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s'Magazin usm Ländle, 20. Oktober 2019

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INGEFAHR INEINERBOX INGUTERFORM<br />

UnsereWälder sind ein ganz<br />

besondererSchatz –allerdings<br />

ein argbedrohter<br />

KochboxenliegenderzeitimTrend<br />

–die „Krone“hat sie einemTest<br />

unterzogen<br />

Sabine Reiner dominierte über<br />

Jahredie heimische Laufszene –<br />

gibt’s bald einComeback?<br />

s’MagaSONNTAG,<strong>20.</strong>OKTOBER<strong>2019</strong><br />

Foto:MathisFotografieGmbH<br />

KLIMASCHUTZ<br />

NICHT REDEN,<br />

HANDELN!<br />

AaronWölfling von<br />

„Fridays forfuture“ im<br />

großen Interview


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<strong>20.</strong> OKTOBER <strong>2019</strong> |INHALT<br />

4<br />

Klimawandel,BorkenkäferundWildschäden:<br />

Wiegeht’sDirdenn,lieberWald?<br />

EineGrandeDame...<br />

...mitgroßem<br />

Herz<br />

Erbstreitigkeiten...<br />

...erklärtvon<br />

StefanVögel<br />

AusderBox...<br />

...aufdenTeller!<br />

WALDSTERBEN<br />

UnserWälderwachsen<br />

zwar,abersiegedeihennicht<br />

FRIDAYSFORFUTURE<br />

AaronWölflinghättedaeinekleineBitte:<br />

Politiker,sorgtfürKlimagerechtigkeit!<br />

SCHNEIDERSBRILLE<br />

RobertSchneidermachtsich<br />

GedankenüberdieEndlichkeit<br />

SELBSTTEST<br />

KochboxenliegenumTrend–<br />

abertaugensieauchwas?<br />

GSIBERGERZ‘WIAN<br />

CarolaPurtschertrifft<br />

StarregisseurMartinGruber<br />

PORTRAIT<br />

IlgaSausgruber,FirstLady<br />

imDienstdergutenSache<br />

HISTORISCHESBILD<br />

DerLitznerGletscher,als<br />

ernocheinEisriesewar<br />

MUNDART<br />

NachdemSterbenkommtdie<br />

„Irberei“–einFallfürStefanVögel!<br />

EVENTS<br />

WasSiedieseWoche<br />

keinesfallsverpassensollten!<br />

KULINARIK<br />

FluffigeCupcakesmitMinze-Krönchen<br />

WASWURDEAUS...<br />

...SabineReiner?<br />

4|<br />

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18|<br />

Foto:AA+W-stock.adobe.com<br />

Foto:HelloFresh<br />

Foto:MathisFotografieGmbH<br />

Foto:DietmarMathis/Fotografenmeister<br />

s’Magazin | Seite3<br />

10<br />

15<br />

13


WALDSTERBEN<br />

Wie geht’s eigentlich<br />

unseren Wäldern?<br />

InMitteleuropasindindenvergangenen<br />

zweiJahrenabertausendeHektarWald<br />

abgestorben,großeGebietesindzu<br />

Ödlandschaftenverkommen.Gleichob<br />

Klimawandel,Borkenkäfer,Wild,<br />

Extremwetterereignisseoder<br />

verschmutzteLuft–derWaldhatviele<br />

Feinde.Undwiegeht’sdemWaldim<br />

Vorarlberg?VierFragen,vierAntworten:<br />

WIEISTUNSERWALDBESCHAFFEN?<br />

·<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

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Gut ein Drittel der Landesfläche<br />

Vorarlbergs sind<br />

Waldgebiete, insgesamt<br />

nehmen diese knapp über<br />

97.000Hektarein.Aufgrund<br />

der Topografie dominieren<br />

naturgemäßdieGebirgswälder:<br />

Über zwei Drittel der<br />

Waldflächen liegen über<br />

1000Meter,derdominierendeBaumistmiteinemAnteil<br />

vonüber50ProzentdieFichte.Ein<br />

Vorarlberger SpezifikumistdiestarkePräsenzder<br />

Tanne,dieimmerhin25Prozentdes<br />

Baumbestands a<strong>usm</strong>acht.IndentieferenLagen<br />

überwiegen hingegen die<br />

Seite4 | s’Magazin<br />

Mischwälder,imRheintalist<br />

der Anteil der Laubbäume<br />

sogar deutlich höher als jener<br />

der Nadelhölzer.Sogenannte<br />

„Urwälder“ finden<br />

sichsogutwiekeine,esgibt<br />

kaum ein Waldgebiet, das<br />

nicht forstwirtschaftlich genutzt<br />

wird.Auffallend: 6000<br />

Waldbesitzer teilen sich<br />

rund65ProzentderWaldfläche<br />

–diese Kleinstruktur ist<br />

einzigartig! Und: Die Hälfte<br />

des Waldes in Vorarlbergist<br />

Schutz- und Bannwald,auf<br />

rund 28.000 Hektar stehen<br />

die Bäume ineiner Hangneigungvonüber60Prozent!<br />

·<br />

WASSINDDIEGRÖßTENGEFAHREN?<br />

Die mit Abstand größte GefahrensindderKlimawandel<br />

unddiemitdiesemeinhergehende<br />

Wetterphänomene<br />

wieHitzeundDürre.EingeschwächterWaldistderbeste<br />

Nährboden für Schädlinge:<br />

Insbesondere der Borkenkäfer<br />

macht den Waldbesitzern<br />

zu schaffen, wobei<br />

sichdieSituationzuletztverbessert<br />

hat: Zwar finden<br />

überall im Land Nester, von<br />

einer Plage ist man aber<br />

weitentfernt.Dasliegtnicht<br />

zuletzt an einem aktiven<br />

Waldmanagement: Schadholz<br />

wirdrasch abtransportiert,befallene<br />

Bäume werden<br />

konsequent entrindet.<br />

Des Weiteren setzt man zunehmend<br />

auf Laubhölzer,<br />

die für Borkenkäferbefall<br />

nicht so anfällig wie Fichten<br />

sind.Generellistmandarum<br />

bemüht,denWald„klimafit“<br />

zu gestalten. In den Mischwäldern<br />

der Zukunft sollen<br />

auch „Gastbaumarten“<br />

Platz haben –ein nicht ganz<br />

unumstrittenes Konzept.Ein<br />

weiteres Problem: Die DichteanRehenundHirschenist<br />

zuhoch,etwa50Prozentder<br />

Jungbäume weist beträchtlicheWildschädenauf.


