Liebe Leserin, lieber Leser! - Bauweb
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Ein Magazin vom WEKA-Verlag www.weka.at<br />
März 2011 / Einzelpreis: EUR 4,–, Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1200 Wien, P.b.b., Zulassungs-Nr. GZ 02Z032312 M<br />
Baumaschine Baugerät Baustelle<br />
3 / 2 0 11<br />
KANALBAU<br />
Im Rahmen unseres<br />
Sonderthemas<br />
berichten wir über<br />
den Bau des Asperner<br />
Sammelkanal Entlasters<br />
und die dabei eingesetzte<br />
Technik der<br />
„Hydraulischen Fuge“<br />
MAWEV-ShoW<br />
Aktueller Stand bei<br />
den Vorbereitungen<br />
Offizielles Organ des MAWEV – Verband Österreichischer Baumaschinenhändler www.bauweb.co.at<br />
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<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>in</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Leser</strong>!<br />
„Der gesamten Bauwirtschaft stehen dieser Tage massive Änderungen<br />
durch die Umweltvorschriften bevor“, diese Aussage<br />
von DI Martin Car, Geschäftsführer des Österreichischen Baustoff-Recycling<br />
Verbandes, fiel Anfang März 2011 im Rahmen der<br />
BRV-Tagung im Wiener Hotel Marriott. Er verweist damit unter<br />
anderem auf den Bundesabfallwirtschaftsplan 2011, der Ende Februar<br />
im Entwurf vom Lebensministerium veröffentlicht wurde<br />
und der auf 468 Seiten für Österreich die Strategie der nächsten<br />
sechs Jahre festgelegt. Weitere zentrale Themen der Großveranstaltung<br />
waren die kürzlich in Kraft getretene AWG-Novelle 2010<br />
bzw. das mit 1. Jänner in Wien in Kraft getretene neue Landesabfallwirtschaftsgesetz,<br />
das Verpflichtungen für Bauherrn hinsichtlich<br />
Schadstofferkundung und<br />
Abfallwirtschaftskonzept enthält.<br />
Lesen Sie ausführlich über<br />
diese aktuellen Entwicklungen<br />
ab Seite 52 in dieser Ausgabe.<br />
Fachverband sucht Sponsoren:<br />
„Die Einrichtung eines HTL<br />
Zweiges für mineralische Roh-<br />
und Baustoffe an der HTL in Leoben<br />
ist für den Fachverband<br />
der Stein- und keramischen Industrie<br />
ein zukunftsgerichtetes<br />
Projekt erster Ordnung“, betonte<br />
Dr. Carl Hennrich, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes, Anfang<br />
März im Rahmen einer Pressekonferenz.<br />
Ziel ist es, bereits die<br />
Pflichtschulabgänger für die mineralischen Roh- und Baustoffe<br />
zu gewinnen. Dr. Hennrich: „Der Fachverband tritt als Initiator<br />
dieser Initiative auf. Wir streben an, pro Jahrgang ab September<br />
2012 etwa 20 bis 25 junge Leute gewinnen zu können, die diesen<br />
HTL Zweig besuchen.“ Der aktuelle Stand: Sieben Architekturbüros<br />
wurden eingeladen, Projekte vorzulegen. Am 24. März 2010<br />
wird das Projekt vergeben. Der Baubeginn ist für Ende August,<br />
Anfang September geplant. Das Investitionsvolumen für den Zubau<br />
zur bestehenden HTL in Leoben ist mit etwa 1,6 Millionen<br />
Euro veranschlagt. Der Fachverband ist einer der Haupfinanziers<br />
und wird im Rahmen einer Startfinanzierung 400.000 Euro beisteuern.<br />
Weitere Investoren werden gesucht!<br />
Interessante, wenngleich wenig erfreuliche Einblicke, ermöglichte<br />
die ebenfalls Anfang März präsentierte jährliche Kon-<br />
Cover dEn FortSCHritt ErlEBEn<br />
Editorial<br />
junkturerhebung der Stein- und<br />
keramischen Industrie. Über 200 Mitgliedsbetriebe<br />
aller Größenordnungen<br />
und Sparten beteiligten sich 2010 an der Umfrage. Nach<br />
dem „erdbebenartigen Umsatzrückgang“ von 11 % im Krisenjahr<br />
2009, hat sich die Baustoffindustrie 2010 mit einem neuerlichen<br />
Rückgang von 0,05 % bei einem Gesamtumsatz von 3,2 Mrd. Euro<br />
eingependelt. Damit befindet sich die Branche auf dem Umsatzniveau<br />
von 2005. Ein katastrophales erstes Quartal 2010 ließ noch<br />
Schlimmeres befürchten. Während sich die Industriezulieferbetriebe<br />
über Zuwächse freuen können, stehen die Bauzulieferer<br />
leider auf der Negativseite. Nach –9,56 % im Jahr 2009, sank der<br />
Umsatz 2010 um weitere 3,95 %.<br />
Die größten Rückgänge gibt es<br />
in der Naturwerksteinindustrie<br />
(–15,04 %), der Schotterindustrie<br />
(–10,99 %), der Sand-Kiesindustrie<br />
(–7,64 %) und der Zementindustrie<br />
(–6,67 %). Der<br />
Gesamtumsatz bei den Bauzulieferern<br />
rutschte um mehr als<br />
105 Mio. Euro auf knapp 2,6 Mrd.<br />
Euro ab. Besonders stark waren<br />
die Rückgänge bei den Tiefbaubranchen<br />
(–10 %). Wie betont<br />
wurde, ist „der anhaltende Einbruch<br />
nicht zuletzt auf das ambivalente<br />
Verhältnis des Landes<br />
zum Thema Infrastruktur zurückzuführen.“<br />
Ausführlichere Informationen dazu finden Sie in<br />
unserem Wirtschaftsteil.<br />
Es gibt aber auch erfreuliche Nachrichten: Als Hoffnungsträger<br />
für den erwarteten Aufschwung wirft das heimische Groß-Ereignis,<br />
die MAWEV Show 2012, ihre Schatten voraus. Aktuell können<br />
sich die Organisatoren über einen hervorragenden Start<br />
bei den Buchungen freuen und auch die Vorarbeiten sind auf<br />
Schiene! Details dazu finden Sie im ausführlichen Interview auf<br />
Seite 8. Bleibt uns nur noch, Ihnen eine informative Lektüre mit<br />
der aktuellen BBB zu wünschen!<br />
Ing. Alexander Riell, Chefredakteur<br />
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März 2011 / Einzelpreis: EUR 4,–, Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1200 Wien, P.b.b., Zulassungs-Nr. GZ 02Z032312 M<br />
BAUMASCHINE BAUGERÄT BAUSTELLE<br />
3 / 2 0 1 1<br />
KANALBAU<br />
Im Rahmen unseres<br />
Sonderthemas<br />
berichten wir über<br />
den Bau des Asperner<br />
Sammelkanal Entlasters<br />
und die dabei eingesetzte<br />
Technik der<br />
„Hydraulischen Fuge“<br />
MAWEV-SHOW<br />
Aktueller Stand bei<br />
den Vorbereitungen<br />
Offi zielles Organ des MAWEV – Verband Österreichischer Baumaschinenhändler www.bauweb.co.at<br />
BBB3_11_Umschlag_U1_Liebherr.indd 1 11.03.2011 13:07:27<br />
3
4 inHalt<br />
42<br />
Im November 2010 startete Wien<br />
Kanal den Bau des Asperner Sammelkanal<br />
entlasters (ASKe). eine der<br />
technischen Besonderheiten ist der<br />
einsatz der „Hydraulischen Fuge“.<br />
8<br />
MAWev-Präsident Komm.-rat Ferdinand Beringer (links) und Thomas<br />
Karner, Messe Graz, informieren über die MAWev-Show 2012.<br />
Bauvorhaben der Superlative: Wir berichten über den aktuellen Stand<br />
beim Neubau des Hauptbahnhofs Wien.<br />
14<br />
6-13 BranCHEnnEWS<br />
6 MAWev-News<br />
Anmeldemöglichkeit zur MAWEV-Show 2012<br />
8 „Wir haben einen fulminanten Start“<br />
Interview mit den Organisatoren der MAWEV-Show 2012 über den<br />
aktuellen Stand der Vorbereitungen<br />
12 Branchennews<br />
Aktuelles aus der Branche<br />
14-19 rEPortaGE<br />
14 Österreichs größte Baustelle<br />
Wir informieren über die Baufortschritte am Hauptbahnhof Wien<br />
und beleuchten die weitere Entwicklung<br />
20-41 BaU+MaSCHinEn<br />
20 Wimpissinger vertraut auf Liebherr<br />
Der umfangreiche Liebherr-Maschinenpark ist einer der<br />
Erfolgsfaktoren des erfolgreichen Tiroler Unternehmens<br />
22 Sicher auf schmalen Wegen<br />
JCB Kettenbagger erleichtern den Arbeitsalltag der Firma<br />
Prettenthaler Erdbau<br />
24 Mit riesenschritten auf den Säntis<br />
Wir berichten über den Gipfelsturm des 12,5 Tonnen<br />
Kaiser S3 Allroad Baggers für Bauarbeiten in 2.502 m Höhe<br />
26 Hochwertige ersatzbrennstoffe<br />
Ein CAT-Radlader unterstützt im Dreischichtbetrieb die<br />
Herstellung von Ersatzbrennstoffen bei der Firma ThermoTeam<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
20<br />
einer der Faktoren für den erfolg des leistungsstarken Familienunternehmens<br />
Wimpissinger in Tirol ist der Liebherr-Fuhrpark.<br />
28 Weniger Schmutz auf den Straßen<br />
Reifenwaschanlagen tragen zur Vermeidung potenzieller<br />
Gefahrenquellen bei<br />
29 ITT-Mietpumpen als alternative Lösung<br />
29 Hatz: Mehr Leistung und weniger emissionen<br />
30 „Heiß an heiß“ in vierer-Staffel<br />
Bei der Sanierung des ehemaligen Militärflugplatzes Frankfurt-<br />
Hahn kamen unter anderem sechs Vögele Fertiger zum Einsatz<br />
32 Neue Produkte von Wacker Neuson<br />
33 Palfinger demonstriert Ladekrankompetenz<br />
34 Große Leistung mit kurzem Heck<br />
Komatsu Baumaschinen bewähren sich bei der Rumpf Bau GmbH<br />
als robuste und sparsame Arbeitsgeräte<br />
36 volvo präsentiert neue F-Serie<br />
37 Mobile „AdBlue“ versorgung<br />
38 „Wiedergeburt“ des World Trade Centers<br />
Stationäre Hochleistungspumpen und teleskopierbare Verteilermasten<br />
betonieren das neue Wahrzeichen New Yorks<br />
42-51 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
42 Die Kunst der Hydraulischen Fuge<br />
Erstmalig kommt in Österreich im Zuge der Errichtung des Asperner<br />
Sammelkanal Entlasters eine Technik zum Einsatz, bei der die<br />
Vortriebskräfte durch Hydraulische Fugen übertragen werden<br />
46 Innovative Pflugverlegung für rohre<br />
Ein patentiertes Verfahren zum Einpflügen von Trink- und<br />
Abwasserrohren bringt Kosteneinsparungen von bis zu 60 %<br />
47 Die Zukunft ist Grabenlos<br />
Vorankündigung zum Symposium Grabenlos im Oktober 2011<br />
48 Braumann Tiefbau: Spezialist in vielen Bereichen<br />
50 Markant „blaues Maul“<br />
In Leipzig wurde der 2. Nördliche Hauptsammler durch Relining<br />
mit GFK-Maulprofilen saniert<br />
52-55 VEranStaltUnGEn<br />
inHalt<br />
Zentrales Thema der Brv-Tagung Anfang März war der im entwurf vom<br />
Lebensministerium veröffentlichte Bundesabfallwirtschaftsplan 2011.<br />
52 Aktuelle entwicklungen im Überblick<br />
Die BRV-Tagung Anfang März in Wien stand ganz im Zeichen der<br />
Annäherung zwischen Praxis und Regelwerk<br />
54 Starkes Team aus Theorie und Praxis<br />
Rückblick auf die 8. Österreichische Geotechniktagung, die zeitgleich<br />
mit der 7. Fachausstellung „Grundbau – Brunnenbau“ im<br />
Wiener Austria Center stattfand<br />
56-59 tUnnEl- Und BErGBaU<br />
56 Feuer- und rauchbekämpfung in Tunnels<br />
Die International Fire Academy (ifa) betreibt in der Schweiz zwei<br />
modernst ausgerüstete Ausbildungs- und Erprobungseinrichtungen<br />
60-62 WirtSCHaFt<br />
60 Neuerlicher rückgang in der Baustoffindustrie<br />
62 Aktion „Superlehrling“<br />
63-66 SErViCE<br />
63 Top-Gebrauchte<br />
65 veranstaltungen/Literatur<br />
66 vorschau/Impressum<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
52<br />
5
6 MaWEV – inForMationEn aUS dEM VErBand<br />
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7
8 BranCHEnnEWS<br />
n Mit einer geballten Leistungsschau<br />
wird auch die MAWEV-Show 2012 den Besuchern<br />
aus Bauindustrie und Baugewerbe<br />
eine Informationsplattform ersten Ranges<br />
bieten. Die Besonderheit der MAWEV-<br />
Show war und ist die einsatz reale Präsentation<br />
der Baumaschinen: Inter essenten<br />
können bereits vor Ort und unter praxisnahen<br />
Bedingungen aussagekräftige Eindrücke<br />
über die aktuellen Neuheiten sammeln<br />
– eine wichtige Basis im Vorfeld<br />
allfälliger Kaufentscheidungen! Vor allem<br />
unter diesem Aspekt sind die Erwartungen<br />
der Baumaschinen-Branche an die<br />
8. MAWEV-Show durchaus hoch, denn<br />
auch das Jahr<br />
2011 wird sich<br />
aller Voraussicht<br />
nach<br />
nur durch geringeWachstumsraten<br />
auszeichnen.<br />
Wir haben einen<br />
fulminanten Start!<br />
intErViEW Über 50 % der ausstellungsfläche der MaWEV-Show 2012 sind bereits gebucht:<br />
Vor diesem erfreulichen Hintergrund informierten wir uns im Gespräch mit MaWEV-Präsident<br />
Komm.-rat Ferdinand Beringer, MaWEV-Generalsekretär dr. Siegfried Sedlacek und thomas<br />
Karner, als Vertreter der neuerlich mit der organisation beauftragten Messe Graz, über den<br />
aktuellen Stand der Vorbereitungen bzw. die notwendigen weiteren Schritte.<br />
Insofern spricht vieles dafür, dass die<br />
MAWEV-Show 2012 den Beginn des kommenden<br />
Aufschwungs einläutet und wichtige<br />
Impulse in diese Richtung setzt!<br />
Eine wichtige Voraussetzung, um<br />
diese Erwartungen auch erfüllen<br />
zu können, ist der neue zentrale<br />
Standort: Nach<br />
dem Gastspiel in<br />
Kottingbrunn<br />
im Jahr<br />
2 0 0 9<br />
rückt die MAWEV-Show 2012 mit dem Veranstaltungsort<br />
Windpassing/Ennsdorf nun<br />
wieder in das Zentrum Österreichs und ermöglicht<br />
damit aus dem ganzen Bundesgebiet<br />
vertretbare Anreisezeiten. Wie ein<br />
kurzer Rundruf zeigte, ist<br />
bei zahlreichen Baufirmen<br />
der Veranstaltungs-Termin<br />
vom 21.<br />
bis 24. März 2012 bereits<br />
im Terminkalender<br />
geblockt<br />
und sowohl bei den<br />
ausstellenden Unternehmen,<br />
als auch bei<br />
den potenziellen Besuchern<br />
laufen die organsatorischen<br />
Vorbereitungen<br />
auf Hochtouren.<br />
Unter anderem sind Zimmer<br />
in der näheren Umgebung praktisch<br />
ausreserviert.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Herr Präsident Beringer, wie ist der<br />
aktuelle Stand der Buchungen für<br />
die MAWEV Show 2012?<br />
Beringer: Es freut mich bekannt geben<br />
zu können, dass mit Stand Mitte<br />
Februar 2011 bereits 40 MAWEV-Mitglieder<br />
die Buchung fixiert haben,<br />
d. h. ungefähr 50 Prozent der Fläche<br />
sind gebucht! Von der Außenfläche<br />
ist bereits mehr als die Hälfte weg, für<br />
diese Flächen liegen uns bestätigte<br />
Anmeldungen vor. Seit Mitte Februar<br />
können sich auch Unternehmen, die<br />
nicht MAWEV-Mitglied sind, für die<br />
MAWEV Show 2012 anmelden.<br />
Bevor wir ins Detail gehen: Wird<br />
sich am grundlegenden Konzept<br />
etwas verändern?<br />
Beringer: Wir sind durchaus stolz darauf,<br />
dass der Verband bereits die 8. MAWEV-<br />
Show durchführen kann – und das praktisch<br />
in fast unveränderter Form! Die Erfolge<br />
der Veranstaltungen, die seit 1991 im<br />
3-Jahres Rhythmus stattfinden, haben gezeigt,<br />
dass das vom MAWEV entwickelte<br />
Konzept, welches zu diesem neuen dynamischen<br />
Messetyp geführt hat, voll und<br />
ganz von der Bauwirtschaft angenommen<br />
worden ist.<br />
Der Schwerpunkt der Strategie, nämlich die<br />
Demonstration von Maschinen und Geräten<br />
„in Aktion“, in Zusammenhang mit<br />
dem Grundsatz, die Baumaschinen zu „präsentieren“<br />
und nicht mit teuren und kostspieligen<br />
Standaufbauten zu „repräsentieren“,<br />
hat sich als richtige Vorgangsweise<br />
erwiesen. Vor allem die dem Fachpublikum<br />
eingeräumte Möglichkeit, die unterschiedlichsten<br />
Fabrikate und vergleichbaren<br />
Geräte an Ort und Stelle zur gleichen<br />
Zeit zu besichtigen, selbst zu fahren und zu<br />
testen, ist heute bei dem großen Angebot<br />
von Qualitätsprodukten eine wesentliche<br />
Entscheidungshilfe!<br />
Eine weitere Zielsetzung ist es, dem Interessenten<br />
jene Geräte zu zeigen, die tatsächlich<br />
auf dem österreichischen Markt<br />
benötigt werden. Vor allem liegt der Schwerpunkt<br />
auf Neuheiten und Neuentwicklungen.<br />
Sehr wichtig ist auch die ausführliche<br />
Beratung. Die Interessenten finden die ih-<br />
nen persönlich bekannten Ansprechpartner<br />
leicht auf dieser überschaubaren Veranstaltung.<br />
Dies ist ein weiterer Vorteil für die österreichischen<br />
Interessenten und Kunden,<br />
da auf den benachbarten statischen Messen<br />
in München, Paris und Verona dieser<br />
Aspekt weitgehend zu kurz kommt. Auch<br />
BranCHEnnEWS<br />
für ausländische Hersteller bietet sich<br />
die MAWEV-Show als ideale Plattform<br />
an um geschäftliche Kontakte<br />
mit potenziellen Vertriebspartnern<br />
zu knüpfen.<br />
Wo liegen die Stärken des neuen<br />
Ausstellungsgeländes?<br />
Karner: Es war ein vielfach geäußerter<br />
Wunsch, nach der MAWEV-Show<br />
in Kottingbrunn wieder zu einem<br />
Standort in zentraler Lage zurückzukehren.<br />
Wir haben uns gemeinsam<br />
mit den Kollegen vom MAWEV viele<br />
Grundstücke angesehen und letztendlich<br />
auf dem Gelände der Firma<br />
Hödlmayr in Windpassing/Ennsdorf<br />
ideale Bedingungen vorgefunden.<br />
Dieses bietet eine Bruttoausstellungsfläche<br />
von rund 200.000 m 2 , von denen<br />
70.000 m 2 als Nettoausstellungsfläche<br />
genutzt werden können. Etwa 40 Prozent<br />
der Fläche sind asphaltiert, der Rest besteht<br />
aus festem Schotteruntergrund und eignet<br />
sich damit hervorragend für die Demonstration<br />
der verschiedenen Geräte. Vom Konzept<br />
her planen wir eine große Ausstellungshalle<br />
mit den Abmessungen 160 x 30 m.<br />
Der neue Standort in Windpassing bietet<br />
ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
MAWEV-Show 2012! MAWEV-Präsident Komm.-Rat Ferdinand Beringer<br />
Im Gespräch (von rechts nach links): Thomas Karner, Messe Graz, MAWEV-Präsident Komm.-Rat<br />
Ferdinand Beringer, MAWEV-Generalsekretär Dr. Siegfried Sedlacek und BBB CR Alexander Riell.<br />
In dieser wird auch die Gastronomie integriert<br />
sein.<br />
Neben der bereits erwähnten zentralen<br />
Lage ist auch die direkte Erschließung ideal,<br />
denn mit St. Valentin und St. Florian befinden<br />
sich zwei Autobahnabfahrten der A1 in<br />
unmittelbarer Nähe. Darüber hinaus wird<br />
auf Basis einer vorgezogenen Kooperation<br />
zwischen Grundeigentümer und Gemeinde<br />
eine eigene Straße von der Bundesstraße<br />
bis zum Gelände gebaut. Diese Straße<br />
