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Seiffener Art – DREGENO Magalog 2019-20

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SACHSENS GLANZ UND GLORIA<br />

7<br />

Miniatur-Bergaufzug<br />

»Hauptleute«, H: 4 cm<br />

Miniatur-Bergaufzug<br />

»Bergkapelle«, H: 4 cm<br />

Miniatur-Bergaufzug<br />

»Hüttenkapelle«, H: 4 cm<br />

Miniatur-Bergaufzug<br />

»Bergbrüder«, H: 4 cm<br />

068/023/2 28,50 €<br />

068/023/15 28,50 €<br />

068/023/7 28,50 €<br />

068/023/16 28,50 €<br />

Plauenschen Grund und saugten diesen grandiosen Anblick<br />

in sich auf. Unvorstellbar muss das Szenario für die<br />

Männer aus den Bergen gewesen sein. Die Lichter, der<br />

Glanz, das Funkeln. Als sie nach Hause zurückkehrten,<br />

mussten sie den Daheimgebliebenen natürlich davon berichten.<br />

Doch Worte reichten für die Eindrücke nicht aus.<br />

Und so begannen sie, das Gesehene darzustellen. Den<br />

hell erleuchteten, halbrunden Bogen, der das Vorbild<br />

für den erzgebirgischen Schwibbogen bildete. Die spitze<br />

Form der Pyramide, bestückt mit unzähligen Lichtern.<br />

Und natürlich die Gestalt des stolzen Bergmanns, der in<br />

seiner schönsten Uniform vor dem König paradiert.«<br />

Igor Jenzens Erkenntnisse stellen so manche Legende<br />

auf den Kopf, die man im Erzgebirge erzählt. Die Pyramide<br />

sei der spitzen Form des Pferdegöpels nachempfunden,<br />

mit dem die Bergleute das Erz aus den Tiefen des<br />

Stollens nach oben beförderten, heißt es. Die Ursprünge<br />

des Schwibbogens lägen in der Mettenschicht, der letzten<br />

Schicht vor Heiligabend, zu der die Bergleute ihre<br />

leuchtenden Grubenlampen in das Halbrund des Stolleneingangs<br />

hingen. Für Igor Jenzen sind das Rückinterpretationen,<br />

die sich die Menschen im Nachhinein für die<br />

Entstehung der volkskundlichen Motive schufen. Ihren<br />

eigentlichen Ursprung verortet er im kurfürstlichen Saturnfest<br />

von 1719.<br />

Vor allem aber werfen Dr. Jenzens neue Erkenntnisse ein<br />

völlig neues Licht auf den Stellenwert des Erzgebirges.<br />

Nicht Not und Armut waren es, die die Bergleute zwangen,<br />

zu Drechseleisen und Schnitzmesser zu greifen.<br />

Vielmehr verarbeiteten sie in den späteren »Volkskunstmotiven«<br />

die betörenden Eindrücke, die bei der großen<br />

Parade zur Jahrhunderthochzeit auf sie einströmten. Der<br />

Grund, warum der König sie in die Residenzstadt berief,<br />

liegt auf der Hand: Er wollte sich mit ihnen brüsten. In<br />

ihrer Wohlgeordnetheit und ihren stattlichen Habits<br />

repräsentierten sie den florierenden Bergbau Sachsens<br />

Räuchermann »Türke«,<br />

gelber Mantel mit Blumenmotiven,<br />

H: 23 cm<br />

002/3<strong>20</strong>00G 52,70 €<br />

Ausstellung<br />

Das Museum für Sächsische Volkskunst in<br />

Dresden präsentiert noch bis Januar <strong>20</strong><strong>20</strong> die<br />

Ausstellung »Glück auf und ab im Erzgebirg! Der<br />

Bergmannsaufzug zur Fürstenhochzeit 1719<br />

und seine Folgen für die Volkskunst«. Neben<br />

hochwertigen Kopien der originalen Kupferstiche<br />

sind auch Zeugen des bergmännischen Lebens<br />

und Figuren zu sehen, die die Motive der Erzgebirgischen<br />

Volkskunst nach der Jahrhunderthochzeit<br />

begründen.<br />

https://volkskunst.skd.museum

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