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Prof. Enno-Ilka Uhdes Gesamtwerk "70 Jahre Bundesrepublik Deutschland - In Frieden und Freiheit"

In dieser Informationsbroschüre sind alle Informationen zum Gesamtwerk zusammengefasst und auch jedes einzelne Exponat erläutert. Im Zuge der Feierlichkeiten im Jahre 2019 zum historischen Jubiläum von “70 Jahre Bundesrepublik Deutschland“ präsentiert der Konzeptkünstler Prof. Enno-Ilka Uhde ein Kunstwerk, in welchem er die Geschichte der letzten 70 Jahre hinter der Patina des Vergessens hervorholt und künstlerisch bearbeitet. Für jedes der 70 Jahre ist von Uhde ein serielles und doch von ihm jeweils individuell gestaltetes Bild entstanden. Die 74 nummerierten Kunstwerke (1949-2019 - Der Mauerbau 1961, Der Mauerfall 1989 und das aktuelle Jahr 2019 sind doppelt angefertigt) geben in ihrer Gesamtheit die gesellschaftspolitische Dimension der Bundesrepublik Deutschlands ästhetisch wieder. Alle weiteren Infos unter www.in-frieden-und-freiheit.de

In dieser Informationsbroschüre sind alle Informationen zum Gesamtwerk zusammengefasst und auch jedes einzelne Exponat erläutert.

Im Zuge der Feierlichkeiten im Jahre 2019 zum historischen Jubiläum von “70 Jahre Bundesrepublik Deutschland“ präsentiert der Konzeptkünstler Prof. Enno-Ilka Uhde ein Kunstwerk, in welchem er die Geschichte der letzten 70 Jahre hinter der Patina des Vergessens hervorholt und künstlerisch bearbeitet.

Für jedes der 70 Jahre ist von Uhde ein serielles und doch von ihm jeweils individuell gestaltetes Bild entstanden. Die 74 nummerierten Kunstwerke (1949-2019 - Der Mauerbau 1961, Der Mauerfall 1989 und das aktuelle Jahr 2019 sind doppelt angefertigt) geben in ihrer Gesamtheit die gesellschaftspolitische Dimension der Bundesrepublik Deutschlands ästhetisch wieder.

Alle weiteren Infos unter www.in-frieden-und-freiheit.de

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IN FRIEDEN<br />

UND FREIHEIT<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Das Gesamtkunstwerk von <strong>Prof</strong>. <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde


“DIE WÜRDE DES MENSCHEN<br />

IST UNANTASTBAR.”


4<br />

VORWORT<br />

VORWORT DER SCHIRMHERRIN<br />

DR. KRISTINA SCHRÖDER<br />

“KINDER, SCHAFFT NEUES!”<br />

(Richard Wagner)<br />

Jemand hat einmal sehr treffend über <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde gesagt: „Es philosophiert,<br />

musiziert, singt, tanzt, textet, inszeniert ununterbrochen in seinem <strong>In</strong>neren.“ Und<br />

genau das spürt jeder, der <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde begegnet.<br />

Mit Leichtigkeit <strong>und</strong> Grazie bewegt er sich zwischen den unterschiedlichen Gattungen,<br />

Epochen <strong>und</strong> Stilen. Virtuos bedient er sich der Elemente, die er braucht, <strong>und</strong> fügt<br />

sie mit seiner unverkennbaren Handschrift zusammen. „Kinder, schafft Neues!“, sagt<br />

er, sein großes Vorbild Richard Wagner zitierend.<br />

Wer das Glück hat, <strong>Prof</strong>. <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde einmal persönlich kennenzulernen,<br />

der erlebt einen beeindruckenden Menschen:<br />

Eben Besprochenes visualisiert er mit drei energischen Strichen in<br />

seinem imposanten Skizzenbuch <strong>und</strong> kommentiert es mit den Worten:<br />

„So, <strong>und</strong> nicht anders“. Durch ein kleines Stichwort angeregt, schlüpft<br />

er plötzlich in die Rolle des Hans Sachs aus den Meistersingern oder<br />

intoniert seinen Parsifal. Einen Gedanken deutet er gern erst philosophisch,<br />

ordnet ihn dann musikwissenschaftlich ein, interpretiert ihn schließlich<br />

historisch – um am Ende fröhlich zu erklären, was das alles mit Fußball<br />

zu tun hat.<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde hat nicht nur eine große Anzahl von Kunstwerken geschaffen, er ist<br />

selbst ein Kunstwerk – ein Gesamtkunstwerk. Das beginnt mit seinem prall gefüllten<br />

Leben: Besonders prägende Erlebnisse hatte er im Hessischen Staatstheater. Dank<br />

familiärer Kontakte hatte er hier Zugang zu der Staatsloge <strong>und</strong> erlebte so schon als<br />

fünfjähriger Junge Fülle <strong>und</strong> Vielseitigkeit von Schauspiel <strong>und</strong> Oper. Musikalisch<br />

ging es weiter im Wiesbadener Knabenchor – <strong>und</strong> endete in einem Studium der<br />

Musikwissenschaft <strong>und</strong> des Operngesangs.<br />

Daneben machte er auch „etwas Ordentliches“, wurde Major der Reserve <strong>und</strong><br />

Studienrat. 12 <strong>Jahre</strong> lang unterrichtet er in Wiesbaden, an der Riehl-, der Leibniz<strong>und</strong><br />

der Niemöllerschule. Als legendärer Regisseur des Schultheaters – noch heute<br />

hat er dort einen Ruf wie Donnerhall – übte er sich schon einmal für spätere<br />

Aufgaben auf der Bühne. Das Thema Regie hatte ihn seitdem gepackt. Als Regisseur<br />

<strong>und</strong> Performance-Designer hat er vom <strong>70</strong>. Geburtstag von Sir Peter Ustinov über<br />

Veranstaltungen im Europapark Rust bis zum B<strong>und</strong>eskanzleramt kaum etwas<br />

ausgelassen. Seit 2009 führt er für den DFB Regie, er hat die Eröffnungsshows der<br />

Länderspiele, sowie bisher fünf Champions League Finals inszeniert.


VORWORT<br />

5<br />

Die Werke, mit denen ich mich in den letzten Monaten<br />

besonders befasst habe, sind seine Schriftbildwerke. Drei<br />

große Kompositionen entstanden in den letzten <strong>Jahre</strong>n.<br />

„Back to Bambi“ aus dem Jahr 2015: 301 Bildstelen zu 300<br />

<strong>Jahre</strong>n Karlsruher Stadtgeschichte. „Werdet Brüder“, ebenfalls<br />

2015 entstanden: 26 Stelen zu 25 <strong>Jahre</strong>n Deutsche Einheit.<br />

Und schließlich „<strong>In</strong> <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit“. Ein Werk, in dem<br />

Uhde <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong> in 74 Stelen<br />

versinnbildlicht. Auf jedem dieser Monumente deutscher<br />

Geschichte finden wir in seiner unnachahmlichen Handschrift<br />

die wichtigsten Ereignisse des <strong>Jahre</strong>s festgehalten, politisch,<br />

kulturell, sportlich oder wissenschaftlich. Allerdings nicht<br />

streng einen bestimmten Kanon durchhechelnd, sondern<br />

komplett subjektiv vom Künstler ausgewählt, gedeutet <strong>und</strong><br />

verarbeitet.<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde macht damit etwas Uraltes: Er hält Geschichte<br />

fest. Historienmalerei kennen wir seit der Renaissance. Schon<br />

immer funktionierte sie so, dass ein historischer, oder auch<br />

mythischer Stoff in einem ahistorischen Moment festgehalten<br />

wurde. Und genau das macht <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> auch. Er analysiert historische<br />

Entwicklungen über Jahrzehnte, um den einen Punkt zu<br />

erspüren, an dem Entscheidendes geschieht, an dem sich die<br />

Geschichte verdichtet. Und diesen Punkt hält er auf seinen<br />

Stelen fest. Sie sind somit eine Synopse historischer<br />

Wendepunkte, ohne die wir heute nicht wären, was wir sind.<br />

Und dabei geht es <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong>, man glaubt es kaum, um die deutsche<br />

Geschichte. Auch noch um die deutsche zeitgenössische<br />

Geschichte. Die er mit Stolz <strong>und</strong> Fröhlichkeit ins Zentrum dieser<br />

Werke stellt. Damit ist <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde hochpolitisch.<br />

Er stammt aus einer Familie, die sich intensiv mit dem Nationalsozialismus<br />

auseinandersetzen musste. Aus dieser Auseinandersetzung<br />

zog Uhde den Schluss, dass man zwar auch nach<br />

Auschwitz noch Gedichte schreiben darf, doch dass man dann<br />

auch darüber reden muss <strong>und</strong> darf, was dieses Land zu dem<br />

friedlichsten <strong>und</strong> freiesten <strong>Deutschland</strong> macht, das es jemals<br />

gab. Im Sinne Roman Herzogs lebt <strong>und</strong> inszeniert er damit<br />

einen unverkrampften Patriotismus, der in der deutschen<br />

Kunstszene seinesgleichen sucht.<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde <strong>und</strong> Dr. Kristina Schröder, Vernissage in der Quirin Bank, Wiesbaden


