s'Magazin usm Ländle, 20. Oktober 2019
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WALDSTERBEN<br />
Foto:AlexanderKirch<br />
GIBT’SEINENWIRTSCHAFTLICHENNUTZEN?<br />
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Die kleinstrukturierten Besitzverhältnisse<br />
sind Fluch<br />
und Segen zugleich: Ein Segen,<br />
weil uns dadurch großangelegteMonokulturenerspart<br />
geblieben sind, was<br />
auchdenvergleichsweiseguten<br />
Zustand unserer Wälder<br />
erklärt. Ein Fluch, weil die<br />
Kleinwälder nur schwer gewinnbringend<br />
zu bewirtschaften<br />
sind. Generell ist<br />
die Holzwirtschaft, insbesondereinFormdesholzverarbeitenden<br />
Gewerbes, bei<br />
uns vongroßer Bedeutung:<br />
ImlangjährigenSchnittwerden<br />
per anno rund 400.000<br />
Kubikmeter Holz geschlagen,einGroßteildavonwird<br />
im Land verarbeitet –eine<br />
geschlossene Wertschöpfungskette<br />
mit hohem<br />
volkswirtschaftlichen Nutzenalso.VoneinemRaubbau<br />
an unseren Wäldern kann<br />
aber keine Rede sein: Jedes<br />
Jahr wachsen etwa 610.000<br />
Kubikmeter Holz nach, der<br />
Walddehntsichalsoaus.Zur<br />
besserenVorstellung:Fürein<br />
durchschnittliches Einfamilienhaus<br />
werden etwa 100<br />
Kubikmeter Rundholz benötigt–dieseMengewächstin<br />
VorarlberginzweiStunden.<br />
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WIEISTDERÖKOLOGISCHEZUSTAND?<br />
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Ein Großteil der Wälder in<br />
Vorarlbergwirdzwar naturnahbewirtschaftet,vonNaturparadiesenkannaberkeineRedesein.Klassische„Urwälder“findensichinVorarlbergnur<br />
noch vereinzelt am<br />
AltenRheinundinabgelegenen<br />
Gebirgstälern. Das<br />
Hauptproblem: Die Wälder<br />
sind zu aufgeräumt,esfehlt<br />
an Gestrüpp und Unterholz,<br />
welches wiederum für den<br />
GedeihvielerTier-undInsektenarten<br />
dringend notwendigwäre.Gleichesgiltesauch<br />
für sogenanntes Totholz,<br />
welchesinVorarlbergkonsequententferntwird.DieLage<br />
istverzwickt:Studienzeigen,<br />
dass Urwälder am resistentesten<br />
gegen Umweltveränderungen<br />
sind –weil sie sich<br />
über die Jahre fortlaufend<br />
verändernundanpassen,zudem<br />
hält sich dasVerhältnis<br />
vonSchädlingen und deren<br />
FeindenmeistimLot.Aufder<br />
anderen Seite sind solche<br />
Wälder kaum zu bewirtschaften,zudemistauchdie<br />
Schutzwaldfunktion eingeschränkt.InVorarlbergkann<br />
folglichdasZielnursein,die<br />
Nutzwäldersonaturnahwie<br />
möglichzugestalten.<br />
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