie manche Arbeitgeber den Schutz<br />

ihrer Mitarbeiter vernachlässigen. Eine saubere<br />

Hallenluft ist für Fronz ein Plus für die<br />

Mitarbeitergewinnung. Darum bindet der<br />

Betrieb das Thema auch konsequent in seine<br />

Kommunikation ein und produziert Recruiting-Videos<br />

über die Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

in seinem Betrieb. Das wiederum führt<br />

zu einem positiven Bild des Unternehmens<br />

nach außen: „Wir erhalten regelmäßig positive<br />

Rückmeldungen unserer Kunden zur<br />

hervorragenden Hallenluft“, so Schmitt,<br />

„sie schätzen es, wenn sich Ihre Lieferanten<br />

um ihre Mitarbeiter kümmern. Denn gesunde<br />

Mitarbeiter bringen eine bessere Qualität<br />

für ihr Produkt.“<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Schon vor mehr als zehn Jahren war dem<br />

Metallbetrieb klar, welche Gefahren hinter<br />

Schweißrauch sowie Schneid- und Schleifstaub<br />

stecken. Insbesondere bei der thermischen<br />

Bearbeitung von Edelstahl entstehen<br />

krebserzeugende Gefahrstoffe. Bei der Verarbeitung<br />

von Aluminium wird durch die<br />

UV-Strahlung des Lichtbogens und die reflektierenden<br />

Oberflächen sogar Ozon freigesetzt.<br />

Während Untertischabsaugungen<br />

für Laseranlagen ohnehin unumgänglich<br />

waren, erweiterte Fronz Metallbau den Arbeitsschutz<br />

um effektive Absaug- und Filtergeräte<br />

mit empfohlenen Punktabsaugungen<br />

für Schweißanwendungen.<br />

Da in der eigenen Schleiferei Stäube in einer<br />

erheblichen Menge entstehen, die man<br />

Alle relevanten Daten<br />

zur Luftqualität laufen<br />

permanent in einer App<br />

ein. Mit PC, Tablet oder<br />

Smartphone ist man in<br />

der Lage, die Qualität<br />

der Hallenluft jederzeit<br />

und von überall aus zu<br />

kontrollieren.<br />

nicht nur am Punkt absaugen kann, entwarf<br />

das Unternehmen zusammen mit Kemper<br />

ein Luftreinhaltekonzept für die gesamte<br />

Produktion. Während die am Prozess beteiligten<br />

Mitarbeiter ohnehin über den nötigen<br />

Arbeitsschutz verfügten, sollten auch Mitarbeiter<br />

an umliegenden Arbeitsplätzen den<br />

nötigen Arbeitsschutz erfahren.<br />

Dazu investierte das Unternehmen in<br />

zwei neue Raumlüftungssysteme, ein Luftüberwachungssystem<br />

und ein digitales Monitoring.<br />

Das Luftüberwachungssystem Airwatch<br />

misst permanent die Luftqualität und<br />

erfasst dank hochsensibler Sensorik sogar<br />

einzelne Feinstaubpartikel ab einer Größe<br />

von 0,1 μm. Im Eingangsbereich der Produktion<br />

zeigt es gut sichtbar den Stand der<br />

Luftqualität in einer Ampelanzeige an. „Seit<br />

Inbetriebnahme steht sie permanent auf<br />

Grün“, betont Schmitt.<br />

Lange vor einer Überschreitung fährt das<br />

System die Raumlüftungssysteme hoch<br />

Airwatch und die Cleanairtower von Kemper<br />

agieren vernetzt. Die mit Grenzwerten<br />

hinterlegte Software steuert die Raumlüftungssysteme<br />

auf Grundlage der erfassten<br />

Feinstaubdaten automatisch. Schon lange<br />

bevor eine Überschreitung droht, fährt das<br />

System die Raumlüftungssysteme automatisch<br />

hoch und die Luft wird gereinigt. Die<br />

Cleanairtower agieren nach dem von der<br />

Berufsgenossenschaft Holz und Metall empfohlenen<br />

Schichtlüftungsprinzip. Dabei<br />

saugt das System die aufgrund ihrer Thermik<br />

aufsteigenden Gefahrstoffe in der Hallenluft<br />

in einem 360°-Radius in einer Höhe<br />

von etwa 3,5 m an. Die Systeme sind in der<br />

Lage, selbst ultrafeine Partikel zu mehr als<br />

99,9 % abzuscheiden. Die gereinigte Luft<br />

tritt in Bodennähe impulsarm wieder in die<br />

Halle ein. Die Daten zur Luftqualität laufen<br />

in einer App ein. Mit seinem PC, Tablet oder<br />

Smartphone ist Schmitt in der Lage, die Hallenluftqualität<br />

jederzeit zu kontrollieren. •<br />

Björn Kemper<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung, Kemper<br />

„Besser werden!“<br />

1919<br />

2019<br />

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5.-8. November 2019 in Stuttgart<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 63


technik & wissen<br />

Moderator Tobias Meyer, für den <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

tätiger Fachjournalist,<br />

wusste die Komplexität der Thematik zu<br />

meistern. Er schlug die Brücke vom Einstieg<br />

bis hin zu Zukunftsperspektiven<br />

des 3D-Metalldrucks: „Wer sich jetzt<br />

damit befasst, hat große Vorteile.“<br />

Einsteiger-Forum 3D-Metalldruck von <strong>Industrieanzeiger</strong> und Technology Academy<br />

Drucken Sie schon in<br />

Metall?<br />

Fachforum | Der 3D-Metalldruck hat Zukunft. Das wurde<br />

allen schnell klar, die das „Fachforum Additive Fertigung“ in<br />

der Technology Academy, Hannover, besuchten. Die vom<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> mitorganisierte Tagung lieferte Einstiegsund<br />

Orientierungshilfen.<br />

❧ Olaf Stauß<br />

„Es kann sinnvoll sein, am Anfang kleine<br />

Brötchen zu backen. Aber fangen Sie an, zu<br />

backen“, sagte Application Engineer Julian<br />

Milling vor den Forumsteilnehmern. Mit<br />

„Backen“ meint er durchaus das Drucken<br />

selbst – dahinter verbirgt sich die liebewolle<br />

Art, in der Insider ihren additiven Bau -<br />

prozess umschreiben. Julian Milling vertritt<br />

Additive Manufacturing Solutions (AMS),<br />

eine Business Unit der iGo3D GmbH, die<br />

bereits 2013 das erste Ladengeschäft für<br />

den 3D-Druck in Oldenburg eröffnete und<br />

seither einen Online-Shop betreibt. Die<br />

Industriesparte AMS ist früh hinzugekommen<br />

und berät Unternehmen.<br />

„Wir müssen zu einem funktionalen,<br />

additiven Denken kommen“, nennt der<br />

Anwendungsingenieur die Leitlinie seiner<br />

Gespräche mit Kunden aus der Industrie,<br />

„wir dürfen unser Denken nicht limitieren.“<br />

Nur so könne das Potenzial der neuen Fertigungsweise<br />

mit ihrer Designfreiheit und<br />

ihren Möglichkeiten zur Funktionsintegration<br />

erschlossen werden.<br />

Einstiegshilfe ins additive Denken<br />

können die preisgünstigen 3D-Kunststoffdrucker<br />

sein, für die sich auch Privatleute<br />

bei iGo3D interessieren. Im Gegensatz dazu<br />

erfordern Fertigungsanlagen für Metalle<br />

immense Investitionen, etwa für das etablierte<br />

Selective Laser Melting (SLM).<br />

Milling hatte an dieser Stelle eine gute<br />

Nachricht im Gepäck für die Fachforums-<br />

Teilnehmer: iGo3D ist Vertriebspartner für<br />

ein neues Filament, das jetzt BASF auf den<br />

Markt gebracht hat und jeden Desktop-<br />

3D-Drucker zum Metalldrucker macht.<br />

3D-Drucker können jetzt Metallteile mit<br />

Filament produzieren<br />

Das Filament BASF Ultrafuse 316L-Edelstahl<br />

hat einen Metallpulver-Anteil von<br />

über 80 % und lässt sich auf handelsüblichen<br />

FFF-Druckern verarbeiten. Ihre gehärtete<br />

Düse muss lediglich für eine Temperatur<br />

bis 250 °C ausgelegt sein, das beheizte<br />

Druckbett für 100 °C. Ähnlich wie beim<br />

Metall-Spritzguss MIM entsteht ein Grünling,<br />

der entbindert und gesintert werden<br />

muss. Das Volumen schwindet dabei um<br />

16 % bis 20 %. iGo3D bietet den Entbinder-<br />

und Sinterprozess optional als Dienstleistung<br />

an.<br />

Für Unternehmen, die sich dem 3D-<br />

Metalldruck annähern wollen, hat dies<br />

preisliche Vorteile: Zu niedrigen Anschaffungskosten<br />

können sie im leicht handhabbaren<br />

FFF-Druck erstmal „üben“. Dennoch<br />

sollte der Einstieg zielgerichtet sein. Zum<br />

Beratungsangebot von AMS gehört neben<br />

Technik und Schulungen zum Beispiel auch<br />

die Entwicklung von Business Cases.<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Matthias Schmidt-<br />

