planet toys 5/19
Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel
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5 – 20<strong>19</strong><br />
OKTOBER<br />
TITELSTORY<br />
»Haba – Qualität<br />
im Spiel«<br />
HANDEL<br />
»Die unterschätzte<br />
Chance«<br />
LEGO<br />
»Wir sind<br />
fair«
Eine<br />
ausgezeichnete<br />
Marke<br />
Art.-Nr.:<br />
58717<br />
Das X-Männchen Spiel<br />
nature<br />
Art.-Nr.: 53933<br />
Schaukelpferd<br />
www.goki.eu
EDITORIAL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3<br />
KEEP IT SIMPLE!<br />
Die reiferen Feinschmecker unter den<br />
Schwarmgeistern, die Fußball trotz aller<br />
Kommerzialisierung immer noch als die<br />
Mutter alle Spiele betrachten, werden<br />
sich noch an die faszinierende niederländische<br />
Variante entsinnen, die in die Annalen<br />
dieses Sports als „Totaalvoetball“<br />
eingegangen ist. Das führte zwar <strong>19</strong>74<br />
nicht zum WM-Titel des Oranje-Teams,<br />
weil eben keiner so schön fliegen konnte<br />
wie der „Frankfurter Jung“ Hölzenbein,<br />
aber der totale Fußball bescherte uns<br />
unvergessliche Momente, denn wer wollte,<br />
der Fußball wirklich liebt, schon den<br />
zerstörerischen italienischen Catenaccio<br />
sehen? Mit Carpaccio hätten wir uns abgefunden,<br />
aber mit einem Türriegel?<br />
Wunderbare Momente des „Totaalkopens“<br />
erlebt man im „In den Olifant“<br />
in Antwerpen. Auch wenn die geballte<br />
Schwarmintelligenz uns unermüdlich<br />
versichert – und ihre Argumente sind ja<br />
auch nicht von der Hand zu weisen! –,<br />
dass heute das stationäre Geschäft die<br />
Potenziale des Internets nutzen muss,<br />
in Antwerpen findet man ein Beispiel,<br />
dass es auch anders und (fast) ohne Netz<br />
geht. „In den Olifant“ setzt auf ein sinnlich-emotionales<br />
„Totaalconcept“. Hier<br />
wird kein Halligalli oder Pillepalle praktiziert,<br />
sondern die beiden Inhaberinnen<br />
haben ein sicheres „Gespür“ für Ware,<br />
die sie wunderbar zu präsentieren verstehen.<br />
BWLer würden beim Anblick der<br />
zwei verwinkelten Etagen augenblicklich<br />
unters Sauerstoffzelt robben; Mütter, die<br />
entdecken und finden wollen, nur dankbar<br />
sein. Es ist, als hätte „In den Olifant“<br />
die Maxime von Johan Cruyff aufs eigene<br />
Haus übertragen: „Das einfache Spielzeuggeschäft<br />
ist das schönste, aber das<br />
schönste ist auch das schwerste.“ „In<br />
den Olifant“ ist eine Benchmark für erfolgreiche<br />
Spielwarengeschäfte im Zeitalter<br />
von Klick.Klick.Glück. Mehr dazu<br />
auf Seite 46.<br />
Erst Anfang Oktober war von AKK zu erfahren,<br />
dass Deutschland zu langsam und<br />
zu kompliziert sei. Sieht man einmal von<br />
der Frage ab, wer in diesem Land eigentlich<br />
ständig bremst und alles verkompliziert,<br />
um sich dann von einer 16-jährigen<br />
Klimaaktivistin Beine machen zu lassen,<br />
kommen wir nicht umhin festzustellen,<br />
dass wir nicht nur bei Infrastrukturmaßnahmen<br />
ein Tempoproblem haben. „Es<br />
kann nicht so weitergehen!“, schrieb uns<br />
Anfang Juli ein Spielzeughändler, weil<br />
er an seine „junge Kundschaft“ dachte.<br />
Keep it simple wünscht man sich auch<br />
im deutschen Spielzeugfachhandel beim<br />
Thema „Verpackungsmaterial und Stopfmaterial<br />
in sinnlosen Mengen“, das täglich<br />
in einer Mainzer Spielzeugküche<br />
„hochkocht“. Die Vorzeichen für eine<br />
konzertierte Aktion stehen günstig, denn<br />
auch bei Herstellern hat man die Zeichen<br />
der Zeit erkannt. Welche, lesen Sie auf<br />
Seite 12.<br />
Wir sind jedes Jahr aufs Neue perplex,<br />
wenn uns die Pressemitteilungen zur<br />
Spiel Essen erreichen. Das Spielefest eilt<br />
seit Jahren von Rekord zu Rekord, während<br />
andere Messen sich schwertun, ihr<br />
Niveau zu halten. Die Entwicklung überrascht<br />
umso mehr, als wir offensichtlich<br />
in Krisenzeiten leben, wenn wir nur auf<br />
die Buchbranche blicken. Ein aktueller<br />
Titel, der uns vorbereiten soll, was<br />
da kommen könnte: „Grand Hotel Abgrund“.<br />
Trotz aller Untergangsszenarien,<br />
die sich seit Jahren auf den Sachbuchtiteln<br />
finden, spielen wir immer mehr,<br />
warum, weiß eigentlich keiner so genau,<br />
außer, dass mal wieder vieles zusammenkommt.<br />
Was alles, das lesen Sie auf<br />
Seite 24 und dort erfahren Sie auch, dass<br />
die Spielebranche eine riesige Chance<br />
geboten bekommt, weil jetzt Spielen offensichtlich<br />
doch Schule macht.<br />
Also: Durchhalten und weitermachen!<br />
Ihr Ulrich Texter<br />
DAS PARTY-QUIZ FÜR<br />
FARB(BE)KENNER<br />
• Spiel’<strong>19</strong> Highlight<br />
• Origineller Fragenkatalog<br />
• Für Einzelkämpfer und<br />
Teamplayer<br />
Art. Nr. 646234<br />
www.gamefactory-spiele.com<br />
Die Antwort liegt<br />
auf der Hand<br />
Carletto Deutschland GmbH Kressengartenstraße 2 | D-90402 Nürnberg | tel +49 (0)6074 370 40 50 | fax +49 (0)6074 370 40 51 | info@carletto.de
4<br />
INHALT<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
27<br />
12<br />
Markus Großweischede<br />
Friedrich Demmler<br />
ARENA: »VERPACKUNGSWENDE<br />
GEFÄLLIG?«<br />
Selten herrscht so eine große Einigkeit, und das nicht nur<br />
aufgrund der aktuellen Ereignisse. Der Handel hat schon<br />
lange mit dem Verpackungsirrsinn zu kämpfen und bekommt<br />
von jungen Kunden Kontra.<br />
SPASS AN SPEED UND MODELLEN<br />
Von Outdoor-Fahrzeugen für junge Piloten, geländegängigen<br />
RC-Cars bis zu Spielfahrzeugen für die Sandkiste<br />
oder auch fürs Kinderzimmer: Automodelle begeistern<br />
große und kleine Jungs und auch Mädchen.<br />
14<br />
TITELSTORY:<br />
»QUALITÄT IM SPIEL«<br />
Vor mehr als 30 Jahren sind die ersten HABA Kinderspiele<br />
in der gelben Verpackung erschienen – eine Erfolgsgeschichte,<br />
die bis heute anhält.<br />
24<br />
FOKUS SPIELE<br />
Die Internationalen Spieltage in Essen kennen keine Grenzen.<br />
Mit rund 1.200 Ausstellern, 1.500 Novitäten und einer<br />
Ausstellungsfläche von 86.000 m 2 bricht die 37. Ausgabe<br />
des Spiele-Festes wieder einmal alle Rekorde.<br />
SORTIMENTE<br />
08 HOTLIST<br />
24 FOKUS SPIELE<br />
40 LERNSPIELZEUG<br />
54 FAHRZEUGE<br />
MARKENSEITEN<br />
09 GAMES WORKSHOP<br />
11 HAWA ROXX<br />
23 TEDDY HERMANN<br />
26 PIATNIK<br />
27 RAVENSBURGER<br />
28 SCHMIDT SPIELE<br />
30 MOSES VERLAG<br />
31 ASMODEE<br />
32 CUBORO<br />
33 NASEWEISS<br />
40 BRIO<br />
41 SMART GAMES<br />
42 THINKFUN<br />
43 FISCHERTECHNIK<br />
RUBRIKEN<br />
3 E D I T O R I A L<br />
5 NEWS<br />
<strong>19</strong> KOLUMNE ULRICH TEXTER<br />
20 INTERVIEW DES MONATS<br />
38 SCHEERS SPIELETEST<br />
46 HANDEL „BESONDERS IN JEDER HINSICHT“<br />
50 BÜCHER<br />
44 ERFOLGREICH IM SPIELWARENHANDEL<br />
49 HANDEL DVSI<br />
58 ANTWORTEN
Nr. 1 · D: € 3,99 · A: € 4,40<br />
CH: SFr. 7,80 · BeNeLux: € 4,60<br />
E, F, I, P (cont.): € 5,50 · GR: € 5,95<br />
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 5<br />
ABFAHRT<br />
Die Fachgruppe Modellbahn im DVSI<br />
zieht auf der modell-hobby-spiel alle<br />
Register und geht mit einer emotionalen<br />
Image-Kampagne, neuer Homepage<br />
und Social-Media-Marketing in<br />
die crossmediale Offensive, um dem<br />
Standing der Modellbahn eine Frischzellenkur<br />
zu spendieren.<br />
Auf Deutschlands führender Publikumsmesse<br />
rund um das Thema Freizeit,<br />
der modell-hobby-spiel in Leipzig,<br />
gab die Fachgruppe Modellbahn den<br />
Startschuss für einen in der Spielwarenbranche<br />
einmaligen Schritt. Die<br />
„konzertierte Aktion“ umfasst ein Bündel<br />
von Marketingmaßnahmen, das vom<br />
gemeinsamen Webauftritt bis hin zur<br />
Image-Kampagne mit einem selbstironischen<br />
Spot und Anzeigen reicht.<br />
Der Spot wird auch auf der neuen Website<br />
zu sehen sein.<br />
Unter dem Motto „Wir Modellbahner“ und<br />
mit einem sechsstelligen Kampagnenetat<br />
macht sich ab Anfang Oktober als<br />
erstes Testimonial ein gestandener<br />
„Rocker“ stark für die Modelleisenbahn<br />
als generationsübergreifendes<br />
Hobby, um sie aus der „Special-Interest-Ecke“<br />
in die „gute Stube“ von<br />
Familien, Kindern, Best Agern, Baby<br />
Boomern und Fans des Hobbys zu<br />
führen. Mit aufmerksamkeitsstarken<br />
„Coming-out-Postern“ – weitere starke<br />
Typen sollen folgen – ist es aber<br />
nicht genug. Zentrale Bausteine der<br />
neuen Offensive sind neben Print-Werbung<br />
auch ein Image-Film, Social-Media-Präsenz<br />
mit eigenen YouTube- und<br />
Instagram-Kanälen und die gemeinsame<br />
Website für Content aller Arten.<br />
Leidenschaft fürs Produkt zeichnet die<br />
Branche seit jeher aus. Die sollen auch<br />
andere Zielgruppen zu spüren bekommen,<br />
die dem Modellbahn-Virus noch<br />
nicht erlegen sind.<br />
www.wirmodellbahner.de<br />
NEU AN BORD<br />
Thorsten Koss hat bei goki angeheuert.<br />
Seit dem 1. September hat der erfahrene<br />
Spielwarenmanager die Leitung<br />
der Bereiche Marketing<br />
und Business Development<br />
übernommen. Darüber hinaus<br />
wird er auch als Pressesprecher<br />
das Unternehmen<br />
vertreten. Er ist seit<br />
vielen Jahren in der Branche<br />
tätig und war unter anderem<br />
Leiter Marketing und<br />
Produktentwicklung der Revell GmbH.<br />
START DIGITALWERKSTATT<br />
Am Brühl 48 eröffnete in Leipzig die<br />
erste Digitalwerkstatt Mitteldeutschlands.<br />
Nachdem 2016 in Berlin der<br />
Startschuss fiel, gibt es heute den innovativen<br />
und kreativen Bildungs- und<br />
Erfahrungsraum für Kinder in München,<br />
Hamburg, Frankfurt am Main,<br />
Lippstadt und nun auch in Leipzig. Die<br />
Initiatoren Verena Pausder, Gründerin<br />
der HABA Digitalwerkstatt, und Ralf<br />
Rangnick, Gründer der Ralf Rangnick<br />
Stiftung sind überzeugt, digitale Bildung<br />
eröffnet große Chancen und ist<br />
der Schlüssel zur aktiven Gestaltung<br />
der Zukunft.<br />
MULTIPUBLISHING<br />
Bereits im Dezember 2018 hat Sylvanian<br />
Families von EPOCH den Streaming-Dienst<br />
NETFLIX erobert. Nun gibt<br />
es die quirligen Tierfiguren ab Ende<br />
September 20<strong>19</strong> in einer neuen Staffel<br />
auf Amazon Prime Video zu sehen. Die<br />
12 Mini-Episoden zeigen neue lustige<br />
Geschichten rund um das Hasenmädchen<br />
Freya und ihre Freunde.<br />
Laut einer Untersuchung des Forschungsinstituts<br />
„Goldmedia“ nimmt<br />
Amazon Prime Video unter den Video-on-Demand-Diensten<br />
in Deutschland<br />
den ersten Platz ein. NETFLIX<br />
landet auf dem zweiten Platz. Beide<br />
VoD-Dienste erreichen zusammen einen<br />
Marktanteil von etwa 60 Prozent in<br />
Deutschland. (Goldmedia, Goldmedia<br />
Trendmonitor 20<strong>19</strong>, S.22/23).<br />
Die Ausstrahlung von Sylvanian<br />
Families in beiden Kanälen<br />
bringt eine enorme Steigerung<br />
der Reichweite im VoD-Netz<br />
mit sich. Eine Maßnahme, die<br />
sicherlich auch der Markenbekanntheit<br />
zugutekommen wird.<br />
Aktuell erfreut sich die Marke<br />
bereits großer Beliebtheit.<br />
Sylvanian Families verzeichnet<br />
derzeit ein zweistelliges Um-<br />
satzwachstum. Aufgrund der wachsenden<br />
globalen Markenbekanntheit wird<br />
momentan eine Internationalisierung<br />
der Namen aller Charaktere durchgeführt.<br />
Nach dem erfolgreichen Launch des<br />
ersten „Sylvanian Families“-Magazins<br />
im März erschien<br />
die zweite Ausgabe<br />
am 8.10.<strong>19</strong> in<br />
einer Auflage von<br />
60.000 Exemplaren<br />
und ist im gut<br />
sortierten Zeitschriftenhandel<br />
für 3,99 € erhältlich.<br />
Ein Sonderheft von<br />
Malen<br />
Das Magazin<br />
Lesen<br />
Basteln<br />
NEU<br />
STAFFELSTABÜBERGABE<br />
Alexandra Nowosel hat zum 1. Juli<br />
20<strong>19</strong> die Vertriebsführung<br />
als Sales Direktorin GSA<br />
(DACH) übernommen. Seit<br />
über 20 Jahren ist sie bei<br />
Hasbro in unterschiedlichen<br />
Führungspositionen<br />
tätig. Zuletzt leitete sie als<br />
Channel Sales Managerin<br />
den Kanal der Spielwaren-Spezialisten.<br />
In den<br />
letzten elf Jahren verantwortete sie<br />
im Vertrieb u. a. die Rolle der Außendienst-Leiterin,<br />
der Key-Account- und<br />
der Group Key-Account-Managerin.<br />
SPIELETOUR ERFOLGREICH<br />
Auch 20<strong>19</strong> tourte die Spielkonzept4u<br />
Spieletour wieder in den Sommerferien<br />
entlang der Nord- und Ostsee. Mit dabei<br />
waren AMIGO, beleduc, Game Factory,<br />
HUCH!, moses., Nürnberger-Spielkarten-Verlag<br />
und Pegasus Spiele. In<br />
sechs Wochen kamen an 30 Aktionstagen<br />
und neun Stationen insgesamt<br />
etwa 3.500 Urlauber zum Spielen. Die<br />
Planungen für 2020 laufen bereits.<br />
www.spielkonzept4u.de
6<br />
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mit sofortiger Wirkung tritt Marc Bretthauer-Baum<br />
die Nachfolge des bisherigen<br />
Geschäftsführers Markus Bülke<br />
bei der Silverlit Germany<br />
GmbH an. Der 50-jährige<br />
Vertriebsleiter blickt auf<br />
eine rund 20-jährige Karriere<br />
in der Spielware zurück.<br />
Zuletzt war Bretthauer-Baum<br />
in verschiedenen<br />
Führungspositionen bei<br />
der EPOCH Traumwiesen<br />
GmbH tätig, wo er bereits den Markteintritt<br />
der „Sylvanian Families“ begleitete.<br />
Neben seiner Rolle als Sales<br />
Director und Head of New Business<br />
Development hatte er zwischen 2017<br />
und 2018 die Interims-Geschäftsleitung<br />
inne. Nun widmet er sich seinen<br />
neuen Aufgaben als Geschäftsführer<br />
der Silverlit Germany GmbH.<br />
VERTRIEB GIGAMIC<br />
Das Gigamic-Sortiment umfasst zunächst<br />
die 15 bekanntesten Titel für den<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
„Die Gigamic-Brett- und Gesellschaftsspiele<br />
ergänzen<br />
das SmartGames-Sortiment<br />
perfekt um weitere Spiele<br />
mit Köpfchen und Kalkül und<br />
bilden als Mehrspielervariante eine<br />
sinnvolle Ergänzung zu unseren Single<br />
Puzzle Games“, so Markus Becker,<br />
Geschäftsführer der SMART Toys and<br />
Games GmbH.<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Sebastian Trischler hat zum 01.08.20<strong>19</strong><br />
die Position des Country Manager<br />
DACH übernommen und wird als neuer<br />
Geschäftsführer die<br />
Mattel GmbH in Frankfurt<br />
am Main leiten. In<br />
seiner neuen Rolle berichtet<br />
er an Sanjay Luthra,<br />
Managing Director<br />
EMEA. Zuletzt verantwortete<br />
er bei Mattel<br />
als Senior Director den<br />
Ausbau des E-Retail-Geschäfts in Europa<br />
inklusive Amazon und leitete das<br />
E-Commerce Center of Competence.<br />
ZUWACHS<br />
SMART Toys and Games GmbH stockt<br />
sein Vertriebsteam auf. Mit Jennifer<br />
Gries hat Markus Becker eine erfahrene<br />
Vertriebsmitarbeiterin an Bord<br />
geholt. Sie blickt auf 20 Jahre<br />
Berufserfahrung in der<br />
Spielware zurück. Sie kennt<br />
die SmartGames noch aus<br />
ihrer Zeit bei Jumbo und war<br />
zuletzt bei EPOCH Traumwiesen<br />
im Außendienst tätig.<br />
KLASSIKER<br />
Die Markteinführung seines neuen BIG<br />
Bobby Car unterstützt BIG mit einer<br />
starken crossmedialen Kampagne für<br />
die Zielgruppe der Eltern mit Kindern<br />
RUNDER GEBURTSTAG<br />
Märklin erfüllt seit 160 Jahren Kinderträume.<br />
Das 1859 von Theodor Friedrich<br />
Wilhelm Märklin gegründete Unternehmen<br />
entwickelte sich von einer kleinen<br />
Fabrik für Blechspielwaren zum heute<br />
weltweit bekannten Marktführer im<br />
Modellbahnbereich. 1888 übernahmen<br />
die Söhne Eugen und Karl die Firma als<br />
Gebr. Märklin. 1891 wurde auf der Leipziger<br />
Frühjahrsmesse erstmals eine Modelleisenbahn<br />
präsentiert. Unter dem<br />
Dach der Firmengruppe Märklin befinden<br />
sich drei Modelleisenbahnmarken:<br />
Märklin, TRIX und Lehmann-Gartenbahn<br />
(LGB). Das Unternehmen beschäftigt<br />
im Stammwerk Göppingen und in<br />
Györ (Ungarn) derzeit knapp 1.200 Mitarbeiter.<br />
Im Jubiläumsjahr bietet Märk-<br />
ZAHL DES MONATS<br />
+45<br />
In 23 Ländern haben im Durchschnitt 50 % der Befragten einen positiven Eindruck<br />
von einem Produkt, wenn es in Deutschland hergestellt wurde. „Made in Germany“<br />
ist die beste Auszeichnung, die auf einem Produkt stehen kann.<br />
Quelle: YouGov<br />
im Alter von ein<br />
bis fünf Jahren.<br />
Die komplette<br />
Kampagne hat<br />
eine Reichweite<br />
von ca. 4,5 Millionen<br />
Kontakten.<br />
Unter anderem werden durch eine<br />
mobile In-App-Bewerbung und You-<br />
Tube-Onlinewerbung ca. 2,4 Millionen<br />
Kontakte erreicht. Fünf ganzseitige<br />
Anzeigen in namhaften Eltern-Magazinen<br />
sowie ein 3-seitiger Beihefter in<br />
der „Eltern“ mit einer Gesamtauflage<br />
von über einer Million sind ebenso geplant<br />
wie eine Blogger-Kampagne mit<br />
über 800.000 Kontakten und 8.500 Interaktionen.<br />
Während einer Event-Tour<br />
durch Deutschland werden Produktvorstellungen<br />
und Unboxing-Aktionen<br />
stattfinden.<br />
Und der Kinderrutscher hat bereits den<br />
Kategoriesieg „Alles fürs Kinderherz“<br />
beim goldenen Schaukelpferd 20<strong>19</strong> gewonnen.<br />
lin den Fans ein spektakuläres Live-Erlebnis<br />
zum 160. Firmenjubiläum: Eine<br />
wunderschön im Retro-Design der gezeichneten<br />
Kataloge aus den 30er- bis<br />
60er-Jahren gestaltete Original-Lokomotive<br />
verkehrt auf dem Schienennetz<br />
der Deutschen Bahn.
MACHER<br />
DES<br />
MONATS<br />
NEWS<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 7<br />
MACHER DES<br />
Spielwaren von der Wiege an<br />
Die VEDES Spielkiste Gera wird heute<br />
in dritter Generation vom „Team“ Petra<br />
und Thomas Schenderlein geführt. Die<br />
radsportbegeisterten Spielwarenhändler<br />
haben ihrem 500 m 2 großen Geschäft<br />
in den Gera Arcaden jetzt ein Update<br />
inklusive „Ranzenstudio“ spendiert.<br />
Anlässlich der Wiedereröffnung am<br />
18. September ließ es sich auch Geras<br />
Oberbürgermeister Julian<br />
Vonarb nicht nehmen,<br />
sich selbst ein Bild davon<br />
zu machen, was in der<br />
Spielkiste ab sofort gespielt<br />
wird. Beim „Team<br />
Schenderlein“ scheint<br />
sich einmal mehr zu<br />
bewahrheiten, dass die<br />
Vergangenheit oft auch<br />
die Zukunft ist. Petra<br />
Schenderlein sagt jedenfalls<br />
von sich, sie habe<br />
Spielwaren in die Wiege<br />
gelegt bekommen. Dabei<br />
hat die Spielwarenhändlerin,<br />
Enkelin des Gründers<br />
Erich Jahn, durchaus<br />
etwas „Ordentliches“<br />
gelernt. Sie ist Dipl. oec.<br />
für Binnenhandel. Seit<br />
<strong>19</strong>91 mischen sie und<br />
ihr Mann, ehemaliger<br />
Leistungssportler in der<br />
Radsporthochburg Gera,<br />
im Unternehmen mit.<br />
Gegründet wurde das<br />
Spielwarengeschäft <strong>19</strong>61 in der Bachgasse,<br />
das trotz Planwirtschaft dank<br />
eines „Kommissionshandelsvertrages<br />
mit der HO Industriewaren“ erfolgreich<br />
von der Mutter Monika Langner durch<br />
schwere DDR-Zeiten geführt wurde. Als<br />
einer der ersten Händler aus den neuen<br />
Bundesländern schloss sich das Haus<br />
<strong>19</strong>90 der VEDES an. Mit der Eröffnung<br />
der Gera Arcaden <strong>19</strong>98, eines der ersten<br />
Center in der Region, zog die Spielkis-<br />
MONATS<br />
te mit ein. Seit 2013 ist sie auch Mitglied<br />
bei duo schreib & spiel, um die<br />
spezifischen Stärken der jeweiligen<br />
Verbundgruppe zu nutzen. „Wir brauchen<br />
als Spielwarenhändler“, sagt Petra<br />
Schenderlein, „auf jeden Fall andere<br />
Sortimente, um am Markt bestehen<br />
zu können.“ Das „Team Schenderlein“<br />
sagt von sich, dass es keine Messe und<br />
Einkaufstagung auslässt, um die Ware<br />
selbst zu prüfen. Ware allein, zeigt sich<br />
Petra Schenderlein überzeugt, würde<br />
allerdings nicht mehr reichen, weshalb<br />
das Haus auch immer wieder auf Aktionen<br />
setzt: „Die Leute wollen heute<br />
bespaßt werden!“ In sportlichen zehn<br />
Tagen wurde vom Fußboden über die<br />
Ladeneinrichtung bis zum Licht alles<br />
erneuert und aufgehübscht. Es hat sich<br />
gelohnt.<br />
VERSTÄRKUNG<br />
Seit dem 1.8.20<strong>19</strong> ist Christine Kunze<br />
Key Account Managerin für Industrie<br />
und Handel bei ASS Altenburger. Die<br />
34-Jährige, zuletzt bei Carletto, ist keine<br />
Unbekannte. „In den letzten Jahren<br />
durfte ich neben Plüsch auch Kartenund<br />
Brettspiele vertreiben.<br />
Da mir Letzteres besonders<br />
viel Spaß bereitet hat und<br />
ich ASS Altenburger bereits<br />
aus meiner Kindheit kenne,<br />
freue ich mich sehr, eine<br />
neue Mitspielerin der Cartamundi-Gruppe<br />
zu sein“,<br />
so Frau Kunze, die nicht nur<br />
beruflich gerne und oft spielt.<br />
XXL-WEIHNACHTSKAMPAGNE<br />
Seit Mai läuft eine Promotiontour für<br />
das neue XXL-Spielzeugparkhaus. In<br />
einem Event-Zelt mit Spieltischen und<br />
einer Selfie-Station können die kleinen<br />
Besucher die Garage ausgiebig testen.<br />
An neun Standorten in Deutschland begeisterte<br />
Majorette bereits insgesamt<br />
rund eine Millionen Besucher der Kinder-<br />
und Familienfestivals. Als zehnter<br />
und letzter Stopp steht die Stuttgarter<br />
Spielemesse auf dem Tourplan.<br />
Ab Ende Oktober startet die massive<br />
Weihnachtskampagne. Der actionreiche<br />
TV-Spot mit einem Werbedruck von 385<br />
GRPs wird in KW 44–45 und KW 47–48<br />
auf den bekannten Kinderkanälen ausgestrahlt.<br />
Durch den Einsatz des Spots<br />
als Werbevideo wird parallel auch auf<br />
YouTube mit Videowerbung die Zielgruppe<br />
von Vier- bis Siebenjährigen erreicht.<br />
Spiele zum Disney Blockbuster<br />
www.spielkarten.com<br />
© Disney
CODING-ROBOTER: Programmieren<br />
ohne Computer und<br />
Smartphone? Roboter Kode<br />
bringt alles mit, was Nachwuchsforscher<br />
dafür benötigen.<br />
Der Aufbau vermittelt technische<br />
Grundlagen und gibt Einblicke in<br />
die Mechanik.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
1<br />
WIE EINE WOLKE: Fluffig weich und dehnbar<br />
wie ein Kaugummi, nicht nass, sondern trocken<br />
und extrem leicht ist die Spielmasse FLUFFY<br />
MELLOW. Insgesamt vier Farben mit Aroma sind<br />
in Folienbeuteln mit Sichtfenster erhältlich. Das<br />
Display enthält 18 Beutel farblich durchmischt.<br />
Craze; www.craze.<strong>toys</strong><br />
2<br />
INTERAKTIV: In der neuen Version des<br />
Klassikers wird Mr. Monopoly zum sprachgesteuerten<br />
Assistenten und behält dank<br />
Zylinder den Überblick über den Spielverlauf.<br />
Damit müssen sich die Spieler<br />
weder um die Bank noch um die Ereigniskarten<br />
kümmern.<br />
Hasbro; www.hasbro.de<br />
3<br />
4<br />
MUCKIBUDE: Formschön und in<br />
altersgerechten Farben sorgen die<br />
unterschiedlichen Holzelemente für<br />
einen hohen Spielreiz. Dabei werden die<br />
motorischen Fähigkeiten von Kleinkindern<br />
trainiert. Robust und standfest für hohe<br />
Beanspruchung.<br />
Heimess über Goki; www.goki.eu<br />
NICHT NUR FÜR HUNDEFREUNDE: Der Frage, warum Menschen<br />
wie ihre Hunde aussehen, kann mit dem Memory nachgegangen<br />
werden. 50 Karten zeigen lustige Fotos von Hunden bzw. ihren<br />
Besitzern mit humorvollen Texten in einem Booklet.<br />
Hutter; www.hutter-trade.com<br />
HOT DOG: Der wirklich „Heiße Dackel“<br />
bringt ein Wurstbrötchen mit Mayo und<br />
Ketchup mit. Als Handpuppe gibt<br />
es damit jede Menge Spaß.<br />
Folkmanis<br />
Vertrieb: JH-Products<br />
www.jh-products.de<br />
5<br />
6<br />
SCHNAPPT ZU: Seifenblasen<br />
haben keine Chance gegen das<br />
Schnappkrokodil. Der Bubblegator<br />
ist leicht zu bedienen und<br />
macht das Spielen mit den Seifenblasen<br />
zu einem Riesenspaß.<br />
Pustefix; www.pustefix.de<br />
7
PROMOTION<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 9<br />
UMSATZKATALYSATOR<br />
Warhammer gibt es seit mehr als 40 Jahren. Die starke Marke wächst kontinuierlich und schafft es,<br />
mit der Tiefe der Warhammer-Welten, hoher Qualität und einem ausgefeiltem Content-Management<br />
Kunden dauerhaft zu binden. Davon profitiert auch der Fachhandel.<br />
Games Workshop wurde <strong>19</strong>75 in einem kleinen Apartement in London<br />
gegründet. Ursprünglich wurden Brett- und Rollenspiele aus<br />
den USA importiert. Die Firma war der europäische Anbieter des<br />
Pen&Paper-Rollenspiels „Dungeons and Dragons“. Das erste Geschäft<br />
wurde <strong>19</strong>78 eröffnet, um einen Ort zu schaffen, an<br />
dem sich Spieler treffen und austauschen können. Aufgrund<br />
der großen Nachfrage wurden weitere Filialen<br />
in Großbritannien eröffnet und Mitte der Neunziger<br />
machte man den Sprung auf den Kontinent, sowohl<br />
mit eigenen Geschäften als auch einem umfassenden<br />
Vertrieb. Durch die immer weiter wachsende<br />
Popularität der beiden eigenen Warhammer-Produktreihen<br />
fasste das Unternehmen auf allen fünf<br />
Kontinenten Fuß und wurde zum Wegbereiter<br />
eines ganzen Genres rund um Tabletop-Miniaturen<br />
und strategische Spiele mit diesen.<br />
Heute sitzt das weltweit erfolgreiche Unternehmen<br />
in Nottingham und versorgt ein weltweit<br />
wachsendes Netz aus mehr als 500 eigenen<br />
Warhammer-Stores und mehr als 6.000 unabhängigen<br />
Einzelhandelsgeschäften. Dieser<br />
Tage einer der größten Arbeitgeber der<br />
Region, produziert man dort auf dem Warhammer-Campus<br />
in mittlerweile zwei Fabri-<br />
ken unablässig neue Produkte, die nebenan erdacht<br />
und vertrieben werden. Weltweit mehr als 2.500 Mitarbeiter<br />
erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen<br />
Umsatz von ca. 290 Millionen Euro und der Börsenwert<br />
des Unternehmens wuchs in den vergangenen<br />
Jahren als einer der schnellsten des Landes.<br />
Das Kerngeschäft Games Workshops sind atemberaubende<br />
Miniaturen und die dazugehörigen Spiele-<br />
und Hobbymaterialien. Einen besonderen Fokus<br />
legt das Unternehmen auf die Arbeit mit dem und die<br />
Unterstützung des stationären Fachhandels, wo Warhammer<br />
entgegen schwieriger Zeiten immer weiter<br />
wächst und Fans in die Geschäfte führt. Das umfassende<br />
Fachhandelsprogramm des Herstellers hat<br />
es dabei in sich und unterstützt gezielt Service und<br />
Produktverfügbarkeit vor Ort sowie<br />
den Charakter des Fachhändlers<br />
als Anlaufpunkt für die lokale<br />
Community. Wir haben das Fachhandelsprogramm<br />
einmal unter die<br />
Lupe genommen und die wichtigsten<br />
Eckpunkte zusammengestellt.<br />
ÜBERZEUGENDES FACHHANDELSPROGRAMM<br />
• SORTIMENTS-GARANTIE<br />
Jährliches, kostenfreies Update des Sortiments.<br />
• KEIN MINDESTBESTELLWERT, KOSTENLOSE LIEFERUNG<br />
Lagerhaltung ist damit fast überflüssig.<br />
• MARKETING- UND PROMOTION-UNTERSTÜTZUNG<br />
PoS-Displays, Activity Packs und Produkt-Budget.<br />
• STARKES PRODUKTMARKETING<br />
Hochwertiges Community-Marketing vom Hersteller.<br />
• EIGENER KUNDENBERATER MIT WÖCHENTLICHEM KONTAKT<br />
Fachwissen und Service machen den Anfang leicht.<br />
FOKUS AUF<br />
BESTSELLER:<br />
Warhammer-Fachhändlern wird<br />
der Anfang einfach gemacht, denn das ½ m²<br />
nutzende Regal wird vom Hersteller gestellt und<br />
fokussiert sich auf Bestseller des Sortiments.<br />
LEICHTER EINSTIEG: Zum Start in die<br />
Warhammer-Welt gibt es verschiedene<br />
Spiele und Magazine, die gezielt<br />
für den Handel entwickelt wurden.
