s'Magazin usm Ländle, 29. September 2019
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LANDWIRTSCHAFT SCHUHTRENDS<br />
Warum Bio nicht nur schick,<br />
sondern wirklichwichtig ist,weiß<br />
Hans Kremmel<br />
Werbei ihm Schuhe kauft,<br />
bekommt gratis gute Laune mit:<br />
ThomasValentini<br />
NACHWUCHS<br />
Netzer,Kobras undÖzcan –sie<br />
alle gingen durch seine Schule:<br />
Fußball-Trainer Lothar Maier<br />
s’MagaSONNTAG,<strong>29.</strong>SEPTEMBER<strong>2019</strong><br />
Foto:AstridAckermann<br />
CLARA IANNOTTA<br />
MUSIK<br />
IM KOPF<br />
Erfolgreiche Komponistin<br />
und Intendantin der<br />
„BludenzerTage“
Die neue<br />
uper!<br />
ist da.<br />
Um nur<br />
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<strong>29.</strong> SEPTEMBER <strong>2019</strong> |INHALT<br />
Foto:MathisFotografie<br />
4<br />
KremmelsVision:<br />
VorarlbergganzaufBio-Schiene<br />
Foto:MauriceShourot<br />
10<br />
4|<br />
6|<br />
BIOBIOBIO<br />
EinUnternehmerwillVorarlberg<br />
zumBio-Vorzeigelandmachen<br />
NEUEMUSIK<br />
ClaraIannottaführtdie„BludenzerTage<br />
zeitgemäßerMusik“zuneuenHöhen<br />
9|<br />
SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneiderüber<br />
schamloseGeschäftemacherei<br />
Foto:MathisFotografieGmbH<br />
DerProfi:<br />
WoSchuh-Träume<br />
wahrwerden<br />
17<br />
Foto:AVacheron<br />
10|<br />
12|<br />
13|<br />
14|<br />
FASHION<br />
ModischaufgroßemFußindenHerbst!<br />
GSIBERGERZ‘WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftdie<br />
ChefredakteurinIngridThurnher<br />
PORTRÄT<br />
Zündeltgerne:<br />
MusikerUlrichTroy<br />
HISTORISCHESBILD<br />
Hardinden60erJahren<br />
15|<br />
MUNDART<br />
WennechteVoradelberger<br />
romantischseinwollen:„fensterla“<br />
Machtheiß:<br />
CoolerCurry<br />
16|<br />
EVENTS<br />
WasSiedieseWoche<br />
keinesfallsverpassensollten!<br />
13<br />
DasFeuerbenntnochimmer<br />
...dieZündschnurauch<br />
17|<br />
18|<br />
KULINARIK<br />
AsiatischfürAnfänger:KalterCurry!<br />
WASWURDEAUS...<br />
...LotharMaier?<br />
s’Magazin | Seite3
BIO<br />
Der<br />
Bio-Katalysator<br />
UnternehmerHansKremmelwünschtsichnurnoch<br />
BioinVorarlberg.<br />
Seite4 | s’Magazin
BIO<br />
VorarlbergrühmtsichoftmitseinerLandwirtschaft.InSachen<br />
Bioistdas<strong>Ländle</strong>aberkeinMusterland.EinVorarlberger,derin<br />
Südostasienwirtschaftlicherfolgreichwar,willdasnunändern.<br />
HansKremmelwillVorarlbergzumVorzeige-Bio-Landmachen.<br />
BauernwiedieFamilieKühneinMeiningenprofitierendavon.<br />
KarlKühne war vor 30<br />
Jahren einer der ersten<br />
LandwirteinVorarlberg,<br />
dieaufBioumgestellthaben.„Man<br />
wurde als<br />
Spinner bezeichnet“,kann er sich<br />
nochgutdaranerinnern.Heuteister<br />
stolzdarauf,ausseinemseitGenerationen<br />
in Familienbesitz befindlichenHofeinenBiohofgemachtzu<br />
haben –„Lisilis Biohof“. „Umgestellthabenwir,alswirhörten,dass<br />
eineGemeindeinWienwegenchemischerSpritzmittelProblememit<br />
demGrundwasserbekam.Dawolltenwirdannsoarbeitenwiefrüher<br />
unsereGroßväterundUrgroßväter.“<br />
DasersteJahrhättensieordentlich<br />
draufgezahlt. „Das war eineharte<br />
Schule“,blicktKühnezurück.Unkrautvernichtung,<br />
Düngung und<br />
Pflanzenschutz mussten ohne chemischeundsynthetischeMittelerfolgen.AbervonRückschlägenließ<br />
sich Familie Kühnenichtbeirren.<br />
„WirhattenimmerdasGefühl,dass<br />
wirdasRichtigemachen.“Auchder<br />
VerkaufderProdukteliefnurlangsam<br />
an. „Zunächst kamen nur die<br />
Nachbarnzum Hofverkauf.“ Mit<br />
steigenderNachfrageerweitertendie<br />
Kühnesihr Sortiment und boten<br />
nebenMilchproduktenimmermehr<br />
Gemüsean.<br />
Mittlerweile hat SohnMichael<br />
denHofübernommenunddasAngebotmitbiologischerMutterkuhhaltungsowieLege-undMasthennen<br />
ausgebaut.„ZudembauenwirDinkel,BraugersteundWeizenan“,erklärt<br />
er.„DerHauptarbeitsbereich<br />
istaberunserBio-Gemüse.“UnddavonhabendieKühnesreichlich.45<br />
verschiedeneKulturenwerdenangebaut.„DasbreiteSortimentistwichtigfürdieDirektvermarktung“,weiß<br />
MichaelKühne.„DieKonsumenten<br />
sollenjaeineAuswahlhaben,wenn<br />
sieindenHofladenoderzumMarktstandkommen.“<br />
Schlusslicht<strong>Ländle</strong><br />
Derzeitsind in Vorarlberg nur<br />
knapp 16 Prozentder LandwirtschaftsbetriebeBio-Betriebe.LediglicheinFünftelderLandwirtschaftsflächewird<br />
biologisch bewirtschaftet.520Biobauerngibtesderzeitin<br />
Vorarlberg.Damitistdas<strong>Ländle</strong>absolutesSchlusslichtimÖsterreichvergleich.Daswollennichtalleeinfachsohinnehmen:Derumtriebige<br />
