Botin aus der Buckligen Welt Oktober 2019 - Nr 208
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BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
Österreichische Post AG RM 17A041230 K<br />
Verlagspostamt 2860 Kirchschlag<br />
<strong>208</strong>. Ausgabe, Mi, 9. <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
Auflage: 37.068 H<strong>aus</strong>halte, www.bote-bw.at<br />
C<br />
M<br />
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CMY<br />
K<br />
„Wertschätzung wächst“<br />
in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
Wirtschaftskammer NÖ, Wirtschaftsplattform Bucklige <strong>Welt</strong>, die Region und viele<br />
Schulen veranstalten von 14. bis 18. <strong>Oktober</strong> eine gemeinsame Wertschätzungswoche.<br />
Der Startschuss für ein besseres Miteinan<strong>der</strong>, an dem sich je<strong>der</strong> beteiligen kann, um<br />
gemeinsam mehr zu erreichen. Im Bild: Johann Ostermann, Obmann <strong>der</strong> Wirtschaftsplattform<br />
Bucklige <strong>Welt</strong> und Sonja Zwazl, Präsidentin <strong>der</strong> Wirtschaftskammer NÖ<br />
Foto: Franz Baldauf<br />
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AKTIONSWOCHE von<br />
07.10–12.10.<strong>2019</strong>
REGION<br />
Inhalt<br />
In dieser Ausgabe lesen Sie unter an<strong>der</strong>em:<br />
Interview:<br />
Opernball-Chefin im Gespräch<br />
Lost Places:<br />
„Mittermühl“ in Gleißenfeld<br />
Regionsprojekt:<br />
Wertschätzungswoche<br />
Forscherin:<br />
Kampf gegen Krebs<br />
Lieblingsplatz:<br />
Herbst in <strong>der</strong> Region<br />
Spurensuche:<br />
Im Tal <strong>der</strong> Bourbonen<br />
Vereinstreffen:<br />
Kin<strong>der</strong>freunde Pitten<br />
Neues Buch:<br />
Poesie und Fotografie<br />
Ausflugstipp:<br />
Wan<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> Rax<br />
Sportbegeistert:<br />
Frauen und Rugby<br />
Impressum<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
69.985<br />
H<strong>aus</strong>halte<br />
BOTE<br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
12<br />
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4<br />
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22<br />
27<br />
36<br />
39<br />
26<br />
Veranstaltungen dieser Ausgabe<br />
im Überblick:<br />
www.bote-<strong>aus</strong>-<strong>der</strong>-buckligen-welt.at/<br />
veranstaltungen/<br />
Bote <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> / Burgenland Mitte<br />
(@Bote.BM)<br />
29.203<br />
H<strong>aus</strong>halte<br />
BURGEN<br />
LAND<br />
überregional<br />
informativ<br />
MITTE<br />
unabhängig<br />
überregional<br />
informativ<br />
unabhängig<br />
Foto: Steinbichler<br />
Foto: Weißenböck<br />
Foto: Beyerl<br />
Foto: Rehberger<br />
Foto: Hahn<br />
Die schönsten Plätze <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> findet man im<br />
Kin<strong>der</strong>buch „Die bucklige<br />
<strong>Welt</strong>reise des Fridolin FUX“<br />
und in dieser Ausgabe<br />
auf Seite 20<br />
Chefredakteurin Mag. (FH) Cornelia Rehberger<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Da ist sie wie<strong>der</strong>, die Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>gabe BOTIN <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong>. Seit vielen Jahren ist diese beson<strong>der</strong>e Ausgabe des „Boten“<br />
unser Fixpunkt im <strong>Oktober</strong>. Und wie<strong>der</strong> zeigt sie eine unglaubliche<br />
Vielfalt an tollen weiblichen Persönlichkeiten in <strong>der</strong> Region. Und das<br />
ist gut so. Denn hinter den Kulissen, wenn wir für unsere Beiträge<br />
recherchieren, haben wir bemerkt: Es hat sich in all den Jahren<br />
schon einiges getan.<br />
Das liegt wohl vor allem an <strong>der</strong> Aufmerksamkeit, die wir mit unserer<br />
BOTIN erreichen. Wir werden das ganze Jahr über bei Terminen<br />
und in persönlichen Gesprächen auf die Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>gabe<br />
angesprochen. Entwe<strong>der</strong> weil diejenigen es gut finden, dass wir<br />
eine Ausgabe des Jahres ganz im Zeichen starker weiblicher Persönlichkeiten<br />
gestalten. O<strong>der</strong> weil sie selbst einen Vorschlag für<br />
eine „<strong>Botin</strong>“ haben, die wir in unserer Ausgabe vorstellen könnten.<br />
Uns freut beides.<br />
Natürlich gibt es auch den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> zwischendurch<br />
einmal fragt, ob wir denn genug „<strong>Botin</strong>nen“ finden. Das kostet<br />
uns heute nur mehr ein müdes Lächeln. Wie man an den folgenden<br />
Seiten sieht, ist die Region voll von mutigen, engagierten, kreativen<br />
– einfach ganz beson<strong>der</strong>en – Frauen. Und wie immer waren auf<br />
unserer Liste auch heuer wie<strong>der</strong> viel mehr „<strong>Botin</strong>nen“ drauf, als wir<br />
untergebracht haben. Das heißt zudem, dass die <strong>Oktober</strong><strong>aus</strong>gabe<br />
2020 schon jetzt sehr vielversprechend beginnt.<br />
Zuvor widmen wir uns aber noch mit viel Begeisterung <strong>der</strong> heurigen<br />
BOTIN. Wir durften auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Jury<br />
dabei sein, um eine beson<strong>der</strong>s engagierte Dame <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> hervorzuheben. Der Leopoldine Reisenbauer Stiftungspreis<br />
von Südwind NÖ passt sehr gut mit <strong>der</strong> „<strong>Botin</strong>“ und ihren Zielen<br />
zusammen, denn in beiden Fällen geht es darum, jenes Wirken, das<br />
oft im Verborgenen passiert, sichtbar zu machen. Als Dankeschön,<br />
als positives Beispiel, aber auch als Möglichkeit, möglichst viele<br />
Nachahmer zu finden.<br />
Apropos „Einsatz im Verborgenen“. Was uns bei <strong>der</strong> Arbeit an<br />
<strong>der</strong> BOTIN noch aufgefallen ist: Ganz langsam, aber unaufhaltsam,<br />
geht ein Wandel durch die weibliche Gesellschaft. War es in den<br />
Anfängen <strong>der</strong> Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>gabe noch so, dass sich viele Frauen ein<br />
bisschen vor den Reaktionen gefürchtet haben, die ein Artikel über<br />
sie <strong>aus</strong>lösen könnte, so wird diese Furcht jedes Jahr kleiner. Immer<br />
mehr Frauen haben kein Problem mehr damit, das, was sie leisten,<br />
auch zu zeigen. Und das ist eine sehr, sehr erfreuliche Entwicklung.<br />
Eine, die sich an ihre Position im Rampenlicht bereits gewöhnt<br />
hat, ist Opernball-Chefin Maria Großbauer. Wussten Sie, dass sie<br />
ganz in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> aufgewachsen ist? Genauer<br />
gesagt in Grafenbach-St. Valentin. Meine Kollegin Karin Egerer<br />
sprach mit ihr über ihre Aufgabe, den Ball <strong>der</strong> Bälle und darüber,<br />
wie sie zum echten Organisationstalent wurde. Vom Ballsaal in die<br />
Berge begab sich Karin Egerer dann für den aktuellen Ausflugstipp,<br />
<strong>der</strong> diesmal etwas außerhalb <strong>der</strong> Region gelegen ist, auf einen unserer<br />
„H<strong>aus</strong>berge“: die Rax.<br />
Alle Highlights dieser Ausgabe aufzuzählen ist unmöglich. Es ist<br />
aber immer wie<strong>der</strong> schön zu sehen, wie das En<strong>der</strong>gebnis unserer<br />
Recherchen für die BOTIN in geballter Ladung <strong>aus</strong>sieht. Wir haben<br />
so viele unterschiedliche und tolle weibliche Persönlichkeiten<br />
getroffen und mit ihnen über ihre Ziele und Träume gesprochen.<br />
Diese nun Seite für Seite präsentieren zu können macht uns stolz.<br />
Die Weihnachts<strong>aus</strong>gaben erscheinen am<br />
20. November <strong>2019</strong><br />
Redaktionsschluss: Fr., 8. November <strong>2019</strong><br />
2 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
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Ich bin sicher, auch Sie werden diese beson<strong>der</strong>e Ausgabe genießen<br />
und dabei viel Neues erfahren. Wir wünschen Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen und Eintauchen in die „Weibliche Bucklige <strong>Welt</strong>“.
REGION<br />
Von links: Bildungswerk-Bucklige-<strong>Welt</strong>-Obfrau Edith Tippel, Bote-Chefredakteurin Cornelia Rehberger, Südwind-NÖ-Leiterin Ingrid Schwarz,<br />
Preisträgerin Inge Weik und die beiden Töchter von Leopoldine Reisenbauer, Waltraud Halmer und Margit Sauer, mit ihren beiden Söhnen bei <strong>der</strong> Übergabe<br />
<strong>der</strong> Urkunde am Schöpfungsweg in Pitten / Foto: Rehberger<br />
Reisenbauer-Preis an Inge Weik<br />
Zum dritten Mal vergab Südwind<br />
NÖ heuer den mit 1.000 Euro dotierten<br />
Leopoldine Reisenbauer<br />
Stiftungspreis in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> „<strong>Botin</strong>“ an eine beson<strong>der</strong>s engagierte<br />
Frau <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong>. Die Wahl <strong>der</strong> Jury fiel heuer<br />
auf Inge Weik <strong>aus</strong> Pitten – und<br />
das <strong>aus</strong> gutem Grund.<br />
Der Leopoldine Reisenbauer<br />
Stiftungspreis geht heuer an<br />
Inge Weik <strong>aus</strong> Pitten. Als sie<br />
Südwind-NÖ-Regionalstellenleiterin<br />
Ingrid Schwarz darüber<br />
informierte, war die Überraschung<br />
groß. „Ich arbeite so im<br />
Stillen und unspektakulär, die<br />
Nachricht war schon ein kleiner<br />
Schreck. Und dann war die<br />
Freude natürlich sehr groß“, so<br />
Weik. Für das Preisgeld hatte<br />
die Pittenerin sogleich einen guten<br />
Verwendungszweck. Nicht<br />
etwa für sich selbst, son<strong>der</strong>n um<br />
eines ihrer beson<strong>der</strong>en Herzensprojekte,<br />
den Schöpfungsweg in<br />
Pitten, an einigen Stationen zu<br />
erneuern und zu erweitern.<br />
Hilfsprojekte<br />
für die Ärmsten<br />
Der Schöpfungsweg ist schon<br />
für sich ein sehr arbeitsintensives<br />
„Hobby“. Das ist aber<br />
noch längst nicht alles.<br />
Frau Weik hat sich schon in<br />
ihrem Beruf als Lehrerin für sozial<br />
benachteiligte Menschen<br />
eingesetzt. Seit dem Jahr 2000<br />
ist sie für entwicklungspolitische<br />
Projekte aktiv. Ihre Garage in<br />
Pitten war Sammelort und Logistikzentrum<br />
für zahlreiche<br />
Hilfslieferungen in benachteiligte<br />
Regionen. An <strong>der</strong> Weihnachtspaketaktion<br />
etwa haben<br />
sich viele Schulkin<strong>der</strong> beteiligt<br />
und unzählige kleine Geschenke<br />
für Kin<strong>der</strong> gesammelt, die sonst<br />
kein Packerl unter dem Weihnachtsbaum<br />
gehabt hätten.<br />
Frau Weik setzt sich mit ihrem<br />
Verein „Für unsere <strong>Welt</strong>“<br />
auch für Schulpartnerschaften<br />
ein, hilft in Albanien, Südungarn<br />
und Rumänien.<br />
Unermüdlich steht sie auf<br />
Märkten, um mit selbstgemachten<br />
Naturprodukten für<br />
ihre Hilfsprojekte zu sammeln.<br />
„Das Preisgeld fließt direkt in<br />
Projekte von Frau Weik und ist<br />
damit beson<strong>der</strong>s sinnvoll eingesetzt“,<br />
freut sich Ingrid Schwarz<br />
von Südwind NÖ.<br />
Der jahrelange und beson<strong>der</strong>e<br />
Einsatz von Frau Weik hat die<br />
Jury überzeugt. Und dennoch<br />
ist es immer eine schwierige<br />
Entscheidung, denn heuer waren<br />
es beson<strong>der</strong>s viele interessante<br />
Frauen, die für den Preis<br />
vorgeschlagen wurden. Eine jede<br />
hätte sich den Preis verdient,<br />
und wir danken an dieser Stelle<br />
allen für die Einsendungen und<br />
natürlich auch für das Engagement<br />
<strong>der</strong> vorgeschlagenen<br />
Damen. Wir freuen uns schon<br />
auf die nächste Preisverleihung<br />
2020.<br />
Der Leopoldine Reisenbauer<br />
Stiftungspreis von Südwind<br />
NÖ ist mit 1.000 Euro dotiert.<br />
Er wird jedes Jahr im Gedenken<br />
an Leopoldine Reisenbauer<br />
vergeben, die im Jänner 2017<br />
unerwartet verstorben ist. Mit<br />
dem Preis sollen das Engagement<br />
und das Ehrenamt von<br />
Frauen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
und dem Wechselland honoriert<br />
werden. Der Preis soll aber auch<br />
den Mut und die Tatkraft von<br />
Frauen sichtbar machen, denn<br />
globale und lokale Gerechtigkeit<br />
ist möglich.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Die Preisträgerin:<br />
Inge Weik setzt sich seit Jahrzehnten<br />
mit ihrem Verein „Für unsere<br />
<strong>Welt</strong>“ für die Ärmsten <strong>der</strong> Armen<br />
etwa in Albanien o<strong>der</strong> Rumänien<br />
ein. Der Schöpfungsweg in Pitten ist<br />
durch das Engagement von ihr und<br />
ihrem Mann entstanden und wird<br />
auch laufend von ihnen gepflegt und<br />
erweitert.<br />
Die Jury:<br />
Ingrid Schwarz (Südwind NÖ)<br />
Edith Tippel (Bildungswerk BW)<br />
Regionsobmann Fritz Trimmel,<br />
Cornelia Rehberger („Bote“),<br />
Margit Sauer (Tochter von<br />
Leopoldine Reisenbauer)<br />
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Sa.– So. 9.30 bis 12.00 Uhr<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
3
Opernball-Che<br />
ihre Träume z<br />
REGION<br />
Als Grenzgängerin zur <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> verbrachte die heutige<br />
Opernball-Chefin Maria Großbauer ihre Kindheit in Grafenbach-<br />
St. Valentin. Bis heute hat sie ihren Bezug zur Heimat nicht verloren,<br />
obwohl sie neben ihrer Tätigkeit als Organisatorin <strong>der</strong> wohl<br />
bekanntesten Ballveranstaltung <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> auch noch einige an<strong>der</strong>e<br />
Dinge unter einen Hut bringen muss. Welche das sind, verrät sie im<br />
Interview mit <strong>der</strong> BOTIN.<br />
Opernball-Chefin Maria Großbauer auf <strong>der</strong> großen Feststiege<br />
Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn<br />
<strong>Botin</strong>: Wie wird man<br />
Opernball-Chefin?<br />
Maria Großbauer: Soweit ich<br />
weiß, gibt es kein eigenes Hochschulstudium<br />
für Opernball-Organisatorinnen!<br />
Schade eigentlich.<br />
Einen klassischen Weg,<br />
diese Funktion irgendwann <strong>aus</strong>füllen<br />
zu dürfen, sehe ich nicht.<br />
Die Aufgaben in dieser wahrlich<br />
beson<strong>der</strong>en Position sind vielfältig.<br />
Sie erfor<strong>der</strong>n eine große Liebe<br />
zur Wiener Staatsoper, zu ihrer<br />
Geschichte und vor allem zu<br />
den Künsten und Künstlern des<br />
H<strong>aus</strong>es. Es ist großartig, einen<br />
Ball zu Ehren dieser Kunststätte<br />
und seiner Sänger, Musiker, Dirigenten<br />
etc. zu gestalten. Ich bin<br />
sehr dankbar dafür, dass mich<br />
Direktor Dominique Meyer eingeladen<br />
hat, diese fantastische<br />
Aufgabe zu übernehmen und ich<br />
somit bereits den vierten Opernball<br />
organisieren darf.<br />
War das immer schon<br />
ihr Traum?<br />
Ich bin mit <strong>der</strong> Wiener Staatsoper<br />
seit jeher eng verbunden,<br />
denn ich durfte schon als Kind<br />
dieses beson<strong>der</strong>e H<strong>aus</strong> und die<br />
Menschen, die darin wirken,<br />
erleben. Mein Vater, er war Mitglied<br />
<strong>der</strong> Wiener Philharmoniker,<br />
hat mich oft zu den Proben<br />
mitgenommen. So konnte ich<br />
schon früh inmitten <strong>der</strong> weltbesten<br />
Musiker viele einmalige<br />
Erfahrungen sammeln. Heute<br />
an diesem Ort arbeiten zu dürfen<br />
und das prunkvolle H<strong>aus</strong> in<br />
einen <strong>der</strong> schönsten Ballsäle <strong>der</strong><br />
<strong>Welt</strong> zu verwandeln ist schon ein<br />
wahrer Traum!<br />
Welche Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />
muss man mitbringen?<br />
Die allermeisten Leute sehen<br />
klarerweise nur das En<strong>der</strong>gebnis<br />
des Balles: eine unterhaltsame,<br />
leichtfüßige Veranstaltung, die<br />
auf allen Ebenen nur den höchsten<br />
Qualitätsstandards gerecht<br />
wird – und das ist auch gut so.<br />
Dahinter steckt allerdings unfassbar<br />
viel harte Arbeit, die<br />
Kreativität, Einfallsreichtum,<br />
Organisationstalent, Verhandlungs-<br />
und Kommunikationsgeschick<br />
erfor<strong>der</strong>t. Vor allem aber<br />
die Liebe zum Detail.<br />
Wie lange dauert die<br />
Vorbereitung für den Ball<br />
<strong>der</strong> Bälle?<br />
Nach dem Ball ist vor dem<br />
Ball! Bereits am Tag nach dem<br />
Opernball trudeln erste Mails im<br />
Opernballbüro ein mit <strong>der</strong> Bitte,<br />
Karten und Logen zu reservieren,<br />
mit Kooperationsanfragen<br />
und ebenso Mails begeisterter<br />
junger Menschen, die sich für<br />
das Eröffnungskomitee anmelden<br />
wollen. Für ein Fest dieser<br />
Größenordnung braucht es tatsächlich<br />
ein Jahr, um alles zu<br />
organisieren.<br />
Wie viele Menschen sind<br />
damit beschäftigt?<br />
Am Ballabend selbst befinden<br />
sich 7.230 Menschen im Opernh<strong>aus</strong>,<br />
davon sind 5.150 Gäste,<br />
<strong>der</strong> Rest Mitarbeiter. Etwa 150<br />
Musikerinnen und Musiker bemühen<br />
sich um die musikalische<br />
Unterhaltung, rund 320<br />
Personen um die Bewirtung <strong>der</strong><br />
Ballgäste. Zuvor wird die Oper<br />
von 350 Fach- und 150 Hilfskräften<br />
innerhalb von 30 Stunden<br />
zu einem <strong>der</strong> schönsten Ballsäle<br />
<strong>der</strong> <strong>Welt</strong> umgebaut. Etwa 50<br />
Firmen sind jedes Jahr daran<br />
beteiligt.<br />
Was macht beson<strong>der</strong>en<br />
Spaß, und was sind die<br />
großen Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen?<br />
Es ist wun<strong>der</strong>voll zu sehen,<br />
wie Ideen zunächst auf Papier<br />
verewigt und dann in die Realität<br />
umgesetzt werden. Dafür<br />
braucht es viele schlaue Köpfe,<br />
Fachwissen <strong>aus</strong> den verschiedensten<br />
Abteilungen und zahllose<br />
helfende Hände. Das<br />
Opernball-Team arbeitet wie ein<br />
Uhrwerk, in dem letztlich jedes<br />
Zahnrad ineinan<strong>der</strong>greift. Das ist<br />
jedes Mal aufs Neue fantastisch<br />
zu sehen! Die große Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
ist, bei den unzähligen<br />
kleinen und großen Aufgaben<br />
das große Ganze und den Zeit-<br />
4 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
REGION<br />
fin: „Frauen ermutigen,<br />
u verwirklichen“<br />
plan nicht <strong>aus</strong> den Augen zu<br />
verlieren.<br />
Gab es dabei auch lustige<br />
Hoppalas?<br />
Bei aller Ernsthaftigkeit, die<br />
eine Veranstaltung dieser Größenordnung<br />
in <strong>der</strong> Planung und<br />
Organisation verlangt, kommt<br />
<strong>der</strong> Spaß natürlich nicht zu kurz.<br />
Klar gibt es da und dort Hoppalas.<br />
Viele Monate vor dem letzten<br />
Opernball etwa habe ich in<br />
einer Bar in <strong>der</strong> Wiener Innenstadt<br />
einen Pianisten spielen<br />
gehört, <strong>der</strong> fantastisch war! Ich<br />
dachte, er müsste zumindest<br />
einmal im Leben im Rahmen<br />
des Opernballs in <strong>der</strong> Wiener<br />
Staatsoper auftreten. Darauf<br />
angesprochen war er sehr begeistert,<br />
eröffnete mir aber,<br />
dass er seit 28 Jahren Korrepetitor<br />
an <strong>der</strong> Ballettakademie <strong>der</strong><br />
Wiener Staatsoper ist. Da hatte<br />
wohl schon jemand vor mir sein<br />
Talent erkannt!<br />
Wie bringt man die<br />
Vorbereitung für den<br />
Opernball und alle an<strong>der</strong>en<br />
beruflichen Dinge<br />
unter einen Hut?<br />
Wenn man mit viel Leidenschaft<br />
an seine Aufgaben herangeht,<br />
dann gehen sie einem<br />
auch leicht von <strong>der</strong> Hand. Aber<br />
es stimmt schon, dass es eine<br />
umfassende Logistik und eine<br />
gute Organisation erfor<strong>der</strong>t, um<br />
mein politisches Amt als Nationalratsabgeordnete<br />
und die<br />
Leitung des Wiener Opernballs<br />
unter einen Hut zu bekommen.<br />
(Anm.: Das Interview wurde im<br />
September geführt. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war noch nicht sicher,<br />
ob sie nach <strong>der</strong> Wahl Abgeordnete<br />
im Nationalrat bleibt.)<br />
Zudem bin ich Mutter eines<br />
5-jährigen Sohnes. Da werden<br />
die Tage akribisch durchgeplant<br />
und nicht selten durch spontane<br />
Neuerungen und Erfor<strong>der</strong>nisse<br />
gänzlich über den Haufen<br />
geschmissen. Da braucht es<br />
schon eine gewisse Flexibilität<br />
und vor allem Ausdauer!<br />
Was gehört beim Opernball<br />
zu Ihren Aufgaben?<br />
Ich bin für die Konzeption,<br />
die gestalterische Ausrichtung<br />
und die Organisation des Balls<br />
zuständig. Bei all meinen Bällen<br />
zieht sich das Credo „Alles<br />
Oper!“ wie ein roter Faden<br />
durch die Ballnacht. Jedes Jahr<br />
rücken an<strong>der</strong>e Zitate <strong>aus</strong> unterschiedlichen<br />
Opern in den Fokus,<br />
die sich in <strong>der</strong> Kulinarik, den<br />
Blumenarrangements, Dekorationen,<br />
Ballspenden etc. wie<strong>der</strong>finden.<br />
Die Komitee-Auswahl<br />
obliegt ebenso mir wie die Wahl<br />
<strong>der</strong> Musikstücke für die Eröffnungschoreografien<br />
<strong>der</strong> Debütantinnen<br />
und Debütanten und<br />
jene <strong>der</strong> leitenden Tanzschule.<br />
Ich arrangiere Kooperationen<br />
und schließe Verträge mit dutzenden<br />
Opernball-Partnern ab.<br />
Beispielsweise habe ich lange<br />
davon geträumt, ein begehbares<br />
echtes Lebkuchenh<strong>aus</strong> in Anlehnung<br />
an die Oper Hänsel und<br />
Gretel am Opernball zu präsentieren.<br />
Dazu habe ich im letzten<br />
Jahr Familie Pirker <strong>aus</strong> Mariazell<br />
mit ihrem köstlichen Lebkuchen<br />
und die junge Bühnenbildnerin<br />
Agnes Hasun zusammengeführt,<br />
die gemeinsam ein zauberhaftes<br />
Lebkuchenh<strong>aus</strong> gebaut haben.<br />
Der Duft des H<strong>aus</strong>es nahe dem<br />
Ballsaal war umwerfend. Ich<br />
gestalte auch das kulinarische<br />
Angebot, das weit mehr als Gulasch<br />
und Würstel zu bieten hat!<br />
Und auch das musikalische Angebot<br />
verän<strong>der</strong>t sich stetig! 24<br />
Musikgruppen werden von mir<br />
<strong>aus</strong>gesucht und koordiniert, um<br />
an den verschiedensten Schauplätzen<br />
im H<strong>aus</strong> den Opernball<br />
zu einem klingenden Fest zu machen!<br />
Ebenso steht die Organisation<br />
zahlreicher Side-Events,<br />
wie beispielsweise <strong>der</strong> Modeevent<br />
Couture Salon, auf meiner<br />
Agenda-Liste. Gleichzeitig ist es<br />
mir wichtig, jedes Jahr Möglichkeiten<br />
zu finden, für karitative<br />
Zwecke Geld zu sammeln, durch<br />
eigene Veranstaltungen o<strong>der</strong> Benefizverkäufe.<br />
Bleibt da überhaupt noch<br />
Zeit für einen Ausgleich zur<br />
Arbeit?<br />
Alle Aufgaben unter einen Hut<br />
zu bringen ist schon for<strong>der</strong>nd.<br />
Aber um leistungsfähig und gesund<br />
zu bleiben, muss man auch<br />
sehr bewusst auf sich schauen,<br />
und das bedeutet, sich ab und<br />
an kleinere Auszeiten zu nehmen.<br />
Eine Runde laufen gehen,<br />
ein gutes Buch lesen, ein klassisches<br />
Konzert besuchen, Pasta<br />
kochen und mit <strong>der</strong> Familie<br />
genießen o<strong>der</strong> zwei Tage Tapetenwechsel<br />
in Venedig. All das<br />
liebe ich sehr und brauche ich,<br />
um mir einen entsprechenden<br />
Ausgleich zu schaffen.<br />
Welches ist Ihr „Lieblingsplatzerl“<br />
am Opernball?<br />
Ehrlicherweise gibt es so viele<br />
tolle Plätze, dass ich bis morgens<br />
früh um 5 Uhr im ganzen<br />
Opernh<strong>aus</strong> unterwegs bin, um<br />
alle Bars, Salons, Tanz- und Kulinarikbereiche<br />
zu sehen. Nach<br />
all den Vorbereitungen und Anstrengungen<br />
ist es schön, allerorts<br />
Menschen zu sehen, die<br />
sich bestens unterhalten.<br />
Ist es für Sie anstrengend,<br />
im Rampenlicht zu stehen?<br />
Die Aufgabe als Organisatorin<br />
des Opernballs bringt<br />
ebenso wie jene als ÖVP-Nationalratsabgeordnete<br />
und Kultursprecherin<br />
eine gewisse Öffentlichkeit<br />
und mediale Präsenz<br />
mit sich, die ich gerne nutze,<br />