10<br />
HOTLIST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
BRANDAKTUELL: Das Klima und sein Wandel ist in<br />
aller Munde, aber was ist eigentlich „das Klima“?<br />
Welche Faktoren beeinflussen es und warum ist die<br />
Sonne ein Klimamotor? Antworten gibt es auf 48<br />
Seiten für Leser ab 8 Jahren.<br />
Tessloff; www.tessloff.com<br />
8<br />
BOTSCHAFTER: Vom Klimawandel sind besonders<br />
viele Tiere betroffen wie z. B. der Eisbär<br />
und die Pinguine. Zum Kuscheln als Ergänzung<br />
zum Lesestoff.<br />
Steiff; www.steiff.com<br />
9<br />
BEGLEITER: Der niedliche<br />
Nachzieh-Elefant Yambo bleibt beim<br />
Spaziergang treu an der Seite.<br />
Selecta; www.selecta-spielzeug.de<br />
10<br />
ALLZEIT BEREIT: Es kann weitergesammelt werden, insgesamt<br />
neun neue Sammelfiguren gibt es in der neuen Pfadfinder-Serie.<br />
Welches der neuen Tiere sich im Tütchen versteckt, bleibt bis<br />
zum Öffnen eine Überraschung.<br />
Sylvanian Families; Vertrieb: Epoch Traumwiesen<br />
www.sylvanianfamilies.de<br />
11<br />
12<br />
DENKSPORT: Die modischen Rätsel sind knifflig und<br />
abwechslungsreich. Bei den vier trendigen Editionen<br />
findet sich etwas Passendes für jede Handtasche.<br />
moses.; www.moses-verlag.de<br />
URLAUBSFEELING: Tukan, Faultier,<br />
Leopard und Äffchen holen das Urlaubsgefühl<br />
nach Hause. Beruhigende<br />
Regenwaldgeräusche ergänzen den<br />
Dschungel-Spielbogen.<br />
Skip Hop; www.skiphop.com<br />
13<br />
www.pustefix.de<br />
IMMER DABEI: Das neue Schlafaugen-Monchhichi<br />
begleitet Kinder Tag<br />
und Nacht. Legt es sich hin, fallen<br />
die Augen zu.<br />
Monchhichi; www.monchhichi.eu<br />
14
HOTLIST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 11<br />
15<br />
TIERISCHE VORWEIHNACHTSZEIT: Mit Figuren und Accessoires<br />
aus den Spielwelten Horse Club, Farm World<br />
und Dinosaurs gibt es tolle Überraschungen und die<br />
Zeit bis Weihnachten vergeht viel schneller.<br />
Schleich; www.schleich-s.de<br />
UNBESCHREIBLICH: Wie ein Kopfsprung mit<br />
Salto mitten durch das Tierreich ist das wunderschön<br />
illustrierte Buch. Unterhaltsam verpackt,<br />
gibt es über die Tiere Interessantes zu erfahren.<br />
moses.; www.moses-verlag.de<br />
SMARTES AUSMAL-SET<br />
16<br />
PROMOTION<br />
Das Start-up HAWA ROXX hat mit der ROXXIES Malkiste ein innovatives Produkt<br />
entwickelt, das den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördert.<br />
Wer kennt das nicht? Unterwegs fernab von Smartphone und Tablet plagt die Kinder schnell<br />
die Langeweile. In solchen Situationen kommt das schlaue Ausmal-Set zum Einsatz. Es wird<br />
nicht auf Papier, sondern auf Silikon gemalt. Vorgedruckte Motive wie ein Zoo oder Bauernhof<br />
regen die Kreativität der Kinder an. Die speziellen Stifte sind lebensmittelecht, abwaschbar<br />
und werden mitgeliefert.<br />
• Bemal- und abwaschbar (wiederverwendbar)<br />
• Mit Pädagogen entwickelt<br />
• Nachhaltig<br />
• Rutschfest, keimfrei, formbeständig, BPA-frei<br />
• Hergestellt nach deutschem Lebensmittelstandard<br />
LOS GEHT’S: Die Malkiste zum<br />
EVP von 14,99 € enthält eine<br />
vorbedruckte Silikonmatte<br />
sowie sechs Malstifte.<br />
KONTAKT<br />
info@hawa-roxx.de<br />
www.hawa-roxx.de
12<br />
ARENA<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
VERPACKUNGS-<br />
WENDE FÄLLIG?<br />
»Klapp-Colli wären so einfach<br />
und so sauber, wenn<br />
sich endlich die Industrie<br />
einigen könnte.«<br />
FRIEDRICH DEMMLER,<br />
WIRTH „Der Kinderladen“, Mainz<br />
»Wir wissen, dass die<br />
Verbraucher unser<br />
Engagement für den<br />
Umweltschutz teilen.«<br />
MARKUS GROSSWEISCHEDE,<br />
General Manager Hasbro<br />
JA!<br />
Können wir den Verpackungsirrsinn unserer jungen Kundschaft<br />
noch antun? Ein Thema, das bei mir wöchentlich<br />
hochkocht, wenn ich die ca. 15 Rollcontainer und vier bis<br />
fünf gepresste Kunststoff-Füllmaterial-Säcke sehe: Verpackungsmaterial<br />
und Stopfmaterial, das in sinnlosen<br />
Mengen anfällt, um misswilligen Dumping-Spediteuren<br />
entgegenzukommen und um die Paket-Reklamationsquote<br />
mittels Stopfmaterial so gering wie möglich zu halten.<br />
Es kann Weihnachtshochbetrieb sein, man ist dringend auf<br />
die Ware angewiesen, aber keiner der Spediteure hat Lust,<br />
wie in früheren Jahren üblich, gemeinsam reinzuschauen,<br />
ob der Inhalt des Paketes tatsächlich in Ordnung ist. „Nix<br />
zufriede? Nehm ich wieder mit“ – und schon bleibt dringend<br />
benötigte Ware auf der Strecke; also nimmt man das<br />
mangelhaft gestopfte Paket doch an – mit mulmigem Gefühl.<br />
Und dann die Entsorgung – Knackfolie versus Chips,<br />
Kartonknäuel versus Luftpolsterfolie. Zum Glück kommen<br />
wir ja aus einer Weingegend und wissen, wie man Maische<br />
stampft! Klapp-Colli wären so einfach und so sauber, wenn<br />
sich endlich die Industrie einigen könnte. Das Stopfmaterial<br />
kann um 90 % minimiert werden, da Klapp-Colli horizontal<br />
pfleglich transportiert werden. Keine angedotzten<br />
Ecken von Paketen, kein Quetschen, keine unsichtbaren<br />
Schäden und wenn sich auch mal im Innern der Klapp-<br />
Colli das Transportgut horizontal hin und her bewegt – das<br />
schadet nicht. Umkartons? Allein der Aufwand, die Ware in<br />
diese Kartons zu stecken anstatt von Europaletten frei in<br />
Klapp-Colli zu verstauen. Die Entsorgungsaufwendungen<br />
bleiben schlussendlich immer bei uns hängen. Buchverlage<br />
reagierten erst und fanden eine Lösung, als ich diese<br />
wegen ihrer Einzellogistik von rückständigen Positionen<br />
als „umweltschädliche Kinderbuchverlage“ bezeichnete:<br />
„Oh, nein, das können wir uns nicht erlauben.“ Die Vorteile<br />
eines Klapp-Colli-Tauschsystems sind auch für Filialisten<br />
nicht von der Hand zu weisen und eröffnen völlig neue Logistik-Ersparnisse.<br />
Wir „händeln“ problemlos jede Menge<br />
Europaletten im Tausch, aber Klapp-Colli in drei Größen –<br />
ein Fremdwort!<br />
JA!<br />
Ich kann mir vorstellen, warum Sie fragen, Herr Texter. Hasbro<br />
hat ja kürzlich angekündigt, dass wir ab dem nächsten<br />
Jahr mit dem schrittweisen Ausstieg aus Plastikverpackungen<br />
unserer Neuprodukte starten. Dies schließt alles von<br />
Polybeuteln, Gummibändern, Schrumpf- und Fensterfolien<br />
bis hin zu Blisterverpackungen ein. Unser Ziel ist es, bis<br />
Ende 2022 faktisch alle Kunststoffe in unseren Verpackungen<br />
für neue Produkte zu eliminieren.<br />
Diese Entscheidung baut auf unserem langjährigen Engagement<br />
für Nachhaltigkeit auf. Sie ist ein Beitrag, die Unternehmensvision,<br />
„die Welt zu einem besseren Ort für Kinder<br />
und ihre Familien zu machen“, umzusetzen. Zur „Welt“ gehören<br />
die Umwelt und ihr Schutz für zukünftige Generationen.<br />
Die Neukonzeption und -gestaltung von Verpackungen in<br />
unserem Markenportfolio ist dabei ein kniffliges Unterfangen.<br />
Aber wir halten es für wichtig und stellen uns dieser<br />
Herausforderung gerne. Wir wissen, dass die Verbraucher<br />
unser Engagement für den Umweltschutz teilen, und möchten,<br />
dass sich die Familien gut fühlen, wenn sie wissen, dass<br />
unsere Verpackungen praktisch kunststofffrei sind und unsere<br />
Produkte leicht recycelt werden können in unserem<br />
Spielzeug-Recycling-Programm mit TerraCycle.
Neue Abenteuer<br />
beginnen<br />
Seit 45 Jahren sind die PLAYMOBIL-Ritter nicht<br />
aus den Kinderzimmern wegzudenken. Mit der<br />
neuen Spielwelt „Novelmore“ erscheint der<br />
Erfolgsklassiker in seiner bisher größten und<br />
spektakulärsten Neuauflage. Die mystische<br />
Story und originelle Charaktere bieten Stoff für<br />
fantastische Heldenerzählungen und genialen<br />
Spielspaß mit den insgesamt neun Artikeln<br />
der Spielwelt.<br />
In zwei mächtigen Burgen mit kreativen Spielund<br />
Verteidigungsfunktionen sowie Geheimverstecken<br />
wetteifern die Ritter von Novelmore<br />
mit den Burnham Raiders um die sagenumwobene,<br />
magische Rüstung Invincibus, die<br />
ihren Träger unbesiegbar macht.<br />
Sieben Ergänzungssets wie die Wasserballiste,<br />
das Wolfsgespann oder der Feuergeist<br />
bringen Action ins Spiel. Ein kostenlos im<br />
Spielwarenhandel erhältliches Booklet heißt<br />
Nachwuchsritter im faszinierenden Königreich<br />
willkommen. Zudem ist, unter anderem, eine<br />
große TV-Serie zur neuen Ritterwelt für den<br />
Herbst 2020 geplant. Mehr Informationen zur<br />
Story und den Charakteren gibt es unter<br />
novelmore.playmobil.com.<br />
70226 Burnham Raiders<br />
Kampftraining des Drachen<br />
70220 Große Burg von Novelmore<br />
70223 Tempel der Zeit<br />
70221 Festung der Burnham Raiders
14<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
QUALITÄT IM SPIEL<br />
Vor mehr als 30 Jahren sind die ersten HABA Kinderspiele in der gelben Verpackung erschienen –<br />
eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.<br />
Auch wenn sie sich von ihrer Spielidee her unterscheiden –<br />
eines haben die vier ersten HABA Kinderspiele, die <strong>19</strong>86/<strong>19</strong>87<br />
der Öffentlichkeit präsentiert worden sind, gemeinsam: ihre<br />
unverkennbare gelbe Schachtelfarbe. Mit „Noahs Arche“,<br />
„Trimm Dich“, „Rundherum“ und „Schatzsuche“ wurde die<br />
sogenannte gelbe Reihe bei HABA „geboren“ – und sie existiert<br />
bis heute. Rückblickend betrachtet war <strong>19</strong>86 für HABA<br />
auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil in diesem Jahr<br />
das bis heute mit Abstand erfolgreichste<br />
HABA Spiel erschienen<br />
ist: Der Kinderspiel-Klassiker<br />
„Obstgarten“, der viele Generationen<br />
beim Großwerden begleitet<br />
hat, ist bis heute weltweit<br />
über 2,5 Millionen Mal verkauft<br />
worden. Schon vor über 30 Jahren<br />
zeichneten sich die HABA<br />
Kinderspiele dadurch aus, dass<br />
sie in Ausstattung und Spielinhalt<br />
den Bedürfnissen von Kindern entsprachen und über große<br />
Spielpläne und robustes Spielmaterial verfügten, die auch<br />
vielen Spielrunden standhielten.<br />
SPIELE FÜR GROSS UND KLEIN<br />
Doch im damaligen Spiele-Programm von HABA waren nicht<br />
nur Brettspiele für Kinder zu finden, sondern auch für Erwachsene:<br />
die sogenannten „Spiele der Welt“. Hierzu zählten<br />
„Pachisi“, ein indisches Nationalspiel, das schon im 6.<br />
Jahrhundert entstanden war, oder „Senet“, das beliebteste<br />
aller Brettspiele im alten<br />
Ägypten. Diese und weitere längst<br />
vergessene Spiele wie „Asalto“<br />
oder „Glückshaus“ (der Vorläufer<br />
von Spielen wie Roulette oder<br />
Poch), die schon vor Jahrhunderten<br />
in Europa gespielt wurden, hat<br />
HABA Mitte der Achtziger-Jahre<br />
neu zum Leben erweckt.<br />
„WIR UNTERSTÜTZEN JEDEN HÄNDLER“<br />
Frau Beetz, ist Ihnen das Herz aufgegangen,<br />
als das Aktionsbündnis „Hoher<br />
Spielwert“ in die Offensive ging,<br />
um Herstellern die Hand zu reichen?<br />
Sabrina Beetz: Wir richten unser<br />
Augenmerk schon immer auf die<br />
Chancen, die sich bieten, und setzen<br />
unseren Fokus auf Partnerschaften,<br />
die aktiv nach Lösungen suchen. Die<br />
Händler, die bei diesem Aktionsbündnis<br />
mitmachen, sehen das genauso<br />
und sind somit in einer aktiven Rolle.<br />
Da freut es uns selbstverständlich,<br />
wenn wir Verbündete sein können.<br />
Die Spiele-Läden wünschen sich u. a.,<br />
dass man ihnen bei Preisen und Probematerial<br />
mal entgegenkommt.<br />
Wie sieht HABAs Doping für die Aktivisten<br />
aus?<br />
S.B.: Wir haben einen sehr aktiven<br />
Außendienst, der mit den genannten<br />
Händlern die jeweils passenden Sortimente<br />
und Aktionen zusammenstellt.<br />
Gerade Spiele, die geöffnet und<br />
ausprobiert werden können, sind ein<br />
hervorragendes Mittel für diesen PoS.<br />
Aber auch die Bereitstellung von Vorabmustern,<br />
Neuheitenpaketen und<br />
Dekomaterial sowie die Durchführung<br />
von Spieleschulungen sind Teil<br />
der Unterstützung.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie bisher<br />
mit der Initiative gemacht?<br />
S.B.: Die Händler, die an dieser Initiative<br />
beteiligt sind, sind allesamt überaus<br />
engagiert und „echte Macher“.<br />
Die Vernetzung untereinander und<br />
das Teilen von positiven wie negativen<br />
Erfahrungen bringen die Partner<br />
weiter.<br />
Nun gibt es nicht nur Fachhändler<br />
von „Hoher Spielwert“, sondern<br />
auch Otto Normalhändler. Was spendieren<br />
Sie denen?<br />
S.B.: Wir unterstützen jeden Händler!<br />
Diese sind dann auf unsere vielfältigen<br />
Produktbereiche angepasst.<br />
Im Bereich „spielend lernen“ gibt es<br />
mittlerweile einige Händler, z. B. aus<br />
der Buchbranche, die dieses Thema<br />
zukünftig für sich besetzen möchten.<br />
Wo liegt Ihr Fokus, um die Marke<br />
HABA weiter nach vorne zu bringen?<br />
S.B.: HABA ist eine Elternmarke – das<br />
gilt auch für den Spiele-Bereich. Hier<br />
haben wir uns seit der Mitte der 80er<br />
mit unverkennbaren Merkmalen etabliert:<br />
gelbe Spieleschachteln, spannende<br />
Spielideen und hochwertiges<br />
Spielmaterial. Nun heißt es für uns,<br />
die Eltern dort abzuholen, wo sie sich<br />
heute informieren – an den gerade<br />
viel zitierten Touchpoints. Der richtige<br />
Mix aus On- und Offline-Aktivitäten<br />
»Wir richten unser Augenmerk<br />
schon immer<br />
auf die Chancen, die sich<br />
bieten, und setzen unseren<br />
Fokus auf Partnerschaften,<br />
die aktiv nach<br />
Lösungen suchen.«<br />
SABRINA BEETZ<br />
Leiterin Marketing HABA<br />
ist gefragt. Und natürlich kommt es<br />
auch darauf an, die richtigen Themen<br />
zu „spielen“.
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15<br />
„WERTVOLLE BEREICHERUNG“<br />
Herr Freund, Sie halten auf der Spiel<br />
Essen im Rahmen des Educators’ Day<br />
einen Vortrag zu spielebasiertem Lernen<br />
aus lernpsychologischer Perspektive.<br />
Was sind die Kernaussagen Ihres<br />
Vortrages?<br />
Dr. Jan-David Freund: Weltweit wird<br />
das pädagogische Potenzial von<br />
Brettspielen zunehmend erkannt. In<br />
Deutschland kommen Spiele beispielsweise<br />
in Kindergärten, in der Mittagsbetreuung<br />
und in Spiele-AGs zum Einsatz.<br />
Den Sprung ins Klassenzimmer haben<br />
sie aber noch nicht geschafft. Mein Eindruck<br />
ist, dass Spiele häufig als lehrreiche,<br />
aber im Vergleich zu klassischem<br />
Unterricht weniger effiziente Beschäftigung<br />
wahrgenommen werden. Gerade<br />
diesem Vorurteil möchte ich in meinem<br />
Vortrag entgegentreten und aufzeigen,<br />
welche psychologischen Mechanismen<br />
für die überraschend hohe Effizienz von<br />
Spielen verantwortlich sind.<br />
„Spiel Dich schlau“ spielt seit Langem<br />
eine wichtige Rolle in Ihrem Haus.<br />
Was ist inzwischen an Erkenntnissen<br />
hinzugekommen, dass es heißt: Wer<br />
spielt, ist intelligenter?<br />
J.-D.F.: Ganz korrekt müsste es heißen:<br />
Wer spielt, wird intelligenter!<br />
Und da besteht kein Unterschied zwischen<br />
2010 und heute. Jedoch gibt es<br />
tatsächlich immer neue Forschungsergebnisse,<br />
die zeigen, wie wichtig gerade<br />
sozial-emotionale Kompetenzen<br />
und exekutive Funktionen für den Lebenserfolg<br />
in modernen Gesellschaften<br />
sind. Und das sind genau die Fähigkeiten,<br />
die Kinder beim Spielen gut<br />
gemachter Brettspiele brauchen und<br />
trainieren. Das müssen gar keine expliziten<br />
Lernspiele sein.<br />
»Unser Ziel ist es nicht,<br />
Spiele zu instrumentalisieren.<br />
Das Wunderbare<br />
am Spielen ist, dass die<br />
Förderung nebenbei<br />
passiert.«<br />
DR. JAN-DAVID FREUND<br />
Projektleiter HABA Learning Program<br />
Warum muss gerade das Spielen gefördert<br />
werden? Wir könnten entgegnen,<br />
dass vor allem Musikinstrumente<br />
bei Lernschwäche helfen!<br />
J.-D.F.: Ich sehe darin keinen Widerspruch.<br />
In Anbetracht der Tatsache,<br />
wie günstig und langlebig Spiele sind,<br />
besteht jedenfalls keine echte Konkurrenz<br />
um finanzielle Ressourcen. Unser<br />
Ziel ist es nicht, Spiele zu instrumentalisieren.<br />
Das Wunderbare am Spielen<br />
ist, dass die Förderung nebenbei passiert,<br />
deshalb steht bei uns immer die<br />
Spielfreude an oberster Stelle in der<br />
Spielentwicklung und wo dann noch<br />
Entscheidungsspielraum ist, arbeiten<br />
wir die förderlichen Aspekte durch viele<br />
kleine Entscheidungen heraus. Es<br />
gibt auch Verlage, die andersherum<br />
vorgehen und Lerninhalten einen Spielemantel<br />
überstülpen.<br />
HABA veröffentlichte 2007 die letzte<br />
Bildungsstudie. Darin heißt es, dass<br />
59 % glauben, wirtschaftliches Denken<br />
und Handeln würde in der Schule<br />
vernachlässigt, aber nur 29 % glauben,<br />
dass künstlerische Aktivitäten zu<br />
kurz kommen. Haben Eltern nur die<br />
Karriere ihrer Kinder im Auge?<br />
J.-D.F.: Da sprechen Sie ein interessantes<br />
Spannungsverhältnis an. Gesellschaften<br />
sind ja kontinuierlich dabei,<br />
zu verhandeln, welche Schwerpunkte<br />
sie in der Bildungspolitik setzen wollen.<br />
Eine einzige richtige Maßnahme<br />
zur Verbesserung unseres Schulsystems<br />
gibt es nicht. Unsere Empfehlung,<br />
Spiele in verschiedene pädagogische<br />
Kontexte stärker zu integrieren, zielt<br />
auch nicht darauf ab, unser Schulsystem<br />
umzukrempeln, aber es kann eine<br />
wertvolle Bereicherung dafür sein.<br />
EINFACHE REGELN: Ein Highlight im<br />
Herbstprogramm der HABA Spiele ist<br />
„Meine ersten Spiele – Baustelle“. Das<br />
Besondere an dieser Spiele-Reihe ist,<br />
dass sie von Pädagogen und Spieleautoren<br />
speziell für Kleinkinder ab 2 Jahren<br />
entwickelt worden ist.<br />
MAGISCH: Das Spiele-Highlight auf der<br />
Messe in Essen ist „Wunderkessel“, ein<br />
klassisches Kinderspiel für 2 – 4 Spieler von<br />
5 – 99 Jahren. Es zeichnet sich durch einen<br />
magischen Drehmechanismus, einen zauberhaft<br />
illustrierten Spielplan und das beliebte<br />
Memo-Prinzip aus.
16<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
INDIVIDUELL BEFÜLLBAR: Bei „Find the code!<br />
Pirateninsel“ und „Find the code! Fantasieland“<br />
begeben sich die Spieler auf eine abenteuerliche<br />
bzw. Piratenschatzsuche, auf ein fantasievolles<br />
Abenteuer voller Rätsel und sie versuchen, das<br />
Zahlenschloss zu knacken, um die Schatzkiste<br />
zu öffnen.<br />
„SPIELERLEBNIS ENTSCHEIDET“<br />
Frau Koser, je virtueller die Welt,<br />
umso mehr scheinen wir uns an den<br />
Spieltisch und in den Schrebergarten<br />
zu flüchten. Müssen Sie nicht Steve<br />
Jobs posthum einen Orden zur Förderung<br />
des Spiels verleihen?<br />
Miriam Koser: Klar können wir Steve<br />
Jobs & Co. als den Wegbereitern der<br />
digitalen Welt dankbar sein – aber<br />
nicht für eine Flucht, die sie ausgelöst<br />
haben, sondern vielmehr für eine<br />
Bereicherung: für inspirierende Spieleblogs<br />
und Video-Rezensionen, für<br />
Webinare über Permakultur oder uneingeschränkten<br />
Zugang zu altem und<br />
neuem Wissen, um bei den genannten<br />
Beispielen zu bleiben.<br />
Das Spiel muss gerettet werden, hieß<br />
es vor drei Jahren. Gerald Hüther<br />
und Christian Quarch empfehlen allerdings,<br />
genau zu prüfen, „welche<br />
Spiele echte sind und uns Menschen<br />
guttun.“ Wir bitten um einen Tipp, der<br />
uns guttut!<br />
M.K.: Laut Christian Quarch muss ein<br />
Spiel gemeinsam, ergebnisoffen, frei<br />
und kreativ sein. Es soll nicht dem<br />
Egoisten oder dem Hedonisten – kurz<br />
dem Homo oeconomicus – zum Opfer<br />
fallen. Das ist eine sehr philosophische<br />
Betrachtungsweise. Ich finde,<br />
wenn ein Spiel in geselliger Runde<br />
Spaß macht oder Kinderaugen zum<br />
Leuchten bringt, hat es seinen Auftrag<br />
erfüllt.<br />
Gleich zwei „Kinderspiele des Jahres“<br />
in Folge. Was ist das Geheimnis des<br />
kreativen Zentrums „Buch & Spiel“?<br />
M.K.: Frei nach Pablo Picasso: Wenn<br />
ich das Geheimrezept dafür wüsste,<br />
würde ich es für mich behalten. Ich<br />
würde sagen, es hat viel mit Begeisterungsfähigkeit,<br />
Hirnschmalz und<br />
Herzblut zu tun. Möglich wird dieser<br />
Erfolg erst durch die Zusammenarbeit<br />
mit hervorragenden Autoren und Illustratoren,<br />
ein reibungslos funktionierendes<br />
Team, Hartnäckigkeit und das<br />
berühmte Quäntchen Glück.<br />
Wenn Spiele ein Spiegelbild gesellschaftlicher<br />
Entwicklungen sind, wo<br />
geht die Reise aktuell hin?<br />
M.K.: Ich glaube, Trends zeigen sich<br />
weniger durch Spielmechanismen,<br />
sondern eher durch das Spielgefühl<br />
oder -erlebnis. So wie bei Exit-Spielen<br />
nicht das Rätsel-Lösen als Spielmechanismus<br />
den Erfolg besiegelt<br />
hat, sondern vielmehr das Spielen als<br />
einmaliges Event, als kooperatives,<br />
kollektives Erlebnis. Insofern ist es<br />
spannend, wie sich Gender Shift, Silver<br />
Society oder Neo-Ökologie auf die<br />
Spielebranche auswirken. Auf der Gen<br />
Con wurde uns erneut klar: Eine äußerst<br />
spielbegeisterte Gamer-Generation<br />
ist gerade in der Lebensphase des<br />
Kinderkriegens. Auch das hat Auswirkungen<br />
auf zukünftige Kinderspiele.<br />
»Eine äußerst spielbegeisterte<br />
Gamer-Generation<br />
ist gerade in der<br />
Lebensphase des Kinderkriegens.<br />
Auch das hat<br />
Auswirkungen auf zukünftige<br />
Kinderspiele.«<br />
MIRIAM KOSER<br />
Leiterin Redaktion Spiel und Buch<br />
Sie reisen mit zahlreichen Neuheiten<br />
nach Essen. Welches Spiel darf sich<br />
der Handel nicht durch die Lappen<br />
gehen lassen?<br />
M.K.: Neben den Kinderspiel-Highlights<br />
„Wunderkessel“ und „Sternsucher“<br />
haben wir auch wieder hervorragende<br />
Familienspiel-Neuheiten<br />
mit dabei. „Miyabi“ punktet mit toller<br />
Ausstattung, viel Holz und mit Michael<br />
Kiesling als namhaftem Autor! Außerdem<br />
liefert es ein spannendes Kaufargument<br />
gleich mit: Es sind fünf Erweiterungen<br />
inklusive!
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 17<br />
„UMSATZSCHUB MÖGLICH!“<br />
Europas größte Buchhandelskette Thalia/Mayersche will das Geschäft mit Spielwaren ausbauen.<br />
Davon könnte auch der klassische Spielzeughandel profitieren, glaubt man in Bad Rodach.<br />
Herr Pöhlau, wie fühlt es sich an, nach<br />
der Fusion von Thalia und Mayersche<br />
mit HABA in der Championsleague zu<br />
spielen?<br />
Wolfgang Pöhlau: Worauf wollen Sie<br />
hinaus?<br />
Probieren wir es anders. Spielwaren<br />
sei ein Asset, das die Mayersche einbringt<br />
und von dem die rund 300 Thalia-Filialen<br />
jetzt profitieren sollen.<br />
Für Thalia-Chef Michael Busch sollen<br />
Spielwaren gar für einen Umsatzschub<br />
sorgen. Was verspricht sich HABA davon?<br />
W.P.: Durch die Verbindung von Thalia<br />
und der Mayerschen bleiben in den Innenstädten<br />
sowie in Shoppingcentern<br />
hochwertige Vertriebskanäle erhalten,<br />
durch die eine attraktive Markenpräsentation<br />
gewährleistet wird. Es besteht<br />
also nicht im Geringsten die Gefahr,<br />
dass Ware in irgendeiner Form<br />
verramscht wird. In diesen Kanälen ist<br />
die HABA Zielgruppe, die großen Wert<br />
auf Qualität und hochwertigen, entwicklungsfördernden<br />
Inhalt legt, stark vertreten.<br />
Um den Unterschied zwischen<br />
unseren Produkten und herkömmlichen<br />
Spielwaren im wahrsten Sinne des<br />
Wortes zu „begreifen“, ist das haptische<br />
Erlebnis für Kunden wichtig. Weil dieser<br />
Vertriebskanal einen sehr hohen Erlebnischarakter<br />
bietet, kann ein Umsatzschub<br />
durchaus kommen.<br />
Müssen sich Spielwarenhändler jetzt<br />
Sorgen machen, dass ihnen der neue<br />
Riese mit seinen Niederlassungen in<br />
guten Lagen und den Expansionsplänen<br />
das Wasser abgräbt?<br />
W.P.: Ganz hart formuliert: Das kommt<br />
ganz auf sie selbst an! Ihr eigenes Konzept<br />
ist ausschlaggebend: Fachhändler,<br />
die sich auf ihre Kernkompetenzen<br />
wie Beratung, gute Warenpräsentation<br />
und Schaffung eines Erlebniswertes<br />
für die Kunden besinnen, werden<br />
meines Erachtens davon sogar profitieren,<br />
weil die Marke wieder vermehrt<br />
in den Innenstädten stattfindet und an<br />
Bekanntheit gewinnt. Ein Fachhändler<br />
hat normalerweise ein größeres Sortiment<br />
als eine Buchhandelskette. Das<br />
heißt, die Kunden stoßen im Buchhandel<br />
auf HABA und gehen für Folgekäufe<br />
in den Spielwarenladen – und das<br />
alles, ohne selbst in Marketing investieren<br />
zu müssen!<br />
Seit Jahren investieren Sie in<br />
Buch-Content. Dient das Segment<br />
dem Image und als Door Opener für<br />
Cross-Selling: Wer „Obstgarten“ ordert,<br />
kann auch „AAA-UUU!“ aufschreiben?<br />
W.P.: Bücher sind unser klarer Invest<br />
in die Marke HABA: Es gibt kaum etwas,<br />
das die Entwicklung eines Kindes<br />
so stark fördert wie ein Buch! Dass sich<br />
die Bücher großer Beliebtheit erfreuen<br />
und mittlerweile eine feste Umsatzgröße<br />
in unserem Sortiment darstellen, ist<br />
zugegebenermaßen ein willkommener<br />
Nebeneffekt.<br />
»Fachhändler, die sich auf<br />
ihre Kernkompetenzen<br />
besinnen, werden meines<br />
Erachtens sogar profitieren,<br />
weil die Marke wieder<br />
vermehrt in den Innenstädten<br />
stattfindet und<br />
an Bekanntheit gewinnt.«<br />
WOLFGANG PÖHLAU<br />
Leiter HABA Vertrieb + Marketing<br />
Wir hegen den Verdacht, dass sich<br />
der Buchhandel wenig an Non-Books<br />
interessiert ist, selbst wenn die im<br />
Bundle mit „Kommissar Maus“ daherkommen.<br />
Wann nimmt man den Spiele-Verlag<br />
HABA auch als Buchverlag<br />
wahr?<br />
W.P.: Den Zeitrahmen wird der Markt<br />
definieren, wir haben hier keinen<br />
Druck. Mit den Spielen haben wir auch<br />
ganz klein angefangen und sind heute<br />
unbestrittener Marktführer bei den<br />
Kleinkinderspielen. Ob wir als Verlag<br />
wahrgenommen werden oder nicht, hat<br />
für uns keine Relevanz. Das Buch als<br />
Produkt muss überzeugen und auf unsere<br />
Markenwerte einzahlen.<br />
In Ihr Buchprogramm fließt die jahrzehntelange<br />
pädagogische Expertise<br />
von HABA ein. Ist Ihr Buchsortiment<br />
ein getarntes Förderprogramm, um zu<br />
den Spielen zu führen?<br />
W.P.: Für HABA steht immer Spaß und<br />
Freude an allererster Stelle – sowohl<br />
bei Büchern als auch bei Spielen. Jemand,<br />
der ein HABA Produkt kauft,<br />
erwartet das von unserer Marke. Ist es<br />
schlimm, dass Kinder spielend lernen<br />
und wir sie in ihrer Entwicklung unterstützen<br />
wollen?<br />
Welcher Kanal macht Ihnen denn derzeit<br />
am meisten Freude und in welchen<br />
wollen Sie massiv investieren?<br />
W.P.: Jeder Kanal hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten,<br />
die sowohl Freude als<br />
auch Sorgen bereiten können. Natürlich<br />
präsentiert uns der stationäre Handel<br />
in optimaler Weise, leider ist der Kanal<br />
an sich rückläufig. Wir könnten auf der<br />
anderen Seite über Umsatzzuwächse<br />
bei unseren Online-Partnern jubilieren,<br />
sehen dort allerdings unsere Markenwerte<br />
nur bedingt an unsere Zielgruppe<br />
transportiert – was langfristig richtig<br />
schädlich für die Marke sein kann.<br />
Wo sehen Sie noch strategische Wachstumsfelder<br />
für die Marke HABA? Internationalisierung,<br />
neue Produktsegmente,<br />
Ausbau der Lizenzthemen?<br />
W.P.: Natürlich treiben wir die Internationalisierung<br />
mit Hochdruck voran.<br />
Das Marktpotenzial ist außerhalb<br />
Deutschlands für HABA noch schier unerschöpflich.<br />
Aber wir haben auch neue<br />
Produktsegmente in der Pipeline.<br />
Im Geschäftsbericht war zu lesen, dass<br />
HABA Bestandskunden fördern, Neukunden<br />
gewinnen und neue Vertriebsstrukturen<br />
erschließen will. Wie sieht<br />
das konkret aus?<br />
W.P.: Oftmals sind diese Vertriebsstrukturen<br />
nicht ersichtlich. Denken Sie<br />
an Mitarbeitergeschenke von Unternehmen<br />
für Geburten. Derartige Konzepte<br />
verfolgen wir gerne, da wir hiermit den<br />
bestehenden Partnern nicht „in die<br />
Quere“ kommen.<br />
Und wie fühlt man sich, wenn man das<br />
zweite Mal in Folge mit der Auszeichnung<br />
„Kinderspiel des Jahres“ nach<br />
Essen reist: super für die Bilanz, wäre<br />
nur nicht dieser Preis-Tsunami?<br />
W.P.: Wir freuen uns in allererster Linie<br />
über diesen Preis, weil er eine Bestätigung<br />
der hervorragenden Arbeit<br />
der Kolleginnen und Kollegen aus unserer<br />
Redaktion Spiel & Buch ist. Zum<br />
Preis-Tsunami werde ich an dieser<br />
Stelle diplomatisch schweigen.