Lehr von Ampower:<br />

„Wenn Sie Schmerzpunkte<br />

entdecken, die<br />

sich additiv beheben<br />

lassen, dann finden<br />

Sie zur richtigen<br />

Strategie.“<br />

Bilder: Stauß<br />

Was Julian Milling von iGo3D hier zeigt, ist ein<br />

Novum: ein Metallteil, das mit dem BASF-Filament<br />

Ultrafuse 316L auf einem 3D-Drucker hergestellt<br />

wurde.<br />

Als weiterer Technologie- und Strategieberater<br />

präsentierte sich Ampower. Matt -<br />

hias Schmidt-Lehr stellte das drei Jahre junge<br />

Unternehmen als Bindeglied „zwischen<br />

Management-Ebene und Forschung“ vor.<br />

„Als erstes sollten Sie die Frage beantworten,<br />

was Sie mit der additiven Fertigung<br />

erreichen wollen“, meinte Schmidt-Lehr.<br />

Additive Manufacturing (AM) befinde sich<br />

heute in der Phase, in der Hype und Enttäuschung<br />

abgeklungen seien und nun nüchtern<br />

nach dem Nutzen gefragt werde.<br />

Einsteiger sollten sich in Strategierunden zunächst<br />

fragen, welchen Mehrwert sie mit<br />

AM bieten können – am besten „mit einem<br />

weißen Papier vor sich“. Und zwar so, dass<br />

die Kunden dafür zu bezahlen bereit sind.<br />

Wichtig sei, über die „Schmerzpunkte“ bei<br />

Kunden zu reden, riet Schmidt-Lehr. „Wenn<br />

Sie Betroffene um sich versammeln und Probleme<br />

mit ihnen additiv lösen, kommen Sie<br />

am schnellsten zur richtigen Strategie.“ Erst<br />

dann mache es Sinn, über Roadmap, nötige<br />

additive Technologien, Anlagen, Investitionen<br />

und Schulungen zu reden.<br />

Milling und Schmidt-Lehr lieferten die<br />

vielleicht direktesten Tipps für den Einstieg.<br />

Zusätzlich ist auch sehr viel Background-<br />

Wissen nötig. Moderator Tobias Meyer, der<br />

das Fachforum vorbereitet hatte, wusste mit<br />

acht eingeladenen Experten den Bogen zu<br />

schlagen von den Grundlagen von AM über<br />

den aktuellen Stand der Technik, Praxisbeispiele<br />

und rechtliche Fragen bis hin zu<br />

Chancen und Zukunftsperspektiven.<br />

Klaus Hoschke vom Fraunhofer EMI<br />

kommt von der Simulation her. In seiner<br />

Keynote „Neues Denken: Warum nicht<br />

gleich das Nachbarbauteil oder eine zusätzliche<br />

Funktion mit integrieren?“ machte er<br />

deutlich, dass die Potenziale des 3D-Metalldruck<br />

nicht einmal ansatzweise erschlossen<br />

sind, etwa in der bionischen Topologieoptimierung.<br />

Auf einer seiner Folien steht „Die<br />

Kunst einer Konstruktion ist, wo man die<br />

Löcher lässt“ – gekennzeichnet als Zitat von<br />

„Robert le Ricolais, 1894–1977“. Diese Art<br />

zu denken beginne erst. Als weiteres Beispiel<br />

nannte Hoschke die Idee, Sensoren additiv<br />

genau dort in einem Bauteil unterzubringen,<br />

wo ein Messsignal gebraucht wird.<br />

Ralf Frohwerk kümmert sich um die<br />

Industrialisierung beim Anlagenbauer SLM<br />

Solutions. Er präsentierte in der Technology<br />

Academy aktuelle Serienanwendungen,<br />

auch aus dem Automobilbau. „Es geht<br />

darum, alles total anders zu machen, um die<br />

Möglichkeiten des 3D-Metalldrucks zu<br />

nutzen“, sagte er. Beispielsweise produziere<br />

BMW für seinen i8 Roadster ein Soft Top<br />

Wie die Simulation<br />

den 3D-Druck auf<br />

unterschiedlichen<br />

Ebenen verbessert,<br />

erklärte Keno Kruse<br />

von Cadfem: „Unsere<br />

Ansys-Software bietet<br />

Tools für Dienstleister,<br />

Produktoptimierer<br />

und Parameter -<br />

entwickler.“<br />

Bracket additiv auf SLM-Maschinen. Dank<br />

Topologieoptimierung sei es 10-fach steifer<br />

als die Spritzguss-Variante. Der Break-even-<br />

Point liege hier bei 60.000. Solche Stückzahlen<br />

seien durchaus relevant, denn „im Automobilbau<br />

wird immer mehr über Customizing<br />

geredet“, so Frohwerk.<br />

Paul Voß, Konstrukteur bei Rolf Lenk<br />

Werkzeug- und Maschinenbau, stellte eine<br />

Vielzahl Anwendungen vor, legte dann aber<br />

die Aufmerksamkeit auf ein anderes, noch<br />

junges AM-Verfahren: 3DMP. Der CNCgesteuerte<br />

Lichtbogenschweißprozess der<br />

Berliner Gefertec GmbH baut in hoher<br />

Geschwindigkeit metallische Rohlinge auf,<br />

die spanend fertigbearbeitet werden. Die<br />

Deutsche Bahn produziert so Ersatzteile für<br />

Radsatzlagerdeckel in rund 14 h Fertigungszeit.<br />

So kommt sie in nur zwei bis drei<br />

Wochen Lieferzeit zu Ersatzteilen, auf die sie<br />

bisher neun Monate warten musste. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 65


