Lückenschluss 2019/III

Der Lückenschluss 2019/III ist da! Diesmal geht es um die Leichterung über dem Alex-Tunnel. Der Lückenschluss 2019/III ist da! Diesmal geht es um die Leichterung über dem Alex-Tunnel.

02.09.2019 Aufrufe

LÜCKENSCHLUSS 2019 / III Liebe Nachbarn, liebe Berlinerinnen und Berliner, liebe Interessierte an dem Projekt „Lückenschluss U5“, ein ereignisreicher Sommer liegt hinter uns. In unserem letzten Newsletter vermeldeten wir den Tunneldurchbruch am U-Bahnhof Museumsinsel. Seit diesem Zeitpunkt geht es dort Schlag auf Schlag: die Innenschale wurde betoniert, der Eiskörper um die Tunnelröhren herum aufgetaut, Undichtigkeiten verpresst. Nun ist die gesamte Neubaustrecke von Alexanderplatz bis Brandenburger Tor dicht gegen das umgebende Grundwasser. Die temporären Bauschotts, die bisher noch den U-Bahnhof Museumsinsel von der übrigen Strecke trennten, können zurückgebaut werden. Gleichzeitig werden Decken und Treppen betoniert. Der Rohbau nimmt deutlich Gestalt an; im Herbst soll der Ausbau beginnen. Auch auf der weiteren Strecke herrscht eine hohe Schlagzahl: Am U-Bahnhof Unter den Linden läuft der Einbau der Rabitzdecke über den Gleisen – zusammen mit den Hintergleiswänden stellt dies die letzte bauliche Herausforderung an dieser Station dar. In den Tunneln ziehen die Kollegen der BVG-Gewerke Hunderte Kabel. Und am U-Bahnhof Rotes Rathaus werden nach und nach die Terrazzoplatten an die Wände gebracht. Hiervon können Sie sich in der U5-InfoStation auch selbst ein Bild machen. Bis Ende August haben bereits über 1.700 Menschen diese Chance genutzt. Die Geschäftsführung der PRG U5: Ute Bonde und Jörg Seegers. O. Lang, 2016. Ganz im Osten steht noch einmal eine umfassende Baumaßnahme an, die ursprünglich nicht Teil unseres Auftrags war, aber für die Durchfahrt der U5 unabdingbar ist: Die „Leichterung“ des Alex-Tunnels. Erst bei den Erdarbeiten für die Sanierung des Tunnels 2017 zeigte sich, dass in der Vergangenheit in der Rathausstraße immer wieder Straße auf Straße gebaut wurde ohne die alten Straßenteile zurück zu bauen, so dass die Auflast für die Tunnelstatik zu groß ist. Nun müssen über die gesamte Länge des Tunnels hinweg Asphaltund Betonschichten abgetragen und durch leichten Schaumglasschotter ersetzt werden. Während unsere bisherigen Baumaßnahmen in diesem Bereich vorwiegend emissionsarm im Untergrund stattfinden konnten, bringt die „Leichterung“ auch für die umliegenden Mieter und Gewerbetreibenden eine stärkere Belastung mit sich. Bei Ihnen möchten wir uns schon vorab für die Dialogbereitschaft bedanken. Das Projekt ist auf der Zielgeraden. Jetzt heißt es noch einmal, alle Kräfte des Projekts – bei uns, bei der BVG, bei der Ingenieursgemeinschaft ig n u5, bei den Architekten, den Planern, den Ingenieuren und Bauleuten, bei allen Beteiligten – zu bündeln, damit wir Ende des kommenden Jahres in Betrieb gehen können. Einen zusätzlichen Motivationsschub für die letzten Monate hat eine für uns folgenschwere und sehr erfreuliche Entscheidung des BVG-Aufsichtsrats gebracht: Auch nach Fertigstellung des Projekts „Lückenschluss U5“ wird unsere GmbH als „BVG Projekt GmbH“, als 100-prozentige Tochterfirma der BVG, weitergeführt. Wir werden weiter bauen. Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und verstehen sie als klaren Auftrag, unsere Arbeit so stringent weiterzuführen wie bisher! Ihre Ute Bonde Ihr Jörg Seegers Geschäftsführerin Finanzen | PRG U5 Geschäftsführer Technik | PRG U5 Über Kopf! Am U-Bahnhof Unter den Linden wird über den U5-Gleisen die Unterkonstruktion für die Decke eingebaut. A. Reetz-Graudenz, 2019.

