01.10.2019 Aufrufe

Stahlreport 2019.10

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

74. Jahrgang | Oktober 2019<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

10|19<br />

50 Jahre, die uns verbinden


WIR fahren mit Ihnen<br />

die Erfolge ein.<br />

„In der Agrarwirtschaft wächst der<br />

Wettbewerb stetig. Wie aber macht man<br />

Landmaschinen trotz Kostendrucks immer<br />

leistungsfähiger? Die Antwort: mit speziellen<br />

Werkstoffen und einer hochpräzisen Anarbeitung<br />

von Klöckner.“<br />

www.kloecknerdeutschland.de<br />

WIR machen den Mehrwert.


„50 Jahre, die uns verbinden“ –<br />

das war das Motto des Stahlhandelstages 2019. Doch nicht nur<br />

der BDS feiert diesen runden Geburtstag in diesem Jahr. Auch<br />

einige am Stahlhandelstag teilnehmende Persönlichkeiten der<br />

Branche gehören in diesen erlauchten Kreis der „best agers“.<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dass ein gewisser Ludger Wolfgart „mit<br />

Wirkung vom 1. Oktober 1984 die Redaktion<br />

unserer Zeitschrift“ übernommen<br />

hat, meldete „Lernen+Leisten/Stahl-<br />

Report“ im Oktoberheft 1984 „in eigener<br />

Sache“ (vgl. 10/84, S. 261). Noch im selben<br />

Monat kam für mich mit der Leitung von<br />

„Qualitäts- und Edelstahl“ in Düsseldorf ein erstes Seminar<br />

dazu. (Vgl. 12/84, S. 336 f). Das alles ist jetzt genau 35 Jahre<br />

her – und Anlass, mich schon jetzt aus diesen Verantwortungen<br />

zurückzuziehen, bevor ich gegen Ende des kommenden<br />

Jahres ganz in den Ruhestand wechsele.<br />

Meinem ersten Heft im Oktober 1984 sind rund 500 Monatsund<br />

Sonderausgaben des heutigen „<strong>Stahlreport</strong>“ gefolgt, bei<br />

etwa ebenso vielen Seminaren habe ich in dreieinhalb Jahrzehnten<br />

Regie geführt und Verantwortung für die heutige<br />

BDS-Berufsbildung übernommen, deren Fernstudium inzwischen<br />

mehr als 500 erfolgreiche Absolventen kennt. So beindruckend<br />

diese einzelnen Zahlen auch sein mögen, wichtiger<br />

ist mir in der Rückschau, dass ich für den Stahlhandel den<br />

Auf- und Ausbau eines Systems begleiten durfte: Brancheninformation<br />

und Berufsbildung.<br />

Dieser verbandlichen Marke fühle ich mich auch weiterhin<br />

verpflichtet und hoffe, auch künftig noch einige Beiträge<br />

zu deren Weiterentwicklung leisten zu können. In diesem<br />

Sinne verabschiede ich mich hiermit aus der ersten Reihe<br />

der Verantwortung Tragenden und wünsche den Übernehmenden<br />

für die anstehenden Aufgaben alles Gute.<br />

Zu diesem Guten gehört auf jeden Fall eine interessiertwohlwollende<br />

Leserschaft, die Sie bitte auch für Markus<br />

Huneke sind, ab 1.10.19 mein Nachfolger als Chefredakteur<br />

des <strong>Stahlreport</strong>. Er hat für dieses Heft 10/19 auf ein eigenes<br />

Editorial verzichtet und mir so Gelegenheit gegeben, mich<br />

in dieser Rubrik in meinen bisherigen Funktionen von Ihnen<br />

zu verabschieden.<br />

Ich tue dies mit Dank und freundlichen Grüßen, Ihr<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

und BDS-Bereichsleiter Berufsbildung<br />

INHALT<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Stahlkontor Lingemann – Volles Programm<br />

in die Zukunft<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

14 Makro implementiert neues ERP-System<br />

15 Padersoft – Zusatzmodul für integrierte<br />

Tourenplanung<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

16 Vorschau auf parts2clean<br />

18 Vorschau auf die Blechexpo 2019<br />

19 Vorschau auf die DeburringExpo<br />

20 „Bauwerksprüfung im Hochbau“ – Teil 2<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

23 Fakten und Fantasien auf der EMO<br />

24 Maschinenbauer ohne echte Lichtblicke<br />

26 Bauwirtschaft läuft weiter gut<br />

27 Stahl- und Metallverarbeitung mit Rückgängen<br />

28 Autmobilmärkte entwickeln sich differenziert<br />

29 Stahlkonjunktur bleibt verhalten<br />

BDS<br />

30 Research: Die Unsicherheit nimmt zu<br />

32 50 Jahre, die uns verbinden – das war der<br />

Stahlhandelstag 2019<br />

38 Der Stahlhandel auf der Blechexpo 2019<br />

39 Recht: Schutz vor Geschäftsgeheimnissen<br />

42 Der Rechtsfall: „Spion gegen Spion“<br />

VERBÄNDE & POLITIK<br />

44 Studie – Daten- statt Technologieorientiert<br />

45 VDE-Sonderpreis – Bau neuer Ladestationen<br />

WISSENSWERTES<br />

46 Werkstoffwoche – Zukunftsfähiges Zentrum<br />

LIFESTEEL<br />

48 Edelstahl Rostfrei: Stehende Zweiradmobilität<br />

49 Hightech-Bike von thyssenkrupp<br />

51 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: Oliver Schaper/TU Dortmund<br />

Anja Karliczek<br />

hat im Sommer ein Forschungszentrum des<br />

Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und<br />

Logistik IML und der Technischen Universität<br />

Dortmund besucht und sich dabei über das<br />

Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen<br />

Rhein-Ruhr informiert. Dort bündeln Fraunhofer<br />

sowie die Universitäten Dortmund und Bonn<br />

ihre Forschungskompetenz in den Bereichen<br />

künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen.<br />

Wie die dabei erreichten Forschungsergebnisse<br />

ihren Weg in die Anwendung finden, zeigten die<br />

beteiligten Wissenschaftler anhand von sechs<br />

konkreten Projekten. Ein Highlight bildete<br />

dabei ein aus 20 Objekten bestehender Drohnenschwarm,<br />

der in der Lage ist, autonom<br />

komplexe logistische Aufgaben zu bewältigen.<br />

Der Besuch fand im Rahmen einer Reise statt,<br />

bei der es der Bundesbildungs- und Forschungsministerin<br />

(2.v.l.) darum ging, sich Eindrücke<br />

von herausragenden Projekten zu verschaffen,<br />

die durch ihr Haus gefördert werden.<br />

Taoufiq Boussaid<br />

ist seit 15.7.19 neuer Finanzchef (CFO) des<br />

belgischen Drahtherstellers Bekaert. Der Neue<br />

hat den Posten von Frank Vromant übernomme,<br />

der seit Ende 2018 als Interims-CFO<br />

agiert hatte. Taoufiq Boussaid war seit Beginn<br />

seiner Karriere bei Ernst & Young in Frankreich<br />

ausschließlich international tätig.<br />

Achim Berg<br />

ist als Präsident des Digitalverbands Bitkom<br />

(Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation<br />

und neue Medien e.V.) wiedergewählt<br />

worden. Berg wurde bereits im Rahmen<br />

der Bitkom-Jahrestagung in Berlin<br />

einstimmig für eine zweite Amtszeit bestätigt.<br />

Er wird damit in den kommenden beiden Jahren<br />

für die mehr als 1.800 Mitglieder des Bitkom<br />

mit ihren in Deutschland zwei Millionen<br />

Beschäftigten sprechen. Ulrich Dietz, Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrats der GFT Technologies<br />

SE, und Michael Kleinemeier, Vorstand<br />

SAP SE, wurden als Bitkom-Vizepräsidenten<br />

Foto: VDE<br />

bestätigt. Neu zum Vizepräsidenten gewählt<br />

wurde Dr. Dirk Wössner, Vorstand Deutsche<br />

Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung<br />

Telekom Deutschland GmbH. Catharina<br />

van Delden, Gründerin und Geschäftsführerin<br />

innosabi GmbH, wurde als Schatzmeisterin<br />

bestätigt und ist damit Mitglied im Geschäftsführenden<br />

Vorstand, dem engsten Führungskreis<br />

des Bitkom.<br />

Christophe Cazabeau<br />

ist zum Leiter des globalen Geschäftsbereichs<br />

Surface Treatment des Unternehmensbereichs<br />

Coatings der BASF ernannt worden, der unter<br />

der Marke Chemetall agiert. Mit Wirkung zum<br />

1.8.19 folgte der Senior Vice President auf<br />

Dr. Martin Jung, der das Chemetall-Geschäft<br />

seit 2017 geleitet hatte. Der Unternehmensbereich<br />

Coatings von BASF verfügt über eine globale<br />

Expertise in der Entwicklung, Produktion<br />

und Vermarktung innovativer Fahrzeug- und<br />

Autoreparaturlacke, Bautenanstrichmittel<br />

sowie angewandter Oberflächentechnik von<br />

Metall-, Plastik- und Glassubstraten für zahlreiche<br />

Industrien.<br />

Björn Kemper<br />

wird neues Vorstandsmitglied beim Deutschen<br />

Verband für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

(DVS). Das gilt für den Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung der Kemper GmbH ab Januar<br />

2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis<br />

Ende 2023. Das Unternehmen des neuen Präsidiumsmitglieds<br />

ist Hersteller von Absaugund<br />

Filteranlagen für die metallverarbeitende<br />

Industrie. Wohl auch deshalb möchte Björn<br />

Kemper die Relevanz von Arbeitsschutzthemen<br />

stärken. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />

sind saubere Produktionsumgebungen<br />

in Zukunft ein entscheidender Faktor für<br />

den Erfolg unserer Branche“, argumentiert er in<br />

dieser Logik.<br />

Wolfgang Niedziella<br />

ist seit 1.8.19 für das neu geschaffene Kompetenzcenter<br />

„Digitale Sicherheit“ im Verband<br />

der Elektrotechnik<br />

Elektronik Informationstechnik<br />

(VDE) verantwortlich.<br />

In seiner<br />

Position führt der 57-<br />

jährige Elektroingenieur<br />

die in der<br />

Gruppe verteilten<br />

Kernkompetenzen zu<br />

einem organisationsübergreifenden<br />

Geschäftsfeld zusammen. „Mit<br />

dem neuen Bereich Digitale Sicherheit geht der<br />

VDE auf die Bedürfnisse seiner Kunden ein und<br />

adressiert ihre Anforderungen nach Informations-<br />

und Unternehmenssicherheit. Internationale<br />

Cyber-Kriminalität boomt und kein Ende<br />

ist in Sicht mit fatalen Auswirkungen auf die<br />

Informationssysteme von Unternehmen, Behörden<br />

und Bürgern und damit auch auf deren<br />

Geschäftstätigkeit.“<br />

Ansgar Hinz, CEO, und Dr. Beate Mand, CFO,<br />

des Verbandes. Nach seinem Studium der<br />

Elektrotechnik hatte Wolfgang Niedziella seine<br />

Karriere 1987 beim VDE-Institut in Offenbach<br />

begonnen. Heute ist er Geschäftsführer in der<br />

VDE-Gruppe.<br />

Lieselotte Schneider<br />

beendet in diesem Herbst ihre berufliche Laufbahn.<br />

Das Besondere daran: Dann wird die<br />

66-jährige Seniorchefin 45 Jahre lang in einund<br />

demselben Unternehmen gearbeitet<br />

haben, der Uhl GmbH & Co. Stahl- und Metallbau<br />

in Würzburg. Begonnen aber hatte Lieselotte<br />

Schneider ihre berufliche Tätigkeit von<br />

1973 bis 1974 bei<br />

der Bischöflichen<br />

Finanzkammer in<br />

Würzburg – bis zur<br />

Hochzeit mit ihrem<br />

Mann, dem heutigen<br />

Uhl-Geschäftsführer.<br />

„Ich war immer im<br />

Foto: Pressebeck<br />

kaufmännischen<br />

Bereich, in der Finanzbuchhaltung<br />

und<br />

Lohnbuchhaltung“, bilanzierte Lieselotte<br />

Schneider zu ihrem Ausscheiden und formulierte<br />

ihre Erwartungen: „Dass die Firma immer<br />

gut dasteht – und die folgende Generation<br />

unser Unternehmen gut in die Zukunft führt.<br />

Das wünsche ich mir.“<br />

Meinrad Maria Grewenig<br />

hat sich von seiner Lebensaufgabe offiziell verabschiedet:<br />

dem Weltkulturerbe Völklinger<br />

Hütte, dessen Gründungsdirektor er vor mehr<br />

als 20 Jahren geworden war. Der 65-Jährige<br />

legte zu seinem Abschied großen Wert darauf,<br />

dass erstmals aus einem alten Stahlwerk praktisch<br />

unverändert eine Museumsanlage geworden<br />

ist – sozusagen ein sanierter Lernort für<br />

alle, die sich für diesen Werkstoff interessieren.<br />

1954 in Saarbrücken geboren, ging Grewenig<br />

in Völklingen zur Schule und fand in der<br />

damaligen Hütte einen Ferienjob. Nach dieser<br />

ersten Begegnung mit dem Stahlwerk studierte<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Foto: Fraunhofer IRB<br />

Fotos, 2: Schuler AG<br />

der spätere Welterbe-Chef Kunstgeschichte,<br />

klassische Archäologie, Erziehungswissenschaften,<br />

Philosophie und Katholische Theologie.<br />

1983 wurde er promoviert und übernahm<br />

herausgehobene Aufgaben in der westdeutschen<br />

Museumslandschaft, die er vor allem<br />

aber mit der Völklinger Hütte prägte.<br />

Julia Ehl<br />

hat im Fraunhofer IRB Verlag im August 2019<br />

den Posten der verantwortlichen Redakteurin<br />

der Fachzeitschrift Bauen + übernommen.<br />

Außerdem ist die 47-<br />

jährige Diplom-Ingenieurin<br />

(FH) Ansprechpartnerin<br />

für<br />

entsprechende Buchprojekte.<br />

Volker<br />

Schweizer, Leiter des<br />

Fraunhofer IRB-Verlages,<br />

zeigte sich von<br />

der Personalie begeistert:<br />

„Wir freuen uns,<br />

dass wir mit Frau Ehl eine so kompetente Kollegin<br />

gewinnen konnten. Gemeinsam mit dem<br />

motivierten Team wird sie die Zeitschrift noch<br />

näher an den Wünschen der Leserinnen und<br />

Leser ausrichten.“ Vor ihrem Einstieg in den<br />

Verlagsbereich hatte Julia Ehl kurz in einem<br />

Statikerbüro gearbeitet.<br />

Thomas Kamphausen<br />

ist zum 1.9.19 als Mitglied des Vorstands<br />

bestellt und übernimmt bei der Schuler AG mit<br />

Ausscheiden von Norbert Broger (r.) zum<br />

1.11.19 das Amt als Finanzvorstand und<br />

Arbeitsdirektor im Konzern. Der 56-Jährige<br />

wechselt vom führenden internationalen Logistik-Unternehmen<br />

SSI Schäfer mit Sitz im nordrhein-westfälischen<br />

Neunkirchen, wo er zuletzt<br />

als Chief Financial Officer und Geschäftsführer<br />

tätig war, nach Göppingen. SSI Schäfer<br />

beschäftigt weltweit rund 10.500 Menschen<br />

und gilt als Vorreiter der Digitalisierung bei der<br />

Beschaffung, Lagerung sowie Beförderung von<br />

Gütern für Industrie und Handel. Finanzvorstand<br />

Norbert Broger hatte bereits im Frühjahr<br />

erklärt, seinen laufenden Vertrag beim Pressenhersteller<br />

Schuler nicht verlängern zu wollen,<br />

um sich neuen Aufgaben zuzuwenden.<br />

Martin Winterstein<br />

tritt in die Geschäftsführung der Gehring Technologies<br />

GmbH ein und übernimmt als Chief<br />

Sales Officer (CSO) global die Verantwortung<br />

für die Vertriebsaktivitäten der Gehring-Gruppe<br />

mit Sitz im schwäbischen Ostfildern. Deren<br />

Schwerpunkt ist – neben der Hontechnologie,<br />

ein dem Schleifen verwandtes Verfahren mit<br />

besonderen Oberflächenergebnissen auf den<br />

behandelten Metallen<br />

– die E-Mobilität. Als<br />

CSO soll der 41-jährige<br />

Diplom-Ingenieur<br />

die strategische Entwicklung<br />

der Vertriebs-<br />

und Marketingaktivitäten<br />

mit<br />

Schwerpunkten in der<br />

Hontechnologie sowie<br />

der Produktionstechnik<br />

für den elektrischen Antriebsstrang vorantreiben.<br />

Darüber hinaus stehen die Digitalisierung<br />

und der intensive Austausch mit der<br />

Kundenbasis im Vordergrund.<br />

Alexander Hahn<br />

ist in diesem Jahr der Sprung ins Finale des<br />

Wettbewerbs gelungen, mit dem die Prüfungsund<br />

Beratungsgesellschaft Ernst & Young die<br />

besten inhabergeführten Unternehmen<br />

Deutschlands auszeichnet. Der Gründer und<br />

CEO der Deutsche Lichtmiete AG ist einer von<br />

38 Nominierten. Die Bekanntgabe der Gewinner<br />

findet am 25.10.19 in Stuttgart statt. Die<br />

Begrüßungsrede hält<br />

der baden-württembergische<br />

Ministerpräsident<br />

Winfried<br />

Kretschmann. Alexander<br />

Hahn hatte sein<br />

Unternehmen 2008<br />

auf dem Höhepunkt<br />

der weltweiten<br />

Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

und mit<br />

einer innovativen Idee gegründet: Outsourcen<br />

von energieeffizienter Industriebeleuchtung<br />

und Mieten des fertigen Produkts Licht. Elf<br />

Jahre später beschäftigt die Deutsche Lichtmiete<br />

über 100 Mitarbeiter, hat mehr als 400<br />

Projekte realisiert, mit denen viele tausend<br />

Tonnen CO 2 eingespart wurden, und sieht sich<br />

als Marktführer bei Light as a Service (LaaS).<br />

Foto: Gehring<br />

Foto: Gehring<br />

Peter Boye<br />

ist mit der höchsten Auszeichnung des DVS –<br />

Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren geehrt worden. Die DVS-<br />

Plakette, wurde an Dipl.-Ing. Peter Boye durch<br />

DVS-Präsidentin Susanne Szczesny-Oßing im<br />

Rahmen der DVS-Jahresversammlung in Rostock<br />

verliehen. Der Verband mit seinen rund<br />

19.000 Mitgliedern<br />

würdigte mit dieser<br />

Auszeichnung den<br />

langjährigen stellvertretenden<br />

Präsidenten<br />

und Vorsitzenden<br />

des Ausschusses der<br />

Landesverbände für<br />

seine hervorragenden<br />

Verdienste auf dem<br />

Gebiet der Schweißtechnik<br />

in Wissenschaft und Praxis. Darüber<br />

hinaus wurden zwei weitere Persönlichkeiten<br />

auf Beschluss des DVS-Präsidiums in Rostock<br />

geehrt: Dipl.-Ing. Jochen Mußmann und Dipl.-<br />

Ing. Wolfgang Satke. Sie erhielten die DVS-<br />

Ehrenringe, weil sie sich durch ihre Arbeit auf<br />

technisch-wissenschaftlichem Gebiet besonders<br />

ausgezeichnet oder sich in hervorragender<br />

Weise um den Verband verdient gemacht<br />

haben.<br />

Oliver Sonst<br />

hat zum 1.10.19 die Geschäftsführung der<br />

Stahlo Stahlservice GmbH übernommen, die<br />

sich als eines der größten und modernsten<br />

Stahl-Service-Center in Europa sieht. Oliver<br />

Sonst folgt auf Guido Spenrath, der außerhalb<br />

der Gruppe neue Aufgaben übernimmt, und<br />

soll für die Neuausrichtung des Unternehmens<br />

auf die Zukunft stehen – durch Technologieführerschaft<br />

im Bereich der Hightech-Stahlverarbeitung,<br />

starke Partnerschaften in der Automobilindustrie<br />

und die Expansion in den<br />

osteuropäischen Markt. In diesem Jahr nimmt<br />

Stahlo sein neues Werk in Gera in Betrieb. Mit<br />

dem Neubau verdoppelt das Unternehmen<br />

nicht nur die Zahl der Anlagen, sondern erhöht<br />

auch die Produktionskapazität auf jährlich rund<br />

400.000 Tonnen Stahl in Gera. An den Standorten<br />

Dillenburg, Gera<br />

und Nordhausen produziert<br />

das Unternehmen<br />

individuell nach<br />

Kundenwunsch Spaltband,<br />

Zuschnitte,<br />

Standardformate,<br />

Formzuschnitte und<br />

Konturen in allen gängigen<br />

Güten.<br />

Foto DVS<br />

Foto: Friedhelm Loh Group<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

5


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Volles Programm<br />

aus einer Hand:<br />

Stahlkontor Lingemann<br />

kann mit der<br />

Zugehörigkeit zur<br />

EHG-Gruppe nicht<br />

nur auf die eigene<br />

Bevorratung von<br />

7.000 t am Standort<br />

Bad Oeynhausen<br />

zurückgreifen,<br />

sondern zusätzlich<br />

auf rund 45.000 t<br />

Lagervorrat der<br />

EHG-Gruppe.<br />

[ kontakt ]<br />

Stahlkontor<br />

Lingemann GmbH<br />

32547 Bad<br />

Oeynhausen<br />

Tel. +49 5731 180050<br />

www.lingemanngroup.de<br />

Stahlkontor Lingemann und EHG wachsen zusammen<br />

Volles Programm in die Zukunft<br />

Entscheidende Weichenstellung zum vergangenen Jahresende: Am 6. Dezember 2018 ist die heutige<br />

Stahlkontor Lingemann GmbH Teil der EHG-Gruppe geworden. Die österreichische Stahl- und<br />

Metallhandelsgruppe vergrößert mit der Übernahme nicht nur ihr Liefergebiet, sondern erweitert<br />

zugleich ihr Leistungsspektrum. Für Stahlkontor Lingemann ist die Übernahme ein wichtiger<br />

Schritt, um sich voll auf die Herausforderungen der Zukunft zu konzentrieren.<br />

Für über eine halbe Million<br />

mittelständische Unternehmen steht<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufgbau<br />

(KfW) zufolge in den nächsten drei<br />

Jahren ein Generationenwechsel an.<br />

Eine gute und passende Nachfolge<br />

zu finden ist für viele Mittelständler<br />

jedoch oft ein Problem – unter anderem,<br />

weil die Anzahl an nachrückenden<br />

Existenzgründerinnen und Existenzgründern<br />

seit Jahren sinkt.<br />

Generationenwechsel<br />

gemeistert<br />

Vor der Herausforderung des Generationenwechsels<br />

standen auch die<br />

beiden eng verzahnten, aus historischen<br />

Gründen aber getrennt firmierenden<br />

L. Lingemann Stahlgroßhandel<br />

GmbH und Stahlkontor GmbH.<br />

Nachdem der langjährige Geschäftsführer<br />

der Stahlkontor GmbH, Reinhard<br />

Niebrügge, Ende 2017 altersbedingt<br />

ausgeschieden war, rückte<br />

auch für Lorenz Lingemann das Ende<br />

seiner aktiven Zeit als Gesellschafter<br />

beider und als Geschäftsführer von<br />

L. Lingemann Stahlgroßhandel in<br />

Sicht. Es stellte sich die Frage nach<br />

der Nachfolge.<br />

Die Lösung kam aus dem Süden:<br />

Am 6. Dezember 2018 hat Lorenz<br />

Lingemann alle Anteile seiner Unternehmen,<br />

inklusive dem gesamten<br />

Standort Bad Oeynhausen sowie<br />

allen zugehörigen Liegenschaften,<br />

an die österreichische EHG-Gruppe<br />

übergeben – einer selbst mittelständischen<br />

Stahlhandelsgruppe mit insgesamt<br />

rund 360 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern sowie neun Standorten<br />

in Deutschland, Österreich,<br />

der Schweiz und Rumänien.<br />

Vom Materialzum<br />

Lösungsanbieter<br />

Die mittlerweile zur Stahlkontor Lingemann<br />

GmbH vereinigten Stahlhandelsunternehmen<br />

passen hervorragend<br />

zum Produkt- und<br />

Leistungsspektrum der EHG-Gruppe.<br />

Blank- und Qualitätsstähle, Edelstahl,<br />

Walzstahl und Rohre sowie umfangreiche<br />

Anarbeitungsdienstleistungen<br />

gehören zum Kernsortiment der Ostwestfalen<br />

wie der Österreicher.<br />

Hinzu kommt eine in vielen<br />

Punkten ähnliche Marktstrategie.<br />

Um Kunden einen erweiterten Service<br />

zu bieten, sind die beiden Bad<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung<br />

Fotos: BDS/mh<br />

„Mit der Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe hat Stahlkontor Lingemann die Möglichkeit,<br />

sich erfolgrich weiter in die Zukunft zu entwickeln“, sagt Geschäftsführer Detlef Schwer.<br />

Oeynhausener Unternehmen schon<br />

früh etwa in die Rohr-Laserbearbeitung<br />

eingestiegen. Ebenso kundenund<br />

lösungorientiert ist die EHG-<br />

Gruppe aufgestellt. Mit 45.000 t<br />

Lagervorrat und einem breiten Anarbeitungsspektrum<br />

versteht die österreichische<br />

Gruppe mit Sitz in Dornbirn<br />

nahe des Bodensees sich nicht<br />

nur als Materiallieferant, sondern<br />

als Systempartner seiner Kunden.<br />

„Mit der Zugehörigkeit zur EHG-<br />

Gruppe hat Stahlkontor Lingemann<br />

eine echte Möglichkeit, sich erfolgreich<br />

weiter in die Zukunft zu entwickeln“,<br />

ist Detlef Schwer,<br />

Geschäftsführer von Stahlkontor Lingemann,<br />

überzeugt. Schon jetzt stehen<br />

für das Unternehmen weitere<br />

Investitionsvorhaben wie eine<br />

geplante Hallenmodernisierung oder<br />

mittelfristig die Anschaffung eines<br />

weiteren Rohrlasers auf dem Plan.<br />

Vorteile auf beiden Seiten<br />

Mit der Integration der Ostwestfalen<br />

profitieren alle Unternehmen der<br />

EHG-Gruppe. Mit einem tieferen<br />

Angebot, erhöhter Lieferfähigkeit<br />

sowie Synergieeffekten in den Abläufen<br />

ist die Übernahme für beide von<br />

Vorteil. „Unsere Kunden fragen<br />

schon jetzt Produkte von EHG bei<br />

uns an. Ein gutes Zeichen, dass die<br />

Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe im<br />

Markt positiv aufgenommen und<br />

akzeptiert wird“, sagt Detlef Schwer,<br />

der seit über 20 Jahren für das Unter-<br />

D 05. – 08. NOV. 2019<br />

a STUTTGART<br />

Blechbearbeitung<br />

im Weltformat<br />

Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />

Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />

Weltangebot an Produkten und<br />

Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />

von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />

Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />

und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />

Veranstaltung für die komplementären<br />

Technologien Blechbearbeitung und<br />

Fügetechnik.<br />

5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />

5 Trenn- und Umformtechnik<br />

5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />

5 Füge- und Verbindungslösungen<br />

5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />

Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />

Internationale Fachmesse<br />

Stahlkontor Lingemann: Vor über zehn Jahren ist das ostwestfälische Unternehmen in<br />

für Fügetechnologie<br />

die Laserbearbeitung blanker Rohre eingestiegen – und hat sich mittlerweile zu einem<br />

international agierenden Zulieferer in diesem Bereich entwickelt. www.blechexpo-messe.de Bäg<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

