Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004
Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
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MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />
Von Markus Back<br />
Wie hält man seine Fertigung<br />
«modern»? «Alles<br />
beginnt mit den Mitarbeitenden<br />
<strong>und</strong> ihrer Bereitschaft<br />
zur Veränderung», so Alfred<br />
Zeuner. Seine überraschende Antwort<br />
begründet er mit den Erfahrungen, die<br />
Bosch Rexroth bei Industrie-4.0-<br />
Projekten in den eigenen Werken bislang<br />
machte: «Kleine, überschaubare<br />
Schritte führen zum Erfolg. Dann können<br />
die Mitarbeitenden die Entwicklung<br />
zur Fabrik der Zukunft aktiv mitgestalten<br />
<strong>und</strong> erleben die Fortschritte<br />
unmittelbar in der täglichen Arbeit.»<br />
Ein Erfolg bringender Schritt könnte<br />
für ihn die nachträgliche Vernetzung<br />
bereits installierter Maschinen sein,<br />
da die gewonnenen Daten sehr schnell<br />
zu einer messbar höheren Verfügbarkeit<br />
<strong>und</strong> stabileren Prozessen führten.<br />
In der modernen Fertigung arbeiten<br />
nach Beobachtung von Paolo Salvagno<br />
Mensch <strong>und</strong> Maschine sehr eng zusammen.<br />
Daher sucht B&R aktiv den<br />
Schulterschluss mit Universitäten<br />
<strong>und</strong> Fachhochschulen, um beispielsweise<br />
in der eigenen Fertigung die<br />
Montagearbeitsplätze für dieses neue<br />
Miteinander zu optimieren. So testet<br />
man derzeit gemeinsam mit der FH<br />
Oberösterreich Assistenzsysteme, die<br />
dieses Zusammenspiel perfektionieren<br />
sollen. Getestet werden dabei unter<br />
anderem Mixed-Reality-Brillen<br />
<strong>und</strong> kollaborative Roboter, welche die<br />
Mitarbeitenden beim Handling komplexer<br />
Teile aktiv unterstützen sollen.<br />
Einen anderen Ansatz hält Christoph<br />
Eggers von Phoenix Contact für zielführend:<br />
«Die Fertigung lässt sich nur<br />
mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
durch permanente Verbesserungsprojekte<br />
modern halten.»<br />
Hierbei seien jedoch ein Benchmarking<br />
sowie das Vertrauen auf die Kreativität<br />
der Mitarbeiter unerlässlich.<br />
Zudem müsse jeder neue Prozess hinterfragt<br />
sowie die Rollen <strong>und</strong> Organisationen<br />
angepasst werden. Eine sich<br />
für ihn daraus ergebende Konsequenz:<br />
Feste Unternehmenseinheiten, wie<br />
die IT, sind zukünftig Teil der Produktionsabläufe<br />
<strong>und</strong> daher in die Fertigung<br />
zu integrieren.<br />
Michael Rom von Siemens hat auf die<br />
Frage, wie ein Unternehmen seine Fertigung<br />
modern hält, eine überraschend<br />
einfache Antwort: «Durch den konsequenten<br />
Einsatz neuester Software <strong>und</strong><br />
Technologien.» Allerdings sei genau zu<br />
überlegen, was wann modernisiert<br />
werden solle. Denn nicht immer, weiss<br />
er, müsse eine Fertigung komplett erneuert<br />
werden, um konkurrenzfähig zu<br />
bleiben.<br />
Integration neuer Produkte in<br />
bestehende Fertigungslinien<br />
Während die Empfehlungen der Automatisierungsexperten<br />
bei der Frage,<br />
wie man seine Fertigung modern hält,<br />
unterschiedlich ausfallen, herrscht<br />
bei der Frage «Wie lassen sich neue<br />
Produkte oder Serien am besten in<br />
Alfred Zeuner<br />
Vertrieb Industrieanwendungen<br />
Bosch Rexroth Schweiz AG<br />
Paolo Salvagno<br />
Geschäftsführer Schweiz<br />
B&R Industrie-Automation AG<br />
Christoph Eggers<br />
Senior Director Productions PCC<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />
Michael Rom<br />
Head of Factory Automation<br />
Siemens Digital Industries<br />
eine bestehende Fertigung integrieren?»<br />
weitestgehend Konsens. Hier<br />
sind nach Ansicht von Paolo Salvagno<br />
variable Arbeitsplätze, die sich mit<br />
flexiblen Rüstfahrzeugen <strong>und</strong> Stecksystemen<br />
für Materialbehälter einfach<br />
<strong>und</strong> schnell anpassen lassen, entscheidend:<br />
«So lassen sich neue Produkte<br />
schnell <strong>und</strong> ohne mechanische<br />
Veränderungen an den Arbeitsplätzen<br />
in die Fertigung mitaufnehmen.» In<br />
Kombination mit einem ERP-System,<br />
in dem alle notwendigen Materialien<br />
<strong>und</strong> Arbeitsabläufe für die Mitarbeitenden<br />
hinterlegt sind, so der Geschäftsführer<br />
der B&R Industrie-Automation<br />
AG, lässt sich so die Fertigung<br />
schlank <strong>und</strong> dennoch effizient halten.<br />
Den Ausführungen von Paolo Salvagno<br />
schliesst sich Christoph Eggers von<br />
Phoenix Contact an. «Entscheidend<br />
für den Erfolg neuer Produkte oder<br />
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