WALDSTERBEN<br />

Foto:AlexanderKirch<br />

GIBT’SEINENWIRTSCHAFTLICHENNUTZEN?<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Die kleinstrukturierten Besitzverhältnisse<br />

sind Fluch<br />

und Segen zugleich: Ein Segen,<br />

weil uns dadurch großangelegteMonokulturenerspart<br />

geblieben sind, was<br />

auchdenvergleichsweiseguten<br />

Zustand unserer Wälder<br />

erklärt. Ein Fluch, weil die<br />

Kleinwälder nur schwer gewinnbringend<br />

zu bewirtschaften<br />

sind. Generell ist<br />

die Holzwirtschaft, insbesondereinFormdesholzverarbeitenden<br />

Gewerbes, bei<br />

uns vongroßer Bedeutung:<br />

ImlangjährigenSchnittwerden<br />

per anno rund 400.000<br />

Kubikmeter Holz geschlagen,einGroßteildavonwird<br />

im Land verarbeitet –eine<br />

geschlossene Wertschöpfungskette<br />

mit hohem<br />

volkswirtschaftlichen Nutzenalso.VoneinemRaubbau<br />

an unseren Wäldern kann<br />

aber keine Rede sein: Jedes<br />

Jahr wachsen etwa 610.000<br />

Kubikmeter Holz nach, der<br />

Walddehntsichalsoaus.Zur<br />

besserenVorstellung:Fürein<br />

durchschnittliches Einfamilienhaus<br />

werden etwa 100<br />

Kubikmeter Rundholz benötigt–dieseMengewächstin<br />

VorarlberginzweiStunden.<br />

·<br />

·<br />

WIEISTDERÖKOLOGISCHEZUSTAND?<br />

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Ein Großteil der Wälder in<br />

Vorarlbergwirdzwar naturnahbewirtschaftet,vonNaturparadiesenkannaberkeineRedesein.Klassische„Urwälder“findensichinVorarlbergnur<br />

noch vereinzelt am<br />

AltenRheinundinabgelegenen<br />

Gebirgstälern. Das<br />

Hauptproblem: Die Wälder<br />

sind zu aufgeräumt,esfehlt<br />

an Gestrüpp und Unterholz,<br />

welches wiederum für den<br />

GedeihvielerTier-undInsektenarten<br />

dringend notwendigwäre.Gleichesgiltesauch<br />

für sogenanntes Totholz,<br />

welchesinVorarlbergkonsequententferntwird.DieLage<br />

istverzwickt:Studienzeigen,<br />

dass Urwälder am resistentesten<br />

gegen Umweltveränderungen<br />

sind –weil sie sich<br />

über die Jahre fortlaufend<br />

verändernundanpassen,zudem<br />

hält sich dasVerhältnis<br />

vonSchädlingen und deren<br />

FeindenmeistimLot.Aufder<br />

anderen Seite sind solche<br />

Wälder kaum zu bewirtschaften,zudemistauchdie<br />

Schutzwaldfunktion eingeschränkt.InVorarlbergkann<br />

folglichdasZielnursein,die<br />

Nutzwäldersonaturnahwie<br />

möglichzugestalten.<br />

s’Magazin | Seite5


KLIMASCHUTZ<br />

Glaubst Du, dass sich<br />

jetzt etwas ändert?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Die„Fridaysforfuture“-BewegunghatdieParteien<br />

imWahlkampfvorsichhergetrieben,der<br />

KlimaschutzwardasdominierendeThema.Nun<br />

hofftAaronWölfling,Sprechervon„Fridaysfor<br />

futureVorarlberg“darauf,dassdiePolitikjetzt<br />

auchendlichNägelmitKöpfenmacht.<br />

·······································································································································<br />

AaronWölflinghatteindenvergangenenMonatenvielumdie<br />

Ohren: Er warfederführend<br />

beimAufbauder„Fridaysfor<br />

future“-Bewegung in Vorarlbergbeteiligt,hatunzähligeVeranstaltungenorganisiert–unddas,obwohlerangesichtsdernahendenMaturaauchinder<br />

Schulevollgefordertist.Aberderjunge<br />

Mannweißganzgenau,wofürerkämpft:<br />

Die jüngste „Fridays forfuture“-Demonstration<br />

in Bregenz war ja ein enormer Erfolg<br />

was die Teilnehmeranzahlangeht.Hättest<br />

Du dir zu Beginn deines Engagements träumenlassen,dassDueinmal5000Menschen<br />

aufdieStraßebringst?<br />

Absolutnicht.Ichkannmichnochandas<br />

erste„Fridaysforfuture“-TreffenimFebruarerinnern,dawarenwirzuzweit–die<br />

AlexandraSeybalundich.Wirwarenbeidefrustriert,dassinSachenKlimaschutz<br />

eigentlichnichtspassiert.Dannhabenwir<br />

GretaThunberggesehenundmitverfolgt,<br />

wiedaetwasentsteht.Wirwarenüberzeugt,dasswirdieBewegungnachVorarlbergbringenmüssen.BeidenerstenDemoswarenetwa400bis500Leutedabei,<br />

zudemkameninkürzesterZeitunglaublichvieleJugendlicheaufunszu,diemithelfenwollten.DasswirdannaberinBregenz5000LeutezurDemolockenkonnten,dashatmichselbstumgehauen.Die<br />