6<br />

INTERVIEW<br />

EIN PODCAST MIT PROF. ENNO-ILKA UHDE ÜBER SEINE<br />

<strong>70</strong> ERLEBTEN JAHRE „IN FRIEDEN UND FREIHEIT”<br />

Der Neffe des Künstlers <strong>und</strong> <strong>In</strong>haber der Wiesbadener Agentur placetobee<br />

<strong>Enno</strong> Uhde begleitet seit vielen <strong>Jahre</strong>n den künstlerischen Werdegang seines<br />

(Paten-)Onkels. Die beiden Namensgleichen trafen sich im August 2019, um einen<br />

Podcast aufzunehmen. Der Podcast ermöglicht eine unkonventionellere Art des<br />

Dialogs. Ausschnitte davon wurden für diese Broschüre verschriftlicht <strong>und</strong> geben<br />

einen neuartigen Einblick in das Leben des 1948 geborenen Künstlers, dabei haben<br />

wir viel Wert auf Authentizität gelegt.<br />

Beschreibe bitte Dein Leben ab 1948.<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Die ersten <strong>Jahre</strong> sind in meiner Erinnerung<br />

relativ grau. Als ich dann 1955 in die Schule kam, wurde es<br />

noch grauer. Ich kann mich entsinnen, dass auf der Realschule<br />

die Toiletten grün gestrichen waren <strong>und</strong> einen sehr üblen<br />

Geruch hatten. Ich war außerdem ein extrem schlechter<br />

Schüler <strong>und</strong> hatte damals viel Angst. Nicht unschuldig daran<br />

war mein damals schlechter Wissensstand, durch welchen<br />

diese Ängste natürlich begünstigt wurden. Kompensiert<br />

habe ich diese allerdings durch Gesang, Malerei <strong>und</strong> Mädels.<br />

Leider hatten diese kein gesteigertes <strong>In</strong>teresse an mir, denn<br />

ich war ein kleiner dicker Junge. Aber Handball habe ich<br />

gespielt.<br />

1969 habe ich dann Abitur gemacht <strong>und</strong> war “richtig cool“.<br />

Die letzten <strong>Jahre</strong> ging es nämlich um die Performance, um<br />

die Gags <strong>und</strong> den Scheiß, den du machst. Wir haben täglich<br />

nur Mist gemacht. Jeden Tag haben wir einen Gag abgeliefert!<br />

Wir sind zum Beispiel Tandem in den Schulgängen gefahren<br />

oder haben Explosionen verursacht. Das war wirklich witzig.<br />

Ich träume allerdings heute noch davon, mein Abitur nicht zu<br />

bestehen. Ich habe dann aber ein recht gutes Abitur gemacht,<br />

viel abgeschrieben <strong>und</strong> schon bissel „Fake“ die ganze Abteilung.<br />

Du bist recht früh in die Oper gegangen?<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Wenn ich mein Leben malen würde, wäre<br />

es hellgrau, dann dunkelgrau, dann schwarz. <strong>In</strong> den späten<br />

<strong>70</strong>ern wurde es hellblau. Es gab nicht nur eine ästhetische


INTERVIEW<br />

7<br />

Änderung, sondern auch politische. Ich war gar nicht ganz<br />

so blöde, wie die Schule es damals dokumentierte. Immerhin<br />

begann ich mit 12 in die Oper zu gehen. Ich kannte Wagner<br />

von vorne bis hinten auswendig. Später habe ich sogar ein<br />

bisschen Gesang studiert. Und Germanistik, Geschichte <strong>und</strong><br />

Philosophie an der Hochschule in Frankfurt. Ich wurde sogar<br />

Studienrat. Ursprünglich wollte ich immer Flugkapitän werden.<br />

Ich wusste immer, die Welt ist voller Möglichkeiten. Wir mussten<br />

damals beim Abitur beschreiben welchen Traumberuf wir haben.<br />

Mein damaliger Klassenlehrer schrieb daraufhin in seiner<br />

Begutachtung, dass ich nicht mehr „Alle Tassen im Schrank“<br />

hätte. Das würde man daran merken, dass ich Flugkapitän,<br />

Studienrat, Opernsänger oder <strong>In</strong>nenarchitekt werden wollte.<br />

Faktisch bin ich schlussendlich alles geworden.<br />

Ich habe bei der Luftwaffe die Aufnahmeprüfung gemacht <strong>und</strong><br />

bestanden - warum wollte ich da hin? Ich war der Meinung, dass<br />

man den Rechten nicht die Waffen überlassen sollte. Dort hatte<br />

ich eine dreijährige Offizierslaufbahn. Den 15-<strong>Jahre</strong>s-Vertrag in<br />

Arizona habe ich am Ende allerdings nicht unterschrieben. Nach<br />

all dem wurde ich dann Studienrat. Da fing ich auch an, meine<br />

Birne zu wachsen. Dies war eine sehr politische Nummer. Im Zuge<br />

dieser Geschichte habe ich sogar Willy Brandt kennengelernt.<br />

Mein <strong>In</strong>teresse lag aber immer am Theater. Bereits im 2. Staatsexamen<br />

habe ich ein Theaterstück gemacht zu dem Thema<br />

„Kooperation im Unterricht“. Ich kam zu dem Schluss, dass es<br />

keine Kooperation im Unterricht gibt. Denn wenn man Regie<br />

macht, bestimmt man. Dies wurde leider mit der Note 5 bewertet.<br />

Beinahe wäre ich deswegen durchs 2. Staatsexamen gefallen.<br />

Viele <strong>Jahre</strong> später, als ich meine Tochter Coco in der Elly-Heuss-Schule<br />

in Wiesbaden besuchte, traf ich sogar eine meiner damaligen<br />

Lehrerinnen. Ich sagte ihr dann, dass ich heute genau den Beruf<br />

ausübe, der nicht gelangt hat, um Schultheater zu machen <strong>und</strong><br />

wegen welchem ich damals fast durchgefallen wäre, weil sie<br />

es mir verwehrt hatte. Und zwar als „Viertel-Weltstar“ (lacht).<br />

Hier kommt wieder Wagner ins Spiel:<br />

„Man setzt die Regel selbst, <strong>und</strong> folgt ihr dann!“.<br />

So kam es dann, dass ich zwölf <strong>Jahre</strong> im Lehrberuf tätig war,<br />

jedoch habe ich immer <strong>und</strong> fast ununterbrochen inszeniert<br />

“<strong>Enno</strong> <strong>und</strong> <strong>Enno</strong> – der linke Agentur-<strong>In</strong>haber, der rechte der Künstler.”<br />

<strong>und</strong> gemalt. Meine <strong>In</strong>szenierungen entstanden am Ende aus meinen Zeichnungen. Ich<br />

habe immer h<strong>und</strong>erte kleine Zeichnungen gemalt. Heute ist es auch noch so. Ich habe<br />

große Bücher, in welchen ich meine <strong>In</strong>szenierungen skizziere. Plötzlich sind die <strong>In</strong>szenierungen<br />

auch Gemälde, weil sie eigentlich in Zeitabläufen funktionieren <strong>und</strong> ihre unterschiedlichen<br />

Bildstrecken brauchen. Betonen muss ich aber, nicht „Ich“ habe gemalt, sondern „Es“.<br />

Und <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit ist im Prinzip ein gezeichnetes Verlaufswerk.<br />

Neulich wurde ich gefragt: „Wie kommt das Neue in die Welt?“. Ich sagte, man muss<br />

eine kosmologische Konstante einführen. Es kommt ständig Neues in die Welt. Vom<br />

Urknall bis heute kam ständig Neues in die Welt. Es entsteht durch die <strong>In</strong>teraktion der<br />

Dinge miteinander. Die Dinge ordnen sich ständig neu. Es gibt zwar feste Strukturen,<br />

aber das Ende ist offen. Es entsteht Komplexität. Und in dem Moment, in dem das<br />

Bewusstsein des Menschen sich einschaltet, sind wir fähig, in diese Geschichten (handelnd)<br />

einzugreifen. Wir können reflektieren <strong>und</strong> Neues in die Welt bringen. Aber was ist neu?<br />

Neu ist das Außergewöhnliche.<br />

<strong>In</strong> der Welt der Evolution mischen sich die Dinge so, dass sie irgendwie in der Gesamtsumme<br />

ein Gesetz ergeben. Aus den vielen Dingen der Welt kann man eine Ableitung<br />

machen. Das Kunstwerk aber, das ist ein Einzelwerk <strong>und</strong> steht autark für sich selbst.


