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Wiedersehen in Dolphin Bay

Ist Liebe genug, wenn dich die Schatten der Vergangenheit einholen? Alex Fraser hat das Großstadtleben in Toronto und bedeutungslose Affären satt. Er nimmt eine Auszeit vom stressigen Alltag und findet im irischen Fischerdorf Dolphin Bay die dringend benötigte Ruhe. Nach einer schweren Erkrankung, die sie mithilfe ihres Ex-Mannes Nicholas überstanden hat, kann Claire McKay das Leben endlich wieder genießen. Als Nicholas zum zweiten Mal heiratet, reist Claire zur Hochzeit nach Irland. Auf der Feier lernt sie den attraktiven Psychologen Alex kennen, der ihr Herz im Sturm erobert. Die beiden verbringen glückliche Wochen voller Gefühl und Leidenschaft miteinander – bis Alex die Vergangenheit einholt. Claire muss feststellen, dass sie sich offenbar in den falschen Mann verliebt hat. Hat Alex ihr Vertrauen für immer verspielt oder wird er sich der Herausforderung stellen und um sein Lebensglück kämpfen? Lassen Sie sich von der Magie Irlands und der Liebe verzaubern. Der zweite Roman der Dolphin Bay-Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Kein Cliffhanger. Das Buch enthält gefühlvolle, erotische Szenen. Der Liebesroman spielt auf der Dingle-Halbinsel im irischen County Kerry. Für den fiktiven Ort Dolphin Bay stand das pittoreske Dingle Town Pate.

Ist Liebe genug, wenn dich die Schatten der Vergangenheit einholen?


Alex Fraser hat das Großstadtleben in Toronto und bedeutungslose Affären satt. Er nimmt eine Auszeit vom stressigen Alltag und findet im irischen Fischerdorf Dolphin Bay die dringend benötigte Ruhe.

Nach einer schweren Erkrankung, die sie mithilfe ihres Ex-Mannes Nicholas überstanden hat, kann Claire McKay das Leben endlich wieder genießen. Als Nicholas zum zweiten Mal heiratet, reist Claire zur Hochzeit nach Irland. Auf der Feier lernt sie den attraktiven Psychologen Alex kennen, der ihr Herz im Sturm erobert. Die beiden verbringen glückliche Wochen voller Gefühl und Leidenschaft miteinander – bis Alex die Vergangenheit einholt.

Claire muss feststellen, dass sie sich offenbar in den falschen Mann verliebt hat. Hat Alex ihr Vertrauen für immer verspielt oder wird er sich der Herausforderung stellen und um sein Lebensglück kämpfen?

Lassen Sie sich von der Magie Irlands und der Liebe verzaubern.
Der zweite Roman der Dolphin Bay-Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Kein Cliffhanger.

Das Buch enthält gefühlvolle, erotische Szenen.

Der Liebesroman spielt auf der Dingle-Halbinsel im irischen County Kerry. Für den fiktiven Ort Dolphin Bay stand das pittoreske Dingle Town Pate.

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Helena Sanfort<br />

<strong>Wiedersehen</strong> <strong>in</strong> Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong><br />

E<strong>in</strong> Irland-Liebesroman


© 2019 Helena Sanfort<br />

Impressum:<br />

Helena Sanfort<br />

c/o Autorenservices.de<br />

Birkenallee 24<br />

36037 Fulda<br />

https://helena-sanfort.de<br />

Das Werk, e<strong>in</strong>schließlich se<strong>in</strong>er Teile, ist<br />

urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne<br />

Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt sowohl<br />

für die elektronische als auch e<strong>in</strong>e sonstige<br />

Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und<br />

ebenfalls die öffentliche Zugänglichmachung. Die<br />

Bildrechte liegen beim Autor.


