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Luft holen: Aerzen ein Referenzprojekt der Staufen.AG

Ein Maschinenbauer aus Südniedersachsen zeigt, wie eine erfolgreiche Lean Transformation gelingt.

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LUFT<br />

HOLEN


STAUFEN. | AERZEN 2<br />

Ein Maschinenbauer<br />

aus Südnie<strong>der</strong>sachsen<br />

zeigt, wie<br />

<strong>ein</strong>e erfolgreiche Lean<br />

Transformation gelingt.


STAUFEN. | AERZEN<br />

3<br />

Den Flecken <strong>Aerzen</strong> im Landkreis<br />

­Hameln / Pyrmont kennen wohl allerhöchstens<br />

Menschen in Südnie<strong>der</strong>sachsen.<br />

Und Spezialisten, die sich mit<br />

Maschinen zum För<strong>der</strong>n von <strong>Luft</strong> und<br />

an<strong>der</strong>en Gasen auskennen, also quasi<br />

großen <strong>Luft</strong>pumpen. In <strong>Aerzen</strong> sitzt <strong>ein</strong>er<br />

<strong>der</strong> Weltmarktführer und trägt die Herkunft<br />

stolz mit in s<strong>ein</strong>em Firmennamen:<br />

die <strong>Aerzen</strong>er Maschinenfabrik. Seit 150<br />

Jahren produziert sie Anlagen zur Verdichtung<br />

von Gasen. Diese werden seit<br />

Jahrzehnten bereits weltweit <strong>ein</strong>gesetzt<br />

in För<strong>der</strong>anlagen, bei <strong>der</strong> Belüftung von<br />

Klärbecken o<strong>der</strong> für die Aufbereitung<br />

des Trinkwassers auf Kreuzfahrtschiffen.<br />

Komplizierte High-Tech-Maschinen, die<br />

Millionen Euro wert sind.<br />

Doch wie alle Unternehmen hat auch das<br />

Familienunternehmen mit s<strong>ein</strong>en weltweit<br />

mehr als 2.000 Mitarbeitern gute und<br />

weniger gute Zeiten hinter sich. Seit <strong>der</strong><br />

Jahrtausendwende ist <strong>der</strong> Umsatz stark<br />

gestiegen, da die <strong>Aerzen</strong>er Maschinenfabrik<br />

ihre Internationalisierung noch <strong>ein</strong>mal<br />

forciert hat. Die wachsende Komplexität<br />

in <strong>der</strong> Abwicklung <strong>der</strong> Aufträge führte<br />

jedoch zu massiven Problemen, da das<br />

Unternehmen in s<strong>ein</strong>en Strukturen und<br />

<strong>der</strong> Kultur nicht mitgewachsen war. Die<br />

Folge: gravierende Probleme beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Einhaltung von Lieferterminen.<br />

2014 zog die Unternehmensleitung die<br />

Reißl<strong>ein</strong>e und begann <strong>ein</strong>en Prozess, bei<br />

dem das Unternehmen in all s<strong>ein</strong>en Strukturen<br />

komplett neu aufgestellt wurde.<br />

Ergebnisse aus dem<br />

ersten Pilotprojekt:<br />

Durchlaufzeit im<br />

Montagepilot:<br />

–40 %<br />

Technische Störungen<br />

im Fertigungspilot:<br />

–70 %<br />

Durchlaufzeit in <strong>der</strong><br />

Auftragsabwicklung:<br />

–33 %<br />

Durchlaufzeit im<br />

Logistikpilot:<br />

–75 %


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4<br />

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5<br />

Hausaufgaben statt Feiern zum 150. Geburtstag<br />

AUSGANGS<br />

L<strong>AG</strong>E<br />

Als 150 Jahre altes Familienunternehmen kontinuierlich <strong>der</strong><br />

