Im Fokus / Landesturnier 2019

Im Fokus LANDESTURNIER 2019
019
Dressur
DIE MEISTER
Fotos: Tierfotografie Huber
Dressur Senioren
Juliane
BURFEIND
Sechs Jahre hatten Juliane und Hartmut Burfeind einen Ausbildungsstall in Haselheide vor den
Toren von Hamburg. Vor zwei Jahren aber wurde die Anlage verkauft und Juliane machte sich als
Dressurausbilderin selbständig in Othmarschen. Daraus erwuchs der Wechsel in den Landesverband
Schleswig-Holstein und der erstmalige Start bei den Landesmeisterschaften in Segeberg 2019. Als
Sechsjährigen hatte sie ihr Championatspferd, den De Chirico-Lorentin I-Sohn Devanto aus der
Zucht von Holger Wesselmann für das Bundeschampionat qualifiziert. Dann ging er für einige Zeit in
den Beritt von Jochen Vetters, der mit ihm bis St. Georg erfolgreich war. Mit dem Wechsel in
Julianes Dressurstall vor 16 Monaten bewies Besitzer Dr. Peter Brenske sein hervorragendes
Pferdemanagement. Sofort machte es wieder „klick“ zwischen der eingenordeten Westfälin und dem
imposanten, inzwischen zehnjährigen Holsteiner mit der überragenden Bewegungsqualität. Der
kraftvolle Braune und die nervenstarke Blondine ergänzen sich perfekt. International fiel das Paar
Ende vergangenen Jahres beim Louisdor-Finale in den Frankfurter Festhallen auf. „Ein Pferd mit
allen Möglichkeiten für den Grand Prix Sport“, befand der Kommentator zu den bereits aufhorchen
lassenden Leistungen. Über den Winter stabilisierte Juliane Burfeind den Wallach, den sie nicht nur
wegen seiner Qualität als Dressurpferd, sondern auch wegen seiner guten Arbeitseinstellung
schätzt. „Inzwischen vertraut er mir ganz und würde alles für mich tun“, ist sie überzeugt. Der erste
Grand Prix Special-Sieg 2019 und viele Grand Prix-Erfolge in dieser Saison belegen, dass sie auf
einem tollen Weg in den Spitzensport sind. In Segeberg gewann das Paar sicher alle drei
Prüfungen und blieb bei den „big points“ (Serienwechsel, Piaffe-Passage-Touren)
fehlerfrei. In der abschließenden Kür konnten die späteren Meister sogar fast an der 80 Prozent-Marke
kratzen (79,25 Prozent). Mit Meisterschaftspferd Devanto hat Juliane Burfeind einen besonderen
Holsteiner im Stall. Gänsehaut-Atmosphäre auf dem Pagelplatz. DR. AMEI KOLL-STOBBE
Foto: Julia Hansen
Jg. Reiter/U25
Emilia Josephina
JENSEN
PFERD+SPORT trifft Emilia Josephina Jensen
(Meisterin JR/U25) nach dem obligatorischen
Bad im Wassergraben. Die weiße Reithose
tropft noch, aber Emilia lacht.
PFERD+SPORT: Du hast das Bad im Wassergraben
vermisst im vergangenen Jahr, oder?
Emilia Josephina Jensen: Ganz klar, ich liebe
das. Zwei Mal dufte ich als Juniorenmeisterin
schon mit nassen Klamotten Segeberg
verlassen. Das Bad im Wassergraben ist ein
schönes Ritual für die neuen Landesmeister. Wir
verstehen uns alle gut und haben viel Spaß
dabei.
Vor der Kür warst Du noch Zweite. Aber Deine
Körpersprache vor dem Start sagte ganz klar:
Wir greifen an.
Emilia Josephina Jensen: Auf jeden Fall.
Resümee war angeknipst und ich hochmotiviert.
Mein Pferd hat sich voll auf mich konzentriert
und es hat geklappt.
Was sind Deine Stärken und wie setzt Du diese
für Dein Pferd ein?
Emilia Josephina Jensen: Ich kann mir gut Ziele
setzen, aber bleibe entspannt, wenn etwas nicht
so klappt. Zudem bin ich nervenstark und setze
mein Pferd nicht unter Druck. Das mag Resümee
gar nicht. Er will gerne ein Wörtchen mitreden.
Wohin soll die Reise mit Resümee noch gehen?
Emilia Josephina Jensen: Dieses Jahr war ich
im Finale bei den DJM – das war ein mega-gutes
Gefühl. Mein Trainer Sven Dapper und Resümee
meinen, dass Serienwechsel und Piaffe/Passage
unser Ding werden könnten. Ich will also
versuchen, nächstes Jahr die U25-Tour zu reiten,
gehe das aber locker an. Da ich mit 18 das Abi
schon in der Tasche habe, nehme ich mir erst
mal mehr Zeit fürs Reiten.
