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PC_09_2019_FINAL_X1

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Auf dem Schotter<br />

im Finale von La<br />

Planche des Belles<br />

Filles startete<br />

Alaphilippe eine<br />

Attacke.<br />

© Getty Images (klein), Yuzuru Sunada<br />

Der Zeitfahrkurs<br />

in Pau lag Alaphilippe,<br />

dennoch war<br />

sein Sieg eine große<br />

Überraschung.<br />

Zu Beginn der Tour <strong>2019</strong> sagte uns<br />

der Groupama-FDJ-Performance-<br />

Direktor, was wir bereits über Julian<br />

Alaphilippe wussten. „Er ist ein Fahrer,<br />

der eine Laktattoleranz mit einem sehr<br />

hohen VO 2 max kombiniert“, teilte Fred<br />

Grappe der L’Équipe am Vorabend von<br />

Alaphilippes erstem Etappensieg der diesjährigen<br />

Tour in Épernay mit.<br />

„Der Puncheur ist am besten bei stärks -<br />

ten Belastungen von unter einer Minute.<br />

Er ist vergleichbar mit einem 400-Meter-<br />

Läufer – diese Art von Belastungen fürchten<br />

die Athleten am meisten, weil sie am<br />

heftigsten sind. Sie verursachen akute<br />

Schmerzen, und das muss man aushalten<br />

können.“<br />

Natürlich gewinnt ein Fahrer nicht<br />

Flèche Wallonne, Strade Bianche, Mailand–San<br />

Remo und die Clásica San Sebastián,<br />

ohne an seinen Stärken zu arbeiten.<br />

Alaphilippe ist wahrscheinlich der<br />

führende Puncheur der Welt. Zudem ist er<br />

wahrscheinlich der beste Radrennfahrer<br />

der Welt, zumindest bei den Männern.<br />

Kein anderer Fahrer gewinnt eine solche<br />

Bandbreite an Rennen wie Alaphilippe im<br />

Moment, und auch wenn derartige Systeme<br />

die Brillanz manchmal glätten, führt<br />

er alle wichtigen Ranglisten an – Procyclingstats,<br />

CQ Ranking und das World-<br />

Ranking der UCI. Es ist also nicht so, dass<br />

das nicht offensichtlich wäre.<br />

Doch obwohl wir wussten, dass er bei<br />

den hügeligen Klassikern gut war, hatten<br />

wir keine Ahnung, dass in Alaphilippe<br />

trotz seiner Proteste ein potenzieller Toursieger<br />

steckt – wenn auch nicht in diesem<br />

Jahr. Trotz seiner unwiderstehlicher Fahrweise<br />

über zweieinhalb Wochen war klar,<br />

dass es in den Alpen um ihn geschehen<br />

sein würde. Aber stellen Sie sich eine weniger<br />

gebirgige Tour vor, ein Rennen, das<br />

die Hochgebirgsgiganten von <strong>2019</strong> umgeht<br />

und sein Gefechtsfeld ins Mittelgebirge<br />

und auf schweres, welliges Terrain<br />

verlegt. Man kann davon ausgehen, dass<br />

ASO-Streckenplaner Thierry Gouvenou<br />

mit diesen Gedanken spielt.<br />

Alaphilippes Tour hätte nach dem energiegeladenen<br />

Angriff auf der 3. Etappe<br />

nach Épernay als Erfolg gelten können. Ein<br />

Etappensieg und ein paar Tage in Gelb,<br />

und er hätte es locker angehen lassen, Zeit<br />

verlieren, auf das Zentralmassiv und die<br />

Pyrenäen warten und ein zweites Gepunktetes<br />

Trikot und vielleicht noch eine<br />

Etappe gewinnen können. Stattdessen<br />

„DER PUNCHEUR IST AM BESTEN BEI STÄRKSTEN<br />

BELASTUNGEN VON UNTER EINER MINUTE. DIESE<br />

ART VON BELASTUNGEN FÜRCHTEN DIE ATHLETEN<br />

AM MEISTEN, WEIL SIE AM HEFTIGSTEN SIND.<br />

SIE VERURSACHEN AKUTE SCHMERZEN.“<br />

114 PROCYCLING | SEPTEMBER <strong>2019</strong>

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