UnternehmerHans Kremmel hat<br />
sichzumZielgesetzt,dieseZahlzu<br />
erhöhen,indemerBio-BetriebefördertundBetriebebeiderUmstellung<br />
finanziellunterstützt–undzwaraus<br />
dereigenenTasche.DerUnternehmerwilldas<strong>Ländle</strong>zumBio-Musterlandmachen.„MeineVisionfür<br />
Vorarlberg ist, dass alle landwirtschaftlichenFlächenbiologischbewirtschaftet<br />
werden.“ Land und<br />
Bundwürden viel zu wenigindie<br />
FörderungderBiolandwirtschaftinvestieren.Das<br />
kann auch Familie<br />
WollenVorarlberginSachenBio<br />
vorwärtsbringen:ArnoldFeuerstein,<br />
MichaelKühneundKarlKühne.<br />
Kühneunterschreiben.Deshalbhat<br />
KremmeldiegemeinnützigeStiftung<br />
„ÜsaBodo“gegründet–undArnold<br />
Feuersteinzeitgleichdie „Landgenossen“alsausführendesOrganin<br />
FormeinergemeinnützigenGenossenschaft.<br />
EinJahrnachdemStartschussbefindensichbereitsmehrals200HektarinUmwandlungvonkonventioneller<br />
zu biologischerLandwirtschaft.AußerdemsollnichtmehrbewirtschafteteFlächefürdenBio-Anbau<br />
reaktiviert werden. Auchdas<br />
verschlafediePolitik.ZweiDrittel<br />
derLandwirtschaftsflächeninVorarlberg<br />
sind derzeitnichtinder<br />
HandvonBauern–dieLandgenossenwollen<br />
diese Flächen pachten<br />
undfür die Bio-Bewirtschaftung<br />
nutzbarmachen.<br />
FürdieKühneshabensichmitder<br />
Beteiligungander Genossenschaft<br />
neue Vermarktungsmöglichkeiten<br />
ergeben.„Wirbeliefernimmermehr<br />
Gastronomiebetriebe und Gemeinschaftsküchen–etwavon<br />
Kinderund<br />
Schülerbetreuungseinrichtungen.“AußerdemkönnenKonsumentenseitNeuestemüberdenOnlineshopüsabio.ateinkaufen.<br />
DieStiftungwillnebenderFörderungderBiobauerndasBewusstsein<br />
beidenKonsumentenstärken.Hans<br />
Kremmel:„BiologischeBewirtschaftung<br />
isteine Grundvoraussetzung<br />
fürdasÜberlebendernächstenGenerationen.“<br />
PhilippVondrak<br />
s’Magazin | Seite5<br />
Fotos:MathisFotografie
MUSIK<br />
Müssen Frauen noch<br />
kämpfen, Frau Iannotta?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
AmkommendenFreitaggehensiewiederlos,die<br />
„BludenzerTagezeitgemäßerMusik“,dieheuer<br />
u.a.KompositionenvonSamSalem,AnnaKorsun<br />
undKatherineYoungzumKlingenbringenwerden.<br />
Fürnichtwenigerals13Welt-Uraufführungenhat<br />
IntendantinClaraIannottagesorgt!<br />
·······································································································································<br />
Clara Iannotta ist erfolgreiche<br />
Komponistinund seit 2014<br />
auch Intendantin. Die„Bludenzer<br />
Tage der zeitgemäßen<br />
Musik“habensichunterihrer<br />
Führung wieder einStückweiterentwickelt–undwerdendaswohlauchnocheinigeZeittun.<br />
AufderWebsiteder„BludenzerTage“istzu<br />
lesen,dassdasFestivallangeeinInsidertipp<br />
war und nun zu einem international beachtetenFixpunkt<br />
in der musikalisch interessierten<br />
Öffentlichkeit werden soll. Wie<br />
stehtesumdiesenProzess?<br />
DeristabsolutimGange.Bevorich2014<br />
bestelltwordenbin,wussteichnichtsvon<br />
derExistenzder„BludenzerTage“.Ich<br />
habemichdamalsmiteinerganzenReihe<br />
vonKomponistenunterhalten,dieälteren<br />
kannten das Festival, die jüngerenaber<br />
garnicht.ImLaufederJahrehabeichnatürlichmitvollemEinsatzversucht,das<br />
zuändern.HeutekannmansichzuhundertProzentsichersein:Wenauchimmer<br />
manunterdenjungenKomponistenfragt,<br />
jederkenntdie„BludenzerTagezeitgemäßerMusik“.SelbstimNewYorkMagazinewurdeeinInterviewmitmiralsIntendantinveröffentlicht.Undnichtunwesentlichistnatürlichauch,dassdieMusiker,dieinBludenzauftreten,nichtnur<br />
dort spielen,sondern weltweit Engagementshaben.DasFestivalhatindenvergangenenJahrenenormanBekanntheit<br />
dazugewonnen.<br />
MitwelchemZielhabenSieIhrEngagement<br />
alsIntendantin2014begonnen?<br />
Seite6 | s’Magazin<br />
Es warmein erster Kuratoren-Job, und<br />
ichwusstedamalsnochgarnichtgenau,<br />
wasdaaufmichzukommenwürde.Ich<br />
habenatürlichschongewusst,dassesein<br />
enormesPrivilegist,dieseArbeitmachen<br />
zu dürfen.Was aberrasch in meiner<br />
Wahrnehmung hinzukam: DieseArbeit<br />
istnichtnureinPrivileg,sondernbringt<br />
auchgroßeVerantwortungmitsich.Es<br />
liegtanunsKuratorenundKuratorinnen,<br />
dieMusik-Szenezugestalten.DieSzene<br />
derzeitgenössischenMusikistrelativeng,<br />
vielleichtsogar nochimmer exklusiv.<br />
MeineAufgabewarundistes,eineArtdes<br />
Kuratierensauszuüben,diemehrist,als<br />
einigeKonzertezuhörenundsozuentscheiden,wer<br />
alsnächstes in Bludenz<br />