Über die Autor<strong>in</strong>:<br />

Helena Sanfort wurde 1971 im Bergischen Land<br />

geboren. Mit ihrem Roman „Neuanfang <strong>in</strong> Dolph<strong>in</strong><br />

<strong>Bay</strong>“ hat sie sich e<strong>in</strong>en Traum erfüllt. Sie arbeitet als<br />

freiberufliche Lektor<strong>in</strong> und schreibt Texte für<br />

verschiedene deutsche Magaz<strong>in</strong>e. Sie lebt mit ihrem<br />

Mann abwechselnd <strong>in</strong> der Nähe von Köln und an der<br />

kanadischen Ostküste.<br />

Von der Autor<strong>in</strong> bereits erschienen:<br />

Neuanfang <strong>in</strong> Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong><br />

ISBN<br />

Paperback: 978-3-7469-9375-1<br />

Hardcover: 978-3-7469-9376-8<br />

eBook: 978-3-7469-9377-5<br />

Sehnsucht nach Frühl<strong>in</strong>g<br />

Paperback ISBN Amazon 978-1096860297<br />

eBook K<strong>in</strong>dle Unlimited ASIN B07SKJFD3H


Inhaltsverzeichnis<br />

1. E<strong>in</strong> harmloser Flirt 6<br />

2. Der Unfall 24<br />

3. Kaffee bei Sonnenaufgang 34<br />

4. Widersprüchliche Signale 48<br />

5. Ausflug nach Killarney 77<br />

6. Die Kapitulation 86<br />

7. Der nächste Morgen 108<br />

8. Auf Wolke 7 122<br />

9. Cliffs of Moher 130<br />

10. Die Vergangenheit 145<br />

11. Hohe Wellen <strong>in</strong> Dool<strong>in</strong> 168<br />

12. Zurück <strong>in</strong> Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong> 184<br />

13. Die Zukunftsplanung 199<br />

14. Wieder <strong>in</strong> Kanada 216<br />

15. E<strong>in</strong>e glaubwürdige Zeug<strong>in</strong> 230<br />

16. Die E<strong>in</strong>weisung 252<br />

17. Die Welt bleibt stehen 261<br />

18. Das Versprechen 275<br />

19. Die Auswanderung 304<br />

20. Das <strong>Wiedersehen</strong> 316<br />

21. Der Männerabend 329<br />

22. Endlich vere<strong>in</strong>t 338<br />

23. Das Haus an der Bucht 358<br />

24. Das Bild 376


Epilog 387<br />

Worte der Autor<strong>in</strong> 404<br />

Danksagung 405<br />

Leseprobe "Neuanfang <strong>in</strong> Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong>" 406


1. E<strong>in</strong> harmloser Flirt<br />

Doktor Alex Fraser gelang es nicht, sich zu<br />

konzentrieren. Er starrte den bl<strong>in</strong>kenden Cursor auf<br />

dem Bildschirm des Laptops an, während sich se<strong>in</strong>e<br />

Gedanken ununterbrochen um Claire drehten, die er<br />

gestern auf der Hochzeit se<strong>in</strong>er guten Freund<strong>in</strong> Sarah<br />

kennengelernt hatte. Von der zierlichen Frau mit den<br />

schimmernden, kurzen schwarzen Haaren und den<br />

ausdrucksstarken, silbergrauen Augen fühlte er sich auf<br />

den ersten Blick angezogen. Sie hatten während der<br />

Feier etwas zusammen getrunken und sich lange<br />

angeregt unterhalten.<br />

Alex erhob sich seufzend vom Stuhl, steckte die<br />

Hände <strong>in</strong> die Hosentaschen und trat ans Fenster. Der für<br />

Irland typische Nieselregen fiel auf die<br />

wolkenverhangene Bucht von Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong> und die<br />

Berge im H<strong>in</strong>tergrund waren nur schemenhaft zu<br />

erkennen. E<strong>in</strong> Fischerboot tauchte aus dem Dunst auf.<br />

Es schipperte von e<strong>in</strong>em Schwarm Möwen begleitet<br />

Richtung Hafen.<br />

Erneut schweiften Alex‘ Gedanken zu Claire. Ob er<br />

sie heute wiedersehen würde? Sie wohnte, genau wie<br />

er, im B&B von F<strong>in</strong>lay und Connie McIntosh. Mit den<br />

6


eiden Inhabern der Pension verband Claire e<strong>in</strong>e<br />

jahrzehntelange Freundschaft. Er träumte weiter vor<br />

sich h<strong>in</strong>, bis ihn e<strong>in</strong> Klopfen an der Tür zurück <strong>in</strong> die<br />