LÜCKENSCHLUSS<br />

<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Liebe Nachbarn, liebe Berlinerinnen und Berliner,<br />

liebe Interessierte an dem Projekt „<strong>Lückenschluss</strong><br />

U5“,<br />

ein ereignisreicher Sommer liegt hinter uns. In unserem letzten Newsletter<br />

vermeldeten wir den Tunneldurchbruch am U-Bahnhof Museumsinsel. Seit<br />

diesem Zeitpunkt geht es dort Schlag auf Schlag: die Innenschale wurde<br />

betoniert, der Eiskörper um die Tunnelröhren herum aufgetaut, Undichtigkeiten<br />

verpresst. Nun ist die gesamte Neubaustrecke von Alexanderplatz<br />

bis Brandenburger Tor dicht gegen das umgebende Grundwasser. Die temporären<br />

Bauschotts, die bisher noch den U-Bahnhof Museumsinsel von der<br />

übrigen Strecke trennten, können zurückgebaut werden. Gleichzeitig werden<br />

Decken und Treppen betoniert. Der Rohbau nimmt deutlich Gestalt an;<br />

im Herbst soll der Ausbau beginnen.<br />

Auch auf der weiteren Strecke herrscht eine hohe Schlagzahl: Am U-Bahnhof<br />

Unter den Linden läuft der Einbau der Rabitzdecke über den Gleisen<br />

– zusammen mit den Hintergleiswänden stellt dies die letzte bauliche Herausforderung<br />

an dieser Station dar. In den Tunneln ziehen die Kollegen der<br />

BVG-Gewerke Hunderte Kabel. Und am U-Bahnhof Rotes Rathaus werden<br />

nach und nach die Terrazzoplatten an die Wände gebracht. Hiervon können<br />

Sie sich in der U5-InfoStation auch selbst ein Bild machen. Bis Ende August<br />

haben bereits über 1.700 Menschen diese Chance genutzt.<br />

Die Geschäftsführung der PRG U5: Ute Bonde und Jörg Seegers.<br />

O. Lang, 2016.<br />

Ganz im Osten steht noch einmal eine umfassende Baumaßnahme an, die<br />

ursprünglich nicht Teil unseres Auftrags war, aber für die Durchfahrt der U5<br />

unabdingbar ist: Die „Leichterung“ des Alex-Tunnels. Erst bei den Erdarbeiten<br />

für die Sanierung des Tunnels 2017 zeigte sich, dass in der Vergangenheit in<br />

der Rathausstraße immer wieder Straße auf Straße gebaut wurde ohne die<br />

alten Straßenteile zurück zu bauen, so dass die Auflast für die Tunnelstatik zu<br />

groß ist. Nun müssen über die gesamte Länge des Tunnels hinweg Asphaltund<br />

Betonschichten abgetragen und durch leichten Schaumglasschotter ersetzt<br />

werden.<br />

Während unsere bisherigen Baumaßnahmen in diesem Bereich vorwiegend<br />

emissionsarm im Untergrund stattfinden konnten, bringt die „Leichterung“<br />

auch für die umliegenden Mieter und Gewerbetreibenden eine stärkere Belastung<br />

mit sich. Bei Ihnen möchten wir uns schon vorab für die Dialogbereitschaft<br />

bedanken.<br />

Das Projekt ist auf der Zielgeraden. Jetzt heißt es noch einmal, alle Kräfte des<br />

Projekts – bei uns, bei der BVG, bei der Ingenieursgemeinschaft ig n u5, bei den<br />

Architekten, den Planern, den Ingenieuren und Bauleuten, bei allen Beteiligten<br />

– zu bündeln, damit wir Ende des kommenden Jahres in Betrieb gehen können.<br />

Einen zusätzlichen Motivationsschub für die letzten Monate hat eine für uns<br />

folgenschwere und sehr erfreuliche Entscheidung des BVG-Aufsichtsrats gebracht:<br />

Auch nach Fertigstellung des Projekts „<strong>Lückenschluss</strong> U5“ wird unsere<br />

GmbH als „BVG Projekt GmbH“, als 100-prozentige Tochterfirma der BVG, weitergeführt.<br />

Wir werden weiter bauen.<br />

Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer Arbeit und verstehen sie<br />

als klaren Auftrag, unsere Arbeit so stringent weiterzuführen wie bisher!<br />

Ihre Ute Bonde<br />

Ihr Jörg Seegers<br />

Geschäftsführerin Finanzen | PRG U5 Geschäftsführer Technik | PRG U5<br />

Über Kopf! Am U-Bahnhof Unter den Linden wird über den U5-Gleisen die Unterkonstruktion für die Decke eingebaut.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.