spielenwird.Dennmandarfnichtvergessen,dassdiemeistenMusiker,dieman<br />
aufKonzertenerlebt,weißundmännlich<br />
sind.Eswärenichtfair,nurdieseeinzuladen.EsgibtnocheineganzeReihevonanderenMusikerinnenundMusikern,deren<br />
Kunsthörenswertist.<br />
DerProzentsatzanMusikerinnenhatsichin<br />
BludenzseitdemBeginnIhrerIntendanzerhöht.Müssen<br />
Frauen in diesem beruflichen<br />
Umfeldimmernochkämpfen?<br />
Ja,dasmüssensie.Ichbineinerjenerwenigen<br />
Frauen, dieals Komponistinnen<br />
eineschöneKarriereaufbauenkonnten,<br />
ichhabeauchvielUnterstützungerfahren.Dasbedeutetabernicht,dassichnie<br />
diskriminiertwordenwäre.Ofthöreich<br />
Geschichten von anderenKomponistinnen,diemirerzählen,wiesieunterDruck<br />
gesetzt werden, wiesie sexuell belästigt
MUSIK<br />
s’Magazin | Seite7
MUSIK<br />
FORTSETZUNG<br />
werden,wiesiestillhaltenmüssen,damitsieihreArbeitmachenkönnen.<br />
Dasistdaseine.Dasandereist,dass<br />
immernochsovieleFestivalsvonden<br />
vorhin schon erwähnten Attributen<br />
weißundmännlichdominiertwerden.<br />
Mankönntesagen,dasssichbeimKuratieren<br />
eine Art Faulheitbreitgemachthat.IchselbstmussteamAnfang<br />
meinerIntendanz in Bludenz<br />
eineReihe von schlechten Besprechungenübermichselbstlesen–dabei<br />
binichüberzeugt,einengutenJobzu<br />
machen.ManmusssichdiesesProblemsbewusstsein.AlsKuratormuss<br />
manarbeiten,manmussrecherchieren,esreichteinfachnicht,sichnur<br />
einpaarKonzerteanzuhören.ImmerhinistdasBewusstseinfürdieseProblematikheuteschonstärkerverankert<br />
alsinfrüherenGenerationen.<br />
Zeitgenössische Musik hat immernoch<br />
einensehrspeziellenStellenwertinder<br />
Musikwelt. In den großen Konzerthallen<br />
wirdsie nur ausnahmsweise aufgeführt,esgibt<br />
eigene Festivals für diese<br />
Musik.Warum?<br />
DieSzeneumdiezeitgenössischeMusikisttatsächlichimmernochrecht<br />
eng.ErzähltmanMenschen,diedamitnichtsamHuthaben,dassman<br />
Komponistinist,denkensie:Ah,wie<br />
Schönberg!DieSzenemusssichöffnen,dannkanndasPublikumaucherkennen,<br />
dass zeitgenössische Musik<br />
unheimlichfacettenreichist.Auchin<br />
BludenzzeigenwirnichtnureineArt<br />
von Konzert, sondern viele ganz<br />
unterschiedliche.<br />
Siesagteneinmal,dassIhreMusikabsolutkeinenImpactaufdieWelthat.<br />
Ich interessiere mich sehrfür das<br />
Weltgeschehen und für Politik.<br />
Gleichzeitigfälltesmirsehrschwer,<br />
dasinmeinerArbeitdeutlichzumachen,<br />
das zu verarbeiten. Deswegen<br />
habe ich damalsgesagt, dass es für<br />
michschwierigist,etwaszutun,dass<br />
einfachkeinen Einfluss in derWelt<br />
hat.AndereKomponistenkönnendas<br />
abersehrwohl.Erstkürzlichhabeich<br />
indenNiederlandeneinäußerstpolitischesStückgehört.Musikkanntatsächlich<br />
von denProblemendieser<br />
Geboren1983inRom(Italien),studierteinParis,MailandundNew<br />
STECK<br />
BRIEF York.IhreKompositionenwerden<br />
u.a.vonQuatuorDiotimaunddem<br />
KlangforumWienaufgeführt.ZahlreicheAuszeichnungen.Seit2015ist<br />
sieIntendantinder„BludenzerTage<br />
zeitgemäßerMusik“.<br />
·····································································································································<br />
Welterzählen. Ichselbstbin aber<br />
nochnichtsoweit.<br />
Siesind angeblichein Kontrollfreak. Ist<br />
es nicht schwierig,unter diesen Umständeneine<br />
Partiturausder Hand und<br />
anderenMusikernzugeben?<br />
Ja,dasbinichundja,esistschwierig.<br />
AllerdingssindmeinePartiturenextremdetailliertgeschrieben.Ichschreibe<br />
darin einfach alles nieder,meine<br />
gesamte Gedankenwelt.Damit lasse<br />
ichsowenigSpielraumwiemöglich.<br />
IcharbeitemitSounds,diefürMusikernichteinfachzuerzielensind.So<br />
kommt auch einwenig„Dreck“ in<br />
meineMusik, ein Element, dasdie<br />
Schönheitstört. Mich interessiert<br />
nicht das Perfekte, sondern das<br />
Schmutzige.Aberja,wennichmeine<br />
eigenenKompositionenhöre,istdas<br />
immeretwasstressigfürmich.<br />
Siewurden in Romgeboren, leben aber<br />
in Berlin. Wasbietet Berlin, das Rom<br />
nichtzubietenhat?<br />
SeiteinigenMonatenlebeichnunin<br />
BerlinundauchwiederinRom.Ich<br />
habejajahrelanginParisstudiert,bevorichnachBerlingesiedeltbin.Es<br />
warschonverblüffendzusehen,dass<br />
sichinRomnichtsveränderthatinall<br />
denJahren.WasichanRomliebe,ist<br />
dasLicht.Aberesistnunmalso,dass<br />
esmeinenJobinItalieneinfachnicht<br />
gibt.KomponistinnenhabendortkeineExistenz.UndbesuchtmanKonzerte<br />
in Italien, merkt manschnell,<br />
dass da keineRisiken eingegangen<br />
