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ETAPPE<br />

21<br />

G<br />

SONNTAG, 28. JULI<br />

RAMBOUILLET ›<br />

PARIS CHAMPS-ÉLYSÉES<br />

128 KM<br />

L E<br />

T O U R<br />

20<br />

19<br />

E R A I N T<br />

THOMAS<br />

Honoré de Balzac schrieb einmal: „Wer<br />

Paris nicht regelmäßig besucht, wird nie<br />

wirklich elegant sein.“ Diesen Ratschlag<br />

hat die Tour in ihr Herz geschlossen. Seit<br />

der ersten Ausgabe im Jahr 1903 ist das<br />

Rennen jedes Jahr in der französischen<br />

Hauptstadt zu Ende gegangen, und nur<br />

für den Fall, dass die Fernsehbilder noch<br />

nicht elegant genug waren, schickte die<br />

ASO die Fahrer in diesem Jahr durch das<br />

Musée du Louvre. Caleb Ewan zeigte,<br />

dass er bei dieser Tour der König der<br />

Sprinter war, indem er an Dylan<br />

Groenewegen vorbeizog, um die letzte<br />

und prestigeträchtigste Etappe zu<br />

gewinnen, während Egan Bernal mit<br />

seinem Gesamtsieg nicht nur sein Team<br />

Ineos überragend vertrat, sondern vor<br />

allem sein Heimatland Kolumbien in eine<br />

neue Radsportära führte. Es war der<br />

erste Toursieg des 22-Jährigen, von dem<br />

wir in den nächsten Jahren sicher noch<br />

mehr sehen werden.<br />

ETAPPENERGEBNIS<br />

1 Caleb Ewan Lotto Soudal 3:04:08<br />

2 D. Groenewegen Jumbo–Visma gl. Zeit<br />

3 N. Bonifazio Total Direct Energie gl. Zeit<br />

dir Fußballteams wie Paris Saint-Germain<br />

anschaust, die alle guten Spieler kaufen,<br />

heißt das nicht, dass sie die Champions<br />

League gewinnen. Du brauchst die richtige<br />

Philosophie und Einstellung. Aber andere<br />

Teams haben sich gesteigert, und das<br />

ist gut für den Sport. Ich glaube, Sunweb<br />

hätte mit Dumoulin, wenn er fit gewesen<br />

wäre, vorne mitgemischt. Jumbo und Movistar<br />

waren stark. Die Teams holen auf.<br />

Warum, glaubst du, ist das so?<br />

Ich glaube, es sind nicht nur die Kapitäne<br />

und einzelne Fahrer in den Teams gut,<br />

sondern die ganzen Teams trainieren auf<br />

ähnliche Art zusammen. Es sind keine<br />

guten Nachrichten für uns, weil es für<br />

uns schwerer wird, aber es macht die Sache<br />

spannender.<br />

Holen die anderen Teams auf oder<br />

lässt Ineos nach?<br />

Wenn du jede Tour vergleichst, vergleichst<br />

du sie mit den Besten, die wir hatten, und<br />

es ist klar, dass wir in den Bergen nicht so<br />

stark waren wie sonst. Ich will damit nicht<br />

sagen, dass wir schwach waren, ich glaube<br />

nicht, dass wir schwächer als die meisten<br />

anderen Teams waren. Das Rennen war<br />

auch anders. Wir sind nicht gefahren, wie<br />

wir normalerweise fahren würden, weil<br />

wir das Gelbe Trikot nicht in unseren Reihen<br />

hatten. Das lässt es schwächer aussehen,<br />

als es eigentlich war.<br />

den 69, während ich vor dem Zeitfahren<br />

und selbst noch vor der Etappe zum Tourmalet<br />

67,5 wog, also ein gutes Kilo weniger.<br />

Das war nicht genug.<br />

Ein Kilo leichter scheint viel zu sein.<br />

War das eine Reaktion auf die Route?<br />

Eigentlich nicht. Ich habe versucht, so<br />

schlank und leicht wie möglich zu sein,<br />

und dann ging ich in die Tour und dachte:<br />

„Gut, ich bin leicht.“ Es scheint zwei<br />

Wochen vorher runterzugehen. Ich war<br />

konstant im oberen 67er-Bereich statt<br />