wäre später ohnehin errichtet worden, aufgrund<br />
der MAVEW-Show entschloss man<br />
sich aber, das Projekt früher umzusetzen.<br />
Grundsätzlich ist das gesamte Gelände mit<br />
einem 2 Meter hohen Zaun eingefriedet.<br />
Damit sind auch sicherheitstechnisch perfekte<br />
Rahmenbedingungen geschaffen, es<br />
werden daher auch nicht so viele Wachen<br />
benötigt. Im Vergleich zu Kottingbrunn ist<br />
das Gelände auch viel windgeschützter.<br />
Noch ein Wort zur Parkplatzsituation:<br />
Die Aussteller können direkt am Gelände<br />
parken, parallel dazu gibt es einen<br />
Besucherparkplatz mit Shuttle Service,<br />
bei dem wir ganz besonderen Wert<br />
darauf legen, dass die Wartezeit nur im<br />
Minutenbereich liegt.<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
9
10 BranCHEnnEWS<br />
Das Konzept und die Buchungslage der MAWEV-Show 2012 entwickeln sich zur vollen<br />
Zufriedenheit von MAWEV-Präsident Komm.-Rat Ferdinand Beringer (li.) und Thomas Karner.<br />
Wie sehen die weiteren Schritte aus?<br />
Karner: Nach der Standort-Entscheidung<br />
ist das Gelände zunächst vermessen worden,<br />
327 Vermessungspunkte wurden gesetzt,<br />
dann folgte die Aufplanung. Die ersten<br />
Gelände-Arbeiten werden im Herbst<br />
stattfinden, ab Ende Februar wird das Messeteam<br />
vor Ort sein.<br />
Konkret müssen noch Grabungsarbeiten für<br />
die Infrastruktur getätigt werden, neben den<br />
Leitungen für Wasser und Abwasser steht<br />
hier vor allem die Sicherstellung der Stromversorgung<br />
im Mittelpunkt. Die wichtigsten<br />
Behördenwege sind bereits erledigt. Unsere<br />
zentrale Tätigkeit ist zurzeit die Akquise, die<br />
wirklich super gestartet ist – der beeindruckende<br />
Buchungsstand von 50 Prozent der<br />
Fläche wurde ja bereits erwähnt.<br />
Stellt der neue Standort auch eine<br />
längerfristige Perspektive für die MAWEV-<br />
Show dar?<br />
Beringer: Die Verträge sind für einen längeren<br />
Zeitraum ausgelegt, aber wie es weitergeht,<br />
können wir noch nicht sagen. Drei<br />
Jahre sind einmal fix, dann sehen wir weiter.<br />
Nach der MAWEV 2012 werden wir uns das<br />
Feedback aller Beteiligten einholen. Die Investitionen,<br />
die für die gesamte Infrastruktur<br />
getätigt wurden, sollten sich aber natürlich<br />
schon lohnen.<br />
Gab es Überlegungen, Dauer und Größe<br />
der Veranstaltung zu ändern?<br />
Sedlacek: Der Ansatz von Mittwoch bis<br />
Samstag hat sich bewährt, eine qualifizierte<br />
Mehrheit hat sich für diese Tage ausgesprochen.<br />
Der Fachbesucheranteil ist sonntags<br />
merklich gesunken und damit auch das Interesse<br />
der Aussteller.<br />
Hinsichtlich der Dimensionen war es nie<br />
unsere Zielsetzung, eine riesengroße Veranstaltung<br />
zu organisieren. Für uns war immer<br />
ein zentrales Anliegen, die bestmöglichen<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, damit<br />
Fachkunden ausführlich beraten werden<br />
können. Aufgrund der vorhandenen Nachfrage<br />
könnten wir zwar problemlos expandieren,<br />
die nun erreichte Größe mit 300<br />
Ausstellern auf rund 200.000 m2 und etwa<br />
30.000 Fachbesuchern scheint uns eine optimale<br />
Größe zu sein, denn von den österreichischen<br />
Bauunternehmern erreicht<br />
uns eine große Nachfrage nach einer überschaubaren<br />
Veranstaltung.<br />
Wie reagieren die MAWEV-Mitglieder auf<br />
das Konzept?<br />
Beringer: Sehr positiv! Erfreulich ist auch<br />
wieder das hohe Engagement und die fast<br />
geschlossene Teilnahme der MAWEV-Mitglieder,<br />
die sozusagen als Kerntruppe diese<br />
Show wieder ermöglicht haben. Neben<br />
Als Basis für die Aufplanung wurden 327<br />
Vermessungspunkte gesetzt. Im Bild<br />
Projektleiter Siegfried Erker, Messe Graz.<br />
der Verpflichtung der Branche, dem Markt<br />
eine umfassende Informationsmöglichkeit<br />
zur Verfügung zu stellen, bleibt es natürlich<br />
oberstes Ziel, durch diese Veranstaltung<br />
auch Kaufentscheidungen herbeizuführen.<br />
Dies ist bereits 2009 in hohem Maße<br />
der Fall gewesen und so hoffe ich, dass sich<br />
dieses Verhalten weiter verstärken wird. Mit<br />
der Übersiedlung von Kottingbrunn nach<br />
Windpassing/Ennsdorf/NÖ ist es uns gemeinsam<br />
mit der Messe Graz gelungen,<br />
Ausstellern und Besuchern perfekte Bedingungen<br />
anzubieten!<br />
Wir danken für das Gespräch! n<br />
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Mit ihren hochmodernen Motoren und dem innovativen Hydrauliksystem sind die Mobilbagger führend<br />
in Punkto minimalem Kraftstoffverbrauch und niedrigen Betriebskosten. Und das bei Unterschreiten der<br />
aktuellen Abgasrichtlinien, ohne bei Leistung, Lebensdauer oder Wartungsaufwand Abstriche machen<br />
zu müssen.<br />
Die standardmäßige Klimaautomatik und der ergonomische Fahrersitz – auf Wunsch auch mit Sitzkühlung<br />
– lassen keine Wünsche beim Fahrerkomfort offen.<br />
Überzeugen Sie sich einfach selbst!<br />
c) 2011 Zeppelin (c) 2011 Caterpillar. All rights reserved. CAT, CATERPILLAR, their respective logos, 'Caterpillar Yellow'; and the PowerEdge (TM) trade dress as well as corporate and product identity, are<br />
trademarks of Caterpillar and may not be used without permission.<br />
ZEPPELIN ÖSTERREICH GmbH Tel 02232/790-0<br />
Zeppelinstraße 2 Fax 02232/790-262<br />
2401 Fischamend www.zeppelin-cat.at
12 BranCHEnnEWS<br />
Foto: neumayr<br />
ein Pionier feiert Jubiläum<br />
Zu seinem 75. Geburtstag ehren die<br />
tU Wien/institut für Verkehrswissenschaften<br />
– Forschungsbereich Straßenbau,<br />
die FSV – aG Betonstraßen,<br />
die ÖVBB – Sektion Betonstraßen sowie<br />
die Vereinigung der Österreichischen<br />
Zementindustrie (VÖZ) ihren<br />
langjährigen Begleiter und leiter des<br />
Forschungsinstitutes<br />
(VÖZfi), di<br />
dr. Hermann Sommer.<br />
„Er hat nicht<br />
nur wesentlich zur<br />
Forschung und Entwicklung<br />
von Zement<br />
und Beton<br />
beigetragen, sondern<br />
im rahmen<br />
des VÖZfi innova-<br />
DI Dr. Hermann<br />
Sommer<br />
tive und wirtschaftlich<br />
rentablere<br />
Werkstoffe und<br />
Bauverfahren mitentwickelt“, sagt di<br />
Felix Friembichler, Geschäftsführer der<br />
VÖZ. Und Friembichler weiter: „Professor<br />
Sommer hat 1978 eine neue Ära<br />
für die österreichische Zement- und<br />
Betonindustrie eingeleitet, mit ihm hat<br />
die Zukunft des österreichischen Betons<br />
begonnen.“ im rahmen der Festveranstaltung<br />
Betonstraßenbau 2011<br />
am 28. 2. 2011 wurden sein Werk und<br />
seine visionäre arbeit am Forschungsinstitut<br />
anlässlich seines persönlichen<br />
Jubiläums von Kollegen, Weggefährten<br />
und nachfolgern gewürdigt.<br />
Mitarbeiter-ehrung<br />
n Bei Kuhn-Baumaschinen in Eugendorf<br />
gab es wieder Grund zu feiern: Langjährige<br />
Mitarbeiter des Unternehmens wurden<br />
für ihre Firmentreue geehrt. Seit 25 Jahren<br />
ist etwa Helmut Strasser (Produktmanager)<br />
im Unternehmen Kuhn tätig. Er wurde mit<br />
der Mitarbeitermedaille in Silber der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg ausgezeichnet.<br />
Die Mitarbeitermedaille in Bronze erhielten<br />
Franz Feichtner (Verkäufer) und Herbert<br />
Oberegger (Baumaschinenmonteur)<br />
für 20 Jahre Firmentreue.<br />
Weiters wurden Elisabeth Leikermoser<br />
(Empfang), Matthias Altmann (Kundendienstinspektor<br />
und Schulungsleiter) und<br />
Helmut Schwarzenberger (Baumaschinen-<br />
Sichere Auftraggeber<br />
die gemeinnützigen Bauvereinigungen<br />
Salzburgs – gswb, Genossenschaft „die<br />
Salzburg“, Heimat Österreich, Salzburg<br />
Wohnbau (Bausparerheim/ÖSW/SSW),<br />
Wohnbau Bergland und Eigenheim<br />
St. Johann/Pongau – haben im vergangenen<br />
Jahr rund 255 Millionen Euro in neubau<br />
und Großinstandsetzung investiert.<br />
rechnet man die ausgaben für die laufende<br />
instandhaltung hinzu, wurden auch<br />
2010 wieder mehr als 270 Millionen Euro<br />
aufgewendet. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
in dieser Höhe zählen die Gemeinnützigen<br />
zu den größten auftraggebern<br />
der Salzburger Bauwirtschaft. Mehr<br />
als 300 Wohnungen werden bis 2013 auf<br />
dem Gelände der ehemaligen Struberkaserne<br />
errichtet.<br />
Im Bild von links GBV-Obmann Dir.<br />
Dr. Christian Wintersteller, Wohnbau-<br />
Landesrat Walter Blachfellner und<br />
GBV-Obmann-Stv. Dir. Markus Sturm<br />
beim Lokalaugenschein auf dem<br />
Struberkasernen-Gelände, wo derzeit<br />
die Abbrucharbeiten laufen.<br />
monteur) für 15 Jahre Firmenzugehörigkeit<br />
sowie Ursula Riemer (Buchhalterin), Helmut<br />
Haidenak (Baumaschinenmonteur)<br />
und Ing. Thomas Kirchtag (Serviceleiter)<br />
für jeweils zehn Jahre Tätigkeit im Hause<br />
Kuhn Baumaschinen geehrt.<br />
Firmengründer Günter Kuhn, Geschäftsführer<br />
Stefan Kuhn und Finanzdirektor<br />
Herbert Pöllinger würdigten in ihren Ansprachen<br />
die Leistungen der geehrten Jubilare,<br />
die aufgrund ihrer Erfahrung und<br />
ihres Könnens zu den Stützen des Unternehmens<br />
zählen. Die Kuhn-Gruppe erwirtschaftete<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr einen<br />
Gesamtumsatz von 398 Mio. Euro und<br />
beschäftigte rund 649 Mitarbeiter. Außerdem<br />
bildet Kuhn in Österreich<br />
insgesamt 28<br />
Lehrlinge an 6 Standorten<br />
aus. n<br />
Im Bild von links:<br />
Christian Barth (Buchhaltungsleiter),<br />
Herbert<br />
Pöllinger, Elisabeth<br />
Leikermoser, Stefan<br />
Kuhn, Franz Feichtner,<br />
Ursula Riemer, Helmut<br />
Haidenak, Günter Kuhn,<br />
Herbert Oberegger,<br />
Matthias Altmann,<br />
Ing. Thomas Kirchtag<br />
und Helmut Strasser.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Hoch- und Tiefbau wieder vereint<br />
n Die C. Bergmann KG mit den Standorten<br />
Traun (Sitz), Linz, Salzburg, Graz, Villach<br />
und Rankweil organisiert ihre Unternehmenssparten<br />
Baustoffe und Tiefbau<br />
neu. Mit dem Zusammenschluss reagiert<br />
das Unternehmen auf herausfordernde<br />
Zeiten, denen die Baubranche insgesamt<br />
zusteuert. „Durch die neu geschaffenen<br />
Synergien können wir die steigenden Kundenanforderungen<br />
ideal bedienen und unsere<br />
Position am Markt weiter ausbauen“,<br />
sagt der geschäftsführende Direktor Mag.<br />
Robert Grieshofer.<br />
Mit Johannes Seemayr übernimmt ein erfahrener<br />
Branchenkenner die neue Sparte<br />
Baustoffe/Hoch- und Tiefbau. Der 44-Jährige<br />
ist bereits seit 1995 bei C. Bergmann<br />
und seit 2001 Spartenleiter im Bereich Baustoffe/Hochbau.<br />
„Ich bin überzeugt, dieser<br />
Schritt erhöht den Nutzen für unsere<br />
Kunden wesentlich. Unsere neu gebündelte<br />
Ausbildungskurs eDM für recyclingbetriebe<br />
n Einige Tausend Fahrzeuge umfasst<br />
der Fuhrpark des internationalen Transport-<br />
und Hebetechnik- sowie Bauunternehmens<br />
mit Sitz in Wels. Doch die Stars<br />
unter den größtenteils PS-starken Gefährten<br />
waren vor Kurzem zwei Elektroautos,<br />
die ergänzend, zum mit Verbrennungsmotoren<br />
bestückten Fuhrpark, die Gebäudereinigung<br />
und Entsorgung am Messegelände<br />
Wels sicherstellen.<br />
Johannes Seemayr übernimmt die neue<br />
Sparte Baustoffe/Hoch- und Tiefbau.<br />
Hoch- und Tiefbaukompetenz sichert den<br />
Kunden kürzere Abläufe, eine schnellere<br />
Organisation und natürlich fachlich und<br />
qualitativ interessante Lösungen. Denn<br />
auch bei Bauprojekten wird der Faktor Zeit<br />
immer entscheidender“, so Seemayr. n<br />
die abfallbilanzverordnung verlangt von abfallsammlern und -behandlern die Eintragung<br />
der Stammdaten ins elektronische register des Bundesministeriums (EdM). Während<br />
dies nach gesetzlicher Vorgabe schon erfolgt sein sollte, sind die Bewegungsdaten,<br />
also die abfallwirtschaftlichen daten über abfallart und Menge, input und output für das<br />
Jahr 2010 bis 15. März elektronisch zu melden. das Seminar am 30. 5. 2011 in Wien<br />
richtet sich an all jene, die recycling im Bauwesen betreiben – ob mobil oder stationär.<br />
da bei mobiler aufbereitung auch der Bauherr, der lohnbrechen lässt, in anspruch genommen<br />
wird, wird auch auf diese Problematik eingegangen. näheres unter www.brv.at<br />
e-Car auf der energiesparmesse<br />
„Wir sind aufgeschlossen für künftige Entwicklungen“,<br />
freut sich DI Horst Felbermayr<br />
von der Felbermayr Holding mit Sitz<br />
in Wels. Unterstrichen wird das durch den<br />
Ankauf von zwei der ersten elektrischen Serienautos<br />
der Marke Mitsubishi. Die Fahrzeuge<br />
mit der Modellbezeichnung „i-MiEV“<br />
kommen primär für innerstädtische Dienstfahrten<br />
zum Einsatz. Konkret auch auf der<br />
Energiesparmesse in Wels, denn seit Jahresbeginn<br />
ist der Felbermayr Bereich<br />
Abfallwirtschaft Full-Service-Dienstleister<br />
der Messe Wels. Somit wurde<br />
das Angebot von Kran- und Hebebühnenvermietung<br />
sowie Baudienstleistung<br />
und Entsorgung um die Gebäudereinigung<br />
erweitert. n<br />
Für den Felbermayr Bereich Abfallwirtschaft<br />
hat Mitarbeiterin Barbara<br />
Dickinger auf der Energiesparmesse<br />
in Wels die Dienstfahrten mit einem<br />
E-Car zurückgelegt.<br />
BranCHEnnEWS<br />
NeWS KUrZMEldUnGEn<br />
Innovative Baumaschinentechnik<br />
steht im Mittelpunkt auf der diesjährigen<br />
demopark + demogolf vom 26. bis<br />
28. Juni in Eisenach-Kindel (www.demopark.de).<br />
ob Mini- oder raupenbagger,<br />
rad- oder Baggerlader – alle<br />
kompakten Baumaschinentypen und<br />
anbaugeräte werden zu sehen sein.<br />
Mit rund 300.000 Quadratmetern ausstellungsfläche,<br />
mehr als 350 ausstellern<br />
und über 30.000 Besuchern hat<br />
sich die demopark + demogolf mittlerweile<br />
zu Europas größter Freilandausstellung<br />
für den professionellen<br />
Maschineneinsatz in der Grünflächenpflege,<br />
im Garten- und landschaftsbau<br />
sowie bei Kommunen entwickelt.<br />
Aufwärtstrend in Deutschland: der<br />
Umsatz der deutschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie<br />
ist 2010 um<br />
13 % auf 10,6 Milliarden Euro gestiegen.<br />
davon entfallen 6,3 Milliarden<br />
Euro auf den Baumaschinensektor und<br />
4,3 Milliarden Euro auf die Baustoff-,<br />
Glas- und Keramikmaschinensparte.<br />
die Branche geht für das laufende Jahr<br />
für beide teilbranchen von einem weiteren<br />
Umsatzwachstum von je 10 % aus.<br />
2010 lief für die Unternehmen insgesamt<br />
besser als erwartet, innerhalb der<br />
teilbranchen war die Spreizung allerdings<br />
beachtlich. Während sich der<br />
Umsatz bei Erdbaumaschinen mit<br />
plus 25 % und bei Straßenbaumaschinen<br />
mit Plus 38 % beachtlich entwickelte,<br />
lief es bei Hochbaumaschinen<br />
mit minus 10 % und in der Betontechnik<br />
weniger rund.<br />
Beeindruckende Premiere: die<br />
Bauma Conexpo Show in indien –<br />
bC india – die erstmalig vom 8. bis<br />
11. Februar 2011 auf dem Bandra Kurla<br />
Complex in Mumbai stattfand, hat alle<br />
Erwartungen übertroffen: Mehr als<br />
22.000 Besucher aus 69 ländern besuchten<br />
die erste auflage der internationalen<br />
Fachmesse für Baumaschinen,<br />
Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen<br />
und Baufahrzeuge. die Veranstaltung ist<br />
ein Joint Venture zwischen der Messe<br />
München international (MMi) und dem<br />
nordamerikanischen Verband der Maschinen-<br />
und Gerätehersteller, association<br />
of Equipment Manufacturers (aEM).<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
Foto: M. Edlinger<br />
13
14 rEPortaGE<br />
Österreichs größte<br />
MEGaProJEKt der neubau des Hauptbahnhofs Wien auf dem areal des ehemaligen<br />
Südbahnhofs durch die arGE Strabag – alpine – Porr – Pittel + Brausewetter ist ein Bauvorhaben<br />
der Superlative: Eine Million Kubikmeter aushubmaterial, 300.000 Kubikmeter Beton,<br />
38.000 tonnen Bewehrungsstahl und 38.000 laufmeter Bohrpfähle sprechen für sich. dieser<br />
Beitrag informiert Sie über den aktuellen Stand der Baustelle, gibt einen ausblick auf die<br />
wichtigsten Entwicklungsschritte in diesem Jahr und beleuchtet neben speziellen schalungstechnische<br />
Herausforderungen auch einige it-Besonderheiten.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Baustelle<br />
n Mit dem neuen Hauptbahnhof entsteht<br />
in Wien ein wichtiger Knotenpunkt im<br />
transeuropäischen Schienennetz. Für den<br />
Bauherrn, die ÖBB-Infrastruktur AG, geht es<br />
dabei um ein entscheidendes Projekt: Erstmals<br />
in der Bundeshauptstadt werden Züge<br />
aus allen Richtungen unkompliziert in alle<br />
Richtungen verbunden. Der neue Durchgangsbahnhof<br />
ist damit das bedeutendste<br />
Projekt des größten Investitionsprogramms<br />
Zentralbereich Verkehrsstation: Blickt man in<br />
Richtung N/O, sieht man im Vordergrund das<br />
erste Gleistragwerk (Tragwerkskette 6 sowie Tragwerkskette<br />
5); dazwischen liegt Bahnsteig 11/12.<br />
der ÖBB aller Zeiten. Am 9. November 2009<br />
fiel der Startschuss für die Bautätigkeiten<br />
am neuen Hauptbahnhof und an der Anlage<br />
Ost – dem Bahn-Infrastruktur-Baufeld<br />
östlich des neuen Bahnhofs bis zur Brücke<br />
über die Gudrunstraße. Zu Beginn wurden<br />
am Areal Baustraßen sowie Baulogistikflächen<br />
eingerichtet und Erdaushubarbeiten<br />
vorgenommen. Nach der Sperre des Wiener<br />