um von <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heit des<br />
Opernh<strong>aus</strong>es und des Balls zu<br />
berichten, aber auch, um meine<br />
Anliegen in Sachen kultureller<br />
und musikalischer Bildung<br />
zu vermitteln. Ich halte es für<br />
enorm wichtig, Menschen für<br />
Kultur zu begeistern. Insofern<br />
nutze ich dazu gerne das sogenannte<br />
„Rampenlicht“. Aber<br />
auch, um Frauen zu ermutigen,<br />
selbstbewusst ihre Ideen und<br />
Vorstellung zu verwirklichen<br />
und Träume zu leben!<br />
Tanzen Sie gerne –<br />
auch am Ball?<br />
Oh ja, ich werde am Opernball<br />
immer wie<strong>der</strong> zum Tanz<br />
aufgefor<strong>der</strong>t! Egal ob im großen<br />
Ballsaal zur Bigband, in <strong>der</strong><br />
Disko zu feinstem DJ-Sound<br />
o<strong>der</strong> beim Heurigen zu traditionellen<br />
Volksmusikklängen – bei<br />
guter Musik kann man ohnehin<br />
kaum die Beine stillhalten. Der<br />
letzte Tanz des Abends gehört<br />
allerdings immer meinem Mann.<br />
Da tanzen wir dann um 5 Uhr<br />
morgens im Ballsaal zum letzten<br />
Lied <strong>der</strong> Ballnacht, zu „Brü<strong>der</strong>lein<br />
fein“. Das ist jedes Jahr<br />
ein ganz beson<strong>der</strong>er Abschluss<br />
einer sehr beson<strong>der</strong>en Nacht.<br />
Wie viel „Learning by<br />
Doing“ steckt in <strong>der</strong><br />
Ball-Organisation?<br />
Zu Beginn steht man vor<br />
einem riesigen Berg, den man<br />
erstmals erklimmen muss. Aber<br />
wenn man den Gipfel einmal erreicht<br />
hat, kennt man den Weg.<br />
Mit jedem Ball gewinnt man an<br />
Routine. Man weiß, wie das<br />
Uhrwerk tickt, man kennt die<br />
Menschen im H<strong>aus</strong>, die Agenden<br />
und den optimalen Zeitplan.<br />
Das vereinfacht die Organisation<br />
und bietet gleichzeitig die<br />
Möglichkeit, Energien und Ideen<br />
in noch mehr Details zu stecken,<br />
sich noch mehr kreativ <strong>aus</strong>zutoben.<br />
Ganz beson<strong>der</strong>s wichtig<br />
ist natürlich mein kleines, feines<br />
Team: Wir sind zusammengewachsen<br />
wie eine Familie.<br />
Noch dazu bei so einem<br />
Event, auf das die ganze<br />
<strong>Welt</strong> schaut. Kommt Ihnen<br />
ihr „jugendliches“ Alter<br />
dabei zugute?<br />
Ich glaube, gute Ideen und<br />
Leidenschaft für eine Sache<br />
sind keine Frage des Alters! Der<br />
Tatendrang ist vielleicht in jüngeren<br />
Jahren ein an<strong>der</strong>er. Ich<br />
finde es wichtig, bei einer Veranstaltung<br />
wie dem Opernball<br />
eine Balance zwischen Traditionen<br />
und Mo<strong>der</strong>ne zu schaffen.<br />
Nicht alles krampfhaft zu<br />
mo<strong>der</strong>nisieren, was altbewährt<br />
ist, und gleichzeitig den Ball zu<br />
einer zeitgemäßen Veranstaltung<br />
zu machen, um erfolgreich<br />
zu sein. Dazu muss man oft alte<br />
Strukturen aufbrechen und sich<br />
trauen, Dinge an<strong>der</strong>s zu machen<br />
als in den letzten 30 Jahren. Da<br />
tut man sich in jüngeren Jahren<br />
vermutlich leichter.<br />
Glauben Sie, dass Sie<br />
frischen Wind in den<br />
Opernball gebracht haben?<br />
Wenn man eine solche Aufgabe<br />
übernimmt, ist man natürlich<br />
voller Respekt für die bisherige<br />
Geschichte dieser weltbekannten<br />
Ballveranstaltung.<br />
Gleichzeitig bietet sich einem<br />
eine beson<strong>der</strong>e Gelegenheit,<br />
seine eigene Handschrift hier<br />
erkennbar werden zu lassen.<br />
Die Resonanz und die vielen<br />
positiven Rückmeldungen <strong>der</strong><br />
Gäste bestätigen mich in meiner<br />
Arbeit. Die Nachfrage nach<br />
Logen und Karten wird stets<br />
größer, die Wartelisten werden<br />
von Jahr zu Jahr länger. Ich<br />
denke, als Nächstes sollten wir<br />
überlegen, das Opernh<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>zubauen<br />
– bestenfalls auf Stadiongröße,<br />
dann sollten alle Gäste<br />
Platz finden!<br />
Karin Egerer<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
5
REGION<br />
Gerechtere <strong>Welt</strong> mit regionalem Engagement<br />
Gemeinde Krumbach, NMS Scheiblingkirchen und Lea<strong>der</strong>-Region Bucklige <strong>Welt</strong> – Wechselland wurden <strong>aus</strong>gezeichnet / Foto: Rehberger<br />
17 „Global Goals“ haben die<br />
193 Mitgliedstaaten <strong>der</strong> Vereinten<br />
Nationen im Jahr 2015<br />
festgehalten, um gemeinsam<br />
an einer guten Zukunft für alle<br />
Menschen zu arbeiten. Dazu<br />
gehören unter an<strong>der</strong>em Klimaschutz,<br />
Bekämpfung von Armut<br />
und Hunger, hochwertige<br />
Bildung o<strong>der</strong> auch nachhaltige<br />
Städte und Gemeinden. Unter<br />
dem Motto „17 und wir – Globale<br />
Ziele lokal erleben“ wurden<br />
vom Land NÖ, dem Klimabündnis<br />
NÖ sowie von Südwind Österreich<br />
beson<strong>der</strong>e „Wegweiser“<br />
gesucht, die diese Ziele durch<br />
ihr Engagement konsequent<br />
verfolgen.<br />
Aus 50 Einreichungen wurden<br />
schließlich 17 „Wegweiser“ <strong>aus</strong>gewählt,<br />
die im Rahmen einer<br />
zehntägigen Tour besucht wurden.<br />
Den Abschluss bildete <strong>der</strong><br />
www.berger-maschinen.at<br />
Festakt in <strong>der</strong> Gemeinde Krumbach,<br />
wo gleich drei „Wegweiser“<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet wurden.<br />
Die Gemeinde Krumbach<br />
wurde für ihr Engagement in Sachen<br />
Klimaschutz <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />
Die NMS Scheiblingkirchen<br />
integriert die „Global Goals“<br />
seit Jahren in den Unterricht<br />
und setzt beson<strong>der</strong>e Schwerpunkte<br />
in Sachen Klimaschutz.<br />
Auch die Region Bucklige <strong>Welt</strong><br />
– Wechselland wurde für ihr Engagement<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet. Etwa<br />
als erste Fair-Trade-Region Nie<strong>der</strong>österreichs.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
haben die Bürgermeister <strong>der</strong><br />
Region eine gemeinsame Absichtserklärung<br />
unterzeichnet,<br />
um sich auch weiterhin <strong>der</strong> Erreichung<br />
<strong>der</strong> „Global Goals“ zu<br />
verpflichten.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Neues Ortszentrum<br />
nimmt Formen an<br />
ER-KOMMUNAL-<br />
TERTECHNIK<br />
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KTS<br />
Tragkraft: KTS<br />
Forstanhänger 8,5 to o<strong>der</strong> mit<br />
mit<br />
10 Kran<br />
Kran<br />
to<br />
Reichweite Tragkraft: Kran: 8,5 t o<strong>der</strong> 6,7 10 o<strong>der</strong> t 7,5 m<br />
Tragkraft: Reichweite 8,5 Kran: to o<strong>der</strong> 6,7 m o<strong>der</strong> 10 to7,5 m<br />
4 Rungenpaare, Flap-Down-Abstützung<br />
Reichweite 4 Rungenpaare, Flap-Down-Abstützung,<br />
KTION! Greifer Greifer u.<br />
Kran: 6,7 o<strong>der</strong> 7,5 m<br />
u. Rotator, Straßenbeleuchtung<br />
4 Rungenpaare, Flap-Down-Abstützung<br />
Greifer F. Berger F. Berger u. Industriemaschinen Rotator, Straßenbeleuchtung<br />
Service<br />
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F. 2355 Berger 2355<br />
Wiener Industriemaschinen Neudorf, Tel.<br />
Tel.<br />
02236/615<br />
02236/61551-421<br />
Service 51-431<br />
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E-Mail:<br />
& Co.<br />
wr.neudorf<br />
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@ berger-maschinen.at<br />
Email: wr. neudorf@berger-maschinen.at<br />
2355 Wiener Neudorf, Tel. 02236/61551-421<br />
eise auf alle<br />
rtengeräte.<br />
6 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
Von links: Karl Weiß (Johann Fuchs GmbH), Bgm. Bernhard Karnthaler,<br />
Friedrich Ludwig (Johann Fuchs GmbH), NR-Abg. Christian Stocker und<br />
BR Martin Preine<strong>der</strong> / Foto: Sabine Monza<br />
Mitte September war es so<br />
weit: Die Marktgemeinde Lanzenkirchen<br />
lud zur Gleichenfeier<br />
für den Bau des neuen Gemeindeamtes.<br />
Die große B<strong>aus</strong>telle<br />
befindet sich mitten im Ortszentrum,<br />
hier werden nicht nur neue<br />
Amtsräumlichkeiten entstehen,<br />
son<strong>der</strong>n auch Geschäfte und<br />
Wohnungen sowie ein spektakulärer<br />
Hauptplatz.<br />
Zur Gleichenfeier für das Gemeindeamt<br />
waren daher zahlreiche<br />
Vertreter <strong>der</strong> bau<strong>aus</strong>führenden<br />
Firmen erschienen und<br />
natürlich die gesamte Belegschaft,<br />
die zurzeit an <strong>der</strong> großen<br />
B<strong>aus</strong>telle tätig ist. Für sie ist die<br />
Gleichenfeier eine gelebte Tradition,<br />
nach dem Gleichenspruch<br />
gibt es schließlich Gleichengeld<br />
und eine Einladung zu einem<br />
gemeinsamen Essen.<br />
Die Eröffnung des neuen Gemeindeamtes<br />
ist für September<br />
2020 geplant, bis jetzt ist auf<br />
<strong>der</strong> B<strong>aus</strong>telle alles planmäßig<br />
verlaufen, und es gab auch keine<br />
Unfälle.<br />
Irene Hruby
REGION<br />
Start für Kin<strong>der</strong>reha „kokon“<br />
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Leisten<br />
DELTA<br />
Die kollegiale Führung von kokon Bad Erlach (v. li.): Kaufmännischer Direktor Christian Gattringer, Ärztliche Direktorin<br />
Prim. Dr. Anna Maria Cavini und Pflegedirektorin Eva Maria Kellner / Fotos (2): kokon<br />
Am 16. <strong>Oktober</strong> wird es soweit<br />
sein: Die Reha für junge<br />
Menschen „kokon“ in Bad Erlach<br />
nimmt ihren Betrieb auf. Im<br />
September gab es einen ersten<br />
Rundgang für Interessierte.<br />
Das Areal <strong>der</strong> neuen Rehabilitationseinrichtung<br />
erstreckt sich<br />
auf über 7.800 m 2 gleich gegenüber<br />
<strong>der</strong> Therme Linsberg Asia.<br />
Schon von außen erkennt man<br />
großzügige Sport- und Spielflächen<br />
sowie Grünanlagen. Im<br />
Innenbereich befinden sich hell<br />
und freundlich <strong>aus</strong>gestattete<br />
Zimmer für die kleinen Patienten<br />
und <strong>der</strong>en Familienangehörigen.<br />
Für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche stehen<br />
114 Betten zur Verfügung,<br />
104 Betten sind zusätzlich für<br />
Begleitpersonen eingerichtet.<br />
Zahlreiche Untersuchungs- und<br />
Behandlungsräume, Aufenthaltsräume,<br />
ein toller Turnsaal<br />
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wird bei<br />
Elektro Riegler<br />
in Krumbach<br />
aufgenommen!<br />
Entlohnung nach KV und<br />
Bereitschaft zur Überzahlung<br />
sowie ein Hallenbad für therapeutische<br />
Zwecke vervollständigen<br />
das Angebot. Außerdem<br />
gibt es Klassenzimmer für die<br />
Heilstättenschule, denn die jungen<br />
Menschen sollen schließlich<br />
den schulischen Anschluss<br />
nicht verlieren.<br />
Unterstützung<br />
vom ersten Tag an<br />
Die Anwendungsgebiete für<br />
die Behandlung <strong>der</strong> jungen<br />
Menschen umfassen bei „kokon“<br />
die medizinischen Bereiche<br />
Orthopädie, Kin<strong>der</strong>chirurgie,<br />
Neurologie und Neurochirurgie,<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />
sowie Entwicklungs- und Sozialpädiatrie.<br />
Ein beson<strong>der</strong>er Schwerpunkt<br />
wird auf die Betreuung von<br />
Frühchen und <strong>der</strong>en Eltern gelegt.<br />
Je besser Kin<strong>der</strong> und Eltern<br />
vom ersten Tag an unterstützt<br />
Foto: A.Z.<br />
Familie Buchegger lädt recht herzlich ein:<br />
Mostschank<br />
Fr 4. <strong>Oktober</strong> bis<br />
So 13. <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
werden, umso kleiner sind bekanntlich<br />
die Auswirkungen im<br />
späteren Leben.<br />
Für die Frühgeborenen steht<br />
in den ersten Lebenswochen <strong>der</strong><br />
Kampf ums Überleben im Mittelpunkt.<br />
Komplikationen sind<br />
dabei Atemprobleme, schwere<br />
Infektionen, Schäden an Lunge,<br />
Darm, Augen o<strong>der</strong> Gehirn. Die<br />
Reha soll den Weg in Richtung<br />
Alltag und Normalität ebnen.<br />
Für die Ärztliche Leiterin <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendreha „kokon“<br />
Prim. Dr. Anna Cavini und<br />
ihr Team bedeutet <strong>der</strong> Start von<br />
„kokon“ eine große Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung,<br />
gilt es doch, Patienten<br />
vom Säuglingsalter bis zum<br />
frühen Erwachsenenalter zu betreuen.<br />
Bei Vollbetrieb werden<br />
rund 125 Mitarbeiter beschäftigt<br />
sein, voll motiviert und mit<br />
großem Engagement.<br />
Irene Hruby<br />
Forellenessen Fr 6. bis So 8. Dezember<br />
Kalte und warme<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
7
Lost<br />
Places<br />
Lost<br />
Places<br />
Die „Mittermühl“ im Wande<br />
Auf unserer Suche nach verborgenen Orten in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
freuen wir uns immer über Tipps unserer Leserinnen und Leser!<br />
Über Aufrufe im Boten o<strong>der</strong> über Online-Medien haben uns schon<br />
einige Hinweise erreicht. Manchmal bekommen wir den Kontakt<br />
zum Eigentümer gleich dazu, manchmal müssen wir diese erst<br />
her<strong>aus</strong>finden. Dass sich aber jemand direkt und mit den Worten „Ich<br />
habe so einen beson<strong>der</strong>en Platz zu H<strong>aus</strong>e ... älter und recht einmalig<br />
für die Bucklige <strong>Welt</strong>!“ bei uns meldet, ist eher die Ausnahme. Dass<br />
wir uns diesen Ort nicht entgehen lassen, ist natürlich klar!<br />
Die sogenannte „Mittermühl“<br />
liegt auf halbem Weg zwischen<br />
Scheiblingkirchen und<br />
Gleißenfeld, umgeben von Bäumen,<br />
Fel<strong>der</strong>n und Pferdekoppeln<br />
zwischen <strong>der</strong> Altenheimstraße<br />
und <strong>der</strong> Aspangbahn.<br />
Große Holzscheunen umgeben<br />
einen alten Hof, auf einem Stalldach<br />
sitzt ein kleines Türmchen<br />
als Merkzeichen in <strong>der</strong> Landschaft.<br />
Dass dieses idyllische<br />
Ensemble die mittlerweile dritte<br />
– zumindest nachweisbare –<br />
Nutzung erfährt und zu neuem<br />
Leben erweckt wurde, sieht man<br />
von außen nicht sofort. Deshalb<br />
haben wir die Pächter Erik und<br />
Christine Söllner besucht und<br />
neben schönen Bil<strong>der</strong>n auch<br />
viel Wissenswertes über die<br />
Geschichte dieses Ortes mitgenommen.<br />
Spurensuche nach den<br />
Ursprüngen <strong>der</strong> Mühle<br />
Wie lange es die Mittermühl<br />
bereits gibt, ist nicht ganz klar,<br />
selbst die Gemeinde hat kaum<br />
Aufzeichnungen über ihre Historie.<br />
Die H<strong>aus</strong>nummer ist ein<br />
Indiz dafür, dass sie vor 1780<br />
gebaut wurde.<br />
Auch in <strong>der</strong> Josephinischen<br />
Landesaufnahme, <strong>der</strong> ersten<br />
umfassenden Landkarte <strong>der</strong><br />
Habsburgermonarchie, ist die<br />
Mittermühl bereits verzeichnet.<br />
In <strong>der</strong> Kartensammlung von<br />
„Österreich unter <strong>der</strong> Enns“,<br />
die zwischen 1773 und 1781<br />
erstellt wurde, ist am heutigen<br />
Standort das u-förmige Gebäude<br />
mit einem Mühlrad eingezeichnet.<br />
Den von <strong>der</strong> Pitten<br />
abgeleiteten Mühlbach kann<br />
man auf jüngeren Karten, aber<br />
auch in <strong>der</strong> Landschaft noch<br />
nachvollziehen. Erik Söllner hat<br />
bei Bauarbeiten an einem Fundament<br />
eines Gebäudes, das<br />
vor 1850 gebaut wurde, einen<br />
zerbrochenen Mühlstein gefunden<br />
– er schätzt, dass er ca. <strong>aus</strong><br />
dem Jahr 1770 stammen dürfte.<br />
Es ist aber nicht <strong>aus</strong>geschlossen,<br />
dass die Mühle noch viel<br />
älter als 250 Jahre ist.<br />
Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
erreichte die Industrialisierung<br />
auch die bis dahin bäuerliche<br />
Bucklige <strong>Welt</strong>. Die Mittermühl<br />
wurde 1878 vom Industriellen<br />
Franz Burkhard erworben, <strong>der</strong><br />
seit 1852 von Wiener Neustadt<br />
<strong>aus</strong>gehend sein Firmenimperium<br />
aufbaute. Die Papierindustrie<br />
wurde nach <strong>der</strong> Drahtstifte-Erzeugung<br />
zum zweiten<br />
lohnenden Sektor für Burkhard,<br />
und so wurde die Mittermühl in<br />
eine Holzschleiferei, wo Holz<br />
für die Papierherstellung zu<br />
Zellulose zerfasert wurde, und<br />
Pappenfabrik umgewandelt.<br />
Dies zog die Errichtung entsprechen<strong>der</strong><br />
Produktions- und<br />
Trocknungshallen und den Einbau<br />
einer 160-PS-Turbine zur<br />
Energieversorgung nach sich.<br />
Fotos (6): Steinbichler<br />
8 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
REGION<br />
l <strong>der</strong> Zeit<br />
Wir suchen<br />
Menschen mit<br />
Geschick und<br />
H<strong>aus</strong>verstand.<br />
DEIN JOB BEI FRIEDL STEINWERKE<br />
Die „Pappendeckelfabrik“ in<br />
Gleißenfeld war rund 60 Jahre<br />
in Betrieb, bis sie vor Beginn<br />
des Zweiten <strong>Welt</strong>kriegs stillgelegt<br />
wurde.<br />
Die Gebäude und Flächen<br />
wurden danach landwirtschaftlich<br />
genutzt, um in <strong>der</strong> Kriegszeit<br />
die Versorgung aufzubessern.<br />
Nach 1949 wurde wie<strong>der</strong> produziert,<br />
und zwar bis 1975 gemeinsam<br />
mit einer Wiener Firma:<br />
Reißnägel und Briefklammern,<br />
später auch Heftklammern <strong>der</strong><br />
bekannten Marke SAX. In <strong>der</strong><br />
Chronik des Familienbetriebes<br />
Franz Burkhards Söhne kommt<br />
auf den letzten Seiten sogar ein<br />
ehemaliger Mitarbeiter, Josef<br />
Baumgartner <strong>aus</strong> Scheiblingkirchen,<br />
zu Wort. In einem<br />
Schreiben <strong>aus</strong> dem Jahr 1972<br />
berichtet er von <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />
<strong>der</strong> Produktion, von<br />
<strong>der</strong> technischen Aufrüstung des<br />
Werks und vom Arbeitsalltag in<br />
<strong>der</strong> Herstellung <strong>der</strong> Büroartikel.<br />
Vom „Lost Place“ zum<br />
Bauernhof<br />
Erik Söllner übernahm die<br />
Mittermühl im Jahr 2001, davor<br />
herrschte in den Gebäuden über<br />
25 Jahre weitgehend Leerstand<br />
und Verfall. Über die Jahre und<br />
Stück für Stück hat er <strong>aus</strong> einem<br />
„Lost Place“ ein neues Zuh<strong>aus</strong>e<br />
gemacht. Vieles wurde renoviert,<br />
erneuert, umgenutzt: Aus<br />
den Papiertrockenhallen wurden<br />
Heustadeln, in einer ehemaligen<br />
Maschinenhalle wird nun „Wollhandwerk“<br />
<strong>aus</strong>geübt. Unter diesem<br />
Namen hat sich Christine<br />
Söllner <strong>der</strong> Wollverarbeitung<br />
verschrieben, gearbeitet wird<br />
auf zum Teil über 100 Jahre alten<br />
Maschinen.<br />
Von <strong>der</strong> Fabrik gibt es noch<br />
weitere Überreste zu sehen, wie<br />
die alte E-Zentrale mit Turbine<br />
und die Maschinen <strong>der</strong> SAX-<br />
Produktion. Rund um die Mittermühl<br />
bieten 10 Hektar Weiden<br />
und Fel<strong>der</strong> nicht nur den Söllners,<br />
son<strong>der</strong>n auch ihren Tieren<br />
und 287 (!) dokumentierten<br />
Insektenarten ein naturnahes<br />
Lebensumfeld. Auf <strong>der</strong> biologisch<br />
und nachhaltig geführten<br />
Landwirtschaft wird Tierhaltung,<br />
Gemüse- und Obstanbau betrieben.<br />
Im Gegensatz zu manch an<strong>der</strong>em<br />
Ort, den wir hier vorstellen,<br />
ist ein Einblick in die Mittermühl<br />
demnächst möglich: Am<br />
19. und 20. <strong>Oktober</strong> findet jeweils<br />
von 14 bis 18 Uhr ein „Tag<br />
<strong>der</strong> offenen Türen“ statt (Altenheimstraße<br />
21, 2831 Gleißenfeld).<br />
Neben <strong>der</strong> bunten Vielfalt<br />
<strong>der</strong> heutigen Nutzungen gibt es<br />
zahlreiche landwirtschaftliche<br />
Geräte und alte Industriemaschinen<br />
zu entdecken, teilweise<br />
auch <strong>aus</strong>zuprobieren. Alle Infos:<br />
www.mittermuehl.at.<br />
Markus Steinbichler<br />
Cornelia Rehberger<br />
Aufruf<br />
Wenn auch Sie ein Gebäude mit<br />
Geschichte(n) in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> kennen, erzählen Sie uns<br />
davon: redaktion@bote-bw.at.<br />
Wir sind ein etabliertes familiengeführtes<br />
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unsere Produkte mit Sorgfalt, Leidenschaft<br />
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Um weiter wachsen zu können, wollen wir<br />
unser Team erweitern. Daher suchen wir motivierte<br />
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Details zu den offenen Stellen finden Sie auf<br />
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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
9
REGION<br />
Diskussion: Pflege als<br />
Generationen-Thema<br />
Weihnachtskeks-Verkostung<br />
bei Alpaka & Zirbe<br />
Von links: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Elisabeth Anselm, GF<br />
Karin Weißenböck, Maria Schweighofer, Martina Aichelburg-Rumerskirch<br />
und Bgm. Hans Rädler / Foto: Hruby<br />
Das Lebens.Med.Zentrum<br />
und die Marktgemeinde Bad Erlach<br />
luden Mitte September zu<br />
einer Podiumsdiskussion zum<br />
Thema „Pflege – Aufgabe für<br />
Generationen“ ein. Expertinnen<br />
zum Thema Pflege beleuchteten<br />
am Podium die unterschiedlichen<br />
Aspekte. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> waren viele pflegende<br />
Angehörige und Interessierte<br />
in das Lebens.Med.Zentrum<br />
Bad Erlach gekommen. Zurzeit<br />
sind in Österreich rund 400.000<br />
Menschen pflegebedürftig, auf<br />
Hilfe angewiesen o<strong>der</strong> können<br />
sich nicht selbst versorgen –<br />
Tendenz aufgrund steigen<strong>der</strong><br />
Lebenserwartung zunehmend.<br />
Rund 80 Prozent <strong>der</strong> pflegebedürftigen<br />
Menschen werden<br />
von Angehörigen zuh<strong>aus</strong>e gepflegt<br />
– eine große Aufgabe für<br />
Mediziner, professionelles Pflegepersonal<br />
und Angehörige und<br />
ein reiches Betätigungs- und<br />
Spannungsfeld.<br />
Irene Hruby<br />
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10 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
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REGION<br />
Klimaschutz: 14 Tonnen Akkus am Dach<br />
In Zeiten <strong>der</strong> immer lauter<br />
werdenden Diskussionen zum<br />
Klimaschutz ist man auch im<br />
öffentlichen Verkehr auf <strong>der</strong><br />
Suche nach Alternativen für<br />
dieselbetriebene Züge. Eine<br />
flächendeckende Elektrifizierung<br />
sämtlicher Bahnstrecken<br />
ist zu teuer. Daher sucht man<br />
seitens <strong>der</strong> ÖBB nach Alternativen,<br />
die vor allem auf Nebenstrecken<br />
wie <strong>der</strong> Aspangbahn<br />
zum Einsatz kommen könnten.<br />
Eine solche Alternative wird <strong>der</strong>zeit<br />
getestet: <strong>der</strong> „ÖBB Cityjet<br />
eco“, ein Regionalzug, <strong>der</strong> zu<br />
Versuchszwecken zum „Akku-<br />
Zug“ umgebaut wurde. Das Pilotprojekt<br />
wurde in Kooperation<br />
mit Siemens und dem Land NÖ<br />
realisiert. Dabei wurde ein „normaler“<br />
Cityjet am Dachträger<br />
verstärkt und mit 14 Tonnen Akkupacks<br />
am Dach beladen. Nun<br />
ist <strong>der</strong> Zug für einige Monate auf<br />
unterschiedlichen Teststrecken<br />
im Einsatz. Nach <strong>der</strong> gebirgigen<br />
Fahrt auf <strong>der</strong> Strecke <strong>der</strong><br />
Kamptalbahn machte er auch<br />
in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> Station.<br />
Anfang September wurde <strong>der</strong><br />
Akku-Zug entlang <strong>der</strong> Aspangbahn<br />
getestet. Das Wichtigste<br />
Viele Gemeindevertreter waren gekommen, um den Akku-Zug zu testen / Foto: Rehberger<br />
dabei: Da die Akkus nur für rund<br />
80 Kilometer <strong>aus</strong>reichen, muss<br />
<strong>der</strong> Zug danach wie<strong>der</strong> eine<br />
elektrifizierte Strecke erreichen<br />
und diese so lange befahren,<br />
bis die Akkus wie<strong>der</strong> geladen<br />
sind. Im Fall <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
ginge das ab Wiener Neustadt<br />
in Richtung Wien. Zu <strong>der</strong> ersten<br />