Wirklichkeit holte.<br />

Er öffnete und sah Connie vor sich, die ihn angr<strong>in</strong>ste.<br />

»Wir haben die Reste vom Hochzeitscater<strong>in</strong>g<br />

angeschleppt. Hast du Hunger?«<br />

»Und wie. Außerdem brauche ich dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e<br />

Pause. Heute läuft es bei mir nicht.«<br />

»Dann schnell, die anderen machen sich bestimmt<br />

schon über das Essen her.«<br />

Sie liefen die Treppe nach unten <strong>in</strong> den<br />

Frühstücksraum. Wie Connie vorausgesagt hatte, saßen<br />

ihr Mann F<strong>in</strong>lay sowie Matt und Katie, die beiden<br />

erwachsenen K<strong>in</strong>der von Claire, schon vor<br />

vollgeladenen Tellern.<br />

E<strong>in</strong>e leise Enttäuschung, dass Claire nicht zu sehen<br />

war, breitete sich <strong>in</strong> Alex aus. Er ließ sich nichts<br />

anmerken und setzte sich zu den anderen, um se<strong>in</strong>en<br />

hungrigen Magen zu füllen.<br />

»Habt ihr Cameron angerufen?«, erkundigte sich<br />

Connie bei Matt und Katie. »Wir sollten dafür sorgen,<br />

dass euer Bruder was Gesundes isst, bevor sich unser<br />

Stararchitekt wieder wochenlang vor lauter Arbeit nur<br />

7


von Fast Food ernährt. Ich habe ihn letztens im<br />

Supermarkt mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kaufswagen voller<br />

Tiefkühlpizza erwischt. Und wo ist Claire überhaupt?<br />

Sie hat auf me<strong>in</strong> Klopfen nicht reagiert.«<br />

Kauend antwortete Matt: »Cam ist mit Mum<br />

unterwegs. Er hat sie vor e<strong>in</strong>er Weile abgeholt und<br />

furchtbar geheimnisvoll getan. Ke<strong>in</strong>e Ahnung, was die<br />

beiden vorhaben. Egal, dann bleibt mehr von dem<br />

leckeren Essen für uns übrig.«<br />

»Was habt ihr beiden heute noch vor?«, wollte F<strong>in</strong>lay<br />

von Claires K<strong>in</strong>dern wissen.<br />

»Wir warten auf e<strong>in</strong>e Nachricht von Cam. Er will uns<br />

se<strong>in</strong> Büro und die Wohnung zeigen. Seit er von<br />

Vancouver hergezogen ist, versorgt er uns zwar mit<br />

Bildern, aber jetzt haben wir endlich die Möglichkeit,<br />

uns alles <strong>in</strong> natura anzusehen. Anschließend gehen wir<br />

alle zusammen <strong>in</strong>s "Old Dubl<strong>in</strong>"«, antwortete Katie.<br />

Während Matt se<strong>in</strong>e Gabel erneut bis zum Anschlag<br />

belud, fügte er h<strong>in</strong>zu: »Da arbeitet e<strong>in</strong>e scharfe<br />