werden.SoistBerlinmeineHeimat<br />
geworden–weileseinfachfüralles<br />
Platzhat.Egal,wasmanmacht,obes<br />
gefälltodernicht,eshatseinenPlatz<br />
in Berlin.Mittlerweile kann ich ja<br />
schonaufeineguteKarrierezurückblicken.Woichallerdingsnieaufgeführtwerde,istItalien.Dassagtdoch<br />
einigesaus.<br />
Haben Sie für die Bludenzer Tage <strong>2019</strong><br />
einen speziellen Fokus in Ihr Programm<br />
eingearbeitet?<br />
Nein.MirgehtesbeimKuratierennur<br />
umzweiDinge:DieKomponistensollendieFreiheithaben,daszumachen,<br />
wassiewollen–undmitwemsiees<br />
wollen.WirführenauchStückeauf,<br />
die viele andere vielleicht ablehnen<br />
würden,wir bringendas aber! Das<br />
zweiteist,dassunsereKonzertesich<br />
wirklichunterscheidensollen.Keines<br />
istwiedasvorhergehende.Würdeich<br />
zueinembestimmtenThemakuratieren,wäredaseineEinschränkung,die<br />
ichnichtwill.<br />
DieKonzerteinBludenzfallenauchdadurchauf,dassimmerwiederElemente<br />
Seite8 | s’Magazin
MUSIK<br />
RO<br />
GeschäftmitMinderjähriger<br />
ClaraIannottawilldieunterschiedlichen<br />
FacettenzeitgenössischerMusikzeigen<br />
···························································································<br />
des Theaterseingearbeitet werden. Ist<br />
daseineChance, mehr Publikumzugewinnen?<br />
Ichfreuemichnatürlich,wennmehr<br />
Publikum da ist,aber das ist nicht<br />
mein Hauptkriterium. Vor einiger<br />
ZeithabeichmichmitGeorgFriedrichHaasunterhalten,derdasFestivalfrüherjaselbstkuratierthat.Er<br />
meinte: „AmAnfangder Bludenzer<br />
TagegabenwireinKonzert,beidem<br />
nurich undzweiFeuerwehrmänner<br />
imSaalwaren–unddieFeuerwehrmännermusstendasein.“HeutereisenMenschen<br />
extra nach Bludenz,<br />
um unsere Konzerte zu hören! Das<br />
macht mich schon glücklich. Es ist<br />
abernichtdieAufgabevonKomponisten,demPublikumzugefallen.Ich<br />
schreibemeineMusikauchnichtfür<br />
das Publikum.Wennman bedenkt,<br />
wie viele Stücke beim Publikum<br />
durchgefallensindundheuteimmer<br />
noch gespieltwerden, Strawinskys<br />
„Lesacre du printemps“ zumBeispiel!<br />
In Bludenz konzentrieren wir<br />
unsauchaufWeltpremieren.Eskann<br />
sein,dassdamaletwasnichtfunktioniert,aberauchdas<br />
Scheitern darf<br />
sein.UndwennnureinKonzertdabei<br />
ist,dassdasLebenvonjemandenim<br />
Publikumändert,dannistallesgut.<br />
AngelikaDrnek<br />
Fotos:AstridAckermann,Luc-Hossepied<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
IstIhnenaufgefallen,dassaufPlakatwändenund<br />
imFernsehenvermehrtjungeFrauenmitZöpfen<br />
erscheinen?DieModelsvonChristianDioreröffnetenamDienstagabenddiePariserFashion-Week<br />
mitgeflochtenenZöpfenundKleidernausHanfstoffen.HierzulandewirbteineImmobilienfirma<br />
dreistmiteinemTeenagermitZöpfenàlaGreta<br />
Thunberg.<br />
Freilich,WerbunghatsichimmeraneinflussreichenPersönlichkeiteninspiriertunddamitGeschäftegemacht.LegendäretwaJackieKennedy-<br />
OnassismitihrenPillbox-Hütchen.DieÄlterenvon<br />
unswerdendaspinkeHütchennievergessen,das<br />
sieinDallastrug,alsderPräsidentermordetwurde.<br />
OderTwiggymitdemandrogynenKurzhaarschnitt<br />
undderspindeldürrenFigur.Siewardaserste<br />
Supermodelder60erJahre,das,obeswollteoder<br />
nicht,denMagerwahnausgelösthat.<br />
DiesejungenFrauenvondamalswürdeman<br />
heuteInfluencernennen.Zumeistwarensiees<br />
gegenihrenWillen,habendannjedochdasSpiel<br />
bravmitgespielt,weilsiekeineandereWahlmehr<br />
hatten.<br />
NunokkupiertdieWerbungGretaThunberg,was<br />
ichfürbesondersschamloserachte.NocheinhalbesKind,dassichbeherztundmutiggegendenKlimawandelstellt,wirdThunberggnadenlosfürpekuniäreZweckeausgeschlachtet.Dassuggerierte<br />
Mottolautet:Schauther,wirsindauchaufThunbergsSeiteundtunetwasgegendenKlimawandel,<br />
aber,bitteschön,kauftzuerstunsereWare!<br />
OppositionkamimmervondenRändern,von<br />
dort,woesnievermutetwurde.InGestalteines<br />
jungenMädchensz.B.,dasalsJeanned’Arcindie<br />
Geschichtsbüchereinging.Oderjetztebeninder<br />
PersonvonGretaThunberg.Wiewillsiediesen<br />
gnadenlosenKampfumGeldundMachtbestehen?<br />
WiesolldieserjungeMenschunversehrtbleiben,da<br />
dieKonzerneihrehrlichesAnliegenderartins<br />
Gegenteilpervertieren?Habenwirwirklichallen<br />
Anstandverloren?<br />
s’Magazin | Seite9
MODE<br />
Herbstlicher<br />
Modebummel<br />
Die„Krone“hatsichinBregenzerGeschäftenumgesehen,wases<br />
dennsoNeuesindenAuslagengibt:HerbsttrendsvonKopfbisFuß<br />
werdenüberallangepriesen,aberbeiTomTailorDenimund<br />
ValentiniSchuhesindwirdimSpeziellenfündiggeworden.<br />