im mittleren 68er, also ein halbes Kilo<br />

und ein Kilo leichter.<br />

Wann war klar, dass du Bernal helfen<br />

musstest?<br />

Nach der Etappe über den Iseran.<br />

EIN JAHR VOLLER<br />

RÜCKSCHLÄGE<br />

© Getty Images, BettiniPhoto (Baskenland-Rundfahrt, Schweiz)<br />

GESAMTWERTUNG<br />

1 Egan Bernal Team Ineos 82:57:00<br />

2 Geraint Thomas Team Ineos +1:11<br />

3 Steven Kruijswijk Jumbo–Visma +1:31<br />

PUNKTEWERTUNG<br />

1 Peter Sagan Bora–hansgrohe 316<br />

2 Caleb Ewan Lotto Soudal 248<br />

2 Elia Viviani Deceuninck–QS 224<br />

BERGWERTUNG<br />

1 Romain Bardet AG2R La Mondiale 86<br />

2 Egan Bernal Team Ineos 78<br />

2 Tim Wellens Lotto Soudal 75<br />

NACHWUCHSWERTUNG<br />

1 Egan Bernal Team Ineos 82:57:00<br />

2 David Gaudu Groupama-FDJ +23:58<br />

3 Enric Mas Deceuninck–QS +58:20<br />

Beim Zeitfahren in Pau fehlten dir<br />

ein paar Prozent, sagtest du. Worauf<br />

führst du das im Nachhinein zurück?<br />

Und hat es sich nicht ausgewirkt,<br />

dass du die Tour de Suisse hinter dir<br />

hattest?<br />

Ich glaube nicht, dass die Tour de Suisse<br />

viel ausgemacht hat. Ich glaube, es hatte<br />

mehr mit meinen mangelnden Energiereserven<br />

zu tun. Ich war am Limit. Wir<br />

haben die Kohlehydrate, die ich nach jeder<br />

Etappe brauchte, abgewogen, und bis zu<br />

dem Punkt war ich direkt am Limit und<br />

hätte etwas mehr zu mir nehmen sollen.<br />

Ich glaube, das war es, was mir beim Zeitfahren<br />

und am Tourmalet zu schaffen gemacht<br />

hat. Nach dem Tourmalet dachte<br />

ich: „Mist, ich muss noch ein bisschen<br />

mehr in mich reinkriegen.“ Ich bin in Foix<br />

zurechtgekommen und fühlte mich den<br />

Rest des Rennens besser.<br />

War das anders als im letzten Jahr?<br />

Im letzten Jahr wog ich um die 68 Kilo<br />

und näherte mich in der letzten Woche<br />

TIRRENO–<br />

ADRIATICO<br />

Das Frühjahr des<br />

Walisers wird<br />

zerrissen, als er<br />

beim Rennen<br />

zwischen den<br />

Meeren auf der<br />

vierten Etappe mit<br />

Magenproblemen<br />

aussteigen muss.<br />

TOUR DE FRANCE<br />

ETAPPE 1<br />

Innerhalb der Drei-<br />

Kilometer-Marke<br />

stürzt er während der<br />

Sprintvorbereitungen<br />

der anderen Teams:<br />

„Zum Glück war ich<br />

ziemlich langsam.“<br />

BASKENLAND-<br />

RUNDFAHRT<br />

Die Teamkollegen<br />

von<br />

Thomas, Michał<br />

Kwiatkowski und<br />

Jonathan Castroviejo,<br />

kommen<br />

bei einem späten<br />

Sturz auf Etappe<br />

3 zu Fall.<br />

TOUR DE FRANCE<br />

ETAPPE 8<br />

Drei Kilometer vor<br />

dem letzten Anstieg<br />

kann Thomas nicht<br />

mehr ausweichen,<br />

als EF Drapacs<br />

Michael Woods vor<br />

ihm zu Fall kommt.<br />

TOUR DE<br />

SUISSE<br />

Der schwerste Rückschlag<br />

ist der Sturz auf<br />

der vierten Etappe, bei<br />

dem er sich einen Cut<br />

über dem rechten Auge<br />

zuzieht. Thomas muss<br />

das Rennen beenden,<br />

trainiert aber daheim in<br />

Monaco weiter.<br />

TOUR DE FRANCE<br />

ETAPPE 16<br />

Auf dem Weg nach<br />

Nîmes rutscht er in<br />

einer harmlosen<br />

Kurve ohne ersichtlichen<br />

Grund weg<br />

und fällt dabei auf<br />

die Schulter.<br />

120 PROCYCLING | SEPTEMBER <strong>2019</strong>

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