Aus schwer mach leicht: Die „Leichterung“ des Alex-Tunnels<br />

<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Baustellenzu- und ausfahrt<br />

über die Spandauer Straße<br />

Alea 101<br />

Die Bauabschnitte der „Leichterung“. Die Zufahrt erfolgt über die Spandauer Straße.<br />

Plan: Lahmeyer.<br />

Vor dem Roten Rathaus rückt der Bauzaun immer<br />

weiter nach hinten. Frisch gepflasterte Flächen<br />

werden frei gegeben, die Rathausstraße ist wieder<br />

nutzbar. Man sieht, die Fertigstellung des<br />

„<strong>Lückenschluss</strong> U5“ rückt näher: Ende 2020 sollen<br />

die U-Bahnen der neuen, der verlängerten U5<br />

zwischen dem Hauptbahnhof und Hönow geschätzte<br />

150.000 Fahrgäste pro Tag transportieren.<br />

Doch gerade damit diese Vision Wirklichkeit<br />

wird, entsteht ab September <strong>2019</strong> östlich vom<br />

Roten Rathaus noch einmal eine neue Baustelle.<br />

Nicht im Untergrund, sondern an der Oberfläche.<br />

Die so genannte „Leichterung“ des Alex-Tunnels,<br />

des 90 Jahre alten Verbindungsstücks zwischen<br />

den U-Bahnhöfen Alexanderplatz und Rotes Rathaus.<br />

Was ist die „Leichterung“?<br />

„Leichterung“ bedeutet, dass über die gesamte<br />

Länge des Alex-Tunnels zwischen den U-Bahnhö-<br />

fen Alexanderplatz und Rotes Rathaus sowie über<br />

dem abzweigenden Waisentunnel die Auflast auf<br />

dem Tunnel reduziert und durch leichteres Material<br />

ersetzt werden muss. Konkret heißt dies, dass<br />

auf ca. 300 Meter mal 10 Meter (Bauabschnitte 2<br />

und 3) sowie 5 Meter mal 12 Meter (Bauabschnitt 1)<br />

Asphalt-, Beton- und Bodenschichten auf einer Höhe<br />

von 1,75 Meter Höhe abgetragen werden müssen.<br />

Natürlich kann dieser „Graben“ nicht dauerhaft<br />

bestehen; die Oberfläche muss nach der<br />

Maßnahme genauso aussehen wie heute. Entsprechend<br />

wird dieser über 5.200 Kubikmeter große<br />

Graben mit einem leichteren, aber nichtsdestotrotz<br />

genauso belastbaren Material aufgefüllt: Mit<br />

Schaumglas-Schotter. Dieses Material zeichnet aus,<br />

dass es sehr belastbar und druckfest ist, so dass die<br />

Auflast auf den Tunnel um fast zwei Drittel reduziert<br />

werden kann – und danach auch einer Straßenbahntrasse<br />

standhalten könnte.<br />

Die Oberfläche über dem Alex-Tunnel – die Rathausstraße entlang,<br />

von der Ecke Jüden- bis zur Gontardstraße – und über der Abzweigung<br />

zum Waisentunnel muss „geleichtert“ werden.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Zusammenarbeit mit den Leitungsträgern<br />

Zahlreiche Rohre und Leitungen durchziehen den betroffenen Bereich. Die betroffenen Medienträger (Berliner<br />

Wasserbetriebe, Vattenfall, Deutsche Telekom, NBB Netzgesellschaft, Versatel, Colt) sorgen für die Baufreiheit.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Besondere Herausforderung ist dabei, dass der<br />