18<br />
TITELSTORY<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
„MACHEN, WOVON MAN ÜBERZEUGT IST!“<br />
Das Fachgeschäft Ultra Comix in Nürnberg und Erlangen ist eine Marke. Inhaber Stefan Trautner<br />
setzt aus Überzeugung auf Qualität, bei der auch Spaß dabei ist.<br />
Verkaufstresen, den wir eigens für das<br />
„Hoher Spielwert“-Sortiment haben<br />
bauen lassen. Das ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal.<br />
Das wird auch<br />
sehr gut angenommen, weil die Kunden<br />
wissen, dass man blind diese Spiele<br />
kaufen kann. In Bezug auf die Auswahl<br />
der Spiele gibt es eine klare Kante, da<br />
lassen wir uns nicht reinreden. Zudem<br />
erstellen wir Videos mit der Zusammenstellung<br />
der Spiele, die wir auf unserer<br />
Homepage und Facebook posten.<br />
Wir erreichen damit 10.000 bis 12.000<br />
Leute. Wichtig ist natürlich, dass alle<br />
Läden auch mitziehen.<br />
Herr Trautner, keine andere Marke<br />
hat in den letzten Jahren so häufig den<br />
Titel „Kinderspiel des Jahres“ ergattert<br />
wie HABA. Was machen die Bad<br />
Rodacher so besonders?<br />
Stefan Trautner: Ich glaube, das hängt<br />
damit zusammen, dass sich die Redaktion<br />
sehr auf die Zielgruppe Kinder<br />
konzentriert, und ich glaube auch, dass<br />
man dort sehr genau schaut und prüft,<br />
ob Kinder tatsächlich das Spiel spielen.<br />
Es gibt viele Angebote, die Kinder links<br />
liegen lassen, obwohl sie für Kinder gedacht<br />
sind.<br />
Spiele sind das eine, Unterstützung<br />
beim Verkauf durch Verlage das andere.<br />
Sind Sie mit den Leistungen der<br />
gelben Marke zufrieden?<br />
S.T.: Mit der Verkaufsförderung sind<br />
wir zufrieden. Nach unserem Umbau<br />
benötigen wir die aber eigentlich nicht<br />
mehr, weil wir unser eigenes Ladendesign<br />
haben. Interessant sind für uns<br />
ganz spezielle Präsentationen, Aktionen<br />
oder Werbung für bestimmte Produkte.<br />
Sie zählen zum Aktionsbündnis „Hoher<br />
Spielwert“. Wie wird das bei Verlagen<br />
aufgenommen?<br />
S.T.: Ultra Comix ist einer der Mitinitiatoren.<br />
Bei den Verlagen kommt das gut<br />
an, aber wichtig ist für uns, dass unser<br />
Publikum das auch wahrnimmt, und<br />
das tut es inzwischen auch. Mega-Verkäufe<br />
darf man nicht erwarten, aber es<br />
ist ein Qualitätsmerkmal.<br />
Und was tun Sie, dass der Kunde das<br />
Qualitätsmerkmal wahrnimmt?<br />
S.T.: Alle Spiele der Aktion „Hoher<br />
Spielwert“ bauen wir im Schaufenster<br />
auf, bei denen immer ein Begleittext<br />
dabei ist, den die Leute tatsächlich<br />
lesen. Im Eingangsbereich steht ein<br />
»Ich glaube, das hängt damit<br />
zusammen, dass sich<br />
die Redaktion sehr auf die<br />
Zielgruppe Kinder konzentriert,<br />
und ich glaube<br />
auch, dass man dort sehr<br />
genau schaut und prüft,<br />
ob Kinder tatsächlich das<br />
Spiel spielen.«<br />
STEFAN TRAUTNER<br />
Inhaber Ultra Comix<br />
Wen sprechen Sie mit „Hoher Spielwert“<br />
an?<br />
S.T.: Die Spiele-Fans nehmen es zwar<br />
wahr, sie stecken aber selbst tief in der<br />
Materie drin und kaufen sehr speziell.<br />
Das Hobby-Publikum registriert es<br />
sehr genau, weil es für sie eine Empfehlung<br />
ist, von der sie genau wissen,<br />
dass sie damit nicht auf die Nase fallen.<br />
Wenn wir etwas machen, machen<br />
wir es, weil wir Spaß daran haben und<br />
überzeugt sind, dass es was wird.<br />
Herr Trautner, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.<br />
HOCHWERTIG: Mit „Miyabi“, einem „vielschichtigen“<br />
Legespiel vom Erfolgsautor<br />
Michael Kiesling, baut HABA<br />
das Sortiment seiner Familienspiele<br />
weiter aus. In diesem<br />
spannenden Legespiel sind<br />
Taktik und Struktur gefragt.
KOLUMNE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> <strong>19</strong><br />
Chefredakteur Ulrich Texter fühlt sich zunehmend auf Messen in Borderline-Situationen wieder, die<br />
ihn an den Rand der Erschöpfung führen, weil er zwar helfen möchte, aber nicht helfen kann, sieht<br />
aber auch, dass nicht alles Wahnsinn ist, was wahnsinnig scheint.<br />
Ich werde augenscheinlich doch noch wahnsinnig. Das ist<br />
nicht schön, das können Sie mir glauben. Eine akute Bedrohung<br />
geht noch nicht von mir aus. Das ist sicher, aber was<br />
ist allerdings heute angesichts von Fake News und postmodernem<br />
Relativismus wirklich 100 % sicher, wenn vieles nur<br />
eine Frage des Standpunktes ist, den der Betrachter gerade<br />
einnimmt. Wir leben im „Sowohl-als-auch“, damit müssen<br />
wir uns abfinden. Immerhin bin ich weder ein zweiter Dr.<br />
Hannibal Lecter, der Ihnen die Leber rausreißt, um sie bei einem<br />
guten Bordeaux zu verspeisen, weil Sie sich wieder mal<br />
geweigert haben, eine Anzeige in der <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> zu schalten,<br />
noch ein durchgedrehter Walter Kurtz aus „Apocalypse<br />
Now“, der Sie in sein Camp im „Black Forrest“ entführt, um<br />
dort zu den Klängen der Walküre seine grausamen Spielchen<br />
zu spielen, bis Sie Ihre Unterschrift leisten. Sie können also<br />
nach wie vor mit mir von Angesicht zu Angesicht reden, ohne<br />
eine Gefahr für Leib und Leben zu befürchten oder dem dringenden<br />
Bedürfnis nachzugeben, schnell noch Ihr Testament<br />
aufzusetzen, weil Sie mich eingeladen haben. Allerdings gilt<br />
auch bei mir die alte Fußballer-Weisheit: Stand heute!<br />
Seit etlichen Jahren verspüre ich auch auf Messen „Schübe“<br />
oder einen „inneren Aufruhr“. Das liegt nicht an den Neuheiten,<br />
die ich dort sehe. Ich gehe nach wie vor gerne auf<br />
Messen, schließlich ist Flurfunk die Basis der Presse und jeder<br />
„Community“. Ich sehe, welche Brötchen tatsächlich gebacken<br />
werden, wenn von Innovationen gesprochen oder von<br />
Positionierung philosophiert wird. Ich mochte immer Windbeutel,<br />
schon als Kind. Kommunikation ist Teil des Spiels,<br />
das haut mich mental nicht um. Manchmal denke ich deswegen,<br />
es müssen einfach die Nerven sein, die mir in meinem<br />
Alter einen Streich spielen. Ich selbst könnte ja durchaus<br />
mit der Einsicht leben, dass ich mit Ende zwanzig über<br />
den „geistigen Berg“ war, aber immerhin schlau genug, um<br />
für mich Alternativen zu entwickeln, damit das nicht auffällt.<br />
Aber vielleicht geht das nicht nur mir so, ich meine das mit<br />
dem „Sick Exhibition Stand Syndrom“ und es ist tatsächlich<br />
eine reale Bedrohung. Ein „Sick-Building-Syndrom“ gibt es<br />
schließlich ja auch. Wenn Büros krank machen können, warum<br />
sollten das nicht auch Messestände können?<br />
Beim Stochern im Eintopf der Gedanken endlich eine Antwort<br />
darauf zu finden, warum ich dieses Gefühl nicht mehr<br />
loswerde, von „Schüben“ geplagt zu werden, wurde ich tatsächlich<br />
fündig. Heute lassen mich die Präsentationen auf<br />
den Messeständen immer häufiger zweifelnd und verzweifelt<br />
zurück. Ich bin relativ sicher, dass ich besonders oft unter<br />
den Ausführungen von „Gelegenheitsvortragenden“ leide, die<br />
ihre Vorträge bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit dem<br />
Adverb „Genau!“ strukturieren und beenden. Ich habe nichts<br />
gegen Adverbien, um Gottes willen, wäre da nur nicht dieses<br />
„Genau!“, das immer so klingt, als müsste ein unsicherer<br />
Sprecher sich in einem fort ganz genau versichern, dass er<br />
das Aufgesagte tatsächlich nicht nur gelernt, sondern auch<br />
verstanden hat, aber seine guten Absichten mit der Floskel<br />
de facto nur unterläuft, während er nach den kurzen Pausen,<br />
die seinen „Genaus“ folgen, endlich Luft schnappen<br />
kann, um den nächsten plausiblen Gedanken zu entwickeln:<br />
„Gehen wir doch zu den neuen Actionfiguren, genau!“ In sol-<br />
KOLUMNE<br />
chen Momenten fühle ich mich einerseits wie eine Weinbergschnecke<br />
auf Ecstasy, die sofort abgehen könnte; aber ich bin<br />
auch vom Helfersyndrom hin- und hergerissen, die Vortragenden<br />
mental aufzurichten, dass alles auch ohne „Genau“<br />
geht. Leider kann ich in beiden Fällen nicht aus meiner Haut,<br />
weil mir meine Kinderstube ständig in die Quere kommt. Es<br />
ist, sage ich Ihnen, fast der Wahnsinn, was man manchmal<br />
an „Genaus“ erleben muss und was es an Kraft kostet, sich<br />
auf die Inhalte zu konzentrieren, um bloß nicht anzufangen,<br />
im Kopf die „Genaus“ mitzuzählen. Wenn das auf den Messeständen<br />
so weitergeht, werde ich noch zu einem Borderliner.<br />
Mit dem in jüngerer Zeit verstärkt auftretenden Wunsch, ich<br />
bräuchte so langsam ein Neuroleptikum, um mit all dem<br />
klarzukommen, stehe ich nicht allein da. Das ist kein Trost,<br />
aber immerhin etwas. Die Krankenkassen wissen, wovon ich<br />
rede, sind doch die besonders hartnäckigen psychischen Störungen<br />
die zweitwichtigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit.<br />
Aus dem Klassiker „Ich habe Rücken“ wird immer häufiger<br />
ein „Ich habe mental“. Das ist womöglich verkürzt, aber nicht<br />
ganz verkehrt, denn wenn wir ehrlich zu uns sind, müssen wir<br />
eingestehen, dass der Grad zwischen Routine und Wahnsinn<br />
sehr schmal ist. So gesehen, sage ich mir, müsste fast die<br />
halbe Spielwarenbrache wahnsinnig sein, wenn ich inoffiziellen<br />
Quellen Glauben schenken darf, dass niemand in dieser<br />
Branche verloren geht. Ersteres müsste endlich im Rahmen<br />
einer groß angelegten epidemiologischen Studie „Spielware<br />
& Wahnsinn“ überprüft werden; zweiteres stimmt, finde ich<br />
ganz persönlich, denn in keiner anderen Branche erreicht<br />
das Haltbarkeitsdatum des Personals eine derart große Zeitspanne<br />
wie hier, sodass man es auch nach Jahren unbeschadet<br />
einsetzen kann. Das kann man von Spielzeug längst nicht<br />
mehr in jedem Fall sagen. Bei den vorherrschenden Laufzeiten<br />
verfalle ich auf den Gedanken, dass die Spielwarenbranche<br />
wohl nirgendwo so „grün“ und „unverwüstlich“ ist wie bei<br />
ihrem Personal. Das ist zumindest ein Anfang.
20<br />
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
„GLÜCKLICH IM HIER<br />
UND JETZT!“<br />
Das Leben von Managern ist durchgetaktet. Das gilt auch für die neue Lego-Geschäftsführerin Karen<br />
Pascha-Gladyshev, die wir nach einem Executive-Training und vor den Lego-Baumeisterschaften<br />
mit ihrem Nachwuchs erwischten. Die gebürtige Berlinerin mit hamburgischem Migrationshintergrund<br />
genoss sichtlich das After-Learning-Spiel mit der <strong>planet</strong> <strong>toys</strong>. Wir wiederum erfuhren,<br />
dass tatsächlich keine Branche so mitteilungsfreudig ist wie die, die sich um den richtigen Sitz unserer<br />
Haare kümmert.<br />
»Ich habe immer noch mein<br />
eigenes Wertesystem, insofern<br />
tue ich das, wovon ich<br />
glaube, dass es richtig ist,<br />
aber ich arbeite bei Lego.«<br />
KAREN PASCHA-GLADYSHEV<br />
Geschäftsführerin, LEGO<br />
Frau Pascha-Gladyshev, stimmt es,<br />
dass Sie dringend neues Spielzeug<br />
brauchten, weshalb Sie auch nach<br />
Grasbrunn umgezogen sind?<br />
Karen Pascha-Gladyshev: (tiefes<br />
Durchatmen) Nein, das ist nicht der<br />
Grund. Außerdem sind wir als Familie<br />
nicht nach Grasbrunn gezogen, sondern<br />
nach München. Spielzeug haben<br />
wir in unserem Haushalt mit zwei Kindern<br />
en masse.<br />
Wären Sie notfalls nach Zirndorf ausgewichen,<br />
wenn es mit München nicht<br />
geklappt hätte, oder hätten die beiden<br />
Kinder Ihnen einen Strich durch<br />
die Rechnung gemacht, weil sie Lego-Fans<br />
sind?<br />
K.P.-G.: Beide Kinder sind große Lego-Fans.<br />
Die Tatsache, dass ich bei<br />
Lego arbeite, ist sicherlich ein starkes<br />
Argument gewesen, überhaupt einen<br />
Umzug in Erwähnung zu ziehen. Ob<br />
nach Zirndorf oder Grasbrunn wäre<br />
meinen Kindern, glaube ich, völlig egal<br />
gewesen.<br />
Können Sie Herbert Grönemeyer erklären,<br />
warum man in Düsseldorf<br />
trotz Kö wohnen kann, ohne ständig<br />
im Angriffsmodus zu sein?<br />
K.P.-G.: (lacht) Jemand, der von Hamburg<br />
nach Düsseldorf zieht, muss sich<br />
ja viel anhören: Was tust du dir an?<br />
Willst du wirklich nach Düsseldorf? Ich<br />
muss sagen, wir haben uns in Düsseldorf<br />
mehr als wohlgefühlt. Es ist wirklich<br />
eine schöne Stadt.<br />
Liefern Sie Hamburgern drei Gründe,<br />
warum sie über München nachdenken<br />
sollten?<br />
K.P.-G.: Über München? Die Berge<br />
liegen in der Nähe. Gerade in Hamburg<br />
gibt es ja sehr viele Menschen,<br />
die gerne Ski fahren. Der zweite Grund<br />
ist, dass Hamburger, die sehr verliebt<br />
in ihre Stadt sind – zu denen zähle ich<br />
mich auch – und sie als die schönste<br />
der Welt betrachten, dadurch einmal<br />
den Horizont erweitern könnten, was ja<br />
nicht schlecht ist. Der dritte Grund ist<br />
das Oktoberfest.<br />
Haben Sie es schon verschmerzt, nicht<br />
mehr Beauty-Produkte für die eigene<br />
Performance testen zu können?<br />
K.P.-G.: (lacht) Tatsächlich bin ich mit<br />
vielen solcher Produkte umgezogen.<br />
Wenn Sie bei mir in den Schrank schauen,<br />
würden Sie gleich merken, dass ich<br />
mal bei L’Oréal gearbeitet habe, aber<br />
ich habe es, glaube ich, verschmerzt.<br />
Vermissen Sie wenigstens den Catwalk?<br />
K.P.-G.: Das hat Spaß gemacht, vor allem<br />
den Teams.<br />
Weil Sie es sich wert sind, nehmen Sie<br />
heute noch was?<br />
K.P.-G.: Zum Spielen Lego. Mein Lieblings-Set<br />
ist die Lego Creator Achterbahn.<br />
Tatsächlich benutze ich noch<br />
viele verschiedene Kosmetik-Produkte.<br />
Wissen Sie immer noch, welche Haarfarbe<br />
und welcher Schnitt gerade angesagt<br />
sind?<br />
K.P.-G.: Ja, weil ich noch mit ganz vielen<br />
Friseuren und Kollegen von damals<br />
befreundet bin. Die sind sehr mitteilungsfreudig,<br />
sodass man, wenn man<br />
auf Instagram schaut, automatisch was<br />
über die neuen Trends erfährt, auch<br />
wenn man es nicht unbedingt will.<br />
Und was sehen Sie, wenn Sie morgens<br />
in den Spiegel schauen?<br />
K.P.-G.: Mich.<br />
Frauen neigen dazu, sich nach einer<br />
Trennung eine neue Frisur zuzulegen.<br />
Haben Sie in München auch mit dem<br />
Kopf einen Neubeginn gewagt?<br />
K.P.-G.: Ja. Was eine neue Friseur angeht,<br />
nein. Ich habe immer noch die<br />
gleiche.<br />
Lassen sich Friseure leichter überzeugen<br />
als Spielwarenhändler?<br />
K.P.-G.: Ich glaube, das hängt weder<br />
von der Person noch vom Beruf ab,<br />
sondern mehr von den Argumenten.
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 21<br />
Tut es weh, wenn man, wie Sie, eine<br />
„Liebe zum Friseur und zu tollen Haaren<br />
als Sinnbild für Weiblichkeit und<br />
Schönheit“ hat, sich nun mit Lego<br />
Technic-Nerds beschäftigen muss, die<br />
eher Blicke für Power Functions haben?<br />
K.P.-G.: (energisch) Absolut nicht, ich<br />
bin ebenso Lego Technic-Nerd, wie ich<br />
gerne schöne Haare sehe. Ich baue tatsächlich<br />
sehr gerne. Mein Sohn und ich<br />
haben ständig einen Streit, wer von uns<br />
beiden der Meisterbauer ist.<br />
Was ist der Vorteil von einem Fernstudium,<br />
wenn man doch fern von allem<br />
ist: von Lehrern, Kommilitonen, aber<br />
vor allem von Studentenkneipen?<br />
K.P.-G.: Sie haben sich aber gut vorbereitet!<br />
Wenn ein Thema einen wirklich<br />
interessiert, ist es völlig egal, wo<br />
und wie Sie studieren. Meine nächste<br />
Prüfung ist am Samstag. Das Gefühl ist<br />
identisch, ob Fernstudium oder nicht.<br />
»Das Konditionsmodell<br />
basiert auf Fakten und ist<br />
durchdacht. Es gibt jedem<br />
Kanal die richtigen Tools<br />
und alle Möglichkeiten, die<br />
ein Kanal braucht, um erfolgreich<br />
zu agieren.«<br />
KAREN PASCHA-GLADYSHEV<br />
Geschäftsführerin, LEGO<br />
Rauchen die Russen nach Ihrem Einsatz<br />
vor Ort jetzt ordentlich Luckies,<br />
um wenigstens so etwas zufriedener<br />
mit ihrer Existenz zu sein?<br />
K.P.-G.: Nein, ich habe die Russen nicht<br />
als unzufrieden mit ihrer Existenz erlebt,<br />
sonst hätte ich mir auch keinen<br />
Russen als Mann „angelacht“. Ob sie<br />
mehr Luckies rauchen? Nein, tun sie<br />
nicht, denn Lucky ist die schwächste<br />
von allen BAT-Marken in Russland.<br />
Können Sie jetzt auch, nachdem Sie<br />
fast drei Jahre in Russland waren, aus<br />
vollem Herzen leiden und sogar sekundären<br />
Lustgewinn daraus ziehen?<br />
K.P.-G.: Wie gesagt, ich habe die Russen<br />
nicht als leidend wahrgenommen,<br />
sondern als ein Volk, dass den Deutschen<br />
gar nicht so unähnlich ist, das<br />
schon über das „Morgen“ nachdenkt<br />
und daraus Konsequenzen für sich<br />
zieht, aber auch als ein Volk, dass Freude<br />
und Spaß hat wie kaum ein anderes<br />
Land.<br />
Richtig: Wenn man Russland überlebt,<br />
ist Lego kein Problem mehr?<br />
K.P.-G.: (lacht) Lego ist wunderbar!<br />
Stimmt es, dass Russland wie Italien<br />
eine Mama-Nation ist, und wenn ja,<br />
wie werden Sie damit zu Hause fertig?<br />
K.P.-G.: Ich tue mich schwer mit pauschalen<br />
Urteilen und Klischees. Meine<br />
Schwiegermutter ist eine typische<br />
Russin mit einer starken Meinung und<br />
vielen Tipps, die sehr russisch sind. Damit<br />
kommt man klar. Ich weiß natürlich<br />
nicht, ob deutsche Schwiegermütter<br />
ähnlich sind. Mama-Nation würde ich<br />
zwar nicht sagen, aber Frauen sind dort<br />
relativ stark, das stimmt.<br />
Schuld und Sühne von Dostojewski<br />
oder eher Lolita von Nabokov?<br />
K.P.-G.: Fragen Sie nach meinem Interesse<br />
an Literatur oder nach der<br />
Geschichte dahinter? Beides sind tolle<br />
Bücher!<br />
Russian Standard oder das bayrische<br />
Grundnahrungsmittel Bier?<br />
K.P.-G.: Weder noch!<br />
Müssen Sie demnächst<br />
Ihren Mustang<br />
in der Garage<br />
stehen lassen,<br />
weil er bei der<br />
Einhaltung aller<br />
Abgaswerte überfordert<br />
ist?<br />
K.P.-G.: Das werden<br />
wir abwarten<br />
müssen, aber das<br />
kann sein.<br />
(Wir spüren, das<br />
wird ihr, der Autonärrin,<br />
richtig zu<br />
schaffen machen!)<br />
Hatten Sie, als Sie<br />
Adiletten im Büro<br />
»Wir nehmen uns nicht so<br />
sehr wichtig. Das ist auch<br />
ein Grund, weshalb ich hierher<br />
gekommen bin.«<br />
KAREN PASCHA-GLADYSHEV<br />
Geschäftsführerin, LEGO<br />
trugen, kurzfristig die Kontrolle über<br />
Ihr Leben verloren oder war es ein<br />
Statement dafür, dass die moderne<br />
Frau mehr Wert auf innere Werte legt<br />
als auf Glitter und Tand?<br />
K.P.-G.: Wie haben Sie das wieder<br />
rausgefunden? Schon sehr gut. Die<br />
Adiletten sind ein Zeichen unseres Leadership-Playgrounds.<br />
Wir haben uns<br />
als Ziel gesetzt, ab und zu etwas mutiger<br />
zu sein und uns dabei kleine Aufgaben<br />
gestellt. Ich bin mit gutem Beispiel<br />
vorangegangen und mit Adiletten<br />
ins Büro gekommen. Die sind übrigens<br />
sehr bequem.
22<br />
INTERVIEW<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
»Zahlen sind ein Resultat<br />
dessen, was gemacht wurde.<br />
Als Marktführer von 15<br />
auf 17 % zu wachsen, ist<br />
schon ein relativ großer<br />
Erfolg.«<br />
KAREN PASCHA-GLADYSHEV<br />
Geschäftsführerin, LEGO<br />
Nimmt Ihr Bäcker es hin, dass die<br />
Kunden samstags in Jogginghosen<br />
aufschlagen?<br />
K.P.-G.: Ich habe in München noch gar<br />
keinen Bäcker. In Düsseldorf war das<br />
kein Problem.<br />
An welche körperlichen Grenzen sind<br />
Sie zuletzt gelangt?<br />
K.P.-G.: Das ist schon sehr lange her.<br />
Ich habe mal so etwas gemacht wie ein<br />
Bootcamp, da bin ich wirklich an meine<br />
Grenzen gekommen. Eine Woche ganz<br />
viel Sport!<br />
Ist blackBike Ihre Antwort auf das Verlangen<br />
nach gutem Essen, dem man in<br />
München ständig ausgesetzt ist?<br />
K.P.-G.: Nein, okay, das gute Essen gibt<br />
es in München, dem man ständig ausgesetzt<br />
ist, aber blackBike motiviert<br />
mich persönlich total, weil ich sehr viel<br />
Energie aus dem Power-Sport ziehe.<br />
Tanzen Ihre Endorphine auch, wenn<br />
Lego in China zweistellig wächst, Sie<br />
mit DACH aber nur einstellig?<br />
K.P.-G.: Ja klar!<br />
Klotzt Lego mal wieder?<br />
K.P.-G.: Mit Innovationen sicherlich.<br />
Wird Lego 20<strong>19</strong> genügend Gewinn erzielen,<br />
um die 2005 verkauften Legoland-Parks<br />
zurückkaufen zu können?<br />
K.P.-G.: Die Zusammenarbeit mit den<br />
Legoland-Parks ist ja bereits angekündigt<br />
worden, insofern gehe ich davon<br />
aus, dass sich jemand das gut überlegt<br />
hat.<br />
Tun Sie, wie Ihre Vorgänger, wirklich<br />
alles, was Lego von Ihnen verlangt?<br />
K.P.-G.: Ich habe immer noch mein<br />
eigenes Wertesystem, insofern tue ich<br />
das, wovon ich glaube, dass es richtig<br />
ist, aber ich arbeite bei Lego.<br />
Haben Sie Niels Christiansen schon<br />
gefragt, wie man einen Dino fitter<br />
macht?<br />
K.P.-G.: Explizit nicht. Ich habe aber<br />
Niels Christiansen kennengelernt und<br />
war sehr beeindruckt von ihm.<br />
Sind Frauen die besseren Männer<br />
beim Führen?<br />
K.P.-G.: Ich glaube, Frauen und Männer<br />
sind gar nicht so unterschiedlich beim<br />
Führen, wie es immer postuliert wird.<br />
2011 übersprang Lego Deutschland<br />
15 % Marktanteil. 2018 betrug er 17,2<br />
%. Haben die Männer wieder an allem<br />
schuld, dass die nächste magische<br />
Grenze nicht gerissen wurde?<br />
K.P.-G.: Zahlen sind ein Resultat dessen,<br />
was gemacht wurde. Als Marktführer<br />
von 15 auf 17 % zu wachsen, ist<br />
schon ein relativ großer Erfolg.<br />
Ist es richtig, dass Lego als Händler<br />
schon der größte Kunde von Lego ist?<br />
K.P.-G.: Ich glaube nicht! Grundsätzlich<br />
ist es so, dass wir sagen, wir haben<br />
verschiedene Kanäle und jeder<br />
Kanal spielt eine Rolle, auch unsere<br />
Shops.<br />
Können Sie sich erklären, warum<br />
manche Händler Lego brauchen, aber<br />
nicht lieben?<br />
K.P.-G.: Man muss ja nicht alles lieben,<br />
was man im Sortiment hat. Das<br />
wäre auch sehr erstaunlich, wenn jeder<br />
Händler jedes Produkt lieben würde.<br />
Was sagen Sie Händlern, die Ihr Konditionsmodell<br />
als Einmischung in die<br />
inneren Angelegenheit bezeichnen?<br />
K.P.-G.: Ich bin etwas über 7 Monate<br />
hier. Das Konditionsmodell basiert auf<br />
Fakten und ist durchdacht. Es gibt jedem<br />
Kanal die richtigen Tools und alle<br />
Möglichkeiten, die ein Kanal braucht,<br />
um erfolgreich zu agieren. Ich finde<br />
es fair und gerecht, weil es ein klassisches<br />
Pay for Performance ist, wie man<br />
in England sagt.<br />
Gibt es noch gute Gründe für den<br />
Fachhandel und Verbundgruppen,<br />
Lego die Stange zu halten, und wenn<br />
ja, welche?<br />
K.P.-G.: Na klar, ich sehe Lego nicht<br />
nur als wachsenden Marktführer, sondern<br />
als Unternehmen, das viele Innovationen<br />
hervorbringt. Wir wollen die<br />
Branche voranbringen und wir haben<br />
viele neue Ideen. Der Markt verändert<br />
sich rasant, manche Kanäle wachsen<br />
schneller als andere. Ich glaube, Handel<br />
und Verbände schauen genau hin,<br />
wie sie den Markt beleben können. Da<br />
spielt Lego eine wesentliche Rolle.<br />
Macht Macht egozentrisch?<br />
K.P.-G.: Nein, sie kann es aber sicherlich,<br />
dafür gibt es viele Beispiele. Hinsichtlich<br />
Lego und unserer Historie, die<br />
ja zeigt, dass es uns nicht immer gut<br />
ging, kann ich sagen, dass wir sehr dänisch<br />
geblieben sind. Wir nehmen uns<br />
nicht so sehr wichtig. Das ist auch ein<br />
Grund, weshalb ich hierher gekommen<br />
bin.<br />
Ist es richtig, dass Lego Life es aufgegeben<br />
hat, die größte kreative und für<br />
Kinder absolut sicherste Community-Plattform<br />
der Welt zu werden?<br />
K.P.-G.: Nein, natürlich ist es schwerer,<br />
das müssen wir sagen, so etwas im aktuellen<br />
Kontext zu etablieren, als es auf<br />
einem Blatt zu skizzieren. Absolut nein!<br />
Was wollen Sie in den nächsten drei<br />
Jahren mit Lego erreichen?<br />
K.P.-G.: Für uns ist es wichtig, möglichst<br />
viele Kinder zu erreichen. Aus<br />
vielen Studien wissen wir, wie kreatives<br />
Spielen mit Lego hilft, dass sich Kinder<br />
entwickeln können und Fähigkeiten<br />
erlernen, die sie für die Zukunft brauchen.<br />
Außerdem wichtig: Wie verknüpfen<br />
wir das digitale mit dem physischen<br />
Spiel.<br />
Glauben Sie noch an Star Wars oder<br />
müssen Sie, weil es keine Alternative<br />
gibt?<br />
K.P.-G.: Natürlich gibt es Alternativen!<br />
Jetzt kommt die neunte Episode in die<br />
Kinos. Das ist immer noch ein sehr<br />
großes Thema. Da muss ich nicht dran<br />
glauben wollen, da glaubt man einfach<br />
dran und ich auch.<br />
Wer hat in Deutschland die Nase vorne:<br />
Technic, Ninjago, Creator oder<br />
Classic?<br />
K.P.-G.: Das ist schwer zu sagen. Die<br />
Frage ist nämlich, bei wem? Bei meinem<br />
Sohn wäre es ganz klar Ninjago.<br />
Es sind alles wichtige Produktlinien,<br />
die weiter wachsen werden.<br />
Wäre Billund ein Karriereziel für Sie<br />
oder hilft da nicht einmal der World-<br />
Happiness-Platz der Dänen?<br />
K.P.-G.: (lacht) Ich muss, um tatsächlich<br />
glücklich zu sein, im Hier und Jetzt<br />
glücklich sein. Ich bin niemand, der<br />
sagt, ich bin glücklich, wenn ich das<br />
und das in zehn Jahren erreicht habe.<br />
Insofern bin ich erst einmal happy hier<br />
und dann schaue ich, wo es mich noch<br />
hinverschlägt.<br />
Frau Pascha-Gladyshev, wir bedanken<br />
uns für das Gespräch!
