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asphalt 06/19

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54. Jahrgang<br />

6 |20<strong>19</strong><br />

O k t o b e r<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Früher war alles besser.<br />

Bei uns ist noch vieles wie früher.<br />

Wirksamkeit von<br />

Rejuvenatoren<br />

Sicherheit im<br />

Straßenbau<br />

Verdichtung –<br />

Teil 1


STÄRKUNG DER<br />

INFRASTRUKTUR<br />

FÜR DIE NÄCHSTE<br />

GENERATION.<br />

OPTIMIEREN SIE IHRE INVESTITIONEN<br />

Was haben die kleinste Ammann Vibrationsplatte, die grösste Asphaltmischanlage und alle anderen<br />

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• Das Bekenntnis einer Familienunternehmung, die seit 150 Jahren erfolgreich in der<br />

Baubranche tätig ist, Versprechen von heute zu halten und zu wissen, was die Kunden<br />

morgen benötigen.<br />

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GMP-2249-00-DE | © Ammann Group


Meinung<br />

3<br />

Deutschland braucht<br />

ein Schulfach Technik<br />

Dr. Jörg Friedrich, Leiter Abteilung Bildung,<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

Foto: VDMA<br />

Technische Innovationen sind die entscheidende Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg und<br />

den Wohlstand in Deutschland. Technik durchdringt, insbesondere durch die Digitalisierung, alle<br />

Lebensbereiche. Herausforderungen wie der Klimawandel, die zunehmende Weltbevölkerung<br />

oder die Energiefrage sind ohne technische Lösungen nicht zu meistern. Dafür brauchen wir gut<br />

ausgebildeten Nachwuchs. Stattdessen steuern wir durch die demografische Entwicklung auf ein<br />

Fachkräfte-Problem zu.<br />

Junge Menschen beschäftigen sich in ihrer Freizeit kaum noch mit technischen Fragestellungen.<br />

Vorbei ist die Zeit, in der sie zu Hause am Moped rumgeschraubt oder ein Radio auseinandergenommen<br />

und wieder zusammengebaut haben. Jugendliche bedienen heute Computer, Smartphone<br />

oder E-Roller selbstverständlich, aber wie die Technik dahinter funktioniert, wissen die<br />

wenigsten.<br />

Der Grundstein für die Faszination und das Verständnis von Technik wird<br />

spätestens in der Schule gelegt. Eine umfangreiche Analyse der Lehrpläne<br />

an allgemeinbildenden Schulen, die der VDMA in allen Bundesländern<br />

durchgeführt hat, zeigt jedoch: Die überwiegende Mehrheit der<br />

jungen Leute in Deutschland kann die Schule abschließen, ohne je mit<br />

ausgewiesener Technikbildung in Berührung zu kommen.<br />

Technikunterricht vermittelt<br />

vor allem technische<br />

Handlungskompetenz.<br />

Wir sollten den Anspruch haben, dass alle jungen Leute die Schule mit einem Mindestmaß an<br />

technischer Kompetenz verlassen. In einem guten Technikunterricht lernen Schülerinnen und<br />

Schüler zu kreieren, zu planen, zu bauen und anzuwenden. Das fördert interdisziplinäres Denken,<br />

Teamarbeit, führt zu Technikmündigkeit und erschließt berufliche Perspektiven.<br />

Technikunterricht unterscheidet sich grundlegend von dem der Naturwissenschaften. Physik,<br />

Chemie und Biologie befassen sich vor allem mit den Gesetzmäßigkeiten der Natur. Technikunterricht<br />

vermittelt vor allem technische Handlungskompetenz. Deshalb kann Technikkompetenz<br />

nicht – wie heute meist üblich – nebenbei in den Fächern der Naturwissenschaften mit<br />

vermittelt werden.<br />

Deshalb fordert der VDMA ein eigenständiges Schulfach Technik in allen weiterführenden<br />

Schulen, mit eigenen Curricula, eigener Didaktik und einer entsprechenden Ausbildung der<br />

Lehrkräfte an den Hochschulen.<br />

Interessierte Leserinnen und Leser finden alle Studienergebnisse auf<br />

https://bildung.vdma.org/technikunterricht<br />

Streiten Sie mit uns für bessere technische Bildung<br />

Ihr Dr. Jörg Friedrich<br />

6|20<strong>19</strong>


4 Inhalt<br />

Früher war alles besser.<br />

Bei uns ist noch vieles wie früher.<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © Ullrich<br />

Asphalt-Titel-20<strong>19</strong>-210x232.indd 3 30.07.<strong>19</strong> 09:14<br />

Walz<strong>asphalt</strong>verladesilo-Anlagen vorgesehen<br />

für Langzeitlagerung (LZ)<br />

• > 90 h Lagerung von Asphalt<br />

> 60 h mit RC-Anteilen, ohne Beeinträchtigung<br />

der Mischgutqualität<br />

• Reduzierung der Energiekosten<br />

und Abgaswerte, verbesserter Umweltschutz<br />

• Nahezu Halbierung der Schad stoffexpositionen<br />

durch Temperatursenkung<br />

• Hoher Nutzungsgrad der Misch anlagen,<br />

Optimierung der Logistik/Erhöhung der<br />

Lieferflexibilität<br />

Ferner:<br />

• Lkw-Verwiegesystem über Druckmesszellen,<br />

Druckmessdosen oder Lkw-Waagen<br />

• Sicherheits-/Anlagenüberprüfungen nach<br />

DGUV-Vorschrift 54 (BGV D 8)<br />

• Anlagenmodernisierung/Nachrüstung/<br />

Erweiterung und Reparaturen<br />

Weitere infos unter www.fma-ullrich.de<br />

Flensburger Maschinenbau-Anstalt<br />

Ullrich GmbH & Co. KG<br />

Max-Planck-Straße 1 · 24941 Flensburg<br />

Tel. +49 (0) 461/90 30 50<br />

Fax +49 (0) 461/90 30 550<br />

Internet: www.fma-ullrich.de<br />

<strong>06</strong><br />

Arbeitssicherheit<br />

Es bedarf nach ASR A5.2 einer<br />

umfangreichen Planung, um<br />

Straßenbaustellen sicher zu<br />

gestalten und durchzuführen.<br />

Von Dipl.-Ing. Thomas Vogel<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

16<br />

Verdichtung<br />

Welche Möglichkeiten<br />

zeichnen sich ab, um eine<br />

noch gleichmäßigere<br />

Raumdichte erzielen zu<br />

können?<br />

Von Dr.-Ing. Ronald<br />

Utterrodt<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: DAV/hin<br />

6|20<strong>19</strong>


Inhalt<br />

5<br />

6|20<strong>19</strong><br />

46<br />

Quelle: Shell Bitumen<br />

Quelle: DAV/hin<br />

Die Hong-<br />

kong-Zhuhai-<br />

Macau-Brücke<br />

stellt höchste Anforderungen<br />

an Material und<br />

Logistik.<br />

Meinung<br />

Deutschland braucht ein Schulfach Technik 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt: Verdichtung<br />

Hinweise zur Verdichtung von Asphalt<br />

Von Dr.-Ing. Ronald Utterodt 16<br />

Menschen<br />

Ein guter Freund hat uns verlassen 22<br />

Zum Gedenken an Dipl.-Ing. Ulrich Halfmann 22<br />

Neuer Direktor des Landesamtes 23<br />

Doppeljubiläum in Kinding 24<br />

Termine<br />

Kalender 25<br />

Intern<br />

Pionier-Jahrgang feiert seinen Abschluss 26<br />

Englische Delegation empfangen 27<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Wirksamkeit und Performance von Rejuvenatoren<br />

Von Dr.-Ing. Daniel Gogolin und<br />

Tim Lümkemann, B. Sc. 28<br />

Technik<br />

Sicheres Arbeiten mit Bitumen<br />

Von Dr. Anja Sörensen 36<br />

Neue Dienstleistung im Verkehrswegebau 39<br />

Standardwerk zur baulichen Erhaltung 39<br />

Drei Fliegen mit einer Klappe 40<br />

Bewährtes auf den Prüfstand stellen 40<br />

Zugriffszahlen übersteigen Auflage 41<br />

Dünne Asphaltdeckschichten im Kalteinbau –<br />

vielseitig einsetzbar 42<br />

Spritzmaschinen nicht nur in neuem Design 44<br />

Thermoabschieber bringt Farbe in das Leben 44<br />

Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong> 45<br />

Kompetenz für eines der weltweit größten<br />

Brückenprojekte 46<br />

Leichter walzen mit dem Knick 49<br />

Asphaltbewehrung gegen Sanierungsstau 50<br />

Sanierung im Wirtschafts- und Industriezentrum<br />

Mexikos 52<br />

Hamburg Airport voll im Zeitplan 55<br />

Einkaufsführer<br />

Produkte für Profis 56<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 58<br />

100 Jahre Possehl-Stiftung 59<br />

6|20<strong>19</strong>


6 Aktuell<br />

ASR A5.2<br />

Für mehr Sicherheit im Straßenbau<br />

Am 21. Dezember 2018 wurde die Technische Regel für Arbeitsstätten „Anforderungen<br />

an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr<br />

– Straßenbaustellen“ ASR A5.2 im gemeinsamen Ministerialblatt (GMBl) bekannt gemacht<br />

und damit in Kraft gesetzt. Die ASR A5.2 konkretisiert die Arbeitsstättenverordnung.<br />

Sie gilt ab dem Datum der Bekanntmachung und entfaltet somit die Vermutungswirkung<br />

zur Einhaltung der Forderungen der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Sie<br />

ist auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)<br />

veröffentlicht und frei zugänglich.<br />

INFO<br />

Dieser Fachbeitrag<br />

basiert auf einem Vortrag,<br />

gehalten auf dem<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

20<strong>19</strong> in Willingen.<br />

Von Dipl.-Ing. Thomas Vogel<br />

Das Leben und die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen und die Erhaltung<br />

von Leben und Gesundheit auf Straßenbaustellen ist das höchste Ziel.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Neben der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht nach dem Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch (vgl. BGB § 823) sind zwei weitere Rechtsgrundlagen<br />

maßgeblich.<br />

Zum einen die Rechtsgrundlage zur sicheren Lenkung und Leitung<br />

des Verkehrs. Diese wird durch die Richtlinien für die Sicherung von<br />

Arbeitsstellen an Straßen (RSA-95) auf der Grundlage der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) umgesetzt/beschrieben. Maßnahmen zum Schutz<br />

der Beschäftigten auf Straßenbaustellen gehören nicht zum Regelungsumfang<br />

der RSA. Weitere Regelwerke hierzu sind u. a. die Zusätzlichen<br />

Technischen Vertragsbedingungen für die Sicherung von Arbeitsstellen<br />

an Straßen (ZTV-SA).<br />

Die Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten sind im Arbeitsschutzrecht<br />

geregelt. Für Arbeitsstellen an Straßen im Sinne der ASR A5.2 gelten<br />

u. a. das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), die Arbeitsstättenverordnung<br />

(ArbStättV), die Baustellenverordnung (BauStellV), die dazugehörenden<br />

Technischen Regeln als Konkretisierung der jeweiligen Verordnungen<br />

und die entsprechenden Unfallverhütungsvorschriften (UVVen, DGUV-<br />

Vorschriften). Die ASR A5.2 ist eine solche Technische Regel.<br />

Während sich das ArbSchG, die ArbStättV, die Technischen Regeln<br />

und die UVVen an die Unternehmer/Arbeitgeber richten, wendet sich die<br />

BauStellV an den Bauherrn. Hiernach ist der Bauherr verpflichtet, Bauvorhaben<br />

so zu planen, dass bei der Ausführung der Baumaßnahmen<br />

unter anderem die geltenden Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und<br />

Regeln zum Arbeitsschutz umgesetzt bzw. eingehalten werden können.<br />

Weiterhin ist er nach § 2 der Baustellenverordnung verpflichtet, in der<br />

Planungsphase und in der Ausführungsphase die allgemeinen Grundsätze<br />

nach § 4 Arbeitsschutzgesetz zu berücksichtigen. Hiernach muss<br />

er in seine grundsätzlichen Überlegungen u. a. den Stand der Technik<br />

mit einbeziehen. Der Stand der Technik wird insbesondere in staatlichen<br />

und berufsgenossenschaftlichen Regeln wie beispielsweise der ASR A5.2<br />

beschrieben. In der Planungsphase sind u. a. folgende Fragen zu klären:<br />

• Werden Arbeiten im Grenzbereich zum Straßenverkehr notwendig?<br />

Und wenn ja, in welcher Bauphase und in welchem zeitlichen Umfang?<br />

• Ist eine Vollsperrung möglich? Sind geeignete Umleitungsstrecken<br />

vorhanden? Welche Verkehrsart und Verkehrsstärke liegen vor?<br />

• Sind die vorhandenen Querschnitte/Baufeldabmessungen ausreichend,<br />

um die Verkehrsführung entlang der Baustelle aufrechtzuerhalten?<br />

ASR A5.2<br />

Zielsetzung und Anwendungs bereich<br />

„Die ASR A5.2 gilt für das Einrichten, Betreiben und den Abbau von<br />

Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Baustellen im Grenzbereich zum<br />

Straßenverkehr, bei denen durch den fließenden Verkehr Gefährdungen<br />

für die Beschäftigten entstehen können. Sie findet auch Anwendung für<br />

die dazugehörenden Verkehrssicherungsarbeiten.“ [ASR A5.2 Dez. 2018<br />

Abschnitt 2 Abs. 1] Die ASR A5.2 dient dem Schutz der Beschäftigten und<br />

findet nur in den Zeiten Anwendung, in denen sich Beschäftigte im<br />

Grenzbereich zum Straßenverkehr aufhalten müssen bzw. tätig werden.<br />

Sie soll in allen Planungsphasen berücksichtigt werden. Die ASR A5.2 gilt<br />

nicht für die Pannen- und Unfallhilfe sowie für Bergungs- und Abschlepparbeiten.<br />

Einrichten von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf<br />

Straßenbaustellen<br />

Bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Straßenbaustellen<br />

folgt die ASR A5.2 dem Arbeitsschutzgrundsatz, dass Gefähr-<br />

6|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Prinzipskizze zur Verdeutlichung unterschiedlicher Zuständigkeiten und<br />

Geltungsbereiche am Beispiel Sicherheitsabstände für Beschäftigte<br />

dungen in erster Linie möglichst vermieden und verbleibende<br />

Gefährdungen möglichst gering gehalten<br />

werden.<br />

Das bedeutet, dass als Erstes zu prüfen ist, ob die<br />

Gefährdung vollständig vermieden werden kann, z. B.<br />

in Form einer kompletten Umleitung/Überleitung des<br />

Verkehrs – Vollsperrung. Ist dies nach sorgfältiger Prüfung<br />

und Abwägung aller Randbedingungen nicht<br />

möglich, sind die Gefährdungen soweit wie möglich<br />

zu minimieren.<br />

Hierbei sind die erforderlichen Platzbedarfe für<br />

Arbeitsplätze, Verkehrswege, Sicherheitsabstände und<br />

technische Schutzmaßnahmen zu ermitteln. Zu<br />

berücksichtigen sind u. a. die freie Bewegungsfläche<br />

für<br />

• die Beschäftigten,<br />

• Mitgängerbetrieb,<br />

• durch das Arbeitsverfahren bedingtes Hinauslehnen aus Führer- und<br />

Bedienständen<br />

• Arbeits- und Schwenkbereiche von Maschinen,<br />

• Aufstell-/Lagerflächen für Materialien und Arbeitsmittel,<br />

• Baustellenein- und -ausfahrten,<br />

• Zufahrten für Rettungsdienste,<br />

• Fahrzeugrückhaltesysteme, aber auch<br />

• Abstände für die Standsicherheit von Baugruben und Gräben.<br />

Auch bei der Auswahl von Schutzmaßnahmen gilt das Arbeitsschutzprinzip,<br />

wonach die Maßnahmen mit der höheren Schutzwirkung Vorrang<br />

haben. Hierbei stehen die Transportablen Schutzeinrichtungen (Fahrzeugrückhaltesysteme)<br />

an erster Stelle. Können die Transportablen<br />

Schutzeinrichtungen nicht eingesetzt werden, beispielsweise wegen<br />

fehlender Aufstellflächen, Unterschreitung der Mindestaufbaulängen<br />

oder ihr Einsatz ist nicht verhältnismäßig, sind als nächste Maßnahme<br />

Verkehrseinrichtungen wie etwa Leitbaken oder Leitkegel zu verwenden.<br />

In Abhängigkeit der gewählten Schutzeinrichtung und der im Baustellenbereich<br />

zulässigen Höchstgeschwindigkeit werden Sicherheitsabstände<br />

in Querrichtung zum fließenden Verkehr (seitlicher Sicherheitsabstand<br />

S Q ) und in Längsrichtung zum ankommenden Verkehr (S L ) als<br />

Mindestmaße definiert. Können die Mindestmaße nicht eingehalten<br />

werden, sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung Schutzmaßnahmen<br />

festzulegen, die mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen<br />

Gesundheitsschutz für die Beschäftigten erreichen. Hierbei sind u. a. die<br />

• zulässige Höchstgeschwindigkeit des vorbeifließenden Verkehrs,<br />

• die Straßenführung,<br />

• fehlende Ausweichmöglichkeiten,<br />

• Fahrstreifenbreiten, Verkehrsart und Verkehrsdichte sowie die<br />

• Sichtverhältnisse<br />

zu berücksichtigen.<br />

Beispiele für geeignete Schutzmaßnahmen sind im Abschnitt 4.3 (3)<br />

und 4.5 (4) der ASR A5.2 exemplarisch genannt. Wären bei der Festlegung<br />

von Schutzmaßnahmen nach Abschnitt 4 (3) für die Verkehrsteilnehmer<br />

besondere Gefährdungen beispielsweise infolge erheblicher Behinderungen<br />

oder erheblicher Verkehrsbelastung zu erwarten, sind in Abstimmung<br />

mit den zuständigen Behörden des Arbeitsschutzes und des Straßenverkehrs<br />

die Schutzmaßnahmen festzulegen, die für Beschäftigte<br />

und Verkehrsteilnehmer gleichermaßen die größtmögliche Sicherheit<br />

gewährleisten. Aufgrund des dualen Arbeitsschutzsystems in Deutschland<br />

kommt in diesem Zusammenhang den staatlichen Arbeitsschutzbehörden<br />

und den zuständigen Unfallversicherungsträgern (Unfallkassen,<br />

Berufsgenossenschaften) die gleiche Bedeutung zu und sie sind an<br />

derartigen Abstimmungsgesprächen gleichermaßen zu beteiligen. Ein<br />

weiterer wichtiger Faktor ist die Ermittlung des erforderlichen Platzbedarfes<br />

für die Beschäftigten (Mindestbreiten B M ). Diesem kommt eine<br />

besondere Bedeutung zu, wenn sich Beschäftigte im Grenzbereich zum<br />

fließenden Verkehr aufhalten/aufhalten müssen. Dabei ist das erforderliche<br />

Mindestmaß B M auf 80 cm für Verkehrswege und reine Kontroll-,<br />

Steuer- und Bedientätigkeit, beispielsweise im Mitgängerbetrieb, festgelegt.<br />

Für durch das Arbeitsverfahren bedingte Hinauslehnen aus Führer-<br />

und Bedienständen von Fahrzeugen und Maschinen ist das Mindestmaß<br />

B M auf 40 cm festgelegt. Für manuelle Tätigkeiten ist der erforderliche<br />

Platzbedarf zu ermitteln. Hierbei darf der Wert von B M = 80 cm nicht<br />

unterschritten werden.<br />

Sicherheitsabstände<br />

Bei der Beschreibung der Sicherheitsabstände in der ASR A5.2 wurden<br />

für Standardsituationen unter Berücksichtigung existierender Maßvorgaben,<br />

Normen sowie der Rechtsprechung geschwindigkeitsabhängige<br />

Sicherheitsabstände festgelegt, welche soweit wie möglich die besondere<br />

Problematik des begrenzten Straßenquerschnitts berücksichtigen.<br />

Die in der ASR A5.2 beschriebenen Mindestmaße liegen zum Teil deutlich<br />

6|20<strong>19</strong>


8 Aktuell<br />

RSA-95 nicht eingehalten, Arbeitsstättenverordnung nicht eingehalten – Konsequenz:<br />

nicht akzeptable Arbeitsbedingungen in Verbindung mit erhöhten<br />

Gesundheits- und Unfallrisiken (Quelle: traffiConsult/Georg Beyer)<br />

unter den Maßen, die sich bei einer undifferenzierten Anwendung<br />

bereits existierender Maße auf die in der ASR A5.2 beschriebenen speziellen<br />

Situationen ergeben hätten. Somit bietet die Anwendung der<br />

Sicherheitsabstände aus der ASR A5.2 Planungs- und Rechtssicherheit<br />

bei gleichzeitig kleinstmöglichen noch vertretbaren Mindestmaßen für<br />

den hier standardmäßig beschriebenen Anwendungsfall.<br />

Was ändert sich durch die ASR A5.2<br />

Die ausreichende Bemessung der freien unverstellten Fläche des Arbeitsplatzes,<br />

die Vermeidung der Gefährdung der Beschäftigten durch Einwirkungen<br />

von außerhalb, ausreichende Sicherheitsabstände und geeignete<br />

Schutzvorrichtungen sind die seit Jahren geltenden Forderungen<br />

der ArbStättV, welche im Einzelfall im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung<br />

zu ermitteln sind.<br />

Die ASR A5.2 setzt keine neuen Maßstäbe/Sachverhalte, sondern konkretisiert<br />

diese Forderungen durch Maße und Grafiken.<br />

Damit unterstützt sie alle am Bau Beteiligten bei der Planung und<br />

Ausführung von Straßenbaumaßnahmen und gibt wichtige Orientierungshilfen<br />

bei der Entwicklung und Auswahl von Schutzmaßnahmen.<br />

Zusammenfassung<br />

In den letzten Jahrzehnten ist das Verkehrsaufkommen und insbesondere<br />

der Lkw-Anteil dramatisch gestiegen. Vor diesem Hintergrund werden<br />

Baumaßnahmen im Straßenverkehr immer komplexer. Es bedarf<br />

einer sorgfältigen und umfangreichen Planung um Straßenbaustellen<br />

sicher zu gestalten und durchzuführen.<br />

Als Veranlasser eines Bauvorhabens trägt der Bauherr eine wesentliche<br />

Verantwortung für die Planung und Durchführung des Bauvorhabens.<br />

Hier ist in der Planungsphase eine ganzheitliche Betrachtung (hinsichtlich<br />

z. B. Verkehrssicherheit, Arbeitsschutz, Lärmschutz, Umweltund<br />

Naturschutz, Interessen von Anliegern, Verkehrsteilnehmern und<br />

ausführenden Unternehmen) notwendig, um alle Aspekte aller Beteiligten<br />

umfassend zu berücksichtigen.<br />

Die Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA-<br />

95) regeln ausschließlich auf der Basis der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) die Maßnahmen zur Verkehrslenkung. Maßnahmen zum Schutz<br />

der Beschäftigten werden nicht erfasst. Diese sind in den Arbeitsschutzvorschriften,<br />

insbesondere im Arbeitsschutzgesetz, in der Arbeitsstättenverordnung,<br />

der Baustellenverordnung, den dazugehörenden staatlichen<br />

Regeln und den Unfallverhütungsvorschriften geregelt.<br />

Diese Arbeitsschutzvorschriften galten in der Vergangenheit und<br />

gelten auch in der Gegenwart. Daher wurden mit der ASR A5.2 keine<br />

neuen Regelungen geschaffen, sondern sie konkretisiert die seit Jahren<br />

geltenden Bestimmungen der Arbeitsstättenverordnung.<br />

Baustellen im Straßen-/Verkehrsbereich stellen alle Beteiligten vor<br />

große Herausforderungen. Hier treffen unterschiedliche Interessen und<br />

Rechtsvorschriften aufeinander. Begrenzte Straßenquerschnitte, Platzbedarfe<br />

für Bauverfahren und Verkehr und die zunehmende Verkehrsbelastung<br />

sorgen bei der Planung und Umsetzung von Straßenbaustellen<br />

für zusätzliche Problemstellungen.<br />

Hier stellt die ASR A5.2 ein modernes und flexibles Hilfsmittel dar,<br />

welches für alle am Straßenbau Beteiligten eine Orientierung bietet und<br />

wichtige Informationen zur Sicherheit auf Straßenbaustellen liefert.<br />

Durch das Einbeziehen wesentlicher Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

in der Planungsphase werden die Grundlagen geschaffen,<br />

in der Ausführungsphase geltende gesetzliche Bestimmungen einzuhalten,<br />

die Gefährdung für die Beschäftigten und die Verkehrsteilnehmer<br />

zu vermeiden oder zu reduzieren und gleichzeitig den Verkehr in der<br />

gewünschten Form aufrechtzuerhalten.<br />

Derzeit wird eine Handlungshilfe zur ASR A5.2 erarbeitet. Die Handlungshilfe<br />

beschreibt mögliche Maßnahmen und Lösungsansätze für<br />

beispielhaft ausgewählte unterschiedliche Baustellensituationen. Diese<br />

Anwendungsbeispiele stellen keine Regellösungen dar, sondern sollen<br />

für Planer, Ausschreibende und Ausführende praxisnahe Unterstützung<br />

und Hilfe bieten. Der Entwurf der Handlungshilfe wurde mit Stand Juni<br />

20<strong>19</strong> vorveröffentlicht.<br />

Grundsätzlich ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig und<br />

in allen Bau- und Planungsphasen mit allen Beteiligten in Kommunikation<br />

zu treten, um eine für alle zufriedenstellende, störungsfreie und<br />

sichere Straßenbaumaßnahme im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben<br />

durchzuführen.<br />

Denn eines ist klar: Das Leben und<br />

die Gesundheit sind das höchste Gut<br />

des Menschen und die Erhaltung von<br />

Leben und Gesundheit auf Straßenbaustellen<br />

ist unser gemeinsames<br />

Ziel.<br />

•<br />

LITERATUR<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Thomas Vogel<br />

BG BAU – Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft<br />

Fachabteilung Prävention<br />

Mail: thomas.vogel@bgbau.de<br />

Arbeitsschutzgesetz (2015), Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des<br />

Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der<br />

Beschäftigten bei der Arbeit, Stand 31. August 2015<br />

Arbeitsstättenverordnung (2017), Verordnung über Arbeitsstätten, Stand 21. Juli<br />

2017<br />

Baustellenverordnung (2017), Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

auf Baustellen, Stand 27. Juni 2017<br />

Bürgerliches Gesetzbuch (20<strong>19</strong>), Stand 31. Januar 20<strong>19</strong><br />

Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA-95), Stand <strong>19</strong>95<br />

Straßenverkehrs-Ordnung (2017), Stand 18. Mai 2017<br />

Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A5.2 Anforderungen an Arbeitsplätze<br />

und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr – Straßenbaustellen<br />

(2018), Stand 21. Dezember 2018<br />

6|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

9<br />

Conference & Networking<br />

2. Construction Equipment Forum<br />

Vom 26. bis 27. November findet in Mannheim das<br />

2. Construction Equipment Forum statt. Das Forum<br />

bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Sichtweisen in<br />

Zukunftsthemen der Bauindustrie neue Antriebe,<br />

Digitalisierung und Autonomisierung zu schärfen.<br />

Traditionelle Arbeitsweisen in der Bauindustrie treffen gegenwärtig<br />

auf die digitale Transformation. Dies eröffnet neue Möglichkeiten<br />

und Chancen für alle Akteure der gesamten Wertschöpfungskette Bau.<br />

Aktuell werden die Potenziale dieses Wandels noch nicht ausreichend<br />

genutzt. Damit nicht nur die Einzelinteressen durchgesetzt, sondern<br />

branchenübergreifende Lösungen geschaffen werden, ist ein offener<br />

Austausch und Transparenz in unserer Branche essenziell auf dem Weg<br />

zur digitalen Baustelle.<br />

Dieser persönliche Dialog findet zum zweiten Mal gemeinsam mit<br />

den Gründungspartnern Ammann, Wacker Neuson und Robert Bosch<br />

auf dem 2. Construction Equipment Forum 20<strong>19</strong> in Mannheim statt.<br />

Das zweitägige „Network & Conference Event“ bietet zahlreiche Möglichkeiten<br />

für Gespräche auf Managementebene mit den Experten von<br />

Abnehmern, Herstellern und Zulieferern der gesamten Baumaschinenindustrie.<br />

Die Konferenz mit begleitender Ausstellung ermöglicht Ihnen<br />

einen effizienten Zugang zu Best-Practice-Lösungen sowie hervorragende<br />

Kontakt- und Netzwerkmöglichkeiten.<br />

Unter dem Leitthema „Smart Construction Machines: Die digitale<br />

Bauindustrie 2025“ stehen auf der Konferenz die drei Themenfelder<br />

Smart Construction, neue Antriebe und Autonomisierung im Fokus.<br />

Abgerundet werden die jeweiligen Entwicklungsziele durch Berichte<br />

erfolgreicher Umsetzungsbeispiele.<br />

Mit dem Rabattcode CEF<strong>19</strong>COOP2 erhalten Sie 20 % Rabatt auf die<br />

Teilnehmertickets. Der Rabattcode ist im letzten Schritt der Onlineanmeldung<br />

unter www.constructionforum.de/anmelden einzugeben. Weitere<br />

Informationen zum Forum sind unter www.constructionforum.de<br />

verfügbar.<br />

•<br />

Das letzte Construction Equipment Forum fand 2018 in Hannover statt.<br />

(Quelle: IPM)<br />

BIM-Kompetenzzentrum<br />

Neue Technologien voranbringen<br />

Auf Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur (BMVI) und in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und<br />

Heimat (BMI) ist das Nationale BIM-Kompetenzzentrum<br />

auf den Weg gebracht worden. Die beiden Bundesministerien<br />

werden das Nationale BIM-Kompetenzzentrum<br />

gemeinsam betreiben und so für ein einheitliches<br />

und abgestimmtes Vorgehen im Infrastruktur- und<br />

Hochbau sorgen.<br />

Ziel des Kompetenzzentrums ist es, die Digitalisierung im Bauwesen<br />

zu beschleunigen. Mit Planung und Betrieb wurde die planen-bauen<br />

4.0 GmbH – zusammen mit 18 Partnern – beauftragt. Anlässlich der Vertragsunterzeichnung<br />

betonte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer:<br />

„Die Einrichtung des Kompetenzzentrums, in Ergänzung zur planmäßigen<br />

Umsetzung des Stufenplans, ist ein weiterer Meilenstein im Prozess<br />

der Digitalisierung des deutschen Bauwesens und eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Umsetzung von Bundesbauprojekten.“ Zudem böte die<br />