Demowarperfektangesetzt–direktvor<br />

derNationalratswahl.DieParteienmusstensichfolglichzumThemaKlimaschutz<br />

deklarieren.Unddasistjagenaudas,was<br />

wirwollen.<br />

WashabtihrfürReaktionenbekommen?<br />

Unterschiedliche.EsgibteinpaarLeute,<br />

dieunsscharfkritisieren–zumTeilweit<br />

unterderGürtellinie.Aberwirbekommen<br />

auch immer mehrZuspruch.Speziell<br />

nachderGroßdemohatsichdieDebatte<br />

überdenKlimaschutznocheinmalverstärkt.DieParteienhabenerkannt,dass<br />

jetztNägelmitKöpfengemachtwerden<br />

müssen.DaherwurdejaauchderKlimanotstand<br />

ausgerufen. DieHauptverantwortungsträgersind<br />

aber noch eher zurückhaltend,dennkonkretistkaumetwas<br />

passiert.Der Landeshauptmann hat im<br />

Wahlkampfeinmalangefragt,obwirmit<br />

ihmeinPodcastgesprächführenwürden.<br />

WirwolltenabernichtfürWahlkampfzweckeherhalten.Wirwollen,dassman<br />

sich ernsthaft mit unsaneinen Tisch<br />

setzt,dassmansichunsereForderungen<br />

anhörtunddassmandieseinweitererFolgeauchumsetzt!<br />

WassagtsDuzudenVorwürfen,dasdieJugendlichen<br />

bei „Fridays forfuture“ eh nur<br />

die Schule schwänzen und sich danach von<br />

den Eltern mit dem Auto abholen lassen<br />

würden?<br />

Dasistschade.WirsindjungeLeute,die<br />

AngstvorderZukunfthaben.AnstattresigniertzuHausezusitzen,wollenwiretwasgegendieseunglaublichproblematischenVorgänge<br />

tun.Andererseits wird<br />

derJugendimmervorgeworfen,sieseiunpolitisch<br />

unddesinteressiert. Wenn wir<br />

uns dann für etwas stark machen–in<br />

unseremFallfüreineökologischnachhal-<br />

tigeMenschheit–,dannlenktmanstän-<br />

Foto:MathisFotografieGmbH<br />

Seite6 | s’Magazin


KLIMASCHUTZ<br />

s’Magazin | Seite7


KLIMASCHUTZ<br />

FORTSETZUNG<br />

digvondenInhaltenab.Dadenkeich<br />

mirschon,wassolldaseigentlich.Das<br />

isteinfachkindisch.<br />

HatsichdasBewusstseinfürdenKlimaschutzunddasVerständnisfüreureAnliegenverändert?<br />

AlsodieMenschendenkenaufjeden<br />

Fallmehrnach.Vielesagen,dasswir<br />

sieaufdasThemaKlimaschutzaufmerksamgemachthätten.Unddasist<br />

genaudas,waswirwollen–nämlich<br />

nicht nur eine politische, sondern<br />

auch einegesellschaftliche Veränderung.<br />

Komischerweise gibt es aber<br />

Menschen, die uns immer noch als<br />

Gegnersehen.Dasversteheichnicht.<br />

WirmüsstendochalleeineWeltwollen,inderwirundkommendeGenerationeneinschönesLebenhaben!Es<br />

sterben genauindiesemMoment<br />

MenschenaufgrundderKlimakrise–<br />

nurebennichtbeiuns,weilwireinreichesLand<br />

sind. Uns drohenaber<br />

ebenfalls Hungerkatastrophen und<br />

der gesellschaftliche Kollaps, wenn<br />

wirnichtstun.UnsereGenerationist<br />

dieerste,diedieKrisevollzuspüren<br />

bekommt–unddieletzte,dieetwas<br />

dagegentunkann.<br />

Im Wahlkampfhaben sichjaplötzlich<br />

alle Parteien den Klimaschutzandie<br />

Fahnen geheftet und mehr oder weniger<br />

die Hände nach euch ausgestreckt.<br />

„Fridaysforfuture“distanziertsichaber<br />

bewusstvonParteienundwillsichnicht<br />

vereinnahmen lassen. Siehst Du durch<br />

deine Kandidatur aufder ListederGrünen<br />

zur Nationalrats- und LandtagswahldahingehendkeinenKonflikt?<br />

IchhabedieGrünenunterstützt,weil<br />

ichglaube, dass sie einWerteverständnis<br />

haben,das ich größtenteils<br />

vertretenkann.Ichbinabersicherkeiner,dersichvonderPolitikvereinnahmenlässt.IchsteheauchinkeinemAbhängigkeitsverhältniszuden<br />

Grünen.IchnutzeeinfachdieMöglichkeiteneineraktivenBeteiligung<br />

anpolitischenThemen.„Fridaysfor<br />

future“istüberparteilich–hiersind<br />

alle willkommen. Wirhaben Unterstützer,diebeiSPÖ-Jugendorganisationen,beiderCaritasoderanderen<br />

OrganisationenundVereinensind.<br />

Geborenam29.April<br />

STECK 2001inBregenz,<br />

BRIEF wohnhaftinDornbirn,<br />

Schüler.SeitFebruar<br />

<strong>2019</strong>engagiertersich<br />

alsSprecher<br />

federführendbei<br />

„Fridaysforfuture<br />

Vorarlberg“.<br />

·····································································································································<br />

WiebeurteilstDudieArbeitderGrünen<br />

als bisheriger Regierungspartner der<br />

ÖVPimLand?<br />

Unsvon„Fridaysforfuture“gehtes<br />

nichtdarum,IndividuenoderParteien<br />

anzugreifen.InganzÖsterreichistgenerellvielzuwenigpassiert.Eshaben<br />

sichzudemStrukturenentwickelt,die<br />

einen effizienten Klimaschutzimmenserschweren.UnsereAufgabeist<br />

es,gesellschaftlichen Druck aufzubauen.Meinepersönliche<br />

Meinung<br />

ist,dassdieGrüneneinrichtigesWerteverständnishaben,aberprozentual<br />

nichtstarkgenugsind,diesesumzusetzen.MitnurzweiRessortswares<br />

ebenauchschwierig,etwasdurchzuboxen.<br />

Wo siehst Du in VorarlberginSachen<br />

KlimaschutzdengrößtenHandlungsbedarf?<br />

VorarlbergsgrößtesProblemist die<br />

mangelhafte Raumplanungund die<br />

Zersiedelung. Manwidmet immer<br />

nochGrünflächeningroßerDimensioninBaulandum–RaumplanungsexpertenstehendadieHaarezuBerge.Letztlichgeht’sumeinenInteressenskonflikt:Wollenwir<br />