7<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

blechexpo@schall-messen.de


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

nehmen bzw. die Vorgängerunternehmen<br />

tätig ist.<br />

Als nördlichster Standort erweitert<br />

Stahlkontor Lingemann den<br />

Aktionsradius der EHG-Gruppe. Mit<br />

dem traditionsreichen Stahlhandelshaus<br />

hat die EHG-Gruppe einen alteingesessenen,<br />

etablierten und<br />

erfolgreichen Zulieferer der starken<br />

ostwestfälischen Industrie sowie<br />

darüber hinaus im gesamten nordwestdeutschen<br />

Raum in ihren Reihen.<br />

Hinzu kommt das Know-how in<br />

der Laserbearbeitung von Rohren, die<br />

das Unternehmen in die EHG-Gruppe<br />

einbringt. Während die EHG in diesem<br />

Bereich mit Lohnfertigern zusammenarbeitet,<br />

ist Stahlkontor Lingemann<br />

schon vor über zehn Jahren als eines<br />

der ersten Stahlhandelsunternehmen<br />

in die Laserbearbeitung blanker Stahlrohre<br />

eingestiegen. Mittlerweile ist<br />

das Unternehmen ein international<br />

tätiger Lieferant für laserbearbeitete<br />

Rohre.<br />

„Alles aus einer Hand“<br />

noch besser bedienen<br />

Auch im Hinblick auf die Anforderungen,<br />

die Kunden an ihre Lieferanten<br />

stellen, sieht Schwer in der<br />

Zugehörigkeit zur EHG-Gruppe eine<br />

große Chance: „Es wird oft gesagt<br />

und es stimmt: Kunden möchten<br />

alles aus einer Hand bekommen. In<br />

diese Richtung haben wir uns frühzeitig<br />

zum Beispiel mit der Laserbearbeitung<br />

von Rohren bewegt. Mit<br />

der EHG-Gruppe bieten sich große<br />

Chancen, uns noch weiterzuentwickeln.<br />

Die Systempartnerschaft mit<br />

Kunden, davon bin ich überzeugt,<br />

ist die Zukunft nicht nur im Rohrbereich,<br />

sondern auch beim klassischen<br />

Blank- und Qualitätsstahl“,<br />

sagt Schwer.<br />

Ein großer Pluspunkt für Stahlkontor<br />

Lingemann ist auch das<br />

Know-how der EHG-Gruppe im<br />

E-Commerce. Schon immer hatte<br />

man informationstechnisch den Finger<br />

am Puls der Zeit und viel Wert<br />

auf moderne IT-Prozesse gelegt. Die<br />

Themen E-Commerce, Onlineshop<br />

und digitaler Handel wurden bisher<br />

jedoch nur als aufmerksamer Beobachter<br />

verfolgt. Die EHG-Gruppe ist<br />

mit dem eigenen, gut aufgebauten<br />

Sägespezialist Frank Winkler im Gespräch mit Geschäftsführer Detlef Schwer:<br />

Bearbeitung verschiedenster Materialien auf modernen Hochleistungssägen – unter<br />

anderem der neuesten Investition, eine Behringer-Hochleistungskreissäge HCS 150 E.<br />

Onlineshop hier zwei bis drei<br />

Schritte weiter. „Das in der EHG vorhandene<br />

Webshop-Know-how erleichert<br />

uns die Zusammenarbeit<br />

erheblich – etwa bei der Durchführung<br />

von Lagerzugriffen“, erläutert<br />

Milena Luthe, Leiterin IT und Prokuristin<br />

bei Stahlkontor Lingemann.<br />

Die Chemie stimmt<br />

Eine der entscheidenen Herausforderungen<br />

für das Gelingen von<br />

Fusionen, Unternehmenskäufen und<br />

Übernahmen ist neben allen wirtschaftlichen<br />

Gründen aber auch die<br />

erfolgreiche Integration von Unternehmenskulturen.<br />

Jedes Unternehmen<br />

hat seine eigene Art, die Dinge<br />

zu sehen und zu handhaben und<br />

wenn „die Chemie nicht stimmt“,<br />

kann ein Vorhaben schlimmstenfalls<br />

auch scheitern.<br />

Die Gefahr besteht bei Stahlkontor<br />

Lingemann und EGH nicht. „Wir<br />

passen auch deshalb so gut zur EHG,<br />

weil sich beide Unternehmensstrukturen<br />

in vieler Hinsicht ähneln“, sagt<br />

Detlef Schwer: „Beide sind mittelständische<br />

Unternehmen im Stahlhandel,<br />

beide wurden bzw. werden<br />

engagiert und langfristig ausgerichtet<br />

geführt. Da passt einfach vieles<br />

gut zusammen“, erläutert der<br />

Geschäftsführer weiter.<br />

Vor allem müssen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mitziehen.<br />

„Da muss ich ein großes Lob aussprechen<br />

– sowohl den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der EHG<br />

wie auch unseren eigenen“, sagt<br />

Schwer. Mit großer Offenheit habe<br />

die eigene Belegschaft auf der einen<br />

Seite die neue Zugehörigkeit aufgenommen<br />

und aktiv umgesetzt. Auf<br />

der anderen Seite sei man aber auch<br />

herzlich und mit echter Bereitschaft<br />

vom EHG-Team aufgenommen worden.<br />

Ein guter Start.<br />

„Einen großen Anteil daran<br />

haben die beiden Geschäftsführer<br />

der EHG, Mag. Stefan Girardi und<br />

Dr. Markus Lutz. Als Herr Lingemann<br />

die Belegschaft Anfang<br />

Dezember 2018 über den Verkauf<br />

informiert hat, waren sie beide persönlich<br />

vor Ort und haben ihre Strategie<br />

dargelegt. „Sie haben sehr<br />

menschlich auf Bedenken und<br />

Ängste reagiert, die bei jedem Unternehmensverkauf<br />

normal sind, und<br />

so die Basis für die offene, gute<br />

Zusammenarbeit gelegt“, erzählt<br />

Detlef Schwer. „Jetzt werden wir in<br />

der kommenden Zeit erfolgreich<br />

zusammenwachsen“, ist der Manager<br />

überzeugt.<br />

Als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit<br />

zur EHG-Gruppe soll die<br />

Stahlkontor Lingemann in absehbarer<br />

Zeit umfirmiert werden – in<br />

EHG Stahl.Metall Bad Oeynhausen<br />

GmbH. 2<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


gegründet 1969<br />

Europäischer<br />

Stahldistributeur<br />

Besuchen Sie uns auf der Blechexpo, Stuttgart<br />

5. - 8. November 2019, Halle 10, Stand 10214<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />

info@bepro.de, www.bepro.de


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachricht<br />

Foto: Van Leeuwen<br />

Van Leeuwen-Lager am Hauptstandort Zwjindrecht, Niederlande: Die auf Stahlrohre und Rohranwendungen spezialisierte Firmengruppe hat mehr als vierzig<br />

Niederlassungen in Europa, dem Mittleren Osten, Asien, Australien und Nordamerika mit insgesamt 1.150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Van Leeuwen-Gruppe stärkt mit Akquisition ihre Marktposition<br />

Benteler verkauft Distributionsgeschäft<br />

Im Zuge einer stärkeren Ausrichtung auf die Automobilindustrie veräußert die<br />

Benteler-Gruppe ihre Handelsdivision BENTELER Distribution. Käufer ist die niederländische<br />

Van Leeuwen Pipe and Tube-Gruppe.<br />

Digitalisierung, neue Technologien<br />

und Änderungen der Produktionsmethoden<br />

in der Automobilindustrie<br />

eröffneten Benteler neue<br />

Chancen – die zugleich mit einer<br />

aktiven Ausrichtung auf das Kerngeschäft<br />

mit umfangreichen Investitionen<br />

verbunden seien, begründete<br />

der Stahlrohrhersteller diesen<br />

Schritt.<br />

Benteler Distribution ist ein<br />

internationaler Handelspartner für<br />

hochwertige Stahlrohre und damit<br />

verbundene Services und beschäftigt<br />

rund 1.600 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />

ist in den Bereichen Maschinenbau,<br />

Automotive, Energie, Konstruktion<br />

und Schiffsbau tätig und erwirt-<br />

schaftet einen jährlichen Umsatz in<br />

Höhe von ca. 750 Mio. € (2018) und<br />

soll Van Leeuwen Zugang zu weiteren<br />

Schlüsselmärkten in Europa<br />

ermöglichen sowie zur Verbesserung<br />

der Marktposition als „führender<br />

Lieferant von Rohren und Rohrzubehör<br />

in Europa“ beitragen, hieß<br />

es von der niederländischen Gruppe<br />

dazu.<br />

Van Leeuwen investiert weiter<br />

in Entwicklung von Lösungen<br />

Peter Rietberg, Vorstandsvorsitzender<br />

von Van Leeuwen: „Die Erweiterung<br />

des Van Leeuwen-Netzwerks<br />

mit Benteler Distribution ist ein perfektes<br />

Beispiel dafür, dass das Unternehmen<br />

‚more than tubes‘ bietet.<br />

Wir freuen uns, unsere neue Kollegen<br />

in der Van Leeuwen-Familie<br />

begrüßen zu können. Ihre Expertise,<br />

Marktkenntnisse und Engagement<br />

sind sehr wertvoll für uns. Gemeinsam<br />

können wir weiter in die Entwicklung<br />

von Systemen, Lösungen<br />

und Infrastruktur investieren, sodass<br />

wir unseren Kunden eine noch breitere<br />

Palette von Rohren und Rohrzubehör<br />

sowie Anarbeitung anbieten<br />

können. Diese Übernahme unterstreicht<br />

unsere Ambition, in unserem<br />

Industriezweig führend zu bleiben.“<br />

Der Verkauf soll bis Ende 2019<br />

abgeschlossen sein und steht unter<br />

dem Vorbehalt der Zustimmung der<br />

Wettbewerbsbehörden. 2<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Großer Preis des Mittelstandes 2019<br />

Sülzle-Gruppe erhält hohe Mittelstands-Auszeichung<br />

Die SÜLZLE-Gruppe wurde im September<br />

mit dem Großen Preis des Mittelstandes<br />

2019 ausgezeichnet. Der von der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung seit 1994 ausgelobte<br />

Unternehmenswettbewerb gilt als Aushängeschild<br />

für die Marke „Made in Germany“<br />

und zählt deutschlandweit zu den begehrtesten<br />

Wirtschaftsauszeichnungen.<br />

Von den bundesweit 5.399 Nominierten<br />

wurden am 14. September in Würzburg<br />

unter Teilnahme von Persönlichkeiten aus<br />

Politik, Wirtschaft und Medien die Preisträger<br />

und Finalisten aus Süddeutschland ausgezeichnet.<br />

Nominiert durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

für den<br />

Zollernalbkreis mbH, gewann die Sülzle-<br />

Gruppe nach dem Erfolg als „Finalist 2017“<br />

in diesem Jahr den „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

und konnte die Jury in allen Kategorien<br />

durchweg überzeugen.<br />

„Es ist schon etwas Besonderes, hier geehrt<br />

zu werden und sich in diesem hochkarätigen<br />

Umfeld durchzusetzen. Wir nehmen<br />

diese Auszeichnung stellvertretend für<br />

unsere tollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gerne entgegen“, freuten sich die<br />

geschäftsführenden Gesellschafter Heinrich<br />

und Andreas Sülzle nach der Preisverleihung.<br />

Ausschlaggebend für die Auszeichnung war<br />

unter anderem die Gesamtentwicklung des<br />

Unternehmens, die Schaffung und Sicherung<br />

von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />

die Modernisierung und Innovation, das<br />

Engagement in der Region sowie Marketing,<br />

Service und Kundennähe.<br />

Die in vierter Generation familiengeführte<br />

Sülzle-Gruppe hatte im Mai schon mit der<br />

Eröffnung einer der modernsten Biegereien<br />

Europas von sich reden gemacht. Am Sülzle<br />

Stahlpartner-Standort Lübeck entstand ein<br />

neuartiges Produktions- und Logistikkonzept,<br />

das in Kooperation mit führenden Herstellern<br />

und Softwarehäusern geschaffen<br />

wurde und einzigartig für die Branche in<br />

Deutschland ist.<br />

Die Preisverleihung „Großer Preis des Mittelstandes<br />

2019“ in Würzburg (v.l. geschäftsführender<br />

Gesellschafter Andreas Sülzle, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung Edith Kuret, geschäftsführender<br />

Gesellschafter Heinrich Sülzle)<br />

Als einziger Wirtschaftspreis Deutschlands<br />

betrachtet die höchste Auszeichnung im<br />

Mittelstand nicht nur Zahlen, Innovationen<br />

oder Arbeitsplätze, sondern das Unternehmen<br />

als Ganzes, in seiner komplexen Rolle<br />

in der Gesellschaft. Die teilnehmenden<br />

Unternehmen stammen aus Industrie,<br />

Dienstleistung, Handel, Handwerk und<br />

Gewerbe.<br />

Foto: Sülzle<br />

Die Weinmann Aach AG ist ein starker Partner für Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />

und Buntmetalle. Mit rund 50.000 Quadratmetern Gesamtlagerfläche, moderner<br />

Lagertechnik und 50 firmeneigenen LKW sorgen wir dafür, dass Material<br />

in allen erdenklichen Formen und Güten schnell und reibungslos an Sie ausgeliefert wird.<br />

Weitere Infos unter www.weinmann-aach.de


Stahlhandel<br />

Nachrichten<br />

Die neue Hochregalanlage von Hoberg &<br />

Driesch am Hauptstandort Düsseldorf<br />

umfasst insgesamt 8.500 Kassetten und<br />

verarbeitet bis zu 800 Positionen pro Tag.<br />

Foto: Hoberg & Dreisch<br />

Höhere Lieferfähigkeit und effizientere Abläufe<br />

Hoberg & Driesch weiht neues Hochregallager ein<br />

Das Großhandelshaus für Stahlrohre<br />

Hoberg & Driesch hat im September eine<br />

neue Hochregalanlage sowie ein neu errichtetes<br />

Hallensegment am Hauptstandort<br />

Düsseldorf offiziell eingeweiht. Vor rund<br />

100 geladenen Gästen, Kunden und Freunden<br />

des Hauses betonte Geschäftsführer<br />

Hanns-Jörg Westendorf die Bedeutung der<br />

neuen Anlage als weiterer Meilenstein der<br />

Hoberg & Driesch-Gruppe, um auch in<br />

Zukunft erfolgreich im Markt zu agieren.<br />

Die in zwei Produktbereiche aufgeteilte<br />

neue Anlage umfasst insgesamt 8.500 Kassetten<br />

mit jeweils 4.250 Kassetten für<br />

warmgefertigte Rohre bzw. Präzisionsstahlrohre.<br />

Ausgestattet mit je einem Regalbediengerät<br />

pro Seite ist das Hochregallager<br />

(HRL) in der Lage, bis zu 800 Positionen pro<br />

Tag zu verarbeiten. Das HRL des Schweizer<br />

Herstellers Fehr Lagerlogistik ist dabei nahtlos<br />

ins SAP-Warenwirtschaftssystem bei<br />

Hoberg & Driesch integriert und arbeitet<br />

komplett papierlos.<br />

Der Bau der neuen Anlage und des neuen<br />

Hallensegments ist die zweite Erweiterung<br />

am Düsseldorfer Unternehmenssitz, nachdem<br />

im Zuge der Neuorganisation der<br />

Gruppe bereits 2014 zwei neue Hallenseg-<br />

mente errichtet worden waren. „Wir müssen<br />

immer zu den Besten gehören und am<br />

schnellsten laufen“, begründete Gesellschafter<br />

Stephan Hoberg im Rahmen der<br />

Einweihungsfeier die Erweiterung. „Nun<br />

müssen wir die Investition mit Leben füllen.“<br />

Die Hoberg & Driesch-Gruppe gehört mit<br />

über 130.000 m 2 Lagerfläche, 70.000 t<br />

Lagermaterial, 13.000 verschiedenen Artikeln<br />

sowie gruppenweit rund 570 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern zu den führenden<br />

europäischen Großhandelshäusern für<br />

Stahlrohre.<br />

Kürzere Durchlaufzeiten, neuartige Supply-Chain-Services<br />

thyssenkrupp Materials Services setzt auf ERP-System DESCA<br />

Das neue ERP-System DESCA soll es<br />

thyssenkrupp Materials Services künftig<br />

ermöglichen, sämtliche Prozesse entlang<br />

der Wertschöpfungskette intelligent und agil<br />

zu steuern. DESCA steht für „Digital Extended<br />

Supply Chain Accelerator“ und setzt auf<br />

SAP HANA auf. Die Software ist in der Lage,<br />

Millionen von Datensätzen innerhalb von<br />

Sekunden zu verarbeiten und weiterzuleiten<br />

– etwa Materiallieferungen, Kundenbestellungen,<br />

Auftragsbearbeitungen oder Daten<br />

der Transportlogistik. Davon profitierten vor<br />

allem die Kunden, so der Werkstoffhändler.<br />

Mit DESCA sollen Durchlaufzeiten von Aufträgen<br />

verkürzt, die Lagerlogistik optimiert<br />

und Wege für neuartige Supply-Chain-Services<br />

geebnet werden.<br />

DESCA sei ein wichtiger Baustein in der<br />

strategischen Weiterentwicklung, so das<br />

Unternehmen. Mit dem Ansatz „Materials<br />

as a Service“ gewährleiste man nicht nur<br />

den Zugang zu globalen Versorgungsmärkten,<br />

sondern gebe auch eigenes Prozesswissen<br />

in Form von maßgeschneiderten<br />

Supply-Chain-Lösungen weiter. Damit setzt<br />

Materials Services neben dem Kerngeschäft<br />

des Werkstoffhandels konsequent<br />

auf den Ausbau des Dienstleistungsportfolios.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Foto: rff<br />

EN- und ASME-Normen<br />

Erfolgreiche Seminarreihe von rff<br />

FÜR EINE<br />

WELT DES<br />

HANDELS.<br />

Seit vielen Jahren werden bei der rff Rohr<br />

Flansch Fitting Handels GmbH Seminare rund um ENund<br />

ASME-Normen durchgeführt. Mittlerweile sind es 70<br />

Veranstaltungen mit über 1.000 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern. Dass die Nachfrage weiter groß ist, hat die<br />

jüngste Seminarreihe zum Herbstbeginn gezeigt. Im<br />

September führte das Handelshaus mit Hauptsitz in<br />

Stuhr bei Bremen neun Veranstaltungen durch. In verschiedenen<br />

Workshops ging es um EN- bzw. ASME-Normen<br />

für Rohre, Flansche, Rohrformteile und Werkstoffe.<br />

Die Resonanz war dabei mit insgesamt über 100 Teilnehmern<br />

an den verschiedenen Standorten erneut sehr<br />

groß. „Auch nach fast zehn Jahren sind die Normenseminare<br />

immer noch gefragt. Mittlerweile kommen Mitarbeiter<br />

der nachfolgenden Generation in unsere Workshops,<br />

um sich über Normen und Regelwerke zu informieren“<br />

erläutert Marco Rode. Der Seminarleiter bei rff ergänzt,<br />

wie wichtig es sei, technisch auf dem aktuellen Stand zu<br />

bleiben. Der Austausch auf Augenhöhe mit und zwischen<br />

den Teilnehmern sei ein zusätzlicher Erfolgsfaktor,<br />

so Rode.<br />

„Jedes Seminar ist etwas anders. Je nach dem aus welchen<br />

Bereichen die Teilnehmer kommen, ergeben sich<br />

unterschiedliche Schwerpunkte. Der offene Dialog ist für<br />

mich wichtig und macht die Seminare lebhaft und interessant.<br />

Aus jeder Veranstaltung nimmt nicht nur jeder<br />

Teilnehmer Wissen und neue Eindrücke mit, sondern<br />

auch wir lernen jedes Mal dazu“ sagt Rode. Dieses<br />

zusätzliche Wissen fließe in die zukünftigen Seminare<br />

ein und komme den nachfolgenden Einkäufern und<br />

Technikern zu gute. Auf diesem Weg wird Wissen und<br />

Erfahrung erfolgreich geteilt und vermehrt. Das sei ein<br />

guter Grund, warum rff auch in Zukunft Seminare rund<br />

um Rohre, Flansche und Fittings anbieten werde, so das<br />

Unternehmen.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

13<br />

Stahl verbindet – deshalb beliefern<br />

wir ausschließlich den Handel.<br />

Worauf Sie sich verlassen können!<br />

VOSS-EDELSTAHL.COM


Anarbeitung<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Logistik<br />

XXXXX Bericht/Nachricht A XXXXX<br />

gevis ERP|Nav macht Prozesse<br />

effizienter und transparenter<br />

Makro implementiert<br />

neues ERP-System<br />

Bei der MAKRO Handels-GmbH u. Co. KG in Itzehoe ist seit kurzem<br />

das ERP-System gevis ERP | NAV der GWS Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-Systeme mbH inklusive einer neu integrierten<br />

Schnittstelle zur Laser- und Brennschneidesoftware LANTEK im<br />

Einsatz. Mit der modernen IT-Landschaft, die auch neue Hardware<br />

und ein modernes Dokumentenmanagement-System einschließt,<br />

beschleunigt der Stahl- und Werkezuggroßhändler die internen<br />

Prozesse deutlich und erhöht die Transparenz.<br />

[ kontakt ]<br />

GWS Gesellschaft<br />

für Warenwirtschafts-<br />

Systeme mbH<br />

48155 Münster<br />

Tel. +49 251<br />

7000-3816<br />

liane.heimann@<br />

gws.ms<br />

www.gms.ms<br />

Weiterer wichtiger Vorteil für<br />

das E/D/E-Mitglied: Die in Lantek<br />

hinterlegten Auftrags- und Produktionsdaten<br />

können nach gevis ERP<br />

| NAV übertragen, dort gespeichert<br />

und für die Abrechnung genutzt werden.<br />

Die vor über hundert Jahren<br />

gegründete MAKRO Handels-GmbH<br />

u. Co. KG beschäftigt rund 50 Mitarbeiter<br />

und zählt heute zu den führenden<br />

Dienstleistern im Stahl-,<br />

Werkzeug- und Arbeitsschutz-<br />

Bereich im südlichen Schleswig-Holstein<br />

und nördlichen Hamburg. Zum<br />

Portfolio des Familienunternehmens<br />

gehören auch Laser- und Brennzuschnitte<br />

sowie weitere Anarbeitungsservices.<br />

Anlass für die umfangreiche IT-<br />

Neuausrichtung war vor einigen<br />

Monaten die Analyse der Infrastruktur<br />

und der internen Abläufe. Hierbei<br />

wurde deutlich, dass die vorhandene<br />

Hardware ausgetauscht und die Software<br />

modernisiert werden muss.<br />

Henning Krohn, Geschäftsführer des<br />

Familienunternehmens in fünfter<br />

Generation: „Wir hatten seit vielen<br />

Jahren eine für den Stahlhandel ausgerichtete<br />

Warenwirtschafts-Lösung<br />

auf DOS-Basis im Einsatz. Diese<br />

funktionierte grundsätzlich noch. In<br />

bestimmten Details, zum Beispiel<br />

bei Auswertungen, wurden die Defizite<br />

und Einschränkungen aber<br />

immer wieder deutlich. Da wir<br />

sowieso die Hardware erneuern<br />

mussten, war eine Erneuerung aller<br />

IT-Elemente die logische Konsequenz.“<br />

GWS nach Sondierung<br />

an Platz eins<br />

Zu den Vorgaben, die an das neue<br />

ERP-System gestellt wurden, gehörte<br />

eine sichere und langfristig nutzbare<br />

Technologie, der weitestgehende<br />

Verzicht auf individuelle Programmierung<br />

und die Einbindung eines<br />

modernen Dokumentenmanagement-Systems.<br />

Zudem war eine gute<br />

„Chemie“ zum Dienstleister und die<br />

erneute Schnittstelle zum Brennund<br />

Laserschneidesystem Lantek<br />

auf der Wunschliste. „Als wir den<br />

Markt sondierten und intensiv vorhandene<br />

Technologie, Funktionen<br />

und das Preis-Leistungsverhältnis<br />

verglichen, war klar, dass gevis ERP<br />

| NAV unseren Zuschlag erhält.“<br />

Dies galt auch, weil der Münsteraner<br />

Dienstleister viele Referenzen im<br />

Stahl-, Werkzeug- und Arbeitsschutz-<br />

Umfeld präsentierte und umfangreiche<br />

Erfahrungen in der Schnittstellen-Erstellung<br />

hatte.<br />

Umfangreiche Funktionen<br />

schaffen neue Möglichkeiten<br />

Wenige Monate nach der Inbetriebnahme<br />

der neuen IT-Strukturen fühlt<br />

man sich in Itzehoe fachlich gut beraten<br />

und ist zufrieden mit den neuen<br />

Möglichkeiten. Die deutlich umfangreicheren<br />

Funktionen und Optionen<br />

von gevis ERP | NAV vereinfachen<br />

und beschleunigen die täglichen Prozesse<br />

im Einkauf, Lagerwesen und in<br />

der Tourenplanung. Die bessere Preisfindung,<br />

schnellere Rechnungsstellung<br />

und Reduzierung der Lagerbestände<br />

nennt Geschäftsführer Krohn<br />

Einsparpotentiale. Die gleichzeitige<br />

Nutzung einer Software für alle Unternehmensbereiche<br />

ist zudem bei der<br />

Abwicklung von übergreifenden Projekten<br />

hilfreich. Das Dokumentenmanagement-System<br />

ermöglicht die vollständige<br />

elektronische Archivierung<br />

und Suche nach Belegen. Als wichtigen<br />

Vorteil sieht Krohn auch die auf<br />

Windows aufsetzenden Masken und<br />

Oberflächen. „Im alten System musste<br />

ein Mitarbeiter sehr genau die Tastenkombinationen<br />

kennen, jetzt lässt<br />

sich durch die Erfahrung aus anderen<br />

Office-Programmen vieles intuitiv<br />

ableiten und lösen.“ Besonders für<br />

junge Mitarbeiter, die noch nie mit<br />

DOS gearbeitet haben, sei dies ein<br />

großer Vorteil.<br />

Datenübernahme aus Lantek<br />

So reibungslos wie im vorherigen<br />

System funktioniert zudem die Übernahme<br />

und Nutzung der Lantek-<br />

Daten. „Die Auftragsdaten werden<br />

von uns in Lantek angelegt und für<br />

die Produktion genutzt“, erläutert<br />

Krohn. Nach Abschluss gehen die<br />

relevanten Informationen dann automatisch<br />

zu gevis ERP | NAV und<br />

werden dort direkt dem Kunden<br />

zugeordnet. 2<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Das Webfleet-Tracking-Dashboard<br />

veranschaulicht alle<br />

wichtigen Toureninformationen<br />

und<br />

dient als Basis für<br />

weiteres Controlling.<br />

Foto: Padersoft<br />

Lkw-Logistik zentral aus dem Warenwirtschaftssystem organisieren<br />

Padersoft präsentiert neues Zusatzmodul<br />

für integrierte Tourenplanung<br />

Eine Vielzahl geladener Händler aus dem Stahl- & Baufachhandel hat sich beim „Libori-Workshop“<br />

des Softwarehauses SE PADERSOFT live von den Vorteilen dieser direkt im Warenwirtschaftssystem<br />