Methode „Building Information Modelling“ (BIM) die Möglichkeit, neue<br />

Technologien, wie beispielsweise Künstliche Intelligenz, Robotik und<br />

3D-Druck, künftig effektiv zu integrieren.<br />

Die digitale Planungsmethode BIM ermöglicht eine zuverlässige Kosten-,<br />

Qualitäts- und Terminkontrolle und fördert die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit in allen Phasen. Als zentrale öffentliche Anlaufstelle<br />

des Bundes für Fragen zum Thema Digitalisierung des Bauwesens, Qualitätssicherung<br />

und Koordination der BIM-Aktivitäten unterstützt das<br />

Nationale BIM-Kompetenzzentrum den Bund bei der Entwicklung und<br />

Umsetzung einer einheitlichen Normungs- und Open-BIM-Strategie, der<br />

Erarbeitung von Anforderungen und Maßstäben, der Aufstellung von<br />

Aus- und Fortbildungskonzepten, der Einrichtung und inhaltlichen<br />

Pflege eines BIM-Portals mit Datenbank, Prüfwerkzeugen und BIM-Objekten,<br />

der Entwicklung einer Strategie für BIM im Betrieb von Bundesliegenschaften<br />

und der Entwicklung einer Strategie für die nächsten<br />

Schritte nach 2020.<br />

Zu den Partnern gehören u. a. die Ruhr-Universität Bochum, Strabag,<br />

Technische Universität München sowie Via IMC, die Digitalsparte der<br />

Eurovia (Vinci). <br />

•<br />

6|20<strong>19</strong>


10 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË L125 Mit der Landesstraßenoffensive verfolgt die Landesregierung<br />

Schleswig-Holsteins das Ziel, den Sanierungsstau<br />

der vergangenen Jahrzehnte bis 2030 abzubauen und die In -<br />

frastruktur im Land wieder auf Vordermann zu bringen. Eine<br />

dieser stark geschädigten Landesstraßen ist die L125 zwischen<br />

Bargstedt und Nortorf. Die Unterfinanzierung des Landesstraßenhaushaltes<br />

und die damit verbundene Aufteilung in Straßennetze<br />

unterschiedlicher Priorität hatten in der Vergangenheit<br />

dazu geführt, dass bisher die Straße nur notdürftig geflickt<br />

werden konnte. Nunmehr ist es jedoch gelungen, durch eine<br />

maßgeschneiderte Erhaltungsstrategie und die Sicherstellung<br />

der Finanzierung der Landesstraßenmaßnahmen über das<br />

sogenannte Impulsprogramm, auch über eine Legislaturperiode<br />

hinaus, die L125 in 2021 zu finanzieren. ËËË A52/B225<br />

Die Arbeiten in der A52-Anschlussstelle Marl-Frentrop sowie<br />

die Sanierung der in diesem Bereich verlaufenden B225 sind<br />

abgeschlossen. Die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung<br />

Hamm hatte mit den Arbeiten Anfang Juni begonnen. Geplant<br />

war eine Bauzeit von zwei Monaten, die auch eingehalten werden<br />

konnte. Straßen.NRW investierte bei dieser Maßnahme<br />

2 Mio. Euro aus Bundesmitteln. ËËË A524 Anfang August<br />

begann die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld mit<br />

der Einrichtung einer Baustelle auf der A524 zwischen der<br />

Anschlussstelle Duisburg-Rahm und dem Autobahndreieck<br />

Breitscheid. Geplant ist bis Herbst 2020 diese Strecke grundhaft<br />

zu erneuern. Die A524 wird auf einer Länge von ca. 4 km saniert.<br />

Bei dem mit ca. 40 Jahren in die Jahre gekommenen Autobahnstück<br />

müssen die Entwässerung, der Gesamtaufbau der Fahrbahn<br />

(d. h. neue Frostschutzschicht und neue Tragschichten),<br />

die Fernmeldekabel sowie die Stahlschutzplankenanlagen<br />

erneuert werden. Saniert werden auch die Aus- und Auffahrten<br />

der innerhalb dieser Strecke liegenden Anschlussstelle Lintorf.<br />

In diesem Abschnitt werden auch 10 Brücken saniert. Die Baukosten<br />

betragen rund 10 Mio. Euro ËËË<br />

Foto: DAV/Hin<br />

Straßen.NRW<br />

Wie Drohnen beim<br />

Autobahnbau helfen<br />

Seit 2014 wird am Kreuz Recklinghausen gebaut. Die<br />

A43 soll künftig sechsspurig das hohe Verkehrsaufkommen<br />

besser bewältigen. Das Bauende rund um das AK<br />

Recklinghausen wird im November dieses Jahres sein.<br />

Wichtige Informationen für die am Bau Beteiligten sammeln<br />

dabei auch Drohnen.<br />

Mit Drohnen den Überblick behalten – gerade bei großen Projekten.<br />

(Quelle: Straßen.NRW)<br />

Ein Blick von oben macht die Dimension des Bauvorhabens am Kreuz<br />

Recklinghausen deutlich. Bevor hier Autos und Lkw mehr Platz<br />

bekommen, muss viel Boden bewegt werden. Wie viel tatsächlich am Ende<br />

von den Baggern ausgehoben oder aufgeschüttet worden ist, kann<br />

Michael Quente mithilfe der Drohnen-Daten ermitteln. „Wir erstellen aus<br />

der Luft ein digitales Aufmaß. Das ist nicht nur zu Dokumentationszwecken<br />

interessant, sondern hilft auch bei der Abrechnung“, erklärt der Vermessungsingenieur<br />

des Landesbetriebes Straßenbau NRW (Straßen NRW).<br />

Nur wenige Hundert Meter weiter östlich lässt Michael Quente die<br />

Drohne noch einmal aufsteigen. Dieses Mal über einer Wiese. Die rund<br />

5 ha große Fläche ist eine Ausgleichsfläche. Vor Beginn des Projekts<br />

„Neue A43“ wurde das Areal als Ackerland gebraucht. Seit 2016 aber<br />

finden Spaziergänger hier eine artenreiche Glatthaferwiese mit regionalem<br />

Saatgut. „Vor allem für die Planung solcher Flächen ist der Drohneneinsatz<br />

hilfreich“, erklärt Quente den Nutzen der Technik.<br />

Die Bilder aus der Luft helfen Straßen.NRW auch beim Dialog mit den<br />

Bürgern. Dort, wo ein neues Projekt geplant wird, reicht die Vorstellungskraft<br />

oft nicht aus, die Dimensionen realistisch einzuschätzen. Mithilfe<br />

der Drohnendaten lassen sich Wirklichkeit und planerische Ideen verschmelzen.<br />

„Die Visualisierungen, die wir zum Beispiel bei Bürgerinformations-Messen<br />

zeigen, werden immer sehr interessiert aufgenommen“,<br />

weiß Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW. „Vielen<br />

Anliegern können wir so die Angst vor einem neuen Projekt nehmen.“<br />

Auf der anderen Seite lassen sich mithilfe der umfangreichen Daten auch<br />

Alternativen visuell darstellen. „Gerade bei der frühen Bürgerbeteiligung<br />

können wir so ein Meinungsbild abfragen, welche Variante die beste<br />

Akzeptanz findet“, so Sauerwein-Braksiek.<br />

•<br />

6|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

11<br />

6|20<strong>19</strong>


12 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË B75 Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein<br />

erneuert die Fahrbahn der B75 zwischen der<br />

Abfahrt Skandinavienkai und Abfahrt Lübeck-Kücknitz auf der<br />

Richtungsfahrbahn Süd (Lübeck) auf einer Länge von gut 3 km.<br />

Die ersten Sanierungsarbeiten begannen Mitte August und<br />

sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Baukosten<br />

betragen insgesamt rund 4 Mio. Euro. ËËË B31 Nach<br />

rund vierjähriger Bauzeit wurde Ende Juli die neue Trasse der<br />

B31 zwischen Überlingen-West und Überlingen-Ost für den<br />

Verkehr freigegeben. Für die rund 4,5 km lange Strecke waren<br />

umfangreiche Erd- und Straßenbauarbeiten notwendig. Da die<br />

neue B31-Trasse aus Gründen des Lärmschutzes weitestgehend<br />

in Einschnitten verläuft, mussten hierfür circa 340.000 m³<br />

Boden abgetragen werden. Ein Teil des abgetragenen Erdreichs<br />

wurde zum Schutz vor Lärm zu Wällen entlang der Strecke<br />

aufgeschüttet. Des Weiteren wurden neben vielen weiteren<br />

Ingenieurbauten sieben Brückenbauwerke und zwei<br />

Regenwasserbehandlungsanlagen hergestellt. Bei der Planung<br />

wurde auf Natur-, Landschafts- und Umweltschutz besonders<br />

geachtet. Es wurden vielfältige Ausgleichsmaßnahmen entlang<br />

der neuen Strecken ausgeführt. Die Gesamtkosten der Maßnahme<br />

belaufen sich auf circa 34 Mio. Euro und werden vom<br />

Bund getragen. Die Kosten Dritter betragen circa 0,2 Mio. Euro.<br />

ËËË B64 Die Westumgehung der B64 soll den Ortskern von<br />

Eschershausen (Landkreis Holzminden) verkehrlich entlasten.<br />

Aktuell untersucht der Geschäftsbereich Hameln der Niedersächsischen<br />

Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr verschiedene<br />

Varianten für den Trassenverlauf. Diese neue Untersuchungsphase<br />

soll Ende 20<strong>19</strong>/Anfang 2020 abgeschlossen<br />

sein. ËËË B96 Zum Start der Sommerferien wurde das Herzstück<br />

der neuen B96 auf der Insel Rügen für den Verkehr freigegeben.<br />

Damit ist die B96 vom Festland bis nach Bergen<br />

durchgängig befahrbar. Das BMVI hat rund 65,4 Mio. Euro in<br />

den 7,1 km langen Teilabschnitt zwischen Samtens-Ost und<br />

Bergen investiert. Die neue B96 verfügt über zwei Fahrstreifen<br />

mit einer wechselseitigen Überholspur. Auch nördlich von Bergen<br />

laufen Bauarbeiten an der B96. Zwischen Strüssendorf und<br />

Ralswiek wird die Fahrbahn verbreitert und damit die Anbindung<br />

der Halbinsel Jasmund verbessert. Zudem ist für Bergen<br />

eine Ortsumgehung im Zuge der B<strong>19</strong>6 geplant. ËËË<br />

Foto: DAV/Hin<br />

Infrastruktur<br />

NRW investiert 2020 weiter<br />

auf Rekordniveau<br />

Das NRW-Verkehrsministerium setzt mit dem Haushalt<br />

2020 den Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf<br />

fort. Vernetzung und Digitalisierung, Reaktivierung von<br />

Schienenstrecken und Ausgaben in den Öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV) sowie der Ausbau des<br />

Radwegenetzes sind weitere Schwerpunkte im Haushaltsentwurf<br />

2020.<br />

Um die deutlich<br />

gestiegenen Planungen<br />

zu genehmigen, werden<br />

die zuständigen Bezirksregierungen<br />

personell<br />

gestärkt.<br />

Der Etat des Verkehrsministeriums soll im nächsten Jahr weiter steigen<br />

auf insgesamt 2,93 Mrd. Euro. Das sind 65 Mio. Euro mehr als in<br />

20<strong>19</strong>. Verkehrsminister Hendrik Wüst verspricht bei der Vorstellung der<br />

Haushaltseckdaten in Düsseldorf: „Wir erhöhen das Tempo. Mehr Personal<br />

für schnellere Planung und Genehmigung, Ausbau und Sanierung,<br />

mehr Mittel für Vernetzung und Digitalisierung. Die Investitionen in<br />

unsere Infrastruktur bleiben auf Rekordniveau. Noch nie zuvor wurde<br />

auch so viel Geld in das Radwegenetz<br />

in Nordrhein-Westfalen investiert<br />

wie heute.“<br />

Um die deutlich gestiegenen<br />

Planungen möglichst schnell zu<br />

genehmigen, werden die für<br />

Genehmigung zuständigen<br />

Bezirksregierungen personell<br />

gestärkt. Sie sollen acht Stellen für<br />

Planfeststellungen bekommen.<br />

„Voraussetzung für den Bauhochlauf<br />

ist ein Planungs- und Genehmigungshochlauf.<br />

In den vergangenen zwei Jahren gab es mehr Mitarbeiter<br />

für Planung. Jetzt machen wir weiter Tempo bei den Genehmigungen“,<br />

erklärte Wüst.<br />

Im Einzelnen sind 2020 für Investitionen in das Radverkehrsnetz 47<br />

Mio. eingeplant: 12,4 Mio. Euro für Radwege an Landesstraßen, 17,1 Mio.<br />

Euro für kommunalen Radwegebau, 9,25 Mio. für Radschnellwege und<br />

8,5 Mio. Euro für Radwege an Bundesstraßen. Das entspricht dem Niveau<br />

von 20<strong>19</strong>. Die Investitionen in die Landesstraßen sollen steigen: plus 5<br />

Mio. Euro für den Ausbau von Landesstraßen von 47 auf 52 Mio. Euro und<br />

plus 10 Mio. Euro für den Erhalt von Landesstraßen von 175 auf 185 Mio.<br />

Euro. Die Ausgaben für den kommunalen Straßenbau sollen ebenfalls<br />

steigen, um 5 Mio. Euro. Das Verkehrsministerium hatte im März 20<strong>19</strong> die<br />

Fördersätze von 60 auf 70 % erhöht: Finanzschwache Kommunen erhalten<br />

einen erhöhten Satz von 75 %. Für alle Kommunen beträgt die Förderung<br />

des kommunalen Anteils bei der Beseitigung und Sicherung von<br />

Bahnübergängen jetzt 80 % statt bisher 70 bzw. 75 %.<br />

Das Land kompensiert die Entflechtungsmittel des Bundes, die die<br />

Kommunen erhalten haben. Die Mittel werden je zur Hälfte für Projekte<br />

im ÖPNV oder im kommunalen Straßenbau verwendet. Nordrhein-Westfalen<br />

kompensiert diese Bundesmittel von 259,5 Mio. Euro vollständig<br />

aus dem Landeshaushalt. Der im vergangenen Jahr erhöhte Topf für<br />

kleinere Um- und Ausbaumaßnahmen von Landesstraßen (bis 3 Mio.<br />

Euro) wird auf dem Niveau von 20<strong>19</strong> mit 10 Mio. Euro weitergeführt. •<br />

6|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

13<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 5/<strong>19</strong><br />

1. Seite 26<br />

Konzept überzeugt<br />

auch im Badischen<br />

2. Seite 14<br />

Neue Idee für<br />

„Long life“<br />

3. Seite 42<br />

Zuverlässig den Zeitpunkt<br />

der Verkehrsfreigabe<br />

bestimmen<br />

4. Seite 32<br />

Detektion der Identität<br />

bitumenhaltiger Bindemittel<br />

anhand einer<br />

Visualisierung in Netzdiagrammen<br />

5. Seite 52<br />

Beim Asphaltrecycling<br />

muss die gesamte Prozesskette<br />

stimmen<br />

VDBUM-Förderpreis<br />

Zündende Ideen gefragt<br />

Den Fortschritt der gesamten Branche zu fördern und<br />

voranzutreiben – das ist das erklärte Ziel des VDBUM-<br />

Förderpreises. Der vom Verband der Baubranche, Umwelt-<br />

und Maschinentechnik ausgelobte Preis wird 2020<br />

bereits zum achten Mal verliehen.<br />

Gefragt sind Tüftler und kreative Köpfe, die mit ihren Einfällen den<br />

Einsatz von Baumaschinen und Komponenten noch wirtschaftlicher<br />

gestalten und mit klugen Bauverfahren die Effizienz auf der Baustelle<br />

weiter steigern. Der Ideenwettbewerb richtet sich in gleicher Weise<br />

an Auszubildende und erfahrene Praktiker aus Bauunternehmen sowie<br />

Meisterschüler, Studenten und Jungakademiker. Der Preis wird in drei<br />

Kategorien vergeben: „Innovationen aus der Praxis“, „Entwicklungen aus<br />

der Industrie“ und „Projekte aus Hochschulen und Universitäten“. Die<br />

Gewinner können sich in jeder Kategorie auf ein attraktives Preisgeld von<br />

2.500 Euro freuen. Pro Unternehmen oder Hochschule können maximal<br />

zwei Arbeiten für jede Kategorie eingereicht werden, die nicht älter als<br />

fünf Jahre sein sollten. Die Jury aus praxisnahen Anwendern, Herstellern<br />

und Wissenschaftlern wird die Einsendungen auswerten und zur Preisverleihung<br />

vorschlagen.<br />

Breite Öffentlichkeit für zündende Ideen: Alle eingereichten Arbeiten werden<br />

auf dem Seminar ausgestellt. (Quelle: VDBUM)<br />

Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 20<strong>19</strong> beim VDBUM einzureichen.<br />

Verliehen wird der Preis wieder auf einer Abendveranstaltung im<br />

Rahmen des VDBUM-Seminars 2020. <br />

•<br />

Kaltrecycling mit dem Schnorpfeil-Mixpaver:<br />

Kosten sparen – Rationell arbeiten – CO 2<br />

reduzieren<br />

Heinz Schnorpfeil Bau GmbH Kastellauner Straße 51 56253 Treis-Karden www.schnorpfeil.com Tel.: 02672 69 - 0 Fax: 02672 69 - 50<br />

6|20<strong>19</strong>


14 Aktuell<br />

Radschnellwege<br />

Landesministerium veröffentlicht<br />

Planungsleitfaden<br />

Bei Planung und Bau von Radschnellwegen können<br />

Kommunen ab sofort auf einen einheitlichen Leitfaden<br />

zurückgreifen. Den bundesweit ersten Planungsleitfaden<br />

für Radschnellverbindungen hat das nordrhein-westfälische<br />

Verkehrsministerium in Düsseldorf<br />

vorgelegt. Herausgeber des Planungsleitfadens Radschnellwege<br />

ist das Ministerium für Verkehr des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung des Landesbetriebs<br />

Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW),<br />

in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft fußgängerund<br />

fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise<br />

in Nordrhein-Westfalen (AGFS NRW) sowie dem Regionalverband<br />

Ruhr (RVR).<br />

Herausgeber des Planungsleitfadens<br />

Radschnellwege ist das Ministerium für<br />

Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

(Quelle: VM NRW)<br />

Mehr als zwei Jahre Bearbeitungszeit<br />

stecken in dem<br />

150-seitigen Werk, das von Radverkehrsexperten<br />

aus der nordrhein-westfälischen<br />

Landes- und<br />

Kommunalverwaltung erstellt<br />

wurde. Es enthält mehr als 90<br />

Abbildungen und 20 detailreiche<br />

Prinzipskizzen für die Planung<br />

von Kreuzungen und Einmündungen.<br />

Der Leitfaden wird<br />

zukünftig fortlaufend aktualisiert<br />

und erweitert. „Radverkehr wird immer mehr zum Pendlerverkehr, weil<br />

mehr Menschen zum Beispiel mit Pedelecs oder E-Bikes auch längere<br />

Strecken zur Arbeit fahren. Bei Bau und Planung von Radschnellwegen<br />

sind deshalb einheitliche und verbindliche Standards wichtig, denn nur<br />

so kann die hohe Qualität der Strecken erreicht werden“, sagte Verkehrsminister<br />

Hendrik Wüst.<br />

Für den Radverkehr stellt Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr rund<br />

47,25 Mio. Euro zur Verfügung – allein 9,25 Mio. Euro entfallen auf Planung<br />

und Bau von Radschnellwegen. Radschnellwege sind besonders<br />

breite und komfortabel zu befahrende Radwege, auf denen Radfahrer<br />

möglichst ohne Umwege und ohne Unterbrechungen durch Kreuzungen<br />

ihr Ziel erreichen können.<br />

„Durch die Einführung des Leitfadens werden erstmals einheitliche,<br />

klar definierte und transparente Abläufe geschaffen“, sagt Straßen.<br />

NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek. „Dadurch können Abstimmungen<br />

zwischen den Projektbeteiligten vereinfacht und beschleunigt<br />

werden.“ Und noch etwas ist der Direktorin des Landesbetriebes wichtig:<br />

„Der Leitfaden gewährleistet, dass Planung, Bau und Betrieb – unabhän-<br />

Ziel des Planungsleitfadens ist es, einheitliche Standards zu schaffen. (Quelle: ADFC)<br />

gig davon, wer die Federführung hat – eine gleichbleibende und hohe<br />

Qualität haben.“<br />

„Aus Sicht der Radfahrenden sind mit dem Planungsleitfaden ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild und besondere Qualitätskriterien verbunden“,<br />

so Martin Tönnes vom Regionalverband Ruhr. „Was für den Autoverkehr<br />

seit Jahrzehnten selbstverständlich ist, wird für die Fahrradmobilität<br />

bei den Radschnellwegen jetzt auch Realität.“<br />

„Dieser Leitfaden schafft Planungssicherheit für alle Kommunen, die<br />

Radschnellverbindungen planen. Wir hoffen, dass wir damit die Planung<br />

und den Bau dieser wichtigen Infrastrukturelemente deutlich vorantreiben<br />

können und damit auch der Mobilitätswende einen Schub verpassen“,<br />

freut sich Christine Fuchs, Vorstand der AGFS NRW.<br />

Die Online-Version der Loseblattsammlung steht ab sofort unter<br />

www.radschnellwege.nrw/#fachinfo zur Verfügung. Als Druckversion<br />

erscheint der Leitfaden mit dem Titel „Radschnellverbindungen in NRW<br />

– Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb“ in Kürze. •<br />

Die perfekte Ergänzung<br />

Die perfekte Ergänzung zum Planungsleitfaden für Radschnellverbindungen<br />

des Landes ist die überarbeitete Neuauflage des Leitfadens<br />

„Asphalt im Radwegebau“ des Deutschen Asphaltverbands<br />

(DAV) e.V. Das Werk wendet sich an Mitarbeiter in Verwaltungen,<br />

Kommunen oder Ingenieurbüros und zeigt, wie und wo Asphalt<br />

am besten eingesetzt wird: Von der Planung und Ausschreibung<br />

über die Auswahl der richtigen Asphaltmischgutart und -sorte bis<br />

hin zum Einbau und den baulichen Erhaltungsmaßnahmen. Hierzu<br />

hat ein Redaktionsteam praxisorientierte Tipps und Empfehlungen<br />

erarbeitet, die den Leser von deren jahrelangen Erfahrungen<br />

im Radwegebau profitieren lassen. Im Einzelnen enthält der<br />

DAV-Leitfaden Kapitel zu den Themen Planung, Bau, Grundsätze<br />

und Prüfungen, Bauliche Erhaltungsmaßnahmen in Anlehnung an<br />

die ZTV BEA-StB sowie Hilfen für das Erstellen des Leistungsverzeichnises.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt<br />

bildet die Analyse möglicher Schäden<br />

und Tipps zu deren Vermeidung. Der<br />

Leitfaden „Asphalt im Radwegebau“<br />

kann als Druckwerk auf der Homepage<br />

des Deutschen Asphaltverbandes unter<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de bestellt werden. Für<br />

Vertreter der öffentlichen Hand und<br />

Ingenieurbüros sowie für Studenten ist<br />

dies kostenfrei. Darüber hinaus steht<br />

das Werk dort auch zum Download im<br />

PDF-Format zur Verfügung.<br />

Bildquelle: DAV<br />

6|20<strong>19</strong>


Aktuell<br />

15<br />

KURZMELDUNGEN<br />

24-Stunden-Baustelle<br />

In diesem Jahr realisiert das baden-württembergische<br />

Verkehrsministerium auf den<br />

Autobahnen insgesamt fünf Fahrbahndeckenerneuerungen<br />

im 24-Stunden-Betrieb. Verkehrsminister<br />

Hermann: „Mit der Bauwirtschaft<br />

haben wir uns darauf verständigt, die<br />

Anzahl der 24-Stunden-Baustellen in den<br />

kommenden Jahren schrittweise weiter zu<br />

erhöhen, sodass sich die Bauunternehmen<br />

darauf einstellen können und eine verlässliche<br />

Perspektive haben.“<br />

Halbjahresbilanz<br />

Mit 1.200 Fahrzeugen wurde für die Schwarzmüller-Gruppe<br />

in Deutschland im ersten<br />

Halbjahr ein neuer Höchststand beim Absatz<br />

erreicht. In Deutschland strebt die Gruppe<br />

eine Verdoppelung des Marktanteils von 5<br />

auf 10 % an. Mitte 20<strong>19</strong> sei man bei 6 % angelangt,<br />

meldet das Unternehmen. In der<br />

Gruppe wurden 20<strong>19</strong> in den ersten sechs<br />

Monaten 5.238 Fahrzeuge hergestellt,<br />

gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs<br />

von 9 % (2018: 4.8<strong>19</strong> Fahrzeuge).<br />

Klimaneutralität<br />

Volvo Construction Equipment (Volvo CE) hat<br />

angekündigt, rund 1,5 Mio. Euro am Standort<br />

Eskilstuna in Schweden zu investieren.<br />

Dadurch soll unter anderem eine Innovationsarena<br />

für die Vorführung von elektrischen<br />

und autonomen Maschinen, eine neue<br />

F&E-Teststrecke sowie ein System zur Energierückgewinnung<br />

für das Werk entstehen.<br />

Dafür wird u. a. das derzeit 45 ha große<br />

Demogelände im Kundenzentrum um weitere<br />

12 ha erweitern, insbesondere für die<br />

Erprobung seiner elektrischen und autonomen<br />

Maschinen, aber auch zu Demonstrationszwecken<br />

für aktuelle Maschinenangebote.<br />

Test-Center<br />

BHS-Sonthofen hat im Juli in Sonthofen ein<br />

neues Test-Center eingeweiht. Mit der Investition<br />

in Höhe von 3,8 Mio. Euro unterstreicht<br />

die Unternehmensgruppe ihre führende<br />

Position als Prozessberater und Lösungsanbieter<br />

auf dem Gebiet der mechanischen<br />

Verfahrenstechnik mit den Schwerpunkten<br />

Mischen, Zerkleinern, Recyceln und Filtrieren.<br />

In dem Test-Center führt BHS künftig an<br />

allen von ihr angebotenen Maschinen und<br />

Verfahren Versuche im Produktionsmaßstab<br />

durch.<br />

Bitumenverbrauch<br />

„Wir sehen eine Stabilisierung der Nachfrage“<br />

Eurobitume Deutschland meldet, dass in Deutschland<br />

im Jahr 2018 rund 2 Mio. t Bitumen verbraucht wurden.<br />

Wichtigster Einsatzbereich ist der Straßenbau. Der Anteil<br />

polymermodifizierter Bitumen (PMB) im Straßenbau<br />

betrug 2018 mehr als 25 %.<br />

Unter Berücksichtigung der von Eurobitume Deutschland erfassten<br />

Daten wurden in Deutschland im Jahr 2018 2,<strong>19</strong> Mio. t Bitumen<br />

verbraucht (+0,67 %; 2018: 2,18 Mio. t Bitumen). Wichtigster Einsatzbereich<br />

ist der Straßenbau mit 1,67 Mio. t, entsprechend ca. 76,1 % des<br />

Bitumenverbrauchs (Rückgang von 2,4 % gegenüber Vorjahr; 2017: 1,71<br />

Mio. t). 2018 wurden im Sektor Dach- und Dichtungsbahnen 0,311 Mio. t<br />

abgesetzt (14,2 %; +8,4 % gegenüber 2017; 2017: 0,287 Mio. t), in der<br />

sonstigen Industrie 0,214 Mio. t (9,7 %). Der Anteil polymermodifizierter<br />

Bitumen (PMB) im Straßenbau betrug 2018 mehr als 25 %.<br />

Anja Sörensen, Direktorin von Eurobitume Deutschland, sagte dazu:<br />

„Die Mitglieder von Eurobitume Deutschland sehen in dieser Entwicklung<br />

eine Stabilisierung der Nachfrage. Allerdings verzeichnen wir im Jahr 2018<br />

auch einen leicht zurückgegangenen Bitumenabsatz im Straßenbau, der<br />

weiterhin deutlich unter dem der Jahre bis 2012 liegt. Die Bedeutung der<br />

Straßeninfrastruktur für unsere Gesellschaft und die Notwendigkeit von<br />

Investitionen in ihre Erhaltung sind mittlerweile allgemein anerkannt. Wir<br />

begrüßen es sehr, dass unser Engagement, das wir gemeinsam mit unseren<br />

Partnern kontinuierlich umsetzen, grundsätzlich zu einem positiven<br />

Umfeld für nachhaltige Investitionen in die Straßeninfrastruktur geführt<br />

hat, und hoffen, dies zukünftig auch anhand der Nachfrage nach Bitumen<br />

in Deutschland belegen zu können. Die Bedeutung des Exports von Bitumen<br />

für die in Deutschland ansässige Industrie bewegt sich weiterhin auf<br />

hohem Niveau, wie die Zahlen des BAFA zeigen.” <br />

•<br />

6|20<strong>19</strong>


16 Schwerpunkt: Verdichtung<br />

In der Asphaltbranche besteht<br />

die falsche Auffassung, dass<br />

sich der Verdichtungserfolg<br />

beim Einsatz selbstregelnder<br />

Walzen ganz automatisch einstellt.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Selbstregelnde Walzen – Teil 1<br />

Hinweise zur Verdichtung<br />

von Asphalt<br />

Für Asphaltschichten werden beachtliche Nutzungszeiten gefordert, weshalb es u. a.<br />

darauf ankommt, nicht nur eine anforderungsgerechte, sondern auch eine möglichst<br />

gleichmäßige Raumdichte zu erzielen. Selbstregelnde Walzen leisten dazu in zunehmendem<br />

Maße einen beachtlichen Beitrag. In der Branche hat sich die Auffassung<br />

manifestiert, dass sich dabei der Verdichtungserfolg ganz automatisch einstellt. Mit<br />

dem vorliegenden, populärwissenschaftlich gehaltenen Artikel aus dem vom Deutschen<br />

Asphaltinstitut (DAI) veröffentlichten Artikel [12] wird der Frage nachgegangen,<br />

ob diese Annahme berechtigt oder zu relativieren ist und welche Möglichkeiten<br />

sich abzeichnen, um eine noch gleichmäßigere Raumdichte erzielen zu können.<br />

