PC_09_2019_FINAL_X1
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Michael Schär<br />
führt die Spitzengruppe<br />
auf der<br />
zehnten Etappe an.<br />
DER<br />
PARCOURS<br />
W<br />
ie Lotto Soudals Belgier Jens<br />
Keukeleire sagte, trug die Streckengestaltung<br />
zur Qualität<br />
des Rennens in diesem Jahr<br />
bei. „Nicht so langweilig, oder?“, sagte er<br />
lächelnd. „Ich glaube wirklich, das liegt<br />
an der Strecke. Wenn du dir die Etappenprofile<br />
anschaust, sind da viele Teams und<br />
Fahrer, wo du sagst, sie werden heute<br />
wahrscheinlich den Etappensieg anpeilen“,<br />
sagte er zu Procycling am ersten Ruhetag<br />
im Mannschaftshotel in Castres.<br />
"Das war wirklich aufregend. Es war<br />
meine erfreulichste erste Woche bei der<br />
Tour.“ Er verglich es mit früheren Jahren:<br />
„Ich erinnere mich, dass man früher zwei<br />
oder drei von diesen langen und langweiligen<br />
Flach etappen hatte, und in diesem<br />
Jahr hatten wir davon nur eine. Außerdem<br />
dauerte es im letzten Jahr neun Tage, bis<br />
eine echte Bergetappe kam.“<br />
„WENN DU DIR DIE PROFILE<br />
ANSCHAUST, SIND DA VIELE TEAMS<br />
UND FAHRER, WO DU SAGST, SIE<br />
WERDEN HEUTE WAHRSCHEINLICH<br />
DEN ETAPPENSIEG ANPEILEN.“<br />
Jens Keukeleire, Lotto Soudal<br />
In diesem Jahr kam auf der sechsten<br />
Etappe der erste Berg und der sogenannte<br />
„Super Planche“-Anstieg, der mit einem<br />
Kilometer Schotterpiste oberhalb des Skigebiets<br />
von Planche des Belles Filles in<br />
den Vogesen endete. Aus verschiedenen<br />
Gründen hatte die Etappe keine Auswirkungen<br />
auf die Gesamtwertung – anders<br />
als in vergangenen Jahren, als ein Fahrer<br />
hier das Gelbe Trikot holte und bis nach<br />
Paris trug. Eine Ausreißergruppe, die<br />
zweite des Rennens, machte den Etappensieg<br />
unter sich aus, und ein dritter neuer<br />
Fahrer, Giulio Ciccone von Trek-Segafredo,<br />
holte das Gelbe Trikot. Als sich der Staub<br />
gelegt hatte, hatten 14 Fahrer nicht mehr<br />
als 2:02 Minuten Abstand auf ihn. „Wir<br />
haben die 15 besten Klassementfahrer<br />
gesehen, aber wir haben keinen großen<br />
Kampf gesehen“, sagte Keukeleire.<br />
„Bevor das Rennen das Zentralmassiv<br />
erreichte, hatte das Peloton zwei Tage, wo<br />
wir dachten, das könnte ein Sprint sein<br />
oder etwas für Alaphilippe. Es ist mir wirk -<br />
lich aufgefallen, als wir einen ersten Blick<br />
auf den diesjährigen Parcours geworfen<br />
hatten, dass es eine schöne erste Woche<br />
der Tour würde“, fügte der Belgier hinzu.<br />
Arkea-Samsics Tour-Veteran Amaël<br />
Moinard sagte, die Fahrer hätten härter<br />
arbeiten müssen und seien erschöpfter.<br />
„Die Müdigkeit, die sich zu Beginn der<br />
Tour ansammelt, bedeutet, dass es am<br />
Ende sehr weh tun wird“, warnte der<br />
Franzose bei seiner elften Tour. „Es werden<br />
Fahrer einbrechen.“<br />
Vielleicht hatte Daryl Impey mit seiner<br />
Aussage ja doch recht.<br />
© Chris Auld<br />
SEPTEMBER <strong>2019</strong> | PROCYCLING 83