Schuhekann man nie genug<br />
haben“,das ist ein Ausspruch,denvorallemFrauen<br />
gernealsRechtfertigungfür<br />
einen übervollen Schuhschrankliefern.AberimGrundehat<br />
erauchetwasWahres,denneintoller<br />
SchuhkanneinfachjedesOutfitabrunden,unddieModeindustriebietet<br />
immerwiederneueModelle.Thomas<br />
ValentinihatinseinemGeschäftin<br />
derRömerstraßezwareinAuge für<br />
Trends,legtabertrotzdemWertauf<br />
Langlebigkeit.Liebereinklassischer,<br />
schönerSchuhvonhoherQualitätals<br />
einemodischeEintagsfliege.Beiihm<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
findetmandiesenHerbsthochwertige<br />
LederschuheingedecktenFarbenund<br />
mitsolidenSohlen,diefürWindund<br />
Wetterwappnen.DieangesagtenAnimalprintssindebenfallsmitvonder<br />
Partie.AlsspitzerPumpsodersexy<br />
Stiefelette ziehtdie „Schlange am<br />
Bein“ die Blicke aufsich. Auf der<br />
SchuhmesseinMailandundvonseinenLieferanteninItalien,Frankreich<br />
oderPortugallässtersichfürseine<br />
Kundeninspirieren,umsichvomEinheitsbreidergroßenAnbieterabzuheben.„HeutzutageistdieSchuhbranchenichtleicht,daherhabeichmich<br />
auf meineNische spezialisiert und<br />
MännerdürfenimModeherbstbeiTomTailorDenim<br />
ausdemVollenschöpfen.<br />
punkte mit der persönlichen Beratung“,erzähltValentini,derbeimOrdernderModellesogardieSchuhgrößenseiner<br />
StammkundenimKopf<br />
hat.SokanndieBegeisterungfürdas<br />
Schuhwerk zweifelsohneleichtauf<br />
den Kundenüberspringen. Undwer<br />
einesderhübschenWintermodelleergatternwill,solltegleichzumShoppingbummelaufbrechen,dennwenn’s<br />
richtigkaltwird,seienvieleschonausverkauft.<br />
Herbstfarben<br />
Und was trägt man(n) diesen<br />
Herbst/Winter?BeiTomTailorDenimdarfnatürlichdieJeansnichtfehlen.<br />
Ob als Beinkleidoder lässiges<br />
Hemd–damitliegtmanimmerim<br />
Trend.SonnigesGelbalsHoodieoder<br />
Mützebringt ein bisschen Farbe in<br />
dengrauenAlltag.Cargopants,Boots<br />
und Daunenjacken sind derzeitbei<br />
denHerrensehrgefragt,dennderlässigeCasuallookpasstinderFreizeit,<br />
kannabermiteinemelegantenWollmantel<br />
auch jedenBusiness-Termin<br />
modischtopwerdenlassen.DiemutigerenHerrendürfenruhigauchdie<br />
JoggingpantsinderCityausführen.<br />
„Crossbody-Bags“–kleineBauchtaschen,dieauchüberderSchultergetragenwerden–sindderzeitdasAccessoireschlechthin.WarmeMaterialienwieCord,Strick,Daunensowie<br />
WollehabenimHerbstimmerSaison.<br />
DieBlätterfärbensichbunt–undso<br />
istesanderZeit,auchdenKleiderschrankumdieangesagtenundwarmenHerbstfarbenzuergänzen.<br />
SandraNemetschke<br />
Seite10 | s’Magazin
MODE<br />
BeiThomasValentini<br />
gibtesausgewählte<br />
Schuhe,diemitDesign<br />
undQualitätbegeistern.<br />
Tragbar,aberimmermit<br />
demgewissenEtwas.<br />
s’Magazin | Seite11
GESELLSCHAFT<br />
IngridThurnher<br />
Chefredakteurin<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
EinPolit-SendungsmarathongehtmitderheutigenWahlzuEnde,undIngridThurnherkanneinmal<br />
zuhausevordemTV-GerätstattimORF-Zentrum<br />
vorderKamerasitzen.Kennengelernthabenwiruns<br />
nichtinihrerGeburtsstadtBludenz,sondernvor27<br />
JahrenimPressefoyerdesMinisterratesinWien.<br />
DamalswarsieReporterinfürsORFRadio.IhreElternzogenmitdenvierTöchternfürdaseigene<br />
UnternehmennachWien,alsIngridneunJahrealt<br />
war.DenDialekthatsichdiebegeisterteHobbyboxerinundGolferinerhalten,wendetihnabererstaunlicherweisenurinnerhalbderFamiliean.Nach<br />
ihrerSchauspielausbildungamSchubertseminargewannIngriddasCastingalsProgrammsprecherin<br />
undlegtesodenGrundsteinfürihreKarriere.Schon<br />
baldgingesinsLandesstudioNiederösterreich,richtigbekanntwurdemeineliebeFreundindurchdie<br />
ModerationderZIB2undspätermitderSendung<br />
„ImZentrum“.DiesiebenfacheRomy-Preisträgerin<br />
absolviertenebenhernocheinenBusiness-MBA.<br />
2017startetesieineinneuesBerufslebenalsChefredakteurinvonORFIII,wosiezahlreicheSendungsformateneuimplementierte.Im<strong>Ländle</strong>istdie<br />
57-JährigenurallepaarJahre:„MeineFamilielebtja<br />
hierinWienimUmkreisvonwenigenhundertMetern.“Amheutigen<br />
Sonntagwirdsiedie<br />
Wahlergebnissegenauverfolgen–gemeinsammitihrem<br />
MannAndreas.<br />
DieVorarlberger KommunikationsberaterinCarolaPurtscher<br />
(PR-Agentur Purtscher<br />
Relations) lebt seit über 30<br />
JahreninWien.AlsNetzwerkerin<br />
lädt sie regelmäßig zu<br />
ihrer exklusiven „Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
IhrSelfie:DieORFIII<br />
ChefredakteurinIngrid<br />
ThurnherimStudio.<br />
Ewig singt<br />