Testfahrt an <strong>der</strong> Aspangbahn<br />
kamen zahlreiche Bürgermeister<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region, um gemeinsam<br />
mit den Vertretern <strong>der</strong> ÖBB und<br />
dem Verkehrslandesrat Ludwig<br />
Schleritzko den Startschuss für<br />
das Projekt zu feiern. Nach einer<br />
gemeinsamen Zugfahrt fand <strong>der</strong><br />
Festakt am Bahnhof Grimmenstein<br />
statt, bevor es per Bahn<br />
wie<strong>der</strong> zurückging. Die nächste<br />
Gelegenheit, den Akku-Zug zu<br />
testen, gibt es 2020. Anfang<br />
des Jahres ist <strong>der</strong> „Cityjet eco“<br />
wie<strong>der</strong> entlang <strong>der</strong> Aspangbahn<br />
unterwegs.<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
11
WIRTSCHAFT<br />
Wertschätzung als Erfolgsrezept für Betriebe<br />
Eine Idee <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
schlug Wellen bis nach St. Pölten.<br />
Die Woche <strong>der</strong> Wertschätzung,<br />
an <strong>der</strong> sich Schulen, Wirtschaft<br />
und Gemeinden von 14. bis 18.<br />
<strong>Oktober</strong> beteiligen, wird auch<br />
von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer NÖ<br />
unterstützt. Im Rahmen einer<br />
Pressekonferenz im Gasth<strong>aus</strong><br />
Hönig in Kirchschlag verrieten<br />
die Verantwortlichen die Details.<br />
Bei <strong>der</strong> Firma Blecha in Neunkirchen,<br />
einem international tätigen<br />
Aluminiumgroßhandel,<br />
wird das Thema Wertschätzung<br />
schon lange in den Arbeitsalltag<br />
integriert. „Die Belegschaft ist<br />
bunt gemischt, viele Nationen<br />
arbeiten miteinan<strong>der</strong>. Das unter<br />
einen Hut zu bringen, damit alle<br />
miteinan<strong>der</strong> gut <strong>aus</strong>kommen,<br />
erfor<strong>der</strong>t entsprechende Maßnahmen“,<br />
so Vesna Savkovic,<br />
Prokuristin bei Blecha. Es gebe<br />
viele Schulungen mit Experten,<br />
Teambuilding-Veranstaltungen<br />
und Führungskräfteschulungen.<br />
„Uns ist wichtig, dass die Führungskräfte<br />
das Potenzial und<br />
die Ideen <strong>der</strong> Mitarbeiter sehen<br />
und för<strong>der</strong>n. Dazu gehört, dass<br />
man den Mitarbeitern mit Wert-<br />
Die Landes<strong>aus</strong>stellung in Wiener<br />
Neustadt hat auch gastronomisch<br />
frischen Wind in die Stadt gebracht.<br />
Etwa mit dem neuen Lokal<br />
„Tscherte“ in den Kasematten.<br />
Wir bekamen einen Einblick in<br />
das Reich von Andrea Tamchina.<br />
12 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
Von links: Unternehmer Andreas Picher, Wirtschaftsplattform-Obmann<br />
Johann Ostermann, WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl, Blecha-Prokuristin<br />
Vesna Savkovic, Regionsobmann Fritz Trimmel und NMS-Scheiblingkirchen-<br />
Direktor Bernhard Brunner / Foto: Rehberger<br />
schätzung begegnet. Auch diese<br />
untereinan<strong>der</strong>“, so Savkovic.<br />
So gibt es beispielsweise das<br />
Projekt „T<strong>aus</strong>chfamilie“, bei dem<br />
Mitarbeiter an<strong>der</strong>e Bereiche<br />
kennenlernen, um zu wissen,<br />
was die Kollegen machen.<br />
Es sind genau diese Maßnahmen,<br />
die im Rahmen <strong>der</strong><br />
Wertschätzungswoche gefragt<br />
sind. Kleine o<strong>der</strong> auch große<br />
Anstrengungen, damit man<br />
sich im Betrieb auf Augenhöhe<br />
begegnet und gemeinsam mehr<br />
Erfolg hat.<br />
Wo Andrea Tamchina gastronomisch<br />
ihre Finger im<br />
Spiel hat, da darf ein frisches<br />
Apfelgrün nicht fehlen. Ihr erstes<br />
eigenes Lokal „Laborie“ im TFZ<br />
in Wiener Neustadt ist so unverwechselbar,<br />
und auch im neuen<br />
„Tscherte“ in den Kasematten<br />
dürfen die grünen Akzente nicht<br />
fehlen. Dass Tamchina heute<br />
eines <strong>der</strong> gastronomischen<br />
Aushängeschil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung<br />
leiten darf, hat<br />
eine lange Vorgeschichte, die<br />
in Ungarn ihren Anfang nahm.<br />
Nach <strong>der</strong> Matura und als <strong>aus</strong>gebildete<br />
Fremdenführerin war<br />
Tamchina auf <strong>der</strong> Suche nach<br />
einem Job und wurde schließlich<br />
im Burgenland fündig. Ein<br />
Freund schlug ihr vor, es doch in<br />
<strong>der</strong> Gastronomie zu versuchen.<br />
Nach anfänglicher Skepsis gefiel<br />
ihr die Arbeit so gut, dass sie<br />
blieb. Für ihren ersten Chef wurde<br />
sie bald zur unverzichtbaren<br />
Mitarbeiterin, und Tamchina<br />
nutzte die Zeit, um sprachlich<br />
und beruflich möglichst viel zu<br />
lernen. Im Hinterkopf war aber<br />
immer <strong>der</strong> Gedanke, sich eines<br />
Tages selbstständig zu machen.<br />
„Ich hatte drei Wünsche: Ich<br />
wollte so viel Geld verdienen,<br />
dass ich mir ein Auto, ein H<strong>aus</strong><br />
und ein Lokal in Ungarn leisten<br />
konnte“, so die Gastronomin,<br />
die damals noch pendelte.<br />
Ihre Wünsche hatten sich<br />
auch schon fast alle erfüllt. Sie<br />
hatte ein Auto, führte neben<br />
ihrer Arbeit in Österreich einen<br />
kleinen Imbiss in Ungarn<br />
und wollte gerade das Thema<br />
H<strong>aus</strong> in Angriff nehmen, bis sie<br />
bemerkte: Ich habe Heimweh<br />
nach Österreich. Bei ihrem Job<br />
in einem In-Lokal lief ihr dann<br />
noch die Liebe ihres Lebens<br />
über den Weg. „Er hat mich<br />
nach drei Wochen gefragt, ob<br />
ich ihn heirate, und ich habe ja<br />
gesagt. Nun sind wir bereits seit<br />
23 Jahren verheiratet“, so Tamchina.<br />
Beruflich und privat war<br />
Unternehmenskultur<br />
Wirtschaftskammerpräsidentin<br />
Sonja Zwazl sprach den<br />
Verantwortlichen hinter <strong>der</strong><br />
„Wertschätzungswoche“ und<br />
dem Projekt „Wertschätzung<br />
wächst“ ihre Bewun<strong>der</strong>ung <strong>aus</strong>.<br />
„Der Umgang auf Augenhöhe ist<br />
in unseren Betrieben ganz wichtig.<br />
Diese Wertschätzung muss<br />
aber auch gelebt werden, und<br />
deshalb wollen wir mit dieser<br />
Aktion gezielt darauf aufmerksam<br />
machen“, so Zwazl. Die<br />
WKNÖ wird in <strong>der</strong> Wertschätzungswoche<br />
positive Beispiele<br />
hervorheben, darüber hin<strong>aus</strong><br />
werden Post- und Visitenkarten<br />
mit wertschätzenden Botschaften<br />
für Mitarbeiter, Kunden und<br />
Geschäftspartner zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
In <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> beteiligen<br />
sich neben <strong>der</strong> Wirtschaftsplattform<br />
auch die Region und<br />
die Schulen an <strong>der</strong> Wertschätzungswoche.<br />
Für Regionsobmann<br />
Fritz Trimmel ist dies ein<br />
Startpunkt. Das Thema soll im<br />
Rahmen des Projekts „Wertschätzung<br />
wächst“ jedenfalls<br />
weitergeführt werden.<br />
In den „Bildung wächst“-<br />
Schulen <strong>der</strong> Region, etwa an<br />
<strong>der</strong> NMS Scheiblingkirchen,<br />
wird das Thema Wertschätzung<br />
schon längst intensiv behandelt,<br />
und laut Direktor Bernhard<br />
Brunner merke man deutlich,<br />
dass Mobbing o<strong>der</strong> Gewalt an<br />
den Schulen seither zurückgehen<br />
würden.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Termine Wertschätzungswoche<br />
und Download-Möglichkeit <strong>der</strong><br />
„Wertschätzungskarten“ auf<br />
wirtschaftbuckligewelt.at<br />
Der Traum vom eigenen Lokal<br />
Foto: Tamchina<br />
immer etwas los, und so wurde<br />
ihr Traum vom eigenen Lokal immer<br />
wie<strong>der</strong> verschoben.<br />
Und dann war alles an<strong>der</strong>s<br />
Mit 37 Jahren war plötzlich<br />
von einem Tag auf den an<strong>der</strong>en<br />
alles an<strong>der</strong>s. Tamchina erhielt<br />
die Diagnose Krebs. „Mein Gedanke<br />
war: Ich will nicht sterben,<br />
ohne zu wissen, wie es ist,<br />
selbstständig zu sein“, erinnert<br />
sie sich. Zwei Jahre kämpfte sie<br />
– erfolgreich – gegen den Krebs.<br />
Immer mit dem Ziel vor Augen,<br />
etwas Eigenes zu starten. Nach<br />
<strong>der</strong> letzten Untersuchung fing<br />
sie an, Lokale zu suchen – und<br />
wurde im TFZ in Wiener Neustadt<br />
fündig. Im März 2012 eröffnete<br />
sie ihr erstes eigenes<br />
Lokal „Laborie“, im Mai gingen<br />
bereits täglich 200 Essen über<br />
die Theke. „Ich habe mich immer<br />
gefragt: Womit kann ich die<br />
Gäste begeistern? Was kann ich<br />
machen, das mich von an<strong>der</strong>en<br />
abhebt?“ Mit dieser Einstellung<br />
bewarb sie sich schließlich auch<br />
für die Gastronomie in den Kasematten<br />
– und bekam den Zuschlag.<br />
Cornelia Rehberger
WIRTSCHAFT<br />
Energiepionierin<br />
Schon als Kind hat Monika Eisenhuber <strong>aus</strong> Kirchberg ihren Vater<br />
an den Wochenenden zu den Kraftwerken des Familienbetriebes,<br />
<strong>der</strong> seit 1870 besteht, begleitet. Heute schupft sie als Frau in einer<br />
Männerdomäne die Elektrizitätswerke Eisenhuber und hat es mittlerweile<br />
als einzige Frau geschafft, in den Vorstand <strong>der</strong> Vereinigung<br />
Österreichischer E-Werke gewählt zu werden.<br />
Mittlerweile führt Monika Eisenhuber<br />
den elterlichen<br />
Betrieb in fünfter Generation<br />
weiter. „Für mich war es immer<br />
klar, dass ich diese Berufslaufbahn<br />
einschlagen möchte“, so<br />
die Powerfrau, die noch zwei<br />
Geschwister hat.<br />
Wie es ihr am Anfang in einer<br />
doch reinen Männerdomäne ergangen<br />
ist? „Eigentlich war das<br />
nur ganz am Anfang ein Problem“,<br />
erinnert sich Eisenhuber.<br />
„Aber wenn, dann mit den alteingesessenen<br />
Kunden, nicht<br />
mit den Mitarbeitern“, stellt sie<br />
klar. „Da hat man sich am Telefon<br />
oft gewun<strong>der</strong>t, dass ich die<br />
gesuchte Ansprechpartnerin für<br />
diverse Probleme sein soll“, kostet<br />
die Erinnerung an die Anfänge<br />
die Firmenchefin heute<br />
nur ein Schmunzeln. „Man lernt,<br />
sich durchzusetzen.“<br />
„Mit meinen Mitarbeitern hatte<br />
ich nie Probleme, ich bin aber<br />
auch nicht die Tussi, die um halb<br />
neun mit <strong>der</strong> Kaffeetasse in <strong>der</strong><br />
Hand erscheint, son<strong>der</strong>n bin<br />
um dreiviertel sieben bei <strong>der</strong> Arbeitsvergabe<br />
vor Ort. Außerdem<br />
lasse ich nicht die Chefin her<strong>aus</strong>hängen,<br />
son<strong>der</strong>n vertraue<br />
auf die handwerklichen Fähigkeiten<br />
meiner Mitarbeiter. So<br />
entsteht kein Konkurrenzkampf.<br />
Projekte werden im Team erarbeitet.“<br />
Auch sonst wartet ein vielfältiger<br />
Arbeitstag auf die Geschäftsführerin.<br />
Das Büro, das<br />
Verkaufslokal, administrative<br />
Jobs, Daten müssen bei <strong>der</strong><br />
E-Control abgeliefert werden,<br />
Statistiken, Schulungen, also<br />
ein breit gefächertes Arbeitsfeld.<br />
„Dieser Job muss dir liegen und<br />
Spaß machen. Wenn du dir etwas<br />
zutr<strong>aus</strong>t und dich von Klischees<br />
lösen kannst, wirst du<br />
deinen Weg gehen. Meine Mädels<br />
unterstützen mich mittlerweile<br />
tatkräftig“, ist Eisenhuber<br />
stolz.<br />
Die Anstrengung hat sich<br />
gelohnt: 2017 erhielt die Firma<br />
eine Auszeichnung <strong>der</strong> WKO<br />
für Kompetenz im Klimaschutz.<br />
Weiters können sich die Betriebsführung<br />
sowie die Mitarbeiter<br />
über ein Gütesiegel für<br />
betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
freuen.<br />
Karin Egerer<br />
Highlights <strong>der</strong><br />
Steuerreform 2020<br />
Entlastung für Kleinunternehmer und Geringverdiener<br />
✓ Anhebung <strong>der</strong> Kleinunternehmergrenze:<br />
Umsatzsteuerpflichtig bislang<br />
ab EUR 30.000,00 -> NEU ab EUR 35.000,00<br />
✓ Sofortabschreibung Grenze für geringwertige<br />
Wirtschaftsgüter: bislang EUR 400,00 netto<br />
-> NEU bis EUR 800,00 netto<br />
✓ Erhöhung Pensionistenabsetzbetrag:<br />
bislang EUR 764,00 -> NEU EUR 964,00<br />
✓ Allgemeine Senkung <strong>der</strong> Krankenversicherungsbeiträge<br />
für Selbständige und Landwirte um 0,85 %<br />
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(Negativsteuer) bis zu EUR 300,00<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
13
WIRTSCHAFT<br />
Kämpferin gegen Krebs<br />
Mit sieben Jahren bekam Martina<br />
Weißenböck <strong>aus</strong> Kirchberg ein<br />
Mikroskop geschenkt. Von da<br />
an war ihr Weg vorgezeichnet.<br />
Käfer, Fliegen, Zwiebelschalen<br />
und vieles mehr wurden genauestens<br />
unter die Lupe genommen.<br />
Im Realgymnasium Neunkirchen<br />
maturierte sie unter an<strong>der</strong>em<br />
vertiefend in Biologie. Nach ihrem<br />
Studium für Humanbiologie und<br />
Humangenetik an <strong>der</strong> Uni Wien<br />
landete sie 2007 schließlich am<br />
Forschungsinstitut für Molekulare<br />
Pathologie (IMP), wo sie heute mit<br />
einem internationalen Team in<br />
<strong>der</strong> Leukämieforschung tätig ist.<br />
Insgesamt beschäftigt das Forschungsinstitut<br />
280 Mitarbeiter<br />
<strong>aus</strong> 40 Län<strong>der</strong>n. Rund 230 Mitarbeiter<br />
sind in 15 Forschungsgruppen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten tätig. 93 Patente<br />
wurden bis jetzt eingereicht, 60<br />
bis 90 Publikationen werden pro<br />
Jahr veröffentlicht. Miteinan<strong>der</strong><br />
kommuniziert wird <strong>aus</strong>schließlich<br />
in Englisch.<br />
Kein einfacher Start<br />
„Bevor ich hier angefangen<br />
habe zu arbeiten, war ich im Forschungslabor<br />
<strong>der</strong> Mund-, Kieferund<br />
Gesichtschirurgie an <strong>der</strong><br />
Medizinischen Universität Wien<br />
tätig“, erzählt die Mutter zweier<br />
Söhne. „Am IMP habe ich mich<br />
damals ‚auf gut Glück‘ beworben.<br />
Ein paar Stunden später<br />
wurde ich zum Vorstellungsgespräch<br />
geladen“, erinnert sich<br />
die Humanbiologin.<br />
„Schon nach sechs Wochen<br />
begann ich in einer Forschungsgruppe<br />
rund um die Entwicklung<br />
des Skelettsystems zu arbeiten.<br />
Das war damals ein Sprung ins<br />
kalte Wasser“, denkt die Biologin<br />
zurück. „Forschung auf<br />
höchstem Niveau, viele neue<br />
Martina Weißenböck bei <strong>der</strong> Arbeit mit einer Zellkultur mit Lentiviren. Die Schutzkleidung ist notwendig,<br />
da diese Viren durch Erosolbildung auch humane Zellen infizieren könnten. / Fotos (2): Weißenböck<br />
Methoden, die ich lernen musste,<br />
Kollegen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> ganzen <strong>Welt</strong><br />
– und das alles auf Englisch. In<br />
den ersten Wochen war ich fast<br />
ein bisschen überfor<strong>der</strong>t“, kann<br />
Weißenböck heute über die damalige<br />
Situation schmunzeln.<br />
2011 kam <strong>der</strong> jetzige Gruppenleiter<br />
Johannes Zuber ans<br />
IMP, und so kam sie zur Krebsforschung.<br />
„Zu Beginn bestand<br />
das Team nur <strong>aus</strong> Johannes und<br />
mir“, lacht Weißenböck. Mittlerweile<br />
ist die Mannschaft auf 14<br />
Mitarbeiter, darunter Molekularbiologen,<br />
Genetiker, Mediziner<br />
und eine Physiklaborantin, angewachsen.<br />
Schwachstellen <strong>der</strong><br />
Krebszellen finden<br />
„Wir wissen heute, dass es<br />
über 100 genetische Mutationen<br />
in verschiedenen Kombinationen<br />
gibt, die zu Leukämie<br />
führen“, erläutert Weißenböck.<br />
„Leukämiezellen, aber auch<br />
an<strong>der</strong>e Krebszellen, teilen sich<br />
schneller, haben einen an<strong>der</strong>en<br />
Stoffwechsel. Wir suchen nach<br />
den genetischen Schwachstellen<br />
im Krebs. Mit <strong>der</strong> ‚Haarnadel-Technologie‘<br />
versuchen wir<br />
her<strong>aus</strong>zufinden, welche Gene<br />
<strong>der</strong> Krebs braucht, um zu überleben.<br />
Damit können wir gezielt<br />
Gene ‚<strong>aus</strong>knipsen‘ und schauen,<br />
was passiert, wie und ob<br />
sich die Krebszellen verän<strong>der</strong>n<br />
und zum Beispiel in ein Selbstmordprogramm<br />
getrieben werden“,<br />
erzählt die Biologin über<br />
ihre Arbeit.<br />
Immer am Ball bleiben<br />
„Meine Arbeit gefällt mir deshalb<br />
so gut, weil sie sehr abwechslungsreich<br />
und interessant<br />
ist. Man muss sich immer<br />
weiterbilden, immer am Laufenden<br />
bleiben, neue Methoden<br />
dazulernen o<strong>der</strong> etablieren.<br />
Aber auch das internationale<br />
Umfeld ist sehr aufregend. Viele<br />
Kulturen mit unterschiedlichen<br />
Mentalitäten kommen hier zusammen,“<br />
erzählt die zweifache<br />
Mutter, die auch während ihrer<br />
Babyp<strong>aus</strong>en nie ganz weg von<br />
ihrer Tätigkeit war. „Ich habe immer<br />
Kontakt zu meinen Kollegen<br />
im In- und Ausland gehalten. Wir<br />
haben einige Kollaborationen<br />
mit Forschungsgruppen auf <strong>der</strong><br />
ganzen <strong>Welt</strong>. Heutzutage funktioniert<br />
glücklicherweise die Zu-<br />
sammenarbeit weltweit über die<br />
digitalen Medien.“<br />
Hohe Frustrationsgrenze<br />
Doch nicht immer funktioniert<br />
in <strong>der</strong> Forschung alles<br />
so, wie man es gerne hätte.<br />
„Man braucht schon eine hohe<br />
Frustrationsgrenze, muss mit<br />
Rückschlägen umgehen können<br />
und flexibel sein. Es ist halt kein<br />
Routinejob“, so Weißenböck<br />
mit einem Schmunzeln. „Nicht<br />
immer kommt es zu dem erwarteten<br />
Ergebnis, aber so sind<br />
schon oft neue, wertvolle Erkenntnisse<br />
gewonnen worden,<br />
wie zum Beispiel die antibiotische<br />
Wirkung des Penizillins,<br />
die im Jahr 1928 eine Zufallsentdeckung<br />
war.“<br />
Mittlerweile forscht das<br />
Team auch im Bereich Pankreas-<br />
(Bauchspeicheldrüse) und<br />
Darmkrebs. Martina Weißenböck<br />
ist sich ziemlich sicher:<br />
„Es ist schwer, eine Prognose<br />
zu stellen, aber die letzten Ergebnisse<br />
sind sehr vielversprechend.<br />
Irgendwann kann man<br />
den Krebs heilen.“<br />
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14 <strong>Botin</strong> Bote190x64.indd <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> 1 <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
24.09.<strong>2019</strong> 14:40:15
WIRTSCHAFT<br />
Tierische Kundschaft<br />
Nicole Frank <strong>aus</strong> Olbersdorf<br />
(Thomasberg) hatte schon immer<br />
ein Herz für Tiere. Dass dar<strong>aus</strong> ein<br />
Beruf wird, war ein lang gehegter<br />
Traum, den sie sich nun mit ihrem<br />
eigenen Hundesalon erfüllt hat.<br />
Tierärztin o<strong>der</strong> Tierpflegerin<br />
– das waren die Berufswünsche<br />
von Nicole Frank nach <strong>der</strong><br />
Schule. Es wurde dann aber<br />
doch die Ausbildung zur Bürokauffrau,<br />
und in diesem Bereich<br />
ist sie auch bis heute tätig. Der<br />
Gedanke, beruflich etwas mit<br />
Tieren zu machen, ließ sie aber<br />
nie ganz los. Vor vier Jahren hatte<br />
sie schließlich die erste Idee<br />
für einen eigenen Hundesalon.<br />
„Ich habe im Fernsehen einen<br />
Beitrag über die Ausbildung<br />
zum Hundefriseur gesehen.<br />
lazzo Und da Badrenovierung habe ich mir gedacht: komplett<br />
Das mache ich jetzt“, so Frank.<br />
in die Tat umgesetzt. Zunächst<br />
richtete sie sich letztes Jahr im<br />
H<strong>aus</strong> ihrer Schwiegereltern einen<br />
kleinen Salon im Keller ein,<br />
wo sie neben ihrem Hauptberuf<br />
als Hundefriseurin tätig ist.<br />
Wenn <strong>der</strong> Bau ihres eigenen<br />
H<strong>aus</strong>es fertig ist, wird es dort<br />
einen richtigen Salon geben.<br />
Geduld ist alles<br />
In ihrer Ausbildung lernte<br />
Badträume<br />
Frank nicht nur, was bei den verschiedensten<br />
Rassen zu beachten<br />
ist, son<strong>der</strong>n auch, die Stimmung<br />
<strong>der</strong> Hunde zu deuten. „Ich<br />
bin noch nie gebissen worden.<br />
Man lernt, auf das Verhalten<br />
<strong>der</strong> Hunde richtig zu reagieren.<br />
Eines ist sicher: Wenn man bei<br />
<strong>der</strong> Hundepflege keine Geduld<br />
hat, hat man schon verloren.“<br />
Bisswunden gab es zwar<br />
noch keine, dafür anfangs aber<br />
In Bad Vöslau meldete sie sich<br />
ziemliche Kreuzschmerzen, bis<br />
Plus<br />
zu einer<br />
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<strong>der</strong> Fellnasen braucht. Ihr Plan,<br />
sführung!<br />
eines Tages hauptberuflich als<br />
Hundefriseurin tätig zu sein,<br />
wird seither Schritt für Schritt<br />
Nicole Frank und ihr Labrador Spike, <strong>der</strong> die „Behandlung“ seines Frauchens<br />
sichtlich genießt / Foto: Rehberger<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
15
WIRTSCHAFT<br />
„Donn homma noch ana Lösung g’suacht“<br />
In unserer letzten Ausgabe haben<br />
wir über ein Forschungsprojekt<br />
und ein geplantes Buch über die<br />
Firma Triumph in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> berichtet. Für die BOTIN<br />
haben uns die Studienautoren<br />
<strong>der</strong> Uni Wien einen Einblick in<br />
die Arbeitssituation <strong>der</strong> Frauen<br />
gewährt.<br />
In den 1960er-Jahren gab es<br />
für Frauen in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> wenige Möglichkeiten, eigenes<br />
Geld zu verdienen. Das<br />
än<strong>der</strong>te sich mit <strong>der</strong> Ansiedlung<br />
<strong>der</strong> Triumph-Nähereien in<br />
Aspang, Kirchschlag und Wiesmath.<br />
Brigitta Schmidt-Lauber und<br />
Peter Becker von <strong>der</strong> Universität<br />
Wien haben in ihrem Forschungsprojekt<br />
über die Firma<br />
Triumph den Karriereweg einiger<br />
Frauen nachgezeichnet. Vom<br />
Einstieg in die Firma (die Arbeit<br />
wurde meist nicht als Wunschkarriere<br />
gesehen) über die Belastungen<br />
(Druck, Lärm), aber<br />
auch über die Freuden <strong>der</strong> Arbeit<br />
bei Triumph (eigenes Geld,<br />
Sozialversicherung, Bus zum<br />
Arbeitsort, billiges Mittagessen,<br />
Freundschaften mit Kolleginnen,<br />
Wertschätzung durch<br />
die Firmenleitung - das beson<strong>der</strong>s<br />
unter Direktor Längle). „Mir<br />
erscheint auch wichtig, dass die<br />
Frauen nicht nur <strong>aus</strong>führende<br />
‚Näh-Maschinen‘ waren, son<strong>der</strong>n<br />
kreative Lösungen gesucht<br />
und gefunden haben. Das trifft<br />
auf die Näherinnen zu, aber in<br />
noch höherem Maße auf die<br />
Werksleiterinnen und die Gruppenleiterinnen.<br />
Sie mussten die<br />
Produktion am Laufen halten und<br />
immer wie<strong>der</strong> Abstimmungen<br />
zwischen dem Leistungsniveau<br />
<strong>der</strong> einzelnen Näherinnen finden“,<br />
so Peter Becker.<br />
Kreative Lösungen<br />
Eine dieser Werksleiterinnen<br />
war Maria Weidinger <strong>aus</strong> Hollenthon,<br />
die einer Handwerkerfamilie<br />
<strong>aus</strong> Wiesmath entstammt.<br />
Sie begann nach <strong>der</strong><br />
Hauptschule eine Lehre bei<br />
dem Dentisten im Ort. Als dieser<br />
nach Wiener Neustadt übersiedelte,<br />
begann sie als Mutter von<br />
drei Kin<strong>der</strong>n 1974 bei Triumph.<br />
Sie machte rasch Karriere, wurde<br />
nach Wien und Wiener Neustadt<br />
zu betriebsinternen Ausbildungen<br />
geschickt.<br />
Nach drei Jahren war sie bereits<br />
Bandleiterin, im Jahr 1986<br />
Tischlerei Kovacs feiert 40. Jubiläum<br />
Gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern feierte Familie Kovacs ihr<br />
40. Firmenjubiläum / Foto: Michael Fahrner<br />
Von links: Ernestine Pürrer , Maria Weidinger und Anneliese Pürrer; die<br />
Werks- bzw. Gruppenleiterin, die Assistentin und die Einlernerin hatten<br />
einheitlich gelbe Schürzen an / Foto: Rathmanner<br />
Werksleiterin. Das blieb sie bis<br />
zu ihrer Pensionierung im Jahr<br />
1996.<br />
Werksleiterinnen mussten immer<br />
wie<strong>der</strong> kreative Lösungen<br />
finden, um die Produktion am<br />
Laufen zu halten, sodass die<br />
Arbeitsleistung <strong>der</strong> Näherinnen<br />
aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt war<br />
und keine Leerläufe entstanden.<br />
Als gute Managerin musste<br />
Weidinger aber auch Fehler erkennen<br />
