Gleichaltrige können das besser - Personenverkehrsgesellschaft ...

Kulturausschuss des Kreistages billigt Projekt zur Ausbildung junger Schulbusbegleiter
"Gleichaltrige können das besser"
Borna. Schubsen, drängeln, randalieren - das ist Alltag im Schulbusverkehr. Künftig
sollen im Landkreis Leipzig Schüler selbst in den Bussen für mehr Ordnung und Sicherheit
sorgen. Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Kreistages leitete
jetzt einen Modellversuch für Busbegleitung in die Wege.
In Sachsen-Anhalt läuft das Projekt Schulbusbegleiter schon seit 2009, und das recht
erfolgreich, wie Karsten Bucksch berichtet. Er ist im Verein mit dem Namen Koordinierungsstelle
für Eltern, Kinder und Großeltern (KEG), der in Naumburg ansässig ist
und das Projekt ins Leben gerufen hat, für die Ausbildung der Schüler verantwortlich.
Genau das ist der Unterschied zu anderen Versuchen, mit Begleitpersonen Ruhe und
Ordnung in die Schulbusse zu bekommen: Hier übernehmen Schüler diese Aufgabe
selbst. Und Karsten Bucksch ist überzeugt: "Die Gleichaltrigen machen das viel besser."
An möglichst allen Schularten will der Verein Mädchen und Jungen von der siebenten
bis zur vorletzten Klasse ausbilden. Zunächst soll allen Schülern das Projekt vorgestellt
werden, dann können sich Interessierte bewerben. Bucksch rechnet mit zwei bis drei
Durchgängen, in denen ab November jeweils um die 20 Schüler ausgebildet werden
können. Wer die Anforderungen besteht, erhält einen Ausweis als Schulbusbegleiter.
Zum Programm gehört auch ein Erste-Hilfe-Kurs, wie er für den Führerschein nötig
ist. Das Geld für diesen Kurs zu sparen, ist ein Anreiz, sich für die Ausbildung zu bewerben.
Für manche ebenso die Tatsache, dass ein Teil der Ausbildung während der
Unterrichtszeit stattfindet, räumt Karsten Bucksch ein. Seiner Erfahrung nach liegt die
Motivation für die jungen Leute aber woanders: "Es gibt Probleme in den Bussen, und
die Schüler wollen sich einbringen und etwas ändern", sagt der Projektleiter.
Im Landkreis Leipzig findet der Modellversuch gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen
Thüsac statt, dessen Busse im Raum Borna/Geithain unterwegs sind, und mit
der Personenverkehrsgesellschaft Muldental (PVM). Die Geschäftsführer beider Unternehmen
erhoffen sich von dem Projekt nicht nur mehr Sicherheit in den Bussen,
sondern auch weniger Schäden. Leichtsinnig oder mutwillig beschädigte Sitze seien
Alltag und würden die Unternehmen jährlich um die 15000 Euro kosten. Allein schon
deshalb wollen sie das Projekt unterstützen. "Wenn es funktioniert", sagt PVM-
Geschäftsführer Andreas Kultscher, "steigert es die Attraktivität der Beförderung im
Bus." Sein Kollege von der Thüsac, Stephan Bog, ist gespannt darauf, "wie es funktioniert
und wie lange es anhält".
Egal ob aktuelle Linienänderungen, Fahrpläne oder Infos zur Busvermietung und unsere grün-weiße Flotte. Klicken Sie rein!
www.pvm-mtl.de
© 2012 PVM mbH | Leipziger Straße 79 | 04828 Deuben | Registergericht Leipzig HRB 7969 | Steuernummer: 238/11600296 | Geschäftsführer: A. Kultscher

Bevor der Verein KEG mit seiner Ausbildung im Landkreis beginnen kann, muss Karsten
Bucksch nach dem Beschluss im Ausschuss zunächst die Details mit dem Landratsamt
absprechen, Sponsoren suchen und die Schulen im Landkreis als Partner gewinnen.
Auch für die kann sich das Projekt Schulbusbegleitung auszahlen: Herrscht im
Bus weniger Stress, sind Schüler schon in der ersten Stunde aufnahmefähig und müssen
sich nicht erst beruhigen.
Aus der Leipziger Volkszeitung/MTK vom 19.09.2012 | www.lvz-online.de | LVZ-Aboservice: 0800 2181-020
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