Branche vorausmarschieren und an <strong>der</strong> Weltspitze zu bleiben<br />

erfor<strong>der</strong>t Entschlossenheit und Mut. Dazu gehört auch <strong>der</strong> Mut<br />

zum Wandel. Nach fünfzehn Jahren starken internationalen<br />

Wachstums war er 2014 in <strong>Aerzen</strong> gefragt. Mit den damaligen<br />

Strukturen sah die Firmenleitung <strong>der</strong> Maschinenfabrik sich nicht<br />

mehr für die Zukunft gerüstet.<br />

Klar ist zu diesem Zeitpunkt auch: Um den hohen Ansprüchen<br />

an Qualität und Liefertermintreue weiterhin gerecht zu werden,<br />

müssen grundlegende Verän<strong>der</strong>ungen gestartet werden. Und<br />

zwar in allen Bereichen des Unternehmens. Nicht nur durch neue<br />

und effiziente Arbeitsabläufe, son<strong>der</strong>n durch <strong>ein</strong>en umfassenden<br />

Change Prozess, <strong>der</strong> auch die Führungskultur <strong>ein</strong>schließt.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ungen lassen sich anschaulich an <strong>der</strong> Abwicklung<br />

<strong>der</strong> Kundenaufträge beschreiben: Rund drei<strong>ein</strong>halb Monate<br />

beträgt die Durchlaufzeit zu Projektstart, aber nur zwei Wochen<br />

davon sind echte Prozesszeit. Der Rest besteht aus Rückfragen,<br />

Klärungs- und Liegezeiten. Zwei Jahre nach Start <strong>der</strong> Lean Transformation<br />

ist die Durchlaufzeit um <strong>ein</strong> Drittel gesunken.


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6<br />

Sehen. Lernen. Handeln. Leben<br />

VORGEHENS<br />

WEISE<br />

UND<br />

LÖSUNG<br />

Bevor <strong>ein</strong> Transformationsprojekt dieser Größe gestartet werden kann, muss die gesamte<br />

Belegschaft an Bord geholt werden. 60 Prozent <strong>der</strong> <strong>Aerzen</strong>er-Mitarbeiter wurden<br />

seit Projektstart neuen Abteilungen zugeordnet. Das zeigt: Nur wenn alle von<br />

<strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>ein</strong>er solchen Verän<strong>der</strong>ung überzeugt sind und mitziehen, kann<br />

<strong>der</strong> Erfolg gelingen. Die Geschäftsführung hat dabei Vorbildfunktion. So ist Firmenchef<br />

Klaus-Hasso Heller vorangeschritten, hat den Wandel immer wie<strong>der</strong> forciert<br />

und sich selbst <strong>ein</strong>em Change Prozess mit regelmäßigen Coachings unterzogen.<br />

„Die Geschäftsführung ist <strong>der</strong> Treiber <strong>ein</strong>er solchen Transformation.<br />

Sie muss Führungskräfte und Mitarbeiter für <strong>ein</strong> solches Projekt<br />

begeistern. Und auf vielen Wegen erläutern: Was ist <strong>der</strong> Sinn von<br />

Lean und warum machen wir das?“<br />

Klaus-Hasso Heller, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter, <strong>Aerzen</strong><br />

Sehen.Lernen.Handeln.Leben. – nach diesem Vorgehensmodell <strong>der</strong> begleitenden Partner<br />

<strong>der</strong> Unternehmensberatung <strong>Staufen</strong> erfolgt <strong>der</strong> Transformationsprozess.<br />

Sehen: Mit Best-Practice-Besuchen bei an<strong>der</strong>en erfolgreich Lean umsetzenden Unternehmen<br />

wie Voith und MTU Aero Engines startet das Projekt.<br />

Lernen: Mehr als 100 Führungskräfte trainieren die neue Managementmethodik. Zudem<br />

erfolgt die Ausbildung von Lean Trainern, die das Wissen in den gesamten Betrieb tragen.<br />