8<br />

Nicht wie bei einer Flasche Wasser. Ein<br />

Kunstwerk ist nicht wiederholbar <strong>und</strong> hat<br />

als Hintergr<strong>und</strong> den Geist. Ein unbewusst<br />

bewusst geschaffenes Werk mit einer<br />

Einzelaussage, welches den Betrachter<br />

zur Reflektion einlädt <strong>und</strong> einzig für sich<br />

selbst steht. Die Kunstwerke geben uns<br />

Menschen eine Moral vor. Wie im Theater.<br />

<strong>In</strong> einem Werk wie “<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> – <strong>In</strong> <strong>Frieden</strong><br />

<strong>und</strong> Freiheit“ wird das “Prinzip Zeit” plus<br />

eine Idee dargestellt. Du wirst einer Zeit<br />

ansichtig, welche du eigentlich nicht<br />

mitbekommst, du siehst <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>, die<br />

eine Idee hinter sich haben, mit vielen<br />

Problemstellungen im Einzelnen, aber im<br />

Gesamten <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit.<br />

„Man lebt so vor sich hin, merkt<br />

eigentlich gar nichts <strong>und</strong> plötzlich<br />

spürt man nichts als Liebe“<br />

Auch ich bin die letzten <strong>Jahre</strong> immer komplexer<br />

geworden, hab auch zugenommen<br />

(lacht), bin aber auch lockerer geworden.<br />

Ich gehe mit den Dingen sehr verspielt<br />

um. Ich wage es, mich anders anzuziehen,<br />

es ist mir egal, was andere sagen. Ich<br />

verhalte mich nach Regeln, aber auch<br />

nicht nach Regeln. Ich habe mich mit der<br />

Zeit verändert, ich habe zugeguckt, wie<br />

sich die Zeit verändert <strong>und</strong> habe mich<br />

mit verändert <strong>und</strong> bin dadurch in meinem<br />

Denken viel komplexer geworden.<br />

Du hast einen Teil deines Lebens<br />

ausgelassen: Du machst ganz viele<br />

Veranstaltungen. Erzähl doch bitte kurz,<br />

warum ein Mensch wie Du (in einem<br />

<strong>In</strong>terview sagtest Du „Einer muss die<br />

„<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> - <strong>In</strong> <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit“<br />

ja machen, wenn nicht ich, wer denn<br />

dann?“) so geprägt ist von der <strong>In</strong>szenierung<br />

<strong>und</strong> dem Drang danach, sich<br />

auszudrücken. Dieser Teil von dir, mit<br />

dem du die Events machst, ist ein ganz<br />

wichtiger Teil für dieses Projekt, da Du<br />

dadurch in Sphären unterwegs bist, von<br />

denen viele andere nur träumen können.<br />

Erzähl doch mal vom DFB oder der<br />

Champions League.<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Ich mache keine<br />

Events. Ich gestalte Ereignisse. Das ist<br />

ein Riesenunterschied. Ein Ereignis ist<br />

ein Punkt, wenn du eine Kugel eine Sinuskurve<br />

hochschiebst, bis zu dem Moment<br />

wo die Kugel einen Minimoment<br />

zögert, ob sie oben am Scheitelpunkt<br />

zurückrollt, oder sich nach vorne bewegt.<br />

<strong>In</strong> dem Moment wo sie sich nach vorne<br />

bewegt, ist es ein <strong>In</strong>flektionspunkt. Ich<br />

versuche immer <strong>In</strong>flektionspunkte zu<br />

schaffen, wenn ich beispielsweise ein<br />

Geburtstagsfest für Peter Ustinov mache,<br />

oder ein Champions League- oder Pokalfinale.<br />

Ich habe h<strong>und</strong>erte Weltereignisse<br />

gemacht, <strong>und</strong> egal ob bei 250 Länderspielen<br />

oder diverser Eröffnungen von<br />

Arenen (Coface-, Schalke-, Allianz- oder<br />

O2-Arena) – immer versuche ich Form<br />

<strong>und</strong> <strong>In</strong>halt zusammenzubringen.<br />

Genau dasselbe ist es bei der Bildmalerei.<br />

Die Welt ist sehr komplex <strong>und</strong> nicht planbar.<br />

Sie wird von einem Zufallsgenerator<br />

geprägt, welcher wiederum das Naturgesetz<br />

ist. Zufall <strong>und</strong> Naturgesetz sind eins. Der<br />

Unterschied zur Ereignisgestaltung ist,<br />

dass das Werk bleibt <strong>und</strong> nicht vergeht.<br />

Die Ereignisse müssen so stark sein, dass<br />

der kurze Moment so stark ist, dass er bleibt<br />

– wie der Moment des frei gesungenen<br />

hohen Cs. Mir geht es um Schönheit.<br />

Schönheit ist die Erfahrung der Freiheit.<br />

Wenn Dir die Schönheit begegnet, verlierst Du Dich kurz in der Freiheit<br />

<strong>und</strong> es geht immer um Freiheit. <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit ist der übergeordnete<br />

Begriff der Menschheit. <strong>Frieden</strong> ohne Freiheit ist nichts… siehe DDR,<br />

Freiheit im Krieg ist auch Mist. Diese zwei Werte gehören unmittelbar<br />

zusammen.<br />

Wir haben das Glück, in einer Welt groß geworden zu sein, in der dieser<br />

Zustand des <strong>Frieden</strong>s <strong>und</strong> der Freiheit herrscht. Ich habe genau das<br />

mein ganzes Leben lang kapiert, auch, dass man das bewahren muss –<br />

<strong>und</strong> daran arbeiten, dass es bleibt.<br />

Ich bin ein hoch politischer Ereignisgestalter, der unter genau diesem<br />

Aspekt, dass die Menschen Freiheit brauchen, um der Schönheit ansichtig<br />

zu werden (Schiller), sein Leben lang agiert.<br />

Damals mit „Back to Bambi“ hast du pro Jahr eine Stele (300+1 Stelen)<br />

gemalt, welche die Karlsruher Ereignisse aufgegriffen haben. Über<br />

„Werdet Brüder“ hast du dieses Prinzip weitergesponnen (25 <strong>Jahre</strong><br />

Deutsche Einheit). Jetzt sind wir bei <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit. Erzähl<br />

doch mal, was ist dir denn von der ganzen Arbeiterei im Gedächtnis<br />

haften geblieben?<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Es gibt Menschen, die können im Hirn surfen. Dann<br />

gibt es noch diesen „Genie-Aspekt“, den man manchen Menschen<br />

zuspricht. Wie wenn man in einen leeren Raum schaut oder auf ein<br />

leeres Blatt <strong>und</strong> du mit deinem Gehirn das „Neue“ erfinden musst. Das<br />

Genie kann Formen <strong>und</strong> Ideen finden, bei dem sich <strong>In</strong>halte zusammenfinden.<br />

Das kann ich. Es müssen Formen <strong>und</strong> Ideen gef<strong>und</strong>en werden,<br />

welche sich zusammenfügen. Ich kann Dinge einfach „sehen“. Wenn Du<br />

mich fragst, wie ich die New Yorker Börse eröffnen soll, sehe ich sofort<br />

300 Bilder. Ich sehe sie fliegen <strong>und</strong> sich neu formen. Genau so ist die Idee<br />

des Gesamtkunstwerkes. Es ist ein oder zweimal zusammen zu sehen <strong>und</strong><br />

dann verteilt es sich in die ganze Welt. Das ist das Neue daran. Aber<br />

wie bringt man das Neue in die Welt? Du musst aus der Kultur schöpfen.<br />

Du musst den Schatten des Geistes aus Büchern <strong>und</strong> Musik kennen <strong>und</strong><br />

neu kombinieren. Auf einen bestimmten Punkt hin – nicht sinnlos. Ich versuche<br />

den Dingen immer einen Sinn zu geben. <strong>In</strong> allen meinen Bildern stecken<br />

Geheimnisse, ich mache Schriftgemälde, die ich im Nachhinein teilweise<br />

selbst nicht lesen kann. <strong>In</strong> dem Moment des Schreibens weiß ich jedoch,<br />

was ich schreibe, will die Schrift aber unsichtbar machen. Ich mache zum<br />

Teil die Augen beim Malen zu – damit bekommen die Werke einen eigenen<br />

Ausdruck <strong>und</strong> ich transportiere das „Neue“ in die Welt.