der Wälder<br />
Mit„Stemmeisen&Zündschnur“schrieb<br />
Ulrich„Zündschnur“TroyVorarlberger<br />
Musikgeschichte.AberauchJahrzehnte<br />
späteristderTexterderWälder-Legende<br />
nochvielseitigaktiv.Seiesalserstaunlich<br />
politischerMusik-Kabarettist(„Kurz&<br />
Kickl-Kavallerie“)odermit„Zündschnur&<br />
Band“alshochmusikalischerBotschafter<br />
seinerTalschaft.<br />
SiewareneineVorarlberger<br />
Institution: „Stemmeisen<br />
&Zündschnur“,derneben<br />
Bergkäse und Holzarchitekturwohl<br />
bekannteste<br />
Export aus dem Bregenzerwald.<br />
Begonnen hatte alleszufällig, als<br />
Ulli und Lehrerkollege Hermann<br />
Stadelmann in einemenglischen<br />
Pub Liedervon Elvisund den<br />
BeachBoysinihremDialektsangen.DassdieAnwesendenglaubten,dasWälderischeseieinealte<br />
keltische Sprache, erheiterte die<br />
beiden,undsowurdeausderHüttengaudi<br />
die nach Bilgeri-KöhlmeierersteDialektbandim<strong>Ländle</strong><br />
außerhalbdesVolksmusik-Genres.<br />
„NacheinpaarAuftrittenimBregenzerwaldnahmenwireineKassetteauf,dennfüreineLPfehlte<br />
dasGeld“erinnertsichUlli,dernie<br />
mitdemErfolgdesDuosgerechnet<br />
hatte.„EingeflügeltesWortmeint,<br />
jederWälderhätteeinenTonträger<br />
vonuns“,schmunzeltderauchheutenochaktiveTeilundTexterdes<br />
Duos.InderTat:VorallemdieerstenTonträger„AWäldarfise“(ein<br />
Wälder-Fest)und„AlladnoaFise?“(ImmernocheinFest?)sind<br />
mittlerweile Kulturgut der Tal-<br />
Seite12 | s’Magazin
PORTRÄT<br />
schaft.ZumKultcharakterderbeidentrugzudembei,dasssiesich<br />
langjährige Pausen gönnten,um<br />
dann doch immer wiederNeues,<br />
darunterdenerstenBregenzerwälder-Rapsowiedie„GöbelundGomerleodor“<br />
(Kinderund Wiegenlieder),zupräsentieren.Mittlerweilelandesweit.<br />
PointenundPolitik<br />
DerältereHermannzogsichzunehmendausderMusikszenezurück–umsovielseitigerzeigtesich<br />
Ulli.Derpensioniertelangjährige<br />
Professor am Gymnasium Egg<br />
tanzt (und singt) aufmehreren<br />
Hochzeiten.Mit demLustenauer<br />
MundartdichterOttoHoferlotete<br />
erals„KleaborarBahnteifl&Otto<br />
Hofer“dieGrenzenzwischenMusikundKabarettausundabsolvierte<br />
unlängstmit dieserFormation<br />
eineAbschiedstournee.<br />
Beiden„BaggerBoys“–neben<br />
Ullidiebeiden<strong>Ländle</strong>-Kapazunder<br />
Wolfgang Verocaiund George<br />
Nussbaumer–beziehterauchpolitischStellung.DieBandsanggegen<br />
den Kiesabbau bei der Kanisfluh<br />
(„auchwenndasLiedwohlnicht<br />
derGrundwar–dieseSchnapsidee<br />
istvomTisch!“)unddieBundesregierung(„GottlobeinkurzesMissvergnügen“)an.SeinHauptprojekt<br />
istaber„Zündschnur&Band“,die<br />
hochmusikalische Nachfolgeformation<br />
des legendären Wälder-<br />
Duos.MitRolfAbereralsmusikalischerKopf,<br />
Pointengeber „Sattlars<br />
Mike“, Evelyn Fink-Mennel<br />
und IsabellaFink sowie Irma-<br />
Maria Troy, dem talentierten<br />
Nachwuchsdes vierfachenVaters<br />
und „Weitwanderers“ (5 Mal Jakobsweg),gehterjetztwiederauf<br />
Löndle-Tournee. „Mittlerweile<br />
mussichmichganzschönanstrengen,umnebendenProfismusikalischnochzubestehen“,schmunzeltdas67-jährigeOriginal–wohl<br />
wissend, dass sich alle auf seine<br />
„Wälder-Klassiker“freuen. Jaja<br />
Ulli,alladnoaFise... R.Jäger<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin | Seite13
HafenHardinden60erJahren<br />
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Ein heftigerStreit ist vor<br />
einigen Monaten um das<br />
Harder Seeufer entbrannt.<br />
Das Ufergebiet soll im Zuge<br />
einer Quartiersentwicklung<br />
saniert und teils völlig neu<br />
gestaltet werden. UnteranderemisteineneueWasserfläche<br />
zwischen Zollhafen<br />
und Sporthafen geplant –<br />
und genau dieses Detail<br />
stößt bei vielen auf Unverständnis.<br />
Der Eingriff wäre<br />
zumassiv,zuvielGrünfläche<br />
würdedafürverloren gehen,<br />
lautetderTenor.Nun haben<br />
sich die Verantwortlichen<br />
darauf geeinigt, die Harder<br />
BürgerinnenundBürgerentscheiden<br />
zu lassen. Noch<br />
heuer solleineVolksabstimmungKlarheitbringen.<br />
Werübrigensdenkt,das<br />
HarderSeeuferwürdeschon<br />
seit Ewigkeiten so aussehen<br />
wie heute, der irrt.Mit der<br />
Rheinregulierung schrumpften<br />
die Wasserflächen sowohl<br />
der Fußacher als auch<br />
der Harder Bucht in der ersten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts<br />
gewaltig. Erst in den<br />
50ernbegannenSanierungsarbeiten<br />
in Hard–und das<br />
Ufer bekam mit einem BinnenbeckenseinheutigesGesicht.<br />
Noch etwas anders<br />