PROMOTION<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 23<br />
Hochwertige Plüschspieltiere mit<br />
ausgezeichnetem Design: Dafür steht<br />
Teddy Hermann seit <strong>19</strong>12 und beweist<br />
diesen Anspruch mit einem breiten<br />
Sortiment aus naturalistischen<br />
Plüschspieltieren, liebenswerten<br />
Teddybären und modernen,<br />
trendigen Tieren. Das<br />
Familienunternehmen hat<br />
sich zu einem der erfolgreichsten<br />
Unternehmen der<br />
Plüschbranche in Deutschland<br />
entwickelt. Das Markenzeichen<br />
der Firma – das rote<br />
Teddy-Siegel – steht für beste Qualität,<br />
hochwertige Materialien und geprüfte<br />
Produktsicherheit.<br />
Das dynamische und vor allem kreative<br />
DER FLAUSCHFAKTOR<br />
Bereits seit über 100 Jahren steuert das bayrische Familienunternehmen<br />
Teddy Hermann auf Erfolgskurs, mittlerweile mit der vierten Generation am<br />
Ruder! Das Geheimnis des Traditionslabels? Abwechslung und Vielseitigkeit.<br />
Unternehmen legt Wert darauf, das<br />
Sortiment ständig weiterzuentwickeln,<br />
aber auch gleichzeitig den unverkennbaren<br />
Teddy-Hermann-Look zu wahren.<br />
Zweimal jährlich wird ein neues<br />
Sortiment präsentiert, in dem<br />
die aktuellsten Tier-Trends aus<br />
dem Haustier- oder Wildtierbereich<br />
neu interpretiert werden.<br />
Die anschmiegsamen Plüschtiere<br />
sind echte Soulpartner<br />
für kleine und große Kinder und<br />
die geprüfte Qualität garantiert unbeschwerten<br />
Spiel-Spaß ab 0 Jahren.<br />
STARKER PARTNER<br />
Der Fachhandel ist Vertriebspartner<br />
Nr. 1 und Teddy Hermann definiert sich<br />
als Service-Lieferant für die Fachhändler.<br />
Durch wettbewerbsfähige Preise<br />
und geringe Abnahmemengen werden<br />
besonders kleine Facheinzelhändler<br />
angesprochen. Pünktliche und schnelle<br />
Lieferungen sind selbstverständlich,<br />
ebenso wie eine hohe Warenverfügbarkeit.<br />
Dazu gehört auch eine unkomplizierte<br />
Reklamationsabwicklung. Dem<br />
Handel wird außerdem umfangreicher<br />
PoS-Support mit Displays, speziellen<br />
Schaufensterdekorationen und Werbemittelpaketen<br />
mit Postern, Papiertüten<br />
und Streuprospekten geboten. Um die<br />
aufwendige Schaufenstergestaltung<br />
dem Fachhandel ein Stück weit leichter<br />
zu machen, bietet Teddy Hermann<br />
mindestens zweimal pro Jahr ein attraktives<br />
Schaufenster-Deko-Paket an.<br />
LEBENSECHT: Der 40 cm große<br />
rotbraune Orang-Utan sieht seinem<br />
natürlichen Vorbild zum Verwechseln<br />
ähnlich. Für besonders viel<br />
Spiel-Spaß sorgt zusätzlich Klett an<br />
seinen Händen.<br />
GUT GEBRÜLLT: Imposant ist<br />
der 35 cm große, sitzende<br />
goldbraune Löwe.<br />
TIERE DES WALDES:<br />
Verschiedene Tiere<br />
aus den heimischen<br />
Wäldern gibt es auch zum<br />
Kuscheln – hier der Uhu.<br />
GANZ ZAHM: Einmal zugeschnappt, bleibt<br />
das Krokodil ein treuer Freund, mit dem es<br />
sich herrlich schmusen lässt.<br />
INNEN GANZ WEICH: Das 45 cm große, liegende<br />
Nashorn von Teddy Hermann zeigt, wie niedlich<br />
Dickhäuter sein können, und ist durch seine<br />
weiche Füllung und den Soft-Touch-Plüsch ganz<br />
besonders anschmiegsam.
24<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
NO LIMITS<br />
Die Internationalen Spieltage in Essen kennen keine Grenzen. Mit rund 1.200 Ausstellern, 1.500<br />
Novitäten und einer Ausstellungsfläche von 86.000 m 2 bricht die 37. Ausgabe des Spiele-Festes wieder<br />
einmal alle Rekorde.<br />
Davon können andere Messen nur träumen,<br />
allen voran die Frankfurter und<br />
Leipziger Buchmesse, die tendenziell<br />
unter zurückgehenden Ausstellern leiden.<br />
Frankfurt gab unlängst bekannt,<br />
dass es mit einer Revitalisierung der<br />
Messehallen allein nicht getan sein<br />
werde, sondern dass man durch ein<br />
neues Konzept „dem Neugeschäft<br />
wichtige Impulse geben“ und „die Aufenthaltsqualität<br />
erhöhen“ will. Auch<br />
wenn im März dieses Jahr 286.000 Literatur-Fans<br />
und damit 15.000 Besucher<br />
mehr Europas größtes Lesefest<br />
in Leipzig besuchten, kämpft die Buchbranche<br />
angesichts des digitalen Wandels<br />
mit sinkenden Umsätzen. 2018 lag<br />
der Umsatz der Buchbranche mit 9,13<br />
Milliarden Euro auf demselben Niveau<br />
wie im Vorjahr, bei sinkender Titelproduktion.<br />
Der Vergleich mit dem Leitmedium<br />
Buch und den weltweit größten Pub-<br />
likums- und Fachmessen rund ums<br />
Buch kommt nicht von ungefähr. Seit<br />
Jahren legt sich die Spiele-Autoren-Zunft<br />
dafür ins Zeug, dass analoge<br />
Spiele in den Sammlungskatalog der<br />
Deutschen Nationalbibliothek aufgenommen<br />
werden, gleichsam neben<br />
„Der menschliche Makel“ und „Tage<br />
ohne Ende“ stehen dürfen. Man darf<br />
also gespannt sein, wann es , frei nach<br />
Ludwig Wittgenstein, endlich heißen<br />
wird: Die Grenzen meiner Welt sind<br />
die Grenzen meines Spiels. Vorerst ist<br />
das Spiel noch nicht das neue Buch,<br />
selbst wenn die Spiel Essen erstmals<br />
mit dem Educator’s Day die Ausbilder<br />
der Nation ins Visier nimmt. Fragen an<br />
Spiel-Macherin Dominique Metzler.<br />
Frau Metzler, die Buchbranche präsentiert<br />
sich stabil, die Zahl der Titelproduktionen<br />
geht zurück. Die Spiel<br />
Essen legt zu: bei Ausstellern, bei Besuchern,<br />
bei Novitäten. Ist das Spiel<br />
das neue Buch oder werden wir einfach<br />
nur infantiler?<br />
Dominique Metzler: Schwere Frage.<br />
Es stimmt aber, dass, wenn ich allein<br />
die Spiel betrachte, der Markt für<br />
Brettspiele weltweit wächst. Immer<br />
mehr Länder kommen hinzu. Essen ist<br />
inzwischen weltweit die Plattform, auf<br />
der man sich präsentiert. Diese Plattform<br />
wird weiter wachsen, jedenfalls<br />
bei den Ausstellerzahlen.<br />
Das erklärt nicht, warum wir eine geradezu<br />
epidemische Entwicklung bei<br />
Spielen haben!<br />
D.M.: In erster Linie liegt es wohl daran,<br />
dass es heute leichter denn je ist,<br />
Brettspiele zu produzieren. Denken<br />
sie nur an Crowdfunding-Plattformen<br />
wie Kickstarter. Vor 25 Jahren wäre es<br />
ziemlich schwierig gewesen, als Newcomer<br />
ein Spiel auf den Markt zu bringen.<br />
Sie hätten ins Risiko gehen und<br />
viel Eigenkapital in die Hand nehmen
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 25<br />
Internationale Spieltage<br />
SPIEL ’<strong>19</strong><br />
Messe Essen ·24. - 27. Okt. 20<strong>19</strong><br />
®<br />
müssen. Im Moment kommt vieles zusammen,<br />
dass das Spiel boomt, auch<br />
die Tatsache, dass die Besucher heute<br />
jung sind, zwischen 25 und 35 Jahren<br />
in der Regel. Das war früher völlig anders.<br />
Das führt mich zur nächsten Frage.<br />
Seit Jahren erleben wir eine Welt im<br />
permanenten Krisenmodus. Gleichwohl<br />
scheinen wir uns, um mal den<br />
Soziologen Neil Postman zu bemühen,<br />
zu Tode zu spielen. Haben Sie eine Erklärung<br />
für diese parallele Entwicklung<br />
in fast allen Ländern der Erde?<br />
D.M.: (tiefes Durchatmen) Fragen Sie<br />
mich doch bitte etwas anders. Wenn<br />
wir z. B. auf Teheran zu sprechen kommen,<br />
wo seit 2015 mehr als 50 Brettspielcafés<br />
entstanden sind, stellen wir<br />
fest, dass wir es mit einer zweigeteilten<br />
Gesellschaft zu haben: auf der einen<br />
Seite viele junge Leute, die gebildete<br />
Elite, die nicht anders lebt als wir<br />
im Westen, auf der anderen Seite eine<br />
sehr konservative Schicht. Aber zur eigentlichen<br />
Frage zurück, ich habe keine<br />
Antwort darauf.<br />
Wir auch nicht, es springt nur ins<br />
Auge. Die Ausstellungsfläche wächst<br />
um rund 6.000 m 2 , die Zahl der neuen<br />
Spiele klettert auf 1.500. Wann kommt<br />
der fünfte Tag für die Spiel, damit die<br />
Freaks mehr Zeit haben und die Einkäufer<br />
leichter durch die Gänge kommen?<br />
D.M.: Gar nicht, auf keinen Fall! In<br />
den sozialen Netzwerken liest man<br />
öfters mal, die Zeit sei zu kurz. Fragt<br />
man nach, wie viele Tage die Besucher<br />
wirklich da sind, erfährt man, dass<br />
fast jeder drei Tage angibt, aber fast<br />
niemand vier. Das bestätigt uns auch<br />
der Verkauf von Tageskarten, die mit<br />
großen Abstand am meisten gekauft<br />
werden. Ich glaube also nicht, dass ein<br />
fünfter Tag nötig ist, denn es würde<br />
Informieren<br />
Sie sich<br />
über mehr als<br />
1.500 Spiele-Neuheiten<br />
aus aller Welt!<br />
Die<br />
NEUHEITEN- SCHAU<br />
bietet einen<br />
schnellen und<br />
informativen Überblick.<br />
Vom<br />
24.10. bis 25.10.20<strong>19</strong><br />
für den Handel<br />
zugänglich.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Veranstalter:<br />
Friedhelm Merz<br />
http://www.spiel-messe.com
26<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
umgekehrt bedeuten, dass die Standmieten<br />
steigen müssten. Die Einführung<br />
eines weiteren Tages liefe zudem<br />
konträr zu allem, was alle anderen<br />
Messen machen. Allerdings würde ich<br />
mir wünschen, dass die Aussteller ein<br />
wenig mehr Sorge dafür tragen, dass<br />
die Spiele, die am Donnerstag heiß gefragt<br />
sind, auch noch am Samstag und<br />
Sonntag zu haben sind, indem man sie<br />
vielleicht tageweise kontingentiert. Die<br />
Besucher haben einfach Angst, dass<br />
sie etwas nicht mehr bekommen.<br />
Apropos kaufen, hat die Spiel bei<br />
Einkäufern tatsächlich Nürnberg als<br />
wichtigsten Termin den Rang abgelaufen?<br />
D.M.: Das weiß ich nicht, aber ich weiß,<br />
dass immer mehr Aussteller sagen,<br />
dass der Fachmesseanteil, den die<br />
Spiel ja auch hat, für sie immer wichtiger<br />
wird. Darüber hinaus wissen wir,<br />
dass die Fläche für Kabinen, die gebaut<br />
werden, um Meetings abzuhalten,<br />
steigt. Das nimmt fast überhand. Im<br />
nächsten Jahr lassen wir uns da etwas<br />
einfallen.<br />
Erstmals bieten Sie einen Educator’s<br />
Day an. Die Erfahrung lehrt, dass Angebote<br />
im Rahmenprogramm einer<br />
Messe oft zum Closed Shop werden.<br />
Was wird in Essen anders?<br />
D.M.: Der Educator’s Day ist mit Sicherheit<br />
jetzt schon ein Erfolg. Wir werden<br />
förmlich überrannt mit Anfragen von<br />
»Essen ist inzwischen<br />
weltweit die Plattform,<br />
auf der man sich präsentiert.«<br />
DOMINIQUE METZLER<br />
Geschäftsführerin Friedhelm Merz Verlag<br />
Pädagogen, aber auch Fernsehsender<br />
und Nachrichtenredaktionen greifen<br />
das Thema Spielen in Schulen auf. Das<br />
Informationsbedürfnis ist da und das<br />
Interesse viel höher, als wir am Anfang<br />
gedacht haben. Der Educator’s Day ist<br />
deshalb eine riesige Chance für die<br />
Branche, denn die Zahl der Ganztagsschulen<br />
steigt und die Kinder müssen<br />
ja auch irgendwie bespaßt werden.<br />
Dass die Verlage tatsächlich stärker in<br />
Schulen präsent sind, dafür muss man<br />
ihnen etwas anbieten und auch Berührungsängste<br />
abbauen.<br />
Die Branche ging vor etlichen Jahren<br />
mit dem Ulmer ZNL und Spielen<br />
macht Schule in die Offensive. Was ist<br />
jetzt anders?<br />
D.M.: Ich glaube, das Bewusstsein bei<br />
Lehrern und Eltern ist inzwischen geschärft,<br />
dass sie ihre Kinder nicht mit<br />
zu viel Elektronik vollballern dürfen,<br />
aber vielleicht ist es gerade der richtige<br />
Zeitpunkt für einen Educator’s Day.<br />
Last but not least, toppen Sie die<br />
<strong>19</strong>0.000 Besucher vom letzten Jahr?<br />
D.M.: Ich gehe nicht davon aus, dass<br />
wir einen starken Besucherrückgang<br />
haben, das glaube ich auf keinen Fall.<br />
Für die Medien mag die Zahl wichtig<br />
sein, für mich persönlich geht es darum,<br />
die Qualität dieser Messe zu verbessern.<br />
Frau Metzler, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch!<br />
VERBRECHEN MACHT SPASS!<br />
Verbrechen sind „in“, literarisch und im Fernsehen. Was liegt also näher, als das Thema „Crime“<br />
einmal spielerisch umzusetzen? Mit „Activity Crime“ kommt jetzt ein Partyspiel auf den Markt, bei<br />
dem „Ganoven gegen Gauner“ antreten.<br />
Davon träumt man auch in Wien: Spiele zu entwickeln, die als Longseller für eine<br />
gewisse „Grundlast“ sorgen und so ein wenig das Risiko, von „bösen Überraschungen“<br />
heimgesucht zu werden, minimieren. Das räumt Dieter Strehl, Geschäftsführer<br />
& Gesellschafter Piatnik, unumwunden ein (s. a. Antworten, Seite 58). Mit „Activity“<br />
hat die Wiener Spielkartenfabrik jedenfalls ein Ass im Ärmel, das seit fast 30 Jahren<br />
für gute Laune sorgt – bei Fans des Spiels wie bei Piatnik. Jetzt erhält der beliebte<br />
Spieleklassiker mit „Activity Crime“ eine neue Variante an die Seite, bei dem sogar die<br />
Handschellen klicken, was naturgemäß die pantomimische Darstellung der Begriffe<br />
erschwert, aber den Fun-Faktor um einiges erhöht.<br />
Autor des Spiels ist der Tiroler Jürgen Heel, der klare und<br />
einfache Regeln mit einem speziellen Dreh favorisiert. Und<br />
so ist auch „Activity Crime“ aufgebaut, das Regelwerk ist<br />
unkompliziert, ohne viel Vorbereitung können drei bis acht<br />
Spieler ab 12 Jahren auch bei dieser Variante loslegen.<br />
660 Begriffe müssen möglichst flott erraten werden.<br />
Schnelligkeit ist eine Grundregel für Ganoven, das gilt<br />
auch für dieses Partyspiel. Für die Antworten bleibt jeweils<br />
nur eine Minute Zeit. Ob „Axtmörder“, „Feuerteufel“ oder<br />
„Bauernopfer“ − die gesuchten Begriffe sind durchaus<br />
knifflig und schwer zu kombinieren. Als wäre das nicht<br />
schon genug, schränken Handschellen die Darstellung der gesuchten Begriffe erheblich ein,<br />
weshalb bei „Activity Crime“ voller Körpereinsatz verlangt wird. „Oberster Ganove“ ist, wer<br />
als erster 20 Punkte erreicht.<br />
Piatnik, www. piatnik.com
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 27<br />
MARKE FÜR ANSPRUCHSVOLLE SPIELE<br />
Die Ravensburger Gruppe steht für eine Mehrmarkenstrategie. In diesem Jahr feiert die Premiummarke<br />
alea ihren Zwanzigsten mit zwei Neuauflagen von Spiele-Klassikern.<br />
Seit etlichen Jahren baut die Ravensburger<br />
Gruppe ihre Mehrmarkenstrategie<br />
durch den Kauf attraktiver Player<br />
im Spielwarenmarkt weiter aus.<br />
So wurde 2015 das Portfolio um den<br />
schwedischen Hersteller von Holzspielzeug,<br />
Brio, den amerikanischen<br />
Spezialisten für Denk- und Logikspiele,<br />
Thinkfun (2017), sowie die Beteiligung<br />
am US-Spiele-Start-up Wonder Forge,<br />
das klassische Brettspiele für Kinder<br />
und Familien entwickelt, erweitert.<br />
Zudem zählen die <strong>19</strong>96 erworbene F.X.<br />
Schmid und seit <strong>19</strong>70 der Schweizer<br />
Spieleverlag Carlit zur Ravensburger<br />
Gruppe.<br />
Angesichts der Zukäufe gerät dabei oft<br />
in Vergessenheit, dass Ravensburger<br />
auch aus eigener Kraft mit alea eine<br />
Premiummarke hervorgebracht hat.<br />
Bereits <strong>19</strong>96 gab es erste Überlegungen<br />
für eine neue Spielemarke, um das<br />
wachsende Interesse an Strategiespielen<br />
zu bedienen. Drei Jahre später war<br />
es auf der Spielwarenmesse so weit.<br />
Mit „Ra“ von Reiner Knizia und „Chinatown“<br />
von Karsten Hartwig brach <strong>19</strong>99<br />
das Zeitalter von hochkarätigen Brett-,<br />
Karten- und Würfelspielen unter dem<br />
blauen Dreiecksdach an. Damals wie<br />
heute steht alea für<br />
Spiele mit hohem<br />
strategischen<br />
Anspruch.<br />
Die Gründung von<br />
alea traf den Nerv<br />
der Zeit und wurde<br />
begeistert aufgenommen,<br />
heißt<br />
es anlässlich des<br />
Jubiläums aus Ravensburg.<br />
Spiele der<br />
ersten Stunde wie „Puerto<br />
Rico“ seien nach wie vor beliebt und<br />
aus den Verkaufsregalen nicht wegzudenken.<br />
Unbestritten dürfte sein,<br />
dass die „Community“ die Spiele tatsächlich<br />
„annahm“. Ob „Tadsch Mahal“<br />
von Reiner Knizia oder „Puerto Rico“<br />
von Andreas Seyfarth, immer wieder<br />
wurden alea-Spiele mit dem Deutschen<br />
Spielepreis, dem Player Price,<br />
ausgezeichnet. Auch unter den Kritikern<br />
von Spiel des Jahres genießt die<br />
Marke einen guten Ruf. So wurde 2015<br />
„Broom Service“ zum Kennerspiel des<br />
Jahres gewählt, das, so die Jury, „für<br />
Spannung am Fließband“ sorgt. „Carpe<br />
Diem“ wurde zum Kennerspiel 20<strong>19</strong><br />
nominiert. Die Liste der prämierten<br />
Spiele ist jedenfalls lang.<br />
20<strong>19</strong> elf Spiele im neuen Look, u. a. „Die<br />
Burgen von Burgund“ von Stefan Feld<br />
und „Las Vegas Royale“ von Rüdiger<br />
Dorn. Parallel gibt es zu „Die Burgen<br />
von Burgund“ die elfte Erweiterung;<br />
ebenso kommt zu „Las Vegas Royale“<br />
Den Erfolg verdankt die alea-Reihe,<br />
die inzwischen auf über 30 Titel angewachsen<br />
ist, nicht nur den Autoren,<br />
sondern auch dem Einsatz von Produktmanager<br />
Stefan Brück. „Wir haben<br />
bei null angefangen“, sagt Brück, „haben<br />
alles selbst kreiert: Name, Logo,<br />
Design usw. Unser Ziel war es, eine<br />
Edelmarke zu etablieren.“ Das ist ihm<br />
gelungen. Die Marke<br />
steht nicht nur für<br />
qualitativ hochwertige<br />
Spiele,<br />
sondern sie<br />
sind dank des<br />
Verpackungsdesigns<br />
auch<br />
ein Hingucker<br />
im Regal. Anlässlich<br />
des<br />
Jubiläums<br />
erscheinen<br />
»Die beiden Spiele sind<br />
ein Geschenk an die Spieleszene,<br />
die alea seit 20<br />
Jahren die Treue hält<br />
und diese Spiele gerne<br />
spielt.«<br />
STEFAN BRÜCK<br />
Produktmanager alea<br />
eine Erweiterung auf den Markt. „Die<br />
beiden Spielt“, sagt Brück, „sind ein<br />
Geschenk an die Spieleszene, die alea<br />
seit 20 Jahren die Treue hält und diese<br />
Spiele gerne spielen.“
28<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
HOHE ERWARTUNGEN<br />
Mit sehr guten Produkten und Konzepten will Schmidt Spiele seine Stellung im Spielwarenmarkt<br />
behaupten und die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen. Nach Essen reist das Unternehmen<br />
mit einer Reihe von „Highlights“ an, wie die Berliner versprechen.<br />
Das vergangene Jahr bescherte<br />
Schmidt Spiele ein Umsatzplus von 11<br />
Prozent. Dazu trugen vor allem Familienspiele<br />
und das Kennerspiel „Die<br />
Quacksalber von Quedlinburg“ bei. Geschäftsführer<br />
Axel Kaldenhoven zeigt<br />
sich überzeugt, dass die Berliner an<br />
das Vorjahresergebnis anknüpfen können.<br />
„Maßgeblich wird natürlich das 4.<br />
Quartal sein“, so Kaldenhoven gegenüber<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong>, „aber aktuell liegen<br />
wir über dem Niveau des Vorjahres. Ich<br />
gehe davon aus, dass wir 2018 toppen.“<br />
Für die gute Performance macht der<br />
Manager vier Faktoren verantwortlich:<br />
das nach wie vor gute Konsumklima,<br />
der anhaltende Trend zu Gesellschaftsspielen,<br />
die Internationalisierung des<br />
Geschäftes – allein von den Quacksalbern<br />
seien zehn Versionen ins Ausland<br />
verkauft worden – sowie zielgruppengenaue<br />
und preisattraktive Spiele,<br />
wie sie Schmidt Spiele etwa mit<br />
„Klein & Fein“ anbietet. „Anspruchsvolle<br />
wie einfache Gesellschaftsspiele<br />
funktionieren deshalb sehr gut,<br />
weil sie einen Gegenpol zum Daddeln<br />
darstellen“, glaubt Kaldenhoven.<br />
sich sogar auf die Teller. Ameisen und<br />
die ein oder andere Ratte schnappen<br />
ebenfalls nach den Speisen. Die Spieler<br />
müssen jetzt versuchen, nach dem<br />
richtigen Teller zu schnappen, um die<br />
Diebe zu entlarven.<br />
»Anspruchsvolle wie einfache<br />
Gesellschaftsspiele<br />
funktionieren deshalb<br />
sehr gut, weil sie einen<br />
Gegenpol zum Daddeln<br />
darstellen.«<br />
AXEL KALDENHOVEN<br />
Geschäftsführer Schmidt Spiele<br />
Mit der „Klein & Fein“-Serie, die 2017<br />
auf den Markt kam, scheint Schmidt<br />
Spiele den Nerv der Zeit getroffen zu<br />
haben, denn mit „Dizzle“ (2018) und<br />
„Ganz schön clever“ (20<strong>19</strong>) schafften<br />
es gleich zwei der Würfelspiele auf die<br />
Nominierungsliste „Spiel des Jahres“.<br />
Mit „Noch mal so gut!“ von Inka und<br />
Markus Brand folgt jetzt der nächste<br />
Streich. Bei „Noch mal so gut!“ würfeln<br />
und kombinieren sowohl Kenner<br />
als auch Neulinge um wertvolle Punkte<br />
und den Sieg. Zu den bekannten sechs<br />
Farb- und Zahlenwürfeln kommt jetzt<br />
ein Sonderwürfel hinzu, der neue Aktionen<br />
freischaltet. Eine Solovariante<br />
ermöglicht auch hier das Spiel ohne<br />
Mitspieler.<br />
Ab sofort kann man mit Schmidt Spiele<br />
auch in die Luft gehen, denn „Die Insel<br />
der Nebel“ versetzt zwei bis vier<br />
Spieler in windige Höhen. Mit ihren<br />
Ballonen müssen sie die eigene Insel<br />
auskundschaften und dabei vom<br />
Wind profitieren. Ziel ist des Spiels ist<br />
es, Landschaften, Küsten, Städte und<br />
Monumente über mehrere Runden zu<br />
„erfahren“, wie es unter Montgolfieren<br />
heißt, und miteinander zu verbinden.<br />
Allerdings ist die Fahrt nicht frei<br />
wählbar, Bonus- und Richtungswürfel<br />
bestimmen die Reise. Das Grundmodul<br />
kann um zwei weitere Module erweitert<br />
werden.<br />
Dass die Spielebranche ein Faible<br />
für Tiere hat, ist hinlänglich bekannt.<br />
Schmidt Spiele macht da keine Ausnahme,<br />
im Gegenteil. Mal lassen die<br />
Berliner kleine Mäuse Äpfel schnappen,<br />
mal die Affen Kokosnüsse jagen.<br />
Besonders angetan haben es ihnen<br />
Kakerlaken, die sie bei „Drei Magier“<br />
entweder tanzen oder duellieren<br />
lassen. „Wir beherrschen eben den<br />
netten Umgang mit Ekeltieren“, sagt<br />
Axel Kaldenhoven. Jetzt dürfen sie<br />
sich auch noch im Sushi-Restaurant<br />
breitmachen. Bei „Kakerlaken Sushi“<br />
von Thierry Chapeau schleichen sie
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 29<br />
RAN ANS EINGEMACHTE: Bei „Bares für<br />
Rares“ kann jeder wie in der gleichnamigen<br />
Trödel-Show Fundstücke schätzen lassen,<br />
um am Ende als Gewinner dazustehen. Pro<br />
Spielrunde erhält ein Spieler die Händlerkarte;<br />
er entscheidet über die Art der<br />
Auktion. Dank der Experten kennt er den<br />
Wert des Objektes, das unter den Hammer<br />
kommt. Um einen möglichst hohen Betrag<br />
zu erzielen, muss der Auktionator eine<br />
authentische und kreative Geschichte erzählen.<br />
Ziel des Spiels ist es, taktisch geschickt<br />
zu bieten und als Erster vier Sammlungen<br />
zu ersteigern. Ab 12 Jahren.<br />
Clementoni; www.clementoni.de<br />
FÜR SCHLAUE SCHAUER: „Anubixx“ ist ein kleines, feines<br />
Würfelspiel, bei dem es darum geht, „kolossale Bauwerke“<br />
auf dem eigenen Spielzettel zu errichten. Clevere<br />
Baumeister verwenden möglichst wenig Baumaterial.<br />
Wer es außerdem schafft, unterwegs<br />
Belohnungen einzusammeln und sein<br />
zweites Bauwerk fertigzustellen, gewinnt<br />
den Wettstreit. Ab 8 Jahren.<br />
Nürnberger Spielkarten Verlag<br />
www.nsv.de<br />
SPIELBARE STORY: Die ersten beiden Spiele der Brettspielreihe<br />
„Adventure Games“ erschienen Anfang des<br />
Jahres. Sie sollen den Erfolg der Live-Escape-Spiele<br />
„Exit“ fortsetzen. Mit „Die Vulkaninsel“, „Das Verlies“<br />
und „Die Monochrome AG“ kommen jetzt drei weitere<br />
Titel der kooperativen Event-Spiele auf den Markt. Bei<br />
„Die Vulkaninseln“ schlüpfen die Spieler in die Rollen<br />
von Studierenden, die auf der Insel mysteriösen Vorfällen<br />
auf der Spur sind, während die Polizei im Dunkeln tappt.<br />
In vier Kapiteln sind sie Schmugglern und mysteriösen<br />
Ereignissen auf der Spur. Ab 12 Jahren.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
GANZ SCHÖN KIPPELIG: „Tipsy“ ist wie ein Labyrinth<br />
gestaltet. Darauf werden ein schwarzer Spielstein in der<br />
Mitte und in einer bestimmten Startanordnung die blauen<br />
und roten Steine der Spieler aufgelegt. Der Clou: Das<br />
Spielbrett steht auf einer umgedrehten Pyramide; durch<br />
Antippen kippt es in eine der vier Richtungen. Jeder der<br />
Spieler versucht durch kluges Neigen des Feldes, als Erster<br />
alle seine Spielsteine oder den schwarzen Stein durch<br />
die vier Ausgänge vom Brett zu befördern. Ab 8 Jahren.<br />
Spin Master; www.spinmaster.com
30<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
ORDENTLICH GAS GEGEBEN<br />
„No return – es gibt kein Zurück“ heißt das Spiele-Highlight des moses Verlages in diesem Herbst.<br />
Laut Verlag soll es süchtig machen.<br />
Der moses Verlag steht für besondere<br />
Spiele, nicht nur, weil das Unternehmen<br />
seit 2004 die Kultspiele „Black<br />
Stories“ verlegt, sondern auch, weil er<br />
bei seinen Spielen das „gewisse Extra“<br />
bieten will. Das gilt besonders für die<br />
Kommunikations- und Designspiele.<br />
Die Kempener versprechen jedenfalls,<br />
„keine langweiligen Gesellschaftsspiele,<br />
sondern Spiele voller Spaß & Spannung“<br />
zu produzieren. Das lässt sich<br />
bereits an diversen Titeln wie „Phrasenfuchs“,<br />
„(Come on) Let’s quiz again“<br />
oder „Calavera“ ablesen.<br />
Mit „No return – es gibt kein Zurück“<br />
kommt ein weiteres Spiel für die ganze<br />
Familie mit einfachen Regeln auf den<br />
Markt, bei dem es um Sammeln und<br />
Abräumen geht. Die Spieler müssen<br />
dabei den richtigen Zeitpunkt erwischen,<br />
wann sie ihre Auslage in Punkte<br />
umwandeln wollen. Denn je länger sie<br />
warten, desto schwieriger wird es. Nur<br />
wer seine Steine rechtzeitig wieder<br />
abbaut, bekommt Punkte. Alle Steine,<br />
die am Ende noch ausliegen, geben Minuspunkte.<br />
Das Spiel stammt aus dem<br />
„Ideen-Labor“ von Marco Teubner, der<br />
in den letzten zwei Jahren die Erfolgsspiele<br />
„Sebastian Fitzek Safehouse“,<br />
„Kneipenquiz – das Original“ und<br />
„Schaben jagen“ bei moses herausgebracht<br />
hat. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> sprach mit Ali<br />
Demirak, Vertriebsleiter Spielwarenhandel.<br />
Herr Demirak, „No Return“ ist das<br />
neunte Spiel von Marco Teubner in<br />
Ihrem Verlag. Was zeichnet die Ideen<br />
des Spieleautors aus, dass Sie immer<br />
wieder mit ihm zusammenarbeiten?<br />
Ali Demirak: Für uns steht die<br />
Emotionalität während des Spielens<br />
und das gemeinsame Spielerlebnis<br />
im Vordergrund. Marco Teubner<br />
versteht es meisterhaft, beides in die<br />
Spielmechanik einzubauen. Außerdem<br />
kann Marco Teubner eine große<br />
Bandbreite an unterschiedlichen<br />
Zielgruppen und Genres bedienen:<br />
von Kinderspielen über Familien- und<br />
Quizspiele bis hin zu Logikspielen. Das<br />
passt zu unserem vielfältigen Spiele-<br />
Programm.<br />
»Hochwertige Ausstattung<br />
und innovatives<br />
Design nehmen bei uns<br />
neben dem Spielprinzip<br />
einen sehr hohen Stellenwert<br />
ein.«<br />
ALI DEMIRAK<br />
Vertriebsleiter Spielwaren, moses Verlag<br />
In Ihrer Vorankündigung warnen Sie<br />
davor, dass das Spiel süchtig macht.<br />
Wo lauern die Gefahren?<br />
A.D.: „No Return“ hat einen eingängigen<br />
Spielmechanismus, man findet<br />
schnell ins Spiel. Der besondere Reiz<br />
liegt sozusagen an der eigenen inneren<br />
Spannung, den eigenen „Point of<br />
no Return“ zu finden: Habe ich schon<br />
genügend in der Auslage? Soll ich noch<br />
weiter Steinchen auslegen? Wie viele<br />
Steine sind überhaupt noch im Beutel?<br />
Und vor allem: Was machen meine Mitspieler?<br />
Je mehr Mitspieler schon gewechselt<br />
haben, desto höher wird der<br />
Druck. Das Gefühl, den perfekten Moment<br />
getroffen (oder eben auch knapp<br />
verfehlt) zu haben, macht, denke ich,<br />
diesen hohen Wiederspielreiz aus.<br />
Seit ein paar Jahren gehen Sie mit<br />
Spielen in die Offensive. Sie bringen<br />
Kinder-, Familienspiele und Spiele<br />
fürs Köpfchen. Warum sind Spiele für<br />
moses so wichtig geworden?<br />
A.D.: Wir entwickeln schon seit vielen<br />
Jahren Spiele – unsere älteste und bekannteste<br />
Marke sind die black stories,<br />
die dieses Jahr 15 Jahre alt werden.<br />
Aber es stimmt, in den vergangenen<br />
Jahren haben wir besonders im Spielebereich<br />
ordentlich Gas gegeben – und<br />
durch Erfolge wie „Sebastian Fitzek<br />
Safehouse“ und „Kneipenquiz – das<br />
Original“, übrigens beide auch von<br />
Marco Teubner, hatten wir ordentlich<br />
Rückenwind. Die Spiele sind ein<br />
enorm wachsender Bereich in unserem<br />
Programm und wir möchten auch<br />
hier unsere vielschichtige Zielgruppe<br />
auf möglichst vielfältige Weise bedienen.<br />
Ganz generell haben wir das Gefühl,<br />
dass die gemeinsame Zeit mit der<br />
Familie und den Freunden angesichts<br />
der digitalen Konkurrenz heutzutage<br />
immer kostbarer wird, und tragen gerne<br />
mit unseren Spielen dazu bei.<br />
Der Buchhandel greift gerne auf<br />
buchaffine Anbieter zurück, um sein<br />
Sortiment zu ergänzen. Profitieren<br />
Ihre Spiele davon, weil er bei moses<br />
alles aus einer Hand bekommt?<br />
A.D.: Das mag ein Grund sein, aber unsere<br />
Spiele stehen auch gut für sich:<br />
Hochwertige Ausstattung und innovatives<br />
Design nehmen bei uns neben dem<br />
Spielprinzip einen sehr hohen Stellenwert<br />
ein, die fast schon geschenkige<br />
Verpackung ist inzwischen eine Art<br />
Markenzeichen geworden und<br />
funktioniert sowohl im Buchals<br />
auch im Spielwarenhandel.<br />
Herr Demirak, wir<br />
bedanken uns für das<br />
Gespräch.
