Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004

Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

TechnikundWissen
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09.10.2019 Aufrufe

MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE Weil Sie die Mitarbeitenden aus dem Prozess nehmen und diese nun darum herum ansiedeln, richtig? Genau. Aber es bestehen immer noch Ängste, dass Leute entlassen werden. Dabei verändert sich einfach die Arbeit. Die Mitarbeitenden müssen aber die Bereitschaft dazu mitbringen und lebenslang lernen. Wir bei Endress+Hauser unterstützen unsere Mitarbeitenden durch ein grosses Aus- und Weiterbildungsangebot und begleiten sie durch diesen Transformationsprozess. Endress+Hauser meldet jedes Jahr hunderte Patente an, die in bestehende oder neue Produkte einfliessen. Ab welchem Zeitpunkt der Produktentwicklung kommen Sie ins Spiel? Nachdem wir «Design for Manufacture and Assembly» als Methode eingeführt haben, bereits sehr früh. Wir beschäftigen uns auch hier weiterhin mit einem schlanken Produkteinführungsprozess. Und das macht absolut Sinn, da wir hinterher weniger Probleme im Produkteinführungsprozess haben. Das haben wir bei der Einführung unserer neuen radiometrischen Füllstandmessgeräte gesehen. Bei der Prototypen-Fertigung wurden wir nur noch mit kleinsten Themen konfrontiert. Welche Aufgabe kommt Ihnen hierbei zu und auf was haben Sie dabei besonders zu achten? Holger H. Stephan Seit September 2018 ist Holger H. Stephan Hauptbereichsleiter Operations und Mitglied der Geschäftsführung bei Endress+Hauser am Standort Maulburg. Vor seinem Wechsel zum Hersteller für Messgeräte verantwortete der studierte Ingenieur und Wirtschaftsingenieur bei Franke in der Schweiz die weltweite Produktion der Division Kitchen System. Davor war der Rheinländer für namhafte Industriefi rmen, darunter die Deutz AG, in leitender Funktion in der Produktion tätig. Sein Faible für «Lean» entwickelte er bei Porsche. Seine Freizeit verbringt der Vater zweier Töchter gern mit seiner Familie und im Sattel seiner Harley Davidson. Ein Thema ist das Design to Manufacturing, bei dem ich mit meinem Team kläre, ob ein Produkt überhaupt auto matisierbar herstellbar ist. Dabei geht es manchmal um ganz banale Dinge. Hier bei Endress+Hauser prüfen wir zum Beispiel, ob es in den Bereichen, in denen die Kabel durchgezogen werden, scharfe Kanten gibt oder wie leicht oder schwer sich ein Dichtungsring anbringen Cobots übernehmen im Werk Maulburg eintönige Arbeiten und tragen damit zur Qualitätssicherung bei. Bilder: Endress+Hauser 24 #004

lässt. Bleiben solche Dinge unentdeckt, wird es später gleich sehr teuer. Wegen der Zehnerregel der Fehlerkosten? Die ist nur das eine! Ein weiteres Thema sind die Zertifizierungskosten. Wenn wir an einem Produkt bestimmte Korrekturen vornehmen, müssen wir diese Zertifikate zum Teil für jedes Land neu beantragen. Das macht es aufwendig und sehr teuer. Vor welchen «Ideen» Ihrer Entwickler fürchten Sie sich am meisten? (lacht) Vor einer noch höheren Varianz – und vor Ideen, die durch unsere Kollegen in der Produktion nicht zu handhaben sind. Bei einem Produkt-Neuanlauf hatten wir kürzlich zum Beispiel ein Problem mit einer verdrehten Dichtung. FAULHABER BX4 Wir haben Präzision im Griff © Schunk Und wie haben Sie dieses Problem behoben? Mit einer kleinen Anpassung des Designs war das Problem gelöst. Solche Dinge lassen sich vermeiden, wenn Entwicklung und Produktion eng zusammenarbeiten. Wir versuchen das von Anfang zu verzahnen. Wenn man es nämlich beim ersten Mal gleich richtig hinbekommt, braucht es keine Ressourcen für Anpassungen und Änderungen. Wie überprüfen Sie eigentlich, ob Ihre Fertigung noch zeitgemäss ist? Da gibt es viele Ansätze. Einer ist beispielsweise, sich und seine Abläufe regelmässig zu hinterfragen. Dies geschieht bei uns in Form von Vision-Workshops. Ein anderer Ansatz sind Lean-Reisen, bei denen wir andere Firmen besuchen und schauen, wie diese fertigen. Kürzlich haben unsere Bereichsleiter und die Geschäftsleitung zum Beispiel die Firma Sick in Waldkirch besichtigt und konnten dort Ansätze sehen, die auch für uns sehr interessant sein könnten. Zum Schluss, welchen Rat haben Sie für andere Produktionsverantwortliche? Wir brauchen mehr Mut und Konsequenz in der Umsetzung von Ideen, wenn es um die Einführung von Lean-Prinzipien und Industrie 4.0 geht! Manches muss man einfach mal ausprobieren. Endress+Hauser | www.endress.com 1 make to order Cobot gesucht? In unserer Produktübersicht «Kollaborative Roboter» finden Sie ganz einfach den für Sie passenden Cobot. www.technik-undwissen.ch FAULHABER Antriebssysteme für elektrische Greifer Beim Greifen und Bewegen kleiner bis mittlerer Werkstücke sind flexible Kraft und hohe Geschwindigkeit ge fragt – ob im vollautomatischen oder kollaborierenden Betrieb. Elek trische Greifersysteme zeichnen sich dabei durch feinfühlige, flexible Greif kraft kontrolle und ein präzises, synchronisiertes Agieren auf kleinstem Raum bei maximaler Dynamik aus. Bei der Antriebslösung setzt der führende Hersteller auf die Techno logien und das Know-how von FAULHABER. www.faulhaber.com/gripper/de WE CREATE MOTION