Südbahnhofs im Dezember 2009 begann<br />
rEPortaGE<br />
der Abtrag des alten Bahnhofgebäudes mitsamt<br />
Bahnanlagen – der im August 2010 abgeschlossen<br />
war.<br />
verkehrsstation<br />
Seit April 2010 arbeiten bis zu 500 Bauarbeiter<br />
am Rohbau des neuen Bahnhofes.<br />
Die Tiefgeschosse mit Autogarage und<br />
Einkaufs centerflächen sind bereits betoniert.<br />
Über 45.000 m 3 Beton sind alleine in<br />
die Bodenplatte des rund 34.000 m 2 großen<br />
Bahnhofes inkl. Garageneinfahrt geflossen.<br />
Die Unterführungen der Gertrude-<br />
Fröhlich-Sandner-Straße (verlängerte<br />
Argentinierstraße) und Karl-Popper-Straße<br />
(verlängerte Mommsengasse) unter der<br />
Verkehrsstation sind bis Ende 2010 im Rohbau<br />
weitgehend fertiggestellt.<br />
Am 16. und 17. Dezember 2010 wurden<br />
die ersten Hybridtragwerke über der Haupt-<br />
Verteilerhalle des Bahnhofes eingehoben<br />
Projektleiter der Arge HBF Wien – BL 01,<br />
Georg Pleva, bei der Erklärung zu den aktuell<br />
wichtigsten Bauschritten.<br />
(die BBB berichtete) und die Stahlbetonplatte<br />
des ersten Tragwerkes betoniert. Damit<br />
wurde die südliche Begrenzung des<br />
künftigen Hauptbahnhofes zwischen Südtiroler<br />
Platz und Gudrunstraße termingerecht<br />
im Rohbau fertiggestellt.<br />
Die Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten<br />
an den Brückentragwerken auf den Zulaufstrecken<br />
zum Bahnhof sind in vollem Gang:<br />
Weiterhin wird an den Tragwerken Gudrunstraße,<br />
Laxenburger Straße und Landgutgasse<br />
gearbeitet. Der südliche Teil der Brücke<br />
über die Triester Straße ist bereits fertig<br />
ausgebaut.<br />
Ausblick 2011<br />
Ab Frühsommer 2011 wird auf die Tragwerke<br />
bereits der erste Teil des 25.000 m 2<br />
großen Bahnsteig-Rautendaches aus Stahl<br />
montiert (siehe auch Abschnitt Dachkonstruktion).<br />
Zur Vorbereitung der Dachmontage<br />
laufen die Arbeiten an den südlichen<br />
Gleis- und Bahnsteigtragwerken der Brü-<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
15
16 rEPortaGE<br />
Für das Aufnahmegebäude stehen Dokamatic-Deckentische und Framax Xlife-Rahmenschalungen im Einsatz (links). Die zahlreichen Überführungen<br />
werden ebenso wie die Bahnsteigtragwerke mit dem leistungsstarken Doka-Traggerüst Staxo 100 sicher unterstellt.<br />
cken Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße<br />
und Karl-Popper-Straße sowie an den Wänden<br />
und Decken der Verkehrsstation.<br />
Mit März/April 2011 starten die Gleisbauarbeiten<br />
und Arbeiten zur Streckenausrüstung<br />
(Unterbauarbeiten) auch in der Anlage<br />
Ost.<br />
Im Frühjahr beginnt außerdem die Immorent<br />
AG mit den Vorbereitungen für den<br />
Bau des Erste Campus, des neuen Headquarters<br />
der Erste Group am Areal des ehemaligen<br />
Südbahnhofes. Und die Stadt Wien<br />
startet im Frühsommer mit dem Umbau des<br />
Gürtels zwischen Südtiroler Platz und Ecke<br />
Prinz Eugen Straße – Arsenal Straße.<br />
Weiters wird 2011 die Energiezentrale und<br />
die Unterbauung der Vorplatzes (=Teilbereich<br />
HDLZ) fertiggestellt. Für Herbst ist<br />
Gleistragwerk 5 – ein Mobilkrahn verhebt gerade<br />
die Hybridtragwerke über die Verteilerhalle.<br />
der Spatenstich für die ÖBB-Konzernzentrale<br />
nördlich der Verkehrsstation geplant.<br />
Weiters beginnen 2011 Vorbereitungsarbeiten<br />
für den Wohnbau und den Straßenbau<br />
im Sonnwendviertel.<br />
Ausblick 2012<br />
Ab Anfang 2012 werden dann die ersten<br />
Wohnungen im Sonnwendviertel gebaut.<br />
Im Dezember 2012 erfolgt die Umlegung<br />
der Ostbahn auf die neue Verkehrsstation<br />
– die ersten Züge fahren durch den Hauptbahnhof.<br />
Zu diesem Zeitpunkt sind vier<br />
Gleise mit Bahnsteigkanten und ein Durchgangsgleis<br />
in Betrieb. Die Fertigstellung der<br />
Verkehrsstation ist für Ende 2014, für das<br />
gesamte Bahn-Infrastrukturprojekt für 2015<br />
geplant.<br />
optimiertes Schalungskonzept<br />
Für die Ausführung der umfangreichen Ortbetonarbeiten<br />
im Baulos HBF-Wien 01 setzt<br />
die ARGE Strabag – Alpine – Porr – Pittel<br />
+ Brausewetter auf ein wirtschaftlich optimiertes<br />
Schalungskonzept von Doka. Ausschlaggebend<br />
dafür waren in erster Linie<br />
die Kompetenz der Niederlassung Wien in<br />
der technischen und logistischen Abwicklung<br />
von Großprojekten sowie die umfassenden<br />
Planungsleistungen und die rasche<br />
Verfügbarkeit des Schalungsmaterials aus<br />
dem leistungsstarken Doka-Mietpark. „Um<br />
ein Bauvorhaben dieser Größenordnung<br />
erfolgreich abwickeln zu können, braucht<br />
man neben einer perfekt organisierten Baustellenkoordination<br />
vor allem auch professionelle<br />
Partner mit ausreichend Erfahrung<br />
Der Kabeltrog unterhalb des Bahnsteigs wird<br />
später den Bahnsteig-Kanten-Fertigteil tragen.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
und Kapazität. Die Doka-Niederlassung<br />
Wien bringt beides in dieses Projekt ein<br />
und hat unsere hohen Erwartungen mehr<br />
als erfüllt“, unterstreicht ARGE-Projektleiter<br />
Georg Pleva.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Bauleitung<br />
hat die Doka-Niederlassung Wien ein<br />
detailliertes und vorausschauendes Schalungskonzept<br />
erarbeitet, das konsequent<br />
auf einen materialoptimierten Schalungseinsatz<br />
mit Just-intime-Lieferungen<br />
ausgerichtet ist.<br />
Damit wird nicht<br />
nur die Baustellenlogistik<br />
mit ihren<br />
begrenzten Lagermöglichkeiten<br />
massiv entlastet, sondern<br />
vor allem auch<br />
eine kostenintensive<br />
„Materialschlacht“<br />
vermieden. Ein wesentlicher<br />
Bestandteil<br />
dieser integrierten<br />
Schalungsplanung<br />
ist die exakt auf<br />
den Baufortschritt in den einzelnen Bauabschnitten<br />
abgestimmte Disposition des<br />
auf der Baustelle verfügbaren Schalungsmaterials.<br />
So ist über die gesamte Rohbauphase<br />
hinweg eine optimale Auslastung des<br />
Materials und in weiterer Folge eine hohe<br />
Produktivität im Schalungseinsatz sichergestellt.<br />
Die regelmäßigen Abstimmungen mit<br />
der Bauleitung ermöglichen zudem eine<br />
laufende Optimierung der Prozesse auf Basis<br />
der praktischen Erfahrungen. Dank des<br />
leistungsfähigen Doka-Mietparks in Wien<br />
können für den Fall der Fälle auch zusätz-<br />
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rEPortaGE<br />
Pfeiler 3 der Südbahnhofbrücke – in diesen<br />
architektonisch anspruchvollen und größten<br />
Pfeiler der Baustelle wurden 600 m 3 Beton in<br />
einem einzigen Arbeitsgang eingebaut. Die<br />
Schalung wurde anhand eines dreidimensionalen<br />
Modells geplant und vom Doka-Fertigservice<br />
exakt ausgeführt.<br />
liche, in der ursprünglichen Planung nicht<br />
vorgesehene Materialanforderungen kurzfristig<br />
abgedeckt werden – eine grundlegende<br />
Voraussetzung, um ein Bauvorhaben<br />
dieser Größenordnung effizient und<br />
vor allem ohne Verzögerungen abwickeln<br />
zu können.<br />
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17
18 rEPortaGE<br />
Für die Errichtung der großvolumigen und<br />
auf drei Geschossebenen angelegten Verkehrsstation<br />
stehen hauptsächlich Rahmenschalungselemente<br />
Framax Xlife und<br />
Dokamatic-Deckentische im Einsatz. Die<br />
Rahmenschalung Framax Xlife punktet hier<br />
mit ihrem flexiblen Systemraster für eine<br />
einfache und wirtschaftliche Anpassung an<br />
die unterschiedlichen Grundrisse sowie mit<br />
ihrer problemlosen Reinigung auf der Baustelle.<br />
Für maximale Schnelligkeit in der<br />
Decke sorgen die großflächigen Dokamatic-Tische.<br />
Zusätzlich wurden die mit bis zu<br />
zwei Metern Stärke massiv dimensionierten<br />
Kollektoren der Flachgründung mit Framax<br />
Xlife-Elementen ausgeführt.<br />
Die an das oberirdische Verteilergeschoss<br />
der Verkehrsstation anschließenden Gleistragwerke<br />
sowie die fünf rund 12 Meter<br />
breiten Inselbahnsteige werden mit verstärkten<br />
Dokamatic-Tischen auf hochtragfähigen<br />
Staxo 100-Gerüsttürmen und einer<br />
Abschalung aus Framax Xlife-Elementen<br />
hergestellt.<br />
Zusätzlich zur Verkehrsstation liefert die<br />
Doka-Niederlassung Wien auch das komplette<br />
Schalungsmaterial für die zahlreichen<br />
Überführungsbauwerke im Bereich<br />
des Bauabschnitts „Anlage Ost“. So werden<br />
die Tragwerke der drei Bahnbrücken über<br />
die Argentinierstraße, die Mommsengasse<br />
und die verlängerte Ghegastraße ebenfalls<br />
mit einer Kombination aus verstärkten<br />
Dokamatic-Tischen auf Staxo 100-Gerüsttürmen<br />
ausgeführt. Für die Unterwerfung<br />
Ost, die auf einer Länge von rund 1.200 Metern<br />
die Gleisanlagen quert, stehen Großflächenelemente<br />
der Doka-Trägerschalung<br />
Top im Einsatz. Große Umsetzeinheiten<br />
sorgen hier für hohes Tempo und maximale<br />
Effizienz.<br />
3D-Planung für höchste Präzision<br />
Die Pfeiler der neuen Südbahnhofbrücke<br />
sind unbestritten das schalungstechnische<br />
Highlight im Bereich der Anlage Ost. Aufgrund<br />
ihrer außergewöhnlichen Formge-<br />
bung werden sie mit maßgefertigten Doka-<br />
Sonderschalungen ausgeführt. Die Planung<br />
anhand eines dreidimensionalen Modells<br />
ermöglicht dabei ein Höchstmaß an Genauigkeit<br />
und schafft die Voraussetzung für<br />
ein überzeugendes Endergebnis. Insbesondere<br />
die zu allen Seiten hin aufgeweiteten<br />
Pfeilerköpfe mit ihren sattelähnlichen<br />
Ausnehmungen und in Längsrichtung angeordneten<br />
Einschnitten lassen eine konventionelle,<br />
auf zweidimensionalen Ansichten<br />
basierende Schalungsplanung schnell<br />
an die Grenzen des technisch Machbaren<br />
stoßen. Auf Basis einer detaillierten dreidimensionalen<br />
Schalungsplanung konnten<br />
die, für die exakte Abbildung der ineinander<br />
überlaufenden und sich verschneidenden<br />
Radien erforderlichen Formstücke von den<br />
Spezialisten des Doka-Fertigservice mit geringsten<br />
Toleranzen angefertigt werden.<br />
Fast 40.000 Quadratmeter<br />
aufwendige Dachkonstruktion<br />
Großzügigkeit, Offenheit und Transparenz<br />
bestimmen den neuen Wiener Bahnhof von<br />
der Bahnhofshalle über die 20.000 Quadratmeter<br />
Geschäftszonen bis hin zu den Bahnsteigen.<br />
Der klaren Formgebung entspricht<br />
die übersichtliche Zuordnung der Funktionsbereiche;<br />
geräumige und helle Passagen<br />
Betoneinbringung bei der Brücke über die<br />
Laxenburgerstraße, durchgeführt von Baulos 2<br />
Anlage Süd, I+R - Schertler + Alge GmbH.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Aushubarbeiten für die massiven Bahnhofsdachfundamente.<br />
sollen für Wohlbefinden bei den Reisenden<br />
sorgen. Absoluter Blickfang ist das signifikante<br />
Rautendach, das die insgesamt fünf<br />
Bahnsteige überspannt.<br />
Für diese aufwendige Dachkonstruktion<br />
zeichnet die Unger Steel Group verantwortlich:<br />
Sowohl Stahlbau als auch Schlosser-,<br />
Glas- und Spenglerarbeiten wurden damit<br />
einem einzigen Partner anvertraut. Bernd<br />
Mühl, Geschäftsbereichsleiter Stahlbau, erklärt:<br />
Wir konnten damit dem Wunsch des<br />
Bauherrn nach einem Gesamtpaket aus<br />
einer Hand nachkommen: So tragen wir<br />
durch eine integrierte, maßgeschneiderte<br />
Lösung entscheidend zum Erfolg unseres<br />
Kunden bei.“<br />
Über der Bahnsteigebene schwebt ein gefaltetes,<br />
rautenförmiges Dach; integrierte<br />
Glaselemente machen es lichtdurchlässig.<br />
Die 14 Rauten, jeweils 76 m lang, werden in<br />
Bahnsteigrichtung alle 38 m mit einer Zwil-<br />
Erster Zugang von der Verteilerhalle zum<br />
Bahnsteig 11/12.<br />
lingsstütze abgestützt. Im Zentrum öffnet<br />
sich die Konstruktion und gibt ein Oberlicht<br />
(ca. 6 x 30 m) frei. Mit der Breite von<br />
rund 120 Metern und einer Länge von 210<br />
Metern misst das Rautendach insgesamt<br />
rund 25.000 Quadratmeter und erhebt sich<br />
bis zu 15 Meter über Bahnsteigniveau. Auf<br />
der Ostseite schließlich wird die dynamische<br />
Rautenstruktur in ein System aus Einzelbahnsteigdächern<br />
übergeführt, das weitere<br />
11.000 Quadratmeter Fläche bedeckt.<br />
Und auch der Vorplatz Süd wird mit einem<br />
Vordach geschützt.<br />
Digitale Projektdokumentation<br />
Aufgrund der Komplexität und der Größe<br />
des Projekts, entschied sich die ARGE Strabag<br />
– Alpine – Porr – Pittel + Brausewetter<br />
für den Einsatz der internetbasierten Projektplattform<br />
think project! Diese ermöglicht<br />
allen Beteiligten eine transparente und<br />
lückenlose Projektdokumentation. Gleichzeitig<br />
werden alle Kommunikationsvorgänge<br />
im Projektraum archiviert.<br />
Bauakt digitalisiert: „think project! ermöglicht<br />
allen ARGE-Partnern eine gemeinsame<br />
Ablagestruktur. Es gibt einen zentralen<br />
Posteingang für alle Beteiligten. Dieser<br />
wird über das Sekretariat verteilt und in die<br />
Struktur abgelegt. Alle Partner arbeiten somit<br />
mit einer vollständigen Projektdokumentation.<br />
Eine parallele Archivierung aller<br />
Kommunikationsvorgänge wird uns<br />
zusätzlich mit der Projektplattform ermöglicht.<br />
Kurz gesagt: Wir haben unseren Bauakt<br />
digitalisiert“, sagt Stefan Pernet, IT Koordinator<br />
der Porr AG.<br />
Mobiles Druckzentrum<br />
Eine Konsequenz komplexer Bauprojekte<br />
sind regelmäßige zeitliche Engpässen, weil<br />
der Druck der Baupläne zu viel Zeit in Anspruch<br />
nimmt. Der Weg zu und von der Druckerei<br />
ist einfach zu lang. „Tür an Tür“ zum<br />
Wiener Hauptbahnhof wurde daher in zwei<br />
Baucontainern ein mobiles Druckzentrum<br />
der Pavlu Kopie-Druck-Repro Ges.m.b.H.<br />
errichtet. Auf diese Weise können Baupläne<br />
sofort vor Ort geplottet und unverzüglich geliefert<br />
werden. „Das Bauprojekt HBF Wien<br />
ist aktuell eines der größten Bauprojekte in<br />
Österreich“, betont Michael Stoifl, stellv. Projektleiter<br />
der ARGE. „Um einen reibungslosen<br />
Ablauf in der Planlieferung zu gewährleisten,<br />
haben wir diesen Weg gewählt. Die<br />
dadurch erreichte Zeitersparnis und die verbesserte<br />
Kommunikation direkt vor Ort sind<br />
deutlich zu spüren.“ n<br />
www.pavlu.at<br />
www.i-pm.at<br />
www.doka.com<br />
www.ungersteel.com<br />
www.hauptbahnhof-wien.at<br />
rEPortaGE<br />
INFo datEn & FaKtEn<br />
Leistungsdaten Gesamtprojekt<br />
• Gesamtfläche ca. 109 ha – entspricht<br />
dem 8. Bezirk<br />
Leistungsdaten Bahn-Infrastruktur<br />
Projekt<br />
• Gesamtfläche Infrastrukturprojekt<br />
ca. 50 ha<br />
• Länge des Bahn-Infrastrukturprojektes<br />
ca. 6 km<br />
• Gesamtfläche Brückenneubau<br />
ca. 30.000 m²<br />
• ca. 100 km Gleis<br />
• ca. 300 Weichen<br />
• ca. 8 km Lärmschutzwände<br />
Leistungsdaten Straßenbauprojekt<br />
• Neues Straßennetz zur Erschließung<br />
des Projektgebietes in der länge von<br />
ca. 5,5 km<br />
• Adaptierung des Straßennetzes rund<br />
um das areal auf ca. 5,1 km<br />
• Auflösung der Barrieren zwischen<br />
dem 10. und 3. bzw. 4. Bezirk<br />
• 6 neue Querungsmöglichkeiten:<br />
Bahnhofspassage, 3 Unterführungen,<br />
arsenalsteg, Südbahnhofbrücke<br />
• Neue Radwege zur Erschließung<br />
des Projektgebietes im inneren in der<br />
länge von ca. 7 km<br />
• Neubau und Adaptierung der Radverkehrsanlagen<br />
rund um das areal in der<br />
länge von ca. 6,2 km<br />
• Gesamtlänge der Radverkehrsanlagen<br />
rund um das areal ca. 8,8 km<br />
• Errichtung von 12 neuen Ampelanlagen<br />
inkl. Fußgängerübergängen<br />
• Verlängerung der Straßenbahn Linie<br />
d um rund 2 km bis Gudrunstraße<br />
Finanzierung<br />
• Erwartete Investition am gesamten<br />
areal: rund 4 Mrd. Euro<br />
• Davon Hauptbahnhof Wien (Bahn-<br />
infrastruktur + Verkehrsstation):<br />
– rund 987 Mio. Euro<br />
– Finanzierung über ÖBB-rahmenplan,<br />
Gemeinde Wien, tEn-Förderungen,<br />
ÖBB-immobilienerlöse, weitere<br />
ÖBB-Eigenfinanzierungen<br />
• Rest:<br />
– Stadt Wien für technische und soziale<br />
infrastruktur im neuen Stadtviertel<br />
– Private investoren<br />
Zeitplan<br />
2010: Baubeginn Bahninfrastrukturprojekt<br />
2011: adaptierung Gürtel; Baubeginn<br />
erste Wohnungen und Bürogebäude<br />
2012: dezember 2012: teilinbetriebnahme<br />
des neuen Hauptbahnhofs<br />
2013/2014: Schrittweise inbetriebnahme<br />
der Verkehrsstation; Fertigstellung<br />
erste Wohnungen und eines<br />
Partteiles<br />
dez. 2014: Fertigstellung des gesamten<br />
Gleisprojektes, Vollbetrieb<br />
2019: weitgehende Fertigstellung des<br />
Stadtviertels<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
19
20 BaU+MaSCHinEn<br />
Das Führungsteam der Firma Wimpissinger (v.l.): Mag. Alois Wimpissinger, Komm.-Rat Manfred<br />
Wimpissinger, Manfred Rudolf Wimpissinger und Betriebsleiter Hubert Gratt.<br />
Wimpissinger vertraut auf<br />
Liebherr Baumaschinen<br />
EFFiZiEnZ SEriEnMÄSSiG die Firma Wimpissinger<br />
Beton Umweltschutz GmbH & Co KG ist eine fixe Größe<br />
der Gewinnungsindustrie und Bauwirtschaft im tiroler<br />
Unterland. Einer der Faktoren für den Erfolg des leistungsstarken<br />
Familienunternehmens ist auch der liebherr-Fuhrpark,<br />
der neben den hier abgebildeten radladern noch zahlreiche<br />
weitere Geräte umfasst.<br />
n Das Familienunternehmen wurde im<br />
