Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 002
"Technik und Wissen" berichtet als Print- und Onlinemagazin in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen: von 3D-Druck, smarten Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den Digitalisierungsthemen. Schwerpunkt Ausgabe 002: Schaltschrankbau und "Highspeed in der Produktion"
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Schwerpunkt Ausgabe 002: Schaltschrankbau und "Highspeed in der Produktion"
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<strong>WISSEN</strong>SWERTES<br />
Kurznachrichten<br />
Nanomagnete zeigen nach Westen<br />
Magnetische Nadeln, wie sie im<br />
Kompass vorkommen, richten sich<br />
im Erdmagnetfeld so aus, dass damit<br />
die Kardinalrichtungen Nord <strong>und</strong><br />
Süd <strong>und</strong> daraus abgeleitet Ost <strong>und</strong><br />
West bestimmt werden können. Wird<br />
jedoch die makroskopische Welt<br />
verlassen <strong>und</strong> in die Tiefen viel<br />
kleinerer Dimensionen eingetaucht,<br />
ändert sich das. Forschende des PSI<br />
<strong>und</strong> der ETHZ haben nun eine<br />
magnetische Wechselwirkung auf der<br />
Ebene nanoskopischer Strukturen<br />
aus wenigen Atomschichten entdeckt.<br />
Die Atome wirken dort wie winzige<br />
Kompassnadeln <strong>und</strong> entfalten ihre<br />
Wirkung über äusserst kurze Entfernungen<br />
im Nanometerbereich.<br />
Deshalb sprechen die Forschenden<br />
auch von Nanomagneten. Das<br />
Phänomen, das die Forschenden des<br />
PSI nun beobachten konnten, basiert<br />
auf einer Wechselwirkung, die die<br />
Physiker Igor Dzyaloshinskii <strong>und</strong><br />
Toru Mariya vor mehr als 60 Jahren<br />
vorhergesagt haben. Bei dieser<br />
Wechselwirkung richten sich die<br />
Atomkompassnadeln nicht nur<br />
in Nord-Süd-Richtung, sondern in<br />
Ost-West-Richtung aus. Wohin sie<br />
zeigen, hängt davon ab, wie sich<br />
die Atome in ihrer Nachbarschaft<br />
orientieren, sagt Zhaochu Luo,<br />
Erstautor der Studie. Wenn beispielsweise<br />
eine Gruppe von Atomen<br />
nach Norden zeigt, weist die benachbarte<br />
Gruppe immer nach Westen.<br />
Wenn eine Gruppe von Atomen nach<br />
Süden zeigt, dann orientieren sich<br />
die benachbarten Atome nach Osten.<br />
Das gemeinsam von PSI- <strong>und</strong><br />
ETH-Forschenden beobachtete<br />
Phänomen ermöglicht unter anderem<br />
die Entwicklung magnetischer<br />
Netzwerke in einer Ebene. Diese sind<br />
wiederum der Schlüssel für effizientere<br />
Computerspeicher <strong>und</strong> -schalter,<br />
wodurch sich beispielsweise auch<br />
die Leistungsfähigkeit zukünftiger<br />
Mikroprozessoren erhöhen lässt.<br />
www.psi.ch<br />
Unten links: Zhaochu Luo, Hauptautor<br />
der Studie, vor einer Sputter-Depositions-Apparatur.<br />
In der Vorrichtung werden<br />
die Schichten aus Platin, Kobalt <strong>und</strong><br />
Aluminiumoxid erzeugt. Jede Schicht<br />
ist nur wenige Nanometer dünn.<br />
Bild: PSI/Mahir Dzambegovic<br />
Unten rechts: Wenn sich eine Gruppe<br />
von Kobalt-Atomen nach Norden oder<br />
Süden ausrichtet (rot), orientieren sich die<br />
benachbarten Kobalt-Atome nach Westen<br />
oder Osten (blau). Die Orientierung der<br />
benachbarten Atome liegt auf einer Ebene.<br />
Diese Wechselwirkung erfordert eine<br />
Beschichtung der Kobaltschicht mit einer<br />
Platin- (unten, beige) <strong>und</strong> Aluminiumoxidschicht<br />
(oben, hier nicht dargestellt).<br />
Bild: PSI/Zhaochu Luo<br />
38 #<strong>002</strong>