und nach Lösungen suchen.<br />
„Do hob’n wir amoi, homma<br />
irgendwos foisch, irgend an<br />
Oabeitsgong homma foisch<br />
vastondn und foisch interpertiert.<br />
Und samma dann oba<br />
drauf kumma und hob i in Herrn<br />
Dörr glei ongruafn und hob ihm<br />
des g’sogt. Und er hot Luft ghoit,<br />
sog i, ,Herr Dörr, Sie brauchn<br />
mi goa net schimpf’n. Weil des,<br />
wos i mi scho g’schmipft hob,<br />
traun Sie eana goa net sog’n zu<br />
mir’. (lacht) Und donn homma<br />
hoit noch ana Lösung g’suacht,<br />
wie ma des wie<strong>der</strong> hinkriegn …“<br />
Das Buch über die Triumph-<br />
Frauen erscheint 2020 im Rahmen<br />
eines Lea<strong>der</strong>-Projekts <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Handwerk hat goldenen Boden<br />
– dieses Motto gilt wohl<br />
auch für die Tischlerei Kovacs<br />
<strong>aus</strong> Kirchberg am Wechsel.<br />
Kürzlich konnte Familie Kovacs<br />
das 40. Firmenjubiläum feiern,<br />
keine Selbstverständlichkeit<br />
in <strong>der</strong> heutigen Zeit. 15 Jahre<br />
lang befand sich <strong>der</strong> Betrieb in<br />
Scheiblingkirchen. Vor 25 Jahren<br />
übersiedelte die Tischlerei<br />
schließlich nach Kirchberg, an<br />
den heutigen Standort. Dass<br />
Firmenchef Robert Kovacs keine<br />
Sorgen wegen des Fachkräftemangels<br />
haben muss, liegt an<br />
<strong>der</strong> langjährigen Praxis, die Experten<br />
selbst <strong>aus</strong>zubilden. Seit<br />
er den Betrieb übernommen<br />
hat, hat er bereits 30 Lehrlinge<br />
<strong>aus</strong>gebildet.<br />
Cornelia Rehberger<br />
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wird sie hier<br />
beantworten.<br />
Schönheit <strong>aus</strong> dem Garten<br />
Foto: © bearock - stock.adobe.com<br />
Der Herbst zieht heran und<br />
bringt Farbe und erstaunliche<br />
Formen in den Garten. Wenn<br />
die Tage kürzer werden, zieht<br />
es uns in die Häuser zurück,<br />
und manch eine/r mag sich ein<br />
Stück Garten mit hinein nehmen.<br />
Wohl dem, <strong>der</strong> rechtzeitig<br />
gepflanzt hat:<br />
Leuchtend rote Hagebutten kann<br />
man nur ins H<strong>aus</strong> holen, wenn<br />
man 4m 2 Garten (das kann auch<br />
eine Böschung sein) <strong>der</strong> Hundsrose<br />
(Rosa canina) gewidmet hat.<br />
Ihre Frühlingsblüte ist zart, aber<br />
im Herbst bringt sie leuchtendrote<br />
Hagebutten, die man auch gut<br />
als Tee trocknen kann. Der Feuerdorn,<br />
<strong>der</strong> das ganze Jahr sparrig<br />
im Garten steht (auch er braucht<br />
mindestens 4m 2 , gern einen kargen<br />
Standort), verwöhnt uns mit<br />
seinen Beeren in sattem Organe<br />
und dunklem Rot. Er lässt sich<br />
wun<strong>der</strong>bar zu Gestecken binden.<br />
Luftig und fein zeigen sich hingegen<br />
die zarten Samenstände<br />
<strong>der</strong> Clematis (Schlingpflanze für<br />
Halbschatten). Mit den vielfältigen<br />
Samenständen <strong>der</strong> Gräser lassen<br />
sich langlebige Dekorationen für<br />
hohe Vasen binden. Getrocknete<br />
Hortensienblüten bringen runde,<br />
weiche Formen in bauchige Vasen.<br />
Schöne Zweige bietet die Korkenzieherhasel<br />
(Corylus avellana<br />
„Contorta“), <strong>der</strong>en Laub lei<strong>der</strong><br />
übers Jahr nicht so ansprechend<br />
ist und die deshalb besser an<br />
einem Platz im hinteren Garten<br />
gepflanzt wird. Ihre eingedrehten<br />
Zweige sind aber nicht zu überbieten.<br />
Wer es gern sanfter gebogen<br />
hat, dem sei die Lockenweide<br />
(Salix erythroflexuosa) und die<br />
Drachenweide (Salix sacharilensis<br />
„Sekka“) empfohlen. Auch <strong>der</strong><br />
rotholzige Hartriegel (Cornus alba<br />
„Sibirica“) hält lange Zeit in Gestecken<br />
und Vasen. Er dominiert<br />
die Winterdeko, die ohne Zapfen<br />
<strong>aus</strong>kommen mag. Als pflegeleichter<br />
Strauch für die lockere Hecke<br />
findet er schnell in einem Garten<br />
Platz. Wer aufmerksam durch den<br />
Garten o<strong>der</strong> durch die freie Natur<br />
geht, <strong>der</strong> findet jetzt eine Vielfalt<br />
an schönen, trockenen und damit<br />
haltbaren Gewächsen, die sich mit<br />
etwas Kunstsinn und handwerklichem<br />
Geschick zu ganz persönlichen<br />
Sommererinnerungen zusammenfügen<br />
lassen. Erlaubt ist,<br />
was gefällt!<br />
Für all jene LeserInnen, die das<br />
ganze Jahr über gerne Schönheit<br />
ins H<strong>aus</strong> holen: Bei den Rosen<br />
sind es die Teerosen, die einzelne<br />
große Blüten auf langen Stielen<br />
schenken. Da sie im unteren<br />
Bereich oft nackt und sparrig<br />
wirken, hilft eine gemeinsame<br />
Pflanzung mit Geranium (fast alle<br />
Sorten), Edelgaman<strong>der</strong> (Teucrium<br />
chameadrys) o<strong>der</strong> Frauenmantel<br />
(Alchemilla mollis). Pfingstrosen<br />
in bauchigen, großen Vasen<br />
sind unwi<strong>der</strong>stehlich. Luftig und<br />
schwebend zeigt sich die Akelei<br />
(Aquilegia in vielen Sorten) in<br />
schlanken Vasen.<br />
Für den Frühling dürfen wir die<br />
Vielzahl an Tulpen und Narzissen<br />
nicht vergessen. Sie werden im<br />
Herbst verlegt und bleiben viele<br />
Jahre in den Beeten (außer die<br />
Wühlmäuse haben zu große Not).<br />
Ganz beson<strong>der</strong>s extravagant wirken<br />
die getrockneten Samenstände<br />
vom Riesenlauch (Allium giganteum).<br />
Je<strong>der</strong> Garten – und sei er<br />
Holz und altes Handwerk in Tiefenbach<br />
auch noch so klein – bietet Platz<br />
für Blüten im ganzen Jahr und<br />
auch für eine Fülle an dekorativen<br />
Hölzern, Beeren und Samenständen.<br />
Was in diesem Jahr vielleicht<br />
noch fehlt, kann im nächsten Jahr<br />
vielleicht schon gepflanzt sein!<br />
Die Fülle an Formen, die <strong>der</strong> Garten<br />
jetzt verschenkt, kann aber<br />
nur wahrgenommen werden,<br />
wenn man nicht zu früh alles abschneidet.<br />
Lassen Sie den Garten<br />
„<strong>aus</strong>herbsteln“. Auch wenn das<br />
manchmal nicht so gepflegt wirkt:<br />
Ein Spinnennetz mit t<strong>aus</strong>end<br />
kleinen Tautropfen kann man nur<br />
sehen, wenn man die trockenen<br />
Astern nicht geschnitten hat o<strong>der</strong><br />
beim Rückschnitt des Sommerflie<strong>der</strong>s<br />
nicht vorschnell war. Der<br />
Frühherbst ist beson<strong>der</strong>s bezaubernd,<br />
wenn man die Pflege jetzt<br />
einfach gutsein lässt. Wenn sich<br />
<strong>der</strong> Spätherbst mit Nebel und<br />
Fäulnis ankündigt, ist noch Zeit<br />
genug, den Garten „aufzuräumen“.<br />
Ich wünsche Ihnen einen prachtvollen<br />
und farbenfrohen Frühherbst!<br />
Herzlichst, Ihre Gärtnermeisterin<br />
Gerlinde Blauensteiner<br />
Der alljährliche Holzkirtag,<br />
veranstaltet vom Gasth<strong>aus</strong><br />
Buchegger, lockte auch heuer<br />
wie<strong>der</strong> hun<strong>der</strong>te Besucher<br />
nach Tiefenbach (Gemeinde<br />
Krumbach).<br />
Organisiert wurde wie immer<br />
ein buntes Programm rund um<br />
das Thema Holz. Motorsägen-<br />
Schnitzer führten live vor Ort ihr<br />
kreatives Können vor. Kunsthandwerk<br />
und traditionelles<br />
Handwerk, etwa Korbflechten<br />
o<strong>der</strong> Fassbinden, waren ebenfalls<br />
zu sehen. Zum Frühschoppen<br />
spielte <strong>der</strong> MV Lichtenegg<br />
musikalisch auf. Die Jungen<br />
Edlitzer Schuhplattler und „die<br />
Spüleit“ sorgten ebenfalls für<br />
beste Stimmung. Kulinarisch<br />
versorgt wurden die Gäste unter<br />
an<strong>der</strong>em mit Gegrilltem <strong>aus</strong><br />
dem Riesensmoker, und zum<br />
Abschluss fand die große Tombola<br />
statt.<br />
Fotos (4): Franz Riegler<br />
Cornelia Rehberger<br />
18 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
GEMEINDEN<br />
Viele Gäste fanden sich zum großen Festakt in Trattenbach ein, um die<br />
Eröffnung des Gemeinschaftsh<strong>aus</strong>es zu feiern / Foto: Gemeinde Trattenbach<br />
Gemeinschaftsh<strong>aus</strong> eröffnet<br />
Ein Megaprojekt für die Gemeinde<br />
Trattenbach konnte<br />
nach drei Jahren Bauzeit eröffnet<br />
werden: das neue Gemeinschaftsh<strong>aus</strong><br />
des Musikvereines,<br />
<strong>der</strong> Feuerwehr und<br />
des Kameradschaftsbundes.<br />
Die Baukosten beliefen sich<br />
auf 1,6 Millionen Euro inklusive<br />
Eigenleistung. „12.384 freiwillige<br />
Arbeitsstunden wurden von<br />
den Vereinsmitglie<strong>der</strong>n in bester<br />
Teamarbeit geleistet“, freut sich<br />
Bürgermeister Hannes Hennerfeind.<br />
Bei diesem Fest kam weiters<br />
ein stolzer Spendenbeitrag<br />
zusammen. Nach Aufrundung<br />
des Betrages durch den Bürgermeister<br />
konnten 3.200 Euro an<br />
die Vereine übergeben werden.<br />
Das Vereinsh<strong>aus</strong> entspricht<br />
allen technischen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
ist barrierefrei mit Aufzug<br />
<strong>aus</strong>gestattet und mit Fernwärme<br />
beheizt. För<strong>der</strong>ungen gab es<br />
von Land, Bund und <strong>der</strong> Stadterneuerung.<br />
„Ich bin wirklich<br />
stolz auf den guten Zusammenhalt<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde“, freut sich<br />
<strong>der</strong> Ortschef.<br />
Karin Egerer<br />
Voller Einsatz für das Museum<br />
Seit 2013 packt Waltraud<br />
Schm<strong>aus</strong> im Kirchschlager<br />
Stadtmuseum mit an, wo sie gebraucht<br />
wird. Seit zwei Jahren<br />
leitet sie es mit Franz Wanek.<br />
„Er ist <strong>der</strong> Historiker, ich kümmere<br />
mich um die Gestaltung“,<br />
erklärt Schm<strong>aus</strong>. Dabei ist sie<br />
auch dafür verantwortlich, Ausstellungsstücke<br />
ins perfekte<br />
Licht zu rücken. „Alte Sachen<br />
sind meine Leidenschaft, ich<br />
richte sie irrsinnig gerne wie<strong>der</strong><br />
her, das ist mein Hobby“,<br />
kommt die gelernte Frisörin,<br />
die später in <strong>der</strong> Buchhaltung<br />
tätig war, ins Schwärmen. Sie<br />
habe es schon als Kind geliebt,<br />
„alte Sachen“ vor dem Verfall zu<br />
retten. Bis heute nimmt sie sich<br />
<strong>der</strong> Gegenstände an, erneuert<br />
sie und findet eine neue Verwendung<br />
– oft als Ausstellungsstück<br />
fürs Museum. So war es<br />
im Vorjahr, als die Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellung<br />
„Kirchschlag einst und<br />
heute“ gezeigt wurde, und so<br />
ist es auch heuer beim Thema<br />
„Bildstöcke“ (zu sehen bis Ende<br />
<strong>Oktober</strong>). Dazu hat Schm<strong>aus</strong><br />
nicht nur die Vitrinen liebevoll<br />
gestaltet, son<strong>der</strong>n auch das<br />
originale Rauchfangkehrer-Gewand<br />
des Matthias Menzel, <strong>der</strong><br />
Waltraud Schm<strong>aus</strong> / Foto: Schmidt<br />
1893 in Aigen vom Blitz getroffenen<br />
worden war und überlebt<br />
hatte, museumsfertig gemacht.<br />
Schm<strong>aus</strong> zieht positive Bilanz<br />
über die letzten Jahre – und<br />
freut sich schon aufs kommende<br />
Jahr. „Natürlich machen wir<br />
wie<strong>der</strong> eine Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellung“,<br />
verrät sie – nur das Thema ist<br />
noch nicht bekannt.<br />
Victoria Schmidt<br />
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noch einfacher, sicherer und schneller. Mehr Informationen auf<br />
raiffeisen.at/meinelba<br />
Medieninhaber: Raiffeisen-Landeswerbung Nie<strong>der</strong>österreich-Wien, F.-W.-Raiffeisenplatz 1, 1020 Wien.<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
19
GEMEINDEN<br />
Eine Region voller<br />
Lieblingsplätze<br />
Elisabeth G. Beyerl <strong>aus</strong> Kirchberg am Wechsel hat uns für diese Ausgabe wie<strong>der</strong><br />
ein tolles Bild ihrer umfangreichen Fotosammlung zukommen lassen. Ihr Lieblingsplatz<br />
im Herbst befindet sich rund um die Hochstraße in Aigen (Kirchschlag),<br />
wo sich die Bäume als „flammende Schönheiten“ präsentieren.<br />
Foto: Elisabeth G. Beyerl<br />
„Ich laufe sehr viel, und das ist<br />
definitiv immer mein Lichtblick:<br />
Wenn ich in Schwarzenbach auf<br />
den Keltenberg hinauflaufe, öffnet<br />
sich mir, kurz bevor ich zum Aussichtsturm<br />
komme, dieser Blick in<br />
die Weite <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>. Ein<br />
Gefühl von Freiheit und Glück. Ein<br />
Lichtblick im Augenblick eben“,<br />
so Erika Jakob. Vielen Dank für<br />
das Bild!<br />
Foto: Erika Jakob<br />
Bucklige <strong>Welt</strong>reisen:<br />
Lieblingsplatz <strong>Nr</strong>. 24<br />
Wir freuen uns schon wie<strong>der</strong> auf<br />
den „goldenen Herbst“, <strong>der</strong> an manchen<br />
Lieblingsplätzen beson<strong>der</strong>s<br />
schön ist. Zum Beispiel im Wald rund<br />
um die Burg Feistritz – im Bild die<br />
gotische Brücke.<br />
Foto: Steinbichler<br />
Grafik: Valerie Sindelar<br />
20 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
GEMEINDEN<br />
Spurensuche im Tal <strong>der</strong> französischen Könige<br />
links: Im Gespräch mit Jean d’H<strong>aus</strong>sonville, <strong>der</strong> den Lanzenkirchnern als Vermittler für mögliche Ortspartnerschaften seine Unterstützung zusagte.<br />
Mitte: Die Büste von Henri d’Artois – Graf von Chambord –, <strong>der</strong> in Frohsdorf im Exil lebte und starb.<br />
rechts: Vizebürgermeisterin Heide Lamberg zeigt Frohsdorf auf <strong>der</strong> historischen Karte auf Schloss Chambord. / Fotos (3): Schmidt<br />
Die Bourbonen lassen Lanzenkirchen<br />
nicht los. Nachdem<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung<br />
<strong>2019</strong> in Wiener Neustadt<br />
die Spuren <strong>der</strong> Bourbonen in <strong>der</strong><br />
Thermengemeinde mit einem<br />
eigenen Themenweg inszeniert<br />
wurden, begab man sich nun<br />
auf „Ahnenforschung“ vor Ort.<br />
So wurde Anfang September<br />
eine Reise nach Frankreich organsiert,<br />
um auf den Spuren<br />
des französischen Herrschergeschlechts<br />
zu wandeln. Von Orléans<br />
über Amboise, Chambord<br />
bis Paris und Versailles standen<br />
viele Besichtigungen am Programm.<br />
Beson<strong>der</strong>s spannend<br />
Gegen die Verschwendung:<br />
T<strong>aus</strong>chen statt Wegwerfen<br />
Das Jahr <strong>2019</strong>/20 steht in den<br />
Pfarren des Seelsorgeraums St.<br />
Augustinus ganz im Zeichen des<br />
Naturschutzes: Im Rahmen des<br />
Projekts „Ich & Du für Planet<br />
Blue“ werden vielfältige Veranstaltungen<br />
organisiert. So soll<br />
etwa im <strong>Oktober</strong> ein Zeichen<br />
gegen die Verschwendung<br />
von Kleidungsstücken gesetzt<br />
werden. Von 11. bis 13. <strong>Oktober</strong><br />
wird in Edlitz eine Klei<strong>der</strong>t<strong>aus</strong>chbörse<br />
veranstaltet. Vorerst<br />
wird nur Damenbekleidung<br />
angenommen, bei Erfolg sind<br />
weitere Termine im Frühjahr<br />
geplant. Wer Kleidungsstücke<br />
t<strong>aus</strong>chen möchte, kann diese<br />
während <strong>der</strong> Öffnungszeiten<br />
bzw. auch schon vorab (10. <strong>Oktober</strong>,<br />
18–20 Uhr) im Pfarrhof<br />
Edlitz abgeben und gegen an<strong>der</strong>e<br />
eint<strong>aus</strong>chen. Übrig gebliebene<br />
Kleidung wird gespendet.<br />
Cornelia Rehberger<br />
T<strong>aus</strong>chbörse in Edlitz<br />
Fr., 11. Okt., 17–21 Uhr,<br />
Sa., 12. Okt., 9–12 und 17–21 Uhr,<br />
So., 13. Okt., 9–12 und 14–18 Uhr<br />
war dabei <strong>der</strong> Aufenthalt in<br />
Chambord, wo die Lanzenkirchner<br />
nicht nur auf die Geschichte<br />
des einst im Frohsdorfer Exil lebenden<br />
Henri V. trafen, son<strong>der</strong>n<br />
auch vom Generaldirektor Jean<br />
d’H<strong>aus</strong>sonville empfangen wurden.<br />
Für Bürgermeister Bernhard<br />
Karnthaler und Bundesrat<br />
Martin Preine<strong>der</strong> ergab sich<br />
dabei auch die Möglichkeit, an<br />
<strong>der</strong> 500-Jahr-Feier <strong>der</strong> Domäne<br />
Chambord teilzunehmen und<br />
mit den dortigen Lokalpolitikern<br />
über mögliche Partnerschaften<br />
zu sprechen.<br />
Victoria Schmidt<br />
Die Vorbereitungen für den Klei<strong>der</strong>t<strong>aus</strong>chmarkt laufen<br />
bereits auf Hochtouren / Foto: Pfarre Edlitz<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
21
KULTUR UND GENUSS<br />
Karin Egerer<br />
Den Verein „Kin<strong>der</strong>freunde – Ortsgruppe Pitten“ gibt es seit Februar dieses Jahres, die sinnvolle Freizeitbeschäftigung<br />
miteinan<strong>der</strong> ist den Vereinsmitglie<strong>der</strong>n ein großes Anliegen / Fotos (3): Kin<strong>der</strong>freunde – Ortsgruppe Pitten<br />
Gemeinsames Spielen<br />
stärkt den Zusammenhalt<br />
Die Gründungsmitglie<strong>der</strong> des<br />
Vereins „Kin<strong>der</strong>freunde – Ortsgruppe<br />
Pitten“ sind zwar keine<br />
gebürtigen Pittener, aber sie<br />
wollten in ihrer Wahlheimat etwas<br />
bewegen, vor allem für Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche. Die Ortspolitik<br />
brachte Stefanie Domnanits und<br />
Waltraud Halmer einan<strong>der</strong> näher.<br />
„Waltraud ist vor neun Jahren<br />
nach Pitten gezogen, und ich<br />
habe mich vor zehn Jahren <strong>der</strong><br />
Liebe wegen hier nie<strong>der</strong>gelassen“,<br />
erzählt die Obfrau Stefanie<br />
Domnanits. „Da wir beide Kin<strong>der</strong><br />
haben und feststellen mussten,<br />
dass sich die heranwachsende<br />
Generation vermehrt hinter ihrem<br />
elektronischen Spielzeug<br />
verschanzt, wollten wir hier gezielt<br />
entgegensteuern“, so die<br />
Obfrau.<br />
„Da wir zwei Frauen sind, die<br />
nicht lange herumfackeln, wenn<br />
sie einen Entschluss gefasst haben,<br />
gründeten wir Mitte Februar<br />
den Verein. Vorher mussten<br />
wir noch auf Mitglie<strong>der</strong>suche<br />
gehen“, erinnert sich die Obfrau-Stellvertreterin<br />
Waltraud<br />
Halmer.<br />
Mit ins Boot holten sie Janine<br />
Balzar, Kathrin Handl, Katrin<br />
Berger, Christine Falk, Sandra<br />
Doppelreiter und die Pädagogin<br />
Barbara Schuh. Den männlichen<br />
Part übernahmen Patrick Pfeifer<br />
und Stefan Luef.<br />
„Wir haben in den letzten<br />
Jahren einen starken Zuzug in<br />
Pitten erlebt“, so Halmer. „Auch<br />
diese Familien wollten wir in unsere<br />
Aktivitäten einbinden. Wir<br />
lassen alte Spiele wie<strong>der</strong> neu<br />
aufleben, singen und spielen<br />
gemeinsam und stärken den<br />
Zusammenhalt innerhalb <strong>der</strong><br />
Gruppe.“ Das Ziel des Vereins<br />
ist es, wie<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Freien<br />
spielen und lachen zu sehen.<br />
Orientierung an den<br />
Grundwerten<br />
Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit,<br />
Solidarität und Vielfalt.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>freunde ist<br />
es, Kin<strong>der</strong> Kind sein zu lassen<br />
und Spiel und Spaß an die erste<br />
Stelle zu setzen. Diese Werte<br />
sollen auch in dem neu gegründeten<br />
Verein in Pitten gelebt<br />
werden.<br />
„Weiters versuchen wir, mit<br />
an<strong>der</strong>en Vereinen in Kontakt zu<br />
treten und mit diesen gemeinsame<br />
Aktivitäten zu planen und<br />
zu veranstalten“, so Halmer.<br />
„Aufgrund dieser Bemühungen<br />
fand bereits eine Wan<strong>der</strong>ung<br />
mit den Naturfreunden in die<br />
verborgensten Winkel des Ortes<br />
statt. Beim anschließenden Lagerfeuer<br />
konnten die Eltern<br />
beim „Steckerlschnitzen“ das<br />
ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Lob ihrer Kin<strong>der</strong><br />
einheimsen.“<br />
Alle Kin<strong>der</strong> sind<br />
willkommen<br />
Die Gruppenstunden, die<br />
einmal im Monat je nach Witterung<br />
im Veranstaltungszentrum<br />
o<strong>der</strong> im Freien stattfinden, richten<br />
sich an Kin<strong>der</strong> von vier bis<br />
13 Jahren. Kin<strong>der</strong> unter vier Jahren<br />
brauchen eine Begleitung.<br />
„Unsere Pädagogin Babsi<br />
Schuh und Christine schaffen<br />
es immer wie<strong>der</strong>, die Kin<strong>der</strong> zum<br />
Staunen zu bringen“, freut sich<br />
die Obfrau. „Sei es, dass ein<br />
Vulkan Lava spuckt, eine gebastelte<br />
Papierblume, die mysteriöse<br />
Geheimnisse in sich trägt,<br />
o<strong>der</strong> die Kreation eines Wiesendudlers<br />
mit verschiedensten<br />
Kräutern.“ Die schönste Bestätigung<br />
für die Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />
sind strahlende Kin<strong>der</strong>augen.<br />
Ein Programm für Jugendliche<br />
ist noch in Bearbeitung und Planung,<br />
wird aber schon im kommenden<br />
Jahr starten.<br />
Wer Lust bekommen hat, an<br />
den Gruppenstunden teilzunehmen<br />
kann unter kin<strong>der</strong>freunde.<br />
pitten@gmail.com Kontakt mit<br />
dem Verein aufnehmen.<br />
Lustige Aufführungen bringen<br />
die Kin<strong>der</strong> zum Lachen<br />
Gruppenspiele för<strong>der</strong>n den Teamgeist und das<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
Karin Egerer<br />
22 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
Heizungsbau-, Sanitär- und<br />
Lüftungsanlagen GmbH & Co KG<br />
2860 Kirchschlag, 02646/2234-0<br />
KULTUR UND GENUSS<br />
„Kulturquintett“ lädt<br />
in offene Ateliers<br />
Wir leben Gesundheit<br />
Das Vivea Gesundheitshotel<br />
Bad Schönau Zur Quelle sucht eine/n:<br />
Heuer sind es bereits fünf<br />
Hobbykünstler <strong>aus</strong> dem Feistritztal,<br />
die bei den NÖ Tagen<br />
<strong>der</strong> offenen Ateliers am 20. und<br />
21. <strong>Oktober</strong> mitmischen. Die<br />
Kulturvernetzung NÖ führt diese<br />
Veranstaltung heuer zum 16.<br />
Mal durch.<br />
Mit Isabella Scherabon, Franz<br />
Steiner und Hermann Mitter <strong>aus</strong><br />
Kirchberg sowie Otto Piribauer<br />
und Lajos Mruk <strong>aus</strong> Otterthal<br />
wartet ein breit gefächertes<br />
Angebot an verschiedensten<br />
Kunsthandwerken in den Werkstätten<br />
<strong>der</strong> Künstler. Filzkunst,<br />
Acrylmalerei, Drechselarbeiten<br />
<strong>aus</strong> heimischen und griechischen<br />
Hölzern, Holzschnitzarbeiten<br />
per Hand und mit <strong>der</strong><br />
Motorsäge sowie Gebrauchsgegenstände,<br />
die durch Metalldrücken<br />
entstanden sind, werden<br />
gezeigt.<br />
Mit dieser Veranstaltung sollen<br />
alte Handwerke erhalten und<br />
für Interessierte zugänglich gemacht<br />
werden.<br />
Karin Egerer<br />
„Mensch. Und Jetzt“<br />
sorgte für Begeisterung<br />
Foto: Gemeinde Kirchberg<br />
Etagenleitung m/w/d<br />
Vollzeit, 40 Std. / 5-Tage Woche, Entgelt: KV ab € 1.880,- * brutto/Monat<br />
Ihr Profil:<br />
• Berufserfahrung von mind. 3-5 Jahren als EtagenmitarbeiterIn<br />
• Erfahren in <strong>der</strong> Mitarbeiterführung<br />
• Sehr gute Deutschkenntnisse<br />
Therapierezeptionist bzw. Arztsekretär m/w/d<br />
Vollzeit, 40 Std. / 5-Tage Woche, Entgelt: KV ab € 1.635,70 * brutto/Monat<br />
Ihr Profil:<br />
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• Kommunikative Persönlichkeit, Organisationstalent, Einfühlungsvermögen<br />
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• Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
• Urlaubsrabatte in unseren Vivea Gesundheitshotels<br />
• Freie Verpflegung und vieles mehr<br />
*Auf Basis 40 Wochenstunden. Einer Überzahlung <strong>der</strong> KV sind wir gerne bereit nachzukommen.<br />
Diese richtet sich nach Ihrer Berufserfahrung und Ihren Zusatz<strong>aus</strong>bildungen.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Senden Sie diese bitte per E-Mail an:<br />
Frau Kathrin Aigner, k.aigner@vivea-hotels.com, Tel.: 02646 90500<br />
vivea-hotels.com/jobs-karriere<br />
Stelle_BS2_BWB_93x133_Etage-TheraRez.indd 1 27.09.<strong>2019</strong> 10:24:56<br />
Die Passionsspielgemeinschaft Kirchschlag<br />
in <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> lädt zum<br />
14. Benefizkonzert<br />
Donnerstag<br />
für<br />
31. Okt.<br />
<strong>2019</strong><br />
Mo<strong>der</strong>ation Radio NÖ: TOM SCHWARZMANN ■<br />