Von Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Verdichtung<br />

17<br />

Einführung und Problemstellung<br />

Die ökonomischen Zukunftschancen einer Gesellschaft<br />

sind abhängig von der Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems.<br />

Die überwiegend in Asphaltbauweise angelegten<br />

Verkehrswege bilden das Rückgrat für die Wirtschaftskraft<br />

einer Industrienation. Für Asphaltschichten werden<br />

in Deutschland – wie in vielen anderen Ländern auch –<br />

beachtliche Nutzungszeiten gefordert [7]. Die öffentlichen<br />

Haushalte können mittelfristig nur über die Verbesserung<br />

der Qualität – auch der Verdichtungsqualität der<br />

Asphaltstraßen – entlastet werden, weshalb neben der<br />

Planung vor allem der Ausführung der einzelnen Asphaltschichten<br />

besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden<br />

muss. Folglich kommt es darauf an, nicht nur eine anforderungsgerechte,<br />

sondern auch eine möglichst gleichmäßige<br />

Raumdichte zu erzielen.<br />

Zu Beginn der <strong>19</strong>80er-Jahre kam der Gedanke auf, den<br />

ubiquitären Abweichungen von einem vorgegebenen<br />

Walzschema mit dem Einsatz selbstregelnder Walzen zu<br />

begegnen, um Kornzertrümmerungen gezielt vermeiden<br />

zu können. Auch wenn heute die Möglichkeit besteht,<br />

dem Walzenfahrer die Lage und die Anzahl der Überfahrten<br />

fortlaufend grafisch anzuzeigen, so kann nur mit dem<br />

Einsatz dieser Verdichtungstechnologie sichergestellt<br />

werden, dass zum einen die Vibration nur innerhalb des<br />

für das jeweilige Asphaltmischgut zulässigen Temperaturbereiches<br />

genutzt und zum anderen der dynamische<br />

Anteil an der Verdichtungsenergie ausschließlich dort<br />

bereitgestellt wird, wo dieser (noch) erforderlich und<br />

reduziert wird, wo er überflüssig ist. Im vorliegenden Beitrag<br />

wird ausschließlich zu aktiv selbstregelnden Tandem-Vibrationswalzen<br />

referiert; die mit dem Einsatz der<br />

Oszillationstechnik stattfindenden und mitunter als passive<br />

Regelung bezeichneten Vorgänge sind nicht Gegenstand<br />

der Betrachtung.<br />

Mithilfe eines elektronischen Mess- und Regelsystems<br />

werden die veränderlichen Walzenparameter automatisch<br />

den Untergrundverhältnissen angepasst, um zu<br />

verhindern, dass mit zunehmender Steifigkeit der<br />

Die öffentlichen Haushalte können nur über die<br />

Verbesserung der Qualität entlastet werden, weshalb vor allem<br />

der Ausführung der einzelnen Asphaltschichten besondere<br />

Aufmerksamkeit zuteilwerden muss.<br />

Asphaltschicht die Bandage in den Sprungbetrieb geht,<br />

taumelt oder chaotische Bewegungen ausführt. Dabei<br />

bildet nach Thurner [9] die Bandage mit der zu verdichtenden<br />

Asphaltschicht und zunehmend mit dem<br />

Untergrund ein Interaktionssystem: Durch die Schwingungen<br />

der Bandage wird die Asphaltschicht ebenfalls in<br />

Schwingungen versetzt, die die Bandage wiederum in<br />

ihrem Bewegungsverhalten beeinflussen.<br />

Herstellerbedingt wird die Erregung der Bandage<br />

nach unterschiedlichen Regelkriterien auf die zu verdichtende<br />

Asphaltschicht eingestellt.<br />

Es ist hinlänglich bekannt, dass Mängel an der Unterlage,<br />

Inhomogenitäten des Asphaltmischgutes, eine<br />

ungenügende Steuerung des Einbau- und Verdichtungsprozesses,<br />

der Einsatz mangelhafter Einbau- und Verdichtungstechnik<br />

sowie die häufig anzutreffenden Fehleinstellungen<br />

an den Förderaggregaten des Asphaltfertigers<br />

und den Verdichtungsaggregaten der Bohle zu einer<br />

unterschiedlichen Vorverdichtung in Längs- und Querrichtung<br />

der eingebauten Asphaltschicht führen. Dessen<br />

ungeachtet besteht in der Branche die Auffassung, dass<br />

sich innerhalb der Grenzen des viskositätsabhängig zulässigen<br />

Temperaturbereiches eines Asphaltmischgutes der<br />

Verdichtungserfolg ganz automatisch einstellt.<br />

Mit dem vorliegenden Beitrag wird zunächst der Frage<br />

nachgegangen, ob diese Annahme berechtigt oder zu<br />

relativieren ist. Basierend auf dem Arbeitsprinzip des<br />

Additions-Kreisschwingers wird unter Ausnutzung des<br />

Verdichtungsgesetzes ein theoretischer Ansatz zur Steigerung<br />

der Verdichtungsqualität entwickelt. In der Folge<br />

wird von der Wirksamkeit der maschinentechnischen<br />

Abbildung 1: Schematische Darstellung des<br />

Arbeitsprinzips des ungeregelten Additions-Kreisschwingers:<br />

links – Massensubtraktion, rechts<br />

– Massenaddition. F Z,i Zentrifugalkraft, g Erdbeschleunigung,<br />

m B Masse der Bandage, m R anteilige<br />

Masse des Rahmens und der Aufbauten,<br />

m u,j Exzentermassen, r u,j Exzentrizitäten, a i Verstellwinkel,<br />

w Kreisfrequenz, i Zustand, j Index<br />

6|20<strong>19</strong>


18 Schwerpunkt: Verdichtung<br />

Abbildung 2: Schematische Darstellung zum Zusammenhang<br />

zwischen Regelungsdauer und zurückgelegtem<br />

Weg der Bandage bei geregeltem Betrieb eines<br />

Additions-Kreisschwingers. Steifigkeit und Dämpfung<br />

zwischen Rahmen und Bandage sowie die Spannungsausbreitung<br />

im elastisch-isotropen Halbraum unter der<br />

Bandage sind nicht dargestellt.<br />

c A,i Dämpfung, k A,i Steifigkeit, s reg während der Regelung<br />

zurückgelegter Weg der Bandage, t reg Regelungsdauer,<br />

v w Walzgeschwindigkeit<br />

Umsetzung dieses Gedankens anhand von Untersuchungsergebnissen<br />

aus praktischen Einsätzen auf Baustellen<br />

berichtet.<br />

Arbeitsprinzip des Additions-Kreisschwingers<br />

und Einfluss der Regelungsdauer auf<br />

die Qualität der Verdichtung<br />

Mithilfe der Vibration wird die innere Reibung des<br />

Asphaltmischgutes reduziert und durch das Zusammenspiel<br />

von statischem Gewicht und dynamischer Belastung<br />

die Lagerungsdichte erhöht. Maßgeblichen Einfluss auf<br />

die Verdichtungswirkung haben deshalb neben der statischen<br />

Linienlast insbesondere die schwingende Masse,<br />

die Erregerfrequenz und die Erregeramplitude.<br />

Um den sich aus der jeweiligen Konzeption des<br />

Asphaltmischgutes und der Schichtdicke ergebenden<br />

Anforderungen an die Verdichtung gerecht werden zu<br />

können, sind Vibrationswalzen häufig so ausgelegt, dass<br />

der Walzenfahrer manuell zwischen den Kombinationen<br />

„große Amplitude/kleine Frequenz“ und „kleine Amplitude/große<br />

Frequenz“ wählen kann. Die Verstellung der<br />

Erregeramplitude wird bei einem Kreisschwinger dadurch<br />

ermöglicht, dass die beiden in den Abständen r u,1 und r u,2<br />

unter dem Verstellwinkel a zur Bandagenachse angeordneten<br />

Exzentermassen m u,1 und m u,2 gegeneinander verdreht<br />

werden: im einfachsten Fall um 180° (s. Abb. 1).<br />

Herstellerabhängig ist es auch möglich, mit mehreren<br />

vorgegebenen Verstellwinkeln a i zu arbeiten.<br />

Die beiden Exzentermassen rotieren mit der Kreisfrequenz<br />

w = 2 p ƒ um die Bandagenachse und erzeugen<br />

eine Zentrifugalkraft F Z,i , die die Bandage entlang ihres<br />

Umfanges zum Schwingen anregt:<br />

F Z,i = (m u,1 r u,1 + m u,2 r u,2 cos a i ) w 2 .(1)<br />

Durch die periodischen Schwingungen werden sich<br />

räumlich ausbreitende, mechanische Wellen erzeugt.<br />

Zur theoretischen Klärung der Frage, inwieweit selbstregelnde<br />

Walzen in der Lage sind, die Unterschiede in den<br />

Raumdichten aus der Vorverdichtung ausgleichen zu<br />

können, ist in der Abb. 2 der Zusammenhang zwischen<br />

der Regelungsdauer und dem im gleichen Zeitraum von<br />

der Bandage zurückgelegten Weg schematisch dargestellt.<br />

Die Walzenbandage soll einen Abschnitt der zu verdichtenden<br />

Asphaltschicht mit der partiellen Steifigkeit<br />

k A,1 < k A,Soll erreichen. Um die Steifigkeit zu steigern, ist<br />

eine größere Verdichtungsenergie erforderlich: die Zentrifugalkraft<br />

ist zu erhöhen. Dazu wird der Verstellwinkel<br />

a i zwischen den beiden Exzentermassen m u,1 und m u,2<br />

automatisch von a 1 auf a 2 verringert, wobei die anwendungsspezifisch<br />

maximal mögliche Verstellung genutzt<br />

wird.<br />

Die von der Bandage in Abhängigkeit von ihrer<br />

Beschleunigung periodisch erzeugten Wellen, deren<br />

Intensität sich proportional zum Quadrat der Amplitude<br />

verhält, transportieren Energie in die zu verdichtende<br />

Asphaltschicht und wirken auf jedes Volumenelement<br />

des von den Rändern der Einsenkungsmulde entlang der<br />

Schichtoberfläche begrenzten und sich mit der Weiterfahrt<br />

der Walze fortlaufend verschiebenden elastisch-isotropen<br />

Halbraumes ein. So werden auch die noch<br />

unter Druck- und Scherspannungen stehenden Volumenelemente<br />

des – in Walzrichtung gesehen – hinter der<br />

Bandagenachse liegenden Abschnittes des Halbraumes<br />

durch die Vibrationsenergie weiterhin angesprochen,<br />

wodurch das von einer selbstregelnden Walze angepasste<br />

Leistungsangebot ortsnah wirksam werden kann.<br />

Allerdings nimmt die Leistungsdichte mit dem reziproken<br />

Quadrat des Abstandes vom Kontaktbereich der Bandage<br />

mit der Asphaltschicht ab.<br />

Bei hohen Walzgeschwindigkeiten v w und/oder einer<br />

aus großen Steifigkeitsunterschieden Dk A resultierenden<br />

längeren Regelungsdauer t reg erfolgt die Antwort des<br />

Systems auf den Steifigkeitszustand k A,1 in einem<br />

Abschnitt mit der Steifigkeit k A,2 , die zufällig mit der Steifigkeit<br />

k A,1 übereinstimmen kann, sich aber in der Regel<br />

mehr oder weniger von dieser unterscheiden wird<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Verdichtung<br />

<strong>19</strong><br />

(k A,1 ≠ k A,2 ) und der für den Steifigkeitszustand k A,1 erforderlichen<br />

Verdichtungsenergie nicht bedarf.<br />

Es kommt folglich darauf an, eine Vorgehensweise zu<br />

entwickeln, damit die Antwort des Systems auf eine<br />

Abweichung von der Soll-Steifigkeit immer möglichst in<br />

unmittelbarer Nähe des betreffenden Abschnittes erfolgen<br />

kann. Dazu bieten sich verfahrens- und gerätetechnische<br />

Lösungen sowie deren Kombinationen an.<br />

Theoretischer Ansatz zur Steigerung<br />

der Verdichtungsqualität<br />

Zunächst einmal wird aus Abb. 2 deutlich, dass der während<br />

der Regelung zurückgelegte Weg s reg der Bandage<br />

der Walzgeschwindigkeit v w proportional ist, weshalb<br />

eine Steigerung der Walzgeschwindigkeit zu einer Verschärfung<br />

des Problems führt.<br />

Die Änderung des Verstellwinkels a verhält sich proportional<br />

zu den Steifigkeitsunterschieden Dk A . Folglich<br />

bedingt ein größerer Steifigkeitsunterschied eine größere<br />

Änderung des Verstellwinkels und führt über die<br />

damit verbundene längere Regelungsdauer t reg zu einer<br />

größeren Wegstrecke s reg .<br />

Die Verdichtbarkeit von Walz<strong>asphalt</strong>gemischen ist<br />

eine temperaturabhängige Eigenschaft. Dabei haben<br />

sowohl die Einbau- als auch die Verdichtungstemperatur<br />

den bedeutendsten Einfluss auf den Verdichtungserfolg<br />

[2]. Die physikalischen Zusammenhänge werden mit<br />

nachstehender Formel beschrieben [6]:<br />

ρ (E 1 ) = ρ ∞ - (ρ ∞ - ρ 0 ) e - E1 —<br />

c ,(2)<br />

mit ρ (E 1 ) Raumdichte in Abhängigkeit von der aufgewendeten<br />

Verdichtungsarbeit [g/cm³],<br />

E 1 Anzahl der Doppel-Verdichtungsschläge [42 Nm],<br />

ρ 0 rechnerische Anfangsraumdichte [g/cm³],<br />

ρ ∞ rechnerisch maximal erreichbare Raumdichte<br />

[g/cm³] und<br />

C Verdichtungswiderstand [42 Nm].<br />

Die Konstante C im negativen Exponenten der Exponentialfunktion<br />

kann als Maß für die Verdichtbarkeit herangezogen<br />

werden und beschreibt den Verlauf der Krümmung<br />

der Verdichtungskurve. Die mit einer bestimmten<br />

Verdichtungsarbeit erzielbare Dichteänderung hängt<br />

vom momentanen Dichtezustand ab. Für die Walzverdichtung<br />

gelten prinzipiell dieselben Gesetzmäßigkeiten.<br />

Die Vorverdichtung (Anfangsraumdichte ρ 0 ) fällt aus<br />

den einleitend genannten Gründen an jeder Stelle der<br />

Abbildung 3: Paarweise Betrachtung des prinzipiellen Dichteverlaufes zweier Asphaltmischgüter mit unterschiedlichen Verdichtungswiderständen<br />

C in Abhängigkeit von der Anfangsraumdichte ρ 0 und der Anzahl der Walzübergänge n mit der Verdichtungsenergie<br />

E pro Walzübergang (Materialkennwerte aus [5], Bild 4, Erläuterungen im nachfolgenden Text)<br />

ρ (S = 50) Marshall-Raumdichte, ρ (k = 0,98) auf die Marshall-Raumdichte bezogenes Dichteniveau, ρ (k ≥ 0,98) dem geforderten<br />

Dichteniveau entsprechende Raumdichte, T 0 Anfangsverdichtungstemperatur, k 0 Anfangsverdichtungsgrad (Vorverdichtung),<br />

k Verdichtungsgrad, n (k ≥ 0,98) erforderliche Anzahl der Walzübergänge n, um ein über den Verdichtungsgrad k definiertes<br />

Dichte niveau zu erreichen, D Differenz, i Index<br />

6|20<strong>19</strong>


20 Schwerpunkt: Verdichtung<br />

Einbaubohle<br />

ρ 0,1.4 ρ 0,1.3 ρ 0,1.2 ρ 0,1.1<br />

Abbildung 4: Angenommene<br />

Anordnung der Messpunkte<br />

ρ 0,1.1 bis ρ 0,1.4 und ρ 0,2.1 bis<br />

ρ 0,2.4 in jeweils einer Walzbahn<br />

eines leicht und eines<br />

schwer verdichtbar eingebauten<br />

Asphaltmischgutes<br />

mit den Verdichtungswiderständen<br />

C 1 bzw. C 2 . (Quellen:<br />

Utterodt)<br />

Walzrichtung<br />

C 1 = 12 [42 Nm]<br />

Walzbahn<br />

eingebauten Asphaltschicht sowohl in Einbaurichtung als<br />

auch quer zu derselben mehr oder weniger unterschiedlich<br />

aus.<br />

Anhand der Liniendiagramme der Abb. 3 und der<br />

dazugehörigen Tabelle sind die rechnerisch bestimmten<br />

Verläufe der Raumdichten an zwei durch die gleiche<br />

Endraumdichte ρ ∞ = 2,500 g/cm³ sowie die Verdichtungswiderstände<br />

C 1 = 12 [42 Nm] (schwarze Linien) und<br />

C 2 = 30 [42 Nm] (rote Linien) charakterisierten Asphaltmisch<br />

gütern in Abhängigkeit von deren Anfangsraumdichten<br />

ρ 0,i und der Anzahl der Walzübergänge n veranschaulicht.<br />

Für jede der beiden Asphaltmischgutvarianten wurden<br />

Anfangsraumdichten gewählt, die einen normalen<br />

und einen höheren Bereich der Vorverdichtung durch die<br />

Einbaubohle repräsentieren (durchgängige bzw. unterbrochene<br />

Linien) und sich innerhalb dieser Bereiche um<br />

Dk 0 = 5,00 % Marshall in der Vorverdichtung unterscheiden:<br />

Linien 1.1 und 1.2 sowie 2.1 und 2.2 mit k 0,i = 0,80<br />

Einbaubohle<br />

Walzrichtung<br />

ρ 0,2.4 ρ 0,2.3 ρ 0,2.2 ρ 0,2.1<br />

bzw. 0,85 und Linien<br />

1.3 und 1.4 sowie 2.3<br />

und 2.4 mit k 0,i = 0,88<br />

bzw. 0,93.<br />

Walzbahn<br />

Die in die beiden<br />

zu verdichtenden<br />

C 2 = 30 [42 Nm]<br />

Asphaltmischgüter<br />

eingeleitete Verdichtungsenergie<br />

E pro<br />

Walzübergang (zwei<br />

Bandagenübergänge) sei konstant und soll dem<br />

6,4-fachen der Verdichtungsarbeit E 1 [42 Nm] eines Schlages<br />

je Probekörperseite im Laboratorium entsprechen.<br />

Aus der Abb. 3 wird deutlich: Je höher die Anfangsraumdichte<br />

ρ 0,i (Grad der Vorverdichtung) ist, desto weniger<br />

Walzübergänge n (k) sind unter der Voraussetzung einer<br />

gleichbleibenden Verdichtungsenergie E erforderlich, um<br />

das Dichteniveau ρ (k = 0,98) zu erreichen. Es sei darauf<br />

hingewiesen, dass die im Feld in der Regel zu erbringenden<br />

98 % Verdichtung nach Marshall eine Mindestanforderung<br />

darstellen und 100 % anzustreben sind.<br />

Mit der Walzverdichtung soll bei einer Temperatur<br />

T 0 = 140 °C begonnen und ein möglichst gleichmäßiger<br />

Dichtezustand auf dem jeweiligen Dichteniveau<br />

ρ (k ≥ 0,98) erzielt werden, weshalb die Kurvenverläufe mit<br />

den Anfangsraumdichten ρ 0,1.1 /ρ 0,1.2 und ρ 0,1.3 /ρ 0,1.4 für das<br />

mit C 1 = 12 [42 Nm] leicht sowie ρ 0,2.1 /ρ 0,2.2 und ρ 0,2.3 /ρ 0,2.4<br />

für das mit C 2 = 30 [42 Nm] schwer verdichtbare Asphaltmischgut<br />

paarweise betrachtet werden, so als ob die bei-<br />

LITERATUR<br />

Nachweis der Quellen<br />

[1] Chang, G. et al.: A Study on Intelligent Compaction and<br />

In-Place Asphalt Density. Final Report. The Transtec Group,<br />

Inc., Austin, December 2014. Federal Highway Administration<br />

Office of Pavement Technology, HIPT-10, Washington, DC,<br />

FHWA-HIF-14-017, pp. 309<br />

[2] Daines, M. E.: Cooling of bituminous layers and time available<br />

for their compaction. 3 rd Eurobitume symposium <strong>19</strong>85, The<br />

Hague, 13 Sept. <strong>19</strong>85, Volume 1, summaries and papers,<br />

pp. 236–242<br />

[3] Huschek, S.: Der „funktionale Schichtaufbau“, Gedanken zu<br />

einem neuen Konzept für Fahrbahnbefestigungen aus<br />

Asphalt. Bitumen (<strong>19</strong>88) 2, 50–52<br />

[4] MinDOT: PaveCool 3.0. Minnesota Department of Transportation,<br />

St. Paul, MN, 2015<br />

[5] M VA: Merkblatt für das Verdichten von Asphalt. Ausgabe<br />

2005, Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen,<br />

Arbeitsgruppe Asphaltstraßen, FGSV Verlag, Köln, FGSV<br />

730, 76 S.<br />

[6] Renken, P.: Verdichtbarkeit von Asphaltbetongemischen und<br />

ihr Einfluß auf die Standfestigkeit. Schriftenreihe „Straßenwesen“<br />

des Lehrstuhls für Straßenwesen und Erdbau der<br />

Technischen Universität Braunschweig, Heft 3, Braunschweig<br />

<strong>19</strong>80, Diss., 161 S.<br />

[7] RPE-Stra 01: Richtlinien für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen<br />

an Straßenbefestigungen. Ausg. 2001. Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen, FGSV Verlag,<br />

Köln, FGSV 988<br />

[8] Tappert, A.: Verdichtung bituminöser Schichten – Erfahrungen<br />

mit Hochverdichtungsbohlen. Teerbau-Veröffentlichungen<br />

(<strong>19</strong>85) 31, 43–50<br />

[9] Thurner, H. F.: Flächendeckende Verdichtungskontrolle von<br />

Schwarzdecken. In: Technik und Technologie des Straßenbaus,<br />

3. Internationales Symposium im Rahmen der bauma<br />

98, A.A. Balkema, Rotterdam, Brookfield, <strong>19</strong>98, S. 129–133<br />

[10] Utterodt, R.: Untersuchungen zur Korrelation zwischen Bandagenbeschleunigung<br />

und Verdichtungsgrad bei der Verdichtung<br />

einer 6 cm dicken Binderschicht aus Abi 0/11, PmB 45A.<br />

31.10.2002, auszugsweise veröffentlicht<br />

[11] Utterodt, R.: Compaction of a frost protection layer with a<br />

self-regulating tandem vibration roller. Caterpillar, interner<br />

Bericht, 17.<strong>06</strong>.2014, unveröffentlicht<br />

[12] Utterodt, R.: Verdichtung von Asphalt mithilfe selbstregelnder<br />

Walzen – Möglichkeiten, Grenzen und Besonderheiten.<br />

DAI – Deutsches Asphaltinstitut e.V., Bonn, 20<strong>19</strong>,<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de/<strong>asphalt</strong>institut/forschungsergebnisse/.<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Verdichtung<br />

21<br />

Abbildung 5: Bei der Verdichtbarkeit von Walz<strong>asphalt</strong>gemischen<br />

haben sowohl die Einbau- als auch die Verdichtungstemperatur<br />

den bedeutendsten Einfluss auf den Verdichtungserfolg.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

den jeweils zu untersuchenden Abschnitte mit unterschiedlicher<br />

Anfangsraumdichte (Vorverdichtung) quasi<br />

in einer Walzbahn hintereinander angeordnet wären,<br />

s. Abb. 4.<br />

Für die paarweisen Betrachtungen soll gelten:<br />

ρ 0,1.1 < ρ 0,1.2 < ρ 0,1.3 < ρ 0,1.4 (3)<br />

und<br />

ρ 0,2.1 < ρ 0,2.2 < ρ 0,2.3 < ρ 0,2.4 (4)<br />

In der Abb. 3 zeigen die durchgängig und gestrichelt dargestellten<br />

Linien mit den ausgefüllten Kreisen an, wie<br />

viele Walzübergänge erforderlich sind, um das jeweilige<br />

Dichteniveau ρ (k = 0,98) zu erreichen. Sich anschließende<br />

strichpunktierte Linien mit leeren Kreisen verdeutlichen,<br />

wie viele Walzübergänge trotz einer höheren Anfangsraumdichte<br />

zusätzlich ausgeführt werden müssen, um<br />

bei paarweiser Betrachtung (durchgängige/durchgängige<br />

und gestrichelte/gestrichelte Linien) für die korrespondierende<br />

niedrigere Anfangsraumdichte das Erreichen<br />

des geforderten Dichteniveaus gewährleisten zu<br />

können.<br />

Die Ergebnisse der paarweisen Betrachtungen innerhalb<br />

des normalen und des höheren Bereiches der Vorverdichtung<br />

werden im unteren Teil der Tabelle wiedergegeben<br />

und sollen anhand des Vergleiches der Dichteverläufe<br />

der Linien 1.1 und 1.2 exemplarisch erläutert<br />

werden:<br />

Bei einer angenommenen Anfangsraumdichte<br />

ρ 0,1.2 = 2,120 g/cm³ des leicht verdichtbaren Asphaltmischgutes<br />

sind n 1.2 (k ≥ 0,98) = 4 Walzübergänge erforderlich,<br />

um mit der Dichte ρ 1.2 (k ≥ 0,98) = 2,455 g/cm³ das Dichteniveau<br />

ρ C1 (k = 0,98) = 2,444 g/cm³ gewährleisten zu<br />

können.<br />

Aufgrund der um 0,125 g/cm³ geringeren Anfangsraumdichte<br />

ρ 0,1.1 wird das geforderte Dichteniveau mit<br />

ρ 1.1 (k ≥ 0,98) = 2,465 g/cm³ erst nach fünf Walzübergängen<br />

erreicht und überschritten. Bei paarweiser Betrachtung<br />

sind notwendigerweise in beiden Fällen fünf Walzübergänge<br />

auszuführen, was zur Folge hat, dass die<br />

Dichte ρ 1.2 von 2,455 weiter auf 2,474 g/cm³ ansteigt. Der<br />

zwischen den beiden Anfangsraumdichten ρ 0,1.1 und ρ 0,1.2<br />

bestehende Dichteunterschied von 0,125 g/cm³<br />

(Dk 0 = 5,00 %) wird mit fünf Walzübergängen auf<br />

Dρ (k ≥ 0,98) = 0,009 g/cm³ (Dk = 0,35 %) abgebaut.<br />

Liegen die Anfangsraumdichten im höheren Bereich<br />

der Vorverdichtung, fallen die Unterschiede zwischen<br />

den Endraumdichten mit 0,015 g/cm³ etwas größer aus.<br />

Stellt man die gleichen Betrachtungen für die schwer<br />

verdichtbare Asphaltmischgutvariante an, so stellen sich<br />

ähnliche Ergebnisse ein. Die Unterschiede zwischen den<br />

Endraumdichten sind mit 0,022 und 0,034 g/cm³ vergleichsweise<br />

größer.<br />

Wenn also bei unterschiedlichem Ausgangsniveau der<br />

Raumdichten eines Asphaltmischgutes die eingeleitete<br />

Verdichtungsenergie gleich bleibt und mit der Verdichtung<br />

bei der üblichen, bindemittelspezifischen Temperatur<br />

begonnen wird, dann steigt das Verdichtungsniveau<br />

im Bereich der geringeren Vorverdichtung stärker an und<br />

die Unterschiede zwischen den nach einem Walzübergang<br />

erzielten Raumdichten nehmen ab.<br />

Je höher bei gleichen Unterschieden zwischen den<br />

Anfangsraumdichten deren Niveau (Grad der Vorverdichtung)<br />

ist, desto weniger Walzübergänge sind unter der<br />

Voraussetzung einer gleichbleibenden Verdichtungsenergie<br />

erforderlich, um das Dichteniveau ρ (k = 0,98) der<br />

Marshall-Raumdichte zu erreichen, und umso geringer ist<br />

deshalb der Abbau der Unterschiede aus den Anfangsraumdichten.<br />

•<br />

Verband<br />

Europäischer<br />

Straßenfräsunternehmungen e. V.<br />

Europäische Fräsdienstleister aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Österreich, den Benelux­Staaten, Großbritannien,<br />

