s'Magazin usm Ländle, 20. Oktober 2019
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KLIMASCHUTZ<br />
Glaubst Du, dass sich<br />
jetzt etwas ändert?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
Die„Fridaysforfuture“-BewegunghatdieParteien<br />
imWahlkampfvorsichhergetrieben,der<br />
KlimaschutzwardasdominierendeThema.Nun<br />
hofftAaronWölfling,Sprechervon„Fridaysfor<br />
futureVorarlberg“darauf,dassdiePolitikjetzt<br />
auchendlichNägelmitKöpfenmacht.<br />
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AaronWölflinghatteindenvergangenenMonatenvielumdie<br />
Ohren: Er warfederführend<br />
beimAufbauder„Fridaysfor<br />
future“-Bewegung in Vorarlbergbeteiligt,hatunzähligeVeranstaltungenorganisiert–unddas,obwohlerangesichtsdernahendenMaturaauchinder<br />
Schulevollgefordertist.Aberderjunge<br />
Mannweißganzgenau,wofürerkämpft:<br />
Die jüngste „Fridays forfuture“-Demonstration<br />
in Bregenz war ja ein enormer Erfolg<br />
was die Teilnehmeranzahlangeht.Hättest<br />
Du dir zu Beginn deines Engagements träumenlassen,dassDueinmal5000Menschen<br />
aufdieStraßebringst?<br />
Absolutnicht.Ichkannmichnochandas<br />
erste„Fridaysforfuture“-TreffenimFebruarerinnern,dawarenwirzuzweit–die<br />
AlexandraSeybalundich.Wirwarenbeidefrustriert,dassinSachenKlimaschutz<br />
eigentlichnichtspassiert.Dannhabenwir<br />
GretaThunberggesehenundmitverfolgt,<br />
wiedaetwasentsteht.Wirwarenüberzeugt,dasswirdieBewegungnachVorarlbergbringenmüssen.BeidenerstenDemoswarenetwa400bis500Leutedabei,<br />
zudemkameninkürzesterZeitunglaublichvieleJugendlicheaufunszu,diemithelfenwollten.DasswirdannaberinBregenz5000LeutezurDemolockenkonnten,dashatmichselbstumgehauen.Die<br />
Demowarperfektangesetzt–direktvor<br />
derNationalratswahl.DieParteienmusstensichfolglichzumThemaKlimaschutz<br />
deklarieren.Unddasistjagenaudas,was<br />
wirwollen.<br />
WashabtihrfürReaktionenbekommen?<br />
Unterschiedliche.EsgibteinpaarLeute,<br />
dieunsscharfkritisieren–zumTeilweit<br />
unterderGürtellinie.Aberwirbekommen<br />
auch immer mehrZuspruch.Speziell<br />
nachderGroßdemohatsichdieDebatte<br />
überdenKlimaschutznocheinmalverstärkt.DieParteienhabenerkannt,dass<br />
jetztNägelmitKöpfengemachtwerden<br />
müssen.DaherwurdejaauchderKlimanotstand<br />
ausgerufen. DieHauptverantwortungsträgersind<br />
aber noch eher zurückhaltend,dennkonkretistkaumetwas<br />
passiert.Der Landeshauptmann hat im<br />
Wahlkampfeinmalangefragt,obwirmit<br />
ihmeinPodcastgesprächführenwürden.<br />
WirwolltenabernichtfürWahlkampfzweckeherhalten.Wirwollen,dassman<br />
sich ernsthaft mit unsaneinen Tisch<br />
setzt,dassmansichunsereForderungen<br />
anhörtunddassmandieseinweitererFolgeauchumsetzt!<br />
WassagtsDuzudenVorwürfen,dasdieJugendlichen<br />
bei „Fridays forfuture“ eh nur<br />
die Schule schwänzen und sich danach von<br />
den Eltern mit dem Auto abholen lassen<br />
würden?<br />
Dasistschade.WirsindjungeLeute,die<br />
AngstvorderZukunfthaben.AnstattresigniertzuHausezusitzen,wollenwiretwasgegendieseunglaublichproblematischenVorgänge<br />
tun.Andererseits wird<br />
derJugendimmervorgeworfen,sieseiunpolitisch<br />
unddesinteressiert. Wenn wir<br />
uns dann für etwas stark machen–in<br />
unseremFallfüreineökologischnachhal-<br />
tigeMenschheit–,dannlenktmanstän-<br />
Foto:MathisFotografieGmbH<br />
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