Barkeeper<strong>in</strong>, auf die Cam e<strong>in</strong> Auge geworfen hat. B<strong>in</strong><br />

mal gespannt, ob die Realität hält, was er mir<br />

vollmundig über das Gerät vorgeschwärmt hat.«<br />

Katie trat ihrem Bruder unter dem Tisch mit voller<br />

Wucht vors Schienbe<strong>in</strong>.<br />

8


Die Gabel fiel Matt aus der Hand und landete laut<br />

klirrend auf dem Teller. »Aua, sp<strong>in</strong>nst du? Wofür war<br />

das denn, Schwesterherz?« Er warf se<strong>in</strong>er Schwester<br />

e<strong>in</strong>en giftigen Blick zu und rieb sich die schmerzende<br />

Stelle.<br />

»Ich hasse es, dass du immer derart abwertend über<br />

Frauen sprichst.«<br />

Matt blickte <strong>in</strong> die Runde. »Was habe ich denn bitte<br />

gesagt? Scharf ist doch durchaus e<strong>in</strong> Kompliment.«<br />

Katie stöhnte genervt auf. F<strong>in</strong>lay und Alex gr<strong>in</strong>sten<br />

sich an, während Connie amüsiert den Kopf schüttelte.<br />

Matts Handy vibrierte und er warf e<strong>in</strong>en Blick auf<br />

das Display. »Cam und Mum s<strong>in</strong>d im Büro. Komm<br />

Schwesterherz, wir düsen los.«<br />

Die beiden standen auf. »Wartet nicht auf uns. Wird<br />

sicher spät. Vielleicht f<strong>in</strong>de ich heute auch e<strong>in</strong>e heiße<br />

Braut für mich«, me<strong>in</strong>te Matt augenzw<strong>in</strong>kernd.<br />

Katie gab ihrem Bruder e<strong>in</strong>en harten Stoß. »Mensch,<br />

du nervst. Du bist der lebende Beweis, das gutes<br />

Aussehen nicht alles ist. Ke<strong>in</strong> Wunder, dass du mit<br />

achtundzwanzig immer noch als S<strong>in</strong>gle durchs Leben<br />

stolperst. Sobald du den Mund aufmachst, verliert jedes<br />

weibliche Wesen, das auch nur e<strong>in</strong>e funktionstüchtige<br />

Gehirnzelle besitzt, jegliches Interesse an dir.«<br />

9


»Reden wird sowieso überbewertet«, gr<strong>in</strong>ste Matt.<br />

»Du wirst sehen, dass ich ohne Probleme heute Abend<br />

e<strong>in</strong>e willige Frau <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Armen halten werde.<br />

Wetten?«<br />

»Hey Matt, denk dran: Weitere Gäste kosten extra.<br />

Sieh zu, dass es sich für dich wenigstens lohnt«, rief<br />

F<strong>in</strong>lay se<strong>in</strong>em Patensohn h<strong>in</strong>terher.<br />

Connie rollte mit den Augen. »War das wirklich<br />

nötig?«, fragte sie ihren Mann.<br />

Er blitzte sie amüsiert an: »Hätte ich ihn nicht über<br />

die möglichen Zusatzkosten <strong>in</strong>formieren sollen?«<br />

»Ich brauche unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e testosteronfreie Zone.<br />

Ihr f<strong>in</strong>det mich <strong>in</strong> der Waschküche«, gr<strong>in</strong>ste Connie,<br />

hauchte ihrem Mann e<strong>in</strong>en Kuss auf die Wange und ließ<br />

ihn mit Alex alle<strong>in</strong>.<br />

»Diese Tischgespräche mit euch werden mir<br />

e<strong>in</strong>deutig fehlen, wenn ich <strong>in</strong> wenigen Wochen me<strong>in</strong><br />

Essen wieder alle<strong>in</strong> herunterschl<strong>in</strong>gen muss«, seufzte<br />

Alex.<br />

Seit mittlerweile zwei Monaten war er <strong>in</strong> Irland.<br />

Diese dr<strong>in</strong>gend benötigte Auszeit verdankte er Sarah,<br />

die ihn dazu überredet hatte, se<strong>in</strong>en Wunsch vom<br />

Schreiben e<strong>in</strong>es Ratgebers für Menschen mit Traumata<br />

endlich <strong>in</strong> die Tat umzusetzen. Alex‘ psychologische<br />

10


Praxis <strong>in</strong> Toronto wurde seitdem vertretungsweise von<br />

e<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> geführt.<br />

»Freust du dich nicht auf zu Hause?«, erkundigte<br />

sich F<strong>in</strong>lay.<br />

»Ehrlich gesagt, ne<strong>in</strong>. Ich brauche def<strong>in</strong>itiv mehr Zeit<br />