derWirtschaftalleFreiheitenlassenunddafür<br />

wertvollen Boden und Biodiversität<br />

opfern,oderwollenwirdasnicht?In<br />

der Raumplanungbedarfeseines<br />

drastischenParadigmenwechsels –<br />

dasistauchdurchdieWissenschaft<br />

klarbelegt.DiePolitikmussendlich<br />

mehraufdieseFaktenRücksichtnehmen.<br />

Morgen starten ja auf Landesebene die<br />

Koalitionsgespräche zwischen ÖVPund<br />

Grünen. Auch auf Bundesebene wird<br />

übereine solche Konstellation geredet.<br />

WaswärefürdicheineKoalitionsbedingung?<br />

FürmichgibtesunglaublichvieleBedingungen,abermirstehtesnichtzu,<br />

solche aufzustellen.Wichtigist der<br />

ErhaltderBiodiversität,eineordentliche<br />

Raumplanung und eineökologisch<br />

nachhaltigeEnergiewirtschaft.<br />

DieEnergieautonomiemuss zudem<br />

nicht erst2050, sondern schon20<br />

JahrenfrüherRealitätsein.Ichwill<br />

eine Netto-Null beiEmissionenbis<br />

2030,weildasnotwendigist,umdie<br />

Klimakrise abzuwenden. Fossile<br />

GroßprojektewiedieS18müssenzudemgestopptwerden,gleichesgiltfür<br />

dieUmwidmungvonLandesgrünflächen.Wirbrauchenstattdesseneinen<br />

großen Schubbei Photovoltaikanlagen.DieWirtschaftderZukunftdarf<br />

Seite8 | s’Magazin


KLIMASCHUTZ<br />

AaronWölflingimGesprächmit<br />

„Krone“-MitarbeiterPhilippVondrak.<br />

···························································································<br />

nichtauffossileEnergieträgeraufbauenundmussihreWarenaufderSchienetransportieren.Ichdenkemiroft:<br />

LesendiePolitikereigentlichdiewissenschaftlichen<br />

Berichtenicht? Ich<br />

hoffeeinfach,dassalleParteienalles<br />

daransetzen,Klimagerechtigkeitzu<br />

forcieren.<br />

GlaubstDu, dass sich jetzt etwas ändert?OderwarendievollmundigenBekundungennurWahlkampfgetöse?<br />

Ichwerdejedenfallsganzgenauhinschauen.Wirsindunglaublichlaut–<br />

undichglaube,dashatmanmittlerweile<br />

verstanden. Und jeder hat gecheckt,wasdieJugendwill–nämlich<br />

Klimagerechtigkeit.Wir werden auf<br />

jedenFallweiterDruckmachen.Bis<br />

jetzt istnoch nichts passiert.Jetzt<br />

schauenwirmal,wasdieneueRegierung<br />

macht. Wir werden weiter<br />

demonstrierenund weiterhinunsere<br />

Freizeit investieren,bis sich endlich<br />

etwastut.Wirallemüssenjetztgemeinsam<br />

die Klimagerechtigkeit vorantreiben.<br />

DienächsteGelegenheit<br />

füreinklaresStatementwirdderKlimastreikam29.<br />

NovemberinBregenzsein.Jemehrdamitmachen,destobesser!<br />

PhilippVondrak<br />

Fotos:MathisFotografieGmbH<br />

RO<br />

VomEndlichen<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

EsisteinenAugenblicklangher,sokommtesmir<br />

heutevor,dahabeichüberGespräche,dievomAlternundderEndlichkeithandelten,dasGesichtverzogen.IchwarniederMeinung,ichwürdeewigleben,dasnicht,aberichwarzeitlebensvondemGefühlgetragen,unendlichvielZeitzuhaben.Dasist<br />

heutenochso.InmirticktkeineUhr,diemichhusst,<br />

dusollstnochdasundjenesleisten,diesoderdaserleben.Ichkonnteesimmergutmitmiraushalten,<br />

unddasGroße,dasichinmeinemLebenbekommen<br />

habe,warohnehinnichtkrampfhafterarbeitet.Es<br />

warvielmehrgeschenkt.<br />

DieSchauspielerinMariaNeuschmidhatkürzlich<br />

inihremneuenSoloprogrammdasThemaEndlichkeitfürdieBühnebearbeitet.InihrergroßartigauthentischenArtlässtsieeinfiktivesJahrhundertLebenszeitRevuepassieren.Immerwiedertauchtein<br />

unddieselbeFrageauf:HabeichmeinLebenrichtig<br />

gelebt?DasStückisteinFeuerwerkanherrlichen<br />

undsehrgeistreichenPointen,unddennochwirkt<br />

sicheinTeppichausstillerTraurigkeitindenSolo-<br />

Abendhinein.NeuschmidentlässtihreZuschauer<br />

nachdenklichundmiteinerBotschaft,diewieeine<br />

Umarmungist:IchhabemeinLebengelebt,sogut<br />

icheskonnte.Wieandereesbeurteilenmögen,ist<br />

mirwurscht.DasGroßartigeanNeuschmidist,dass<br />

siekeineRatschlägeerteilt.WirsindjaförmlichumstelltvonalldenDavidPrechts,dieunsdasLebenlebenlernenwollen.IchkennenurBesserwisserund<br />

RatgeberinderdeutschenSachbuchliteratur.<br />

NeuschmidhingegenerzähltinihremStücknurvon<br />

sich,undesistdarumsoberührend,diesergnadenlosehrlichenGeschichtezuzuhören.EinerGeschichte,dienichtvordenboshaftenAbgründenzurückschreckt.<br />

IchbinauchnachdenklichandiesemAbendheimgegangen,habemeinGewissenerforscht,wasich<br />

besserhättemachenkönnen.Oh,mirfieleneinige<br />

Dingedazuein,soistesnicht,abergleichzeitigredetedaauchjenerRobertzumir,denichimmerso<br />

