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BUSINESS today | September 2019 - Süd

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Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />

für Ulm | Neu-Ulm | Biberach und die Region<br />

Ausgabe 03 | <strong>2019</strong><br />

Preis 3,90 €<br />

FINANZEN<br />

NEGATIVZINSEN<br />

AUF EINLAGEN?<br />

SPECIAL<br />

BANKENSPECIAL UND<br />

SPECIAL IT-KONGRESS<br />

NEU-ULM<br />

ARBEITSSCHUTZ<br />

4.0<br />

Herausforderungen durch<br />

Cobots, Chatbots und Co<br />

192219 703905 0 0 2 1 9


SEHEN SIE IHR UNTERNEHMEN<br />

WIE SIE ES NOCH NIE GESEHEN<br />

HABEN<br />

Seit 1989 verbiegt sich kemnitzmares für die<br />

Synthese aus freiem Denken und strategischer<br />

Markenkommunikation. Für Unternehmen<br />

und Institutionen, die sich nicht nur über<br />

Unterscheidbarkeit definieren, sondern durch<br />

Identität: kemnitzmares.de<br />

beyond branding<br />

2


» Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Editorial<br />

stellen Sie sich doch einmal vor, Sie sitzen an Ihrem Arbeitsplatz und kommunizieren mit einem Roboter, der Teile Ihrer Arbeit<br />

übernommen hat. Was für die meisten von uns noch wie Zukunftsmusik klingt, ist vielerorts schon Realität. Durch den Einsatz<br />

von cyber-physischen Systemen unterstützen Maschinen den Menschen nicht mehr nur durch Krafteinsatz, sondern vor<br />

allem durch künstliche Intelligenz. Kaum verwunderlich, dass die enge Zusammenarbeit von Mensch und Computer sowie der<br />

Wandel der Arbeitswelt verstärkt den Arbeitsschutz auf den Plan rufen. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole<br />

Hoffmeister-Kraut sieht hier die Betriebe in der Verantwortung, wie sie im Interview mit <strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong> betont. Gefährdungen<br />

und Belastungen müssten im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden, um zielgerichtete präventive Maßnahmen<br />

ableiten zu können. Aber lesen Sie selbst: Das Interview mit der Ministerin und Interessantes zum Arbeitsschutz 4.0 finden Sie<br />

in unserer Titelgeschichte.<br />

In der Rubrik Dienstleistung informieren wir Sie umfassend über den IT-Kongress in Ulm, der im Oktober stattfindet und sich<br />

in den vergangenen zehn Jahren zu einer wichtigen Wissens- und Transferplattform entwickelt hat. Und wussten Sie schon, dass<br />

das regionale Innovationsmanagement im Schwabenbund Schwung aufnimmt? Eine Klausurtagung des Arbeitskreises brachte<br />

wichtige Akteure an einen Tisch.<br />

Interessieren wird Sie sicherlich auch, dass Ende <strong>September</strong> Am Bismarckring in Biberach das zweite Aiden-Hotel in Europa<br />

eröffnet. Es soll künftig „das Wohnzimmer für alle Biberacher“ sein.<br />

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen unser Bankenspecial, das unter anderem die Auswirkungen der Digitalisierung<br />

thematisiert. Für Banken und Sparkassen gilt es heute, sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt zu punkten. Diesen<br />

Spagat zu schaffen, ist nicht einfach.<br />

Lesenswert ist zudem unser Immobilienspecial: Die Immobilienumsätze in Baden-Württemberg schnellen fast ungebremst in<br />

die Höhe und liegen im ersten Halbjahr <strong>2019</strong> um 2 Milliarden Euro über dem Vorjahreszeitraum. Auch der regionale Immobilienmarkt<br />

boomt weiterhin.<br />

Natürlich haben wir auch wieder die Rubrik Menschen im Blatt: Sie begegnen dort Vater und Tochter Peter und Alexa B. Hüni,<br />

die mit ihrem 140 Jahre alten Familienunternehmen Hüni in Friedrichshafen Erfolgsgeschichte schreiben, und Dorothee Hess-<br />

Maier, der Ravensburger Verlegerin aus Passion.<br />

Nicht verpassen sollten sie unseren Büroseufzer. Er stimmt dieses Mal zwar ein wenig nachdenklich, verspricht aber wieder<br />

Lese-Vergnügen pur.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit unserer <strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong>-Herbstausgabe.<br />

Produktmanagement<br />

<strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong><br />

3


<strong>BUSINESS</strong> TODAY 3/<strong>2019</strong><br />

TITEL Seite 8<br />

Inhalt<br />

Cobots, Chatbots und Co.<br />

Neue Herausforderungen im Arbeitsschutz Seite 8<br />

FINANZEN Seite 16<br />

Strafzinsen<br />

Teure Spareinlagen Seite 20<br />

Banken im Spagat<br />

Analog und digital ist gefragt Seite 22<br />

DIENSTLEISTUNG Seite 28<br />

Schwabenbund<br />

Innovationsmanagement nimmt Fahrt auf Seite 30<br />

Zehn Jahre IT-Kongress in Neu-Ulm<br />

Wichtige Wissens- und Transferplattform Seite 34<br />

SPECIAL Seite 16<br />

Banken-Special<br />

Interessantes aus der Geldwirtschaft Seite 16<br />

Immobilien-Special<br />

Der Immobilienmarkt boomt weiterhin Seite 24<br />

MENSCHEN Seite 55<br />

Dorothee Hess-Maier<br />

Verlegerin aus Passion Seite 56<br />

SERVICE Seite 50<br />

<strong>BUSINESS</strong> Kultur Seite 50<br />

Aktuelles Seite 53<br />

Gewinnspiel Seite 54<br />

Büroseufzer Seite 58<br />

Impressum Seite 58<br />

4


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ELLWANGEN_Inmitten des altehrwürdigen Ellwanger Marktplatzes<br />

ist die Agentur Köder und Partner seit vielen Jahren ansässig. Die<br />

zentrale Lage sowie die guten Park- und Anfahrmöglichkeiten kommen<br />

den Kunden neben dem imposanten Panorama mit historischer<br />

Basilika und den modern eingerichteten Büroräumen zu Gute. Wolfgang<br />

Köder (unser Bild links) und Johannes Neukamm haben es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, den Begriff Versicherungsbüro neu zu definieren.<br />

Die Anbindung an das zukünftige Café und die Zusammenarbeit<br />

mit diversen Ellwanger Unternehmen bieten den Kunden ein neues<br />

Erlebnis zum Standardisierten Versicherungsbüro mit Wartezimmer-<br />

Atmosphäre. Gleichzeitig soll das Café Gäste einladen und zur Begegnungsstätte<br />

für Jung und Alt werden. Zur Erweiterung der Geschäftsfelder<br />

gehören neben Café und Sponsoring – vor allem im Bereich<br />

Reitsport – auch interne Veränderungen. Diese umfassen Baufinanzierungen<br />

und Investitionen, die sich auf den Schwerpunkt Kapitalmarkt<br />

fokussieren. Geplant ist die Eröffnung des Cafés für Dezember. Dieses<br />

soll auch mit einem einladenden Außen-Ambiente im Winter zum<br />

städtischen Treffpunkt werden. Wichtig sind den beiden Geschäftspartnern<br />

dabei Nachhaltigkeit und gleichbleibend hohe Qualität.<br />

www.koeder-partner.de<br />

Bild: Hariolf Fink


8<br />

TITEL


COBOTS, CHATBOTS UND CO<br />

Neue Herausforderungen<br />

im Arbeitsschutz<br />

Es ist die vierte industrielle Revolution, sagen Wissenschaftler: Die Industrie<br />

4.0 wird unsere Arbeitswelt wesentlich verändern. Durch den<br />

Einsatz von cyber-physischen Systemen unterstützen Maschinen den<br />

Menschen erstmals nicht mehr nur durch Krafteinsatz, sondern vor allem<br />

durch künstliche Intelligenz. Die enge Zusammenarbeit von Mensch<br />

und Computer und der Wandel der Arbeitswelt rufen verstärkt den Arbeitsschutz<br />

auf den Plan.<br />

Von Meike Winter<br />

Bild: KUKA<br />

9


TITELGESCHICHTE<br />

Bild: KUKA<br />

Man bräuchte schon eine Glaskugel,<br />

um genau vorherzusehen,<br />

wie die Digitalisierung<br />

unsere Arbeitswelt tatsächlich<br />

verändern wird. Doch es gibt einige<br />

Parameter, die Rückschlüsse auf die<br />

zukünftigen Entwicklungen erlauben.<br />

Und die Experten sind sich über die Megatrends<br />

in Sachen Arbeit 4.0 einig. Die<br />

Veränderungen bergen demnach sowohl<br />

große Chancen wie auch Risiken für die<br />

Arbeitnehmer. Die Chancen gilt es bestmöglich<br />

zu nutzen – die Risiken zu meiden<br />

oder zumindest durch Vorbereitung<br />

abzumildern. Genau das sehen die Arbeitsschutzbeauftragten<br />

aktuell als eine<br />

wichtige Herausforderung. Doch wie ist<br />

die Lage einzuschätzen?<br />

Arbeitsschutz 4.0<br />

Die Robotik hat in den vergangen Jahren<br />

eine rasante Entwicklung durchlaufen,<br />

die aktuell in den sogenannten „Cobots“<br />

gipfelt – kollaborativen Robotern. Sie<br />

werden in Leichtbauweise ausgeführt<br />

und sind damit klein und wendig. Integrierte<br />

Sicherheitsfeatures sorgen dafür,<br />

dass sie Schulter an Schulter mit Menschen<br />

arbeiten können und bei Bedarf<br />

das Tempo drosseln und an menschliches<br />

Leistungsvermögen anpassen. Peter<br />

Schmidt, Manager Digitalisierungszentrum<br />

(digiZ) Ostwürttemberg der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg:<br />

„Durch den zunehmenden<br />

Einsatz neuer digitaler Technologien im<br />

Produktionsumfeld verändern sich auch<br />

die Anforderungen an den Arbeitsschutz.<br />

So sind bisher zum Beispiel trennende<br />

Schutzeinrichtungen beim Einsatz von<br />

Industrierobotern notwendig, um Personen,<br />

die sich im Arbeitsbereich des<br />

Roboters befinden, sicher gegen Verletzungen<br />

durch schnelle Bewegungen<br />

„Die Chancen gilt es bestmöglich<br />

zu nutzen – die<br />

Risiken zu meiden oder<br />

zumindest abzumildern.“<br />

des Roboters zu schützen. Bei den sogenannten<br />

kollaborativen Robotern arbeiten<br />

Mensch und Maschine Hand in Hand<br />

10


in der Produktion. Gleichfalls werden<br />

mobile Roboter, wie man sie beispielsweise<br />

auch in der Lagerlogistik finden<br />

kann, in unmittelbarer Nähe zum Facharbeiter<br />

eingesetzt. Für den Einsatz solcher<br />

Maschinen sind also definierte Kollaborationsräume<br />

ohne trennende Schutzeinrichtungen<br />

notwendig. Durch den unmittelbaren<br />

Kontakt zwischen Roboter<br />

und Mensch ergeben sich Gefährdungssituationen,<br />

die jeder Hersteller durch<br />

eine Risikobeurteilung entsprechend<br />

analysieren und bewerten muss. Bei entsprechend<br />

hohem Risiko sind dann auch<br />

technische und organisatorische Schutzmaßnahmen<br />

umzusetzen.“ Die Cobots<br />

sind bewusst so gestaltet, dass sie ohne<br />

tiefgehende Programmierkenntnisse mit<br />

wenig Übung von Nutzern in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen eingesetzt<br />

werden können. Denn sie bieten große<br />

Chancen – auch zur Entlastung der Mitarbeiter,<br />

beispielsweise in der Logistik<br />

oder Verpackung, aber auch im Bereich<br />

„Vision“, also der optischen Qualitätskontrolle.<br />

Kommunikation von Mensch<br />

und Maschine<br />

Im Consumer-Umfeld heißen sie Siri und<br />

Alexa – die Sprachsteuerung von Computersystemen<br />

hat längst Einzug in unseren<br />

Alltag gehalten. Die Organisation<br />

der Vereinten Nationen für Erziehung,<br />

Wissenschaft und Kultur hat jüngst bemängelt,<br />

dass die vorrangig mit weiblichen<br />

Stimmen ausgerüsteten Systeme<br />

Geschlechtervorurteile fördern, nachdem<br />

die „Befehlsempfänger“ in diesem<br />

Falle weiblich zu sein scheinen – eine<br />

neue Spielart bekannter Diskriminierung.<br />

In der Industrie macht man sich<br />

allerdings eher Gedanken darüber, in<br />

welchen Bereichen sich die Sprachsteuerungssysteme<br />

nutzbringend einsetzen<br />

lassen – ganz gleich, ob deren Stimme<br />

männlich oder weiblich ist. Mögliche Anwendungen<br />

für sprachgeführte Systeme<br />

liegen vor allem dort, wo ein Mitarbeiter<br />

für seine Tätigkeit beide Hände braucht<br />

und mit Hilfe der Sprache einen Roboter<br />

zur Unterstützung dirigieren kann. Aber<br />

auch die Dokumentation durch Diktate,<br />

beispielsweise in der Logistik, Montage<br />

oder im Service ist denkbar. Für die Kundenkommunikation<br />

werden von großen<br />

Unternehmen bereits sogenannte Chatbots<br />

eingesetzt, die als Gesprächsroboter<br />

Kundenanfragen sowie Beschwerden<br />

entgegennehmen oder Kunden bei der<br />

Produktauswahl beraten können. Auch<br />

hier ergeben sich Chancen und Risiken:<br />

Zum einen sorgen die Computersysteme<br />

für eine Entlastung und Zeitersparnis<br />

oder reduzieren sogar psychischen<br />

Stress, der beispielsweise durch Kundenbeschwerden<br />

entstehen kann. Zum anderen<br />

können die Systeme selbst Stress<br />

verursachen, weil der Mensch sich unter<br />

Druck gesetzt, unverstanden oder der<br />

Kommunikation nicht gewachsen fühlt.<br />

Gesundheit und digitale Arbeitswelt<br />

Die Universität St. Gallen hat im November<br />

2018 die Studie „Gesundheitliche Effekte<br />

der Digitalisierung am Arbeitsplatz“<br />

vorgestellt. Insgesamt wurden 8.000 Männer<br />

und Frauen aller Altersklassen und<br />

Berufssparten befragt. Zu den Chancen,<br />

die sich im Rahmen dieser Untersuchung<br />

zeigen, gehören vor allem die wachsende<br />

Flexibilisierung von Arbeitszeit und<br />

Arbeitsort. Das Risiko dabei liegt in einer<br />

möglichen Überlastung der Arbeitnehmer<br />

durch permanente Verfügbarkeit,<br />

11


TITELGESCHICHTE<br />

fehlende Einbindung in die Organisation<br />

des Unternehmens und die Entgrenzung<br />

von Arbeit und Privatleben. Wichtig, so<br />

das Fazit der Experten, seien deshalb<br />

„Digitalisierungsspielregeln“, die sowohl<br />

das Kommunikationsverhalten und die<br />

Erreichbarkeit der Mitarbeiter wie auch<br />

den Rahmen der Flexibilisierung klar definieren.<br />

Neben der körperlichen Gefährdungsbeurteilung<br />

wird in Zukunft auch<br />

die Beurteilung hinsichtlich psychischer<br />

und sozialer Belange eine tragende Rolle<br />

im Arbeitsschutz spielen. Wo Entgrenzung<br />

droht, muss Abgrenzung gelernt<br />

„Die Beschäftigten sollten<br />

einen gesunden Umgang<br />

mit der Digitalisierung<br />

erlernen.“ Professor Dr. med.<br />

Christoph Straub, Barmer<br />

und gelebt werden. „Die Beschäftigten<br />

sollten daher einen gesunden Umgang<br />

mit der Digitalisierung erlernen. Hier<br />

sind die Betriebe, Führungskräfte, aber<br />

auch die Beschäftigten selbst gefragt.<br />

Viele von ihnen setzen sich bereits selbst<br />

Grenzen, und das ist auch richtig. Rund<br />

39 Prozent der Beschäftigten geben an,<br />

die Zeit, in denen sie ihre beruflichen<br />

Smartphones und Tablets in ihrer Freizeit<br />

nutzen, aktiv zu begrenzen“, sagte Professor<br />

Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender<br />

der Barmer anlässlich<br />

der Pressekonferenz zur Vorstellung der<br />

Studie „Digital arbeiten und gesund leben“,<br />

welche die Barmer in Kooperation<br />

12<br />

mit der Universität St. Gallen ebenfalls<br />

2018 durchgeführt hat. Demnach fühlen<br />

sich Arbeitnehmer, die digitale Arbeitsmittel<br />

auch in der Freizeit nutzen, emotional<br />

etwas erschöpfter (25 Prozent) als<br />

diejenigen, die es nicht tun (23 Prozent).<br />

26 Prozent der Beschäftigten geben an,<br />

sich nervös oder gestresst zu fühlen.<br />

Überraschen mag das Ergebnis, dass junge<br />

Beschäftigte die digitale Überlastung<br />

stärker wahrnehmen als ältere. So fühlen<br />

sich 17 Prozent der 18- bis 29-Jährigen,<br />

19 Prozent der 30- bis 39-Jährigen und 16<br />

Prozent der 40- bis 50- Jährigen von den<br />

täglich zu verarbeitenden Informationen<br />

überwältigt. Bei den über 60-Jährigen<br />

sind es dagegen nur noch fünf Prozent.<br />

Immerhin ein Viertel der Berufstätigen<br />

fühlt sich emotional erschöpft – ein<br />

Anzeichen dafür, dass deren Gesundheitskompetenz<br />

geschult werden sollte.<br />

Christoph Straub: „Zu einem gesunden<br />

Umgang mit der Digitalisierung gehört,<br />

dass Beschäftigte in ihrer Freizeit die beruflich<br />

assoziierte Nutzung der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik aktiv<br />

begrenzen können. Unternehmen, die<br />

dafür die Rahmenbedingungen schaffen,<br />

haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,<br />

die weniger Konflikte zwischen<br />

Beruf und Privatleben austarieren müssen<br />

und sich über die Zeit emotional weniger<br />

erschöpft zeigen.“<br />

Soziale Kompetenzen fördern<br />

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos<br />

wurde bereits 2017 die Studie „Ressource<br />

„Es gibt gewisse Fähigkeiten,<br />

die gelernt werden<br />

müssen, damit man sich den<br />

sich verändernden Anforderungen<br />

anpassen kann.“<br />

Weiterbildung“ vorgestellt, für die weltweit<br />

rund 18.000 Arbeitnehmer befragt<br />

wurden. Die Teilnehmer gehen davon<br />

aus, dass 65 Prozent der Jobs, welche<br />

die Generation Z, also die zwischen<br />

1995 und 2010 Geborenen, einmal ausführen<br />

wird, noch gar nicht existieren.<br />

Dr. Ludger Schuknecht, stellvertretender<br />

Generalsekretär der Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung (OECD), sagte Ende April<br />

im Deutschlandfunk dazu: „Es gibt gewisse<br />

Fähigkeiten, die einfach gelernt<br />

werden müssen, damit man später sich<br />

auch besser den sich verändernden Bedingungen<br />

anpassen kann. Dazu gehören<br />

vor allen Dingen die kognitiven<br />

Fähigkeiten. [...] Darüber hinaus müssen<br />

wir uns vielleicht in Zukunft noch mehr<br />

Gedanken darüber machen, wie wir bei<br />

uns bestimmte Fähigkeiten stärker fördern<br />

wie Kreativität und soziale Kompetenz.<br />

Da sind wir nicht schlecht, aber da<br />

steckt auch die Forschung erst am Anfang,<br />

weil diese Fähigkeiten nicht so gut<br />

wegrationalisiert werden können, weil<br />

sie nicht Digitalisierung und Automatisierung<br />

zum Opfer fallen können und<br />

entsprechend wird die Nachfrage nach<br />

diesen Fähigkeiten weiter steigen.“<br />

Fortsetzung auf Seite 20


Die Telekom-Innovationseinheit Shareground<br />

und die Universität St. Gallen<br />

haben aus 60 Experteninterviews die<br />

25 Megatrends für die Arbeit 4.0 abgeleitet.<br />

Sie halten fest, dass nicht-lineares<br />

Denken eine menschliche Domäne bleiben<br />

wird und sich kreative Tätigkeiten<br />

weiterhin nicht durch künstliche Intelligenz<br />

ersetzen lassen. Personenbezogene<br />

Dienstleistungen mit unmittelbarer<br />

menschlicher Interaktion werden voraussichtlich<br />

aufgewertet. Und der „Latte<br />

Macciato Arbeitsplatz“ ist verstärkt im<br />

Kommen – will heißen, dass sich der Arbeitsplatz<br />

auch in den öffentlichen Raum<br />

hinein verlagert und nicht nur auf Büros<br />

oder ein Home Office beschränkt bleibt.<br />

Soziale Kompetenzen sind also wichtig,<br />

oder werden sogar noch wichtiger. Das<br />

spiegelt sich auch im Trend „Führen auf<br />

Distanz“ – hier müssen Führungskräfte<br />

fit werden, um persönliche Bindungen<br />

auch über technische Kanäle aufzubauen<br />

und in Zukunft mehr zu motivieren<br />

als zu kontrollieren. Der Arbeitsschutz<br />

4.0 hat ein breites Aufgabenfeld – es<br />

wird wohl nicht damit getan sein, den<br />

Mailserver über Nacht herunterzufahren.<br />

Technologie<br />

Der Mensch im Mittelpunkt neuer<br />

Technologie<br />

Die technologische Entwicklung<br />

schreitet rasch voran: So werden<br />

schon jetzt Büroräume oder Fabrikhallen<br />

über ambiente Technologien oder<br />

die sogenannte Umgebungsintelligenz<br />

geregelt. Lüftung, Heizung oder Beleuchtung<br />

– die Systeme reagieren auf<br />

Personen- oder Umgebungsparameter<br />

und steuern diese selbständig nach<br />

vordefinierten Kriterien. Dazu können<br />

auch Maßnahmen zur Leistungssteigerung<br />

der Mitarbeiter gehören, wie<br />

regulierte Helligkeit, die Zusammensetzung<br />

des Lichts, Temperatur oder<br />

Düfte. Als Wearables bezeichnet man<br />

Mini-Computer, die am Handgelenk<br />

getragen werden können. Endverbraucher<br />

nutzen die Geräte bereits<br />

als Fitness-Tracker – im Arbeitsleben<br />

können sie dem Nutzer Informationen<br />

aus der Augmented Reality liefern,<br />

aber auch Auskunft darüber geben, wo<br />

im Unternehmen sich ein Mitarbeiter<br />

aktuell aufhält. Augmented Realtity ist<br />

die computergestützte Erweiterung<br />

der Wirklichkeit: Vom Menschen visuell<br />

gewonnene Informationen werden<br />

durch Daten aus dem Computer ergänzt.<br />

So gibt es beispielsweise Datenbrillen,<br />

die Monteure bei der Reparatur<br />

von Maschinen unterstützen, selbst<br />

wenn die Monteure die Maschine vorher<br />

noch nie gesehen haben.


