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STAHL + TECHNIK 10 2019 Leseprobe

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62 | WIRTSCHAFT<br />

I<br />

Technology-enabled<br />

Efficiency seeker<br />

.<br />

II<br />

Transaction-oriented<br />

Modernizer<br />

.<br />

III<br />

Solution-oriented<br />

Industry explorers<br />

IV<br />

Open digital<br />

Redefiners<br />

60%<br />

20%<br />

25% <strong>10</strong>%<br />

25%<br />

40%<br />

5%<br />

15%<br />

Heutiger Marktanteil<br />

Zukünftiger Marktanteil 2025<br />

*Weltweiter EPC-Markt gemäß der Definition des VDMA AGAB<br />

Der weltweite Markt des Großanlagenbaus steht vor einem disruptiven Wandel (Grafik:<br />

VDMA/PwC)<br />

den technologieorientierten Geschäftsmodelle<br />

(„technology enabled“) bis 2025<br />

erheblich an Bedeutung verlieren werden.<br />

Digitale, auf der Analyse von Daten basierende<br />

Dienste und Serviceleistungen<br />

(„open digital“) werden ihren Marktanteil<br />

bis 2025 hingegen mehr als verdreifachen.<br />

„In diesem radikal veränderten Umfeld<br />

werden Fähigkeiten wie Agilität und Flexibilität<br />

sowie die Bereitschaft zu Zusammenarbeit<br />

mit Partnern immer wichtiger“,<br />

betont Dr. Hannes Storch, stellvertretender<br />

Sprecher der AGAB.<br />

Gleichzeitig rücken neben den klassischen<br />

Forderungen nach marktfähigen<br />

Preisen, kurzen Durchlaufzeiten, umfangreichen<br />

technischen wie kommerziellen<br />

Garantien und vorbehaltlos zu akzeptierenden<br />

Ausschreibungsbedingungen zusätzliche<br />

Kundenwünsche stärker als bisher in<br />

den Fokus des Marktes. Die Untersuchung<br />

weist insbesondere auf das Bedürfnis<br />

nach hoher Transparenz während der<br />

gesamten Laufzeit eines Projektes sowie<br />

auf Vertrauen basierende Kundenbeziehungen<br />

hin. Die Grundlage hierfür sind<br />

persönliche, über Jahre gewachsene Kontakte<br />

zwischen den verschiedenen Marktakteuren.<br />

Es ist daher entscheidend, dass<br />

es dem Anlagenbau gelingt, technisches<br />

und kaufmännisches Schlüsselpersonal<br />

langfristig an das eigene Unternehmen zu<br />

binden, um auf diese Weise das notwendige<br />

Vertrauen zwischen Kunden und Lieferanten<br />

herzustellen. Die Studie sieht den<br />

deutschen Großanlagenbau hierbei gegenüber<br />

seinen Wettbewerbern in einer guten<br />

Position. Um aufzuholen, investieren internationale<br />

Anlagenbauer vor allem in technische<br />

Lösungen wie etwa den Ausbau<br />

von internetgestützten Kommunikationsplattformen.<br />

Textbasierte Dialogsysteme,<br />

sogenannte Chatbots, werden in diesem<br />

Zusammenhang hingegen als weniger zielführend<br />

eingestuft.<br />

Großanlagenbauer entwickeln<br />

Fähigkeiten für das digitale<br />

Zeitalter<br />

Die Unternehmen des Großanlagenbaus<br />

sind gefordert, sich rasch auf die veränderte<br />

Marktsituation und die neuen Kundenbedürfnisse<br />

einzustellen. Auf Basis<br />

eines renommierten digitalen Referenzmodells<br />

– der von PwC entwickelten<br />

„d.quarks-Methodik“ – identifiziert die<br />

Studie 18 für den Großanlagenbau spezifische<br />

Fähigkeiten, die notwendig sind,<br />

um die Marktpotenziale im Jahr 2025<br />

umfassend nutzen zu können. Dazu zählen<br />

beispielsweise Kenntnisse im Changemanagement,<br />

die Beherrschung agiler<br />

Methoden im Projektmanagement, die<br />

Förderung einer Gründermentalität und<br />

die Entwicklung intelligenter Logistikkonzepte,<br />

mit deren Hilfe vor allem Baustellenabläufe<br />

optimiert werden können.<br />

Transparente Prozesse und<br />

Kooperationen werden zu<br />

Erfolgsfaktoren<br />

„Der deutsche Großanlagenbau hat beim<br />

Aufbau der für die Digitalisierung benötigten<br />

Fähigkeiten bereits bemerkenswerte<br />

Erfolge erzielen können und liegt in einigen<br />

Bereichen deutlich vor seinen Wettbewerbern“,<br />

erklärt Christian Elsholz, Experte für<br />

den Anlagenbau bei PwC und Projektleiter<br />

der Studie. Dies ist z.B. im Bereich der<br />

Cybersicherheit und bei der Gestaltung<br />

virtueller Realitäten der Fall, die von 94 %<br />

der deutschen Anlagenbauer als entscheidende<br />

zukünftige Fähigkeiten eingestuft<br />

werden. „Vor dem Hintergrund radikaler<br />

technologischer Umbrüche und der sich<br />

rapide verändernden Kundenanforderungen<br />

ist es allerdings wichtig, dass die<br />

Unternehmen ihre digitale Transformation<br />

weiter konsequent vorantreiben“, erläutert<br />

Elsholz. „Transparenz über Prozesse und<br />

eine enge Zusammenarbeit mit Partnern<br />

innerhalb der Wertschöpfungskette, etwa<br />

im Rahmen integrierter Plattformen, werden<br />

hierbei zu zentralen Erfolgsfaktoren.“<br />

Intensiver Wettbewerb um<br />

Mitarbeiter mit digitaler<br />

Kompetenz<br />

Die Untersuchung verdeutlichte ferner,<br />

dass deutsche Großanlagenbauer – im<br />

Dr. Hannes Storch, stellvertretender Sprecher der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau, Oberursel (Taunus),<br />

und Christian Elsholz, Direktor, PwC Capital Projects & Infrastructure, Hamburg.<br />

Kontakt: klaus.gottwald@vdma.org<br />

<strong>STAHL</strong> + <strong>TECHNIK</strong> 1 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>

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