9<br />

Ich lasse nochmal Revue passieren: Mein Zeugnis in der Schule war voll mit Fünfen<br />

- deshalb ist die „5“ auch heute noch Bestandteil meines Firmenlogos. Es zeigt,<br />

dass die schulische „Lebensbewertung“ einfach falsch ist. Ich hatte schon immer ein<br />

Faible für die sogenannten „Außenseiter“, welche immer ein bisschen Schwierigkeiten<br />

hatten, sich in der normalen, disziplinären Struktur unserer autoritär- reglementierten<br />

Gesellschaft zurechtzufinden. Aber so passiert Kunst. Sie passiert in einer Lebenswirklichkeit,<br />

du musst die Meta-Ebene erreichen, es anschauen <strong>und</strong> daraus ein Werk<br />

machen. Es ist ein künstlerischer Transfer. Die Aussagen <strong>und</strong> die guten Werke sind<br />

wie ein aufplatzender Eiterpickel – <strong>und</strong> das sind die guten Werke.<br />

Jetzt hast du ja viel über die Werke erzählt. Sie sind über 100m lang, über 2 Tonnen<br />

schwer, <strong>und</strong> Du hast 145 qm Fläche beschriftet. Wo kann man sich diese denn<br />

anschauen?<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Zuerst einmal stehen sie bei offiziellen Staatsakten: Einige in der<br />

Paulskirche in Frankfurt, vielleicht 30 Exponate in Kiel bei den Einheitsfeierlichkeiten<br />

mit B<strong>und</strong>espräsident <strong>und</strong> Co. <strong>In</strong> Wiesbaden im Kurhaus stellen wir sie aus, um die<br />

Gesamtheit des Werkes zu zeigen. Dann werden sie nochmal im Europapark Rust bei<br />

einer großen Ausstellung stehen.<br />

Irgendwann verteilen sie sich in verschiedene Ecken dieser Welt. Das ist auch<br />

der Sinn dieses Werkes, es gibt sie einmal, sie verteilen sich <strong>und</strong> in 100 <strong>Jahre</strong>n<br />

sucht man ihre Besitzer. Die Dinge werden in der Zeit, in der sie entstehen zwar<br />

wahrgenommen, der wirkliche Komplett-Wert wird jedoch erst <strong>Jahre</strong> später erkannt.<br />

Mir ist ein großes Werk gelungen.<br />

Was treibt Dich denn weiter, an jeden morgen aufzustehen <strong>und</strong> zu „machen“?<br />

Und was rätst du den Lesern dieses Textes.<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde: Die Dinge kommen auf mich zu. Ich habe aktuell knapp 50 Projekte.<br />

Diese werden mir irgendwie zugewiesen. Ich fühle mich aktuell fitter denn je <strong>und</strong> man<br />

wird stärker. Die Botschaft an jüngere <strong>und</strong> ältere ist: Wenn du dran bleibst <strong>und</strong><br />

deinen Geist schulst, wird das Lebensspiel besser – nicht schlechter. Du kannst auf<br />

diese Weise viel besser die Spiele spielen, die das Leben fordert <strong>und</strong> Kunst ist auch<br />

ein Spiel. Jedes Spiel hat einen offenen Ausgang <strong>und</strong> das haben wir hierbei auch.<br />

Das ist mein Rat: Am Ende muss die Anzahl deiner Wahlmöglichkeiten immer größer<br />

<strong>und</strong> nicht kleiner werden. Egal wo: Dein Entscheidungsraum muss immer größer<br />

werden. Jemand, der auf dem elektrischen Stuhl sitzt, hat einen sehr geringen<br />

Entscheidungsfreiraum. Das sollte man vermeiden. Und das geht nur durch Bildung,<br />

Fleiß, Arbeit…. Wenn du dich nur einseitig bewegst, kannst du den Entscheidungsraum,<br />

der dir am Ende mehr Wahlmöglichkeiten gibt als vor deinem Eintritt, nicht betreten.


10 MAKING OF<br />

VON DER IDEE ZUM WERK<br />

Wie sichert ein Land einen neu gewonnenen <strong>Frieden</strong>? Wie<br />

verkraftet eine Nation eine massive weltliche Niederlage,<br />

materielle Verluste, Werteverluste, Schulden... <strong>und</strong> wie<br />

wächst ein Mensch in solch einem Kontext auf? Was bedeutet<br />

Freiheit für ein Volk im Hinblick auf die eigene Freiheit? Wie<br />

entsteht Demokratie <strong>und</strong> wie wird diese von Generationen<br />

gelebt? Warum teilt sich eine Nation <strong>und</strong> wie versöhnt sie sich?<br />

Und ja, wie erfreulich ist der Genuss <strong>und</strong> die Gewissheit, dass<br />

sein Heimatland sicheren Fußes für einen fortwährenden<br />

<strong>Frieden</strong>, Demokratie <strong>und</strong> Freiheit kämpft – <strong>und</strong> das mit allen<br />

dem Menschen gegebenen Mitteln? Eines kann mit Sicherheit<br />

darüber gesagt werden: Ausnahmslos alle an diesem Kunstwerk<br />

Beteiligten haben sich mit diesen Fragen intensiv befasst.<br />

Wenn der künstlerische Geist eine im Hirn bildhafte Sinngebung in Reihen <strong>und</strong><br />

Abfolgen ergibt, entsteht bei manch einem die Ausprägung zu einem kolossalen,<br />

artistischen Schaffensdrang. Angestoßen durch den eigenen <strong>70</strong>. Geburtstag des<br />

Malers <strong>und</strong> das darüber hinaus folgende gleichaltrige Jubiläum der <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>, blieben <strong>Prof</strong>. <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde wenig Alternativen, als all sein im Leben<br />

angesammeltes Wissen <strong>und</strong> Erlebtes zu reflektieren, zu transformieren <strong>und</strong> schließlich<br />

zu materialisieren.<br />

So fing alles an: Mit ein, zwei, drei Tassen Kaffee, einer für das Werk wichtigen<br />

Prise Übermut, einer herausragenden Bew<strong>und</strong>erung für die Errungenschaften des<br />

Heimatlandes, doch allem voraus einer hohen Wertschätzung für die eigene Freiheit<br />

<strong>und</strong> den eigenen <strong>Frieden</strong> – jeden einzelnen Tag seines Lebens. Eine Art Liebesgeschichte<br />

also. Wie alle Ideen <strong>und</strong> Erinnerungen rastlos im allnächtlichen Schlaf<br />

des Künstlers hirnwäsche-artig zunächst durch eine „Traumwalze“ geschleudert<br />

werden, werden diese beim Erwachen systematisch gefiltert <strong>und</strong> mit Blei niedergekritzelt<br />

- strichförmig, r<strong>und</strong>, bunt, buchstäblich „buchstäbig“ <strong>und</strong> alles voll Zahlen!<br />

Oder die Idee wird einfach der ersten Begegnung am Morgen wie ein Tornado um<br />

die Ohren geschwungen – <strong>und</strong> dann der darauffolgenden Begegnung <strong>und</strong> allen<br />

weiteren, direkt oder auf fernmündlichem Wege.<br />

Die Idee existiert nun <strong>und</strong> will offenbart werden. Es folgen weitere Anrufe, Materialeinkäufe,<br />

Rahmen-, Farb-, Schablonen-, <strong>und</strong> Schrifttests <strong>und</strong> eine unüberschaubare<br />

Anzahl inhaltlicher Recherchen. Immer wieder im Abgleich mit seinem Team <strong>und</strong><br />

mit allen Mitgliedern der Familie. Solch ein Werk ist Aufgabe, Herausforderung <strong>und</strong><br />

jeden Tage ein „Schlag ins Kontor“, denn an jeder Stelle offenbart sich die Größe,<br />

Schwere <strong>und</strong> Breite eines Werkes, dessen Zeit nun nach <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n wahrlich gekommen ist.<br />

Neitah Pichler, B.A. – Künstlerische Assistenz


MAKING OF<br />

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MAKING OF<br />

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IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“ÜBER ALLEM STEHT, DASS DIE WÜRDE DES<br />

MENSCHEN UNANTASTBAR IST, UND DASS<br />

WIR NACH INNEN UND NACH AUSSEN MIT<br />

ALLEN VÖLKERN DER WELT IN FRIEDEN UND<br />

FREIHEIT LEBEN WOLLEN”<br />

“WER NICHT MEHR FREI ÜBER KOHLE UND<br />

STAHL VERFÜGT, KANN AUCH KEINEN KRIEG<br />

MEHR FÜHREN”<br />

9. Mai: „Der Friede der Welt kann nicht gewahrt werden ohne schöpferische<br />

Anstrengung”– Robert Schumann<br />

23. Mai: Geburtstag der <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Der Parlamentarische Rat verkündet das Gr<strong>und</strong>gesetz.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

19<br />

“DIE ENTSCHEIDUNGEN SIND UNANFECHTBAR.<br />

AN SEINE RECHTSSPRECHUNG SIND ALLE<br />

STAATSORGANE GEBUNDEN.”<br />

– Gründung des B<strong>und</strong>esverfassungsgerichts<br />

Karlsruhe entscheidet.<br />

Yes or No<br />

7. September: Das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht nimmt mit 23 Richtern <strong>und</strong> einer<br />

Richterin seine Arbeit im Prinz-Max-Palais in Karlsruhe auf. Der erste Präsident ist<br />

Hermann Höpker-Aschoff.<br />

“DIE NOT IST AN VIELEN STELLEN FEST<br />

ANGESIEDELT.”– Tagesschau<br />

Das Sein <strong>und</strong> das Nichts.