TITELGESCHICHTE<br />

Baden-Württembergs<br />

Wirtschaftsministerin Dr.<br />

Nicole Hoffmeister-Kraut.<br />

Bild: Martin Stollberg<br />

WIRTSCHAFTSMINISTERIN DR. NICOLE HOFFMEISTER-KRAUT<br />

„Abschied von der Präsenzkultur“<br />

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, seit 2016 Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes<br />

Baden-Württemberg, äußert sich im Interview mit Meike Winter für <strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong> zu den Herausforderungen<br />

von Arbeit 4.0. Seit ihrem Amtsantritt hat sie sich die Digitalisierung auf die Fahnen<br />

geschrieben, um Baden-Württemberg als „führende Innovationsregion Europas“ zu stärken.<br />

››<br />

Die Digitalisierung der Arbeitswelt<br />

ist nicht mehr<br />

nur eine Zukunftsvision –<br />

wir sind schon mittendrin.<br />

Welche Auswirkungen erleben die<br />

Menschen aktuell bereits am Arbeitsplatz?<br />

In der Tat haben wir in einer wissenschaftlichen<br />

Studie festgestellt, dass in<br />

Baden-Württemberg bereits rund zwei<br />

Drittel der befragten Beschäftigten in<br />

hohem oder sogar sehr hohem Maße<br />

bei ihrer Kerntätigkeit durch die Digitalisierung<br />

unterstützt werden. Die Auswirkungen<br />

sind vielfältig, oft entsteht so<br />

mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit und<br />

dem Arbeitsort. Und neben den Tätigkeiten<br />

ändern sich auch die Anforderungen<br />

an die Beschäftigten.<br />

Wo sehen Sie die Chancen der Digitalisierung<br />

für die Veränderung der<br />

Arbeit?<br />

Indem individuelle Kundenwünsche flexibler,<br />

schneller, ressourceneffizienter<br />

und damit auch kostengünstiger durch<br />

Digitalisierung bedient werden, können<br />

Unternehmen Wettbewerbsvorteile<br />

erreichen. Die Beschäftigten profitieren<br />

vor allem von flexibler und mobiler Arbeit,<br />

was die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie unterstützen kann. Vielfach<br />

kann durch Maschinen und digitale<br />

Steuerung schwere Arbeit für den<br />

Menschen erleichtert werden. Der verstärkte<br />

Trend zum zeit- und ortsflexiblen<br />

Arbeiten, den wir durch die Digitalisierung<br />

erleben, bietet die Chance auf<br />

ein selbstbestimmteres Arbeiten, neue<br />

Vereinbarkeitslösungen und einen Abschied<br />

von der Präsenzkultur.<br />

Könnte es zu einer Stärkung personenbezogener<br />

Interaktionen und<br />

Dienstleistungen kommen?<br />

Diesen Zusammenhang sehe ich durchaus.<br />

Um die kreativen Potenziale zum<br />

Beispiel bei der Produktentwicklung zu<br />

nutzen, entstehen neue Formen der Zusammenarbeit<br />

in Unternehmen. Im Sinne<br />

einer Unternehmenskultur 4.0 werden<br />

Hierarchieebenen abflachen und<br />

Teamarbeit wird einen noch höheren<br />

Stellenwert einnehmen.<br />

Welche Schlüsselqualifikationen<br />

sollten Arbeitnehmer in der Arbeitswelt<br />

4.0 haben?<br />

14


Digitale Grundfähigkeiten werden für<br />

die meisten Tätigkeiten künftig unverzichtbar<br />

sein. Beschäftigte müssen auch<br />

in der Lage sein, ihr Wissen digital zu erweitern.<br />

Außerdem werden Fähigkeiten<br />

zum kollaborativen und agilen Arbeiten<br />

wichtiger, aber auch Adaptions- und<br />

Problemlösungsfähigkeit oder Kreativität<br />

und Durchhaltevermögen gewinnen<br />

an Bedeutung.<br />

Gibt es bereits belegte Erkenntnisse<br />

zu den Risiken der Digitalisierung wie<br />

beispielsweise Entgrenzung, Multitasking<br />

und ständige Erreichbarkeit?<br />

Manche Menschen erleben die Digitalisierung<br />

der Arbeitswelt als Gewinn –<br />

andere entwickeln Zukunftsängste oder<br />

fühlen sich psychisch belastet. Wie die<br />

Digitalisierung tatsächlich auf die Beschäftigten<br />

wirkt, hängt von persönlichen<br />

Voraussetzungen, der konkreten<br />

Gestaltung des Arbeitsplatzes und den<br />

betrieblichen Rahmenbedingungen ab.<br />

Um die unterschiedlichen Wirkmechanismen<br />

im Einzelnen besser zu erkennen<br />

und zu verstehen, bedarf es allerdings<br />

weiterer Forschung.<br />

Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter<br />

vor gesundheitlichen, psychischen<br />

und sozialen Problemen durch<br />

die Veränderungen der Arbeit schützen?<br />

Die Veränderungen stellen neue Anforderungen<br />

an den Arbeitsschutz und das betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement. Hier<br />

sind die Betriebe in der Verantwortung,<br />

die Gefährdungen und Belastungen im<br />

Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung<br />

zu ermitteln, um zielgerichtete präventive<br />

Maßnahmen ableiten zu können.<br />

Wie können Mitarbeiter selbst verantwortungsbewusst<br />

mit den neuen<br />

Herausforderungen umgehen und<br />

trotzdem mit der Entwicklung in der<br />

digitalen Arbeitswelt Schritt halten?<br />

Das hängt stark von der individuellen<br />

Tätigkeit und den jeweiligen Belastungen<br />

ab. Ganz grundsätzlich ist für<br />

Beschäftigte ein Ausgleich zu den Belastungen<br />

durch die jeweilige Beschäftigung<br />

ratsam: Bei überwiegend sitzender<br />

Tätigkeit sollte beispielsweise auf ausreichend<br />

Bewegung auch in der Freizeit<br />

geachtet werden. Digitale Auszeiten<br />

und eine Begrenzung der Erreichbarkeit<br />

können ebenfalls Belastungen entgegenwirken.<br />

15


BANKEN-SPECIAL<br />

Finanzinstitute<br />

zunehmend unter Druck<br />

Für Banken und Sparkassen werden die Herausforderungen größer. Zehn<br />

Jahre nach der letzten großen Konjunkturkrise steuert die Weltwirtschaft<br />

wieder auf einen Abschwung zu. Noch schlägt sich das nicht in den Bilanzen<br />

der Finanzinstitute nieder. Doch die Krisensignale aus Deutschlands Schlüsselbranchen<br />

Automotive und Maschinenbau lassen ahnen, dass die Rahmenbedingungen<br />

härter werden.<br />

Von Holger Koch<br />

16


SPECIAL<br />

BANKEN<br />

Parallel dazu bleibt der Ertragsdruck<br />

durch das historisch<br />

niedrige Zinsniveau bestehen.<br />

Mehr noch: Die Ankündigung<br />

der Europäischen Zentralbank (EZB),<br />

auf die Konjunkturflaute mit einer<br />

weiteren Lockerung der Geldpolitik<br />

zu antworten, deutet auf noch mehr<br />

Ungemach. Aktuell verlangt die EZB<br />

von den Geschäftsbanken Strafzinsen<br />

in Höhe von 0,4 Prozent, wenn diese<br />

Gelder bei der Notenbank anlegen.<br />

Doch EZB-Chef Mario Draghi hatte<br />

angedeutet, diesen negativen Einlagensatz<br />

weiter zu senken, um die Kreditvergabe<br />

und so die Wirtschaft im<br />

Euroraum anzukurbeln.<br />

Die von den Instituten erhoffte Zinswende<br />

ist damit auf absehbare Zeit abgesagt<br />

– zumal auch die Nachfolgerin<br />

Draghis an der EZB-Spitze, die Französin<br />

Christine Lagarde, die Politik des<br />

billigen Geldes fortsetzen wird. Bereits<br />

jetzt kostet der Negativzins allein Banken<br />

in Deutschland rund 2,3 Milliarden<br />

Euro im Jahr.<br />

Noch werden Strafzinsen nicht an<br />

Privatkunden weitergereicht. Doch<br />

mit dieser Praxis könnte nach einem<br />

erneuten Zinsschritt der Notenbank<br />

Schluss sein. Ende August erst hatte<br />

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis<br />

darauf hingewiesen, dass höhere<br />

Gebühren oder gar Strafzinsen für die<br />

breite Masse der Sparkassenkunden<br />

wahrscheinlicher werden. Die Möglichkeiten<br />

der Sparkassen, die Lasten<br />

der Geldpolitik abzupuffern, seien<br />

endlich. Zurzeit verlangen nur einzelne<br />

Banken und Sparkassen sogenannte<br />

Verwahrentgelte bei hohen Einlagensummen.<br />

Zahl der Filialen sinkt<br />

Unterdessen setzen sich unter dem<br />

Druck der Zinsflaute, der herausfordernden<br />

Wettbewerbssituation und der<br />

Digitalisierung, die hohe Investitionen<br />

und Anpassungen von den Banken erfordert,<br />

das Filialsterben und der Fusionsdruck<br />

fort. Der Deutschen Bundesbank<br />

zufolge verringerte sich die<br />

Zahl der Zweigstellen im vergangenen<br />

Jahr über den gesamten Markt gesehen<br />

deutlich um 2239 auf 27.887 Filialen.<br />

Dieser Trend dürfte anhalten, ist er<br />

doch auch und vor allem ein Ergebnis<br />

sich ändernder Kundengewohnheiten.<br />

Denn die mit Abstand am häufigsten<br />

besuchte Filiale ist inzwischen die<br />

Internetfiliale. Analysen des Sparkassenverbandes<br />

zufolge kommen heute<br />

auf einen Filialbesuch 350 Kundenkontakte<br />

über das Onlinebanking. Auf<br />

ähnliche Zahlen verweisen auch die<br />

Privat- sowie die Volks- und Raiffeisenbanken.<br />

Das Smartphone wird dabei<br />

für immer mehr Kunden zur „Bank<br />

in der Hosentasche“.<br />

Mit der Mitte <strong>September</strong> in Kraft tretenden<br />

EU-Zahlungsdiensterichtlinie dürfte<br />

sich die Schlagzahl der Einführung<br />

neuer digitaler Dienstleistungen – vor<br />

allem im Zahlungsverkehr – noch einmal<br />

deutlich erhöhen. Die „Payment<br />

Service Directive 2“ bricht das lukrative<br />

Monopol der Banken beim Zugriff<br />

auf Kontodaten. Künftig müssen die<br />

Geldhäuser auch Drittanbietern wie<br />

Finanz-Startup (Fintechs) den Zugriff<br />

auf Konten und Daten ihrer Kunden<br />

ermöglichen. Für die etablierten Finanzinstitute<br />

ist das Fluch und Segen<br />

zugleich. Einerseits werden so innovative<br />

und lukrative Serviceleistungen<br />

erst möglich. Andererseits entstehen<br />

neue Mitbewerber, die Banken und<br />

Sparkassen Marktanteile abjagen.<br />

17


Anzeige<br />

KREISSPARKASSE BIBERACH<br />

Doppelt hält besser<br />

Online-Shopping und Online-Banking wird noch sicherer.<br />

Dafür sorgt seit dem 14. <strong>September</strong> <strong>2019</strong> die Zweite Europäische<br />

Zahlungsdiensterichtlinie „PSD 2“. Wie die Kunden vom Sicherheits-Plus<br />

der neuen Richtlinie profitieren, erklärt Frank Zell,<br />

Electronic Banking Berater bei der Kreissparkasse Biberach.<br />

»<br />

Herr Zell, was bringt die PSD 2<br />

für die Kunden?<br />

Frank Zell: Die neue Richtlinie<br />

bringt vor allem Veränderungen<br />

und Verbesserungen im<br />

elektronischen Zahlungsverkehr und<br />

im Online-Banking mit sich. Das Bezahlen<br />

wird bequemer und sicherer.<br />

Die neuen Vorgaben gelten europaweit<br />

für Banken und Sparkassen mit Online-<br />

Konten und Zahlungskarten sowie für<br />

andere Dienstleister, die Zugriff auf<br />

Zahlungsmittel haben.<br />

Was ist neu beim Online-Shopping<br />

mit der Kreditkarte?<br />

Künftig müssen sich Kunden bei Online-Einkäufen,<br />

die sie mit ihrer Kreditkarte<br />

bezahlen, ausweisen. Ungefähr<br />

so, wie sie das jetzt schon von Überweisungen<br />

im Online-Banking kennen<br />

– hier benötigen sie ja auch einen Benutzernamen<br />

und ein Passwort für den<br />

Zugang sowie eine TAN, um die Überweisung<br />

freizugeben. So ähnlich ist es<br />

bald auch bei Kartenzahlungen: Sie<br />

benötigen die Kartendaten und weitere<br />

Beweismittel, dass sie berechtigt sind,<br />

die Zahlung durchzuführen. Dies funktioniert<br />

mit unserer App „S-ID Check“<br />

auf Ihrem Smartphone sogar per Fingerabdruck.<br />

Warum wird das geändert?<br />

Damit Betrüger selbst dann, wenn sie<br />

Zahlen und Daten von einer Kreditkarte<br />

ergaunert haben, nicht auf illegale<br />

Shopping-Tour gehen können. Denn<br />

dafür müssten sie zusätzlich noch das<br />

Handy des Besitzers klauen und den<br />

Fingerabdruck vortäuschen – fast unmöglich.<br />

Statt mit dem Finger können<br />

Zahlungen auch mit einem selbst gewählten<br />

Kennwort freigegeben werden.<br />

Wenig Aufwand für so viel mehr<br />

Sicherheit.<br />

Ist die Einrichtung der App kompliziert?<br />

Nein. Auf unserer Homepage gibt es<br />

eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum<br />

Einrichten der „S-ID-Check“-App auf<br />

dem Smartphone. Und natürlich helfen<br />

auch die Kolleginnen und Kollegen in<br />

unseren Geschäftsstellen oder an der<br />

Hotline gerne weiter.<br />

Ich habe nur ein normales Handy,<br />

kein Smartphone. Kann ich trotzdem<br />

mit der Kreditkarte online bezahlen?<br />

Sie können sich zum Bezahlen auch<br />

eine SMS mit einem Code zuschicken<br />

lassen. Diesen Code geben Sie dann im<br />

Bezahlvorgang ein, beantworten eine<br />

Sicherheitsfrage, auf die nur Sie die<br />

Antwort kennen – fertig.<br />

Ändert sich auch etwas, wenn ich mit<br />

der Kreditkarte an der Ladenkasse<br />

bezahle?<br />

Nein. Die neue Richtlinie sieht die sogenannte<br />

„Zwei-Faktor-Authentifizierung“<br />

vor. Zwei Faktoren müssen also beweisen,<br />

dass es Ihre Karte ist und Sie berechtigt<br />

sind, mit ihr zu bezahlen. Wenn<br />

Sie im Laden an der Kasse stehen, ist<br />

einer dieser Faktoren der „Besitz“ der<br />

Karte, also die Tatsache, dass Sie sie in<br />

der Hand halten. Der zweite Faktor ist<br />

„Wissen“ – nämlich die PIN, die nur Sie<br />

kennen und die Sie eingeben müssen.<br />

Falls Sie noch eine Kreditkarte haben,<br />

bei der Sie an der Kasse Ihre Zahlung<br />

mit Unterschrift bestätigen, können Sie<br />

diese wie gewohnt bis zum Verfallsdatum<br />

weiterverwenden. Mit der neuen<br />

Karte bekommen Sie dann auch eine<br />

PIN.<br />

Muss ich in Zukunft jede Online-Zahlung<br />

aktiv bestätigen?<br />

Nein. Auch in Zukunft können viele<br />

Zahlungen ohne Ihr Zutun genehmigt<br />

werden. Unsere Sicherheitssysteme<br />

prüfen jede Zahlung automatisch und<br />

nutzen den für Sie komfortabelsten<br />

Weg.<br />

Ändert sich auch beim normalen Online-Banking<br />

etwas?<br />

Ja. Für normale Überweisungen gibt es<br />

jetzt die „Liste der vertrauenswürdigen<br />

Empfänger“, auf die Sie Unternehmen<br />

und Personen setzen können, an die<br />

Sie häufig Geld überweisen. Sie finden<br />

diese im Online-Banking unter „TANfreie<br />

IBANs“. Wenn Sie hier einen Empfänger<br />

mit IBAN hinterlegt haben, brauchen<br />

Sie keine TAN mehr eingeben, um<br />

spätere Überweisungen freizugeben.<br />

Allerdings brauchen Sie in Zukunft<br />

nicht mehr nur für Überweisungen,<br />

sondern auch für den reinen Log-in ins<br />

Online-Banking eine TAN – spätestens<br />

alle 90 Tage.<br />

Welche TAN-Verfahren stehen dafür<br />

zur Auswahl?<br />

Bei der Kreissparkasse Biberach können<br />

Sie Ihre TANs per Smartphone-<br />

App generieren oder per SMS erhalten.<br />

Möglich ist aber auch das ChipTAN-<br />

Verfahren, bei dem Sie Ihre girocard in<br />

einen kleinen TAN-Generator stecken<br />

und eine TAN erhalten. Sie können sich<br />

dazu gerne bei uns beraten lassen.<br />

18


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KREISSPARKASSE BIBERACH<br />