mochte,unddermireinflößte:Esistgut,wiedubist.<br />

s’Magazin | Seite9


KOCHBOXEN IM TEST<br />

Foto:SandraNemetschke Foto:SandraNemetschke<br />

Foto:MarleySpoon<br />

RedakteurinSandrahat<br />

dieQuinoaBowlmit<br />

Rührtofuausprobiert.<br />

Aus der Box<br />

WerzufaulzumEinkaufen<br />

ist,derkannsichseine<br />

Lebensmittelganzeinfach<br />

ineinerBoxnachHause<br />

liefernlassen.<br />

„Krone“-Redakteurin<br />

SandraNemetschkehatdie<br />

Kochboxenvon„Hello<br />

Fresh“und„MarleySpoon“<br />

einemSelbsttest<br />

unterzogen.Fazit:eine<br />

schmackhafteErfahrung!<br />

Während sich<br />

Samstagmittags<br />

Menschenmassen<br />

mit ihren<br />

Einkaufswagen<br />

durch die schmalenGängeim<br />

Supermarktschieben, läutetes<br />

beimiranderTür.DieKochbox<br />

istda!Gespanntnehmeichdas<br />

PaketinEmpfangundsieheda:<br />

StatteinemSammelsuriumvon<br />

buntem Gemüseund Co., stapelnsichkleinePapiersäckchen,<br />

RezeptkartenundeininIsoliermaterial<br />

undKühltaschen gehüllterInhalt.DieersteLektion:<br />

Bevor maneineKochbox bestellt,<br />

ist es ratsam, den Kühlschrankzuleeren,dennerwird<br />

garantiertvoll!EineMengeZutatenwanderninmeineVorratskammer.Wasichzudemgelernt<br />

habe:AllefrischenZutaten,auch<br />

Kräuter und Gemüse, lieber in<br />

denKühlschrankgeben.Mirist<br />

nämlichleidereinigesanGrünzeugsehrschnellverdorben,was<br />

natürlichnicht Sinn derSache<br />

ist.DieKochboxenwerbenalle<br />

damit, dass ihreVerpackungen<br />

nachhaltigsind,recycelbarund<br />

umweltschonend–das macht<br />

auchSinn,schließlichistjedes<br />

einzelne Kraut in irgendein<br />

Säckchenverpackt.<br />

Ehrlichgesagt,kocheichger-<br />

ne,abernichtwirklichaufwän-<br />

Wer macht’s besser?<br />

1 Geschmack<br />

2 Rezepte<br />

3 Aufwand<br />

HelloFresh:<br />

ScharfeSpaghettiBolognese–<br />

Expressgericht!<br />

Foto:SandraNemetschke<br />

Seite10 | s’Magazin


KOCHBOXEN IM TEST<br />

Foto:SandraNemetschke<br />

Einfachundpraktisch–auchonlinenachzulesen.<br />

auf den Teller<br />

dig.IchbineinFandereinfachenRezepte:<br />

wenigAufwand,<br />

tollesErgebnis!EinpaarRezeptederKochboxenhabendieses<br />

Kriteriumerfüllt–meinFavorit<br />

istdasExpressgerichtmitvorgeschnittenenGemüsewürfelnvon<br />

„HelloFresh“.Einfach,schnell<br />

und wirklich lecker! Die Gewürzmischungenhabenmichgenerellüberzeugt,denn<br />

wirklich<br />

jedesGerichtwarpikant.<br />

Foto:HelloFresh<br />

Hello Fresh<br />

DieGewürzmischungenhaben<br />

michüberzeugt!<br />

MancheRezepte<br />

erfordernZeit<br />

undKochkunst.<br />

Marley Spoon<br />

Lecker,aber<br />

nichtsoraffiniert<br />

abgeschmeckt<br />

Gutnachzukochen–mitNährwertangabe.<br />

Diegetesteten<br />

Gerichtewaren<br />

leichtumsetzbar.<br />

MarleySpoon:<br />

SchnellePasta<br />

Bolognese,fix<br />

amTeller!<br />

Foto:SandraNemetschke<br />

Vor-undNachteile<br />

Kreative Anregungen bekommtmanmitdenKochboxen<br />

auf jeden Fall.Ich hätte sonst<br />

niemalsRührtofuausprobiert–<br />

eines der „Marley Spoon-Gerichte“!Undesschmecktsogar.<br />

Weraberglaubt,dassmannicht<br />

kochenkönnen muss,der irrt.<br />

DieRezeptesindzwarsehrausführlichbebildert,abereinbisschenKocherfahrungkannnicht<br />

schaden.Gekonntes TimemanagementundeinegutausgerüsteteKüchesindebenfallsratsam!<br />

LeidergibteskeineKochboxenfürSingles–esgehterstab<br />

zwei Personen los. Wennman<br />

also alleinekocht,dann sollte<br />

man sich auch im Tiefkühler<br />

einenPlatzfrei räumen.Was<br />

mich von einem regelmäßigen<br />

Aboabschreckenwürde,istdie<br />

Tatsache,dassmanschonvorab<br />

wissenmuss,woraufmanLust<br />

hat. Denn wenn der Kühlschrankersteinmalvollist,dann<br />

mussderInhaltauch„verkocht“<br />

werden.Auf manchen RezeptkartenstehtauchderKoch-Tag<br />

drauf, damit die Zutatennicht<br />

vorherverderben.<br />

MeinResümee:Eswareininteressanter<br />

kulinarischer Ausflug,dermirneuenInputgegeben,aberauchgezeigthat,dass<br />

man sich für die Zubereitung<br />

eines guten EssensöftersZeit<br />

nehmensollte. S.Nemetschke<br />

Orzo-Nudel-Risottomit<br />

Kräuterhähnchen–obenin<br />

derRezeptvorschau,unten<br />

selbstnachgekocht.<br />

Foto:SandraNemetschke Foto:HelloFresh<br />

Foto:HelloFresh<br />

s’Magazin | Seite11


GESELLSCHAFT<br />

MartinGruber<br />

Theaterleiter<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„EinTheaterohneVerortungmitwechselndem<br />

Ensemble“–soerklärtMartinGruberseinaktionstheaterensemble,daservor30Jahrengegründet<br />

hatundseitdemleitet.Klassikerwerdenebenso<br />

interpretiertwiezeitgenössischeStücke,darunter<br />

geführteInterviews,dieaufderBühnedargestellt<br />

werden.„DieStückedrehensichimmerumgesellschaftspolitischeThemenunddiePerformanceinkludiertstetsauchMusikundTanz“,erklärtdergebürtigeDornbirnervollerEmpathie.Martinstandzu<br />