Jahr 1939 gegründet. Mit viel Innovationsgeist<br />
konnte in der Nachkriegszeit der ständig<br />
steigende Bedarf an Gestein und Schotter<br />
abgedeckt werden. Anfang der 70er Jahre<br />
wurde von Komm.-Rat Manfred Wimpissinger<br />
im Werk Kundl eine Liebherr-Mischanlage<br />
errichtet, um die mineralischen<br />
Rohstoffe ohne lange Transportwege veredeln<br />
zu können. Stets auf höchste Qualität<br />
bedacht, wurden im Laufe der Jahre weitere<br />
Bereiche wie Erdbewegung, Abbruch<br />
und Recycling, sowie Straßen- und Kanalreinigung<br />
im nunmehr schon in der dritten<br />
Generation geführten Unternehmen aufgebaut.<br />
Immobilien runden das Geschäft ab.<br />
Umfangreicher Liebherr-Fuhrpark<br />
In den letzten Jahren wurden insgesamt<br />
22 Radlader, Raupenbagger, Planier- und<br />
Laderaupen, Fahrmischer und Mischanlagen<br />
von Liebherr angeschafft. Für die<br />
Firma Wimpissinger zählt nicht nur die gewinnbringende,<br />
innovative und umweltfreundliche<br />
Liebherr-Technologie, sondern<br />
vor allem der bekannt gute „Liebherr-Service<br />
vom Hersteller“. Unter der Prämisse<br />
„Effizienz serienmäßig“ spiegeln sich die<br />
zahlreichen systembedingten Vorteile der<br />
Liebherr-Baumaschinen, wie Wirtschaftlichkeit,<br />
Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und Komfort, wider. Das verdeutlicht sich<br />
am Beispiel der Liebherr-Radlader: Ein ent-<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
22 BaU+MaSCHinEn<br />
Sicher auf<br />
schmalen<br />
Wegen<br />
ForStStraSSEnBaU die<br />
Firma Prettenthaler Erdbau<br />
GmbH wurde 1997 von<br />
Gerhard Prettenthaler als<br />
Einzelunternehmen gegründet<br />
und wird bis heute als Familienbetrieb<br />
geführt. täglich<br />
steht er mit seinem Vater als<br />
Mitarbeiter im Einsatz und vertraut<br />
dabei auf die leistungsfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
seines JCB Geräteparks,<br />
der vor Kurzem durch einen<br />
JCB Kettenbagger JS210 lC<br />
erweitert wurde.<br />
n Der Sitz der Firma Prettenthaler befindet<br />
sich in Schirning (Gemeinde Eisbach-<br />
Rein) in der Nähe von Gratkon bei Graz.<br />
Die angebotenen Leistungen umfassen<br />
Forststraßenbau, Forststraßensanierungen,<br />
Aushub von Baugruben, Entwässerungs-,<br />
Drainage- und Abdichtungsarbeiten, Natursteinverlegung<br />
und Transporte.<br />
Durch den vermehrten Einsatz im Forststraßenbau<br />
hat Gerhard Prettenthaler im<br />
Jahr 2006 an einem Sprengbefugten-Lehrgang<br />
teilgenommen und die Sprengbefugnis<br />
erworben. Gerhard Prettenthaler sieht<br />
seine Arbeit nicht nur als Beruf, sondern<br />
auch als Berufung. Da er sehr viel Wert auf<br />
die Qualität seiner Arbeit legt, wurde natürlich<br />
auch bei der Wahl seiner Baumaschinen<br />
auf Anforderungen und Qualität Rücksicht<br />
genommen!<br />
Leistungsstark und zuverlässig<br />
Am 26. Februar 1997 wurde die erste Baumaschine,<br />
ein JCB 3CX geliefert. Im Laufe<br />
der Jahre wurde der Fuhrpark erweitert. Es<br />
folgten JCB Kettenbagger von 16 t bis 24 t.<br />
Vor Kurzem wurde der mittlerweile fünfte<br />
JCB Kettenbagger (JS210 LC) angekauft.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig, einer davon<br />
betrifft das Fahrgestell. Dazu Gerhard<br />
Prettenthaler: „Gerade bei den harten Ein-<br />
satzbedingungen des Forstraßenbaus<br />
schätze ich die Vorteile der X-Rahmenkonstruktion<br />
– die zeigt auch bei schweren Lasten<br />
keine Schwächen! Was für mich besonders<br />
wichtig ist: Die Traktion für Bergauffahren<br />
und Rangieren in rauem Gelände sowie bei<br />
aufgeweichtem Boden ist optimal!“<br />
Angetrieben wird der neue JS210 LC von<br />
einem Isuzu-Tier-3-Motor mit Turbolader,<br />
der sich auch beim Einsatz im Wald leise,<br />
kraftvoll, zuverlässig, robust und extrem<br />
kraftstoffsparend präsentiert. Damit kein<br />
Unglück passiert, ist auf schmalen Waldwegen<br />
aber besondere Konzentration gefragt.<br />
Ein wesentlicher Faktor, bei dem vor allem<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Die Arbeit im Bereich Forstraßenbau<br />
und -sanierung ist ausgesprochen<br />
anspruchsvoll. Gerhard<br />
Prettenthaler setzt dabei auf<br />
JCB-Qualität – im Bild sein mittlerweile<br />
fünfter JCB Kettenbagger,<br />
ein JS210 LC.<br />
der Fahrerkabine eine wichtige<br />
Rolle zukommt. Hier punktet<br />
der JS210 LC durch die Viskoselagerung<br />
der Kabine, mit deren<br />
Hilfe sowohl Lärm als auch Vibration<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Das elegante Innendesign<br />
und die ergonomisch gestalteten,<br />
gut erreichbaren Steuerelemente<br />
runden den perfekten<br />
Arbeitsplatz ab, wobei Gerhard<br />
Prettenthaler vor allem den<br />
ausgezeichneten Rundumblick<br />
nach allen Seiten betont.<br />
Intelligente Leistung<br />
Damit die Steuerung der JS-Raupenbagger<br />
noch einfacher wird,<br />
sind alle Modelle standardmäßig<br />
mit einem Advanced Management<br />
System (AMS) ausgerüstet.<br />
Dieses intelligente und<br />
bedienerfreundliche System<br />
steuert sämtliche Hauptfunktionen<br />
der Maschine für maximale<br />
Produktivität und sparsamen<br />
Kraftstoffverbrauch sowie<br />
geringe Betriebskosten. Das<br />
AMS besticht durch sein kompaktes<br />
Design, einen entspiegelten<br />
Bildschirm sowie eine übersichtliche,<br />
anwenderfreundliche<br />
Bedienoberfläche, über die vier<br />
verschiedene Betriebsarten ausgewählt<br />
werden können:<br />
• Auto: Die Maschine schaltet<br />
je nach Belastung des Hydrauliksystems<br />
automatisch<br />
zwischen Höchstlast und Sparmodus<br />
um.<br />
• Eco: ermöglicht einen effizienten<br />
Kraftstoffverbrauch unter<br />
normalen Einsatzbedingungen<br />
durch Reduzierung des<br />
hydraulischen Drucks, des hydraulischen<br />
Flusses und der<br />
Drehzahl.<br />
• Präzision: Diese Einstellung<br />
senkt den hydraulischen<br />
Durchfluss und die Motordrehzahl<br />
für mehr Steuerbarkeit<br />
und Genauigkeit bei Fein- und<br />
Planierarbeiten.<br />
• Heben: liefert maximale Kraft<br />
bei reduziertem Ölfluss für optimale<br />
Steuerbarkeit.<br />
Außerdem meldet das AMS jedes<br />
Problem und zeichnet alle<br />
wichtigen Betriebsdaten der<br />
Maschine auf: die Dauer, für<br />
die eine bestimmte Betriebsart<br />
eingestellt war, Betriebsstunden<br />
der Anbaugeräte, Fahrzeiten<br />
usw. Auf diese Weise erhält<br />
der Betreiber einen Überblick<br />
über die Einsätze der Maschine,<br />
mit der man für Wiederverkaufszwecke<br />
sowohl Probleme<br />
analysieren als auch die Betriebsdaten<br />
der Maschine dokumentieren<br />
kann. Zusätzlich<br />
zum AMS verfügt jeder Auto-<br />
Raupenbagger über die Softsteuerung<br />
„Cushion Control“<br />
für die Ausleger- und Löffelstielbewegungen.<br />
Diese Funktion<br />
dämpft die Stoßbelastung<br />
für die Maschine und den Fahrer<br />
(bequemeres Arbeiten).<br />
Seine Entscheidung für JCB Kettenbagger<br />
hat Gerhard Prettenthaler<br />
noch keinen Tag bereut.<br />
Im Gegenteil, aufgrund<br />
ihrer Zuverlässigkeit schätzt er<br />
sie als wichtige Faktoren in der<br />
raschen und effizienten Umsetzung<br />
der Kundenwünsche – und<br />
ist damit der Konkurrenz einen<br />
kleinen Schritt voraus. n<br />
www.terra-world.com<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
erste WT 1000 in Australien<br />
n Der Fuhrpark des australischen<br />
Verleihunternehmens<br />
LinCon Hire zählt seit Jahren bereits<br />
mehrere Wumag Palfinger<br />
Hubarbeitsbühnen der Jumbo-<br />
Reihe sein Eigen. Mit der Anschaffung<br />
einer WT 1000, der<br />
derzeit höchsten All-Terrain Hubarbeitsbühne<br />
der Welt, erweiterte<br />
das Unternehmen nun sein<br />
Dienstleistungsangebot nach<br />
oben hin. Ein Wartungsjob an<br />
den Drahtseilen eines Schleppschaufelbaggers<br />
südwestlich<br />
von Mackay in Queensland<br />
stellte die erste Herausforderung<br />
an die Hubarbeitsbühne der Königsklasse<br />
dar. Der Job erfolgte<br />
im Auftrag einer großen Kohlemine-Firma.<br />
Obwohl der Einsatz<br />
nur einige wenige Stunden dauerte,<br />
war es dennoch einfacher<br />
und schneller eine WT 1000 anstatt<br />
eines Großkranes samt „Fly<br />
Attachment“ und Kontergewichten<br />
aufzustellen. n<br />
www.palfinger.com<br />
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BAUMASCHINEN<br />
– WIR BEWEGEN<br />
WAS.<br />
Ideal für Montage- und<br />
Wartungseinsätze in<br />
extremen Arbeitshöhen<br />
zeichnet sich die WT 1000<br />
durch ihre extreme<br />
Geländegängigkeit aus.<br />
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Ob Hitze, Kälte, Staub oder Schlamm – einem Hatz<br />
Dieselmotor kann es eigentlich nicht zuviel werden. Weltweit<br />
verlassen sich Baumaschinenhersteller auf die zuverlässigen<br />
und robusten Hatz Haupt- oder Hilfsantriebe, die<br />
dabei noch höchste Umweltstandards erfüllen.<br />
» CREATING POWER SOLUTIONS.<br />
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23
24 BaU+MaSCHinEn<br />
Trotz des weglosen Geländes schaffte der<br />
Schreitbagger vom Typ Kaiser S3 Allroad die<br />
Strecke von 12 km und 2.000 m Höhenunterschied<br />
durch die Schneemassen vom Tal<br />
zum Gipfel aus eigener Kraft in sechs Tagen.<br />
Mit riesenschritten<br />
auf den Säntis<br />
SCHrEitBaGGEr Für das auf dem Schweizer aussichtsberg<br />
Säntis in 2.502 m Höhe gelegene Gasthaus stehen im kommenden<br />
Sommer dringende Bauarbeiten an. die Bereitstellung<br />
des dafür notwendigen 12,5 tonnen-Baggers gestaltete sich<br />
als anspruchsvolles Unterfangen. trotz des weglosen Geländes<br />
schaffte ein Schreitbagger die Strecke von 12 km länge<br />
und 2.000 m Höhenunterschied vom tal zum Gipfel in 6 tagen.<br />
n Was im Februar mit dem „Marsch“ eines<br />
Schreitbaggers auf den Gipfel über die<br />
Bühne ging, ist rekordverdächtig. Für die<br />
aktuell anstehende Erweiterung und Unterkellerung<br />
des etwas unterhalb des Gipfels<br />
gelegenen Gasthauses ist der Einsatz<br />
eines Baggers erforderlich. Die Baufirma<br />
Schällibaum und die beteiligte Kibag entschied<br />
sich nach gründlicher Evaluation<br />
für den Transport des Schreit-Mobilbagger<br />
vom Typ Kaiser S3 Allroad auf dem „Landweg“.<br />
Ein Helikopter-Transport des 12,5 t<br />
schweren Baggers hätte eine Zerlegung<br />
erfordert. Für den anschließend notwendigen<br />
Zusammenbau in der Höhe standen<br />
aber weder Platz noch Montageinrichtungen<br />
zur Verfügung. Eine Beförderung mit<br />
der vorhandenen Personen-Luftseilbahn<br />
und das Überschreiten des Gipfels waren<br />
ausgeschlossen.<br />
So entschieden sich die Verantwortlichen,<br />
den Bagger Kaiser S3 Allroad mit eigener<br />
Kraft auf den beschwerlichen Weg in die<br />
Höhe zu schicken. Erkundungen hatten gezeigt,<br />
dass ein derartiger Transport nur bei<br />
genügender Schneelage auszuführen war.<br />
Für das auf dem 2.502 m<br />
hohen Gipfel des Säntis<br />
in der Schweiz gelegene<br />
Gasthaus stehen im<br />
kommenden Sommer<br />
dringende Bauarbeiten<br />
an. Der Transport des<br />
dafür notwendigen<br />
12,5 t-Baggers gestaltete<br />
sich sehr anspruchsvoll.<br />
Nur dann sind die in diesem Gebirgsmassiv<br />
vorhandenen großen Spalten zugedeckt.<br />
Anderseits war je nach Schneelage und Exposition<br />
die Lawinengefahr zu berücksichtigen.<br />
Das wird übrigens auch für den nach<br />
den Arbeiten im Sommer vorgesehenen<br />
Rücktransport gelten, welcher erst im kommenden<br />
Winter wenn alles eingeschneit ist,<br />
ausgeführt werden kann.<br />
Transport verlangte Mannschaft<br />
und Maschine alles ab<br />
Durch die Vorauserkundung wurde eine<br />
Strecke von 12 km Länge bzw. eine Höhendifferenz<br />
von mehr als 2.000 m berechnet.<br />
Und dann startete an einem Montag im Februar<br />
das Gespann von Fahrer und Begleitpersonen<br />
am Ende einer vom Schnee freigelegten<br />
Fahrstraße im Tal auf einer Höhe von<br />
1.080 m mit dem nicht alltäglichen Vorhaben.<br />
Veranschlagt war dafür ein Zeitbedarf<br />
von drei Tagen. Dass daraus schlussendlich<br />
ein sechstägiges kräftezehrendes Un-<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011<br />
Fotos: Kibag/Kaiser
BaU+MaSCHinEn<br />
Für die Maschinenführer Franco (Mitte) und Antonio (links) Capriotti von Kibag Arnegg SG sowie Albert Wyss (rechts) stellte der sechs Tage in<br />
Anspruch nehmende Transport eine mit Bravour bewältige Herausforderung dar. Der Schreit-Mobilbagger Kaiser S3 Allroad mit 12,5 t Gewicht<br />
und einer Motorenleistung von 157 PS stellte seine Eignung für Gebirgseinsätze auch bei diesem winterlichen Transport unter Beweis.<br />
terfangen mit 40 Bagger-Betriebsstunden<br />
wurde, konnte man sich zu diesem Zeitpunkt<br />
noch nicht vorstellen. Die besondere<br />
Schneelage dieses Winters ließ den Bagger<br />
auf seinem Weg nach oben einbrechen,<br />
so dass er sich jeweils wieder freischaufeln<br />
musste. Die logistische Versorgung, insbesondere<br />
die Betankung, erfolgte durch<br />
Helikopter.<br />
Die ersten beiden Etappen führten auf einer<br />
Strecke von rund 5 km und einem Höhenunterschied<br />
von 1.040 m auf einen<br />
2.120 m hoch gelegenen Passübergang.<br />
Von da an war auf 3 km Distanz auf eine<br />
600 m tiefer gelegene Alp „abzusteigen“.<br />
Und dann ging es über eine Zwischenstation<br />
auf einer Strecke von 3,5 km und<br />
800 m Höhenunterschied bis an den Fuß<br />
des Gipfel hanges des Säntis. Auf den letzten<br />
200 sehr stark geneigten Höhenmetern<br />
wurde der Bagger durch ein Stahlseil mit<br />
16 mm Durchmesser von oben gesichert bis<br />
endlich am sechsten Tag das Einsatzgebiet<br />
beim Gasthaus erreicht war. Das bildete den<br />
Mein Mini-Lader.<br />
Mit einem Klick beim Besten:<br />
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Kontakt: info@kramer.de.<br />
erfolgreichen Abschluss eines Transports,<br />
der selbst von der erfahrenen Mannschaft<br />
und von der ausgesprochen geländegängigen<br />
Maschine alles abverlangte.<br />
Mobilität bei großem Leistungsvermögen<br />
Bei dem vom Kaiser-Fahrzeugwerk in<br />
Schaan wald FL hergestellten Schreit-Mobilbagger<br />
S3 Allroad mit 157 PS Leistung wird<br />
durch eine Achsschenkellenkung höchste<br />
Wendigkeit erreicht. Dabei sind alle vier<br />
Räder über die gesamte Breitenverstellung<br />
lenkbar. Die Möglichkeit breit zu fahren und<br />
zu lenken macht den S3 Allroad extrem universell<br />
– vor allem für Einsätze über einem<br />
Graben oder Bach sowie im schwierigen Gelände.<br />
Diese Faktoren kamen bei der Fahrt<br />
auf den Säntis sehr zustatten, ebenso wie die<br />
Lenkung mittels Joystick, welche schnelle<br />
und präzise Bewegungen ermöglicht. Der robuste<br />
Stahlbau garantiert beste Stabilität.<br />
Die Maschine ist für verschiedenste Anbaugeräte<br />
ausgelegt und kann rasch und<br />
einfach auf die Arbeitsverhältnisse abge-<br />
stimmt werden. Der geringe Bodendruck<br />
und die Möglichkeit, die Antriebskraft der<br />
Räder auf die Bodenbedingungen anzupassen,<br />
ermöglichen auch einen schonenden<br />
Umgang mit sensiblem Untergrund, wie<br />
zum Beispiel Forst und Sumpf. Durch ein<br />
elektronisches Pumpen- und Zubehörmanagement<br />
arbeitet der S3 Allroad äußerst effizient.<br />
Dank des enormen Drehmoments,<br />
welches bereits bei tiefen Drehzahlen zur<br />
Verfügung steht, können selbst leistungsintensivste<br />
Anbaugeräte effizient betrieben<br />
werden. Um die Maschine kosten- und<br />
emissionseffizient betreiben zu können,<br />
zeichnet ein integriertes Analysesystem<br />
verschiedenste Leistungsparameter auf<br />
und ermöglicht eine präzise Bewertung des<br />
Arbeitsverhaltens. n<br />
Curt Mayer / Schweiz<br />
www.kibag.ch<br />
www.kaiser.li<br />
www.kaiser-fahrzeugtechnik.at<br />
www.schaellibaumbau.ch<br />
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25
einen Industrie-Radlader von<br />
Caterpillar entschieden, der für<br />
die speziellen Bedingungen in<br />
seinem Einsatzgebiet geringfügig<br />
modifiziert wurde.<br />
Hohe verlässlichkeit<br />
Der IT14G fährt im Dreischichtbetrieb.<br />
Das bedeutet, er ist im<br />
Monat zwischen 500 und 600<br />
Stunden im Einsatz; er übernimmt<br />
die Ware und beschickt<br />
damit die Anlage. Wegen des<br />
intensiven Einsatzes wird die<br />
Maschine alle drei Jahre bzw.<br />
nach 15.000 Stunden getauscht,<br />
was nun zum dritten Mal der<br />
Fall war. „Angesichts der intensiven<br />
Einsatzbedingungen im<br />
Rahmen unserer Produktion ist<br />
die Zuverlässigkeit des Radladers<br />
ein zentrales Argument für<br />
uns“, so Kulmer.<br />
Für den IT14G entschied man<br />
sich aber nicht nur aufgrund der<br />
bewährten Caterpillar-Qualitäten.<br />
Für Josef Kulmer genauso<br />
wichtig: Sollte es doch einmal<br />
zu einer Störung kommen, ist<br />
ein Techniker dank der nahegelegenen<br />
Zeppelin Niederlassung<br />
innerhalb kürzester Zeit<br />
zur Stelle. Darüber hinaus existiert<br />
eine Vereinbarung für ein<br />
Ersatzgerät, die aber noch nie<br />
in Anspruch genommen werden<br />
musste, versicherte uns<br />
Kulmer.<br />
Geringfügige Modifizierungen<br />
In Retznei ist der dritte CAT<br />
IT14G in seiner marktüblichen<br />
Standardversion im Einsatz.<br />