UNITRADE® implementierten Lösung überzeugt. Zu dem Workshop lädt der Softwarehersteller traditionell<br />

anlässlich der Paderborner Libori-Kirmes im Sommer ein.<br />

Unter dem Workshop-Slogan „100 % Digitalisierung“<br />

veranschaulichten Mitarbeiter der SE Padersoft<br />

in verschiedenen Fachvorträgen die Potentiale papierlos<br />

abgewickelter Warenwirtschaftsprozesse. Für das Unternehmen<br />

sind digitale Handelsabläufe kein reines Lippenbekenntnis:<br />

Von der Auftragserfassung, über das<br />

Bestellwesen bis hin zu Lagerverwaltung und Disposition<br />

wird nun auch die Tourenplanung direkt aus der Warenwirtschaft<br />

heraus zentral organisiert. Als Grundlage für<br />

das neue Unitrade-Zusatzmodul dienen die im ERP-System<br />

generierten Belege sowie Kunden- und Baustelleninformationen<br />

aus dem Stammdatenbereich.<br />

Alle Touren übersichtlich auf einen Blick<br />

Mit dem Tourenplanungssystem UNITRADE TOUR kann<br />

der Disponent direkt aus der Belegverarbeitung mit der<br />

Planung der Touren starten – und das ohne zusätzliche<br />

Schnittstellen und Papierausdrucke. Eine Optimierungs-<br />

funktion berechnet unmittelbar, welche Route auf Basis<br />

unterschiedlicher Parameter, beispielsweise Lieferzeiten,<br />

Lkw-Typ, Ladehilfsmittel oder spezieller Produktbeschaffenheiten<br />

zu empfehlen ist. Mittels Knopfdruck werden<br />

die Routeninformationen dann an das Navigationsgerät<br />

des Fahrers übertragen. Über eine WEBFLEET ® -Anbindung<br />

wird der aktuelle Aufenthaltsort des Lkw während<br />

der Fahrt auf einer digitalen Landkarte im System dargestellt.<br />

Weitere Kennzahlen, wie Fahrtzeiten, Tempoverstöße<br />

und Tagesstrecken werden ohne Zeitversatz<br />

ausgewertet und plakativ auf einem Dashboard dargestellt.<br />

Im Anschluss an den Workshop wurden die Besucher<br />

zu einem gemeinsamen Dinner mit anschließendem<br />

Rundgang über den Paderborner Libori-Rummel eingeladen.<br />

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer und der rege Austausch untereinander<br />

haben dieses Traditionsevent zu einer gelungenen<br />

Veranstaltung gemacht, so SE Padersoft. 2<br />

[ kontakt ]<br />

SE PADERSOFT<br />

GmbH & Co. KG<br />

33100 Paderborn<br />

www.unitrade.com<br />

Tel. +49 5251 3016100<br />

Stahlservice24 heißt jetzt<br />

Kaltenbach.Solutions<br />

Der webbasierte Dienstleister für den<br />

Stahlhandel und Stahlbau stahlservice24<br />

GmbH hat zum 12.07.2019 umfirmiert. Der<br />

neue Name des Unternehmens lautet nun<br />

KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH.Im Zuge<br />

der Umfirmierung wurden ebenfalls der<br />

Domainname des Webauftritts sowie die<br />

Email-Adresse des Unternehmens geändert.<br />

Diese lauten nun www.steelsuite.com<br />

sowie ...@kaltenbachsolutions.com.<br />

Sämtliche allgemeine<br />

Geschäftsbedingungen bleiben weiterhin<br />

unverändert gültig, teilte das Unternehmen<br />

mit. Ferner bleibt die bekannte Anschrift<br />

von der Namensänderung unberührt.Die<br />

Namensänderung sei notwendig geworden,<br />

um dem eigenen Anspruch als Dienstleister<br />

webbasierter Services gerecht zu werden,<br />

so das Unternehmen weiter.<br />

www.steel-suite.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

15


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Menschen und Märkte<br />

Das Messegeschehen der nächsten Monate<br />

Messen bilden – Menschen und Märkte. Deshalb verfolgt die Redaktion des <strong>Stahlreport</strong> regelmäßig<br />

das entsprechende Veranstaltungsgeschehen im deutschsprachigen Raum. Dabei ist der Handel<br />

mit Werkstoffen, insbesondere mit Stahl, als Verbindung zwischen Produktion und Verarbeitung<br />

relativ häufig involviert. In dem bevorstehenden halben Jahr zwischen November 2019 und April 2020<br />

stehen u.a. die folgenden Events an, die häufig Ausstellungs- und Kongresselemente miteinander<br />

verbinden.<br />

Auf zwei Veranstaltungen im Oktober 2019, die<br />

z Deburring Expo. Fachmesse für Entgrattechnolo gien<br />

und Präzisionsoberflächen.<br />

Karlsruhe, 8.-10.10.19 (siehe S. 19)<br />

z Parts2clean. Internationale Leitmesse für industrielle<br />

Teile- und Oberflächenreinigung<br />

Stuttgart, 22.-24.10.19 (siehe S. 16f)<br />

wird in diesem Heft besonders eingegangen – sowie<br />

auf die<br />

z Blechexpo. Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung.<br />

Stuttgart, 5.-8.11.19, mit Beteiligung der BDS AG<br />

(siehe S. 38)<br />

Es folgen dann in dem angegebenen Zeitraum chronologisch:<br />

z A+A. Internationale Leitmesse für Sicherheit und<br />

Gesundheit bei der Arbeit, Düsseldorf, 5.-8.11.19<br />

z Schweißtec. Internationale Fachmesse für Fügetechnologie.<br />

Stuttgart, 5.-8.11.19<br />

z Formnext. Leitmesse für additives Manufacturing.<br />

Frankfurt, 19.-22.11.19<br />

z Swissbau. Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

in der Schweiz. 14.-18.1.20, Basel<br />

z Nortec. Fachmesse für Produktion. Hamburg,<br />

21.-24.1.20<br />

z Learntec. Fachmesse und Kongress für digitale<br />

Bildung. Karlsruhe, 28.-30.1.20<br />

z digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen<br />

in der Baubranche. Köln, 11.-13.2.20<br />

z Bautec. Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik.<br />

Berlin, 18.-21.2.20<br />

z Internationale Eisenwarenmesse. Köln, 1.-4.3.20<br />

z LogiMAT. Fachmesse für Intralogistik-Lösungen<br />

und Prozessmanagement. Stuttgart, 10.-12.3.20<br />

z Metav. Internationale Messe für Technologien<br />

der Metallbearbeitung. Düsseldorf, 10.-13.3.20<br />

z Wire & Tube. Internationale Messen für die<br />

Draht-, Kabel- und Rohrindustrie. Düsseldorf,<br />

30.3.-3.4.20<br />

z (Saw Expo. Messe für die Sägebranche. Im Rahmen<br />

der Tube. Düsseldorf, 30.3.-3.4.20)<br />

z Hannover Messe. Internationale Industriemesse.<br />

Hannover, 20.-24.4.20<br />

z PaintExpo. Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik.<br />

Karlsruhe, 21.-24.4.20<br />

z Cutting World. Fachmesse für professionelle Schneidtechnik.<br />

Essen, 28.-30.4.20 2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Messelogo und …<br />

… Messethemen der parts2clean im Bild.<br />

Fotos: Deutsche Messe AG<br />

Saubere Bauteile<br />

Parts2clean in Stuttgart<br />

Bedarfsgerecht saubere Bauteile sind in allen Branchen eine<br />

Grundvoraussetzung, um die Qualität nachfolgender Prozesse<br />

sowie eine einwandfreie Produktfunktion sicherzustellen. Die<br />

parts2clean vom 22.-24.10.19 in Stuttgart will entsprechend<br />

Wege zur Prozessoptimierung aufzeigen. Sonderschauen und<br />

Fachforen dieser internationalen Leitmesse für die industrielle<br />

Bauteil- und Oberflächenreinigung sind als ergänzende<br />

Informations- und Wissensquellen angekündigt.<br />

Anwender industrieller Reinigungstechnik<br />

stehen aktuell vor<br />

Veränderungen und neuen Herausforderungen.<br />

Das gilt für den Fahrzeug-<br />

und Maschinenbau, für die<br />

Medizintechnik, Luftfahrt, Elektronik,<br />

Fein- und Mikromechanik, Optik<br />

und Halbleiter-Zulieferindustrie.<br />

Zusätzlich zu partikulären Verunreinigungen<br />

rücken filmische Kontaminationen<br />

immer stärker in den<br />

Fokus. Darüber hinaus erfordern<br />

neue Werkstoffe und Herstellungstechnologien,<br />

beispielsweise die<br />

additive Fertigung, sowie immer kleinere<br />

Losgrößen und nicht zuletzt<br />

der Wandel in der Automobilindustrie<br />

angepasste Reinigungslösungen.<br />

„Die Aussteller der parts2clean<br />

zeigen, wie Anwender neuen Aufgabenstellungen<br />

und aktuellen<br />

Anforderungen begegnen können“,<br />

sagte dazu Olaf Daebler, Global<br />

Director parts2clean bei der veranstaltenden<br />

Deutschen Messe AG. „Es<br />

werden dabei unter anderem Lösungen<br />

für eine verbesserte Energieund<br />

Ressourceneffizienz, höhere<br />

Wirtschaftlichkeit und Flexibilität<br />

sowie die Automatisierung und Einbindung<br />

der Bauteilreinigung in vernetzte<br />

Prozesse vorgestellt.“<br />

Guided Tours ermöglichen es<br />

Fachbesuchern, sich an ausgewählten<br />

Messeständen entlang der Prozesskette<br />

über spezielle Themen der<br />

Bauteil- und Oberflächenreinigung<br />

zu informieren. Sie sollen dabei<br />

Lösungen, Innovationen und Anbieter<br />

für ihre individuellen Aufgabenstellungen<br />

auf kürzestem Weg kennenlernen.<br />

Die rund zweistündige<br />

Tour wird an allen drei Messetagen<br />

unter Anleitung eines geschulten<br />

Guides mit maximal 25 Personen in<br />

englischer Sprache durchgeführt.<br />

Aktuelle und zukünftige Themen<br />

in der industriellen Teile- und Oberflächenreinigung<br />

stehen zudem auch<br />

im Mittelpunkt des Rahmenprogramms<br />

mit Sonderschauen und<br />

Foren. 2<br />

NEU<br />

SAZZ Anfrag<br />

geassisten<br />

ent<br />

Lo<br />

ohnser<br />

vice<br />

Längsteilen<br />

Querteilen<br />

Walzen<br />

Logistik<br />

Materialprüfung<br />

tent<br />

ww ww.saz-sta<br />

ahl.de Anfrageassist


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Blechexpo 2019<br />

Zuwachs in jeder Hinsicht<br />

Austeller und Fachbesucher haben den Termin fest im Kalender: Vom 5. bis 8. November 2019 geht es in Stuttgart<br />

bei der 14. Blechexpo und der 7. Schweisstec um herausragende Prozesskompetenz in Sachen Bearbeitung<br />

von Blechen, Rohren und Profilen. Schon jetzt ist klar, dass die beiden komplementären Branchenveranstaltungen<br />

einige Rekorde brechen werden, meldet der Veranstalter: Die Ausstellerzahl geht auf 1.500 zu und bei der<br />

verkauften Standfläche gab es 15 % Zuwachs. Auf dem BDS-Gemeinschaftsstand in Halle 10, Stand 10214,<br />

präsentieren sich auf der Blechexpo auch Unternehmen des Stahlhandels.<br />

Foto: P.E. SChall GmbH & Co. KG<br />

Rekordmesse: Bei<br />

der kommenden<br />

14. Blechexpo und<br />

7. Schweisstec zeigen<br />

knapp 1.500<br />

Austeller neue Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

entlang<br />

der Prozesskette<br />

Blech.<br />

[ INFO ]<br />

Weitere Infos zur<br />

Messe unter<br />

www.blechexpomesse.de<br />

Das Messedoppel Blechexpo/<br />

Schweisstec zeigt ein umfassendes<br />

Produkt- und Leistungsangebot rund<br />

um die thermische und mechanische<br />

Be- und Verarbeitung von Blechen,<br />

Rohren und Profilen sowie die<br />

Schweiß-, Füge- und Verbindungstechnik.<br />

Die Blechexpo / Schweisstec deckt<br />

alle relevanten Themen und Trends<br />

rund um die digitalisierte und automatisierte<br />

Welt der Blech- und Metallverarbeitung<br />

ab. Die Fachveranstaltung<br />

findet im Zweijahresturnus statt<br />

und ist ein absolutes Branchenhighlight.<br />

Das Messeunternehmen P. E.<br />

Schall mit dem Projektleiter für die<br />

Blechexpo und die Schweisstec, Georg<br />

Knauer, stellt sich in diesem Jahr<br />

wenige Wochen vor dem Start auf neue<br />

Dimensionen ein: mehr Aussteller,<br />

mehr Fläche, höhere Internationalität<br />

als vor zwei Jahren.<br />

Rekorde aus 2017 werden getoppt<br />

Insgesamt werden rund 1.500 Aussteller<br />

das Messegeschehen rund<br />

um die Blechexpo/Schweisstec in<br />

neun Hallen bestimmen – das ist ein<br />

Zuwachs von gut 150 Hauptausstellern.<br />

Der Flächenzuwachs von 15 %<br />

entspricht rund eineinviertel mehr<br />

Messehallen. Bei den Buchungen<br />

und Reservierungen aus dem nahen<br />

und fernen Ausland gibt es im Vergleich<br />

zu 2017 sogar eine Verdopplung.<br />

Blech dominiert den Maschinenbau<br />

Der Konstruktionswerkstoff Blech ist<br />

zusammen mit Rohr- und Profilmaterialien<br />

eine gebräuchliche Alternative<br />

zu Guss-, Stahlbau- und Kunststoffkonstruktionen.<br />

FEM-optimierte<br />

Leichtbau- und modulare Komponentensysteme<br />

prägen das Bild des modernen,<br />

material-, gewicht- und kostensparenden<br />

Fahrzeug-, Maschinen- und<br />

Apparatebaus. Nicht zuletzt deswegen<br />

nehmen das präzise Schneiden, Stanzen<br />

und Umformen von Stahl, Aluminium-<br />

und NE-Metall-Blechen auf der<br />

Blechexpo und Schweisstec einen<br />

besonderen Rang ein. Der Fachbesucher<br />

erhält Lösungen und Systeme<br />

rund um die Vor- und Endbearbeitung,<br />

die Baugruppen-Komplettierung sowie<br />

das Oberflächen-Finish sichtempfindlicher<br />

Bauteile. Auch die Themen<br />

Leichtbau, Konstruktionslösungen,<br />

Handling, Qualitätssicherung, Automatisierung<br />

und Digitalisierung in der<br />

Blechbearbeitung und Fügetechnik<br />

werden umfassend behandelt.<br />

Blechexpo-Expertentreff und<br />

Wissenstransfer<br />

Für den nutzbringenden Gedankenaustausch<br />

organisiert die stahlnews.de<br />

GmbH & Co. KG gemeinsam mit dem<br />

Messeveranstalter am Abend des ersten<br />

Messetages am 5. November 2019<br />

ab 18.15 h den 4. Stahlnews-Experten-Treff.<br />

Diese Veranstaltung steht<br />

unter dem Motto „Die Stahlindustrie<br />

in Zeiten von Globalisierung und<br />

Industrie 4.0“. Es werden namhafte<br />

und international anerkannte Brancheninsider<br />

referieren. Sie richtet sich<br />

an Fachleute aus dem Industriebereich<br />

Stahl- und Blechbearbeitung, an Betreiber<br />

von Stahl-Service-Centern und an<br />

Stahldistributeure mit eigenen Anarbeitungs-Zentren.<br />

Auch am darauffolgenden<br />

Messetag werden weitere Vertreter<br />

renommierter Unternehmen<br />

Kurzvorträge im Rahmen des<br />

Blechexpo-Forums halten.<br />

Stahlhandel auf der Blechexpo<br />

Unter dem Motto „TREFFPUNKT<br />

STAHLHANDEL” präsentieren sich<br />

auf der Blechexpo auch der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

sowie fünf seiner Mitgliedsunternehmen.<br />

Auf rund 100 m 2 stellen in<br />

Halle 10, Stand 10214, neben dem<br />

BDS folgende Unternehmen aus:<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges.<br />

mbH & Co. KG<br />

z Gebr. Lotter KG<br />

z Artur Naumann Stahl AG<br />

z Weinmann Aach AG<br />

z XOM Materials GmbH<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Bessere Oberflächen<br />

und die Wege dazu<br />

präsentiert die<br />

DeburringExpo …<br />

Bildquellen: fairXperts<br />

… unter diesem<br />

Messelogo.<br />

Präzisionsoberflächen<br />

DeburringEXPO in Karlsruhe<br />

So konzentriert und umfassend wie noch nie sollen auf der DeburringEXPO vom 8.-10.10.19 in<br />

Karlsruhe Lösungen für das Entgraten, Verrunden und die Herstellung von Präzisionsoberflächen<br />

dargestellt werden: Über 170 Aussteller präsentieren innovative und weiterentwickelte<br />

Technologien, Produkte und Dienstleistungen für diese qualitätsentscheidenden Fertigungsschritte.<br />

Abgerundet wird das Ausstellerangebot durch ein Rahmenprogramm mit Themenparks,<br />

Forschungspavillon und Fachforum.<br />

Entgraten und das Oberflächenfinish<br />

sind in den letzten Jahren<br />

für Unternehmen offenbar zu Qualitäts-<br />

und Wettbewerbsfaktoren<br />

geworden. Ein Indiz dafür ist, dass<br />

die Anbieter entsprechender Lösungen<br />

für Fertigungsunternehmen<br />

zunehmend Benchmark-Partner sind<br />

und vergleichsweise früh in die Produktentstehungsphase<br />

oder einen<br />

Optimierungsprozess einbezogen<br />

werden.<br />

Neues erwartet die Besucher<br />

auch für das Entgraten und Bearbeiten<br />

von Dünn- und Dickblechen. Die<br />

Anbieter von Entgrat-Werkzeugen<br />

reisen ebenfalls mit unterschiedlichsten<br />

Neuheiten, beispielsweise<br />

für das automatische und manuelle<br />

Entgraten von Bohrungen und Bohrungsverschneidungen,<br />

nach Karlsruhe<br />

an.<br />

Sowohl mit dem „Themenpark<br />

AM Parts Finishing“ als auch durch<br />

weitere Aussteller wird erstmals die<br />

Nachbearbeitung additiv gefertigter<br />

Teile auf der Messe abgebildet.<br />

„Durch den zunehmenden Einzug<br />

von Additive Manufacturing in die<br />

Serienfertigung steigen die Anforderungen<br />

an die Oberflächen 3Dgedruckter<br />

Komponenten rasant.<br />

Diese Entwicklung berücksichtigen<br />

wir mit dem neuen Ausstellungsformat<br />

und sind bei den entsprechenden<br />

Unternehmen auf großes Interesse<br />

gestoßen“, erklärt Hartmut Herdin,<br />

Geschäftsführer der fairXperts GmbH<br />

& Co KG und Veranstalter des<br />

Messeevents. Das Spektrum reicht<br />

vom Entfernen von Stützstrukturen<br />

über das Entpulvern und Reinigen<br />

bis zum Finish beziehungsweise der<br />

Vorbereitung der Oberfläche für die<br />

nächsten Fertigungsschritte.<br />

Entgraten im Fokus<br />

Zu den Highlights der diesjährigen<br />

DeburringEXPO dürfte auch der Themenpark<br />

Prozesskette Blech-Entgratung<br />

zählen. Auf dieser Aktionsfläche<br />

werden neben den originär der<br />

Blech-Entgratung zugerechneten<br />

Fertigungsschritten wie Entschlacken,<br />

Entfernen von Oxid-Schichten,<br />

Entgraten, Verrunden und Oberflächenfinish<br />

unterschiedliche Technologien<br />

und nachgelagerte Prozesse<br />

gezeigt.<br />

Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch<br />

stehen im Mittelpunkt<br />

des dreitägigen Fachforums. Die insgesamt<br />

29 Vorträge von Experten<br />

aus Industrie und Wissenschaft werden<br />

simultan (Deutsch/Englisch)<br />

übersetzt.<br />

Ein weiteres Novum der diesjährigen<br />

Leitmesse für Entgrattechnologien<br />

und Präzisionsoberflächen ist<br />

der Forschungspavillon. Er soll es<br />

Besuchern ermöglichen, sich über<br />

kürzlich abgeschlossene, laufende<br />

bzw. zukünftige Forschungsprojekte<br />

mit Einfluss auf den Qualitätsfaktor<br />

Entgratung zu informieren. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

19


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Was die Arbeitsstättenverordnung fordert<br />

Die Bauwerksprüfung im Hochbau<br />

Während sich Teil 1 zur Bauwerksprüfung im Hochbau (siehe <strong>Stahlreport</strong> 7/8.2019, S. 22 f.)<br />

zunächst nur mit dem Gebäudetragwerk und der Gebäudehülle im Abgleich mit der jeweiligen<br />

Landesbauordnung beschäftigt hat, unterliegt die bauliche Konzeptionierung des Gebäudeinnern<br />

zusätzlich auch der jeweils aktuellen Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Details dazu erläutert<br />

Teil 2 der Artikelserie „Bauliche Konzeptionierung nach der Arbeitsstättenverordnung“ von<br />

Dipl.-Ing. Marc Blum, Bausachverständiger für Bauwerkserhaltung und Sanierung sowie<br />

Schweißfachingenieur für Bau- und Betonstahl.<br />

[ Autor ]<br />

Marc Blum, Dipl.-Ing.,<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH),<br />

M.Sc., Schweißfachingenieur<br />

für Bau- &<br />

Betonstahl, zert.<br />

BauSV für Bauwerkserhaltung<br />

& Sanierung,<br />

gepr. Restaurator<br />

& Denkmalpfleger<br />

im Metallbauhandwerk<br />

Für den Betreiber überschneiden<br />

sich bei der baulichen Konzeptionierung<br />

des Gebäudeinneren die<br />

gesetzlichen Vorgaben aus dem Baurecht<br />

und dem Arbeitsschutz –<br />

sowohl in den gewerblichen als auch<br />

in den verwaltungstechnischen<br />

Räumlichkeiten. Mit Verweis auf<br />

§ 2 ArbStättV sind Arbeitsstätten<br />

wie folgt definiert:<br />

z „Orte im Gebäude oder Freien, auf<br />

dem Gelände eines Betriebes oder<br />

einer Baustelle zur Nutzung für<br />

Arbeitsplätze“<br />

z „Andere Orte in Gebäuden und im<br />

Freien, auf dem Gelände eines Betriebes<br />

oder einer Baustelle zu denen<br />

Beschäftigte bei der Arbeit Zugang<br />

haben.“<br />

Die sich aus der ArbStättV ergebenden<br />

baulichen Regeln für die Einrichtung<br />

und das Betreiben einer Arbeits-<br />

stätte sind nach § 3a ArbStättV sehr<br />

vielschichtig – und können mitunter<br />

auch höhere bauliche Schutzanforderungen<br />

als nur nach der jeweiligen<br />

Landesbauordnung beinhalten:<br />

z „Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen,<br />

dass Arbeitsstätten … so eingerichtet<br />

und betrieben werden, dass von<br />

ihnen keine Gefährdung für die<br />

Sicherheit und Gesundheit der<br />

Beschäftigten ausgeht.“<br />

Dieser weitere Ansatz geht über die<br />

Verkehrssicherungspflicht nach<br />

§ 823 ff des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />

BGB (vgl. auch Teil 1) hinaus<br />

und beinhaltet zusätzlich auch noch<br />

die Fürsorgepflicht für die beschäftigten<br />

Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer nach § 618 BGB.<br />

Nach dem Anhang „Anforderungen<br />

und Maßnahmen für Arbeitsstätten<br />

nach § 3 Absatz 1“ zur Arb-<br />

StättV sind die baulichen Anforderungen<br />

sehr umfangreich (siehe Infobox<br />

„Anforderungen und Maßnahmen<br />

für Arbeitsstätten“, S. 28).<br />

Wenngleich die aktuell gültige<br />

Fassung der ArbStättV noch aus dem<br />

Jahre 2004 stammt, ergeben sich die<br />

baulichen wie konstruktiven Details<br />

aus den jeweils gültigen Arbeitsstättenregeln<br />

(ARS), die fortlaufend<br />

ergänzt und dem jeweiligen allgemeinen<br />

Stand der Technik angepasst werden.<br />

Hier gab es in den letzten Jahren<br />

über die „Verordnung zur Änderung<br />

von Arbeitsschutzverordnungen<br />

(Artikel 1, Änderung der ArbStättV,<br />

in Kraft getreten am 3.12.2016)<br />

umfangreiche Aktualisierungen, was<br />

die baulichen sowie konstruktiven<br />

Details anbelangt (siehe Infobox<br />

„Änderungen der Arbeitsstättenverordnung“).<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


ArbStättV, §3 Absatz 1, Anhang „Anforderungen und Maßnahmen<br />

für Arbeitsstätten“<br />

1 Allgemeine Anforderungen<br />

1.1 Anforderungen an Konstruktion und Festigkeit<br />

von Gebäuden<br />

1.2 Abmessungen von Räumen, Luftraum<br />

1.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />

1.4 Energieverteilungsanlagen<br />

1.5 Fußböden, Wände, Decken, Dächer<br />

1.6 Fenster, Oberlichter<br />

1.7 Türen, Tore<br />

1.8 Verkehrswege<br />

1.9 Fahrtreppen, Fahrsteige<br />

1.10 Laderampen<br />

1.11 Steigleitern, Steigeisengänge<br />

2 Maßnahmen zum Schutz vor besonderen<br />

Gefahren<br />

2.1 Schutz vor Absturz und herabfallenden<br />

Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen<br />

2.2 Maßnahmen gegen Brände<br />

2.3 Fluchtwege und Notausgänge<br />

3 Arbeitsbedingungen<br />

3.1 Bewegungsfläche<br />

3.2 Anordnung der Arbeitsplätze<br />

3.3 Ausstattung<br />

3.4 Beleuchtung und Sichtverbindung<br />

3.5 Raumtemperatur<br />

3.6 Lüftung<br />

3.7 Lärm<br />

4 Sanitär-, Pausen- und Bereitschaftsräume,<br />

Kantinen, Erste-Hilfe-Räume und Unterkünfte<br />

4.1 Sanitärräume<br />

4.2 Pausen- und Bereitschaftsräume<br />

4.3 Erste-Hilfe-Räume<br />

4.4 Unterkünfte<br />

5 Ergänzende Anforderungen und Maßnahmen für<br />

besondere Arbeitsstätten und Arbeitsplätze<br />

5.1 Arbeitsplätze in nicht allseits umschlossenen<br />

Arbeitsstätten und Arbeitsplätze im Freien<br />

5.2 Baustellen<br />

6 Maßnahmen zur Gestaltung von<br />

Bildschirmarbeitsplätzen<br />

6.1 Allgemeine Anforderungen an<br />

Bildschirmarbeitsplätze<br />

6.2 Allgemeine Anforderungen an Bildschirme<br />

und Bildschirmgeräte<br />

6.3 Anforderungen an Bildschirmgeräte und Arbeitsmittel<br />

für die ortsgebundene Verwendung an<br />

Arbeitsplätzen<br />

6.4 Anforderungen an tragbare Bildschirmgeräte<br />

für die ortsveränderliche Verwendung an<br />

Arbeitsplätzen<br />

6.5 Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit<br />

von Bildschirmarbeitsplätzen<br />

Es gilt grundsätzlich, dass bestehende<br />

Arbeitsstätten die Mindestanforderungen<br />

nach dem Anhang II<br />

der EG-Arbeitsstättenrichtlinie<br />

89/654/EWG erfüllen müssen. Demnach<br />

erlischt der Bestandschutz für:<br />

1 Gebäude, erbaut nach dem<br />

1.5.1976 (= Inkrafttreten der ersten<br />

ArbStättV) bzw. 20.12.1996<br />

für das Beitrittsgebiet der östlichen<br />

Bundesländer,<br />

2 Gebäude, erbaut vor dem 1.5.1976<br />

bzw. 20.12.1996 für das Beitrittsgebiet,<br />

jedoch mit Änderung der<br />

Nutzung,<br />

3 wesentliche Änderung des Gebäudes<br />

(= alle Veränderungen, die<br />

über Schönheits- und Pflegereparaturen<br />

hinausgehen),<br />

4 spätestens jedoch am 31.12.2020.<br />

Der Bestandschutz gilt grundsätzlich<br />

nicht, wenn Gefahr für Leib und<br />

Leben besteht; dies ggf. auch durch<br />

verschärfende ARS-Anforderungen<br />

begründet. Daraus abgeleitet, bietet<br />

es sich regelrecht an, die „Bauwerksprüfung<br />

im Hochbau“ auch zum baulichen<br />

Abgleich der aktuellen Erfordernisse<br />

nach der ArbStättV mit zu<br />

nutzen, um auf Betreiber- und Arbeitgeberseite<br />

abgesichert zu sein.<br />

Verkehrs- und Fluchtwege<br />

z Unterteilung durch Brandabschnitte<br />

z ausreichend lichte Breiten und<br />

lichte Höhen (siehe Tabelle „Lichte<br />

Breiten und Höhen“)<br />

z eben und rutschhemmend,<br />

z Höhenunterschiede im Boden<br />

(-belag) ≤ 4 mm,<br />

z Bodenfestigkeit ist auf Nutzung<br />

abzustimmen,<br />

z Einhaltung der Verkehrswegebreiten<br />

bei Fahrzeugverkehr,<br />

z Einhaltung zulässiger Neigungen<br />

bei Rampen,<br />

z Absturzsicherungen sind vorzusehen<br />

• ≥ 3 Stufen (neu), einseitiger<br />

Handlauf/Geländer vorsehen,<br />

Änderungen der<br />

ArbStättV<br />

z Mai 2018:<br />

Raumabmessungen & Bewegungsflächen<br />

(ASR A1.2),<br />

Fußböden (ASR A1.5/1.2),<br />

Türe & Tore (ASR A1.7),<br />

Verkehrswege (ASR A1.8),<br />

Schutz vor Absturz …<br />

(ASR A2.1),<br />

Maßnahmen gegen Brände<br />

(ASR A2.2),<br />

z Juli 2017<br />

Gefährdungsbeurteilungen<br />

(ASR V3),<br />

Sicherheits- & Gesundheitsschutzkennzeichnung<br />

(ASR A1.3),<br />

Sanitärräume (ASR A4.1),<br />

z Jan. 2017<br />

Fluchtwege & Notausgänge<br />

(ASR A2.3).<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

21


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Maximale Fluchtweglänge<br />