Zeppelinring 27-29<br />

88400 Biberach<br />

Telefon 07351 570-2020<br />

info@ksk-bc.de<br />

www.ksk-bc.de<br />

KONTAKT<br />

EU-ZAHLUNGSDIENSTERICHTLINIE PSD 2<br />

Schutz und Sicherheit<br />

Die Digitalisierung bringt nicht nur neue Technologien und innovative<br />

Geschäftsideen hervor, sie treibt auch den Wettbewerb im<br />

Zahlungsverkehrsmarkt voran. Im Zuge dieser Weiterentwicklung<br />

in den vergangenen Jahren wurden nun Zahlungsdiensteanbieter<br />

wie Kontoinformations- und Zahlungsauslösedienste gesetzlich<br />

reguliert. Daher wird die bislang geltende Zahlungsdiensterichtlinie<br />

durch die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Service Directive<br />

2, kurz PSD 2) ersetzt.<br />

Mit der PSD 2 werden der<br />

Verbraucherschutz und die<br />

Rechtssicherheit verbessert<br />

und der Zahlungsverkehrsmarkt<br />

modernisiert – gleichzeitig soll<br />

der Wettbewerb zwischen Banken und<br />

neuen Zahlungsdienstleistern gefördert<br />

werden. Von diesen Neuregelungen<br />

profitiert insbesondere die Entwicklung<br />

innovativer Bezahlsysteme. Auch die gestiegenen<br />

Anforderungen an den Datenschutz<br />

und die Sicherheit von elektronischen<br />

Zahlungen werden berücksichtigt.<br />

Zukünftig kann der Kunde wählen, ob<br />

er direkt auf sein Zahlungskonto zugreift<br />

– zum Beispiel über das Online-Banking<br />

seiner Bank oder Sparkasse – oder ob<br />

er auch Dienste eines Zahlungsdiens-<br />

teanbieters in Anspruch nimmt. Diese<br />

Dienste können entweder ein Kontoinformationsdienst<br />

oder ein Zahlungsauslösedienst<br />

sein, die aber nur mit ausdrücklicher<br />

Zustimmung des Kunden<br />

die entsprechenden Kontodaten abrufen<br />

dürfen.<br />

Die Änderungen der PSD 2<br />

Eine wesentliche Änderung ist die Art<br />

und Weise, wie berechtigte Zahlungsdiensteanbieter<br />

auf ein online geführtes<br />

Zahlungskonto zugreifen und welche<br />

Informationen sie zukünftig abrufen<br />

dürfen. Die konkreten Vorgaben hierfür<br />

werden durch die Europäische Bankenaufsichtsbehörde<br />

(EBA) festgelegt:<br />

• Kunden können Zahlungsdiensteanbieter<br />

zur Auslösung von Überweisungen<br />

oder zur Abfrage von<br />

Kontodaten beauftragen.<br />

• Wenn Zahlungsdiensteanbieter beauftragt<br />

werden, sind diese zukünftig<br />

berechtigt, Kontozugangsdaten,<br />

wie zum Beispiel PIN und TAN, abzufragen.<br />

• Zahlungsdiensteanbieter müssen<br />

dafür Sorge tragen, dass die personalisierten<br />

Sicherheitsmerkmale<br />

wie Anmeldename, PIN und TAN<br />

keinen anderen Parteien zugänglich<br />

sind.<br />

• Den Zahlungsdiensteanbietern ist<br />

es verboten, Zahlungsvorgänge<br />

oder Sicherheitsdaten zu speichern.<br />

Die Vorteile der PSD 2<br />

• Gewährleistung weiterhin höchster<br />

Sicherheit durch „starke Kundenauthentifi<br />

zierung“.<br />

• Die Haftung für Betrugsschäden im<br />

Online-Banking wird von 150 Euro<br />

auf 50 Euro gesenkt, wenn den<br />

Kunden kein Verschulden trifft.<br />

• Die Frist zur Erstattung des<br />

Betrages bei nicht autorisierten<br />

Überweisungen wird verkürzt.


FINANZEN<br />

STRAFZINSEN<br />

Teure Spareinlagen<br />

Bisher waren sich Banken und Sparkassen einig: Keine<br />

Strafzinsen für Kleinsparer. Doch den Dauerdruck der<br />

EZB könnten die Institute nun doch weiterreichen. Die<br />

Politik denkt vorsorglich über Verbote nach.<br />

Von Holger Koch<br />

Die Aussicht auf eine weitere<br />

geldpolitische Lockerung<br />

durch die Europäische Zentralbank<br />

(EZB) hat die Diskussion<br />

um Negativzinsen neu entfacht.<br />

Einer Umfrage des Finanzportals Biallo<br />

unter rund 1200 Banken und Sparkassen<br />

zufolge erheben schon jetzt 30 Institute<br />

ein sogenanntes Verwahrentgelt<br />

für vermögende Privatkunden – zum<br />

Teil schon ab Einlagen ab 100.000 Euro<br />

auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto. Im<br />

Firmenkundengeschäft sind es sogar<br />

111 Institute, die hohe Kundeneinlagen<br />

mit einem Verwahrentgelt bepreisen.<br />

Die überwiegende Mehrheit – 84 Prozent<br />

der von Biallo erfassten Banken<br />

– gibt den negativen Einlagezins der<br />

EZB in Höhe von minus 0,40 Prozent<br />

pro Jahr eins zu eins weiter. Das ist der<br />

Zins, den die Geldhäuser zahlen müssen,<br />

wenn sie kurzfristig überschüssiges<br />

Geld bei der EZB anlegen.<br />

Mit den sich eintrübenden Konjunkturaussichten<br />

hatte die Notenbank jüngst<br />

angekündigt, ihre ohnehin schon expansive<br />

Geldpolitik gegebenenfalls<br />

weiter zu verschärfen. Möglich ist dabei<br />

unter anderem die Wiederaufnahme<br />

des Ankaufs von Staatsanleihen,<br />

aber auch ein weiteres Absenken des<br />

Einlagenzinses. Ob Banken und Sparkassen<br />

negative Einlagenzinsen dann in<br />

der Breite an Privat- und Firmenkunden<br />

sowie Kommunen weitergeben, ist<br />

aktuell Gegenstand kontroverser Diskussionen.<br />

Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands<br />

Baden-Württemberg,<br />

machte jüngst jedenfalls klar, dass die<br />

Finanzbranche eine solche Zäsur aus<br />

betriebswirtschaftlichen Gründen nur<br />

schwer wird vermeiden können. Nach<br />

Berechnungen des Bundesverbandes<br />

deutscher Banken (BdB) müssen die<br />

Geldhäuser im Euroraum derzeit monatlich<br />

mehr als 600 Millionen Euro<br />

an Negativzinsen für überschüssige Liquidität<br />

an die EZB zahlen. Besonders<br />

betroffen vom Strafzins sind deutsche<br />

Banken, die traditionell einen Überhang<br />

an Kundeneinlagen haben.<br />

Der Sparkassenpräsident betonte, dass<br />

seine Institutsgruppe die Weitergabe<br />

von Minuszinsen an Privatkunden nicht<br />

wolle und auch keine Vorreiterrolle<br />

spielen werde. Sobald aber ein „relevanter<br />

Marktteilnehmer“ diesen Schritt<br />

vollziehe, kämen auch die Sparkassen<br />

nicht mehr daran vorbei, Geld für die<br />

Aufbewahrung von Guthaben zu verlangen.<br />

„Sollten sich Minuszinsen am<br />

Markt durchsetzen, kommen sie in<br />

breiter Front und nicht gestaffelt nach<br />

Anlagesummen“, so Schneider.<br />

Ähnlich äußerten sich auch die Vorstände<br />

der großen Privatbanken. Von<br />

einer pauschalen Erhebung von Verwahrentgelten<br />

sehen die überregionalen<br />

Institute bislang ab. Sollte sich eine<br />

Weitergabe der Strafzinsen im großen<br />

Stil am Markt durchsetzen „und wir<br />

von Einlagen überschwemmt werden“,<br />

müsse sich die Bank das aber genauer<br />

ansehen, sagte etwa Commerzbank-Finanzvorstand<br />

Stephan Engels.<br />

Horst Biallo, Gründer und Geschäftsführer<br />

von Biallo, geht zwar nicht davon<br />

aus, dass Banken und Sparkassen<br />

in großem Stil Privatkunden mit Mi-<br />

20


nuszinsen belasten: „Das würde dem<br />

Image zu sehr schaden, weil man damit<br />

die Kunden verprellt.“ Der Finanzexperte<br />

rechnet aber damit, dass die<br />

Geldhäuser weiter die Gebühren rund<br />

um das Girokonto erhöhen und sich<br />

der Trend aus dem ersten Halbjahr<br />

<strong>2019</strong> fortsetzt: Nach Untersuchungen<br />

von Biallo hat ein Viertel der Banken<br />

und Sparkassen im laufenden Jahr die<br />

Kontoführungsgebühren erhöht.<br />

Erfolg für Verbraucherschützer<br />

Eine flächendeckende Einführung von<br />

Negativzinsen im Einlagengeschäft ist<br />

auch aus rechtlicher Sicht problematisch.<br />

Das Landgericht Tübingen hatte<br />

bereits im Januar 2018 entschieden,<br />

dass bei Altverträgen das Verwahrentgelt<br />

nicht nachträglich per Klausel im<br />

Preisaushang eingeführt werden darf,<br />

und damit einer Klage der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg gegen die<br />

Volksbank Reutlingen teilweise stattgegeben.<br />

In einem weiteren Fall klagte<br />

die Verbraucherzentrale Sachsen ebenfalls<br />

gegen die Volksbank Reutlingen.<br />

Dabei ging es um Minuszinsen in Höhe<br />

von 0,5 Prozent auf Girokonten. Auch<br />

hier gab das Gericht im Mai 2018 den<br />

Verbraucherschützern Recht: „Die Erhebung<br />

von Negativzinsen im Wege eines<br />

Preisaushangs bei Einlagen auf einem<br />

Girokonto, für welches Kontoführungsgebühren<br />

erhoben werden, führt zu einer<br />

unangemessenen Benachteiligung<br />

von Bankkunden“, hieß es in der Urteilsverkündung.<br />

Inzwischen ist auch die Politik auf das<br />

Thema aufmerksam geworden und lotet<br />

ein gesetzliches Verbot von Strafzinsen<br />

für Kleinsparer aus. So hat das<br />

Finanzministerium eine Prüfung veranlasst,<br />

ob es der Bundesregierung rechtlich<br />

überhaupt möglich ist, Kleinsparer<br />

vor Negativzinsen zu schützen. Zuvor<br />

hatte CSU-Chef Markus Söder eine Bundesratsinitiative<br />

angekündigt mit dem<br />

Ziel, Beträge bis 100.000 Euro grundsätzlich<br />

von Strafzinsen auszunehmen.<br />

Rechtsexperten halten ein derartiges<br />

Verbot aus juristischer Sicht prinzipiell<br />

für machbar – sofern es gut begründet<br />

wird.<br />

21


FINANZEN<br />

GELDGESCHÄFTE<br />

Banken im Spagat<br />

Banken und Sparkassen müssen heute sowohl in der analogen als<br />

auch in der digitalen Welt punkten.<br />

Von Holger Koch<br />

Präsenz in der Fläche und digital<br />

auf der Höhe der Zeit: Für<br />

Banken und Sparkassen gilt es<br />

heute, sowohl in der analogen<br />

als auch in der digitalen Welt zu punkten.<br />

Vor allem die jüngere Generation<br />

erledigt einfache Geldgeschäfte wie<br />

etwa Überweisungen oder Kontostandsabfragen<br />

zunehmend online und mobil.<br />

Gleichzeitig bleibt die Filiale für komplexere<br />

Bankgeschäfte und bestimmte<br />

(ältere) Kundengruppen eine wichtige<br />

Anlaufstelle.<br />

Regelmäßige Umfragen des Digitalverbandes<br />

Bitkom bestätigen diese Trends:<br />

Demnach ist der Anteil der reinen Onlinebanking-Nutzer<br />

im Zeitraum zwischen<br />

2014 und <strong>2019</strong> um zwölf Prozentpunkte<br />

gestiegen, während der Anteil<br />

der Nur-Filial-Nutzer um 17 Prozentpunkte<br />

gesunken ist. Der Anteil der hybriden<br />

Nutzer ist im gleichen Zeitraum<br />

jedoch um vier Prozentpunkte angestiegen.<br />

Die weit überwiegende Mehrheit<br />

der Bankkunden nutzt die neuen digitalen<br />

Kanäle zusätzlich zu den traditionellen<br />

Kanälen und nicht als Ersatz.<br />

Für Banken und Sparkassen heißt das,<br />

den Spagat zwischen persönlicher<br />

Kundenbetreuung vor Ort und digitaler<br />

Welt hinzubekommen. Vor allem<br />

kleine, schwach frequentierte Filialen<br />

werden deshalb geschlossen. Entsprechend<br />

schrumpft das Filialnetz seit<br />

Jahren stetig: 1997 zählte die Bundesbank<br />

noch mehr als 63.000 Zweigstellen<br />

bundesweit, Ende 2018 waren es<br />

nach jüngsten veröffentlichten Zahlen<br />

nicht einmal mehr 28.000. Gleichwohl<br />

verfügt Deutschland im internationalen<br />

Vergleich noch immer über ein recht<br />

dichtes Netz an Zweigstellen. Kooperationen<br />

mit dem örtlichen Einzelhandel,<br />

die Versorgung von Bankkunden per<br />

Sparkassen-Bus oder der Kontakt zum<br />

Berater via Videokonferenz helfen, Lücken<br />

im Netz zu schließen.<br />

Konkurrenz belebt das Geschäft<br />

Die verbleibenden Filialen werden von<br />

vielen Instituten fit für die Zukunft gemacht.<br />

Die Idee dahinter: die Kunden<br />

wieder in die Filiale zu bringen – mit<br />

qualitativ hochwertiger Beratung und<br />

persönlichem Kontakt. Denn diesen<br />

Anspruch an Bankgeschäfte hat selbst<br />

die junge, onlineaffine Generation. Dort<br />

aber werden sie künftig nicht mehr alles<br />

erledigen können. Das Kassengeschäft<br />

etwa wird vielerorts abgeschafft und<br />

auf Automaten verlagert. Parallel dazu<br />

entstehen neue Filialtypen, in denen ein<br />

abgespecktes Leistungsangebot von ein<br />

oder zwei Mitarbeitern präsentiert und<br />

Beratungswünsche über Videobanking<br />

erfüllt werden.<br />

Alles, was eben mal schnell gehen soll<br />

und anspruchslos ist, eine schnelle<br />

Überweisung etwa, verlagert sich in die<br />

digitalen Kanäle. Banken und Sparkassen<br />

haben in den vergangenen Jahren<br />

enorme Anstrengungen bei der Digitalisierung<br />

des Bankgeschäfts unternommen.<br />

Dabei geht der Trend hin zum<br />

Banking per App und mobilen Bezahlen.<br />

Neue Wettbewerber, angefangen<br />

von den großen US-Internetkonzernen<br />

wie Apple und Google, bis hin zu den<br />

kleinen Fintechs machen den traditionellen<br />

Banken und Sparkassen Beine<br />

und sorgen dafür, dass die Schlagzahl<br />

bei der Einführung neuer digitaler<br />

Dienstleistungen – vor allem im Zahlungsverkehr<br />

– hoch bleibt. Experimentiert<br />

wird ferner mit Avatar-Beratung<br />

und dem Einsatz künstlicher Intelligenz.<br />

Für die Kunden sind das unter dem<br />

Strich gute Nachrichten, denn Konkurrenz<br />

belebt das Geschäft.<br />

22


Alle Konten<br />

im Griff.<br />

EinZugang füralles: Nutzen<br />

Siedas Online-Banking der<br />

Sparkassenjetzt auch für<br />

Ihre Transaktionen von<br />

Konten und Depotsanderer<br />

Finanzinstitute.<br />

spkulm.de


STARKES PLUS IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Immobilienumsätze<br />

schnellen in die Höhe<br />

Die Immobilienumsätze in Baden-Württemberg schnellen fast<br />

ungebremst in die Höhe und liegen 2 Milliarden Euro über dem<br />

Vorjahreszeitraum – das entspricht einem Anstieg von plus 10,8<br />

Prozent im ersten Halbjahr <strong>2019</strong> gegenüber dem ersten Halbjahr<br />

2018. Dies ist der höchste Wert, wenn man die vergangenen 20<br />

Jahre betrachtet.<br />

24


SPECIAL<br />

IMMOBILIEN<br />

»<br />

Die seit 2015 anhaltende<br />

Investitionsdynamik auf<br />

dem Immobilienmarkt Baden-Württembergs<br />

geht im<br />

ersten Halbjahr <strong>2019</strong> mit einem sehr<br />

beachtlichen Plus von 10,8 Prozent<br />

oder zwei Milliarden Euro in die nächste<br />

Runde“, so Professor Stephan Kippes,<br />

Leiter des IVD-Markforschungsinstituts.<br />

„Die Immobilienumsätze sind<br />

mittlerweile doppelt so hoch wie seit<br />

dem Ende der Finanzkrise in Deutschland.“<br />

Nach einer Analyse des Marktforschungsinstituts<br />

des IVD <strong>Süd</strong> e.V.<br />

auf Basis des amtlichen Grunderwerbsteueraufkommens<br />

wurde bei den<br />

Immobilienumsätzen in Baden-Württemberg<br />

im ersten Halbjahr <strong>2019</strong> ein<br />

Anstieg auf insgesamt 20,72 Milliarden<br />

Euro ermittelt.<br />

Trotz der deutlich angezogenen Immobilienpreise,<br />

insbesondere in den<br />

Ballungszentren Baden-Württembergs,<br />

bleibt die Investition in Immobilien<br />

für viele private Käufer sowie institutionelle<br />

Anleger unverändert attraktiv.<br />

Dabei sind die Anstiege bei Immobilienumsätzen<br />

in erster Linie auf steigende<br />

Umsätze je Verkauf zurückzuführen<br />

und nicht unbedingt auf eine<br />

zunehmende Zahl der Verkaufsfälle.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2019</strong> wurde auch<br />