entstanderstimZugedieser<br />
Arbeiten–nämlichdasErholungsgebietSchleienlöcher!<br />
Seite14 | s’Magazin
Vö<br />
<br />
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VÖ<br />
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MUNDART<br />
Foto:volarevorarlbergerlandesbibliothek,sammlungrhomberg<br />
DasZeitwortfensterla(„fenstern“)stammtauseiner<br />
Zeit,alseineprüderealemannischeMoralnochvieles<br />
daransetzte,denweiblichenLandesnachwuchsvomvorehelichenGeschlechtsverkehrabzuhalten–wasinaller<br />
RegeljederGenerationsoweniggelang<br />
wiedervorihr.WarderHausherrals<br />
jungerMannnochselbstdurchzahlloseFenstergestiegen,umseine<br />
Geliebte(n)heimlichzubesuchen,<br />
sobewachteereineGeneration<br />
späteralsVaterinvölligerMissachtungdereinstgelerntenund<br />
praktiziertenTricksnurnochdie<br />
eigeneHaustür,umdieJungfräulichkeitseinerTochterzuwahren.DerbrünftigeBrautwerberseinerseitssahinderbewachtenPforte<br />
ohnehinniekeinHindernis,sondernvielmehrsogar<br />
einenAnreiz,dasverboteneSpielderHauspenetration<br />
undweitereinAngriffzunehmen.Gleichzeitigkonnteer<br />
denmitStrafebedrohtenunddennochzugelassenen<br />
FenstereinlassalsweitgrößerenLiebesbeweisseinerAngebetetenwerten,alswennerehrlichdurchdieHaustür<br />
einmarschiertwäre.DieseZeitensindvorbei.HeutemeldensichdiejungenMänner–wennüberhaupt–kurzzuvorbeimSchwiegervaterinspeanohneihreehrlosen<br />
AbsichtenauchnurimGeringstenzuverbergenundspazierendanngeradewegsüberdieHausschwellevorbei<br />
amHausherr,densiekeinesBlickeswürdigen,unddirekt<br />
hineininsMädchenschlafzimmer,woraufderenEltern<br />
entwederrücksichtsvolldasHausverlassenoderlaute<br />
Hard-Rock-Musikhören.<br />
fensterla<br />
Zeitwort<br />
s’Magazin | Seite15<br />
HabenSieauchhistorischeFotoschätzezu<br />
Hause,dannschickenSiesieunsperE-Mailan:<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />
DiebestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
„Itätjogern<br />
fensterla–aber<br />
siewohntim<br />
siebtaStock!“
EVENTS<br />
Nie mehr<br />
Schule für<br />
Markus Lins<br />
im Alten Kino<br />
DerSchulwart<br />
Loackerpackt<br />
aus:Lehrer,Eltern,Schüler,<br />
Politiker–alle<br />
behauptenzu<br />
wissen,wasin<br />
derSchulevon<br />
heutefalsch<br />
läuft.In<br />
Wahrheithat<br />
abernureiner<br />
denkomplettenDurchblick–SchulwartGerhardLoacker.Den<br />
TextzumKabarettprogrammvon<br />
MarkusLinssteuerteStefanVögel<br />
bei.Donnerstag,3.Oktober,20Uhr<br />
imAltenKinoinRankweil.Empfehlung!InfosundTickets:www.musikladen.at,www.alteskino.at<br />
Knecht und Meier,<br />
vorwiegend heiter<br />
DorisKnechtundSimoneMeierlesenausausgesuchten,<br />
heiterenTexten:DabeiplaudernsieüberdieUnterschiede<br />
zwischenSchweizundÖsterreichundüberdarausresultierendeMissverständnisse.AmFreitag,dem4.Oktober,um<br />
20UhrimSpielbodenDornbirn.Info:www.spielboden.at<br />
Foto:MathisFotografieGmbH<br />
Open-Air Schruns<br />
DieVorfreudeaufdenWeltcup<br />
Montafonsteigt:Vom11.bis14.<br />
DezembergehendieBewerbeam<br />
HochjochimSkigebietSilvretta<br />
MontafonüberdieBühne.WenigerumNervenkitzel,dafürumso<br />
mehrumguteStimmunggehtes<br />
Foto:Spielboden<br />
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beimgroßenOpen-AirKonzert<br />
am14.Dezember.Silbermond<br />
undLEMOgebensichdieEhre<br />
undwerdendemPublikumauf<br />
demFestivalgeländeinSchruns<br />
ordentlicheinheizen.Tickets:<br />
www.silvretta-montafon.at<br />
Perfektionistische Jongleure<br />
im Freudenhaus in Lustenau<br />
DasCircustheater<br />
„SpottheDrop“von<br />
MalteSteinmetz<br />
undNielsSeidel<br />
gastiertamDonnerstag(3.10.)und<br />
amFreitag(4.10.)<br />
um20UhrimFreudenhausinLustenau.DiebeidentragikomischenProtagonistenjonglieren<br />
sichaufhöchstem<br />
Niveaudurchihren<br />
ewigandauerndenTagvollerabsonderlicherBegebenheiten–detailverliebtchoreographiertundminutiös<br />
getaktetwirddasRingenumPerfektionzumProgramm.Ticketsunter:www.freudenhaus.or.at<br />
Foto:Harald_Hoffmann<br />
Foto:JochenKratschmer+49/173/344689<br />
Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:AngelikaDrnek,SandraNemetschke,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
Seite16 | s’Magazin
Veggie-Currymit<br />
Blumenkohlreis<br />
KULINARIK<br />
Zubereitung:<br />
1 FürdieEinlagedieSüßkartoffelschälenund<br />
mitdemVierkanthobelgrobreiben.DieKarottenschälenundmiteinerReibemitfeinerEinstellungzuTalernreiben.DenBrokkoliputzen,<br />
denStrunkentfernen,denKopfinfeineRöschenteilen.DieZucchiniputzen,dieEnden<br />
entfernenunddurcheinenSpiralizerdrehen<br />