≤ 35 m für<br />

Räume ohne besondere<br />

Gefährdung (in<br />

dem roten Bereich<br />

zusätzliche Notausgänge<br />

erforderlich)<br />

Foto: VBG Hamburg, Seminar ASPG I – 2019<br />

Maximale Fluchtweglänge<br />

35 m<br />

Fluchtweglängen nach ASR A 2.3<br />

• ≥ 3 Stufen (neu) & 1,5 m Stufenbreite<br />

=> beidseitig,<br />

• ≥ 3 Stufen (neu) & 4,0 m Stufenbreite<br />

=> beidseitig & Zwischenhandlauf<br />

oder Geländer,<br />

• Absturzgefahr ≥ 1 m => Geländerhöhe<br />

≥ 1,0 m,<br />

• Absturzgefahr ≥ 12 m => Geländerhöhe<br />

≥ 1,1 m,<br />

• Achtung (neu): für Treppen,<br />

Zugänge und Bühnen zu ortsfesten<br />

maschinellen Anlagen<br />

• Absturzgefahr ≥ 0,5 m => Geländerhöhe<br />

≥ 1,1 m (nach DIN EN<br />

ISO 14122),<br />

z Maschenteilung bei Gitterrosten:<br />

• gewerblich < 35 x 51 mm,<br />

• Büro (empfohlen) ≤ 10 x 10 mm,<br />

z Lastansätze => Oberkante Geländer-Handlauf:<br />

• Wartungsgänge = 300 N/m,<br />

• Laufstege = 500 N/m,<br />

• Bühnen = 1.000 N/m.<br />

Maximale Fluchtlaufweglänge<br />

bei<br />

Hindernissen<br />

≤ 1,5 x 35 m<br />

Foto: VBG Hamburg, Seminar ASPG I – 2019<br />

Lichte Breiten und Höhen<br />

Personen lichte Breiten lichte Höhen<br />

≤ 5 MA 0,875 mm 1,90 m Wartungsgang<br />

≤ 20 MA 1,0 m 2,00 m Bestandsbau<br />

≤ 200 MA 1,20 m 2,10 m Neubau<br />

≤ 300 MA<br />

≤ 400 MA<br />

1,80 m<br />

2,40 m<br />

≥ 0,5 m<br />

≥ 0,6 m<br />

Bediengänge<br />

Zugang zum<br />

Arbeitsplatz<br />

Rutsch hemmungs-bewertungsgruppen<br />

Trockenbereich zulässiger Neigungswinkel α in ° Nassbereich<br />

R 13 ≥ 35 ≥ 24 C<br />

R 12 < 35<br />

R 11 < 27 < 24 B<br />

R 10 < 19 < 18 A<br />

R 9 < 10 < 12 keine<br />

keine < 6<br />

≤ 52,5 m<br />

• Fluchtweglänge ≤ 35 m<br />

• tatsächliche Laufweglänge ≤ 1,5 x 35 ≤ 52,5 m<br />

Laufweglänge: Tatsächlich zurückzulegende Wegstrecke vom Aufenthaltsort<br />

bis zum Notausgang. Diese darf nicht mehr als das 1,5 fache der Fluchtweglänge<br />

betragen<br />

ASR A 1.5/1,2 DGUV-I 207-006<br />

bei flüssigen gleitfördernden Stoffen ist auch noch die V-Bewertung<br />

V4 bis V10 (=> Verdrängung) zu beachten<br />

Fluchtwege müssen:<br />

selbständig begangen werden können,<br />

z möglichst kurz sein (max. Fluchtweglänge<br />

≤ 35 m),<br />

z ständig freigehalten werden,<br />

z möglichst ins Freie führen oder in<br />

einen (ab-)gesicherten Bereich,<br />

z dauerhaft und angemessen<br />

gekennzeichnet sein,<br />

z ggf. mit einer ausreichenden<br />

Sicherheitsbeleuchtung versehen<br />

sein,<br />

z zusätzlich auch das Bauordnungsrecht<br />

der Länder beachten.<br />

Fußböden müssen:<br />

z gegenüber gleitfördernden Stoffen<br />

rutschhemmend sein,<br />

z Rutschhemmungsbewertungsgruppen<br />

(siehe Tabelle links<br />

unten).<br />

Die zuvor aufgeführten baulich einzuhaltenden<br />

Kennwerte nach der<br />

ArbStättV stellen nur einen Ausschnitt<br />

dar, deren es noch viele weitere<br />

gibt.<br />

Wer Arbeitsstätten effektiv, sicher<br />

und gesundheitsgerecht betreibt, integriert<br />

in der Bauwerks-prüfung als<br />

Zusatzoption eine regelmäßige<br />

„Gefährdungsbeurteilung“ des baulichen<br />

Bestandes, um diesbezüglich<br />

auf der sicheren Seite zu sein. 2<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Wie die Metallbearbeitung auf die<br />

Werkzeugmaschinenmärkte reagiert<br />

Fakten und Fantasien<br />

auf der EMO<br />

Wie verbreitet man in Zeiten konjunkturellen Rückgangs trotzdem<br />

optimistisch stimmende Botschaften? Vor dieser Herausforderung<br />

standen Mitte September die Verantwortlichen der EMO in Hannover.<br />

Ihre Antworten für die Werkzeugmaschinenbranche orientierten<br />

sich an Fakten und Fantasien, wobei deren jeweilige Grenzen<br />

schwer auszumachen sind. Dieses Muster galt für den verbandlichen<br />

Akteur VDW ebenso wie für beteiligte Unternehmen.<br />

Im Mittelpunkt der Fakten standen<br />

quantitative und qualitative Markteischätzungen,<br />

wie sie etwa Carl Martin<br />

Welcker, Generalkommissar der<br />

EMO Hannover 2019, oder Dr. Wilfried<br />

Schäfer, Geschäftsführer im Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW), im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz<br />

am Messemontag<br />

verbreiteten. Demnach hat dieser<br />

Branchenverband seine Produktionsprognose<br />

für Deutschland und das<br />

Jahr 2019 auf minus 2 % revidiert –<br />

nach acht Jahren der Hochkonjunktur.<br />

Zur Begründung wurde darauf<br />

verwiesen, dass sich die weltweite<br />

Investitionsgüternachfrage seit dem<br />

vierten Quartal 2018 deutlich beruhigt<br />

hat. Entsprechend ist der Auftragseingang<br />

im ersten Halbjahr 2019 in<br />

allen Regionen kräftig ins Minus<br />

gerutscht. Für Deutschland sank dieser<br />

Wert bis einschließlich Juli um<br />

mehr als ein Fünftel (- 21 %). Dabei<br />

stellten sich die Auftragseingänge aus<br />

dem Inland (- 19 %) besser dar, als die<br />

aus dem Ausland (- 23 %).<br />

Die Kapazitätsauslastung betrug<br />

in den ersten sechs Monaten durchschnittlich<br />

88,9 % und entsprach damit<br />

allerdings immer noch dem langjährigen<br />

Durchschnitt.<br />

Neben diesen quantitativen Botschaften<br />

beeinflussten auf der sechstägigen<br />

EMO aber vor allem qualitative<br />

Hinweise die Stimmung der Branche.<br />

Die machte sich nämlich bewusst,<br />

dass die Automobilindustrie ihr größter<br />

Abnehmer ist – ein Marktakteur,<br />

der sich erst am Anfang eines gewaltigen<br />

Transformationsprozesses befindet,<br />

der vor allem auf einem Wechsel<br />

bei den Antriebstechnologien basiert<br />

– mit weitreichenden Folgen, denn:<br />

Forscher von FEV Consulting hätten<br />

bezogen auf 118 Mio. Neuzulassungen<br />

in 2018 für 2030 einen globalen Anteil<br />

voll elektrifizierter Fahrzeuge von<br />

19 % berechnet. Diese Experten wiesen<br />

in diesen Zusammenhängen auf<br />

64 % weniger Wertschöpfungspotenzial<br />

im Fertigungsprozess für den reinen<br />

Elektrobetrieb sowie auf 24 %<br />

mehr beim Plug-in-Hybrid hin.<br />

An solchen Differenzierungen<br />

macht sich auch die bereits angesprochene<br />

Fantasie der Beteiligten fest.<br />

So wurde in der Eröffnungspressekonferenz<br />

darauf hingewiesen, dass<br />

in der Fertigung wegfallende Bereiche<br />

durchaus über neue Anforderungen<br />

kompensiert werden könnten.<br />

Genannt wurden in diesen Zusammenhängen<br />

beispielsweise Effizienzverbesserungen<br />

bei den verbleibenden<br />

Verbrennungsmotoren und Getrieben<br />

durch optimierte Oberflächen, die<br />

Reduzierung von Geräuschemissionen,<br />

der Schutz vor Bauteilverschleiß<br />

oder die Neuauslegung leistungsfähiger<br />

Bremssysteme. Insgesamt gäben<br />

die ehrgeizigen Klimaschutzziele bis<br />

2030 Anlass zur Hoffnung sowie –<br />

ganz generell – die anstehende Digitalisierung,<br />

wie sie sich in der Branche<br />

verbandlich durch die standardisierte<br />

Schnittstelle umati realisiere.<br />

Foto: VDW<br />

Standardisierte Schnittstelle<br />

Zu den Fakten diesseits der Fantasien<br />

gehörten auf der EMO die Vorstellung<br />

und Erprobung von umati: universal<br />

machine tool interface – eine Schnittstelle,<br />

über die unterschiedliche<br />

Maschinen bzw. Softwaren selbstständig<br />

miteinander kommunizieren können.<br />

Vor gut zwei Jahren hatte der VDW<br />

diesen Ansatz auf den Weg gebracht<br />

– mit dem Ziel, auf der Basis von OPC<br />

UA als internationale Basis weltweit<br />

und kostenlos eine neue Ära in der<br />

Produktion einzuläuten. Denn die Verbindung<br />

und eine einheitliche Sprache<br />

von Maschinen, Anlagen und Software<br />

ist eine der wichtigsten Voraussetzungen,<br />

um in der Fertigung aus der<br />

Digitalisierung Nutzen zu ziehen.<br />

Wenn sich die einzelne Firma nicht<br />

darum kümmern muss, dass die Vernetzung<br />

funktioniert, sei dies ein ungeheurer<br />

Fortschritt, sagte Dr. Heinz-<br />

Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW,<br />

im Rahmen einer Pressekonferenz in<br />

Hannover.<br />

Dass der Ansatz funktioniert,<br />

bewiesen auf der Messe 70 Unternehmen<br />

aus zehn Ländern, die auf dem<br />

Ausstellungsgelände in Hannover 110<br />

Werkzeugmaschinen und 28 Mehrwertdienste<br />

zum EMO-Showcase<br />

zusammengeschaltet hatten.<br />

Der eigentliche Startschuss aber<br />

steht erst noch bevor. Nach Einschätzung<br />

von Heinz-Jürgen Prokop dürfte<br />

es noch bis Mitte des kommenden Jahres<br />

dauern, bis die umati-Version 1.0<br />

auf den Markt kommt. Bis dahin stünden<br />

noch zahlreiche Abstimmungen<br />

auf dem Programm – insbesondere<br />

im internationalen Bereich. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

23


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Erwartungen rutschen tiefer in den negativen Bereich<br />

Maschinenbauer ohne echte Lichtblicke<br />

Im Juli 2019 verfehlte der Auftragseingang im Maschinenbau in Deutschland sein Vorjahresniveau<br />

lediglich um 3 %, gab der Verband des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) Anfang<br />

September bekannt. Die Inlandsorders sanken dabei um 4 %, die Auslandsbestellungen um 3 %.<br />

Damit ist der Abschluss im Juli im Vergleich mit den letzten Monatsergebnissen zwar weniger trübe<br />

ausgefallen. Doch der Trend zeigt dem VDMA zufolge dennoch weiter nach unten und die Geschäftssowie<br />

Exporterwartungen blieben angesichts der konjunkturellen und politischen Risiken pessimistisch.<br />

Quellen: VDMA<br />

Deutsche Maschinenausfuhr nach Regionen<br />

Region (Bedeutung*)<br />

Afrika (2,2)<br />

Nordamerika (12,1)<br />

Ostasien (14,8)<br />

EU-28 (48,3)<br />

Sonstiges Europa (10,0)<br />

Lateinamerika (3,8)<br />

Südostasien (2,7)<br />

Australien-Ozeanien (1,3)<br />

Zentral- u. Südasien (2,5)<br />

Naher,Mittlerer Osten (2,4)<br />

*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />

jahresniveau zwar noch um 1 % übertroffen.<br />

Doch für den Juni rechnet<br />

der VDMA mit einem starken Minus,<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />

Ø Jan. - Juni 2019:<br />

0,9% (real -0,7%)<br />

-15 -10 -5 0 5 10 15<br />

Deutsche Maschinenproduktion<br />

Preisbereinigter Index, Basis 2015 = 100<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Jan. - Juni 2019 April - Juni 2019<br />

Gleitender 12-Monats-Durchschnitt<br />

Originalindizes<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

In den ersten fünf Monaten<br />

des laufenden Jahres hat die deutsche<br />

Maschinenproduktion ihr Vorda<br />

der Juni 2019 Arbeitstage weniger<br />

hatte als der Juni 2018. Insgesamt<br />

rechnet der Verband für das erste<br />

Halbjahr 2019 mit einem Ergebnis<br />

der Maschinenproduktion unter dem<br />

Vorjahresniveau. Angesichts der<br />

anhaltenden und sich verdüsternden<br />

Aussichten hielten sich viele Kunden<br />

mit Bestellungen zurück, was zu<br />

Produktionsrückgängen bei vielen<br />

Maschinenbauern führe, so der Verband.<br />

Exportdynamik lässt nach<br />

Die deutschen Maschinenausfuhren<br />

sanken im Juni 2019 im Vorjahresvergleich<br />

um nominal 10,2 % - wobei<br />

der Rückgang auch der im Bundesdurchschnitt<br />

um 2,7 Tage reduzierte<br />

Arbeitszeit im Juni im Vergleich zum<br />

Vorjahresmonat geschuldet ist. Im<br />

Halbjahresvergleich der Jahre legten<br />

die Maschinenexporte zwar noch<br />

um 0,9 % nominal zu. Im zweiten<br />

Quartal habe die Dynamik jedoch<br />

spürbar nachgelassen. Nach China<br />

wurden dem VDMA zufolge in den<br />

ersten sechs Monaten lediglich 0,6 %<br />

Maschinen mehr exportiert als 2018.<br />

Die Maschinenexporte in die USA<br />

stiegen dagegen um 7,8 %. Auf den<br />

wichtigsten europäischen Absatzmärkten<br />

zeige sich ein differenziertes<br />

Bild, nur Frankreich (+6,8 %) und<br />

Österreich (+0,1 %) legten zu.<br />

Auftragseingänge bei Mehrheit<br />

der Branchen rückläufig<br />

In den letzten drei statistisch nachweisbaren<br />

Monaten (Mai bis Juli<br />

2019) wiesen neun der insgesamt<br />

27 in der VDMA-Auftragseingangs-<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


statistik getrennt abgerechneten<br />

Fachzweige im Vorjahresvergleich<br />

ein Plus auf und 16 Fachzweige ein<br />

Minus. Vier Fachzweige erzielten<br />

Zuwachsraten von 20 % und mehr:<br />

Power Systems, Bekleidungs- und<br />

Ledertechnik, Gießereimaschinen<br />

und Bergbaumaschinen. Ein MInus<br />

von über 20 % mussten die Branchen<br />

Werkzeugmaschinen, Textilmaschinen,<br />

Fluidtechnik Robotik und Automation<br />

sowie Kunststoff- und Gummimaschinen<br />

hinnehmen.<br />

Im Verarbeitenden Gewerbe ist<br />

im August ein weiterer Rückgang<br />

des Geschäftsklimaindikators zu<br />

beobachten. Die Zufriedenheit mit<br />

der aktuellen Lage hat erneut abgenommen.<br />

Die Erwartungen rutschten<br />

tiefer in den negativen Bereich. Bei<br />

keiner der deutschen Schlüsselindustrien<br />

zeigten sich Lichtblicke.2<br />

BGA zur Konjunktur<br />

Deutsche Wirtschaft<br />

im Auf und Ab<br />

Die Auftragseingänge im Verarbeitenden<br />

Gewerbe stiegen nach Angaben<br />

des Statistischen Bundesamtes im Juni<br />

2019 gegenüber dem Vormonat um<br />

2,5 %. Während die Ordereingänge aus<br />

dem Nicht-Euroraum um 8,6 % stiegen,<br />

fielen sie im Inland und dem Euroraum<br />

um 1,0 % beziehungsweise um 0,6 %. Die<br />

Zahl der Großaufträge war überdurchschnittlich.<br />

Die Produktion im Produzierenden<br />

Gewerbe entwickelt sich dagegen negativ.<br />

Im Juni 2019 fiel die sie gegenüber<br />

dem Vormonat um 1,5 %. Dabei nahm die<br />

Erzeugung in der Industrie um 1,8 % ab,<br />

die Produktion im Baugewerbe stieg<br />

jedoch um 0,3 %. Innerhalb der Industrie<br />

kam es in allen drei Hauptgruppen, den<br />

Vorleistungsgütern (-2,0 %), den Investitionsgütern<br />

(-1,8 %) und den Konsumgütern<br />

(-1,4 %) zu Rückgängen.<br />

Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld<br />

beurteilt der Bundesverband Großhandel,<br />

Außenhandel Dienstleistungen (BGA)<br />

die Situation als durchwachsen. Die Auftragseingänge<br />

unterlägen seit dem Jahresanfang<br />

einem Auf und Ab. Auf der Seite<br />

der Produktion seien zwar durchaus einige<br />

kleine Lichtzeichen zu erkennen, die<br />

negativen Wachstumsraten überwiegen<br />

jedoch und zeichnen in der Tendenz eine<br />

eher abwärtsgerichtete Bewegung, so der<br />

Verband. Für die mittelfristige Perspektive<br />

geht der BGA daher von einer weiteren<br />

leichten konjunkturellen Abkühlung für die<br />

zweite Jahreshälfte 2019 aus.<br />

Mattenschweißanlagen<br />

Die neueste Generation der Mattenschweißanlagen<br />

ist:<br />

leistungsstark<br />

energiesparend<br />

maßgeschneidert<br />

Mit unserer Automatisierungstechnik<br />

fertigen Sie passgenaue Bewehrungsmatten<br />

mit verschiedenen Rastern,<br />

Abmessungen und Drahtdurchmessern<br />

nach CAD-Vorgaben.<br />

Progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

I-39042 Brixen<br />

Tel. +39 0472 979 100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Positive Umsatzentwicklung verstetigt sich bis 2020<br />

Die Bauwirtschaft läuft weiter gut<br />

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) bewertet die Lage der Bauindustrie<br />

weiterhin positiv. Für 2019 erwartet die Branche ein Umsatzwachstum von 8,7 % auf 137,5 Mrd. €.<br />

Das Wachstum betreffe dabei die drei Bausparten Hochbau, Straßen- und Tiefbau sowie den<br />

Ausbau gleichermaßen. Damit ist die Bauwirtschaft momentan der bedeutendste Konjunkturtreiber.<br />

Für das kommende Jahr geht die Branche von einem Umsatzplus von 5 % auf 145 Mrd. € aus –<br />

was der erwarteten Preisentwicklung entspricht.<br />

Quelle: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V., Statistisches Bundesamt, 2019/2020 Prognose<br />

Gemeinschaftsdiagnose der Forschungsinstitute. Frühjahr 2019<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

163<br />

79<br />

39<br />

131 133<br />

66<br />

titionsneigung hindeute, würden<br />

aktuell die Aufträge noch ausgeweitet.<br />

Demnach floriert insbesondere<br />

der Dienstleistungsbereich, der<br />

einen Großteil der Bauinvestitionen<br />

der gewerblichen Wirtschaft beauftrage.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

erwartet das Baugewerbe bis zum<br />

Entwicklung der Bauinvestitionen nach Bausparten<br />

Mrd. €<br />

Bauinvesonen nach Sparten (real)<br />

154<br />

171<br />

184<br />

71 72 76 79<br />

32 33 30 34 35<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

Für den Wirtschaftsbau<br />

ergebe sich in 2019 ein ambivalentes<br />

Bild, kommentiert der Präsident des<br />

Zentralverbands Deutsches Baugewerbe,<br />

Reinhard Quast, die aktuelle<br />

Branchenkonjunktur. Während der<br />

Frühindikator „Baugenehmigungen“<br />

bereits auf eine eingebremste Inves-<br />

Wohnbauten<br />

gewerblicher Bau<br />

öffentlicher Bau<br />

dritten Quartal 2019 eine positive<br />

Umsatzentwicklung. Im vierten<br />

Quartal rechnet der ZDB allerdings<br />

mit einem Tempoverlust: „Das heißt,<br />

dass wir von einem Umsatzwachstum<br />

von 7,5 % auf 48,6 Mrd. € ausgehen,“<br />

so der ZDB-Präsident.<br />

Für den Wohnungsbau erwartet<br />

der Branchenverband der Bauwirtschaft<br />

ein Umsatzplus von 9 % auf<br />

50,9 Mrd. €.<br />

Tiefbau ist Treiber<br />

des Öffentlichen Baus<br />

„Die öffentliche Hand investiert wieder.<br />

Das merken unsere Firmen landauf<br />

landab“, erläuterte Quast die<br />

Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

zum öffentlichen Bau. Die Branche<br />

geht daher davon aus, dass der<br />

Umsatz im öffentlichen Bau um 10 %<br />

auf 38 Mrd. € steigen wird. Getragen<br />

werde diese Entwicklung maßgeblich<br />

vom Tiefbau, dessen Umsatz der<br />

ZDB bei 30,6 Mrd. € veranschlagt.<br />

„Der Hochbau sollte die 7-Mrd.-<br />

Grenze überschreiten,“ so Quast weiter.<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Insbesondere der Investitionshochlauf<br />

des Bundes, wonach die Investitionen<br />

in die Infrastruktur auf 17<br />

Mrd. € steigen sollen, trage zu dieser<br />

Entwicklung bei. Weiterhin Sorgen<br />

mache allerdings das Investitionsverhalten<br />

der Kommunen. Über die<br />

Hälfte, nämlich 55 % der öffentlichen<br />

Investitionen werden von den Kommunen<br />

ausgelöst. Ihnen gelingt es<br />

dem ZDB zufolge jedoch nicht, den<br />

Verschleiß ihrer öffentlichen Infrastruktur<br />

aufzuhalten und abzubauen.<br />

Entwicklung von Umsätzen und Auftragsbeständen im Bauhauptgewerbe<br />

in % 2019/2018<br />

Quartale 2018 in % zum Vorjahr<br />

Bauhauptgewerbe Jul. Jan.-Jul. 2. Q. 1. Q. 4. 3. 2. 1.<br />

Umsatz 1 7,8 11,7 9,3 17,8 14,3 11,1 9,4 6,3<br />

real (preisbereinigt) 2,2 5,7 3,4 11,1 7,8 5,1 4,2 1,6<br />

Auftragseingang 1 10,9 10,8 7,8 14,3 14,7 10,7 8,0 6,8<br />

real (preisbereinigt) 5,0 4,7 1,9 7,9 8,2 4,7 2,9 2,0<br />

Baugenehmigungen 2 5,6 2,0 0,2 2,7 0,7 8,6 11,1 7,8<br />

Beschäftigte 1 4,6 5,2 5,0 5,7 5,4 4,9 4,5 4,9<br />

1. Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigte, nominale Veränderungsrate<br />

2. Wohn- und Nichtwohngebäude, Neu- und Umbau, Baukosten<br />

Quelle: HDB<br />

Fortsetzung des<br />

Wachstums erwartet<br />

Auch der Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie erwartet für<br />

das Bauhauptgewerbe eine Fortsetzung<br />

des Wachstums. Dafür<br />

sprächen Faktoren auf allen Ebenen:<br />

Geschäftsklima, Baugenehmigungen,<br />

Auftragseingang und<br />

-bestand sowie nominaler Umsatz,<br />

sagte der Präsident des Verbands<br />

Peter Hübner. 2<br />

BDI-Industriebericht<br />

Stahl- und Metallverar beitung<br />

mit Rückgängen<br />

Nach einem erfreulichen Jahresbeginn 2018 mit Zuwächsen von<br />

über 5 % gegenüber dem sehr guten Jahr 2017 hat sich die Produktion<br />

der Stahl und Metall verarbeitenden Betriebe in Deutschland im<br />

Jahresverlauf 2018 abgeschwächt. Angesichts der vielen Risiken<br />

und geopolitischen Baustellen startete das Jahr 2019 ebenfalls mit<br />

Rückgängen. Das meldete der Bundesverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI).<br />