deutschlandweit deutlich mehr in Immobilien<br />

investiert als im Vorjahreszeitraum<br />

– mit einem Plus von 10,7<br />

Prozent. Demnach wurden Immobilien<br />

im Gesamtwert von 146,54 Milliarden<br />

Euro umgesetzt.<br />

Zu den wichtigsten Gründen der Attraktivität<br />

einer Kapitalanlage in Immobilien<br />

zählen die wirtschaftliche<br />

Stabilität des Standortes Baden-Württemberg,<br />

niedrige Zinskonditionen,<br />

Zuzug sowie mangelnde Alternativen<br />

in anderen Anlageklassen. Aufgrund<br />

einer seit Jahren anhaltenden Nachfrage<br />

nach Wohnimmobilien wird die<br />

Angebotsknappheit, insbesondere in<br />

den baden-württembergischen Großund<br />

Mittelstädten, immer deutlicher.<br />

Dementsprechend dreht sich vielerorts<br />

die Kauf- und Mietpreisspirale immer<br />

weiter nach oben.<br />

Immobilienverband<br />

Deutschland<br />

Der Immobilienverband Deutschland<br />

IVD der Immobilienberater,<br />

Makler, Verwalter und Sachverständigen<br />

e.V. ist der zahlenmäßig<br />

stärkste Unternehmensverband in<br />

der Immobilienwirtschaft. Die rund<br />

6000 Mitglieder des IVD decken<br />

alle Sektoren der Immobilienwirtschaft<br />

ab. Der IVD ist der „Anwalt“<br />

der Immobilienberufe und versteht<br />

sich als die Stimme des Immobilienmarktes.<br />

Der Verband vertritt die<br />

Interessen der Immobilienmakler,<br />

Immobilienverwalter, Bauträger,<br />

Sachverständigen, Finanzdienstleister<br />

und sonstiger in der Immobilienwirtschaft<br />

tätiger Unternehmen.<br />

Deutschland braucht eine Politik<br />

„pro Immobilie“. Deshalb arbeitet<br />

Immobilienverband IVD gezielt an<br />

besseren Rahmenbedingungen für<br />

alle Marktteilnehmer.<br />

IVD SÜD: Der IVD <strong>Süd</strong> ist einer der<br />

größten Regionalverbände im Immobilienverband<br />

Deutschland IVD<br />

e.V., dem Bundesverband der Immobilienberater,<br />

Makler, Verwalter<br />

und Sachverständigen. Vorstandsvorsitzender<br />

ist Martin Schäfer.<br />

www.ivd.net<br />

Die Immobilienumsatzanalyse des<br />

IVD-Instituts basiert auf den Grunderwerbsteuerdaten,<br />

das heißt der durch<br />

die Finanzverwaltung vereinnahmten<br />

Grunderwerbsteuer. Share-Deals, bei<br />

denen Immobilen in einem Unternehmensmantel<br />

gehandelt werden, oder<br />

auch grunderwerbsteuerbefreite familieninterne<br />

Umschichtungen sind in<br />

den untersuchten Immobilienumsätzen<br />

nicht enthalten.<br />

Quelle: IVD <strong>Süd</strong><br />

25


IMMOBILIEN<br />

TRANSAKTIONSVOLUMEN GESTIEGEN<br />

Deutscher<br />

Immobilienmarkt<br />

boomt weiterhin<br />

Auf den deutschen Immobilienmärkten sind im<br />

vergangenen Jahr insgesamt 272 Milliarden Euro investiert<br />

worden. Gegenüber 2017 ist das Transaktionsvolumen<br />

um rund 18,2 Milliarden beziehungsweise<br />

7,1 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />

Hochrechnung des Immobilienverbands IVD auf Basis<br />

des vom Bundesministerium für Finanzen erhobenen<br />

Grunderwerbsteueraufkommens.<br />

»<br />

Der deutsche Immobilienmarkt<br />

boomt weiterhin. Unter<br />

Investoren gilt Deutschland<br />

zu Recht als einer der sichersten<br />

Investitionsstandorte. Dieses Vertrauen<br />

zahlt sich aus“, sagt IVD-Präsident Jürgen<br />

Michael Schick. „Aber: Der gute Ruf<br />

Deutschlands wird derzeit aufs Spiel gesetzt.<br />

Debatten um Enteignungen und<br />

Mietendeckel sind Gift für den Transaktionsmarkt.“<br />

Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte<br />

sich der Transaktionsmarkt im Jahr<br />

2018 wieder deutlich aktiver. 2017 lagen<br />

die Umsatzzuwächse noch bei<br />

5,6 Prozent. Die Steigerungsrate des<br />

Jahres 2016 mit 9,6 Prozent wurde jedoch<br />

nicht erreicht. „Diese jährlichen<br />

Schwankungen erklären sich vor allem<br />

mit langfristigen Investitionszyklen. Ein<br />

Trend zu einer abnehmenden Dynamik<br />

ist nicht erkennbar. Sofern sich die politischen<br />

und ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

nicht ändern, erwarten wir<br />

spätestens 2020 das Durchbrechen der<br />

Schallmauer von 300 Milliarden Euro“,<br />

sagt Schick.<br />

Mit Ausnahme von Bremen und Sachsen<br />

sind die Transaktionsumsätze in allen<br />

Bundesländern mehr oder minder<br />

stark gestiegen. Das mit Abstand höchste<br />

Umsatzwachstum entfiel auf Thüringen.<br />

Dort stieg das Transaktionsvolumen<br />

um 37,8 Prozent auf 3,1 Milliarden<br />

Euro, nachdem es noch 2017 aufgrund<br />

der Grunderwerbssteuerhöhung zum 1.<br />

Januar 2017 um 6,5 Prozent gesunken<br />

war. Ebenfalls zweistellige Zuwachsraten<br />

gab es in Hamburg (plus 24,4 Prozent<br />

auf 12,6 Milliarden Euro), Hessen<br />

(plus 12,4 Prozent auf 26,0 Milliarden<br />

Euro) und Sachsen-Anhalt (plus 11,5<br />

Prozent auf 3,7 Milliarden Euro). Baden-Württemberg<br />

verfehlt mit einem<br />

Plus von 9,7 Prozent auf 38,4 Milliarden<br />

Euro knapp eine zweistellige Anstiegsrate.<br />

Grafik: Quelle VDI<br />

26


27


DIENSTLEISTUNG<br />

DIENST-<br />

LEISTUNG<br />

AUSBILDUNGSBEGINN <strong>2019</strong><br />

Leichter Rückgang<br />

bei den IHK-Berufen<br />

Am 1. <strong>September</strong> begannen bei den regionalen<br />

Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung<br />

und Handel 2247 junge Menschen ihre Ausbildung,<br />

darunter 92 Flüchtlinge. Das teilte<br />

die Industrie- und Handelskammer Ulm (IHK)<br />

zum diesjährigen Ausbildungsstart mit. Das<br />

sind 1,4 Prozent oder 32 Verträge weniger als<br />

vor einem Jahr.<br />

Ausbildungszahlen<br />

im Handwerk<br />

Alb-Donau-Kreis: 403 neu abgeschlossene<br />

Ausbildungsverhältnisse,<br />

+ 6,3 Prozent, davon 25 Flüchtlinge<br />

(6,2 Prozent).<br />

Stadtkreis Ulm: 261 neu abgeschlossene<br />

Ausbildungsverhältnisse,<br />

- 4,7 Prozent, davon 31 Flüchtlinge<br />

(11,9 Prozent).<br />

Landkreis Biberach: 397 neu abgeschlossene<br />

Ausbildungsverhältnisse,<br />

+ 2,1 Prozent, davon 33 Flüchtlinge<br />

(8,3 Prozent).<br />

28


»<br />

Auch die hohe Zahl an Flüchtlingen<br />

in Ausbildung konnte<br />

den Rückgang nicht mehr ausgleichen“,<br />

so IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Otto Sälzle. Die Ursachen hierfür<br />

seien vielfältig. Neben dem Rückgang<br />

der Schulabgänger aus demografischen<br />

Gründen seien auch Veränderungen im<br />

Schulbereich ursächlich. „Deshalb begrüßen<br />

wir die Bestrebungen zum Erhalt<br />

der Werkrealschulen ausdrücklich“,<br />

so Sälzle zur aktuellen schulpolitischen<br />

Debatte. Die Absolventinnen und Absolventen<br />

der Werkrealschulen seien<br />

eine wichtige Zielgruppe für die duale<br />

Ausbildung.<br />

Die Anstrengungen der Wirtschaft bei<br />

der Integration zahlen sich weiterhin<br />

aus: So beginnen in diesem Jahr<br />

92 junge Flüchtlinge mit einer dualen<br />

Ausbildung. Dabei ist es gelungen, viele<br />

Flüchtlinge von einer Ausbildung in<br />

Berufen mit hohem Fachkräftebedarf<br />

zu überzeugen, wie zum Beispiel dem<br />

Einzelhandel, der Systemgastronomie<br />

oder dem Verkehrswesen. Die Auszubildenden<br />

kommen zum größten Teil<br />

aus Syrien und Afghanistan. „Insgesamt<br />

absolvieren jetzt 211 Flüchtlinge eine<br />

Ausbildung in den Berufen aus Industrie,<br />

Dienstleistung und Handel“, so<br />

Sälzle.<br />

Noch immer gibt es über 200 offene<br />

Lehrstellen in der Region in unterschiedlichen<br />

IHK-Berufen. Die IHK<br />

Ulm bietet für Jugendliche, die jetzt<br />

noch eine Lehrstelle für <strong>2019</strong> suchen,<br />

einen speziellen Beratungsservice an.<br />

Interessenten können mit Fabian Späth<br />

unter Telefon 0731 173-166 einen Beratungstermin<br />

vereinbaren.<br />

IHK-Ausbildungszahlen<br />

Im Vergleich zum Jahr 2018 weist in der<br />

IHK-Region Ulm der Alb-Donau-Kreis<br />

mit 5,9 Prozent den höchsten Rückgang<br />

auf. In der Stadt Ulm wurde der Stand<br />

des Vorjahres wieder erreicht. Der<br />

Landkreis Biberach verzeichnet ein<br />

leichtes Plus von 0,5 Prozent im Vergleich<br />

zu den Vorjahreszahlen.<br />

Mehr Azubis im Handwerk<br />

Die Ausbildungszahlen im Gebiet der<br />

Handwerkskammer Ulm steigen zum<br />

sechsten Mal in Folge. Bis Ende August<br />

haben sich 2786 junge Menschen<br />

für eine Ausbildung im Handwerk zwischen<br />

Ostalb und Bodensee entschieden.<br />

Das ist ein erneutes Plus von 1,8<br />

Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent). „Wir<br />

freuen uns über den erneuten Zuwachs<br />

an Azubis im Handwerk. Das ist ein<br />

toller Erfolg für unsere Handwerksbetriebe.<br />

Die Zahl zeigt, dass junge Menschen<br />

die Perspektiven eines Handwerksberufs<br />

erkennen. Handwerk ist<br />

attraktiv“, freut sich Dr. Tobias Mehlich,<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Ulm. Der Zuwachs liegt auch<br />

an den 220 Geflüchteten, die ab <strong>September</strong><br />

neu in eine Handwerks-Ausbildung<br />

starten. Dennoch sind weiterhin<br />

943 Ausbildungsplätze in beinahe<br />

allen Gewerken noch unbesetzt. Auch<br />

wer kurzentschlossen ist, hat noch gute<br />

Chancen auf einen Ausbildungsplatz.<br />

Insbesondere in der Bau-/Ausbaubranche,<br />

der Metall- und Elektrobranche<br />

oder im Lebensmittelhandwerk sind in<br />

den Betrieben der Regionen noch Lehrstellen<br />

offen.<br />

29


DIENSTLEISTUNG<br />

Der Schwabenbund<br />

Der Schwabenbund ist der bundesweite<br />

Vorreiter in der Förderung der<br />

Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften<br />

und Wirtschaftskammern<br />

im länderübergreifenden,<br />

ländlich geprägten Raum.<br />

Der bayerisch/baden-württembergische<br />

Grenzraum mit seiner einzigartigen<br />

Städtelandschaft und hervorragenden<br />

Stadt-Umlandbeziehungen<br />

zählt zu den wirtschaftlich prosperierendsten<br />

Räumen in Deutschland.<br />

Der Schwabenbund verleiht<br />

diesem einheitlichen Lebens- und<br />

Wirtschaftsraum Gewichtung und<br />

Stimme auf Landes-, Bundes- und<br />

europäischer Ebene. Seit 2015 ist er<br />

ein eingetragener Verein. Er besteht<br />

seit 2012 als Verbund aus Politik,<br />

Wirtschaft und kommunalen Zusammenschlüssen<br />

aus Baden-Württemberg<br />

und Bayern. Der Vorstand ist<br />

paritätisch aus Politik und Wirtschaft<br />

aus Baden-Württemberg und Bayern<br />

besetzt.<br />

Vorstand Baden-Württemberg:<br />

Thomas Reinhardt, Landrat Landkreis<br />

Heidenheim (Politik)<br />

Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Ulm (Wirtschaft)<br />

Vorstand Bayern:<br />

Thomas Kiechle, Oberbürgermeister<br />

Stadt Kempten (Politik)<br />

Gerhard Pfeifer, Stv. Präsident IHK<br />

Schwaben (Wirtschaft)<br />

REGIONALES INNOVATIONSMANAGEMENT<br />

Schwabenbund-<br />

Akteure an<br />

einem Tisch<br />

Das regionale Innovationsmanagement im Schwabenbund<br />

nimmt Schwung auf: Klausurtagung des Arbeitskreises bringt<br />

wichtige Akteure an einen Tisch.<br />

Mit den großen Herausforderungen<br />

unserer Zeit wächst die Bedeutung<br />

von regionalen Innovationsstrategien.<br />

Das Wirtschaftsministerium Baden-<br />

Württemberg hat in Kooperation mit<br />

dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst sowie dem Ministerium<br />

für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

daher den Wettbewerb<br />

„Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch<br />

Innovation und Nachhaltigkeit – RegioWIN“<br />

aufgelegt, um genau diese regionalen<br />

Innovationsstrategien zu schärfen<br />

und zu stärken. Da Probleme und<br />

Herausforderungen bekanntlich nicht<br />

an Bundesländergrenzen Halt machen,<br />

gilt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit,<br />

wie es die Zielsetzung des<br />

Schwabenbundes ist, dabei als durchaus<br />

sinnvoll.<br />

Der Schwabenbund ist eine Organisation<br />

der kommunalen und wirtschaftlichen<br />

Selbstverwaltung im Grenzraum<br />

von Baden-Württemberg und Bayern.<br />

In dieser Gebietskulisse haben sich die<br />

wichtigsten Innovations-Intermediäre<br />

nun unter der Federführung der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) Ulm zu<br />

einem Arbeitskreis zusammengeschlos-<br />

Geschäftsführer:<br />

Werner Weigelt<br />

Kontakt:<br />

Schwabenbund e.V.<br />

Geschäftsstelle Memmingen<br />

Donaustraße 38<br />

97700 Memmingen<br />

Telefon 08331 960919-0<br />

info@schwabenbund.de<br />

www.schwabenbund.de<br />

Der Arbeitskreis Regionales Innovationsmanagement (AK REK). Bild: Tobias Richter/IHK Ulm<br />

30


sen. Ein Ziel des Arbeitskreises<br />

ist die Entwicklung und Fortschreibung<br />

regionaler Entwicklungs- und<br />

Innovationsstrategien. Am Ende steht<br />

dabei im Idealfall natürlich ein erfolgreicher<br />

Projektantrag bei RegioWIN.<br />

Ebenso wichtig ist aber auch die Vernetzung<br />

der Akteure, um deren Handeln<br />

in Zukunft noch enger und zielorientierter<br />

miteinander zu verzahnen.<br />

Transparenz und Austausch<br />

Ende Juli trafen sich nun alle beteiligten<br />

Akteure zu einer zweitägigen Klausurtagung,<br />

die als voller<br />

Erfolg gewertet<br />

werden kann. Mittels<br />

eines bedarfsorientierten<br />

Ansatzes<br />

sollen dringende aktuelle<br />

und zukünftige Themen für Unternehmen<br />

festgehalten und anschließend in<br />

Projektideen weiterentwickelt werden.<br />

„Die Klausurtagung hat in einem ersten<br />

Schritt Transparenz zwischen den<br />

beteiligten Innovations-Intermediären<br />

geschaffen und einen wichtigen Austausch<br />

angeregt“, freuten sich Jonas<br />

Pürckhauer, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der IHK Ulm,<br />

und Kathrin Richter, Innovationsmanagerin<br />

bei der IHK Ulm<br />

sowie zugleich Projektleiterin des<br />

Regionalen Innovationsmanagements<br />

im Schwabenbund.<br />

Dieser Schwung muss nun genutzt<br />

werden, um konkrete Projektideen zu<br />

entwickeln, die die Bedarfe der Region<br />

decken und einen Mehrwert für die Unternehmen<br />

im Schwabenbund bringen.<br />

Zukunft?<br />

Hat bei uns bereits begonnen!<br />

31


DIENSTLEISTUNG<br />

Netzwerke für berufliche Fortbildung<br />

Das baden-württembergische Ministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Wohnungsbau fördert 13 regionale<br />

Büros, welche die Netzwerke für berufliche<br />

Fortbildung in ihren Aufgaben<br />

unterstützen, über die Weiterbildungsangebote<br />

einer Region zu informieren<br />

und für die berufliche Weiterbildung<br />

zu werben. Für die Region Ulm ist das<br />

Regionalbüro für berufliche Fortbildung<br />

Biberach/Ulm Ansprechpartner<br />

(Telefon 0731 1758921, biberach-ulm@<br />

regionalbuero-bw.de).<br />

Die Regionalbüros für berufliche<br />

Fortbildung verstehen sich als Kompetenzzentren<br />

und informieren über<br />

das breite Spektrum der beruflichen<br />

Weiterbildung auf Messen, über Informationsveranstaltungen,<br />

in Workshops<br />

zu Bildungsthemen und auch durch<br />

persönliche Beratung (www.regionalbuero-bw.de)<br />

Haus der kleinen Forscher:<br />

Zertifizierungen<br />

In den vergangenen Monaten haben<br />

sich engagierte Erzieherinnen und<br />

Erzieher mit ihren Kindergartenkindern<br />

vielen naturwissenschaftlichen Fragen<br />

gestellt. In zahlreichen Experimenten<br />

sind sie Naturphänomenen auf den<br />

Grund gegangen und haben dabei oft<br />

noch weitere Phänomene entdeckt.<br />

Mit diesem Engagement haben sie<br />

sich für die Zertifizierung „Haus der<br />

kleinen Forscher“ qualifiziert.<br />

Lernen ist für alle Altersklassen hoch im Kurs –<br />

Erwachsene profitieren von beruflicher Weiterbildung.<br />

Bild: Clay Banks, Unsplash<br />

99 Kindergärten der IHK-Region Ulm<br />

haben bereits das Zertifikat „Haus der<br />

kleinen Forscher“ erhalten. Eine Zweit-<br />

Zertifizierung erhielten 55 Kindergärten,<br />

bereits 29 wurden zum dritten Mal<br />

ausgezeichnet und 19 Einrichtungen<br />

haben zum vierten Mal die Auszeichnung<br />

erhalten. Außerdem erhielten<br />

acht Einrichtungen das Zertifikat zum<br />

fünften Mal (www.ulm.ihk24.de).


BILDUNG UND WEITERBILDUNG IN DER REGION ULM<br />

Lebenslanges Lernen<br />

leicht gemacht<br />

Wo Menschen früher problemlos<br />

konstante und geradlinige Lebensläufe<br />

vorweisen konnten und<br />

Betriebszugehörigkeiten von 20<br />

Jahren und mehr keine Seltenheit<br />

waren, ist heute eher Wandel zur<br />

festen Größe geworden. Lebenslanges<br />

Lernen hilft dabei, sich<br />

den wechselnden Anforderungen<br />

anzupassen und den Anschluss<br />

am Arbeitsmarkt zu halten.<br />

Von Meike Winter<br />

Eine Antwort auf sich rasch ändernde<br />

Bedingungen ist das Lernen – für Kinder<br />

gilt das genauso, wie für Erwachsene.<br />

„Wie kommt der Schatten an die Wand?<br />

Und warum soll ich Hände waschen –<br />

ich sehe keine Bakterien...?“ Wo Kinder<br />

sind, gibt es eine Fülle von Fragen – der<br />

natürliche Forscherdrang ist eine wichtige<br />

Quelle für die kindliche Entwicklung.<br />

Mit der gemeinnützigen Stiftung „Haus<br />

der kleinen Forscher“ sollen Mädchen<br />

und Jungen vor allem in den Bereichen<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik (MINT) für die<br />

Zukunft gestärkt werden. Die Industrieund<br />

Handelskammer (IHK) Ulm ist bereits<br />

seit Juli 2008 regionaler Netzwerkpartner<br />

dieser Initiative und ermöglicht<br />

Erzieherinnen und Erziehern die Teilnahme<br />

an kostenfreien Workshops zu<br />

unterschiedlichen Themen.<br />

Hector Kinderakademien fördern<br />

Grundschulkinder<br />

Seit 2011 bietet die Stadt Ulm als Träger<br />

jeweils im Sommer- und Wintersemester<br />

Kurse in der Hector Kinderakademie<br />

an. Pro Semester profitieren davon im<br />

Schnitt 170 bis 200 Kinder. Die Akademien<br />

gehören zu einem landesweiten<br />

Förderprogramm für besonders begabte<br />

und hochbegabte Grundschulkinder in<br />

Baden-Württemberg. Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler des Hector-Instituts<br />

für Empirische Bildungsforschung<br />

an der Universität Tübingen und des<br />

Leibnitz-Instituts für Bildungsforschung<br />

und Bildungsinformation in Frankfurt<br />

untersuchen begleitend die Bedingungen,<br />

die das Lernen für die Kinder besonders<br />

positiv beeinflussen.<br />

Offene Universität<br />

Mit der Schüler-Universität sowie der Ulmer<br />

3-Generationen Universität (u3gu)<br />

bietet die Universität Ulm gezielt Programme<br />

für Jugendliche sowie Schülerinnen<br />

und Schüler ab Klasse fünf in<br />

Zusammenarbeit mit älteren Erwachsenen<br />

an. Die Schüler-Universität fördert<br />

junge Menschen durch individuell<br />

zugeschnittene Angebote und bereitet<br />

sie auf ein mögliches Studium vor. Die<br />

u3gu ermöglicht vor allem Einblicke in<br />

Natur- und Technikwissenschaften – ehrenamtlich<br />

engagierte ältere Menschen,<br />

die sogenannten „SeniorConsultants“,<br />

begleiten und unterstützen Schülerinnen<br />

und Schüler bei Workshops und im<br />

Science Camp während der Schulferien.<br />

Lernangebote für Erwachsene<br />

transparent machen<br />

Der Verein zur Förderung der Innovationsregion<br />

Ulm – Spitze im <strong>Süd</strong>en e.V.<br />

hat sich neben Wirtschaft und Wissenschaft<br />

auch Karriere und Bildung auf die<br />

Fahnen geschrieben. Denn ein Drittel<br />

der mehr als 90 Vereinsmitglieder kommen<br />

aus dem Verwaltungs- und Bildungsbereich.<br />

Über die Webseite www.<br />

bildungsportal-schwaben.de erreichen<br />

Interessierte die regionale Kurssuche für<br />

umfangreiche Weiterbildungsangebote –<br />

von Kursen bei den Hochschulen über<br />

Angebote der IHK und Handwerkskammer<br />

bis hin zu privaten Bildungsträgern.<br />

Weiterkommen<br />

Fachkräfte<br />

Karriere<br />

www.ulm.ihk24.de<br />

400 Chancen<br />

Ausbildung<br />

Zukunft<br />

Weiterbildung<br />

33


DIENST-<br />

LEISTUNG<br />

ZEHN JAHRE IT-KONGRESS NEU-ULM<br />

Wichtige Wissens-und<br />

Transferplattform rund um die IT<br />

Der IT-Kongress, der von der Hochschule Neu-Ulm organisiert und vom Stadtentwicklungsverband<br />