Bereich direkt unter der Oberfläche nicht etwa<br />

leer ist, sondern durchzogen wird von zahlreichen<br />

lebenswichtigen Rohren und Leitungen für<br />

Wasser, Abwasser, Gas, Telekommunikation. Gewerbetreibende<br />

wie Mieter entlang der Rathausstraße<br />

müssen aber natürlich stets versorgt sein.<br />

Entsprechend bedeutet dies für die „Leichterung“,<br />

dass das Zusammenspiel mit den beteiligten Medienträgern<br />

– Berliner Wasserbetriebe, Vattenfall,<br />

Deutsche Telekom, NBB Netzgesellschaft, Versatel<br />

und Colt – besonders gut funktionieren muss.<br />

Denn erst wenn die Leitungen erfolgreich umgelegt<br />

sind, können die Asphaltschichten abgebrochen<br />

und die Auflast reduziert werden.<br />

2


<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Vorbereitende Suchschürfe<br />

Damit hier keine unliebsamen Überraschungen<br />

auftreten, werden derzeit umfangreiche so genannte<br />

„Suchschürfe“ realisiert. Das heißt, an acht<br />

verschiedenen Stellen entlang der Tunneloberfläche<br />

wird sehr vorsichtig auf 1,75 Meter Tiefe heruntergegraben<br />

und genau dokumentiert, welche<br />

Rohre und Leitungen sich wo befinden bzw. wie<br />

diese exakt verlaufen.<br />

Die Arbeitsschritte der „Leichterung“<br />

Danach beginnen die Aushubmaßnahmen. Diese<br />

werden schonend mit kleineren Geräten wie Fräsen<br />

durchgeführt, damit der Tunnel während der<br />

Arbeiten nicht zusätzlich belastet wird. Auch um<br />

die im Boden befindlichen Leitungen nicht zu be-<br />

schädigen, muss äußerst vorsichtig vorgegangen<br />

werden. Die vorgefundenen Leitungen werden<br />

dokumentiert und in Abstimmung mit den Medienträgern<br />

bzw. durch diese selbst gesichert und<br />

ggf. umverlegt. Auf diese Weise werden über<br />

10.000 Tonnen Asphalt-, Beton- und Bodenschichten<br />

abgetragen und über die bestehende Baustellenzufahrt<br />

in der Spandauer Straße abtransportiert.<br />

Parallel zum Aushub und Abtransport erfolgen die<br />

Zuführung und der Einbau des Schaumglasschotters.<br />

Wir beginnen bei der Hauptbaumaßnahme<br />

(Bauabschnitt 2 & 3) am östlichen Ende und ziehen<br />

uns von dort in Richtung Rotes Rathaus zurück.<br />

Schrittweise stellen wir die Oberfläche wieder her<br />

und geben diese für den Nutzer frei.<br />

Fast Handarbeit:<br />

Suchschurf entlang der Rathausstraße.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Wer ist für die „Leichterung“ verantwortlich?<br />

Die BVG hat die für den U-Bahnbau verantwortliche<br />

PRG U5 mit der Leitung dieser Baumaßnahme<br />

beauftragt. Damit liegt die „Leichterung“ in den<br />

Händen des bewährten Teams um Maik Kopsch<br />

und Jürgen Windolff, die von 2016 bis <strong>2019</strong> bereits<br />

die Grundinstandsetzung des Alex-Tunnels – Sanierung,<br />

Umbau und Verstärkung des Tunnels –<br />

erfolgreich ausgesteuert haben.<br />

Maik Kopsch, PRG U5, und Jürgen Windolff, BVG, verantwortliche Projektleiter für die Grundinstandsetzung<br />

und „Leichterung“ des Alex-Tunnels.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Den Zuschlag für den Bauabschnitt 1 über der Abzweigung<br />

Waisentunnel erhielt die niedersächsische<br />

Matthäi-Gruppe, die in den letzten Monaten<br />

auch die Oberflächenwiederherstellung vor dem<br />

Roten Rathaus übernommen hat. Die Ausschreibung<br />

für die Bauabschnitte 2 und 3 läuft derzeit.<br />

Warum muss die Oberfläche „geleichtert“ werden?<br />

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir in der de in den 20er Jahren gebaut, weil schon damals<br />