Während die Produktionsprognose<br />

von plus 4 % zur Jahresmitte<br />

noch erreicht werden konnte,<br />

schwächte sich die Dynamik in der<br />

zweiten Jahreshälfte spürbar ab. Im<br />

letzten Quartal konnte das Vorjahresniveau<br />

nicht mehr erreicht werden.<br />

Auf Jahressicht wurde die Produktion<br />

um 1,9 % ausgeweitet.<br />

Umsatz<br />

Die Umsatzentwicklung der Stahl<br />

und Metall verarbeitenden Branchen<br />

zeigt dem BDI zufolge ein ähnliches<br />

Bild wie die Produktion. Sowohl die<br />

Inlandslieferungen als auch die<br />

Exporte verzeichneten zum Start in<br />

das Jahr 2018 hohe Wachstumsraten<br />

(10 % Inland, 7 % Export), die sich<br />

im Verlauf auf Plus von 1,8 % Inlandsumsatz<br />

und 1 % Exportwachstum<br />

reduzierten. Die Auftragseingänge<br />

sind im Vorjahresvergleich zurückgegangen,<br />

aus dem Inland kamen<br />

2,3 % weniger Bestellungen, aus dem<br />

Ausland 6,2 %, wobei die Exportnachfrage<br />

durch Großaufträge im letzten<br />

Quartal 2017 verzerrt ist. „Die Hauptursache<br />

für diese Entwicklungen<br />

dürfte mit dem Stichwort Verunsicherung<br />

treffend beschrieben sein –<br />

Verunsicherung von Verbrauchern<br />

und Investoren in vielen wichtigen<br />

Märkten“, konstatiert der BDI-Industriebericht.<br />

Angesichts der vielen Risiken<br />

und geopolitischen Baustellen startete<br />

das Jahr 2019 mit Rückgängen: 2,9<br />

% weniger Umsatz, 4,2 % niedrigere<br />

Inlandsabsätze 0,2 % weniger Exporte,<br />

9,6 % geringere Inlandsauträge und<br />

8,5 % weniger Exportnachfrage. 2<br />

Einkaufsmanager-Index<br />

Industrieproduktion<br />

im roten Bereich<br />

Der Abschwung des Verarbeitenden<br />

Gewerbes in Deutschland hält an. Das zeigen<br />

die aktuellen Umfrage-Ergebnisse zum<br />

IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index<br />

(EMI). Mit 43,5 Punkten nach 43,2 im Juli<br />

rutschte der PMI im August noch tiefer in<br />

den roten Bereich.<br />

Gleichzeitig liegt der wichtige Frühindikator<br />

für die Industrieproduktion der größten<br />

Volkswirtschaft Europas bereits den achten<br />

Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle<br />

von 50,0 Zählern. Angaben des<br />

englischen Finanzdienstleisters IHS Markit<br />

zufolge habe der erneut kräftige Rückgang<br />

der Neuaufträge viele Unternehmen veranlasst,<br />

ihre Produktion weiter zu drosseln<br />

und abermals beim Personal zu kürzen.<br />

„Der deutschen Industrie ist es auch im<br />

August nicht gelungen, ihre seit Jahresbeginn<br />

anhaltende Talfahrt zu stoppen. Das<br />

belegen die aktuellen EMI-Daten“, sagte<br />

Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer<br />

des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME).<br />

Bedenkenswert sei zudem die Negativentwicklung<br />

des Teilindex Jahresausblick, der<br />

mit 39,1 (Juli: 43,2) Punkten regelrecht<br />

abgestürzt sei.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19 27


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt Konjunktur<br />

Positive Umsatzentwicklung verstetigt sich bis 2020<br />

Automobilmärkte<br />

entwickeln sich differenziert<br />

Im Juli haben sich die internationalen Automobilmärkte dem Verband der Automobilindustrie (VDA)<br />

zufolge differenziert entwickelt. Während der US-Markt erstmals in diesem Jahr zulegen konnte,<br />

erreichte der Absatz in Westeuropa Vorjahresniveau. Der deutsche Pkw-Markt erreichte im August mit<br />

dem zweitbesten Wert für diesen Monat überhaupt erneut hohes Niveau. Im bisherigen Jahresverlauf<br />

stiegen die Neuzulassungen in Deutschland um 1 % auf 2,5 Mio. Einheiten.<br />

Grafik: VDA/KBA<br />

Insgesamt blieb die Zahl der Pkw-Neuzulassungen<br />

in Westeuropa im Juli mit 1,2 Mio. Einheiten auf Vorjahresniveau.<br />

Die fünf größten Einzelmärkte entwickelten<br />

sich dabei sehr unterschiedlich. In Deutschland<br />

stiegen die Neuanmeldungen um 5 %, der italienische<br />

Markt erreichte Vorjahresniveau. Frankreich (-2 %) und<br />

das Vereinigte Königreich (-4 %) mussten jeweils ein<br />

Minus verbuchen. Der spanische Markt war im Juli<br />

zweistellig rückläufig (-11 %). Nach den ersten sieben<br />

Monaten des Jahres steht der westeuropäische Pkw-<br />

Markt bei einem Volumen von 8,9 Mio. Fahrzeugen –<br />

ein Rückgang von 3 %.<br />

Deutscher Pkw-Markt leicht gewachsen<br />

Der deutsche Pkw-Markt erreichte im August mit<br />

313.800 Neuzulassungen erneut hohes Niveau. Das ist<br />

der zweitbeste Augustwert.<br />

Deutscher Pkw-Markt im August<br />

August 2019 Januar – August 2019<br />

Personenkraftwagen *) Anzahl ±% Vorjahr Anzahl ±% Vorjahr<br />

Neuzulassungen 313.800 -1 2.495.600 1<br />

davon:<br />

dt. Marken inkl. Konzernmarken 217.100 1 1.754.600 1<br />

ausl. Marken 96.700 -4 741.000 1<br />

Export 234.300 -6 2.373.000 -14<br />

Produktion 313.200 1 3.160.400 -11<br />

*) z.T. vorläufig<br />

Der Auftragseingang aus dem Inland übertraf im August<br />

den Vorjahreswert um 8 %, seit Jahresbeginn gingen<br />

gut 4 % mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus<br />

dem Ausland hingegen kamen im abgelaufenen Monat<br />

11 % weniger Aufträge herein, seit Jahresbeginn steht<br />

ein Minus von 5 % in den Büchern.<br />

Die deutschen Pkw-Hersteller fertigten an den inländischen<br />

Standorten im August 313.200 Pkw (+1 %). Seit<br />

Januar liefen knapp 3,2 Mio. Pkw vom Band (-11 %).<br />

Schwächer entwickelte sich der Export: Im August wurden<br />

234.300 Pkw an Kunden in aller Welt ausgeliefert<br />

(-6 %). In den ersten acht Monaten des laufenden Jahres<br />

wurden aus Werken in Deutschland 2,4 Mio. Pkw exportiert,<br />

14 % weniger als im Vorjahreszeitraum.<br />

US-Markt im Plus, China verzeichnet Rückgang<br />

Erstmals in diesem Jahr ist der US-Light-Vehicle-Markt<br />

(Pkw und Light Trucks) im vergangenen Monat gewachsen:<br />

Die Verkäufe erhöhten sich um 2 % auf 1,4 Mio.<br />

Neufahrzeuge. Von Januar bis Juli wurden 9,8 Mio.<br />

Light Vehicles verkauft (-2 %). Der Trend zu Light Trucks<br />

hält weiter an: Seit Jahresbeginn stieg ihr Absatz um<br />

2 %, während die Pkw-Verkäufe um 9 % zurückgingen.<br />

Der chinesische Markt verzeichnete im Juli einen<br />

Rückgang von 4 % auf 1,5 Mio. Pkw. Seit Januar ist das<br />

Marktvolumen um 13 % auf 11,4 Mio. Neufahrzeuge<br />

zurückgegangen. Seit nunmehr 13 Monaten ist der Pkw-<br />

Absatz im größten Einzelmarkt rückläufig. Für das<br />

Gesamtjahr 2019 geht der VDA von einem Marktvolumen<br />

von 21,6 Mio. Neufahrzeugen aus (-7 %), die bisherige<br />

Prognose lag bei minus 4 %. 2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Marktversorgung zurückgegangen<br />

Stahlkonjunktur<br />

bleibt verhalten<br />

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland hat dem Industriebericht<br />

des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)<br />

zufolge im vergangenen Jahr den Rückwärtsgang eingelegt:<br />

Die Marktversorgung mit Walzstahl ging im Jahresdurchschnitt<br />

2018 um 4 % zurück, die Lieferungen sanken um 5 %, für die<br />

Rohstahlproduktion ergab sich ein Minus von 2 %.<br />

Zu dieser Entwicklung beigetragen<br />

haben demnach Sonderfaktoren<br />

wie insbesondere die Umstellung<br />

des Prüfverfahrens in der<br />

Automobilindustrie sowie das Niedrigwasser<br />

am Rhein im Schlussquartal<br />

des vergangenen Jahres.<br />

Auftragseingänge<br />

Walzstahl rückläufig<br />

Auch im ersten Quartal des laufenden<br />

Jahres blieb die Stahlkonjunktur<br />

dem Bericht nach verhalten. So sind<br />

die Auftragseingänge Walzstahl –<br />

Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

zufolge – zu Jahresbeginn<br />

deutlich rückläufig. Die Unternehmen<br />

blieben weiterhin skeptisch<br />

hinsichtlich ihrer Erwartungen für<br />

die nächsten Monate. Auch weltweit<br />

hat sich seit dem zweiten Halbjahr<br />

die konjunkturelle Grundtendenz in<br />

der Stahlindustrie abgeschwächt.<br />

Zudem sei der Konjunkturausblick<br />

mit erheblichen Abwärtsrisiken verbunden.<br />

Schließlich bestünden der<br />

jüngsten Einschätzung der OECD<br />

zufolge die strukturellen Probleme<br />

in der globalen Stahlindustrie in<br />

Form von verfestigten Überkapazitäten,<br />

der Ausbreitung protektionistischer<br />

Tendenzen sowie Wettbewerbsverzerrungen<br />

als Folge<br />

staatlicher Subventionen weiter fort.<br />

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen<br />

Gesamtsituation sei es<br />

aus Sicht der Stahlindustrie ein notwendiger<br />

Schritt der EU gewesen,<br />

endgültige Schutzklauselmaßnahmen<br />

einzuführen, um Handelsumlenkungen<br />

im Zuge der US-amerikanischen<br />

Strafzölle in den<br />

EU-Markt zu begrenzen. Kritisch<br />

hingegen bewertet die Stahlindustrie,<br />

dass bereits im Juli trotz der<br />

bestehenden fragilen konjunkturellen<br />

Lage erste Schritte zur Lockerung<br />

der Zollkontingente eingeführt wurden<br />

und damit die Wirksamkeit der<br />

Maßnahmen spürbar eingeschränkt<br />

werde. 2<br />

ArGeZ-Geschäftsklima<br />

Zulieferer-Perspektiven unverändert unter Druck<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie<br />

zeigte sich im August weiter unter Druck. Eine eher<br />

„homöopathische Verbesserung“ bei der Bewertung der<br />

aktuellen Lage zeige keine Trendwende an, so die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ). Entscheidend für<br />

die Konjunktureinschätzung der Branche sei die Erwartungshaltung<br />

bezogen auf die nächsten sechs Monate.<br />

Angesicht der offenen Fragen bei den Handelsstreitigkeiten<br />

sowie dem näher rückenden Brexit suchten die Maktteilnehmer<br />

nach Orientierung.<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er<br />

beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und<br />

deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie,<br />

Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und<br />

Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />

sowie Technische Textilien ab.<br />

Quelle: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, Indexbasis 2015=100<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juni 2019<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Zukunftserwartungen<br />

-70<br />

Jan. 06 Jan. 07 Jan. 08 Jan. 09 Jan. 10 Jan. 11 Jan. 12 Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

29


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Die Unsicherheit nimmt zu<br />

Nach einem für Stahlhersteller, -händler und -verarbeiter guten Jahr 2018 haben sich die weltweiten<br />

Konjunktur erwartungen im Laufe des Jahres 2019 nach und nach eingetrübt. Handelskonflikte und<br />

die immer noch ungeklärten Fragen zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Sorgen bereitet vor allem<br />

die Situation bei den Automobilherstellern. Die deutschen Maschinenbauer schauen ebenfalls<br />

pessimistischer in die Zukunft. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige, allen voran<br />

die Bauwirtschaft, weiterhin gut beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage geringer als im vergangenen<br />

Jahr. Enttäuschend verlief für die Stahldistribution der Juni. Im Juli konnte die fehlende Menge dann<br />

wieder einigermaßen kompensiert werden. Der August zeigte sich wiederum ziemlich durchwachsen.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research im Bundesverband<br />

Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS),<br />

berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

August 2019 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Lagerabsatz<br />

Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />

recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />

Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />

Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wurde 1,4 %<br />

mehr Menge erreicht. Bei Rohren<br />

wurden sogar noch deutlichere<br />

Zuwächse verzeichnet.<br />

Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />

Stahldistribution mengenmäßig<br />

etwas schwächer gestartet. Insgesamt<br />

wurden im Januar etwas über<br />

950.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse,<br />

im Februar 908.000 t und im<br />

März knapp 930.000 t abgesetzt.<br />

Ähnlich verlief der April. Der Lagerabsatz<br />

betrug 931.000 t. Vergleichsweise<br />

gut zeigte sich der Mai.<br />

954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

wurden ausgeliefert. Dafür war<br />

wiederum der Juni ungewöhnlich<br />

schwach.<br />

Auch aufgrund der vielen Feierund<br />

wenigen Arbeitstage konnte ein<br />

Lagerabsatz von lediglich 848.000 t<br />

verzeichnet werden. Der Juli zeigte<br />

mit seinen 23 Arbeitstagen wieder<br />

ein ordentliches Volumen auf. Der<br />

Absatz verfehlte mit 999.000 t die<br />

Eine-Millionen-Tonnen-Schwelle nur<br />

haarscharf. Der August wurde als<br />

typischer Sommermonat wahrgenommen.<br />

Nur knapp 900.000 t Lagerabsatz<br />

wurden gemeldet. Insgesamt<br />

wurde in den ersten acht Monaten<br />

2019 4,6 % weniger Menge als im<br />

Vorjahreszeitraum abgesetzt. Besonders<br />

der Absatz von Flachprodukten<br />

und Stabstahl zeigte sich schwächer.<br />

Als einziges Produkt konnte Betonstahl<br />

weiter zulegen.<br />

Lagerbestand<br />

IIm vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />

im Sommer<br />

erreicht. Ende Juli 2018 wurden 2,56<br />

Mio. t Bestand gemeldet. Ab Herbst<br />

setzte dann ein deutlicher Bestandsabbau<br />

ein. Im Dezember beliefen sie<br />

sich die bundesweiten Lagerbestände<br />

auf 2,22 Mio. t. Dabei lag der<br />

branchenweite Bestand im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat um knapp 5 %<br />

höher.<br />

Zwischen Januar und März 2019<br />

erfolgte der übliche Lageraufbau: Im<br />

April und Mai wurden nur noch<br />

geringe Mengen aufgebaut. Im Juni<br />

und Juli wurde dann ein leichter<br />

Rückgang der Bestände beobachtet.<br />

Im August wurden die Bestände,<br />

wahrscheinlich auch aufgrund von<br />

Werksferien, spürbar zurückgefahren.<br />

Ende August 2019 wurden 2,31<br />

Mio. t Bestand gemeldet. Das sind<br />

knapp 8 % weniger als Ende August<br />

2018 bevorratet wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen<br />

lag aufgrund der relativ geringen<br />

Absatzmengen und niedrigen<br />

Bestände im August bei 2,6 Monaten<br />

bzw. 78 Tagen. Dieser Wert wurde<br />

auch im Schnitt der ersten acht<br />

Monate 2019 erreicht (vgl. Abbildung<br />

1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der teilweise<br />

recht starke Preisanstieg, der<br />

im Jahr 2016 angefangen hatte, im<br />

Jahr 2017 fort. Auch in den ersten<br />

beiden Monaten des Jahres 2018<br />

konnten bei fast allen Produkten<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Zwischen März und Mai gestaltete<br />

sich das Bild differenzierter.<br />

Große Veränderungen wurden dabei<br />

jedoch nicht festgestellt. In den<br />

Monaten Juni bis September waren<br />

die Preise bei fast allen Produkten<br />

wieder im Aufwärtstrend. Der Oktober,<br />

November und Dezember zeigten<br />

sich uneinheitlich. Mitunter wurden<br />

auch sinkende Preise<br />

beobachtet.<br />

Auch im Januar und Februar<br />

2019 wurde tendenziell von fallenden<br />

Verkaufspreisen berichtet. Im<br />

März konnten teilweise auch wieder<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Im April, Mai, Juni und Juli war<br />

die Tendenz bei nahezu allen Produkten<br />

rückläufig. Diese Rückgänge<br />

waren bei Rohren und den meisten<br />

Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />

Langprodukten. Im August war die<br />

Tendenz zwar bei den meisten Produkten<br />

weiterhin rückläufig. Bei einzelnen<br />

Produktgruppen konnten<br />

aber auch Preiserhöhungen festgestellt<br />

werden (vgl. Abbildungen<br />

2 und 3). 2<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

101<br />

97 94 93<br />

96<br />

96<br />

100<br />

90 90<br />

95 140<br />

89<br />

91 93 93 93<br />

85 90<br />

120<br />

100<br />

55<br />

80<br />

78 78 75 81 78 78 84 75 72 123 75 81 81 81 78 87 72 78<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Aug.<br />

2018<br />

Sep.<br />

2018<br />

Okt.<br />

2018<br />

Nov.<br />

2018<br />

Dez.<br />

2018<br />

Jan.<br />

2019<br />

Feb.<br />

2019<br />

März<br />

2019<br />

April<br />

2019<br />

Mai<br />

2019<br />

Juni<br />

2019<br />

Juli<br />

2019<br />

Aug.<br />

2019<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

Quelle Bild 2 u. 3: BDS<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

31


BDS<br />

Kommunikation<br />

Stahlhandelstag 2019<br />

Über 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, spannende Fachvorträge und viele gute Gespräche – und zugleich ein<br />

ganz besonderes Branchentreffen: Das war der Stahlhandelstag 2019. Denn vor 50 Jahren wurde der BDS ebendort<br />

gegründet, wo am 19. und 20. September 2019 die 27. Auflage der Veranstaltung stattfand – in Neuss.<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Die Stahldistribution und ihr Fachverband ist von<br />

großem Interesse für die gesamte Stahl-Lieferkette.<br />

Eberhard Frick, Geschäftsführer Friedrich Kicherer GmbH & Co.<br />

KG sowie Vorsitzender des BDS-Vorstandsrats.<br />

Für uns als Unternehmen bietet der BDS<br />

unverzichtbare Dienstleistungen, die wir alleine<br />

nicht in Lage wären zu handeln – zum Beispiel<br />

die berufliche Aus- und Weiterbildung.<br />

Heinz Herbort, Geschäftsführer Kerschgens Werkstoffe &<br />

Mehr GmbH sowie BDS-Gebietsvorstand Gebiet 5 (NRW)<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

33


XXXXXXXXXX<br />

BDS<br />

XXXXX Kommunikation A XXXXX<br />

BDS-Stahlhandelstag mit hochkarätigen Referenten<br />

Ausblick, Analysen, Konjunktur<br />

Deutsche Wirtschaft<br />

zeigt gespaltenes Bild<br />

Die deutsche Konjunktur zeigt<br />

derzeit ein gespaltenes Bild. Einer<br />

ausgesprochenen Schwäche der<br />

Industrie steht eine weiterhin stabile<br />

Baukonjunktur sowie ein noch<br />

robuster Dienstleistungssektor entgegen,<br />

sagte Prof. Dr. Roland Döhrn<br />

vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />

e.V. Die Produktionsrückgänge<br />

finden dem Wirtschaftsexperten<br />

zufolge auf breiter<br />

Basis quer durch die industriellen<br />

Sektoren statt, insbesondere zeige<br />

die Automobilkonjunktur Schwäche.<br />

Mit Produktionsrückgängen<br />

kämpfen auch die Stahlindustrie<br />

und die Stahlverwender in Deutschland.Im<br />

Vergleich zu früheren<br />

Rezessionen seien die derzeitigen<br />

Rückgänge aber noch moderat, so<br />

Döhrn.<br />

„Die deutsche Konjunktur<br />

zeigt derzeit ein gespaltenes<br />

Bild. Einer ausgesprochenen<br />

Schwäche der<br />

Industrie steht eine weiterhin<br />

stabile Baukonjunktur<br />

sowie ein noch robuster<br />

Dienstleistungssektor<br />

entgegen.“<br />

Weltweit nehmen laut Döhrn die<br />

geopolitischen Unsicherheiten in<br />

Zukunft eher zu. Diese Unsicherheiten<br />

hinterließen Spuren in der Weltwirtschaft.<br />

Die deutsche Wirtschaft<br />

befindet sich in mancherlei Hinsicht<br />

in einer Phase des Übergangs, so<br />

Döhrn weiter.<br />

Roland Döhrn, RWI Leibniz-Institut für<br />

Wirtschaftsforschung<br />

Während die Außenwirtschaft weiter<br />

dämpfend wirke, sei die Inlandsnachfrage<br />

robust. Für das laufende<br />

Jahr 2019 prognostizierte er ein<br />

Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) von 0,4 %, für 2020 ein<br />

Wachstum von 0,9 % und für 2021 ein<br />

BIP-Wachstum von 1,3 %. 2<br />

Dirk Habecke, RockTechLithium<br />

Großes Potenzial für<br />

Batterie-Metalle<br />

Der Umbruch in der Automobilindustrie<br />

zieht einen großen –<br />

und oft unterschätzten – Umbruch<br />

auch im Rohstoffhandel nach sich.<br />

Diese Bilanz zog Investor Dirk Habecke<br />

von RockTechLithium, einem<br />

Entwicklungsunternehmen einer<br />

Lithiummine in Kanada.<br />

Für den international umtriebigen<br />

Finanz- und Projektentwicklungsexperten<br />

– und gebürtigen Dortmunder<br />

– ist die Frage, ob die Elektromobilität<br />

sich als Pkw-Antriebstechnologie<br />

durchsetzen werden, bereits entschieden.<br />

Zu viel sei von den großen Herstellern<br />

wie VW, Toyota oder General<br />

Motors bereits in diese Technologie<br />

investiert worden. Bis 2030 werde<br />

jedes dritte Auto weltweit elektrisch<br />

angetrieben. Zudem sei der größte<br />

Markt für elektrobetriebene Fahrzeuge,<br />

China, politisch auf diese Technologie<br />

festgelegt.<br />

„Die Auswirkungen der<br />

Elektromobilität auf die<br />

Nachfrage nach Batterie-<br />

Metallen sind enorm.“<br />

Vor allem asiatische Unternehmen<br />

bauten daher gerade große Kapazitäten<br />

für die Batterieproduktion<br />

auf. Infolge bekämen die dafür nötigen<br />

Rohstoffe wie etwa Lithium in<br />

den nächsten Jahren einen starken<br />

Auftrieb. Am Beispiel Lithium<br />

zeigte Harbecke, vor welchen<br />

Herausforderungen Investoren,<br />

Anbieter und Produzenten in dieser<br />

Marktsituation stehen. Da die<br />

Entwicklung einer nach akzeptablen<br />

Standards arbeitenden<br />

Lithium-Mine einige Jahre in<br />

Anspruch nehme, könne eine stark<br />

steigende Nachfrage nicht von<br />

heute auf morgen komplett bedient<br />

werden. Hinzu komme, dass neue<br />

Projekte aufgrund des derzeit noch<br />

kleinen Lithium-Markts schwierig<br />

zu finanzieren sind. Auf rund 24<br />

Mrd. $ bezifferte der Rohstoff-<br />

Experte das Finanzierungsvolumen<br />

für den Ausbau der Lithiumproduktion.<br />

2<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Stahlschrottrecycling in<br />

schwierigem Fahrwasser<br />

Die Stahlschrottrecycling-<br />

Branche steht vor großen Herausforderungen.<br />

Das machte Sebastian<br />

Will, Vizepräsident Fachbereich<br />

Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling<br />

des bvse, deutlich. Wegen vielfacher<br />

regulatorischer Vorschriften, die die<br />

Stahlschrottrecycling-Branche in<br />

den letzten Jahren zu integrieren<br />

hatte – etwa das Kreislaufwirtschaftsgesetz,<br />

das Wertstoffgesetz<br />

oder die Technische Anleitung zur<br />

Reinhaltung der Luft (TA Luft) –<br />

kämpfen die Unternehmen der Branche<br />

mit einer signifikanten Kostenzunahme.<br />

Der Branche zu schaffen<br />

machten zudem ein Überangebot<br />

der vorhandenen Aufbereitungsanlagen<br />

sowie schwindende Margen.<br />

„Zölle zahlen nicht<br />

diejenigen, die ein Produkt<br />

liefern, sondern die, die das<br />

Produkt kaufen. Die Zeche<br />

für die Zölle, die die USA<br />

aufgelegt haben, zahlen<br />

die amerikanischen<br />

Konsumenten.“<br />

Wie für die Industrie insgesamt, sind<br />

die konjunkturellen Einflüsse auch<br />

für die Unternehmen des Stahlrecyclings<br />

derzeit ein Quell der Unsicherheit.<br />

Nach der Wirtschaftskrise von<br />

2008/09, habe es bis dato für die<br />

Branche zwar eine lange Phase des<br />

Aufschwungs gegeben. Aber für viele<br />

Unternehmen fehle immer noch „der<br />

Speck“, so Will. Mit der aktuellen,<br />

globalen Krise der Realwirtschaft<br />

stünden viele im Stahlrecycling vor<br />

einer echten Herausforderung.<br />

Sebastian Will, bvse – Bundesverband<br />

Sekundärrohstoffe & Entsorgung<br />

Die unmittelbaren Aussichten seien<br />

nicht ermutigend. Seit Februar 2019<br />

ist der Preis für Stahlschrott deutlich<br />

zurückgegangen und auch für das<br />

erste Halbjahr 2020 erwartete der<br />

Schrottexperte keine Verbesserung.<br />

Das internationale Geschäft sei von<br />

zu vielen Unsicherheiten geprägt –<br />

neben der Entwicklung in der Türkei,<br />

etwa durch die US-Handelspolitik<br />

sowie den Brexit. 2<br />

Dr. Christian Piehl, B-Tec Concept GmbH<br />

Höheres Coilgewicht bei<br />

Betonstahl in Ringen<br />

Wer eine europäisch harmonisierte<br />

Norm für Betonstahl sucht,<br />

tut das vergebens. Zwar gibt es mit<br />

der DIN EN 10080 auch auf europäischer<br />

Ebene eine für Betonstahl<br />

vorgesehene Norm. Die aber aufgrund<br />

von Einsprüchen zurückgezogen<br />

werden musste, erinnerte Dr.<br />

Christian Piehl, B-Tec Concept<br />

GmbH. „Aktuell gibt es für die DIN<br />

EN 10080 nur einen Entwurf. Dabei<br />

wird diskutiert, ob auch Nachhaltigkeitsaspekte<br />

in die Norm aufgenommen<br />

werden sollen“, sagte Piehl.<br />

Stand heute sei es jedoch offen, wann<br />

die europäische Norm tatsächlich<br />

komme. Die für den deutschen Markt<br />

gültige Norm sei daher nach wie vor<br />

die DIN 488.<br />

Immer wieder zu Missverständnissen<br />

führe, dass die Norm erlaubt,<br />

die mechanischen Eigenschaften<br />

von Betonstahl der Duktilitätsklasse<br />

B500A (Betonstahl in Ringen, abgewickelte<br />

Erzeugnisse, Betonstahlmatten,<br />

Gitterträger) bei einem<br />

Nenndurchmesser von 4,0 bis 5,5<br />

mm abzumindern. Demgegenüber<br />

verbietet Tabelle 3 der DIN 488-1<br />

gleichzeitg die Anwendung dieser<br />

Produkte nach DIN 1045-1 – der<br />

Norm, die Statiker und Tragwerksplaner<br />

bei der Planung heranziehen.<br />

„Das führt zu der<br />

paradoxen Situation,<br />

dass wir diesen Betonstahl<br />

mit verminderten<br />

Eigenschaften zwar<br />

herstellen, aber nicht<br />

anwenden dürfen.“<br />

Eine Weiterentwicklung bei Betonstahl<br />

in Ringen ist die Entwicklung<br />

höherer Coilgewichte der B-Tec Concept<br />

GmbH. Gängig bei Betonstahl in<br />

Ringen sind derzeit Coilgewichte bis<br />

5 t und 25 mm Durchmesser des aufgewickelten<br />

Betonstahls. Demgegenüber<br />

entwickelt das Baden-Württembergische<br />

Unternehmen ein 8-t-Coil,<br />

das Anfang des kommenden Jahres<br />

auf den Markt kommen soll. „Je höher<br />

das Coilgewicht, desto mehr Material<br />

ist aufgespult, desto weniger oft müssen<br />

Anwender das Coil in der<br />

Maschine wechseln“, unterstrich<br />

Piehl. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

35


XXXXXXXXXX<br />

BDS<br />

XXXXX Kommunikation A XXXXX<br />

Save the Date:<br />

28. Stahlhandelstag<br />

2021<br />

30.09./1.10.2021,<br />

Maritim Magdeburg<br />

Chancen in digitalen<br />

Geschäftsmodellen<br />

Die aktuelle Situation der<br />

deutschen Stahlrohrhersteller gleiche<br />

einer Hochgebirgstour: Nach der<br />

Gipfelbesteigung werde bergab auf<br />

jeden Fall Geschwindigkeit aufgenommen,<br />

sagte Wilbert Bosch von<br />

Benteler Steel/Tube. Der Höhepunkt<br />

der konjunkturellen Entwicklung<br />

für die Stahlrohrindustrie sei<br />

erreicht. Nach Jahren mehr oder<br />

weniger stetigem Produktionswachstum<br />

der Branche, befinden sich entscheidenden<br />

Märkte – Automotive,<br />

Landtechnik und die Öl- und Gasindustrie<br />

– im Rückgang.<br />

Mit der Prognose von weltweit<br />

91,6 Mio. produzierten Fahrzeugen<br />

in 2019 (-3,7 % gegenüber 2017) fiele<br />

die Branche auf das Niveau von<br />

2016. Dennoch seien aber die für<br />

das zuvor höhere Produktionsvolumen<br />

benötigten Kapazitäten vorhanden.<br />

„Den Herausforderungen<br />

des Wandels gilt es, sich zu<br />

stellen. Und damit haben<br />

wir begonnen.“<br />

Hinzu kommen auch für die Stahlrohrhersteller<br />

die derzeitigen geopolitischen<br />

Unsicherheiten, etwa der<br />

US-Handelspolitik. So sorge eine<br />

Rekordzahl internationaler Handelsbarrieren<br />

derzeit für niedrigere<br />

Exporterwartungen. Der Brexit, ein<br />

schwankender Ölpreis, hohe Investitionen<br />

in die Elektrifizierung im<br />

Automobilbau sowie in die Digitalisierung<br />

erschwerten es zusätzlich,<br />

erfolgreich zu agieren.<br />

Wilbert Bosch, Benteler Steel/Tube<br />

Digitale Geschäftsmodelle werden<br />

in Zukunft dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Stahlrohrhersteller<br />

