Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004
Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen. Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE Bild: Bosch Rexroth Schweiz AG Varianten ist ein durchgehendes Projektmanagement im ganzheitlichen Produkt-Entstehungsprozess», sagt er. Dabei sei die Orchestrierung aller beteiligten Funktionen, also der zeitgerechte Einsatz bewährter Projektmanagementmethoden wie FMEA oder DfMA, für den Erfolg entscheidend. Optimierung der Fertigung Alle vier befragten Automatisierer setzen ihre Lösungen und Produkte in den eigenen Fertigungen ein. Daher drängt sich unweigerlich die Frage auf, inwieweit sie mit diesen Unternehmen, die ihre Fertigung modernisieren wollen, unterstützen können? «Mit unserer Digital Enterprise Suite lassen sich alle Prozesse durchgängig digitalisieren: Vom Produktdesign über Produktionsplanung, Produktionsengineering und Produktion bis zum Service», sagt hierzu beispielsweise Michael Rom. Neben entsprechender Hard- und Software sowie dem Retrofit bietet Siemens unter «Consulting and Implementation for the Digital Enterprise» Beratungen an, um die Digitalisierungsmöglichkeiten eines Unternehmens zu analysieren. Deren Ergebnisse erhält der Ratsuchende in Form einer individuellen Roadmap für die digitale Transformation ausgehändigt. «Bosch Rexroth bietet bereits in Serie zahlreiche vernetzbare Lösungen an», antwortet Alfred Zeuner und ergänzt: «So führen intelligente Montagestationen mit dem digitalen Assistenzsystem Active Assist Mitarbeitende mit Hilfe von Bildern, Animationen oder Pick-to-Light durch die variantenreiche Montage und unterstützen damit aktiv bei der Fehlervermeidung.» Eine Art übergeordnete Instanz ist das Leitsystem Aprol, das B&R in seiner eigenen Produktion im oberösterreichischen Eggelsberg einsetzt. «Dieses erfasst zum Beispiel sämtliche Daten, die in einer vollvernetzten und intelligenten Produktion anfallen und wertet diese aus», so Paolo Salvagno. Darüber hinaus sind in ihm auch Kennzahlen wie die Gesamtanlageneffektivität ersichtlich, die einen Vergleich zwischen einzelnen Linien, Tagen oder Schichten gestatten. «Damit lassen sich Unstimmigkeiten sofort erkennen und Probleme leicht beheben», beschreibt Paolo Salvagno einen der vielen Vorzüge von Aprol. Tipps für Unentschlossene Auf was bei der Modernisierung der Fertigung zu achten ist und mit welchen Lösungen dabei die einzelnen Anbieter unterstützen, ist geklärt. Abschliessend stellt sich nun die Frage, welchen persönlichen Rat die Befragten geben? Dazu sagt Christoph Eggers von Phoenix Contact: «Stellen Sie alle Unternehmensprozesse auf den Prüfstand. Welche Daten werden wie und 20 #004
wann erzeugt? Sind diese robust und eindeutig? Wie werden diese weiterverarbeitet? Entwickeln Sie Standards – technisch, organisatorisch und im ständigen Lernen Ihrer Mitarbeiter. Prüfen Sie Prozessschritte fortwährend auf Digitalisierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten. Und zu guter Letzt: Bei allen Aktivitäten ist die Einbindung aller Interessengruppen, insbesondere des Betriebsrat, sehr wichtig.» Für Michael Rom von Siemens steht eine intensive Beratung an erster Stelle. Dies vermeide, dass orientierungslos möglichst viel ohne eine entsprechende Strategie digitalisiert werde. «Ausserdem bietet eine Beratung die Sicherheit, dass man sich mit sämtlichen Risiken auseinandersetzt, welche sonst im Tagesgeschäft untergehen», sagt er. Zu kleinen Schritten rät Paolo Salvagno von B&R und empfiehlt hierbei die Methode des Change-Managements. Bei diesem wird der Veränderungsprozess für eine strukturierte Abwicklung in mehrere Phasen gegliedert. «Die Mitarbeitenden sollten von Anfang an diesem Prozess beteiligt sein. Schliesslich stehen sie auch in einer modernen Fertigung im Zentrum und sollten daher die Möglichkeit haben, neue Arbeitsmethoden ausreichend zu testen, bevor sie umgesetzt werden», so Paolo Salvagno. Eine Strategie der kleinen Schritte empfiehlt ebenfalls Alfred Zeuner von Bosch Rexroth. «Dies ist einfacher und in aller Regel auch sinnvoller, anstelle mit einem grossen Neubau auf der grünen