Diese umfasst unter anderem<br />
eine normale Leichtgutschaufel<br />
mit hydraulisch betätigtem Niederhalter<br />
und einer Hochkippschaufel<br />
für erweiterte Ladehöhe.<br />
Der Dieselverbrauch liegt<br />
unter 5 Liter pro Stunde – ein<br />
sparsamer Wert, der für Josef<br />
Kulmer ebenfalls einen wichtigen<br />
Faktor darstellt.<br />
Kleine Modifikationen wurden<br />
vom engagierten Zeppelin-Team<br />
gerne nachgerüstet:<br />
So machte es zum Beispiel der<br />
Betrieb in der Halle notwen-<br />
Bereits die dritte Generation von Caterpillar Radladern ist bei Thermo-<br />
Team in Retznei im Einsatz – ausgerüstet unter anderem mit einer<br />
Hochkippschaufel für erweiterte Ladehöhe.<br />
dig, spezielle Filter und Katalysatoren<br />
einzubauen. Konkret<br />
handelt es sich dabei um eine<br />
Staubfilteranlage für den Innenraum,<br />
welche an die Klimaanlage<br />
gekoppelt ist. Sie sorgt dafür,<br />
dass die Fahrerkabine nicht<br />
durch Staub oder Geruch belastet<br />
wird. Außerdem entfernt ein<br />
Abgasfilter 98 % der Rußpartikel<br />
und schont so die Gesundheit<br />
der Arbeiter.<br />
Letztendlich überzeugten jedoch<br />
das bewährte, langjährige<br />
Konzept und das Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Bei einem Betrieb<br />
von 5.000 Stunden pro Jahr<br />
wird das Gerät alle 500 Stunden<br />
gewartet. Bisher liefen die<br />
IT14G in Retznei 15.000 Stunden<br />
in drei Jahren ohne jede Reparatur<br />
– eine Bilanz, die sich<br />
sehen lassen kann! n<br />
www.thermoteam.at<br />
www.zeppelin-cat.at<br />
2. Demonstrationsmesse<br />
für Recycling-Maschinen<br />
und -Anlagen<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
www.recycling-aktiv.de<br />
18.–20. Mai 2011, Baden-Airpark<br />
Karlsruhe/Baden-Baden<br />
n Schrott<br />
n Metall<br />
n Holz<br />
n Glas<br />
n Kunststoff<br />
n Papier<br />
n Pappe<br />
n Kartonagen<br />
n Altreifen<br />
n Kompostierung<br />
n Abfallzerkleinerung<br />
n Baustoff-Recycling<br />
n Dienstleistungen<br />
n Fachmedien<br />
n Verbände<br />
Zwei Messen – ein Datum – ein Standort<br />
Zwei Messen – ein Datum – ein Standort<br />
18.–20. Mai 2011 Baden-Airpark – Karlsruhe/Baden-Baden<br />
Anmelde- und Informationsunterlagen bei:<br />
Tel. +49 7229 606-30, info@geoplanGmbH.de<br />
GEOPLAN GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3, 76473 Iffezheim/Allemagne<br />
Tel. +49 7229 606-30, Fax +49 7229 606-39<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
27
28 BaU+MaSCHinEn<br />
Weniger Schmutz auf den Straßen<br />
rEiFEnWaSCHanlaGEn Mit circa 7 Kilo Schmutz an den reifen verlässt ein lkw die<br />
Baustelle, Kiesgrube oder deponie. Bei einer Frequenz von 100 lkw pro tag kann sich eine<br />
öffentliche Straße in eine potenzielle Gefahrenquelle verwandeln. reifenwaschanlagen sorgen<br />
hier für die notwendige reinigung.<br />
n Seit 25 Jahren ist die Frutiger Company<br />
AG mit ihren Reifenwaschanlagen<br />
MobyDick eine beständige und führende<br />
Größe am weltweiten Markt. Nach<br />
Jahren der Aufbauarbeit gelang Frutiger<br />
im Dezember 1995 mit der weltweit ersten<br />
Durchfahranlage der internationale Durchbruch.<br />
Mit dieser Innovation muss der Lkw<br />
zur Reinigung nicht stoppen. Er fährt im<br />
Schritttempo durch den Waschbereich und<br />
wird von einem Düsensystem bestehend<br />
aus Boden- und Seitendüsen gewaschen.<br />
In den folgenden Jahren stieg die internationale<br />
Nachfrage stetig und forderte eine<br />
Expansion der Firmengruppe. Durch die<br />
Gründung eigener Firmen, Verkaufsbüros<br />
sowie Händler weltweit, konnte Frutiger<br />
zum Weltmarktführer aufsteigen und<br />
bietet seit Jahren ein globales kompetentes<br />
Servicenetzwerk.<br />
Unsere Bilder zeigen die Modelle MobyDick HD1 bzw. MobyDick Kit 400 (ConLine). Übrigens:<br />
Den speziellen Markennamen „MobyDick“ fand Geschäftsführer Urs Frutiger beim Spielen mit<br />
seiner Tochter und einem spritzenden Gummi-Wal.<br />
Im Jahre 2006 gewann „MobyDick Dragon“,<br />
eine kompakte und einfach zu installierende,<br />
aber dennoch leistungsfähige<br />
Reifenwaschanlage, die Bronzemedaille<br />
beim Innovationswettbewerb der Intermat<br />
in Paris.<br />
Nicht nur Lkw müssen gewaschen werden.<br />
Immer mehr Firmen von Baumaschinen<br />
haben das Bedürfnis, stark verschmutzte<br />
Kettenlaufwerke oder Reifen zu reinigen.<br />
Dafür konzipierten die MobyDick-Spezialisten<br />
2008 die innovative Waschanlage<br />
„MobyDick HD1“. Aus einem optimal abgestimmten<br />
Düsensystem, bestehend aus<br />
fixen, beweglichen und oszillierenden Düsen,<br />
wird ein hohes Wasservolumen mit<br />
niedrigem Druck gespritzt. Eine stabile<br />
Stahlkonstruktion zur Lagerung des massiven<br />
Schwerlastrostes bietet die notwendige<br />
Stabilität für Baumaschinen. Darüber<br />
hinaus wurde für die Bauindustrie im letzten<br />
Jahr das modulare Konzept „MobyDick<br />
ConLine“ (Construction Line) präsentiert.<br />
Diese Durchfahranlagen überzeugen durch<br />
eine robuste Bauweise, eine hohe Funktionalität,<br />
die schnelle Installation sowie eine<br />
hohe Mobilität. Der wichtigste Vorteil besteht<br />
im problemlosen Umbau eines Modelles<br />
in eine andere Modellvariante. Damit<br />
kann eine Anlage mit einem Umbaupaket<br />
für einen völlig anderen Einsatzort angepasst<br />
werden.<br />
Neben der Waschleistung ist die Wasseraufbereitung<br />
der entscheidende Punkt zum Erfolg<br />
der Reifenwaschanlage. Bei allen Modellen<br />
wird das Wasser im Kreislauf geführt.<br />
Die Wasseraufbereitung kann durch Zugabe<br />
eines Flockungsmittels erfolgen und der sedimentierte<br />
Schmutz wird mit einem Kratzförderer<br />
beziehungsweise mit einem Bagger<br />
oder Radlader aus dem Recyclingtank<br />
entfernt.<br />
Durch die langjährige Erfahrung in weltweiten<br />
Projekten, konnte eine vielfältige Produktpalette<br />
an Rollen- und Durchfahranlagen<br />
aufgebaut werden. Zusammen mit den<br />
verschiedenen Optionen finden die MobyDick-Spezialisten<br />
für jedes Projekt die optimale<br />
Reifenwaschanlage. Bis heute wurden<br />
circa 2.800 Reifenwaschanlagen in über<br />
38 Ländern verkauft und sorgen für saubere<br />
öffentliche Straßen. n<br />
www.mobydick.com<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
BaU+MaSCHinEn<br />
Alternative für vorübergehenden Bedarf<br />
MiEtPUMPEn neben einem umfassenden Programm<br />
an neuen Pumpen bieten itt austria ihren Kunden auch<br />
ein komplettes Mietpumpenprogramm zur Entwässerung<br />
und abwasserförderung.<br />
n Zur Entwässerung auf Baustellen, bei<br />
Wassereinbrüchen usw. werden oftmals<br />
rasch Pumpen benötigt. Diese werden jedoch<br />
im Allgemeinen nur vorübergehend<br />
benötigt. Anstelle die Pumpe zu kaufen, ist<br />
die Miete der Pumpe zu einem festgelegten<br />
Mietpreis eine kostengünstigere Alternative.<br />
ITT Austria GmbH bietet eine umfassende<br />
Palette an Mietaggregaten, wie Bautauchpumpen,<br />
Abwassertauchpumpen auch in<br />
verschleißfester Ausführung, Tauchrührwerke<br />
und auch das erforderliche Zubehör<br />
wie Anschlussstücke, Schläuche etc.<br />
Eine Mietpumpe kann auch zur Überbrückung<br />
einer unvorhersehbaren Situation<br />
oder der Reparaturzeit oder Lieferzeit ei-<br />
ner neuen Pumpe eine geeignete<br />
Alternative sein um<br />
eine Betriebsunterbrechung<br />
zu vermeiden.<br />
Die Experten von ITT Austria<br />
unterstützen Interessenten<br />
bei der Auswahl der geeigneten<br />
Mietpumpe für den jeweiligen<br />
Anwendungszweck.<br />
Die Pumpen können direkt<br />
bei einer Niederlassung von<br />
ITT Austria oder einem Mietpartner<br />
abgeholt werden, auf Wunsch werden diese<br />
aber auch gerne zugesandt. n<br />
www.ittaustria.at<br />
Mietpumpen der ITT Austria GmbH eignen<br />
sich als Problemlöser bei Baustellen, im Bergbau,<br />
bei Steinbrüchen, Sand- und Kieswerken,<br />
Hochwasser und Überschwemmungen usw.<br />
Mehr Leistung und weniger emissionen<br />
HatZ Mehr als 15 Jahre hat der 1d41 als bewährter Motor vor allem in Vibrationswalzen<br />
und Vibrationsplatten durch Zuverlässigkeit, robustheit und langlebigkeit gepunktet. Wie die<br />
Experten von Hatz betonen, ist der nachfolger 1d42 noch besser als das original.<br />
n Wie bereits anlässlich der bauma<br />
2007 angekündigt, hat Hatz den Motor zum<br />
1. 1. 2010 aus der Serie genommen. Der<br />
Grund dafür waren unter anderem strengere<br />
Abgasemissionsgrenzwerte bezüglich<br />
der Partikel-Emissionen in den USA, einschließlich<br />
Kalifornien. Gefragt war mehr<br />
Hubraum, um eine bessere Verbrennung<br />
zu generieren. Nach vielen Versuchen entschied<br />
sich Hatz, die Bohrung des 1D41<br />
nicht zu verändern, sondern ausschließlich<br />
den Hub von 65 auf 70 mm zu vergrößern.<br />
Damit konnte der Hubraum um etwa 8 %<br />
auf 445 cm³ gesteigert werden.<br />
„Beim 1D42 haben wir es durch eine Verbesserung<br />
der Thermodynamik und der<br />
Verbrennung geschafft, mit einer kleinen<br />
Änderung des Hubraums überproportional<br />
viel Leistung herauszuholen“, bestätigt<br />
Theodor Tovar, Projektverantwortlicher für<br />
den 1D42 im Hatz-Motorenversuch.<br />
Die technischen Daten des Serienmotors<br />
überraschen tatsächlich. Die Leistung des<br />
1D42 beträgt 7,0 kW bei 3.600 UPM; das ist<br />
ein ganzes Kilowatt oder 16 % mehr als beim<br />
Vorgängermodell. Das Drehmoment erhöht<br />
sich auf maximal 23 Nm bei 2.300 UPM, ein<br />
Anstieg um mehr als 20 %. Der spezifische<br />
Kraftstoffverbrauch sinkt um etwa 1 % auf<br />
253 g/kWh. Dies ist ein beachtliches Ergebnis,<br />
da in der Vergangenheit aufgrund der<br />
strengen NOx-Grenzwerte der EPA die Verbrennung<br />
der Motoren immer später gelegt<br />
Wo auch der Lärm eine entscheidende Rolle<br />
spielt, gibt es den Motor 1D42C als Supra<br />
Silent Pack, einbaufertig und mit einem um<br />
rund 95 % reduzierten Lärmaufkommen.<br />
wurde, um die NOx-Emissionen zu minimieren.<br />
„Späte Verbrennung bedingt aber<br />
immer eine Verschlechterung des Kraftstoffverbrauchs,<br />
da der Verbrennungsablauf<br />
auf verminderte Spitzentemperaturen<br />
im Brennraum abgestimmt werden muss<br />
und damit nicht mehr im Verbrauchsoptimum<br />
stattfinden kann“, erklärt Peter Prinz-<br />
Hufnagel, Leiter des Motorenversuchs bei<br />
Hatz. Beim 1D42 hat Hatz genau das Gegenteil<br />
erreicht und damit wieder einmal seine<br />
führende Rolle im Bereich der Einzylinder-<br />
Dieselmotoren unterstrichen.<br />
Auf eine ganze Reihe bewährter Details<br />
des bisherigen 1D41 müssen Gerätehersteller<br />
und Endkunden auch in Zukunft<br />
nicht verzichten. Dazu zählen die unverändert<br />
gebliebene kompakte Bauweise, die<br />
Teilegleichheit innerhalb der Supra Motorenfamilie,<br />
das gute Startverhalten, die<br />
wartungsfreundliche Bauart, die Ersatzteilverfügbarkeit<br />
weltweit und natürlich die fast<br />
grenzenlose Flexibilität des Motorenkonzepts,<br />
die fast alle Sonderlösungen für Spezialanwendungen<br />
erlaubt. n<br />
www.hatz-diesel.com<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
29
30 BaU+MaSCHinEn<br />
„Heiß an heiß“<br />
in vierer-Staffel<br />
aUSlandSBaUStEllE Seit 1993 wird der ehemalige Militärflugplatz Frankfurt-Hahn<br />
als Zivilflughafen genutzt. das mittlerweile enorme Verkehrsaufkommen machte<br />
eine Sanierung der Start- und landebahn dringend nötig. in einem beeindruckenden<br />
rund-um-die-Uhr-Einsatz erledigten sechs Vögele Fertiger und viele weitere Maschinen<br />
der Wirtgen Group die aufgabe absolut fehlerlos.<br />
n Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist in<br />
nur wenigen Jahren zu einem wichtigen internationalen<br />
Verkehrsflughafen und zum<br />
fünftgrößten Frachtflughafen in Deutschland<br />
aufgestiegen. 40.000 Flugbewegungen<br />
pro Jahr und der vergangene harte Winter<br />
haben der Start- und Landebahn jedoch<br />
stark zugesetzt. Deshalb wurde schon während<br />
der „Aschewolke“ im April 2010 ein<br />
erstes Teilstück erneuert. Im Herbst 2010<br />
gingen nun gleich sechs Vögele Fertiger an<br />
den Start, um den Rest der Piste in Angriff<br />
zu nehmen. Und auch die Flughafengesellschaft<br />
selbst hatte sich einiges vorgenommen.<br />
Sie wollte während der Flugpause<br />
die Scheinwerfer der Befeuerung austauschen,<br />
einige Kanalarbeiten durchführen<br />
und den Rand der Bahn ausbessern. All<br />
das musste annähernd gleichzeitig über die<br />
Bühne gehen.<br />
Präzise Arbeit in Höchstgeschwindigkeit<br />
Da trotz der vielen Bauvorhaben der Flugbetrieb<br />
nur so kurz wie möglich unterbrochen<br />
werden sollte, war präzise Arbeit in<br />
Höchstgeschwindigkeit gefordert. Drei Tage<br />
oder vielmehr exakt 67,5 Stunden Gesamt-<br />
bauzeit standen dem beauftragten Konsortium<br />
aus ARGE Bopparder Asphaltbau,<br />
Thomas Bau, Faber GmbH und Asphaltbau<br />
Hunsrück für die Sanierung von insgesamt<br />
65.000 m² zur Verfügung. Deshalb musste<br />
nicht nur rund um die Uhr im Schichtbetrieb<br />
gearbeitet werden. Es wurden auch<br />
viele Arbeitsschritte parallel durchgeführt.<br />
Höchste Konzentration aller Beteiligten und<br />
fehlerlose Logistik waren ein Muss, denn in<br />
Spitzenzeiten arbeiteten zwischen 150 und<br />
160 Personen gleichzeitig auf der Baustelle.<br />
Imposante Maschinenflotte<br />
mit sechs Fertigern<br />
Dementsprechend imposant war die Maschinenflotte,<br />
die für den Auftrag eingesetzt<br />
wurde. Sieben Fräsen, sechs Fertiger<br />
und eine Vielzahl von Walzen waren allein<br />
mit dem Asphalteinbau beschäftigt. Dazu<br />
kamen zahlreiche Mischgut-Lkw und die<br />
Fahrzeuge der Unternehmen, die die anderen<br />
Bauarbeiten durchführten. Den Anfang<br />
machten sieben Wirtgen Fräsen, die<br />
Deckschicht und Binderschicht in einer Dicke<br />
von insgesamt 14 cm abtrugen. Sie bekamen<br />
vier Stunden „Vorsprung“, um so viel<br />
Fläche vorzubereiten, dass der Asphalteinbau<br />
beginnen konnte. Während also auf<br />
anderen Abschnitten noch gefräst wurde,<br />
setzten sich die ersten vier Fertiger in Bewegung.<br />
Zwei Super 2100-2 wurden dabei von<br />
zwei Super 1800-2 begleitet.<br />
Flexible Hochverdichtungstechnologie<br />
Alle Fertiger waren mit hochverdichtenden<br />
Ausziehbohlen in der Version TP2, das heißt<br />
mit Tamper und zwei Pressleisten, ausgerüstet.<br />
Vor allem die beiden Pressleisten<br />
sind für das Erreichen höchster Vorverdichtungswerte<br />
verantwortlich. Eine hohe Vorverdichtung<br />
von Trag- und Binderschicht<br />
wiederum ist die Grundlage für einen perfekten<br />
Schichtenaufbau und damit für ein<br />
profilgenaues Endergebnis. In Frankfurt-<br />
Hahn machte sich ein besonderer Vorteil<br />
der Vögele Technologie bezahlt: Die Hochverdichtung<br />
kann einfach auf Knopfdruck<br />
zu- und wieder abgeschaltet werden, sodass<br />
die Bohle beim Einbau der Deckschicht<br />
ohne Hochverdichtung arbeitet. Alternativ<br />
kann der Pressleistendruck ganz einfach<br />
stufenlos zwischen maximal 120 und 50 bar<br />
reguliert werden.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Daumen hoch für die Nivellierung! Ultraschall-Multi-Sensoren tasteten die Ränder der Bahnen<br />
ab. Bild links: Beeindruckender Staffellauf: Vier Fertiger sanierten gemeinsam die Start- und<br />
Landebahn des Flughafens Frankfurt-Hahn.<br />
Nivellierung mit Ultraschall-Multi-Sensoren<br />
Eine besondere Herausforderung war die<br />
Nivellierung, da die Start- und Landebahn<br />
keinerlei Unebenheiten aufweisen durfte.<br />
Dabei konnten sich die Fertigerfahrer auf<br />
das Nivelliersystem Niveltronic Plus verlassen,<br />
das in Kombination mit Ultraschall-<br />
Multi-Sensoren arbeitete. Auf dieser Baustelle<br />
tasteten sie die Ränder der bereits<br />
eingebauten Bahnen ab. Die Ultraschall-<br />
Multi-Sensoren sind in der Lage, auch kurze<br />
Unebenheiten in einer Referenz perfekt<br />
auszugleichen. Mit Hochverdichtungsbohlen<br />
und Ultraschall-Multi-Sensoren ausgestattet,<br />
baute die Staffel aus vier Fertigern<br />
die neue Binderschicht und Deckschicht<br />
in 5 bis 6 m breiten Bahnen „heiß an heiß“<br />
ein. Im weiteren Baufortschritt waren dann<br />
sogar sechs Vögele Fertiger gleichzeitig in<br />
wechselnden Teams im Einsatz. Insgesamt<br />
verlegten sie für die 9 cm dicke Binderschicht<br />
rund 14.400 t und für die 5 cm dicke<br />
Deckschicht circa 8.400 t Mischgut.<br />
Höchste ebenheit auch im Bereich<br />
der Längsnähte<br />
Die zulässige Abweichung von ± 2 mm<br />
über eine Strecke von 4 m in Längsrichtung<br />
wurde mühelos eingehalten. Es entstand<br />
ein Belag von höchster Ebenheit auch<br />
im Bereich der Längsnähte, die perfekt hergestellt<br />
wurden. Eine enorme Leistung war<br />
die kurze Bauzeit angesichts der fast 23.000 t<br />
Mischgut, die bei diesem Sanierungsprojekt<br />
verarbeitet wurden. „Eine so große Mischgutmenge<br />
in knapp drei Tagen – da muss<br />
die Mannschaft genau wissen, was sie tut“,<br />
sagte Thomas Mayer, der als Bauleiter für<br />
Alle Fertiger waren mit Hochverdichtungsbohlen in der Version TP2 ausgestattet. Diese sorgten<br />