in Deutschland zu sichern,<br />

so der Manager weiter. Data Mining,<br />

Anlagenvernetzung, verbesserte<br />

Kundenkommunikation sowie Prozessoptimierungen<br />

– das alles berge<br />

großes Potenzial. 2<br />

Alle Präsen -<br />

ta tionen als<br />

Download unter<br />

www.stahlhandel.com<br />

Gregor Machura, bauforumstahl e.V./<br />

Deutscher Stahlbauverband DStV e.V.<br />

Stahlbauverband setzt auf<br />

offene Baumodelle<br />

Auch für den Stahlbau ist die<br />

Digitalisierung „ein Riesenthema“,<br />

hob Gregor Machura, Geschäftsführer<br />

des bauforumstahl e.V. sowie des<br />

Deutschen Stahlbauverbands DStV<br />

e.V. hervor. „Viele Akteure der Wertschöpfungskette,<br />

unter anderem Universitäten<br />

und Softwarehäuser, kommen<br />

derzeit mit der Aufforderung auf<br />

uns zu, uns an dem Prozess der Digitalisierung<br />

zu beteiligen“ berichtete<br />

Machura.<br />

„Stahlbau ist einfach.<br />

Sie können in unserem<br />

Konfigurator eine komplette<br />

Halle in fünf Minuten<br />

erstellen – ob rosa,<br />

gelb oder gepunktet.“<br />

bauforumstahl sowie DStV verfolgen<br />

dabei den Ansatz, für die Digitalisierung<br />

von Bauprojekten benötigte<br />

Modelle (BIM-Modelle) allen Beteiligten<br />

offen zugänglich zur Verfügung<br />

zu stellen – darunter Parkhaus-<br />

Modelle, Logistikhallen und Bürogebäude.<br />

Softwareherstellern bieten die<br />

Verbände zusätzlich die Möglichkeit,<br />

ein Update zu Stahlbauprodukten zu<br />

erhalten, die aktuell auf dem Markt<br />

zur Verfügung stehen. Mit Blick auf<br />

Prozessverbesserungen beim Einkauf<br />

von Stahlprodukten in seiner Branche,<br />

warb Gregor Machura für einen einheitlichen<br />

Datenstandard.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema für<br />

das bauforumstahl/den DStV ist die<br />

Weiterbildung. Aktuell modernisiert<br />

der Verband Inhalte und Formate und<br />

entwickelt eine eLearning-Plattform<br />

rund das Bauen mit Stahl.<br />

Ein entscheidender Faktor für den<br />

Erfolg des Stahlbaus seien darüber<br />

hinaus die vielfältigen Aktivitäten in<br />

der nationalen wie internationalen<br />

Normung. „Der Erfolg einer Bauweise,<br />

eines Bauprodukts wird maßgeblich<br />

von der Normung beeinflusst“,<br />

betonte Machura. 2<br />

Ein Dank an alle aussteller und Sponsoren des BDS-Stahlhandelstags<br />

Aussteller<br />

z abas GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />

z alnamic AG, Neuss<br />

z De Causmaecker & Partner,<br />

Frankfurt Airport<br />

z DIP Concept GmbH, Köln<br />

z Dr. Demuth Derisol Lackfarben<br />

GmbH & Co. KG, Northeim<br />

z Fehr Lagerlogistik AG, Winterthur – CH<br />

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-<br />

Systeme mbH, Münster<br />

z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />

z Kaltenbach GmbH + Co. KG, Lörrach<br />

z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH, Berlin<br />

z Karsten Stahlhandel GmbH, Grevenbroich<br />

z Kasto Maschinenbau GmbH & Co, Achern<br />

z KI GmbH, Bielefeld<br />

z Krause Maschinenhandels- & Service GmbH,<br />

Achim<br />

z MEBA Metall-Bandsägemaschinen GmbH,<br />

Westerheim<br />

z MEPS International Ltd, Sheffield – UK<br />

z Messe Düsseldorf GmbH – Tube 2020,<br />

Düsseldorf<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Persönlichkeiten des Stahlhandels im Gespräch<br />

50 Jahre BDS – (k)ein Rückblick mit Gästen und Geschichten<br />

Drei BDS-Generationen gemeinsam auf der Bühne (vlnr): der<br />

amtierende BDS-Vorstand Oliver Ellermann und seine Vorgänger<br />

Jürgen Nusser sowie Eberhardt H. Brauner und Moderatorin<br />

Nadine Dlouhy.<br />

Nadine Dlouhy: Was waren für Sie in Ihrer<br />

aktiven Zeit die größten Herausforderungen?<br />

Eberhardt H. Brauner: Eine unserer Aufgaben war es,<br />

die Gespräche mit den Lieferwerken und Verbrauchern<br />

zu gestalten. Das war kein Smalltalk. Schließlich ging<br />

es damals darum, wer bei den Werken kaufen durfte<br />

und wer nicht.<br />

Jürgen Nusser: Als ich anfing, fand ich eine Branche<br />

vor, die geprägt war von der Produktorientierung. Das<br />

haben wir zu einer Kundenorientierung hin entwickelt:<br />

Nicht das Produkt eines Erzeugers sollte zentral sein,<br />

sondern die eigene unternehmerische Leistung für die<br />

Kunden.<br />

Nadine Dlouhy: Wie sehen Sie die Stahlhandelsbranche<br />

aktuell aufgestellt?<br />

Oliver Ellermann: tahl ist anspruchsvoll. Eine durchschnittliche<br />

Stahlhandelsniederlassung mit 70.000 Artikeln<br />

in einem Gewerbegebiet in Deutschland ist wie 50<br />

Stahlwerke um die Ecke. Wer anders soll das denn können?<br />

Das Geschäftsmodell des Stahlhandels ist unverzichtbar.<br />

Was fasziniert Sie am Stahlhandel?<br />

Ina Rother: Ich bin schon während meiner Ausbildung<br />

in den 1970er-Jahren mit interessanten Persönlichkeiten<br />

zusammengekommen. Das hat mich fasziniert, dieser<br />

Stahl. Heute halte ich es für die größte Herausforderung,<br />

so viele verschiedene Themen zu managen und sich<br />

dabei immer wieder auf die Grundlagen zu besinnen:<br />

Dass Stahlhandel das Einkaufen, Lagern und Verkaufen<br />

von Stahl an Kunden ist, die diese Dienstleistung bezahlen.<br />

Das machen wir vielleicht manchmal zu kompliziert<br />

und darauf müssen wir uns immer wieder besinnen.<br />

Franz-Günther Kleine: Die Vielfältigkeit des Stahlhandels<br />

finden wir kaum ein zweites Mal in einer anderen<br />

Branche. Wenn junge Menschen ihre Begeisterungsfähigkeit<br />

mitbringen, dann sind in unserer Branche<br />

viele Wege offen. Mit Old Economy hat der Stahlhandel<br />

nichts zu tun. Der Stahlhandel ist eine spannende,<br />

riesige Herausforderung für den Nachwuchs.<br />

Wie sehen Sie als regional aufgestellter Stahlhandel<br />

die Zukunft?<br />

Dr. Hartmut Prosch: Wir haben den Kaiser überlebt,<br />

wir haben die Weimarer Republik überlebt, zwei schwere<br />

Kriege und auch im Sozialismus haben wir immer einen<br />

eigenen Betrieb gehabt. 1990 habe ich den Betrieb meiner<br />

Eltern in Eigenregie übernommen. Wir haben immer<br />

existiert und wir schaffen das jetzt auch. Warum sollten<br />

wir nicht? Dafür ist die Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

ein wichtiger Baustein und da nutzen wir immer<br />

wieder die Angebote des BDS.<br />

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung im Stahlhandel<br />

entschieden?<br />

Wied: Dass ich meine Ausbildung im Stahlhandel begonnen<br />

habe, war eher Zufall. Dann habe ich aber nach<br />

und nach mitbekommen, wie vielfältig Stahl ist und wo<br />

er zum Beispiel überall eingesetzt wird. Jetzt bin ich<br />

froh, dass ich da bin. 2<br />

Eine Stimme zum Stahlhandelstag<br />

Svenja Gieth,<br />

Stahlrohr GmbH<br />

Dr. Hartmut Prosch,<br />

Ed.Prosch KG<br />

Ina Rother,<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH<br />

Franz-Günther Kleine,<br />

ArcelorMittal Distribution<br />

GmbH<br />

„Mit dem Stahlhandelstag hat der BDS viele Entscheider und Experten der<br />

Branche zusammengebracht. Das war für uns als Messegesellschaft außerordentlich<br />

wertvoll. Wir haben intensive Gespräche mit Vertretern von<br />

Stahlhändlern, Metallbearbeitern und Maschinenherstellern geführt. Unser<br />

Ziel war es, ihnen die neue Fachmesse für die Schneidbranche CUTTING<br />

WORLD vorzustellen. Die Resonanz auf unsere Präsentation war durchweg<br />

positiv. Viele der Gesprächspartner sehen in unserer Messe eine vielversprechende<br />

Plattform, um sich über neue Produkte und Dienstleistungen zu<br />

informieren. Zudem konnten wir auch Kontakte zu Unternehmen knüpfen,<br />

die daran interessiert sind, auf unserer neuen Messe auszustellen. Daher<br />

war der Stahlhandelstag für die Messe Essen ein voller Erfolg.“<br />

Torben Wegner, Leiter Unternehmensentwicklung, Messe Essen<br />

z Messe Essen GmbH – CUTTING WORLD ® ,<br />

Essen<br />

z Nissen & Velten Software GmbH,<br />

Stockach<br />

z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />

z Progress Maschinen & Automation AG,<br />

Brixen – I<br />

z P4S Partners 4 Steel: Behringer GmbH,<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH, Vernet<br />

Behringer<br />

z RSA cutting systems GmbH<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg<br />

z SE Padersoft GmbH & Co. KG, Paderborn<br />

z SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />

z Vetten Krane & Service GmbH, Neuss<br />

z Voortman Steel Machinery, Rijssen – NL<br />

z XOM Materials GmbH, Berlin<br />

Sponsor<br />

z P4S Partners 4 Steel: Behringer GmbH,<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />

Vernet Behringer<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

37


BDS<br />

Kommunikation/Recht<br />

BDS-Gemeinschaftsstand in Halle 10, Stand 10214<br />

Der Stahlhandel auf der Blechexpo<br />

Nach den großen Erfolgen mit den Gemeinschaftsständen in den Jahren 2016 und 2018 auf der Tube<br />

in Düsseldorf präsentieren sich der BDS und fünf seiner Mitglieder erstmalig auch auf der Blechexpo<br />

2019 mit einem Gemeinschaftsstand.<br />

Eine runde Sache:<br />

Der BDS-Gemeinschaftsstand<br />

auf<br />

der Blechexpo in<br />

Halle 10, Stand 10214<br />

Gemeinsam mit dem BDS präsentieren<br />

sich unter dem schon von<br />

der Tube bekannten Motto „TREFF-<br />

PUNKT STAHLHANDEL“ in Halle<br />

10, Stand 10214 folgende Unternehmen:<br />

z BEPRO Blech und Profilstahl Handelsges.<br />

mbH & Co. KG<br />

z Gebr. Lotter KG<br />

z Artur Naumann Stahl AG<br />

z Weinmann Aach AG<br />

z XOM Materials GmbH<br />

Die teilnehmenden Unternehmen<br />

verfügen durch das Stand-im-Stand-<br />

Konzept über einen individuellen<br />

eigenen Bereich und profitieren von<br />

gemeinsamen, zentralen Lounge-<br />

Bereichen. Ordentliche BDS-Mitglieder<br />

können diese Lounge-Bereiche<br />

auf dem Messestand ebenfalls nutzen,<br />

um etwa Kunden und Geschäftspartner<br />

zu Gesprächen einzuladen.<br />

Ziel des BDS ist es, seinen Mitgliedern<br />

die Möglichkeit anzubieten,<br />

sich ebenfalls auf dieser wichtigen<br />

Leitmesse dem nationalen und internationalen<br />

Publikum zu präsentieren.<br />

Damit spricht der Verband in<br />

erster Linie die Unternehmen an,<br />

die bisher nicht mit einem eigenen<br />

Stand auf der Messe vertreten waren.<br />

Durch die konzertierte Organisation<br />

war es möglich, die Messeteilnahme<br />

auf einem interessanten Preisniveau<br />

anzubieten. 2<br />

Foto: BDS<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


BDS<br />

Recht<br />

Konkrete praktische Maßnahmen zum Schutz des Know-hows<br />

Schutz vor Geschäftsgeheimnissen –<br />

Umsetzung im Unternehmen<br />

Anknüpfend an den Beitrag „Schutz von Geschäftsgeheimnissen – hier besteht Handlungsbedarf“<br />

aus der <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe 7/8.2019 sollen hier in einem zweiten Teil erste praktische Ansätze zur<br />

Umsetzung der neuen Vorgaben für den Geheimnisschutz vorgestellt werden. Ein Fachbeitrag von<br />

Dr. Almut Riemann und Nina Schmitz-Berg, beide Rechtsanwältinnen bei Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB..<br />

Der Schwerpunkt liegt hierbei<br />

auf dem Umgang mit Geschäftsgeheimnissen<br />

im Unternehmen, d.h.<br />

auf dem Verhältnis der Unternehmen<br />

zu ihren Beschäftigten. Die dargestellten<br />

Grundsätze können jedoch<br />

auch auf das Verhältnis der Unternehmen<br />

zu ihren Geschäftspartnern<br />

herangezogen werden.<br />

Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen<br />

angemessene Maßnahmen<br />

ergreifen, um wichtiges Knowhow<br />

zu schützen und gegebenenfalls<br />

Ansprüche aus dem neuen Ge -<br />

schäftsgeheimnisgesetz (Gesch-<br />

GehG) geltend machen zu können.<br />

Es stellt sich die Frage, welche Maßnahmen<br />

als angemessen gelten und<br />

wie dies im Unternehmen bestimmt<br />

werden kann. Bisher wird einhellig<br />

angenommen, dass ein „angemessener“<br />

Schutz sich nicht durch perfekte,<br />

unüberwindbare Sicherungsmechanismen<br />

auszeichnet. Vielmehr<br />

ist im Einzelfall zwischen dem wirt-<br />

schaftlichen und persönlichen Aufwand<br />

einerseits und dem Wert des<br />

Geschäftsgeheimnisses andererseits<br />

abzuwägen, um so sinnvolle Schutzmaßnahmen<br />

ergreifen zu können.<br />

Einführung geeigneter<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Der Weg zu einer angemessenen<br />

Schutzmaßnahme führt häufig über<br />

ein mehrstufiges Vorgehen. Zumeist<br />

besteht dies aus mindestens drei<br />

Schritten: „Identifizieren – Kategorisieren<br />

– konkrete Schutzmaßnahmen“.<br />

Identifizierung<br />

Um einen Überblick über vorhandenes<br />

schützenswertes Knowhow<br />

zu erhalten, sollte zunächst im Rahmen<br />

einer „Bestandsaufnahme“ festgestellt<br />

werden, welches schützenswerte<br />

Wissen bei welchen Personen<br />

im Unternehmen besteht und welche<br />

Maßnahmen bereits getroffen werden.<br />

Hier wird empfohlen, die Feststellung<br />

entlang des Wertschöpfungsprozesses<br />

vorzunehmen.<br />

Kategorisierung<br />

Für die Ermittlung der richtigen<br />

Maßnahme ist es wichtig, das<br />

Knowhow zu klassifizieren. Dies<br />

erfolgt häufig wiederum in einem<br />

dreistufigen Modell. Der ersten Kategorie<br />

werden all solche Informationen<br />

zugeordnet, deren Bekanntwerden<br />

existenzbedrohende Folgen für<br />

das Unternehmen nach sich zögen.<br />

Die Informationen aus dieser Kategorie<br />

werden auch als „Kronjuwelen“<br />

bezeichnet. Die Coca-Cola Rezeptur<br />

dürfte beispielsweise ein solches<br />

„Kronjuwel“ darstellen. Für Hersteller<br />

sind regelmäßig große technische<br />

Innovationen im Herstellungsprozess<br />

als „Kronjuwelen“ anzusehen.<br />

Für Händler ist die Einordnung von<br />

Geschäftsgeheimnissen in diese<br />

Kategorie schwieriger. Ggf. können<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

39


XXXXXXXXXX<br />

BDS<br />

Recht<br />

Foto: Henseler & Partner<br />

Rechtsanwältin<br />

Dr. Almut Riemann,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

Rechtsanwältin<br />

Nina Schmitz-Berg,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

die Gesamtheit der Kontakte zu Lieferanten<br />

und Kunden sowie Preiskalkulationen<br />

in diese Kategorie fallen.<br />

Die zweite Kategorie umfasst für<br />

das Unternehmen wichtige Informationen.<br />

Folglich ein solch zentrales<br />

Knowhow, dessen Verlust einen signifikanten<br />

wirtschaftlichen Nachteil<br />

zur Folge hätte.<br />

In die dritte Kategorie gehören<br />

all solche Informationen, die im Wettbewerb<br />

relevant sind und deren Verlust<br />

einen kurzfristigen wirtschaftlichen<br />

Nachteil nach sich zöge.<br />

Einzelfallentscheidung, welche<br />

Information schützenswert ist<br />

Welche Informationen zu welcher<br />

Kategorie gehören, kann nicht allgemeingültig<br />

festgelegt werden. Es<br />

hängt stark vom Einzelfall ab, ob<br />

eine Information schützenswert ist<br />

und welcher Kategorie sie angehört.<br />

Abstand sollte jedoch von der Vorgehensweise<br />

genommen werden,<br />

grundsätzlich alles im Unternehmen<br />

vorhandene Knowhow als geheimhaltungsbedürftig<br />

einzustufen. Dies<br />

könnte im schlimmsten Fall hohe<br />

Kosten für unnötige Geheimnisschutzmaßnahmen<br />

verursachen und<br />

die Wirksamkeit des Geheimnisschutzes<br />

beeinträchtigen, da die Aufmerksamkeit<br />

und Sorgfalt der betroffenen<br />

Personen nachlassen kann,<br />

wenn die Handhabung von Geheimnissen<br />

zur „Normalität“ wird.<br />

Die Einordnung des Knowhows<br />

kann in einem Unternehmen nur<br />

funktionieren, wenn die einzelnen<br />

Abteilungen auf Dauer eng zusammenarbeiten.<br />

So kann sichergestellt<br />

werden, dass auch neu erworbenes<br />

Wissen unmittelbar der richtigen<br />

Kategorie zugeordnet und angemessen<br />

geschützt wird.<br />

Konkrete Schutzmaßnahmen<br />

Nachdem die Klassifizierung vorgenommen<br />

wurde gilt es, angemessene<br />

Geheimhaltungsmaßnahmen zu<br />

ergreifen. Die Angemessenheit der<br />

zu ergreifenden Maßnahme hängt<br />

von verschiedenen Faktoren ab. Ausschlaggebend<br />

kann zum Beispiel der<br />

Wert der Information (Kategorie eins,<br />

zwei oder drei), das konkrete Bedrohungsszenario<br />

(welche Angriffswege<br />

bestehen?) und auch die Größe des<br />

Unternehmens sein. Die Gesetzesbegründung<br />

stellt weitere Kriterien<br />

der Angemessenheitsprüfung dar:<br />

Entwicklungskosten, Natur der Informationen,<br />

übliche Geheimhaltungsmaßnahmen<br />

im Unternehmen, Art<br />

der Kennzeichnung der Informationen<br />

und vereinbarte vertragliche<br />

Regelungen mit Arbeitnehmern und<br />

Geschäftspartnern.<br />

Um wirksamen Geheimnisschutz<br />

zu betreiben, müssen organisatorische<br />

Maßnahmen vorgenommen<br />

werden. Das Kernstück bildet<br />

hier das sogenannte „Need-to-know“-<br />

Prinzip. Hiernach sollte ein Mitarbeiter<br />

nur Zugang zu solchen vertraulichen<br />

Informationen erhalten,<br />

die zur Durchführung seiner Aufgaben<br />

notwendig sind. Ausnahmen<br />

von diesem Prinzip sollten, wenn<br />

betriebliche Belange dies erfordern,<br />

durch den Vorgesetzten genehmigt<br />

werden. Hier sollte jedoch auf eine<br />

klare zeitliche Beschränkung und<br />

schriftliche Dokumentation Wert<br />

gelegt werden. Das „Need-to-know“<br />

-Prinzip ist eine sehr effiziente und<br />

wirksame Maßnahme. Ein Geheimnis<br />

kann nur dann in Gefahr geraten,<br />

wenn potenzielle Rechtsverletzer<br />

auch Zugang haben.<br />

Die Anwendung des „Need-toknow“–Prinzips<br />

kann auf verschiedene<br />

Arten erfolgen. Bereiche des<br />

Unternehmens, welche Geheimnisse<br />

in physischer Form enthalten, sollten<br />

beispielsweise durch entsprechende<br />

Zugangsbeschränkungen für nicht<br />

betroffene eigene Mitarbeiter und<br />

Besucher gesichert werden. Insbesondere<br />

sollten Informationen der<br />

ersten Kategorie in stärker gesicherten<br />

Räumen oder Tresoren aufbewahrt<br />

werden.<br />

Technische Maßnahmen<br />

Geschäftsgeheimnisse eines Unternehmens<br />

liegen jedoch häufig nicht<br />

physisch in Form von Akten vor, sondern<br />

sind in Datenbanken gespeichert.<br />

Es empfiehlt sich folglich, einen<br />

Schwerpunkt auch auf technische<br />

Maßnahmen zur IT-Sicherheit zu<br />

legen. Um auch hier die konsequente<br />

Anwendung des „Need-to-know“-<br />

Prinzips sicherzustellen, sollten Mitarbeiter<br />

nur beschränkte Zugriffsrechte<br />

erhalten. Rechner, durch welche<br />

auf Geschäftsgeheimnisse zugegriffen<br />

werden kann, sollten stets<br />

mit einem Passwort gesichert sein.<br />

Die Handhabung solcher Passwörter<br />

muss ebenfalls organisiert werden.<br />

Handelt es sich um besonders bedeutsame<br />

Geheimnisse (Kategorie eins<br />

oder zwei), kann es notwendig sein,<br />

den Zugriff auf bestimmte Funktionen<br />

(z.B. USB-Port, Internetbrowser)<br />

zu sperren und den Einsatz privater<br />

IT-Geräte zu untersagen.<br />

Zudem sollte auch der Umgang<br />

mit Geschäftsgeheimnissen im<br />

Berufsalltag geregelt werden. Hier<br />

bietet sich beispielsweise die Vorgabe<br />

an, den Arbeitsplatz erst zu verlassen,<br />

wenn physische Geheimnisse weggeschlossen<br />

und Computer gesperrt<br />

sind. Weiterhin sollte es untersagt<br />

werden, Geheimnisse ohne vorherige<br />

Rücksprache mit dem Vorgesetzten<br />

an Kollegen (welche ggf. nach dem<br />

„Need-to-know“-Prinzip keinen<br />

Zugang zu der Information haben)<br />

weiterzugeben.<br />

Ferner wird empfohlen, eine Kennzeichnung<br />

von vertraulichen Informationen<br />

vorzunehmen. Dies wird<br />

die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter<br />

im Umgang mit vertraulichen Informationen<br />

erhöhen und fördert auch<br />

den Nachweis der Vertraulichkeit.<br />

Eine etwaige Exkulpation eines<br />

Rechtsverletzers, das Geheimnis sei<br />

versehentlich offengelegt worden,<br />

sollte bei einer erkennbaren Kennzeichnung<br />

der Vertraulichkeit erheblich<br />

erschwert werden.<br />

Je nach Unternehmensgröße<br />

könnte auch die Einrichtung eines<br />

Geheimnisschutzbeauftragten sinnvoll<br />

sein, um die Verwaltung von<br />

Geschäftsgeheimnissen zu zentralisieren<br />

und folglich effizienter zu<br />

arbeiten. Der Geheimnisschutzbeauftragte<br />

soll die zentrale Anlaufstelle<br />

für alle Fragen im Zusammenhang<br />

mit dem Geheimnisschutz, insbesondere<br />

auch hinsichtlich der Durchführung<br />

und Einhaltung der beschriebenen<br />

Maßnahmen, bilden.<br />

Mitarbeiter, welche regelmäßig<br />

mit Geschäftsgeheimnissen zu tun<br />

haben, sollten im Umgang mit<br />

Geschäftsgeheimnissen geschult und<br />

regelmäßig auf die bestehenden vertraglichen<br />

und gesetzlichen Verpflich-<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


tungen hingewiesen werden. Dies schafft ein größeres<br />

Bewusstsein im Hinblick auf die Sorgfalt im Umgang<br />

mit Geschäftsgeheimnissen.<br />

Letztlich sind Verschwiegenheitsklauseln im Arbeitsvertrag<br />

im Hinblick auf eine Warn- und Belehrungsfunktion<br />

der Arbeitnehmer angezeigt. Auch der Abschluss<br />

von gesonderten Verschwiegenheitsvereinbarungen<br />

(Non-Disclosure Agreements) mit den wichtigsten<br />

Knowhow-Trägern im Unternehmen kann sinnvoll sein.<br />

Bei den arbeitsvertraglichen Verschwiegenheitsklauseln<br />

sind mit Inkrafttreten des GeschGehG die geheim zuhaltenden<br />

Informationen so konkret wie möglich zu benennen.<br />

Dies steht natürlich dem Arbeitgeberinteresse gegenüber,<br />

möglichst umfassend alle relevanten betrieblichen<br />

Informationen (aktuelle und künftige) mit der Klausel<br />

abzudecken. Hier sollte daher ein Mittelweg gefunden<br />

werden.<br />

Beachte: Die bisher häufig in Arbeitsverträgen verwendeten<br />

allgemeinen Verschwiegenheitsklauseln,<br />

wonach „alle zur Kenntnis gelangten betrieblichen Angelegenheiten<br />

geheim zu halten sind“ (sog. „catch all“-<br />

Klauseln) sind unwirksam und sollten dringend ersetzt<br />

werden.<br />

Weiterhin sollte in der Verschwiegenheitsklausel<br />

beschrieben werden, auf welche Geschäftsgeheimnisse<br />

der Arbeitnehmer in seiner Position und bei seiner Tätigkeit<br />

regelmäßig Zugriff hat. Zudem kann es sinnvoll sein,<br />

in der Klausel auf die organisatorischen sowie technischen<br />

Schutzmaßnahmen Bezug zu nehmen. Damit wird ein<br />

Zusammenhang der vertraglichen Abrede mit den sonstigen<br />

Schutzmaßnahmen hergestellt. Namentlich könnten<br />

die technischen Schutzeinrichtungen konkret benannt<br />

werden, etwa das betriebliche IT-Zugangssystem.<br />

Schließlich sollte die Klausel auf die Ausnahmen hinweisen,<br />

in denen die Offenlegung eines Geschäftsgeheimnisses<br />

erfolgen darf, wie insbesondere für Fälle des<br />

sog. „Whistleblowings“. Das GeschGehG regelt, wann<br />

Hinweisgeber Geschäftsgeheimnisse ausnahmsweise<br />

rechtmäßig offenlegen dürfen. Auch die Offenlegung<br />

eines Geschäftsgeheimnisses durch Arbeitnehmer gegenüber<br />

der Arbeitnehmervertretung ist zulässig, wenn dies<br />

für die Arbeitnehmervertretung zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

erforderlich ist. Derartige Ausnahmen sollten aus<br />

der vertraglichen Verschwiegenheitsverpflichtung ausgenommen<br />

werden, damit das vertragliche Verschwiegenheitsgebot<br />

nicht überschießend formuliert und schon<br />

deshalb unwirksam ist.<br />

Fazit<br />

Es muss stets im Einzelfall ermittelt werden, welche<br />

konkreten Maßnahmen geboten und vor allem auch im<br />

Hinblick auf Kosten und Umsetzung zumutbar sind, um<br />

der „Angemessenheit“ nach dem GeschGehG zu genügen.<br />

An KMU sind hierbei sicherlich andere Anforderungen<br />

zu stellen, als an Konzerne. Einigkeit besteht jedoch<br />

hinsichtlich der Feststellung, dass sich ein angemessenes<br />

Schutzniveau nach der Einordnung der Information richtet.<br />

Es erfordert nicht einen perfekten, unüberwindbaren.<br />

2<br />

JAHRE<br />

Familienunternehmen<br />

POWERFUL SOLUTIONS –<br />

PASSIONATE PEOPLE<br />

BAUREIHE KBS 400-1010<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kreissägen <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WWW.KALTENBACH.COM<br />