Passionsspielh<strong>aus</strong><br />
Kirchschlag<br />
Beginn:<br />
19.30 Uhr<br />
Mit zwei <strong>aus</strong>verkauften Vorstellungen<br />
in <strong>der</strong> Wolfgangskirche<br />
in Kirchberg konnten die<br />
Darsteller Franz Diewald, <strong>der</strong><br />
eigentlich Wirt ist, und May Garzon<br />
unter <strong>der</strong> Regie von Peetra<br />
Jendrzejek das Publikum zu<br />
Standing Ovations hinreißen.<br />
„Die Gemälde<strong>aus</strong>stellung<br />
war ebenfalls gut besucht, <strong>der</strong><br />
Kunsthandwerksmarkt rund um<br />
die Kirche schuf eine beson<strong>der</strong>e<br />
Atmosphäre“, freut sich Veranstalterin<br />
Isabella Scherabon.<br />
„2020 wird das Theaterstück<br />
aufgrund des großen Erfolges<br />
wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>geführt.“<br />
Bei den Tagen <strong>der</strong> offenen<br />
Ateliers wird ebenfalls die Gemäldeserie<br />
zu sehen sein. Als<br />
Soundtrack dient die Komposition<br />
von Mic Oechsner. Ausgewählte<br />
Ausschnitte <strong>aus</strong> dem<br />
Theaterstück und Kurzfilme zum<br />
Thema Mensch und Digitalisierung<br />
werden Samstagabend zu<br />
sehen sein.<br />
Karin Egerer<br />
Foto: Scherabon<br />
Evelin Pichler<br />
Kabarettistin<br />
<strong>aus</strong> Lichtenegg<br />
K. Medveczky<br />
Operette<br />
Der Reinerlös kommt Menschen mit beson<strong>der</strong>en<br />
Bedürfnissen in <strong>der</strong> Region zugute<br />
Laura Voith<br />
Musical<br />
Blech Cuvée<br />
Kartenpreis bei freier Sitzwahl im Vorverkauf € 18,- ; Abendkasse € 20,-<br />
Karten erhältlich bei Sparkasse und Raiffeisenkasse Kirchschlag, sowie Ö-Ticket (www.oeticket.com)<br />
Foto: Andrea Kreuzmayr<br />
Waterloo<br />
Luckerbauer<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
23
KULTUR UND GENUSS<br />
Bienen-App vernetzt Imker<br />
Imkern liegt im Trend – immer<br />
mehr Menschen holen sich Bienenvölker<br />
als „H<strong>aus</strong>tiere“. Um die<br />
Imker bei ihrer Arbeit zu unterstützen<br />
und sie miteinan<strong>der</strong> zu<br />
vernetzen, haben Andrea Kirchmayer<br />
und David Lechner <strong>aus</strong><br />
Bad Schönau eine im deutschsprachigen<br />
Raum einzigartige<br />
Bienen-App entwickelt.<br />
Andrea Kirchmayer mit einem Teil ihrer Bienen / Foto: David Lechner<br />
Vor fünf Jahren zogen die<br />
Produktmanagerin und <strong>der</strong><br />
IT-Experte von Wien nach Bad<br />
Schönau. Genauer gesagt in<br />
den Ortsteil Almen, hoch oben<br />
mit herrlichem Ausblick und Natur<br />
so weit das Auge reicht. „Ich<br />
bin sehr naturverbunden und<br />
ständig im Wald unterwegs. Im<br />
ersten Jahr, als wir hierhergezogen<br />
sind, ist mir aufgefallen,<br />
dass man fast keine Bienen<br />
sieht“, so Kirchmayer. Ein Umstand,<br />
den sie än<strong>der</strong>n wollte. Sie<br />
besuchte den Imkerverein-Treff<br />
in Hochneukirchen und machte<br />
sich schlau. „Es war ganz toll,<br />
wie viel Unterstützung wir von<br />
allen bekommen haben. Also<br />
haben wir uns getraut, unsere<br />
eigenen Bienen zu halten“, erinnert<br />
sie sich an die Anfänge.<br />
Sie besuchte die Imkerschule<br />
an <strong>der</strong> LFS Warth und legte<br />
sich im letzten Jahr das erste<br />
eigene Bienenvolk zu. Heute<br />
beherbergen die beiden zwölf<br />
Bienenvölker, die weit mehr als<br />
ein Hobby sind, denn ihnen geht<br />
es nicht nur um die Honiggewinnung,<br />
son<strong>der</strong>n darum, für sich<br />
und an<strong>der</strong>e her<strong>aus</strong>zufinden, wie<br />
es den Bienen am besten geht<br />
und wie man sie am effektivsten<br />
vor Parasitenbefall schützt. So<br />
wurde nach einer Möglichkeit<br />
gesucht, die Aufzeichnungen<br />
über ihre Erkenntnisse möglichst<br />
praktisch zu führen und<br />
mit an<strong>der</strong>en zu teilen. „Es gibt<br />
einiges am Markt, in <strong>der</strong> Praxis<br />
hat sich davon aber nichts bewährt“,<br />
so Kirchmayer.<br />
Ausgezeichnete Idee<br />
Also starteten sie ihr eigenes<br />
Projekt einer Bienen-App.<br />
Im ersten Schritt dient „Super-<br />
Bee“ <strong>der</strong> Vereinfachung <strong>der</strong><br />
Aufzeichnungen <strong>der</strong> Arbeitsschritte<br />
inklusive übersichtlicher<br />
Terminplanung. Die einzelnen<br />
Bienenvölker werden grafisch<br />
dargestellt, und ihr Zustand<br />
kann je<strong>der</strong>zeit über das Smartphone<br />
abgerufen werden. Die<br />
Imker können aber auch Daten<br />
freigeben und untereinan<strong>der</strong><br />
<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen, etwa, um<br />
die Schädlingsbehandlung von<br />
Bienenvölkern in <strong>der</strong> Umgebung<br />
abzustimmen o<strong>der</strong> um die Honigleistung<br />
zu vergleichen. Die<br />
App richtet sich in erster Linie<br />
an Hobby- o<strong>der</strong> Jungimker, die<br />
sich so besser <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen<br />
können. Für diese Idee wurden<br />
die beiden heuer mit dem riz<br />
up GENIUS Ideen- und Grün<strong>der</strong>preis<br />
<strong>aus</strong>gezeichnet und<br />
ins Portfolio des Accent Grün<strong>der</strong>service<br />
aufgenommen – als<br />
erstes Projekt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong>.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Mädchen und Technik: „Wichtig ist Respekt“<br />
Ida Hönigmann von <strong>der</strong> HTL Wiener Neustadt beweist, dass technisches Interesse ganz sicher keine typisch männliche Eigenschaft ist.<br />
Sie hat in den letzten Jahren mehrmals erfolgreich an <strong>der</strong> Robotik-WM teilgenommen und stellte erst kürzlich unter Beweis, wie Informatik<br />
und Musik zusammenpassen. Gemeinsam mit ihren Kollegen Manuel Eiwen, Mathias Eitler und Manuel Kubu erarbeitete sie in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Josef-Matthias-Hauer-Musikschule in monatelanger akribischer Arbeit ein Exponat zum Komponieren einer individuellen Zwölftonmusik<br />
für die NÖ Landes<strong>aus</strong>stellung. Wir sprachen mit Ida Hönigmann und ihren Kollegen über ihr Projekt und die Zusammenarbeit.<br />
<strong>Botin</strong>: Wie kam es zu diesem<br />
Projekt mit <strong>der</strong> Musikschule?<br />
Manuel K.: Ida kannte den<br />
Auftraggeber, weil sie von ihm<br />
in <strong>der</strong> Musikschule unterrichtet<br />
wird. Er bat um Hilfe bei <strong>der</strong><br />
Umsetzung des Zwölfton-Algorithmus.<br />
Da wir in <strong>der</strong> 4. Klasse<br />
ein Projekt durchführen müssen,<br />
bot sich die Aufgabe an.<br />
Wie hat sich die Zusammenarbeit<br />
gestaltet? Wer erfüllt welche<br />
Funktionen?<br />
Ida: Die Zusammenarbeit war<br />
kein Problem und lief respektvoll<br />
ab, da wir uns schon seit<br />
vier Jahren kennen – und daher<br />
wissen wir, wer sich in welchem<br />
Fachbereich <strong>aus</strong>kennt.<br />
Betreuer Markus Reis, Auftraggeber Robert Michael Weiß vom Josef-<br />
Matthias-Hauer-Konservatorium, Manuel Kubu, Manuel Eiwen, Mathias<br />
Eitler und Ida Hönigmann / Foto: HTL Wr. Neustadt<br />
Wie geht es dir in diesem<br />
traditionell männlichen Berufszweig?<br />
Was würdest du jungen<br />
Frauen raten, die sich wie du für<br />
Technik interessieren?<br />
Ida: Beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Informatik<br />
macht es keinen Unterschied,<br />
wer das Programm<br />
schreibt. Je<strong>der</strong>, egal welchen<br />
Geschlechts, sollte das machen,<br />
was sie o<strong>der</strong> er für richtig<br />
hält.<br />
Gibt es einen typisch weiblichen<br />
Beitrag, den eure Schulkolleginnen<br />
in den Schulalltag<br />
einbringen können? O<strong>der</strong> seht<br />
ihr da ohnehin keinen Unterschied?<br />
Manuel E.: Nein, eigentlich<br />
nicht, wir sehen keinen Unterschied.<br />
Jede Schülerin kann<br />
exakt dasselbe tun, was auch<br />
<strong>der</strong> männliche Schulkollege unternehmen<br />
kann.<br />
Ihr werdet in diesem Schuljahr<br />
die Matura ablegen. Was plant<br />
ihr für die Zeit danach? Fühlt ihr<br />
euch gut auf eure Zukunft vorbereitet?<br />
Manuel K.: Wir alle haben<br />
vor, ein Studium in Richtung<br />
Informatik aufzunehmen, um<br />
unser Wissen und unsere Leidenschaft<br />
weiter zu entfalten.<br />
Ja, wir fühlen uns sehr gut vorbereitet.<br />
Gibt es etwas, das ihr Interessierten<br />
für die Informatik-<br />
Ausbildung mitgeben möchtet,<br />
vor allem jungen Frauen?<br />
Mathias: Es gibt nichts, wovor<br />
man sich fürchten muss.<br />
Die HTL Wiener Neustadt wird<br />
zwar als sehr stressig und zeitfressend<br />
dargestellt, aber mit<br />
etwas Engagement und Selbstkontrolle<br />
stellt sie kein Problem<br />
dar. Wer sich also für Informatik<br />
interessiert, sollte definitiv die<br />
HTL Wiener Neustadt besuchen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
24 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Theater in Wiesmath:<br />
Humor mit Dessous<br />
Der Theaterverein ist bereits fleißig am Proben / Foto: TV Wiesmath<br />
Mit seinen humorvollen Stücken<br />
hat sich <strong>der</strong> Theaterverein<br />
Wiesmath bereits eine kleine<br />
Fangemeinde aufgebaut, die<br />
man auch in <strong>der</strong> heurigen Saison<br />
nicht enttäuschen will. Ab 18.<br />
<strong>Oktober</strong> steht „Agathe und die<br />
3.000 Negligés“ am Programm:<br />
Albert, erfolgreicher Chef des<br />
Familienunternehmens „Von<br />
Werthmanns Lingerie“, möchte<br />
seinen Sohn Hans dazu bringen,<br />
sich mehr den schönen Dingen<br />
des Lebens zu widmen. Dieser<br />
vertieft sich jedoch lieber in Formeln<br />
und Mathematikbüchern.<br />
Ob Karin, die neue Untermieterin<br />
im H<strong>aus</strong>e Werthmann,<br />
daran etwas än<strong>der</strong>n kann?<br />
Spieltermine<br />
18., 19., 25. und 26. <strong>Oktober</strong><br />
um 19 Uhr,<br />
27. <strong>Oktober</strong> um 15 Uhr<br />
Ort: Vereinsh<strong>aus</strong> Wiesmath<br />
Eintritt: freie Spende<br />
Benefizkonzert für<br />
„Licht ins Dunkel“<br />
Zinnfigurenwelt Katzelsdorf<br />
feiert 15. Geburtstag<br />
Großer Tag für die Zinnfigurenwelt<br />
Katzelsdorf Anfang<br />
September: Die Betreiber des<br />
angesehenen Museums feierten<br />
das 15-jährige Bestandsjubiläum.<br />
Museumsdirektor Franz<br />
Rie<strong>der</strong> sowie Altbürgermeisterin<br />
Hannelore Handler-Woltran<br />
bedankten sich bei den vielen<br />
Unterstützern sowie für das tolle<br />
Engagement vieler Freiwilliger in<br />
den vergangenen Jahren.<br />
„Viele Sammler machten es<br />
mit ihren Leihgaben und Schenkungen<br />
möglich, ein bestens<br />
<strong>aus</strong>gestattetes Museum zu gestalten“,<br />
so Franz Rie<strong>der</strong>. Auch<br />
auf die Ausbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
habe man, so Franz Rie<strong>der</strong>,<br />
großen Wert gelegt. Das Museum<br />
verfügt zurzeit über drei<br />
<strong>aus</strong>gebildete Kustoden und vier<br />
<strong>aus</strong>gebildete Kulturvermittler.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> wird das Museum<br />
von vielen freiwilligen Helfern<br />
unterstützt: „Ohne sie geht<br />
einfach gar nichts, daher an sie<br />
alle ein großes Dankeschön“, so<br />
<strong>der</strong> Museumsdirektor.<br />
Die Zinnfigurenwelt arbeitet<br />
mittlerweile mit an<strong>der</strong>en Museen<br />
in ganz Europa zusammen<br />
und gestaltet mit Dioramen und<br />
Leihgaben Ausstellungen etwa<br />
in Mantua, Parma o<strong>der</strong> Maribor.<br />
Zudem werden auch Aufträge<br />
für „Zinnfiguren nach Maß“<br />
dank <strong>der</strong> Gießerei im Museum<br />
<strong>aus</strong>geführt, und so wan<strong>der</strong>n<br />
Zinnfiguren <strong>aus</strong> Katzelsdorf in<br />
die ganze <strong>Welt</strong>.<br />
Irene Hruby<br />
Foto: Tomsich<br />
„Licht ins Dunkel“ ist die größte<br />
Spendenaktion Österreichs<br />
für Sozialhilfe- und Behin<strong>der</strong>tenprojekte.<br />
Bereits zum 14. Mal<br />
organisiert die Passionsspielgemeinschaft<br />
Kirchschlag heuer<br />
am 31. <strong>Oktober</strong> das Benefizkonzert<br />
für „Licht ins Dunkel“. Mo<strong>der</strong>iert<br />
von Tom Schwarzmann<br />
gibt es dabei auch heuer wie<strong>der</strong><br />
ein buntes Programm. Die<br />
Lichtenegger Kabarettistin Evelin<br />
Pichler steht ebenso auf <strong>der</strong><br />
Bühne wie Katalin Medveczky<br />
(Operette), Laura Voith (Musical)<br />
und die Gruppe „Blech Cuvée“.<br />
Als Star des Abends konnte Waterloo<br />
für einen Auftritt gewonnen<br />
werden. Der Erlös <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
kommt Menschen<br />
mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen<br />
in <strong>der</strong> Region zugute.<br />
Benefizkonzert<br />
31. <strong>Oktober</strong>, 19.30 Uhr<br />
Passionsspielh<strong>aus</strong> Kirchschlag<br />
Foto: Waterloo / Andrea Kreuzmayr<br />
IHRE FIRMEN-<br />
Weihnachtsfeier<br />
Sind Sie noch auf <strong>der</strong> Suche nach dem passenden<br />
Ambiente für Ihre Firmen-Weihnachtsfeier?<br />
Genießen Sie mit Ihrem Team <strong>aus</strong>gezeichnete Haubenkulinarik<br />
frisch zubereitet <strong>aus</strong> regionalen Produkten<br />
in unserem à la carte Restaurant Bucklige <strong>Welt</strong> bei<br />
perfektem Service.<br />
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Gesundheitsresort Königsberg, Am Kurpark 1, 2853 Bad Schönau<br />
T +43 (0)2646/8251-741 E restaurant@gkbs.at W www.gkbs.at<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
25
z e r t i f i z i e r t 2 0 1 8 / 1 9<br />
KULTUR UND GENUSS<br />
Klöppeln: altes Handwerk neu entdeckt<br />
Wettbewerb: „Faire <strong>Welt</strong>“ zum Mitnehmen<br />
Wie viel Belastung „fair.trägt“<br />
unser Ökosystem Erde? Was<br />
möchtest du „fair.än<strong>der</strong>n“? Mit<br />
diesen und an<strong>der</strong>en Fragen<br />
befassten sich die Teilnehmer<br />
des „FAIR.tragen Zeichenwettbewerbs“<br />
von Südwind NÖ und<br />
dem Bildungswerk Bucklige<br />
<strong>Welt</strong> im Rahmen des Lea<strong>der</strong>-<br />
Projekts „Faire <strong>Welt</strong> Bucklige<br />
<strong>Welt</strong> – Wechselland“.<br />
Aus über 70 Einsendungen<br />
galt es schließlich, das überzeugendste<br />
Symbol für eine faire<br />
Fotos (3): Rehberger<br />
Die Faszination, <strong>aus</strong> einfachen<br />
Fäden ganz tolle Dinge herzustellen,<br />
war es, die Sonja Schrammel<br />
zum Klöppeln brachte. Aus dem<br />
Hobby wurde schnell mehr, und<br />
heute will sie diese Begeisterung<br />
mit vielen Interessierten teilen.<br />
Bei einer Kundin sah Sonja<br />
Schrammel <strong>aus</strong> Purgstall<br />
(Gemeinde Lichtenegg) erstmals<br />
das Klöppeln. „Handarbeiten<br />
hat mich schon immer<br />
begeistert, und als ich das gesehen<br />
habe, war mir sofort klar,<br />
das will ich auch können“, erinnert<br />
sie sich an die Anfänge. Sie<br />
meldete sich bei einem Kurs in<br />
Krumbach an, den letzten, den<br />
die damalige Lehrerin gab. Weiteres<br />
Wissen eignete sie sich<br />
<strong>aus</strong> Büchern an, und über die<br />
sozialen Netzwerke fand sie eine<br />
neue Lehrerin, denn das Klöppeln<br />
ließ sie nicht mehr los. Diese<br />
half Schrammel schließlich,<br />
selbst die Ausbildung zur Klöppel-Lehrerin<br />
zu machen. Als ihre<br />
„Mentorin“ vor drei Jahren verstarb,<br />
machte es sich die Lichteneggerin<br />
zur Aufgabe, <strong>der</strong>en<br />
Traum zu verwirklichen: Einen<br />
eigenen Klöppel-Onlineshop<br />
<strong>Welt</strong> <strong>aus</strong>zuwählen. Die Wahl fiel<br />
auf die Zeichnung von Lisa Heissenberger<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> NMS Aspang.<br />
Ihr motivierendes Sujet einer<br />
lächelnden Erde wird 250 Turnbeutel<br />
zieren und soll auf dem<br />
Rücken ihrer Träger die Idee <strong>der</strong><br />
fairen <strong>Welt</strong> in die Region hin<strong>aus</strong>tragen.<br />
Das Gewinnermotiv wurde<br />
in <strong>der</strong> Integrationswerkstätte<br />
Ternitz im Siebdruckverfahren<br />
händisch auf fair gehandelte<br />
Turnbeutel <strong>aus</strong> Bio-Baumwolle<br />
gedruckt. Die Zeichnungen<br />
aufzubauen, inklusive Kursangebot.<br />
„Ich bin überzeugt,<br />
die ganzen alten Handarbeitstechniken<br />
sind wie<strong>der</strong> im Kommen.<br />
So auch das Klöppeln“, ist<br />
sich Schrammel sicher. Neben<br />
ihrer Begeisterung für die Tätigkeit<br />
selbst entwickelte sich<br />
<strong>der</strong> Wunsch, mit dem Klöppeln<br />
Geld verdienen zu können. 2016<br />
startete sie schließlich die Seite<br />
www.kloeppeln.at und bot<br />
die ersten Kurse an. Auch beim<br />
Lichtenegger Ferienspiel war sie<br />
vertreten. Ihr Wunsch war eine<br />
eigene Kin<strong>der</strong>klöppelgruppe,<br />
denn das schule Feinmotorik,<br />
Ausdauer und Geduld.<br />
Neue Techniken<br />
„Klöppeln zu lernen geht<br />
schnell, schon nach <strong>der</strong> vierten<br />
Kurseinheit hat man sein eigenes<br />
Werkstück in <strong>der</strong> Hand“, so<br />
von Lisa Heissen berger, aber<br />
auch viele an<strong>der</strong>e tolle Zeichnungen<br />
<strong>aus</strong> dem „FAIR.tragen<br />
Zeichenwettbewerb“ werden in<br />
<strong>der</strong> „Faire-<strong>Welt</strong>-Ausstellung“ zu<br />
sehen sein, die ab sofort durch<br />
mehrere Schulen <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong><br />
<strong>Welt</strong> und des Wechsellandes<br />
touren wird.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Siegerin Lisa Heissenberger mit<br />
ihren Klassenkameraden und dem<br />
Siegerbild / Foto: Südwind NÖ<br />
Schrammel. Der Fantasie seien<br />
dabei keine Grenzen gesetzt.<br />
Ob Bekleidung, Schmuck o<strong>der</strong><br />
Bil<strong>der</strong>, in <strong>der</strong> Werkstatt in Purgstall<br />
entstehen unterschiedlichste<br />
kreative Stücke. Für<br />
Schrammel selbst ist immer<br />
das nächste Projekt die große<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung. Sie arbeitet<br />
mit unterschiedlichsten Materialien.<br />
Neben normalem Garn<br />
wurde auch schon dicke Wolle,<br />
Schilf o<strong>der</strong> Draht verarbeitet.<br />
Als Nächstes will sie sich an die<br />
Herstellung eines Huts wagen.<br />
Ihr großes Ziel ist es aber,<br />
viele Techniken <strong>aus</strong> aller <strong>Welt</strong><br />
kennenzulernen und diese weiterzugeben:<br />
„Es wird überall auf<br />
<strong>der</strong> <strong>Welt</strong> geklöppelt, aber überall<br />
ein bisschen an<strong>der</strong>s.“ Außerdem<br />
will sie kurze Online-Videokurse<br />
produzieren.<br />
Cornelia Rehberger<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
überregional<br />
informativ<br />
WELT unabhängig<br />
BURGEN<br />
LAND<br />
überregional<br />
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MITTE<br />
unabhängig<br />
überregional<br />
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unabhängig<br />
IMPRESSUM:<br />
Medieninhaber, Eigentümer, Verleger, Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH, Hauptplatz 27, 2860 Kirchschlag<br />
Mag. Katrin Scherz-Kogelbauer<br />
Redaktion und Anzeigenannahme, Satz, Repro:<br />
Scherz-Kogelbauer GmbH, Hauptplatz 27, 2860 Kirchschlag<br />
Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wiener Straße 80, 3580 Horn<br />
Chefredakteurin: Mag. (FH) Cornelia Rehberger<br />
Die Weihnachts<strong>aus</strong>gaben erscheinen am<br />
Mi., 20. November <strong>2019</strong><br />
Redaktionsschluss: 8. November <strong>2019</strong><br />
Redaktionelle Beiträge: Mag. (FH) Cornelia Rehberger, Karin Egerer,<br />
Gerlinde Blauensteiner, Irene Hruby, Victoria Schmidt<br />
Layout, Grafik: Thomas Scherz, Anna Schiefer<br />
Anzeigenverwaltung: Johanna Aulabauer<br />
www.bote-bw.at, redaktion @ bote-bw.at<br />
www.burgenland-mitte.at, redaktion @ burgenland-mitte.at<br />
VERBAND DER<br />
REGIONALMEDIEN<br />
ÖSTERREICHS<br />
Offenlegung: Richtung <strong>der</strong> Zeitung – Information über wirtschaftliche,<br />
politische und gesellschaftliche Ereignisse <strong>aus</strong> den Regionen Bucklige<br />
<strong>Welt</strong>, dem Wechselland und Teilen des Mittelburgenlandes. Der „Bote <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>“ finanziert sich <strong>aus</strong>schließlich durch die Einnahmen<br />
<strong>aus</strong> Inseraten und ist somit von Finanzierungen und eventuell einhergehen<strong>der</strong><br />
Einflussnahme von Organisationen und Parteien unabhängig.<br />
Die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichneten Artikel stellen<br />
nicht unbedingt die Meinung des Her<strong>aus</strong>gebers und <strong>der</strong> Redaktion dar.<br />
Bei Einsendungen von Artikeln und Fotomaterial an die Redaktion wird<br />
das Einverständnis zur Veröffentlichung vor<strong>aus</strong>gesetzt. Der Her<strong>aus</strong>geber<br />
übernimmt keine Gewähr für eingesandtes Redaktions- und Bildmaterial.<br />
Alle Bil<strong>der</strong> obliegen, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben, den Rechten<br />
des Verlages. Termine und Ausschreibungen werden nach Ermessen<br />
gewissenhaft, jedoch ohne Gewähr veröffentlicht.<br />
Anmerkung: Im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes weisen wir<br />
an dieser Stelle darauf hin, dass geschlechtsspezifische Ausdrücke<br />
(z. B. Schüler/Schülerinnen) für Frauen und Männer gleichermaßen zu<br />
verstehen sind. Für eine bessere Verständlichkeit und Leserlichkeit verzichten<br />
wir daher auf die Endungen -In und -Innen in unseren Beiträgen.<br />
26 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Poesie und Fotografie in „Geht’s dir a aso?“<br />
Schon als Kind hat Elisabeth G.<br />
Beyerl Gedichte geschrieben.<br />
Mit „Geht’s dir a aso?“ erschien<br />
nun ihr jüngstes Werk mit 100<br />
Mundartgedichten und beeindruckenden<br />
Bil<strong>der</strong>n. Gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> Autorin rufen wir zum großen<br />
Gedichte-Bewerb.<br />
Nach zwei Jahren als Lehrerin,<br />
zehn Jahren als Exportleiterin<br />
in <strong>der</strong> chemischen Industrie<br />
und später als Assistentin<br />
im Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
blieb für das kreative Hobby <strong>der</strong><br />
gebürtigen Wienerin nur wenig<br />
Zeit. Die Liebe zum Schreiben<br />
blieb aber, später kam auch<br />
noch die Fotografie dazu. „Text<br />
und Fotos ergänzen einan<strong>der</strong>.<br />
Gefühle, Erlebnisse und Erfahrungen<br />
dienen mir dabei als<br />
Grundstock für diese poetische<br />
Ausdrucksform“, so Beyerl. So<br />
entstanden im Laufe <strong>der</strong> Jahre<br />
Kin<strong>der</strong>bücher, Bildbände o<strong>der</strong><br />
auch Geschenkbücher.<br />
Texte im Kopf<br />
In <strong>der</strong> Pension hatte sie<br />
mehr Zeit für ihr Hobby, zog<br />
von Wien nach Kirchberg am<br />
Wechsel, wo ihre Tochter lebt,<br />
und genießt seit mittlerweile 20<br />
Jahren die Natur und die Landschaft.<br />
Inspirationen für neue<br />
Bücher findet sie hier genug.<br />
„Die Texte entstehen oft ganz<br />
plötzlich in meinem Kopf. Ich<br />
habe überall Blöcke und Bleistifte<br />
liegen, wenn ich mir diese<br />
Gedanken schnell notieren will.<br />
Abends übertrage ich das dann<br />
auf den PC und feile weiter an<br />
den Versen“, so die Autorin. So<br />
Elisabeth G. Beyerl mit ihren beiden Mundart-Gedichtbänden / Foto: Rehberger<br />
ist letztes Jahr ihr Mundart-Gedichtband<br />
„Hoamat, Liab und<br />
Leben“ entstanden, <strong>der</strong> im Verlag<br />
Berger erschienen ist. Und<br />
weil das Material schier endlos<br />
vorhanden ist – sowohl was die<br />
Texte als auch die Fotos betrifft<br />
–, erschien heuer im September<br />
<strong>der</strong> zweite Band „Geht’s<br />
dir a aso?“. Auch darin finden<br />
sich 100 Mundartgedichte, die<br />
auf kritisch-amüsante Weise<br />
über die Erfahrungen mit unseren<br />