technik & wissen<br />

Der Fanuc-Roboter M-6i von 2001 ist wieder auf dem<br />

neuesten Stand: Ausgestattet mit Dinse-Schweißequipment<br />

aus MIG/MAG-Stromquelle DIX PI 400, Drahtvorschub<br />

WF 50, Sicherheitsabschaltung SAS 100,<br />

Schweißgarnitur DIX Metz 600 und flüssiggekühltem<br />

Schweißbrenner Metz 522. Bilder: Dinse<br />

stark in die Jahre gekommene System in kürzester Zeit<br />

und wenigen Schritten modernisiert und mit einem<br />

Komplettsystem zum MIG/MAG-Schweißen ausgestattet.<br />

Die Idee dahinter: Alte Steuerung und moderne<br />

Stromquellen werden an den richtigen Schnittstellen<br />

verknüpft und kommunizieren danach einwandfrei.<br />

Als herausfordernd erwies sich, dass es keine Zeichnungen<br />

und Schaltpläne gab. Die Systemtechniker von<br />

Dinse kannten die Anlage nur von Bildern. Erschwerend<br />

kam dazu, dass die ehemals angebundene Stromquelle<br />

nicht mehr vor Ort war. Zu Beginn wurde das alte<br />

Equipment abgebaut. Die Servicetechniker montierten<br />

an deren Stelle einen Flansch, die Sicherheitsabschaltung<br />

SAS 100, die Garnitur DIX Metz 600 mit festem<br />

Halter und den flüssiggekühlten Schweißbrenner<br />

Metz 522. Im Anschluss bauten sie eine Kofferhalterung<br />

und fixierten den Drahtvorschubkoffer WF 50 darauf.<br />

Schlussendlich wurden die Systembestandteile an die<br />

MIG/MAG-Stromquelle DIX PI 400 angeschlossen.<br />

Dinse modernisiert 18 Jahre alten Roboter bei Medzes Components<br />

Alter Roboter<br />

schweißt wieder<br />

Retrofit | Jahre stand er still, jetzt schweißt er wieder<br />

– und zwar mit modernsten Prozessen: ein 18 Jahre<br />

alter Fanuc-Roboter bei Medzes Components in Lettland.<br />

Das Kunststück gelang Technikern von Dinse.<br />

Der Hersteller von Metallkomponenten hatte den<br />

Fanuc-Roboter M-6i mit der Steuerung R-J3 aus dem<br />

Jahr 2001 früher für das Plasma-Schweißen eingesetzt.<br />

Seit einigen Jahren stand der Industrieroboter jedoch<br />

ungenutzt in der Fertigung, obwohl die Mechanik des<br />

Roboters noch intakt war. Dinse, Systemlieferant für<br />

Lichtbogen-Schweißtechnik, gab den Anstoß, die Anlage<br />

aufzurüsten, damit der Schweißroboter wieder in der<br />

Produk tion genutzt werden kann. Mit Dinse wurde das<br />

Bei den Schnittstellen geht‘s ans Eingemachte<br />

Im nächsten Schritt war die fundierte Expertise der<br />

Dinse-Systemtechniker besonders gefragt, denn es ging<br />

darum, an die relevanten Schnittstellen der Steuerung<br />

des Fanuc-Roboters anzudocken. Die Kommunikation<br />

zwischen Stromquelle und Steuerung spielt sich an einer<br />

Schnitt stellen-Platine im Steuerungs- Gehäuse ab, wo die<br />

Ein- und Ausgänge für den Roboter platziert sind.<br />

Damit Signale zwischen alter Robotersteuerung R-J3<br />

und moderner DIX-PI-Stromquelle ausgetauscht werden<br />

können, kappten die Techniker sämt liche Schnittstellen,<br />

die zur alten Stromquelle eingerichtet waren.<br />

Das alte Interface wurde damit deaktiviert. An dieser<br />

Stelle wurden nun neue Verknüpfungen erstellt.<br />

„Wir mussten einiges im Schaltschrank des Roboters<br />

umbauen, damit der Roboter mit unserer Stromquelle<br />

DIX PI kommunizieren kann. Außerdem war die Strom -<br />

versorgung des Roboters defekt“, erklärt Stefan Soennichsen,<br />

Sales Manager Nordic bei Dinse.<br />

Trotz aller schwierigen Bedingungen hat die gesamte<br />

Umrüstung vor Ort nur wenige Stunden in Anspruch<br />

genommen. Nach kürzester Zeit konnte die Anlage eingeschaltet<br />

und mit dem Schweißen begonnen werden<br />

– und dies mit völlig neuen Optionen: mit Prozessen wie<br />

Rapid MAG Technology, Power Puls, Heat Controlled<br />

MAG und Cold MIG/MAG Arc. „Mit den integrierten<br />

Sonderprozessen RMT, Power Puls, HC MAG, und<br />

CMA ermöglicht es uns unsere neue Stromquelle<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


DIX PI, den für die jeweilige Schweißaufgabe perfekten<br />

Lichtbogen zu modellieren“, sagt Aldis Adamanis<br />

begeistert, technischer Leiter bei Medzes Components.<br />

„Wir erzielen so hervorragende Schweißergebnisse.“<br />

Ein externes Bedienpanel macht die Stromquelle besonders<br />

anwenderfreundlich. „Die Bedienung ist intuitiv.<br />

Dinse hat eine tolle plug-and-play-Lösung geschaffen,<br />

die dem Anwender deutlich mehr Sicherheit und<br />

Flexibilität gibt“, so Adamanis. „Wir haben uns für das<br />

Schweißequipment von Dinse entschieden, weil wir uns<br />

da auf absolut exakte Drahtförderung und extrem langlebige<br />

Verschleißteile verlassen können. Die Schweißsysteme<br />

haben uns im Blick auf Effizienz und Genauigkeit<br />

absolut überzeugt“, betont der technische Leiter.<br />

Das Retrofit-Konzept von Dinse umfasst neben professioneller<br />

Beratung, dem auf den Kundenbedarf abgestimmten<br />

Schweißsystem und dessen Installation und<br />

Inbetriebnahme auch Schulung, Service und Wartung.<br />

„Es hat uns sehr beeindruckt, wie schnell und versiert<br />

die Anwendungstechniker von Dinse den Fanuc-Roboter<br />

aus seinem Dornröschen-Schlaf erweckten und wie<br />

zügig unsere Mitarbeiter fit gemacht wurden, das ganze<br />

Spektrum des neuen Schweißequipments zu nutzen“,<br />

erläutert Werksleiter Thomas Rasmussen. „Unser<br />

Roboter schweißt zuverlässig und mit höchster Präzision.<br />

In Rente werden wir den noch sehr, sehr lange nicht<br />

schicken“, resümiert Rasmussen.<br />

Retrofitting ist an jedem Robotermodell möglich.<br />

„Wir bieten systematische Verjüngungprogramme, die<br />

alle gängigen Robotertypen auf den neuesten Stand der<br />

Technik bringen, damit die industriellen Produktions -<br />

anlagen wirtschaftlicher arbeiten und länger genutzt<br />

werden können“, erklärt Stefan Soennichsen. „Hierbei<br />

sind uns, was Hersteller, Baujahr und Programmier -<br />

sprache betrifft, keine Grenzen gesetzt.“ •<br />

Ein Blick in den Schaltschrank:<br />

Damit Signale<br />

zwischen der alten Steuerung<br />

R-J3 und der<br />

modernen Stromquelle<br />

DIX PI ausgetauscht werden<br />

können, wurden die<br />

notwendigen Verknüpfungen<br />

an den Schnittstellen<br />

der Steuerung des<br />

Fanuc-Roboters erstellt.<br />

Beschriften mit Laser<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 67


technik & wissen<br />

Blick in die eingehauste Schweißzelle<br />

Easy Arc: Der Schweißroboter vom Typ<br />

V8 produziert im WIG-Schweißverfahren<br />

das gewünschte Ergebnis.<br />

Bilder: OTC Daihen Europe<br />

träge in beiden Segmenten abzuwickeln“, so Geschäftsführer<br />

Martin Kunze.<br />

AMG als ältesten und treuesten Kunden betreut die<br />

PTS bereits seit 2006 – mittlerweile zählen alle namhaften<br />

Fahrzeughersteller aus Süddeutschland sowie große<br />

Zulieferer zur Klientel des Mittelständlers. Bei besonderen<br />

Aufträgen ist das Unternehmen auch jederzeit<br />

bereit, maschinell aufzustocken oder eigene Fertigungsinseln<br />

in der Produktion zu schaffen.<br />

So verhielt es sich auch Anfang des Jahres, als sich<br />

Kunze für eine Roboterzelle zum WIG-Schweißen interessierte,<br />

um seine Kleinserienproduktion für den Automotive-Bereich<br />

zu entlasten. Da es sich für PTS um die<br />

erste Roboterzelle für Kleinserien handelte, verließ sich<br />

der Unternehmer auf den Rat, sich für eine „Easy<br />

Arc“-Roboterzelle von OTC Daihen zu entscheiden: Im<br />

Zuge der Weiterentwicklung von Roboter- und zugleich<br />

Schweißtechnik galt OTC als idealer Anbieter.<br />

Roboter-Schweißzelle wird Joker im Neukundengeschäft von PTS<br />

Auf Anhieb neues<br />

Geschäftsfeld<br />

Roboterschweißen | Eine mobile Roboter-Schweißzelle<br />

wurde für Fahrzeugzulieferer PTS zur Eintrittskarte<br />

in ein Neukundengeschäft. Dass die Zelle<br />

„zufällig“ zum richtigen Zeitpunkt da war und nicht<br />

handgeschweißt werden musste, erwies sich im<br />

Rückblick als Glücksfall.<br />

Die PTS Prototypenteile und System Technik GmbH aus<br />

Waldstetten konzentriert sich seit 2006 auf die Entwicklung,<br />

Produktion und Prüfung von Fahrzeugkomponenten,<br />

insbesondere auf Abgassysteme und medienführende<br />

Bauteile. PTS verfügt über große schweißtechnische<br />

Erfahrungen. Die Produktionsarbeiten sind räumlich<br />

und auch fertigungstechnisch in die zwei Bereiche<br />

Prototypenentwicklung und Kleinserienherstellung<br />

unterteilt. „Das versetzt uns in die Lage, spontan Auf-<br />

Roboter-Schweißzelle mit Easy-Teach-Steuerung<br />

Kurz darauf stand die Schweißzelle mit einem 6-Achs-<br />

Schweißroboter vom Typ FD-V8, einem Horizontal-<br />

Dreh- Positionierer, Brenner, passender Stromquelle,<br />

Synchromotion-Software und Easy-Teach-Steuerung in<br />

der PTS-Fertigung. Zunächst waren polierte und verchromte<br />

Blenden mit Abgasrohren zu verschweißen.<br />

„Um für solche Fälle gut gerüstet zu sein, haben wir uns<br />

bei Easy Arc von vornherein für die WIG-Variante<br />

entschieden. Bei der Produktion unserer Kleinserien<br />

müssen wir Schweißspritzer ausschließen.“ Die Entscheidung<br />

fiel für eine wasser gekühlte WIG-Schweiß -<br />

maschine DA300P, deren Schweißqualität selbst bei<br />

dünnen Blechen sehr gute Ergebnisse erzielt.<br />

„Ganz entgegen unseres ursprünglichen Vorhabens<br />

ging es beim ersten Auftrag mit der Roboterzelle um<br />

eine Schweißaufgabe für einen neuen Kunden. Dieser<br />

kam nicht aus dem Automobil- sondern aus dem Ofenbau“,<br />

berichtet Kunze. Das Ganze war eine doppelte Bewährungsprobe:<br />

„Die Zusammenarbeit mit dem neuen<br />

Kunden hing von einer Roboterzelle ab, mit der wir<br />

zuvor keinerlei Erfahrungen sammeln konnten.“<br />

Die Aufgabe bestand darin, eine Abschirmplatte für<br />

eine Brennkammer mit drei Rohren zu verschweißen. Es<br />

ging also um drei saubere Schweißnähte. Ein Labor sollte<br />

nach ersten Tests die Gefügequalität überprüfen.<br />

Beim Werkstoff handelte es sich um einen hitzebeständigen<br />

austenitischen Edelstahl, der auch nicht gerade einfach<br />

zu schweißen ist. „Eben eine verfahrenstechnische<br />

Herausforderung, die mit der richtigen Schweißtempe-<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


