Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004
Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
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EDITORIAL<br />
DER AUGENÖFFNER<br />
Der Prototyp meines Fahrkartenautomaten<br />
hätte Bahnk<strong>und</strong>en jubeln lassen! Er gab<br />
für das gelöste Billet mehr Retourgeld<br />
als der Fahrgast zuvor eingeworfen hatte.<br />
Der Fehler für diese Freigiebigkeit lag im C++-<br />
Programm. Heute, sagen die Anbieter von Automationslösungen,<br />
sind solche Funktionalitäten sehr<br />
viel einfacher zu integrieren. Denn es wird nicht<br />
mehr programmiert, sondern parametriert. Und<br />
damit wären wir bei einem entscheidenden Punkt,<br />
der ein modernes Automationskonzept ausmacht.<br />
Dieses generiert zwar bei der Integration weiterhin<br />
einen gewissen Aufwand, ist aber in der Bedienung<br />
sehr einfach <strong>und</strong> lässt sich selbst von Ungelernten<br />
problemlos auf neue oder unerwartete Anforderungen<br />
anpassen.<br />
Wie diese modernen Automationskonzepte den<br />
Produktionsalltag verändern, fragten wir Holger<br />
H. Stephan. Als Director Operations verantwortet<br />
er bei Endress+Hauser im süddeutschen Maulburg<br />
eine Varianz von 75 Milliarden möglichen<br />
Kom binationen, die sich über die dort gefertigten<br />
25 Produktfamilien hinweg ergeben. Bei einer<br />
durchschnittlichen Losgrösse von 1 bis 2 eine wahre<br />
Herausforderung (ab Seite 22).<br />
Wieso ein Unternehmen seine Fertigung im Hochlohnland<br />
Schweiz automatisieren sollte, weiss Roger<br />
A. Bachmann aus Zofingen. Mit seiner Expertise<br />
hält er seit über zwanzig Jahren hiesige Unternehmen<br />
wettbewerbsfähig <strong>und</strong> schaffte damit bei vielen<br />
von ihnen etwas, was kaum einer für möglich<br />
hielt: zusätzliche Arbeitsplätze. Warum das so ist,<br />
beschreibt er ab Seite 26.<br />
Markus Back, Chefredaktor Print<br />
Die Komplettbearbeitung findet auch in<br />
Zeiten der Digitalisierung <strong>und</strong> erhöhter<br />
Automatisierung viel Zuspruch. Ich besuchte<br />
daher einen Werkzeugmaschinenhändler<br />
im luzernischen Eschenbach, um mehr<br />
darüber zu erfahren, mit welchen Wünschen <strong>und</strong><br />
Erwartungen ihn K<strong>und</strong>en konfrontieren.<br />
Es sollte für einmal mehr eine Art Verkaufsgespräch<br />
statt eines Interviews werden – <strong>und</strong> fast<br />
hätte ich die auf dem Foto hinter mir stehende<br />
Maschine gekauft! Was mich am meisten überraschte<br />
<strong>und</strong> immer wieder überrascht: Wie sehr ein<br />
Beratungsgespräch einem die Augen öffnen kann.<br />
Denn der Kauf zum Beispiel einer Maschine für die<br />
Komplettbearbeitung kann verb<strong>und</strong>en sein mit einer<br />
strategischen Neuausrichtung <strong>und</strong> hier wird<br />
ein wirklich guter Verkäufer zu einem regelrechten<br />
Sparringpartner.<br />
Meine gelernte Lektion: Den Kauf einer Maschine<br />
soll man nicht als notwendiges Übel sehen, sondern<br />
als eine lehrreiche Angelegenheit, die einem<br />
sogar die Augen öffnen kann für die Zukunft des<br />
eigenen Unternehmens.<br />
Eugen Albisser, Chefredaktor Online<br />
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