bereits für hohe Vorverdichtungswerte und damit für ein müheloses Gelingen der Endverdichtung.<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
INFo BaUStEllEndatEn<br />
Sanierung der Start- und Landebahn<br />
am Flughafen Frankfurt-Hahn<br />
länge der Baumaßnahme: 2,3 km<br />
Breite der Baumaßnahme: 45 m<br />
Einbaudaten<br />
Einbaubreite: 5 – 6 m<br />
Einbaudicke: Binderschicht: 9 cm<br />
deckschicht: 5 cm<br />
Einbaumaterial<br />
Binderschicht: aC 16 B S,<br />
PmB 25/55–55<br />
deckschicht: aC 11 d S,<br />
PmB 25/55–55<br />
Maschineneinsatz<br />
6 Wirtgen Fräsen W 2200<br />
Wirtgen Fräse W 100<br />
2 Super 2100-2 mit aB 600-2 tP2<br />
3 Super 1800-2 mit aB 500-2 tP2<br />
1 Super 1900-2 mit aB 500-2 tP2<br />
Hamm Walzen dV 90, dV 85, dV 70,<br />
Hd 14 VV<br />
die Bopparder Asphaltbau GmbH & Co. KG<br />
auf der Baustelle tätig war.<br />
Früher fertig als geplant<br />
Ohne den absolut fehlerfrei arbeitenden<br />
Maschinenpark wäre dies alles freilich<br />
nicht möglich gewesen. Die Mischgut-Lkw<br />
transportierten im Minutentakt neues Material<br />
auf die Baustelle, das sofort weiterverarbeitet<br />
wurde. Für alle Fälle standen<br />
zwei zusätzliche Vögele Fertiger und mehrere<br />
Hamm Walzen bereit, um bei eventuellen<br />
Ausfällen einzuspringen. Doch das<br />
war nicht nötig, alle Maschinen arbeiteten<br />
erstklassig. „Deshalb konnten wir die Baustelle<br />
trotz des engen Zeitplans von 67,5<br />
Stunden sogar eine Stunde früher als geplant<br />
an den Auftraggeber übergeben“,<br />
sagte Mayer. n<br />
www.voegele.info<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
31
32 BaU+MaSCHinEn<br />
Leistung und ergonomie optimiert<br />
nEUHEitEn die neuen trennschneider BtS 630 und BtS 635 von Wacker neuson<br />
arbeiten dank eines einzigartigen neuen luftfiltersystems mit höchster Produktivität.<br />
Ebenfalls neu: Mit dem Frequenzumformer FUE 6/042/200W SC 4CEE können gleichzeitig<br />
vier außenvibratoren eingesetzt werden.<br />
n Mit den neuen Trennschneidern BTS<br />
630 und BTS 635 führt Wacker Neuson eine<br />
Baureihe ein, die dank eines einzigartigen<br />
Filtersystems und einer äußerst hochwertigen<br />
und robusten Konstruktion weit überdurchschnittliche<br />
Einsatzzeiten und unterdurchschnittliche<br />
Wartungszeiten aufweist.<br />
In Kombination mit dem drehmomentstarken<br />
Motor entsteht daraus das Wichtigste<br />
für den Profi-Anwender: Höchste<br />
Produktivität<br />
Kern der langlebigen Konstruktion ist ein<br />
einzigartiges Luftfilter-System, das für eine<br />
außerordentlich hohe Filterleistung sorgt.<br />
Das dreistufige System besteht aus einem<br />
Zyklonabscheider, einem Schaumstoffvorfilter<br />
und einem Papierfilter. „Durch die<br />
Kombination der drei Stufen bietet dieses<br />
Filtersystem die höchste Standzeit aller vergleichbaren<br />
Filter auf dem Markt“, erklärt<br />
Dennis Vietze, Produktmanager Aufbruchtechnik<br />
bei Wacker Neuson. „Dadurch<br />
werden die Ausfallzeiten minimiert, die<br />
Wartungsintervalle verlängert und die Lebenszykluskosten<br />
deutlich verringert.“<br />
Der leistungsstarke 4,3 kW-Motor verfügt<br />
über ein sehr hohes Drehmoment und damit<br />
eine besonders kräftige Schneidleistung.<br />
„Das Drehmoment ist die entschei-<br />
Der FUE 6 bietet nicht nur modernste Umrichtertechnik,<br />
er ist auch sehr robust und wartungsfrei.<br />
dende Größe für die Schneidleistung“, so<br />
Vietze. „Die BTS 630 und die BTS 635 sind<br />
daher in ihrer Klasse die leistungsstärksten<br />
Trennschneider. Und die Kombination<br />
aus hoher Schneidleistung und langer Lebensdauer<br />
sorgt dafür, dass diese Geräte<br />
außerordentlich produktiv sind.“ Ein weiterer<br />
Faktor, der die Produktivität erhöht, ist<br />
die hohe Bedienerfreundlichkeit und Ergonomie.<br />
Ein leistungsfähiges Schwingungsdämpfersystem<br />
senkt die Hand-Arm-Vib-<br />
Drehmomentstarker Motor: Die neuen Trennschneider bieten hohe Produktivität dank<br />
Langlebigkeit, starker Schneidleistung und bester Ergonomie.<br />
rationswerte unter 5 m/s2 und ermöglicht<br />
ein kontinuierliches Arbeiten über acht<br />
Stunden hinweg. Das Modell BTS 635s verfügt<br />
zusätzlich über die innovative „Soft-<br />
Start“-Option. Dabei unterstützt ein Federsystem<br />
das Ziehen des Startseiles beim<br />
Starten und verringert den erforderlichen<br />
Kraftaufwand.<br />
vier Anschlüsse für effiziente<br />
Außenvibratoren-einsätze<br />
Wacker Neuson bietet den bewährten Frequenzumformer<br />
FUE 6 nun auch mit vier<br />
statt wie bisher drei Anschluss-Steckdosen<br />
an. Dadurch ist vor allem beim Einsatz<br />
von Außenvibratoren ein besonders wirtschaftlicher<br />
Betrieb möglich. Zudem ist das<br />
kompakte Gerät einfach zu handhaben und<br />
überzeugt mit seiner robusten und dauerhaften<br />
Konstruktion.<br />
„Mit dem neuen FUE 6 bieten wir ein Gerät<br />
an, das den gleichzeitigen Einsatz von<br />
vier Außenvibratoren ermöglicht und damit<br />
eine effiziente und wirtschaftliche Auslastung<br />
und mehr Flexibilität beim Einsatz<br />
gewährleistet“, erklärt Markus Martin,<br />
Produktmanager Betontechnik bei Wacker<br />
Neuson. Da Außenvibratoren deutlich weniger<br />
elektrische Leistung abnehmen als<br />
Innenvibratoren, ermöglicht es die vierte<br />
Steckdose beim Einsatz von Außenvibratoren,<br />
einen höheren Leistungsanteil des Umformers<br />
abzunehmen, als es bei drei Anschlüssen<br />
möglich wäre.<br />
Durch die kompakte Konstruktion und die<br />
Aluminiumbauweise sind sie sehr gut zu<br />
handhaben. Mit ihrer hochwertigen Elektronik<br />
und dem aktiven Kühlsystem bringen<br />
diese Geräte selbst im Dauerbetrieb<br />
Höchstleistung. „Für den wirtschaftlichen<br />
Betrieb von mehreren Innen- oder Außenvibratoren<br />
sind nicht nur effiziente und<br />
leistungsstarke Vibratoren erforderlich,<br />
sondern auch ein Umformer, der die nötige<br />
Ausdauer mitbringt“, erklärt Martin.<br />
„Doch häufig erweist sich gerade der Umformer<br />
als das schwächste Glied der Kette.“<br />
Beim FUE 6 sorgt modernste Umrichtertechnik<br />
mit einer intelligenten Ausgangsstromüberwachung<br />
für einen problemlosen<br />
und ausfallfreien Motorlauf auch an der<br />
Stromgrenze. n<br />
www.wackerneuson.com<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Meister seiner Klasse<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
tECHniK VoM FEinStEn Kuhn setzt den nächsten Schritt in der ladekranevolution:<br />
der neue PK 53002 SH High Performance bündelt geballte Palfinger-ladekrankompetenz<br />
und entspricht in jedem detail den anforderungen der neuen Krannorm En 12999:2009.<br />
n Dieser Kran verfügt über ein<br />
Hubmoment von 50,1 Metertonnen.<br />
Ausgestattet mit bis zu acht<br />
hydraulischen Ausschüben erreicht<br />
er die enorme hy draulische<br />
Reichweite von 21 Metern. Der<br />
neue PK 53002 SH wird im Hause<br />
Palfinger als ein echter Botschafter<br />
der eigenen Technologieführerschaft<br />
gesehen:<br />
• Doppelschwenkwerk mit<br />
zwei Schwenkantrieben (hoher<br />
Schwenkmoment und präzise<br />
Kranbewegungen)<br />
• Wartungsfreies Ausschubsystem<br />
spart Zeit und Kosten –<br />
schont die Umwelt<br />
• Power Link Plus (15° überstreckbarer<br />
Knickarm)<br />
• Integrierter Tank: Es wird kein<br />
zusätzlicher Montageplatz am<br />
Fahrzeugchassis benötigt.<br />
Durch das neue S-HPLS-System<br />
wird die Hubkraft des Kranes um<br />
5 % gesteigert. Im Gegensatz zum<br />
E-HPLS, welches bei der gelegentlichen<br />
Manipulation von sehr<br />
schweren Lasten manuell zugeschaltet<br />
wird, aktiviert sich das S-<br />
HPLS-System vollautomatisch. Je<br />
nach Kraftbedarf erfolgt eine kontinuierliche<br />
Zuschaltung.<br />
Länderübergreifende Servicekompetenz<br />
in Zentraleuropa<br />
Kuhn-Ladetechnik bietet mit seinem kundennahen<br />
Netz an regionalen und lokal agierenden<br />
Tochtergesellschaften die Sicher heit<br />
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Kuhn setzt mit dem PK 53002 SH High Performance den<br />
nächsten Schritt in der Ladekranevolution.<br />
eines starken Partners. In vier Ländern Zentraleuropas<br />
garantieren die Kuhn-Unternehmen<br />
lückenlose und rascheste Ersatzteilversorgung<br />
für alle Top-Markengeräte<br />
von Palfinger. Gut ausgebildete Werkstätten<br />
garantieren eine Ersatzteilverfügbarkeit von<br />
97 % sowie eine schnelle und reibungslose<br />
Reparatur innerhalb eines Tages, einen Service<br />
oder eine jährliche Überprüfung nach<br />
den gesetzlichen Vorschriften – damit die<br />
Arbeitsgeräte der Kunden schnell wieder im<br />
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– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
33
34 BaU+MaSCHinEn<br />
Firma Rumpf hat den<br />
neuen Komatsu PC<br />
228 USCL-8 mit einem<br />
Sortiergreifer<br />
zusätzlich ausgestattet,<br />
um bei Abbruchsarbeiten<br />
voll<br />
einsatzfähig zu sein.<br />
n Die Rumpf Bau GmbH beschäftigt bis<br />
zu zwölf feste Mitarbeiter und ist seit 2005<br />
in Murau im Bereich Tiefbau, Siedlungs-<br />
und Wasserbau sowie Kraftwerks- und Straßenbau<br />
tätig. Hinzu kommt noch der Bau<br />
von Außenanlagen. Alle Arbeitsgebiete<br />
werden künftig das neue Betätigungsfeld<br />
der 116 kW starken Baumaschine sein. Der<br />
Komatsu PC 228USLC-8 ist so konstruiert,<br />
dass er mit einem Heckschwenkradius von<br />
1.680 mm und einem Frontschwenkradius<br />
von 2.310 mm beim Arbeiten in normalen<br />
Straßen nicht in den Gegenverkehr ragt.<br />
Der Grund dafür ist die abgerundete Oberwagenform,<br />
weshalb sich der PC 228USLC-8<br />
gut für Einsätze auf engstem Raum im innerstädtischen<br />
Bereich oder auch in der<br />
Forstwirtschaft und bei Abbrucharbeiten<br />
eignet. Komatsu streicht außerdem die<br />
hohe Standfestigkeit heraus, mit der der<br />
Bagger Einsätze anstandslos erledigt, die<br />
Große Leistung<br />
mit kurzem Heck<br />
KoMPaKt in Fachkreisen gelten die Komatsu Baumaschinen als robuste und sparsame<br />
Werkzeuge, die zuverlässig ihren dienst verrichten. So war es für di Johann rumpf keine<br />
Frage, dieser Marke treu zu bleiben, als er seinen PC 240nlC-7 austauschen wollte. Seine<br />
Wahl fiel auf den neuen PC 228 USCl-8, der derzeit den neuesten Stand der Komatsutechnik<br />
in sich vereint. der Bauunternehmer entschied sich bewusst für die Kurzheckvariante,<br />
weil das Gerät oft unter beengten Verhältnissen zum Einsatz kommt.<br />
eine lange Reichweite erforderlich machen,<br />
wie etwa am Hang. Diesen Punkt sehen die<br />
Mitarbeiter bei Rumpf allerdings skeptisch<br />
und wollen ihre eigenen Erfahrungen <strong>lieber</strong><br />
vorsichtig sammeln.<br />
Wirtschaftlich in Betrieb und Wartung<br />
Für Kuhn Baumaschinen war es der erste<br />
Hydraulikbagger der neuen Serie, der an einen<br />
Kunden ausgeliefert wurde. Das Fahrzeug<br />
hat Komatsu nach Angaben von Kuhn<br />
direkt auf den europäischen Markt zugeschnitten,<br />
der nach kompakten und vielseitig<br />
einsetzbaren Baumaschinen sucht,<br />
die zudem sparsam im Verbrauch und wartungsfreundlich<br />
sein müssen.<br />
Auf diesem Gebiet kann der Komatsu auch<br />
bei Rumpf punkten. „Wirtschaftlich im Verbrauch“,<br />
lautet sein knappes Urteil. Er meint<br />
damit nicht nur den ecot-3 Motor, der dem<br />
PC 228USLC-8 fünf wählbare Betriebsar-<br />
ten für eine maximale Produktivität und<br />
Kraftstoffeffizienz zur Verfügung stellt. In<br />
der Economy-Betriebsart lassen sich Leistung<br />
und Kraftstoffverbrauch optimal an<br />
die Einsatzanforderungen anpassen. Power-,<br />
Hub-, Hammer- und Anbaugerätemodus<br />
stellen die notwendige Kraft gezielt<br />
bereit.<br />
Die innovative Eco-Anzeige meldet, wenn<br />
der Motor mehr als fünf Minuten im Leerlauf<br />
läuft und weist den Fahrer auf unnötigen<br />
Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen<br />
hin. Natürlich erfüllt der Komatsu-Motor<br />
SAA6D107E-1 die geltenden Emissionsvorschriften<br />
EU Stufe IIIA und EPA Tier III.<br />
Zur Wirtschaftlichkeit zählen ebenso die<br />
langen Wechselintervalle für Motor- und<br />
Hydrauliköl sowie die Ölfilter. Da auch alle<br />
Wartungsstellen leicht zugänglich sind,<br />
heißt das zusammen kurze Stillstandszeiten.<br />
Komatsu hat den PC 228USLC-8<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Von links: Josef Weber (Baggerfahrer), DI Johann Rumpf (Bauunternehmer) und Franz Feichtner<br />
(Gebietsverkauf Kuhn-Baumaschinen).<br />
bewusst für einen ausgesprochen einfachen<br />
Wartungs- und Servicezugang entwickelt.<br />
Die rundum gute Zugänglichkeit stellt sicher,<br />
dass bei Routineüberprüfungen unbequeme<br />
Checkpunkte nicht einfach „vergessen“<br />
werden und später teure Folgeschäden<br />
auftreten. Zu den wichtigen Details zählen<br />
ferner Wasserabscheider für das Kraftstoffsystem<br />
und Hochleistungselemente in den<br />
Hydraulikfiltern mit sehr langen Wechselintervallen.<br />
Die Buchsen der Arbeitsausrüstung<br />
sind für lange Abschmierintervalle aus<br />
speziell gehärtetem Material gefertigt. Das<br />
Wartungsintervall (Ausnahme Stielende)<br />
beträgt 500 Stunden.<br />
Zudem zeigt sich Rumpf von der Robustheit<br />
beeindruckt. Sie lässt sich auf die durchdachten<br />
konstruktiven Details des Komatsu<br />
zurückführen. Die einteilige Plattenstruktur<br />
und Gussteile verteilen die Belastung optimal.<br />
Überzeugt hat Rumpf die Hubkraft.<br />
Auch unter beengten Verhältnissen ist es<br />
wichtig, bei kompakten Maßen keine Leistungseinbußen<br />
hinnehmen zu müssen.<br />
Wichtig für ihn und die Mitarbeiter ist ein<br />
sicherer und bequemer Arbeitsplatz. Wer<br />
bei Wind und Wetter draußen tätig ist, weiß<br />
eine gut klimatisierte Kabine genauso zu<br />
schätzen wie den komfortablen Fahrersitz.<br />
Der ist im neu entwickelten Fahrerhaus serienmäßig<br />
luftgefedert und bietet vielfältige<br />
Einstellmöglichkeiten für Sitzhöhe, Position<br />
der Armlehne oder die Bedienkonsole.<br />
Damit kann jeder Fahrer, die für ihn bequemste<br />
Sitzposition einstellen.<br />
Wie alle Komatsu-Hydraulikbagger der Serie<br />
8 zeichnet auch den PC 228USCL-8 sein<br />
geringer Außengeräuschpegel aus. Die reduzierte<br />
Lüfterdrehzahl, der großvolumige<br />
Kühler sowie die optimale Anordnung von<br />
Dämmmaterialien sorgen für einen Geräuschpegel<br />
im Fahrerhaus auf Pkw-Niveau.<br />
Röhrenförmige Verstärkungen in der<br />
Kabinenstruktur des neuen Safe SpaceCab<br />
Fahrerhauses bieten eine hohe Festigkeit<br />
und können bei einem Unfall die Aufprall-<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
12 Tonnen-Kraftpaket eingetroffen<br />
Die maltech Vermietung von fahrbaren Arbeitsbühnen GmbH erweitert auch 2011 ihren<br />
Arbeitsbühnen- und Teleskopstaplervermietpark und kann den Kunden zwei weitere<br />
Produktneuheiten im Teleskopstapler-Bereich präsentieren.<br />
ab sofort stehen ein 12 tonnen Stapler mit einer Hubhöhe von 10 m und ein 4 tonnen-<br />
Stapler mit einer Hubhöhe von 17 Meter zur Verfügung. die Mitarbeiter Hubert Göbhart<br />
und Peter Grabner, Verkaufsleiter und Kundenbetreuer der Firma Mauch, übergaben<br />
die Schlüssel für diese beiden Geräte und sieben weitere teleskopstapler. Mit diesen<br />
beiden Kraftpaketen stößt maltech in neue arbeitsbereiche im teleskopstapler-Bereich<br />
vor. Seit dem Jahr 1999, in dem erstmals 2 teleskopstapler zu den arbeitsbühnen in<br />
den Mietpark aufgenommen wurden, ist die nachfrage bei den Kunden an den vielseitigen<br />
Geräten stetig gewachsen und es stehen aktuell über 80 teleskopstapler mit Hubhöhen<br />
zwischen 5 und 21 Meter und traglasten von 2,3 t bis 12 t zur Verfügung.<br />
durch anbauteile wie lasthaken, Gabelverlängerungen und Kranhaken mit Seilwinde<br />
sind die teleskopstapler heute als vielseitige allroundgeräte auf den Baustellen nicht<br />
mehr wegzudenken. die maltech Vermietung von arbeitsbühnen GmbH verfügt über<br />
vier niederlassungen in Österreich sowie<br />
tochtergesellschaften in Ungarn<br />
und der Slowakei. im Vermietpark befinden<br />
sich über 1.400 arbeitsbühnen in<br />
über 120 verschiedenen ausführungen.<br />
Teleskopstaplereinsatz<br />
auf einer Baustelle.<br />
Von links: Thomas<br />
Kumposcht (GF<br />
maltech), Peter<br />
Grabner (Kundenbetreuer<br />
Mauch) und<br />
Gregor Klopf (GF<br />
maltech) bei der<br />
Übergabe der neuen<br />
Teleskopstapler.<br />
energie optimal abfangen. Über einen Breitbildmonitor<br />
hat der Fahrer mit dem serienmäßigen<br />
Rückfahrkamerasystem den<br />
hinteren Arbeitsbereich jederzeit im Blick.<br />
An den Bagger lassen sich verschiedene Anbaugeräte<br />
einfach anbauen. Rumpf hat einen<br />
Sortiergreifer mitbestellt. Der ist beim<br />
Abbruch hilfreich und leistet beim Sortieren<br />
und Verladen von Abbruchmaterial gute<br />
Dienste. Insgesamt hat Rumpf bisher ganz<br />
positive Erfahrungen mit dem neuen Gerät<br />
gemacht. Ob sich der Mehrpreis für die<br />
Kurzheckausführung für ihn rechnet, werden<br />
die weiteren Einsätze zeigen.<br />
Bereits jetzt weiß er aber, dass er sich jederzeit<br />
auf den Kundendienst bei Kuhn Baumaschinen<br />
verlassen kann, bei dem er vor<br />
allem die schnelle Reaktion bei Pannen hervorhebt.<br />
Kompetente Beratung und Wartung<br />