Zeitgenossen berichten.<br />
Ergänzt werden die Gedichte<br />
von Fotografien, die Beyerl<br />
auf ihren Streifzügen durch die<br />
Landschaft <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
und des Wechsellands festhält.<br />
Erschienen im Verlag Berger.<br />
Mundart-Gedichte-<br />
Wettbewerb<br />
Wer sich für die Bücher von<br />
Elisabeth G. Beyerl interessiert<br />
und selbst Mundart-Gedichte<br />
schreibt, <strong>der</strong> ist aufgerufen, an<br />
unserem Gedichte-Bewerb teilzunehmen.<br />
Gesucht wird Mundart-Poesie<br />
in drei Kategorien:<br />
Tiere, Blumen und Landschaften.<br />
Senden Sie uns Ihr Mundart-Gedicht<br />
<strong>aus</strong> einer o<strong>der</strong> mehreren<br />
<strong>der</strong> genannten Kategorien<br />
per Mail an redaktion@bote-bw.<br />
at o<strong>der</strong> per Post an Hauptplatz<br />
27, 2860 Kirchschlag. Einsendeschluss<br />
ist <strong>der</strong> 23. <strong>Oktober</strong>.<br />
Eine Jury wird jeweils einen Kategoriensieger<br />
<strong>aus</strong>wählen. Die<br />
Gewinner erhalten die beiden<br />
Gedichtbände <strong>der</strong> Autorin, und<br />
ihr Sieger-Gedicht wird im November-„Boten“<br />
veröffentlicht.<br />
Der Termin für die Prämierung<br />
wird auf unserer Facebook-Seite<br />
bekanntgegeben (Seite 2)<br />
Cornelia Rehbeger<br />
Lesung <strong>aus</strong> ihrem Buch<br />
23. <strong>Oktober</strong>, 19 Uhr<br />
Stadtsaal Gloggnitz<br />
Weitere Termine<br />
www.elisabethbeyerl.at<br />
Herbst von seiner schönsten Seite<br />
Trendige Blumen und Floristik statt Nebelgrau<br />
2851 Krumbach, Bundesstraße 11<br />
Tel.: 02647 42122<br />
Gestecke, Arrangements, Herbstblumen ... vom Gärtner!<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
27
KULTUR UND GENUSS<br />
„Gschoadter Kochbiachl“ belebt alte Rezepte<br />
Frie<strong>der</strong>ike Gamperl<br />
mit <strong>der</strong> Neuauflage ihres<br />
„Gschoadter Kochbuchs“<br />
Foto: Rehberger<br />
Zur Jubiläumsfeier 700 Jahre<br />
Gschaidt schrieb Frie<strong>der</strong>ike<br />
Gamperl ein Kochbuch mit traditionellen<br />
Rezepten. Nachdem<br />
die ersten 700 Stück schon im<br />
Jubiläumsjahr 2016 allesamt<br />
verkauft wurden, wird es ab<br />
sofort eine neue Auflage<br />
geben.<br />
Frie<strong>der</strong>ike Gamperl<br />
<strong>aus</strong> Gschaidt (Gemeinde<br />
Hochneukirchen-<br />
Gschaidt) beschäftigt<br />
sich schon seit vielen<br />
Jahren mit alten, traditionellen<br />
Rezepten. Als<br />
Lehrerin für Kochen und<br />
Ernährung an einer HBLA<br />
ist sie schon von Berufs<br />
wegen an kulinarischen<br />
Beson<strong>der</strong>heiten interessiert.<br />
Die Begeisterung für das Kochen<br />
weckte aber ihre Oma,<br />
mit <strong>der</strong> sie schon als Kind oft in<br />
<strong>der</strong> Küche stand.<br />
Als im Jahr 2016 das Jubiläum<br />
700 Jahre Gschaidt anstand,<br />
wollte Gamperl auch<br />
einen Beitrag leisten und begann,<br />
alte Rezepte <strong>aus</strong> dem<br />
Ortsteil zusammenzutragen.<br />
Dazu sprach sie mit vielen äl-<br />
Bezirkserntedankfest<br />
in Lanzenkirchen<br />
teren Dorfbewohnern darüber,<br />
was früher traditionell gekocht<br />
und gegessen wurde.<br />
Ein bisserl abwiegen<br />
Aus diesen Informationen<br />
legte sie schließlich eine Sammlung<br />
an und schrieb alles nie<strong>der</strong>.<br />
„Das war nicht immer so einfach.<br />
Als ich von mehreren Leuten<br />
das Rezept für Krautbölassen<br />
(Anm.: eine Art mit Kraut<br />
gefüllte Golatsche <strong>aus</strong> festem<br />
Strudelteig) gehört habe, stellte<br />
ich fest, dass es dazu unzählige<br />
Varianten gegeben hat“, so<br />
Gamperl.<br />
Auch bei den Mengenangaben<br />
musste sie beim Nachkochen<br />
probieren, bis alles kochbuchtauglich<br />
war. „Die richtigen<br />
Mengenangaben waren wirklich<br />
eine Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung. Ich habe<br />
also ‚ein bisserl‘ o<strong>der</strong> ‚ein Löffel<br />
voll‘ begonnen abzuwiegen,<br />
um die Rezepte nie<strong>der</strong>schreiben<br />
zu können.“ Sie hat aber nicht<br />
nur die Rezepte <strong>aus</strong> den Erzählungen<br />
<strong>der</strong> Dorfbewohner dokumentiert,<br />
son<strong>der</strong>n jedes Gericht<br />
auch fotografiert.<br />
Als sie an<strong>der</strong>en Gschaidtern<br />
dann beim Frühschoppen von<br />
ihrem Projekt erzählt hat, ist<br />
man sich schnell einig geworden,<br />
dass zu den alten Rezepten<br />
auch <strong>der</strong> traditionelle Dialekt<br />
dazugehört. Und so findet sich<br />
am Ende des Kochbuchs unter<br />
dem Titel „Gschoadterisch<br />
g’red“ eine kleine Sammlung<br />
heimischer Dialektwörter.<br />
Das Kochbuch ist jedenfalls<br />
so gut angekommen, dass<br />
sämtliche <strong>der</strong> 700 Exemplare<br />
innerhalb des Jubiläumsjahrs<br />
<strong>aus</strong>verkauft waren.<br />
TV-Auftritt<br />
Vor einigen Monaten kam<br />
Servus TV zu Dreharbeiten für<br />
eine Kulinarik-Sendung in die<br />
Bucklige <strong>Welt</strong>. Darin ist Gamperl<br />
mit ihren traditionellen Rezepten<br />
zu sehen. Nachdem es<br />
Anfragen gab, wo man diese<br />
denn nachlesen könne, entschloss<br />
sich Gamperl nun, eine<br />
zweite Auflage zu produzieren.<br />
Diese ist ab sofort auf den Gemeindeämtern<br />
Bad Schönau,<br />
Krumbach und Hochneukirchen-Gschaidt<br />
erhältlich sowie<br />
in <strong>der</strong> Genusstankstelle von<br />
Hochneukirchen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Bäuerinnen laden ins<br />
digitale Kin<strong>der</strong>zimmer<br />
Foto: Hruby<br />
Die Marktgemeinde Lanzenkirchen<br />
lud Ende September<br />
zum großen Bezirkserntedankfest<br />
in den Lilienhof. Bei absolutem<br />
Kaiserwetter fanden sich<br />
daher auch viele Besucher im<br />
prachtvollen Lilienhof ein und<br />
feierten miteinan<strong>der</strong> ein großes<br />
Erntedankfest. Die Veranstalter<br />
boten auch eine Menge Attraktionen:<br />
Auf einen Festakt<br />
folgte ein Frühschoppen <strong>der</strong><br />
Jugendblasmusik Katzelsdorf,<br />
ein Bauernmarkt mit vielen<br />
Spezialitäten, eine Dirndlmodenschau<br />
<strong>der</strong> Bäuerinnen des<br />
Bezirks, viel Musik mit einem<br />
Jagdhornbläserensemble sowie<br />
Darbietungen von Gerry Höller<br />
und Josef „Schneckerl“ Schultner.<br />
Die Landjugend bot ein unterhaltsames<br />
Kin<strong>der</strong>programm,<br />
und man konnte auch mit einer<br />
echten Pferdekutsche fahren.<br />
Kulinarisch blieben zudem<br />
keine Wünsche offen, und somit<br />
stand einem gelungenen Fest<br />
nichts mehr im Wege.<br />
Irene Hruby<br />
Von links: Karoline Ofenböck, Claudia Schauflinger, Thomas Handler<br />
Foto: Die Bäuerinnen im Bezirk Neunkirchen<br />
Die Bäuerinnen im Bezirk<br />
Neunkirchen laden auch heuer<br />
wie<strong>der</strong> zum „Tag <strong>der</strong> jungen<br />
Frau am Bauernhof“ mit einem<br />
spannenden Vortrag. Unter dem<br />
Motto „Wisch & Weg – Das digitale<br />
Kin<strong>der</strong>zimmer o<strong>der</strong> wie<br />
viel Handy braucht mein Kind?“<br />
verrät Marietheres van Veen<br />
(Journalistin, Filmemacherin<br />
und Erwachsenenbildnerin mit<br />
Schwerpunkt Eltern und Familie),<br />
worauf es bei <strong>der</strong> Nutzung<br />
digitaler Medien ankommt. Eingeladen<br />
sind alle interessierten<br />
jungen Frauen im ländlichen<br />
Raum. Die Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
übernehmen die Schülerinnen<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung Betriebs- und<br />
H<strong>aus</strong>haltsmanagement und Soziales<br />
<strong>der</strong> LFS Warth.<br />
Tag <strong>der</strong> jungen Frau am Hof<br />
28. November <strong>2019</strong>, ab 14 Uhr<br />
LFS Warth, Eintritt frei<br />
keine Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich<br />
28 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Mit Fingerspitzengefühl zum Filz-Profi<br />
Claudia Hornik ist „infilziert“, und<br />
so heißt auch ihr Unternehmen,<br />
das sie vor einigen Jahren gegründet<br />
hat. Und dabei hat alles<br />
ganz harmlos angefangen, mit<br />
einem nett gemeinten Geburtstagsgeschenk.<br />
Wenn man die „Infilziert“-<br />
Werkstatt von Claudia<br />
Hornik in Ponholz (Gemeinde<br />
Krumbach) betritt, dann sieht<br />
man gleich, worum es hier geht.<br />
Wolle in ihren unterschiedlichen<br />
Entwicklungsstadien und in<br />
verschiedensten Farben stapelt<br />
sich bis zur Decke. In <strong>der</strong> Mitte<br />
ein großer Arbeitstisch, <strong>der</strong> viel<br />
Platz für kreative Ideen bietet.<br />
Dass das Filzen einmal einen<br />
solchen Stellenwert in ihrem<br />
(Berufs-)Leben einnehmen würde,<br />
kam auch für Hornik überraschend.<br />
Zum Geburtstag bekam sie<br />
ein Starterset zum Filzen geschenkt.<br />
Nachdem sie es einige<br />
Zeit nicht beachtet hatte, da<br />
neben ihren an<strong>der</strong>en Aktivitäten<br />
nur wenig Zeit blieb, probierte<br />
sie es schließlich doch <strong>aus</strong> –<br />
und war vom ersten Moment<br />
an von diesem Handwerk gefangengenommen.<br />
„Ich hätte mir<br />
nicht gedacht, dass das möglich<br />
ist, dass man von etwas sofort<br />
so unglaublich fasziniert ist.<br />
Das Arbeiten mit dem Rohstoff<br />
Wolle verlangt Fingerspitzengefühl,<br />
es passiert sehr viel über<br />
Hautkontakt, und das hat etwas<br />
Heilsames. Zuerst braucht es<br />
vorsichtige Bewegungen und<br />
später ganz viel Kraft, dazu<br />
dieser beson<strong>der</strong>e Geruch – es<br />
ist irgendwie meditativ“, so die<br />
Filzerin. Auch <strong>der</strong> spielerischkreative<br />
Aspekt begeistert sie.<br />
Claudia Hornik in ihrer „Infilziert“-Werkstatt und mit ihrem selbstgefilzten<br />
Wintermantel / Fotos: Rehberger (1), Hornik (1)<br />
Filzen als Beruf<br />
Ab dann ist sie richtig „reingekippt“.<br />
„Ich habe gefilzt, bis<br />
meine Finger blutig waren, habe<br />
mir autodidaktisch viel beigebracht<br />
und einen Onlinekurs gemacht.“<br />
Irgendwann nahm das<br />
Hobby so viel Zeit in Anspruch,<br />
dass sie entschied, <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Natur- und Wildnisschule, die<br />
sie bis dahin mit ihrem Partner<br />
betrieb, großteils <strong>aus</strong>zusteigen<br />
und das Filzen hauptberuflich<br />
zu betreiben. Sie gründete ihre<br />
Firma „Infilziert“, bot erste<br />
Kurse an und filzte diverse Auftragsarbeiten.<br />
„Das Faszinierende<br />
ist, dass man <strong>aus</strong> loser<br />
Schafwolle so unterschiedliche<br />
Dinge schaffen kann. Ob Taschen,<br />
Bil<strong>der</strong>, Schmuck o<strong>der</strong><br />
Bekleidung“, so Hornik. Ihre<br />
größte Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung war ein<br />
Wintermantel, den sie für sich<br />
selbst gefilzt hat – ohne Nähte.<br />
Die Wolle bezieht sie von Tiroler<br />
Bergbauern, einem Shop in<br />
Deutschland, aber auch direkt<br />
<strong>aus</strong> Krumbach.<br />
Kurse finden laufend statt,<br />
Termine unter infilziert.at.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Münchner <strong>Oktober</strong>fest<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
Das perfekte Panorama<br />
für die Bucklige <strong>Welt</strong><br />
Holz-Alu-Hebeschiebetüren –<br />
System Panorama<br />
Der MV Hochneukirchen und <strong>der</strong> MV Gschaidt spielten beim <strong>Oktober</strong>fest<br />
in München auf / Foto: Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt<br />
Es ist eines <strong>der</strong> bekanntesten<br />
Feste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> und lockt alljährlich<br />
Millionen Besucher an: das<br />
<strong>Oktober</strong>fest in München. Eines<br />
<strong>der</strong> Highlights ist dabei <strong>der</strong><br />
Trachten- und Schützenzug,<br />
<strong>der</strong> seit 1950 jedes Jahr am ersten<br />
Wiesensonntag stattfindet.<br />
Heuer waren auch zwei Gruppen<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> mit<br />
dabei: Der MV Hochneukirchen<br />
und <strong>der</strong> MV Gschaidt zogen musikalisch<br />
gemeinsam mit rund<br />
9.000 Teilnehmern durch die<br />
Münchner Innenstadt zur Theresienwiese.<br />
www.hasslinger.at<br />
Gymelsdorfer Gasse 13 – 15, 2700 Wiener Neustadt<br />
Telefon 02622 | 28 666 • Fax: DW-73 • office@hasslinger.at<br />
GENAU MEIN MASS.<br />
FENSTER UND TÜREN<br />
AUS MEISTERHAND.<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
29
KULTUR UND GENUSS<br />
Landwirtschaft als Erlebnis für Kin<strong>der</strong><br />
Fotos: Rehberger (2), Brandstetter (1)<br />
Jeweils 160 Unterrichtseinheiten<br />
haben Bernadette und<br />
Josef Brandstetter absolviert,<br />
um ihre Landwirtschaft in Zöbern<br />
als Erlebnisbauernhof<br />
bezeichnen zu dürfen. Die Seminarbäuerin<br />
und ihr Mann<br />
waren nicht nur auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach einem zweiten Standbein,<br />
son<strong>der</strong>n wollten das Thema<br />
Landwirtschaft – und was dies<br />
in <strong>der</strong> Praxis wirklich bedeutet<br />
– Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
näherbringen. „Durch meine eigenen<br />
Kin<strong>der</strong>, die immer wie<strong>der</strong><br />
Freunde zu Besuch hatten, habe<br />
ich erst bemerkt, wie wenig die<br />
Kin<strong>der</strong> mit dem Thema Landwirtschaft<br />
anfangen können –<br />
auch wenn sie am Land leben“,<br />
so Bernadette Brandstetter. Die<br />
<strong>aus</strong>gebildete Kin<strong>der</strong>gartenpädagogin<br />
wollte daran etwas<br />
än<strong>der</strong>n, und so feilte sie mit ihrem<br />
Mann an einem Konzept für<br />
„Schule am Bauernhof“ und bietet<br />
Kin<strong>der</strong>geburtstage am Bauernhof<br />
an. „Man hat oft das Gefühl,<br />
dass man als Bauer nichts<br />
wert ist und dass die Menschen<br />
Zauberlehrling in<br />
Gold <strong>aus</strong> Kirchberg<br />
Die NÖ Wirtsh<strong>aus</strong>kultur<br />
suchte auch heuer wie<strong>der</strong> die<br />
besten Nachwuchsköche des<br />
Landes und wurde unter an<strong>der</strong>em<br />
in Kirchberg am Wechsel<br />
fündig. In <strong>der</strong> Tourismusschule<br />
HLF Krems stellten 19 Lehrlinge<br />
<strong>der</strong> Wirtsh<strong>aus</strong>kultur-Betriebe<br />
ihr Können in den Bereichen<br />
„Zauberlehrling“ Sebastian Secco<br />
mit Chef Christian Donh<strong>aus</strong>er<br />
Foto: Donh<strong>aus</strong>er<br />
„Küche“ und „Service“ unter<br />
Beweis, um die fachkundige<br />
Jury zu überzeugen. Auszeichnungen<br />
und Preise gab es je<br />
nach Lehrjahr für ein mehrgängiges<br />
Menü und für ein beson<strong>der</strong>s<br />
ansprechendes Service.<br />
Für die Lehrlinge, die in <strong>der</strong><br />
Kategorie „Küche“ antraten,<br />
galt es, <strong>aus</strong> einem vorbereiteten<br />
Warenkorb, gefüllt mit saisonalen<br />
Produkten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region,<br />
ein mehrgängiges Menü für fünf<br />
Personen zu fertigen. Eine Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung,<br />
<strong>der</strong> sich auch<br />
Sebastian Secco vom Wirtsh<strong>aus</strong><br />
Grüner Baum in Kirchberg<br />
am Wechsel stellte – und überzeugte.<br />
In <strong>der</strong> Kategorie 3./4.<br />
Lehrjahr konnte er alle Mitstreiter<br />
hinter sich lassen und erhielt<br />
die Auszeichnung in Gold für<br />
den Zauberlehrling des Jahres<br />
<strong>2019</strong>.<br />
Die Familie Donh<strong>aus</strong>er ist<br />
jedenfalls stolz auf ihren „vergoldeten“<br />
Lehrling, <strong>der</strong> bereits<br />
wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Küche in Kirchberg<br />
sein Können schult.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Yiddish Blues im<br />
Hackerh<strong>aus</strong><br />
Yiddish Blues wurde im September<br />
im Kulturzentrum Hackerh<strong>aus</strong><br />
in Bad Erlach präsentiert.<br />
Es gastierten dort Joana<br />
Feroh Sternwasser und Nikos<br />
Pogonatos mit Lie<strong>der</strong>n „vom<br />
Schtetl bis New York“.<br />
Die beiden Künstler gestalteten<br />
einen berührenden und<br />
sehr stimmungsvollen Abend im<br />
Hackerh<strong>aus</strong>, wobei sich Joana<br />
Feroh Sternwasser tatsächlich<br />
nicht wissen, wo ihre Lebensmittel<br />
herkommen. Daran wollen<br />
wir etwas än<strong>der</strong>n“, so Brandstetter.<br />
Im letzten Jahr starteten<br />
sie mit ihrem Erlebnisbauernhof.<br />
In einem dreistündigen pädagogischen<br />
Programm bringen sie<br />
Schul-, aber auch Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>n<br />
bei, wo Milch und<br />
Butter herkommen und welche<br />
Arbeit Landwirte leisten – von<br />
<strong>der</strong> Lebensmittelversorgung<br />
über die Tierhaltung bis hin zur<br />
Landschaftspflege. „Der Aha-<br />
Moment für die Kin<strong>der</strong> ist immer<br />
dann gekommen, wenn sie<br />
in den Stall gehen und die Tiere<br />
angreifen dürfen. Dann sind die<br />
Begeisterung und das Interesse<br />
da“, so die Landwirtin.<br />
Die Nachfrage ist in den letzten<br />
Monaten stark gestiegen,<br />
auch von Schulen <strong>aus</strong> dem<br />
städtischen Bereich. Zusätzlich<br />
betreut sie auch ziemlich actionreiche<br />
Kin<strong>der</strong>geburtstage. Vom<br />
Erlebnis im Stall über das Heuhüpfen<br />
bis zum Kochen o<strong>der</strong><br />
Backen für die J<strong>aus</strong>e.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Von links: Museumsdirektor Benedikt Wallner, Joana Feroh Sternwasser<br />
und Nikos Pogonatos / Foto: Hruby<br />
als „Édith Piaf des jüdischen<br />
Chansons“ vorstellte und das<br />
Publikum mit einer leidenschaftlichen<br />
und emotionalen Darbietung<br />
beeindruckte.<br />
Als ihr kongenialer Partner<br />
präsentierte sich am Keyboard<br />
Nikos Pogonatos – ein sehr<br />
bewegen<strong>der</strong> Abend im Hackerh<strong>aus</strong><br />
und zu Recht langer Appl<strong>aus</strong>.<br />
Irene Hruby<br />
30 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
Gemeinsam für ein<br />
reges Pfarrleben<br />
Schritt für Schritt<br />
Leykam, 320 Seiten<br />
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Daniela Leinweber beweist, dass es möglich ist,<br />
<strong>aus</strong> einem Couchpotato eine Weitwan<strong>der</strong>in zu<br />
machen. In ihrem Buch-Debüt beschreibt sie ihre<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen und Erlebnisse entlang des<br />
South West Coast Path, mit 1.014 Kilometern die<br />
Königsdisziplin <strong>der</strong> englischen Fernwan<strong>der</strong>wege.<br />
Wechsel, Bucklige <strong>Welt</strong>, Bernstein<br />
Freytag & Berndt Wan<strong>der</strong>-, Rad- und Freizeitkarte<br />
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Maria Fuhl im Kreise einiger Kin<strong>der</strong> „ihrer“ Jungschar- und<br />
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Magischer Wienerwald<br />
Pichler Verlag, <strong>208</strong> Seiten<br />
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Maria Fuhl ist Stellvertretende<br />
Pfarrgemein<strong>der</strong>atsvorsitzende<br />
in Schwarzenbach und hat als<br />
solche ein her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ndes<br />
Jahr hinter sich. Im Juli 2018 ist<br />
Pfarrer Florian Sobocan, <strong>der</strong> die<br />
Pfarre 2014 übernommen hatte,<br />
verstorben. In den vier Jahren<br />
seines Wirkens hat sich in <strong>der</strong><br />
Keltengemeinde wie<strong>der</strong> ein reges<br />
Pfarrleben entwickelt. Nach<br />
seinem Ableben hat Fuhl dafür<br />
gesorgt, ebendieses Pfarrleben<br />
aufrechtzuerhalten und die<br />
Gemeinde zusammenzuhalten.<br />
So sorgte die 46-Jährige nicht<br />
nur dafür, dass sonntags mit<br />
Aushilfspfarrern die Hl. Messe<br />
im Ort gefeiert werden konnte,<br />
son<strong>der</strong>n sie kümmerte sich<br />
auch darum, dass die Feste des<br />
Kirchenjahres in gewohnter Weise<br />
stattfinden konnten. Dafür<br />
dankt sie den Geistlichen, die<br />
sich bereit erklärt hatten, einzuspringen.<br />
„Was Pfarrer Florian<br />
aufgebaut hat, ist in seinem<br />
Sinne weitergeführt worden“,<br />
erzählt die 46-Jährige. Dazu gehört<br />
auch die sehr aktive Jungschar-<br />
und Ministrantengruppe,<br />
die Fuhl in ihre Obhut nahm. Sie<br />
pilgerte mit den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
<strong>der</strong> Pfarre nicht nur<br />
nach Maria Zell, son<strong>der</strong>n veranstaltete<br />
auch ein Sommerlager<br />
im Pfarrhof. Bei alldem möchte<br />
sie sich aber nicht in den Mittelpunkt<br />
stellen. Die Pfarrgemein<strong>der</strong>ätin<br />
betont: „Einer allein<br />
schafft das nicht, es geht nur,<br />
wenn alle zusammenhelfen!“<br />
Victoria Schmidt<br />
Neuer Pfarrer begrüßt<br />
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Robert Bouchal und Johannes Sachslehner führen<br />
zu Orten und Plätzen, die die magische Kraft dieser<br />
Waldlandschaft lebendig werden lassen, sie berichten<br />
von Zeugnissen versunkener Lebenswirklichkeiten<br />
und laden zu eigenen neuen Erfahrungen ein.<br />
Kürbis schnitzen<br />
Bassermann, 48 Seiten<br />
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Wie einfach es ist, <strong>aus</strong> großen, kleinen, dicken<br />
o<strong>der</strong> länglichen Kürbissen furchteinflößende, aber<br />
auch komische Fratzen zu schnitzen, zeigt dieses<br />
Buch. Mit 66 Vorlagen – Gruselspaß ist garantiert!<br />
Lernhilfe- und Übungsbücher<br />
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Das Kürbis Kochbuch<br />
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Nach einem schwierigen Jahr<br />
ohne eigenen Pfarrer durften<br />
die Pfarren Hochwolkersdorf<br />
und Schwarzenbach Anfang<br />
September mit Franz Pfeifer<br />
ihren neuen Pfarrer begrüßen.<br />
Die erste gemeinsame Messe<br />
fand in Schwarzenbach statt.<br />
Pfeifer betonte dabei, für beide<br />
Pfarren gleichermaßen zuständig<br />
zu sein: „Keine Pfarre wird<br />
mitbetreut!“ Die offizielle Installation<br />
wird im <strong>Oktober</strong> in Hochwolkersdorf<br />
stattfinden.<br />
Victoria Schmidt<br />
Foto: Schmidt<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
31
KULTUR UND GENUSS<br />
Wan<strong>der</strong>n und Genießen in den Weinbergen<br />
Pitten ließ die Bronzezeit auferstehen<br />
Anlässlich des Pittener Festjahres<br />
<strong>2019</strong> lud die Marktgemeinde<br />
Mitte September zum<br />
großen Urgeschichtsfest in den<br />
Schagerer-Park im Ortszentrum.<br />
Das Motto des Tages war<br />
„Bronzezeit in Pitten“. Das Pittener<br />
Regionsmuseum PIZ1000<br />
öffnete seine Pforten zum Nulltarif<br />
und wurde an diesem Tag<br />
regelrecht gestürmt.<br />
Den zahlreichen Besuchern<br />
wurde ein beachtliches Programm<br />
geboten – interaktive<br />
archäologische Stationen luden<br />
zum Mitmachen und Anschauen<br />
ein, und natürlich konnten<br />
auch einige kulinarische Spezialitäten<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bronzezeit verkostet<br />
werden. Zu erleben gab<br />
es Bronzeguss und Schmuck<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bronzezeit, Töpferei<br />
und Hüttenbau, Textilherstellung<br />
und Brotbacken. Den Höhepunkt<br />
des Tages bildete eine<br />
Modeschau mit Bekleidung von<br />
<strong>der</strong> Steinzeit bis zur Bronzezeit.<br />
Für die Umrahmung sorgten<br />
Musiker auf bronzezeitlichen<br />
Instrumenten. Für die Bewirtung<br />
sorgten die Vereine, <strong>aus</strong>geschenkt<br />
wurde etwa ein eigens<br />
gebrautes 1.150-Jahr-Bier.<br />
32 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
Fotos: Thermengemeinden (2), Wiener Alpen, Christian Wolf (1), Albert Brix (1)<br />
Nach <strong>der</strong> gelungenen Premiere<br />
im letzten Jahr fand auch<br />
heuer wie<strong>der</strong> im September die<br />
Katzelsdorfer Genusswan<strong>der</strong>ung<br />
statt. Nach dem Empfang<br />