COOLE MOTIVE<br />
Das Reaktionsspiel „Dobble“ zählt zu<br />
den meistverkauften Beobachtungs- und<br />
Reaktionsspielen der Welt. Jetzt erhält<br />
die Dobble-Familie mit „Dobble Harry<br />
Potter“ Nachwuchs.<br />
Asmodee kündigt es als eins der „heißersehntesten Spiele des Jahres“ an:<br />
Harry Potter Dobble. Angesichts des weltweiten Erfolges der Dobble-Reihe<br />
dürfte an dieser These durchaus etwas dran sein, zumal das Spiel J. K.<br />
Rowlings ikonische Wizarding World mit einem der bekanntesten Familienspiele<br />
überhaupt kombiniert. 2008 wurde es im deutschen Markt eingeführt<br />
und millionenfach verkauft. Bis heute sind weltweit über 50 verschiedene<br />
Versionen dieses modernen Klassikers erschienen, aktuell sind immer noch<br />
16 Dobble-Variationen zu haben. Harry Potter Dobble dürfte somit nicht das<br />
letzte Dobble sein.<br />
Leyla Stand, Produktmanagerin<br />
Asmodee, weiß, warum das so ist:<br />
„Niemand kennt den Algorithmus, der<br />
bei jedem Spiel aufs Neue Verblüffung<br />
und Erstaunen hervorruft, wie es sein<br />
kann, dass sich immer ein doppeltes<br />
Symbol finden lässt.<br />
Es ist ein schnelles<br />
Beobachtungs- und<br />
Reaktionsspiel<br />
für Groß und<br />
Klein, bei dem<br />
man aus fünf<br />
verschiedenen<br />
Spielvarianten<br />
wählen kann, wodurch<br />
wird es nie langweilig<br />
wird.“<br />
„Dobble Harry<br />
Potter“ zeigt 57<br />
stilisierte Bilder von<br />
Harry Potter, Hermine<br />
Granger und Ron Weasley, Zauberstäben,<br />
Tierwesen, Wappen der Häuser<br />
von Hogwarts und vielem mehr. Auch<br />
»Niemand kennt den<br />
Algorithmus, der bei<br />
jedem Spiel aufs Neue<br />
Verblüffung und Erstaunen<br />
hervorruft.«<br />
LEYLA STAND<br />
Produktmanagerin Asmodee<br />
hier versuchen die Spieler im Kampf der schnellen Beobachtung das eine übereinstimmende<br />
Symbol zwischen je zwei Karten zu finden.<br />
Asmodee; www.asmodee.com<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 31<br />
Pferde-box<br />
Content:<br />
HALFTER<br />
2 TURNIERSCHLEIFEN<br />
4x<br />
&<br />
KOPPELTOR<br />
KOPPELZAUN<br />
Sabrina<br />
ACCESSOIRES<br />
ROTZFRECH: „Tschakka, Alpaka!“ ist<br />
ein Spiel für Kinder, das Gepäckstücke<br />
und ein spuckendes Alpaka enthält. Die<br />
Spieler stapeln die Gepäckstücke auf<br />
dem Rücken des Alpakas. Dabei dürfen<br />
sie nicht trödeln, denn man hat nur fünf<br />
Sekunden Zeit, um ein Gepäckstück auf<br />
dem Rücken des Alpakas zu stapeln,<br />
dann spuckt das Alpaka! Das Stapeln<br />
erfordert taktile Geschicklichkeit und<br />
wird schwieriger, je mehr Gepäckstücke<br />
sich auftürmen. Der erste Spieler, der<br />
all seine Gepäckstücke auf dem Alpaka<br />
stapelt, gewinnt! Ab 5 Jahren.<br />
Mattel; www.mattel.de<br />
<strong>19</strong>306<br />
BIBI & TINA – PlaySet –<br />
Horse Box Sabrina
32<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
FÜR VISUELLE BLITZMERKER:<br />
Von Andreas Schleicher – nicht zu<br />
verwechseln mit dem gleichnamigen<br />
Bildungsforscher und OECD-Direktor,<br />
der das deutsche Bildungssystem<br />
gerne aufs Korn nimmt – stammt<br />
das schnelle Simultan-Legespiel<br />
„ukuma“ für zwei<br />
Spieler. Das Spiel ist zudem<br />
weitaus unterhaltsamer als<br />
OECD-Statistiken. Um eine<br />
Karte ablegen zu können,<br />
müssen drei Regeln befolgt<br />
werden: Form, Farbe, Ausrichtung. Ist der Gegenspieler<br />
beim Erkennen schneller, zieht man den Kürzen. Ab<br />
7 Jahren.<br />
Game Factory; www.gamefactory-spiele.com<br />
VOLLES RISIKO: Eigentlich sind sie keine gern gesehenen<br />
Mitbewohner, aber beim interaktiven Würfelspiel „Voll verasselt“<br />
kommt es genau darauf an, möglichst viele von diesen Kriechtieren<br />
einzusammeln. Das Risiko ist dabei groß, vertraut wird<br />
hier nämlich auf den großen Wurf, weshalb auch schon mal die<br />
Nerven blank liegen können. Das neuartige Würfelprinzip sorgt<br />
für einen hohen Aufforderungscharakter. Ab 8 Jahren.<br />
Zoch; www.zoch-verlag.com<br />
KÖPFCHEN GEFRAGT<br />
Der Weg ist das Ziel, lautet das Motto des Erweiterungssets „tricky ways cards“ von cuboro. Geschick,<br />
aber auch Glück sind hier gefragt.<br />
Kreativ denken will man seit jeher beim Schweizer Anbieter von Edelkugelbahnen,<br />
cuboro. Das Kugelbahnsystem zählt nicht nur unter Experten<br />
zum Besten, was der Markt in diesem Segment zu bieten hat, das<br />
Markenspielzeug ist auch bei den qualitätsbewussten Schweizern<br />
selbst ein „Best of Switzerland Product“. Seit <strong>19</strong>86 vermarktet<br />
die Manufaktur „die Kugelbahn fürs ganze Leben“. Sie ist längst<br />
ein Klassiker.<br />
2013 wagten sich die Eidgenossen auf neues Terrain vor – sie<br />
brachten das Brettspiel „cuboro tricky ways“ nach einer Idee von<br />
Johannes Guischard auf den Markt, das die Prinzipien eines<br />
Brettspiels mit denen einer Kugelbahn kombiniert. Bei „tricky<br />
ways“ geht es darum, immer neue und möglichst lange<br />
Wege zu diversen Zielfeldern zu finden. Jetzt legen die<br />
Kreativdenker nach. Mit dem Erweiterungsset „tricky ways<br />
cards“ soll es gleichsam zu einem neuen Spiel werden. Das<br />
Ziel des Spiels bleibt allerdings gleich, aber bei der Aufgabe,<br />
es zu erreichen, wird bei „tricky ways cards“ mit Vorgabekarten<br />
gearbeitet. Zudem dürfen Mitspieler ins Geschehen eingreifen.<br />
Die Karten geben Ziele, Startrichtung, Startposition, Positionsfelder und<br />
zu verwendende Würfel vor, was das Köpfchen noch mehr herausfordert. Das<br />
Erweiterungsset bietet zwei Versionen: ab 6 Jahren und ab 12 Jahren.<br />
cuboro; www.cuboro.ch<br />
KÜHLEN KOPF BEWAHREN: Mit „Heiße Ware“ aus<br />
der Feder des Spieleautors Reiner Knizia erscheint<br />
inzwischen das 16. Krimispiel dieses Verlages. Die<br />
Spieler schlüpfen hier abwechselnd in die Rollen<br />
von Reisenden, die in ihren Koffern Alkohol über<br />
die Grenze schmuggeln wollen, und eines Polizisten,<br />
der das verhindern soll. Jeder Spieler<br />
versucht dabei mit taktischem Geschick und<br />
dem nötigen Glück, möglichst viele Flaschen<br />
in seinen Besitz zu bringen. Ab 12 Jahren.<br />
Gmeiner-Verlag; www.gmeiner-verlag.de<br />
KNIFFLIG: Beim temporeichen „Blue Banana“ von Wolfgang<br />
Warsch sorgen wechselnde Farben und Symbole für ein Durcheinander.<br />
Im Zentrum jeder Spielrunde liegen zwei Motivkarten,<br />
die ihre Symbole in falschen Farben zeigen. Bis zu fünf Spieler<br />
wollen gleichzeitig möglichst viele Karten aus der Auslage ergattern,<br />
die die gesuchten Charakteristika aufweisen. Da ist jede Menge<br />
Kombinieren und Um-die-Ecke-Denken gefragt. Einfache Spielregeln<br />
und sachliche Illustrationen. Ab 10 Jahren.<br />
Piatnik; www.piatnik.com
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 33<br />
RASANTES SPIEL<br />
Die Ostalb-Werkstätten stehen mit ihrer Marke Naseweiss<br />
seit vielen Jahren für hochwertiges Holzspielzeug<br />
zum Spielen und Experimentieren. Das<br />
Familienspiel „Schwarzes Schaf“ ist ein „Solitär“<br />
im Programm.<br />
Naseweiss-Spielzeuge sollen Ideen begreifbar und auf einleuchtende<br />
Weise die verwendeten Prinzipien deutlich machen. Sie<br />
regen zum Experimentieren und Weiterdenken an. Gleichzeitig spielt<br />
dabei immer der Spaßfaktor eine wichtige Rolle. Mit „Schwarzes Schaf“ brachten<br />
die Ostalb-Werkstätten vor ein paar Jahren ihr erstes Familienspiel auf<br />
den Markt, ein klassisches Würfelspiel für die ganze Familie. Das Spiel, das<br />
mit Spiel Gut ausgezeichnet wurde, gibt es zwar schon lange – die Herkunft ist<br />
unbekannt! –, aber es wurde ohne das schwarze Schaf gespielt. Das ist jetzt<br />
anders.<br />
Die Spielregeln sind einfach. Wer die höchste Augenzahl würfelt, beginnt. Es<br />
wird im Uhrzeigersinn gespielt. Entsprechend der Augenzahl wird ein Stift in<br />
den Deckel gesteckt. Ist das Loch besetzt, muss der Spieler stattdessen diesen<br />
Stift nehmen. In der ersten Runde dürfen alle einmal würfeln. Ab der zweiten<br />
Runde darf jeder beliebig oft würfeln, bis er einen Stift aus<br />
einem besetzten Loch nehmen muss. Wer eine Sechs würfelt,<br />
lässt den Stift durch das trichterförmige Loch in den<br />
Becher fallen und würfelt erneut. Wer zuerst alle Stifte<br />
los ist, hat gewonnen und beginnt die nächste Runde.<br />
Wer das schwarze Schaf erwischt, tauscht seinen Stift<br />
dagegen aus und gibt es an einen beliebigen Mitspieler<br />
weiter. Dieser muss es bei seinem nächsten Spielzug einsetzen.<br />
Würfelt der Besitzer des schwarzen Schafs eine<br />
Sechs, hat er gewonnen und beginnt die nächste Runde.<br />
Für bis zu sechs Spieler.<br />
Samariterstiftung Ostalb-Werkstätten<br />
www.naseweiss-spiele.de<br />
Jedes Galupy<br />
mit Glitzerfl ügeln<br />
Jedes Galupy mit<br />
goldenem Horn und<br />
Krone sowie einem<br />
Kristall von Swarovski ®<br />
GALUPY FOILBAG<br />
ART.: 17739<br />
GUTES GEFÜHL GEFRAGT: Hinterher ist man immer<br />
schlauer. Das gilt auch für das „Wizard“-Würfelspiel, ein<br />
Roll-and-Write-Spiel bei dem Zauberlehrlinge voraussagen<br />
müssen, wie viele Würfel einer Farbe fallen. Mutige<br />
Schätzungen bringen viele Punkte, bergen aber ein<br />
höheres Risiko. Für richtige Vorhersagen gibt es Punkte,<br />
falsche bringen Minuspunkte bei der Schlusswertung.<br />
Gewürfelte Narren können allerdings falsche Vorhersagen<br />
zurückziehen. Zusätzliche Zauberkarten „verschärfen“<br />
das Spiel. Ab 10 Jahren.<br />
Amigo; www.amigo-spiele.de<br />
Besonderes Galupy zum<br />
Sammeln: Lilly – mit Butterfly-<br />
Kristall von Swarovski ®<br />
GALUPY – CAFÉ CREMA<br />
ART.: 18880
34<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
DEN „SINN“ AUF DIE FÜSSE GESTELLT!<br />
Das Aktionsbündnis „Hoher Spielwert“ sieht sich als Speerspitze und Qualitätssiegel für das Kulturgut<br />
Spiele. Vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben, wächst die Zahl der „idealistischen Realisten“<br />
von Jahr zu Jahr. Auch für Verlage wird „Hoher Spielwert“ immer attraktiver, wie Gründungsmitglied<br />
Arne Soltendieck von der Spieleburg in Göttingen zu berichten weiß.<br />
Herr Soltendieck, vor einem Jahr<br />
steckte das Aktionsbündnis „Hoher<br />
Spielwert“ in einer Art Findungsphase.<br />
Wie steht die Initiative heute da?<br />
Arne Soltendieck: Aus den anfänglich<br />
etwa zehn Läden sind mittlerweile 32<br />
oder 33 geworden. Als Letztes stieß<br />
Mythos Lüneburg zu uns.<br />
Und wie sieht es mit der Selbstfindungsphase<br />
aus? Sprechen Sie gegenüber<br />
Verlagen mit einer Stimme?<br />
A.S.: Der Begriff „gegenüber“ geht an<br />
der Sache vorbei. „Hoher Spielwert“ ist<br />
ein Angebot, das wir Verlagen unterbreiten.<br />
Das sieht wie konkret aus?<br />
A.S.: Ein konkretes Beispiel. In unserer<br />
Findungskommission entdecken wir<br />
ein Spiel, das wir richtig gut finden, um<br />
es prominent in unseren Geschäften<br />
und online zu präsentieren. Natürlich<br />
fragen wir die Verlage, ob sie uns dann<br />
mit Freiexemplaren, WKZ oder speziellen<br />
Konditionen unterstützen können.<br />
Was sich inzwischen aber geändert hat,<br />
ist, dass die Verlage „Hoher Spielwert“<br />
für sich entdeckt haben und uns immer<br />
häufiger anfragen, ob wir ein Spiel nicht<br />
in die Aktion reinnehmen könnten.<br />
Und tun Sie?<br />
A.S.: Wenn wir das Spiel nicht als gut<br />
betrachten, müssen<br />
wir unter Umständen<br />
Nein sagen. Wir<br />
schauen uns aber jedes<br />
Spiel an, schließlich<br />
kann auch uns ein<br />
gutes Spiel durchrutschen,<br />
aber Praktiken<br />
von Verbundgruppen<br />
wie idee+spiel oder<br />
Vedes, die Spiele<br />
aufgrund der guten<br />
Konditionen und tollen<br />
WKZ aufnehmen,<br />
sind uns eher fremd.<br />
Wir nehmen gerne<br />
Vorschläge entgegen,<br />
aber nicht, weil es<br />
gute Konditionen gibt.<br />
Umgekehrt ergibt es<br />
Sinn.<br />
Die Qualität eine Spieles bleibt also<br />
Gradmesser dafür, wer es in die Auswahlliste<br />
„Hoher Spielwert“ schafft?<br />
A.S.: Genau, wobei ich gerne einräume,<br />
dass wir im Gegensatz zu manch anderen<br />
Preisen nicht den Anspruch hegen,<br />
die Wahrheit gefunden zu haben. Die<br />
Auswahl ist und bleibt subjektiv, die<br />
Spiele müssen uns gefallen.<br />
Auch beim Marketing steckte das<br />
Bündnis noch in den Kinderschuhen.<br />
Wie groß sind die Schuhe inzwischen?<br />
A.S.: Natürlich haben wir das Marketing<br />
weiterentwickelt. Wir haben Plakate,<br />
wir produzieren Videos, wir teilen<br />
Fotos auf Facebook, die Aktion wird von<br />
Jahr zu Jahr umfangreicher. Allerdings<br />
dürfen Sie nicht vergessen, dass wir<br />
alles nebenbei machen und auch nicht<br />
das Ziel haben, ein superprofessionelles<br />
Marketing aufzusetzen oder einen<br />
Überbau zu schaffen, der nur Kosten<br />
verursacht. Im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />
tun wir, was wir können. Für<br />
mich persönlich ist es viel schöner,<br />
wenn über 30 Läden gleichzeitig posten,<br />
dass ein neues Spiel eingetroffen<br />
ist, als wenn jeder von uns es postet.<br />
Der virale Verbreitungsgrad ist viel größer.<br />
Die Verlage dürften sich sicherlich<br />
freuen wie Bolle, dass sich ausgewählte<br />
Partner für das Kulturgut Spiel<br />
stark machen, oder?<br />
A.S.: Es gibt jedenfalls keinen Verlag,<br />
der nicht interessiert ist, schließ-<br />
RAFFINIERT: Der „etwas andere Spieleverlag“ kommt im Herbst mit zwei<br />
neuen Spielen auf den Markt, „Kaito“ und „Teufelskreis“. Erneut unterstreicht<br />
der Verlag, dass er nicht nur mit seinen einfachen Spielideen, sondern auch<br />
hinsichtlich Design und handwerklicher Ausführung Maßstäbe setzen will.<br />
Inhaber Steffen Mühlhäuser mauserte sich so zu einem Philipp Rosenthal der<br />
Spielebranche, der aus Profanem etwas Schönes macht. Mit Kaito legt er ein<br />
weiteres elegantes und minimalistisches Strategiespiel vor, bei dem guter<br />
Überblick und die Fähigkeit, taktische Haken zu schlagen, gefragt sind, um<br />
die Pläne des Gegners zu durchkreuzen. Ab 8 Jahren.<br />
Steffen Spiele; www.steffen-spiele.de
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 35<br />
lich kostet ihn die Aktion im Endeffekt<br />
nicht einmal etwas, wenn er uns nicht<br />
bei Konditionen oder WKZ entgegenkommt.<br />
»Es gibt keinen Verlag,<br />
der nicht interessiert ist.<br />
Die Resonanz ist sehr,<br />
sehr positiv.«<br />
ARNE SOLTENDIECK<br />
Inhaber Spieleburg, Göttingen<br />
Wenn ein Verlag Ihnen die kalte Schulter<br />
zeigt, was ist dann?<br />
A.S.: Dann erwägen wir natürlich Alternativen,<br />
aber die Resonanz ist bei<br />
den Verlagen sehr, sehr positiv. Ob<br />
moses, Hutter, Kosmos, Ravensburger,<br />
Schmidt, ASS, Pegasus oder Asmodee,<br />
das ganze Verlagsspektrum ist dabei.<br />
Warum ist „Hoher Spielwert“ für einen<br />
Global Player wie Asmodee und<br />
kleinere Verlage gleichermaßen attraktiv?<br />
A.S.: Große Verlage arbeiten mit Kennzahlen.<br />
Das hat aber nichts mit unserer<br />
Realität zu tun. Auch ein Spiel des<br />
Jahres bildet nicht unsere Realität ab.<br />
Natürlich verkaufen wir es am stärksten,<br />
gar kein Frage, aber es gibt viele<br />
Spiele und Verlage, die in der Branche<br />
gerne übersehen werden, wenn ich<br />
nur an Taverna Ludica oder Godot Games<br />
denke. Auch mittelgroße Verlage<br />
wie Abacus oder Feuerland sind für<br />
uns wertvolle Partner, weil sie uns die<br />
Möglichkeit geben, die eine oder andere<br />
kleine Perle, die nicht jeder hat,<br />
anzubieten. Dass in unsere Überlegungen<br />
auch wirtschaftliche Gründe mit<br />
reinspielen, ist auch klar.<br />
Was ist mit Asmodee?<br />
A.S.: Asmodee wird vermutlich nicht<br />
darauf angewiesen sein, dass wir eine<br />
Aktion mit dem Verlag realisieren. Andererseits<br />
verfügt das Unternehmen<br />
über ein Sortiment, das sicherlich<br />
nicht in der ganzen Breite in allen Geschäften<br />
stehen dürfte. Man darf sich<br />
zudem nicht täuschen lassen. Manchmal<br />
handelt es sich nur um Auflagen<br />
von 2.000 oder 3.000. Wenn „Hoher<br />
Spielwert“ 500 davon nimmt, weil wir<br />
ein Spiel für gut befinden, aber der<br />
Markt insgesamt eher zurückhaltend<br />
ist, dann ist es durchaus auch für Asmodee<br />
eine Win-Situation. Für uns,<br />
weil wir bessere Konditionen bekommen<br />
oder einen WKZ, für den Kunden,<br />
weil er etwas geboten bekommt, dem<br />
er unter Umständen keine Beachtung<br />
geschenkt hätte.<br />
Beim Kinderspiel haben wir es 20<strong>19</strong><br />
mit einem guten Jahrgang zu tun,<br />
beim Spiel des Jahres liegen Auspacken-loslegen-Spiele<br />
im Trend. Wie<br />
fällt Ihr persönliches Resümee zum<br />
aktuellen Jahrgang aus?<br />
A.S.: Hohes Niveau, sehr breit, wenig<br />
Spitze! Überdurchschnittlich viele gute<br />
Spiele, aber kein herausragendes, kein<br />
Überflieger wie letztes Jahr mit „Azul“!<br />
ND<br />
VERBINDET<br />
OHNE<br />
OHN<br />
SICH<br />
BÜGELN!<br />
Fuse together without ironing!<br />
Se combinent sans fer à repasser!<br />
17647<br />
Splash Beadys – Starter Bag<br />
PACKEND: Das Exit-Game „Escape Dysturbia“<br />
handelt von Korruption und Gesetzlosigkeit. Am<br />
helllichten Tag wird in der Lobby des Luxus-Casinos<br />
Atlantis ein Mann erschossen. Im Team<br />
Was hat der Mord mit der rätselhaften Kassette<br />
zu tun, die das Opfer bei sich trug? Im Team<br />
muss das Rätsel gelöst werden. Ab 12 Jahren.<br />
Homunculus; www.homunculus-verlag.de<br />
CRAZE GmbH<br />
Herrenstr. 9 • 76133 Karlsruhe •Germany<br />
www.craze.<strong>toys</strong> • sales@craze.<strong>toys</strong><br />
+49 721 3813470
36<br />
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
ERLEUCHTUNG: „Tajuto“ ist ein Spiel um Taktik, Strategie und<br />
Glück im alten Japan. Es bietet einen innovativen Mechanismus,<br />
bei dem die passenden Spielteile in einem Stoffbeutel<br />
erfühlt werden müssen. Die Spieler sind buddhistische<br />
Mönche, die durch ihre spirituelle und weltliche Mithilfe am<br />
Bau von acht Pagoden nach Erleuchtung streben. Der Spieler,<br />
der bei Spielende den höchsten Grad der Erleuchtung<br />
erreicht hat, wird zum „Großen Wächter des heiligen Gartens<br />
der acht Pagoden“ ernannt. Ab 10 Jahren.<br />
Abacus; www.abacusspiele.de<br />
ATTRAKTIV: Beim Strategiespiel „Villagers“<br />
dreht sich alles um den Bau eines<br />
Dorfes im Mittelalter. Schmiede, Holzfäller,<br />
Milchmägde und andere Arbeitskräfte<br />
müssen dort angesiedelt und<br />
Produktionsketten aufgebaut werden.<br />
Bis zu vier Spieler entscheiden mit ihren<br />
Karten, welche Berufsgruppen zu ihrer<br />
Strategie passen. Nur wer clever plant,<br />
lässt bei „Villagers“ eine erfolgreiche<br />
Gemeinschaft entstehen. Attraktiv für<br />
Vielspieler. Ab 10 Jahren.<br />
Kosmos; www.kosmos.de<br />
NACHWUCHS: Das Imperial-Settlers-Universum wird um<br />
„Empires of the North“, ein Kartenspiel für 1 bis 4 Spieler,<br />
erweitert. Jeder Spieler ist Anführer eines Clans von<br />
drei verschiedenen nordischen Völkern, die auf Reisen<br />
gehen. Ihr Ziel ist es, neue Länder mit wertvollen Waren<br />
zu entdecken und neue Orte zu errichten. Um die knappen<br />
Ressourcen in ihrer Heimat aufzustocken, müssen<br />
sie die notwendigen Rohstoffe der neu entdeckten Gebiete<br />
ergattern – egal ob durch Tauschen von Rohstoffen<br />
oder Plündern der Mitspieler. Ab 10 Jahren.<br />
Pegasus; www.pegasus.de<br />
OPULENT: Dieses herausfordernde Dice-<br />
Place ment-Spiel ist ein Kennerspiel mit komplexen<br />
Mechanismen. Zwei separate Spielpläne,<br />
persönliche Spielertableaus, verschiedene<br />
Aufträge und viele Aktionsmöglichkeiten<br />
versprechen Weltraum-Spielspaß für den<br />
Tisch. Ab 12 Jahren.<br />
Asmodee; www.asmodee.com<br />
SCHWERGEWICHT: Rund 3 kg bringt das Kennerspiel „Orléans Stories“<br />
dank des vielfältigen Materials auf die Waage, weshalb der Verlag dem<br />
„Storytelling-Spiel“ ein größeres Schachtelformat spendieren musste.<br />
Zwar ist auch bei „Orléans Stories“ das Bagbuilding die treibende Kraft<br />
für die Aktionen, aber es weist eine Reihe innovativer Elemente auf,<br />
die neue strategische Optionen bieten. Das Spiel bietet mit „Das erste<br />
Königreich“ und „Die Gunst des Königs“ zwei Storys, die sich auch in der<br />
Komplexität unterscheiden. Ab 12 Jahren.<br />
dlp Games; www.dlp-games.de
FOKUS SPIELE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 37<br />
ANSPRUCHSVOLL: Pure Familienunterhaltung bieten zwei<br />
Spiele-Neuheiten aus dem Hause Jumbo. Während sich „Spies<br />
& Lies“ in die Stratego-Welt einfügt, müssen beim strategischen<br />
Familienspiel „Harvest Island“ des Taiwanesen Chih-Fan Chen<br />
zwei bis vier Spieler mit viel taktischem Geschick<br />
Obstbäume pflanzen und Früchte ernten. Als<br />
Obstgärtner haben sie in jeder Runde die<br />
Wahl, entweder das Land zu bearbeiten oder<br />
die Ernte einzufahren. Dabei müssen sie<br />
nicht nur auf das Wetter, sondern auf die<br />
Jahreszeit achten. Ab 8 Jahren.<br />
Jumbo Spiele; www.jumbo.eu<br />
SPANNEND: Beim Familien- und Kooperationsspiel „Red Peak“<br />
von Carlo A. Rossi müssen sich die Abenteurer mittels Wegekärtchen<br />
einen Weg durch den Dschungel bahnen, ehe der<br />
Vulkan Red Peak ausbricht. Die Kärtchen können sie aber nur<br />
legen, wenn sie auch die entsprechenden Hilfsmittel haben,<br />
etwa einen Kompass, eine Axt oder Proviant. Dafür benutzen die<br />
Spieler ihre Handkarten. Das alles unter Zeitdruck, denn innerhalb<br />
von 90 Sekunden müssen sie ihren Weg geplant, ausgelegt<br />
und ihre Spielfigur gezogen haben. Ab 8 Jahren.<br />
Ravensburger; www.ravensburger.de<br />
SUBTIL: Das Familienspiel „Tricky Druids“<br />
entführt die Spieler in eine Druidenwelt.<br />
Dort sammeln sie Zutaten für ihre Zaubertränke.<br />
Durch den innovativen Spielmechanismus<br />
müssen die Spieler ihre erwürfelten<br />
Ingredienzien ihren Mitspielern anbieten.<br />
Wer welche Zutaten bekommt, entscheidet<br />
der aktive Spieler selbst. Der Beschenkte<br />
wiederum darf entscheiden, ob er sie<br />
annimmt oder ablehnt. Taktik ist genauso<br />
wichtig wie das Einschätzen der Mitspieler.<br />
Ab 10 Jahren.<br />
Pegasus; www.pegasus.de<br />
BELIEBT: „Sequence“ ist ein Familienspiel, bei<br />
dem die richtige Strategie und Kartenglück<br />
zum Erfolg führen. Ziel ist es, als erster Spieler<br />
zwei Sequenzen zu bilden. Eine Sequenz<br />
besteht aus einer vollständigen Reihe von<br />
fünf Spielsteinen in derselben Farbe; sie<br />
kann horizontal, vertikal oder diagonal<br />
verlaufen. Auch als Sequence Tour<br />
Edition zu haben. Ab 7 Jahren.<br />
Goliath; www.goliath<strong>toys</strong>.de<br />
UPDATE: Das Familienspiel „Machi Koroin“<br />
einer ganz besonderen Version als Legacy-Spiel<br />
mit einer zehn Szenarien umfassenden Kampagne,<br />
überraschenden Wendungen und geheimem<br />
Material. Die Spieler entwickeln ihre Städte,<br />
denn jeder will der beste Bürgermeister sein,<br />
während sich die Story entfaltet. Ab 8 Jahren.<br />
Asmodee; www.asmodee.com<br />
KAMPF UMS ÜBERLEBEN: Arctic Scavengers ist ein Deckbuilder, der in einer postapokalyptischen<br />
Welt spielt. Jeder Spieler führt eine Gruppe von Überlebenden durch<br />
eine Klimakatastrophe im Jahr 2097 und jeder kämpft um die geringen Ressourcen wie<br />
Nahrung, Werkzeuge, Medizin und weitere Überlebende. Der Spieler gewinnt, der am<br />
Ende der Spiele die meisten Anhänger in seiner Gruppe vereinigt. Ab 11 Jahren.<br />
ASe; www.assaltenburger.de
38<br />
SCHEERS SPIELETEST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
AUTOR: Ted Alspach<br />
VERLAG: Ravensburger Spieleverlag,<br />
Ravensburg; www.ravensburger.de<br />
3–10 Spieler ab 10 Jahren<br />
EAN: 4005556260256<br />
PREIS: ca.13 €<br />
WERWÖRTER<br />
Ein Zauberwort ist zu erraten, jener Begriff, der die Werwölfe endgültig aus dem Dorf<br />
vertreiben wird. Doch welcher der Dorfbewohner gehört eigentlich zur Gegenseite?<br />
Wo steht der Feind? Jeder Mitspieler hat eine bestimmte Rollenkarte gezogen, die<br />
besondere Eigenschaften mit sich bringt. Beide Gruppen, die Dorfbewohner und die<br />
Werwölfe, liefern Hinweise auf das Zauberwort, doch was ist Information und was soll<br />
nur verwirren?<br />
Basierend auf dem berühmten Spiel „Die Werwölfe vom Düsterwald“, hat Spieleautor<br />
Ted Alspach mit „Werwörter“ ein gekonntes Wortspiel vorgelegt, das sich an<br />
eine große Spielrunde richtet, sich viel schneller als das Original spielt und durch<br />
überraschende Wendungen und Sprachwitz stets unterhaltsam bleibt.<br />
Ausgezeichnet mit dem Prädikat: „Nominiert zum Spiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />
AUTOR: Reiner Knizia<br />
VERLAG: Amigo Spiele, Dietzenbach;<br />
www.amigo-spiele.de<br />
2–6 Spieler ab 8 Jahren<br />
EAN: 40073960<strong>19</strong>070<br />
PREIS: ca. 9 €<br />
L.A.M.A…NIMM´S LÄSSIG!<br />
Sechs Karten für jeden. Die erste Karte des Ablagestapels definiert den Start: Auf sie<br />
darf nur eine neue Karte abgelegt werden, die entweder denselben Wert zeigt oder einen,<br />
der um eins höher ist. Die höchste Karte ist die 6, darauf dürfen auch Lama-Karten<br />
gelegt werden und auf diese wiederum eine 1, was den Zahlenreigen komplettiert.<br />
Ziel: Klar, alle Karten loswerden, denn was übrig bleibt, zählt Minuspunkte. Wer seine<br />
Handkarten alle ablegen kann, darf einen Minus-Chip wieder zurückgeben. Das Spiel<br />
ist pfiffig durch kleine Details, etwa das „Aussteigen“ oder das „Allein Weiterspielen“.<br />
„L.A.M.A. ist ein schnelles, schönes Kartenspiel mit wenig Regeln, das, richtig bekannt<br />
gemacht, auch Marktriesen wie „Uno“ angreifen kann. Ein solches Kartenspiel<br />
für Everybody wäre ein würdiger Hauptpreisträger gewesen.<br />
Ausgezeichnet mit dem Prädikat: „Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.<br />
AUTOR: Stefan Feld<br />
VERLAG: Ravensburger Spieleverlag,<br />
Ravensburg; www.ravensburger.de<br />
2–4 Spieler ab 10 Jahren<br />
EAN: 4005556269<strong>19</strong>8<br />
PREIS: ca. 37 €<br />
CARPE DIEM<br />
Carpe diem – Nutze den Tag. Spätestens seit dem brillanten Film „Der Club der toten<br />
Dichter“ ist dieser lateinische Ausspruch ein geflügeltes Wort … und nun auch ein<br />
Spiel! Als 18. Titel der nicht sonderlich gut vom Verlag gepflegten alea-Reihe gilt es,<br />
den Tag zu nutzen und umfängliche Bautätigkeiten aufzunehmen, die über den Spielsieg<br />
entscheiden. Gebaut werden kann viel: Häuser, Gärten, Teiche oder prunkvolle<br />
Villen. Hervorragend einfach ist der von Feld erdachte Ablauf, wie die Spieler an das<br />
nötige Baumaterial kommen. Was in anderen Spielen zumeist (zu) viel Zeit kostet,<br />
kann hier nur noch von der Konkurrenz beeinflusst werden.<br />
„Carpe Diem“ hat eingängige Strukturen und erlaubt viel taktische Raffinesse, und<br />
so verläuft jede Partie anders, was einen sehr hohen Wiederspielanreiz bringt.<br />
Ausgezeichnet mit dem Prädikat: „Nominiert zum Kennerspiel des Jahres 20<strong>19</strong>“.