sowie die zügige Ersatzteilbeschaffung<br />
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– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
35
36 BaU+MaSCHinEn<br />
volvo präsentiert neue F-Serie<br />
KniCKGElEnKtE dUMPEr der neuen F-Serie von Volvo Construction Equipment erfüllen nicht<br />
nur die Schadstoffbestimmungen von Stufe iiiB, sondern sind auch mit einem ganzen Paket von<br />
Verbesserungen hinsichtlich Funktionalität, design und Wartung ausgestattet worden.<br />
n Haltbarkeit und Stärke sind das Kennzeichen<br />
von Volvo-Dumpern. Die Vorder-<br />
und Hinterrahmen sind für schweren<br />
Off-Highway-Betrieb und eine lange Nutzungsdauer<br />
konstruiert worden, die Mulde<br />
ist aus HB400er Stahl gefertigt. Ihre Konstruktion,<br />
die hohe Bodenfreiheit beim Entladen<br />
und der Kippwinkel unterstützen alle<br />
den verbesserten Materialauswurf. Eine<br />
kraftvolle, lastabhängige Closed-Centre-Hydraulikanlage<br />
und doppelt wirkende, einstufige<br />
Hubzylinder halten selbst bei hohem<br />
Gefälle die Mulde waagerecht. Alle Maschinen<br />
sind auch mit neuen Entladefunktionen<br />
– Einrasten beim Absenken der Mulde<br />
und insbesondere verstellbarer Kippwinkel<br />
– ausgestattet. Mit der Board-Contronic-Anlage<br />
kann der Fahrer den maximalen Kippwinkel<br />
einstellen und somit auch die Gesamthöhe<br />
der Mulde, was zu einer erhöhten<br />
Sicherheit beispielsweise bei Arbeiten unter<br />
elektrischen Leitungen, in Tunneln und unter<br />
Tage beiträgt.<br />
Der Kernpunkt ist die Knicklenkung: Der<br />
Fahrer hat durch ihre hohe Lenkkraft in<br />
schwerem Gelände (z. B. tiefer Schlamm)<br />
sowie durch die präzise, sichere Bedienung<br />
bei hohen Transportgeschwindigkeiten<br />
eine hervorragende Kontrolle über die<br />
Maschine. Die selbstausgleichende, hydromechanische<br />
Anlage ermöglicht einen außerordentlich<br />
kleinen Wenderadius; eine<br />
günstige Eigenschaft in engen Be- und Entladebereichen<br />
sowie auf Transportstraßen<br />
mit engen Kurven.<br />
Hochentwickelte Motorentechnik: Die neuen<br />
Dumper der F-Serie erfüllen die Schadstoffbestimmungen<br />
von Stufe IIIB (in Europa)<br />
und Tier 4i (in den USA). Elektronisch gesteuerteSechs-Zylinder-Volvo-Dieselmotoren<br />
mit V-ACT und Turbolader haben ein<br />
hohes Drehmoment bei niedrigen Motordrehzahlen,<br />
was zu guter Kraftstoffeffizienz,<br />
hoher Leistung, besserem Ansprechverhalten<br />
des Motors und weniger Verschleiß, d. h.<br />
einer längeren Lebensdauer, führt.<br />
Traktionskontrolle<br />
Der Antriebsstrang ist standardmäßig mit<br />
ATC-Schaltautomatik ausgestattet. Sie verhindert,<br />
dass Fahrer ihren Dumper dauerhaft<br />
im Allradantrieb fahren, selbst wenn es<br />
wie z. B. auf guten bzw. asphaltierten Straßen<br />
nicht notwendig und nur 6X4 erforderlich<br />
ist. Dann werden Kraftstoffverbrauch,<br />
Die F-Serie reicht vom 24-Tonner A25F bis zum 39-Tonner A40F. Jedes Modell steht für effizientes<br />
und sicheres Manövrieren, Fahren und Entladen. Die ATC-Schaltautomatik verhindert, dass<br />
die Fahrer ihre Dumper dauerhaft im Allradantrieb fahren.<br />
Reifen- und mechanischer Verschleiß höher<br />
als notwendig. Die automatische Traktionssteuerung<br />
ATC entkuppelt automatisch die<br />
Hinterachse, wenn kein Bedarf besteht. Die<br />
Reifen rutschen nicht und der Reifenverschleiß<br />
wird verringert. Wenn die automatische<br />
Traktionssteuerung ATC jedoch einen<br />
Schlupf erfasst, werden die Längsdifferentiale<br />
und die 6X6-Kupplung zusammen zugeschaltet:<br />
Der Dumper erhält optimale Traktion<br />
unter allen Bedingungen.<br />
Die F-Serie ist mit vier „Klauenkupplungs“-<br />
Differentialen ausgestattet – einem Längsdifferential<br />
im Verteilergetriebe und drei<br />
Querdifferentialen in den Achsen, wodurch<br />
die Haftung unter schwierigen Bedingungen<br />
maximiert wird. Bei gemeinsamer Anwen-<br />
dung wird sichergestellt, dass sich alle Räder<br />
mit der richtigen Geschwindigkeit drehen<br />
und dadurch die Traktion unter schwierigen<br />
Einsatzbedingungen, z. B. in tiefem<br />
Schlamm, maximiert wird. Der Antriebsmodus<br />
mit allen zugeschalteten Differentialen<br />
kann ab- oder zugeschaltet werden.<br />
Die neue F-Serie ist standardmäßig mit dem<br />
Volvo-Telematiksystem CareTrack ausgestattet,<br />
welches die Fernüberwachung einer<br />
großen Anzahl von Maschinenfunktionen<br />
erlaubt (z. B. Position, Kraftstoffverbrauch,<br />
Erinnerungsmeldung an Service usw.) und<br />
wodurch der Kunde den Einsatz optimieren<br />
kann. n<br />
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www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Mobile AdBlue versorgung<br />
BaU+MaSCHinEn<br />
BaUFaHrZEUGE die Chemikalie adBlue trägt wirksam zur reinigung von abgasen bei.<br />
ausgereifte lösungen der Firma reno-therm stellen nun auch die mobile Versorgung von<br />
Baufahrzeugen mit adBlue sicher.<br />
n Nachdem nunmehr nicht nur Lkw<br />
sondern auch bestimmte Land- und Baumaschinen<br />
über einen Tank für das abgasreinigende<br />
AdBlue (Harnstoff) benötigen,<br />
startet das Salzburger Unternehmen Renotherm<br />
GmbH mit dem Verkauf von batteriebetriebenen<br />
(12 oder 24-Volt) Pumpen<br />
(siehe Bild), die dem bisherigen 230-Volt Erfolgsmodell<br />
nachempfunden sind. Es handelt<br />
sich auch hierbei um Membranpumpen<br />
in tragbarer Ausführung, ausgestattet<br />
mit Schalter und Batteriekabel mit Klemmen,<br />
die eine Förderleistung von ca. 35 Liter<br />
pro Minute haben. In der Ausstattung<br />
„AdBlue Batterie-Kit“ sind im Liefer umfang<br />
auch Schlauch und Zapfpistole inbegriffen.<br />
Dadurch lassen sich ab sofort Baufahrzeuge<br />
problemlos mobil auf der Baustelle auch<br />
mit AdBlue betanken. Da AdBlue meistens<br />
in 1.000-Liter Container verfügbar ist, kann<br />
das System einfach an den Container montiert<br />
werden; die selbstansaugende Pumpe<br />
erledigt den Rest. Die Reno-therm GmbH<br />
hat sich seit vielen Jahren auf die Betankung<br />
von Fahrzeugen mit stationären und<br />
mobilen Diesel- und Ölpumpen spezialisiert<br />
und konnte seit der Einführung von<br />
AdBlue zur Abgasreinigung mit seinen Ad-<br />
Blue Abgabesysteme national und international<br />
große Erfolge erzielen. Durch die<br />
jahrzehntelange Erfahrung auf diesen<br />
Gebieten konnte eine Qualität und Beschaffenheit<br />
der Elektropumpen und<br />
des reichhaltigen<br />
Zubehörs erreicht<br />
werden, die absolute<br />
Zufriedenheit<br />
der Anwender zur<br />
Folge hat.<br />
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die stationären<br />
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Sonja Mach | sonja.mach@weka.at Dresdner Straße 45 | 1200 Wien | Tel +43.1.97 000-200 | www.weka.at<br />
37
38 BaU+MaSCHinEn<br />
Das One World Trade Center wird nach<br />
seiner Fertigstellung mit 541 Meter das<br />
höchste Gebäude der USA sowie eines<br />
der höchsten der Welt sein. Die umgerechnet<br />
1.776 Fuß Höhe sollen an das<br />
Jahr der Unabhängigkeitserklärung der<br />
Vereinigten Staaten erinnern.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
BaU+MaSCHinEn<br />
„Wiedergeburt“<br />
des World<br />
Trade Centers<br />
nEW YorK das one World<br />
trade Center (ehemals<br />
Freedom tower) wird an der<br />
Stelle errichtet, an der bis<br />
zum 11. September 2001<br />
die Zwillingstürme des alten<br />
World trade Centers standen.<br />
die Betonierarbeiten<br />
schreiten voran und das<br />
one World trade Center<br />
wächst pro Woche um eine<br />
Etage in den Himmel. Zum<br />
Jahreswechsel 2010/2011<br />
hatte das Gebäude die 54.<br />
Etage erreicht.<br />
n Verantwortlich für das Verschalen,<br />
Pumpen, Verteilen und Nachbehandeln des<br />
gesamten Betons ist die Firma Collavino<br />
Construction. Die Arbeiten am Fundament<br />
des World Trade Centers hatten im April<br />
2006 auf dem 65.000 m2 großen Areal mit<br />
dem Ausheben der 60 x 60 m messenden<br />
Baugrube begonnen. Mit einer Ausschachtungstiefe<br />
von 24 m befindet sie sich oberhalb<br />
der Bodenplatte des ursprünglichen<br />
World Trade Centers. Diese Bodenplatte<br />
trennt die Baugrube von einer darunter<br />
liegenden U-Bahn-Station, die täglich von<br />
ca. 300.000 Pendlern genutzt wird. Collavino<br />
brachte im Sommer 2007 eine Schwing<br />
Großmastpumpe S 58 SX auf die Baustelle,<br />
damit diese mit dem Betonieren der Bodenplatten<br />
mit 30 bis 90 cm Dicke sowie Kernwänden<br />
und Säulen mit bis zu 1,98 m Dicke<br />
beginnen konnte. Die Autobetonpumpe mit<br />
einer horizontalen Reichweite von 53,40 m<br />
und einer max. Fördermenge von 164 m3/h<br />
half durch ihre Zuverlässigkeit, alle Zeitpläne<br />
einzuhalten. Die Super-X-Abstützungen<br />
der Pumpe, die einer Kreisbogenbahn<br />
folgend ausfahren, ermöglichen eine minimale<br />
Standfläche – ein enormer Vorteil an-<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
39
40 BaU+MaSCHinEn<br />
Die Autobetonpumpe Schwing S 58 SX spielte ihre Stärken – große Reichweite und geringe<br />
Aufstellfläche – bei den Fundamentsbetonagen voll aus.<br />
gesichts der stark limitierten Platzverhältnisse<br />
in Downtown New York.<br />
Testbetonagen mit der zähen Betonmischung<br />
mit einer Festigkeit von 96 N/mm2<br />
gaben der Baumannschaft die Sicherheit,<br />
dass der Baustoff in den erforderlichen großen<br />
Mengen eingebracht werden konnte –<br />
darunter Beton mit der höchsten Festigkeit,<br />
die jemals verwendet wurde. Die Eckdaten<br />
der Betonrezeptur: 136 kg Zement, 32 kg<br />
Flugasche, 215,5 kg Schlacke, Größtkorn Zuschlagstoff<br />
20 mm, 3 % Luftgehalt, w/z-Wert<br />
durchschnittlich 0,3 bis hin zu 0,8 für den<br />
96 N/mm2 Beton mit 25 cm Setzmaß, der bis<br />
zum 2. Stock eingesetzt wurde. Die erforder-<br />
liche Festigkeit des Betons für den Kern liegt<br />
beim 34. Stock bei 83 N/mm und auf Dachhöhe<br />
bei 55 N/mm2. Der Zementanteil dieser<br />
Mischung entspricht den Vorgaben für<br />
ökologisches Bauen nach dem US-amerikanischen<br />
LEED-Standard, wie von den Auftraggebern<br />
gewünscht.<br />
Die Fahrtzeiten der Fahrmischer vom Betonwerk<br />
auf Long Island zur Baustelle nach<br />
Manhattan betragen durchschnittlich 30<br />
Minuten – in der Rush Hour gerne auch mal<br />
länger. Um die Temperatur des Betons bei<br />
unter 75° C zu halten, wird ihm deshalb im<br />
Sommer Flüssigstickstoff zugesetzt. Als die<br />
Arbeiten an den fünf unterirdischen Ebe-<br />
Die Schwing S 58 SX förderte selbst schwer pumpbaren Beton für das Fundament des One<br />
World Trade Center ohne Schwierigkeiten.<br />
nen voranschritten, übernahmen neben der<br />
S 58 SX auch Schwing Pumpen mit kleineren<br />
Verteilermasten der Fa. Our Rental<br />
mit Sitz auf Long Island das Einbringen des<br />
grauen Baustoffs. Höhepunkt war eine Betonage,<br />
bei der über 38.000 m3 eingebracht<br />
wurden. „Wir liegen gut in der Zeit, aber im<br />
Nachhinein denke ich, hätten wir besser<br />
von Anfang an mit den separaten Verteilermasten<br />
gearbeitet, denn man hat nicht viel<br />
Platz in New York, wenn man von der Straße<br />
aus pumpen will“, erklärte Renzo Collavino,<br />
President von Collavino Construction.<br />
Das Idee, den telekopierbaren Ausleger der<br />
Autobetonpumpe S 31 XT als separaten Mast<br />
beim Bau eines der höchsten und meistbeachteten<br />
Gebäude der Welt einzusetzen,<br />
entstand aus der Zusammenarbeit des internationalen<br />
Schwing-Expertenteams unter<br />
Einbeziehung der Firmenzentrale in Herne.<br />
„Wir diskutierten auf der bauma 2007 mit<br />
Herrn Gerhard Schwing, seinem Sohn und<br />
Fachleuten von Schwing America über das<br />
Verteilermastsystem“, so Collavino. „Dieses<br />
bietet eine außerordentliche Leistungsfähigkeit<br />
und höchste Flexibilität. Es eignet<br />
sich gut für den New Yorker Hochhausbau.<br />
Dort wird der Stahl bereits vor dem Kern<br />
und den Decken eingebaut, so dass wir den<br />
Beton auf mehreren Ebenen gleichzeitig<br />
einbringen können“, sagte Collavino. Das<br />
System bewegt sich an zwei selbstkletternden<br />
Schalungen, die eingesetzt werden, um<br />
u. a. die zwei Kerne mit über 36,50 m Durchmesser<br />
zu betonieren.<br />
Zwei stationäre Hockdruck-Betonpumpen<br />
Schwing 8800 versorgen die beiden<br />
SPB 31 T von einem Grundstück auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite aus mit Beton.<br />
Von dort verlaufen zwei Förderleitungen<br />
unter der Straße hindurch und führen<br />
in das Gebäude. Die Fahrmischer beschicken<br />
die Pumpen jeweils von vier Rampen<br />
über zwei festinstallierte Schurren. Die<br />
Pumpen verfügen über Hochdruck-Rock-<br />
Schieber mit Doppel-Plunger, können auf<br />
hohe oder niedrige Drücke umgestellt werden<br />
und mit 130 bar Betondruck eine Einbauleistung<br />
von bis zu 95 m3/h erbringen.<br />
An der Stelle, an der die beiden Betonleitungen<br />
mit einem 90-Grad-Bogen nach<br />
oben verlaufen, sind sie von einem Betonblock<br />
zur Lagesicherung umschlossen und<br />
eine dritte Leitung kommt als Ausweichleitung<br />
hinzu. Jede Schalung trägt einen<br />
Schwing SPB 31 T Verteilermast, der durch<br />
eine kompakte Scherenfaltung das Teleskopieren<br />
von 4,65 m auch während des Betonierens<br />
ermöglicht und einen Schwenkbereich<br />
von 550° abdeckt. Die Masten sind auf<br />
den vielfach bewährten achteckigen Säulen<br />
von Schwing montiert, deren Fußkreuze<br />
mit der Kletterschalungen verschraubt sind.<br />
„Der Stahl ist beim Betonieren immer im<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
BaU+MaSCHinEn<br />
Die Flexibilität der teleskopierbaren separaten Verteilermaste Schwing SPB 31 T und ihr 278°-Gelenk am Flieger ermöglichen den Maschinisten,<br />
über Hindernisse hinweg oder um diese herum zu betonieren.<br />
Weg. Die Vielseitigkeit dieser Verteilermasten<br />
und ihr 278°-Gelenk am Flieger ermöglichen<br />
den Maschinisten, über Hindernisse<br />
hinweg oder um diese herum zu betonieren“,<br />
erklärte John Abbey, der bei Collavino<br />
für die Betonierarbeiten verantwortlich ist.<br />
Für die hohe Festigkeit der zwei Gebäudekerne<br />
sind unterhalb des 19. Stocks pro<br />
4,11 m Höhenzuwachs 325 Tonnen Stahl<br />
erforderlich und bis in den 49. Stock hinauf<br />
jeweils 240 Tonnen. Das hatte zur Folge,<br />
dass für die Montage des Bewehrungsstahls<br />
eine Methode entwickelt werden musste,<br />
die mit der Kombination aus selbstkletternder<br />
Schalung und Verteilermasten vereinbar<br />
ist. Die Mitarbeiter von Collavino fragten<br />
bei den Schwing-Ingenieuren an, ob es<br />
möglich wäre, die Sockel der separaten Verteilermaste<br />
so anzupassen, dass auf ihnen<br />
kleine Kräne für das Einbringen des Stahls<br />
montiert werden konnten. Man berechnete<br />
die Lasten der kleinen Ladekräne - und seitdem<br />
trägt jede selbstkletternde Schalung einen<br />
Verteilermast und einen kleinen Kran.<br />
Der Zeitplan für die Betonagen sieht eine Decke<br />
pro Woche vor und regelt genau, wann<br />
Kerne, Decken, Treppenhäuser, Ankerscheiben<br />
und Ringanker betoniert werden. Die<br />
Vielseitigkeit des Systems mit zwei Pumpen,<br />
zwei Masten und zwei Leitungen macht es<br />
möglich, dass der Bau der Kerne in unterschiedlichem<br />
Tempo fortschreiten kann. Es<br />
erlaubt außerdem, dass zur gleichen Zeit<br />
auf verschiedenen Ebenen eine Decke und<br />
ein Kernelement betoniert werden können.<br />
Beide Pumpen können aber auch zusammen<br />
für eine einzige Betonage eingesetzt<br />
werden. Die Hochdruckeinstellung der SP<br />
8800 kommt beim Pumpen des hochfesten<br />
Betons auf den oberen Ebenen zum Einsatz,<br />
die hohe Kubikmeterleistung beim Einbringen<br />
des Betons für die Decken mit einer Festigkeit<br />
von 28 N/mm2. „Wir können mit dem<br />
System an einem Tag auf drei Stockwerken<br />
betonieren“, so Abbey, „und wir müssen uns<br />
auf unsere Pumpen verlassen können, denn<br />
sie müssen jeden Tag Leistung bringen.“<br />
Das Projekt steht aufgrund des historischen<br />
Hintergrunds wie kein anderes Projekt im<br />
Blickfeld der Öffentlichkeit. „Millionen Menschen<br />
beobachten, wie das Gebäude wächst.<br />
Um uns herum stehen 50-geschossige Gebäude,<br />
in denen viele der an dem Projekt beteiligten<br />
Parteien ihre Büros haben“, erläuterte<br />
Collavino. Während das Gebäude im<br />
Laufe des Jahres 2011 weiter in Richtung seiner<br />
endgültigen 105 Geschosse wächst, beherrscht<br />
es die Skyline von Lower Manhattan.<br />
Den Mietern des One World Trade Centers<br />
wird eine Gesamtfläche von rund 250.000 m2<br />
geboten, teilweise mit Blick auf den Memorial<br />
Garden und das Museum. Die Kosten für<br />
den Bau des Gebäudes, bei dem über 46.000<br />
Tonnen Stahl und über 200.000 m3 Beton verarbeitet<br />
werden, dürften sich auf schätzungsweise<br />
3,1 Milliarden US-Dollar belaufen. Für<br />
das vierte Quartal 2013 ist die Eröffnung sowie<br />
der vollständige Abschluss aller Bauarbeiten<br />
vorgesehen. n<br />
www.schwing.de<br />
Zwei stationären Hockdruck-Betonpumpen Schwing 8800 versorgen die beiden SPB 31 T mit<br />
Beton. Die Pumpen verfügen über Hochdruck-Rock-Schieber mit Doppel-Plunger, können auf<br />