20<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“MÄRTYRER DER FREIHEIT”<br />

“DAS WUNDER VON BERN”<br />

17. Juni: Aufstand in der DDR<br />

1. April: Gleichberechtigungsgr<strong>und</strong>satz von Mann <strong>und</strong> Frau<br />

1 2 3 4 5 + % Fünfprozenthürde<br />

27. Februar: Londoner Schuldenabkommen<br />

123 ø 12 – Mit einem 3:2 Sieg über Ungarn wird die <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> am 4. Juli Fußball Weltmeister.<br />

[...] <strong>und</strong> nirgends in der Welt war offener Krieg“ – Tagesschau


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

21<br />

“SOUVERÄNITÄT”<br />

“DIE ALTEN LEUTE SOLLEN AN DER HEBUNG<br />

DES LEBENSSTANDARDS TEILHABEN”<br />

– Konrad Adenauer<br />

5.Mai: Souveränität<br />

6.Mai: Beitritt zur NATO<br />

7.Mai: Beitritt zur WEU<br />

[...] der BRD, sowie endgültige Auflösung der Alliierten Hohen Kommission,<br />

nach Unterzeichnung der Pariser Verträge.<br />

5. Januar: Die ersten 50 Gastarbeiter aus Italien treffen in Siersdorf ein.<br />

10. Februar: Kälterekord in <strong>Deutschland</strong> - 25,6 °C<br />

27. Oktober: Saarvertrag | F - BRD


22<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“DIE GEBURTSSTUNDE<br />

DER EUROPÄISCHEN UNION”<br />

“MÄNNER UND FRAUEN SIND<br />

GLEICHBERECHTIGT”– 1. Juli: Art. 3 Abs 2.<br />

21. Januar: “Kinder kriegen die Leute immer” – Konrad Adenauer zum Thema<br />

„Dynamische Rente“<br />

25. März: Unterzeichnung der Römischen Verträge.<br />

Unterzeichnung der Römischen Verträge über die Schaffung der Europäischen<br />

Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) <strong>und</strong> einer Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM).<br />

23. April: 150 R<strong>und</strong>funkanstalten übertragen die Rede von Albert Schweitzer.<br />

24. Februar: Einheitliche Theorie der Elementarteilchen – Der Physiker<br />

Werner Heisenberg hält darüber einen Vortrag in Göttingen


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

23<br />

“NUR DURCH EINE NEUE UND BESSERE<br />

ORDNUNG DER GESELLSCHAFT ÖFFNET DER<br />

MENSCH DEN WEG IN SEINE FREIHEIT”<br />

– Vorstellung des Godesberger Programms<br />

13. – 15. November: Das Godesberger Programm wurde beim SPD-Parteitag vorgestellt.<br />

20. Mai: Fußball Länderspiel <strong>Deutschland</strong> gegen Polen im Hamburger Volksparkstadion.<br />

Dieses stellt die erste offizielle Begegnung beider Länder seit Kriegsende dar.<br />

“HAMBURG, DAS WAR EINER UNSERER<br />

ANFÄNGE”– Paul McCartney<br />

9. August: 14 <strong>Jahre</strong> Mindestalter für arbeitende Jugendliche: Jugendarbeitsschutzgesetz.<br />

18. August: INDRA – Im „<strong>In</strong>dra“, einem Nachtclub auf dem Hamburger Kiez, treten<br />

„The Beatles“ erstmals außerhalb Großbritanniens auf.<br />

„Man soll sich gegen den Zwang auflehnen, über Dinge zu reden, auf die es<br />

nicht ankommt.“ – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde


24 IN FRIEDEN UND FREIHEIT


25<br />

“NIEMAND HAT DIE ABSICHT,<br />

EINE MAUER ZU ERRICHTEN.”<br />

– DDR Staatschef Walter Ulbricht, 15. Juni<br />

13. August: Beginn des Mauerbaus<br />

27. Oktober: Checkpoint Charlie: Russische <strong>und</strong><br />

amerikanische Soldaten zielen direkt aufeinander.


26<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“BEDINGT ABWEHRBEREIT”– Spiegel-Affäre am 26. Oktober<br />

“AS A FREE MAN, I TAKE PRIDE IN THE<br />

WORDS – ICH BIN EIN BERLINER“<br />

– John F. Kennedy, 26. Juni<br />

8. September: “Fre<strong>und</strong>schaft ist nicht nur Angelegenheit der Politiker, sondern<br />

der Völker” – Charles de Gaulles, französischer Staatspräsident, während eines<br />

Besuchs in München.


“EIN MOPED ALS GESCHENK“– bekommt der Portugiese<br />

Armado Rodriguez als millionster Gastarbeiter bei seiner Ankunft in Köln.<br />

10. September: 1.000.000 Gastarbeiter<br />

2. November: Rentner mit Besuchserlaubnis. Zum ersten Mal seit dem Mauerbau<br />

öffnet sich die innerdeutsche Grenze für Bürger der DDR.<br />

Der Porsche 911 geht in Serienproduktion.<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

ICH BIN EIN<br />

BERLINER<br />

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30<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“DIE BUNDESREPUBLIK UND DER<br />

STAAT ISRAEL NEHMEN DIPLOMATISCHE<br />

BEZIEHUNGEN AUF”– 12. Mai<br />

“EIN GEWISSES FLATTERN”– Spiegel-Bericht über<br />

die Starfighter-Affäre<br />

“Manchmal zwischen War <strong>und</strong> Wird entlässt ein kurzer Moment die<br />

Menschen in die Freiheit.“ – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

“Wenn man so dahinlebt, spürt man rein gar nichts.“ – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

10. September: Muhammad Ali wird Weltmeister: Der deutsche Boxeuropameister<br />

Karl Mildenberger unterliegt dem Weltmeister im Schwergewicht Muhammad Ali im<br />

Frankfurter Waldstadion.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

31<br />

“REVOLUTIONIERUNG DES ALLTAGS”<br />

– Gründung der Kommune 1 in Westberlin am 1. Januar<br />

“SIND SIE RUDI DUTSCHKE?”– fragte der 23-jährige<br />

Attentäter das SDS-Führungsmitglied Rudi Dutschke, Student der Freien Universität<br />

Berlin, kurz bevor er diesen drei Mal anschoss – 11. April um 16:39 Uhr<br />

25. August: Farbfernsehen 2. April: Kaufhaus-Brandstiftungen durch RAF-Mitglieder Baader <strong>und</strong> Ensslin<br />

30. Mai: Notstandverfassung – Ausgelöst durch die Terrorwelle der RAF in<br />

<strong>Deutschland</strong>, billigt der B<strong>und</strong>estag die Notstandverfassung nach heftigen Protesten,<br />

die zeitweise bestimmte Artikel des Gr<strong>und</strong>gesetzes außer Kraft setzen kann.<br />

“Umsatz, Umsatz, Umsatz, täterä” – Rufe beim Mainzer Rosenmontagsumzug


32<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“MEHR DEMOKRATIE WAGEN”– Willy Brandt am<br />

28.Oktober in seiner Regierungserklärung<br />

9. September: §175, Ehebruch <strong>und</strong> Homosexualität straffrei. Unter anderem<br />

wurde ab dem 1. April 19<strong>70</strong> die Zuchthausstrafe abgeschafft.<br />

1. Juli: “Wir stehen erst am Anfang unserer ersten freiheitlichen Periode” – B<strong>und</strong>espräsident<br />

Gustav Heinemann.<br />

15. April: unehelich - Kinder - ehelich, uneheliche Kinder werden ehelichen gleichgestellt.<br />

“AM ABGRUND DER DEUTSCHEN GESCHICHTE<br />

UND UNTER DER LAST DER MILLIONEN<br />

ERMORDETEN, TAT ICH, WAS MENSCHEN TUN,<br />

WENN DIE SPRACHE VERSAGT.”– Willy Brandt<br />

7. Dezember: Kniefall Willy Brandts am „Ehrendenkmal der Helden des Ghettos“.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

33<br />

“WIR HABEN ABGETRIEBEN”<br />

6. Juni: 374 Frauen aus der <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> geben dies am 6. Juni in der<br />

Hamburger Illustrierten „Stern“ bekannt.<br />

DDR | BRD: Die DDR verlegt 2 Millionen Mienen <strong>und</strong> 80.000 km Stacheldraht.<br />

“IN DER ERKENNTNIS, DASS SICH DAHER<br />

DIE BEIDEN DEUTSCHEN STAATEN IN IHREN<br />

BEZIEHUNGEN DER ANDROHUNG ODER DER<br />

ANWENDUNG VON GEWALT ZU ENTHALTEN<br />

HABEN”<br />

21. Dezember: Unterzeichnung des Gr<strong>und</strong>lagenvertrags mit der DDR.


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36<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“SIE WERDEN UNS IMMER DORT FINDEN,<br />

WO ES UM DIE INTERNATIONALE ZUSAMMEN-<br />

ARBEIT GEHT, UM DIE BEWAHRUNG DES<br />

FRIEDENS UND UM DIE RECHTE DES MENSCHEN”<br />

– Außenminister <strong>und</strong> B<strong>und</strong>espräsident Walter Scheel (FDP), anlässlich des<br />