Historie etwas zurückgehen. Der Alex-Tunnel wur-<br />

geplant war, die U-Bahn-Strecke, die spätere Linie E,<br />

Ohne Berücksichtigung des darunter liegenden Tunnels wurde Straße auf Straße gebaut, ohne die alten Straßenteile zurückzubauen. J. Schurig, <strong>2019</strong>.<br />

vom Alexanderplatz aus weiter nach Westen zu<br />

führen. Als Ende der 20er Jahre mit der Weltwirtschaftskrise<br />

das Geld für das Projekt ausging, wurde<br />

der Tunnel auf Höhe Jüdenstraße verschlossen,<br />

bereichsweise mit Sand und Schotter aufgeschüttet<br />

und eine viergleisige Aufstell- und Kehranlage<br />

eingebaut. Hier parkten und wendeten die U-Bahnen<br />

der Linie U5 bis 2016.<br />

Während im Tunnel die U-Bahnen kehrten, tat sich<br />

an der Oberfläche Einiges: Nach dem II. Weltkrieg<br />

aber auch in den Jahrzehnten danach waren der<br />

Alexanderplatz, die Rathausstraße und die Region<br />

um den Fernsehturm immer wieder Schauplatz<br />

von umfangreichen städtebaulichen Veränderungen.<br />

Doch anstatt die alten Straßenbauteile zu<br />

entfernen, bevor erneut betoniert und asphaltiert<br />

wurdet – so würde man heutzutage vorgehen –,<br />

wurde damals Schicht auf Schicht aufgetragen.<br />

3


<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Ohne Rücksicht auf den darunter liegenden Tunnel.<br />

Und ohne dies in den Plänen zu verzeichnen.<br />

Dies fiel erst 2017 bei Erdbauarbeiten im Rahmen<br />

der „Grundinstandsetzung“ des Alex-Tunnels auf.<br />

Mit dieser Maßnahme hatte die BVG die PRG U5<br />

im Jahr 2016 beauftragt: Die Strecke wurde umfangreich<br />

saniert und so umgebaut, dass zukünftig<br />

die U-Bahnen zum U-Bahnhof Rotes Rathaus<br />

und weiter bis zum Hauptbahnhof und wieder<br />

zurück fahren können. Die Kehranlage befindet<br />

sich nun in der untersten Etage des neuen Bahnhofes<br />

Rotes Rathaus.<br />

Im Zuge dieser Arbeiten wurde im Jahr 2017 in<br />

der Tunneldecke eine so genannte Andienöffnung<br />

gefräst. Im Rahmen der Herstellung dieser<br />

Öffnung fiel auf, dass auf dem gesamten Tunnel<br />

über ein Meter mehr Auflast liegt, als in den Plänen<br />

verzeichnet. Das bedeutete eine zusätzliche<br />

Belastung für die Tunnelstatik von mehreren<br />

Tausend Tonnen.<br />

Und warum jetzt?<br />

Sobald die Situation bekannt war, wurde der Tunnel<br />

erneut begutachtet. Es zeigte sich, dass einzelne<br />

Tragelemente begonnen hatten, sich durch<br />

Zweiwegebagger im Alex-Tunnel auf dem Weg nach oben in den neuen U-Bahnhof Rotes Rathaus. A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

die zusätzliche Belastung zu verformen. Aus mit ab Ende 2020 im Tunnel die U5 fahren kann,<br />

diesem Grund wurde der Bereich als Vorsichtsmaßnahme<br />

für den Lieferverkehr gesperrt, die rangieren oder eine Straßenbahn geführt werwährend<br />

auf dem Tunnel z.B. die Feuerwehr<br />

Baustellenlogistik angepasst und der Tunnel von den kann. Direkt nach Abschluss der baulichen<br />

unten verstärkt. Aber dies reicht statisch gese- Arbeiten im Tunnel im Frühjahr dieses Jahres,<br />

hen noch nicht aus. Auch an der Oberfläche muss wurde die Vergabe für die „Leichterung“ vorbezur<br />

weiteren Entlastung Material entnommen reitet, so dass im September der erste Bauabschnitt<br />