DR. AMEI KOLL-STOBBE
Foto: Tierfotografie Huber
Dressur Junioren
Helena SCHMITZ-
MORKRAMER
Die 17-jährige Helena Schmitz-Morkramer
und ihre Hannoveraner Stute Florentine sind
erst seit Mitte des Jahres ein Team. Die
achtjährige Dunkelfuchs-Stute gehört zwar
schon seit zwei Jahren der Familie, weil
Helena für ein Jahr in England zur Schule
ging, wurde sie aber zunächst von ihrer
Mutter und Christina Ellendt geritten. 2017
startete sie schon einmal in der Junioren
Tour, in diesem Jahr gewann sie die Goldmedaille.
PFERD+SPORT: Wie hast Du das Landesturnier
erlebt und wie zufrieden warst Du mit
Euren Runden?
Helena Schmitz-Morkramer: Die Dressurplätze
sind so schön und besonders gelegen,
sodass immer eine ganz stimmungsvolle
Atmosphäre entsteht. In der ersten Prüfung
war Florentine noch etwas spannig, so viel
Routine hat sie mit ihren acht Jahren noch
nicht. Besonders stolz auf sie war ich in der
Kür, ihre erste überhaupt – das hat sie toll
gemacht.
Was zeichnet Florentine aus?
Helena Schmitz-Morkramer: Sie ist immer
hochmotiviert und merkt, wann es darauf
ankommt. Allerdings ist sie auch eine typische
Stute und hat ihren eigenen Kopf. Man muss
Kompromisse mit ihr schließen, dann gibt sie
alles für mich.
Was wünscht Du Dir für Eure Zukunft?
Helena Schmitz-Morkramer: Vor allem, dass
Flori gesund bleibt und ich dann in meinem
letzten Junioren-Jahr ein paar schöne Turniere
reiten kann. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
und der Sichtung zum Preis der
Besten anzutreten, wäre ein Traum.
Foto: Julia Hansen
Dressur Children
Allegra SCHMITZ-
MORKRAMER
Für Allegra Schmitz-Morkramer hätte die Saison nicht
erfolgreicher verlaufen können: Nach ihren Siegen
beim Preis der Besten, beim Bundesnachwuchschampionat
und bei den Europameisterschaften sicherte
sie sich nun auch den Landesmeistertitel der
Dressur-Children. Gesattelt hatte sie ihren Holsteiner
Lavissaro v. Lissaro-Aljano (ZG Ellerbrock, Kayhude),
den ihre Trainerin Sonja Ellerbrock bereits zu
mehreren Siegen beim Reitpferde-Landeschampionat
und im Holsteiner Dressurpferde-Cup geritten hatte.
PFERD+SPORT: Du reitest Lavissaro erst seit knapp
einem Jahr und die erste gemeinsame Saison war
kaum zu übertreffen, lief es von Beginn an so
harmonisch zwischen Euch?
Allegra Schmitz-Morkramer: Ich durfte ihn früher
schon ab und zu trockenreiten oder ein bisschen locker
arbeiten und schon zu der Zeit habe ich gemerkt, wie
toll er sich anfühlt. Als ich ihn dann ganz übernommen
habe, war mir aber klar, dass wir viel trainieren müssen,
damit alle Lektionen der Children-Tour perfekt sitzen.
Bist Du ein ehrgeiziger Mensch?
Allegra Schmitz-Morkramer: Ja, auf jeden Fall. Ich habe
immer hohe Ansprüche an mich selbst und bin vor
Prüfungen deshalb sehr nervös. Gerade nach den
Erfolgen in diesem Jahr entsteht auch ein gewisser
Druck, weil einige vielleicht erwarten, dass wir uns
immer gut präsentieren.
Du warst in dieser Saison auf einigen Championaten
und Meisterschaften, was macht das Landesturnier
für Dich besonders?
Allegra Schmitz-Morkramer: Ich habe mich mit meiner
Familie und meiner Trainerin lange beraten, ob ich mit
Lavissaro oder meinem anderen Pferd Tropensonne in
Bad Segeberg starten soll. Wir haben uns letztendlich für
Lavissaro entschieden, weil ich ihn in meinem letzten Jahr
bei den Children gerne noch einmal vor für ihn als
Holsteiner Pferd heimischem Publikum
vorstellen wollte. Nächstes Jahr sind wir
hoffentlich in der Junioren-Tour dabei.
DIE LANDESMEISTER
DIE LANDESMEISTER
DIE LANDESMEISTER
DIE LANDESMEISTER
1. Juliane Burfeind
2. Kristina Böckmann
3. Friederike Hahn
1. Platz: Emilia Josephina Jensen
2. Platz: Vivien Köcher
3. Platz: Johanna Horstmann
1. Platz: Helena Schmitz-
Morkramer
2. Platz: Franziska Haase
3. Platz: Lea Wischmann
1. Platz: Allegra Schmitz-Morkramer
2. Platz: Nanna Marie Hacker
3. Platz: Marie Holtfreter
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