Italien, Frankreich und Norwegen sowie Maschinenhersteller<br />

und Hersteller spezifischer Verschleißteile<br />

haben sich im VESF e. V. organisiert.<br />

Der Verband<br />

• ist die Plattform für regelmäßigen Erfahrungsaus­stausch<br />

in der Fräsbranche<br />

• organisiert Fachvorträge und ­tagungen<br />

• vertritt die Interessen der Fräsunternehmer bei<br />

nationalen sowie internationalen Behörden und<br />

Gremien.<br />

VESF e. V.<br />

Ringstraße 21<br />

56651 Niederdürenbach<br />

Deutschland<br />

Hier treffen Sie uns:<br />

Herbsttagung 20<strong>19</strong> des VESF<br />

14. ­ 16. November 20<strong>19</strong><br />

in Edinburgh (UK)<br />

AUTOR<br />

Telefon: +49 2636 94 <strong>19</strong> 118<br />

Fax: +49 2636 94 <strong>19</strong> 040<br />

E­Mail: info@vesf­ev.com<br />

Internet: www.vesf­ev.com<br />

Dr.-Ing. Ronald Utterodt<br />

ronald.utterodt@ewetel.net<br />

6|20<strong>19</strong>


22 Menschen<br />

Abschied von Ulrich Halfmann<br />

Ein guter Freund hat uns verlassen<br />

Ulrich Halfmann ist gestorben und neben seiner Familie trauern viele<br />

Freunde und Kollegen um ihn. Wer ihn, so wie ich, seit rund 55 Jahren<br />

kannte, erst als bewunderter Fachmann von der Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt), dann als mehr und mehr geschätzten Straßenbau- und Asphaltspezialisten<br />

und ihn schließlich als immer treusorgenden, hilfsbereiten<br />

und liebenswerten Freund in vielen Lebenslagen und Situationen erlebt<br />

hat, kann ermessen, welche Lücke er hinterlässt.<br />

Er war etwas Besonderes, ein Original, mit<br />

Ecken und Kanten, mit manchmal ungeduldigem<br />

und auch ruppigem Auftreten, aber<br />

immer bemüht, Meinungsverschiedenheiten<br />

zu überbrücken und auszugleichen. Fast immer<br />

ist es ihm gelungen, dies zu erreichen, ohne<br />

jemanden ernsthaft zu verärgern oder gar zu<br />

verletzen.<br />

Sein überragendes Fachwissen – vor allem<br />

auf dem Gebiet des Asphaltstraßenbaus –<br />

machte ihn zum allseits geschätzten Partner in<br />

fast unzähligen Fachgremien und als Vortragenden<br />

bei einer großen Zahl von Fachveranstaltungen<br />

im In- und Ausland. Die Ehrungen,<br />

die ihm zuteilwurden, können nur unzulänglich<br />

wiedergeben was neben seinem Arbeitgeber<br />

zum Beispiel die Forschungsgesellschaft für<br />

Straßen- und Verkehrswesen (FGSV), der Deutsche<br />

Asphaltverband (DAV) und das Deutsche<br />

Asphaltinstitut (DAI) ihm zu verdanken haben.<br />

Er war gradlinig, ein treusorgender Ehemann,<br />

strenger und konsequenter Vater und<br />

ein liebevoller Opa, der auch persönlich einiges<br />

zu verkraften hatte. Mit der unerschütterlichen<br />

Hilfe seiner Frau Bruni konnte er schwere<br />

gesundheitliche Attacken bewältigen, die aber<br />

doch Narben und Spuren hinterlassen haben.<br />

So musste er, der sich selbst für nahezu „unkaputtbar“<br />

hielt, sich schließlich doch einigen<br />

hartnäckigen Beeinträchtigungen seiner<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Halfmann, Leitender Regierungsdirektor<br />

a. D., *<strong>19</strong>33 †20<strong>19</strong> (Quelle: FGSV)<br />

Gesundheit geschlagen geben. Das Schicksal<br />

hat ihm längere Schmerzen erspart und ruhig<br />

einschlafen lassen.<br />

Wir trauern um Ulrich Halfmann, aber wir<br />

schätzen uns auch glücklich, dass wir einen<br />

langen Abschnitt des Lebens mit ihm teilen<br />

konnten und werden ihm einen würdigen Platz<br />

in unserem Herzen bewahren. Ulrich Halfmann<br />

hat sich um seine Familie, seine Freunde und<br />

alle, die ihn menschlich und beruflich erleben<br />

konnten, verdient gemacht! Horst Erhardt<br />

NACHRUF<br />

Zum Gedenken an Dipl.-Ing. Ulrich Halfmann<br />

Der Deutsche Asphaltverband (DAV) und<br />

das Deutsche Asphaltinstitut (DAI) trauern<br />

um den Leitenden Regierungsdirektor a. D.<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Halfmann. Mit ihm haben wir<br />

und die gesamte Branche einen unserer<br />

aktivsten Fürsprecher verloren. Dabei<br />

bestach Ulrich Halfmann mit einem außergewöhnlichen,<br />

über viele Jahre angesammelten<br />

Fachwissen. Als ehemaliger Referatsleiter<br />

Asphaltbauweisen bei der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen stand seine fachliche Kompetenz<br />

immer außer Frage – sein Wort hatte<br />

Gewicht und seine Meinung war gefragt. Das<br />

offenbarte sich auch in seiner intensiven Gremienarbeit<br />

bei der FGSV. So war er beispielsweise<br />

Leiter der seinerzeitigen Arbeitsausschüsse<br />

7.9 „Wiederverwertung von Asphalt“<br />

und 9.4 „Technische Vorschriften und Richtlinien<br />

für Tragschichten“. Außerdem war er in<br />

zahlreichen weiteren Arbeitsausschüssen<br />

und Arbeitskreisen aktiv, bis zuletzt noch im<br />

Lenkungsausschuss 7 „Asphaltbauweisen“,<br />

im Arbeitsausschuss 7.1 „Technische Vertragsbedingungen“<br />

und im Arbeitsausschuss<br />

7.3 „Bauweisen“. Dass er für dieses unermüdliche<br />

Wirken im Laufe seiner langjährigen<br />

Tätigkeit mit zahlreichen Auszeichnungen<br />

geehrt wurde, ist schon beinahe selbstverständlich.<br />

Die Lüer-Nadel und die FGSV-Ehrennadel<br />

seien hier aufgrund ihrer besonderen<br />

Bedeutung beispielhaft genannt.<br />

Seine Expertise hat Ulrich Halfmann<br />

zudem auch viele Jahre dem DAV zur Verfügung<br />

gestellt. So hat er beispielsweise die auf<br />

unserer Homepage www.<strong>asphalt</strong>.de veröffentlichte<br />

Liste aller relevanten Technischen<br />

Regelwerke auf dem aktuellen Stand gehalten.<br />

Unverzichtbar für den DAV war auch sein<br />

Endlektorat sämtlicher technischer Leitfäden,<br />

was maßgeblich zu deren Qualität und Ansehen<br />

beigetragen hat. Mit seiner unerreichten<br />

Akribie spürte er immer wieder technisch<br />

unsaubere Formulierungen auf oder wies auf<br />

veraltete Normen oder Regelwerke hin.<br />

Aber auch menschlich war Ulrich Halfmann<br />

für das gesamte DAV-Team und wohl<br />

alle, die ihn kannten, stets eine Bereicherung.<br />

Er stand uns mit seiner großen Menschenkenntnis<br />

und Lebenserfahrung in nahezu<br />

allen Lebenslagen mit Rat und auch Tat gern<br />

zur Seite. Unvergessen sind seine zahlreichen<br />

Besuche in unserer Geschäftsstelle, zu denen<br />

er stets etwas früher erschien, um auch noch<br />

mit jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter<br />

des gesamten DAV-Teams ein paar persönliche<br />

Worte wechseln zu können, ehe es<br />

an die fachliche Arbeit ging. Häufig brachte<br />

er zu solchen Terminen auch noch einen<br />

Kuchen oder zur Weihnachtszeit auch die<br />

legendären Florentiner – beides natürlich von<br />

seiner Ehefrau Brunhilde frisch gebacken –<br />

mit. Lieber Ulrich Halfmann, danke für alles –<br />

Sie werden uns fehlen! André Täube<br />

6|20<strong>19</strong>


Menschen<br />

23<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Neuer Direktor<br />

des Landesamtes<br />

Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Energieministerium,<br />

hat Mitte August Dr. René Firgt in sein<br />

Amt als Direktor des Landesamts für Straßenbau und<br />

Verkehr eingeführt. Einen Tag zuvor hatte Infrastrukturminister<br />

Christian Pegel dem 42-Jährigen diese<br />

Funktion übertragen.<br />

Ina-Maria Ulbrich betonte anlässlich der Amtseinführung in Rostock:<br />

„Dr. Firgt hat seine hervorragenden Kenntnisse und Fähigkeiten in<br />

seinen bisherigen Positionen auf verschiedenen Ebenen der Straßenbauverwaltung<br />

überzeugend bewiesen. So hat er zuletzt die Projektgruppe<br />

,Großprojekte‘ für Neubauvorhaben im Straßenbau aufgebaut<br />

und geleitet. Insbesondere schätzen wir ihn auch als sehr engagierten<br />

Kollegen mit vielen innovativen Ideen, der auch mal ausgetretene<br />

Pfade verlässt.“<br />

Firgt, <strong>19</strong>77 in Wismar geboren, hat nach seinem Studium zum Diplom-Ingenieur<br />

zwei Jahre im Straßenbauamt Lübeck und anschließend<br />

vier Jahre als Sachbearbeiter für kommunalen Straßenbau im<br />

Verkehrsministerium Schleswig-Holstein gearbeitet. Danach war er<br />

im Referat Bundesverkehrswegeplanung und Investitionspolitik beim<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin<br />

tätig. Neben seiner Berufstätigkeit absolvierte er ein Studium in<br />

Rechtswissenschaften, das er als „Master of Laws“ und schließlich mit<br />

der Promotion abschloss.<br />

Seit 2011 ist Firgt bei der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern<br />

beschäftigt. Vom Sachbearbeiter im Referat Straßenbau des<br />

Verkehrsministeriums stieg der verheiratete Vater dreier Töchter auf<br />

zum Leiter der Abteilung Straßenbau und Straßenverkehr im Landesamt,<br />

bevor er 2018 Leiter der Projektgruppe Großprojekte wurde. Als<br />

Landesamtsdirektor folgt er auf Manfred Rathert, der im Frühjahr in<br />

Pension ging.<br />

•<br />

Dr. René Firgt ist neuer<br />

Direktor des Landesamts für<br />

Straßenbau und Verkehr.<br />

(Quelle: Landesamt)<br />

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6|20<strong>19</strong>


24 Menschen<br />

Geiger-Gruppe<br />

Doppeljubiläum in Kinding<br />

Anfang August gab es bei der Geiger-Gruppe in Kinding im Altmühltal<br />

einen doppelten Anlass zum Feiern: Das Unternehmen wurde 90 Jahre<br />

alt und Inhaber Herbert Geiger beging die Vollendung seines 85. Lebensjahres.<br />

Rund 350 Gäste und Mitarbeiter waren der Einladung gefolgt<br />

und strömten bei schönem Sommerwetter in das auf dem Gelände des<br />

Pfraundorfer Schotterwerks errichtete Festzelt.<br />

Geschäftsführer Rainer Hohenwarter<br />

begrüßte die Gäste aus dem eigenen<br />

Unternehmen, Politik, Verwaltung, Banken,<br />

Berufsgenossenschaften und Prüfinstituten. Er<br />

würdigte Herbert Geiger als Unternehmensleiter,<br />

für den neben der positiven Entwicklung<br />

der Firmengruppe aus Steinbrüchen, Asphaltmischanlagen<br />

sowie Bau- und Fuhrunternehmen<br />

immer auch die Mitarbeiter im Zentrum<br />

aller Überlegungen stehen, und bedankte sich<br />

für das persönliche Vertrauensverhältnis.<br />

(v. l. n. r.): Rainer Hohenwarter – Geschäftsführer H. Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke, Rita Böhm –<br />

Kindings Erste Bürgermeisterin und stellvertretende Eichstätter Landrätin, Herbert Geiger – Firmenchef,<br />

Barbara Lanzinger – ehemalige Bundestagsabgeordnete, Albert Füracker – Bayerischer Staatsminister der<br />

Finanzen und für Heimat, Walter Nussel – Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für Bürokratieabbau<br />

Jürgen Reifig übermittelt die herzlichsten Glückwünsche.<br />

(Quelle: H. Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke)<br />

Der Bayerische Minister für Finanzen und<br />

Heimat Albert Füracker hielt eine frei gesprochene<br />

sehr persönliche Geburtstagsrede, die<br />

oft von Beifall unterbrochen wurde. Nachdem<br />

er bereits am 80. Geburtstag die Festrede –<br />

damals noch als Finanzstaatssekretär – gehalten<br />

hatte, – versprach er, auch zu den nächsten<br />

runden Geburtstagen zu kommen. Er skizzierte<br />

die Unternehmensgeschichte, die <strong>19</strong>29 mit der<br />

Gründung durch Hermann Geiger, dem Vater<br />

von Herbert Geiger, begann. Als Herbert Geiger<br />

die Firma im Jahre <strong>19</strong>65 übernahm, begann die<br />

eigentliche Erfolgsgeschichte einer für<br />

Deutschland typischen mittelständischen<br />

Unternehmensgruppe. Mit unermüdlichem<br />

Fleiß, Engagement und Weitblick baute er die<br />

Firma aus und führe sie zu der heutigen Größe.<br />

Dabei habe er Autorität nicht als Chef, sondern<br />

als Mensch ausgestrahlt und so Maßstäbe<br />

gesetzt. Herbert Geiger sei nicht nur ein feiner<br />

und feinfühliger Freund, sondern auch ein<br />

vo rausschauender Firmenlenker und engagierter<br />

Mitbürger. Mitarbeiter seien für ihn Menschen<br />

und nicht lediglich Produktionsfaktoren.<br />

In seiner für einen Politiker bemerkenswerten<br />

Rede danke Minister Füracker allen Steuerzahlern,<br />

die für gut gefüllte Kassen auf allen politischen<br />

Ebenen sorgten. Er schloss seine Rede<br />

mit dem Satz: „Herbert Geiger ist nicht nur ein<br />

Mensch, er ist ein feiner Mensch.“<br />

Die Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm<br />

würdigte die Verdienste Herbert Geigers um<br />

seinen Heimatort, dessen Ehrenbürger er seit<br />

2011 ist. „Er verkörpert geradezu idealtypisch<br />

den trotz aller wirtschaftlichen Erfolge heimatverbunden<br />

gebliebenen Unternehmer. Viele<br />

Kindinger hätten auch in wirtschaftlich kritischeren<br />

Zeiten als heute „beim Geiger“ eine<br />

gute und anerkannte Tätigkeit aufnehmen<br />

können. Besonders lobte sie die Bereitschaft,<br />

die mit einem Schotterwerk, Fuhr- und Bauunternehmen<br />

naturgemäß verbundenen Belastungen<br />

für die Anwohner so weit wie möglich<br />

zu minimieren.<br />

In seinem Schlusswort dankte Rainer<br />

Hohenwarter im Namen Herbert Geigers allen<br />

Gästen für die gute Zusammenarbeit und den<br />

Rednern für die sehr persönliche Würdigung.<br />

Er zitierte zwei Äußerungen des Jubilars „Jammern<br />

bringt nichts“ und „Weiter, weiter, weiter“<br />

und versprach, dass diese Maximen auch in<br />

Zukunft die Tätigkeit der Geiger-Gruppe prägen<br />

werden. Mit einem zünftigen bayerischen<br />

Essen zur Musik der Band „Vocal Invitation“, die<br />

die Gäste mit Jazz, Pop und Swing unterhielt,<br />

ging der Abend mit angeregten Gesprächen zu<br />

Ende.<br />

Jürgen Reifig<br />

6|20<strong>19</strong>


Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

25<br />

Oktober 20<strong>19</strong><br />

8.10. Bremen<br />

Erhaltung und Sanierung von Fahrbahnen<br />

im kommunalen Straßenbau<br />

mit Asphalteinlagen<br />

www.huesker.de<br />

6.–10.10. Abu Dhabi<br />

26th World Road Congress<br />

www.piarcabudhabi20<strong>19</strong>.org<br />

9.–10.10. Brackenheim-Botenheim<br />

Infratest – Infotage DACH<br />

www.infratest.net<br />

28.–29.10. Hannover<br />

Bau- & Rohstofftag<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

November 20<strong>19</strong><br />

15.11. Rostock-Warnemünde<br />

DAV-Regionalversammlung Nord<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

21.–22.11. Wittlich<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

26.–27.11. Mannheim<br />

Construction Equipment Forum<br />

www.constructionforum.de<br />

26.–27.11. České Budějovice, Tschechische Republik<br />

Conference Asphalt Pavements 20<strong>19</strong><br />

www.eapa.org<br />

27.–29.11. Bled, Slovenia<br />

17th Colloquium on Asphalt,<br />

Bitumen and Pavements<br />

www.zdruzenje-zas.si<br />

27.–29.11. Berlin<br />

Forum Miro<br />

www.bv-miro.org<br />

Dezember 20<strong>19</strong><br />

12.–13.12. Dresden<br />

6. Dresdner Asphalttage<br />

www. tu-dresden.de<br />

Vorschau 2020<br />

14.–16.1. Essen<br />

Infratech<br />

www.infratech.de<br />

28.–29.1. Dresden<br />

Bitumenprüfung mittels<br />

rheologischer und dynamischmechanischer<br />

Messung<br />

www.anton-paar.com<br />

12.–14.2. Berchtesgaden<br />

20. Deutsche Asphalttage<br />

www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />

16.–18.3. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

25.3. Bergisch Gladbach<br />

Auf dem Weg zum digitalen<br />

Asphaltstraßenbau<br />

www.bast.de<br />

12.–14.5. Madrid (Spanien)<br />

E&E-Kongress<br />

www.eapa.org<br />

8.–10.6. Lyon, Frankreich<br />

International Symposium on<br />

Bituminous Materials<br />

www.eurobitume.eu<br />

26.–29.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

6|20<strong>19</strong>


26 Intern<br />

Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

Pionier-Jahrgang feiert seinen Abschluss<br />

Nach nur acht Monaten Vollzeit-Weiterbildung bei den<br />

Eckert-Schulen ist es nun so weit: Die ersten Absolventen<br />

der Weiterbildung zum Industriemeister Aufbereitungs-<br />

und Verfahrenstechnik IHK wurden verabschiedete.<br />

Der Deutsche Asphaltverband (DAV) hat gemeinsam<br />

mit anderen Verbänden das Angebot maßgeblich<br />

finanziert und mitgestaltet.<br />

Nach der erfolgreichen Premiere des Vollzeit-Kursstarts im Jahr 2018<br />

sind nun die ersten Absolventen zurück auf Erfolgskurs im Arbeitsleben.<br />

Darunter auch Hans Dworschak. Der 37-Jährige startete nach seinem<br />

Schulabschluss eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der<br />

Steine- und Erdenindustrie (Fachrichtung Baustoffe) bei HeidelbergCement<br />

im bayerischen Burglengenfeld. Die Weiterbildung zum Industriemeister<br />

IHK ist für Dworschak das „Tüpfelchen auf dem i“. Sein Chef wurde<br />

„Der Klassenzusammenhalt war beispielhaft und<br />

die Dozenten kompetent“<br />

Thomas Reschke wendet sich auf der Abschlussfeier mit ein paar Worten an die<br />

Teilnehmer. (Quelle: Eckert Schulen)<br />

Mit der Weiterbildung zum Industriemeister Aufbereitungs- und<br />

Verfahrenstechnik IHK erhält eine gesamte Branche erstmalig eine<br />

fachspezifische Qualifizierungsmöglichkeit für die Talente von morgen<br />

– und das mit einem einzigartigen Lehrgang. Das Besondere daran ist,<br />

dass die Weiterbildung in Zusammenarbeit von zahlreichen Fachverbänden<br />

mit den Eckert-Schulen entstand. Mit dabei ist auch der Deutsche<br />

Asphaltverband. Thomas Reschke, Referent Asphaltbauweise und Bitumen<br />

beim DAV und beispielsweise an der Erstellung der Seminarunterlagen<br />

beteiligt, lobt dann auch die Zusammenarbeit: „Es ist sehr wichtig,<br />

dass die Fachverbände bei solchen Projekten an einem Strang ziehen,<br />

jeder sein spezielles Fachwissen einbringt, nur so gelingt es uns, dem<br />

Fachkräftemangel entgegenzutreten und neue berufliche Perspektiven<br />

für gut qualifizierte Mitarbeiter zu schaffen.“<br />

Dementsprechend praxis- und aufstiegsorientiert wurden die Lehrinhalte<br />

gestaltet. Der Lehrgang richtet sich speziell an Aufbereitungs- und<br />

Verfahrensmechaniker in der Gesteins-, Beton-, Asphalt- und Fertigteil-Industrie<br />

und schließt eine klaffende Angebotslücke am Bildungsmarkt.<br />

Deutschlandweit können die Teilnehmer den Basislehrgang<br />

(BQ-Teil) an einem der knapp 50 Standorte der Eckert-Schulen in Vollzeit,<br />

Teilzeit oder Fernlehre absolvieren – nach einer rund zweimonatigen<br />

Praxisphase im Betrieb geht es an die handlungsspezifische Qualifikation<br />

(HQ-Teil) am Campus Regenstauf. „Hier richten wir den Fokus auf die<br />

fachspezifischen Inhalte und behandeln Themen aus der Gesteins- und<br />

Baustoffindustrie.“ Campus-Appartements, Mensa und Freizeitmöglichkeiten<br />

sorgen für eine bequeme Unterbringung.<br />

Hans Dworschak (37), Industriemeister Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik<br />

aus Burglengenfeld.<br />

über den Verband auf den Meisterkurs aufmerksam gemacht und sprach<br />

ihn schließlich auf diese Möglichkeit der Weiterqualifizierung an. „Diese<br />

Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen“, so Dworschak. „Es war<br />

schon etwas Besonderes, nach so langer Zeit wieder die Schulbank zu<br />

drücken und zu lernen – insbesondere im Anschluss an den Unterricht<br />

den Stoff nachzuarbeiten.“<br />

Während Dworschak täglich pendelte, kamen viele seiner Klassenkameraden<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet. Auf dem gut zehn Autominuten<br />

entfernten Campus Regenstauf – dem Hauptsitz der Eckert-Schulen<br />

– fanden die angehenden Industriemeister IHK Appartements, Mensa<br />

sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Besonders gut hat Dworschak<br />

der Lehrgangsaufbau gefallen: Täglich wurde nur ein Fach von einem<br />

Dozenten unterrichtet. Damit ist eine intensive und effektive Stoffvermittlung<br />

möglich. „Der Klassenzusammenhalt war beispielhaft und die<br />

Dozenten kompetent“, sagt er. „Außerdem haben sie es gut verstanden,<br />

uns zu begeistern.“ Nach bestandener Prüfung kehrt er zurück zu seinem<br />

alten Arbeitgeber: „Das Aufgabengebiet wird vorerst das gleiche bleiben<br />

– aber ich kann die Leitung übernehmen … das passt schon sehr gut“,<br />

so sein Resümee.<br />

Weitere Informationen zu den Lehrinhalten und Terminen stehen im<br />

Internet unter eckert-schulen.de.<br />

•<br />

6|20<strong>19</strong>


Intern<br />

27<br />

Internationaler Austausch<br />

Englische Delegation<br />

empfangen<br />

Ende August begrüßte die Geschäftsführung des<br />

Deutschen Asphaltverbandes (DAV) eine Delegation<br />

von „Highways England“ in Bonn. Der Gedankenaustausch<br />

war auf Anregung von J. Rettenmaier & Söhne<br />

zustande gekommen.<br />

ighways England möchte den Anteil an RC-Material in ihren Stra-<br />

deutlich erhöhen und hatte den Wunsch, sich dazu mit deut-<br />

„Hßen<br />

schen Fachkollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen auszutauschen“,<br />

fasst Jens Arnold von Rettenmaier die Beweggründe des Besuchs<br />

zusammen. Das Unternehmen unterhält in Mansfield/UK eine eigene<br />

Produktionsstätte. „Highways England hat sich deshalb einfach bei uns<br />

gemeldet und um Unterstützung gebeten, da die JRS nicht nur für die<br />

Herstellung von Zellulosefasern und Zellulosefaserpellets bekannt ist,<br />

sondern sich auch mit Kombiprodukten aus Zellulosefasern und funktionale<br />

Additiven – unter anderem Rejuvenatoren, Elastomeren und<br />

Warm-Mix-Zusätzen – einen Namen gemacht hat“, berichtet Arnold weiter.<br />

Bisher sind auf englischen Autobahnen in der Asphaltdeckschicht<br />

10 % RC-Material erlaubt. Für die darunter liegenden Asphaltschichten<br />

RZ-TOK-BAND_SK gibt es eigentlich N2_210x141_<strong>19</strong>0718.qxp_Layout keine gesetzlichen Reglementierungen, 1 18.07.<strong>19</strong> aber 14:33 es Seite werden 1<br />

(v. l. n. r.) Jens Arnold (J. Rettenmaier & Söhne), Marco Bokies (Geschäftsführer<br />

DAV), Andreas Stahl (DAV), Arash Khojinian (Highways England), Steve Joyce (JRS<br />

UK), Michael Wright (Highways England), Matthew Wayman (Highways England),<br />

(ganz rechts:) André Täube (Geschäftsführer DAV) (Quelle: DAV/hin)<br />

in der Regel rund 25 % RC-Material verwendet. In der Geschäftsstelle des<br />

Verbandes erläuterte Andreas Stahl, Referent Asphaltbauweise und<br />

-technologie beim DAV, Fakten und Zahlen zur Wiederverwendung von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> in Deutschland. André Täube, Geschäftsführer DAV,<br />

zeigte sich zufrieden nach dem Besuch: „Für uns sind diese internationalen<br />

Treffen sehr wichtig, um mitzubekommen, was technisch außerhalb<br />

unserer Grenzen so passiert.“<br />

Highways England ist das staatliche Unternehmen, das mit dem<br />

Betrieb, der Wartung und der Verbesserung der englischen Autobahnen<br />

beauftragt ist. Das zu verantwortende Straßennetz umfasst rund 7.000<br />

km. Dies entspricht zwar nur 2 % aller Straßen in England, aber über diese<br />

Straßen werden rund ein Drittel des gesamten Verkehrs nach Kilometerzahl<br />

und zwei Drittel des gesamten Schwerlastverkehrs abgewickelt.<br />

Neben einem Besuch beim DAV standen auch Gespräche mit der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (BASt) und der Ingenieurgruppe PTM sowie<br />

der Stadt Münster auf dem Programm. <br />

•<br />

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6|20<strong>19</strong>


28<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Teil 3: Vergleichsstudie zur Wirkungsweise unterschiedlicher Rejuvenatoren<br />

Wirksamkeit und Performance<br />

von Rejuvenatoren<br />

Im Rahmen der vorangegangenen Beiträge zum Thema Rejuvenatoren [1] [2] konnte<br />

herausgearbeitet werden, dass der Einsatz von (wirksamen) Rejuvenatoren jetzt und vor<br />

allem auch in Zukunft die Möglichkeit bietet, Asphaltgranulat im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetztes,<br />

d. h. in der höchsten Form und nahezu in allen Asphaltschichten, wiederzuverwenden<br />

und somit einen entscheidenden Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit im<br />

Asphaltstraßenbau zu liefern. Darüber hinaus bietet die hochwertige Wiederverwendung<br />

von Asphaltgranulat u. a. Möglichkeiten, in Prozesse global nachhaltiger Kommunen, wie<br />

beispielsweise Klimaanpassungskonzepte oder Klimaschutzprogramme, einzufließen.<br />

Von Dr.-Ing. Daniel Gogolin und Tim Lümkemann, B. Sc.<br />

Abbildung 1: Im Rahmen<br />

der Vergleichsstudie untersuchte<br />

Rejuvenatoren (Quelle:<br />

Ingenieurgruppe PTM)<br />

Zum Erreichen der zuvor genannten Ziele spielt die<br />

Wirksamkeit der hierbei eingesetzten Rejuvenatoren<br />

eine entscheidende Rolle. Aufbauend auf den Erkenntnissen<br />

aus [1] und [2] wurde in diesem Kontext eine Vergleichsstudie<br />

zur Wirkungsweise unterschiedlicher Rejuvenatoren<br />

im Labor der Ingenieurgesellschaft PTM Dortmund<br />

mbH durchgeführt.<br />

Die dieser Vergleichsstudie zugrunde liegende Untersuchungsmethodik<br />

und die sich daraus ergebenden<br />

wesentlichen Erkenntnisse werden in den nachfolgenden<br />

Ausführungen näher erläutert.<br />

Untersuchungsmethodik<br />

und Untersuchungsprogramm<br />

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt sechs verschiedene<br />

Rejuvenatoren unterschiedlicher Hersteller hinsichtlich<br />

ihrer Wirkungsweise untersucht. Die Konsistenz<br />

von fünf der sechs verwendeten Produkte ist zwischen<br />

flüssig und zähflüssig einzuordnen. Nur ein Produkt wies<br />

hierbei eine feste Konsistenz auf. Die untersuchten Rejuvenatoren<br />

sind in Abbildung 1 dargestellt.<br />

Um eine vergleichbare Basis zur Bewertung der Wir-<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

29<br />

kungsweise der einzelnen Rejuvenatoren zu schaffen,<br />

kam neben einer konstanten Zugabemenge der Rejuvenatoren<br />

von 3 M.-% für alle Varianten immer das gleiche<br />

Straßenbaubitumen 50/70 (Basisbindemittel) zum Einsatz.<br />

Im unmittelbaren Vergleich zu den sechs Rejuvenatoren<br />

wurde als weitere Variante Rapsöl mit einer Zugabe<br />

von 3 M.-% verwendet.<br />

Zusätzlich zu den eigentlichen Rejuvenator-Produkten<br />

wurde ein Straßenbaubitumen 160/220 (gemäß der<br />

TL Bitumen-StB 07/13) mit einem Zugabeanteil von 30<br />

M.-% eingesetzt (Zwei-Sorten-Sprung). Im Rahmen der<br />

vorangegangenen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass<br />

bei dieser Zugabemenge für das RTFOT- und PAV-gealterte<br />

Basisbitumen 50/70 ein vergleichbarer Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel (bisheriger Zielwert Bauvertrag)<br />

ergibt, wie bei Zugabe von 3 M.-% Additiv 2.0.<br />

Anzumerken ist an dieser Stelle allerdings, dass die<br />

ermittelten Werte bei 10-facher Zugabemenge des<br />

160/220 im Rahmen der Studie den idealisierten Fall einer<br />

hundertprozentig homogenen Einarbeitung des Bitumens<br />

in ein vollständig aufgeschlossenes Asphaltgranulat<br />

darstellen. Mögliche Probleme, die bei einer Asphaltmischgutherstellung<br />

mit hohen Anteilen an Asphaltgranulat,<br />

wie z. B. durch Doppelumhüllung/heterogene<br />

Verteilung etc., entstehen könnten, finden im Rahmen<br />

dieser Studie keine Berücksichtigung.<br />

Für die Untersuchungen im Rahmen der Studie haben<br />

sich somit folgende neun Basisvarianten ergeben:<br />

• 50/70 (V0)<br />

• 3 % Rejuvenator 1/Additiv 2.0 (V1)<br />

• 3 % Rejuvenator 2 (V2)<br />

• 3 % Rejuvenator 3 (V3)<br />

• 3 % Rejuvenator 4 (V4)<br />

• 3 % Rejuvenator 5 (V5)<br />

• 3 % Rejuvenator 6 (V6)<br />

• 3 % Rapsöl (V7)<br />

• 30 % 160/220 (V8)<br />

Um die Alterungsstufe/-zustand des jeweiligen Bindemittels<br />

zu kennzeichnen, wurden folgende Indizes eingeführt:<br />

Für den Anlieferungszustand des Basisbitumens<br />

bzw. Zustand nach Zugabe des Rejuvenators wird die<br />

Abkürzung A0 und für den Alterungszustand „nach<br />

RTFOT und PAV“ jeweils AII verwendet. Die Alterungsstufe<br />

„nach RTFOT und 2 x PAV“ wird AIII genannt.<br />

Das bereits in [1] zur Anwendung gekommene Untersuchungsprogramm<br />

wurde um die entsprechenden Varianten<br />

erweitert und ist in Abbildung 2 in Form eines<br />

Flussdiagramms dargestellt.<br />

Wie aus dem Flussdiagramm ersichtlich wird, wurde<br />

das Untersuchungsprogramm in drei Teilgebiete gegliedert.<br />

Im ersten Untersuchungsschritt wurden die klassischen<br />

und rheologischen Kennwerte der einzelnen Varianten,<br />

unmittelbar nach der Verjüngung (A0), bestimmt.<br />

Anschließend wurden diese Bitumenkennwerte nach<br />

einer wiederholten Alterung der verjüngten Varianten<br />

ermittelt (AII). Im dritten Teilschritt wurde die Wechselwirkung<br />

zwischen Bitumen/Rejuvenator und Gestein<br />

anhand des Adhäsionsverhaltens und der versteifenden<br />

Eigenschaften geprüft. Die wesentlichen Ergebnisse aus<br />

den Laboruntersuchungen werden im Nachfolgenden<br />

dargestellt und bewertet.<br />

Abbildung 2: Flussdiagramm<br />

zum Untersuchungsprogramm<br />

Abbildung 3: Ergebnisse<br />

EP RuK (links) und NP<br />

(rechts) nach der Verjüngung<br />

(A0)<br />

6|20<strong>19</strong>


30 Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Bindemittelkennwerte nach der Verjüngung<br />