beginnen werden – die so genannte „Leichterung“ –, da-<br />

kann.<br />

Wie lange wird die „Leichterung“ dauern?<br />

Die „Leichterung“ wird voraussichtlich rund 14<br />

Monate, von September <strong>2019</strong> bis November 2020,<br />

in Anspruch nehmen. Der Bauablauf ist in drei<br />

Abschnitte unterteilt: Der erste Bauabschnitt direkt<br />

vor der Rathauspassage wird voraussichtlich<br />

etwa drei Monate dauern. Der Zugang zum<br />

Gebäude und zu den einzelnen Geschäften wird<br />

durch Fußgängerbrücken gewährleistet.<br />

Im Januar 2020 soll der Bauabschnitt 2 beginnen,<br />

für den die Baustelleneinrichtung in Richtung<br />

S-Bahnhof Alexanderplatz bis hin zur Gontardstraße<br />

erweitert wird. Eine entsprechende Wegeleitung<br />

für alle Fahrgäste, Passanten und Anlieger<br />

der Rathausstraße bereiten wir vor. Bauabschnitt<br />

3 schließt sich nahtlos an. Voraussichtlich Mitte<br />

des kommenden Jahres wird die Baustelleneinrichtungsfläche<br />

auf die momentan bestehende<br />

Fläche zurückgebaut – und bis November 2020<br />

voraussichtlich auch dieser Bereich geräumt, so<br />

dass es Ende 2020 tatsächlich so weit ist: Oben<br />

befindet sich keine Baustelle mehr. Und unten<br />

fährt die U5 bis zum Hauptbahnhof.<br />

Der Zugang zu den Rathauspassagen ist stets gesichert.<br />

Plan: artus<br />

4


Wer betreut die U5-InfoStation im U-Bahnhof Rotes Rathaus?<br />

<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Führung durch die InfoStation mit „Stationsvorsteher“ Friedemann Maßberg.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

„Können wir die Baustelle besuchen?“ – Wie oft<br />

haben wir diese Frage in den letzten Jahren gelesen<br />

und gehört! Fast immer mussten wir darauf<br />

eine negative Antwort geben, denn es war bis<br />

dato unmöglich, Besuchergruppen und Bauarbeiten<br />

unter einen Hut zu bringen.<br />

Seit dem 19. Juli <strong>2019</strong> aber bieten wir mit der<br />

neuen U5-InfoStation die Möglichkeit, den neuen<br />

U-Bahnhof Rotes Rathaus zu besuchen. Bereits<br />

über 1.700 Interessierte haben diese Chance<br />

genutzt und sich die U5-InfoStation im neuen<br />

U-Bahnhof Rotes Rathaus angesehen. Sie können<br />

zum Beispiel den brandneuen Terrazzoboden<br />

betreten, die rund geschliffenen Terrazzoplatten<br />

an den Wänden abtasten und am Bahnsteig die<br />

eleganten Pilzkopfstützen bewundern.<br />

und der Website-Betreuung sowie um die Grundlage<br />

für die gesamte InfoStation: um die Abstimmung<br />

mit den Verantwortlichen der Baustelle.<br />

Denn der U-Bahnhof ist ja noch nicht fertiggestellt!<br />

Zahlreiche Gewerke sind hier Tag für Tag für<br />

Das Team der U5-InfoStation<br />

Miriam Buballa<br />

Julia Joachim<br />

fangen durch direkte Kommunikation sehr gut.<br />

Entsprechend gehen wir davon aus, dass wir die<br />

U5-InfoStation nach einer kurzen Pause im Oktober<br />

/ November <strong>2019</strong> bis zum Beginn des Probebetriebs,<br />

also bis Mitte 2020, betreiben können.<br />

Madeleine Zentgraf<br />

Darüber hinaus bekommen die Besucherinnen<br />

und Besucher zahlreiche Informationen über das<br />

Projekt U5 in Form von Bildern, Schautafeln und<br />

Exponaten – und natürlich durch unsere „Info<br />

Stations-Vorsteher“. Immer zwei kompetente Ansprechpartner*innen<br />

begleiten die Gruppen.<br />

Sie können erklären, wie die Tunnelvortriebsmaschine<br />

„Bärlinde“ sich fortbewegt hat, wie die<br />

Entrauchung am U-Bahnhof Rathaus funktioniert<br />

oder woher der Muschelkalk für den U-Bahnhof<br />

Unter den Linden stammt. Auch für alle weiteren<br />

Fragen steht unser Team vor Ort sehr gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Tim Herz<br />