UN-Beitritts am 18. September<br />

18. September: Die BRD <strong>und</strong> DDR werden UN-Mitglieder Nummer 133 <strong>und</strong> 134.<br />

“DIE WASSERSCHLACHT VON FRANKFURT”<br />

– Fußball-WM am 3. Juli, <strong>Deutschland</strong> spielt gegen Polen<br />

22. März: <strong>In</strong> der BRD wird die Volljährigkeit von 21 auf 18 <strong>Jahre</strong>n herabgesetzt.<br />

22. Juni: 0:1, 77. Minute, Jürgen Sparwasser schießt das Siegtor für die DDR.<br />

7. Juli: 2:1 – 77.833. Der 2. Stern. 77.831 Zuschauer beim Endspiel gegen die<br />

Niederlande am 7. Juli. <strong>Deutschland</strong> wird Fußball Weltmeister.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

37<br />

“ZEHN PRINZIPIEN”<br />

“SICHERHEITSGURT”<br />

1.8, KSZE Schlussakte<br />

1. August: Vertreter des West- <strong>und</strong> Ostblocks unterzeichnen die Schlussakte der<br />

“Konferenz über Sicherheit <strong>und</strong> Zusammenarbeit in Europa” (KSZE) in Helsinki.<br />

1. Januar: Alle Autofahrer sind zum Anlegen eines Sicherheitsgurtes verpflichtet.<br />

Außerdem wird eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen empfohlen.<br />

1. Juli: Neues Namensrecht in der <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong>. Ehepaare können künftig selbst<br />

über ihren Familiennamen entscheiden.


38<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“OPERATION FEUERZAUBER”<br />

“DAS DURCHSCHNITTLICHE GIBT DER WELT<br />

IHREN BESTAND, DAS AUSSERGEWÖHNLICHE<br />

IHREN WERT”– <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

18. Oktober: Der GSG 9 gelingt es, die entführte Lufthansa-Maschine<br />

„Landshut“ in Mogadischu/Somalia zu stürmen.<br />

Deutscher Herbst – Ermordung von Siegfried Buback <strong>und</strong> Hanns Martin Schleyer;<br />

Selbstmord der RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin <strong>und</strong> Jan-Carl Raspe.<br />

5. Dezember: Einigung, ein Europäisches Währungssystem einzuführen.<br />

19. Januar: Der letzte VW-Käfer läuft vom Band.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

39<br />

“NATO-DOPPELBESCHLUSS – SS-20 – PERSHING II”<br />

– 12. Dezember<br />

“VON ZWEI AUF DREI”<br />

3. Juli: Aufhebung der Verjährungsfrist für Mord<br />

16. September: Flucht aus der DDR mit einem Heißluftballon<br />

„Von hier nach hier, von dort nach hier.“ – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

6. April: Von zwei auf drei. Sonntag. Erstmals stellt <strong>Deutschland</strong> die Uhren<br />

auf die Sommerzeit um.<br />

“Die Zeit weiß, nun wird es endlich Sommer. Manchmal weiß die Zeit das<br />

auch nicht.” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

13. Januar: „Kronos“– NO WAY! Erste Aktion von Greenpeace in <strong>Deutschland</strong>.


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42<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“TATORT”– Die ARD strahlt am 28. Juni den ersten “Tatort”-Krimi aus.<br />

“FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN”<br />

6. März: Bei dem Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ihrer siebenjährigen<br />

Tochter, erschießt Marianne Bachmeier den Angeklagten Klaus Grabowski im Saal<br />

des Lübecker Schwurgerichts.<br />

30. Juni: Ende des Majdanek-Prozesses nach fünfeinhalbjähriger Dauer<br />

10. Oktober: 300.000 Teilnehmer bei der größten Demonstration der <strong>Frieden</strong>sbewegung<br />

gegen den NATO-Doppelbeschluss.<br />

25. Januar: Veröffentlichung des Berliner Appells.<br />

16. April: Erstmals gibt es offizielle Kontakte in Ost-Berlin zwischen Abgeordneten<br />

des B<strong>und</strong>estags <strong>und</strong> der Volkskammer.<br />

10. Juni: 500.000 Menschen für den <strong>Frieden</strong>. NATO-Gipfeltreffen in Bonn.<br />

20. November: Eröffnung der innerdeutschen Transitautobahn.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

43<br />

“ENTSCHULDIGEN SIE, IST DAS DER<br />

SONDERZUG NACH PANKOW?”<br />

25. Oktober: tritt Udo Lindenberg im Palast der Republik in Ostberlin auf:<br />

“Ey Honey, ich sing´ für wenig Money im Republikpalast, wenn ihr mich lasst. All die<br />

ganzen Schlageraffen dürfen ihren ganzen Schrott zum Vortrage bringen. Nur der<br />

kleine Udo, nur der kleine Udo, der darf das nicht – <strong>und</strong> das verstehn wir nicht.”<br />

“WIR HABEN UNS VERSÖHNT. WIR HABEN<br />

UNS VERSTÄNDIGT. WIR SIND FREUNDE<br />

GEWORDEN”<br />

“ROCK FÜR DEN FRIEDEN”<br />

22. September: Hand in Hand. Zum Gedenken der Toten beider Weltkriege<br />

reichen sich François Mitterand <strong>und</strong> Helmut Kohl in Verdun die Hände während einer<br />

Schweigeminute.


44<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“DER EUROPÄISCHE BINNENMARKT ENTSTEHT”<br />

“TSCHERNOBYL”<br />

15. Juni: Schengen. Mit dem „Schengener Abkommen“ vereinbaren Frankreich,<br />

Belgien, die Niederlande, Luxemburg <strong>und</strong> die <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> den schrittweisen<br />

Abbau der Personenkontrollen an ihren Grenzen.<br />

11. Februar: 4 West gegen 5 Ost. Auf der Glienicker Brücke wurden zwischen<br />

West-Berlin <strong>und</strong> Potsdam der sowjetische Regimekritiker Anatoli Schtscharanski,<br />

sowie drei West-Agenten, gegen fünf Ost-Agenten ausgetauscht.<br />

26. April: Tschernobyl. Nach heftigen Explosionen in einem ukrainischen Atomkraftwerk<br />

verbreitet sich Radioaktivität auch rasch über <strong>Deutschland</strong>.<br />

40 D-Mark Bußgeld – Alle Autoinsassen müssen einen Sicherheitsgurt angelegt haben.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

45<br />

“TEAR DOWN THIS WALL”– US-Präsident Ronald Reagan<br />

in West-Berlin am 12. Juni<br />

“VIER SEKUNDEN ZU FRÜH”<br />

„General Secretary Gorbachev, if you seek peace, if you seek prosperity for the<br />

Soviet Union and Eastern Europe, if you seek liberalization, come here to this gate.<br />

Mr. Gorbachev, open this gate. Mr. Gorbachev, tear down this wall!”<br />

28. August – 15.44 Uhr: Flugzeugabsturz in Ramstein.<br />

3 Piloten sterben sofort, 34 Zuschauer sterben vor Ort, 36 weitere Zuschauer<br />

erliegen später ihren schweren Verletzungen.


46<br />

FALL DER BERLINER MAUER.


FALL DER BERLINER MAUER.<br />

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IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“IN FREIER SELBSTBESTIMMUNG<br />

VOLLENDEN WIR DIE EINHEIT UND DIE<br />

FREIHEIT DEUTSCHLANDS.”<br />

“DIE SPANNUNG IST RIESENGROSS”<br />

3. Oktober: Ansprache von Richard von Weizsäcker beim Staatsakt zum<br />

„Tag der Deutschen Einheit“.<br />

20. Juni: 21:47 Uhr B<strong>und</strong>estagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) verkündet: 320 Stimmen<br />

für Bonn, 338 für Berlin. Berlin wird <strong>Deutschland</strong>s Hauptstadt.<br />

10. Mai: Eierwerfen auf B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl: “Da ich nicht die Absicht habe –<br />

wenn jemand vor mir steht <strong>und</strong> mich bewirft – davonzulaufen, bin ich eben auf die<br />

Menschen zu. Und da hat ein Gitter dazwischen gestanden. Und das war von Nutzen.”,<br />

erklärt Helmut Kohl später auf einer Pressekonferenz.


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IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“LICHT GEGEN RECHTS”– 45 Kilometer lange Lichterkette gegen<br />

Rechtsextremismus<br />

“VERTRAG VON MAASTRICHT”– Justiz <strong>und</strong> <strong>In</strong>neres, Außen-<br />

<strong>und</strong> Sicherheitspolitik, Binnenmarkt <strong>und</strong> die gemeinsame Währung<br />

6. Dezember: 400.000 Menschen protestieren gegen Ausländerfeindlichkeit.<br />

Das 4-stellige Postleitzahlensystem wird abgelöst durch ein 5-stelliges.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

51<br />

“§175 STGB”– Der Paragraph wird endgültig gestrichen “SCHENGENER ABKOMMEN”<br />

Die Deutsche B<strong>und</strong>esbahn – Deutsche Bahn – Deutsche Reichsbahn<br />

Die Deutsche B<strong>und</strong>esbahn <strong>und</strong> die Deutsche Reichsbahn bilden die Deutsche Bahn AG.<br />

26. März: <strong>In</strong>krafttreten des Schengener Abkommens, Wegfall der Personenkontrollen.<br />

22. April: Die 5. Säule Pflegeversicherung „Einführung der Pflegeversicherung“ als<br />

5. Säule der Sozialversicherung neben der Rentenversicherung, Krankenversicherung,<br />

Arbeitslosenversicherung <strong>und</strong> Unfallversicherung.<br />

1. Dezember: Die Kultusminister der deutschen Länder billigen eine Rechtschreibreform,<br />

welche ab dem 1. August 1998 gelten soll.