atur und der Stromstärke steht und fällt. Dabei durften<br />

keinerlei Heißrisse auftreten“, erklärt Kunze.<br />

Das Laborergebnis fiel auf Anhieb positiv aus, die<br />

befürchteten Rissbildungen blieben aus. Bevor das Bauteil<br />

in Serie gehen sollte, prüfte der Kunde die neue Abschirmplatte<br />

für die Brennkammer im Langzeittest. Das<br />

Ergebnis: Die Standzeit des über die Roboterzelle produzierten<br />

neuen Bauteils ist um das 3- bis 4-fache höher<br />

als beim Vorgänger. Ausschlaggebend war ausnahmslos<br />

die Schweißnaht-Qualität. Rückblickend war man froh,<br />

den Prototypen nicht von Hand geschweißt zu haben.<br />

Die Aussichten auf weniger Reklamationen, Reparaturen<br />

und Ausfälle führten beim Ofenbauer zur endgültigen<br />

Entscheidung für den Geschäftspartner PTS.<br />

Die erste Kleinserie mit 800 bis 1000 Bauteilen<br />

produzierte PTS „mühelos“ über die neue Roboterzelle<br />

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Auf die perfekte Schweißnaht kommt es an: PTS konnte mit der kompakten Roboterzelle<br />

Easy Arc eine hohe Gefügequalität der Schweißnähte erzielen. Der Startschuss<br />

für eine neue Kleinserie.<br />

Easy Arc. Nach Abschluss dieses Einstiegsauftrags mit<br />

schneller Lieferung der Teile öffnete sich die Tür für<br />

Folgeaufträge.<br />

Für den Geschäftsführer eine Chance: „Normalerweise<br />

sind solche Entwicklungen für uns nur Klein -<br />

aufträge, doch jetzt liegen Aufgaben mit deutlich höherer<br />

Fertigungstiefe vor uns.“ Das Kerngeschäft bei PTS<br />

besteht üblicherweise darin, komplexere Bauteile wie<br />

Abgasanlagen mit Abgassträngen und mehrstufigen<br />

Schalldämpfern für Achtzylinder-Motoren zu fertigen.<br />

„Mit der Schweißzelle haben wir uns einen wichtigen<br />

Vertrauensvorschuss bei einem Kunden erarbeitet, der<br />

uns bis vor kurzem nicht kannte.“ •<br />

Ralf Goffin<br />

Fachjournalist in Erkelenz<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 69


technik & wissen<br />

Dies ist die Simulation<br />

eines Becherwerks mittels<br />

VR im laufenden<br />

Betrieb. Bilder: Rump<br />

Virtual Reality im Einsatz bei Rump<br />

Reise in das<br />

Innere der Anlage<br />

Strahltechnik | Rump setzt auf Virtual Reality, um<br />

Kunden die Technik seiner Strahlanlagen dreidimensional<br />

näher zu bringen. Das hat vor allem bei Sonderwünschen<br />

große Vorteile für die Projektplanung.<br />

Ein Betriebsleiter auf der Suche nach einer<br />

geeigneten Strahllösung setzt sich eine Virtual-Reality-Brille<br />

auf, nimmt die Steuerung<br />

in die Hand und betritt die virtuelle Welt. Er<br />

befindet sich in einem animierten Raum, in<br />

dem sich eine Strahlanlage von Rump befindet.<br />

Mit der Steuerung nähert er sich virtuell<br />

der Maschine und beobachtet sie, während<br />

sein Blick den Bewegungen seines Kopfs<br />

folgt. Vor ihm präsentiert sich eine Rollenbahn-Strahlanlage<br />

in 3D und in einer Skalierung<br />

von 1:1. Um einen Einblick in das<br />

Geschehen in der Maschine zu erhalten und<br />

den Strahlvorgang aus nächster Nähe zu begutachten,<br />

positioniert er sich auf einem der<br />

simulierten Werkstücke auf dem Rollgang.<br />

Dieses setzt sich mit ihm in Bewegung Rich-<br />

tung Einlaufschleuse der Anlage. Nun wird<br />

der Strahlprozess der Teile direkt vor ihm<br />

dargestellt. Er kann nachvollziehen, wie das<br />

von den Turbinen beschleunigte Strahlmittel<br />

die gesamte Oberfläche des Werkstücks reinigt<br />

und in der Abblaseinrichtung hinter der<br />

Strahlkammer vom Werkstück entfernt<br />

wird. Er nimmt die Brille ab und kehrt in die<br />

Realität zurück.<br />

Rump setzt auf VR bei der Präsentation<br />

der Strahlanlagen auf Messen und am Unternehmenssitz<br />

in Salzkotten. Dank VR<br />

kann der Maschinenbauer seine Produkte<br />

virtuell begehbar machen. VR versetzt den<br />

Nutzer per Datenbrille, Controller und entsprechender<br />

Software in eine virtuelle<br />

3D-Welt. VR ist eng verwandt mit der Augmented-Reality-Technologie<br />

(AR), die mit<br />

Hilfe einer Datenbrille, Smartphone oder<br />

Tablet die tatsächliche Umgebung des Nutzers<br />

um virtuelle Elemente wie 3D-Modelle<br />

oder Videos ergänzt. Mit nur wenigen<br />

Klicks auf dem Smartphone kann ein Maschinenmodell<br />

in die eigene Halle gestellt<br />

werden. Tatsächlich ist es möglich, Wartungsarbeiten<br />

an bestehenden Maschinen<br />

mit VR-Brillen durchzuführen, optional<br />

auch per Videotelefonat mit einem Rump-<br />

Techniker.<br />

VR und AR verändern von Grund auf die<br />

Art, wie Wertangebote in der Industrie vermarktet<br />

werden. Produkte werden erlebbar<br />

70 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Transparenz in der Darstellung einer<br />

Turbine und ihres Innenlebens<br />

gestaltet und die Kunden sind begeistert. VR<br />

und AR schaffen somit den Vertrieb 4.0. Die<br />

Technologie ermöglicht es, insbesondere in<br />

der Projektplanung in einen ganz anderen<br />

Dialog mit den Kunden zu treten.<br />

Strahlanlagenhersteller sind nicht mehr<br />

nur Produzenten, sondern haben sich zu<br />

Prozessberatern und Problemlösern weiterentwickelt.<br />

Die Lösung einer Herausforderung<br />

und deren Erklärung gegenüber dem<br />

Kunden rückt dabei in den Vordergrund, die<br />

Maschine selbst tritt als Nebenprodukt in<br />

den Hintergrund. Rump hat sich dabei für<br />

eine VR-Lösung entschieden, um den Kunden<br />

auch große und komplexe Systeme zeigen<br />

zu können. Die Anlagen haben teilweise<br />

Maße von 6 m Durchmesser und 12 m Höhe.<br />

Diese passen in keine Messehalle. Neben<br />

der Tour ins Maschineninnere lassen sich<br />

anhand des virtuellen Modells auch die<br />

Funktionsweise und der Aufbau der Strahlanlagen<br />

erklären.<br />

Vor allem bei der Planung von Sonderanfertigungen<br />

erleichtert VR das Verständnis,<br />

da hier sehr viel technische Vorstellungskraft<br />

benötigt wird. Dabei lässt sich auch<br />

ein Werkzeug verwenden, mit dem die Dimensionen<br />

der Rump-Systeme deutlich realistischer<br />

dargestellt werden als etwa mit Simulationen.<br />

Außerdem können Kunden ihre<br />

Anlagen maßstabsgetreu für ihre Hallen<br />

planen und als VR-Simulation direkt darin<br />

laufen und Arbeitsschritte ausprobieren. •<br />

Lucas Emanuel Klein, Business Development,<br />

Rump Strahlanlagen, Salzkotten<br />

Bequeme Arbeitsschutzkleidung<br />

für optimale Sicherheit<br />

Das Textilmanagement von bardusch bietet Ihnen eine moderne<br />

Vollversorgung mit normgerechten Textilien:<br />

• Maßgeschneiderte und normgerechte Bekleidungskonzepte<br />

• Dauerhafter Erhalt der Schutzfunktion<br />

• Keine Eigenkapitalbindung, 100 % Kostentransparenz<br />

• Einwandfreier Look der Kleidung durch professionelle Reinigung<br />

• Rundum-sorglos-Service: Reparatur, Ersatz oder Größentausch<br />

Bei bardusch steht Ihr Bedürfnis im Mittelpunkt. Kontaktieren Sie<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 71