Annekatrin Rolef ... sowie Nina Durek,<br />

Friedemann Maßberg und Hanna Strangfeld.<br />

Maxi Rudolph<br />

Yannick Motschke<br />

Malte Schröder<br />

Stephanie Niehoff<br />

Fotos: Bärlinteam<br />

Und sollte doch einmal eine Detailfrage unbeantwortet<br />

bleiben, dann werden die Fragen<br />

direkt zum Kommunikationsteam der Projektgesellschaft<br />

U5 weitergeleitet. Das Team rund um<br />

Pressesprecherin Stephanie Niehoff kümmert sich<br />

um das gesamte „Back-Office“, von der Beantwortung<br />

der Fragen bis zu den Anmeldemodalitäten<br />

den Ausbau des U-Bahnhofs im Einsatz, sorgen<br />

dafür, dass alles pünktlich für die Inbetriebnahme<br />

Ende 2020 fertig wird. Diese Arbeiten müssen<br />

nun mit den Besuchergruppen in Einklang gebracht<br />

werden – ein Entgegenkommen seitens<br />

aller am Bau Beteiligten, das alles andere als<br />

selbstverständlich ist. Bisher gelingt dieses Unter-<br />

Auch Sie wollen die U5-InfoStation besuchen?<br />

Dann melden Sie sich bitte an unter<br />

www.projekt-u5.de/infostation<br />

Termine werden jeweils Anfang des Monats für<br />

den darauf folgenden Monat freigeschaltet.<br />

5


DER AKTUELLE BAUSTAND - AUGUST <strong>2019</strong><br />

<strong>2019</strong> / <strong>III</strong><br />

Tauwetter: Der gesamte U-Bahnhof Museumsinsel ist wasserdicht…<br />

… Der schützende Eiskörper und Stahlschotts werden nicht mehr benötigt.<br />

Viel Arbeit für die BVG-Elektriker: Kabeltrassen im Tunnel…<br />

Das kleine U5-Rätsel<br />

In der letzten Ausgabe haben wir Sie gefragt, wie viele Kubikmeter freien<br />

Raum diese drei Röhren nun umfassen. Die richtige Antwort lautet:<br />

Rund 18.000 Kubikmeter – 100 Meter Länge mal 30 Meter Breite mal durchschnittlich<br />

6 Meter Höhe.<br />

… und Deckenlampen am U6-Bahnsteig Unter den Linden.<br />

Fotos: A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Und auch in diesem Rätsel sollen Sie schätzen: Wie auf dem Foto zu sehen<br />

ist, werden zahlreiche Leuchten an der Decke, aber auch an den Wänden<br />

den U-Bahnhof Unter den Linden erhellen.<br />

Was meinen Sie, wie viele sind es insgesamt?<br />

Mit ihren Schätzungen von 24.000 bzw. 15.000 Kubikmeter lagen Herr Besen-<br />

thal und Herr Thomas am nächsten an der Wahrheit.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Bei Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden, dass im Fall eines Gewinns Ihr Name in der<br />

folgenden Ausgabe des „<strong>Lückenschluss</strong>“ veröffentlicht wird. Ihre Daten werden nicht gespeichert<br />

oder weiterverarbeitet.<br />

A. Reetz-Graudenz, <strong>2019</strong>.<br />

Senden Sie uns Ihre Antwort unter dem Stichwort „Kleines Rätsel“ bis zum<br />

31.10.<strong>2019</strong> per E-Mail: info@projekt-u5.de oder postalisch unter Angabe Ihres<br />

Namens und Adresse an die:<br />

Projektgesellschaft U5 Kommunikation<br />

Friedrichstraße 95, 10117 Berlin<br />

Unter den besten Schätzungen verlosen wir eine exklusive Tunnelführung.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Projektrealisierungs GmbH U5<br />

Kommunikation<br />

Friedrichstraße 95<br />

10117 Berlin<br />

info@projekt-u5.de<br />

www.projekt-u5.de<br />

Text und Konzeption:<br />

Dr. Stephanie Niehoff<br />

Grafische Bearbeitung / Satz:<br />

Sandwichpicker GmbH<br />

Fotos/Pläne:<br />

artus, Antonio Reetz-Graudenz,<br />

Lahmeyer, Oliver Lang, J. Schurig<br />

6

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