Wie der Abbildung 3 zu entnehmen ist, führt die Kurzund<br />

Langzeitalterung (RTFOT + PAV) des Basisbindemittels<br />

50/70 zu einer Gesamterhöhung des Erweichungspunkts<br />

Ring und Kugel von 52,6 °C auf 69,0 °C (Δ 17,4 °C).<br />

Die Varianten V1 und V8 zeigen bei einer Zugabe von 3 %<br />

hierbei die größte Reduzierung des EP RuK (Δ 9,2 °C) und<br />

liegen somit nahezu wieder auf dem Niveau des kurzzeitgealterten<br />

Basisbitumens. Bei den Varianten V2 bis V6<br />

liegt die Reduzierung zwischen 5,8 °C und 2,4 °C. Das<br />

Rapsöl zeigt an dieser Stelle die geringste Wirkung mit<br />

einem resultierenden EP RuK von 68,2 °C (Δ 0,8 °C).<br />

Die Auswertung der Ergebnisse der Nadelpenetration<br />

(Abb. 3) lässt mit Ausnahme der Variante 1 für alle übrigen<br />

Varianten eine Erhöhung der Nadelpenetration auf<br />

RTFOT-Niveau erkennen. Bei der Variante 1 konnte an<br />

dieser Stelle nahezu der Ausgangswert des ungealterten<br />

Basisbitumens erreicht werden.<br />

Beispielhaft für den EP RuK lässt sich – jeweils bezogen<br />

auf einen Zugabeanteil von 1 % – folgendes Wirkungs-<br />

Ranking aufstellen:<br />

• V1/V8 reduziert den EP RuK um -3,1 °C<br />

• V6 reduziert den EP RuK um -1,9 °C<br />

• V2 reduziert den EP RuK um -1,5 °C<br />

• V3 reduziert den EP RuK um -1,3 °C<br />

• V5 reduziert den EP RuK um -0,9 °C<br />

• V4 reduziert den EP RuK um -0,8 °C<br />

• V7 reduziert den EP RuK um -0,3 °C<br />

Die in den Abbildungen 4 bis 7 dargestellten Ergebnisse<br />

der durchgeführten rheologischen Bindemitteluntersuchungen<br />

umfassen im Einzelnen die Bestimmung des<br />

temperaturabhängigen Verformungsverhaltens (DSR,<br />

T-Sweep) anhand der Kennwerte Komplexer Schermodul<br />

G*, Phasenwinkel δ und BTSV, die Bestimmung der Rückformung<br />

R und Nachgiebigkeit J nr im Kriechversuch<br />

(MSCRT) und die Bestimmung des Tieftemperaturverhaltens<br />

anhand der Steifigkeit S und des m-Werts (BBR).<br />

Die Auswertung der DSR-Analytik hinsichtlich des Komplexen<br />

Schermoduls ergab ein vergleichbares Bild zu den<br />

Ergebnissen aus den Untersuchungen des EP RuK. Grundsätzlich<br />

zeigen alle geprüften Varianten eine Reduzierung<br />

des Komplexen Schermoduls. Die Gesamtbetrachtung<br />

lässt an dieser Stelle allerdings eine deutliche Gruppierung<br />

Abbildung 4: Ergebnisse<br />

Komplexer Schermodul<br />

(links) und Phasenwinkel<br />

(rechts) nach der Verjüngung<br />

(A0)<br />

Abbildung 5: Ergebnisse<br />

Black-Diagramm (links) und<br />

BTSV (rechts) nach der Verjüngung<br />

(A0)<br />

Abbildung 6: Ergebnisse<br />

MSCRT-Rückformung (links)<br />

und MSCRT-Nachgiebigkeit<br />

(rechts) nach der Verjüngung<br />

(A0)<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

31<br />

Abbildung 7: Ergebnisse<br />

BBR-Tm0,3 (links) und<br />

BBR-TS300 (rechts) nach der<br />

Verjüngung (A0)<br />

der Ergebnisse zu. Die Varianten V1 und V8 konnten das<br />

RTFOT-Niveau erreichen, wohingegen die übrigen Varianten<br />

auf einem zueinander vergleichbarem, aber insgesamt<br />

deutlich geringeren Wirkungsniveau liegen. Bei der<br />

Betrachtung der Phasenwinkel fällt auf, dass die Varianten<br />

V3, V5 und V7 speziell ab ca. 30 °C nahezu keine Veränderung<br />

im Phasenwinkel herbeiführen, die Varianten V2, V4<br />

und V6 eine leichte Erhöhung des Phasenwinkels zur Folge<br />

haben und dass Variante V8 gefolgt von V1 jeweils eine<br />

deutliche Erhöhung des Phasenwinkels bewirken.<br />

Das Black-Diagramm vergleicht (temperaturunabhängig)<br />

den Komplexen Schermodul G* jeweils in Abhängigkeit<br />

des Phasenwinkels δ der einzelnen Varianten miteinander.<br />

Nach dem bisherigen Stand des Wissens führt<br />

ein echter/wirksamer Rejuvenator (Definition siehe [1]) zu<br />

einer Erhöhung des Phasenwinkels bei gleichzeitiger Verringerung<br />

des Komplexen Schermoduls (vgl. Abbildung<br />

5, schwarzer Pfeil). An dieser Stelle zeigen die Ergebnisse<br />

deutlich, dass von den eingesetzten Produkten nach dieser<br />

Definition nur die Varianten V1, V4, V6 und V8 die Charakteristika<br />

eines echten Rejuvenators aufweisen. Die<br />

Variante V2 zeigt nahezu keine Veränderung zum gealterten<br />

Basisbitumen (50/70 AII) und die Varianten V3, V5<br />

und V7 weisen sogar eine Verschlechterung im Black-Diagramm<br />

auf. Beim BTSV erkennt man nach der Verjüngung<br />

deutlich, dass sich auch hier zwei Wirkungsgruppen bilden<br />

lassen, so liegen die Varianten V1 und V8 im näherungsweisen<br />

Bereich vom 50/70 AI (RTFOT), wohingegen<br />

alle anderen Varianten zwischen dem 50/70 AII (RTFOT +<br />

PAV) und 50/70 AI einzuordnen sind.<br />

Laut Definition der AL-DSR-Prüfung (MSCRT)<br />

beschreibt die Rückformung (R) den Anteil der viskoelastischen<br />

Dehnung an der maximalen Dehnung eines Probekörpers<br />

nach einem Kriech- und Erholungszyklus und<br />

die Nachgiebigkeit (J nr ) die bleibende Dehnung nach<br />

einem Kriech- und Erholungszyklus, bezogen auf die aufgebrachte<br />

Scherspannung. Die Abbildung 6 fasst die<br />

Ergebnisse für die Rückformung und Nachgiebigkeit aller<br />

Varianten zusammen.<br />

Anhand der Untersuchungen des Basisbitumens 50/70<br />

hat sich gezeigt, dass der Anteil der viskoelastischen Dehnung<br />

an der Gesamtdehnung – die Rückformung –<br />

infolge von Alterung (hier: AII) ansteigt. Als Konsequenz<br />

hieraus muss ein wirksamer Rejuvenator den Anteil der<br />

viskoelastischen Dehnung an der Gesamtdehnung in<br />

Richtung des Ursprungswerts verringern. Analog zu den<br />

Betrachtungen der Rückformung kann auch die Nachgiebigkeit<br />

im Hinblick auf eine Reduzierung infolge Alterung<br />

entsprechend bewertet werden. Die hier ermittelten<br />

Ergebnisse können an dieser Stelle nahezu analog zum<br />

BTSV beschrieben werden.<br />

Die Abbildung 7 fasst jeweils vergleichend die Temperaturen<br />

der einzelnen Varianten nach den Untersuchungen<br />

im BBR hinsichtlich der Grenzwerte für die Steifigkeit<br />

S bzw. den m-Wert zusammen (S = 300 MPa und m-Wert<br />

= 0,3). Bezogen auf die Steifigkeit S und den m-Wert weisen<br />

alle eingesetzten Produkte eine Verbesserung der<br />

Kälteeigenschaften bezogen auf das gealterte Basisbitumen<br />

bzw. auch das frische Basisbitumen auf.<br />

Veränderung der Bindemittelkennwerte verjüngter<br />

Bitumen nach wiederholter Alterung<br />

Die Abbildung 8 präsentiert die EP RuK für alle Varianten<br />

sowohl nach der Verjüngung als auch nach wiederholter<br />

Alterung mittels RTFOT und PAV (Alterungszustand AII).<br />

Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass es bei den<br />

verschiedenen Varianten zum Teil signifikante Unterschiede<br />

bei der Zunahme des EP RuK infolge einer wiederholten<br />

Alterung nach der vorangegangenen Verjüngung<br />

gibt.<br />

Ausgehend von einer Zunahme von +16,4 °C bei Alterung<br />

des 50/70 zeigen gerade die Varianten V3, V4, V5 und<br />

V6 eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber thermisch-oxida-<br />

SPRITZMASCHINEN:<br />

6|20<strong>19</strong>


32 Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Abbildung 8: Ergebnisse EP<br />

RuK (links) und NP (rechts)<br />

nach wiederholter Alterung<br />

(AII)<br />

Abbildung 9: Ergebnisse<br />

Komplexer Schermodul<br />

(links) und Phasenwinkel<br />

(rechts) nach wiederholter<br />

Alterung (AII)<br />

Abbildung 10: Ergebnisse<br />

Black-Diagramm (links) und<br />

BTSV (rechts) nach wiederholter<br />

Alterung (AII)<br />

Abbildung 11: Ergebnisse<br />

MSCRT-Rückformung (links)<br />

und MSCRT-Nachgiebigkeit<br />

(rechts) nach wiederholter<br />

Alterung (AII)<br />

Abbildung 12: Ergebnisse<br />

BBR-Tm0,3 (links) und<br />

BBR-TS300 (rechts) nach<br />

wiederholter Alterung (AII)<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

33<br />

tiven Alterungsprozessen (Beschleunigung). Dem hingegen<br />

weisen die Varianten V1, V2 und V8 im Vergleich zum<br />

Basisbitumen sogar eher eine leicht alterungshemmende<br />

Wirkung auf. Ausgehend von einer Abnahme der NP um<br />

31 0,1 mm bei Alterung des 50/70 zeigen alle eingesetzten<br />

Produkte grundsätzlich eine geringere Abnahme. Bis auf<br />

Variante V4 liegen nach der Alterung nahezu alle Varianten<br />

auf einem vergleichbaren Niveau.<br />

Im Hinblick auf die rheologische Betrachtung der Bindemittel<br />

nach der wiederholten Alterung zeigen vor<br />

allem das Black-Diagramm, das BTSV-Diagramm und die<br />

MSCRT-Kennwerte (Abbildungen 9 bis 11) deutlich Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Varianten. Es zeichnet<br />

sich an dieser Stelle analog zu den Ergebnissen EP RuK ab,<br />

dass die Alterung der verjüngten Bindemittel stellenweise<br />

zu einer Beschleunigung der Alterungsprozesse<br />

führt. So konnten hier am Beispiel der BTSV-Ergebnisse<br />

drei Wirkungsgruppen identifiziert werden. Die Varianten<br />

V4 und V5 sind stärker gealtert als das ursprüngliche Bitumen<br />

bei gleicher Alterungsstufe (AIII), die Varianten V2,<br />

V7, V6 und V3 liegen knapp vor diesem Bereich und die<br />

Varianten V8 und V1 sind wesentlich weniger stark gealtert<br />

und vom Alterungsstatus nur leicht hinter der Alterungsstufe<br />

50/70 AII einzustufen.<br />

Bezüglich des Tieftemperaturverhaltens (BBR) liegen<br />

nach der wiederholten Alterung mit Ausnahme der Variante<br />

V4 alle Produkte auf einem vergleichbaren hohen<br />

Niveau und auch allgemein günstiger als das gealterte<br />

Basisbitumen (Abbildung 12).<br />

Die beiden Bitumenkennwerte Rückformung (R) und<br />

Nachgiebigkeit (J nr ) stehen unmittelbar in einem Zusammenhang<br />

miteinander und können genutzt werden, um<br />

das Verhalten eines Bitumens infolge einer Kriechbelastung<br />

zu beschreiben. Hierzu wurde in Abbildung 13<br />

jeweils nach der Verjüngung (links) und der wiederholten<br />

Alterung (rechts) die bleibende Dehnung (Nachgiebigkeit)<br />

logarithmisch in Abhängigkeit des Anteils der viskoelastischen<br />

Dehnung (Rückformung) im R/N-Diagramm<br />

dargestellt.<br />

Die Darstellungsform der Ergebnisse der Kriechversuche<br />

(MSCRT) im R/N-Diagramm eröffnet die Möglichkeit<br />

einer einfachen und prüftechnisch schnell umzusetzenden<br />

Beschreibung der rheologischen Wirksamkeit eines<br />

Rejuvenators nach Verjüngung und wiederholter Alterung.<br />

Anhand dieser Darstellung konnten nahezu alle<br />

bisherigen Feststellungen aus den rheologischen Bitumenanalysen<br />

bestätigt werden.<br />

Wechselwirkungen zum Gestein<br />

Die Abbildung 14 stellt auszugsweise die Ergebnisse der<br />

Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen Bitumen/<br />

Rejuvenator und Gestein zusammen. Mit Ausnahme von<br />

Variante V7 (Rapsöl) lässt sich an dieser Stelle festhalten,<br />

dass die geprüften Varianten zu keiner Veränderung bzw.<br />

teilweise zu einer leichten Verbesserung des Haftverhaltens<br />

führen. Aufgrund der Ergebnisse zur Untersuchung<br />

der Wechselwirkung der verschiedenen Bitumenvarianten<br />

mit zwei unterschiedlichen Füllern (Kalkstein- und<br />

Diabasfüller) kann für alle geprüften Varianten attestiert<br />

werden, dass die Wirkung durch die beiden eingesetzten<br />

Füller nicht beeinflusst wird.<br />

Abbildung 13: R/N-Diagramm<br />

zur Beschreibung der<br />

rheologischen Wirksamkeit<br />

eines Rejuvenators nach<br />

Verjüngung A0 (links) und<br />

wiederholter Alterung AII<br />

(rechts)<br />

Abbildung 14: Ergebnisse<br />

Umhüllungsgrad für Grauwacke<br />

(links) und Delta RuK<br />

(rechts)<br />

6|20<strong>19</strong>


34<br />

Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

Abbildung 15: Beispielhaftes<br />

Netzdiagramm des 50/70 A0<br />

(Area Spider)<br />

Abbildung 16: Netzdiagramme (AreaSpider) zur Darstellung der prozentualen Wiederherstellung<br />

der physikalischen und rheologischen Kennwerte des gealterten Basisbitumens<br />

50/70 (AII) nach der Verjüngung (A0)<br />

Vergleichende Bewertung der Rejuvenatoren<br />

Zur Visualisierung der Ergebnisse und zur besseren Vergleichbarkeit<br />

der Ergebnisse untereinander wurden die<br />

Kennwerte in Netzdiagramme (Area Spider) überführt.<br />

Hierbei werden die ermittelten Bindemittelkennwerte in<br />

drei Temperaturbereiche unterteilt:<br />

• Bereich der hohen Gebrauchstemperatur (60 °C)<br />

– Erweichungspunkt Ring und Kugel<br />

– Rückformung R bei 60 °C (MSCRT, DSR)<br />

– Komplexer Schermodul G* bei 60 °C (T-Sweep, DSR)<br />

– Phasenwinkel δ bei 60 °C (T-Sweep, DSR)<br />

• Bereich der mittleren Gebrauchstemperatur<br />

(20 °C bis 30 °C)<br />

– Nadelpenetration bei 25 °C<br />

– Komplexer Schermodul G* bei 20 °C (T-Sweep, DSR)<br />

– Phasenwinkel δ bei 20 °C (T-Sweep, DSR)<br />

• Bereich der niedrigen Gebrauchstemperatur<br />

(-10 °C bis -25 °C)<br />

– Temperatur T S300 (BBR)<br />

– Temperatur T m0,3 (BBR)<br />

Die dargestellten Ergebnisse zeigen die prozentuale Wiederherstellung<br />

der physikalischen und rheologischen<br />

Kennwerte des gealterten Basisbitumens nach der Verjüngung<br />

bezogen auf das Basisbitumen 50/70 im Frischzustand<br />

(A0). Bei der Bewertung der Wiederherstellung<br />

der Kennwerte entspricht das Frischbitumen 50/70 (A0)<br />

somit 100 % und das gealterte Bitumen 50/70 (AII) 0 %.<br />

Hierbei lässt sich anhand der Größe der ausgefüllten Flächen<br />

die Wirksamkeit der einzelnen Produkte für die einzelnen<br />

Temperaturbereiche ablesen (große Fläche =<br />

große Wirksamkeit).<br />

Die 100 % bedeuten an dieser Stelle die vollständige<br />

Wiederherstellung eines Kennwerts oder sogar eine da -<br />

rüber hinaus verbessernde Wirkung des Verjüngungsmittels.<br />

Die Abbildung 15 zeigt beispielhaft das Netzdiagramm<br />

für das Frischbitumen 50/70 (A0) und die Abbildung<br />

16 stellt vergleichend die Netzdiagramme für das<br />

50/70 im Zustand frisch (A0) und gealtert (AII) und die<br />

jeweils verjüngten Bitumen dar.<br />

Abbildung 17: R/N-Diagramm zur Darstellung der Nachhaltigen Wirksamkeit von Rejuvenatoren<br />

6|20<strong>19</strong>


Schwerpunkt: Rejuvenatoren<br />

35<br />

Zusammenfassung und Hinweise<br />

Im Rahmen dieser Vergleichsstudie wurden insgesamt<br />

sechs Rejuvenatoren, ein Rapsöl und ein weiches Straßenbaubitumen<br />

hinsichtlich ihrer verjüngenden Wirkung auf<br />

ein im Labor kurz- und langzeitgealtertes Straßenbaubitumen<br />

50/70 untersucht. Hierbei waren Veränderungen<br />

der physikalischen und rheologischen Kennwerte nach<br />

der Zugabe und nach einer wiederholten Alterung und<br />

das allgemeine Verhalten in Kombination mit unterschiedlichen<br />

Füllern von besonderer Bedeutung.<br />

Damit ein Rejuvenator als wirksam eingestuft werden<br />

kann ist es erforderlich, dass dieser über das gesamte<br />

Temperaturspektrum (hoher, mittlerer und tiefer Bereich<br />

der Gebrauchstemperatur) die Kennwerte des Frischbitumens<br />

wiederherstellt. Die Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass zum Teil erhebliche Unterschiede in der<br />

Wirkungsweise der einzelnen Rejuvenatoren bei gleicher<br />

Zugabemenge bestehen.<br />

Die aus der Vergleichsstudie abgeleiteten wesentlichen<br />

Erkenntnisse sind im Folgenden zusammenfassend<br />

aufgeführt.<br />

• Im Rahmen der Untersuchungen wurde keine der Varianten<br />

durch die eingesetzten Füller in ihrer Wirkung<br />

negativ beeinflusst.<br />

• Die einzelnen Varianten haben ebenso keinen (negativen)<br />

Einfluss auf das Haftverhalten zwischen Gestein<br />

und Bitumen (Adhäsion).<br />

• Die Rejuvenatoren V1 (bei 3 % Zugabe) und V8 (bei 30<br />

% Zugabe) liefern die größte und über alle drei Temperaturbereiche<br />

gleichmäßigste Wiederherstellung<br />

der rheologischen und physikalischen Kennwerte. Die<br />

anderen Varianten zeigen zumeist auch sehr gute<br />

Ergebnisse im Bereich des unteren Gebrauchstemperaturbereichs,<br />

haben aber bei einer 3-%-Zugabe stellenweise<br />

nur einen geringen Einfluss auf den hohen<br />

und mittleren Gebrauchstemperaturbereich.<br />

• Die wiederholte Alterung bzw. die Alterung des zuvor<br />

verjüngten Bitumens führte mit Ausnahme der Varianten<br />

V1, V2 und V8 bei allen anderen Varianten zu einer<br />

signifikanten Beschleunigung der Alterungsprozesse.<br />

Die Ergebnisse aus der Vergleichsstudie machen deutlich,<br />

dass nicht nur allein die Bindemittelkennwerte direkt<br />

nach der Zugabe eines Rejuvenators hinsichtlich der<br />

Wirksamkeit bewertet werden sollten, sondern vielmehr<br />

auch die nach Zugabe resultierenden Alterungseigenschaften<br />

des Bindemittelgemisches zwingend in die<br />

Beurteilung mit einfließen müssen. Ein zugegebener<br />

Rejuvenator darf in keinem Fall die Alterungsprozesse<br />

eines Bitumens so stark beschleunigen, dass das<br />

ursprüngliche Bitumen (ohne Rejuvenator) nach Alterung<br />

vergleichbare oder bessere Werte aufweist als ein verjüngtes<br />

Bitumen mit demselben Alterungsstatus. In diesem<br />

Kontext spielt der Begriff Nachhaltige Wirksamkeit<br />

eines Rejuvenators eine entscheidende Rolle. Ein Rejuvenator<br />

gilt hierbei nur dann als nachhaltig<br />

wirksam, wenn dieser nach vergleichbarer<br />

Alterung (hier: PAV nach Verjüngung<br />

bzw. RTFOT + 2x PAV des<br />

Basisbitumens) zum Basisbitumen<br />

deutlich günstigere<br />

Bindemittelkennwerte<br />

aufweist. Zur Bewertung<br />

der Nachhaltigen Wirksamkeit<br />

hat sich das im<br />

Rahmen dieser Studie<br />

entwickelte R/N-Diagramm<br />

als zielführend<br />

erwiesen (vgl. Abbildung<br />

17). Das Diagramm<br />

zeigt an dieser Stelle deutlich,<br />

dass sich fünf der acht<br />

Varianten nicht im nachhaltig<br />

wirksamen Bereich befinden.<br />

Zusamenfassend hat die Vergleichsstudie<br />

gezeigt, dass eine Verjüngung<br />

eines gealterten Bindemittels, also die Wiederherstellung<br />

der ursprünglichen Bindemittelkennwerte, durch<br />

nachhaltig wirksame Rejuvenatoren möglich ist. Mit<br />

nachhaltig wirksamen Rejuvenatoren kann somit auch in<br />

Zukunft weiterhin im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

nachhaltig und in höchster Form Asphaltgranulat<br />

wiederverwendet werden (Abbildung 18).<br />

•<br />

LITERATUR<br />

[1] Wirksamkeit und Performance von Rejuvenatoren, Teil 1:<br />

Laboruntersuchungen, Fachzeitschrift <strong>asphalt</strong> Heft<br />

2/20<strong>19</strong><br />

[2] Wirksamkeit und Performance von Rejuvenatoren, Teil 2:<br />

Praxiserprobung und Bedeutung für das Erhaltungsmanagement,<br />

Fachzeitschrift <strong>asphalt</strong> Heft 4/20<strong>19</strong><br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Daniel Gogolin<br />

Ingenieurgesellschaft PTM<br />

Dortmund mbH<br />

Frische Luft 155<br />

443<strong>19</strong> Dortmund-Wickede<br />

www.ptm.net<br />

daniel.gogolin@ptm.net<br />

Tim Lümkemann, B. Sc.<br />

Ingenieurgesellschaft PTM<br />

Dortmund mbH<br />

Frische Luft 155<br />

443<strong>19</strong> Dortmund-Wickede<br />

www.ptm.net<br />

tim.luemkemann@ptm.net<br />

Abbildung 18: Idealer Kreislauf<br />

zur Wiederverwendung<br />

von Asphaltgranulat (in<br />

Anlehnung an DAV)<br />

(Quelle: DAV)<br />

6|20<strong>19</strong>


36 Technik<br />

Eurobitume<br />

Sicheres Arbeiten mit Bitumen<br />

Die Förderung und Unterstützung<br />

zum sicheren Umgang mit Bitumen<br />

ist eines der vorrangigen Ziele von<br />

Eurobitume. Der Leitfaden zur sicheren<br />

Anlieferung von Bitumen<br />

des Interessenverbandes der Bitumenindustrie<br />

in Europa ist gerade<br />

in aktualisierter Neuauflage für<br />

Deutschland erschienen. Darin werden<br />

bewährte Arbeitsmethoden,<br />

Sicherheitsstandards und rechtliche<br />

Vorgaben berücksichtigt und auf<br />

eine Reihe weiterer Veröffentlichungen<br />

Eurobitumes zum Arbeits-, Umwelt-<br />

und Gesundheitsschutz Bezug<br />

genommen.<br />

von Dr. Anja Sörensen<br />

Bitumen wird meist heiß geliefert und teilweise<br />

mit Druck entladen. Der sichere<br />

Umgang mit Bitumen sowie die Einhaltung<br />

aller Vorgaben ist daher dringend notwendig,<br />

um das Risiko von Verbrennungen oder Verletzungen<br />

im Zusammenhang mit der Lieferung<br />

des Bindemittels, aber auch Schäden der<br />

Umwelt und der Ausrüstung zu minimieren.<br />

Ziel des Eurobitume-Leitfadens zur sicheren<br />

Anlieferung von Bitumen ist die Unterstützung<br />

aller Beteiligten, ihre individuellen Verantwortlichkeiten<br />

zu Sicherheits- und Umweltbelangen<br />

während des Anlieferprozesses zu erfüllen.<br />

In Europa ist es die gesetzliche Verantwortung<br />

jedes Arbeitgebers, Gefährdungen für<br />

Gesundheit und Sicherheit aus der Arbeitstätigkeit<br />

zu beurteilen und Maßnahmen zu<br />

ergreifen, die Sicherheit von Arbeitnehmern<br />

und Öffentlichkeit sicherzustellen. Der bisherige<br />

Leitfaden wurde auf Grundlage europäischer<br />

gesetzlicher Vorgaben und des ADR<br />

(Europäisches Übereinkommen über die internationale<br />

Beförderung gefährlicher Güter auf<br />

der Straße) aktualisiert.<br />

Bei der Aktualisierung des Leifadens sind<br />

Erfahrungen eingearbeitet worden, die bei der<br />

Umsetzung der Vorgängerversion in ganz<br />

Europa gemacht wurden. Darüber hinaus enthält<br />

die Fassung des Leitfadens für Deutschland<br />

Anpassungen und Informationen entsprechend<br />

den hiesigen Gegebenheiten. Mit der<br />

Veröffentlichung werden die Mindeststandards<br />

der Industrie für Planung, Ausrüstung<br />

und Verfahren unter Berücksichtigung der geltenden<br />

Gesetze, Verordnungen, Regelungen<br />

und Erfahrungen definiert.<br />

Bewährte Arbeitsmethoden, „Best practise“,<br />

werden in folgenden Bereichen beschrieben:<br />

1. Kundenanlieferstelle<br />

2. Persönliche Schutzausrüstung<br />

3. Straßentankwagen<br />

4. Betrieb und Wartung von Kundenlagertanks<br />

und Rohrleitungen<br />

5. Anlieferungsverfahren<br />

6. Bitumenspezifische Schulung<br />

7. Unterlagen zum sicheren Umgang mit<br />

Bitumen<br />

Beispielhaft nachfolgend einige Auszüge:<br />

Maximale Temperaturen<br />

Für empfohlene und maximale Lager- und Verarbeitungstemperaturen<br />

sind die Sicherheitsdatenblätter<br />

des Bitumenlieferanten zu beachten.<br />

Die Lagertemperaturen dürfen die von<br />

Eurobitume festgelegten maximalen Verarbeitungstemperaturen<br />

nicht überschreiten.<br />

18<br />

Anhang 2: Persönliche Schutzausrüstung<br />

Mindestanforderung für die persönliche Schutzausrüstung (PSA) für alle Personen im Bereich des<br />

Entladepunktes. An einzelnen Standorten können zusätzliche Anforderungen an die PSA gestellt werden. Die<br />

relevanten EN-Normen müssen bei der Bestellung von PSA angegeben werden.<br />

1. Industrieschutzhelm, vorzugsweise mit Kinnriemen<br />

2. Vollvisier zum Schutz des Gesichtes<br />

3. Schutzbrille<br />

4. Nackenschutz<br />

5. Hitzebeständige Schutzhandschuhe mit langen Stulpen<br />

6. 100%-Baumwoll-Schutzanzug, feuerhemmend (mit Proban ® oder<br />

vergleichbar behandelt), vorzugsweise mit reflektierenden Markierungen<br />

7. Die Hosenbeine müssen über den Stiefelschaft reichen.<br />

8. Sicherheitsstiefel, die schnell ausziehbar sind<br />

Anmerkung: Spezifische Anforderungen der Anlieferstelle an die PSA für<br />

Tätigkeiten außerhalb der 6-m-Zone sind möglich.<br />

Sichere Anlieferung von Bitumen – Version für Deutschland, 2018<br />

Persönliche Schutzausrüstung für<br />

Fahrer und Anlagenpersonal<br />

Jeder, der sich im Umkreis von 6 m zum Entladepunkt<br />

aufhält, hat unabhängig von seinen<br />

Tätigkeiten die geforderte persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) zu tragen. Vorgaben für die<br />