BeginnauchselbstaufderBühneundleitetnunein<br />

TeamvonfixenMitarbeiternundeinenKreisvon30<br />

Künstlern.Gestartethatderheute52-jährigeseine<br />

LaufbahnnachAbschlussderTextilschuleinseiner<br />

GeburtsstadtDornbirnmitderSchauspielausbildungamLandestheaterinInnsbruck.Diesanimierteihndazu,anderesauszuprobieren,undsogründetederSohneinerMundart-DichterinundeinesgebürtigenSüdtirolersdasaktionstheaterensemble<br />

im<strong>Ländle</strong>.AusGastspieleninderBundeshauptstadt<br />

folgteneinfixesBüroundEngagementsalsRegisseur–etwaamVolkstheater.„ZuVorarlberghabe<br />

icheineLiebe,abernichtimpatriotischenSinn–<br />

dennHeimatist,woFreundesind“,erklärtmirMartin.Undfreutsich<br />

schonaufdieneue<br />

Uraufführung„Heile<br />

mich“amSpielbodeninDornbirnam<br />

3.Dezember.<br />

DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seitüber30JahreninWien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

SeinSelfie:MartinGruberim<br />

ZugamWegindieHeimat.<br />

First Lady<br />

für Soziales<br />

IlgaSausgruberssozialeAderwar<br />

bereitszuihrerZeitalsVorarlbergs<br />

„FirstLady“überausausgeprägt.Dashat<br />

sichbisheutenichtgeändert:Sie<br />

engagiertsichvorallemfürdiesehr<br />

jungenunddiesehraltenMenschen<br />

unsererGesellschaft–undzwarim„Netz<br />

fürKinder“undinderHospizbewegung.<br />

DanebenfindetsieauchZeitfürihre<br />

großeLeidenschaft,dasSingen.<br />

Wasesheißt,sichfür<br />

anderezuengagieren,hatsiebereits<br />

inderKinderstube<br />

erleben dürfen:<br />

„IchbindasachtevonelfKindern<br />

undbeiunswarohnehinimmerviel<br />

los.Dazukam,dassmeinVaterals<br />

GemeindevertretereinoffenesOhr,<br />

einoffenesHerzundsomitauchein<br />

offenes Haus für seine MitmenschenundihreSorgenhatte“,erinnertsichdieinNüzidersgeborene<br />

Ilga.DasMottoihresVaters–„Ma<br />

muassredamitdrLütt“–nahm<br />

sichauchseineTochterzuHerzen<br />

undmachteesalsMütterberaterin<br />

inderBHBludenzzuihremBeruf.<br />

DortlerntesieeinenjungenJuristen,derpolitischeKarrieremachen<br />

sollte, kennenund lieben.<br />

„NatürlichtrifftmananderSeite<br />

desLandeshauptmannsvieleLeute,dieauchdieMöglichkeithaben,<br />

sichfinanziellfüranderezuengagieren“,schildertdiefrühere„First<br />

Lady“dieVorteileguterKontakte.<br />

FürIlgawarHelfenabernie„royale<br />

Pflicht“,sondern einechtes<br />

Bedürfnis,dassieinvielerleiHinsichtauslebteundumsetzte.Soist<br />

sie etwa Gründungsmitglied von<br />

Seite12 | s’Magazin


PORTRÄT<br />

„NetzfürKinder“,dasseitüber20<br />

JahrenKinderund ihreFamilien<br />

berätundunterstützt.„Durchdas<br />

Intensivcoaching ,Talentemobil’<br />

sinddieSozialpädagogenvorOrt–<br />

KinderundElternwerdenmiteinbezogenund<br />

zu verantwortlichen<br />

Handelnangeleitet,wasTrennungenschonoftvermiedenhat“,berichtetdiedreifacheMutter,fürdie<br />

„KinderindieMitte“mehralsein<br />

nur politisches Schlagwort ist,<br />

nichtohneStolz.<br />

SingenundFitness<br />

NebendenganzjungenliegenIlgaauchbetagteundkrankeMenschenamHerzen,weshalbsiesich<br />

auchinderHospizbewegungengagiert.„UnserFörderkreiswaretwa<br />

hauptverantwortlichfürdieEntstehung<br />

des Hospizes am See–ein<br />

schöner und bestens betreuter<br />

Platz,deralswürdevolleletzteHeimatdient“,istdieselbstnochsehr<br />

jugendlich wirkende 69-Jährige<br />

über das Erreichte glücklich. Zusatz:„Wirsuchenübrigensimmer<br />

nachFörderernundHelfern!“<br />

NebendiesenTätigkeitenfindet<br />

IlgaimmernochZeitzumSingen<br />

(„MeinLebenselixier!“).Unteranderemwirdsieam9.Novembermit<br />

demnachderAlpeLaguzbenanntenDamenchor„Laguzzen“<br />

im<br />

KlosterMehrerau(AulaBernardi)<br />

ein Konzertgeben, dabei wird<br />

Unterhaltendesund–wichtigfür<br />

diegläubigeKatholikin–Spirituellesdargeboten.DienötigeFitness<br />

fürall das holt sich der „Bewegungsmensch“IlgabeimSchwimmenundimFitnesscenter,welches<br />

siegemeinsammitGattenHerbert<br />

zweimalwöchentlichbesucht.Der<br />

Alt-LandeshauptmannhatsichansonstenzuletztaucheinerruhigerenTätigkeitverschriebenundein<br />

Buch mit demTitel„Verdichtete<br />

Erinnerungen“ vollendet. Angesichtsdes<br />

ereignisreichen Lebens<br />

des umtriebigen Paares dürftees<br />

sichdabeiwohltrotzdesTitelsum<br />

einausgesprochenumfangreiches<br />

Werkhandeln... RaimundJäger<br />

Foto:MathisFotografie<br />

s’Magazin | Seite13


Gletscherwanderunganno1930<br />

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Ein Bild, das heute nicht<br />

