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Siegerland-Wittgenstein – Waldmeer & QuellenReich

Waldmeer & QuellenReich. 32 Seiten voller Naturplätze & Kulturschätze in Siegen-Wittgenstein

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Wandern pur<br />

In der Nähe erwarten der 11,1 km lange Mythen- und Sagenweg in Bad Laasphe,<br />

der bereits erwähnte Ilsetalpfad (16,6 km) mit Start und Ziel in Feudingen, der<br />

Mäanderweg (25,4 km) mit Start und Ziel in Erndtebrück, der 7,2 km kurze<br />

Kalorienpfad in Hilchenbach und der Netphener Keltenpfad (14,9 km) den Wandergast.<br />

Alle Tourenvorschläge sind im Pocketguide „Rundtouren<br />

<strong>Siegerland</strong>-<strong>Wittgenstein</strong>“ enthalten.<br />

www.siegerland-wittgenstein.com<br />

pfad für Kinder und Familien hingegen<br />

ist sie überzeugt. Die Siegquelle ist<br />

auch Anfang oder Ende des Natursteigs<br />

Sieg, dessen Schlussstück bald eröffnet<br />

werden soll.<br />

Quellteich und ein Quellmoor<br />

Zum nächsten Fluss in diesem einzigartigen<br />

Wasserspeicher sind es nur knapp<br />

fünf Kilometer auf dem Rothaarsteig,<br />

dem allerersten Prädikatsweitwanderweg<br />

Deutschlands. Anders als Ilse, Lahn<br />

und Sieg entspringt die Eder aus einem<br />

bruchwaldartigen Quellmoor. Aus vielen<br />

tröpfelnden Stellen des Bruchwaldes<br />

fügt sich schon bald ein Bach, der sich<br />

Richtung <strong>Wittgenstein</strong>er Land später zu<br />

einer schlingenschlagenden Flussschönheit<br />

mit herrlichen Wiesenauen entwickelt.<br />

Die Lahn genehmigt sich indes<br />

einen kleinen, idyllisch unter Linden und<br />

Bergahorn gelegenen Teich. Hier beginnt<br />

auch der 288 km lange Lahnwanderweg<br />

seine Reise bis zur Mündung in den<br />

Rhein bei Lahnstein. Die Lahn strömt<br />

Rothaar begeistert. Auch der<br />

16,5 km lange Ilsetalpfad (gehört<br />

zu den Rothaarsteig-Spuren)<br />

führt die großen Wanderfreunde<br />

zur idyllisch gelegenen Quelle. Doris<br />

Herrmann wurde vor einigen Jahren<br />

beauftragt, dem in die Jahre gekommenen<br />

Quellort der Sieg ein neues,<br />

natürlicheres Gesicht zu verleihen. Auf<br />

die Frage, woher sie denn die Inspiration<br />

für die heutige Quellführung mit der<br />

halbrunden, ausgehöhlten Holzrinne<br />

und dem Steinquader mit der Wasserentnahmemulde<br />

hatte, antwortet sie ohne<br />

nachzudenken „solche Einfälle kommen<br />

mir beim Wandern durch die Natur!“ Die<br />

in Mode gekommene Mystifizierung mit<br />

nachtaktiven Quellelfen und Nymphen,<br />

einem unterirdischen Kosmos aus<br />

Zwergen- oder Königreich gehört für sie<br />

ins Reich der Sagen und Märchen. Real<br />

sei hingegen die besondere Reinheit des<br />

Quellwassers und die Einzigartigkeit des<br />

Lebensraumes direkt am Quellhorizont.<br />

Von dem 1.500 m kurzen Walderlebniszwar<br />

zunächst ostwärts, mündet aber<br />

letztlich im Vater Rhein. Da nimmt die<br />

Sieg den direkten Weg. Die Eder hingegen<br />

fließt später, nach der Vereinigung<br />

mit der Fulda, als Weser mit der Werra<br />

vereint zur Nordsee. Je nach Laufrichtung<br />

kurz vor oder nach der Ederquelle<br />

berührt der Rothaarsteig das beschauliche<br />

Höhendörfchen Benfe. Hier startet<br />

der Mäanderweg Richtung Erndtebrück,<br />

auch einer der zwölf „WanderHöhepunkte<br />

links und rechts des Rothaarsteigs“.<br />

Mehrere Bergpässe überwinden den grünen<br />

und wasserreichen Sperrriegel des<br />

Rothaarkamms. Über den Lützeler Pass<br />

zwischen Hilchenbach im <strong>Siegerland</strong><br />

und Erndtebrück im <strong>Wittgenstein</strong>er Land<br />

windet sich die Rothaar-Bahn in Kehren<br />

und durch Tunnels nach oben.<br />

Noch mehr Quellen<br />

Doris Herrmann ist sich sicher, dass es<br />

im <strong>QuellenReich</strong> noch hunderte weiterer<br />

Quellen gibt. Die teils namenlosen Rinnsale<br />

treten kaum bemerkt aus dem Quellhorizont<br />

aus und vereinen sich nach einigen<br />

Höhenmetern mit anderen Bächlein.<br />

Mit Benfe, Netphe, Ferndorf oder Ilm gibt<br />

es noch vier weitere, größere Bäche und<br />

gekennzeichnete Quellen. Wenn es nach<br />

der gelernten Gärtnerin ginge, würden<br />

kleine Holzstelen mit dezent gehaltenen<br />

Plaketten überall dort stehen, wo sich im<br />

näheren Umkreis weitere Quellen befinden.<br />

„Es sprudelt nur so aus dem Berg“, es<br />

seien Quellen der Frische, der Lebendigkeit<br />

und Reinheit. Für Doris Herrmann ist<br />

klar, dass man Quellen von unten nach<br />

oben ansteuern muss. Der Mensch sei<br />

nun mal so gestrickt, dass er den Ort des<br />

Ursprungs sehen möchte. Daher sei es<br />

ein besonderes Erlebnis, wenn man dem<br />

sich zunehmend verjüngenden Bachlauf<br />

Schritt für Schritt nach oben bis zum ultimativen<br />

Ursprung folgt. „Unser Berg ist<br />

voll von diesem reinen Wasser“. Übrigens,<br />

unweit der Ederquelle, am Forsthaus<br />

Hohenroth mit gemütlicher Gastronomie<br />

am Wochenende, befindet sich ein<br />

Rotwildgehege. Ganz in der Nähe liegt<br />

auch der abenteuerliche Kyrillpfad, der<br />

spielerisch, aber eindrucksvoll aufzeigt,<br />

welche Kräfte ein Sturm entfacht und<br />

wie sich die Natur nach dem brachialen<br />

Windbruchereignis wieder erholt.<br />

Spaß und frisches Siegwasser an der<br />

naturnah gestalteten Siegquelle<br />

im <strong>QuellenReich</strong><br />

Foto oben: Klaus-Peter Kappest,<br />

Foto unten: Michael Sänger<br />

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