Handeln: In <strong>der</strong> Sparte <strong>der</strong> kundenindividuell modifizierten Aggregate starten<br />

mehrere Leuchtturm-Projekte. Die beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dabei: Diese werden<br />

parallel, also zeitgleich etabliert. Auf diesem Weg gelingt es, sämtliche mit <strong>der</strong> Abwicklung<br />

<strong>der</strong> Aufträge verbundenen Prozesse auf<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> abzustimmen und auf den<br />

Kundentakt auszurichten. Der Aufbau <strong>ein</strong>er wertstromorientierten Organisation hebt<br />

die funktionale Aufteilung auf: Auftragserfassung, Engineering, Beschaffung, Montage<br />

sowie Logistik richten sich nun am Wertstrom aus. Abteilungsdenken und die typischen<br />

Probleme im Schnittstellenmanagement sind damit Vergangenheit.<br />

Leben: Mitarbeiter und Führungskräfte benötigen Orientierung im Change Prozess. Und<br />

es muss sichergestellt werden, dass <strong>der</strong> Wandel von Dauer ist – neues Denken und Handeln<br />

also nicht nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong> vergessen werden. Das Führungssystem bildet<br />

dabei die Basis für die nachhaltige Weiterentwicklung. Mit Hilfe von Shopfloor Management<br />

entlang des gesamten Produktwertstroms soll die Kommunikation besser, Probleme<br />

schneller erkannt und in <strong>ein</strong>e nachhaltige Lösung überführt werden.


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7<br />

Die <strong>Aerzen</strong>er glänzen wie<strong>der</strong><br />

ERGEBNISSE<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Gang durch die Produktionshallen mit <strong>ein</strong>er<br />

getakteten Montage und Logistik zeigt, was sich bei <strong>der</strong> <strong>Aerzen</strong>er<br />

Maschinenfabrik seit 2014 verän<strong>der</strong>t hat. Viel entscheiden<strong>der</strong><br />

als die Optik aber ist die neue Gesprächskultur unter den<br />

weltweit mehr als 2.000 Beschäftigten. Heute sind die Mitarbeiter<br />

offen in <strong>der</strong> Kommunikation und haben großes Vertrauen<br />

in die Problemlösungsfähigkeit <strong>der</strong> Führungskräfte und des<br />

gesamten Unternehmens.<br />

In den ersten Pilotprojekten haben sich die Probleme bei <strong>der</strong><br />

Liefertermintreue drastisch reduziert. Die Durchlaufzeit ist<br />

nach Einführung von Lean um <strong>ein</strong> Drittel gesunken, die Zahl<br />

<strong>der</strong> technischen Störungen konnte um 70 Prozent verringert<br />

werden und die Gesamtproduktivität in den Pilotbereichen<br />

hat sich um 20 Prozent erhöht. Die <strong>Aerzen</strong>er Maschinenfabrik<br />

kann mit gleichem Personalaufwand deutlich mehr Aufträge<br />

erfolgreich abarbeiten und sichert ihre Wachstumsfähigkeit<br />

auf dem Weltmarkt.<br />

„Die Lean Transformation ist für<br />

die <strong>Aerzen</strong>er Maschinenfabrik<br />

von zentraler Bedeutung. Sie<br />

trägt dazu bei, dass wir auch<br />

in <strong>der</strong> Zukunft die Führung am<br />

Weltmarkt sichern. Das ist unser<br />

Anspruch und unser klares Ziel.“<br />

Klaus-Hasso Heller, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter, <strong>Aerzen</strong>


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8<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Michael Henne<br />

Director Sales<br />

m.henne@staufen.ag<br />

+49 7024 8056 150<br />

HERAUSGEBER<br />

STAUFEN.<strong>AG</strong><br />

Beratung.Akademie.Beteiligung<br />

Blumenstraße 5<br />

D-73257 Köngen<br />

+49 7024 8056 0<br />

www.staufen.ag<br />

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