Wiese zu starten», meint er. Zudem müssen Unternehmen auch nicht das Rad neu erfinden und eigene Lösungen entwickeln, die im Nachgang einer aufwendigen Pflege bedürften. Reine IT-Lösungen erzeugten zwar enorm viele abstrakte Daten, diese hätten aber oftmals keinen praktischen Nutzen. «Suchen Sie sich daher einen Partner, der Ihre Fertigungsprozesse versteht und die Aufgaben mit Erfahrung, adaptierbaren Standardlösungen und offenen Standards abdeckt», rät er abschliessend. Bosch Rexroth Schweiz AG www.boschrexroth.ch B&R Industrie-Automation AG www.br-automation.com Phoenix Contact AG www.phoenixcontact.com Siemens Digital Industries www.siemens.ch Lesen Sie auf unserem Online-Portal, mit welchen Methoden und Massnahmen die Anbieter von Automationslösungen ihre Fertigung auf dem neuesten Stand halten. www.technik-und-wissen.ch Bild: B&R Industrie-Automation AG #004 21
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Bild: Bosch Rexroth Schweiz AG<br />
Varianten ist ein durchgehendes Projektmanagement<br />
im ganzheitlichen<br />
Produkt-Entstehungsprozess», sagt er.<br />
Dabei sei die Orchestrierung aller beteiligten<br />
Funktionen, also der zeitgerechte<br />
Einsatz bewährter Projektmanagementmethoden<br />
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DfMA, für den Erfolg entscheidend.<br />
Optimierung der Fertigung<br />
Alle vier befragten Automatisierer setzen<br />
ihre Lösungen <strong>und</strong> Produkte in den<br />
eigenen Fertigungen ein. Daher drängt<br />
sich unweigerlich die Frage auf, inwieweit<br />
sie mit diesen Unternehmen, die<br />
ihre Fertigung modernisieren wollen,<br />
unterstützen können? «Mit unserer<br />
Digital Enterprise Suite lassen sich alle<br />
Prozesse durchgängig digitalisieren:<br />
Vom Produktdesign über Produktionsplanung,<br />
Produktionsengineering <strong>und</strong><br />
Produktion bis zum Service», sagt hierzu<br />
beispielsweise Michael Rom. Neben<br />
entsprechender Hard- <strong>und</strong> Software<br />
sowie dem Retrofit bietet Siemens unter<br />
«Consulting and Implementation<br />
for the Digital Enterprise» Beratungen<br />
an, um die Digitalisierungsmöglichkeiten<br />
eines Unternehmens zu analysieren.<br />
Deren Ergebnisse erhält der Ratsuchende<br />
in Form einer individuellen<br />
Roadmap für die digitale Transformation<br />
ausgehändigt.<br />
«Bosch Rexroth bietet bereits in Serie<br />
zahlreiche vernetzbare Lösungen an»,<br />
antwortet Alfred Zeuner <strong>und</strong> ergänzt:<br />
«So führen intelligente Montagestationen<br />
mit dem digitalen Assistenzsystem<br />
Active Assist Mitarbeitende mit<br />
Hilfe von Bildern, Animationen oder<br />
Pick-to-Light durch die variantenreiche<br />
Montage <strong>und</strong> unterstützen damit<br />
aktiv bei der Fehlervermeidung.»<br />
Eine Art übergeordnete Instanz ist<br />
das Leitsystem Aprol, das B&R in seiner<br />
eigenen Produktion im oberösterreichischen<br />
Eggelsberg einsetzt. «Dieses<br />
erfasst zum Beispiel sämtliche<br />
Daten, die in einer vollvernetzten <strong>und</strong><br />
intelligenten Produktion anfallen <strong>und</strong><br />
wertet diese aus», so Paolo Salvagno.<br />
Darüber hinaus sind in ihm auch<br />
Kennzahlen wie die Gesamtanlageneffektivität<br />
ersichtlich, die einen Vergleich<br />
zwischen einzelnen Linien, Tagen<br />
oder Schichten gestatten. «Damit<br />
lassen sich Unstimmigkeiten sofort<br />
erkennen <strong>und</strong> Probleme leicht beheben»,<br />
beschreibt Paolo Salvagno einen<br />
der vielen Vorzüge von Aprol.<br />
Tipps für Unentschlossene<br />
Auf was bei der Modernisierung der<br />
Fertigung zu achten ist <strong>und</strong> mit welchen<br />
Lösungen dabei die einzelnen<br />
Anbieter unterstützen, ist geklärt. Abschliessend<br />
stellt sich nun die Frage,<br />
welchen persönlichen Rat die Befragten<br />
geben? Dazu sagt Christoph Eggers<br />
von Phoenix Contact: «Stellen Sie alle<br />
Unternehmensprozesse auf den Prüfstand.<br />
Welche Daten werden wie <strong>und</strong><br />
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