SCHEERS SPIELETEST<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 39<br />
AUTOREN: Ludovic Roudy und<br />
Bruno Sautter<br />
HERSTELLER: Repos Productions<br />
VERTRIEB: Asmodee, Essen;<br />
www.asmodee.com<br />
3–7 Spieler ab 8 Jahren<br />
EAN: 5425016922576<br />
PREIS: ca. 27 €<br />
JUST ONE<br />
Alle spielen gemeinsam und versuchen im Team, möglichst viele der 13 geheimen<br />
Wörter zu erraten. 110 Karten mit jeweils fünf Begriffen sind im Spiel; Stapel mischen,<br />
13 Karten rauslegen. Wer raten soll, nennt eine Zahl zwischen 1 und 5 und legt so den<br />
ersten Ratebegriff von der Karte fest. Die anderen Mitspieler schreiben nun auf ihre<br />
Tafeln einen Begriff, der so gewählt sein sollte, dass er den Ratenden auf die Spur des<br />
gesuchten Wortes führt. Alle haben geschrieben: Dann wird geschaut, ob Begriffe doppelt<br />
notiert sind. Die fliegen komplett raus. Was übrig bleibt, ist das, was nun hoffentlich<br />
zum Erspielen der Karte reicht. Und danach: Klar, nächste Karte und weiter geht’s.<br />
Das Spiel „Just One“ ist wunderbar reduziert, liefert ein tolles Teamgefühl und natürlich<br />
den Spaß, zu sehen, was da so notiert wird. Allerdings ist die Spieleranzahl<br />
(ab drei Mitspieler) viel zu optimistisch geplant, denn wenn ein Spieler rät, ein Begriff<br />
doppelt ist, dann bleibt im 4-Personen-Spiel exakt eine Information. Bisschen<br />
mager, oder?<br />
Bei sechs oder sieben Mitspielern zeigt „Just One“, wie stark das Spiel ist.<br />
Ob es allerdings wirklich das beste Spiel des Jahrgangs ist? Die beiden Mitnominierten<br />
(„L.A.M.A.“ und „Werwörter“) stehen dem gemeinsamen Spielspaß in der Runde<br />
auf jeden Fall nicht nach. Also, mitspielen ist gefragt! Ein herzlicher Glückwunsch<br />
geht an die Hauptpreisträger Ludovic Roudy und Bruno Sautter und Repos Productions.<br />
AUTORIN: Elizabeth Hargrave<br />
VERLAG: Stonemaier Games /<br />
Feuerland Verlag<br />
1–5 Spieler ab 12 Jahren<br />
EAN: 0706949635586<br />
PREIS: ca. 50 €<br />
FLÜGELSCHLAG<br />
Fly Like A Bird, so werden sich Autorin und das Team vom Feuerland Verlag fühlen,<br />
nachdem sie in diesem Jahr ausgezeichnet wurden mit dem Titel „Kennerspiel des<br />
Jahres 20<strong>19</strong>“ für das Spiel „Flügelschlag“. Und dieses Spiel bietet auch alles, was zu<br />
einem guten Kennerspiel gehört: ein stimmiges Thema, einen spannenden Spielverlauf<br />
und vielfältige taktische Optionen, denn die Möglichkeiten, in diesem Spiel Punkte<br />
für die Endabrechnung zu machen, sind vielfältig. Aufgabe ist es, möglichst viele Vögel<br />
in die drei verschiedenen Lebensräume zu locken (= eigenes Spieltableau). Dazu ist<br />
die Disposition von Futter notwendig und natürlich darf auch niemand die Vogeleier<br />
aus den Augen verlieren. Gespielt wird über vier Runden, wobei in jeder Runde nicht<br />
weniger als acht eigene Spielaktionen ausgeführt werden können. Und was bringen<br />
die Karten?<br />
„Flügelschlag“ ist ein ganz starkes Spiel, wobei einen beträchtlichen Anteil daran<br />
die Atmosphäre hat, die durch eine fantastische Illustrationsarbeit erzeugt wird.<br />
Natalia Rojas, Ana Maria Martinez Jaramillo und Beth Sobel sind jene Künstlerinnen,<br />
die das Thema in unnachahmlicher Form zum Leben erweckt haben. Dazu eine<br />
vielschichtige Spielidee – bei diesem Preisträger stimmt alles. Und: Durch die Auszeichnung<br />
bekommt ein Spieleverlag Aufmerksamkeit, die ihm schon lange zustehen<br />
sollte, der etwas wagt bei seinen Veröffentlichungen, der überrascht und nicht<br />
in langweiligen gleichen Bahnen denkt. Und so ist dieser Preis für alle Beteiligten<br />
mehr als verdient! Herzlichen Glückwunsch!
40<br />
LERNSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
REICHLICH NACHWUCHS<br />
Das Produktportfolio der schwedischen Holzspielwarenmarke BRIO wächst<br />
auch in diesem Herbst weiter – dabei wird es smart, wild und konstruktiv.<br />
BRIO ist mehr als Eisenbahn, mehr<br />
als Rote Lola oder Toddler Wobbler.<br />
Vor sieben Jahren stellte BRIO sein<br />
einzigartiges, innovatives Konstruktionsspielzeug<br />
mit Holzelementen für<br />
Kinder ab 5 Jahren auf der Spielwarenmesse<br />
vor, das konstruktives Denken<br />
und feinmotorische Fähigkeiten<br />
fördert. BRIO Builder, so die Idee damals<br />
und so die Intention auch heute,<br />
soll den Nachwuchs spielerisch auffordern,<br />
mit Werkzeug und Bauanleitung<br />
selbst Hand anzulegen, Probleme zu<br />
lösen und neue Lösungswege zu finden<br />
– oder gleich Modelle nach eigenen<br />
Ideen zu bauen. Das Portfolio für die<br />
Baumeister und Erfinder reicht inzwischen<br />
von der 49-teiligen Builder Box<br />
bis zum Deluxe Set mit 271 Teilen. Im<br />
Herbst präsentiert BRIO zwei weitere<br />
Konstruktionssets.<br />
dem Aufnahme- und Abspielgerät erreicht<br />
das Spiel eine neue Stufe, denn<br />
die Konstruktionen können aufgezeichnete<br />
Sprache und Geräusche wiedergeben.<br />
Mit 120 Elementen sowie einem<br />
voll funktionsfähigen, batteriebetriebenen<br />
Motor fällt das Motor-Konstruktionsset<br />
noch umfangreicher aus. Der<br />
Motor verfügt über Vorwärts-, Stoppund<br />
Rückwärtsfunktion.<br />
NEUES FÜR DEN KLASSIKER<br />
Die Neuheiten der zweiten Jahreshälfte<br />
bieten aber nicht nur Spielzeug für<br />
die frühkindliche Bildung. Auch bei der<br />
Holzeisenbahn baut BRIO sein Programm<br />
aus, etwa mit einem 26-teiligen<br />
Holzeisenbahn-Set, das eine afrikanische<br />
Themenwelt aufgreift und auf einem<br />
Rollenspielkonzept basiert. Neben<br />
zahlreichen Schienen und Landschaftsmodulen,<br />
die auf unterschiedliche Art<br />
und Weise arrangiert werden können,<br />
laden ein Park-Ranger, ein Dampfzug<br />
sowie verschiedene Wildtiere zur Expedition<br />
ein. Ein weiteres Highlight:<br />
die Smart Tech Große Container Verladestation,<br />
mit der Kinder Holzcontainer<br />
von den Zügen, Lastern und Schiffen<br />
abladen können. Der um 360° drehbare<br />
Verladekran interagiert dabei mit<br />
der Smart Tech Lok. Ebenfalls aus der<br />
Smart Tech Reihe: die Hebebrücke, die<br />
ebenfalls mit der Lok interagiert.<br />
NEUE BUILDER SETS<br />
Das Konstruktionsset Builder Soundmodul<br />
enthält 67 Konstruktionselemente,<br />
ein Aufnahme- und Abspielgerät<br />
und einfach zu verwendende Werkzeuge,<br />
die beim Bauen der stets erweiterbaren<br />
Kreationen hilfreich sind. Mit<br />
Kleine Kinder dürfen sich auf<br />
das Musikspiel Papagei Polly<br />
freuen. Nachdem die fünf Teile<br />
aus Holz und Kunststoff<br />
in der richtigen Reihenfolge<br />
auf die Sitzstange<br />
gesteckt worden sind,<br />
erwacht der Vogel zum Leben.<br />
Durch Drücken der Aufnahmetaste<br />
kann sogar die eigene<br />
Stimme aufgenommen werden<br />
und in der Stimme des<br />
Papageis wiedergegeben<br />
werden.<br />
BRIO; www.brio.de
LERNSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 41<br />
FRÜH ÜBT SICH: Spielen wie die Erwachsenen<br />
können Kinder ab 6 Monaten mit<br />
dem Einhorn-Spielhandy. Magisches Design<br />
und lustige Licht- und Soundeffekte<br />
helfen beim Entdecken der digitalen Welt.<br />
Skip Hop; www.skiphop.com<br />
ENTDECKEN UND ERFORSCHEN: Minitivity<br />
(links) bietet mit drei kunterbunten Spielstationen<br />
Abwechslung. Motorische Fähigkeiten<br />
werden durch das immer wieder Anstupsen von<br />
Zahnradkreisel und Glöckchendreher gefördert.<br />
Tavolini klingelt, klappert und hupt und ist ganz<br />
leicht am Bett oder Krabbelgitter zu befestigen.<br />
Selecta; www.selecta-spielzeug.de<br />
SPIELERISCH FÖRDERN<br />
SmartGames mauserte sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden<br />
Anbieter von Denk- und Logikspielen sowie Magnetbaukästen im<br />
deutschen Markt. Das will das belgische Unternehmen auf der Spiel in<br />
Essen unter Beweis stellen.<br />
Lernen durch Spielen, so lässt sich das<br />
Konzept des <strong>19</strong>92 in Kontich bei Antwerpen<br />
gegründeten Unternehmens<br />
SmartGames zusammenfassen, denn<br />
die Spiele stehen dank intelligenter<br />
Aufgabenstellungen und detailverliebter<br />
Themenwelten für hohen pädagogischen<br />
Mehrwert. Es sind aber nicht<br />
nur die Spielideen, die SmartGames in<br />
den letzten beiden Jahren zehn „spiel<br />
gut“-Auszeichnungen einbrachten, sondern<br />
auch die Qualität der Ausführung.<br />
Beim Denk- und Logikspiel „Logik-Lok<br />
Lili“ lösen Kinder ab 3 Jahren 48 Kno-<br />
belaufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen.<br />
Tüftler müssen dabei<br />
die Zugteile so verbinden, dass alle Wagen<br />
angekoppelt sind. Das Set enthält<br />
eine Lokomotive, zwei Waggons sowie<br />
neun verschiedenartige Spielsteine.<br />
Bereits Anfang des Jahres brachte<br />
SmartGames mit „Chaos auf der Koppel“<br />
und „Fliegenfänger“ zwei Spiele<br />
auf den Markt, die das räumlich-logische<br />
Denken sowie die Konzentration<br />
von Kindern ab 5 bzw. 7 Jahren schulen.<br />
Bei „Chaos auf der Koppel“ schlüpfen<br />
sie in die Rolle eines Bauern,<br />
der Schafe, Schweine und<br />
Pferde getrennt auf die Weide<br />
führt. In 60 Aufgaben und vier<br />
Schwierigkeitsstufen ordnen sie<br />
Zaunelemente und Wassertröge<br />
so an, dass jeweils ein eigenes<br />
Gehege entsteht. Bei „Fliegenfänger“<br />
unterstützen Knobelfreunde<br />
Frösche und Salamander<br />
bei der Nahrungssuche. Ihre Aufgabe<br />
lautet, die durchsichtigen Puzzleteile je<br />
nach Aufgabenstellung auf dem Spielbrett<br />
so zu platzieren, dass die Tiere an<br />
ihr Futter kommen. Der Clou ist hier,<br />
dass die Amphibien die Farbe des Untergrunds<br />
annehmen. Jetzt muss alles<br />
umgebaut werden, damit alles passt.<br />
www.smartgames.eu<br />
GESAMTAUFLAGE<br />
DER REIHE<br />
180.000<br />
VERKAUFTE<br />
EXEMPLARE<br />
Neues vom kleinen Muffelmonster –<br />
jetzt zum Selbstlesen!<br />
Julia Boehme<br />
Das kleine Muffelmonster auf Klassenfahrt<br />
€ 8,99 [D] | Ab 7 Jahren | 978-3-401-71477-6<br />
www.arena-verlag.de
42<br />
LERNSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
TRAIN THE BRAIN<br />
Thinkfun bietet Denk- und Logikspiele für jedes Alter. Mit zwei neuen Spielen reist der Spieleverlag,<br />
der seit 2017 zu Ravensburger gehört, zur Spiel nach Essen.<br />
Mit dem Kopf zu arbeiten ist prinzipiell ja<br />
nie verkehrt, auch wenn man manchmal<br />
auch mit den Händen anpacken muss,<br />
um den Kopf wieder frei zu bekommen.<br />
Der amerikanische Spieleverlag Thinkfun<br />
zählt seit jeher zu den Verfechtern<br />
von Kopfarbeit.<br />
Mit seinen<br />
Denk- und Logikspielen<br />
mauserte<br />
sich das<br />
Unternehmen<br />
zu einem der<br />
weltweit führenden<br />
Hersteller<br />
in diesem<br />
Segment. Die<br />
Spiele wollen<br />
nicht nur<br />
d e n<br />
Ver-<br />
stand schärfen, sondern sie sind auch<br />
immer mit einem großen Spaßfaktor<br />
ausgestattet. Einige haben Kultstatus<br />
erreicht, wie etwa „Rushhour“; andere<br />
wie „Mathe Würfel“<br />
wollen die „Angst“<br />
vor Mathe nehmen.<br />
Jetzt verspricht<br />
Thinkfun, seit 2017<br />
eine Ravensburger-Tochter,<br />
dank<br />
„Domino Maze“ den<br />
Dominoeffekt auf eine<br />
neue Ebene zu heben<br />
und mit „Invasion of the<br />
Cow Snatchers“ „abgedrehten<br />
Humor“.<br />
Domino Maze besteht aus einem<br />
Spielbrett, bunten Dominosteinen sowie<br />
zusätzlichen Helfern und Hindernissen<br />
wie Treppen, Drehachsen, Blockern<br />
und Wänden. Drehachsen stupsen<br />
die Steine in verschiedene Richtungen,<br />
Treppen sorgen dafür, dass die<br />
Dominosteine auf eine zweite Etage<br />
gelangen und von dort wieder<br />
runterwandern. Die<br />
Spieler versuchen, eine<br />
vorgegebene Anzahl von<br />
Domino- und Spielsteinen<br />
so zu platzieren, dass am<br />
Ende der Dominoeffekt<br />
eintritt und alle Steine<br />
umfallen. Bei Invasion of<br />
the Cow Snatchers werden<br />
die Spieler in die Rolle<br />
von Aliens versetzt. Die<br />
Spieler schweben dabei<br />
mit magnetischen UFOs über das<br />
Spielbrett, um Kühe einzusammeln und<br />
mit ihnen wegzufliegen. Als Letztes ist<br />
der rote Bulle dran. Je mehr Kühe an<br />
der fliegenden Untertasse haften, desto<br />
schwieriger wird es. In fünf Schwierigkeitsstufen.<br />
Thinkfun; www.thinkfun.de<br />
FORMENSPRACHE: Ganz neu ist die „Ökoknete“, mit der<br />
ganz frei oder thematisch in Sets z. B. Blumen geknetet<br />
werden können. Die Kreationen werden luftgetrocknet und<br />
bleiben formstabil. Die Knete besteht aus organischem Mehl<br />
und Lebensmittelfarben.<br />
Green Toys; Vertrieb: JH-Products; www.jh-products.de<br />
KREISLAUF: In Ergänzung der<br />
Cognito-Serie geht es bei „Nawito“ um<br />
Naturwissenschaften. Die natürlichen<br />
Entwicklungsprozesse wie Herstellung<br />
und Produktion werden in drei Schritten<br />
als Kreislauf verschiedener Prozesse kindgerecht<br />
dargestellt. Ab 4 Jahren.<br />
Beleduc; www.beleduc.de
LERNSPIELZEUG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 43<br />
QUALITÄT UND NACHHALTIGKEIT!<br />
„Made in Germany“ genießt weltweit einen exzellenten Ruf. Auch die neue Produktreihe „JUNIOR“<br />
sowie der Konstruktionsbaukasten „Funny Machines“ von fischertechnik wollen damit punkten.<br />
Rund 70 Prozent aller Spielwaren werden<br />
in China hergestellt. Einer aktuellen<br />
Umfrage in 23 Ländern zufolge<br />
vertrauen Konsumenten auf der ganzen<br />
Welt der Herkunftsangabe „Made<br />
in Germany“ am meisten. Dieses Qualitätssiegel<br />
müsste eigentlich auch bei<br />
Spielwaren kaufentscheidend sein,<br />
wünscht man sich bei fischertechnik.<br />
„Unser hoher Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanspruch<br />
ist und bleibt für<br />
uns zentrales Thema und ist einer der<br />
Gründe, weshalb wir unsere Produkte<br />
in Deutschland herstellen“, erklärt<br />
Marcus Keller. Mit diesem Anspruch<br />
wurde auch die neue Produktreihe „JU-<br />
NIOR“ entwickelt.<br />
ECHT EASY: JUNIOR Easy Starter Set S<br />
und JUNIOR Easy Starter Set L bieten<br />
erste Erfolgserlebnisse im eigenständigen<br />
Zusammenbauen von Modellen.<br />
WER FRÜHER BAUT, BLEIBT<br />
LÄNGER DABEI<br />
Mit dem JUNIOR Set für Kinder ab 3<br />
Jahren knüpft die Traditionsmarke<br />
fischertechnik aus dem Schwarzwald<br />
an den bisherigen Erfolg der Produktlinien<br />
für Kinder ab 5 Jahren an. Diese<br />
Entwicklungsphase ist auch entscheidend<br />
für den Ausbau kognitiver und<br />
motorischer Fähigkeiten. Der Baukasten<br />
JUNIOR Easy Starter bietet den<br />
perfekten Einstieg, um diese Fertigkeiten<br />
zu entwickeln und voranzutreiben.<br />
Das Starter Set ist mit den Bausteinen<br />
aus dem fischertechnik Konstruktionssystem<br />
kombinierbar. Zu haben ist der<br />
Einsteigerbaukasten in zwei Varianten.<br />
Das Set JUNIOR Easy Starter S enthält<br />
den Lkw zum Zusammenbauen mit<br />
zwei Aufsätzen, einer Mulde und einem<br />
fischertechnik Aufbau. Das Set JUNIOR<br />
Easy Starter L bietet neben dem Lkw<br />
einen Anhänger mit verschiedenen<br />
Aufbauten zum Zusammenbauen. Hier<br />
sind sowohl ein Kipper als auch ein<br />
Tankbehälter enthalten. Alle Bausteine<br />
sind aus hochwertigem Kunststoff ohne<br />
Schadstoffe wie PVC-Weichmacher.<br />
Die einzelnen Bauteile sind mit einer<br />
Steck- und Drehverbindung sowie mit<br />
dem für fischertechnik üblichen Zapfen-<br />
und Nutensystem ausgestattet.<br />
BAUEN UND STAUNEN<br />
Der Aufbau des Baukastens „Funny<br />
Machines“ soll nicht nur jede Menge<br />
Spaß bereiten, sondern auch der Anfang<br />
für den nächsten Weltrekord der<br />
Kettenreaktionen sein. Von der Qualität<br />
sind auch Experten überzeugt. „Funny<br />
Machines“ wurde zum Kategoriesieger<br />
bei der renommierten Auszeichnung<br />
„Das Goldene Schaukelpferd 20<strong>19</strong>“<br />
gewählt. Drei Kettenreaktionsmodelle<br />
lassen sich mit den Steinen dieses<br />
Baukastens konstruieren, die beliebig<br />
erweitert werden können. „Funny Machines“<br />
ist ein „Kausalitäts- und Dominobaukasten“:<br />
Wenn das kleine Auto<br />
auf die Schikane trifft, wird ein Rad zum<br />
Drehen freigegeben, das wiederum ein<br />
»Unser hoher Qualitätsund<br />
Nachhaltigkeitsanspruch<br />
ist und bleibt für<br />
uns zentrales Thema und<br />
ist einer der Gründe,<br />
weshalb wir unsere Produkte<br />
in Deutschland<br />
herstellen.«<br />
MARCUS KELLER<br />
Geschäftsführer fischertechnik<br />
Gewicht in Bewegung setzt. Und so weiter<br />
und so fort, bis am Ende der Ereigniskette<br />
eine Kugel aus dem obersten<br />
Stockwerk durch den Trichter in einen<br />
Behälter fällt, der über einen Hebelmechanismus<br />
ein Katapult auslöst, das<br />
wiederum den Ball ins Ziel wirft.<br />
PRÄMIERT: Funny Machines erhielt in der Kategorie<br />
„Spiel und Technik“ die Auszeichnung „Das<br />
Goldene Schaukelpferd“.
