DMG-informiert 4/2019, Thema: Wir sind gefragt!
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Wir sind gefragt!
Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen. Thema dieser Ausgabe: Wir sind gefragt!
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ASIEN<br />
THAILAND<br />
<strong>Wir</strong><br />
<strong>sind</strong> <strong>gefragt</strong>!<br />
| THEMA<br />
Szenen<br />
aus dem Slum<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> als Familie in ein<br />
vernachlässigtes Stadtviertel<br />
der Millionenstadt Bangkok gezogen,<br />
wo wir durch Begegnungen<br />
mit Menschen im Alltag und soziale<br />
Hilfe dazu beitragen, eine christliche<br />
Gemeinde aufzubauen. Hier Szenen<br />
aus unserem Alltag:<br />
Mit dampfenden Kaffeebechern oder,<br />
je nach Vorliebe, einem Glas Wasser<br />
sitzen wir bei uns um den Küchentisch:<br />
Ting, unser Thai-Kollege, Frau Tuk, Frau<br />
Riam, Frau Sudjai (wenn sie alle kommen<br />
können) und wir. Neben Früchten und<br />
Snacks gibt es immer viel zu lachen –<br />
und ehrlichen persönlichen Austausch.<br />
Im Lukas-Evangelium entdecken wir<br />
miteinander Jesus Christus, beten für<br />
einander und für unser Viertel.<br />
Teil dieser Runde sein zu dürfen, ist<br />
ein besonderes Geschenk. Es bewegt<br />
uns und stärkt uns, wie sie Gott<br />
vertrauen. Dass Jesus unsere gläubigen<br />
thailändischen Freunde durch Tage voller<br />
Schmerzen trägt – beispielsweise bei<br />
harter Knochenarbeit trotz chronischer<br />
Gelenkschmerzen. Wie sie in ihrem<br />
harten Alltag die Hilfe Gottes ganz praktisch<br />
erfahren, wie er<br />
ihnen durch Bibelverse<br />
begegnet und zu ihnen<br />
spricht.<br />
Danach ziehen wir<br />
miteinander los, um<br />
noch ein, zwei Leute<br />
zu besuchen. Zum Beispiel<br />
Frau Waan, die<br />
alt, dement und nicht mehr mobil ist –<br />
dafür aber offen für Jesus. Es begeistert,<br />
wie die sonst sehr zurückhaltende Frau<br />
Tuk im Gespräch die Initiative ergreift:<br />
Sie erkundigt sich bei Frau Waan nach<br />
ihrem Ergehen, erzählt ihr aus der Bibel<br />
und ermutigt sie, Jesus zu vertrauen. Die<br />
Es bewegt und stärkt uns,<br />
wie Gott unsere gläubigen<br />
thailändischen Freunde<br />
durch Tage voller<br />
Schmerzen trägt.<br />
alte Frau lebt sichtlich auf und lächelt.<br />
Zum Schluss biete ich an, für sie zu<br />
beten. Nicht, weil ich das besonders gut<br />
kann, im Gegenteil.<br />
Viele Thai-Christen aus einfachen Verhältnissen<br />
trauen sich nämlich nicht zu<br />
beten. Für alles Religiöse<br />
gibt es in Thailand<br />
eine komplizierte<br />
Hochsprache, deren<br />
Worte <strong>sind</strong> anders<br />
als das normale Thai.<br />
Leute mit wenig Schulbildung<br />
beherrschen<br />
die Hochsprache kaum<br />
– ich genauso wenig. Deshalb bete ich<br />
für die Menschen in meinem alltäglichem<br />
Thai, in der Hoffnung, dass es Frau Waan<br />
und die anderen ermutigt und sie zu dem<br />
Schluss kommen: „Also, wenn man so<br />
beten kann, dann kann ich das auch.“<br />
Daniel und Melanie Böhm<br />
P10060<br />
<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 4 | <strong>2019</strong><br />
11