Beleuchtungssanierung muss die Produktionsabläufe nicht stören<br />

„Wir haben kaum<br />

was mitbekommen“<br />

Arbeitsschutz | Beim Kupferspezialisten KME Mansfeld<br />

wurde in 34 Hallen die veraltete Beleuchtungstechnik<br />

durch LED-Lampen ersetzt. In den neun<br />

Monaten der Umrüstung kam es zu keiner einzigen<br />

Produktionsunterbrechung.<br />

Die gute Nachricht zuerst: Die Umstellung alter Beleuchtungsanlagen<br />

auf moderne LED-Technik in deutschen<br />

Industrieunternehmen schreitet voran. Die<br />

schlechte: Ausgerechnet energieintensive Branchen wie<br />

die Metallindustrie hinken dort allerdings noch hinterher.<br />

Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die einen<br />

fürchten vermeintlich hohe Kosten für die Umstellung,<br />

die anderen haben Angst vor Störungen oder gar Produktionsunterbrechungen<br />

im täglichen Ablauf, die beim<br />

Tausch der alten Quecksilberdampflampen gegen neue<br />

LED-Leuchten passieren könnten. Deswegen ist es in<br />

den Fertigungshallen oft so, dass die Beleuchtungstechnik<br />

in den Hintergrund tritt im Vergleich zu den Maßnahmen,<br />

die den eigentlichen Produktionsprozess effizienter<br />

machen. So weit, so schlecht.<br />

Doch jetzt kommt eine weitere gute Nachricht: Die<br />

geschilderten Befürchtungen sind unbegründet. Das<br />

zeigt zum Beispiel der Fall der KME Mansfeld GmbH.<br />

Das Unternehmen, vormals MKM Mansfelder Kupfer<br />

und Messing GmbH, ist seit März 2019 Teil der KME<br />

Gruppe und damit einer der großen Hersteller von Produkten<br />

aus Kupfer und Kupferlegierungen in Europa.<br />

Das Werk mit einer Fläche von rund einem Quadratkilometer<br />

wurde ohne eine einzige Produktionsunterbrechung<br />

in enger Abstimmung mit der Belegschaft umgerüstet.<br />

Das Ganze war keine Hexerei, sondern ein ganz<br />

normaler Auftrag für die Spezialisten der Deutschen<br />

Lichtmiete, einem Industriedienstleister für die Herstellung<br />

und Vermietung hochwertiger und energieeffizienter<br />

LED-Beleuchtung. Durch den Eingriff wurde der<br />

Energieverbrauch bei KME Mansfeld um mehr als 5<br />

GWh pro Jahr reduziert. Außerdem ist die Einhaltung<br />

sämtlicher Vorgaben der Technischen Regeln für Arbeitsstätten<br />

ab sofort dauerhaft gewährleistet und liegt<br />

künftig im Verantwortungsbereich des externen Beleuchtungspartners,<br />

also der Deutschen Lichtmiete.<br />

Die Kupferprofis verbesserten bereits vor zwei Jahren<br />

ihre Energieeffizienz. Damals wurden die veralteten<br />

Halogen-Metalldampflampen (HQI) und Quecksilberdampflampen<br />

(HQL) im Produktionsbereich „Band“<br />

gegen eine moderne LED-Beleuchtung inklusive tageslichtabhängiger<br />

Steuerungstechnik ausgetauscht. Die<br />

Sanierung weiterer Bereiche hielt sich das Unternehmen<br />

zunächst offen. Der praktische Betrieb führte dann allerdings<br />

zu einem überzeugenden Ergebnis. Allein die<br />

Umrüstung einer Halle hatte große Auswirkungen auf<br />

72 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


technik & wissen<br />

Bei KME Mansfeld wurden in 34 Hallen die veralteten<br />

Halogen-Metalldampflampen und Quecksilberdampflampen<br />

von den Decken geholt und durch moderne<br />

LED-Technik ersetzt. Bilder: Deutsche Lichtmiete<br />

den Energieverbrauch und die beleuchtungsbezogenen<br />

Gesamtkosten, die um 23 % sanken. Die enorme Kostenreduktion<br />

kam aber nicht allein wegen der Effizienz<br />

der LED-Technik zustande, sondern auch deswegen,<br />

weil KME die neue Beleuchtung nicht kaufte, sondern<br />

mietet. Beim Beleuchtungspartner Deutsche Lichtmiete<br />

entfällt die Investition komplett. Stattdessen zahlt das<br />

Unternehmen eine monatliche Mietpauschale. In der<br />

Komplett lösung nach dem Prinzip „Light as a Service“<br />

sind neben Planung und Installation auch Wartung, Service<br />

und gegebenenfalls Reparatur und Austausch bereits<br />

enthalten.<br />

Die Umstellung geschah immer in enger Abstimmung<br />

mit den Belangen der Mitarbeiter<br />

Somit war die Umrüstung des gesamten Werks eine<br />

logische Konsequenz. Auch deswegen, weil unter den<br />

Mitarbeitern in den Bereichen, wo noch die alten Funzeln<br />

an den Decken hingen, der Wunsch nach einer Beleuchtungssanierung<br />

stieg. „Der Vorher-Nachher-Effekt<br />

in den umgerüsteten Hallen war enorm und die Qualität<br />

der Beleuchtung verbesserte sich deutlich“, schwört<br />

Nico Strecker, verantwortlicher Energiemanager bei<br />

KME Mansfeld. Er erzählt aber auch, dass es zuvor<br />

skeptische Stimmen innerhalb der Belegschaft gab, die<br />

eine so umfangreiche Sanierungsmaßnahme als dauerhafte<br />

Störung ansahen. Allerdings waren die Befürchtungen<br />

unbegründet. Die Deutsche Lichtmiete sanierte<br />

insgesamt 34 Hallen in dem Werk von August 2018 bis<br />

Mai 2019. Die Umstellung geschah Schritt für Schritt<br />

und immer in enger Abstimmung mit den Belangen der<br />

Mitarbeiter. Dabei kam es während des gesamten Umrüstungsprozesses<br />

zu keiner einzigen Produktionsunterbrechung.<br />

„Wir haben kaum gemerkt, dass in dieser<br />

Zeit ein Elektropartner der Deutschen Lichtmiete im<br />

Haus war“, sagt Strecker: „Obwohl in mehreren Hallen<br />

sogar die Elektrik komplett erneuert wurde.“<br />

Neben der massiven Reduktion des Energieverbrauchs<br />

von 7,6 auf 2,4 GWh pro Jahr sieht Nico Strecker<br />

einen weiteren erheblichen Vorteil darin, dass im<br />

Paket der Deutschen Lichtmiete auch die Einhaltung der<br />

spezifischen Technischen Regel für Arbeitsstätten mit<br />

ihren unterschiedlichen Anforderungen dauerhaft gewährleistet<br />

ist. Dabei ist jeder einzelne Bereich mit abgedeckt.<br />

Das Spektrum reicht von der Gießerei über die<br />

Walzanlage bis hin zu sämtlichen Verkehrs- und Versandbereichen.<br />

(ub)<br />

•<br />

Der Vorher-Nachher-Effekt in den umgerüsteten Hallen war nach Ansicht von KME-<br />

Energiemanager Nico Strecker enorm.<br />

Die LED-Hallenstrahler<br />

der Deutschen Lichtmiete<br />

erfüllen den strengen Industriestandard<br />

IP64,<br />

sind langlebig und wartungsarm.<br />

Während der Umrüstung kam zu keiner einzigen Produktionsunterbrechung.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 73


technik & wissen<br />

Die Maschinenschutztore<br />

von Efaflex sind bei<br />

WMU Bavaria in eine<br />

moderne Roboterstrecke<br />

integriert. Bilder: Efaflex<br />

Efaflex liefert Maschinenschutztore für Schweißkabinen<br />

Klappe zu,<br />

Werker gesund<br />

Arbeitsschutz | Wo Industrieroboter im Einsatz sind,<br />

ist Vorsicht geboten. Beim Automobilzulieferer<br />

WMU Bavaria sind deswegen 40 Maschinentore installiert,<br />

die die Mitarbeiter vor Verletzungen durch<br />

den stählernen Kollegen schützen.<br />

Für die spezielle Anwendung<br />

vor den Schweißkabinen<br />

sind die Schutztore<br />

mit einem schwer entflammbaren<br />

Torbehang<br />

ausgestattet.<br />

Aller 30 Sekunden öffnen und schließen sich<br />

die Maschinenschutztore im neuen Werk<br />

der WMU Bavaria GmbH mit einer Geschwindigkeit<br />

von maximal 1,8 m/s. Und<br />

zwar rund um die Uhr. Der Hersteller für<br />

Karosseriebauteile im bayerischen Niederaichbach<br />

will in den kommenden zwei Jahren<br />

sein Werk den Anforderungen der Kunden<br />

anpassen. Eine moderne Roboterstrecke mit<br />

Maschinenschutztoren des Herstellers Efaflex<br />

gehören dazu.<br />

Efaflex ist nach eigenen Angaben Weltmarkführer<br />

im Bereich der schnelllaufenden<br />

Industrietore. Das Unternehmen mit Sitz in<br />

Bruckberg hat aber auch Toranlagen entwickelt,<br />

die mit allen erdenklichen Sicherheits-<br />

Features ausgerüstet sind und als baumustergeprüfte<br />

Sicherheitsbauteile nach der<br />

Maschinenschutzrichtlinie 2006/42/EG eingesetzt<br />

werden können. Diese speziellen<br />

Modelle haben die Bezeichnung EFA-SRT<br />

MS und EFA-SST MS, wobei MS jeweils für<br />

Maschinenschutz steht. WMU Bavaria nutze<br />

eben diese Technik für die Einrichtung<br />

des neuen Werkes.<br />

Nachdem 18 Tore einen Dauerbelastungstest<br />

über zwei Monate bestanden hatten,<br />

bestellten die Bayern weitere 22 Exemplare.<br />

Seit April sind die insgesamt 40 Toranlagen<br />

zum Schutz der Mitarbeiter im Ein-<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Heldinnen sollten<br />