für die Fertigstellung me<strong>in</strong>es Buches. Das Projekt ist<br />

umfangreicher, als ich ursprünglich geplant hatte. Und<br />

ich weiß jetzt schon, dass ich kaum Zeit zum Schreiben<br />

f<strong>in</strong>den werde, sobald ich wieder <strong>in</strong> der Praxis b<strong>in</strong>. Ab<br />

dem Moment habe ich praktisch ke<strong>in</strong> Privatleben<br />

mehr.«<br />

»Verlängere doch de<strong>in</strong>e Zeit hier, oder gibt das<br />

Probleme mit den Patienten?«<br />

»Me<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> vertritt mich sicher auch länger,<br />

aber nach drei Monaten muss ich Irland,<br />

beziehungsweise die EU, def<strong>in</strong>itiv verlassen und darf<br />

frühestens nach weiteren drei Monaten wieder<br />

e<strong>in</strong>reisen. Ich habe mich schon beim Ausländeramt<br />

erkundigt. Da sche<strong>in</strong>t es ke<strong>in</strong>e Ausnahmen zu geben.«<br />

»Dieser ganze Bürokratenmist geht mir mächtig auf<br />

die Nerven. Du liegst doch ke<strong>in</strong>em auf der Tasche. Im<br />

Gegenteil, du br<strong>in</strong>gst sogar Geld <strong>in</strong>s Land«, regte sich<br />

F<strong>in</strong>lay auf. »Ganz davon abgesehen, dass du <strong>in</strong> den<br />

11


letzten Monaten zu e<strong>in</strong>em echten Freund geworden bist.<br />

Ich lasse dich ungern wieder ziehen.«<br />

»Für mich ist Dolph<strong>in</strong> <strong>Bay</strong> <strong>in</strong>zwischen mehr e<strong>in</strong>e<br />

Heimat, als es Toronto je gewesen ist. Es wird mir<br />

def<strong>in</strong>itiv nicht leichtfallen, wieder <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en alten Trott<br />

zurückzukehren, aber momentan habe ich ke<strong>in</strong>e andere<br />

Wahl«, erwiderte er resigniert.<br />

Alex half F<strong>in</strong>lay, den Tisch abzuräumen, und stieg<br />

anschließend die Treppen zu se<strong>in</strong>en Räumen h<strong>in</strong>auf.<br />

Nachdem er e<strong>in</strong>e weitere Stunde auf den Monitor<br />

gestarrt hatte, ohne auch nur e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Zeile<br />

geschrieben zu haben, gab er endgültig auf. Es regnete<br />

nicht mehr, daher beschloss Alex, frische Luft zu<br />

schnappen, und auf dem Heimweg im "Old Dubl<strong>in</strong>"<br />

vorbeizuschauen. Der gemütliche Pub war schnell zu<br />

se<strong>in</strong>em zweiten Wohnzimmer geworden, die Livemusik<br />

war ganz nach Alex‘ Geschmack und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

gab es dort den allerbesten Irish Coffee. Heute war<br />

jedoch Claire der Grund, dem Pub e<strong>in</strong>en Besuch<br />

abzustatten. Alex wollte sie unbed<strong>in</strong>gt sehen und er<br />

würde dort warten, bis sie mit ihren K<strong>in</strong>dern erschien.<br />

***<br />

12


Er betrat nach e<strong>in</strong>em ausgedehnten Spaziergang den<br />

Schankraum und ließ se<strong>in</strong>en Blick schweifen. Im Pub<br />

tummelten sich bereits am späten Nachmittag e<strong>in</strong>e<br />

Menge Gäste und im großen Ste<strong>in</strong>kam<strong>in</strong> brannte e<strong>in</strong><br />