44<br />
WEITERBILDUNG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Der Zweitkontakt - die unterschätzte<br />
Umsatzchance<br />
Kontakt schafft Umsatz! Wie schaffen Sie es, dass aus diesem selbsterklärenden Merksatz auch ein<br />
beobachtbares Handeln wird? Wie kommt es, dass in unseren Verkaufsschulungen die Frage „Wie<br />
spreche ich am besten meine Kunden an?“ unverändert eine der zentralen ist?<br />
Das Thema Kundenansprache wird bis heute kontrovers<br />
gesehen. Auf der einen Seite erleben wir in erstaunlich vielen<br />
Fachgeschäften komplette Passivität. Kunden werden<br />
in vielen Fällen schlichtweg übersehen. Andererseits fallen<br />
Geschäfte auf, die in einer Renaissance übertriebener Aufmerksamkeit<br />
zu viel des Guten tun.<br />
Beispiel 1: In einem Elektrofachgeschäft laufen mehrere Mitarbeiter<br />
dicht an uns vorbei und würdigen uns keines Blickes.<br />
Das Risiko: Wenn keiner mehr den Kunden wahrnimmt, gibt<br />
es für ihn im Zeitalter des Internets keinen Anlass mehr, ein<br />
Fachgeschäft aufzusuchen. Das schreiben wir hier in aller<br />
Deutlichkeit, um einen der Hauptgründe für fehlende Kundenfrequenzen<br />
taghell zu beleuchten.<br />
KUNDEN BRAUCHEN LANDEBAHNEN<br />
Wie geht es denn nun auf kundenfreundliche Weise? Lassen<br />
Sie uns kompakt zusammenfassen, was auf die meisten Ihrer<br />
Kunden passt:<br />
• Kunden brauchen eine Landebahn. Vor jeder Ansprache<br />
möchten sie erst ein paar Schritte in den Laden<br />
gehen. Aktuell sprach eine erfahrene Mitarbeiterin eines<br />
Schuhhauses davon, dass auffallend viele Kunden<br />
bereits an der Eingangsschwelle kundtun „Ich will nur<br />
mal schauen“ und damit zu erkennen geben, dass sie in<br />
Ruhe gelassen werden möchten.<br />
• Jeder Kunde will begrüßt werden. Ohne Ausnahme.<br />
Mehr ist nicht nötig. Ein klassisches No-Go ist, direkt<br />
den Kunden mit einer Frage zu konfrontieren. Ob es<br />
sich dabei um eine geschlossene handelt oder die Frage<br />
als moderner Klassiker offen mit „Was kann ich für Sie<br />
tun?“ daherkommt, ist tatsächlich unerheblich. Wichtig<br />
ist, dass immer mehr Kunden beim Besuch eines Fachgeschäftes<br />
nicht bereit sind, sich direkt nach Betreten<br />
des Geschäftes zu erklären. Denn die meisten wollen<br />
sich erst einmal ungestört umsehen.<br />
Das eigentliche Thema meines Artikels ist allerdings der<br />
Zweitkontakt. Sie kennen das aus der täglichen Arbeit. Nach<br />
einer Begrüßung oder einem etwas späteren „Finden Sie,<br />
was Sie suchen, oder kann ich Ihnen behilflich sein?“ hören<br />
Sie vom Kunden, dass er sich zunächst einmal allein umschauen<br />
möchte. So weit, so gut. Nun reißt allerdings in vielen<br />
Geschäften der Kontakt ab.<br />
»Wenn keiner mehr den Kunden wahrnimmt,<br />
gibt es für ihn im Zeitalter des Internets<br />
keinen Anlass mehr, ein Fachgeschäft<br />
aufzusuchen.«<br />
JÖRG WINTER<br />
Jörg Training, Geschäftsführer<br />
Beispiel 2: Unmittelbar nach Betreten eines Ladens werden<br />
wir von einem Mitarbeiter mit der unglücklichen Frage empfangen:<br />
„Haben Sie einen Wunsch?“ Zu früh angesprochen<br />
und dann noch mit einer geschlossenen Frage, die zu diesem<br />
Zeitpunkt von nahezu jedem Kunden identisch mit einem<br />
„Nein“ beantwortet wird. Der Kunde fühlt sich überrumpelt<br />
und antwortet reflexartig mit einer Ablehnung.<br />
ACHTSAMKEIT TRAINIEREN<br />
Zweckmäßig kann es sein, zu einem späteren Zeitpunkt erneut<br />
nachzuhaken: „Wenn Sie mich brauchen, kommen Sie<br />
bitte auf mich zu.“ Das ist eine angenehme Art, sich beim<br />
Kunden in Erinnerung zu bringen und den Erstkontakt nicht<br />
versanden zu lassen. Aus Sicht des Kunden sieht es dagegen<br />
oft so aus: Er hat zwar das richtige Regal gefunden, kommt<br />
aber beim Finden des für ihn richtigen Produktes nicht weiter.<br />
Wenn er sich nun umschaut und hofft, einen Mitarbeiter<br />
zu finden, der ihm behilflich sein kann, findet er, leider viel zu<br />
oft, niemanden, der auf ihn ansprechbar wirkt. Was die wenigsten<br />
wirklich mitbekommen, ist, wie viele Menschen das<br />
Geschäft allein aus diesem Grund wieder verlassen. Deshalb<br />
der Tipp: Ertappen Sie Ihre Kunden beim „suchenden Blick“!<br />
Wie eine aufmerksame Bedienung in einem Café, die beim<br />
Gang in die Küche ihren Blick zu ihren Gästen schweifen<br />
lässt, um zu bemerken, ob ein Gast eine weitere Bestellung<br />
aufgeben oder zahlen möchte.<br />
ntwickLUNGSchancen<br />
erfolg
WEITERBILDUNG<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 45<br />
ERFOLGREICH IM SPIELZEUGHANDEL<br />
Profitieren Sie von unserer Serie mit Beiträgen über „Stellschrauben“<br />
im Einzelhandel, um Umsatz und Gewinn zu optimieren. Sie<br />
erfahren etwas über die „Zusammenarbeit im Team“, den „Zweitkontakt<br />
– die übersehene Großchance“ und die „Wertschätzende Erkundung“.<br />
Zeigen Sie Interesse am Kunden – der im Übrigen zu diesem<br />
Zeitpunkt lediglich ein Besucher Ihres Geschäftes ist<br />
und eben noch kein Kunde. Dazu bewegen Sie sich aktiv auf<br />
den Kunden zu. Alternativ sprechen Sie ihn an, wenn Sie bereits<br />
in seiner Nähe sind, bspw. beim Einräumen der Ware.<br />
Da viele Mitarbeiter/-innen im Fachhandel mittlerweile stark<br />
in Arbeitsroutinen eingebunden sind, die mit dem direkten<br />
Kundenerlebnis nichts zu tun haben, ist es eine zentrale Führungsaufgabe,<br />
eine neue Achtsamkeit zu trainieren und zu<br />
konditionieren.<br />
ENTWICKELN SIE EIN SELBSTBILD<br />
Aus unserem Kundenkreis möchte ich Ihnen die folgende<br />
Idee mitgeben, wie Sie auf spielerische Weise sowohl den<br />
Erst- als auch den Zweitkontakt lebendig halten. Die Basis ist<br />
unverändert Ihr Leitbild „Unser Kunde ist Gast“. Folgerichtig<br />
übernehmen Sie die Rolle der „Gastgeber“. Damit das nicht<br />
nur ein unverbindliches Wortspiel bleibt, sprechen Sie in einer<br />
Teambesprechung darüber, mit welchen Konsequenzen<br />
dieses Rollenverständnis für Sie einhergeht. „Wie wollen wir<br />
als Gastgeber sein?“ Brainstormen Sie dazu. Es werden Wörter<br />
fallen wie „Aufmerksamkeit“, „einfach nett sein“, „dem<br />
Gast seinen Wunsch von den Lippen ablesen“ usw. Im Anschluss<br />
daran gehen Sie einen wichtigen Schritt nach vorn:<br />
Erschaffen Sie sich ein neues Selbstbild. Sie sind nicht mehr<br />
Fachhändler oder Verkäufer – sondern: „Ich bin Gastgeber!“<br />
Ihre wichtigste Aufgabe ist nun, dass Sie selbst in einer optimalen<br />
Verfassung sind, um sich auf Ihre Gäste zu freuen,<br />
Ihr „Buffet“ in einen appetitlichen Zustand zu versetzen, den<br />
Gästen das Zugreifen aufs Buffet zu erleichtern und für sie da<br />
zu sein. „Wie gelingt es uns, auf unsere Gäste ansprechbar zu<br />
wirken?“ ist eine Schlüsselfrage. Denn viele Kunden wollen<br />
die Initiative in den Händen behalten und selbst aktiv werden.<br />
Mit dem Selbstbild „Gastgeber“ schaffen Sie eine zeitgemäße<br />
Identität. Dem Gast das Angebot zu zeigen, ihn neugierig<br />
zu machen, Unbekanntes auszuprobieren, und ihn zu ermutigen,<br />
zuzulangen, passt viel mehr zu einem guten Fachgeschäft<br />
als ungelenke Zusatzverkäufe von den Mitarbeitern zu<br />
fordern, die eh erfolglos bleiben.<br />
Der Zweitkontakt passt erstklassig in dieses Selbstbild. „Wir<br />
achten darauf, bei jedem Kunden mindestens einmal vorbeizuschauen“<br />
ist eine solche Haltung, die mir oben genannte<br />
Unternehmerin mitgab. Zurückhaltende Kunden gehen aus<br />
Scheu von selbst nicht auf Verkäufer zu. Sie bewusst im Blick<br />
zu haben und ihnen in einer unaufdringlich-aufmerksamen<br />
Weise zu zeigen, dass Sie für sie da sind – das ist gelebte<br />
Gastfreundschaft im Fachhandel. Ganz nebenbei eine der<br />
wirksamsten Maßnahmen, um aus Besuchern zahlende Kunden<br />
zu machen. Nutzen Sie den Zweitkontakt als Chance für<br />
direkte Umsätze und langfristige Kundenbindung. Viel Erfolg!<br />
JÖRG TRAINING – IMPULSE ZUM ERFOLG!<br />
Jörg Winter ist seit über 30 Jahren als Coach und Trainer<br />
im Buch- und Spielzeughandel tätig. Unternehmer wie Mitarbeiter<br />
profitieren von seinen Erfa-Gruppen, Verkaufsseminaren,<br />
Vorträgen sowie seiner langjährigen Erfahrung<br />
und motivierend-inspirierenden Art. Dank der vielen praxisnahen<br />
Beispiele öffnet Jörg Winter neue Wege und macht<br />
Mut, sie auch zu gehen. Iris Keller steht als Co-Moderatorin<br />
an seiner Seite. Als langjährige Angestellte eines großen<br />
Handelsunternehmens weiß sie, dass es für Mitarbeiter<br />
und Führungskräfte aus unterschiedlichsten Gründen nicht<br />
immer leicht ist, an einem Strang zu ziehen. Iris Kellers<br />
Stärke: auf behutsame und zugleich deutliche Weise auf<br />
ungenutzte Chancen und Möglichkeiten hinzuweisen, die<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter für sich nutzen können, um<br />
erfolgreicher zu arbeiten. Am 11. September bieten Jörg<br />
Winter und Iris Keller ein neu gestaltetes Verkaufsseminar<br />
in der Nähe von Koblenz durch. Details unter:<br />
www.joerg-winter.com<br />
kundenzufriedenheit<br />
arbeitsklima
46<br />
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
»BESONDERS IN JEDER<br />
HINSICHT!«<br />
Mit einem „Totalkonzept“ und der Idee, „kommerziell zu sein, ohne kommerziell zu sein“, mauserte<br />
sich das Antwerpener „In den Olifant“ in den letzten 20 Jahren zu einem der schönsten Spielzeuggeschäfte<br />
Europas. Das Haus setzt nicht nur bei Sortimentsbreite/-tiefe und der Präsentation Maßstäbe,<br />
wie sich <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> Chefredakteur Ulrich Texter überzeugen konnte. Dieser verwinkelte,<br />
zweigeschossige Tempel der Begehrlichkeiten weckt buchstäblich Lust, sich mit Spielzeug und Büchern<br />
einzudecken, auch wenn man schon genug davon hat.<br />
Frau Vandeweghe, berühmte Spielwarengeschäfte<br />
wie Hamleys in London<br />
oder FAO Schwarz in New York haben<br />
Federn lassen müssen. Ist „In den<br />
Olifant“ jetzt das „tollste Spielwarengeschäft<br />
auf der Welt“, wie wir es in<br />
dem Blog „Mein Lebensmittelpunkt“<br />
gelesen haben?<br />
Hilde Vandeweghe: Darüber möchte<br />
ich nicht urteilen. Sie haben mehr<br />
Erfahrung als ich. Die Entscheidung<br />
überlassen wir aber unseren Kunden.<br />
Wenn wir uns umschauen, gewinnen<br />
wir allerdings den Eindruck, dass Sie<br />
alles dafür tun, dass „In den Olifant“<br />
das tollste Spielwarengeschäft ist,<br />
oder?<br />
H.V.: Ja, das stimmt.<br />
Bevor wir auf Ihr Geschäft zu sprechen<br />
kommen, möchten wir auf Belgien<br />
eingehen. Belgien ist ein geteiltes<br />
Land, sprachlich wie kulturell. Flandern<br />
gilt als wohlhabend, Wallonien<br />
inzwischen als Armenhaus. Spiegelt<br />
sich die Zweiteilung auch in der Einzelhandelsstruktur<br />
und im Käuferverhalten<br />
wider?<br />
H.V.: Natürlich gibt es Unterschiede,<br />
aber die betreffen mehr die Produkte<br />
als den Umstand, in welcher Region<br />
wie viel gekauft wird. Wallonien ist sehr<br />
stark französisch geprägt, Antwerpen<br />
nicht. Die Produkte sehen also anders<br />
aus. Oft sehen wir Spielzeug, das schön<br />
ist, aber von dem wir sagen müssen,<br />
dass es für uns viel zu französisch ist.<br />
Die Kunden kaufen es nicht, es kann<br />
noch so schön sein. Es ist eine andere<br />
Kundschaft.<br />
Aber Sie führen doch einige französische<br />
Marken?<br />
H.V.: Das stimmt. Natürlich haben wir<br />
Djeco, eine große Marke, vor allem<br />
diese, die sich international profilieren.<br />
Djeco z. B. ist eine große Marke,<br />
die sehr wichtig für uns ist. Wir führen<br />
auch Vilac und Janod, aber immer<br />
nur ein ausgesuchtes Sortiment. Zahlreiche<br />
kleine Marken, die sehr typisch<br />
französisch sind, werden Sie hier nicht<br />
finden, aber sehr wohl in Wallonien.<br />
Wir haben gehört, Flamen bevorzugen<br />
klassisches Spielzeug, während Wallonen<br />
auf Spiele stehen. Stimmt das?<br />
H.V.: Ich glaube nicht, dass große<br />
Unterschiede zwischen flämischem,<br />
wallonischem oder deutschem Spielen<br />
bestehen, sondern es gibt eben ganz<br />
verschiedene Kinder. Manche spielen<br />
lieber mit Puppen, andere mit Bausteinen.<br />
Für uns ist beim Einkauf wichtig,<br />
dass die Produkte einen großen Spielwert<br />
haben, von guter Qualität und<br />
schön sind. Der Kunde ist sehr, sehr<br />
wichtig und ein Individuum, das wir zufriedenstellen<br />
wollen.<br />
»Wir stehen für Spielzeug,<br />
das man nicht überall findet,<br />
deswegen kommen die<br />
Kunden zu uns.«<br />
HILDE VANDEWEGHE<br />
Inhaberin „In den Olifant“<br />
Welche Rolle spielen Spielwarenfilialisten<br />
wie etwa DreamLand oder Maxi<br />
Toys, die ehemaligen Bart-Smit-Filialen?<br />
Gibt es auch hier ein Gefälle zwischen<br />
den Landesteilen?<br />
H.V.: Sie spielen eine Rolle, aber nicht<br />
für uns. Es sind meistens andere Produkte<br />
und deswegen auch andere Kunden.<br />
Die zu Dreamland oder Maxi Toys<br />
gehen, kommen nicht zu uns und vice<br />
versa. Dreamland ist anders spezialisiert.<br />
Da ist z. B. alles geordnet. Man<br />
findet Abteilungen für Jungen und<br />
Mädchen, bei uns ist alles unisex, weil<br />
wir glauben, dass Jungen auch mit<br />
Puppen spielen und Mädchen sich als<br />
Piraten anziehen dürfen.<br />
Der deutsche Spielzeugkunde ist<br />
preisfixiert. Gilt das auch für Belgien?
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 47<br />
H.V.: Nein, das ist hier weniger ausgeprägt<br />
als in Deutschland und in Holland.<br />
Dort sind die Kunden vielleicht<br />
stärker preisbewusst. Bei uns geht es<br />
eher um Impulskäufe. „ln den Olifant“<br />
gehen die Kunden nicht wegen der<br />
Preise. Sie kommen, weil es ihnen bei<br />
uns gefällt. Allerdings muss ich das Gesagte<br />
ein wenig relativieren. Wir haben<br />
natürlich wegen der Art der Produkte<br />
eine höhere Preisstellung. Aber wir<br />
arbeiten mit der Preisempfehlung der<br />
Lieferanten. Ein größeres Problem ist<br />
eher das Internet.<br />
Warum?<br />
H.V.: Auch hier wird es für Detailhändler<br />
immer schwieriger. In Antwerpen<br />
gibt es ganze Reihe von Geschäften, die<br />
leer stehen.<br />
Wir dachten, das Internet spielt in<br />
Belgien keine so große Rolle wie in<br />
Deutschland?<br />
H.V.: Doch, eine sehr große Rolle, jedenfalls<br />
hängt es davon ab, wie man<br />
sich aufstellt. Wir verkaufen bewusst<br />
nicht übers Internet. Am Anfang sind<br />
alle auf den Zug gesprungen, weil alle<br />
glaubten, das sei die Zukunft. Wir dachten,<br />
nur mit der Ruhe, denn es ist unmöglich,<br />
mit den Preisen, mit denen<br />
man dort hantiert, zu überleben. Das<br />
geht nicht, denn das Problem ist doch,<br />
dass das Internet keine Grenzen kennt.<br />
Dem Kunde, der im Internet kauft, ist<br />
es egal, ob das Produkt aus Belgien,<br />
Holland oder Amerika kommt, wenn<br />
er dasselbe Produkt nur am billigsten<br />
bekommt. Am Anfang haben uns viele<br />
Leute gesagt, wir sollten besser auch<br />
auf Internet-Verkauf setzen. Heute<br />
spüren wir, dass sich es dreht.<br />
Inwiefern?<br />
H.V.: Das Internet ist gut für manche<br />
Produkte, aber was wir hier verkaufen,<br />
sind Emotionen. Wer Plüsch will,<br />
der will den fühlen, berühren. Nehmen<br />
Sie einen Bären. Der eine ist vielleicht<br />
etwas freundlicher als der andere, der<br />
dritte weicher. Unsere große Stärke ist,<br />
dass die Kunden hier herumlaufen und<br />
alle Sachen sehen und fühlen können.<br />
Der Kunde steht immer im Mittelpunkt.<br />
Wir beraten und sagen, warum etwas<br />
gut ist oder besser für dieses oder jenes<br />
Kind. Wenn sie „In den Olifant“<br />
verlassen, sind sie wirklich zufrieden.<br />
Sie haben ein gutes, warmes Gefühl.<br />
Das Gefühl bekommen sie im Internet<br />
nicht. Bei uns im Geschäft kommt das<br />
Kind wieder hoch bei den Leuten.<br />
Allein, mir fehlt der Glaube, denn auch<br />
deutsche Händler sagen uns seit Jahren,<br />
Beratung sei ihre Stärke und der<br />
Kunde stehe immer im Mittelpunkt.<br />
Trotzdem erleben wir oft Rückzugsgefechte.<br />
Was machen Sie anders?<br />
H.V.: Kunden, die „In den Olifant“ kommen,<br />
wissen in der Regel nicht, was<br />
sie wollen, nur, dass es ein Geschenk<br />
sein soll. Ich glaube, es ist unser „Totalkonzept“,<br />
es ist das Gebäude, es<br />
ist das Sortiment, es ist die Beratung,<br />
»Wenn Lieferanten mit<br />
denselben Preisen agieren,<br />
haben wir damit keine<br />
Probleme, aber wenn sie die<br />
Preise unterbieten, machen<br />
sie den Markt kaputt.«<br />
HILDE VANDEWEGHE<br />
Inhaberin „In den Olifant“<br />
es ist die Gemütlichkeit, alles zusammen<br />
macht uns besonders. Inzwischen<br />
kommt schon die dritte Generation zu<br />
uns. Wir haben nicht nur sehr viele<br />
Stammkunden mit Kundenkarte, sondern<br />
es kommen auch Menschen aus<br />
ganz Belgien ins Geschäft, sogar aus<br />
Deutschland, den Niederlanden, Italien<br />
und Großbritannien, eigentlich aus<br />
ganz Europa, Menschen, die ein- oder<br />
zweimal pro Jahr hier etwas Besonderes<br />
suchen. Antwerpen ist sehr international<br />
geprägt wegen der Altstadt<br />
und des Hafens.<br />
Sie verzichten bei Ihrem „Totalkonzept“<br />
auf Marken wie Lego und Playmobil.<br />
Warum?<br />
H.V.: Unsere Idee ist, kommerziell zu<br />
sein, ohne kommerziell zu sein. Das<br />
heißt, dass wir bestimmte Sachen nicht<br />
kaufen und verkaufen. Wir stehen für<br />
Spielzeug, das man nicht überall findet,<br />
deswegen kommen die Kunden<br />
zu uns. Das heißt nicht, dass wir Lego<br />
oder Playmobil etwa schlecht finden,<br />
im Gegenteil. Nur passen die Produkte<br />
hier nicht her. Unsere Kunden suchen<br />
das Besondere. Playmobil und Lego<br />
sind gute Spielzeuge, nur nicht für uns.<br />
Können Sie uns erklären, was gutes<br />
Spielzeug ist, damit es Eingang in Ihr<br />
Sortiment findet?<br />
H.V.: Es muss ganz viel Spielwert haben,<br />
von guter Qualität sein und es<br />
muss auch schön sein.<br />
Das ist Ihr Erfolgsrezept?<br />
H.V.: Es gibt kein Rezept. Man muss<br />
machen, was man gerne macht, und<br />
man muss an das glauben, was man<br />
macht. Wir folgen unserem eigenen<br />
Gefühl und ich glaube, das ist wichtig.<br />
Einen Trend oder Hype werden wir niemals<br />
mitmachen, nie.<br />
Das wäre leicht verdientes Geld!<br />
H.V.: Nein, das ist kein leicht verdientes<br />
Geld, das ist nur kurzfristiges Denken.<br />
Man braucht ein klares Konzept. Die<br />
Kunden kommen ja gerade zu uns, weil<br />
wir bei Hypes nicht mitmachen. Wie gesagt,<br />
wir sind kommerziell, ohne kommerziell<br />
zu sein.
48<br />
HANDEL<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Hinter jedem erfolgreichen Mann,<br />
heißt es, steht eine starke Frau. Hinter<br />
„In den Olifant“ stehen zwei?<br />
H.V.: (lacht) Wahrscheinlich. Das Geschäft<br />
besteht seit fast 50 Jahren. Seit<br />
<strong>19</strong>99 ist Nelly Verboven Geschäftsführerin.<br />
Sie hat es zu dieser Größe geführt<br />
und nicht nur um das ehemalige<br />
Notariat erweitert. Von Nelly stammt<br />
das Konzept, darin ist sie wirklich<br />
sehr gut. Neuheiten bestellen wir zusammen,<br />
sie vor allem die Spielwaren,<br />
ich die Bücher. Wichtige Entscheidungen<br />
treffen wir zusammen. Ich selbst<br />
bin auch seit <strong>19</strong>99 dabei, zunächst nur<br />
an Wochenenden und in den Ferien,<br />
seit 2008 fulltime. Wir sind beide Geschäftsführerinnen.<br />
Erklären Sie uns doch bitte, wie es zu<br />
diesem Namen „In den Olifant“ gekommen<br />
ist.<br />
H.V.: Der Gründer hat dem Geschäft<br />
vor fast 50 Jahren den Namen gegeben.<br />
Der Elefant steht u. a. für Zuverlässigkeit,<br />
Familie und Treue. Danach<br />
gab es verschiedene Geschäftsführer<br />
und Inhaber. In den Neunziger-Jahren<br />
gab es sogar mehrere Filialen. Mitte<br />
der Neunziger-Jahre gab es ungefähr<br />
»Ich glaube, es ist unser<br />
„Totalkonzept“, es ist das<br />
Gebäude, es ist das Sortiment,<br />
es ist die Beratung, es<br />
ist die Gemütlichkeit, alles<br />
zusammen macht uns besonders.«<br />
HILDE VANDEWEGHE<br />
Inhaberin „In den Olifant“<br />
23 Läden in den Benelux-Ländern.<br />
Das ist wirklich schiefgegangen. Etliche<br />
Läden mussten schließen. Angefangen<br />
hat aber alles mit dem „In den<br />
Olifant“ Antwerpen. Nelly Verboven<br />
arbeitete schon seit <strong>19</strong>86 im Geschäft<br />
und <strong>19</strong>99 hat sie es übernommen. Damit<br />
begann das „Totalkonzept“. Vor allem,<br />
als sie im Jahr 2003 den Laden<br />
erweitert hat.<br />
In Deutschland klagt der stationäre<br />
Spielzeugfachhandel über Margen<br />
und darüber, dass immer mehr Hersteller<br />
eigene Shops betreiben. Was<br />
ist für sie das größte Ärgernis?<br />
H.V.: Eigene Shops sind nicht das Problem,<br />
es ist die Preisführung dort.<br />
Wenn Lieferanten mit denselben Preisen<br />
agieren, haben wir damit keine<br />
Probleme, aber wenn sie die Preise<br />
unterbieten, machen sie den Markt<br />
kaputt, nicht für uns, sondern vor allem<br />
für sich selbst. Wenn alle Detailhändler<br />
schließen und Lieferanten<br />
nur noch vom Internetverkauf existieren<br />
sollen, dann, glaube ich, wird das<br />
nicht funktionieren.<br />
Sind Sie generell mit der Zusammenarbeit<br />
zufrieden?<br />
H.V.: Wir pflegen ganz gute Beziehungen<br />
zu all unseren Lieferanten. Natürlich<br />
würden wir uns eine bessere<br />
Marge wünschen, aber das ist nicht<br />
realistisch. Wir müssen es nehmen,<br />
wie es kommt. Und es geht ja nicht nur<br />
um die Marge. Wir glauben, dass man<br />
gute Beziehungen braucht in jedem<br />
Glied in der Kette (Hersteller, Lieferant,<br />
Händler, Kunde …). Nur dann<br />
kann man gut zusammenarbeiten.<br />
Erst dann ist der Kreis rund.<br />
Gab es für Sie ein Leben vor der<br />
Spielware?<br />
H.V.: Man weiß nie im Leben, wohin einen<br />
der Weg führt. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass man die Dinge tun muss,<br />
die man gerne macht, aber vielleicht<br />
hätte auch etwas ganz anderes kommen<br />
können, jedenfalls muss man<br />
das, was man macht, gut machen. Das<br />
Spielwarengeschäft gefällt mir sehr.<br />
Es ist immer noch ein wenig wie spielen.<br />
Auch Hilde Vandeweghe kocht im Antwerpener „In den Olifant“ nur mit Wasser, aber wie, wie<br />
sich <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> Chefredakteur Ulrich Texter überzeugen konnte! Das Beispiel zeigt, dass es<br />
nicht unbedingt einer „Molekularküche“ bedarf, um Kunden auf den Geschmack zu bringen,<br />
wenn man nur sein Handwerk aus dem Effeff versteht und ein untrügliches Gespür für Ware,<br />
Präsentation und Ästhetik besitzt.<br />
Wer tritt in Ihre Fußstapfen? Die<br />
Nachfolge ist in Deutschland ein großes<br />
Problem!<br />
H.V.: Das wissen wir nicht, aber wir<br />
hoffen, dass vielleicht jemand sagt, ich<br />
möchte gerne so etwas machen. Wir<br />
sind jedenfalls davon überzeugt, dass<br />
es Menschen auf der Welt gibt, die so<br />
etwas machen möchten. Es wird nicht<br />
mit uns enden.<br />
Frau Vandeweghe, wir bedanken uns<br />
für das Gespräch.
VERBÄNDE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 49<br />
„AUCH MORGEN DIE MARKE SEIN!“<br />
Die Marke gilt als Garant für Erfolg. Das weiß man auch beim DVSI, weshalb die Arbeit an der Positionierung<br />
zu den „strategischen Eckpfeilern“ des Verbandes zählt. <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> wollte von Gerda<br />
Schwab, verantwortlich für Marketing und Kommunikation, wissen, warum die Selbstfindung in<br />
Nürnberg so wichtig ist.<br />
Frau Schwab, erfindet sich der DVSI<br />
ständig neu?<br />
Gerda Schwab: „Same, same but different“<br />
– dieses Motto habe ich aus<br />
diversen Asienurlauben mitgebracht.<br />
Wir erfinden uns natürlich nicht immer<br />
neu, müssen aber auf der Höhe der Zeit<br />
bleiben. Das heißt auch, dass wir auf<br />
Rückmeldungen und Anregungen der<br />
DVSI-Mitglieder reagieren können.<br />
Können Sie uns ein Beispiel geben,<br />
wie Ihre Reaktionen aussehen?<br />
G.S.: Aktuell arbeiten wir an einer<br />
neuen Website, die noch informativer,<br />
aktueller und inhaltsreicher wird, um<br />
unseren Mitgliedern einen größeren<br />
Mehrwert zu liefern. Das Thema Social<br />
Media haben wir auch im Fokus. Mit<br />
einem intelligenten, langfristigen Konzept<br />
wollen wir unsere Mitglieder erreichen,<br />
aber auch Institutionen, die uns<br />
nicht jeden Tag auf dem Schirm haben,<br />
etwa Politik und Endverbraucher.<br />
Positionierung heißt, sich abzugrenzen.<br />
Warum ist das so wichtig, steht<br />
der DVSI doch allein da?<br />
G.S.: Eine Marke lebt aber von Veränderung<br />
und Lebendigkeit, denken Sie<br />
an die Spielzeuginnovationen unserer<br />
Mitglieder. Vor ähnlichen Herausforderungen<br />
stehen wir, um auch morgen<br />
noch als DIE Marke zu gelten, wenn es<br />
um die Interessenvertretung der Spielwarenbranche<br />
gegenüber Politik, Behörden,<br />
Bereichen der Wirtschaft, der<br />
Wissenschaft oder den Medien geht.<br />
Warum mögen die Mitglieder den<br />
DVSI? Gefallen die Botschaften, die<br />
von Nürnberg ausgehen?<br />
G.S.: In erster Linie liegt das „mögen“<br />
wohl am kleinen, aber feinen Team<br />
und seiner Arbeit. Allerdings dürften<br />
manche Botschaften vermutlich nicht<br />
immer gefallen, wenn ich an Themen<br />
wie Spielzeugsicherheit oder Brexit<br />
denke. Sie sind aber für unsere Mitglieder<br />
enorm wichtig. Wir halten deshalb<br />
intensiven Kontakt zum europäischen<br />
Dachverband der Spielzeugindustrie,<br />
zum amerikanischen Verband und natürlich<br />
zu den anderen europäischen<br />
Verbänden, sodass wir unsere Mitglieder<br />
zu aktuellen Entwicklungen immer<br />
auf dem Laufenden halten können.<br />
Sie sind für Marketing und Kommunikation<br />
zuständig, damit auch für<br />
die Außenwahrnehmung der Marke<br />
des DVSI. Welche Rolle spielen Sie im<br />
Selbstfindungsprozess?<br />
G.S.: Das stimmt, im Verband bin ich<br />
für Mitglieder und solche, die es werden<br />
wollen, aber auch für die Presse oft<br />
die erste Ansprechpartnerin. Ich trage<br />
also dazu bei, wie die Marke DVSI wahrgenommen<br />
wird. Natürlich ist auch das<br />
Tempo, mit dem<br />
wir Informationen<br />
weitergeben,<br />
für die Wahrnehmung<br />
der<br />
Marke relevant.<br />
Tagesaktuelle<br />
Informationen<br />
sind deshalb<br />
sehr wichtig.<br />
PR- und Image-<br />
Arbeit bedeutet,<br />
tue Gutes und<br />
rede darüber.<br />
Was tut der DVSI<br />
Gutes?<br />
G.S.: Mit der DVSI-Initiative „Botschafter<br />
des Spielens“ transportieren wir die<br />
Marke DVSI auf eine sehr schöne Weise<br />
nach außen. Wir bieten Persönlichkeiten<br />
an, zusammen mit uns Spielwarenpakete<br />
an eine Kinder- und Jugendeinrichtung<br />
ihrer Wahl zu übergeben.<br />
Es gibt mittlerweile über 80 Botschafter*innen<br />
und es werden laufend mehr.<br />
Noch mal zum Eckpfeiler. Welche<br />
Feinjustierungen genießen derzeit<br />
Priorität?<br />
G.S.: Aktuell überlegen wir intensiv,<br />
wie wir die sozialen Medien in unserer<br />
Kommunikation optimieren können,<br />
um die Botschaften des Verbandes hier<br />
zu streuen. Das Thema Nachhaltigkeit<br />
wird uns alle in den nächsten Jahren<br />
kontinuierlich begleiten, sei es in der<br />
Herstellung, bei nachhaltigen Lieferketten,<br />
der Verpackung und Entsorgung<br />
und bei menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.<br />
Der DVSI hat sich hier mit<br />
der Fachebene im BMZ vernetzt und<br />
engagiert sich in der Multi-Stakeholder-Initiative<br />
Fair Toys. Als Nachhaltigkeit<br />
„im Kleinen“ laufen bereits erste<br />
Gespräche mit „Bäume für Nürnberg<br />
Stiftung“.<br />
Die Mitgliederstruktur des DVSI ist<br />
heterogen. Erfordert das einen intensiven<br />
Austausch?<br />
G.S.: Wir haben ein feines Gefühl dafür<br />
entwickelt, was die Mitglieder von „ihrem“<br />
DVSI erwarten, sodass wir produktübergreifend<br />
gute Arbeit leisten<br />
können. Denken Sie an die zahlreichen<br />
Informationen zum Brexit, zum E-Commerce<br />
oder zur Spielzeugsicherheit.<br />
Die Themen betreffen große und kleine<br />
Hersteller.<br />
Emotionale Mitgliederbindung wird<br />
auch für Verbände immer wichtiger.<br />
Wie sieht es beim DVSI aus?<br />
G.S.: Es gibt etliche Fachgruppen<br />
im DVSI, die genau das intendieren.<br />
Manche Gruppen betonen eher den<br />
Fun-Charakter wie die Toy Riders, andere<br />
rücken die Arbeit in den Fokus,<br />
wie die Gruppe Modellbahn, die im 4.<br />
Quartal mit einer Imagekampagne in<br />
die Offensive geht. Auch die Fachgruppen<br />
Holzspielzeug und Spieleverlage<br />
begleiten wir sehr intensiv.<br />
Frau Schwab, wir bedanken uns für<br />
das Gespräch.