Ulm/Neu-Ulm maßgeblich unterstützt wird, findet in diesem Jahr am 7. November, von 9 bis 18 Uhr,<br />

zum zehnten Mal statt. Die Fachveranstaltung in der Hochschule Neu-Ulm hat sich rasant zu einer<br />

wichtigen Wissens-und Transferplattform rund um die IT im Großraum Ulm/Neu-Ulm entwickelt.<br />

Von Ralf Grimminger<br />

Der IT-Kongress wurde erstmals vor<br />

zehn Jahren veranstaltet. Damals war<br />

das Ziel, den IT-Fachleuten vor Ort<br />

eine professionelle Plattform zu bieten<br />

und die Business-Netzwerke gerade<br />

in dieser Branche zu verbessern und<br />

zu stärken, berichtet Professor Philipp<br />

Brune von der Hochschule Neu-Ulm,<br />

der das aktuelle Programm der IT-Veranstaltung<br />

geplant hat.<br />

Die Resonanz auf die ersten Pläne war<br />

gut und so fand der erste Kongress unter<br />

dem Slogan „Was Sie wirklich brau-<br />

chen. Was die Zukunft bringt. Wie man<br />

Fehler vermeidet“ statt. Die Schwerpunktthemen<br />

und das Programm werden<br />

in einem Kernteam, bestehend aus<br />

den Experten der Hochschule Neu-Ulm<br />

(HNU) und der Technischen Hochschule<br />

Ulm (THU), dem Stadtentwicklungsverband,<br />

Interessensverbänden und vor<br />

allem auch lokalen IT-Unternehmen<br />

aus dem Großraum Ulm/Neu-Ulm,<br />

entwickelt. „Ein wichtiges Instrument,<br />

um interessante Vorträge zu generieren“,<br />

erläutert Bernd Neidhart, Wirtschaftsbeauftragter<br />

der Stadt Neu-Ulm<br />

und für den Stadtentwicklungsverband<br />

Ulm/Neu-Ulm (SUN) mit im Organisationsteam.<br />

Die Kongressthemen der vergangenen<br />

Jahre spiegeln die aktuellen Entwicklungen<br />

in der IT wieder. Dabei hat sich<br />

gezeigt, dass es Themen gibt, die von<br />

Anfang an dabei waren und bis heute<br />

aktuell sind, wie beispielsweise Informationssicherheit,<br />

Datenschutz, Privatsphäre,<br />

aber auch andere rechtliche<br />

Anforderungen, zum Beispiel der Bereich<br />

Compliance. Einige Themen der<br />

34


Aussteller beim IT- Kongress <strong>2019</strong><br />

• ABILITY GmbH<br />

• ADLON Intelligent Solutions GmbH<br />

• AKKA Deutschland<br />

• antares Informations-Systeme GmbH<br />

• arborsys GmbH<br />

• AXSOS AG<br />

• AZOWO GmbH<br />

• Conclurer GmbH<br />

• Daimler TSS GmbH<br />

• DATA-S<br />

• Digitalisierungszentrum<br />

Ulm | Alb-Donau | Biberach<br />

• Exyte Central Europe GmbH<br />

• FERCHAU GmbH<br />

• IHK Ulm<br />

• IT sure GmbH<br />

• it.sec GmbH & Co. KG<br />

• Materna Information &<br />

Communications SE<br />

• PKS Software GmbH<br />

• Polygran GmbH<br />

• RSU GmbH<br />

• scanplus GmbH<br />

• Schwäbisch Media<br />

• steep GmbH<br />

• Systemhaus Ulm GmbH<br />

• The Digital Workforce Group AG<br />

• TriCAT GmbH<br />

• univativ GmbH<br />

• Wilken Software Group<br />

• XITASO GmbH<br />

• Zentrum für Weiterbildung<br />

Vergangenheit wie Cloud Computing<br />

oder Bring your own Device=BYOD<br />

sind inzwischen etabliert, andere heute<br />

wichtige Themen wie Künstliche Intelligenz<br />

(KI) oder maschinelles Lernen<br />

Bilder: HNU<br />

waren wiederum vor zehn Jahren noch<br />

gar nicht absehbar. Der Kongress beschäftigte<br />

sich – immer top aktuell und<br />

auf Höhe der Zeit – mit Schwerpunkten<br />

wie „Wer ist Herr meiner Daten?“<br />

(2013), „Software - Manager der Zukunft?“<br />

(2014), „Business digital oder<br />

real?“ (2015), „IT in allen Dimensionen<br />

– Schöne neue Welt?!“ (2017) und<br />

„Vernetztes Unternehmen: Wege ins Digitalzeitalter“<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Wichtig für Hochschulen, Unternehmen<br />

und Studierende<br />

Der IT-Kongress ist für Unternehmen<br />

und Studierende wichtig, aber auch<br />

für die Hochschule Neu-Ulm (HNU)<br />

und die Technische Hochschule Ulm<br />

(THU), weil die Veranstaltung in der<br />

Branche gut etabliert und von überregionaler<br />

Anziehungskraft ist. Die<br />

stetig wachsenden Teilnehmerzahlen<br />

und auch die Attraktivität für regionale<br />

und überregionale Unternehmen zeigen<br />

deutlich, „dass in der Region ein<br />

derartiges Forum benötigt wird und<br />

die HNU als Hochschulpartner für ITund<br />

Informationsmanagement-Themen<br />

wahrgenommen wird und gefragt ist“,<br />

so Professor Brune.<br />

STUDIEREN<br />

IN<br />

NEU-ULM<br />

MODERN<br />

INNOVATIV<br />

PRAXISNAH<br />

INTER-<br />

NATIONAL<br />

BEWERBUNGSZEIT<br />

Wintersemester<br />

2. Mai bis 15. Juli<br />

Sommersemester<br />

15. Nov. bis 15. Jan.<br />

hs-neu-ulm.de


DIENSTLEISTUNG<br />

„Der IT-Kongress ermöglicht es auch,<br />

die HNU weiter bekannt zu machen und<br />

unsere Forschungs- und Transferaktivitäten<br />

im IT-nahen Bereich den Unternehmen<br />

vorzustellen“, so der Professor.<br />

Für die Studierenden biete die Fachveranstaltung<br />

ein Forum für den Kontakt<br />

zu Unternehmen und den Einstieg für<br />

Praktika sowie Bachelor- und Masterarbeiten<br />

oder das Berufsleben. Allen anderen<br />

Messebesuchern ermöglicht der<br />

IT-Kongress das bessere Kennenlernen<br />

der HNU und ihrer Aktivitäten. Daneben<br />

sei es auch immer wieder eine beliebte<br />

Möglichkeit für Alumni bei den<br />

beteiligten Unternehmen, miteinander<br />

und mit ihren früheren Dozenten in<br />

Kontakt zu bleiben, so Brune.<br />

Der Stadtentwicklungsverband (SUN)<br />

sieht all diese Bedeutung und unterstützt<br />

den Kongress daher seit zehn<br />

Jahr mit Geld und verwaltungstechnischem<br />

Wissen, sagt Bernd Neidhart.<br />

Beim diesjährigen IT-Kongress wagen<br />

die Organisatoren einen kleinen Rückblick,<br />

schauen aber vor allem nach<br />

vorn. Alles dreht sich um die Frage „10<br />

Jahre IT-Kongress – Wie weit sind wir<br />

digital?“. „Wir greifen wieder die aktuellen<br />

Trends auf und versuchen diese<br />

in bewährter Form für die Teilnehmer<br />

konkret zu machen“, erläutert Professor<br />

Brune das Ziel. Daneben wolle man<br />

das Jubiläum aber auch zum Anlass<br />

nehmen, ein wenig kritisch zurückzublicken<br />

und die aktuellen Trends in<br />

den Kontext der Entwicklungen der<br />

vergangenen zehn Jahre zu setzen.<br />

Diskutiert wird, wie sich die Situation<br />

der IT heute in die Entwicklungen<br />

des vergangenen Jahrzehnts einordnen<br />

lässt?<br />

IT-Interessierte, Entscheider, Anwender<br />

und IT-Experten haben an diesem<br />

Tag in der Hochschule Neu-Ulm die<br />

Möglichkeit, sich mit Unternehmensvertretern<br />

über IT-Trends der Gegenwart<br />

und Zukunft auszutauschen. Die<br />

Teilnehmerzahlen haben sich konstant<br />

nach oben entwickelt. So wurden im<br />

vergangen Jahr über 400 Besucher gezählt.<br />

Diese kommen aus der Region<br />

Donau-Iller-Ries, sind Führungskräfte<br />

aus mittelständischen Unternehmen,<br />

Studierende und IT-Spezialisten.<br />

GUT VERNETZT<br />

WIR FEIERN<br />

10 JAHRE IT-KONGRESS<br />

NEU-ULM | ULM<br />

36


Attraktives Vortragsprogramm<br />

Die Besucher des IT-Kongresses lockt<br />

sicherlich auch das attraktive Vortragsprogramm,<br />

das auch in diesem Jahr<br />

wieder hochkarätig besetzt ist. Neben<br />

namhaften Keynote-Speakern sind<br />

Vorträge zu Themen wie „Künstliche<br />

Intelligenz“, „Digitale Transformation“<br />

und „Informationssicherheit“ vorgesehen.<br />

InnoSÜD, das Verbundprojekt der<br />

Hochschulen Biberach, der Hochschule<br />

Neu-Ulm, der Technischen Hochschule<br />

Ulm und der Universität Ulm, stellt auf<br />

dem IT-Kongress Projekte aus den Bereichen<br />

„Agile Entwicklung“, „Co-Innovationen<br />

mit Unternehmen der Region“<br />

oder „3D-Druck in der Ersatzteillogistik“<br />

vor.<br />

Fachlicher Austausch<br />

Und dennoch hat sich auch die Messe<br />

in diesen zehn Jahren gewandelt. Früher<br />

eine Fach- und Produktmesse hat<br />

sich der IT-Kongress rasant zu einer<br />

wichtigen Wissens-und Transferplattform<br />

rund um die Unternehmen im<br />

Großraum Ulm/Neu-Ulm entwickelt.<br />

Die Messe dient außerdem dem fachlichen<br />

Austausch und der Personalgewinnung.<br />

Gut also für Fachkräfte und<br />

Unternehmen.<br />

INFO: Der 10. IT-Kongress Neu-Ulm/<br />

Ulm findet am Donnerstag, 7. November,<br />

von 9 bis 18 Uhr, in der Hochschule<br />

Neu-Ulm statt. Der Eintritt ist frei.<br />

Das Programm und die Möglichkeit zur<br />

Anmeldung gibt es im Internet unter<br />

www.it-kongress.com.<br />

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guter Service sind den Kunden wichtig“,<br />

so Martin Mayr, Geschäftsführer der Systemhaus<br />

Ulm GmbH, „es geht uns immer<br />

darum, unseren Kunden bestmögliche<br />

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37


MOBILITY<br />

<strong>BUSINESS</strong><br />

Wer Mobilität und Umweltbewusstsein unter einen Hut bringen will, entscheidet sich heute oft für<br />

ein Elektroauto. Bild: djd/Nürnberger Versicherung/plprod - stock.adobe.com<br />

E-MOBILITÄT<br />

Sicher fahren<br />

mit Strom<br />

Immer mehr Elektroautos rollen über<br />

Deutschlands Straßen. Im Januar waren<br />

es rund 83.200 Elektrofahrzeuge.<br />

Trotz aller Diskussionen um die Herkunft<br />

des Stroms sausen immer mehr<br />

Elektroautos über Deutschlands Straßen.<br />

Für viele Autofahrer entscheidet<br />

das Argument, zumindest während der<br />

Fahrt kein CO 2<br />

auszustoßen. Außerdem<br />

steigt der Anteil der erneuerbaren Energien<br />

im Bereich der Stromproduktion.<br />

Den Nachteil der begrenzten Reichweite<br />

nehmen daher immer mehr Fahrer –<br />

besonders in Städten – ganz entspannt<br />

in Kauf. Am 1. Januar <strong>2019</strong> fuhren rund<br />

83.200 Elektrofahrzeuge auf deutschen<br />

Straßen, so die vom Kraftfahrtbundesamt<br />

herausgegebene Jahresbilanz des<br />

Fahrzeugbestandes. Im Vergleich zum<br />

38


Bild 2: Mit leisem Motor und inzwischen guter Reichweite lässt sich mit dem Elektroauto auch der<br />

Ausflug aufs Land genießen. Bild: djd/Nürnberger Versicherung/thx<br />

Wussten Sie schon?<br />

Wer sich für ein E-Auto oder ein<br />

Plug-in-Hybridfahrzeug entscheidet,<br />

will dieses bequem über Nacht im<br />

eigenen Haus aufladen. Eine haushaltsübliche<br />

Steckdose reicht dafür<br />

allerdings nicht aus. Stattdessen ist<br />

eine sogenannte Wallbox sinnvoll, die<br />

an der Garagenwand fest montiert<br />

wird. Was viele Verbraucher nicht<br />

wissen: Seit einigen Monaten ist es<br />

vorgeschrieben, die Wallbox vor der<br />

Montage beim örtlichen Netzbetreiber<br />

anzumelden. (djd)<br />

Vorjahr ist das ein Plus von fast 29.000<br />

E-Autos – und damit im Großen und<br />

Ganzen ein eindeutiger Trend.<br />

Immer mehr E-Auto-Modelle<br />

Das Jahr <strong>2019</strong> ist extrem wichtig für<br />

eine kräftige Ankurbelung des Marktes<br />

für Elektroautos. Denn 2020 gilt als<br />

Schlüsseljahr – dann greifen erstmals<br />

verbindlich die von der EU vorgegebenen<br />

CO 2<br />

-Flottengrenzwerte. Jeder Hersteller,<br />

der den Flotten-Grenzwert von<br />

95 g CO 2<br />

/km nicht einhält, muss ab<br />

2021 Strafen an die EU zahlen. Zudem<br />

hat das EU-Parlament beschlossen, die<br />

Grenzwerte in zwei Stufen noch weiter<br />

zu verschärfen. 2030 müssen weitere<br />

37,5 Prozent CO 2<br />

reduziert sein.<br />

Die Autohersteller in Europa planen,<br />

diverse rein batterieelektrisch betriebene<br />

Autos und Plug-in-Hybride auf den<br />

Markt zu bringen. Nach dem derzeitigen<br />

Stand könnte sich so die Zahl der erhältlichen<br />

Modelle bis 2021 verdreifachen.<br />

Das hat die Organisation Transport &<br />

Environment (T&E) errechnet, in der<br />

sich Organisationen aus dem Bereich<br />

nachhaltiger Verkehr versammeln – aus<br />

Deutschland sind der VCD, die Deutsche<br />

Umwelthilfe und der Nabu mit dabei.<br />

Ende 2018 waren auf dem europäischen<br />

Markt 60 Elektroauto-Modelle erhältlich.<br />

T&E kommt nach Durchsicht von Daten<br />

aus der Automobilbranche, die von IHD<br />

Markit erhoben wurden, zu dem Schluss,<br />

dass es in zwei Jahren voraussichtlich<br />

214 Modelle sein werden. Davon seien<br />

92 rein batterieelektrisch betrieben und<br />

118 Plug-in-Hybride. Zusammengenommen<br />

investierten die europäischen Autohersteller<br />

145 Milliarden Euro in die<br />

Elektrifizierung ihrer Flotten. (Quellen:<br />

djd / ADAC / T&E)<br />

39


MOBILITY <strong>BUSINESS</strong><br />

ELEKTRO- UND PLUG-IN-HYBRIDDIENSTWAGEN<br />

Halber Steuersatz<br />

bei Privatnutzung<br />

Seit Januar <strong>2019</strong> wird die private Nutzung von E-Autos<br />

und Plug-in Hybriden nur noch mit pauschal 0,5<br />

Prozent besteuert. Das soll den Verkauf von Elektrofahrzeugen<br />

ankurbeln. Die Regelung gilt auch für<br />

gebraucht angeschaffte Elektroautos.<br />

Wer ein E-Auto als Firmenwagen fährt,<br />

muss seit Januar <strong>2019</strong> seine privaten<br />

Strecken nur noch pauschal mit 0,5 Prozent<br />

des Bruttolistenpreises versteuern.<br />

Das gilt auch für Plug-in-Hybride und<br />

Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Voraussetzung<br />

dafür ist allerdings, dass das Auto<br />

eine Fahrtstrecke von mindestens 40<br />

Kilometern rein elektrisch schafft oder<br />

maximal 50 Gramm CO 2<br />

pro Kilometer<br />

ausstößt, gemessen nach der neuen<br />

WLTP-Norm.<br />

Die Fahrer von elektrifizierten Dienstautos<br />

bezahlen für den geldwerten Vorteil<br />

der Privatfahrten somit nur halb so viel<br />

wie Fahrer von Benzinern oder Dieseln.<br />

Die steuerliche Begünstigung gilt für<br />

E-Autos, die ab dem 1. Januar <strong>2019</strong> erstmals<br />

als Firmenwagen genutzt werden.<br />

Die Regelung wurde zunächst auf drei<br />

Jahre angesetzt, zwischenzeitlich aber<br />

bis 2030 verlängert.<br />

Der verringerte Steuersatz gilt auch für<br />

gebrauchte Elektrofahrzeuge, da der<br />

Gesetzgeber von „Anschaffung“ und<br />

nicht von „Neuzulassung“ spricht. Hat<br />

ein Unternehmen das E-Auto allerdings<br />

bereits im vergangenen Jahr angeschafft,<br />

kommt ein Arbeitnehmer nur dann in<br />

den Genuss der Steuerermäßigung,<br />

wenn das Auto <strong>2019</strong> erstmals als Firmenwagen<br />

eingesetzt wurde.<br />

WEIL WARTUNG<br />

NICHT VON WARTEN KOMMT.<br />

Das ist kein Van. Das ist ein MAN.<br />

Der MAN TGE ist kein gewöhnlicher Van, er ist der „Truck unter den Vans“, denn<br />

seine Wurzeln liegen im Nutzfahrzeugbereich. Überzeugen Sie sich selbst vom<br />

neuen Glanzstück in der MAN Familie in versch.Auf- und Ausbauvarianten bei:<br />