oderübereinenVierkanthobelziehen.Den<br />
Lauchputzen,viertelnundinfeineRinge<br />
schneiden.DasgesamteGemüsemitdenRosinenmischen.<br />
2 FürdieSaucealleZutatenineinemHochleistungsmixerglattpürierenunddiesedann<br />
mitdemGemüsemischen.OptionalmitKräuternundGewürzenabschmecken.<br />
3 ZumSchlussdenBlumenkohlreiszubereiten.DafürdenBlumenkohlinRosenzerteilen<br />
undzusammenmitdemgrobgehackten<br />
StrunkineinenkleinenMixergeben.ZusammenmitOlivenöl,Zitronensaft,Gewürzen,<br />
HefeflockenundKoriandernursolangezerkleinern,biseineArtReisentsteht.Abschmecken.<br />
4 DenBlumenkohlreisinderMittedesTellers<br />
anrichtenunddasCurryrundherumverteilen.<br />
Zutaten(fürvierPersonen):<br />
FürdieEinlage:<br />
1mittlerebisgroßeSüßkartoffel<br />
2mittlereKarotten,1großerBrokkoli<br />
1Zucchini,1großeStangeLauch<br />
80gRosinen<br />
FürdieSauce:<br />
130gMandelmus/Mandelbutter<br />
600mlWasser,warm<br />
100gKokosöl,geschmolzen<br />
4ElAgavendicksaft<br />
4ElCurrypulver,2TlZimt,gemahlen<br />
2ElApfelessig,2ElSojasauce<br />
Salz,Pfeffer(frischgemahlen)<br />
FürdenBlumenkohl-Reis:<br />
1kleinerBlumenkohl<br />
2–3ElOlivenöl,2ElHefeflocken<br />
1gutePriseSalz,1Zitrone,Saft<br />
1gutePrisePfeffer,frischgemahlen<br />
2–3ElKoriandergrün,frisch,gehackt<br />
Fotos:AVacheron<br />
,,<br />
WerdiesenCurry<br />
einmalprobierthat,<br />
derwirdihnimmerwieder<br />
zubereiten:Gesund,knackig<br />
undgschmackig!<br />
Fo<br />
Currymussnichtimmerheißtserviertwerden.WirverabschiedenunsmiteinerkaltenVersionvomSommer–das<br />
Gemüsebleibtdabeiungekocht.Sobringtmaneinegeballte<br />
Ladung Vitamine mit zuckersüßenRosinenund<br />
einercremigenCurry-SauceaufdenTeller.Dazugibtes–<br />
ebenfallsungekocht–ReisaufBlumenkohlbasis.Dasfindenauch<br />
Hollywoodstarscool,weildieserReisersatzkalorienarmundgesund<br />
ist.Undnichtnurdas.DasWichtigsteistnatürlich,dasserfantastisch<br />
schmeckt,besonderszueinemCurry.Ausprobieren!<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
s’Magazin | Seite17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Lothar Maier<br />
LehrerfürMathematik,InformatikundSport–und<br />
Fußballtrainer!DieArbeitmitjungenTalentebestimmtedas<br />
Lebendesheute63-JährigenFeldkirchersLotharMaier.Den<br />
Fußballliebterimmernoch,seineTätigkeitalsLehrerhater<br />
voreinemJahrmitderPensionierungaufgegeben.<br />
derSchule und auch im TrainergeschäftfürvieleKinderundJugendlichedenGrundsteinfürderenspätere<br />
Erfolge.AlsTrainerderFußballakademie–erwarNachfolgerdeslegendären,vorguteinemJahrverstorbenenSigiGiesinger–gingenvielejunge<br />
KickerdurchseineSchule,diespäter<br />
Profikarriereneinschlugen.ZumBeispielTorhüterRamazanÖzcan(Leverkusen),<br />
oder die Feldspieler Mi-<br />
chaelLiendl(Wolfsberg)undAltach-<br />
KapitänPhilippNetzer.<br />
NachdemEndeseinerZeitinder<br />
AkademiebauteMaierdieLandesausbildungszentren(LAZ)auf,diemittlerweilelängstzueinerBasisinstitution<br />
in der Ausbildung talentierter<br />
Fußballergeworden sind. Und seit<br />
zwölfJahrenkoordinierterauchnoch<br />
denNachwuchsvonBundesligistAltach.UndwennernichtamFußballplatzsteht,verbringterZeitmitseiner<br />
Familie:AuchdagibtesfürLotharviel<br />
zu tun,denn nichtnur isterVater<br />
dreier Söhne,sondernauch schon<br />
GroßvaterzweierEnkelkinder–der<br />
Nachwuchsgehtalsonichtaus!<br />
ElredFaisst<br />
LotharMaier(rechts)imJahr2003mitRamazanÖzcan.<br />
DerLeverkusen-GoaliewareinerseinerLieblingssportler.<br />
Die Begeisterung,mit<br />
jungen Menschenzu<br />
arbeiten, konnte LotharMaierinseinergesamten<br />
beruflichen<br />
Laufbahnausleben.Zumeinenwar<br />
daseinBerufalsMittelschullehrer<br />
fürMathematikundSport,denerbis<br />
zuseinerPensionierungvoreinem<br />
JahrinderMittelschuleZwischenwasserausübte.Dabeiwollteereinst<br />
garnichtLehrerwerden.Abereine<br />
Krankheit seines Vaters,der eben-<br />
fallsLehrerwar,legteihmdie„Rut-<br />
sche“dazu:AlsMaturantmussteer<br />
einspringen–nochganzohneAusbildung.Dieholteeraberschnellnach.<br />
ZumanderenwarMaierseinLebenlangFußballtrainer–vorallem<br />
im Nachwuchsbereich. Auchhier<br />
machteerdieerstenSchritteübrigens<br />
ohneAusbildung.Undauchhierholteernach–mitderA-Lizenzundder<br />
Elite-Junioren-Lizenzist er sogar<br />
einer der am besten ausgebildeten<br />
TrainerinVorarlberg.Maierlegtein<br />
DieBegeisterungfürdemFußball<br />
begleitetLotharMaier(63)schon<br />
seinganzLebenlang.<br />
Fotos:LotharMaier<br />
Seite18 | s’Magazin
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