beim Schloss Katzelsdorf ging<br />
es gemütlich wan<strong>der</strong>nd zwischen<br />
Rosalia und Leithaauen<br />
los.<br />
Sechs Betriebe schlossen<br />
sich zusammen, um den Gästen<br />
mit <strong>der</strong> Genusswan<strong>der</strong>ung ein<br />
beson<strong>der</strong>es Erlebnis zu bieten:<br />
Rosé-Frizzante vom Weinbauverein,<br />
Freilandschweinspezialitäten<br />
von Lukas Döller, Herzhaftes<br />
vom Lamm <strong>der</strong> Familie<br />
Schadl, regional-vegetarisches<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zwei-Hauben-Küche<br />
<strong>der</strong> Familie Görg, Blunzengröstl<br />
<strong>aus</strong> dem H<strong>aus</strong>e Brix, „Flying<br />
Dessertvarianten“ <strong>der</strong> Kaffeemühle<br />
und die Herbsttrilogie <strong>der</strong><br />
Heurigenschenke Böhm.<br />
Trotz des zwischenzeitlichen<br />
Regens herrschte bei den rund<br />
50 Teilnehmern <strong>aus</strong>gezeichnete<br />
Stimmung. Unter allen Teilnehmern<br />
wurden auch Eintrittskarten<br />
zum Besuch <strong>der</strong> NÖ Landes<strong>aus</strong>stellung<br />
verlost.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Fotos (4): Hruby
Viele Lehrer, Gemeindevertreter und Experten waren gekommen, um Inputs für den Impulstag „Handeln“ zu geben / Foto: Rehberger<br />
Alle müssen handeln – wir ziehen das durch<br />
Die NMS Scheiblingkirchen<br />
setzt sich bereits seit Jahren<br />
intensiv mit dem Thema Klimaschutz<br />
und Klimawandel<br />
<strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>. Unter dem Motto<br />
„Schaut auf die <strong>Welt</strong>“ stellen<br />
sich die Schüler die Frage, wie<br />
man die <strong>Welt</strong> vor dem Klimawandel<br />
schützen kann.<br />
Eines <strong>der</strong> Highlights im letzten<br />
Schuljahr war eine Projektwoche<br />
in Obergurgl, wo sie mit<br />
Wissenschaftern <strong>der</strong> Universität<br />
Innsbruck vor Ort untersucht<br />
haben, welche Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Klimawandel auf die heimischen<br />
Gletscher hat.<br />
Mitte September fand an <strong>der</strong><br />
Schule ein Impulstag unter dem<br />
Motto „Handeln“ statt. Mo<strong>der</strong>iert<br />
von den Schülern <strong>der</strong> dritten<br />
Klassen gab es zunächst<br />
einen Überblick über die Aktivitäten<br />
und zwei Experten-Vorträge,<br />
ehe es in die Praxis ging.<br />
17 Experten <strong>aus</strong> den unterschiedlichsten<br />
Bereichen hielten<br />
Workshops mit den Schülern ab<br />
– alle rund um das Thema Klimaschutz.<br />
Der ehemalige ORF-Redakteur<br />
Hubert Gaisbauer, <strong>der</strong> sich<br />
selbst als „Opa for Future“ bezeichnet,<br />
sprach mit den Schülern<br />
über sein Buch, in dem er<br />
den Brief für die <strong>Welt</strong> „Laudato<br />
si“ von Papst Franziskus für<br />
Kin<strong>der</strong> verständlich erklärt. Nestroy-Preisträgerin<br />
und Sch<strong>aus</strong>pielerin<br />
Lara Sienczak hielt einen<br />
Workshop unter dem Motto<br />
„Reden und Argumentieren<br />
wie Greta“. AUA-Pilot Gerald<br />
Schwarz sprach mit den Schülern<br />
über die CO 2-Belastung<br />
des Fliegens, Ingrid Schwarz<br />
von Südwind NÖ erklärte die<br />
Gedanken hinter „17 Ziele für<br />
eine faire <strong>Welt</strong>“ <strong>der</strong> Vereinten<br />
Nationen.<br />
Die Teilnehmer lernten aber<br />
auch über ökologische Kin<strong>der</strong>rechte,<br />
über digitale, nachhaltige<br />
Berufe o<strong>der</strong> über die<br />
Herstellung von Wachstüchern<br />
als Ersatz für Plastikfolien. Am<br />
Ende waren sich alle einig: „Alle<br />
müssen handeln – wir ziehen<br />
das durch.“<br />
Cornelia Rehberger<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
33
übe regional<br />
informativ<br />
unabhängig<br />
KULTUR UND GENUSS<br />
H<strong>aus</strong> 33 als Ort <strong>der</strong> Begegnung<br />
Klimawan<strong>der</strong>tag <strong>der</strong><br />
Thermengemeinden<br />
Mitte September eröffnete<br />
das H<strong>aus</strong> 33 in Kirchschlag mit<br />
einem großen Fest seine Pforten.<br />
Es soll ab sofort Platz für<br />
alle Menschen bieten, die miteinan<strong>der</strong><br />
tun, reden, zuhören und<br />
einan<strong>der</strong> wahrnehmen wollen.<br />
Beim großen Eröffnungskreis<br />
wurde gemeinsam mit den Gästen<br />
ein Netz gesponnen und<br />
zu einem Knäuel gewickelt, um<br />
das Miteinan<strong>der</strong> und den Zusammenhalt<br />
zu symbolisieren.<br />
H<strong>aus</strong>-33-Grün<strong>der</strong> Toni Schuster,<br />
seines Zeichens Lebens-, Familien-<br />
und Männerberater, <strong>der</strong><br />
hier unter an<strong>der</strong>em seine Praxis<br />
für Lebens- und Sozialberatung<br />
betreibt, bedankte sich bei allen,<br />
die an <strong>der</strong> Entstehung des<br />
H<strong>aus</strong>es mitgewirkt haben und<br />
stellte <strong>der</strong>en „Bewohner“ vor.<br />
Neben Beratung und Coaching<br />
wird hier Psychotherapie, Kontemplation,<br />
Qigong und Tai-Chi,<br />
Yoga, Shiatsu, aber auch Unternehmensberatung<br />
angeboten.<br />
Bürgermeister Josef Freiler<br />
gratulierte zu <strong>der</strong> Eröffnung und<br />
freute sich über dieses weitere<br />
Gesundheitsangebot in <strong>der</strong><br />
Stadtgemeinde.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Mit Frauenpower um<br />
die (halbe) <strong>Welt</strong><br />
Fotos: Rehberger (2), Schuster (1)<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
REPUBLIK ÖSTERREICH<br />
REISEPASS<br />
PASSPORT<br />
BOTE<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
BUCKLIGEN<br />
WELT<br />
Der „Bote“ reist mit!<br />
Der Arbeitskreis Klimabündnis<br />
veranstaltete Ende September<br />
anlässlich des internationalen<br />
Klimaschutztages eine Wan<strong>der</strong>ung<br />
durch die Gemeinden<br />
Bad Erlach, Walpersbach und<br />
Lanzenkirchen. Das Hauptanliegen<br />
des Tages war dabei die<br />
Unterstützung für das laufende<br />
Klimavolksbegehren.<br />
Die kleine Wan<strong>der</strong>gruppe<br />
besuchte zunächst den Kin<strong>der</strong>garten<br />
und das Rath<strong>aus</strong> in<br />
Bad Erlach. Die Route führte<br />
schließlich nach Walpersbach<br />
und weiter nach Lanzenkirchen.<br />
Es herrschte beste Stimmung<br />
bei <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung, nicht zuletzt<br />
auch dank Conny Presich,<br />
die an <strong>der</strong> Ziehharmonika für<br />
die musikalische Umrahmung<br />
sorgte – und natürlich wurde<br />
auch inbrünstig gesungen.<br />
Neben <strong>der</strong> Unterstützung für<br />
das Klimavolksbegehren wurden<br />
bei <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung auch<br />
an<strong>der</strong>e Probleme, wie <strong>der</strong> Ausbau<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verkehrsmittel<br />
o<strong>der</strong> das Zubetonieren<br />
<strong>der</strong> Landschaft, thematisiert.<br />
Irene Hruby<br />
Foto: Hruby<br />
Auf dem Weg nach China: Marlene Frei, Lisa Nemeth sowie Verena Trenker<br />
mit Emma und Luisa / Foto: Trenker<br />
Auf dem Weg nach China haben<br />
die beiden Trenker-Familien<br />
und ihre Freunde <strong>aus</strong> Vorarlberg<br />
bereits einige Abenteuer erlebt.<br />
Auf so einer großen Reise geht<br />
es natürlich nicht ohne Frauenpower,<br />
immerhin ist die Hälfte<br />
<strong>der</strong> Gruppe weiblich und für<br />
viele logistische Dinge des Vorhabens<br />
zuständig. Mittlerweile<br />
hat die Gruppe bereits Russland<br />
erreicht. Abgesehen von den<br />
strengen Kontrollen, können<br />
die Trenkers von ihrer Grenzerfahrung<br />
eine witzige Anekdote<br />
berichten: „Als die strenge Zollbeamtin<br />
die vielen Windeln im<br />
Kofferraum entdeckt hat, kam<br />
ihr doch glatt ein Grinser <strong>aus</strong>.“<br />
Victoria Schmidt<br />
34 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
KULTUR UND GENUSS<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
35
Ausflugstipp:<br />
Wan<strong>der</strong>paradies Rax<br />
Beim Abstieg über den Göbl-Kühn-Steig zeigt sich die Preinerwand in ihrer vollen Pracht. Dieser Steig ist leicht begehbar und nicht <strong>aus</strong>gesetzt.<br />
Die Rax gehört zwar nicht mehr<br />
unmittelbar zur <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>,<br />
zählt aber durch ihren hochalpinen<br />
Charakter zu den am<br />
häufigsten besuchten Wan<strong>der</strong>gebieten<br />
ihrer Bewohner. Durch<br />
die Nähe zur <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> und<br />
zum Wechselland bietet sich das<br />
weitläufige Raxgebiet gerade im<br />
Herbst perfekt zum Wan<strong>der</strong>n für<br />
alle Nive<strong>aus</strong> an.<br />
Die heute vorgestellte Route<br />
ist nur eine von zahlreichen<br />
Variationsmöglichkeiten. Sie<br />
verlangt allerdings schon ein<br />
wenig Kondition und Ausdauer,<br />
dafür wird man mit herrlichen<br />
Ausblicken und Naturschönheiten<br />
belohnt. Man braucht allerdings<br />
zwei Fahrzeuge: Eines<br />
stellt man am Preiner Gschaidt<br />
ab, das zweite parkt dann beim<br />
Knappenhof.<br />
Anstrengen<strong>der</strong> Aufstieg<br />
Kurz nach Edlach zweigt man<br />
rechts in den Ortsteil Großau ab<br />
und fährt mit dem Auto bis zum<br />
Parkplatz vor dem Knappenhof.<br />
Von hier wan<strong>der</strong>t man zuerst ge-<br />
Der Aufstieg über den Thörlweg, <strong>aus</strong>gehend<br />
vom Knappenhof in Edlach,<br />
führt zuerst durch den Wald, bis man<br />
durch ein natürliches Felsentor das<br />
Raxplateau samt Ottoh<strong>aus</strong> erreicht<br />
Göbl-Kühnsteig<br />
Waxriegelh<strong>aus</strong><br />
Wassersteig<br />
1178<br />
Seehütte<br />
Blechmauern<br />
956<br />
Preiner Gscheid<br />
mütlich, dann aber immer steiler<br />
werdend über den Thörlweg bis<br />
über die Baumgrenze zu einem<br />
natürlichen Felsentor. Ist dieses<br />
einmal in Sicht, hat man den<br />
Aufstieg schon fast geschafft.<br />
Dahinter liegt das Raxplateau<br />
mit dem Ottoh<strong>aus</strong>, wo man sich<br />
nach dem anstrengenden, zweieinhalbstündigen<br />
Aufstieg <strong>aus</strong>rasten<br />
und stärken kann. Hier<br />
hat man bereits 861 Höhenmeter<br />
hinter sich gebracht. Schon<br />
Die neue Seehütte ist eine gemütliche<br />
kleine Hütte auf halbem Weg<br />
hinunter ins Tal auf das Preiner Geschaid<br />
/ Fotos (4): Egerer<br />
Ottoh<strong>aus</strong> 1644<br />
Jakobskogel<br />
Deinzerkreuz<br />
1272<br />
1717<br />
Weißkogel Hohe Kanzel Lamplbründl<br />
1765<br />
1054<br />
Hirschenbründl<br />
1783<br />
Knappenberg<br />
771<br />
L 135<br />
auf diesem Weg genießt man<br />
herrliche Ausblicke in hochalpines<br />
Gelände.<br />
Danach folgt man dem markierten<br />
Weg zur Seehütte. Hier<br />
gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
entwe<strong>der</strong> den kürzeren, flacheren<br />
Weg o<strong>der</strong> den schöneren,<br />
längeren, aber dafür<br />
<strong>aus</strong>sichtsreicheren Kammweg.<br />
Hier passiert man mehrere Gipfel<br />
oberhalb <strong>der</strong> Preiner Wand.<br />
Dabei ist <strong>der</strong> Preinerwandgipfel<br />
Der Preinerwandgipfel mit 1.783 Meter<br />
ist die am häufigsten bestiegene<br />
Erhebung des Raxplate<strong>aus</strong> und setzt<br />
keine Klettererfahrung vor<strong>aus</strong><br />
Grafik: © Scherz-Kogelbauer GmbH, 2860 Kirchschlag<br />
mit 1.783 Höhenmeter <strong>der</strong> am<br />
meisten bestiegene Gipfel <strong>der</strong><br />
Rax. Eineinhalb Stunden wan<strong>der</strong>t<br />
man bergauf und bergab<br />
bis zur Seehütte, die geschützt<br />
in einer kleinen Mulde liegt und<br />
noch richtigen Hüttencharakter<br />
bietet. Nach einer kleinen Rast<br />
samt Stärkung geht es schließlich<br />
auf dem Göbl-Kühn-Steig<br />
zwischen Latschen hinunter bis<br />
zum Waxriegelh<strong>aus</strong>. Hierfür benötigt<br />
man weitere eineinhalb<br />
Stunden.<br />
Der letzte Abschnitt <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung<br />
führt in einer guten halben<br />
Stunde über die Helenenquelle<br />
hinunter bis zum Preiner<br />
Gschaidt, wo man entwe<strong>der</strong><br />
zum Abschluss noch in die<br />
Edelweißhütte einkehren kann<br />
o<strong>der</strong> die Heimreise antritt.<br />
Karin Egerer<br />
Alles auf einen Blick<br />
• Aufstieg auf das Raxplateau:<br />
Knappenhof Edlach über den<br />
Thörlweg bis zum Otto-Schutzh<strong>aus</strong>,<br />
861 Höhenmeter, Gehzeit<br />
ca. zweieinhalb Stunden, 4,4<br />
Kilometer<br />
• Ottoh<strong>aus</strong>–Seehütte über Jakobskogel<br />
(1.736 Meter), die hohe<br />
Kanzel (1.699 Meter) und den<br />
Preinerwandgipfel (1.783 Meter),<br />
Gehzeit ca. eineinhalb Stunden,<br />
150 Höhenmeter, 3,7 Kilometer<br />
• Seehütte–Waxriegelh<strong>aus</strong> (1.361<br />
Meter) auf dem Göbl-Kühn-Steig,<br />
eine Stunde Gehzeit, ca. 2,5<br />
Kilometer<br />
• Waxriegelh<strong>aus</strong>–Preiner Gschaidt<br />
über die Helenenquelle, Gehzeit<br />
eine gute halbe Stunde, 1,54<br />
Kilometer<br />
• Gesamtlänge rund 12 Kilometer,<br />
reine Gehzeit fünfeinhalb bis<br />
sechs Stunden<br />
• Auf <strong>der</strong> ganzen Strecke ist ein<br />
Wan<strong>der</strong>steig vorhanden, keine<br />
Kletterpassagen. Trittsicherheit<br />
und ein bisschen Kondition sind<br />
erfor<strong>der</strong>lich, Wan<strong>der</strong>schuhe und<br />
gute Wan<strong>der</strong>bekleidung unabdingbar.<br />
36 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
BEWEGTE WELT<br />
Sport und Fitness durch gemeinsames Tanzen<br />
Zweimal wöchentlich wird im Pfarrheim in Scheiblingkirchen gemeinsam getanzt / Foto: Rehberger<br />
Seit dem heurigen Frühjahr<br />
gibt es für Tanzbegeisterte und<br />
jene, die es noch werden wollen,<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde Scheiblingkirchen<br />
einen neuen Treffpunkt:<br />
Unter dem Motto „Tanzen ab<br />
<strong>der</strong> Lebensmitte“ organisiert<br />
Magdalena Rudolf jeweils am<br />
Dienstag und Mittwoch Tanzkurse,<br />
um gemeinsam Spaß an<br />
<strong>der</strong> Bewegung und an <strong>der</strong> Geselligkeit<br />
zu haben.<br />
Rudolf selbst hat immer gerne<br />
getanzt, schon mit drei Jahren<br />
hat sie begonnen, tanzte in einer<br />
Volkstanzgruppe, und seit sieben<br />
Jahren ist sie bei den Harmonies<br />
Line Dancers in Wartmannstetten<br />
aktiv. Hier lernte<br />
sie Margit Wurmitzer kennen,<br />
die „Tanzen ab <strong>der</strong> Lebensmitte“<br />
bereits in Ternitz und Bad<br />
Erlach anbietet. Das Programm<br />
wurde vom Bundesverband Seniorentanzen<br />
ins Leben gerufen,<br />
mit dem Ziel, die ältere Generation<br />
zu Bewegung mit Spaßfaktor,<br />
aber auch zum geselligen<br />
Beisammensein zu bringen.<br />
Magdalena Rudolf, die seit<br />
letztem Jahr in Pension ist,<br />
entschloss sich, die eineinhalb<br />
Jahre dauernde Ausbildung zu<br />
absolvieren, und begann heuer,<br />
eigene Kurse anzubieten. Neben<br />
den Terminen am Dienstag<br />
(9 bis 10.30 Uhr) und Mittwoch<br />
(17 bis 18.30 Uhr) im Pfarrheim<br />
in Scheiblingkirchen gibt es einen<br />
weiteren Kurs in Neunkirchen<br />
und ab 21. <strong>Oktober</strong> auch<br />
in Grafenbach. Getanzt wird<br />
alles: klassische Tänze, Line<br />
Dance, Kreistanz und auch Tänze<br />
im Sitzen. Für Rudolf ist es<br />
wichtig, den Senioren die Liebe<br />
zum Tanzen zu vermitteln. „Es<br />
ist nicht nur gut für den Körper,<br />
son<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>t auch die Koordination<br />
und Konzentration. Es<br />
ist nachgewiesen, dass Tanzen<br />
eine sehr gute Vorbeugung gegen<br />
Demenz ist.“ Vorkenntnisse<br />
sind keine nötig. Je<strong>der</strong> kann<br />
mitmachen, auch wenn es die<br />
ersten Tanzversuche sind.<br />
Alle Infos und Termine:<br />
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Cornelia Rehberger<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
37
BEWEGTE WELT<br />
Bike-Nachwuchs in St. Corona<br />
Die „Wexl Trails“ in St. Corona<br />
waren Anfang September wie<strong>der</strong><br />
Schauplatz eines spektakulären<br />
Bewerbs: Beim 2. Mountainbike-Nachwuchsenduro-Rennen<br />
jagten 140 Starter <strong>aus</strong> ganz Österreich<br />
nach den besten Plätzen.<br />
Die Sportunion Hinterbrühl<br />
und die Wexl Trails begrüßten<br />
den österreichweiten Mountainbike-Nachwuchs<br />
Anfang<br />
September in St. Corona am<br />
Wechsel. Dieses Jahr erhielt<br />
<strong>der</strong> Wettbewerb <strong>der</strong> jüngsten<br />
Offroad-Radfahrer noch mehr<br />
Gewichtung, denn <strong>der</strong> österreichische<br />
Radsportverband<br />
entschied sich für eine Einglie<strong>der</strong>ung<br />
in den Austrias Youngsters<br />
Cup. Bei dem Rennen<br />
wurden Bergauf- sowie Bergabdistanzen<br />
zurückgelegt und die<br />
Zeiten summiert. „Trotz widriger<br />
Bedingungen bei Nebel, Regen<br />
und schwerem Boden sind alle<br />
Teilnehmer gesund im Ziel angelangt“,<br />
so Hans Orsolits vom<br />
ÖRV in <strong>der</strong> Funktion als Rennleiter.<br />
Schwere Regenschauer<br />
erschwerten den Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen die Teilnahme,<br />
Landjugend im Einsatz<br />
Alljährlich veranstaltet die<br />
Landjugend Österreich einen<br />
Projektmarathon unter dem<br />
Motto „Tatort Jugend“. Auch<br />
heuer war die Landjugend Edlitz<br />
wie<strong>der</strong> dabei, die sich einer<br />
beson<strong>der</strong>s engagierten Aufgabe<br />
stellte: In Hochegg (Gemeinde<br />
Grimmenstein) machten sie sich<br />
daran, in nur 42 Stunden den<br />
Ortsplatz zu sanieren und neu<br />
zu gestalten. Dazu gehörte etwa<br />
das Entfernen von Moos am<br />
gesamten Platz, das Einsetzen<br />
neuer Pflanzen und die Errichtung<br />
einer Blumenkiste.<br />
Als Zusatzaufgabe sollten<br />
Nützlingshotels errichtet werden,<br />
da die Landjugend Nie<strong>der</strong>österreich<br />
sich das Ziel gesetzt<br />
hat, bis <strong>Oktober</strong> 300 Nützlingshotels<br />
aufzustellen. 15 Helfer<br />
waren an <strong>der</strong> Aktion beteiligt.<br />
Das erfolgreich abgeschlossene<br />
Projekt wurde schließlich<br />
im Anschluss an die Messe präsentiert.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Foto: Wexl Trails<br />
schreckte die jungen Sportler<br />
aber keinesfalls ab.<br />
Frauenpower<br />
Lisa Ribarich von <strong>der</strong> Sportunion<br />
Hinterbrühl und Ines<br />
Buchgeher von den „Wexl Trails“<br />
organisierten unter dem Motto<br />
„alles für die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
im Mountainbike-Sport“<br />
das Event mit voller Frauenpower.<br />
Der jüngste Teilnehmer<br />
war gerade einmal drei Jahre<br />
alt und belegte in <strong>der</strong> Klasse<br />
U5 den 3. Platz. Spannend<br />
wurde es in den Klassen <strong>der</strong><br />
Austrias-Youngsters-Cup-Wertung<br />
von U13 bis U15. Bei den<br />
U13 holten sich Pauline Weigelt<br />
<strong>aus</strong> Deutschland und Valentin<br />
Hofer <strong>aus</strong> Oberösterreich den<br />
Sieg. Helene Reinbacher, österreichische<br />
Vizemeisterin im<br />
Crosscountry und amtierende<br />
österreichische Meisterin in<br />
Cyclocross, schaffte es in <strong>der</strong><br />
Klasse U15 auf den ersten Platz.<br />
Die Planungen für das nächste<br />
Jugend-Rennen auf den<br />
„Wexl Trails“ sind bereits voll<br />
angelaufen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Seit 25 Jahren jung<br />
Die Freiwillige Feuerwehr<br />
Brunn an <strong>der</strong> Pitten feierte bei<br />
ihrem letzten Heurigen die Feuerwehrjugend,<br />
genauer gesagt<br />
<strong>der</strong>en 25-jähriges Bestehen.<br />
Damals galt die Wehr als Vorreiter<br />
im Abschnitt in Sachen<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung. Kommandant<br />
Wolfgang Jeitler, <strong>der</strong><br />
die FF Brunn auch damals<br />
führte, zeigte sich stolz und ehrte<br />
die damals ersten Mitglie<strong>der</strong><br />
mit einem kleinen Geschenk.<br />
Zudem stand auch <strong>der</strong> aktuelle<br />
Nachwuchs im Fokus. So<br />
gab es neben Neuaufnahmen<br />
auch einen Übertritt: Lisa-Marie<br />
Schneeweis wechselte von <strong>der</strong><br />
Jugend in den aktiven Dienst.<br />
Am Bild: Der stolze Kommandant<br />
Wolfgang Jeitler mit Lothar<br />
Kottnig, Martin Eberwein,<br />
Alexan<strong>der</strong> Bognar, Michael Hirschegger,<br />
Lisa-Marie Harbar,<br />
Lisa-Marie Schneeweis und<br />
Bernhard Horvath.<br />
Victoria Schmidt<br />
Die Jugendlichen sanierten den Ortsplatz in Hochegg / Foto: LJ Edlitz<br />
Die Feuerwehrjugend Brunn feierte 25. Jubiläum / Foto: Schmidt<br />
38 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
BEWEGTE WELT<br />
Fotos (2): Hahn<br />
Frauenpower auf dem Rugby-Feld<br />
Wenn Tanja Hahn <strong>aus</strong> Lanzenkirchen<br />
erzählt, dass nicht so brutal ist, wie es <strong>aus</strong>-<br />
spielen, den wir alle so lieben. nehmen und hatten viel Spaß“,<br />
schnell, dass es eigentlich gar gemeinsam diesen Sport zu und Pokale mit nach H<strong>aus</strong>e<br />
sie Rugby spielt, können es die<br />
meisten Leute gar nicht glauben,<br />
stellt man sich Rugby-Sportler<br />
doch an<strong>der</strong>s vor als klein und<br />
zierlich. Denn viele haben ein<br />
sehr maskulines und „brutales“<br />
Bild von diesem Sport.<br />
sieht.“ Natürlich gilt es auch bei<br />
dieser Sportart, gewisse Regeln<br />
zu befolgen und die Balltechniken<br />
zu erlernen. Fairness und<br />
Respekt stehen laut <strong>der</strong> jungen<br />
Sportlerin bei diesem Spiel im<br />
Vor<strong>der</strong>grund. Seit dem Herbst<br />
Das macht großen Spaß.“ freut sich Tanja Hahn. Auch „ihre“<br />
Schule nahm daran teil. Ab<br />
<strong>Oktober</strong> bietet <strong>der</strong> „Wombats<br />
Rugby Club“ auch ein Kin<strong>der</strong>und<br />
Jugendtraining an.<br />
2015 ist sie Mitglied im Verein.<br />
„Zwei meiner Freundinnen<br />
spielten schon ein paar Monate<br />
bei dem ‚Wombats Rugby Club‘<br />
in Wiener Neustadt“, erinnert<br />
sich die Lehrerin, die an einer<br />
Neuen Mittelschule unterrichtet,<br />
an die Anfänge. „Sie fragten<br />
mich, ob ich nicht auch einmal<br />
vorbeikommen und mittrainieren<br />
wolle. Das habe ich getan,<br />
und seitdem bin ich dabei.“<br />
Rugby kann<br />
je<strong>der</strong> erlernen<br />
„Ich denke, die einzige<br />
Schwierigkeit bei diesem Sport<br />
ist die, sich zu überwinden und<br />
es tatsächlich <strong>aus</strong>zuprobieren“,<br />
ist sich Tanja Hahn sicher. „Nach<br />
dem ersten Training merkt man<br />
Turniere machen<br />
beson<strong>der</strong>en Spaß<br />
Die Turniertage liebt die zierliche<br />
Rugby-Spielerin beson<strong>der</strong>s,<br />
da man an diesem Tag<br />
gleich mehrere Spiele zu absolvieren<br />
hat. „Man lernt dabei einfach<br />
am meisten, sieht, was sein<br />
Team alles gelernt und erreicht<br />
hat – und was man alles schaffen<br />
kann“, schwärmt Hahn.<br />
„Rugby ist ein totaler Teamsport<br />
– man kann nicht allein gewinnen,<br />
braucht immer sein Team<br />
im Rücken und verlässt sich darauf,<br />
dass jemand da ist, wenn<br />
man wen braucht. Es kommen<br />
extrem unterschiedliche Persönlichkeiten<br />
zusammen, um<br />
Schnupperstunden<br />
Heuer probierte die Lehrerin<br />
an ihrer Schule das erste<br />
Mal <strong>aus</strong>, Rugby als Freifach in<br />
den Unterricht einzuführen. „Es<br />
gestaltet sich allerdings noch<br />
schwierig, da das Equipment<br />
nicht vorhanden ist“, bedauert<br />
Hahn. „Außerdem ist es generell<br />
schwer, Schüler zu motivieren,<br />
am Nachmittag dazubleiben,<br />
um Sport zu machen.“<br />
Doch das erste Interesse war<br />
vorhanden. So probierte sie es<br />
mit kleinen Gruppen von Schülern<br />
im Alter zwischen zehn<br />
und zwölf Jahren <strong>aus</strong> und hatte<br />
Erfolg. „Die Schüler hatten<br />