Natterer GmbH & Co. KG<br />

Nutzfahrzeuge Biberach<br />

Servicepartner der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH<br />

Oberer Stegwiesen 31<br />

88400 Biberach<br />

40


Auch auf die mit 0,03 Prozent pro Entfernungskilometer<br />

besteuerten Fahrten<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

fällt nur noch die Hälfte an. Bei E-Fahrzeugen<br />

werden nur noch 0,015 Prozent<br />

des Listenpreises pro Kilometer der einfachen<br />

Fahrtstrecke fällig. Das macht<br />

beispielsweise bei einem Listenpreis<br />

von 38.000 Euro 5,70 Euro pro Kilometer.<br />

Bei einem 20 Kilometer langen Weg<br />

zur Arbeit müssten also zusätzlich 114<br />

Euro monatlich versteuert werden. Die<br />

Alternative zur 0,5-Prozent-Regelung ist<br />

wie auch bei der 1-Prozent-Regelung<br />

das Fahrtenbuch.<br />

Für die im Jahr 2018 und früher zugelassenen<br />

E-Dienstwagen wird zur Bemessung<br />

des geldwerten Vorteils weiterhin<br />

der von Kaufdatum und Batteriegröße<br />

abhängige Listenpreis angesetzt.<br />

Wie funktioniert die 0,5-Prozent-Regelung<br />

bei Firmenwagen?<br />

Die 0,5-Prozent-Regelung funktioniert<br />

wie die bisher für alle privat genutzten<br />

Firmenwagen übliche 1-Prozent-Regelung.<br />

Für die Berechnung wird der<br />

Brutto-Listenpreis des Neufahrzeugs<br />

herangezogen – auch wenn das Auto<br />

zu einem günstigeren Preis oder als<br />

Gebrauchtwagen erworben wurde.<br />

Wer sich beispielsweise für einen<br />

BMW i3 (120Ah, 170 PS) als Dienstwagen<br />

entscheidet, müsste für die<br />

Berechnung die UVP von 38.000 Euro<br />

zugrunde legen. Ein halbes Prozent<br />

davon, 190 Euro, müssten monatlich<br />

als geldwerter Vorteil für die private<br />

Nutzung angegeben werden. Der<br />

geldwerte Vorteil wird auf das zu versteuernde<br />

Einkommen aufgeschlagen.<br />

Bei einem durchschnittlichen<br />

Steuersatz von 40 Prozent kostet der<br />

BMW i3 als Firmenwagen dann 912<br />

Euro Steuern pro Jahr.<br />

Quelle: www.autobild.de<br />

VOLVO-Vertragshändler<br />

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Telefon (0731) 93789-0<br />

www.autohaus-sayler.de<br />

41


MOBILITY <strong>BUSINESS</strong><br />

ab 28€/mtl.<br />

ZUM TOD VON FERDINAND PIËCH<br />

Ein streitbarer<br />

Manager der<br />

Autobranche<br />

Ferdinand Piëch war die zentrale Führungsfigur<br />

des VW-Konzerns und einer der streitbarsten<br />

Manager der Autobranche. Am 25. August ist er<br />

im Alter von 82 Jahren gestorben.<br />

Die neue Mobilität schafft neue<br />

Möglichkeiten. Nutzen Sie sie!<br />

Mitarbeiter-Leasing<br />

Sparen auch Sie als Arbeitgeber oder -nehmer<br />

durch Gehaltsumwandlung beim Bike-Leasing.<br />

Dank Mehrwertsteuerabzug und reduzierten<br />

Lohnnebenkosten ist diese Art der Mobilität für<br />

Arbeitsweg und Freizeit wirklich sehr attraktiv.<br />

Ein Rundumschutz sichert die NutzerInnen<br />

gegen jeglichen Schaden sowie Diebstahl ab.<br />

E-Cargobike-Förderung<br />

der Landesregierung<br />

Seit 2017 gibt es ein Förderprogramm für E-Transport-<br />

und Lastenräder für Unternehmen in Baden<br />

Württemberg und auf Bundesebene.<br />

Unterstützt werden E-Lastenräder für Unternehmen,<br />

Körperschaften und gemeinnützige<br />

Organisationen. Holen Sie sich die Förderung!<br />

Wann steigen SIE ein in die nachhaltige,<br />

gesundheitsfördernde und umweltschonende<br />

Mobilität?<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

22 Jahre lang zog Ferdinand Piëch bei Volkswagen die<br />

Strippen, die Fäden immer fest in seiner Hand. Unter seiner<br />

Führung wurde VW vom Sorgenkind zum Weltkonzern.<br />

Begonnen hatte die prägende Ära Piëch bei VW kurz nach<br />

der Wiedervereinigung. Anfang 1993 übernahm der gebürtige<br />

Wiener und Enkel des Käfer-Konstrukteurs Ferdinand<br />

Porsche den Vorstandsvorsitz – einen Posten, den er zuvor<br />

schon vier Jahre bei Audi innehatte – und stieg im Jahr 2002<br />

zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats auf. Das blieb er bis<br />

2015, als er die Machtprobe mit dem damaligen Vorstandschef<br />

Martin Winterkorn suchte und verlor.<br />

Volkswagen war in dieser Zeit ohne den Namen Piëch kaum<br />

vorstellbar. Zu dominant war der Manager. Aber auch zu<br />

autoritär sein Führungsstil. „Mein Harmoniebedürfnis ist<br />

begrenzt“, schrieb Piëch selbst in seiner Autobiografie. Mit<br />

strenger Hand, hierarchisch und zentralistisch soll der Autonarr<br />

das immer größer werdende VW-Imperium gelenkt<br />

haben. „Er verstand sich klar als derjenige, der den Laden<br />

führt“, sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of<br />

Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Auch<br />

aus dem Aufsichtsrat heraus: „Der Vorstandsvorsitzende war<br />

lediglich der Ausführende. Wenn Piëch in dieser Beziehung<br />

das Gefühl hatte, dass Ross und Reiter verwechselt werden<br />

und der Vorstand zu mächtig wurde, dann handelte er.“<br />

Bei Ihnen vor Ort,<br />

oder in einer<br />

unserer Filialen:<br />

IN RAVENSBURG, BIBERACH ODER BE IHNEN VOR ORT<br />

Wollen auch Sie bei Ihren Mitarbeitern punkten?<br />

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Derby-Cycle.com<br />

Zuletzt spielte<br />

Ferdinand Piëch<br />

bei VW und Porsche<br />

allerdings<br />

keine Rolle mehr.<br />

2017 verkaufte<br />

er für rund 1,1<br />

Milliarden Euro<br />

den Großteil seiner<br />

Porsche-SE-<br />

Ferdinand Piëch. Bild: dpa<br />

Stammaktien an<br />

die Familie, einige Monate später legte er sein Porsche-Aufsichtsratsmandat<br />

nieder – seither hatte er nichts mehr mit<br />

der Holding zu tun und lebte sehr zurückgezogen.<br />

(Quelle: dpa)


GEWERBLICH UNTERWEGS<br />

Die beliebtesten Businessautos<br />

Von Kleinwagen bis zur Oberklasse: Auf Deutschlands Straßen sind viele Dienstwagen unterwegs.<br />

Die nachfolgend genannten Fahrzeugmodelle gehören Untersuchungen zufolge zu den beliebtesten<br />

Businesscars.<br />

Audi A4<br />

Das Auto des Ingolstädter Konzerns ist<br />

einer der beliebtesten Dienstwagen.<br />

Mit seiner serienmäßigen Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

und einem Notbremsassistenten<br />

eignet er sich besonders<br />

für den Stadtverkehr. In den Kofferraum<br />

passen 505 bis 1510 Liter Reisegepäck<br />

– genug für nahezu jeden Einsatz<br />

als Firmenwagen.<br />

BMW 5er<br />

Er überzeugt durch<br />

eine markentypische<br />

Fahrdynamik und<br />

eine umfangreiche<br />

Sonderausstattung,<br />

inklusive Navigationssystem<br />

und Fahrassistent.<br />

Zudem hat der Münchner Autobauer<br />

teilautonomes Fahren in<br />

sein Oberklassemodell integriert.<br />

Ford Focus<br />

Das neue Modell fährt sich gewohnt<br />

agil und die Dreizylinder-Benziner<br />

kombinieren ordentliche Fahreigenschaften<br />

mit geringem Verbrauch. Gegen<br />

Aufpreis fährt er sogar autonom<br />

und kann selbständig ein- und ausparken.<br />

Mercedes C Klasse<br />

Die Limousine aus dem Hause<br />

Daimler ist ein gern gefahrenes<br />

Businessauto mit Highlights:<br />

neue Connectivity-Dienstleistungen,<br />

sehr guter Fahrkomfort,<br />

kräftiger 194-PS-Diesel, hervorragende<br />

Verarbeitung,<br />

viele Luxus-Extras.<br />

Nissan Qashqai<br />

Der Japaner gehört zu den erfolgreichsten<br />

Kompakt-SUVs der Welt. Der praktische<br />

Japaner verfügt neben 430 bis<br />

1585 Liter Kofferraumvolumen über<br />

eine ordentliche Serienausstattung mit<br />

Tempomat, Freisprecheinrichtung und<br />

digitalem Radioempfang.<br />

Opel Astra Sports Tourer<br />

Die Kombivariante des beliebten Autos<br />

eignet sich als Familien- und als<br />

Dienstwagen mit großem Nutzwert:<br />

viel Platz im Innen- und Kofferraum,<br />

bequeme Ergonomie-Sitze,<br />

viele zeitgemäße Ausstattungsoptionen<br />

und Assistenzsysteme.<br />

Renault Clio<br />

Nur wenige Kleinwagen werden auch<br />

als Dienstwagen angeschafft. Der Renault<br />

Clio ist da eine Ausnahme. Er<br />

überzeugt mit seinem leichtfüßigen<br />

Fahrverhalten und recht viel Platz im<br />

Innenraum.<br />

Skoda Octavia Combi<br />

Mit seiner wertigen Verarbeitung, dem<br />

geradlinig-eleganten Design und jeder<br />

Menge Platz – auch auf den hinteren<br />

Plätzen – ist der Skoda Octavia ein echtes<br />

Allround-Talent. Der große und variable<br />

Kofferraum schluckt 610 bis 1740<br />

Liter Gepäck.<br />

VW Passat<br />

Ein Klassiker unter den Businessautos<br />

und Inbegriff eines Vielfahrer-Dienstwagens.<br />

Er bietet jede Menge Platz,<br />

zeitgemäße Ausstattung, optionales<br />

Head-up-Display, hochwertige Verarbeitung,<br />

bequeme Komfortsitze, sparsame<br />

Dieselmotoren.<br />

Volkswagen Tiguan<br />

Er überzeugt durch sehr gute Verarbeitungsqualität,<br />

zahlreiche Fahrerassistenzsysteme,<br />

viel Platz für Passagiere<br />

und Gepäck, modernes Infotainment<br />

und hohen Fahrkomfort. Neben dem<br />

Kompakt-SUV gibt es auch den Allspace<br />

– ein Auto mit sieben Sitzen.<br />

Quelle: Handelsblatt / Auto Zeitung<br />

43


ENERGIE-SCOUTS<br />

Drei Biberacher<br />

Azubis<br />

ausgezeichnet<br />

Die ausgezeichneten<br />

Energie-Scouts<br />

aus dem<br />

Unternehmen<br />

Handtmann<br />

(von links):<br />

Tobias Tremp,<br />

Edin Havic,<br />

Achim Harder.<br />

Bild: IHK Ulm<br />

Drei Auszubildende des<br />

Unternehmens Handtmann<br />

in Biberach an der Riß, die<br />

in ihrem Unternehmen ein<br />

Projekt für mehr Energie- und<br />

Ressourceneffizienz realisiert<br />

haben, wurden in Berlin für<br />

ihren Einsatz und ihre Ideen<br />

ausgezeichnet.<br />

Achim Harder (Mechatroniker), Edin<br />

Havic (Industriekaufmann) und Tobias<br />

Tremp (Elektroniker für Betriebstechnik)<br />

haben unter dem Titel „Wirtschaftliche<br />

Energieeinsparung durch die Automatisierung<br />

der Warmhalteöfen“ ein<br />

Gemeinschaftsprojekt durchgeführt, das<br />

im Unternehmen zu enormen Energieund<br />

Kosteneinsparungen führt.<br />

Svenja Schulz, Bundesministerin für Umwelt,<br />

Naturschutz und nukleare Sicherheit,<br />

sowie Dr. Eric Schweitzer, Präsident<br />

des Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

e. V. (DIHK), gratulierten<br />

bei einer Feierstunde im Haus der Deutschen<br />

Wirtschaft den Energie-Scouts zu<br />

ihren kreativen Ideen.<br />

„Wir sind froh am Energie-Scout Projekt<br />

der IHK Ulm teilgenommen zu haben.<br />

In Bezug auf Energie- und Ressourcenthemen<br />

gehen unsere Auszubildenden<br />

nun sensibilisierter durch die Unternehmensgruppe<br />

und reflektieren auch<br />

ihr privates Umfeld auf Einsparpotenziale.<br />

Die Bestenehrung in Berlin war ein<br />

grandioser Abschluss dieses Projekts“,<br />

sagt Patrick Schirmer, Ausbildungsleiter<br />

von Handtmann. Auch aus Sicht<br />

des IHK-Hauptgeschäftsführers Otto<br />

Sälzle ist die Qualifizierung der Auszubildenden<br />

eine Erfolgsgeschichte: „Die<br />

Energie-Scouts leisten einen wichtigen<br />

Beitrag, um Energieeffizienz in den Unternehmen<br />

voranzubringen. Davon profitieren<br />

nicht nur die Betriebe, sondern<br />

auch die Auszubildenden selbst, die hier<br />

zusätzlich wichtige Fähigkeiten für ihr<br />

weiteres Berufsleben erwerben.“<br />

Vorbereitend hatten die Auszubildenden<br />

Workshops zu den Themen Energieeffizienz<br />

und Messtechnik bei der IHK Ulm<br />

und der Robert-Bosch-Schule Ulm besucht.<br />

Mit dem dort gewonnenen Wissen<br />

machten sie sich anschließend auf<br />

die Suche nach Energieverschwendung<br />

im eigenen Unternehmen. Ausnahmslos<br />

alle Energie-Scouts wurden fündig.<br />

Angefangen bei der Beleuchtung über<br />

die Energieeinsparung durch Automatisierung<br />

bis hin zur Reduktion des Luftdrucks<br />

von Förderanlagen wurde kaum<br />

ein Thema zur Energieeinsparung ausgelassen.<br />

VAKUUM-WÄRMEBEHANDLUNG<br />

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SERVICE &LOGISTIK<br />

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44


Am Anfang haben auch viele gefragt,<br />

wozu man eine Gitarre an<br />

Strom anschließen sollte.<br />

Der Panamera 4 E-Hybrid.<br />

Bei uns im Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

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89079 Ulm<br />

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Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): kombiniert 2,7–2,6; CO 2<br />

-Emissionen kombiniert 62–60 g/km;<br />

Stromverbrauch kombiniert 16,1–16,0 kWh/100 km; Effizienzklasse A<br />

Stand: 08/<strong>2019</strong><br />

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Ein beispielhaftes, freibleibendes Angebot der Porsche Financial Services GmbH & Co. KG, Porschestraße 1, 74321 Bietigheim-Bissingen nur für<br />

gewerbliche Kunden, berechnet auf Grundlage der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Das Angebot ist begrenzt und gültig bei einem<br />

Vertragsabschluss und Fahrzeugübernahme bis 31.10.<strong>2019</strong>. Zusätzlich anfallende Zulassungskosten i. H. v. EUR 160,– und Überführungskosten<br />

i. H. v. EUR 1.350,– sind direkt an das Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm zu zahlen. Alle Preisangaben inkl. MwSt. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

Abbildung zeigt abweichende Sonderausstattung.<br />

45


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Die Regionale Energieagentur Ulm unterstützt Unternehmen bei der Suche nach<br />

Optimierungspotenzialen und der Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

– beispielsweise mit dem kostenlosen KEFF-Check. Darüber hinaus informiert die<br />

Energieagentur zu Förderprogrammen sowie rechtlichen Regelungen und bietet<br />

eine kostenfreie, neutrale und individuelle Gebäude- und Energieberatung an.<br />

„Unsere Hauptaufgaben sind neben<br />

Beratungen zur Wärmedämmung, Optimierung<br />

von Heizung, Lüftung und<br />

Beleuchtung auch die Informationen zu<br />

erneuerbaren Energien“, berichtet Roland<br />

Mäckle, Geschäftsführer der Regionalen<br />

Energieagentur Ulm. Die Ulmer<br />

Agentur ist eine von 35 Energieagenturen<br />

in Baden-Württemberg sowie zwölf<br />

in Bayern und mit dem Fachwissen ihrer<br />

Mitarbeiter und deren Kenntnissen der<br />

spezifischen regionalen Gegebenheiten<br />

ein wichtiger Akteur bei der Umsetzung<br />

der Klimaschutzbestrebungen des Landes.<br />

„Man kann vor allem dann Energie<br />

sparen und das Klima schützen, wenn<br />

man eines tut, nämlich damit anfangen“,<br />

betont Mäckle. „Daheim, am Arbeitsplatz,<br />

unterwegs – es gibt viele Möglichkeiten.“<br />

Rund 1400 Beratungen leistet das<br />

Energieagentur-Team jedes Jahr. „Wir<br />

beraten hersteller- und produktneutral,<br />

unabhängig, individuell und in der<br />

Regel kostenfrei“, so der Geschäftsführer<br />

weiter. Zielgruppen sind Bauherren<br />

im Neubau oder Bestand, Kommunen,<br />

Vereine und Unternehmen. Neben der<br />

Energieberatung für Hausbesitzer und<br />

Mieter, Beratungen zu erneuerbaren<br />

Energien, Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildungsangeboten<br />

gehören Energiedienstleistungen,<br />

wie beispielsweise ein<br />

kommunales Energiemanagement, oder<br />

auch das Erstellen von Energie- und Klimaschutzkonzeptionen<br />

zum Leistungsportfolio<br />

der Ulmer Energieagentur.<br />

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die Energieagentur Unternehmen bei<br />

der Suche nach Optimierungspotenzialen<br />

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Der Check mit einem Vor-Ort-Termin<br />

in der betreffenden Firma basiere<br />

auf der Förderrichtlinie „Regionale Kompetenzstellen<br />

Netzwerk Energieeffizienz<br />

(KEFF)“, mit der sich das Ministerium für<br />

Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />

Baden-Württemberg für die Steigerung<br />

von Energieeffizienz in Unternehmen<br />

einsetze. „Wir zeigen mit dem Check<br />

den Unternehmensverantwortlichen die<br />

Einsparpotenziale rund um Gebäudehülle<br />

und Gebäudeinfrastruktur, technische<br />

Gebäudeausrüstung und Querschnittstechnologien<br />

auf“, so Mäckle.<br />

INFO: Interessierte können die kostenlose,<br />

neutrale und unabhängige Initialberatung<br />

in der Geschäftsstelle in Anspruch<br />

nehmen: Montag bis Donnerstag<br />

von 8.30 bis 12.15 Uhr und von 13.30 bis<br />

17 Uhr, Freitag von 8.30 bis 12.15 Uhr.<br />

Donnerstags verlängerter Beratungstag.<br />

Termine nach Vereinbarung.<br />

KONTAKT<br />

REGIONALE ENERGIEAGENTUR ULM GGMBH<br />

Olgastraße 95 | 89073 Ulm<br />

Telefon 0731 173 270<br />

info@regionale-energieagentur-ulm.de<br />

www.regionale-energieagentur-ulm.de<br />

47


<strong>BUSINESS</strong> LIFESTYLE<br />

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I LIVE<br />

Auf zu neuen Horizonten<br />

Über 30 Meter ist der<br />

Büroturm hoch und<br />

aufgrund seiner Größe,<br />

Form und der markanten<br />

Aluminiumfassade<br />

aus 3000 Einzelteilen<br />

bereits heute ein<br />

Markenzeichen von<br />

Aalen: Der i Live Tower<br />

an der Julius-Bausch-<br />

Straße 50, seit Anfang<br />

<strong>September</strong> neues,<br />

schmuckes Domizil der<br />

i Live Unternehmensgruppe.<br />

i Live selbst belegt die ersten drei Etagen des Büroturms,<br />

sowie den dreigeschossigen Anbau. Mieter sind unter anderem<br />

branchennahe Unternehmen wie die Ed. Züblin AG,<br />

das Ingenieurbüro Brenner-Kiener und die Altran Deutschland<br />

S.A.S. & Co. KG. Der Bereich Gastronomie mit der<br />

TAOS Skybar im siebten Obergeschoss und dem Restaurant<br />

KoKoNo im Erdgeschoss wird sukzessive ausgebaut und<br />

bezogen. Weitere Highlights des Gebäudes sind unter anderem<br />

ein Sportfeld auf dem östlichen Anbau und das außergewöhnliche<br />

Innendesign mit brasilianischem Graffiti. Denn<br />

das Konzept von i Live beinhaltet nicht nur den Bau von<br />

Gebäuden, sondern auch diese mit Leben zu füllen.<br />

Sobald auch die Gastronomen ihre pfiffigen Konzepte umgesetzt<br />

haben, wird es bei einem Tag der offenen Tür die<br />

Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild zu machen.<br />

Mit dem Umzug in das neue Headquarter einher geht auch<br />

die Umfirmierung der Dachgesellschaft von der i Live Holding<br />

II zur i Live Group GmbH. „Die neue Firmierung spiegelt<br />

die Entwicklung des Unternehmens wider und zeigt<br />

gleichermaßen auf, dass wir als Systemanbieter alle Leistungsbereiche<br />

entlang der Wertschöpfung darstellen“, so<br />

Geschäftsführer Amos Engelhardt.<br />

48


Anzeige<br />

Daten und Fakten zum<br />

i Live-Tower<br />

Der neungeschossige Büroturm<br />

inklusive Unter- und<br />

Erdgeschoss ist knapp über<br />

30 Meter hoch. Insgesamt<br />

gibt es 100 Parkplätze und<br />

59 Fahrradstellplätze, die<br />

vermietete Fläche beträgt<br />

4300 Quadratmeter. Die<br />

Bausumme liegt bei 15 Millionen<br />

Euro, die Bauzeit betrug<br />

22 Monate.<br />

KONTAKT<br />

i Live Group GmbH<br />

Julius-Bausch-Straße 50 | 73431 Aalen<br />

Telefon 07361 9412-0 | info@i-live.de<br />

www.i-live.de<br />

Vier weitere Großprojekte eröffnet<br />

Der Aalener Tower ist einer von mehreren Meilensteinen<br />

des Unternehmens in diesem Jahr. Vier weitere Objekte<br />

wurden entweder bereits fertiggestellt, oder sind in unmittelbarer<br />

Fertigstellung. Das bedeutet, die Wohnungen<br />

werden den Eigentümern übergeben und gehen dann in<br />

den Betrieb und die Vermietung. Marketingleiter Martin<br />

Kraft spricht von insgesamt 700 Einheiten, davon 248 in<br />

Ingolstadt, 146 in Nürnberg, 106 in Schwäbisch Hall und<br />

nochmals 180, die Ende <strong>September</strong> in Heilbronn hinzukommen.<br />