nicht warten.<br />

Nachdem 18 Tore einen<br />

Dauerbelastungstest über<br />

zwei Monate bestanden<br />

hatten, bestellte der Zulieferer<br />

weitere 22 Exemplare.<br />

Mietservice.<br />

Besser. DBL.<br />

satz. Für die spezielle Anwendung vor den<br />

Schweißkabinen sind die Modelle mit einem<br />

schwer entflammbaren Torbehang ausgestattet.<br />

Ein UV-Schutzfenster ist optional.<br />

Die Maschinenschutztore zeichnen sich<br />

aus durch eine raumsparende, in sich geschlossene<br />

Bauweise und sind nach eigenen<br />

Angaben belastbar und stabil. Daher lassen<br />

sie sich leicht in vorgegebene Schutzeinrichtungen<br />

einpassen. Durch das Fehlen einer<br />

Gewichtsausgleichsmechanik sind die Seitenzargen<br />

schmal ausgeführt. Dadurch reduziert<br />

sich der Wartungs- und Verschleiß-<br />

Press- und Stanzteile<br />

aus Bayern<br />

Die WMU Bavaria GmbH mit Sitz im bayrischen<br />

Niederaichbach ist Teil des koreanischen<br />

Konzerns Sungwoo Hitech mit Sitz in<br />

Busan, Korea. Die Bezeichnung WMU ist<br />

auf Weser Metall Umformtechnik zurückzuführen<br />

und gibt einen Hinweis auf die Entstehungsgeschichte<br />

des Unternehmens, das<br />

2012 als Schwesterunternehmen der Weser<br />

Metall Umformtechnik in Hannoversch<br />

Münden gegründet wurde. Die Bayern sehen<br />

sich als strategischer Partner der Automobilindustrie,<br />

der die Wertschöpfungskette<br />

von der Rohstoffverarbeitung bis hin zur<br />

Systemlösung abdeckt. Die Herstellung von<br />

Press- und Stanzteilen für den Automobilsektor<br />

steht dabei im Mittelpunkt.<br />

anteil erheblich. Die Tore sind für 250.000<br />

Lastwechsel pro Jahr ausgelegt. Das Standard-Torblatt<br />

ist volltransparent und serienmäßig<br />

mit Warnstreifen versehen. Auch farbige,<br />

hochreißfeste und querstabile Behänge<br />

gehören zum standardisierten Lieferumfang.<br />

Alle Behangvarianten sind frei von sogenannten<br />

lackbenetzungsstörenden Substanzen,<br />

kurz LABS. Diese können schon in kleinen<br />

Mengen Beschichtungsfehler verursachen<br />

und so die Qualität der Oberfläche beeinträchtigen.<br />

In der Automobilindustrie<br />

steht dieses Thema deswegen seit Jahrzehnten<br />

im Fokus, ist aber im Grunde für alle lackierenden<br />

Betriebe relevant. Betreiber von<br />

Lackieranlagen prüfen daher eingesetzte<br />

Stoffe und Bauteile und stellen Anforderungen<br />

für LABS-konforme Produkte an ihre<br />

Zulieferer.<br />

Dank einer transparenten Abdeckung hat<br />

der Werker einen freien Blick auf den integrierten<br />

Sicherheitsendschalter. Durch die<br />

optionalen Fußbodenstützen lassen sich die<br />

Schutzeinrichtungen freistehend aufstellen.<br />

Bodenunebenheiten werden durch Nivellierschrauben<br />

ausgeglichen. Wie nahezu alle<br />

Produkte von Efaflex lassen sich auch diese<br />

Toranlagen in vollautomatisierte Prozesse<br />

und intelligente Systeme integrieren. Ein solche<br />

Anwendungsumgebung fordert allerdings<br />

auch eine flexible Montage. Dem<br />

konnte Efeflex jedoch ohne Probleme gerecht<br />

werden. Die Maschinenschutztore<br />

wurden zwischen Freitagabend und Sonntag<br />

montiert, also außerhalb der Produktionszeiten.<br />

So konnte die Fertigung bei WMU<br />

Bavaria während der Woche störungsfrei<br />

weiterlaufen. (ub)<br />

•<br />

Wir kümmern uns<br />

um Ihre Berufskleidung.<br />

Sie erobern die Welt.<br />

DBL – Deutsche<br />

Berufskleider-Leasing GmbH<br />

info@dbl.de | www.dbl.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 75


produkte<br />

Leichteres Luftholen<br />

Atemschutzmasken | RS Components<br />

hat eine neue Generation<br />

von Atemschutzmasken von<br />

3M ins Sortiment aufgenommen.<br />

Die neue Aura-Einweg-<br />

Atemschutzmasken der Serie<br />

9332+ weist alle Vorzüge der<br />

Vorgängerserie auf. Eine zusätzliche<br />

Verbesserung ist das Cool-<br />

Flow-Ventil, das zur Reduzierung<br />

von Wärme staus in heißen<br />

und feuchten Bedingungen beiträgt.<br />

Das ermöglicht ein leichteres Öffnen und<br />

Entweichen der ausgeatmeten Luft aus der Maske.<br />

Der gesenkte Widerstand vereinfacht das Atmen.<br />

Mit dem neuen Ventil kann gegenüber<br />

dem ursprünglichen Cool-Flow-Ventil 36 %<br />

mehr Luft zusammen mit der natürlichen Wärme<br />

ausgestoßen werden. Das Design der Serie<br />

9300+ macht es auch einfacher, die Maske anzulegen,<br />

einzustellen und abzusetzen. Das 3-Tafeldesign<br />

erlaubt mehr Gesichtsbewegung. •<br />

Daten landen in Echtzeit auf<br />

dem Smartphone<br />

Lichtgitter | Schmersal hat ein Sicherheitslichtgitter<br />

mit integrierter Bluetooth-Schnittstelle<br />

auf den Markt gebracht. Bei dem<br />

SLC440/COM mit Bluetooth BLE handelt es<br />

sich um ein optoelektronisches Sicherheitssystem,<br />

das Status- und Diagnosedaten über den<br />

Betriebszustand des Geräts auf<br />

Smartphones oder Tablets in<br />

Echtzeit zur Verfügung stellt.<br />

Zudem ist die Inbetriebnahme<br />

per Smartphone oder Tablet<br />

durch die integrierte Einrichthilfe<br />

möglich. Die Daten können<br />

gespeichert und für Dokumentationszwecke<br />

und Predictive<br />

Maintenance genutzt werden. Die<br />

Kommunikation der Daten wird über eine herstellereigene<br />

App ermöglicht. Die Schnittstelle<br />

erzielt eine Reichweite von bis zu 5 m. •<br />

Alle Kennzahlen werden<br />

übersichtlich dargestellt<br />

Software | Mit dem ERP-System WIAS Enterprise von Wedderhoff<br />

lassen sich alle technischen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen<br />

abbilden und sämtliche internen Prozesse steuern. Da es modular<br />

aufgebaut ist, ermöglicht es die schrittweise Digitalisierung in<br />

Industriebetrieben. Das Basissystem enthält die Grundelemente zur<br />

Steuerung und Koordination der betriebswirtschaftlichen Abläufe.<br />

Zusätzliche Bausteine wie Angebotserstellung, Vertrieb oder Warenwirtschaft<br />

können hinzugebucht werden. Das ERP-System bietet so<br />

ausreichend Flexibilität, sodass auch variantenreiche Produktionen<br />

und sich verändernde Abläufe abgebildet werden können. Das Unternehmen<br />

stellt in (Halle 1, Stand 1503) auf der Blechexpo aus. •<br />

Autarke Düsenkalibrierung<br />

Schmierstoffe | Kundenspezifische<br />

Sonderlösungen, Umformschmierstoffe<br />

für die metallverarbeitende<br />

Industrie, umweltfreundliche<br />

Standardlösungen<br />

sowie tribologische Prüfanlagen<br />

– Raziol präsentiert Neuheiten<br />

und Bewährtes aus dem Bereich<br />

der Schmiertechnik. Erstmalig stellt das Unternehmen<br />

auf der Messe Blechexpo seine Düsenkalibrierung vor,<br />

ein autarkes System zur präzisen Einstellung und Reproduzierbarkeit<br />

von Schmierstoffmengen. Neben Rollenbandölern,<br />

Dosiersteuerungen und Umformschmierstoffen<br />

werden auch Varianten verschiedener Filterklassen<br />

für leistungsstarke Industrieabsaugungen ausgestellt.<br />

Zudem werden an der tribologischen Prüfanlage<br />

Tribometer 5100 in einem Streifenziehversuch live Prozessparameter<br />

nachgestellt und eine Simulation der Reibungsverhältnisse<br />

an beölten Blechstreifen vorgenommen.<br />

Zudem stellt das Unternehmen in einer Live-Demo<br />

interessierten Besuchern eine Platinenbefettungsanlage<br />

mit integriertem Fluoreszenzscanner zur Bestimmung<br />

der Auftragsmenge vor. Während der Blechexpo berät<br />

das Raziol-Team (Halle 8, Stand 8406) Besucher rund<br />

ums Thema Schmierung in der Blechumformung. •<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