50<br />
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
Die besten Geschichten<br />
... entdeckt von Rainer Scheer.<br />
TWITTERN IST AUCH KEINE LÖSUNG, DONALD TRUMP<br />
Autorin: Britta Riederer<br />
Illustrationen: Dirk Uhlenbrock<br />
Verlag: Coppenrath Verlag, Münster 20<strong>19</strong>; www.coppenrath.de<br />
Alter: ab 8 Jahren<br />
ISBN: 978-3-649-63615-1<br />
Preis: 13,00 €<br />
KINDER-<br />
BUCH<br />
Eine irre Idee! Zwar suggeriert der Titel des Buches zunächst<br />
etwas anderes (liefert z. B. die gedachte Verknüpfung zum<br />
nachstehenden Comic-Sachbuch), doch der Grundtenor ist<br />
gleich: Es geht um Ängste, um Unerklärliches, um laute Fragen,<br />
die vernünftige Antworten verdienen … hier dargestellt<br />
als (fiktive) Briefe von „ungenannten Schülerinnen und Schülern“,<br />
die den Mächtigen der Welt schreiben: Ganz direkt, ganz<br />
persönlich, aus dem Bauch heraus formulieren sie ihre Besorgnisse<br />
und Gefühle. Richten sich an Trump und Putin, an<br />
Merkel und Macron und an Kim Jong-un und Xi Jinping. Denn<br />
unser Planet braucht Hilfe!<br />
Ein überraschendes, brillantes<br />
Buch, das in gar keine Schublade<br />
passt. Das sich querstellt, erfreulich<br />
unangenehm ist, aufrüttelt<br />
und hoffentlich eine ganz breite<br />
Leserschaft findet, die genau jenes<br />
Engagement und die Initiative<br />
weiterträgt, das die Briefeschreiber<br />
zeigen.<br />
SACH -<br />
BUCH<br />
FAKE NEWS & VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN<br />
TEXT: Gérald Bronner<br />
ZEICHNUNGEN: Jean-Paul Krassinsky<br />
VERLAG: Verlagshaus Jacoby & Stuart 20<strong>19</strong>;<br />
www.jacobystuart.de<br />
ISBN: 978-3-96428-013-8<br />
PREIS: 12,00 €<br />
COMIC<br />
Bereits in der vorangegangenen Ausgabe<br />
der <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> wurde in dieser Rubrik ein<br />
Band der Reihe „Die Comic Bibliothek des<br />
Wissens“ vorgestellt (Das Internet). Jetzt<br />
liefert das vorstehende Buch von Coppenrath<br />
mit seinem Titel über den amerikanischen<br />
Präsidenten eine nicht auszulassende<br />
Vorlage.<br />
Genervt von seinen Eltern verlässt Leon<br />
das Haus. Auf der Straße trifft er sei-<br />
SACH-<br />
BUCH<br />
nen Freund, einen Schlaukopf, mit dem sich ein Gespräch über<br />
all jene Dinge entwickelt, die der Mensch so gerne als „wahr“<br />
empfindet. Doch ist das auch so? Gilt nicht vielmehr Leons<br />
Spruch „Information überall, Wahrheit nirgends“?<br />
Der Leser nimmt Leons Rolle ein, muss sich viel anhören,<br />
nicht alles leuchtet sofort ein. Doch schließlich ist er sensibilisiert<br />
in einer Welt, in der es immer schwieriger wird, den<br />
Wert und Wahrheitsgehalt einer Information richtig einzuschätzen.<br />
Auch dieser Band: überaus nützlich und hervorragend<br />
gemacht!<br />
VICO DRACHENBRUDER – Das Geheimnis des funkelnden Amuletts<br />
AUTOR: Oliver Pautsch<br />
Mit Bildern von Timo Grubing<br />
VERLAG: Arena Verlag, Würzburg 20<strong>19</strong>; www.arena-verlag.de<br />
ALTER: ab 7 Jahren<br />
ISBN: 978-3-401-71178-2<br />
PREIS: 8,99 €<br />
KINDER-<br />
BUCH<br />
Alle in seiner Familie können fliegen, nur Vico nicht. Das mag<br />
auch nicht so verwunderlich sein, denn er lebt in einer Drachenfamilie.<br />
Wie er da hingekommen ist, weiß er nicht, für ihn ist das<br />
ganz normal. Dazu gehört es auch, einen weiten Bogen um den<br />
Hügelwald zu machen. Als jedoch seine Schwester Schwink gerade<br />
dort ein Funkeln wahrnimmt, gibt es für sie kein Halten.<br />
Und was macht der Bruder? Klar, auf dem Rücken von Penk<br />
fliegt er hinterher – hinein ins Abenteuer!<br />
„Das Geheimnis des funkelnden Amuletts“ ist ein schöner<br />
erster Band einer Reihe, die<br />
bereits weitere Titel präsentiert.<br />
Eine Drachen-Abenteuergeschichte<br />
zum Vorlesen<br />
oder sogar schon Selberlesen<br />
mit einem beliebten<br />
Thema. Wirklich gute Lese-<br />
Unterhaltung für Kinder ab<br />
7 Jahren.
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 51<br />
TOP 10<br />
HITLISTE<br />
1<br />
JANUAR – AUGUST 20<strong>19</strong><br />
KINDER<br />
BÜCHER<br />
Ruperts Tagebuch – Zu nett für diese<br />
Welt!<br />
Autor: Jeff Kinney<br />
Verlag: BAUMHAUS VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783833906015<br />
VK-Preis (DE): 14,99 €<br />
TOP 10<br />
HITLISTE<br />
1<br />
JANUAR – AUGUST 20<strong>19</strong><br />
SPIELE IM<br />
BUCHHANDEL<br />
EXIT – Die Känguru-Eskapaden<br />
Autoren: Inka Brand, Markus Brand, Marc-Uwe Kling<br />
Verlag: KOSMOS<br />
ISBN/EAN: 4002051695071<br />
VK-Preis (DE): 14,99 €<br />
2<br />
Mein Lotta-Leben / Mein Lotta-Leben<br />
(15). Wer den Wal hat<br />
Autorin: Alice Pantermüller<br />
Verlag: ARENA<br />
ISBN/EAN: 9783401603346<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
2<br />
Dobble<br />
Verlag: ASMODEE<br />
ISBN/EAN: 3558380006770<br />
VK-Preis (DE): 13,99 €<br />
3<br />
Rico, Oskar und die Tieferschatten<br />
(Rico und Oskar 1)<br />
Autor: Andreas Steinhöfel<br />
Verlag: CARLSEN<br />
ISBN/EAN: 9783551310293<br />
VK-Preis (DE): 6,99 €<br />
3<br />
Halt mal kurz<br />
Autor: Marc-Uwe Kling<br />
Verlag: KOSMOS<br />
ISBN/EAN: 4002051740382<br />
VK-Preis (DE): 7,50 €<br />
4<br />
Die Schule der magischen Tiere –<br />
Endlich Ferien 4: Helene und Karajan<br />
Autorin: Margit Auer<br />
Verlag: CARLSEN<br />
ISBN/EAN: 9783551653345<br />
VK-Preis (DE): 12,00 €<br />
4<br />
The Mind<br />
Autor: Wolfgang Warsch<br />
Verlag: NSV NÜRNBERGER SPIELKARTEN VERLAG<br />
ISBN/EAN: 4012426880667<br />
VK-Preis (DE): 8,95 €<br />
5<br />
Die Schule der magischen Tiere 10:<br />
Hin und weg!<br />
Autorin: Margit Auer<br />
Verlag: CARLSEN<br />
ISBN/EAN: 9783551652805<br />
VK-Preis (DE): 12,00 €<br />
5<br />
EXIT – Der versunkene Schatz<br />
Autoren: Inka Brand, Markus Brand<br />
Verlag: KOSMOS<br />
ISBN/EAN: 4002051694050<br />
VK-Preis (DE): 12,99 €<br />
6<br />
Woodwalkers / Woodwalkers (6).<br />
Tag der Rache<br />
Autorin: Katja Brandis<br />
Verlag: ARENA<br />
ISBN/EAN: 9783401603971<br />
VK-Preis (DE): 14,00 €<br />
6<br />
ZTRINGZ das bunte Seil- und Fadenspiel<br />
Verlag: G.A.W. GAIDAS ANGEL WELT<br />
ISBN/EAN: 8712118101075<br />
VK-Preis (DE): 4,50 €<br />
7<br />
Wunder Sieh mich nicht an<br />
Autorin: Raquel J. Palacio<br />
Verlag: DTV VERLAGSGESELLSCHAFT<br />
ISBN/EAN: 9783423625890<br />
VK-Preis (DE): 9,95 €<br />
7<br />
Wizard<br />
Verlag: AMIGO VERLAG<br />
ISBN/EAN: 4007396069006<br />
VK-Preis (DE): 7,99 €<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Die Schule der magischen Tiere 2:<br />
Voller Löcher!<br />
Autorin: Margit Auer<br />
Verlag: CARLSEN<br />
ISBN/EAN: 9783551652720<br />
VK-Preis (DE): 12,00 €<br />
Animox 5<br />
Autorin: Aimée Carter<br />
Verlag: OETINGER<br />
ISBN/EAN: 9783789109201<br />
VK-Preis (DE): 15,00 €<br />
Seawalkers (1). Gefährliche Gestalten<br />
Autorin: Katja Brandis<br />
Verlag: ARENA<br />
ISBN/EAN: 9783401604442<br />
VK-Preis (DE): 14,00 €<br />
Quelle: media control GmbH, alle Rechte vorbehalten.<br />
8<br />
9<br />
10<br />
UNO<br />
Verlag: MATTEL<br />
ISBN/EAN: 746775036744<br />
VK-Preis (DE): 9,49 €<br />
Mein tolles Puzzlebuch Fahrzeuge<br />
Verlag: TRÖTSCH VERLAG GMBH & CO. KG<br />
ISBN/EAN: 9783957748249<br />
VK-Preis (DE): 5,00 €<br />
IQ Puzzler PRO<br />
Verlag: SMART TOYS AND GAMES<br />
ISBN/EAN: 5414301518587<br />
VK-Preis (DE): 11,99 €<br />
Quelle: media control GmbH, alle Rechte vorbehalten.
52<br />
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
GESCHWISTER!<br />
AUTORIN: Rocio Bonilla<br />
ILLUSTRATIONEN: Rocio Bonilla<br />
VERLAG: Jumbo Neue Medien, Hamburg 20<strong>19</strong>;<br />
www.jumboverlag.de<br />
ALTER: ab 3 Jahren<br />
ISBN: 978-3-8337-3959-0<br />
PREIS: 15,00 €<br />
BILDER-<br />
BUCH<br />
Wer keine hat, kann nicht wirklich mitreden. Das wahre Verhältnis<br />
von Geschwistern untereinander ist nur zu verstehen,<br />
wenn es Geschwister tatsächlich gibt. Und dann kann es auch<br />
so richtig freundliche Titulierungen geben wie „Mein Bruder<br />
ist ein Affe“ oder „Meine Schwester ist ein Nashorn.“ Gut, hier<br />
läuft es wohl noch nicht so harmonisch … obgleich … er/sie mag<br />
durchaus manchmal etwas komisch sein, aber er/sie kann auch<br />
einzigartige Dinge! Und genau das ist richtig toll!<br />
Rocio Bonilla erzählt das Verhältnis der beiden Geschwister<br />
aus der einen und der anderen<br />
Perspektive (Buch umdrehen<br />
macht es möglich!).<br />
„Geschwister!“ ist ein augenzwinkerndes<br />
Bilderbuch zu<br />
einem wichtigen Thema. Hier<br />
wird eine knuffige, lebensnahe<br />
Idee mit einer wunderbaren<br />
Schlusspointe gekrönt. Stark.<br />
MOMO<br />
AUTOR: Michael Ende<br />
VERLAG: Thienemann Verlag,<br />
Stuttgart 2018; www.thienemann.de<br />
ALTER: ab 12 Jahren<br />
ISBN: 978-3-522-20255-8<br />
PREIS: 15,00 Euro<br />
JUGEND-<br />
BUCH<br />
Sie lebt in einem Amphitheater und<br />
besitzt eine besondere Gabe: Momo<br />
schenkt den Menschen Zeit, hört ihnen<br />
zu und ist bei ihren Freunden sehr beliebt.<br />
Doch plötzlich verändert sich alles:<br />
Die grauen Herren kommen, sprechen<br />
davon, wie die Menschen Zeit einsparen<br />
könnten … doch dass dieses weniger an<br />
Zeit, zumeist erlebt als Hetze, auch sie<br />
selbst verändert, bemerken sie eher nicht.<br />
Michael Ende wäre am 12. November 90 Jahre alt geworden,<br />
leider musste der Autor (<strong>19</strong>29–<strong>19</strong>95) zu früh sterben und sagte<br />
über das Leben: „Jetzt, wo ich gerade begriffen habe, wie<br />
es geht, ist es schon vorbei.“<br />
Doch das, was Leben ausmacht, das Gefühl für die Zeit, das<br />
hat er in seinem brillanten Buch „Momo“ hinterlassen. Im<br />
vergangenen Jahr in Vorbereitung aus das Jubiläum neu aufgelegt.<br />
Unbedingt lesen in dieser rastlosen Zeit!<br />
COMIC<br />
LUC ORIENT – Bd. 1: Die Feuerdrachen<br />
ZEICHNUNGEN: Eddy Paape<br />
TEXT: Greg (= Michel Regnier)<br />
VERLAG: All Comic, Wipperfürth 20<strong>19</strong>; www.all-comic.de<br />
Der Physiker Luc Orient, Professor Hugo Kala und dessen Assistentin<br />
Lora Jordan stehen in Diensten der Forschungseinrichtung<br />
Eurokristall. Der aktuelle Auftrag führt sie in den Mittleren<br />
Osten. Was ist dran an der Legende um die „verbotenen<br />
Steine“? Geht es nicht vielleicht um mehr?<br />
Exakt 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung der ersten<br />
Luc- Orient-Geschichte in Albumform startet der All Comic<br />
Verlag eine neue Gesamtausgabe, intelligent angelegt als<br />
Einzelband-Sammlung. Mit zusätzlichen Informationen zur<br />
Serie ausgestattet, liefert die auf 18 Bände angelegte Reihe<br />
ISBN: 978-3-946593-75-1<br />
PREIS: 15,80 Euro<br />
das Material wieder originalgetreu,<br />
sowohl hinsichtlich<br />
der (Neu-)Übersetzung<br />
als auch der Farbgebung.<br />
Der erste Band ist eine<br />
gute Gelegenheit, in diesen<br />
SF-Klassiker hineinzulesen,<br />
um dann festzustellen …<br />
dranbleiben lohnt sich!
BÜCHER<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 53<br />
TOP 10<br />
HITLISTE<br />
1<br />
JANUAR – AUGUST 20<strong>19</strong><br />
SACH <br />
BÜCHER<br />
Guinness World Records 20<strong>19</strong><br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473554607<br />
VK-Preis (DE): <strong>19</strong>,99 €<br />
TOP 10<br />
HITLISTE<br />
1<br />
JANUAR – AUGUST 20<strong>19</strong><br />
Der Grüffelo<br />
BILDER<br />
BÜCHER<br />
Autoren: Axel Scheffler, Julia Donaldson<br />
Verlag: BELTZ<br />
ISBN/EAN: 9783407792914<br />
VK-Preis (DE): 9,95 €<br />
2<br />
Zähne putzen, Pipi machen<br />
Autorin: Frauke Nahrgang<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473328871<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
2<br />
Nur noch kurz die Ohren kraulen?<br />
Autor: Jörg Mühle<br />
Verlag: MORITZ<br />
ISBN/EAN: 9783407792914<br />
VK-Preis (DE): 8,95 €<br />
3<br />
The Girls* Book<br />
Autoren: Michèle Lecreux, Célia Gallais,<br />
Clémence Roux de Luze<br />
Verlag: MOSES VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783897777286<br />
VK-Preis (DE): 12,95 €<br />
3<br />
Die kleine Raupe Nimmersatt<br />
Autor: Eric Carle<br />
Verlag: GERSTENBERG VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783836941365<br />
VK-Preis (DE): 10,50 €<br />
4<br />
Helfen, teilen, sich vertragen<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473329441<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
4<br />
Der Löwe in dir<br />
Autorin: Rachel Bright<br />
Verlag: MAGELLAN<br />
ISBN/EAN: 9783734820212<br />
VK-Preis (DE): 14,00 €<br />
5<br />
Unser Baby<br />
Autorin: Angela Weinhold<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473327416<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
5<br />
Die kleine Raupe Nimmersatt<br />
Autor: Eric Carle<br />
Verlag: GERSTENBERG VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783836958578<br />
VK-Preis (DE): 12,00 €<br />
6<br />
The Boys* Book<br />
Autoren: Michèle Lecreux, Célia Gallais,<br />
Clémence Roux de Luze<br />
Verlag: MOSES VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783897777279<br />
VK-Preis (DE): 12,95 €<br />
6<br />
Gute Nacht, Gorilla!<br />
Autorin: Peggy Rathmann<br />
Verlag: MORITZ VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783895651779<br />
VK-Preis (DE): 12,00 €<br />
7<br />
Die Feuerwehr<br />
Autorin: Katja Reider<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473332915<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
7<br />
Wie kleine Tiere schlafen gehen<br />
Autor: Anne-Kristin zur Brügge<br />
Verlag: OETINGER<br />
ISBN/EAN: 9783789178436<br />
VK-Preis (DE): 6,00 €<br />
8<br />
Mein Kindergarten<br />
Autorin: Doris Rübel<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473327867<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
8<br />
Die Streithörnchen<br />
Autorin: Rachel Bright<br />
Verlag: MAGELLAN<br />
ISBN/EAN: 9783734820427<br />
VK-Preis (DE): 14,00 €<br />
9<br />
10<br />
Die Dinosaurier<br />
Autorin: Angela Weinhold<br />
Verlag: RAVENSBURGER BUCHVERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783473327973<br />
VK-Preis (DE): 9,99 €<br />
Hörst du, wie die Bäume sprechen?<br />
Autorin: Peter Wohlleben<br />
Verlag: OETINGER<br />
ISBN/EAN: 9783789108228<br />
VK-Preis (DE): 16,99 €<br />
Quelle: media control GmbH<br />
9<br />
10<br />
Edison<br />
Autor: Torben Kuhlmann<br />
Verlag: NORDSÜD VERLAG<br />
ISBN/EAN: 9783314104473<br />
VK-Preis (DE): 22,00 €<br />
Die Eule mit der Beule<br />
Autorin: Susanne Weber<br />
Verlag: OETINGER<br />
ISBN/EAN: 9783789167065<br />
VK-Preis (DE): 6,00 €<br />
Quelle: media control GmbH
54<br />
FAHRZEUGE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
FLOWER POWER VW BEETLE: Der VW Beetle ist das ideale<br />
Gefährt für die Pink Lady ab 3 Jahren. Das 6V-Kinderfahrzeug<br />
gefällt mit realitätsnahem Design und coolen Motor- und<br />
Hupgeräuschen. Eine einfache Start-Stop-Automatik setzt<br />
über die rutschfesten Gummireifen das todschicke Mobil<br />
mit bis zu 4 km/h Geschwindigkeit in Fahrt und zieht<br />
Blicke der Bewunderung auf sich.<br />
Rollplay; www.rollplay.com<br />
SPASS AN SPEED<br />
UND NEUEN MODELLEN<br />
Von Outdoor-Fahrzeugen für junge Piloten, geländegängigen RC-Cars bis zu Spielfahrzeugen für die<br />
Sandkiste oder auch fürs Kinderzimmer, Automodelle jeglicher Größe begeistern große und kleine<br />
Jungs und auch Mädchen. An nasskalten Regentagen sorgt ein Modellbausatz oder die Modell- oder<br />
Autorennbahn für willkommene Abwechslung.<br />
BEAST TRUGGY: Im Drift durch den Sand oder mit Vollgas im Sprung über<br />
den Hügel – der Beast Truggy macht mit seinem kraftvollen Elektromotor<br />
und komplett gefedertem Fahrwerk problemlos alles mit. Ein<br />
Rammschutz an der Front vermeidet Kollisionsschäden, die handliche<br />
2,4-GHz-Pistolenfernsteuerung sorgt für exakt umgesetzte Lenk- und<br />
Fahrbefehle. Im Lieferumfang sind der Li-Ion-Akku, ein USB-Kabel<br />
und eine ausführliche Anleitung enthalten, das „ready to run“ RC-Einsteigermodell<br />
ist für Kinder ab 8 Jahren empfohlen.<br />
Revell: www.revell.de<br />
V8-BRAZZLER: Schon kurz nach ihrer Präsentation<br />
erreichte die Chevrolet Corvette<br />
Kult-Status, obwohl sie als preisgünstiger<br />
Sportwagen konzipiert war. Das Carrera<br />
Slotcar im Maßstab 1:32 verlockt jeden<br />
Slotracing-Enthusiasten, die Corvette durch<br />
die Kurven zu jagen.<br />
Stadlbauer Marketing und Vertrieb<br />
www.carrera-<strong>toys</strong>.com<br />
UND ER LÄUFT UND LÄUFT! Der VW Käfer<br />
mit der geteilten Heckscheibe war Symbol<br />
des Wirtschaftswunders, er begründete den<br />
Erfolg des Modells als meistgebautes Auto<br />
der Welt. Zum Bauen motiviert das Modell<br />
im Maßstab 1:16 mit schaltbaren Lichtern<br />
und beleuchtetem Innenraum. Aus über 200<br />
Teilen entsteht ein Highlight, sein Level 5<br />
erfordert eine gewisse Modellbau-Erfahrung<br />
von Kindern ab 12 Jahren.<br />
Revell: www.revell.de<br />
BRUDER HILFT MIT: Mit Mobilbagger und Gelenklader erweitert Bruder das Sortiment für<br />
Kinder ab 2 Jahren. Beide Baufahrzeuge scheuen nicht den Einsatz im Sandkasten. Der<br />
Baggerarm lässt sich mit einem kinderfreundlichen Griff heben und senken, die Schaufel ist<br />
gleichzeitig beweglich. Der komplette Baggeraufbau ist um 360° drehbar, das Räumschild<br />
höhenverstellbar. Der bewegliche Gelenkradlader ist mit einem zentralen Griff perfekt zu<br />
bedienen, die große Schaufel kann gehoben, gesenkt und gekippt werden. Mit großen Profilreifen<br />
und seiner Knicklenkung ist der Radlader der ideale Bauhelfer im Sandkasten. Beide<br />
Modelle sind unentbehrliche Fahrzeuge für junge Tiefbau-Unternehmer.<br />
Bruder; www.bruder.de
FAHRZEUGE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 55<br />
TOLLER ROLLER: Der Wave Catcher ist eine<br />
einzigartige Mischung aus Scooter und<br />
Skateboard mit Elektro-Antrieb. Der Wave<br />
Catcher beschleunigt per Knopfdruck, jetzt<br />
noch das Gewicht verlagern und die Richtung<br />
bestimmen! Der E-Roller bringt viel Spaß und<br />
schult dabei Gleichgewicht, Koordination und<br />
Motorik. Natürlich sollte nicht ohne Helm, Knieund<br />
Ellenbogenschoner gestartet werden. Die<br />
Lenkstange ist höhenverstellbar und das flotte<br />
Dreirad kann mit bis zu 65 kg belastet werden.<br />
Rollplay; www.rollplay.com<br />
DIE E-POST KOMMT! Seit 2017 kommt die Post mit dem Streetscooter<br />
Work ohne einen Tropfen Benzin aus. Die detaillierte<br />
Siku-Miniatur im Maßstab 1:50 mit Fahrerhaus und Chassis aus<br />
Metall, sauber eingesetzten Frontscheinwerfern und einem Kofferaufbau<br />
mit Heckklappe bringt die E-Mobilität auf den Spielteppich.<br />
Sieper; www.siku.de<br />
DISCO-WAGGON: Jetzt rollt die Disco an! Bausteinwagen<br />
ermöglicht den Bau eines Discowagens. Die Noppenelemente<br />
werden kreativ zu unterschiedlichen Aufbauten zusammengefügt,<br />
eine Mobile Power Einheit versorgt die Lichtbausteine<br />
und verfügt über sechs Lichtfunktionen.<br />
Der Soundbaustein mit Play & Record Taste kann<br />
Sound bis 60 Sekunden aufnehmen und abspielen.<br />
Mit diesen Wagen kommt Leben in die<br />
sonst so gemächliche Modellbahnwelt.<br />
Märklin; www.maerklin.de<br />
Free download<br />
www.siku.de
56<br />
FAHRZEUGE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
ARBEITSTIER: Die E-Lok der Baureihe 110, ehemals E 10, war über viele Jahre<br />
die wichtigste Lokomotive im Schnellzugverkehr. Märklin liefert nun die blaue<br />
Version 110.1 der Deutschen Bundesbahn im Betriebszustand um <strong>19</strong>73. Das<br />
H0-Modell mit geregeltem Hochleistungsantrieb, Digital-Decoder mfx+ und umfangreichen<br />
Geräuschfunktionen sowie digital schaltbaren Schlusslichtern und<br />
Spitzensignal ermöglicht einen höchst realitätsnahen Zugbetrieb. Die feine Umsetzung<br />
des Vorbilds mit angesetzten Metall-Griffstangen, exaktem Dachaufbau<br />
mit leuchtend roten Stromabnehmern und beiliegenden Brems- und Kupplungsschläuchen<br />
erfreut alle Modellbahnfreunde in der Erinnerung an die Epoche IV.<br />
Märklin; www.maerklin.de<br />
RED BULL RACER: Der Red Bull NX1 ist mit Topspeed von 20 km/h und dem<br />
tiefen Fahrwerk ein idealer Rennwagen für ebene Pisten. Dank Servo Tronic<br />
2,4-GHz-Steuerung lässt sich der NX1 sehr exakt fahren. Die Fahrzeit von<br />
bis zu 40 Minuten ist erfreulich lang, eine Ladezeit von ca. 80 Minuten<br />
erfordert etwas Geduld. Der RC Buggy ist voll gefedert, das Differenzialgetriebe<br />
sorgt zusammen mit den Noppen-Luftreifen für eine gute<br />
Straßenlage. Der flotte Buggy im Maßstab 1:16 macht viel Spaß und ist<br />
für Kinder ab 6 Jahren geeignet.<br />
Stadlbauer Marketing und Vertrieb; www.carrera-<strong>toys</strong>.com<br />
SPIELSET: Der Iveco Lastwagen bringt den New Holland Mini-Radlader<br />
zur Baustelle, die mit Schildern und einer Ampel<br />
sofort abgesichert wird. Das Set im Maßstab 1:43 motiviert<br />
zum Spielen, die Ausführung der Modelle belegt den Blick auf<br />
authentische Details. Der New Holland L 230 Kompaktlader mit<br />
beweglicher Schaufel ergänzt jede Sammlung von Baumaschinen-Modellen<br />
im Maßstab 1:43.<br />
New Ray; www.new-ray.com<br />
SIKUWORLD WÄCHST WEITER<br />
Siku Fahrzeuge gehören im Vergleich<br />
zu Majorette oder Hotwheels zum<br />
gehobenen Preissegment. Bleibt<br />
man bei der Strategie „Qualität hat<br />
ihren Preis“ oder denkt man über<br />
eine günstigere Range nach?<br />
Heike Rosa: Die Marke Siku steht für<br />
gute Qualität zu fairen Preisen. Die<br />
Kunden und Kinder schätzen seit Generationen<br />
den langen Spielspaß und<br />
werden aufgrund der positiven Erfahrung<br />
zum Wiederkäufer. Wir werden<br />
an dieser für den Handel und uns erfolgreichen<br />
Strategie festhalten.<br />
Mit Revellino RC-Plüschautos von<br />
Revell und fischertechnik Junior<br />
Baukästen werden Kleinkinder zur<br />
Zielgruppe. Darf der Handel bald<br />
auch mit Siku-Spielzeug für Kinder<br />
von 2 bis 3 Jahren rechnen?<br />
H.R.: Siku hat aus der Kernkompetenz,<br />
der hochqualitativen Fertigung<br />
von Spielzeug aus Metalldruckguss<br />
und Kunststoffspritzguss, in der Vergangenheit<br />
mit neuen Sortimenten<br />
neue Zielgruppen erschlossen – zuletzt<br />
mit der ständig wachsenden<br />
SIKUWORLD. Wir arbeiten stetig an<br />
unserem Sortiment. Lassen Sie sich<br />
auf der nächsten Spielwarenmesse<br />
überraschen.<br />
SIKUWORLD inspiriert zum Rollenspiel.<br />
Auf welche Themen dürfen<br />
sich die Kinder freuen?<br />
H.R.: In diesem Jahr haben wir das<br />
Sortiment u. a. mit den Sets Baugrube<br />
und Pferdehof, dem Verkehrsflugzeug<br />
und dem Containerschiff weiter ausgebaut.<br />
Die SIKUWORLD wird auch bei<br />
der kommenden Spielwarenmesse<br />
weiter wachsen.<br />
GROSSBAUSTELLE KINDERZIMMER: Eine Baugrube weckt<br />
immer das rege Interesse der Kinder. Die SIKUWORLD Baugrube<br />
mit schwenkbarem Kran und beweglicher Laufkatze,<br />
funktionierendem Förderband und Traktor mit Anhänger<br />
holt auf vier Grundplatten mit zusätzlichem Baucontainer<br />
und Absperrungen die faszinierende und aktive „Welt des<br />
Bauens“ ins Kinderzimmer. Die Liebe zum Detail und die<br />
Stabilität der Spielzeuge garantieren Spielspaß und lange<br />
Freude am Rollenspiel zum Thema: Meine Baustelle.<br />
Sieper; www.siku.de
FAHRZEUGE<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 57<br />
Lindner Geotrac mit Frontlader 1:16 2,4GHz<br />
Art.-Nr./Order-No. 405050<br />
Frontlader heben /<br />
Shovel lift<br />
Ein/Aus Starten /<br />
On/Off start<br />
Blinker /<br />
Turn signal<br />
Helle LED’s vorne /<br />
Bright front LEDs<br />
Profilierte Gummireifen /<br />
Profiled rubber tires<br />
Demo Modus /<br />
Demo mode<br />
Frontlader senken/abkippen /<br />
Shovel lower/tilt<br />
Hupe und realistischer Motorsound /<br />
Horn and realistic engine sound<br />
Rückfahrwahnsound /<br />
Backwards drive alarm sound<br />
Anschlussbuchse für Anbaugeräte /<br />
Connecting socket for accessory equipment
58<br />
ANTWORTEN<br />
<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />
»WEIHNACHTEN JEDES QUARTAL!«<br />
Der Mensch ist ein Fragender. Gäbe es keine Fragen, hätte die Welt nämlich nichts zu erzählen. So<br />
weit wollen wir es nicht kommen lassen. Vermutlich würden sogar viele morgen anders antworten.<br />
Das tut aber nichts zur Sache. Das Geheimnis von Fragen ist schließlich, dass man nie endgültige<br />
Antworten hat. Sonst wäre das Spiel aus und das Erzählen am Ende. Antworten aus der Gegenwart<br />
von Dieter Strehl, Geschäftsführer & Gesellschafter Piatnik.<br />
Was ist Ihr Lieblingsspielzeug?<br />
Mein Lieblingsspielzeug sind Tarockkarten.<br />
Als Kind war es Lego.<br />
Welches Spielzeug/Spiel hätten Sie<br />
gerne erfunden?<br />
Die erfolgreichsten Longseller natürlich,<br />
z. B. Activity, Scrabble oder Rummikub.<br />
Das Schönste für Sie an der Spielzeugbranche?<br />
An der Branche schätze ich, dass man<br />
nur damit beschäftigt ist, mit den<br />
eigenen Produkten anderen Menschen<br />
Spaß und Freude zu bereiten, Jungen<br />
und Älteren.<br />
Und was würden Sie an ihr ändern,<br />
wenn Sie dürften, wie Sie möchten?<br />
Ich würde statt einem Weihnachten<br />
gleich vier einführen! In jedem Quartal<br />
eines!<br />
Träumen Sie und von was?<br />
Manchmal träume ich von schlecht<br />
zahlenden Kunden, meistens jedoch<br />
schlafe ich tief und fest und kann mich<br />
am Morgen an keine Träume erinnern.<br />
Was wollen Sie in den nächsten drei<br />
Jahren beruflich erreichen?<br />
Ich möchte ein weiteres Erfolgsspiel<br />
finden, von dem in mehreren Jahren<br />
Millionen Stück abzusetzen sind.<br />
Was treibt Sie an?<br />
Die Firma Piatnik wurde von meinem<br />
Ururgroßvater gegründet, ich bin daher<br />
die fünfte Generation. Ich möchte natürlich<br />
den Erfolg des Unternehmens<br />
fortsetzen und vergrößern.<br />
Auf welche eigene Leistung sind Sie<br />
besonders stolz?<br />
Auf die Entwicklung unserer Erfolgsprodukte<br />
Activity und Tick Tack Bumm und<br />
auf viele langjährige erfolgreiche Kooperationen<br />
mit Kunden und Verlagen.<br />
Wem würden Sie mit welcher Begründung<br />
einen Orden verleihen?<br />
Ich halte nicht viel von Orden.<br />
Wie können Sie am besten entspannen?<br />
Entspannen kann man am besten bei<br />
sportlichen Aktivitäten.<br />
Was war Ihr schönster Lustkauf?<br />
Der Ankauf meines blauen Ford<br />
Mustang Coupé, Baujahr <strong>19</strong>66.<br />
lhre Lieblingsfiguren der Geschichte?<br />
Mich beeindrucken verschiedene<br />
Staatsmänner und -frauen wie<br />
Churchill, Maria Theresia von Österreich<br />
oder erfolgreiche Unternehmer<br />
und Unternehmerinnen aus allen Ländern<br />
und Branchen.<br />
Was sind Kinder für Sie?<br />
Meine Söhne sind in meinem Leben<br />
sehr wichtig. Wir haben viel Zeit miteinander<br />
verbracht und ich bin sehr stolz<br />
auf sie. Generell sind die Kinder der<br />
Welt die Zukunft der Welt.<br />
Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?<br />
Man sieht nur mit dem Herzen gut.<br />
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.<br />
Ein sehr schöner Spruch von<br />
Exupéry.<br />
Was mögen Sie an sich gar nicht?<br />
Meine Ungeduld und das stetig steigende<br />
Körpergewicht.<br />
Was fehlt Ihnen zum Glück?<br />
Ich mag keine bösen Überraschungen.<br />
Sonst bin ich mit meiner Situation sehr<br />
zufrieden.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Yvonne S. Mayanna<br />
Verlag<br />
mf verlag – Yvonne S. Mayanna<br />
Hansjakobstraße 20<br />
78658 Zimmern o. R.<br />
Tel.: +49 7 41 94 20 09-0<br />
Fax: +49 7 41 94 20 09-<strong>19</strong><br />
<strong>planet</strong>.<strong>toys</strong>@mfverlag.de<br />
www.mfverlag.de<br />
Offizielles Organ<br />
Idee+Konzept<br />
Steffen Kahnt<br />
Objektleitung, Anzeigen & PR<br />
Christine Breitkopf<br />
Redaktion<br />
Ulrich Texter (verantw.)<br />
Corinna Grutza<br />
Dietmar Rudolph<br />
Rainer Scheer<br />
Steffen Kahnt<br />
Aboservice/Vertrieb/<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Susanne Adrian<br />
Lektorat<br />
Angelika Lenz<br />
Grafik hofmann medien GmbH<br />
Druckerei hofmann infocom GmbH<br />
Jahrgang 18. Jahrgang 20<strong>19</strong><br />
Jahresabonnement 36,- €<br />
Erscheinungsweise zweimonatlich<br />
Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge<br />
sowie die Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung<br />
des Herausgebers unzulässig und strafbar.<br />
Dies gilt besonders für Vervielfältigungen,<br />
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Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
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nur mit Genehmigung des Verlages. Bei<br />
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Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen<br />
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wird in jedem Falle ausgeschlossen.<br />
Es gelten die AGB, Gerichtsstand ist Rottweil.
The Spirit of Play<br />
www.spielwarenmesse.de<br />
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