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30.09.2019 Aufrufe

STROKKUR GULLFOSS Rechts rauscht der Háifoss über 122 Meter in die Tiefe. An der Abbruchkante erkennt man die unterschiedlich harten Gesteinsschichten, die sich im Laufe der Zeit übereinander lagerten. Ockerfarbenes Gestein, porös, rostrot und grün gefleckt von Mineralien. In der Mitte eine unscheinbar wallende Pfütze: Strokkur, die Attraktion im Haukadalur, ruht. Jedoch nur kurz, denn mit faszinierender Regelmäßigkeit entlädt sich der Geysir gen Himmel. Seine Spannung baut sich langsam auf. Wer genau hinsieht, kann ein Pulsieren im Wasser und die Auswölbung einer blau leuchtenden Blase beobachten. Zieht sich das Wasser in die Erdspalte zurück, steht der Ausbruch bevor. Eindrucksvolle 20 Meter hoch schleudert Strokkur seine Fontäne. Und das im Takt von wenigen Minuten. In Geothermalgebieten entstehen Geysire durch den Einschluss erwärmten Wassers in Erdspalten, die sich durch die Bildung von Wasserdampf entladen. Der »Goldene Wasserfall«, Gullfoss, zählt zu den schönsten und meistbesuchten Islands. Die Hvítá – der »Weiße Fluss« – stürzt über zwei gegeneinander versetzte Fallstufen insgesamt gut 30 Meter in eine enge und mehrere Kilometer lange Schlucht. Im Sommer, wenn die meisten Besucher kommen, führt die Hvítá in der Regel mehr als 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, was den Gullfoss zu einem imposanten Schauspiel macht. Seit dem Jahr 1979 stehen der Gullfoss und seine Umgebung unter Naturschutz. Dass der Wasserfall, der sich heute in Staatsbesitz befindet, nicht der Energieerzeugung geopfert wurde und heute als kleines Rinnsal in die Schlucht tröpfelt, ist in erster Linie der mutigen Bauerstochter Sigriður Tómasdóttir zu verdanken, die sich vehement für den Erhalt des Gullfoss eingesetzt hat. Zur Erinnerung an sie gibt es in der Nähe ein Denkmal. Auf den Strokkur ist Verlass: Alle zehn bis 15 Minuten wiederholt sich der Ausbruch des größten isländischen Geysirs. Wenn die Wassermassen ins Tal stürzen, steigt ein Teil davon als feiner Sprühnebel in die Luft und führt oft zu kleinen Regenbögen. Auf einen Blick Lage: Bláskógabyggð, im Süden von Island (Heißwassertal Haukadalur); direkt daneben befindet sich der nur noch selten ausbrechende Große Geysir (der Namensgeber aller Geysire) Höhe: 25–35 m Auf einen Blick Lage: zwischen Hrunamannahreppur und Bláskógabyggð, im Süden von Island (Haukaladur) Breite: 229 m Fluss: Hvítá www.gulfoss.is Der Wasserfall liegt nördlich der Hekla und ist nach Morsárfoss und Glymur der dritthöchste Islands. Über eine steile Stufe stürzt die Fossá 122 Meter in die Tiefe. Nicht weit entfernt gibt es einen weiteren Wasserfall, den Granni (»Nachbar«), der in dieselbe Schlucht stürzt und nicht minder sehenswert ist. Wer das Glück hat, die beiden Wasserfälle im Sonnenschein zu erleben, der sieht im Wasserschleier einen schönen Regenbogen. Den Háifoss er- 22 EUROPA | ISLAND

HÁIFOSS reicht man entweder auf einer Piste, die nur mit einem Allradfahrzeug befahrbar ist, oder zu Fuß. Die Wanderung beginnt an den Ausgrabungen von Stöng und führt ohne Markierung durch das Tal der Fossá, das teilweise von farbigen Rhyolithbergen gesäumt ist. Nach rund drei Stunden kommt man oberhalb des Wasserfalls an. Ein schmaler, steiler Pfad führt von dort den Hang hinab zum Fuß des Háifoss in eine grüne Oase. Auf einen Blick Lage: zwischen Þjórsárdalur und Fossárdalur, im Süden von Island Breite: 12 m Fluss: Fossá í Þjórsárdal ISLAND | EUROPA 23

HÁIFOSS<br />

reicht man entweder auf einer Piste, die nur<br />

mit einem Allradfahrzeug befahrbar ist, oder<br />

zu Fuß. Die Wanderung beginnt an den Ausgrabungen<br />

von Stöng und führt ohne Markierung<br />

durch das Tal der Fossá, das teilweise von<br />

farbigen Rhyolithbergen gesäumt ist. Nach<br />

rund drei Stunden kommt man oberhalb des<br />

Wasserfalls an. Ein schmaler, steiler Pfad führt<br />

von dort den Hang hinab zum Fuß des Háifoss<br />

in eine grüne Oase.<br />

Auf einen Blick<br />

Lage: zwischen Þjórsárdalur und<br />

Fossárdalur, im Süden von Island<br />

Breite: 12 m<br />

Fluss: Fossá í Þjórsárdal<br />

ISLAND | EUROPA 23

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