PSA enthält Anhang 2 des Eurobitume-Leitfadens<br />

zur sicheren Anlieferung von Bitumen,<br />

darüberhinaus können übergeordnete Standards<br />

und Anforderungen zu beachten sein.<br />

Die PSA muss in ordnungsgemäßem Zustand<br />

und für den Einsatzzweck geeignet sein. Die<br />

PSA muss allen Fahrern durch das Transportunternehmen<br />

und dem Anlagenpersonal vom<br />

Anlagenbetreiber zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die PSA muss regelmäßig überprüft, gereinigt<br />

und ggf. ersetzt werden. Die Verantwortlichkeit<br />

liegt sowohl beim Benutzer als auch bei<br />

dem Bereitsteller der PSA.<br />

Vorbeugung von Verletzungen<br />

Im Umkreis von 6 m um den Entladepunkt dürfen<br />

sich nur Personen aufhalten, die mit dem<br />

Liefervorgang beschäftigt sind und die richtige<br />

8<br />

3<br />

2<br />

6<br />

7<br />

1<br />

4<br />

5<br />

Quelle Eurobitume<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

37<br />

persönliche Schutzausrüstung tragen. Während<br />

des Entladevorganges ist es nicht gestattet,<br />

sich auf Lagertanks oder Tkw‐Auflieger<br />

aufzuhalten oder diese zu besteigen. Aus<br />

Sicherheits- und Qualitätsgründen sollten<br />

weder aus dem Tkw noch aus den Schläuchen<br />

Proben entnommen werden. Besteht die Notwendigkeit,<br />

eine Probe zu nehmen, sollte eine<br />

geeignete Entnahmeeinrichtung am Tank oder<br />

an der dazugehörenden Leitung vorhanden<br />

sein. Das Einatmen der beim Bedienen des<br />

Domdeckels oder von Ventilen entweichenden<br />

Dämpfen muss vermieden werden. Bei hohen<br />

Temperaturen kann der Gasraum im Tank<br />

Schwefelwasserstoff enthalten, der gefährliche<br />

Konzentrationen erreichen kann. Geeignete<br />

Kontrollmaßnahmen sollten angewendet werden,<br />

beispielsweise die Festlegung von Zonen,<br />

das Aufstellen von Informationstafeln und das<br />

Installieren von Detektoren, die das Erreichen<br />

der Arbeitsplatzgrenzwerte (OEL) anzeigen,<br />

oder Vorsorge für ausreichende Belüftung.<br />

Notduschen<br />

Mindestens eine Notdusche muss im Umfeld<br />

um die Entladestelle zur Verfügung stehen. Es<br />

wird empfohlen, die Notdusche mindestens 6<br />

m, aber nicht mehr als 20 m von der Entladestelle<br />

vorzusehen. Ist die Notdusche näher als<br />

6 m an der Entladestelle, muss sie vor den Einwirkungen<br />

von möglichen Bitumenspritzern<br />

geschützt werden.<br />

Die Notdusche muss für mindestens 15 min<br />

eine ausreichende Menge sauberen Wassers<br />

abgeben können; dies gilt auch in Frostperioden.<br />

Falls die Notdusche zeitweise nicht in<br />

Betrieb ist, müssen vor der Belieferung geeignete<br />

Alternativen eingerichtet sein. Der Betrieb<br />

der Notdusche muss auch in Stresssituationen<br />

einfach möglich sein, etwa durch Fußbetrieb.<br />

Planung des Lieferfahrzeuges<br />

Alle für die Entladung erforderlichen Teile des<br />

Fahrzeuges sollten vom Boden aus bedient<br />

werden können, um zu vermeiden, dass der<br />

Fahrer während der Entladung auf das Fahrzeug<br />

klettern muss. Sollte es doch erforderlich<br />

sein, dass der Fahrer auf das Fahrzeug klettert,<br />

muss eine Absturzsicherung vorhanden sein.<br />

Das Fahrzeug muss während der Entladung<br />

gegen Wegrollen gesichert sein. Für den Notfall<br />

muss das Fahrzeug mit einem separaten<br />

Schnellschlussschieber, der am besten mit mindestens<br />

zwei verschiedenen Einrichtungen an<br />

Leitfaden zur sicheren<br />

Anlieferung von Bitumen<br />

Version für Deutschland<br />

Der Leitfaden zur sicheren Anlieferung von Bitumen<br />

ist gerade in aktualisierter Neuauflage für<br />

Deutschland erschienen. (Quelle: Eurobitume)<br />

unterschiedlichen Stellen bedient werden<br />

kann, ausgestattet sein. Der Schnellschlussschieber<br />

sollte sich nicht im unmittelbaren<br />

Gefahrenbereich, etwa direkt am Auslauf,<br />

befinden. Rückfahrkameras und Rückfahrsensoren<br />

oder ähnliche Einrichtungen für Rückwärtsfahrten<br />

sollten eingerichtet sein. Akustische<br />

Warnsignale bei Rückwärtsfahrten sind<br />

eine sinnvolle Ergänzung. Die Position der<br />

6|20<strong>19</strong>


38 Technik<br />

SICHERES ARBEITEN MIT BITUMEN<br />

Zweck dieser Karte ist es, grundlegende, bewährte Hinweise zum sicheren Arbeiten mit Bitumen zu geben. Jegliche Schutzmaßnahmen müssen auf<br />

der Analyse der jeweiligen örtlichen Gegebenheiten beruhen, wie z.B. Labortätigkeiten, Arbeitsweisen etc.<br />

• Straßenbaubitumen einschließlich Polymermodifizierter Bitumen werden mit Temperaturen bis zu 200°C geliefert und gelagert.<br />

• Industriebitumen werden mit Temperaturen bis zu 230°C geliefert und gelagert.<br />

HAUPTGEFAHREN UND RISIKEN<br />

• Schwere Verbrennungen (bis 3. Grades) und Schock.<br />

• Feuer und Explosion. Wenn Bitumen überhitzt wird, können brennbare Abbauprodukte entstehen, die ein Feuer- oder Explosionsrisiko ergeben können.<br />

• Überschäumen der Lagertanks durch eingedrungenes Wasser.<br />

• Dämpfe. Hohe Konzentrationen von heißem Bitumen können Atemprobleme oder Übelkeit verursachen.<br />

• Schwefelwasserstoff. In geschlossenen Behältern kann sich über dem flüssigen Bitumen Schwefelwasserstoff ansammeln und gefährliche<br />

Konzentrationen erreichen.<br />

• In Bitumenlagertanks können sich pyrophore Ablagerungen bilden und selbst entzünden.<br />

ALLGEMEINE SICHERHEITSHINWEISE<br />

• Die Lagertemperaturen sollten 200°C für Straßenbaubitumen und 230°C für Industriebitumen nicht überschreiten. Bitumen sollten mindestens 30°C<br />

unterhalb des Flammpunktes oder entsprechend nationalen Regelungen gelagert werden, je nachdem, welche Temperatur niedriger ist.<br />

• Es dürfen nur hitzebeständige Schläuche ohne Verwindungen, Knicke oder Beschädigungen benutzt werden, die auf ganzer Länge unterstützt sind.<br />

Schläuche müssen sauber, trocken und frei von Anhaftungen festen Bitumens sein.<br />

• Zur Schlauchentleerung keinen Dampf benutzen, damit Wasserzutritt zum Bitumen vermieden wird. Besser: Leerpumpen oder Pressluft oder Inertgas<br />

verwenden.<br />

PERSÖNLICHE SCHUTZMASSNAHMEN<br />

Persönliche Schutzausrüstung einschließlich:<br />

• Kopfschutz: Schutzhelm, vorzugsweise mit Kinnriemen, Nackenschürze,<br />

Vollvisier zum Schutz des Gesichtes.<br />

Hinweis: Schutzbrillen schützen nur die Augen.<br />

• 100 % Baumwoll-Schutzanzug, den ganzen Körper bedeckend,<br />

flammenhemmend (mit Proban ® oder ähnlich behandelt), vorzugsweise<br />

mit reflektierenden Leuchtstreifen, Hosenbeine über dem Stiefelschaft.<br />

ERSTE HILFE<br />

• Verbrennungen mit Bitumen sollten mindestens 15 Minuten gekühlt werden, zunächst zur Schmerzlinderung mit kaltem Wasser. Ist die verbrannte<br />

Stelle größer als die Fläche einer Hand, sollte anschließend lauwarmes Wasser verwendet werden, um Unterkühlungen zu vermeiden.<br />

• Verbrennungen an den Augen müssen mindestens 5 Minuten unter Wasser gehalten werden.<br />

• AM UNFALLORT DARF AUF KEINEN FALL VERSUCHT WERDEN, ANHAFTENDES BITUMEN ZU ENTFERNEN.<br />

• So schnell wie möglich sollten beim Arzt oder im Krankenhaus Maßnahmen zur Entfernung des an der Haut klebenden Bitumens getroffen werden.<br />

• Unvorsichtige Entfernung des Bitumens von der Wunde kann die Haut weiter verletzen, was zu Infektionen und möglichen Komplikationen führen kann.<br />

• Atemprobleme durch konzentrierte Dämpfe aus Bitumen: Die betroffene Person unter Sicherheitsmaßnahmen an die frische Luft bringen.<br />

Ärztliche Hilfe rufen, wenn die Atemprobleme bestehen bleiben. Falls erforderlich, Erste Hilfe Maßnahmen ergreifen.<br />

BRANDFALL<br />

• Sofort Feuerwehr benachrichtigen.<br />

• Strom für Heizungen, Pumpen usw. abschalten.<br />

• Wenn möglich, Ventile schließen, um Ausbreitung des Feuers zu verhindern.<br />

• Feuerbekämpfung mit Pulverlöschern, Schaum, Inertgas-Löschern oder Wassernebel.<br />

Niemals Wasserstrahl benutzen.<br />

• Hitzebeständige Handschuhe mit langen<br />

Stulpen.<br />

• Sicherheitsstiefel, die schnell ausgezogen<br />

werden können.<br />

Hinweis: Standortspezifische zusätzliche Ausrüstungen können erforderlich sein: Sicherheits-/Schutzbrillen, Ohrschutz, spezielle Sicherheitsstiefel,<br />

anti-statische Kleidung etc.<br />

TELEFONNUMMERN: FEUERWEHR RETTUNGSWAGEN PRODUKTEXPERTEN<br />

SCHWEFELWASSERSTOFF (H 2S) IN EMISSIONEN AUS BITUMEN<br />

Zweck dieser Karte ist es, die Hauptgefahren durch H2S in Emissionen aus Bitumen sowie mögliche Expositionsszenarien und Risiken während Be- und<br />

Entladung, Lagerung, Transport und Nutzung von Bitumen aufzuzeigen.<br />

Gesetze zur Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verpflichten alle relevanten beteiligten Parteien und alle Betroffenen, sichere Arbeitsbedingungen<br />

zu gewährleisten.<br />

Die vorliegenden Empfehlungen sollen dabei helfen, die Verantwortlichkeiten während Be- und Entladung, Lieferung, Lagerung, Transport und Nutzung<br />

bitumenhaltiger Produkte wahrzunehmen und ist nicht dazu bestimmt, rechtliche Verantwortungen zu ändern. Vor Beginn jeglicher Arbeiten sowie bei<br />

Errichtung neuer Installationen müssen von den jeweils Verantwortlichen konkrete Gefährdungs- und Expositionsbeurteilungen durchgeführt und diese<br />

bei Änderungen der Bedingungen vor Ort überprüft werden.<br />

GEFÄHRDUNGEN DURCH H2S IN EMISSIONEN AUS BITUMEN<br />

H2S ist ein natürlich vorkommendes Gas, das aus heißem Bitumen emitieren kann. Es ist wahrscheinlich am ehesten bekannt durch seinen auffälligen<br />

Geruch nach “faulen Eiern”, der in sehr geringen Konzentrationen wahrnehmbar ist:<br />

• H2S ist giftig und beeinträchtigt das Nervensystem.<br />

• H2S kann den Geruchssinn beeinträchtigen, deshalb nicht auf den Geruch als Anzeichen für Gefahr verlassen.<br />

• H2S ist schnell entflammbar.<br />

• H2S kann mit Eisenoxid (Rost) an Tankwänden und -dächern reagieren, was zur Bildung von pyrophorem Eisensulfid führen kann und sich daher bei<br />

Kontakt mit Luft selbst entzündet.<br />

WAS SIND DIE RISIKEN?<br />

Die Risiken von H2S in Emissionen aus Bitumen sind:<br />

• Vergiftung und daraus resultierende Bewusstlosigkeit, die in extremen Fällen tödlich sein kann.<br />

• Feuer und Explosion in ganz oder teilweise geschlossenen Räumen (z.B. Tankraum oberhalb heißem Flüssigkeitsspiegel).<br />

• Bildung von pyrophorem Eisensulfid in ganz oder teilweise geschlossenen gasgefüllten Räumen oberhalb heißen Bitumens, wodurch eine<br />

Zündquelle erzeugt wird.<br />

MÖGLICHE EXPOSITIONEN<br />

Exposition gegenüber hohen Konzentrationen von H2S kann auftreten beim:<br />

• Öffnen von Tanks, des Mannlochs oder der Luke von Lagertanks oder Transportfahrzeugen.<br />

• Druckentlasten von Entlüftungsöffnungen oder Ventilen.<br />

• Inspizieren oder Reinigen leerer Tanks –H2S ist schwerer als Luft, es kann in unteren Bereichen von Tanks konzentriert vorkommen.<br />

EXPOSITIONSGRENZEN<br />

Expositionsgrenzen sind länderspezifisch, bitte berücksichtigen Sie die nationalen Regelungen. In den meisten europäischen Staaten gelten folgende<br />

Grenzwerte:<br />

Kurzzeitiger Arbeitsplatzgrenzwert (zeitlicher Mittelwert über 15 Minuten) = 10 ppm<br />

Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (zeitlicher Mittelwert über 8 Stunden) = 5 ppm<br />

RISIKOMANAGEMENT<br />

Nachfolgende Maßnahmen sollten, in Abhängigkeit vom Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, erwogen werden:<br />

• Lagertemperatur so niedrig wie praktisch durchführbar halten;<br />

• Identifizierung von Bereichen, in denen H2S vorkommen könnte, einschließlich Warnhinweisen und Zugangskontrolle, wo notwendig;<br />

• Sicherstellen angemessener Belüftung und Dampfabsaugung;<br />

• Bereitstellung von Erkennungs- und Überwachungssystemen;<br />

• geeigneten Atemschutz verwenden;<br />

• Schulung der Mitarbeiter zu H2S;<br />

• Verwendung von Genehmigungen zum Betreten beengter Räume;<br />

• Berücksichtigung gesetzlicher Regelungen zu explosiver Atmosphäre in Lagertanks;<br />

• Einhaltung von Wartungsprogrammen für Lagertanks.<br />

By consulting and/or using this publication, the user acknowledges and agrees to be bound by the following stipulations. Eurobitume has made considerable efforts to compile this publication on the basis of reliable sources. However, Eurobitume cannot<br />

and does not guarantee the completeness, accuracy, reliability and effectiveness of the information contained in this publication for whatever purpose. Furthermore, the content of this publication may be changed, suspended, revised and/or removed<br />

by Eurobitume, at its sole discretion, at any time for whatever reason and without notice. Finally, but for cases of fraud, neither Eurobitume nor its members are liable for any loss, damages or injury whatsoever relating to the consultation or use of this<br />

publication, or the inability to do so. Eurobitume, last updated: March 2015. info@eurobitume.eu<br />

By consulting and/or using this publication, the user acknowledges and agrees to be bound by the following stipulations. Eurobitume has made considerable efforts to compile this publication on the basis of reliable sources.<br />

However, Eurobitume cannot and does not guarantee the completeness, accuracy, reliability and effectiveness of the information contained in this publication for whatever purpose. Furthermore, the content of this publication<br />

may be changed, suspended, revised and/or removed by Eurobitume, at its sole discretion, at any time for whatever reason and without notice. Finally, but for cases of fraud, neither Eurobitume nor its members are liable for<br />

any loss, damages or injury whatsoever relating to the consultation or use of this publication, or the inability to do so.<br />

Eurobitume, November 2016 info@eurobitume.eu<br />

Bedienung des Entladeventils des Fahrzeuges<br />

sollte so sein, dass der Fahrer im Fall der Beschädigung<br />

eines Schlauches oder eine Leitung<br />

nicht im Bereich von Bitumenspritzern steht.<br />

AUTOR<br />

Dr. Anja Sörensen<br />

Eurobitume Deutschland<br />

anja.soerensen@eurobitume.eu<br />

Gefährdungsbeurteilungen<br />

In Übereinstimmung mit der der Richtlinie<br />

89/654/EWG vom 30. November <strong>19</strong>89 über Mindestvorschriften<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

in Arbeitsstätten ist es die gesetzliche<br />

Verantwortung jedes Arbeitgebers und<br />

jedes selbstständig Tätigen, Gefährdungen für<br />

Gesundheit und Sicherheit aus der Arbeitstätigkeit<br />

zu beurteilen. Ziel der Beurteilung ist es,<br />

erforderliche Maßnahmen zu identifizieren, um<br />

Risiken für Gesundheit und Sicherheit zu kontrollieren.<br />

Diese Beurteilungen sollten regelmäßig<br />

und nach jedem sicherheitsrelevanten<br />

Zwischenfall oder nach Änderungen der Ausrüstung/Arbeitsweisen<br />

am Arbeitsplatz wiederholt<br />

werden. Zusätzlich zur Gefährdungsbeurteilung<br />

für das Personal sollten auch Gefährdungen<br />

aus Ladungsverlusten, durch Feuer<br />

und Explosionen betrachtet werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Bitumen wird üblicherweise heiß transportiert<br />

und gelagert, Verbrennungen sind die am häufigsten<br />

beobachtete Verletzungsart. Dennoch<br />

bestehen im Zusammenhang mit dem Transport<br />

und der Anlieferung von Bitumen eine<br />

Vielzahl möglicher Quellen für Gefährdungen.<br />

Gefährdungen zu beurteilen und Maßnahmen<br />

der Vorsorge zu schaffen, ist gesetzliche Verpflichtung<br />

der Arbeitgeber. Es ist im Interesse<br />

aller, dass jeder Beteiligte aufmerksam und mit<br />

Sorgfalt agiert, mögliche Schwachstellen<br />

indentifiziert und zur Beseitigung unmittelbarer<br />

Risiken beiträgt. Das Teilen guter Erfahrungen<br />

und das Setzen von Mindeststandards sind<br />

im elementaren Interesse der Industrie. Eurobitume<br />

und seine Mitglieder unterstützen die<br />

Verwender von Bitumen gern, um den Umgang<br />

mit dem Produkt noch sicherer zu gestalten.•<br />

Weiterführende Links:<br />

Für weitere Information siehe auch<br />

„Eurobitume Karte zu Verbrennungen<br />

durch Bitumen“, „Eurobitume H2S<br />

Karte“, „Eurobitume Karte zum<br />

sicheren Umgang mit Bitumen“<br />

(www.eurobitume.eu).<br />

Für weitere Information zu Notduschen<br />

siehe auch „Eurobitume Hinweise<br />

zu Notduschen“<br />

(www.eurobitume.eu).<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

39<br />

Strabag<br />

Neue Dienstleistung im Verkehrswegebau<br />

Eine neue digitale Dienstleistung der Strabag ermöglicht Effizienzgewinne<br />

bei Projekten im Verkehrswegebau. Mit dem Geschäftsfeld Mobile Mapping<br />

bietet der Strabag-Bereich Digitale Objekterfassung und Drohnen ein<br />

zukunftsträchtiges Vermessungsverfahren an, das schnell und mit wenig<br />

Aufwand detaillierte Messdaten in höchster Qualität generiert – und zwar<br />

im wahrsten Sinne des Wortes „im Vorbeifahren“<br />

Mit dem Geschäftsfeld Mobile Mapping bietet Strabag<br />

ein Verfahren an, das bei einem Tempo von bis<br />

zu 110 km/h bis ins kleinste Detail vermessen kann.<br />

(Quelle: L. Fischer/Strabag)<br />

Ein Messkleinbus mit zwei mobilen<br />

Laserscannern auf dem Dach und reichlich<br />

IT-Technik an Bord kann bei einem Tempo von<br />

bis zu 110 km/h etwa Autobahnabschnitte bis<br />

ins kleinste Detail vermessen. Diese Dienstleistung<br />

wird nicht nur konzernintern genutzt; das<br />

siebenköpfige Experten-Team aus Regensburg<br />

steht mit seinen 3D-Mapping-Services auch für<br />

externe Aufträge zur Verfügung. So hat Strabag<br />

gerade erst in der österreichischen Steiermark<br />

eine 51 km lange Gleistrasse der Bahngesellschaft<br />

GKB mobil und digital gescannt.<br />

Zeit- und arbeitsaufwendige Streckensperrungen<br />

sind beim Mobile Mapping – anders als<br />

bei statischen Lasermessungen – nicht erforderlich.<br />

Im Vorfeld wird das Messgebiet mit<br />

Passpunkten markiert, und während der Fahrt<br />

scannen die Laser in Abständen von wenigen<br />

Zentimetern die Oberflächenbeschaffenheit.<br />

„Gerade in der Angebotsphase spielen diese<br />

Daten eine essenzielle Rolle für eine solide Kalkulationsbasis<br />

im Verkehrswegebau“, betont<br />

Thomas Gröninger den Mehrwert der mobilen<br />

Messmethode. Denn je genauere und detailliertere<br />

Messdaten vom Zustand der Straße<br />

schon im Vorfeld der Baumaßnahme gesammelt<br />

werden, desto genauer lassen sich im Verfahren<br />

des Building Information Modelling<br />

(BIM) die Massen berechnen und der Aufwand<br />

bestimmen.<br />

In einem Pilotprojekt nutzt die Autobahndirektion<br />

Nordbayern diesen Vorteil: Bereits vor<br />

der Auftragsvergabe, noch während der Ausschreibung<br />

für die geplante Sanierung der A93<br />

zwischen dem Dreieck Hochfranken und der<br />

Anschlussstelle Regnitzlosau hat das Mobile-Mapping-Team<br />

der Strabag den rd. 7 km<br />

langen Streckenabschnitt detailliert vermessen,<br />

digital per Software ausgewertet und<br />

dokumentiert.<br />

Kontakt: www.3d-vermessung.strabag.de<br />

Kirschbaum Verlag<br />

Standardwerk zur baulichen Erhaltung<br />

Die Maßnahmen der baulichen Erhaltung von Verkehrsflächen in Asphaltbauweise<br />

sind aktuell in den ZTV BEA-StB 09/13 („Zusätzliche Technische<br />

Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

– Asphaltbauweisen“) geregelt und beschrieben.<br />

Für die dauerhafte Wirksamkeit der Maßnahmen ist sowohl deren Eignung<br />

im Einzelfall als auch die fachgerechte Ausführung bedeutend.<br />

In der zweiten Auflage des Handbuchs erläutern<br />

die Autoren aus Verwaltung, Industrie<br />

und Wissenschaft ausführlich die bauliche<br />

Erhaltung von Asphaltstraßen nach den ZTV<br />

BEAStB 09/13 und schildern unter anderem<br />

Besonderheiten im kommunalen Straßenbau,<br />

auf Landstraßen, bei der Erhaltung von Verkehrsflächen<br />

aus Beton in Asphaltbauweise.<br />

Neben dem Ziel, adäquate Hinweise für die<br />

Planung und hochwertige Ausführung von<br />

Erhaltungsmaßnahmen zu geben, behandelt<br />

die zweite Auflage des Handbuchs und Kommentars<br />

das neu herausgegebene und aktualisierte<br />

Regelwerk.<br />

So finden zum Beispiel lärmtechnisch optimierte<br />

Asphaltbauweisen und die aktuelle Entwicklung<br />

in der Qualitätssicherung zusätzlich<br />

Berücksichtigung. Basierend auf ihren langjährigen<br />

Erfahrungen auf dem Gebiet der baulichen<br />

Erhaltung von Verkehrsflächen in<br />

Asphaltbauweise, beschreiben die Autoren die<br />

Umsetzung der verschiedenen Erhaltungsmaßnahmen<br />

und bieten den Anwendern in der<br />

Praxis Orientierung und Hilfestellung. Gleichzeitig<br />

soll so ein Beitrag zur langfristigen und<br />

nachhaltigen Sicherung der Mobilität sowie<br />

dem adäquaten Einsatz der finanziellen Mittel<br />

geleistet werden.<br />

Die zweite Auflage<br />

des Handbuchs<br />

erläutert<br />

die bauliche<br />

Erhaltung von<br />

Asphaltstraßen<br />

nach den ZTV<br />

BEAStB 09/13<br />

und schildert<br />

u. a. Besonderheiten im kommunalen Straßenbau,<br />

auf Landstraßen, bei der Erhaltung von Verkehrsflächen<br />

aus Beton in Asphaltbauweise. (Quelle:<br />

Kirschbaum)<br />

Die E-Book-Version des Werkes erhalten Sie<br />

zusammen mit dem KV-Reader, der Software<br />

des Verlages für seine digitale Werke. Nach<br />

einer schnellen und einfachen Installation bietet<br />

das kostenlose Programm einfach zu handhabende<br />

Such- und Zugriffsfunktionen.<br />

Kontakt: www.kirschbaum.de<br />

6|20<strong>19</strong>


40 Technik<br />

F.C. Nüdling<br />

Drei Fliegen mit einer Klappe<br />

Anfang Juli wurde in Herne eine Asphaltdeckschicht<br />

mit photokatalytischen Eigenschaften eingebaut.<br />

Dadurch sollen an stark belasteten Standorten die<br />

Stickoxide mittels Photokatalyse abgebaut werden.<br />

In Herne kam das Airclean-Granulat der F. C. Nüdling<br />

Betonelemente zum Einsatz.<br />

Das Airclean-Granulat verfügt über eine hohe Widerstandskraft<br />

(Schlagzertrümmerung SZ18), eine gute Schleif- und Polierbarkeit (Polierwiderstand<br />

PSV52), eine hohe Affinität zu bitumenhaltigen Bindemitteln<br />

(60 % nach 24 h) und eine gute Frost-Tausalz-Beständigkeit (1 % NaCl: 0,6<br />

Masse-%). Die Katalyse ist grundsätzlich ein Prozess, bei dem die<br />

Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion stark beschleunigt wird,<br />

ohne selbst verbraucht zu werden. Bei der Photokatalyse wird als Energielieferant<br />

für die Reaktion das Sonnenlicht ausgenutzt. Am Ende des<br />

Prozesses entstehen kleine Mengen wasserlösliches Nitrat, das herkömmlich<br />

über die Kanalisation abgeführt werden kann und gut für die<br />

Bäume ist.<br />

Bei der Baumaßnahme in Herne werden 90 % der Investitionen durch<br />

das kommunale Investitionsförderprogramm getragen, da durch die<br />

neue Asphaltdeckschicht gleichzeitig der Verkehrslärm reduziert werden<br />

kann. Die Stadt geht davon aus, dass bis zu 3 db(A) weniger Lärm entsteht,<br />

was über eine CPX-Messung belegt wird. Darüber hinaus hat das<br />

helle Granulat aber noch einen weiteren Effekt: „Damit schlagen wir drei<br />

Fliegen mit einer Klappe: NO x - und Lärm-Reduzierung sowie aufgehellter<br />

Asphalt, was für das Stadtklima gut ist“, erläutert Becker. <br />

•<br />

Nadler Straßentechnik<br />

Bewährtes auf<br />

den Prüfstand stellen<br />

Begutachten das Ergebnis (v. l. n. r.): Yvonne Szislo, Eva Stieglitz-Broll und Josef<br />

Becker (Quelle: DAV/hin)<br />

Josef Becker, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr der Stadt Herne,<br />

Eva Stieglitz-Broll, Abteilungsleiterin Straßenmodernisierung im Fachbereich,<br />

und Yvonne Szislo, Bauleiterin der Stadt Herne, schauen ganz<br />

genau hin. „Wir waren am Anfang schon etwas skeptisch, da wir uns den<br />

Belag viel gröber vorgestellt haben“, erläutert Becker. In der Hauptstraße<br />

in Herne laufen gerade die letzten Arbeiten zur Fertigstellung der neuen<br />

Asphaltdeckschicht. Und die hat es in sich, denn es kam das Airclean-Granulat<br />

von Nüdling zum Einsatz, mit dem mittels Photokatalyse Stickoxide<br />

aus der Luft gefiltert werden sollen. Für Becker ein Verfahren mit Zukunft:<br />

„Versuche haben gezeigt, dass es möglich ist, zwischen 25 und 30 % der<br />

Stickoxide herauszufiltern.“ Gebaut wurden 4.250 m² Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />

SMA 5 S in 3 cm Dicke.<br />

Bei Airclean handelt es sich um einen Spezialsplitt, der in die Oberfläche<br />

eingearbeitet wird. „Dabei muss das Granulat bereits vor dem ersten<br />

Walzgang eingebracht werden“, erläutert Stieglitz-Broll, „damit es zu<br />

einer optimalen Verbindung mit der Asphaltdeckschicht kommt.“ Bei<br />

Airclean handelt es sich um ein künstliches Gestein auf Betonbasis, dem<br />

Titandioxid als Katalysator (TiO 2 ) zugesetzt wird. Das Material wird gebrochen<br />

und in verschiedenen Korngrößen abgesiebt.<br />

Die Voraussetzungen für dauerhafte und verkehrssichere<br />

Straßen sind sorgfältig hergestellte Fugen,<br />

Nähte und Ränder. Nadler Straßentechnik ist Komplettanbieter<br />

im Bereich der Fugenvergusstechnik<br />

sowohl mit bestehenden Produkten als auch mit<br />

Neuerungen. Darüber hinaus schult Nadler Firmen<br />

und Kommunen in der Handhabung von Geräten<br />

und Produkten.<br />

Angefangen bei der Riss- und Fugenvorbereitung über kleine<br />

und große Fugenvergusskocher bis hin zum patentierten<br />

Abstreugranulat Granugrip für eine erhöhte Griffigkeit – Nadler<br />

bietet ein komplettes Programm. Aufgrund der Vielzahl der Systeme,<br />

die auf dem Markt sind, empfiehlt Nadler, die gewohnten<br />

Systeme regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen, ob sie noch zeitgemäß<br />

sind. Eine Umstellung auf neue Systeme beinhaltet immer<br />

auch eine potenzielle Zeit- und Geldersparnis. Dafür werden nicht<br />

nur geeignete Maschinen, sondern auch geschultes Personal benötigt.<br />

Eine Schulung hilft im Dschungel der Möglichkeiten, den Über-<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

41<br />

Webkiosk<br />

Zugriffszahlen übersteigen Auflage<br />

Die Digitalisierung schreitet voran – und das nicht nur<br />

im Straßenbau. Auch die Vermittlung von Fachinformationen<br />

unterliegt dem Wandel. Die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“<br />

und mit ihr der Stein-Verlag stellt schon seit einiger<br />

Zeit ihre Informationen auch online zur Verfügung.<br />

Erfolgreich im Netz unterwegs: die Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ (Quelle: Stein-Verlag)<br />

