s'Magazin usm Ländle, 20. Oktober 2019
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WALDSTERBEN<br />
Wie geht’s eigentlich<br />
unseren Wäldern?<br />
InMitteleuropasindindenvergangenen<br />
zweiJahrenabertausendeHektarWald<br />
abgestorben,großeGebietesindzu<br />
Ödlandschaftenverkommen.Gleichob<br />
Klimawandel,Borkenkäfer,Wild,<br />
Extremwetterereignisseoder<br />
verschmutzteLuft–derWaldhatviele<br />
Feinde.Undwiegeht’sdemWaldim<br />
Vorarlberg?VierFragen,vierAntworten:<br />
WIEISTUNSERWALDBESCHAFFEN?<br />
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Gut ein Drittel der Landesfläche<br />
Vorarlbergs sind<br />
Waldgebiete, insgesamt<br />
nehmen diese knapp über<br />
97.000Hektarein.Aufgrund<br />
der Topografie dominieren<br />
naturgemäßdieGebirgswälder:<br />
Über zwei Drittel der<br />
Waldflächen liegen über<br />
1000Meter,derdominierendeBaumistmiteinemAnteil<br />
vonüber50ProzentdieFichte.Ein<br />
Vorarlberger SpezifikumistdiestarkePräsenzder<br />
Tanne,dieimmerhin25Prozentdes<br />
Baumbestands a<strong>usm</strong>acht.IndentieferenLagen<br />
überwiegen hingegen die<br />
Seite4 | s’Magazin<br />
Mischwälder,imRheintalist<br />
der Anteil der Laubbäume<br />
sogar deutlich höher als jener<br />
der Nadelhölzer.Sogenannte<br />
„Urwälder“ finden<br />
sichsogutwiekeine,esgibt<br />
kaum ein Waldgebiet, das<br />
nicht forstwirtschaftlich genutzt<br />
wird.Auffallend: 6000<br />
Waldbesitzer teilen sich<br />
rund65ProzentderWaldfläche<br />
–diese Kleinstruktur ist<br />
einzigartig! Und: Die Hälfte<br />
des Waldes in Vorarlbergist<br />
Schutz- und Bannwald,auf<br />
rund 28.000 Hektar stehen<br />
die Bäume ineiner Hangneigungvonüber60Prozent!<br />
·<br />
WASSINDDIEGRÖßTENGEFAHREN?<br />
Die mit Abstand größte GefahrensindderKlimawandel<br />
unddiemitdiesemeinhergehende<br />
Wetterphänomene<br />
wieHitzeundDürre.EingeschwächterWaldistderbeste<br />
Nährboden für Schädlinge:<br />
Insbesondere der Borkenkäfer<br />
macht den Waldbesitzern<br />
zu schaffen, wobei<br />
sichdieSituationzuletztverbessert<br />
hat: Zwar finden<br />
überall im Land Nester, von<br />
einer Plage ist man aber<br />
weitentfernt.Dasliegtnicht<br />
zuletzt an einem aktiven<br />
Waldmanagement: Schadholz<br />
wirdrasch abtransportiert,befallene<br />
Bäume werden<br />
konsequent entrindet.<br />
Des Weiteren setzt man zunehmend<br />
auf Laubhölzer,<br />
die für Borkenkäferbefall<br />
nicht so anfällig wie Fichten<br />
sind.Generellistmandarum<br />
bemüht,denWald„klimafit“<br />
zu gestalten. In den Mischwäldern<br />
der Zukunft sollen<br />
auch „Gastbaumarten“<br />
Platz haben –ein nicht ganz<br />
unumstrittenes Konzept.Ein<br />
weiteres Problem: Die DichteanRehenundHirschenist<br />
zuhoch,etwa50Prozentder<br />
Jungbäume weist beträchtlicheWildschädenauf.