behagliches Feuer. Da er Claire nirgends entdeckte,<br />

setzte er sich an die Bar, um von dort den E<strong>in</strong>gang im<br />

Blick zu halten.<br />

»Hallo schöner Mann, womit darf ich dir heute e<strong>in</strong>e<br />

Freude machen?« Brianna O’Leary stützte sich auf der<br />

auf Hochglanz polierten Holztheke ab und schenkte<br />

ihm e<strong>in</strong> strahlendes Lächeln.<br />

»Da würde mir e<strong>in</strong>iges e<strong>in</strong>fallen, Kle<strong>in</strong>es. Lass uns<br />

unverfänglich mit de<strong>in</strong>em grandiosen Irish Coffee<br />

starten und sehen, woh<strong>in</strong> das später noch führt.« Alex<br />

zw<strong>in</strong>kerte ihr zu.<br />

»De<strong>in</strong> Wunsch ist mir Befehl, b<strong>in</strong> gleich zurück.« Sie<br />

tanzte zur Musik Richtung Kaffeemasch<strong>in</strong>e und griff<br />

auf dem Weg e<strong>in</strong>e Flasche Whiskey aus dem Regal.<br />

Alex war zwanzig Jahre älter als Brianna. Sie fanden<br />

sich vom ersten Moment an sympathisch, aber der Flirt<br />

hatte ke<strong>in</strong>erlei Bedeutung für sie.<br />

»Gräbst du schon wieder me<strong>in</strong>e Tochter an?« H<strong>in</strong>ter<br />

Alex tauchte Briannas Vater Michael auf und schlug<br />

ihm freundschaftlich auf die Schulter.<br />

13


»E<strong>in</strong>en besseren Mann als mich wird Bree nicht<br />

f<strong>in</strong>den«, gab Alex schlagfertig zurück.<br />

»Davon träumst du wohl«, lachte Michael und<br />

rutschte auf den Barhocker neben Alex. Er schenkte<br />

dem Geplänkel der beiden ke<strong>in</strong>e größere Beachtung.<br />

Brianna war achtundzwanzig Jahre alt und er mischte<br />

sich schon lange nicht mehr <strong>in</strong> das Leben se<strong>in</strong>er<br />

Tochter e<strong>in</strong>.<br />

Brianna kam mit dem Irish Coffee zurück und stellte<br />

das Getränk vor Alex ab.<br />

»Bitte sehr, me<strong>in</strong> Schatz. Wunsch erfüllt.« Sie<br />

hauchte ihm e<strong>in</strong>en Kuss zu, bevor sie sich an ihren<br />

Vater wandte. »Oh Daddy, wie gut, dass du da bist.<br />

Mach dich bitte nützlich und schließ mir im Keller neue<br />

Fässer an. Gu<strong>in</strong>ness und Kilkenny s<strong>in</strong>d fast leer.«<br />

»Hallo Tochter, ich freue mich auch, dich zu sehen.<br />

Und danke der Nachfrage, mir geht es gut«, kam der<br />

sarkastische Kommentar von Michael. Dann seufzte er.<br />

»Eigentlich war ich auf dem Weg zu Shane und wollte<br />

fragen, ob du auch Hunger hast. Jetzt wird klar, es war<br />

e<strong>in</strong> Fehler, an me<strong>in</strong>em freien Abend hier aufzutauchen.<br />

Arbeit stand heute nicht auf dem Plan.«<br />

»Der Boss hat nie Feierabend«, neckte ihn Brianna.<br />

»Wenn du fertig bist, darfst du mir gerne Fish & Chips<br />

14


ei Shane holen. Da habe ich schon den ganzen Tag<br />

Appetit drauf.«<br />

Michael erhob sich, salutierte vor se<strong>in</strong>er Tochter und<br />

sagte zu Alex: »Schaff dir auf ke<strong>in</strong>en Fall K<strong>in</strong>der an.<br />