Informationen zum Herstellen und Einbauen von Asphalt gibt es schon<br />

seit einiger Zeit nicht nur analog, sondern auch digital. Denn die Fachzeitschrift<br />

des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) ist unter webkiosk.<br />

stein-verlaggmbh.de auch im World Wide Web zu Hause. „Wir haben uns<br />

lange Gedanken zu dem Thema gemacht“, erläutert Marc Vogelsberger,<br />

zuständiger Bereichsleiter beim Stein-Verlag, „und uns mit Designern,<br />

Redaktion und Entwicklern zusammengesetzt.“<br />

Ein Einsatz, der sich mittlerweile ausgezeichnet hat. In den ersten vier<br />

Ausgaben des Jahres überstiegen die Seitenaufrufe einzelner Ausgaben<br />

die Auflagenhöhe der Printversion bisweilen um das Doppelte. Ein deutliches<br />

Zeichen, dass die Online-Version der Zeitschrift beim Leser akzeptiert<br />

wird. Bernd Hinrichs, Chefredakteur der „<strong>asphalt</strong>“, blickt schon in<br />

die Zukunft: „Der Online-Bereich entwickelt sich rasant schnell. Wir werden<br />

unsere Präsenz mit der ,<strong>asphalt</strong>‘ weiter ausbauen und dem Leseverhalten<br />

nach entwickeln. Wir haben noch manche Überraschung vor!“ •<br />

kostspielige Sanierungsmaßnahmen zu verhindern. Mit der 2K-Naht<br />

steht ein 2-komponentiger Nahtkleber, der hochstandfest und überfahrbar<br />

ist, inklusive passendem Verlegegerät zur Verfügung. Zur<br />

Randabdichtung hingegen empfehlen sich die Nadler-Randversiegelungsmasse<br />

oder Elastorand. Die Randversiegelungsmasse ist eine<br />

heiß verarbeitbare Bitumenmasse zur dauerhaften Abdichtung des<br />

höher liegenden Fahrbahnrands. Elastorand hingegen ist kalt verarbeitbar<br />

und schützt den Rand des Asphaltkörpers vor seitlich eindringendem<br />

Wasser.<br />

Kontakt: www.strassentechnik.de<br />

Randabdichtung mit Elastorand<br />

blick zu behalten, sich die wichtigsten Qualitätsmerkmale vor Augen<br />

zu führen und sich schließlich für ein System zu entscheiden.<br />

Mit der hydraulischen Rissfräse HRF-L und dem Riss- und Fugenschneider<br />

mit Absaugung RFF-A beispielsweise solle eine optimale<br />

Riss- bzw. Fugenvorbereitung gewährleistet werden. Neben weiteren<br />

Neuerungen, wie etwa die unterschiedlichen Fugenbänder, bietet<br />

Nadler das Fugenabstellband, das dem Problem der Fugenherstellung<br />

auf Brücken, in Fahrsilos oder an Betongleitwänden Rechnung trägt.<br />

Auch in den Bereichen der Naht- bzw. Randabdichtung empfiehlt<br />

es sich, zu überprüfen, ob die eigene Arbeitsweise den jeweiligen<br />

Anforderungen an Material und Verarbeitung entspricht, um spätere<br />

Fugenvorbereitung mit der HRF-L (Quelle: Nadler)<br />

6|20<strong>19</strong>


42 Technik<br />

Instandsetzungsverfahren<br />

Dünne Asphaltdeckschichten im Kalteinbau –<br />

vielseitig einsetzbar<br />

In 2018 hat die Hansestadt Lübeck eine Zustandserfassung- und Bewertung<br />

(ZEB) ihrer Haupt- und Nebenstraßen durchführen lassen. Die Zahlen waren<br />

so alarmierend, dass sich die Stadt entschloss, schnell zu handeln. Dabei<br />

wurde auch die hochfrequentierte Straße Beckergrube zur Herausforderung.<br />

Possehl Spezialbau hatte eine Lösung.<br />

02<br />

01<br />

Oliver Neß kennt sich aus in seiner Stadt. Der Sachgebietsleiter Straßenerhaltung<br />

bei der Hansestadt Lübeck schaut mit kritischem<br />

Blick auf die Straßen und erkennt die Schäden. Dafür braucht er keine<br />

speziellen Erfassungsgeräte, die die Fahrbahnschäden im Rahmen der<br />

ZEB aufgenommen haben. 45 % der Hauptverkehrsstraßen und erschreckende<br />

66 % des Nebenstraßennetzes befindet sich in einem Zustand<br />

oberhalb des sogenannten Warnwertes.<br />

Um den Verfall der Straßeninfrastruktur aufzuhalten, erhält der<br />

Bereich Stadtgrün und Verkehr der Hansestadt Lübeck ab 2021 ein jährliches<br />

konstantes Budget in Höhe von 10 Mio. Euro – zunächst für die<br />

Dauer von fünf Jahren. Nach Ablauf der fünf Jahre wird eine erneute<br />

Befahrung aller Straßen vorgenommen, um einen aktuellen Sachstand<br />

zu erhalten.<br />

Neß weiß auch, dass Sanierungsarbeiten bei einigen Straßen<br />

leichter fallen als bei anderen. Die Beckergrube beispielsweise ist<br />

eine der Hauptverkehrsadern in der<br />

Hansestadt. „Hier muss eine Sperrung<br />

für notwendige Arbeiten sehr gut vorbereitet<br />

sein und darf etwa nicht mit<br />

anderen Baustellen auf den Ausweichstrecken<br />

kollidieren“, berichtet er. Was,<br />

wenn die städtischen Behörden diese<br />

Zeit nicht haben und ein Eingreifen<br />

dringend erforderlich ist, um die Wiederherstellung<br />

der Verkehrssicherheit<br />

zu gewährleisten? Dann bietet sich beispielsweise der Einbau einer<br />

Dünnen Asphaltdeckschicht in Kaltbauweise (DSK) an.<br />

Seit 2012 wendet Lübeck dieses Instandsetzungsverfahren an. „Wir<br />

haben rund 500.000 m² Straßenfläche damit bereits instand gesetzt“,<br />

sagt Neß und es sollen in den kommenden Jahren noch einige Quadrat-<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

43<br />

meter dazukommen. Bei dem Verfahren wird das Mischgut in selbst fahrenden<br />

Misch- und Verlegeeinheiten kontinuierlich hergestellt und mit<br />

steuerbaren Verteilergeräten über die gesamte Fahrstreifenbreite in der<br />

Regel zweischichtig eingebaut, wobei die erste Schicht dem Profilausgleich<br />

dient.<br />

Sebastian Miesem, Leiter der Abteilung Technik für Possehl Spezialbau,<br />

benennt weitere Vorteile, wie etwa, dass sich die DSK durch eine<br />

schnelle Verkehrsfreigabe und geringe Herstellkosten auszeichnet, was<br />

insgesamt zu einem sehr wirtschaftlichen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

führt. Daneben ist es vor allem aber eine sehr schnelle Bauweise, die<br />

überall dort zum Einsatz kommen kann, wo bei neuralgischen Punkten<br />

schnelle Lösungen gefragt sind. Miesem führt dazu aus: „Hier in Lübeck<br />

war die Asphaltdeckschicht nach gerade einmal 15 Minuten wieder<br />

befahrbar.“ Gerade im Hochsommer kann dies ein entscheidender Vorteil<br />

gegenüber den deutlich längeren Auskühlzeiten beispielsweise bei<br />

Ersatz der Asphaltdeckschicht (EAD) sein. Darüber hinaus trägt eine DSK<br />

auch zur Lärmminderung bei. Hierzu erläutert Miesem: „Wir konnten<br />

durch Messungen im Auftrag der Gütegemeinschaft AKB nachweisen,<br />

dass auch DSK-Asphalt eine lärmmindernde Wirkung entfaltet. Das<br />

mögliche Lärmminderungspotenzial liegt innerstädtisch bei ca. 3,0 bis<br />

5,0 dB(A).“<br />

In Lübeck wurde zunächst eine Schicht DSK 8 eingebaut. Damit wurde<br />

der notwendige Profilausgleich erzielt. Im Anschluss kam als zweite<br />

Schicht ein DSK 5 zum Einsatz. Die Gesamtdicke beider Schichten beträgt<br />

hier gerade einmal etwas mehr als 1 cm, was zu nur geringen Regulie-<br />

„Hier in Lübeck war die Asphaltdeckschicht nach<br />

gerade einmal 15 Minuten wieder befahrbar“<br />

rungsarbeiten führt und die angrenzenden Bordanlagen nicht weiter<br />

beeinträchtigt. Beim Einbau galt es vor allem, die ,,Technischen Lieferbedingungen<br />

für die Bauliche Erhaltung von Verkehrsflächenbefestigungen,<br />

Teil: Güteüberwachung, Teil: Ausführung von Dünnen Asphaltdeckschichten<br />

in Kaltbauweise‘‘ (TL G DSK-StB) zu beachten. Mit diesem R1-<br />

Regelwerk der FGSV und mit dem Gütesiegel der Gütegemeinschaft AKB<br />

für Asphalt-Kaltbauweisen zur Erhaltung von Straßen werden die hohen<br />

Qualitätsanforderungen klar definiert und gleichzeitig die ständige Kontrolle<br />

von Herstellung und Verarbeitung garantiert.<br />

„Beim DSK-Verfahren geht es unter anderem darum, eine möglichst<br />

dauerhafte Lösung von acht Jahren oder mehr einzubauen, zudem können<br />

wir bei verschiedentlichen Anwendungsfällen schnell Abhilfe verschaffen“,<br />

berichtet Miesem. Gleichzeitig macht er darauf aufmerksam,<br />

dass die Haltbarkeit einer DSK unter anderem in einer Langzeitstudie mit<br />

verschiedenen Asphaltbauweisen auf der BAB A659 von <strong>19</strong>90 bis 2005<br />

nachgewiesen wurde. „Die Ergebnisse des Monitorings sprechen für sich“,<br />

so der Possehl-Mitarbeiter, „zwischen den dort gewählten Instandsetzungsverfahren<br />

DSK und SMA konnten keine signifikanten Unterschiede<br />

hinsichtlich der Nutzungsdauer festgestellt werden. Zusätzlich konnte im<br />

Zuge einer umfassenden Untersuchungsreihe von mehr als fünfzig über<br />

ganz Deutschland verteilte Messstrecken ein ausreichend hohes Griffigkeitsniveau<br />

bei einer Nutzungsdauer von über zehn Jahren nachgewiesen<br />

werden.“ Das Verfahren kann durch den geringeren Rohstoffbedarf, den<br />

Wegfall der Asphaltmischgutherstellung im stationären Mischwerk und<br />

zahlreicher Zwischentransporte mit einer sehr guten CO 2 -Bilanz in Herstellung<br />

und Einbau überzeugen. In der Betrachtung des Primärenergieverbrauchs<br />

und der Treibhausgasemissionen je Quadratmeter Asphaltdeckschicht<br />

hat die Bauweise DSK unter den Instandsetzungsverfahren<br />

nach den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien<br />

von Verkehrsflächenbefestigungen – Asphaltbauweisen (ZTV BEA-StB<br />

09/13) jeweils die Nase vorne. Insbesondere können kommunale Bereiche<br />

durch die geringen zu bewegenden Materialmengen und den dadurch<br />

geringeren Lastverkehr auch hinsichtlich der innerstädtischen Emissionskennzahlen<br />

von dieser Bauweise profitieren.<br />

Hin<br />

Kontakt: www.possehl-spezialbau.de<br />

03<br />

Bild 01 Die Verdichtung bei DSK übernimmt die statische<br />

Gummiradwalze.<br />

Bild 02 Oliver Neß (l.) und Sebastian Miesem (r.) in Lübeck.<br />

Bild 03 DSK ist ein schnelles Verfahren: 15 Minuten vom<br />

Einbau zur Nutzung. (Quelle: DAV/hin)<br />

6|20<strong>19</strong>


44 Technik<br />

Weisig Maschinenbau<br />

Spritzmaschinen nicht nur in neuem Design<br />

Weisig Maschinenbau aus Alfeld hat seine selbst fahrenden Anspritzmaschinen der Baureihe Weiro TM komplett<br />

überarbeitet. Augenfällig ist das neue ergonomische Design der Arbeitsmaschinen, doch auch „unter der Haube“<br />

hat sich viel getan.<br />

So sind die neuen Maschinen bereits mit<br />

Antriebsmotoren gemäß Emissionsverordnung<br />

EU 2016/1628 Stufe V ausgestattet. Dies<br />

beinhaltet unter anderem einen Dieselpartikelfilter<br />

Deshalb können die neuen Maschinen<br />

auch auf Baustellen innerhalb von kommunalen<br />

Bereichen eingesetzt werden, die einer besonderen<br />

Luftqualitätsverordnung unterliegen.<br />

Erstmals befindet sich auf einer kompakten<br />

Anspritzmaschine das Dosiersystem „Weiro<br />

Spraycontrol“, das bereits auf den Weiro-Aufsatzspritzmaschinen<br />

der Baureihe HK 1000<br />

eingesetzt wird. Somit verfügen auch die selbst<br />

fahrenden Spritzmaschinen aus dem Hause<br />

Weisig hat die selbst fahrenden Spritzmaschinen<br />

der Baureihe Weiro TM komplett überarbeitet.<br />

(Foto: Weisig Maschinenbau GmbH)<br />

Weisig über eine computergestützte Dosierautomatik.<br />

Diese sichert die Genauigkeit der<br />

gewünschten Bindemitteldosierung unabhängig<br />

von Sprühbreite und Arbeitsgeschwindigkeit<br />

und trägt damit zur Qualität des Asphalteinbaus,<br />

aber auch zur Kostenreduzierung und<br />

Ressourcenschonung bei.<br />

Als Nachweis der aufgetragenen Verbundschichten<br />

kann ein Protokoll auf dem bordeigenen<br />

Drucker erstellt werden, zusätzlich können<br />

die Daten auch extern gespeichert werden,<br />

um sie dezentral auszuwerten.<br />

Kontakt: www.weiro.de<br />

Fliegl<br />

Thermoabschieber bringt Farbe in das Leben<br />

Wohin man sieht – überall schwarze Asphaltstraßen. In Mainz will man nun<br />

etwas Neues, Frischeres und Freundlicheres. Der Einbau eines Farb<strong>asphalt</strong>s<br />

ist hier die optimale Lösung. Mit dem Fliegl-Asphaltprofi Thermo ist dies<br />

qualitativ hochwertig möglich.<br />

Rund 150 t Farb<strong>asphalt</strong> zieren nun eine<br />

Mainzer Allee. Mit dem Asphaltprofi<br />

Thermo wurde dabei kein Baum beschädigt, da<br />

sich die Arbeiten unterhalb der Baumkronen<br />

abspielten. Mit einem Kipper als Transportfahrzeug<br />

des Asphalts hätte die Arbeitshöhe bis in<br />

die Kronen gereicht und so möglicherweise<br />

Einbau von Farb<strong>asphalt</strong> in Mainz. (Quelle: Fliegl)<br />

Entladung der Thermomulde mit Abschiebetechnik.<br />

Schäden an den Bäumen hinterlassen. Zudem<br />

ist der Farb<strong>asphalt</strong> extrem sensibel. Daher ist<br />

eine hohe Qualität bei der Anlieferung enorm<br />

wichtig. Je länger der Transportweg, umso<br />

schwieriger ist es, währenddessen die Qualität<br />

konstant zu halten. In dieser Bausituation<br />

musste die Qualität des Asphalts rund sechs<br />

Stunden aufgrund des Transports, Einbaus und<br />

Verzögerungen aufrechterhalten werden. Mit<br />

dem Asphaltprofi Thermo werden die Qualitätsansprüche<br />

dabei erfüllt. Durch seine spezielle<br />

thermoisolierte Bauweise kombiniert mit<br />

dem Fliegl-Abschiebesystem haben mechanische<br />

und thermische Entmischung keine<br />

Chance.<br />

Die thermische Entmischung beschreibt<br />

dabei die Bildung einer Kaltschicht im oberen<br />

Bereich der konventionellen thermoisolierten<br />

Mulde. Ausgerechnet diese Kaltschicht rutscht<br />

als Erstes in den Fertiger. Mit dem Einsatz von<br />

Fahrzeugen mit Abschiebefunktion wird nachweislich<br />

die Entmischung wesentlich reduziert.<br />

Durch die permanente Durchmischung des<br />

Asphalts wird die Konsistenz des Asphalts<br />

gleichmäßig temperiert. Bei der Übergabe des<br />

Mischguts in den Asphaltfertiger beginnt<br />

sofort nach dem Andocken die scheibchenweise,<br />

jederzeit dosierte Übergabe des Mischguts<br />

in den Fertiger. Das Abschieben bewirkt<br />

außerdem eine perfekte Durchmischung des<br />

Asphalts während des Abladens und damit die<br />

kontinuierliche Homogenität des Mischguts.<br />

Kontakt: www.fliegl-baukom.de<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

45<br />

Rockster<br />

Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

Das schwedische Recyclingunternehmen Swerock legt<br />

größten Wert auf eine effiziente Wiederverwendung<br />

von Baurestmassen und trägt mit dem neuen Rockster<br />

R1000S zur Senkung der Umweltbelastung und Förderung<br />

einer ressourcenschonenden Gesellschaft bei.<br />

Swerock ist einer der größten schwedischen Anbieter von Baumaterialien<br />

und Dienstleistungen für die Bauindustrie. Das Unternehmen<br />

beschäftigt ca. 950 Mitarbeiter und gehört zur Peab-Gruppe, dem drittgrößten<br />

Bauunternehmen der nordischen Region mit etwa 14.500 Mitarbeitern<br />

in Schweden, Norwegen und Finnland. Für ein Unternehmen<br />

wie Swerock ist eine wertschöpfende Wiederverwendung und Recycling<br />

der Baustoffe für eine ressourcenschonende Gesellschaft ausgesprochen<br />

wichtig, daher wird auch in fortschrittliche Anlagen investiert.<br />

Durch Rocksters schwedischen Vertriebspartner Niklas Johansson von<br />

Biocare Svenska AB kam der Gebietsleiter von Swerock Recycling,<br />

Andreas Pettersson, in den Kontakt mit den mobilen Brechanlagen von<br />

Rockster. „Besonders die hohe Durchsatzleistung dieser kompakten<br />

Anlage, die Transportabmessungen und der Zugang für Wartungen<br />

haben meinen Kunden überzeugt“, so Johansson. Dank der hydraulisch<br />

senkbaren Siebbox, der schwenkbaren Bühne und der nach oben<br />

schwenkbaren Türen können Servicearbeiten, Wartung oder auch der<br />

Tausch von Siebbelägen rasch und unkompliziert erledigt werden.<br />

Für eine Recycling-Firma wie Swerock zählen außerdem auch ökologische<br />

Aspekte zu wichtigen Kaufkriterien. Da sich die Firma als Umweltdienstleister<br />

sieht und mit dem Recycling von Baurestmassen zur Schonung<br />

von Rohstoffen und Minderung von Abfall beitragen will, legten<br />

die Verantwortlichen auch großen Wert auf den ökologischen Fußabdruck<br />

des Rockster-R1000S-Prallbrechers. Dank des hydrostatischen<br />

Antriebs, der für eine konstante Brechleistung sorgt, wird der Dieselverbrauch<br />

pro produzierter Tonne merklich<br />

gesenkt. Johansson erklärt: „Bei<br />

„Die hohe<br />

Durchsatzleistung<br />

dieser kompakten<br />

Anlage hat meinen<br />

Kunden überzeugt.“<br />

Rocksters Antriebssystem bleibt der<br />

Dieselmotor stets im optimalen Drehzahlbereich,<br />

nur die Hydraulikpumpe<br />

passt sich dem Leistungsbedarf des<br />

Brechers an, das sorgt für geringeren<br />

Spritverbrauch pro Tonne Endmaterial.“<br />

Der eingesetzte Volvo-Tier4f-<br />

Motor mit AdBlue sorgt zudem für<br />

reduzierten Stickoxid-Ausstoß.<br />

Die Hauptprojekte von Swerock für den R1000S liegen im Bereich des<br />

Bauschutt-Recyclings. So gehört etwa die Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

zu den Einsatzgebieten des Prallbrechers, die Endkorngröße ist hier<br />

meist mit 0 bis 16 mm festgelegt. „Dank des Siebsystems kann das Endkorn<br />

wirklich genau festgelegt werden, es entsteht kein Überkorn. So<br />

kann die maximale Wertschöpfung in der Aufbereitung erzielt werden“,<br />

ist Johansson überzeugt.<br />

Kontakt: rockster.at<br />

Aufbereitung von Ausbau<strong>asphalt</strong> auf 0 bis 16 mm mit dem Rockster R1000S im<br />

schwedischen Sundsvall. (Quelle: Rockster)<br />

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6|20<strong>19</strong>


46 Technik<br />

Die Zhuhai-Macau-<br />

Brücke hat eine vorgesehene<br />

Nutzungsdauer<br />

von mindestens 120<br />

Jahren, die Asphaltbeläge<br />

sind auf eine<br />

projektierte Nutzungsdauer<br />

von zwanzig Jahren<br />

ausgelegt.<br />

Shell Bitumen<br />

Kompetenz für eines der<br />

weltweit größten Brückenprojekte<br />

Stürme, Hitze, hoher Salzgehalt in der Luft, starke Verkehrsbelastung<br />

– die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke<br />

stellt höchste Anforderungen an Material und Logistik.<br />

Die Produkte von Shell Bitumen und die jahrzehntelange<br />

Erfahrung des Schweizer Asphalt-Ingenieurs Heinz<br />

Aeschlimann trugen erheblich zum Gelingen des Projektes<br />

bei.<br />

Mit über sechzig Millionen Einwohnern – manche Schätzungen<br />

gehen sogar von über 100 Millionen Einwohnern aus – ist das Perlflussdelta<br />

im Süden Chinas die einwohnerreichste Metropolregion der<br />

Welt. Dort liegen beispielsweise die Mega-Citys Shenzhen, Hongkong<br />

und Macau. Die neue Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke zeigt, mit welch<br />

gigantischen Lösungen man dort auf die rasante Bevölkerungsentwicklung<br />

reagiert: Die Brücke ist in vielerlei Hinsicht ein Projekt der Superlative.<br />

Die Fahrstrecke zwischen Hongkong und Macau betrug bisher etwa<br />

160 km. Nach der Eröffnung der neuen Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke<br />

ist die Entfernung drastisch gesunken. Die Reisezeit zwischen den beiden<br />

Städten beträgt seitdem nur noch eine halbe Stunde. Die 29,6 km lange<br />

Brücke bildet inklusive aller Tunnelstrecken und Anschlussbauwerke mit<br />

über 50 km Länge eine der weltweit längsten Straßenverbindungen über<br />

Wasser. Die gesamte Brückenfläche hat eine Größe von rund 1,2 Mio. m²<br />

– umgerechnet sind das 168 Fußballfelder.<br />

Doch es ist nicht nur die schiere Größe, die das Projekt so beeindruckend<br />

macht, sondern auch die Umsetzung: Bei geschätzten Gesamtkosten von<br />

etwa 8,5 Mrd. Euro betrug die gesamte Bauzeit nur etwas mehr als vier<br />

Jahre. Federführend an diesem Projekt beteiligt war der Schweizer Asphaltingenieur<br />

und ehemalige Vorsitzende des Internationalen Guss<strong>asphalt</strong>-Verbandes<br />

(IGV) Heinz Aeschlimann, der in seiner langen Karriere schon an<br />

vielen wichtigen Infrastrukturprojekten auf der ganzen Welt beteiligt war.<br />

Doch selbst ihn können die Dimensionen des Hongkong-Zhuhai-Macau-Brückenprojektes<br />

noch in Erstaunen versetzen. In Europa, so Aeschlimann,<br />

wäre die Bauzeit vermutlich doppelt so lang gewesen: „In Spitzenzeiten<br />

waren bis zu 10.500 Arbeiter auf der Baustelle tätig.“<br />

Ein forderndes Projekt<br />

Die Qualitätsanforderungen an das Brückenprojekt waren herausfordernd:<br />

Die Brücke hat eine vorgesehene Nutzungsdauer von mindestens<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

47<br />

Die Asphaltbeläge sind auf eine<br />

projektierte Nutzungsdauer von zwanzig<br />

Jahren ausgelegt.<br />

120 Jahren, die Asphaltbeläge sind auf eine projektierte Nutzungsdauer<br />

von zwanzig Jahren ausgelegt. Nach europäischem<br />

Vorbild setzen auch die chinesischen Bauträger darauf, durch<br />

höhere Investitionen in die Qualität des Asphalts die Lifecycle<br />

Costs zu senken. Aeschlimann fasst das wie folgt zusammen:<br />

„Das erfordert beste Qualität. Beste Qualität beim Bindemittel<br />

sowie beste Qualität bei den Zusatzstoffen und beim Einbau.“<br />

Aufgrund guter Erfahrungen mit Shell-Bitumen-Produkten<br />

bei anderen großen Brückenprojekten in Hongkong (jedes größer<br />

als 600.000 m² Fläche), entschied man sich, auch bei der<br />

Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke auf Shell-Produkte zu setzen.<br />

„Für das Projekt benötigten wir Lösungen, die unsere strengen<br />

Vorgaben zur Sicherung einer hochwertigen Ausführung<br />

genauso erfüllten, wie eine konsistente Qualität und zuverlässige<br />

Versorgung boten“, sagt Zhang Yucai, einer der Chefingenieure<br />

des Projekts.<br />

Große Hitze, extreme Luftfeuchtigkeit und ein hoher Salzgehalt<br />

in der Luft stellen besondere Anforderungen an das<br />

verwendete Material. Dazu kommt die projektierte sehr hohe<br />

Verkehrsbelastung nach Freigabe der Brücke. Dementsprechend<br />

gab es beispielsweise besondere Designvorgaben, um<br />

oben: Stürme, Hitze, hoher Salzgehalt in der Luft, starke<br />

Verkehrsbelastung – die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke<br />

stellt höchste Anforderungen an Material und Logistik.<br />

unten: Aufgrund guter Erfahrungen bei anderen großen<br />

Brückenprojekten in Hongkong, entschied man sich, auf<br />

Shell-Produkte zu setzen. (Quelle: Shell Bitumen)<br />

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auf allen Asphaltbaustellen. Sie sichert optimale Ergebnisse, auch in engen Kurven und bei der Verdichtung<br />

empfindlicher Asphalte, von dünnen Schichten, auf Brücken und in der Nähe historischer Bauten.<br />

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6|20<strong>19</strong>


48 Technik<br />

Der Bau der 1,2 Mio. m² umfassenden Brückenbelagsfläche<br />

wurde in nur achtzehn Monaten abgeschlossen.<br />

Daten & Fakten<br />

Länge des Brückenbauwerkes: 22,9 km<br />

Brückenfläche: 1.200.000 m²<br />

Arbeiter: bis zu 10.500 Personen<br />

Bauzeit: sieben Jahre (gesamt), 14 Monate<br />

(Asphaltarbeiten)<br />

Einbauleistung/Tag: 1.200 t (Guss<strong>asphalt</strong>),<br />

4.000 t (Walz <strong>asphalt</strong>)<br />

Kosten: mehr als 8 Mrd. Euro<br />

Verformung und Spurrinnenbildung zu vermeiden. Für den Splittmastix-Asphalt<br />

wurde ein polymermodifiziertes Bitumen von Shell mit<br />

hohem Erweichungspunkt und hoher Flexibilität verwendet, das speziell<br />

auf die anspruchsvollen Umweltbedingungen und die beträchtlichen<br />

Längenänderungen der Brückenfahrbahn ausgelegt ist und darüber<br />

hinaus eine hohe Standfestigkeit aufweist. Wie bei Brückenbauprojekten<br />

in Europa wurde auch hier die Schutzschicht mit einem standfesten Guss<strong>asphalt</strong><br />

ausgeführt. Über die Schutzschicht mit einer Dicke von 30 bis<br />

35 mm wurde eine 45 mm dicke Asphaltdeckschicht aus Splittmastix-<br />

Asphalt eingebaut.<br />

Beeindruckende Logistik<br />

Ein gigantisches Bauwerk wie die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke<br />

erfordert natürlich auch eine Baustelle von außerordentlicher Dimension:<br />

Das Brückenkonstrukt besteht aus an Land vorgefertigten Elementen,<br />

von denen jedes 33 m breit und 128 m lang ist. Diese wurden mit Schiffen<br />

an den Bestimmungsort gebracht und dann verbaut. Um Bauteile wie<br />

diese verarbeiten zu können, waren ständig zwischen 300 und 400 Kräne<br />

im Einsatz. Auch hier machten sich die besonderen Anforderungen des<br />

Projektes bemerkbar: „Der größte Kran auf der Baustelle hebt 6.600 t,<br />

mehr als das Gewicht zweier Güterzüge“, bemerkt Aeschlimann.<br />

Der Bau der 1,2 Mio. m² umfassenden Brückenbelagsfläche wurde in<br />

nur achtzehn Monaten abgeschlossen. Dazu wurde die Fläche unter zwei<br />

Konsortien aufgeteilt, von denen jedes über ein eigenes Asphaltmischwerk<br />

verfügte. So konnten Lieferengpässe vermieden werden. Es habe<br />

„überhaupt keine Probleme“ mit der Logistik gegeben, so Aeschlimann.<br />

Das ist umso beeindruckender, wenn man sich die erreichten Einbauleistungen<br />

vor Augen führt: An jedem Tag mit guten Witterungsverhältnissen<br />

verbauten die beiden unabhängig geführten Konsortien rund 1.200<br />

t Guss<strong>asphalt</strong> und 4.000 t Walz<strong>asphalt</strong>.<br />

Rekordverdächtige Bauzeit<br />

Dazu kommt der besondere Einsatz aller Beteiligten: An der Brücke<br />

wurde sieben Tage die Woche teilweise mit Nachtarbeit gearbeitet. Nur<br />

so konnte die extrem kurze Bauzeit erreicht werden. Während des Baus<br />

waren zusätzlich die widrigen Umweltbedingungen eine große Herausforderung:<br />