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IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“NEUREGELUNG DER RECHTSCHREIBUNG”<br />

“DURCH DEUTSCHLAND MUSS EIN RUCK<br />

GEHEN.”– aus der Rede von B<strong>und</strong>espräsident Roman Herzog, Berlin<br />

5. Mai: Berlin <strong>und</strong> Brandenburg gehen getrennte Wege.<br />

21. Juni: Neuregelung der Ladenöffnungszeiten. K<strong>und</strong>en können 15,5 St<strong>und</strong>en<br />

mehr pro Woche einkaufen. Montag - Freitag 6 – 20 Uhr, Samstags 6 - 16 Uhr.<br />

“Manchmal beginnt etwas.” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

“Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so dahinlebt, spürt man rein<br />

garnichts, aber dann auf einmal nichts als sie.” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

55<br />

“SCHWACH WIE EINE FLASCHE LEER”– Wutausbruch<br />

des italienischen Trainers des FC Bayern München, Giovanni Trappatoni, bei einer<br />

Pressekonferenz am 10. Mai<br />

“HOLOCAUST-MAHNMAL”<br />

23. April: Der B<strong>und</strong>estag stimmt mit großer Mehrheit für die Teilnahme <strong>Deutschland</strong>s<br />

an der Europäischen Währungsunion, mit der am 1. Januar 1999 der Euro eingeführt<br />

werden soll.<br />

13. August: Berlin, Bernauer Straße, Einweihung einer Gedenkstätte zur Erinnerung an<br />

die Teilung <strong>Deutschland</strong>s.<br />

25. Juni: Holocaust-Mahnmal<br />

„Stelenwald“-Entwurf des amerikanischen Architekten Peter Eisenmann als<br />

Holocaust-Mahnmal in Berlin. Am 25. Juni beschließt der B<strong>und</strong>estag diesen<br />

zu realisieren.


56<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“MANCHMAL ZWISCHEN DEN ZEITEN,<br />

ENTLÄSST EIN KURZER POETISCHER AUGEN-<br />

BLICK EINEN IN EIN NEUES JAHRTAUSEND”<br />

– <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

“NINE ELEVEN“


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

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“DEUTSCHLAND, GRIECHENLAND, FINNLAND,<br />

NIEDERLANDE, ÖSTERREICH, PORTUGAL,<br />

IRLAND, FRANKREICH, ITALIEN, LUXEMBURG,<br />

BELGIEN, SPANIEN“– <strong>In</strong> der Europäischen Union wird der Euro als<br />

Währung eingeführt.<br />

“WIR WERDEN LEISTUNGEN DES STAATES<br />

KÜRZEN, EIGENVERANTWORUNG FÖRDERN<br />

UND MEHR EIGENLEISTUNG VON JEDEM<br />

EINZELNEN ABFORDERN MÜSSEN.“ – Gerhard Schröder<br />

14. März: Agenda 2010


58<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“NATUR IST KEIN ORT VON SPARSAMER<br />

EFFIZIENZ, SONDERN EIN ORT DER GRENZEN-<br />

LOSEN VERSCHWENDUNG. SIE IST DAMIT EIN<br />

GEGENBILD ZU EINER GESELLSCHAFT, IN DER<br />

EFFIZIENZ UND GEIZ ALS EINZIGE ZIELE<br />

GESEHEN WERDEN”– <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

“Die Zeit ist ein sonderbar´ Ding” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

3. April: <strong>In</strong> Berlin, Stuttgart <strong>und</strong> Köln protestieren r<strong>und</strong> 500.000 Menschen gegen die<br />

Sozialreformen der B<strong>und</strong>esregierung.<br />

“WIR SIND PAPST!”<br />

19. April: Joseph wird Benedikt XVI<br />

Der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger wird zum neuen Papst ernannt <strong>und</strong><br />

nimmt den Namen Benedikt XVI an.<br />

397 Stimmen für Angela Merkel. Sie wird B<strong>und</strong>eskanzlerin der <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong><br />

<strong>Deutschland</strong>


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IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“EIN SOMMERMÄRCHEN”<br />

“DAS RAUCHEN IST NACH MASSGABE DER<br />

ABSÄTZE 2 UND 3 VERBOTEN”<br />

Fußball-Weltmeisterschaft in <strong>Deutschland</strong>.<br />

11. Juli: Der Kölner Dom bleibt Weltkulturerbe.<br />

13. Juli: Die mittelalterliche Regensburger Altstadt wird Weltkulturerbe.<br />

20. September: UNIFIL (United Nations <strong>In</strong>terim Forces in Lebanon) – Der B<strong>und</strong>estag<br />

beschließt den Einsatz bewaffneter deutscher Soldaten im Nahen Osten.<br />

15. Oktober: Die deutsche Marine übernimmt das Kommando des UNO-<strong>Frieden</strong>seinsatzes<br />

vor der libanesischen Küste.<br />

25. Mai: Busse, Bahnen, B<strong>und</strong>esbehörden. Der B<strong>und</strong>estag beschließt ein Rauchverbot<br />

in Bussen, Bahnen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esbehörden<br />

14. Oktober: Paulskirche. <strong>Frieden</strong>spreis des deutschen Buchhandels für den<br />

israelischen Historiker Saul Friedländer in der Frankfurter Paulskirche.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

61<br />

28. Februar: Dokumentationsstätte Regierungsbunker. Von insgesamt<br />

19 Kilometer Länge sind nun 203 Meter für Besucher freigegeben.<br />

24. April: Zustimmung zum Vertrag von Lissabon. Anpassung an die globalisierte Welt.<br />

7. Juli: 123456. Sechs Berliner Wohnsiedlungen aus dem 20. Jahrh<strong>und</strong>ert werden<br />

von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.<br />

3. Oktober: “Wir sagen den Sparerinnen <strong>und</strong> Sparern, dass ihre Einlagen sicher<br />

sind. Auch dafür steht die B<strong>und</strong>esregierung ein.“ – B<strong>und</strong>eskanzlerin, Angela Merkel<br />

verkündet eine Staatsgarantie für alle Spar- <strong>und</strong> Termingeldeinlagen, sowie für<br />

Girokonten.


62<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“DIE VENUS VOM HOHLE FELS”<br />

“DER ISLAM GEHÖRT ZU DEUTSCHLAND”<br />

– B<strong>und</strong>espräsident Christian Wulff<br />

13. Mai: Die älteste bekannte Menschenskulptur aus Mammut-Elfenbein wird der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Diese wurde im Vorjahr bei Grabungen im Achtal gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Venus vom Hohle Fels gilt mit etwa 35.000 <strong>Jahre</strong>n als älteste bekannte Menschenfigur.<br />

6. März: 50 Milliarden Euro werden in die Wirtschaft gepumpt – mit dem sogenannten<br />

Konjunkturpaket II.<br />

3. September: „Mal richtig abschalten“ – <strong>In</strong> Berlin fordern 10.000 Menschen unter<br />

diesem Leitsatz die Stilllegung aller Atomkraftwerke.<br />

“Leider kann uns der Islam keine bessere Moderne versprechen.” - <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

63<br />

“WIR WERDEN SCHRITTWEISE BIS ENDE<br />

2022 VOLLSTÄNDIG AUF DIE KERNENERGIE<br />

VERZICHTEN” – Angela Merkel am 30. Mai, 16:06 Uhr<br />

“WIR BITTEN UM VERZEIHUNG”– Angela Merkel<br />

11. März: Fukushima – Kernschmelze in einem japanischen Atomreaktor<br />

“Zufall ist Zufall. Ordnung ist Ordnung. Zufall lässt sich nicht kürzen” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

23. Februar: “Wir bitten um Verzeihung” – B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel bei einer<br />

zentralen Gedenkfeier in Berlin für die Opfer <strong>und</strong> Hinterbliebenen der<br />

Terroranschläge der NSU.<br />

19. April: Islamkonferenz – „Geschlechtergerechtigkeit als gemeinsamer Wert“.<br />

10. Dezember: <strong>Frieden</strong>snobelpreis für die Europäische Union


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66<br />

IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

“SCHWERER VERTRAUENSBRUCH”– Angela Merkel nach<br />

dem Abhörskandal durch die NSA<br />

“EIN VIERTER STERN FÜR DEUTSCHLAND”<br />

22. Januar: 50 <strong>Jahre</strong> Elysée-Vertrag<br />

17. Dezember: zum 3. Mal. Angela Merkel wird zum 3. Mal B<strong>und</strong>eskanzlerin.<br />

23. Mai: 150 <strong>Jahre</strong> SPD<br />

13. Juli: 113, 1-0. Mario Götze schießt in der Verlängerung das 1:0 für <strong>Deutschland</strong><br />

gegen Argentinien.<br />

12. Dezember: Lichtgrenze auf einer Länge von 15.000 Metern mit 8.000<br />

leuchtenden Ballons: Nachstellung der Berliner Mauer in Berlin als Jubiläumsprojekt<br />

zu „25 <strong>Jahre</strong> Mauerfall”.