mehr möglich wäre: Vier<br />

Wanderer posieren auf<br />

einem weitläufigen Schneefeld,<br />

im Hintergrund der<br />

Litzner Gletscher.Vom einst<br />

mächtigen Ferner ist nicht<br />

mehrvielübriggeblieben:Im<br />

Vergleichzuden30er-Jahren<br />

isterummehralsdieHälfte<br />

geschrumpft, der Restbestand<br />

des „ewigen Eises“ist<br />

zudem über und über mit<br />

Geröllbedeckt.<br />

Ein Schicksal, dass er mit<br />

allen Vorarlberger Gletschern<br />

teilt:Die <strong>Ländle</strong>-Ferner<br />

schmelzen Jahr für Jahr<br />

aufgrund der Klimaerwärmungbuchstäblichdahin,sie<br />

werden zu den ersten im<br />

Alpenraum gehören, die<br />

vollständig verschwinden –<br />

und zwar deutlich schneller,<br />

als dies noch vorwenigen<br />

Jahrenfür möglich gehalten<br />

wordenwäre.Selbstschneereiche<br />

Winter können das<br />

Sterben der Gletscher nicht<br />

aufhalten, dieTemperaturen<br />

während der Sommermonate<br />

sind mittlerweile schlicht<br />

zuhoch.Gekoppeltmitdem<br />

Gletscherschwund ist auch<br />

derSchwunddesPermafrostes.<br />

Der Permafrost hält die<br />

Berge gewissermaßen zusammen<br />

–ohne ihn steigt<br />

die Gefahr vonFelsschlägen<br />

undMurenabgängen.<br />

Seite14 | s’Magazin


Vö<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

VÖ<br />

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MUNDART<br />

Foto:SammlungRisch-Lau,VorarlbergerLandesbibliothek<br />

SchonBismarcksagte:„Niemalswirdsovielgelogenwie<br />

vorderWahl,währenddesKriegesundnachderJagd.“In<br />

AnlehnungandiesesschöneZitatseifestgestellt:Nirgendswirdsovielgestrittenwienachdem<br />

ToddergeliebtenVerwandtschaft–<br />

spezielldann,wennletztereihrVermögennichtvorsorglichmitins<br />

Grabgenommenhat.Bereitsin<br />

unzähligenErbschaftsverhandlungenwurdedasSprichwort<br />

„BlutistdickeralsWasser“Lügen<br />

gestraft.DerVoradelbergerund<br />

seineSpracheverfügenhierüber<br />

einesehrsubtileUnterscheidung<br />

zwischeneinergeglücktenErbfolgeund<br />

einerVerlassenschaft,welchedamitendet,<br />

dasskeinermehrmitdemanderensprichtunddieAnwälte<br />

zuHilfegezogenwerdenmüssen.DenseltenerenFallder<br />

einvernehmlichenVermögensübertragunginnerhalbder<br />

VerwandtschaftbezeichnetderAlemanneschlichtals<br />

s’Irb,s’Irbaoders’Erba(alsodasErberesp.dasErben).<br />

WirddiesesErbenhingegenzueinemunendlichenMartyriumfüralle,bisesdieVerwandtschaftschließlichentzweit,wennnichtgarweiterzerteiltinmehrerezerstritteneFraktionen,sosprichtmaninVoradelbergvoneinerIrberei.DieNachsilbe–eibetontvorallemdenfortgesetztenoderoftauchchaotischenVerlaufvonErbverhandlungenohneersichtlichesEnde,sodassnichtseltendieAnwältealsdiewahrenErbeneinerVerlassenschafthervorgehen<br />

undsichamEndefreundschaftlichdieHändereichen–im<br />

GegensatzzudenklagendenParteien.<br />

Erberei,Irberei<br />

Hauptwort<br />

s’Magazin | Seite15<br />

HabenSieauchhistorischeFotoschätzezu<br />

Hause,dannschickenSiesieunsperE-Mailan:<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

DiebestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />

„Goht’s<br />

einigermaßen<br />

oderhondran<br />

Irberei?“


EVENTS<br />

„Casted Enigma“<br />

von Gironcoli<br />

im Kunsthaus<br />

in Dornbirn<br />

LINTU feat. Heidi Caviezel<br />

im Kammgarn inHard<br />

KonzertmitderBand„LINTU“amFreitag,dem25.<strong>Oktober</strong>,um<strong>20.</strong>30UhrimKammgarninHard.LINTUspanneneinenweitenBogen:vonintimenJazz,modernen<br />

GroovesundverspieltenFolklorebishinzugroßen,instrumentalenPassagen.Tickets:www.kammgarn.at<br />

„BrunoGironcoli–Casted<br />

Enigma“:AusstellungseröffnungamDonnerstag,dem<br />

24.<strong>Oktober</strong>,<br />

um20Uhrim<br />

Kunstraumin<br />

Dornbirn.Das<br />

Werkdes<br />

2010verstorbenenBildhauersBruno<br />

GironcolibeschreibtinseinerRätselhaftigkeitundEigenwilligkeiteinenhöchst<br />

persönlichgeprägtenKunstkosmos,<br />

dereineSonderstellunginnerhalbdes<br />

zeitgenössischenKunstschaffenseinnimmt.Infosunter:www.kunsthausdornbirn.at<br />

Foto:GalerieThoman-Sabrina<br />

Rockabilly-Sound<br />

Das„RockabillyBombardment<br />

No.16“steigtamFreitagund<br />

Samstag(8.&9.November)im<br />

EventcenterHohenems.MitLittleRachelistauchdiesesJahrein<br />

Rhythm´n´BluesStimmwunder<br />

amStart,dazukommtdie<br />

Foto:Kammgarn<br />

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„Supergroup“SheDemons.Ein<br />

großerFangistdenBombardeers<br />

heuerfürdenSamstagnachmittaggelungen–beifreiemEintritt<br />

spielenTammiSavoy&theChris<br />

CaselloCombo(Bild)auf.Infos<br />

undTickets:www.musikladen.at<br />

Lorenz Raab mit<br />

„RaaDie“ und „:xy band“<br />

EineTrompete<br />

trifftaufE-Zither<br />

undElectronics.<br />

GemeinsambereisenLorenz<br />

RaabundChristofDienzals<br />

„RaaDie“dieweiteWeltdes<br />

Klangsundsind<br />

bestrebt,immer<br />

neueZugängezu<br />

finden:SiesuchendasSpannendeundUnvertraute,brechenaufundhörenhin.Das<br />

JazzkonzertgehtamMittwoch,dem23.<strong>Oktober</strong>,ab<br />

<strong>20.</strong>30UhramSpielbodeninDornbirnüberdieBühne.<br />

WeitereInfosundTicketsunter:www.spielboden.at<br />

Foto:MissTammiSavoy<br />

Foto:Spielboden<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

Seite16 | s’Magazin


Schokoladen-MinzCupcakes<br />

KULINARIK<br />

Zubereitung:<br />

1 DenBackofenauf180°Cvorheizen.<br />

2 Mehl,Zucker,Kakao,NatronundSalzin<br />

einergroßenSchüsselmischen.IneineranderenSchüsselWasser,Öl,EssigundVanilleverrühren.DiefeuchtenZutatenzudentrockenen<br />