Damit steigt die Zahl der verwalteten Lifestyle-<br />

Apartments, mit dem außergewöhnlichen Betriebskonzept<br />

von i Live, auf insgesamt zirka 3500.<br />

i Live räumt Preise ab<br />

Gleich zwei Auszeichnungen<br />

hat i Live in jüngster<br />

Zeit erhalten. Zum einen<br />

den German Brand Award<br />

in den Bereichen Markenevolution<br />

und Mehrproduktstrategie,<br />

zum anderen<br />

den Bauherrenpreis Berlin-<br />

Lichtenberg für das im August<br />

2018 eröffnete Objekt<br />

im besagten Kiez.<br />

49


<strong>BUSINESS</strong> KULTUR<br />

Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall.<br />

Bild: Andi Schmid<br />

KUNSTSAMMLUNG WÜRTH<br />

Mit einem<br />

Aquarell von<br />

Emil Nolde<br />

fi ng es an E<br />

Reinhold Würth, der 84-jährige „Schraubenkönig“<br />

aus Künzelsau, ist eine der letzten noch<br />

lebenden Unternehmerpersönlichkeiten, deren<br />

Namen für das Wirtschaftswunder nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg stehen. Ein wichtiger Platz in<br />

der deutschen Wirtschaftsgeschichte ist ihm damit<br />

sicher. Aber nicht nur dort. Mit dem Aufbau einer<br />

der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen<br />

Europas hat Reinhold Würth auch einen wesentlichen<br />

Beitrag zum kulturellen Leben in Deutschland<br />

und darüber hinaus geleistet.<br />

Von Rolf Dieterich<br />

s war ein überraschendes Bekenntnis.<br />

Die Musik, sagte<br />

Reinhold Würth einmal in einem<br />

Gespräch mit der „Schwäbischen<br />

Zeitung“, bedeute ihm als Ausgleich<br />

vom beruflichen Alltag mehr als<br />

seine Bilder und Skulpturen. Selbstverständlich,<br />

so fügte er aber rasch hinzu,<br />

sei auch die bildende Kunst ein wesentlicher<br />

Teil seines Lebens und eine große<br />

Bereicherung. So muss es ja wohl auch<br />

sein, denn was Reinhold Würth seit den<br />

1960er Jahren an wertvoller Kunst zusammengetragen<br />

hat, ist zumindest in<br />

Deutschland so gut wie ohne Beispiel.<br />

Rund 18.000 Kunstwerke – Gemälde,<br />

Grafiken, Skulpturen vor allem ab dem<br />

ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur<br />

Gegenwart, aber auch aus dem späten<br />

Mittelalter – sind heute im Sammlungsinventar<br />

aufgeführt. Ihr Gesamtwert<br />

wird sicher im dreistelligen Millionenbereich<br />

liegen. Ein (wechselnder) Teil davon<br />

ist der Öffentlichkeit in den beiden<br />

großen Würth-Museen in Künzelsau und<br />

Schwäbisch Hall sowie einem Dutzend<br />

Dependencen im In- und Ausland zugänglich.<br />

Die Museen veranstalten aber<br />

auch große Ausstellungen mit Leihgaben<br />

aus anderen Häusern.<br />

Am Anfang der Sammeltätigkeit des Unternehmers<br />

stand der Erwerb des Aquarells<br />

„Wolkenspiegelung in der Marsch“<br />

50


Auch heimische Künstler werden bei Würth mit Ausstellungen gewürdigt, so etwa der<br />

Holzschneider HAP Grieshaber 2017/18 in Künzelsau. Bild: Julia Schambeck<br />

Drei Stahlfiguren von Horst Antes weisen vor<br />

der Kunsthalle Würth den Weg zu einer Ausstellung<br />

dieses Malers und Bildhauers, der mit<br />

einer ganzen Werkgruppe in der Sammlung<br />

vertreten ist. Bild: Beate Lutz-Weber<br />

von Emil Nolde. Das war im Jahr 1964.<br />

Wahrscheinlich hatte sich Würth damals<br />

selbst nicht vorstellen können, was sich<br />

aus diesem ersten Kunstankauf entwickeln<br />

würde. Er sah sich zunächst auch<br />

nur als „Amateursammler“, der sich mit<br />

Kunstwerken seines Geschmacks umgeben<br />

wollte. Doch dabei blieb es nicht<br />

lange. Bald reihte sich Kunsterwerb<br />

an Kunsterwerb, und aus der amateurhaften<br />

Sammlung wurde eine absolut<br />

professionelle Kollektion unter der Beratung<br />

und Betreuung von kunsthistorischen<br />

Fachleuten.<br />

Schwerpunkte der Sammlung Würth<br />

sind einmal Werke der „klassischen Moderne“<br />

etwa von Max Beckmann, Ernst<br />

Ludwig Kirchner, Max Ernst, Edvard<br />

Munch oder auch dem Jahrhundertgenie<br />

Pablo Picasso. Die Gegenwartskunst ist<br />

mit ganzen Werkblöcken unter anderem<br />

von Horst Antes, Georg Baselitz, Anselm<br />

Kiefer und Christo vertreten. Immer größere<br />

Bedeutung gewinnen auch bildhauerische<br />

Arbeiten zum Beispiel von<br />

Henry Moore, Eduardo Chillida, Alfred<br />

Hrdlicka oder Robert Jacobsen.<br />

Nach der Jahrtausendwende wurde die<br />

Kollektion um hochbedeutende Werke<br />

spätmittelalterlicher Kunst erweitert.<br />

2003 erwarb Reinhold Würth aus den<br />

Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen<br />

eine ganze Reihe von Gemälden<br />

des 15. und 16. Jahrhunderts, darunter<br />

Arbeiten von Lucas Cranach und dessen<br />

Werkstatt, des Meisters von Meßkirch,<br />

des Zürcher Veilchenmeisters und Bernhard<br />

Striegels. Um diese Bilder in einem<br />

angemessenen Rahmen präsentieren zu<br />

können, kaufte Würth die aufgelassene<br />

Johanniterkirche in Schwäbisch Hall,<br />

die heute als Zweigstelle der Kunsthalle<br />

Würth geführt wird. Auf internationale<br />

Aufmerksamkeit stieß 2012 der Erwerb<br />

der berühmten Schutzmantelmadonna<br />

von Hans Holbein dem Jüngeren.<br />

Schätzungen gehen davon aus, dass sich<br />

Reinhold Würth dieses großartige Bild<br />

mindestens 50 Millionen Euro kosten<br />

ließ. Das ist wahrlich viel Geld, aber es<br />

wurde damit sehr wahrscheinlich auch<br />

verhindert, dass dieses Juwel der deutschen<br />

Renaissancemalerei auf Nimmerwiedersehen<br />

ins Ausland abwanderte.<br />

Reinhold Würth ist zweifellos ein großer<br />

und leidenschaftlicher Kunstliebhaber.<br />

Aber er ist auch und vor allem<br />

ein höchst erfolgreicher Kaufmann,<br />

und so räumt er selbst ein, dass bei seiner<br />

Sammeltätigkeit auch ein bisschen<br />

kaufmännisches Kalkül im Spiel sei.<br />

So könnten sich die Besucher, die ins<br />

Museum im Verwaltungsgebäude der<br />

Würth-Zentrale in Künzelsau kommen,<br />

zugleich auch über das Unternehmen<br />

informieren. Das, sagt Würth, gebe<br />

„Wohlwollenspotenzial in dieser Raumschaft<br />

und darüber hinaus“. Auch den<br />

Beschäftigten habe die Kunst „ein neues<br />

Fenster der Lebensqualität geöffnet“.<br />

Außerdem stärke es das Wir-Gefühl der<br />

Belegschaft, wenn die Mitarbeiter von<br />

Bekannten auf die außergewöhnliche<br />

Umgebung ihres Arbeitsplatzes angesprochen<br />

werden. Dass Reinhold Würth<br />

gelegentlich darauf hinweist, dass man<br />

im Notfall auch Kunstwerke verkaufen<br />

und damit dem Unternehmen Liquidität<br />

verschaffen könnte, dürfte freilich eine<br />

sehr theoretische Betrachtungsweise<br />

sein. Bisher jedenfalls hat der Sammler<br />

noch nichts verkauft, und es gibt auch<br />

keinerlei Anzeichen dafür, dass dies einmal<br />

nötig sein könnte.<br />

Reinhold Würth in seinem Büro. Bild: Würth<br />

51


So sieht der Eingangsbereich im neuen Aiden-Hotel am Bismarckring in Biberach aus. Bilder: Best Western<br />

NEUERÖFFNUNG AIDEN-HOTEL<br />

„Das Wohnzimmer der Biberacher“<br />

Am Bismarckring in Biberach eröffnet das zweite Aiden-Hotel in Europa.<br />

Hotelier Oliver Schreiber plant Veranstaltungen für alle.<br />

Von Tanja Bosch<br />

Die ersten Zimmer im neuen<br />

Aiden-Hotel können ab dem<br />

25. <strong>September</strong> gebucht werden.<br />

Die Handwerker und<br />

Bauarbeiter arbeiten im Endspurt auf<br />

Hochtouren. „Die Lobby und die Hotelbar<br />

werden definitiv meine Highlights“,<br />

sagt Hotelier und Geschäftsführer Oliver<br />

Schreiber. „Hier entsteht das Wohnzimmer<br />

der Biberacher.“<br />

Dem Unternehmer ist es wichtig, sein<br />

neues Hotel für alle zu öffnen: „Bei uns<br />

soll es ein bisschen anders laufen, wir<br />

sind ein hippes Hotel, das auch mal eine<br />

After-Work-Party veranstaltet oder zum<br />

Lasertag Spielen einlädt.“ Er wolle weg<br />

von dem Gedanken, dass ein Hotel nur<br />

den Gästen zur Verfügung steht: „Wir<br />

sind ein offenes Haus.“ Künftig wird es<br />

im neuen Biberacher Hotel sogar einen<br />

Mitarbeiter geben, der sich ausschließlich<br />

um Events kümmert: „Ich könnte mir gut<br />

vorstellen, dass wir hier den einen oder<br />

anderen Liveact begrüßen oder auch mal<br />

zu einem Stand-up-Comedy-Abend einladen<br />

werden.“ Das Hotelkonzept der Lifestyle-Marke<br />

Aiden sieht genau das vor.<br />

Unter dem Dach der Best-Western-Hotels<br />

eröffnet in Biberach nun das zwei Aiden<br />

europaweit. „Biberach ist ein sehr<br />

attraktiver Standort und unheimlich sympathisch“,<br />

sagt Oliver Schreiber. „Zudem<br />

gibt es hier einen gesunden Hotelmarkt<br />

und eine wirtschaftsstarke Industrie.“ Bereits<br />

vor zwei Jahren hat er sich für dieses<br />

Projekt entschieden, „und jetzt kann ich<br />

es kaum erwarten, endlich loszulegen“.<br />

Auch Biberachs Baubürgermeister Christian<br />

Kuhlmann freut sich auf die Eröffnung:<br />

„Das leerstehende, ehemalige<br />

Bürogebäude der EnBW und das überwiegend<br />

brach liegende Postareal haben<br />

das Umfeld des Bahnhofs und die Anbindung<br />

an die Innenstadt stark belastet.<br />

Mit den baulichen Veränderungen und<br />

der Kombination aus Wohnungen und<br />

Hotel erhält das Quartier neues Leben.“<br />

Dies gebe der östlichen Innenstadt, neben<br />

dem Neubau auf dem Postareal mit<br />

dem Rewe-Markt und den betreuten Altenwohnungen,<br />

neue, wichtige Impulse.<br />

Zudem sei das Hotel – neben den zusätzlichen<br />

Betten – insbesondere auch<br />

aufgrund seines Formats als Boutique-<br />

Hotel, eine wichtige Ergänzung für das<br />

Biberacher Hotelangebot. „Die Nachfrage<br />

nach Hotelbetten ist in unserer Region,<br />

vor allem ausgelöst durch die Biberacher<br />

Unternehmen, sehr hoch“, so Christian<br />

Kuhlmann. „Das Hotelkonzept ist sehr<br />

attraktiv und überzeugend. Die großzügig<br />

gestaltete Hotellobby mit Bar, auch<br />

der sehr angenehm gestaltete Innenhof<br />

bieten Raum für einen relaxten Aufenthalt<br />

mit einem etwas anderen gastronomischen<br />

Service in Lounge-Atmosphäre,<br />

auch für Nicht-Hotelgäste.“<br />

Das Aiden-Hotel in Biberach ist Teil des<br />

18-Millionen-Euro-Projekts mit dem Titel<br />

„Bismarck-Carré“ der Fides-Gruppe aus<br />

Ulm. Ende Oktober 2018 fand die Grundsteinlegung<br />

statt. Neben dem Hotel sind<br />

auch Wohnungen und eine Tiefgarage im<br />

ehemaligen EVS-Gebäude untergebracht.<br />

Ein Teil des Gebäudes konnte erhalten<br />

und komplett renoviert werden, der andere<br />

Teil, der Richtung Bahnhof führt,<br />

wurde abgerissen und neu gebaut. Im<br />

Hotel befinden sich neben den normalen<br />

Zimmern auch Suiten mit Sauna, Appartements,<br />

Tagungsräume und ein Fitnessstudio.<br />

Oliver Schreiber stellt rund 25 Mitarbeiter<br />

für den Hotelbetrieb ein. Das Aiden<br />

in Biberach ist das zweite Hotel, das er<br />

betreibt. Er ist ebenfalls geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Vier-Sterne Best-<br />

Western-Plus-Atrium-Hotels in Ulm mit<br />

dem angeschlossenen Sternerestaurant<br />

Sidepunkt.<br />

52


Auszeichnung<br />

FEINGUSS BLANK<br />

erhält Newcast-Award<br />

RIEDLINGEN_Das Riedlinger Unternehmen FEEINGUSS<br />

BLANK wurde im Rahmen der internationalen Fachmesse<br />

Newcast für Gussprodukte Ende Juni in Düsseldorf mit<br />

dem Newcast-Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung<br />

prämiert Unternehmen, die in einer besonderen Weise<br />

einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gießerei-Branche<br />

leisten, wobei die Kategorien „beste Substitution eines<br />

anderen Fertigungsverfahrens“, „beste Funktionsintegration“<br />

und „beste Leichtbaulösung“ festgelegt wurden. FEINGUSS<br />

BLANK ging in zwei Kategorien, der besten gießtechnischen<br />

Lösung und der besten Funktionsintegration, an den Start<br />

und durfte sich bei der Preisverleihung über den Award in<br />

der Kategorie „Die beste Leichtbaulösung“ freuen. Prämiert<br />

wurde ein Radträger, der im Rahmen einer Fertigungskooperation<br />

entwickelt wurde. Mithilfe des Leistungspakets<br />

„Digital Twin“ konnte die ursprüngliche Geometrie erheblich<br />

verbessert und das Bauteilgewicht um über 35 Prozent<br />

reduziert werden.<br />

www.feinguss-blank.de<br />

Umsatzrekorde dank Hitzewelle<br />

Kühltextilien von pervormance<br />

international<br />

ULM_Die Hitzewelle im Sommer bescherte der pervormance<br />

international GmbH Umsatzrekorde. Denn das Ulmer Unternehmen<br />

ist das einzige in Deutschland, das Kühltextilien<br />

entwickelt und produziert. Es verkauft über die Marke E-<br />

COOLINE pro Jahr weit über 100.000 Kühlfunktionstextilien,<br />

entwickelt die Technologie, die in Deutschland produziert<br />

wird, ständig weiter und besitzt dafür weltweit Patente in<br />

Europa, den USA und Australien. „Unsere Kühlweste ist die<br />

einzige klimaneutrale Klimaanlage. Man spart im Vergleich zu<br />

Klimaanlagen über 90 Prozent C0 2<br />

sowie Kosten und Energie<br />

sowieso“, weist Gabriele Renner auch auf den klimapolitischen<br />

Wert ihrer Textilien hin, die vom Bandana und Basecap<br />

über Shirts, Westen und Arm-und Beinkühlung von Kopf bis<br />

Fuß Kühlung verschaffen. Dafür wurde dem Unternehmen<br />

der Klimaschutzpreis <strong>2019</strong>/2020 des Senats der Wirtschaft<br />

verliehen. www.e-cooline.de<br />

Bild: Ulmer Pressedienst<br />

Bild: FEINGUSS BLANK<br />

Innovative Mittelständler<br />

M. u. W. Schlecker<br />

unter den TOP 100<br />

Bild: M. u. W. Schlecker<br />

ULM_Das Ulmer Unternehmen M. u. W. Schlecker Elektrische<br />

Anlagen GmbH hat es bei der 26. Ausgabe des Innovationswettbewerbs<br />

TOP 100 unter die Besten geschafft. Im Rahmen<br />

des 6. Deutschen Mittelstands-Summit Ende Juni in Frankfurt<br />

wurde es mit dem Preis TOP 100 ausgezeichnet. Den Preis<br />

übergaben der Mentor des Wettbewerbs, Ranga Yogeshwar,<br />

der wissenschaftliche Leiter des Vergleichs, Professor Dr.<br />

Nikolaus Franke und compamedia. Anhand einer wissenschaftlichen<br />

Systematik bewertet TOP 100 das Innovationsmanagement<br />

mittelständischer Unter-nehmen und die daraus<br />

resultierenden Innovationserfolge. In dem unabhängigen<br />

Auswahlverfahren überzeugte M. u. W. Schlecker besonders<br />

in der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“. Als<br />

Geschäftsführer des Familienunternehmens in dritter Generation<br />

etablierte Marcus Dodel ein Innovationsmanagement,<br />

um sein Unternehmen systematisch und kontinuierlich durch<br />

Neuerungen weiterzuentwickeln. Er baute Strukturen auf, die<br />

es ermöglichen, neue Ideen zu generieren und umzusetzen.<br />

Er motiviert Mitarbeiter sich weiterzubilden und sich eigenständig<br />

in innovative Projekte einzubringen.<br />

www.elektro-schlecker.de<br />

53


GEWINNSPIEL<br />

Kulinarisch – kriminell – köstlich<br />

<strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong> verlost jeweils 2 Eintrittskarten für<br />