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

67<br />

“UNSER HERZ IST WEIT, ABER UNSERE MÖGLICH-<br />

KEITEN SIND ENDLICH”– B<strong>und</strong>espräsident Joachim Gauck in seiner<br />

Rede zu „25 <strong>Jahre</strong> Deutsche Einheit“ in der Alten Oper Frankfurt.<br />

“MANCHMAL BERÜHRT DER HIMMEL DIE ERDE,<br />

MANCHMAL AUCH NICHT” – <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

31. August: 13:44 Uhr, “Wir schaffen das!” B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel in<br />

Bezug auf die Flüchtlingsströme in <strong>Deutschland</strong>. R<strong>und</strong> 890.000 Asylsuchende<br />

sind 2015 nach <strong>Deutschland</strong> gekommen.<br />

Olympischen Spiele in Rio de Janeiro: <strong>Deutschland</strong> gewinnt 17 Mal Gold.<br />

19. Dezember: Ein LKW fährt in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche<br />

<strong>und</strong> tötet mindestens zwölf Menschen.


68


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

69<br />

“EHE FÜR ALLE”<br />

„DANKE KUMPEL“– <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde in Bezug auf die Schließung des<br />

letzten Steinkohlewerks.<br />

30. Juni: Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.<br />

31. Oktober: 500 <strong>Jahre</strong> Reformation.<br />

3. Oktober: Alexander Gerster übernimmt das Kommando auf der ISS.<br />

21. Dezember: <strong>Deutschland</strong>s letztes Steinkohlewerk schließt.


<strong>70</strong> IN FRIEDEN UND FREIHEIT


71<br />

“DA DIE WÜRDE DES MENSCHEN<br />

UNANTASTBAR IST, GEHT UNS DAS<br />

ELEND DER ANDEREN ETWAS AN.”<br />

– <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde<br />

“REISSEN SIE DIE MAUERN DER<br />

IGNORANZ UND ENGSTIRNIGKEIT<br />

EIN, DENN NICHTS MUSS SO<br />

BLEIBEN, WIE ES IST.”<br />

– Angela Merkel in ihrer Rede in der Harvard University in Boston, USA<br />

MO DI MI DO FR SA SO for Future


72 IN FRIEDEN UND FREIHEIT


IN FRIEDEN UND FREIHEIT<br />

73<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong>


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75<br />

Bildnachweise<br />

Titelbild, Seite 6, 9, 50/51, 57, 59, 62, 63, 66<br />

© Josephine Voß, Oschatz Visuelle Medien<br />

_<br />

Seite 4: Bild Privat<br />

_<br />

Alle weiteren Fotos:<br />

<strong>Enno</strong> Uhde / placetobee<br />

Neitah Münchmeyer / <strong>In</strong>dustrial Theater<br />

_<br />

Alle Visualisierungen: Marc Fre<strong>und</strong><br />

_<br />

<strong>In</strong>ternet:<br />

Kauf oder Reservierungen unter: www.in-frieden-<strong>und</strong>-freiheit.de<br />

<strong>Gesamtwerk</strong> <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong>: www.in-frieden-<strong>und</strong>-freiheit.de<br />

Künstler: www.enno-uhde.com // www.industrialtheater.de<br />

PR-Agentur: www.fauth-g<strong>und</strong>lach-huebl.de<br />

_<br />

Kontakt / Kommunikationsagentur:<br />

placetobee GmbH<br />

Marketing. Kommunikation. Reichweite. Seit 1996.<br />

Sonnenberger Straße 82<br />

65193 Wiesbaden<br />

T (+ 49) 1 63 6 14 44 17<br />

www.placetobee.de<br />

Alle Rechte vorbehalten © 09/2019 placetobee GmbH<br />

Obwohl die placetobee GmbH alle in dieser Broschüre enthaltenen <strong>In</strong>formationen nach sorgfältiger Prüfung veröffentlicht hat,<br />

übernimmt die placetobee GmbH keine Haftung für Aktualität, Korrektheit, Verlässlichkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit.


<strong>Prof</strong>. <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde VITA<br />

<strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde ist Künstler des gestalteten Augenblicks, den er mit<br />

seiner vielseitigen Ausdruckspalette als Text- <strong>und</strong> Schriftkünstler<br />

oder als Performance-Designer <strong>und</strong> Regisseur in magischen Momenten<br />

kulminieren lässt. Ungeachtet des Mediums inszeniert er immer<br />

Räume, seien es Bildflächen <strong>und</strong> Leinwände oder Theater- <strong>und</strong><br />

Performancebühnen. Für ihn bedeutet dies nur den Wechsel seines<br />

Ausdrucksmediums. Es ist immer Raumklang, der seine Bilder <strong>und</strong><br />

Performances füllt.<br />

Seine Werke sind expressiv, mal dauern sie nur zwei Minuten, mal<br />

mehrere St<strong>und</strong>en – eine Opening Ceremony im Auftrag des Deutschen<br />

Fußballb<strong>und</strong>es oder der UEFA oder eine hochvirtuose Showproduktion<br />

für die <strong>In</strong>dustrie. Mal ist es ein prägnanter Strich auf einem weißen<br />

Blatt – so <strong>und</strong> nicht anders, wie er gerne zu sagen pflegt. Mal ist es<br />

ein 180m langes Kunstwerk „300 <strong>Jahre</strong> Karlsruhe - Back to Bambi“ aus<br />

301 Bildstelen oder das 26-teilige Schriftbildwerk zum <strong>Jahre</strong>stag der<br />

Deutschen Einheit „Werdet Brüder“, die Geschichte im gesellschaftspolitischen,<br />

zeitgeschichtlichen, ökosozialen Klangraum einer Epoche<br />

wiedergeben, oder sein aktuelles, über 2 Tonnen schweres Opus<br />

Magnum “<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>B<strong>und</strong>esrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong> - <strong>In</strong> <strong>Frieden</strong> <strong>und</strong> Freiheit.”<br />

Unzählige Zuschauer – Tausende <strong>und</strong> Millionen – haben seine Werke<br />

schon gesehen in den deutschen <strong>und</strong> ausländischen Fußballarenen<br />

oder an den internationalen TV-Bildschirmen, bei Gala-Abenden <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Ereignissen, ohne dabei auch nur im Ansatz Kenntnis<br />

vom geistiger Urheber zu erlangen, der mit seiner Auftragskunst<br />

immer neu ein gesellschaftspolitisches Moment gestaltet in einer Art<br />

Short Message Service der Kunst.<br />

Der Kunst- <strong>und</strong> Medientheoretiker Peter Weibel, Vorstand des Zentrums<br />

für Kunst <strong>und</strong> Medien ZKM, bezeichnet <strong>Uhdes</strong> Werke als „Gedächtnisstützen<br />

der Erinnerung“, die mit den Mitteln der Moderne traditionelle<br />

Historienmalerei in das Textmedium der aktuellen Malerei transponierten<br />

<strong>und</strong> in Szene setzen. Grenzenlose mediale Kreativität, die in seinen<br />

Bildern beständig wird als Kontrapunkt zur Flüchtigkeit seiner Bühneninszenierungen.<br />

Geboren wurde <strong>Enno</strong> <strong>Ilka</strong> Uhde 1948 in Wiesbaden. Nach dem Studium<br />

der Musik <strong>und</strong> Operngesang am Konservatorium Wiesbaden, studierte<br />

er an der Universität Frankfurt Germanistik, Politologie <strong>und</strong> Philosophie.<br />

Dramaturgische <strong>und</strong> inszenatorische Arbeiten an staatlichen Theaterbühnen,<br />

Produktionen für die Entertainmentindustrie, Fernsehen <strong>und</strong><br />

Wirtschaft, Großveranstaltungen für Sport <strong>und</strong> Fußball charakterisieren<br />

seine lange künstlerische Laufbahn. Unter seiner Leitung entstanden<br />

in freier Regie <strong>und</strong> in Kooperation mit dem Europapark Rust <strong>und</strong><br />

<strong>In</strong>dustrial Theater unzählige Bühnen- <strong>und</strong> Showproduktionen, Revuen,<br />

Performances, Dinnershows, Galaabende, Konzertveranstaltungen u.a.v.m..<br />

2012 wurde <strong>Enno</strong>-<strong>Ilka</strong> Uhde zum <strong>Prof</strong>essor an der Hochschule für<br />

Musik in Karlsruhe ernannt.<br />

WWW.IN-FRIEDEN-UND-FREIHEIT.DE

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