Der NEUE Katalog ist da!<br />

Kraftpaket mit<br />

Fingerspitzengefühl<br />

Planetengetriebe | Planetgear von Nidec<br />

Graessner ist ein kompaktes<br />

Kraftpaket, das dort zum Einsatz<br />

kommt, wo es auf hohe<br />

Präzision in feinfühliger Umgebung<br />

ankommt. Gemeinsam<br />

mit Nidec-Shimpo werden die<br />

Planetengetriebe trainiert, in<br />

anspruchsvoller Anwendung<br />

ihr Bestes zu geben. Dazu gehören<br />

eine hohe Leistungsdichte, Effizienz<br />

und Dynamik, ein hoher Wirkungsgrad, ein<br />

geringes Verdrehspiel, eine hohe Überlastkapazität<br />

sowie ein geringes Massenträgheitsmoment.<br />

Zu den weiteren Vorteilen gehören die Schrägverzahnung,<br />

die optimale Anordnung der Lagerstellen<br />

sowie ein hervorragendes Dicht- und Schmiersystem.<br />

Es ist eine Vielzahl an Baugrößen und<br />

Übersetzungen erhältlich. •<br />

Vermeiden Sie langfristige Rückenprobleme<br />

Ihrer Mitarbeiter!<br />

Es ist unser Anspruch,<br />

komplette Lösungen<br />

zur Vermeidung des<br />

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Handlings zu ent-<br />

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Sonderlösungen<br />

sind bei uns der<br />

Standard.<br />

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Passt fast zu jedem Werkzeug<br />

EIN NEUER STAR AM HIMMEL<br />

WERKSTAR<br />

IN NEUER GROSSER WERKSITZ-<br />

FARBVIELFALT ERHÄLTLICH<br />

Positionserkennung | Das Local<br />

Positioning System (LPS) von<br />

Sarissa garantiert die millimetergenaue<br />

Positionsbestimmung<br />

von handgeführten Werkzeugen<br />

und den Händen des Werkers.<br />

Der kabellose Werkzeugsender<br />

besitzt eine kompakt Schnellspannhalterung<br />

passend zu annähernd<br />

allen Werkzeugen. Neu<br />

ist auch die Verbindung des LPS<br />

mit einem Laserprojektor, der<br />

die Visualisierung bei präzisen<br />

Griff- und Schraubpositionen<br />

übernimmt. Bei kleinräumigen<br />

Griffpositionen wird der Sensorhandschuh<br />

eingesetzt, mit dessen<br />

Hilfe Bereitstellungen mit einer<br />

Genauigkeit von 50 mm unterschieden<br />

werden können.<br />

Selbst komplexe Verschraubungstätigkeiten<br />

in der Fließfertigung,<br />

bei denen sicherheitsrelevante<br />

Stellen über Kopf verschraubt<br />

werden, sichert das<br />

LPS zuverlässig ab. Einsetzbar<br />

ist es als Assistenzsystem oder<br />

reiner 3D-Koordinatenlieferant<br />

für die Automatisierungs -<br />

technik. Sarissa stellt auf der<br />

Blechexpo in Halle 5 an Stand<br />

5410 aus. •<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

Messe A+A | Düsseldorf | 05.-08.11.19<br />

Halle 10 | Stand 10E22<br />

Werksitz GmbH<br />

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97475 Zeil/Main<br />

Tel. 09524/8345-0<br />

www.werksitz.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 77


firmenschriften<br />

Zerspanungswerkzeuge<br />

Antriebe und<br />

Syteme<br />

Sie entdecken in diesem Katalog viele Neuheiten, die zu<br />

einem perfekt abgestimmten Antriebssystem gehören.<br />

Wie z.B. der neue EPOS4 Controller mit EtherCat-<br />

Kommunikation oder Lösungen für intelligente Batterie-Managementsysteme.<br />

Maxon Motor, Sachseln<br />

www.maxongroup.de<br />

Der Katalog bietet die gebündelte Kompetenz von<br />

vier Marken. Rund 60.000 Werkzeuge für die Zerspanung,<br />

viele praktische Anwendungsempfehlungen<br />

und Schnittdateninformationen sind darin enthalten.<br />

Der Katalog kann kostenlos angefordert<br />

werden.<br />

Ceratizit Deutschland GmbH, Kempten<br />

www.ceratizit.com<br />

Push-in-Reihenklemmen<br />

Die Reihenklemmen-Programme mit Push-in-Anschluss-System<br />

umfassen Durchgangs-, Schutzleiter-,<br />

Trenn-, Sicherungs- Mehrstock-, Installations-<br />

und Initiatorenklemmen in hoher Varianz.<br />

Neben der Produktlinie FRK wird im neuen Katalog<br />

nun erstmals auch die Push-in-Reihenklemmen-Serie<br />

PRK vorgestellt.<br />

Conta-Clip Verbindungstechnik GmbH,<br />

Hövelhof, www.conta-clip.de<br />

Kabellösungen<br />

Neben zahlreichen Innovationen aus dem Bereich der Industrieleitungen<br />

liefert der 128 Seiten umfassende Katalog<br />

wichtige Hintergrundinformationen zum Thema hochfle-<br />

xible Leitungen, gibt wertvolle Tipps zum richtigen Verle-<br />

gen von Schleppkettenleitungen und zeigt worauf es bei<br />

der Auswahl der richtigen Industrieleitung ankommt.<br />

Friedrich Lütze GmbH, Weinstadt<br />

www.luetze.de<br />

78 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


produkte<br />

Auf leichtem Fuß mit<br />

Captain Jens<br />

Sicherheitssandale |<br />

Baak hat seine Ultralight-Schuhserie<br />

um<br />

die Sandale „Captain<br />

Jens“ ergänzt.<br />

Das Modell der<br />

Sicherheitsschuhklasse<br />

S1P ist mit dem<br />

knie- und rückenfreundlichen<br />

Go&Relax-System ausgestattet,<br />

wiegt bei Größe 42 nur 460 g<br />

und verfügt über das leicht bedienbare<br />

„Boa Fit System M4“<br />

als Verschlusselement. Damit<br />

lässt sich die Sandale bei optimaler<br />

Justierung der Passform<br />

öffnen und schließen – ganz einfach<br />

und mit nur einer Hand am<br />

Boa-Rädchen. Charakteristisch<br />

für das Go&Relax-System<br />

sind eine einseitig verlängerte,<br />

fußgerechte<br />

Zehenschutzkappe<br />

und eine<br />

Laufsohle<br />

mit<br />

Flexzone<br />

und<br />

H-Kopplungselement. Dadurch<br />

kann sich der Fuß im Schuh natürlicher<br />

bewegen, die Belastung<br />

wird optimal verteilt und der gesamte<br />

Bewegungsapparat entlastet.<br />

•<br />

Gefahrloser<br />

Aufstieg<br />

Arbeitsbühne | Bauer hat<br />

seine Arbeitsbühnen um eine<br />

Variante ergänzt: die Arbeitsbühne<br />

Typ MB-II. Sie<br />

kann an der breiten und der<br />

schmalen Seite per Gabelstapler<br />

aufgenommen werden.<br />

Die beiden Schutzgitter<br />

können zurückgeklappt<br />

werden, das heißt, bei Aufnahme<br />

an der breiten Seite wird das Schutzgitter der schmalen<br />

Seite zurückgeklappt und umgekehrt. Dabei erfolgt ein Einfahrschutz<br />

der nicht zu verwendenden Einfahrtaschen. Durch diese<br />

gebrauchsmustergeschützte Zwangsläufigkeit und der Abrutschsicherung<br />

wird ein höchstmögliches Maß an Sicherheit erreicht.<br />

Die TÜV-geprüfte Arbeitsbühne ist zugelassen für zwei Personen<br />

und entspricht der DGUV (Vorschriften der Deutschen Unfallversicherung).<br />

Die stabile Vierkantrohrkonstruktion ist mit einer<br />

rutschsicheren Arbeitsplattform ausgestattet. •<br />

INDIVIDUELL<br />

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Zertifiziert nach ISO 9001 und ISO 14001<br />