lässt. Bleiben solche Dinge unentdeckt, wird es später<br />

gleich sehr teuer.<br />

Wegen der Zehnerregel der Fehlerkosten?<br />

Die ist nur das eine! Ein weiteres Thema sind die Zertifizierungskosten.<br />

Wenn wir an einem Produkt bestimmte<br />

Korrekturen vornehmen, müssen wir diese Zertifikate<br />

zum Teil für jedes Land neu beantragen. Das macht es<br />

aufwendig <strong>und</strong> sehr teuer.<br />

Vor welchen «Ideen» Ihrer Entwickler fürchten Sie sich<br />

am meisten?<br />

(lacht) Vor einer noch höheren Varianz – <strong>und</strong> vor Ideen, die<br />

durch unsere Kollegen in der Produktion nicht zu handhaben<br />

sind. Bei einem Produkt-Neuanlauf hatten wir kürzlich<br />

zum Beispiel ein Problem mit einer verdrehten Dichtung.<br />

FAULHABER BX4<br />

Wir haben<br />

Präzision<br />

im Griff<br />

© Schunk<br />

Und wie haben Sie dieses Problem behoben?<br />

Mit einer kleinen Anpassung des Designs war das Problem<br />

gelöst. Solche Dinge lassen sich vermeiden, wenn Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion eng zusammenarbeiten. Wir versuchen<br />

das von Anfang zu verzahnen. Wenn man es nämlich<br />

beim ersten Mal gleich richtig hinbekommt, braucht<br />

es keine Ressourcen für Anpassungen <strong>und</strong> Änderungen.<br />

Wie überprüfen Sie eigentlich, ob Ihre Fertigung noch<br />

zeitgemäss ist?<br />

Da gibt es viele Ansätze. Einer ist beispielsweise, sich<br />

<strong>und</strong> seine Abläufe regelmässig zu hinterfragen. Dies<br />

geschieht bei uns in Form von Vision-Workshops. Ein<br />

anderer Ansatz sind Lean-Reisen, bei denen wir andere<br />

Firmen besuchen <strong>und</strong> schauen, wie diese fertigen.<br />

Kürzlich haben unsere Bereichsleiter <strong>und</strong> die Geschäftsleitung<br />

zum Beispiel die Firma Sick in Waldkirch<br />

besichtigt <strong>und</strong> konnten dort Ansätze sehen, die auch<br />

für uns sehr interessant sein könnten.<br />

Zum Schluss, welchen Rat haben Sie für andere Produktionsverantwortliche?<br />

Wir brauchen mehr Mut <strong>und</strong> Konsequenz in der Umsetzung<br />

von Ideen, wenn es um die Einführung von Lean-Prinzipien<br />

<strong>und</strong> Industrie 4.0 geht! Manches muss man einfach mal<br />

ausprobieren.<br />

Endress+Hauser | www.endress.com<br />

1<br />

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Cobot gesucht?<br />

In unserer Produktübersicht<br />

«Kollaborative<br />

Roboter» finden Sie<br />

ganz einfach den für Sie<br />

passenden Cobot.<br />

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FAULHABER Antriebssysteme<br />

für elektrische Greifer<br />

Beim Greifen <strong>und</strong> Bewegen kleiner bis<br />

mittlerer Werkstücke sind flexible Kraft<br />

<strong>und</strong> hohe Geschwindigkeit ge fragt – ob<br />

im vollautomatischen oder kollaborierenden<br />

Betrieb. Elek trische Greifersysteme<br />

zeichnen sich dabei durch feinfühlige,<br />

flexible Greif kraft kontrolle<br />

<strong>und</strong> ein präzises, synchronisiertes<br />

Agieren auf kleinstem Raum bei maximaler<br />

Dynamik aus.<br />

Bei der Antriebslösung setzt der führende<br />

Hersteller auf die Techno logien<br />

<strong>und</strong> das Know-how von FAULHABER.<br />

www.faulhaber.com/gripper/de<br />

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