gebenundvorsichtigunterrühren.<br />

3 EineMuffinformmitFörmchenbestücken.<br />

DieSchokoladeunterdenTeigmischen,den<br />

TeigaufdieFörmchenverteilenundfüretwa<br />

18-22Minutenbacken(Stäbchenprobemachen!).<br />

4 WährenddieCupcakesauskühlen,dasToppingzubereiten.DafürdiegutgekühlteSahne<br />

aufhöchsterStufefürca.dreiMinutensteif<br />

schlagen,danndasSahnesteifunterrührenund<br />

nocheinmalzweiMinutenmixen.Jetztdie100<br />

GrammPfefferminzschokoladehackenund<br />

untermixen.ZumSchlussoptionalgrüneLebensmittelfarbezugeben.DasToppingmit<br />

einemLöffeloderMesseraufdenCupcakes<br />

verteilen,fürdieDekorationdiePfefferminzschokoladeingrößereScheibenschneidenund<br />

aufdenCupcakesplatzieren.Kühlstellen.<br />

Zutaten(füretwa12Cupcakes):<br />

FürdenTeig:<br />

180gWeizenmehlTyp550<br />

190gRohrzucker,fein<br />

4ElKakaopulver(Backkakao)<br />

1TlNatron<br />

1PriseSalz<br />

230mlMineralwasser,prickelnd<br />

80gMaiskeimöl(oderSonnenblumenöl,<br />

geschmacksneutral)<br />

1ElEssig<br />

150gPfefferminzschokolade,gehackt<br />

FürdasTopping:<br />

1PackungaufschlagbareSojasahne<br />

(Soyatoo)<br />

2PackungenSahnesteif<br />

100gPfefferminzschokolade<br />

1–2TropfenPfefferminzöl<br />

EtwasgrüneLebensmittelfarbe(optional)<br />

100gPfefferminzschokolade(alsDekor,<br />

optional)<br />

Fotos:DanielaLais,MathisFotografie<br />

,,<br />

DafrischeMinzenur<br />

bedingtalsFarbgeber<br />

taugt,kannauchetwasmit<br />

grünerLebensmittelfarbe<br />

nachgeholfenwerden.<br />

Fo<br />

Meineheutigen Cupcakes bestechen durch ihren fluffigen<br />

TeigmitleckerenSchokoladenstückchen,dasToppingist<br />

sahnig-minzig.CupcakessindfastimmereinHitaufPartys<br />

oderauchaufderKuchentafel.Eineigener,kleinerKuchen,indiesem<br />

Fallreinpflanzlichunddennochausgesprochenlecker.Dafrische<br />

MinzenurbedingtalsFarbgebertaugt,kannauchetwasmitgrüner<br />

Lebensmittelfarbenachgeholfenwerden.Schmeckentundiekleinen<br />

Naschereienabersooderso! www.facebook.com/laisdaniela<br />

s’Magazin | Seite17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Sabine Reiner?<br />

Die39-jährigeDornbirnerinSabineReinerwareine<br />

begnadeteLangstreckenläuferin–diverseStaatsmeistertitel<br />

zeugendavon,zudemhieltdieMuttervonzweiKinderbisvor<br />

zweiWochendenLandesrekordimMarathon.EinesTages<br />

willsiewiederaufdieLaufstreckenzurückkehren.<br />

Berglauf–natürlichaufderLangdistanz,imRahmendesberühmtenJungfrau-Marathons.Inden<br />

folgenden<br />

JahrenstelltensichvieleweitereErfolgeein,ehedannab2016anderePrioritätenindenMittelpunktrückten:Mit<br />

Freund Stefan Hubertgründetesie<br />

eine Familie,Valentinund Amalie<br />

sindmittlerweile2Jahrebzw.sieben<br />

Wochenalt.<br />

KeinePausevergönntesiesichhingegenimBeruf:ImWeiterbildungszentrumderFHVorarlberginSchloss<br />

HofenorganisiertReinerLehrgänge<br />

undistfürdasQualitätsmanagement<br />

zuständig.DieLaufschuhehatsieaber<br />

nieimKellerverstaut:Abkommenden<br />

JahrwillReinersogarwiederanBergläufenteilnehmen.Jüngstentrissihr<br />

dieAndelsbucherinSandraUrachden<br />

LandesrekordimMarathon.Dapackte<br />

sieschon einwenigder Ehrgeiz:<br />

„DaswareinephänomenaleLeistung.<br />

WennsiejetztnochdieRekordeim<br />

Halbmarathonundüberdie10-Kilometer-Distanzholt,werdeichwieder<br />

etwastunmüssen“,lachtsie,„derzeit<br />

laufeichnurdreimalinderWoche,das<br />

tutmireinfachgut!“ E.Faisst<br />

SabineReiner2011imZieldesWachau-Marathons,bei<br />

demsieeinenneuenVorarlbergerLandesrekordaufstellte.<br />

Der Laufsport spielte<br />

langekeinebesondere<br />

RolleimLebenvonSabineReiner.Dieehemalige<br />

Kunstturnerin<br />

undFaustballspielerinentdecktedie<br />

LiebezumLaufenerstmit29Jahren,<br />

nachdemEndeihresBetriebswirtschaftsstudiums.Dannaberginges<br />

aberschnellundsteilbergauf.„Ich<br />

wurdeschließlichvoneinigendarauf<br />

angesprochen,obichbeiRennenmitlaufenwolle“,erinnertsichReiner.<br />

DieErfolgestelltensichschnellein:<br />

BesteÖsterreicherin im Wachau-<br />

Halbmarathon mitLandesrekord,<br />

StaatsmeistertitelimMarathonmit<br />

Landesrekord–alldasschaffteReinernurguteinJahrnachihremUmstiegaufdenLaufsport!„IchbrauchtefürdieArbeiteinenAusgleich–<br />

unddasLaufenindenBergenhat<br />

michebenfasziniert.“<br />

DenKarrierehöhepunkterreichte<br />

dieDornbirnerinimSeptember2012<br />

mit dem Vizeweltmeistertitelim<br />

VorderGeburtihreserstenKindes(2017)zogsichSabineReiner<br />

ausdemWettkampfsportzurück.<br />

Fotos:Steurer/zvgReiner<br />

Seite18 | s’Magazin

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