VIELSEITIG EINSETZBARE<br />

GEHRUNGSBANDSÄGENN<br />

<br />

STAHLHANDEL<br />

BEWÄHRTE LÖSUNGEN<br />

Bewehrungsstahl kann trotz Schutzwirkung durch hohe Alkalitätt des<br />

Betons unter Umständen korrodieren, was zu schwer oder gar nicht<br />

sanierbaren Bauschäden führen kann. Feuerverzinkung – der pe<br />

rfe<br />

ek-<br />

te „Bewehrungshelfer“ gemäß DIN EN ISO 1461 mit DIBt-Zulassung.<br />

Meh hr unter<br />

www w.coatinc.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

41


BDS<br />

Recht<br />

Rechtsfall zur Gültigkeit von AGB-Klauseln<br />

„Spion gegen Spion“<br />

Im aktuellen Rechtsfall geht es um einen „Klassiker“ im Vertragsrecht: Die Einbeziehung – oder Nichteinbeziehung<br />

– von AGB, wenn sich beide Vertragspartner auf ihre AGB berufen. In der Kanzlei des<br />

Autors ist kürzlich eine neue Variante aufgetreten, die an den Comic-Klassiker „Spion gegen Spion“<br />

erinnert. Die Einzelheiten erläutert Rechtsanwalt Tim Lieber von Henseler & Partner Rechtsanwälte.<br />

Leser des MAD-Magazins kennen<br />

den typischen Verlauf des<br />

Comic-Klassikers „Spion gegen<br />

Spion“: Darin plant der eine Spion<br />

einen Angriff auf den anderen Spion.<br />

Der andere Spion hat diesen Plan<br />

aber schon durchschaut und insgeheim<br />

Maßnahmen getroffen, durch<br />

die der Angriff vereitelt wird. So lag<br />

es auch bei den Vertragsdokumenten,<br />

die zwei Stahlhändler kürzlich<br />

ausgetauscht haben.<br />

Sachverhalt<br />

Stahl und Co. bestellte verschiedene<br />

Abmessungen von warmgewalztem<br />

Rundstahl der Sorte S355J2+N bei<br />

Import-Stahl, die diesen Stahl aus<br />

dem nicht-europäischen Ausland<br />

bezog. In der Bestellung nahm Stahl<br />

& Co. ausdrücklich Bezug auf ihre<br />

„Allgemeinen Einkaufsbedingungen“.<br />

Import-Stahl bestätigte die<br />

Bestellung mit einer Auftragsbestä-<br />

tigung, in der sie sich zur Auftragsdurchführung<br />

„nach Maßgabe<br />

unserer Allgemeinen Verkaufsbedingungen“<br />

verpflichtete.<br />

Diese Auftragsbestätigung übersandte<br />

Import Stahl sodann Stahl &<br />

Co. und bat diese, die Auftragsbestätigung<br />

gegenzuzeichnen und an<br />

sie zurückzureichen. Tatsächlich<br />

fand sich am Ende der Auftragsbestätigung<br />

ein Unterzeichnungsfeld,<br />

das mit „Bestätigung“ und folgendem<br />

Hinweis überschrieben war: „Diese<br />

Auftragsbestätigung ersetzt Ihre<br />

Bestellung und alle darin enthaltenen<br />

Bedingungen.“<br />

Der zuständige Mitarbeiter von<br />

Stahl & Co. kam der Bitte um Gegenzeichnung<br />

umgehend nach. Er unterzeichnete<br />

die Auftragsbestätigung<br />

an der vorgesehen Stelle, versah sie<br />

– was ihm später viel Ärger ersparen<br />

sollte – mit einem Stempel und<br />

reichte sie an die Import-Stahl<br />

zurück. Diese lieferte daraufhin das<br />

Material unmittelbar „Strecke“ an<br />

den Kunden von Stahl & Co. aus –<br />

und Stahl & Co. zahlte den Kaufpreis.<br />

Reklamation nach<br />

eineinhalb Jahren<br />

Nun geschah lange Zeit nichts. Doch<br />

ca. eineinhalb Jahre nach Auslieferung<br />

meldete sich der Kunde von<br />

Stahl & Co. und reklamierte, dass<br />

die von ihm aus dem Rundstahl hergestellten<br />

Motorbauteile aufgrund<br />

von „unzulässigen Einschlüssen“<br />

ausgefallen seien. Er verlangte daher<br />

den Kaufpreis zurück und forderte<br />

Schadenersatz für die Kosten der<br />

Neufertigung der ausgefallenen Bauteile.<br />

Stahl & Co. leitete die Reklamation<br />

an Import-Stahl weiter und forderte<br />

diese auf, sie von den Ansprüchen<br />

ihres Kundens frei zu halten.<br />

Import-Stahl war dazu aber nicht<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


ereit, sondern verwies nur knapp<br />

auf ihre Allgemeinen Verkaufsbedingungen,<br />

wonach Ansprüche „aus<br />

Anlass oder im Zusammenhang mit<br />

der Lieferung der Ware ein Jahr nach<br />

Ablieferung der Ware verjähren“.<br />

Stahl & Co. will dies nicht hinnehmen<br />

und beruft sich ihrerseits<br />

auf ihre Einkaufsbedingungen, die<br />

eine Geltung der gesetzlichen zweijährigen<br />

Verjährungsfrist vorschreiben.<br />

Die Import-Stahl widerspricht<br />

und argumentiert, dass Stahl & Co.<br />

durch die Unterzeichnung ihrer Auftragsbestätigung<br />

der ausschließlichen<br />

Geltung ihrer Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />

zugestimmt habe.<br />

Wer hat Recht?<br />

Die entscheidungserhebliche Frage<br />

ist, ob die Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />

der Import-Stahl wirksam<br />

in den Vertrag einbezogen wurden.<br />

Denn wäre dies der Fall, würde eine<br />

wirksame Verkürzung der Verjährungsfrist<br />

von 2 Jahren auf 1 Jahr<br />

vorliegen – und die Mängelansprüche<br />

von Stahl & Co. wären verjährt.<br />

Die Prüfung, ob die Allgemeinen<br />

Verkaufsbedingungen wirksam einbezogen<br />

werden, liest sich allerdings<br />

wie „Spion gegen Spion“: Der erste<br />

„Angriff“ liegt in der Bestätigung<br />

des Auftrages durch die Import-Stahl<br />

„nach Maßgabe unserer Allgemeinen<br />

Verkaufsbedingungen“. Damit will<br />

Import-Stahl eine Verkürzung der<br />

Verjährungsfrist auf ein Jahr durchsetzen.<br />

Dieser Angriff wird allerdings<br />

dadurch vereitelt, dass auch Stahl<br />

& Co. in ihrer Bestellung auf ihre<br />

Allgemeinen Einkaufbedingungen<br />

Bezug genommen hat. Dadurch wird<br />

eine sog. „Kollision“ der AGB ausgelöst,<br />

die nach der Rechtsprechung<br />

des Bundesgerichtshofs zur Folge<br />

hat, dass weder die Einkaufs-, noch<br />

die Verkaufsbedingungen gelten,<br />

sondern die gesetzliche zweijährige<br />

Verjährungsfrist Anwendung findet.<br />

Auch zweiten „Angriff“ pariert<br />

Mit diesem Gegenangriff hatte die<br />

Import-Stahl jedoch schon gerechnet<br />

und dafür eine zweite Angriffslinie<br />

eröffnet: Nämlich indem sie am Ende<br />

ihrer Auftragsbestätigung Stahl &<br />

Co. zur Gegenzeichnung der Auftragsbestätigung<br />

aufforderte und lis-<br />

tigerweise noch darüber schrieb,<br />

dass durch die Gegenzeichnung „die<br />

Bestellung und alle darin enthaltenen<br />

Bedingungen ersetzt“ würden.<br />

Und tatsächlich hatte Stahl & Co. ja<br />

auch wunschgemäß die Auftragsbestätigung<br />

gegengezeichnet – so dass<br />

man durchaus die Auffassung vertreten<br />

könnte, dass sich die Parteien<br />

über die ausschließliche Geltung der<br />

Auftragsbestätigung inklusive der<br />

Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />

von Import-Stahl einig waren– und<br />

die Verjährungsfrist dadurch wirksam<br />

auf ein Jahr verkürzt wurde.<br />

Doch der Fall ist noch nicht zu<br />

Ende – denn auch für den Fall einer<br />

Gegenzeichnung einer Auftragsbestätigung<br />

hatte sich Stahl & Co. eine<br />

versteckte „Hintertür“ offen gehalten!<br />

Schaute man sich nämlich den<br />

Stempel unter der Unterschrift des<br />

Mitarbeiters von Stahl & Co. genauer<br />

an, fand man hier nicht nur den Firmennamen,<br />

sondern auch einen in<br />

den Stempel gravierten Hinweis: „Es<br />

gelten unsere Allgemeinen Einkaufsbedingungen“.<br />

Angesichts dieses Hinweises<br />

dürfte die mit der Gegenzeichnung<br />

versehene „Bestätigung“ so zu verstehen<br />

sein, dass die Auftragsbestätigung<br />

der Import-Stahl zwar von<br />

Stahl & Co. akzeptiert, jedoch den<br />

Was Sie wissen sollten<br />

darin in Bezug genommenen „Allgemeinen<br />

Verkaufsbedingungen“<br />

durch Hinweis auf die eigenen Allgemeinen<br />

Einkaufsbedingungen<br />

widersprochen wurde. Durch den<br />

Stempel wird daher ein zweites Mal<br />

eine „Kollision“ der Verkaufs- und<br />

Einkaufsbedingungen ausgelöst –<br />

und damit hinterrücks auch der<br />

zweite „Angriff“ der Import-Stahl<br />

pariert.<br />

Fazit<br />

Trotz Gegenzeichnung der Auftragsbestätigung<br />

und der darin verlangten<br />

„Bestätigung“ wird die von Import-<br />

Stahl gewünschte Einbeziehung<br />

ihrer Allgemeinen Verkaufsbedingungen<br />

einschließlich der darin geregelten<br />

Verkürzung der Verjährungsfrist<br />

auf ein Jahr von Stahl & Co.<br />

vereitelt. Wie bei „Spion gegen<br />

Spion“ ist Stahl & Co. durch den vorsorglichen<br />

– wenn auch im Stempel<br />

versteckten – Hinweis auf ihre Allgemeinen<br />

Einkaufsbedingungen<br />

ihrem Vertragspartner einen Schritt<br />

voraus. Dadurch neutralisieren sich<br />

die konträren AGB, so dass am Ende<br />

die gesetzliche Regelverjährungsfrist<br />

von zwei Jahren gilt. Das hat nicht<br />

nur Unterhaltungswert, sondern<br />

erscheint zudem verursachungsgerecht<br />

und daher angemessen. 2<br />

z Allgemeine Geschäftsbedingungen können nur dann Vertragsbestandteil<br />

werden, wenn sich in den Vertragsdokumenten ein sog. „Einbeziehungshinweis“<br />

findet, in dem auf die Geltung der AGB hingewiesen wird.<br />

Ein Abdruck der AGB auf der Rückseite der Vertragsdokumente ohne<br />

Einbeziehungshinweis reicht nicht aus.<br />

z Bei grenzüberschreitenden Vertragsabschlüssen ist neben einem Einbeziehungshinweis<br />

regelmäßig zusätzlich Voraussetzung für die Einbeziehung<br />

der AGB, dass dem Vertragspartner die AGB vor oder bei Vertragsschluss<br />

zugänglich gemacht werden. Ein Hinweis auf die Abrufbarkeit<br />

der AGB im Internet ist nicht ausreichend.<br />

z Im Falle einer „Kollision“ von Allgemeinen Verkaufs- und Allgemeinen<br />

Einkaufsbedingungen finden regelmäßig weder die einen noch die anderen<br />

Bedingungen Anwendung. Vielmehr gilt dann die gesetzliche Regelung,<br />

in Deutschland daher das BGB und HGB.<br />

z Für Sachmängelansprüche sieht das BGB eine Regelverjährungsfrist von<br />

zwei Jahren ab Ablieferung der Kaufsache vor. Diese Frist kann durch<br />

AGB wirksam auf ein Jahr verkürzt werden. Bei Sachen, die entsprechend<br />

ihrer üblichen Verwendungsweise für ein Bauwerk verwendet<br />

worden sind und dessen Mangelhaftigkeit verursacht haben, beträgt die<br />

Verjährungsfrist fünf Jahre ab Ablieferung.<br />

Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

43


Verbände<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Foto: VDMA<br />

Studie zur Zukunft des Großanlagenbaus<br />

Daten- statt<br />

technologieorientiert<br />

Basierend auf einer quantitativen<br />

Umfrage unter mehr als 40 Anlagenbauern<br />

und zahlreichen Interviews<br />

mit internationalen Branchenexperten<br />

zeigt die Studie, dass die heute mit<br />

einem Anteil von rund 60 % dominierenden<br />

technologieorientierten<br />

Geschäftsmodelle („technology enabled“)<br />

bis 2025 erheblich an Bedeutung<br />

verlieren werden. Digitale, datengesteuerte<br />

Dienste und Serviceleistungen<br />

(„open digital“) werden ihren<br />

Marktanteil bis 2025 hingegen mehr<br />

als verdreifachen.<br />

„In diesem veränderten Umfeld<br />

werden Fähigkeiten wie Agilität und<br />

Flexibilität immer wichtiger“, betonte<br />

Dr. Hannes Storch, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der Outotec GmbH<br />

& Co. KG und stellvertretender Sprecher<br />

der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />

(AGAB) im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA), anlässlich der Veröffentlichung<br />

der Studie in Frankfurt am<br />

Main.<br />

Die Unternehmen des Großanlagenbaus<br />

seien gefordert, sich rasch<br />

auf die veränderte Marktsituation und<br />

die neuen Kundenbedürfnisse einzustellen.<br />

Auf Basis eines digitalen Refe-<br />

Dr. Hannes Storch ist stellvertretender<br />

Sprecher der AGAB und kommentiert eine<br />

neue Branchenstudie<br />

Dem Großanlagenbau stehen im Zuge der fortschreitenden<br />

Digitalisierung deutliche Marktveränderungen bevor, auf die sich<br />

die Unternehmen intensiv vorbereiten müssen: daten- statt<br />

technologieorientiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />

Benchmark-Studie der VDMA-Arbeitsgemeinschaft<br />

Großanlagenbau und der Beratungsgesellschaft PwC.<br />

renzmodells identifiziert die Studie<br />

18 für den Großanlagenbau spezifische<br />

Fähigkeiten, die notwendig<br />

sind, um die Marktpotenziale im Jahr<br />

2025 umfassend nutzen zu können.<br />

Dazu zählen beispielsweise Kenntnisse<br />

im Changemanagement, die<br />

Beherrschung agiler Methoden im<br />

Projektmanagement, die Förderung<br />

einer Gründermentalität und die Entwicklung<br />

intelligenter Logistikkonzepte,<br />

mit deren Hilfe vor allem Baustellenabläufe<br />

optimiert werden<br />

können.<br />

Der Großanlagenbau begreife die<br />

Digitalisierung zunehmend als<br />

Chance, um effizienter zu werden<br />

und die Anforderungen der Kunden<br />

optimal bedienen zu können. Deutlich<br />

werde auch, dass noch erhebliche<br />

Investitionen erforderlich sind,<br />

um die erwarteten Veränderungen<br />

im Markt bis 2025 erfüllen zu können.<br />

„Pauschallösungen hierfür gibt<br />

es nicht. Die Studie bietet jedoch<br />

eine Richtschnur, die jedes Unternehmen<br />

individuell nutzen kann,<br />

um die wesentlichen Schritte zum<br />

digitalen Erfolg selbst zu definieren“,<br />

lautet das Resümee von AGAB-Sprecher<br />

Storch. 2<br />

Gemeinsame Entsorgungsbedingungen<br />

für Abfall<br />

Mit Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die<br />

Gestellungen von Abfallcontainern und die Entsorgung<br />

von Abfällen („AGA 2019“) haben<br />

mehrere Verbände branchenübergreifend ein<br />

gemeinsames Bedingungswerk erarbeitet.<br />

Beteiligt sind der Bundesverband Güterkraftverkehr<br />

Logistik und Entsorgung e.V. (BGL), der<br />

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung<br />

e.V. (bvse), die Bundesvereinigung Deutscher<br />

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

(BDSV) und der Verband Deutscher<br />

Metallhändler e.V. (VDM). Die beteiligten Verbände<br />

betonen, dass die AGA 2019, deren<br />

Anwendung sie seit dem 29.5.19 unverbindlich<br />

empfehlen, durch inhaltlich ausgewogene Klauseln<br />

für einen guten Interessenausgleich zwischen<br />

den Vertragspartnern sorgen.<br />

Verbände: E-Commerce<br />

im Groß- und Außenhandel<br />

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel<br />

Deutschland (bevh) ist neues Mitglied<br />

im Bundesverband Großhandel, Außenhandel,<br />

Dienstleistungen (BGA). Damit hat der sein<br />

Netzwerk um einen Verband erweitert, der in<br />

den Themen E-Commerce-Strategie, Plattform-<br />

Ökonomie, Online-Marktplätze, Multichannel-<br />

Handel, Logistik sowie „Letzte Meile“ zu Hause<br />

ist. Das neue Mitglied wiederum will von der<br />

Vernetzung des Spitzenverbandes sowie von<br />

dessen spezifischer Expertise u.a. in Fragen<br />

des Im- und Exports profitieren. Diese werden<br />

im Hinblick auf den wachsenden grenzüberschreitenden<br />

Handel über das Internet immer<br />

wichtiger. Der BEVH repräsentiert nach eigenen<br />

Angaben mehr als 75 % des Umsatzes der<br />

Branche im Endkundengeschäft. Der BGA vertritt<br />

rund 150.000 Unternehmen seiner Branche<br />

mit über 3 Mio. Beschäftigten.<br />

Nachhaltigkeitswebsite<br />

des EDE<br />

Auf ihrer neuen Nachhaltigkeitswebsite<br />

(www.ede-nachhaltigkeit.de) gibt die Wuppertaler<br />

Verbundgruppe Einkaufsbüro Deutscher<br />

Eisenhändler GmbH (E/D/E) einen Überblick zu<br />

den Entwicklungen und Projekten ihrer wirtschaftlichen,<br />

sozialen und ökologischen Verantwortung.<br />

Die neue Website, die sich an der klassischen<br />

Definition von Nachhaltigkeit orientiert,<br />

löst den bisher im Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlichten,<br />

gedruckten Bericht des Familienunternehmens<br />

zu diesen Themen ab. Ziel ist es, das<br />

Wirtschaften und Handeln des EDE sowie der<br />

gleichnamigen Stiftung transparent zu machen.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Bildung und Forschung<br />

Der deutsche Maschinenbau<br />

investiert weiter<br />

Der deutsche Maschinenbau setzt<br />

sein Engagement für die Branchenbildung<br />

sowie für Forschung und Entwicklung fort.<br />

Das hat der VDMA zum Jubiläum der Nachwuchsstiftung<br />

und anlässlich der neuesten<br />

Zahlen des Stifterverbands deutlich<br />

gemacht.<br />

„Mit der Digitalisierung in das nächste Jahrzehnt“<br />

– unter diesem Motto feierte die<br />

Nachwuchsstiftung Maschinenbau kürzlich<br />

in Bielefeld mit über 300 geladenen Gästen<br />

aus Wirtschaft, Politik und Bildung ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum. Tenor des Programms<br />

mit Vorträgen von Unterstützern und Förderern,<br />

u.a. von Carl Martin Welcker, Präsident<br />

des Verbands Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA), war, dass das<br />

Thema Digitalisierung als Chance verstanden<br />

und genutzt werden muss. Die Nachwuchsstiftung<br />

Maschinenbau gGmbH mit<br />

Sitz in Frankfurt am Main, Bielefeld und<br />

Tübingen wurde 2009 gegründet. Sie engagiert<br />

sich für die Gewinnung und Förderung<br />

von jungen Menschen im Maschinen- und<br />

Anlagenbau.<br />

Die Maschinenbauer haben 2017 rund 7,1<br />

Mrd. € für interne Forschung und Entwicklung<br />

aufgewendet. Das bestätigte Hartmut<br />

Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer,<br />

anlässlich der in diesem Mai<br />

veröffentlichten Zahlen des Stifterverbands<br />

zu den FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor.<br />

Auch für das Jahr 2018 sei aufgrund<br />

der Planzahlen ein weiteres Plus der Aufwendungen<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

zu erwarten. „Seit 2009 hat der Maschinenbau<br />

stetig in sein FuE-Personal investiert“,<br />

unterstrich Rauen weiter. „Dabei stehen wir<br />

auf zwei Beinen – unseren Facharbeitern<br />

und Ingenieuren“. Die Zahl der Beschäftigten<br />

in Forschung und Entwicklung lag im<br />

Jahr 2017 bei mehr als 49.000 (Vollzeitäquivalente).<br />

Bildquelle: Jugend forscht<br />

Moritz Kunst, Felix Ulonska und Leonard Sondermann (v.l.n.r.) aus Münster entwickelten<br />

ein cleveres Ladenetz für Elektroautos und erhielten dafür den VDE-Sonderpreis<br />

beim Jugend forscht-Finale.<br />

VDE-Sonderpreis für Münsteraner Jungforscher<br />

Bau neuer Ladestationen<br />

Das Projekt „Anchar“ dreier Gynmansiasten aus Münster hat den<br />

mit 1.000 € dotierten VDE-Sonderpreis im „Jugend forscht-Finale“<br />

gewonnen. Auszeichnungswert fand die Jury deren innovativen<br />

Ansatz für den Bau neuer Ladestationen.<br />

Elektroautos gelten als eine<br />

Säule der künftigen Mobilität. Der Bau<br />

neuer Ladestationen stellt eine Herausforderung<br />

dar, denn bislang existiert<br />

in Deutschland kein flächendeckendes<br />

Ladenetz für Elektroautos. Abhilfe soll<br />

„Anchar“ schaffen, eine Idee von Leonard<br />

Sondermann, Felix Ulonska und<br />

Moritz Kunst vom Annette-von-Droste-<br />

Hülshoff-Gymnasium in Münster. In<br />

ihrem Forschungsprojekt setzen die<br />

drei Achtzehnjährigen auf die Blockchain-Technologie,<br />

die auch Kryptowährungen<br />

wie der Bitcoin nutzen.<br />

„Der Vorteil dieses Ansatzes ist,<br />

dass er weniger anfällig für Störungen<br />

und Hackerangriffe ist“, erklärt das<br />

Team, das mit seiner Arbeit zunächst<br />

in einem naturwissenschaftlichen Projektkurs<br />

der Schule begann. Die Praxistauglichkeit<br />

prüften sie in einem<br />

Modellnetz, das aus einer kleinen<br />

Ladesäule und einem Elektro-Kettcar<br />

bestand. „Bisherige Ladenetze sind<br />

zentralisiert aufgebaut, es gibt also<br />

eine einzige Firma, die für das Funktionieren<br />

des Ladenetzes verantwortlich<br />

ist“, beschreiben die Schüler. Im<br />

Hinblick auf die größer werdende<br />

Relevanz der Elektromobilität wollen<br />

sie die Abhängigkeit von einem einzigen<br />

Akteur aufheben und ein dezentrales<br />

Ladenetz entwickeln.<br />

„Das Team widmet sich einem<br />

wichtigen Zukunftsthema. Wir unterstützen<br />

mit dem VDE-Sonderpreis das<br />

Engagement von Jugendlichen im<br />

MINT-Bereich und möchten sie auf<br />

ihrem weiteren Weg in die Zukunftstechnologien<br />

aktiv begleiten“, sagte<br />

dazu Ansgar Hinz, Geschäftsführer<br />

des Verbands der Elekrtotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik (VDE).<br />

Das Team veröffentlicht seine<br />

Ideen dem Open Source-Prinzip folgend<br />

und erklärt: „Wir selbst versuchen,<br />

die Vorteile unseres Systems<br />

durch Präsentationen zu verdeutlichen<br />

und stehen mit einigen Firmen aus<br />

dem Bereich der Ladetechnik in engem<br />

Kontakt. Unsere Hoffnung ist es, dass<br />

wir durch den einfachen und kostengünstigen<br />

Zugang diese dazu bewegen<br />

können, das Lade netz im Sinne aller<br />

Beteiligten zu dezentralisieren“.<br />

Der VDE ist mit 36.000 Mitgliedern<br />

(davon 1.300 Unternehmen) und 2.000<br />

Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen<br />

Verbände<br />

Europas. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

45


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Fotos, 2: BDS<br />

Sprachen in Dresden Themen der Nachhaltigkeit an: (v.r.n.l.) Dr. Peter Dahlmann und Prof. Brigitte Voit. Mit von der Partie<br />

waren außerdem Dr. O. R. Fischer (Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde), Oberbürgermeister<br />

Dirk Hilbert sowie Dr. Oliver Schauerte (Leiter Forschungsfeld Werkstoffe und Fertigungsverfahren Volkswagen AG).<br />

Werkstoffwoche in der Materialhauptstadt Dresden<br />

Zukunftsfähiges Zentrum<br />

Im Zusammenhang mit der dritten Werkstoffwoche hat sich die sächsische Landeshauptstadt<br />

Dresden Mitte September weiter als zukunftsfähiges Zentrum für solche Materialien etabliert.<br />

Das bestätigte in der Eröffnungspressekonferenz im Kreis der Werkstoffwettbewerber auch<br />

Dr.-Ing. Peter Dahlmann, Geschäftsführender Vorstand im Deutschen Stahlinstitut VDEh.<br />

Richtig verstandene Nachhaltigkeit dürfte diesbezüglich zum entscheidenden Kriterium werden.<br />

