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Hallesche Immobilienzeitung Ausgabe 86 2019

+++ Geschichte der Gärten: Das romantische Paradies der Dichtkunst +++ Ratgeber Immobilie: Brandschutz in Haus und Wohnung +++ Immobilienpreise Halle 6/2019 – Heide-Süd +++ Gewerbe-Vermarktungen im Sommer 2019 +++ Mieter ABC +++ Viele attraktive Immobilien in Halle & Saalekreis +++

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4 <strong>86</strong>. <strong>Ausgabe</strong>: September <strong>2019</strong><br />

Reichardt gestaltete seinen Garten im Stil eines englischen Landschaftsparks als "begehbares Landschaftsgemälde".<br />

Das romantische Paradies der Dichtkunst<br />

Reichardts Garten ist der schönste Park Halles<br />

► Fortsetzung von Seite 1<br />

Das Gutsgelände an der Burg Giebichenstein<br />

mit Saaleblick und Hanglage hatte<br />

es ihm sofort angetan. 1789 war der vielseitig<br />

Begabte zum Salinendirektor für<br />

verschiedene königlich-preußische Salinen<br />

ernannt worden, 1791 siedelte er mit<br />

Familie nach Giebichenstein über.<br />

GartenArchitektur in Halle<br />

Das Gelände weist noch heute einen Höhenunterschied<br />

von mehr als 28 Metern<br />

auf, zwischen der nördlichen unteren<br />

Ecke an der Seebener Straße und dem<br />

obersten Punkt des Gartens, wo heute der<br />

„Oberschmelzer“, das Haus Friedensstraße<br />

1, steht. Von der Anhöhe aus gibt es<br />

zwei Abhänge: Einen, der sich steil nach<br />

Osten – heute Wittekindstraße – senkt,<br />

Halle punktet nicht nur mit Architektur, sondern auch mit historischen Gärten und Parkanlagen<br />

und der Gestaltung des öffentlichen Raumes. Nicht umsonst werden in der<br />

Saalestadt gleich drei historische Gärten und Parks unter dem Projekt „Gartenträume<br />

Sachsen-Anhalt“ touristisch vermarktet. Die <strong>Immobilienzeitung</strong> stellt unter der Rubrik<br />

„GartenArchitektur in Halle“ die verschiedenen grünen Oasen der Saalestadt vor.<br />

Quellen Artikel:<br />

Stadt Halle<br />

https://de.wikipedia.org/wiki/Herberge_der_Romantik<br />

und einen anderen, von dem aus man<br />

den vielbesagten Blick auf die Saale und<br />

die darum liegenden Porphyr-Felsen genießen<br />

konnte.<br />

Begehbares Landschaftsgemälde<br />

Aus gärtnerisch-praktischen Gründen<br />

hatte man schon vor 1791 neben der<br />

östlichen und westlichen Gartenmauer<br />

steil emporkletternde Treppen aus Porphyr<br />

angelegt. Seinen Garten gestaltete<br />

Reichardt in Anlehnung an das Gartenreich<br />

Wörlitz und an den Park an der llm<br />

in Weimar im Stil eines englischen Landschaftsparks.<br />

Reichardt verachtete das geometrisch<br />

exakte Strenge, die Symmetrie barocker<br />

Gärten. „Jede Allee ist mir ein ebenso großer<br />

Greuel als eine Fronte von zu Maschinen<br />

verkrüppelter Menschen“, schrieb er.<br />

Reichardts Garten richtete sich nach dem<br />

Gelände und dem, was die Natur an Ausblicken<br />

zu bieten hatte: Eine natürliche<br />

„englische“ Parklandschaft im Sinne des<br />

Ideals eines „begehbaren Landschaftsgemäldes“.<br />

Im Gegensatz zu Wörlitz verzichtete<br />

Reichardt allerdings auf den üblichen<br />

Bau von künstlichen Ruinen oder Tempeln.<br />

Das Naturerlebnis war wichtiger.<br />

Die Hänge bepflanzte Reichardt mit einheimischen<br />

und ausländischen Laubund<br />

Nadelhölzern, insbesondere nordamerikanische<br />

Kiefern, namentlich die<br />

Weymouth-Kiefer. Viele Arten von Blütensträuchern<br />

wurden verteilt, Tannen standen<br />

vor dem Gartenhaus. In die Nähe des<br />

Wohnhauses setzte er Fliederbüsche mit<br />

vielen edlen Rosen, Stauden und Sommerblumen.<br />

Oberhalb des Höhenrandes<br />

schuf er Grotten und nahe dem Marmorbruch<br />

einen großen runden Steintisch.<br />

Bänke aus Stein waren an passenden Stellen<br />

überall im Garten aufgestellt. Reichardt<br />

ordnete auch an, dass seine Gäste im<br />

Park nicht jagen durften, was den Charakter<br />

einer paradiesischen Idylle beförderte.<br />

Reichards Garten ist ein<br />

Kulturdenkmal<br />

Reichardts Schwiegersohn, Heinrich Steffens,<br />

beschrieb es so: „Der Garten war<br />

einfach, ohne alle Ziererei, eine Fülle ein-

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