Kriminal Dinner in Biberach und Neu-Ulm.<br />

Steckt der Meisterdetektiv in Ihnen? Bei einem köstlich-spannenden<br />

Kriminal Dinner im Parkhotel Jordanbad<br />

in Biberach („Testament à la Carte“, 22. November,<br />

19 Uhr) oder im Wirtshaus zum Silberwald in Neu-Ulm<br />

(„Sherlock Holmes und die vergiftete Maultäschlesupp“,<br />

schwäbisch, 11. Dezember, 19 Uhr) können Sie es herausfi<br />

nden.<br />

GEWINN-COUPON<br />

Wer zwei Karten für eines der beiden Kriminal Dinner<br />

gewinnen möchte, sollte den Gewinn-Coupon ausfüllen<br />

und bis spätestens 31. Oktober an <strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong><br />

schicken (entweder per E-Mail an: s.haenig@schwaebische.de<br />

oder per Post an: Schwäbische Verlag GmbH<br />

& Co. KG Drexler, Gessler, Karlstraße 16, 88212 Ravensburg).<br />

Ja, ich möchte zwei Eintrittskarten<br />

für das Kriminal Dinner gewinnen:<br />

am 22. November<br />

im Parkhotel Jordanbad in Biberach<br />

oder<br />

am 11. Dezember<br />

im Wirtshaus zum Silberwald in Neu-Ulm<br />

Name, Vorname<br />

Alter<br />

Adresse<br />

Frauenwirtschaftstage <strong>2019</strong><br />

„Digitale Zukunft mit<br />

Frauen gestalten“<br />

„Vergiftete Maultäschlesupp“.<br />

Bild: Kriminal Dinner<br />

Die nächsten landesweiten Frauenwirtschaftstage finden<br />

vom 17. bis 19. Oktober statt. Das Schwerpunktthema in diesem<br />

Jahr ist „Digitale Zukunft mit Frauen gestalten“.<br />

Mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Wohnungsbau finden jährlich im Herbst die landesweiten<br />

Frauenwirtschaftstage statt. Unternehmen und vor<br />

allem alle interessierten Frauen und Männer haben die<br />

Möglichkeit, sich in regionalen Veranstaltungen, wie zum<br />

Beispiel Workshops, Kongressen, Vorträgen, Beratungen,<br />

über Aktivitäten rund um die Themen Wiedereinstieg von<br />

Frauen in den Beruf, Frauen auf dem Weg in Führungspositionen,<br />

Unternehmerinnen, Unternehmensnachfolge,<br />

Existenzgründung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Vernetzung<br />

und Kooperation zu informieren beziehungsweise<br />

beraten zu lassen.<br />

www.frauundberuf-bw.de<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden benachrichtigt.<br />

hre Daten werden im Rahmen des Gewinnspiels erhoben und für die Ermittlung und<br />

Benachrichtigung der Gewinner genutzt. Nach Beendigung werden die Daten vernichtet.<br />

Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten jederzeit widersprechen, sind dann<br />

aber von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Hinweis zum Datenschutz bei Schwäbischer Verlag:<br />

www.schwaebische.de/Datenschutzhinweis<br />

54


160 JAHRE HÜNI + CO. KG<br />

Vater und<br />

Tochter<br />

schreiben<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Dieses Geburtstagsgeschenk kann sich<br />

sehen lassen: 270 in Belgien gebaute<br />

Tankcontainer werden in Friedrichshafen<br />

beschichtet. Zum 160-jährigen Bestehen<br />

ist der Firma Hüni + Co. KG der größte<br />

Auftrag ihrer langen Firmengeschichte ins<br />

Haus geflattert.<br />

Von Siegfried Großkopf<br />

Tochter Alexa und Vater Peter Hüni teilen sich die Geschäftsführung des<br />

160 Jahre alten Familienunternehmens. Bilder: Siegfried Großkopf<br />

Der Spezialist und europäische<br />

Marktführer für hochwertige<br />

Kunststoffbeschichtungen<br />

und Oberflächentechnik arbeitet<br />

seit Wochen an einem Auftrag,<br />

der die 60 Mitarbeiter aus 14 Nationen<br />

für eineinhalb Jahre auslastet und stolz<br />

werden lässt. „Früher war‘s Leder, jetzt<br />

ist‘s Beschichtung“, sagt Geschäftsführerin<br />

Alexa B. Hüni (35), die seit über drei<br />

Jahren gemeinsam mit ihrem Vater Peter<br />

die einstige Lederfabrik in eine vielversprechende<br />

Zukunft führt. „Hüni ist<br />

in einem sehr breiten Feld unterwegs“,<br />

verrät Peter Hüni eines der Erfolgsrezepte<br />

seines Hauses, in dem die Kundenunterstützung<br />

im Fertigungsprozess<br />

ganz oben angesiedelt ist. Ein weiteres:<br />

In den vergangenen zwei, drei Jahren<br />

wurde die Präsenz im Maschinenbau<br />

erweitert, hat man unter anderem bei<br />

Innenverkleidungen im Auto oder beschichteten<br />

Bauteilen und Werkzeugen<br />

die eigenen Kompetenzen ausgebaut.<br />

Wobei die Beratung über die für die<br />

Kunden optimale Oberflächenlösung<br />

stark im Fokus steht. Hüni versteht sich<br />

als Optimierer der Kunden in deren<br />

industriellen Wertschöpfungsprozess<br />

und hat sich mit Qualität ein Alleinstellungsmerkmal<br />

erarbeitet. Glücklich sind<br />

Tochter und Vater darüber, noch nie mit<br />

einer Reklamation konfrontiert worden<br />

zu sein.<br />

Die Beschichtung der Tanks macht die<br />

Hälfte des Umsatzes aus, den das Familienunternehmen<br />

heute in der sechsten<br />

Generation schreibt. Etwa ein Drittel der<br />

Produktion geht in den Export, wobei<br />

Österreich, die Schweiz und Frankreich<br />

vorne mitspielen. Von den 500.000 weltweit<br />

auf den Straßen rollenden Tankcontainern<br />

sind viele bei Hüni ausgerüstet<br />

worden. „Wir waren zuerst da, schon<br />

vor dem Zeppelin“, erinnert Alexa B.<br />

Hüni an die Zeit der Lederproduktion,<br />

als das Familienunternehmen 1859 mit<br />

damals 140 Mitarbeitern der<br />

größte Arbeitgeber in der<br />

einst 2599 Einwohner zählenden<br />

Stadt Friedrichshafen<br />

war, in der es noch<br />

keine Elektrizität gab. Beheimatet<br />

ist das älteste Industrieunternehmen<br />

Fried-<br />

richshafens immer noch am Standort in<br />

der Eckenerstraße, die damals Seestraße<br />

hieß. Und das soll auch so bleiben.<br />

Sich die Geschäftsführung mit ihrem Vater<br />

zu teilen, funktioniert. In einer Männer-Welt<br />

unterwegs zu sein ist für die<br />

junge Geschäftsführerin, die vor dreieinhalb<br />

Jahren als Prokuristin angetreten<br />

war, längst Alltag. 90 Prozent derer, mit<br />

der sie es in der Branche zu tun hat, sind<br />

Männer. Nach einem Studium der Kommunikations-<br />

und Kulturwissenschaften<br />

an der Zeppelin Universität und einem<br />

der Unternehmensführung an der Uni<br />

Vaduz war sie bis 2015 bei BMW in<br />

München tätig, zunächst als Spezialistin<br />

Qualität im Bereich Entwicklung Karosserie.<br />

Anschließend verantwortete sie<br />

das Qualitätsmanagement in der BMW<br />

Welt.<br />

Dass sie einmal den (vielleicht<br />

sogar) Weltmarktführer in<br />

Sachen Oberflächentechnik<br />

lenkt, daran hat sie damals<br />

noch nicht gedacht.<br />

55


MENSCHEN <strong>BUSINESS</strong> LEBENSLÄUFE<br />

DOROTHEE HESS-MAIER<br />

Verlegerin<br />

aus Passion<br />

Sie zeichnete sich immer durch<br />

eine besondere Zurückhaltung und<br />

Bescheidenheit aus. Umso bemerkenswerter<br />

ist der Lebens- und Berufsweg<br />

von Dorothee Hess-Maier.<br />

In ihrer langjährigen Tätigkeit für<br />

die Ravensburger AG (früher Otto<br />

Maier Verlag) hat sie das traditionsreiche<br />

Verlagshaus und vor allem<br />

dessen Wertvorstellungen maßgeblich<br />

mitgeprägt.<br />

Von Rolf Dieterich<br />

Die Verlegerin Dorothee Hess-Maier. Bild: Ravensburger AG<br />

Die bisher einzigen Vorsteherinnen des Börsenvereins des<br />

Deutschen Buchhandels: Dorothee Hess-Maier (1989-1992,<br />

links) und Karin Schmidt Friderichs (ab Oktober <strong>2019</strong>, rechts).<br />

Bild: Tobias Bohm<br />

Die Pädagogische Hochschule Weingarten verlieh 2014 Dorothee Hess-Maier die<br />

Würde einer Ehrensenatorin. Dazu gab es einen Blumenstrauß vom damaligen<br />

Rektor Werner Knapp. Bild: PH<br />

56


Es war typisch für Dorothee<br />

Hess-Maier, als sie 1995 ihre<br />

Berufung zur Sprecherin des<br />

Vorstands der Ravensburger<br />

AG als eine „nur leichte Heraushebung“<br />

bezeichnete. Na ja, so ganz leicht war<br />

die Heraushebung vielleicht doch nicht,<br />

immerhin ist sie Mitglied der Eigentümerfamilie.<br />

Im Unternehmen hatte es<br />

auch nie Zweifel gegeben, wer die Chefin<br />

war. Dazu brauchte es keiner lauten<br />

Worte, dafür sorgte schon ihre natürliche<br />

Autorität. Vor allem aber verkörperte<br />

Dorothee Hess-Maier die besondere<br />

Kultur von Ravensburger in hervorragender<br />

Weise. Sie war nie einfach Unternehmerin,<br />

sondern in erster Linie<br />

Verlegerin aus Passion und Wächterin<br />

der Werte des alten Familienunternehmens.<br />

Diese Werte, die mit den Leitbegriffen<br />

„Unterhaltung“ und „Bildung“ zu<br />

beschreiben sind, bestimmten (und bestimmen)<br />

nicht nur, aber vor allem das<br />

Produktprogramm der Ravensburger<br />

AG. Bei aller Aufgeschlossenheit auch<br />

fürs Neue wurden (und werden) die<br />

selbst gesetzten Grenzen hinsichtlich<br />

Ethik und Geschmack immer beachtet.<br />

Dorothee Hess-Maier, Enkelin des Firmengründers<br />

Otto Maier, hatte sich mit<br />

einem Studium der Kunstgeschichte<br />

und einer Lehre als Verlagsbuchhändlerin<br />

auf ihren Beruf im familieneigenen<br />

Unternehmen vorbereitet. Ihre erste<br />

verantwortliche Position war die Leitung<br />

des Buchverlags. Ab 1978 führte<br />

sie gemeinsam mit ihrem Cousin Otto<br />

Julius Maier den Buch- und den Spieleverlag,<br />

und als sich Otto Julius Maier<br />

1995 aus dem operativen Geschäft<br />

zurückzog, übernahm sie bis 2000 die<br />

Rolle der Sprecherin des Vorstands der<br />

Ravensburger AG. Anschließend wechselte<br />

sie in den Aufsichtsrat als stellvertretende<br />

Vorsitzende.<br />

Im Unternehmen selbst hat die inzwischen<br />

82-Jährige keine offizielle Funktion<br />

mehr. Sie ist zwar nach wie vor Gesellschafterin<br />

der Ravensburger Holding<br />

GmbH & Co. KG, in der Geschäftsführung<br />

hat sie aber ihr Sohn, Rechtsanwalt<br />

Albert Hess, abgelöst. Den Vorsitz<br />

im Stiftungsrat der gemeinnützigen Stiftung<br />

Ravensburger Verlag hat Dorothee<br />

Hess-Maier jedoch weiterhin inne. Diese<br />

Aufgabe ist ihr wohl auch ein Herzensanliegen.<br />

Die Stiftung kümmert sich vor<br />

allem um die Themen Kinder und Familien<br />

sowie Bildung und Erziehung. In<br />

ihrem Büro in der Ravensburger Marktstraße<br />

ist Dorothee Hess-Maier auch<br />

heute noch regelmäßig anzutreffen.<br />

Neben ihren beruflichen Verpflichtungen<br />

im Familienunternehmen hat sich<br />

die Verlegerin auch vielfach ehrenamtlich<br />

betätigt. Eine Aufgabe, die bundesweite<br />

Beachtung fand, war das Amt<br />

der Vorsteherin des Börsenvereins des<br />

Deutschen Buchhandels von 1989 bis<br />

1992. In der damals 164-jährigen Geschichte<br />

des Börsenvereins war sie die<br />

erste Frau in dieser Spitzenposition und<br />

bis jetzt auch die einzige. Im Oktober<br />

<strong>2019</strong> wird Karin Schmidt-Friderichs als<br />

zweite Frau dieses wichtige Amt antreten.<br />

Dorothee Hess-Maiers Rat war aber<br />

auch in anderen namhaften kulturellen<br />

Institutionen gefragt, so als Mitglied<br />

des Bildungsrats Baden-Württemberg,<br />

als Mitglied des Aufsichtsrats des Landesinstituts<br />

für Schulentwicklung und<br />

als Mitglied des Hochschulrats der Pädagogischen<br />

Hochschule Weingarten.<br />

Dass bei so viel Engagement auch die<br />

entsprechenden Ehrungen nicht ausblieben,<br />

versteht sich fast von selbst.<br />

1997 erhielt Dorothee Hess-Maier die<br />

Friedrich-Perthes-Medaille des Börsenvereins<br />

des Deutschen Buchhandels,<br />

1999 die Verdienstmedaille des Landes<br />

Baden-Württemberg, 2006 das Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse, 2007 die Ehrenmedaille<br />

der Stadt Ravensburg und<br />

2014 die Würde einer Ehrensenatorin<br />

der Pädagogischen Hochschule Weingarten.<br />

Im Sommer 1999 hatte die „Wirtschaftswoche“<br />

Dorothee Hess-Maier in ihre<br />

Liste der „Powerfrauen“, also der 100<br />

angeblich einflussreichsten Frauen<br />

Deutschlands, aufgenommen. Über diese<br />

„Auszeichnung“, sagte die Verlegerin<br />

damals, habe sie sich nur amüsiert,<br />

denn als eine Powerfrau fühle sie sich<br />

keineswegs. Über diesen Begriff kann<br />

man sicher auch diskutieren. Aber dass<br />

Dorothee Hess-Maier in ihrem langen<br />

und erfolgreichen Berufsleben außergewöhnlich<br />

viel Kraft bewiesen hat, ist<br />

wahrlich nicht zu bestreiten.<br />

Kinder und Familien stehen im Fokus sowohl der Ravensburger AG als auch der<br />

Stiftung Ravensburger Verlag, deren Stiftungsrat Dorothee Hess-Maier als Vorsitzende<br />

leitet. Bild: Ravensburger AG<br />

Im Traditionsgebäude des Verlags in der Ravensburger<br />

Marktstraße hat Dorothee Hess-Maier bis heute ihr Büro. Bild:<br />

Ravensburger AG<br />

57


LETZTE SEITE<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag / Herausgeber (V.i.S.d.P.)<br />

Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG<br />

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Karlstraße 16, 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Kurt Sabathil<br />

Redaktionell verantwortlich<br />

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Produktmanagement & verantwortlich<br />

für Inhalt und Verkauf:<br />

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Tel. 0751/2955-1182<br />

s.haenig@schwaebische.de<br />

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0751/2955-1186<br />

v.maier@schwaebische.de<br />

BÜROSEUFZER ... VON BIRGIT KÖLGEN<br />

Goldene Bodenständigkeit<br />

››<br />

Normalerweise gebe ich<br />

nichts auf geteilte Sprüche<br />

bei Facebook. Aber<br />

der war gut: „In einigen<br />

Jahren sitzen überall in Deutschland<br />

studierte Menschen rum, die drei Monate<br />

auf einen 70-jährigen Handwerker<br />

warten.“ Wenn ich die Heerscharen von<br />

Abiturienten sehe, die feingemacht fürs<br />

Abschlussfoto in der Zeitung posieren<br />

und entschlossen sind, demnächst ihren<br />

Master in Betriebswirtschaft oder<br />

IT-Management zu machen, dann frage<br />

ich mich: Warum will eigentlich keiner<br />

mehr werden, was die Welt wirklich<br />

braucht? Elektriker zum Beispiel oder<br />

der pfiffige Mechaniker von nebenan?<br />

Mag ja sein, dass die Wirtschaftsjuristen<br />

und Anlageberater, die derzeit in meiner<br />

Stadt die Immobilienpreise in absurde<br />

Höhen treiben, nicht klagen können,<br />

wenn sie ihre Erfolgsbilanzen ziehen.<br />

Aber mancher Philosoph arbeitet als Taxifahrer.<br />

Und wehe ihnen allen, wenn<br />

sie einen Klempner brauchen! Da kommen<br />

sie an die Grenzen des Machbaren.<br />

So wie ich neulich. Gleich zwei Geräte<br />

hatten den Geist aufgegeben: Spül- und<br />

Waschmaschine. Wer soll in Ruhe arbeiten,<br />

wenn die Dinger nicht funktionieren?<br />

Hilfe musste her. Doch: „Maschinen<br />

machen wir nich’“, murrte der für<br />

unser Miethaus üblicherweise zuständige<br />

Installateur, er hätte außerdem schon<br />

genug zu tun mit einer neuen Großanlage.<br />

Man kann auch sagen, er hat’s nicht<br />

nötig, kleine Aufträge anzunehmen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Übers Internet stieß ich auf einen markenübergreifenden<br />

Kundendienst, der<br />

schnelle Termine verspricht. Online abgemacht.<br />

In der Tat kamen zwei Tage<br />

später zwei kompetente Handwerker,<br />

deren bloßes Erscheinen mit „Rüstzeug“,<br />

Kfz-Verschleiß und Anfahrt ich<br />

dankbar mit 45 Euro zu zahlen bereit<br />

war. Sie kamen mit einer Stoppuhr, weil<br />

alle zehn Minuten ihres goldenen Aufenthalts<br />

inklusive Hin- und Herlaufens<br />

zum Auto weitere 15 Euro fällig waren.<br />

Die nötigen Ersatzteile und einen Spezial-Reiniger<br />

hatten sie planmäßig dabei<br />

– für atemberaubende Preise. Unterm<br />

Strich kassierten sie nach etwa anderthalb<br />

Stunden sofort („Bar oder Karte?“)<br />

rund 500 Euro. Ich kann nur sagen: Gutes<br />

Geschäft! Da braucht’s kein Studium.<br />

Redaktion<br />

MediaPartner Ravensburg<br />

www.mediapartner-ravensburg.de<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Tanja Bosch, Rolf Dieterich, Ralf Grimminger, Siegfried<br />

Großkopf, Holger Koch, Birgit Kölgen, Barbara<br />

Müller, Meike Winter<br />

Fotos<br />

MediaPartner, Kunden, privat, fotolia<br />

Grafik / Satz<br />

Ulrike Liebel, DWS Mack Gmbh, Bad Waldsee<br />

Druck<br />

pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH<br />

Industriestraße 15<br />

D-76829 Landau in der Pfalz<br />

Gesamtauflage 35.000<br />

Ausgabe 3/<strong>2019</strong><br />

Verkaufspreis<br />

<strong>BUSINESS</strong> <strong>today</strong> erscheint viermal im Jahr.<br />

Vertriebspauschale für Jahresabo 9,90 €<br />

Ausgabe 4/<strong>2019</strong><br />

erscheint am 21. November <strong>2019</strong><br />

Anzeigenschluss: 17. Oktober <strong>2019</strong><br />

Widerruf:<br />

Sie können uns jederzeit in Textform per E-Mail<br />

an datenschutz@schwaebisch-media.de oder<br />

per Post an oben genannte Adresse mitteilen,<br />

wenn Sie keine Informationen mehr über unsere<br />

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FOCUS–GESUNDHEIT<br />

03 | <strong>2019</strong><br />

FOCUS–GESUNDHEIT<br />

03 | <strong>2019</strong><br />

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