Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004

Wissenswertes
KI schützt vor altersbedingten Krankheiten
Im Laufe des Lebens verändert sich der Erbgutstrang eines
jeden Menschen durch chemische Reaktionen und Ablagerungen
von Molekülen, was zu Krankheiten führen
kann. Nun haben Fraunhofer-Wissenschaftler im Projekt
«DrugTarget» eine Methode entwickelt, mit der sich der Zustand
des Erbguts schnell überprüfen lässt und die bei der
Entwicklung wirkungsvollerer Medikamente dienen soll.
Durch Umwelteinflüsse und die Lebensweise verändert
sich das Erbgut im Verlaufe der Jahre. Zu diesen Veränderungen
gehören Methylierungen, bei denen sich kleine Molekülbausteine
an bestimmten Stellen der DNA anlagern
und so zu Genveränderungen und in deren Folge zu Krankheiten
führen können. Damit ist die Methylierung ein Gradmesser
für die Alterung des Körpers, was Wissenschaftler
des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik
FIT dazu veranlasst hat, eine Methode zur Bestimmung
des biologischen Alters zu entwickeln. Bei dieser nimmt der
Anwender mit einem Wattestäbchen einen Abstrich von
seiner Mundschleimhaut und schickt diese an ein Labor,
welches eine genetische Analyse durchführt. Die hierbei gewonnenen
Daten über die Gene und den Methylierungszustand
der DNA werden anschliessend mit einer am Fraunhofer
IME entwickelten KI-Software analysiert. Aus diesen
Daten schliesst die Software dann auf das biologische Alter.
Nun arbeiten die Fraunhofer-Wissenschaftler schwerpunktmässig
an einem künftigen medizinischen Einsatz
ihrer Methode. Da bekannt ist, dass Methylierungen bestimmte
Gene blockieren, sollen nun Wirkstoffe gefunden
werden, die gezielt Methylierungen von Genen auflösen und
so die Entstehung bestimmter Krankheiten verhindern.
www.fit.fraunhofer.de
Während der Medica im November stellen
Forscher des Fraunhofer-Instituts ihre
Ergebnisse zum Projekt «Drug Target» vor.
Bild: Cerascreen
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