Das machte ein kurzes Statement<br />

deutlich, mit dem Prof. Dr. Brigitte<br />

Voit als Vorstandsvorsitzende<br />

des Materialforschungsverbunds<br />

Dresden auf die ökologischen Ansagen<br />

von Peter Dahlmann zur CO 2 -<br />

freien Stahlproduktion mit Wasserstoff<br />

als Reduktionsmittel reagierte:<br />

Das sei technisch nicht ungefährlich<br />

und müsse deshalb von der Gesellschaft<br />

erst einmal akzeptiert werden.<br />

Brigitte Voit ist auch Direktorin des<br />

Dresdner Leibnitz-Instituts für Polymerforschung<br />

und weiß deshalb in<br />

Zeiten des allgegenwärtigen Plastikmülls<br />

um die soziale Brisanz solcher<br />

Themen. Die wird um das dritte<br />

Element der Nachhaltigkeit, die Ökonomie,<br />

noch verstärkt.<br />

Nachhaltigkeit, also der Ausgleich<br />

zwischen sozialen sowie ökonomischen<br />

und ökologischen Interessen<br />

bzw. Fakten, bestimmt im<br />

Übrigen auch die vielfältige Wissen-<br />

schaftslandschaft in Dresden, in der<br />

inzwischen allein rund 2.000 Werkstoffforscher<br />

unterwegs sind. Über<br />

die äußerste sich anlässlich der Eröffnung<br />

der künftigen „Materials<br />

Week“ Oberbürgermeister Dirk Hilbert<br />

ebenso stolz wie angesichts der<br />

Tatsache, dass die sächsische Landeshauptstadt<br />

beispielsweise inzwischen<br />

europaweit der größte Standort<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft ist.<br />

Kongress und Fachmesse<br />

Diese Forscher hatten zum Kongress<br />

und zur Fachmesse, die vom 18.-<br />

20.9.19 in der Elbmetropole stattfanden,<br />

kurze An- bzw. Abreisewege.<br />

Insgesamt erwarteten etwa 800<br />

Akteure zu dem Doppelevent in etwa<br />

die doppelte Anzahl von Werkstoffexperten.<br />

Veranstaltet wurden der Kongress<br />

und die begleitende Fachmesse<br />

– mit Unterstützung vieler<br />

anderer Organisationen – von der<br />

Deutschen Gesellschaft für Materialkunde<br />

(DGM) und vom Stahlinstitut<br />

VDEh.<br />

Für die Stahlfachleute ist im<br />

Übrigen neben der CO 2 -Minimierung<br />

der Leichtbau eine der wichtigsten<br />

Herausforderungen, wie Peter Dahlmann<br />

betonte. Da traf es sich gut,<br />

dass Dresden auch als das Leichtbau-Zentrum<br />

Deutschlands gilt.<br />

Präsentiert wurde auf der Kongressmesse<br />

zu den Bereichen<br />

Maschinenbau, Energie-, Medizin-,<br />

Verkehrs, Fertigungs-, Informationsund<br />

chemischer Verfahrenstechnik.<br />

Schwerpunktthemen waren die<br />

Additive Fertigung, die Biologisierung<br />

sowie die Digitalisierung.<br />

Forschungsprojekte<br />

Was das für die Forschungspraxis<br />

sowie für Stahl bedeutet, machten<br />

beispielsweise zwei Projekte deut-<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Bildungskongress der Bundeswehr<br />

Digitalisierung bringt Individualisierung<br />

und Rationalisierung<br />

Zwischen positiv zu bewertender Individualisierung und negativ einzuschätzender<br />

Rationalisierung sind die Folgen der Digitalisierung<br />

für den Bildungsbereich anzusiedeln. Das hat im September in Hamburg<br />

der diesjährige „(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr mit<br />

Forum Fernausbildung“ deutlich gemacht – vor allem in der Expertendiskussion<br />

zur Kooperation von Mensch und Maschine.<br />

Forscht – nicht nur in Dresden – über<br />

die Sicherheit von Schweißnähten bei<br />

Unterwasser-Gründungsstrukturen von<br />

Offshore-Windkraftanlagen: Dr. Bianca<br />

Weihnacht vom Fraunhofer-IKTS.<br />

lich, die Dresdner Fraunhofer-Institute<br />

aus Anlass der Werkstoffwoche<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt haben:<br />

z Marie Jurisch vom Fraunhofer Institut<br />

für Fertigungstechnik und<br />

Angewandte Materialforschung<br />

(IFAM) beschäftigt sich mit Additiver<br />

Fertigung auf der Basis von<br />

Aluminium, Titan und Stahl. Letztgenannter<br />

Werkstoff eigne sich für<br />

den 3D-Druck interessanterweise<br />

manchmal weniger aus konstruktiven<br />

als aus qualitativen Gründen.<br />

Das sei beispielsweise bei martensitischen<br />

Stählen der Fall. Die<br />

könnten additiv hochwertiger produziert<br />

werden.<br />

z Dr. Bianca Weihnacht vom Fraunhofer<br />

Institut für Keramische Technologien<br />

und Systeme (IKTS)<br />

beschäftigt sich mit den bisher<br />

noch weitgehend unbekannten Folgen<br />

des Offshore-Windparkbooms.<br />

Die geschweißten Gründungsstrukturen<br />

aus Stahl kommen in die<br />

Jahre und müssen sicherheitstechnisch<br />

überwacht werden – vielleicht<br />

am besten mit dem Manschetten-Messsystem,<br />

zu dem die<br />

Dresdner Forscherin wissenschaftlich<br />

und praktisch unterwegs ist,<br />

weil es drahtlose Kommunikation<br />

und Energieübertragung ermöglicht.<br />

2<br />

Zwar war das diesjährige Kongressthema<br />

vordergründig sehr bundeswehrbezogen:<br />

„Im Einsatz für die<br />

Gesellschaft – (Aus)Bildung für Einsatzkräfte<br />

der Zukunft“. Externe Fachleute<br />

wie beispielsweise die Arbeitssoziologin<br />

Prof. Dr. Mayer-Ahuja von der<br />

Universität Göttingen machten jedoch<br />

immer wieder die Verbindungen zur<br />

Wirtschaft deutlich. Dort zwinge allerdings<br />

nicht „der Gegner“, sondern „der<br />

Wettbewerber“ zum Handeln.<br />

Das gelte auch für das künftige<br />

Zusammenwirken von Menschen und<br />

Maschinen, war sich die Diskussionsrunde<br />

schnell einig – sowie auch darüber,<br />

dass es sich keineswegs um eine<br />

neue Herausforderung handele. Deutlich<br />

zugenommen habe aber die<br />

Geschwindigkeit bei der Entwicklung<br />

der Herausforderungen und der Zeitdruck,<br />

unter dem Lösungen gefunden<br />

werden müssen. Dieser These stimmten<br />

auf dem Podium auch die drei Hochschullehrer<br />

von der Universität der<br />

Bundeswehr zu, die unter der Moderation<br />

von Generalmajor a.D. Georg<br />

Nachtsheim diskutierten.<br />

Mensch und Maschine<br />

Einig war sich die zivil-militärische<br />

Runde außerdem mit der Prognose,<br />

dass auch am Ende der angesprochenen<br />

Entwicklung der Mensch nicht vollständig<br />

von der Maschine ersetzt werden<br />

könne/dürfe. Bis zu dieser Finalisierung<br />

eröffne sich für die „Zukunft<br />

der Arbeit“ sowie als „Konsequenzen<br />

für die Aus-, Fort- und Weiterbildung“<br />

– so die Untertitel der Gesprächsrunde<br />

– ein Spektrum an zu bewältigenden<br />

Folgen der Digitalisierung; zwischen<br />

Individualisierung und Rationalisierung.<br />

z Die technischen Fortschritte der Digitalisierung<br />

böten gerade für die<br />

Berufsbildung viele Ansätze, das Lernen<br />

inhaltlich und methodisch zu<br />

individualisieren. Dies komme den<br />

betroffenen Menschen sehr entgegen,<br />

zumal alle Beteiligten Bildung als<br />

lebenslange Aufgabe verinnerlicht<br />

hätten.<br />

z Als eine der Entwicklungsstufen des<br />

technischen Fortschritts gilt die Schaffung<br />

künstlicher Intelligenz. Deren<br />

Leistungsfähigkeit werde aber<br />

zwangsläufig dazu führen, dass viele<br />

heutige Lerninhalte für die Mitarbeiterschaft<br />

der Zukunft keine Rolle mehr<br />

spielen. Es gelte, Themenkataloge<br />

dahingehend zu durchforsten.<br />

Die so zu skizzierende Polarisierung<br />

mit zahlreichen Zwischenfärbungen,<br />

die ebenfalls Themen des Bildungskongresses<br />

der Bundeswehr waren, führt<br />

schon bald zu zwei großen neuen<br />

Herausforderungen – in Sachen Führung<br />

und Verantwortung:<br />

z Die technische Entwicklung begünstigt<br />

durch die Entwicklung von Netzwerken<br />

den drastischen Abbau von<br />

Hierarchien. Damit müssen Organisationen<br />

wie die Bundeswehr ebenso<br />

zurechtkommen wie die Wirtschaft.<br />

z Mit der künstlichen Intelligenz dürfte<br />

auch so etwas wie künstliche Verantwortung<br />

entstehen, mit der die reale<br />

Welt aber wenig wird anfangen können.<br />

Wer soll Systeme verantworten,<br />

die er selber nicht mehr versteht?<br />

Der seit 2004 jährlich stattfindende<br />

(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr<br />

vereint eine wissenschaftliche<br />

Tagung sowie eine begleitende Fachausstellung.<br />

2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

47


Lifesteel<br />

Berichte<br />

In Spiralparkern finden bis zu fünf Räder gleichzeitig Platz.<br />

Klemme mit Querholm zum Anschließen von Rad und Rahmen.<br />

Fotos, 2: WZV<br />

Edelstahl Rostfrei prägt Fahrradständer<br />

Stehende Zweiradmobilität<br />

Mit einer gemeinsamen Bike & Ride-Offensive wollen das Bundesumweltministerium und die Deutsche Bahn die Zweirad -<br />

mobilität verbessern: Bis Ende 2022 sollen 100.000 neue Fahrradabstellplätze vor allem an Bahnhöfen entstehen. Aber auch<br />

Geschäftsleute, Arbeitgeber und Vermieter seien gut beraten, auf den stark steigenden Trend zum Fahrrad mit geeigneten<br />

Abstellanlagen zu reagieren, meint man beim Warenzeichenverband Edelstahl Rostfrei und argumentiert für diesen Werkstoff.<br />

Im Zeitalter von Klimawandel und Feinstaubbelastung<br />

gewinnt das Fahrrad als ebenso umweltfreundliches wie<br />

effizientes Fortbewegungsmittel immer mehr an Beliebtheit:<br />

75,5 Mio. davon gibt es nach Auskunft des Zweirad-Industrie-Verbands<br />

allein in Deutschland. Elf Prozent ihrer Wege<br />

legen die Deutschen laut einer infas-Studie mit dem Drahtesel<br />

zurück.<br />

Für lange Strecken ist die Kombination aus Fahrrad<br />

und öffentlichem Nahverkehr oder Bahn insbesondere für<br />

Pendler gängige Praxis. Fehlende Abstellplätze in Bahnhofsnähe,<br />

wo sie ihr Rad einfach und sicher parken können,<br />

beeinträchtigen jedoch vielerorts die Freude am multimodalen<br />

Arbeitsweg. Mengen von kreuz und quer stehenden Fahrrädern<br />

gehören angesichts klammer Kassen der Kommunen<br />

auf den meisten Bahnhofsvorplätzen zum Alltagsbild. Hindernislauf<br />

für Passanten ist dadurch ebenso programmiert<br />

wie Diebstahl und Beschädigung der Räder.<br />

Mit einer bisher beispiellosen Gemeinschaftsoffensive<br />

wollen Bundesumweltministerium und Deutsche Bahn deshalb<br />

den Bestand von 400.000 Fahrradabstellplätzen bis<br />

Ende 2022 um 25 % erhöhen. Das Bundesumweltministerium<br />

unterstützt Kommunen bei der Errichtung im Rahmen der<br />

Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative<br />

mit einer anteiligen Finanzierung von 40 %. Die Deutsche<br />

Bahn (DB) hilft bei Planung und Standortsuche, stellt geeignete<br />

Flächen aus DB-Eigentum mietfrei zur Verfügung und<br />

koordiniert Lieferung sowie Montage der Anlagen. Zusätzlich<br />

können Drittmittel eingebracht werden, sodass der Eigenanteil<br />

für die Kommunen auf 15 % oder weniger sinken<br />

kann.<br />

Die Auswahl an Fahrradabstellanlagen ist jedoch riesig.<br />

Umso wichtiger ist es deshalb, dass beim Kauf nicht nur<br />

auf Form und Größe, sondern auch auf Expertenrat und die<br />

Erwartungen der Nutzer geachtet wird. Eine gute Anlage<br />

zeichnet sich durch Sauberkeit, Sicherheit, angemessene<br />

Dimensionierung, gute Erreichbarkeit, zielnahe, gut frequentierte<br />

Lage sowie komfortables Ein- und Ausfahren,<br />

Abschließen und Beladen aus. Dazu punkten Abstelleinrichtungen<br />

aus Edelstahl Rostfrei, argumentiert man beim<br />

gleichnamigen Warenzeichenverband: Sie sind – ohne Reinigungsaufwand<br />

– immer in einem glänzenden Zustand.<br />

Widerstandsfähig gegen witterungsbedingte Korrosion und<br />

Vandalismus lade ihre attraktive Optik auch nach vielen<br />

Jahren noch zum sicheren Parken ein.<br />

Unterschiedliche Typen<br />

Laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) gibt es<br />

grundsätzlich drei verschiedene Typen von offenen Abstellanlagen<br />

sowie eine geschlossene Art. Die offenen unterscheiden<br />

sich nach Art der Einstelldauer – Kurzparker zum<br />

Be- und Entladen, längere Abstellzeiten vor Bahnhöfen,<br />

Schulen, Kinos oder Schwimmbädern – und benötigtem<br />

Frachtraum (beladene Reiseräder). Die geschlossenen sind<br />

vor allem für mehrtägige Aufbewahrung mit erhöhtem Diebstahlschutz<br />

ausgelegt und empfehlen sich deshalb auch für<br />

Wohnanlagen ohne eigenen Fahrradkeller.<br />

z Einfachste und platzsparendste Maßnahme sind Fahrradklemmen,<br />

die jedoch kaum Möglichkeit zum Anschließen<br />

des Rahmens bieten.<br />

z Gleiches gilt für Spiralparker, in denen bis zu fünf Räder<br />

gleichzeitig Platz finden.<br />

z Ideal für kleine Budgets sind Anlehnbügel, die in Modulbauweise<br />

als Einzel- oder Doppelparkanlage angeboten<br />

werden. Montagefertig geliefert, genügt zu ihrer Befestigung<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


einfaches Verschrauben im Boden. Den Nutzern ermöglichen<br />

sie ein felgenschonendes, komfortables Abstellen<br />

mit der Möglichkeit, auch den Rahmen anzuschließen.<br />

z Reihenanlagen schöpfen den verfügbaren Platz besser als<br />

einfache Anlehnbügel aus.<br />

z U-förmige Modelle mit Querholm lassen sich gleichzeitig<br />

als Absperrbügel nutzen.<br />

z Doppelstockanlagen sind insbesondere dort die beste<br />

Lösung, wo die Fläche klein und der Bedarf groß ist. Da<br />

in ihnen die Fahrräder auf zwei Ebenen eingestellt und<br />

sicher angeschlossen werden, bieten sie das mit Abstand<br />

größte Parkplatzangebot.<br />

z Teuerste aber auch sicherste Variante sind Sammelschließanlagen,<br />

die überdacht und nur per App oder Schlüsselkarte<br />

zu bedienen sind.<br />

In der im Mai 2016 vom ADFC herausgegebenen technischen<br />

Richtline TR 6102 und der daraus abgeleiteten DIN-Norm<br />

79008 sind alle Rahmenparameter für gute Abstellanlagen<br />

im Detail nachzulesen. 2<br />

Hightech-Bike von Thyssenkrupp<br />

Roter Punkt<br />

Steelworks heißt die neue Meisterleistung, mit welcher der Stahlbereich von Thyssenkrupp<br />

in diesem Jahr den Best of the Best Red Dot Design Award in der Kategorie Material & Surfaces<br />

gewonnen hat. Im Zuge des Gewinns wird das ausgezeichnete Fahrrad nun ein Jahr lang im Red<br />

Dot Design Museum in Essen ausgestellt.<br />

Der Hightech-Fahrradrahmen<br />

der thyssenkrupp Steel Europe AG ist<br />

aus Dualphasen-Stahl gefertigt. Dabei<br />

handelt es sich nach Produzentenangaben<br />

um modernsten, besonders<br />

beständigen Stahl, der eine höhere Festigkeit<br />

und Steifigkeit als Aluminium<br />

besitzt und eine Formgebung wie Carbon<br />

erlaubt.<br />

Das verzinkte Stahlblech wird<br />

zunächst in zwei Halbschalen gepresst<br />

und dann mit automatisierter und<br />

dadurch hochpräziser 3D-Laserschweißtechnik<br />

gefügt. Diese Halbschalenfertigungstechnologie,<br />

die sonst nur<br />

in der Hightech-Industrie zum Einsatz<br />

kommt, ermöglicht nahezu unsichtbare<br />

Schweißnähte und eine gleichbleibende<br />

High-End-Qualität bei der Produktion<br />

der Fahrradrahmen. Der Werkstoff<br />

Stahl zeige dabei eine völlig neue Variante<br />

seiner konstruktiven Möglichkeiten:<br />

Die extreme Steifigkeit des Stahlrahmens<br />

im Tretlagerbereich sichert<br />

eine optimale Kraftübertragung und<br />

unterstützt den Vortrieb. Gleichzeitig<br />

ermöglichen die hohe Flexibilität im<br />

Sattelrohr sowie die eigene Dämpfung<br />

des Materials ein ermüdungsfreies,<br />

komfortables Fahren.<br />

Im Normalfall würden heutige Fahrradrahmen<br />

aus Aluminiumrohren oder<br />

Kohlefaserlaminaten gefertigt, um eine<br />

hohe Steifigkeit zu erreichen, wodurch<br />

allerdings zwangsläufig der Komfort<br />

leide. Steelworks setze genau an diesem<br />

Punkt an, argumentiert man beim Hersteller.<br />

„Die vielseitigen Eigenschaften<br />

von Stahl haben uns inspiriert. Ohne<br />

die hervorragenden Umformeigenschaften<br />

des Stahls bei gleichzeitig hoher<br />

Festigkeit wäre die bionische Gestaltung<br />

des Sattelrohres nicht möglich<br />

gewesen“, sagte Jia-Uei Chan, Projektleiter<br />

von steelworks. Mit Stahlfeinblech<br />

und modernsten Fertigungsverfahren<br />

breche man mit den üblichen Konventionen<br />

des Fahrradrahmenbaus und<br />

vereine so die sonst gegensätzlichen<br />

Design-Ansprüche Steifigkeit und Komfort.<br />

Nicht nur die Ingenieure sind von<br />

dem neuen Drahtesel überzeugt. Seinen<br />

Härtetest absolvierte der Rahmen<br />

bereits Mitte Juni beim Ruhr2NothSea-<br />

Challenge. Bei dieser 300-km-Tour von<br />

Duisburg nach Bensersiel testete Bayer<br />

05 Uerdingen-Triathlet Peter Krins die<br />

blau-weiß lackierte Neuentwicklung:<br />

Knapp zehn Stunden nach dem Start<br />

im Morgengrauen rollte der Sportler<br />

im Nordseehafen mit der Spitzengruppe<br />

ins Ziel.<br />

Kaufen kann man das ausgezeichnete<br />

Fahrrad von Thyssenkrupp Steel<br />

(TKS) übrigens seit dem Spätsommer<br />

2019. Die Rahmen des Renners werden<br />

in Duisburg produziert und anschließend<br />

in der TKS-Inklusionswerkstatt<br />

zu Kompletträdern zusammengebaut.<br />

2<br />

Foto: TKS<br />

Thyssenkrupp Steel<br />

hat ein Hightech-<br />

Rennrad aus Stahl<br />

entwickelt: Steelworks<br />

heißt die neue<br />

Ingenieurs-Meisterleistung,<br />

mit der das<br />

Essener Unternehmen<br />

in diesem Jahr<br />

den Best of the Best<br />

Red Dot Design<br />

Award in der Kategorie<br />

Material & Surfaces<br />

gewonnen hat.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

49


Lifestesteel<br />

Nachrichten<br />

Was die Fahrradbegeisterung für eine Stadt wie Berlin bedeutet<br />

Stimmung für Stahl<br />

Was die gegenwärtige Fahrradbegeisterung<br />

in all ihren Facetten für eine Stadt<br />

bedeutet, das hat, für die deutsche Capitale,<br />

vor knapp einem Jahr die Berliner Zeitung<br />

dokumentiert: quantitativ und in Sachen Stahl<br />

auch qualitativ.<br />

In der deutschen Hauptstadt gab es demnach<br />

2018 rund 3 Mio. Fahrräder – im statistischen<br />

Durchschnitt also etwa eines pro<br />

Bewohner. Allein für die historische Oberbaumbrücke<br />

über die Spree bedeutet dies<br />

laut Berliner Zeitung, dass sie an einem<br />

Sommertag von rund 15.000 Fahrrädern<br />

passiert wird.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist es<br />

nicht verwunderlich, dass Berlin zuletzt fast<br />

250 Fahrradläden hatte. Viele davon stehen<br />

nicht nur für den Verkauf und die Reparatur<br />

dieser Zweiräder. Die Hauptstadt verfügt<br />

zudem über 16 Fahrrad-Manufakturen, in<br />

denen Räder entworfen und gebaut werden.<br />

Messen machen Meinungen und Märkte<br />

Eurobike und Velo<br />

Vor allem zwei Events spiegeln regelmäßig<br />

die Stimmung der Fahrradbranche:<br />

die Eurobike (4.-7.9.19) in Friedrichshafen<br />

und die Velo (18./19.4.20) in Berlin. Veranstalter<br />

war in beiden Fällen die Messe<br />

Friedrichshafen, die großen Wert auf Publikumsbeteiligung<br />

legt. Auch in ihrer 28. Auflage<br />

soll die Eurobike ihre Bedeutung als<br />

Leitmesse für das internationale Bike-Business<br />

belegen: Aktuell zeigten am Bodensee<br />

über 1.400 Aussteller dem Fachpublikum<br />

und den Fahrrad-Fans ihre Neuheiten für<br />

Rund 15.000<br />

Fahrräder passieren<br />

an einem<br />

Sommertag die<br />

Berliner Oberbaumbrücke.<br />

Diese individuelle Fertigung basiert oft und<br />

zunehmend auf dem Werkstoff Stahl. Und<br />

das hat weniger mit Nostalgie als mit Werkstoffwerten<br />

zu tun. Ein Beispiel dafür ist die<br />

Firma Ostrad im Stadtteil Prenzlauer Berg.<br />

(Sie war bereits 2011 Gegenstand einer<br />

ausführlichen Reportage im <strong>Stahlreport</strong>, der<br />

schon damals diesen Trend aufgegriffen<br />

hat; vgl., 5/11, S. 44f.)<br />

Aus Berlin-Moabit dagegen kommen bisher<br />

rund 500.000 Antriebe für E-Bikes. Diese<br />

Motoren mobilisieren nicht alle in der<br />

Hauptstadt, dort sind diese Fortbewegungsmöglichkeiten<br />

aber immerhin so populär,<br />

dass sie zur Rettung anderer Publikumslieblinge<br />

beigetragen haben: Als neulich der<br />

Berliner Senat gegen die Wochenendöffnungszeiten<br />

der Späteinkauf-Läden vorgehen<br />

wollte, legten die sich zusätzliche<br />

Steckdosen so zu, dass sie als Tankstellen<br />

für E-Bikes keine rigorosen Ladenöffnungszeiten<br />

einhalten müssen.<br />

BERLIN<br />

die kommende Saison. Rund 150 Neuaussteller<br />

waren ein Zeugnis der gegenwärtigen<br />

Aufbruchstimmung im Fahrrad- und<br />

Mobilitätsmarkt.<br />

In Berlin hebt die Velo neuerdings auf dem<br />

Gelände des alten Flughafens in Tempelhof<br />

ab. Mit den aktuellen Messen und ihren<br />

innovativen Zweiradprodukten einher geht<br />

übrigens eine deutliche Zunahme neuer<br />

Angebotsformen wie Bike-Sharing und Fahrradleasing.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Telefon +49 211 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon +49 211 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 8 64 97-0<br />

Telefax +49 211 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Titelbild:<br />

BDS AG<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME) bei.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 10|19


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

1. Auflage<br />

27. Auflage<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Ludwig Felser<br />

4. Auflage<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

Starker Stahl<br />

braucht<br />

starke Bücher<br />

Unverzichtbar im Arbeitsalltag –<br />

BDS-Fachbücher<br />

Angebot<br />

Herstellung und Anwendungsgebiete<br />

Stahlrohre und Rohrzubehör<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Stahlrohre und Rohrzubehör<br />

Herstellung und Anwendungsgebiete<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />

308 Seiten | 1. Auflage Nov. 2015 |<br />

41,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />

Ladungssicherung<br />

im Stahlhandel<br />

Recommendations, Equipment and Execution<br />

Cargo Security<br />

for Steel Distribution<br />

Ludwig Felser<br />

Ladungssicherung<br />

im Stahlhandel<br />

Empfehlungen, Ausrüstung und Umsetzung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 89 Seiten, 168 Abbildungen<br />

1. Auflage – Sep. 2013 |<br />

39,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Angebot<br />

Herstellung, Normung und Eigenschaften<br />

Langerzeugnisse aus Stahl<br />

Production, Standards and Properties<br />

Long Products made of Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Langerzeugnisse aus Stahl<br />

Herstellung, Eigenschaften und<br />

Prüfung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 128 Seiten, 99 Abbildungen<br />

1. Auflage – Sep. 2013 |<br />

62,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Kommentar für den praxisorientierten Anwender<br />

aus Handel und Industriee<br />

EN-Normen für<br />

Rohre und Rohrzubehör<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

Dr. Axel Willauschus<br />

EN-Normen für Stahlrohre<br />

und Rohrzubehör<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover<br />

ca. 560 Seiten | 4. Auflage – Sept. 2017 |<br />

36,45 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Angebot<br />

Ein material-, produkt- und anarbeitungskundliches<br />

Nachschlagewerk für den Stahlhandel<br />

Stahl-Lexikon<br />

Manfred Feurer<br />

Prof. Dr. Joachim Lueg<br />

Heinz Schürmann<br />

Manfred Feurer, Prof. Dr. Joachim Lueg,<br />

Heinz Schürmann<br />

Stahl-Lexikon<br />

Eine Material-, Produkt- und<br />

Anarbeitungskunde<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />

339 Seiten, | 27. Auflage – Nov. 2009 |<br />

19,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Prüfbescheinigungen nach<br />

EN 10204 in der Praxis<br />

Peter Henseler<br />

1. Auflage<br />

Peter Henseler<br />

Prüfbescheinigungen nach<br />

EN 10204 in der Praxis<br />

Format DIN A5 | veredeltes Softcover |<br />

ca. 100 Seiten | 1. Auflage – 2011 |<br />

45,79zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Angebot<br />

Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />

Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

Production, Properties and Testing<br />

Flat Products made of Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams,<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Flacherzeugnisse aus Stahl<br />

Herstellung, Eigenschaften und Prüfung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 130 Seiten, 120 Abbildungen<br />

1. Auflage – Dez. 2010 |<br />

54,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Angebot<br />

Herstellung, Eigenschaften und Verarbeitung<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Production, Properties and Processing<br />

Stainless Steel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams, Dr. rer. nat. Peter<br />

Drodten, Dipl.-Ing. Wolfgang Drodten<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

Herstellung, Eigenschaften und<br />

Verarbeitung<br />

Format DIN A4, dt./engl. | hochwertiges<br />

Hardcover | 144 Seiten, 104 Abbildungen<br />

1. Auflage – Dez. 2009 |<br />

51,00 € zzgl. MwSt., Verpackung & Versand<br />

Bestellen Sie online unter www.stahlhandel.com/Fachbuecher<br />

oder per E-Mail: info-BDS@stahlhandel.com<br />

BDS AG – Bundesverband Deutscher Stahlhandel – www.stahlhandel.com


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2019<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode<br />

Verkauf im Stahlhandel 14.-15.10. Köln<br />

Betonstahl 19.-20.11. Kehl<br />

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!