In die Bauphase fiel auch die drei Monate andauernde Monsunzeit,<br />

bei der es zu starken Regenfällen und Windböen kommt, sodass<br />

der Einbau nur in sehr beschränkten Zeitfenstern erfolgen kann. „Nur<br />

aufgrund von Wind und Regen musste der Einbau unterbrochen werden“,<br />

sagt Aeschlimann. Sonst hätte man die sowieso schon rekordverdächtige<br />

Bauzeit wohl noch deutlich verkürzen können.<br />

Um derartig hohe Einbauleistungen zu erreichen, wurden die Beteiligten<br />

von Heinz Aeschlimann im Vorfeld akribisch trainiert: Außerhalb<br />

der Brücken richtete man pro Konsortium je eine Trainingspiste mit<br />

Betontraggrund (Breite 8,50 m, Länge 280 m) ein, auf denen die Mitarbeiter<br />

der Konsortien mehr als sechs Monate die Abläufe genauestens<br />

einübten, bis Aeschlimann bei der Bridge Authority (Auftraggeber) die<br />

Freigabe zum Baubeginn auf der Brücke beantragen konnte. Die hohen<br />

Investitionen in dieses Training amortisierten sich jedoch schnell durch<br />

eine hohe Qualität und das Ausbleiben von Pannen beim Einbau.<br />

Eine gelungene Zusammenarbeit<br />

Shell Bitumen war seit 2013 am Projekt beteiligt und neben der technischen<br />

Unterstützung auch für die Beratung hinsichtlich der Materialauswahl<br />

und das Materialdesign zuständig. Aeschlimann lobt die gute<br />

Zusammenarbeit: „Shell hat als Lieferant sehr gute Arbeit geleistet. Die<br />

Qualität der Produkte ist weltweit anerkannt und überzeugt, und nicht<br />

zuletzt kann Shell diese hohe Qualität auch verlässlich liefern.“ •<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

49<br />

Ammann<br />

Leichter walzen mit dem Knick<br />

Asphaltstraßenbau im kommunalen Bereich bedeutet, dass es eng zugeht und dass es Hindernisse gibt.<br />

Innerstädtischer Verkehrswegebau fordert Bauunternehmen jeden Tag aufs Neue. Ammann unterstützt jetzt bei<br />

diesen Herausforderungen mit der zweiten Generation der leichten ARX-Tandemwalzen ARX 23-2 bis ARX 45-2.<br />

Innerstädtische Straßen, Rad- und Fußwege<br />

sind das bevorzugte Revier der leichten<br />

ARX-Tandemwalzen von Ammann. Die zweite<br />

Generation mit einem Betriebsgewicht von<br />

2.230 bis 4.320 kg will die Arbeit noch einfacher,<br />

bequemer und effizienter machen.<br />

Die Tandemwalzen sind mit Arbeitsbreiten<br />

von 1.000 bis 1.380 mm für schmale und enge<br />

Einsatzfelder entwickelt worden – selbst für<br />

Fuß- und Radwege. Den richtigen Schuss<br />

Beweglichkeit bringt schließlich das neu entwickelte<br />

Knick-Pendelgelenk. Es ermöglicht den<br />

schnellen Wechsel der Bandage in Linie und mit<br />

maximalem Bandagenversatz. Durch den Versatz<br />

der Bandagen von bis zu 40 mm lassen sich<br />

auch Verdichtungsarbeiten entlang Bordsteinen<br />

oder Kanten sicher erledigen. Ein seitlich<br />

verstellbarer Fahrersitz ermöglicht eine noch<br />

bessere Sicht auf die Bandagen und auch auf<br />

die Arbeitsfläche.<br />

Optional sind alle leichten Tandemwalzen<br />

mit ACE-Force ausgestattet. Diese integrierte<br />

Verdichtungskontrolle ermittelt den Verdichtungsgrad<br />

der zu verdichtenden Schichten in<br />

Echtzeit. Unnötige Walzgänge und Überverdichtungen<br />

werden damit vermieden. Selbst<br />

erfahrene Maschinenführer gewinnen somit an<br />

Sicherheit und Geschwindigkeit. Ein großes<br />

Plus, gerade bei Asphaltarbeiten, ist darüber<br />

hinaus der elektronische Fahrhebel, der ein<br />

sanftes Anfahren und Abbremsen der Maschine<br />

ermöglicht und dadurch für eine optimale<br />

Oberflächenebenheit sorgt.<br />

Durch das neu gestaltete Heck und das<br />

neue Front-Design in der zweiten Generation<br />

der ARX-Serie hat der Bediener eine optimierte<br />

Rundumsicht aus seinem erweiterten Fahrerstand,<br />

was die Sicherheit erhöht. Der Bedienpult<br />

ist übersichtlich und die Maschine lässt<br />

sich damit einfach steuern – gerade für wechselnde<br />

Bediener ein großer Vorteil.<br />

Für noch mehr Einsatzmöglichkeiten gibt es<br />

die ARX-Walzen auch in der Kombiversion C mit<br />

Stahlbandage vorne und Gummiradbereifung<br />

hinten. Der Knet- und Walkeffekt der Bereifung<br />

sorgt auch überall dort, wo es keine Erschütterung<br />

geben darf, für ein optimales Verdichtungsergebnis.<br />

Und gerade auch für Instandhaltungs-<br />

und Ausbesserungsarbeiten sind die<br />

C-Versionen ideal. Denn Nahtstellen und Kanten<br />

werden durch die Oberflächenanpassung<br />

der Gummiräder schnell und bequem begradigt.<br />

Mit der zweiten Generation der ARX-Serie<br />

von Ammann setzen Bauunternehmen auf<br />

Verdichtungssysteme, die den anspruchsvollen<br />

Alltag im innerstädtischen Verkehrswegebau<br />

optimal meistern wollen.<br />

•<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Die leichten Verdichter der ARX-Serie<br />

von Ammann sind die idealen Maschinen<br />

für den innerstädtischen Verkehrswegebau.<br />

Die ARX-Serie von Ammann lässt sich<br />

intuitiv bedienen. (Quelle: Ammann)<br />

Das neu entwickelte Knick-Pendelgelenk<br />

ermöglicht den bequemen Wechsel<br />

zwischen Bandage in Linie und maximalem<br />

Versatz.<br />

01<br />

02 03<br />

6|20<strong>19</strong>


50 Technik<br />

Huesker<br />

Asphaltbewehrung<br />

gegen Sanierungsstau<br />

Hatelit-Asphaltbewehrungsgitter<br />

rechts, links mit<br />

neu aufgebrachter<br />

Asphaltdecke.<br />

Bewehrter Asphalt hat sich bewährt. In den vergangenen 40 Jahren wurde<br />

die von der Huesker-Gruppe entwickelte Asphalteinlage Hatelit bei zahlreichen<br />

Sanierungen von Verkehrswegen und Landebahnen eingesetzt<br />

– sowohl national als auch international. Mit dem Einsatz des Baustoffs und<br />

der alternativen Bauweise könnte auch in Deutschland der Verkehrs- und<br />

Sanierungsstau gemindert werden.<br />

Schlaglöcher, Rissbildungen, Verformungen<br />

– das Verkehrswegenetz in Deutschland<br />

gerät vielerorts an seine Belastungsgrenzen.<br />

Ob Kreis-, Landstraße oder Autobahn – der<br />

Sanierungsstau ist enorm. Um diesen zu bewältigen,<br />

hat Huesker vor einigen Jahren Hatelit<br />

entwickelt, eine textile Asphalteinlage. Andreas<br />

Elsing, Bereichsleiter Produktmanagement bei<br />

Huesker, erläutert die Vorteile des Verfahrens:<br />

„Mit dieser Asphaltbewehrung erreichen wir<br />

eine bis zu vierfache Verzögerung der Reflexionsrissbildung,<br />

verlängern die Nutzungsdauer<br />

sanierter Flächen und damit die erforderlichen<br />

Instandsetzungsintervalle. Das senkt auch die<br />

Kosten.“<br />

Eine der häufigsten Schadensursachen im<br />

Asphaltstraßenbau stellt das Durchschlagen<br />

von Reflexionsrissen dar. Unter Einfluss der Verkehrsbelastung,<br />

tageszeitlichem Frost-Tau-<br />

Wechsel und der jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen<br />

setzen sich diese Risse<br />

bis an die Straßenoberfläche fort. Dringen<br />

schließlich Wasser und Sauerstoff in den<br />

Asphalt ein, verschlechtert sich sein Zustand<br />

rasant. Bei der Sanierung einer rissigen Straße<br />

nach herkömmlicher Methode wird häufig die<br />

Asphaltbinder- und -deckschicht erneuert.<br />

„Eine sehr teure Lösung“, sagt Elsing. Denn die<br />

Erneuerung der Asphaltbinderschicht sei nicht<br />

immer notwendig. „Hier kommt Hatelit ins<br />

Spiel. Anstelle des Herausfräsens und Ersetzens<br />

der Asphaltbinderschicht verlegen wir unsere<br />

Asphaltbewehrung mittels der Verlegetraverse<br />

direkt auf den sogenannten Binder“, erklärt er.<br />

Das werksseitig mit hauchdünnem Vliesstoff<br />

versehene Bewehrungsgitter unterbindet<br />

das Durchschlagen vorhandener Risse in die<br />

Asphaltdeckschicht, indem es Zugspannungen<br />

aufnimmt und eine Überbelastung des<br />

Asphalts verhindert. Dass Hatelit auch unter<br />

extremen Bedingungen besteht, hat Huesker<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

51<br />

mit der Teilsanierung der Start- und Landebahn<br />

am Flughafen in Perth in Australien bewiesen.<br />

Um hier die Reflexionsrisse wirksam zu verzögern<br />

und die Nutzungsdauer des sanierten<br />

Bereichs zu verlängern, wurde ein Bewehrungsgitter<br />

aus hochmoduler geosynthetischer<br />

Bewehrungen aus Polyester-Garnen eingesetzt.<br />

Eine Untersuchung der Flughafenbehörde<br />

ergab, dass sich der sanierte Bereich<br />

auch acht Jahre nach der Sanierungsmaßnahme<br />

in einem sehr guten Zustand befand.<br />

Eine maßgebliche Rolle bei der Sanierung<br />

von Asphaltflächen spielt der Haftverbund.<br />

Dessen Stärke hängt insbesondere von der Verzahnung<br />

und der Verklebung der Asphaltschichten<br />

ab. Diese Eigenschaften können vor<br />

allem über die Größe der Maschenweite und<br />

einen hohen Bitumenanteil gefördert werden.<br />

„Wir verwenden bei all unseren Produkten eine<br />

Beschichtung mit einem Bitumenanteil von<br />

mindestens 65 %“, erklärt Elsing. Die bituminöse<br />

Beschichtung sorge für eine kraftschlüssige<br />

Verbindung mit dem Asphalt. „Nichts klebt<br />

besser an Bitumen als Bitumen“, verdeutlicht<br />

Elsing.<br />

Darüber hinaus erweist sich das Material als<br />

widerstandsfähig gegen Einbaubeschädigungen,<br />

etwa während des Überfahrens mit Mischgutfahrzeugen.<br />

Kommt es schließlich zu einem<br />

Rückbau, lässt sich das Material problemlos<br />

fräsen und das gefräste Mischgut wiederverwenden.<br />

Dies belegen auch Untersuchungen<br />

des Instituts für Straßenwesen der RWTH<br />

Aachen.<br />

Kontakt: www.Huesker.de<br />

„Wir verwenden bei all<br />

unseren Produkten eine Be -<br />

schichtung mit einem Bitumenanteil<br />

von mindestens 65 %.“<br />

Einfache und schnelle Installation durch breite Rollenware mit Verlegetraverse. (Quelle: Huesker)<br />

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6|20<strong>19</strong>


52 Technik<br />

Die Wirtgen W 150 CF/W 150 CFi Kompaktfräse<br />

eignet sich besonders für Großbaustellen mit<br />

beengten Platzverhältnissen wie in Innenstädten.<br />

So auch in Torreón, Coahuila, Mexiko.<br />

Wirtgen<br />

Sanierung im Wirtschafts- und<br />

Industriezentrum Mexikos<br />

Eine Wirtgen-Kompaktfräse<br />

W 150 CF, ausgestattet mit einem<br />

neuen 1.800-mm-Fräsaggregat,<br />

baut den Straßenbelag entlang des<br />

Hauptstadtkorridors in Torreón,<br />

Coahuila, Mexiko, zur Realisierung<br />

eines brandneuen Bus-Rapid-Transit<br />

(BRT-)Systems in voller Tiefe aus.<br />

Das Projekt in einem der wichtigsten<br />

Wirtschafts- und Industriezentren<br />

Mexikos umfasst u. a. die Sanierung<br />

von zwei Asphaltfahrbahnen.<br />

Ziel des Projektes ist eine bessere<br />

und schnellere Mobilität mit verbesserter<br />

Verkehrssicherheit für die<br />

Stadtbewohner.<br />

Vor dem Bau der neuen Fahrspuren stand<br />

das Fräsunternehmen Tatsa (Triturados<br />

Asfalticos de Torreón S.A. de C.V.) vor der<br />

He raus forderung, den kompletten Belag in<br />

einer maximalen Frästiefe von 25 cm bis 30 cm<br />

auszufräsen. Mit der W 150 CF konnte Tatsa<br />

diese Tiefe in einem einzigen Durchgang erreichen,<br />

aber je nach Streckenanforderungen<br />

nutzte Tatsa in verschiedenen Bereichen auch<br />

zwei oder drei Übergänge. „Diese Straßen sind<br />

alt und wurden mehrere Jahre lang immer wieder<br />

ohne jegliche Fräsarbeiten neu <strong>asphalt</strong>iert.<br />

An manchen Stellen liegt deshalb die Fahrbahn<br />

sogar höher als der Bürgersteig“, erklärt Gisela<br />

Gutiérrez, Projektkoordinatorin bei Tatsa.<br />

Das gesamte Projekt umfasst eine Länge<br />

von 24,3 km und beinhaltet sowohl 9,3 km zentrale,<br />

enge Fahrspuren in Torreón als auch 15<br />

km Autobahn zwischen Torreón und Matamoros.<br />

Die Ausschreibung sah eine einzige Kaltfräse<br />

vor, die am gleichen Tag an mehreren<br />

Standorten in der Stadt eingesetzt werden<br />

konnte. Aufgrund dieser Anforderung und des<br />

Großprojekts auf engstem Raum entschied<br />

man sich für die W 150 CF von Wirtgen mit<br />

1.800-mm-Fräsaggregat. Mit der verbreiterten<br />

Fräswalze ist die leistungsstärkste Kaltfräse der<br />

Kompaktklasse jetzt noch vielseitiger und ideal<br />

für die Deckschichtsanierung auf mittleren bis<br />

großen Baustellen geeignet. Darüber hinaus<br />

sprach das optimierte Transportgewicht der<br />

W 150 CF bei enormer Motorleistung für sich.<br />

Denn um die Wirtschaftlichkeit von Fräsarbeiten<br />

zu maximieren, müssen Kaltfräsen schnell<br />

von einem Standort zum nächsten transportiert<br />

werden können.<br />

„Bevor wir uns an dieser Ausschreibung<br />

beteiligten, sprachen wir mit den Anwen-<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

53<br />

Ruben Tinoco (M.): „Inzwischen haben wir<br />

bereits eine weitere Maschine für zukünftige<br />

Projekte in Mexiko bestellt.”<br />

Dank des Flexible Cutter-Systems-können Anwender zwischen Fräswalzen mit Arbeitsbreiten von 600 mm,<br />

900 mm, 1.200 mm und 1.500 mm einfach und in kürzester Zeit wechseln.<br />

dungsexperten des Wirtgen-Group-Händlers<br />

Construmac. Und schon bald waren wir<br />

sicher, dass die W 150 CF die beste Lösung<br />

für diese Aufgabe sein würde. Und das war<br />

auch der Auftraggeber. Inzwischen haben<br />

wir bereits eine zusätzliche Maschine für<br />

weitere Projekte in Mexiko bestellt“, sagt<br />

Ruben Tinoco, Eigentümer von Tatsa.<br />

Kostengünstige Sanierung<br />

Heute müssen städtische Baustellen viel<br />

dynamischer und schneller sein, um den<br />

Verkehr, die Anwohner, Arbeiter und Passanten<br />

nur minimal zu beeinträchtigen.<br />

Wesentliches Ziel in Torreón war daher,<br />

Verkehrsbehinderungen so weit wie möglich<br />

zu minimieren. Laut Tinoco ist die Planung<br />

vergleichbar mit dem, was er auf<br />

Baustellen in Europa erleben konnte. „Ich<br />

war in Finnland im Urlaub. Um 18 Uhr kam<br />

ein Einbauzug mit Wirtgen-Group-Maschinen<br />

vor meinem Hotel in Helsinki an. Am<br />

nächsten Morgen, als ich aufstand, war die<br />

ganze Ausrüstung weg und die Straße war<br />

perfekt neu <strong>asphalt</strong>iert. Wir wollen, dass<br />

Baustellendaten:<br />

Gesamtlänge des Projekts: 25,5 km<br />

Länge der innerstädtischen Arbeiten: 9,3 km<br />

Breite des Arbeitsbereiches: 12 m<br />

Gesamtfläche des Arbeitsbereiches: 111,600 m²<br />

Arbeitsparameter:<br />

Frästiefe: 25–30 cm<br />

Fräsbreite: 1,8 m<br />

Maschineneinsatz: Wirtgen-Kompaktfräse<br />

W 150 CF mit 1.800-mm-Fräsaggregat<br />

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6|20<strong>19</strong>


54 Technik<br />

Um Fräseinsätze wirtschaftlich durchzuführen,<br />

müssen Kaltfräsen schnell von einer Baustelle<br />

zur nächsten transportiert werden können.<br />

unsere Arbeiten in Mexiko genauso schnell und<br />

effizient erledigt werden, mit minimalen Verkehrsbehinderungen<br />

und in hoher Qualität.“<br />

Nivelliersystem<br />

Multiplex-System mit bis zu vier<br />

Ultraschall-Sensoren (Quelle: Wirtgen)<br />

Die vollständige Integration des Nivelliersystems Level Pro Plus in die Maschinensteuerung ermöglicht<br />

dabei einen hohen Automatisierungsgrad.<br />

Um eine gute Fräsarbeit abzuliefern, bietet die<br />

W 150 CF moderne Features. Dazu gehört eine<br />

der Kerntechnologien von Wirtgen – die Nivellierung.<br />

Beim Abtragen der Asphaltdeckschicht<br />

vergleicht das Nivelliersystem Level Pro Plus<br />

kontinuierlich die tatsächliche Frästiefe mit der<br />

aktuellen Sollfrästiefe. Level Pro Plus kann mit<br />

verschiedensten Sensoren – Kabel-, Hydraulikzylinder-,<br />

Ultraschall- und Neigungs-Sensoren<br />

oder Laser- und Ultraschall-Ski-Sensoren sowie<br />

Multiplex-Systemen – arbeiten und ist beliebig<br />

erweiterbar. 3D-Nivellierung ist auch mit installierten<br />

Schnittstellen möglich, die mit 3D-Systemen<br />

gängiger Hersteller kompatibel sind. In<br />

Torreón verwendete Tatsa das Multiplex-System.<br />

Bei diesem System scannen drei Sensoren<br />

auf jeder Seite der Maschine die Höhe. Die<br />

Nivellierautomatik berücksichtigt alle drei Messungen,<br />

sodass die vorgegebene Sollfrästiefe<br />

exakt eingehalten wird und Unebenheiten in<br />

der Fahrbahn nicht kopiert werden. „Die Arbeit<br />

mit den Wirtgen-Nivelliersystemen Level Pro<br />

Plus und Multiplex ist intuitiv und komfortabel,<br />

die Fräsergebnisse zeigten eine gleichmäßig<br />

gefräste Oberfläche. Das ist ein entscheidender<br />

Faktor, wenn es darum geht, die neue Deckschicht<br />

einzubauen und dabei kostspielige<br />

Korrekturmaßnahmen in Form von Asphaltausgleichsschichten<br />

zu vermeiden“, sagt Liborio<br />

Frias Estrada, Koordinator für das BRT-Projekt<br />

in Torreón. Und Ruben Tinoco fügt hinzu: „Das<br />

Kaltfräsen hat einen entscheidenden Einfluss<br />

auf die Qualität der Straßensanierung. Deshalb<br />

setzen wir auf Wirtgen-Kaltfräsen.“<br />

Kontakt: www.wirtgen.com<br />

6|20<strong>19</strong>


Technik<br />

55<br />

Sitech<br />

Hamburg Airport voll im Zeitplan<br />

Auf dem Hamburger Flughafen hat in diesem Jahr eine Arge, bestehend aus<br />

den Firmen Groth & Co. Bauunternehmung GmbH und Kemna Bau Andreae<br />

GmbH & Co KG, begonnen, Teile des Flughafenvorfelds grundhaft zu erneuern.<br />

Der Auftrag besteht aus vier Bauabschnitten, in denen unter anderem<br />

insgesamt 63.000 m² Asphaltflächen neu hergestellt werden. Die Arbeiten<br />

müssen im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Zuvor hatte Hamburg Airport bereits<br />

fünf weitere Abschnitte auf dem Vorfeld 1 grundhaft erneuert.<br />

Auf dem Hamburger Flughafen müssen unter anderem insgesamt 63.000 m² Asphaltflächen neu hergestellt<br />

werden. (Quelle: Sitech)<br />

Hohe Präzision beim Fräsen und im Einbau sind gerade<br />

beim Bau von Flugbetriebsflächen unerlässlich.<br />

Im ersten, bereits abgeschlossenen Bauabschnitt<br />

hat die Arge Vorfeldflächen mit einer<br />

neuen Asphaltdecke versehen. Zuvor musste<br />

die alte Asphaltdecke komplett abgefräst bzw.<br />

der Beton im Resonanzverfahren fragmentiert<br />

und abtransportiert werden. Das Material<br />

wurde zerkleinert und in der gewünschten<br />

Korngröße für das Recycling vor Ort wieder zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Auf der zu <strong>asphalt</strong>ierenden Fläche wurde<br />

der Boden ab der Oberkante einen Meter tief<br />

komplett entnommen und Leitungen für die<br />

Oberflächenentwässerung und Elektro-Leerrohrsysteme<br />

durch die Firma Groth eingebaut.<br />

Der anschließende Einbau der 46 cm dicken<br />

Schottertragschicht erfolgte mit 3D-gesteuerten<br />

Baggern und Raupen (Trimble GCS900) und<br />

Erdbauwalzen. Bereits der Einbau der darüber<br />

liegenden hydraulisch gebundenen 20 cm<br />

dicken Tragschicht (HGT) erfolgte mit 3D-gesteuerten<br />

Vögele-Super-1800-3-Asphaltfertigern.<br />

Mithilfe der Trimble-Fertigersteuerung<br />

PCS900 mit Universaltotalstation (UTS) konnte<br />

Kemna Bau die Schicht zeitsparend in einem<br />

Arbeitsgang mit hoher Präzision im Millimeterbereich<br />

einbauen. Nacharbeiten konnten vermieden<br />

und der Materialeinbau präzise gemäß<br />

der Anforderungen realisiert werden. Schließlich<br />

konnte die 34 cm dicke Asphaltbefestigung<br />

materialsparend fertiggestellt werden, weil der<br />

Unterbau aufgrund der hohen Präzision der<br />

3D-Steuerung keine Bodenunebenheiten aufwies.<br />

Gleichzeitig wurden die hohen Anforderungen<br />

an die Qualität der Asphaltoberfläche<br />

erfüllt; das notwendige Gefälle durfte maximal<br />

1 % betragen.<br />

Angesichts der insgesamt zu bewegenden<br />

Menge von ca. 113.500 m 3 Boden sind ein effizientes<br />

Materialmanagement und eine reibungslose<br />

Logistik besonders wichtig. Der<br />

präzisen Ausführung der Schichten kommt also<br />

eine besondere Bedeutung zu, weil der Transport<br />

des Materials zum Baufeld aufgrund der<br />

Sicherheitsvorschriften auf dem Flughafen aufwendig<br />

ist. Die Verwendung von so wenig<br />

Material wie notwendig verringert nicht nur die<br />

Materialkosten, sondern spart unnötige Fahrten<br />

und Zeit: Die Materialtransporte müssen<br />

zunächst die Sicherheitsschleuse des Flughafens<br />

mit Personenkontrolle passieren. Aufgrund<br />

des laufenden Flugbetriebs ist die<br />

anschließende Querung der Rollbahn nicht<br />

jederzeit möglich; sie ist mit einem Ampelsystem<br />

gesichert. Hinzu kommt, dass in bestimmten<br />

Abständen zur Rollbahn aufgrund von<br />

Höhenbegrenzungen nicht mit normalen Muldenkippern<br />

gearbeitet werden kann. Der<br />

Asphalt muss zunächst auf kleinere Lkw umgeschlagen<br />

werden, um die Beschicker der Fertiger<br />

zu befüllen.<br />

Groth und Kemna Bau arbeiten derzeit am 2.<br />

Bauabschnitt und liegen nicht zuletzt aufgrund<br />

der präzisen 3D-Maschinensteuerung von Trimble<br />

für Fertiger und Bagger voll im Zeitplan.<br />

Kontakt: www.sitech.de<br />

6|20<strong>19</strong>


56 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

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58 Zu guter Letzt<br />

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DENSO GmbH, 51371 Leverkusen -----------------------------Seite 27<br />

Deutsche Vialit Gesellschaft mbH, 53227 Bonn-Beuel -----------------Seite 37<br />

F.C. Nüdling Betonelemente GmbH & Co. KG, 36037 Fulda ---------------Seite 45<br />

FMA Ullrich GmbH & Co. KG, 24941 Flensburg ------------------ Titel + Seite 4<br />

Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ------------------------Seite 43<br />

Hamm AG, 95643 Tirschenreuth -----------------------------Seite 47<br />

Heinz Schnorpfeil Bau GmbH, 56253 Treis-Karden -------------------Seite 13<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH, 73494 Rosenberg -------------------Seite 11<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 53<br />

NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN -------------------------Seite 23<br />

SCHACHT Asphaltberatung, 42799 Leichlingen --------------------- Seite 7<br />

VESF e.V. Verband Europäischer Straßenfräsunternehmen,<br />

56651 Niederdürenbach -------------------------------Seite 21<br />

Weisig Maschinenbau GmbH, 31601 Ahlfeld/Leine ------------------Seite 31<br />

Bitte beachten Sie die Beilagen der folgenden Firmen:<br />

Stein-Verlag GmbH, 76473 Iffezheim<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG, 99859 Pferdingsleben<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 7|20<strong>19</strong><br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

Verdichtung<br />

In dem zweiten Teil des Beitrages wird<br />

die maschinentechnische Umsetzung<br />

des theoretischen Ansatzes vom ersten<br />

Teil untersucht.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Griffigkeit<br />

Der Beitrag stellt eine Prüfsystematik<br />

vor, die bereits im Vorfeld einer Baumaßnahme<br />

eine Aussage zur Griffigkeitsentwicklung<br />

erlaubt.<br />

(Quelle: cbm)<br />

Reparatur<strong>asphalt</strong><br />

Wir gehen in einem exklusiven Beitrag<br />

auf den bisherigen Sachstand zur Verwendung<br />

von Reparatur<strong>asphalt</strong> ein.<br />

(Quelle: Ungewitter)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

531<strong>19</strong> Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-<strong>19</strong><br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

531<strong>19</strong> Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Redaktion<br />

Andreas Stahl<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0<br />

Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10<br />

<strong>asphalt</strong>@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel<br />

Tel.: +49 72 29 6<strong>06</strong>-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Grimm Kommunikation<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

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Fax: +49 72 29 6<strong>06</strong>-10<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 5 gültig ab 01.01.20<strong>19</strong><br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer Druckerei<br />

GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 110,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 1<strong>19</strong>,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>19</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai), 4 (Juli),<br />

5 (August), 6 (Oktober), 7 (November),<br />

8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>19</strong> (54. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

6|20<strong>19</strong>


Zu guter Letzt<br />

59<br />

Industriegeschichte<br />

100 Jahre Possehl-Stiftung<br />

Manchmal muss es eben etwas Besonderes sein: ein<br />

besonderes Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder<br />

eben zum Abschied. In unserer Rubrik „Zu guter Letzt“,<br />

stets auf der letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen<br />

immer einen besonderen Tipp vor. Dieses Mal „Possehl<br />

– Geschichte und Charakter einer Stiftung“ von Axel<br />

Schildt.<br />

Zum 100-jährigen Jubiläum der Possehl-Stiftung verwebt der Hamburger<br />

Historiker Axel Schildt, der ehemalige Direktor des Instituts<br />

für Zeitgeschichte in Hamburg, den Weg Emil Possehls mit der Gründung<br />

und dem Aufstieg der Stiftung sowie der Lübecker Stadtgeschichte zu<br />

einer fundierten und anschaulichen Erzählung. Diese ergänzt der Journalist<br />

und Autor Marc Winkelmann durch eine zweite Textebene, die den<br />

besonderen Charakter der Possehl-Stiftung als sozialer, gesellschaftlicher<br />

und kultureller Motor in Lübeck zum Ausdruck bringt: Historische Ereignisse<br />

aus der Stifter- und Stiftungsbiografie werden mit bis heute wirkenden<br />

Eigenschaften des Gründers in Verbindung gebracht. In diesem<br />

Zusammenhang bietet das auch optisch schöne Buch eine Biografie des<br />

Unternehmers und Stiftungsgründers Emil Possehl sowie ein umfassendes<br />

Bild der besonderen Ausrichtung und Aktivität der Possehl-Stiftung.<br />

Axel Schildt<br />

Possehl – Geschichte und Charakter<br />

einer Stiftung<br />

Hardcover, 392 Seiten<br />

Haufe, 34,95 Euro<br />

ISBN 978-3-648-12570-0<br />

Baustoffe – Standorte – Online 2.0<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem,<br />

in dem mehr als 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoffwerke und -verwaltungen<br />

dargestellt werden.<br />

Die Version BSO 2.0 bietet diverse Optimierungen und<br />

Aktualisierungen, wie z. B. genauere Standorte der Werke<br />

und Verwaltungen durch geocodierte Daten.<br />

Das System ist für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Systemvoraussetzungen: Sie benötigen, gleich ob PC,<br />

Tablet oder Smart phone, lediglich eine leistungsfähige<br />

Internet-Verbindung.<br />

Und so geht es:<br />

Bevor Sie sich zu einem Kauf entschließen,<br />

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Anschließend erhalten Sie Ihr Passwort und schon<br />

können Sie das System nutzen.<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, 76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 6<strong>06</strong>-0, Fax: +49 7229 6<strong>06</strong>-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


7 th E&E CONGRESS<br />

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MADRID 12-14 May 2020<br />

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