Werkseigene PK nach EN 1090<br />

Mat.-Kennz. nach RL 2014/68/EU<br />

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<strong>Industrieanzeiger</strong> Magnetsysteme 30.19 ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

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vorschau 31.19<br />

Forum Robotic 2<br />

Die Programmierung von Robotern ist nicht<br />

mehr ein Fall für den Spezialisten. Heute lassen<br />

sich die Maschinen mit Apps und intuitiven<br />

Tools auf den Einsatz vorbereiten, so die Kernbotschaft<br />

des Forum Robotic 2. Der Kongress<br />

ist eine gemeinsame Veranstaltung des <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

und der Technology Academy und<br />

fand am 10. Oktober in Hannover statt.<br />

Bild: Uwe Böttger<br />

Messe Formnext<br />

Mit rund 740 Ausstellern wächst die Messe<br />

Formnext weiter und spiegelt die wachsende<br />

Bedeutung des 3D-Drucks für die Industrie wider.<br />

Start ist am 19. November.<br />

Werkzeugbau<br />

In einer Pilotlinie arbeiten Forscher der Aachener<br />

Institute IPT und WZL an einem System,<br />

mit dessen Hilfe sich individuelle Fertigungsprozessketten<br />

hochflexibel auslegen lassen.<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeug-<br />

maschinen); Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs (Technologie der<br />

Fertigungsverfahren); Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement);<br />

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther Schuh (Produktions-<br />

systematik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M. Litt. Sanja Döttling (sd), Phone +49 711 7594–342;<br />

Kyra Kutter (kk), Phone +49 711 7594–475;<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391;<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879;<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh (kf),<br />

Michael Grupp (mg), Sabine Koll (sk), Markus Strehlitz (ms),<br />

Henriette Steuer (hs)<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Katrin Apel, Vera Müller, Ana Turina<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 79 vom 1.10.2019.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (28 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,30 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

80 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


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Baak ........................................................ 79<br />

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Bauer ...................................................... 79<br />

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und Technologie (BMWi) .................... 12<br />

bvik .......................................................... 26<br />

Bystronic .......................................... 32, 56<br />

CAE Innovative Engineering ............... 58<br />

Cemecon ................................................ 20<br />

Ceratizit .................................................. 78<br />

Cidan ....................................................... 50<br />

Cloos ................................................. 48, 60<br />

Conta-Clip Verbindungstechnik ......... 78<br />

Dekra ...................................................... 20<br />

Desma .................................................... 22<br />

Detecon .................................................. 14<br />

Deutsche Bahn ..................................... 64<br />

Deutsche Lichtmiete ............................ 72<br />

Deutschen Telekom .............................. 14<br />

Dinse ....................................................... 66<br />

Driescher ............................................... 60<br />

Efaflex ..................................................... 74<br />

Eisenwerk Wittigsthal .......................... 50<br />

Elsässer Filtertechnik .......................... 20<br />

EOS ......................................................... 20<br />

Esta ......................................................... 47<br />

Eurotech ................................................. 34<br />

Ewellix .................................................... 11<br />

EWM ....................................................... 49<br />

Forstner .................................................. 50<br />

Fraunhofer EMI ..................................... 64<br />

Fraunhofer IPA ...................................... 22<br />

Friedhelm Loh Group ............................ 12<br />

Friedrich Lütze ...................................... 78<br />

Fronius Perfect Welding ...................... 48<br />

GE Additive ............................................ 10<br />

German Edge Cloud ............................. 12<br />

Gerotor ................................................... 21<br />

Google .................................................... 12<br />

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Haulick + Roos ...................................... 35<br />

Hermle .................................................... 19<br />

Hilpert electronic .................................. 20<br />

Icebreaker ............................................... 8<br />

iGo3D ...................................................... 64<br />

ILT ............................................................ 58<br />

imess ...................................................... 29<br />

Industrie Informatik .............................. 12<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> ................................. 64<br />

IoTOS ...................................................... 12<br />

Kantar ..................................................... 26<br />

Kaysser ............................................ 18, 36<br />

Kemper ................................................... 49<br />

Kemppi ................................................... 48<br />

KME Mansfeld ...................................... 72<br />

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.................................................. 58<br />

Laserfact ................................................ 58<br />

Laserline ................................................ 49<br />

Laservision ............................................ 32<br />

Leibniz Universität Hannover ............. 12<br />

Linde ....................................................... 10<br />

Livall .......................................................... 8<br />

Maxon Motor ........................................ 78<br />

Medzes Components ........................... 66<br />

Messe Dortmund .................................. 12<br />

Messe München .................................. 16<br />

Messe Stuttgart .................................... 11<br />

Metaflex ................................................. 50<br />

Microsoft ............................................... 12<br />

MicroStep .............................................. 36<br />

Nidec Graessner .................................. 77<br />

nuIT ......................................................... 50<br />

Oerlikon .................................................. 10<br />

OTC Daihen ............................................ 68<br />

P. E. Schall .............................................. 16<br />

Plus10 ..................................................... 22<br />

Profilmetall ............................................ 35<br />

PTS ......................................................... 68<br />

RAS Reinhard ........................................ 50<br />

RAS Reinhardt ....................................... 31<br />

Raziol ...................................................... 76<br />

Rittal ........................................................ 12<br />

Rolf Lenk ............................................... 64<br />

RS Components .................................... 76<br />

Rump ....................................................... 70<br />

SafanDarley ........................................... 32<br />

Sarissa ................................................... 77<br />

Schall ...................................................... 28<br />

Schmersal .............................................. 76<br />

Schröder ................................................ 33<br />

Schuler ................................................... 34<br />

SIC Marking Gruppe ............................ 12<br />

SIC Zaniboni .......................................... 12<br />

SLM Solutions ....................................... 64<br />

stahlnews.de ......................................... 28<br />

STM ........................................................ 34<br />

Synchropress ........................................ 36<br />

Technische Universität München ..... 10<br />

Technology Academy .......................... 64<br />

Technotrans ........................................... 36<br />

Toadi ......................................................... 8<br />

Triton Partners ...................................... 11<br />

Trumpf ......................................... 19, 30, 50<br />

T-Systems International ...................... 14<br />

VDMA ......................................... 10, 16, 21<br />

Wedderhoff ............................................ 76<br />

Weiler Werkzeugmaschinen .............. 21<br />

WMU Bavaria ....................................... 74<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 81


zuletzt ...<br />

Smarter Retter<br />

ohne Not<br />

Als ich mein Klapphandy mit Briefmarken-Bildschirm<br />

gegen einen dieser<br />

Hochglanz-Barren eintauschte,<br />

fühlte ich mich gegenüber einem so<br />

smarten Phone geradezu<br />

unterbelichtet. Dass es jedoch in der<br />

Lage wäre, seine Neuronen völlig<br />

neu zu vernetzen und damit seine digitale Evolution voranzutreiben, war auch<br />

für mich eine Überraschung. Es begann nämlich von sich aus, Leute anzurufen.<br />

Die freuten sich, von mir zu hören, und ich musste mir dann blitzschnell einen<br />

Grund für meinen Anruf einfallen lassen. Richtig unangenehm wurde es aber<br />

erst, als ich nichts ahnend mit dem Rad unterwegs war und trotz „E“<br />

am Bike nur mit Mühe einen Berg erklomm. Als der Angerufene statt einem<br />

„Hallo“ nur heftiges Keuchen hörte, rief er die Rettung. Wie in einem Krimi<br />

rasten sofort zwei Polizeiwagen, ein Notarzt, ein Rettungswagen und eine mit<br />

neun Mann besetzte Feuerwehr in unsere Straße. Über dieser dramatischen<br />

Szenerie zog der Rettungsheli seine Kreise auf der Suche nach der Frau,<br />

die irgendwo röchelnd vor sich hin starb. Derweil saß ich friedlich eine Apfelschorle<br />

schlürfend auf einem Herbstfest. Erst als<br />

ich mich wieder aufs E-Bike schwingen wollte,<br />

hörte ich über mir das „wt-wt-wt“ des Helikopters<br />

und sah einen Polizisten auf mich zukommen.<br />

„Sind Sie die Frau Seegmüller?“ – „Ja, das bin<br />

ich.“ – „Schön, dass es Ihnen gut geht.“ Ich blickte<br />

nach oben: „Ist der wegen mir da?“ – „Yep!“ –<br />

„Das ist mir jetzt aber peinlich!“ – „Keine Sorge,<br />

das ist unser Job.“ Mit diesen Worten zog er ab<br />

und das Rotorengeräusch entfernte sich. Noch am<br />

selben Abend bestellte ich mir ein neues Handy.<br />

Diesmal ein dümmeres... Kirsten Seegmüller<br />

Bild: Thaut Images/AdobeStock<br />

82 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19


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<strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19 83


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84 <strong>Industrieanzeiger</strong> 30.19

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