wirklich Spaß dabei, diese eher<br />
unbekannte Sportart kennenzulernen“,<br />
sieht sich die Lehrerin in<br />
ihrer „Nachwuchsarbeit“ bestätigt.<br />
Am Ende des Schuljahres<br />
fand <strong>der</strong> erste Schulrugby-Cup<br />
statt, den <strong>der</strong> Verein organisierte.<br />
„Die Schüler konnten Preise<br />
Sport als Ausgleich<br />
Tanja Hahn sieht in Rugby einen<br />
Sport, bei dem sie sich total<br />
<strong>aus</strong>powern kann. Das Schöne<br />
an Rugby sieht die Lehrerin darin,<br />
dass man keine beson<strong>der</strong>en<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen braucht.<br />
„Egal, welche Größe, Form o<strong>der</strong><br />
welcher Körperbau, je<strong>der</strong> kann<br />
spielen. Egal, ob man langsam<br />
o<strong>der</strong> schnell ist, je<strong>der</strong> findet<br />
seinen Platz. Ich würde sogar<br />
sagen, je unterschiedlicher die<br />
Spieler, umso besser. Denn an<br />
je<strong>der</strong> Position braucht man an<strong>der</strong>e<br />
Stärken.“<br />
Mittlerweile spielt sie auch<br />
in <strong>der</strong> „Women Seven Series“,<br />
<strong>der</strong> Rugby-Bundesliga in Österreich.<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
39
BEWEGTE WELT<br />
12.700 Kilometer Naturerlebnis<br />
Links: Eines <strong>der</strong> Highlights in Norwegen: Das Wan<strong>der</strong>n auf den Lofoten mit fantastischen Ausblicken. Rechts: Das Nordkap ist erreicht, die Temperaturen<br />
sind mit 3 Grad Celsius plus zwar etwas bescheiden, aber wenigstens kein Nebel. / Fotos (4): Egerer<br />
Ein Motorrad, sechs Wochen,<br />
zehn Län<strong>der</strong>, t<strong>aus</strong>end Fotos und<br />
viele neue Freundschaften: Das<br />
war – kurz zusammengefasst –<br />
die Reise von Albin und Karin<br />
Egerer <strong>aus</strong> Kirchberg am Wechsel<br />
ans Nordkap. Ein unvergessliches<br />
Erlebnis.<br />
Normalerweise stellt unsere<br />
Redakteurin Karin Egerer<br />
an dieser Stelle Menschen und<br />
ihre beson<strong>der</strong>en Abenteuer vor.<br />
Heute ist einmal sie selbst an<br />
<strong>der</strong> Reihe. Denn gemeinsam<br />
mit ihrem Mann hat sie eine beeindruckende<br />
Reise hinter sich.<br />
Zum 60. Geburtstag von Albin<br />
Egerer ging es von Kirchberg<br />
<strong>aus</strong> los in den hohen Norden.<br />
Über Österreich, Deutschland<br />
und Dänemark ging es weiter<br />
nach Norwegen, immer an <strong>der</strong><br />
Küste entlang, bis an den nördlichsten<br />
Punkt, das Nordkap.<br />
„Wir haben pro Tag immer nur<br />
relativ kurze Strecken mit dem<br />
Motorrad zurückgelegt und uns<br />
viel angeschaut. Wenn man Naturliebhaber<br />
ist, dann ist man in<br />
Norwegen genau richtig. Man<br />
ist eigentlich immer von Wasser<br />
umgeben, entlang von Seen,<br />
Fjorden o<strong>der</strong> Wasserfällen“, so<br />
Egerer. Einziges Minus für die<br />
beiden Motorrad-Reisenden:<br />
„Es fehlt die Gastlichkeit. Es<br />
gibt kaum Wirtshäuser wie bei<br />
uns und wenn, dann werden<br />
diese nicht von Einheimischen<br />
betrieben. Wenn wir allerdings<br />
die Gelegenheit hatten, die regionale<br />
Küche zu probieren, dann<br />
war es sehr gut.“<br />
Links: Auf den Hochebenen in Norwegen lag noch Schnee, die Seen waren<br />
teilweise zugefroren. Bild rechts: Im Tal hatte es dann rund 20 Grad Celsius:<br />
hier vor einer <strong>der</strong> zahlreichen gemütlichen Campinghütten.<br />
Gelsen und Schnee<br />
Mit dem Wetter hatten die<br />
Abenteurer im Großen und<br />
Ganzen Glück. Vom Schneeregen<br />
am Polarkreis und <strong>der</strong><br />
Gelsenplage in Finnland einmal<br />
abgesehen. Mit <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Ausrüstung alles kein<br />
Problem. Wie packt man aber<br />
für zwei Personen für sechs<br />
Wochen auf einem Motorrad?<br />
„Als Motorradfahrer wird man<br />
minimalistisch. Und es gab zwischendurch<br />
immer die Möglichkeit,<br />
die Wäsche zu waschen“,<br />
so Egerer.<br />
Geplant wurde die Reise von<br />
Karin Egerer selbst. Dank Karten,<br />
Reiseführern und einem<br />
Guzzi-Freund <strong>aus</strong> Norwegen.<br />
Die beiden Egerers sind nämlich<br />
im Moto-Guzzi-Verein von<br />
Kirchberg sehr aktiv, <strong>der</strong> alljährlich<br />
auch ein Treffen veranstaltet,<br />
zu dem Fans des Motorrad-Klassikers<br />
<strong>aus</strong> aller <strong>Welt</strong><br />
anreisen. Durch diese Bekanntschaft<br />
konnten sie sich auch im<br />
Vorfeld schon <strong>aus</strong>machen, wo<br />
die Reifen gewechselt werden<br />
können – bei einer Strecke von<br />
12.700 Kilometern ein Muss. In<br />
Kalvåg (Norwegen) haben sie<br />
selbst ein Guzzi-Treffen besucht<br />
und dabei viele nette Bekanntschaften<br />
gemacht.<br />
Highlights und Hoppalas<br />
Zu den beson<strong>der</strong>en Eindrücken<br />
dieser Reise zählte für die<br />
Egerers die landschaftliche<br />
Schönheit. Beson<strong>der</strong>s die<br />
Lofoten in Norwegen blieben<br />
in Erinnerung, hier sahen sie<br />
zum ersten Mal Schneehasen<br />
und ein Rentier in<br />
freier Wildbahn. Trotz<br />
Kristiansud<br />
akribischer Planung<br />
Geirangerfjord<br />
muss man auf<br />
Kalvag<br />
einer solchen<br />
Reise auch auf<br />
Bergen<br />
das eine o<strong>der</strong><br />
Norwegen<br />
an<strong>der</strong>e Hoppala<br />
vorbereitet<br />
Hirshals Kristiansand<br />
sein. Die größte<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
war anfangs,<br />
Dänemark<br />
all das Gepäck wie<strong>der</strong><br />
zu verstauen.<br />
In<br />
hatten<br />
sie sich<br />
etwas<br />
mit dem<br />
Maßstab<br />
Dänemark<br />
auf <strong>der</strong><br />
Karte vertan<br />
und<br />
Deutschland<br />
Lofoten<br />
Berlin<br />
mussten die Route umplanen.<br />
Nach dem Besuch am Nordkap<br />
ging es dann über Finnland,<br />
Estland, Lettland und Litauen<br />
nach Polen (wo das Uralt-Navi<br />
vom Motorrad gestohlen wurde)<br />
weiter nach Tschechien und<br />
wie<strong>der</strong> zurück nach H<strong>aus</strong>e. Genug<br />
haben sie nach dieser langen<br />
Reise vom Motorradfahren<br />
aber noch lange nicht. Ihr Ziel:<br />
ganz Europa mit dem Motorrad<br />
zu bereisen.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Mo I Rana<br />
Schweden<br />
Gedser<br />
Andenes<br />
Bodö<br />
Rügen-Rostock<br />
Dresden<br />
Prag<br />
Tschechien<br />
Österreich<br />
Tromsö<br />
Senja<br />
Kirchberg am Wechsel<br />
Kurische Nehrung<br />
Marienburg<br />
Olmütz<br />
Alta<br />
Nordkapp<br />
Inari<br />
Oulu<br />
Finnland<br />
Tallin<br />
Insel Saaremaa<br />
Polen<br />
Ruka<br />
Helsinki<br />
Porvoo<br />
Estland<br />
Lettland<br />
Litauen<br />
Savolinna<br />
Kaunas<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
41
BEWEGTE WELT<br />
40 „Perlen <strong>der</strong> Weisheit“ in Buchform<br />
Unter dem Titel „Meine 40 Perlen<br />
<strong>der</strong> Weisheit“ hat Andrea Baumgartner<br />
<strong>aus</strong> Weingart (Gemeinde<br />
Bromberg) ihr neuestes Werk<br />
veröffentlicht, mit dem sie etwas<br />
an<strong>der</strong>e Pfade beschreitet.<br />
Andrea Baumgartner ist nicht<br />
nur Shiatsu-Praktikerin,<br />
son<strong>der</strong>n sie betreibt auch eine<br />
Shiatsu-Schule in Neunkirchen,<br />
wo sie ihr Wissen weitergibt. Um<br />
die Kursinhalte in Buchform zu<br />
bringen, gründete sie im letzten<br />
Jahr den ABC-Shiatsu-Verlag<br />
und veröffentlichte die ersten<br />
Bände ihrer Lehrbücher. Mittlerweile<br />
läuft die Schule gut, das<br />
Interesse an <strong>der</strong> Ausbildung ist<br />
groß (<strong>der</strong> nächste Basiskurs ist<br />
im Jänner 2020, die Ausbildung<br />
startet dann im Februar), sodass<br />
Baumgartner Zeit für eine<br />
neue Idee hatte. „Ich erzähle<br />
meinen Schülern immer kleine<br />
Geschichten, damit sie die Lehrinhalte<br />
besser behalten können.<br />
Diese Anekdoten habe ich nun<br />
in ‚Meine 40 Perlen <strong>der</strong> Weisheit‘<br />
gesammelt“, so Baumgartner.<br />
Es geht darum, anhand kleiner<br />
Episoden und Geschichten<br />
42 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
Andrea Baumgartner in ihrem h<strong>aus</strong>eigenen „Mini-Zengarten“ in Weingart,<br />
<strong>der</strong> sie schon so manches Mal inspiriert hat / Foto: Rehberger<br />
über das Leben nachzudenken.<br />
Einen kleinen Schritt <strong>aus</strong> dem<br />
Alltag <strong>aus</strong>zusteigen und Selbstreflexion<br />
zu betreiben. Dafür<br />
soll das Buch Denkanstöße bieten.<br />
Mit dem Rad auf Elbe-Entdeckungstour<br />
Fotos (4): Struger<br />
Natur und Gedichte<br />
Das Buch glie<strong>der</strong>t sich in vier<br />
Abschnitte o<strong>der</strong> jeweils zehn<br />
„Perlen“. „Bei den ersten zehn<br />
Perlen geht es um die Natur,<br />
etwa um die Frage: Warum ist<br />
das Tote Meer tot? Zehn Perlen<br />
kommen <strong>aus</strong> dem Tierreich,<br />
zehn <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft,<br />
und die letzten zehn Perlen<br />
sind Gedichte <strong>aus</strong> meiner Fe<strong>der</strong>,<br />
in denen ich mich gesellschaftskritisch<br />
mit den Dingen<br />
des Alltags befasse – etwa mit<br />
unseren Smartphone- o<strong>der</strong> Social-Media-Gewohnheiten“,<br />
so<br />
Baumgartner.<br />
Die Geschichten stammen<br />
zum Teil von ihr selbst, zum Teil<br />
sind sie <strong>aus</strong> unterschiedlichsten<br />
Quellen nacherzählt. Neben <strong>der</strong><br />
Anregung, sich selbst zu hinterfragen,<br />
gibt es für jede Geschichte<br />
am Ende auch Tipps,<br />
wie man eine bestimmte Situation<br />
meistern kann.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Lesung <strong>aus</strong> ihrem Buch<br />
15. <strong>Oktober</strong>, Stadtbibliothek<br />
Neunkirchen, im Rahmen von<br />
„Österreich liest“, weitere Termine:<br />
www.abc-shiatsu.at<br />
Die „Buckel-Biker-Boys“, eine<br />
radbegeisterte Herrenrunde <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>, machten<br />
auch heuer wie<strong>der</strong> eine große<br />
Tour. Nach Budapest–Belgrad<br />
im letzten Jahr ging es heuer<br />
nach Deutschland. Zwischen<br />
Bad Schandau und Magdeburg<br />
radelten die Herren nahe<br />
<strong>der</strong> tschechischen Grenze die<br />
Elbe entlang – historische Sehenswürdigkeiten<br />
inklusive.<br />
Mit dabei waren Tour-Organisator<br />
Hermann Bernsteiner <strong>aus</strong><br />
Grimmenstein, Markus Riegler,<br />
Karl Korntheuer, Rudolf Fleck,<br />
Johann Hagenhofer, Sepp Wilscher<br />
und Kurt Drobetz. Außerdem<br />
wie<strong>der</strong> vier Rad-Freunde<br />
<strong>aus</strong> Oberösterreich und <strong>der</strong><br />
„Guide“ Robert Struger.<br />
Durchschnittlich wurden 61<br />
Kilometer pro Tag mit dem Fahrrad<br />
zurückgelegt. Die An- und<br />
Abreise erfolgte per Bahn. Besichtigt<br />
wurden unter an<strong>der</strong>em<br />
das Elbsandsteingebirge, die<br />
Albrechtsburg in Meißen o<strong>der</strong><br />
die Lutherstadt Wittenberg.<br />
Alle Teilnehmer waren von <strong>der</strong><br />
Tour begeistert, und so wird bereits<br />
für 2020 geplant.<br />
Cornelia Rehberger
BEWEGTE WELT<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
43
BEWEGTE WELT<br />
In vielen von uns steckt die Leidenschaft zum Sammeln. Wir<br />
stellen in unserer neuen Serie jene Menschen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region<br />
vor, die sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre einen ganz beson<strong>der</strong>en Schatz<br />
zusammengetragen haben.<br />
Fotos (5): Hruby<br />
Maria Swobodas Nachttöpfe<br />
Lange Jahre betrieb Maria<br />
Swoboda einen be-<br />
ihr angetan!<br />
oft Flohmärkte besucht, heute geht immer“.<br />
zu bringen: Nachttöpfe haben es Früher hat die Lanzenkirchnerin bemerkbar, aber ein „bisserl was<br />
kannten Friseursalon in Die Sammelleidenschaft hat vor kann sie das nicht mehr so recht. Trotz Platzmangel hat Frau Swoboda<br />
Lanzenkirchen. Der Friseursalon<br />
war eine Lanzenkirchner<br />
Institution und natürlich auch ein<br />
Ort <strong>der</strong> Kommunikation.<br />
Mit <strong>der</strong> Pensionierung von Maria<br />
Swoboda wurde auch das<br />
Friseurgeschäft in zusätzlichen<br />
Wohnraum umgebaut. Und dieser<br />
Umbau kam Frau Swoboda<br />
gerade recht: Denn wie ihr Mann<br />
Herbert Swoboda ist auch Maria<br />
Swoboda eine begnadete<br />
Sammlerin. Um es auf den Punkt<br />
ungefähr 50 Jahren begonnen.<br />
Mittlerweile findet man die unterschiedlichsten<br />
Nachttöpfe im<br />
H<strong>aus</strong>e Swoboda. Wie so oft bleibt<br />
es dann natürlich nicht nur beim<br />
Sammeln von Nachttöpfen –<br />
mittlerweile haben sich Häferln,<br />
Suppenschüsseln, Teller, überhaupt<br />
Geschirr zur Sammlung<br />
dazugesellt. Da kann Maria Swoboda<br />
halt gar nicht wi<strong>der</strong>stehen.<br />
In H<strong>aus</strong>e Swoboda findet man<br />
mittlerweile an die 100 Häferln.<br />
Dennoch wächst ihre Sammlung<br />
und hat sich erweitert – man findet<br />
auch Kaffeemaschinen, H<strong>aus</strong>und<br />
Tischwäsche, Deckerln, aber<br />
auch Möbelstücke wie Sessel<br />
in Maria Swobodas Sammlung.<br />
Fündig wird sie dabei bei H<strong>aus</strong>haltsauflösungen<br />
und Sperrmüllsammlungen.<br />
So manches wird<br />
ihr auch einfach angeboten, weil<br />
es einfach zu schade zum Wegwerfen<br />
ist. Allerdings macht sich<br />
im H<strong>aus</strong>e Swoboda Platzmangel<br />
eine große Freude an ihrer<br />
Sammlung, für schönes Geschirr<br />
hat sie auch heute noch eine<br />
große Leidenschaft und eben<br />
den gewissen Blick.<br />
Mittlerweile könnten die Swobodas<br />
ganze Filme mit ihren Sammelstücken<br />
<strong>aus</strong>statten, aber<br />
wer weiß: Vielleicht entwickelt<br />
sich da noch ein beson<strong>der</strong>er<br />
Geschäftszweig!<br />
Irene Hruby<br />
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im praktischen Betrieb:<br />
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Hackschnitzelkessel<br />
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DER FASSADE<br />
44 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
BEWEGTE WELT<br />
Nähhandwerk mit Freude<br />
Seit 24 Jahren trifft sich die<br />
Neunkirchner Patchwork- und<br />
Quiltrunde regelmäßig, um sich<br />
<strong>der</strong> gleichnamigen Nähkunst<br />
zu widmen. Heute zählt die<br />
Runde 17 Damen, die sich regelmäßig<br />
im Sporth<strong>aus</strong> treffen.<br />
Zuletzt waren alle Augen auf<br />
die im November stattfindende<br />
Ausstellung gerichtet, bei <strong>der</strong><br />
die Damen ihre Werke zeigen.<br />
Die Vernissage wird am 15.<br />
November um 18 Uhr gefeiert,<br />
die Patchwork- und Quiltstücke<br />
sind dann bis 24. November in<br />
<strong>der</strong> Galerie am Stiergraben in<br />
<strong>der</strong> Stadtbücherei Neunkirchen<br />
zu sehen. Ausgestellt werden<br />
dabei Decken, Wandbehänge,<br />
Tischläufer, Taschen und auch<br />
Minidecken, auf denen die verschiedensten<br />
Techniken gezeigt<br />
werden. Zudem gibt es eine Verlosung:<br />
„Zu gewinnen gibt es<br />
einen genähten Verlosungsquilt<br />
und einen Quilt in Häkelpatchwork.<br />
Der Erlös wird einem karitativen<br />
Zweck zugeführt“, erzählt<br />
Gerti Gmeiner.<br />
Victoria Schmidt<br />
Vernissage am 15. Nov., 18 Uhr<br />
Ausstellung von 15.–24. November<br />
Ort: Galerie am Stiergraben<br />
2620 Neunkirchen<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. u. Fr. 8.30–12.30 und 15–19 Uhr,<br />
Mi. 15–19 Uhr, Do. 8.30–12.30 Uhr<br />
sowie Sa. und So. 9–17 Uhr<br />
Hattrick für Golferin bei den<br />
Triad-Clubmeisterschaften<br />
Veronika Machreich vom Triad überreicht den Pokal<br />
an Katrin Scherz-Kogelbauer / Foto: Scherz<br />
Fini Meruna, Michaela Gansterer, Eva Haas, Gabi Thometich, Maria Peklak,<br />
Traude Hödl, Christina Macheiner, Shari Jandl und Gerti Gmeiner zeigen einige<br />
<strong>der</strong> Stücke, die bei <strong>der</strong> Ausstellung zu sehen sein werden / Foto: Schmidt<br />
Die Driving-Range und <strong>der</strong> Indoor-Golfsimulator<br />
vom Restaurant<br />
Triad in Krumbach erfreuen<br />
sich bei Golfsportlern großer<br />
Beliebtheit. So ist die Idee entstanden,<br />
eine eigene Clubmeisterschaft<br />
<strong>aus</strong>zutragen. Auch<br />
ohne Golfplatz. Dafür weichen<br />
die Gastronomen und ihre Golfspieler<br />
auf an<strong>der</strong>e regionale<br />
Golfplätze <strong>aus</strong>. Heuer wurde die<br />
Meisterschaft im neuen Golfclub<br />
Linsberg in Lanzenkirchen<br />
<strong>aus</strong>getragen. An <strong>der</strong> Platzierung<br />
än<strong>der</strong>te das freilich nichts.<br />
Bereits zum dritten Mal sicherte<br />
sich „Bote“-Her<strong>aus</strong>geberin Katrin<br />
Scherz-Kogelbauer die begehrte<br />
Trophäe. Wir gratulieren!<br />
Cornelia Rehberger<br />
Region Bucklige <strong>Welt</strong><br />
Hereinspaziert!<br />
<strong>Welt</strong>sparwoche 28. – 31.10.<br />
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<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
45
BEWEGTE WELT<br />
Rundwan<strong>der</strong>weg entlang <strong>der</strong> Rosalia eröffnet<br />
Unter dem Motto „Genuss<br />
und Kultur am Rosalia-Rundwan<strong>der</strong>weg“<br />
hat die Erlebnisregion<br />
Bucklige <strong>Welt</strong> – Thermengemeinden<br />
ein neues Angebot<br />
für Einheimische und Gäste<br />
geschaffen. Über 80 Kilometer<br />
führt <strong>der</strong> neue Rundwan<strong>der</strong>weg<br />
von Wiener Neustadt ins Rosaliengebirge,<br />
entlang <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichisch-burgenländischen<br />
Grenze. Das Gemeinschaftsprojekt<br />
<strong>der</strong> Stadt mit den Thermengemeinden<br />
wurde im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Landes<strong>aus</strong>stellung entwickelt<br />
und konnte noch rechtzeitig<br />
für die Wan<strong>der</strong>saison im<br />
Herbst freigegeben werden. Exakt<br />
400 Beschil<strong>der</strong>ungen weisen<br />
den Weg, <strong>der</strong> an Weinhängen,<br />
durch Wäl<strong>der</strong> und an Bachläufen<br />
entlangführt. Die Wan<strong>der</strong>ung<br />
kann flexibel in zwei bis vier<br />
o<strong>der</strong> mehreren Tagen gestaltet<br />
werden. Der Haupt<strong>aus</strong>gangspunkt<br />
ist in Katzelsdorf beim<br />
Schloss zu finden. Ein Einstieg<br />
ist aber in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinden<br />
und auch in Wiener Neustadt<br />
möglich. Streckeninfos unter:<br />
www.thermengemeinden.at/<br />
rosalia-rundwan<strong>der</strong>weg<br />
Cornelia Rehberger<br />
Ferstl-Gedankenweg<br />
erneuert und erweitert<br />
Von links: Wiener-Alpen-Geschäftsführer Markus Fürst, NR-Abg. Christian Stocker, Pittens Ortschef Helmut Berger,<br />
Vizebgm. Stephan Ernst und Bgm. Michael Nistl <strong>aus</strong> Katzelsdorf, Birgit Rada-Tomasin vom Tourismus- und<br />
Projektmanagement Wiener Neustadt, Bgm. Franz Breitsching <strong>aus</strong> Walpersbach, Bgm. Bernhard Karnthaler <strong>aus</strong><br />
Lanzenkirchen und Bgm. Hans Rädler <strong>aus</strong> Bad Erlach; im Vor<strong>der</strong>grund die Wan<strong>der</strong>wege-Experten Manfred Fuchs,<br />
Alina Risser, Lea Bezecny und <strong>der</strong> Katzelsdorfer Gemein<strong>der</strong>at Markus Schwendenwein / Foto: Wiener Alpen<br />
Lese-Herbst in <strong>der</strong><br />
Bücherei Kirchschlag<br />
Im Jahr 2008 wurde <strong>der</strong> <strong>aus</strong><br />
zehn Tafeln mit Sinnsprüchen<br />
bestehende Ernst-Ferstl-Gedankenweg<br />
eröffnet. Auf Initiative<br />
des damaligen Direktors<br />
<strong>der</strong> NMS, Friedrich Gei<strong>der</strong>er,<br />
wurde <strong>der</strong> Weg ins Leben gerufen.<br />
Der Gedanke: Ernst Ferstl<br />
<strong>aus</strong> Zöbern, <strong>der</strong> auch Lehrer an<br />
<strong>der</strong> NMS war, war mit seinen<br />
Büchern mit Sinnsprüchen in<br />
Deutschland bereits sehr bekannt,<br />
in <strong>der</strong> eigenen Heimat<br />
wusste aber kaum jemand von<br />
seinem Schaffen. Mittlerweile<br />
waren die Tafeln entlang des<br />
Wegs aber etwas in die Jahre<br />
gekommen, wodurch sich<br />
die drei Gemeinden Zöbern,<br />
Krumbach und Bad Schönau<br />
zu einem gemeinsamen Projekt<br />
zusammenfanden. Unter <strong>der</strong><br />
Leitung <strong>der</strong> Dorferneuerung mit<br />
Obmann Othmar Steurer-Pernsteiner<br />
wurde <strong>der</strong> Weg saniert<br />
und auf insgesamt 20 Tafeln erweitert.<br />
Mitte September fand<br />
nun die offizielle Eröffnung in<br />
Krumbach statt, bei <strong>der</strong> Ernst<br />
Ferstl auch einige Passagen <strong>aus</strong><br />
seinen Büchern präsentierte.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Foto: Franz Riegler<br />
Gabriele Hermann fuhr mit dem Rad quer durch Europa und schrieb ein<br />
Buch darüber / Foto: Hermann<br />
Gleich zwei „spannende<br />
Frauen“ sind diesen Herbst mit<br />
jeweils einer Lesung in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Bibliothek <strong>der</strong> Pfarre<br />
Kirchschlag zu Gast. Am 12. <strong>Oktober</strong><br />
um 14 Uhr liest Maria<br />
Kleinrath, Bäuerin und Autorin<br />
<strong>aus</strong> Bromberg, im Rahmen des<br />
„Tags <strong>der</strong> offenen Tür“ in <strong>der</strong><br />
Bibliothek <strong>aus</strong> ihrem Buch „Wie<br />
ein Regenbogen“.<br />
Gabriele Hermann hingegen<br />
präsentiert ihr Buch „Mit dem<br />
Rad durch Europa“ am 8. November<br />
um 19 Uhr im Gasth<strong>aus</strong><br />
Pürrer in Kirchschlag. Hermann<br />
fuhr 2016 allein mit dem Fahrrad<br />
von Wien an die Donaumündung.<br />
Zwei Jahre später<br />
(im Jahr ihres 60. Geburtstages)<br />
folgte die Fahrt von Wien an den<br />
Atlantik.<br />
Lesungen<br />
12. <strong>Oktober</strong> um 14 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Bücherei Kirchschlag<br />
8. November um 19 Uhr<br />
im Gasth<strong>aus</strong> Pürrer, Kirchschlag<br />
46 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong>
BEWEGTE WELT<br />
Die Halbmarathonstrecke führt die Läufer über den Feistritztalradweg, beginnend in Trattenbach beim Hubertushof, dann geht es durch Otterthal,<br />
Kirchberg, Feistritz bis auf das Firmengelände <strong>der</strong> Firma F/List / Foto: F/List<br />
Familienlauf für einen guten Zweck<br />
Zum mittlerweile fünften Mal<br />
startet am 26. <strong>Oktober</strong> <strong>der</strong> F/List<br />
Feistritztallauf. Der Mix <strong>aus</strong> Naturkulisse,<br />
Streckenbeschaffenheit,<br />
bester Stimmung und guter<br />
Organisation ist aber nicht <strong>der</strong><br />
einzige Beweggrund für dieses<br />
Highlight <strong>der</strong> Laufsport-Community.<br />
Die freiwilligen Spenden<br />
und Einnahmen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>läufe<br />
werden heuer dem 17-jährigen<br />
Christian <strong>aus</strong> St. Corona über-<br />
geben. Nach einem schweren<br />
Skiunfall kämpft er sich Schritt<br />
für Schritt zurück in ein selbstständiges<br />
Leben. Neben einem<br />
Halbmarathon, einem Fünf- und<br />
einem Zehn-Kilometer-Lauf gibt<br />
es den Nordic-Walking-Bewerb<br />
sowie die Charity-Kin<strong>der</strong>läufe<br />
über 400 beziehungsweise 800<br />
Meter. Infos und Anmeldung:<br />
www.feistritztallauf.at<br />
Karin Egerer<br />
<strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
47
BEWEGTE WELT<br />
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2860 Kirchschlag, Hauptplatz 3, Tel: 02646/22 67<br />
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jedes Kind über<br />
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5 Spitz gemischt € 3,29<br />
5 Dinkelweckerln € 3,55<br />
1 kg H<strong>aus</strong>brot € 2,60<br />
48 <strong>Botin</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
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