Egal wie alt sie werden, der Nachwuchs hält dich<br />

immer auf Trab.«<br />

Brianna warf ihrem Vater lachend e<strong>in</strong>en Bierdeckel<br />

nach.<br />

»Wie kommst du mit de<strong>in</strong>em Buch voran?«,<br />

erkundigte sie sich anschließend bei Alex.<br />

»Heute gar nicht, mir fehlt die Konzentration. Ich<br />

habe nicht e<strong>in</strong>en klugen Satz zustande gebracht, daher<br />

brauche ich dr<strong>in</strong>gend Ablenkung. De<strong>in</strong> Irish Coffee ist<br />

wie immer e<strong>in</strong> Gedicht. Verrätst du mir e<strong>in</strong>es Tages das<br />

Geheimnis?«<br />

»Auf ke<strong>in</strong>en Fall.«<br />

»Komm schon, Kle<strong>in</strong>es. Was mache ich, wenn ich<br />

wieder zurück <strong>in</strong> Toronto b<strong>in</strong> und nicht mehr<br />

herkommen kann? Gönn mir doch dieses Stück Irland.«<br />

Er setzte e<strong>in</strong>en betörenden Hundeblick auf.<br />

»Das wird teuer, Schatz. Was ist dir das Rezept<br />

wert?«<br />

»Wie wäre e<strong>in</strong>e Bezahlung <strong>in</strong> Naturalien?«<br />

15


»Ne<strong>in</strong> danke, ich brauche momentan ke<strong>in</strong>e<br />

Kartoffeln«, gab sie mit fl<strong>in</strong>ker Zunge zurück und<br />

gr<strong>in</strong>ste ihn amüsiert an.<br />

Die Tür öffnete sich und Alex bemerkte, dass<br />

Briannas Augen kurz aufleuchteten. Er wusste, ohne<br />

e<strong>in</strong>en Blick zu riskieren, dass Cameron soeben <strong>in</strong> den<br />

Pub gekommen war. Die beiden hatten e<strong>in</strong>deutig e<strong>in</strong>e<br />

Schwäche füre<strong>in</strong>ander, aber die Beziehung kam nicht <strong>in</strong><br />

Schwung. Sie schmachteten sich seit Monaten aus e<strong>in</strong>er<br />

Art Sicherheitsabstand an und Alex nahm sich vor,<br />

Cameron gelegentlich darauf anzusprechen. Vielleicht<br />

war er <strong>in</strong> der Lage, den beiden auf die Sprünge zu<br />

helfen.<br />

Matt und Katie betraten h<strong>in</strong>ter ihrem Bruder den Pub,<br />

nur Claire war nirgends zu sehen.<br />

»Habt ihr eure Mutter unterwegs verloren?«,<br />

erkundigte sich Alex <strong>in</strong>teressiert.<br />

»Mum war müde und ist schon auf dem Weg zurück<br />

<strong>in</strong>s B&B«, <strong>in</strong>formierte ihn Cameron.<br />

Alex trank hastig den letzten Schluck Irish Coffee<br />

aus und sprang vom Barhocker. Er rief Brianna zu: »Ich<br />

gebe der Truppe e<strong>in</strong>e Runde aus. Schreib es auf me<strong>in</strong>e<br />

Rechnung. Bis dann, Kle<strong>in</strong>es!«<br />

16


Alex wandte sich Matt, Katie und Cameron zu.<br />

»Macht euch e<strong>in</strong>en schönen Abend. Ich muss los.« Er<br />

verließ mit schnellen Schritten das Gebäude.<br />

Cameron blickte ihm verwundert h<strong>in</strong>terher. »Das<br />

nenne ich e<strong>in</strong>en Abgang. Der hat ja e<strong>in</strong>e regelrechte<br />

Staubwolke h<strong>in</strong>terlassen.« Dabei hustete er und wedelte<br />

mit der Hand vor se<strong>in</strong>em Gesicht herum.<br />

Matt gr<strong>in</strong>ste. »Und das wundert dich?«<br />

»Hä?«<br />

»Mensch, Alex steht voll auf Mum.«<br />

»Blöds<strong>in</strong>n.«<br />

»Du wirst noch an me<strong>in</strong>e Worte denken. Um was<br />

wetten wir?«<br />

<br />

17

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