hohe oder niedrige Drücke umgestellt werden und mit 130 bar Betondruck eine Einbauleistung<br />
von bis zu 95 m 3 /h erbringen.<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
41
42 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Die Kunst der<br />
Hydraulischen Fuge<br />
VortriEBStECHniK im november 2010 startete Wien Kanal den Bau des asperner<br />
Sammelkanal Entlasters (aSKE) – einem leistungsfähigen transportkanal, der die abwässer<br />
bestehender Siedlungsgebiete und zukünftiger Stadtentwicklungsflächen sicher und umweltfreundlich<br />
zur Hauptkläranlage transportieren wird. neben dem gesteuerten Vollschnittvortrieb<br />
(Hydroschild mit druckluftpolster) ist eine weitere technische Besonderheit des Projektes die<br />
Übertragung der Vortriebskräfte durch „Hydraulische Fugen“, die im rahmen der Errichtung<br />
des aSKE erstmals in Österreich eingesetzt werden.<br />
n In den Jahren 1975/76 wurde der<br />
Asperner Sammelkanal als Schmutzwasserkanal<br />
für das GM Werk in Aspern errichtet.<br />
Damit der Kanal die beiden Altarme der Donau,<br />
das „Mühlwasser“ und die „Alte Naufahrt“<br />
unterqueren konnte, wurden damals<br />
auch zwei Pumpwerke am „Schilfweg“ und<br />
„Steinspornweg“ errichtet. Der Anschluss<br />
von rund 1.200 Haushalten an das öffentli-<br />
Der Start-Schacht des<br />
ASKE hat drei Vortriebe zu<br />
verkraften, ein Umstand,<br />
auf den bereits in seiner<br />
Geometrie Rücksicht genommen<br />
wurde.<br />
che Kanalnetz, die bisher über Senkgruben<br />
entsorgt wurden, sowie die bevorstehende<br />
Erschließung des ehemaligen Flugfeldes Aspern<br />
(„Seestadt“), machte einen Ausbau des<br />
bisherigen Sammelkanals erforderlich.<br />
Aktuell wird nun mittels modernster unterirdischer<br />
Bohr- und Presstechnik ein 1,7 km<br />
langer Rohrkanal mit einem Durchmesser<br />
von 1,8 m unter dem Biberhaufenweg ne-<br />
ben der bestehenden Kanalisation errichtet.<br />
Am Tiefpunkt des Kanals in der Raffineriestraße<br />
sorgt ein neues Pumpwerk für<br />
die Weiterleitung der Abwässer in Richtung<br />
Kläranlage. Die Arbeiten werden rund zweieinhalb<br />
Jahre dauern, ihre Fertigstellung<br />
ist für Sommer 2013 geplant. Die Gesamtbaukosten<br />
dieses „Superkanals“, der bis zu<br />
4.500 Liter Abwasser pro Sekunde transpor-<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Die Grafik oben zeigt ein Regelprofil Vortrieb DN ca. 1800 und beschreibt den schematischen Aufbau. Rechts ein Rohrelement mit eingebauter<br />
Hydraulischer Fuge. Im Rahmen einer Baustellenführung informierte sich unter anderem auch o.Univ.-Prof. Hans Georg Jodl (mit Kappe).<br />
tieren kann, liegen bei 18,6 Millionen Euro.<br />
Der ASKE stellt damit das größte und teuerste<br />
von insgesamt 14 Kanalbauprojekten<br />
in der Donaustadt dar, für die mit dem Investitionsprogramm<br />
2009 der Startschuss<br />
gegeben wurde.<br />
Schwierige vortriebsbedingungen<br />
Für die Vortriebsarbeiten sind zwei Press-<br />
und drei Zielschächte in Schlitzwandbauweise<br />
bzw. im Düsenstrahlverfahren herzustellen.<br />
„Da fast alle Einstiegsschächte in<br />
mehr oder weniger stark befahrenen Straßen<br />
errichtet und der Verkehr dabei aufrechterhalten<br />
werden muss, sind diese Arbeiten sowohl<br />
in puncto Logistik als auch Verkehrsorganisation<br />
eine besondere Herausforderung“,<br />
betont DI Andreas Hauser, Projektleiter von<br />
Bilfinger Berger.<br />
Sämtliche Vortriebe gelangen in den teilweise<br />
feinteilarmen Donauschottern und<br />
unterhalb des Grundwasserspiegels zur Ausführung.<br />
Um diesen speziellen Baugrundverhältnissen<br />
gerecht zu werden, kommt<br />
eine Schildmaschine mit suspensionsgestützter<br />
Ortbrust und Druckluftpolster zur<br />
Stützdruckregulierung („Hydro-Schild“)<br />
zum Einsatz. Konkret ist die Abbaukammer<br />
mit Bentonitsuspension gefüllt, über<br />
die ein Stützdruck auf die Ortbrust aufgebracht<br />
wird, der dem herrschenden Erd- und<br />
Wasserdruck im Vortriebsbereich entgegenwirkt.<br />
Als Vorarbeiten vor der Rohrvorpressung<br />
werden auf zwei Drittel der Strecke (Bereich<br />
der Fahrbahn des Biberhaufenwegs)<br />
Bodenstabilisierungsinjektionen zur Vergleichmäßigung<br />
des Bodens im Bereich der<br />
geplanten Vortriebstraße ausgeführt. Dieser<br />
Bodenstabilisierungskörper wird bei der<br />
Vorpressung durchfahren. Nach der Rohr-<br />
vorpressung wird eine besonders abwasserbeständige<br />
Spezialsohlschale aus Polymerbeton<br />
in den Vortriebsrohren eingebaut.<br />
Unter dieser Sohlschale werden Leerrohre<br />
für Lichtwellenleiter verlegt. Konkret handelt<br />
es sich um ein bewehrtes Betonrohr mit<br />
einem Außendurchmesser von ca. 2,2 m und<br />
einem Innendurchmesser von exakt 1,755 m<br />
(Wandstärke 22 cm, Betongüte C40/50/B6/<br />
C3 A frei A).<br />
Betrachtet man das Projekt im Detail, so<br />
sind für die Realisierung des ASKE 1,7 km<br />
Vortriebe in vier Haltungen aufzufahren,<br />
wobei die Hydraulische Fuge in den Haltungen<br />
eins und drei zum Einsatz kommt.<br />
Etwa alle 100 m wird ein Einstiegsschacht<br />
errichtet.<br />
Die einzelnen Abschnitte stellen sich wie<br />
folgt dar:<br />
• Die erste Haltung weist eine Länge von<br />
284 m auf. Bei einem Radius von 400 m ist<br />
in dieser Haltung eine Kurvenfahrt über die<br />
gesamte Länge gegeben.<br />
• In der zweiten Haltung, eine Gerade mit<br />
360 m Länge, liegt die Besonderheit im Vortrieb<br />
durch die Injektionskörper bzw. der<br />
Unterfahrung Biberhaufenweg (ein Drittel<br />
der Strecke).<br />
• Die dritte Haltung führt auf einer Länge<br />
von 900 m unter dem Biberhaufenweg entlang.<br />
Die Herausforderung liegt hier am<br />
Ende der Strecke, wo ein Kurvenradius von<br />
330 m auszuführen ist.<br />
• Mit einer Länge von 200 m fällt die abschließende<br />
vierte Haltung vergleichsweise<br />
kurz aus. Die Herausforderung liegt hier<br />
in der Gewässerunterfahrung mit geringer<br />
Überdeckung.<br />
• Last not least umfasst das Projekt auch<br />
einen Abschnitt, der heute sozusagen „mit-<br />
genommen“ wird und früher durchaus ein<br />
respektables eigenständiges Projekt dargestellt<br />
hätte: Auf einer Länge von 75 m wird<br />
Micro-Tunneling DN 800 ausgeführt.<br />
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die<br />
Realisierung des ASKE durch die Experten<br />
der MA 29 – Fachbereich Grundbau begleitet<br />
wird, die für die grundbautechnische-geologische<br />
Beratung verantwortlich<br />
zeichnen. Die Errichtung des ASKE ist auch<br />
Gegenstand eines Forschungsprojekts der<br />
TU Wien.<br />
einsatz der „Hydraulischen Fuge“<br />
Entwickelt wurde die Technik der Hydraulischen<br />
Fuge durch die Jackcontrol AG in<br />
Glarus in der Schweiz (siehe auch Info-Kasten).<br />
In Zusammenarbeit mit den für die<br />
Durchführung zuständigen Firmen Bilfinger<br />
Berger bzw. Brochier Spezialtiefbau als<br />
Sub-Unternehmer sind die Experten von<br />
Jackcontrol auch bei der Errichtung des<br />
ASKE eingebunden.<br />
INFo KUrZinFo<br />
die Systemeigenschaften der Hydraulischen<br />
Fuge erlauben es, das risiko<br />
von rohrschäden gegenüber der Verwendung<br />
herkömmlicher Fugen aus<br />
Holzwerkstoffen massiv zu senken.<br />
Gleichzeitig kann die installierte Vortriebsleistung<br />
durch die Kenntnis des<br />
Spannungszustands bis zum Erreichen<br />
der entsprechenden Grenzwerte optimal<br />
genutzt werden, ohne diese Grenzwerte<br />
zu überschreiten. im Vergleich zu<br />
der Verwendung herkömmlicher Fugen<br />
aus Holzwerkstoffen erlaubt die Hydraulische<br />
Fuge zudem ein auffahren<br />
viel engerer Kurvenradien.<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
43
44 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Durch den Einsatz der Hydraulischen Fuge erhöht sich für den Auftraggeber die Sicherheit, am<br />
Ende der Bautätigkeiten ein intaktes und über mehrere Jahrzehnte gebrauchstaugliches Kanalrohr<br />
zu erhalten.<br />
Grünes Licht für den Einsatz der Hydraulischen<br />
Fuge im Rahmen dieses Projektes<br />
kam von Wien Kanal auf Basis mehrerer<br />
Faktoren: Zunächst galt es sicherzustellen,<br />
dass es sich um eine technisch gleichwertige<br />
Lösung handelt. Ein Punkt, der neben<br />
der entsprechenden Prüfung auch durch<br />
die umfangreiche Referenz-Liste von Jackcontrol<br />
bestätigt wurde. Ebenso zentral war<br />
die Forderung, dass für den Auftraggeber<br />
durch den Einsatz der Hydraulischen Fuge<br />
keinerlei Mehrkosten entstehen. Einen entscheidenden<br />
Punkt bildete auch die Qualitätssicherung:<br />
Der Vortrieb ist durch die<br />
Kraftverteilung für das Rohr schonender<br />
und die einzelnen Arbeitsschritte können<br />
aufgrund der laufenden Datenerfassung zu<br />
einer umfassenden Qualitätsdokumentation<br />
gebündelt werden. Unterm Strich bietet<br />
der Einsatz der Hydraulischen Fuge dem<br />
Auftraggeber daher mehr Sicherheit, nach<br />
dem Abschluss der Bauarbeiten ein funktio-<br />
nierendes, unbeschädigtes und damit langfristig<br />
einsetzbares Kanalrohr übergeben zu<br />
bekommen!<br />
Schäden am rohr wirksam vermeiden<br />
Grundsätzlich ist Jackcontrol ein Gesamtdienstleistungspaket<br />
zur Kontrolle und<br />
Überwachung von Pressvortrieb und Microtunneling.<br />
Dieses basiert auf der Hydraulischen<br />
Fuge, die einerseits die Übertragung<br />
der Vortriebskräfte in Längsrichtung optimiert<br />
und andererseits die Bestimmung<br />
des Spannungszustandes in Vortriebsrohren<br />
auf einfache und zuverlässige Weise ermöglicht.<br />
Sie wird in sämtlichen Rohrstößen<br />
eines Vortriebs eingebaut.<br />
Mit den heute noch oft verwendeten Holzwerkstoffen<br />
als Druckübertragungsringe<br />
zwischen den Rohren kommt ein Material<br />
zum Einsatz, welches bei (gewollt oder<br />
ungewollt) gekrümmten Vortriebsachsen<br />
erhebliche Kräfte quer zur Rohrachse<br />
Die Befestigungselemente<br />
aus Styropor vor Einbau<br />
der Hydraulischen Fuge.<br />
Blick auf eine eingebaute Sensoreinheit. Im<br />
Startschacht wird zudem über eine Druckmessung<br />
die Kraft der Vortriebspressen bestimmt.<br />
verursacht und so immer wieder zu Beschädigungen<br />
von Rohren führt. Das Schadensspektrum<br />
reicht dabei von Rissen und<br />
Beton-Abplatzungen bis hin zum vollständigen<br />
Versagen von Rohren mit enormen<br />
Kostenfolgen.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde ein neuer<br />
Druckübertragungsring entwickelt, der<br />
nach dem hydraulischen Prinzip der kommunizierenden<br />
Gefäße funktioniert: die Hydraulische<br />
Fuge. Die genial einfache, doch<br />
sehr effiziente Hydraulische Fuge ermöglicht<br />
eine bis zu sechsfache Verringerung<br />
der quer zur Rohrachse wirkenden Kräfte.<br />
Gleichzeitig stellt sie ein robustes, auch in<br />
rauen Untertage-Bedingungen zuverlässiges<br />
Messinstrument dar, mit welchem<br />
direkt und ohne Kenntnis der Fugenverformungsgeschichte<br />
auf den Spannungszustand<br />
in den Rohren zurückgeschlossen<br />
werden kann. Vor Eintritt eines Schadens<br />
können somit übermäßige Rohrbeanspruchungen<br />
erkannt und entsprechende Steuerbefehle<br />
an die Vortriebseinrichtung gegeben<br />
werden.<br />
Ein wesentlicher Punkt im Sinne der erwähnten<br />
Qualitätssicherung ist das Jackcontrol-Überwachungssystem,<br />
bei dem das<br />
firmeneigene Supportzentrum über einen<br />
Internet-Datenlink laufend Zugriff auf die<br />
aktuellen Vorpress-Daten hat. Dieses dient<br />
auch als Basis der Qualitätsdokumentation,<br />
im Rahmen derer die Erstellung einer<br />
Bauwerksdokumentation zur Bauwerksabnahme<br />
mit Aufzeigung allfälliger Schwachstellen<br />
hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des<br />
Bauwerks erfolgt. Einige der konkreten Vorteile<br />
der Hydraulischen Fuge sind:<br />
• Optimale Ausnutzung der zulässigen<br />
Vortriebskräfte; Steigerung der Vortriebsgeschwindigkeiten<br />
und Verringerung der<br />
Bauzeiten.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
• Verzicht auf den Einsatz<br />
von Zwischenpress-Stationen<br />
infolge höherer zulässiger<br />
Vortriebskräfte.<br />
• Sicherheit: rechtzeitige Vorwarnung<br />
vor Schadenseintritt<br />
durch Echtzeit-Überwachung.<br />
• Qualitätssicherung: zielgenaue<br />
Erkennung von potenziellen<br />
Beschädigungen (Risse, Abplatzungen<br />
usw.) sowohl auf<br />
der Rohr-Innenfläche als auch<br />
auf der Rohr-Außenfläche.<br />
• Bis zu dreimal kleinere Kurvenradien<br />
möglich gegenüber<br />
konventionellen Fugen. Geringere<br />
Beanspruchung privater<br />
Grundstücke infolge flexiblerer<br />
Linienführung.<br />
• Verzicht auf Zwischenangriffsschächte infolge<br />
polygonaler Linienführung.<br />
Die Technik im Detail<br />
Bei der Hydraulischen Fuge handelt es sich<br />
um flüssigkeitsgefüllte, elastische Hohlprofile<br />
mit definierten, von der Umgebungsfeuchte<br />
unabhängigen mechanischen<br />
Eigenschaften. Die Fugenflüssigkeit ist umweltverträglich<br />
und frostgeschützt. Nach<br />
dem hydraulischen Prinzip der kommunizierenden<br />
Gefässe ist das Druckniveau innerhalb<br />
der Hydraulischen Fuge konstant.<br />
Dadurch können Exzentrizitäten der Vortriebskraft<br />
gegenüber der Verwendung herkömmlicher<br />
Holzwerkstoffe als Druckübertragungsringe<br />
wesentlich reduziert werden.<br />
Proportional dazu fallen auch in Querrichtung<br />
wirkende Umlenk- und Zwängungskräfte<br />
geringer aus, was das Schadenrisiko<br />
bei Vortrieben massiv reduziert. Durch die<br />
Reversibilität der mechanischen Eigenschaften<br />
eignet sich die hydraulische Fuge<br />
zur Überwachung des Spannungszustands<br />
in den Rohren.<br />
Die Hydraulischen Fugen werden mit einfachen<br />
Mitteln auf den Rohrstirnseiten fertig<br />
konfektioniert befestigt. Das Setzen der Befestigungselemente<br />
erfolgt dabei im Rohrherstellwerk,<br />
während die Hydraulischen<br />
Fugen normalerweise auf der Baustelle angebracht<br />
werden. Die Befestigungselemente<br />
bestehen aus leicht verformbarem Material<br />
(Styropor). Nach dem Setzen und Zusammenschieben<br />
des Rohrs muss die Hydraulische<br />
Fuge auf ein Sollmaß vorgestaucht<br />
werden. Dies erfolgt über einen an der Hydraulischen<br />
Fuge angebrachten Kugelhahn,<br />
der geöffnet wird. Durch den Druck<br />
der Hauptpressenstation wird soviel Fugenflüssigkeit<br />
aus der Hydraulischen Fuge<br />
ausgepresst, bis die Fugenstauchung dem<br />
Sollmaß entspricht. Für die Einstellung des<br />
Soll-Stauchmaßes werden durch Jackcontrol<br />
AG entsprechende Distanzlehren zur<br />
Durch den ASKE wird unter anderem das<br />
Stadtentwicklungsgebiet Asperner Flugfeld<br />
angebunden.<br />
Verfügung gestellt. Abgesehen davon erfolgt<br />
der Einbau der Rohre im Startschacht ohne<br />
spezielle Zusatzmaßnahmen unter Gewährung<br />
der üblichen Arbeitssorgfalt.<br />
Beim System Jackcontrol P-Type werden die<br />
Hydraulische Fugen nach erfolgtem Vortrieb<br />
im Bauwerk belassen und können als<br />
inneren Fugenverschluss alternativ zu Einschlagdichtungen<br />
verwendet werden.<br />
Beim System Jackcontrol R-Type werden die<br />
Hydraulischen Fugen nach erfolgtem Vortrieb<br />
durch Jackcontrol ausgebaut. Durch<br />
die Entfernung der Fuge wird die ganze<br />
Stirnfläche der Rohre frei für den Einbau des<br />
definitiven Fugenaufbaus (Polymermörtel,<br />
Quetschprofil usw.). Zur Vermeidung von<br />
punktuellen Lasteinleitungen auf den Rohr-<br />
Stirnflächen werden im Bereich der Armaturen<br />
rohrseitig Aussparungen angeordnet.<br />
INFo UntErnEHMEnSPortrÄt<br />
Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Weitere Technik-Komponenten sind einerseits<br />
die Sensoreinheiten, die in Abhängigkeit<br />
von Geometrie der Vortriebsachse und<br />
der Rohre sowie den Baugrundverhältnissen<br />
in entsprechenden Abständen eingebaut<br />
werden. Eine Sensoreinheit im Rohr<br />
besteht aus je drei Weggebern und einem<br />
Druckgeber. Andererseits die Kontrolleinheit<br />
mit dem zentralen Rechner in der Nähe<br />
der Maschinensteuerung. Sie speichert und<br />
verarbeitet die von der Sensorik gewonnenen<br />
Messwerte in Datenfiles. Über ein GSM-<br />
Modem/Router werden diese in das Kompetenzzentrum<br />
übertragen, von wo aus der<br />
Vortrieb überwacht und darauf basierend<br />
ein rascher Support beim Auftreten von Problemen<br />
geleistet werden kann.<br />
Fazit<br />
Sollte der Einsatz der Hydraulischen Fuge<br />
im Rahmen der Errichtung des ASKE wie<br />
erwartet ohne Probleme vonstatten gehen,<br />
so sind weitere Einsätze bei anderen Kanal-<br />
Projekten durchaus denkbar. Die durch die<br />
hochwertige Technik gegebenen Mehrkosten<br />
sind dabei mit den Vorteilen hinsichtlich<br />
engerer Radien, Verzicht auf Zwischenangriffsschächte<br />
und der Sicherstellung<br />
der Qualität des Endproduktes abzuwägen.<br />
Die BBB wird nach Fertigstellung des ASKE<br />
über die gewonnenen Erkenntnisse berichten.<br />
Detaillierte Informationen über die Hydraulische<br />
Fuge, deren Vertiefung hier aus<br />
Gründen des Umfanges nicht möglich war,<br />
können direkt bei Jackcontrol angefordert<br />
werden. n<br />
www.jackcontrol.com<br />
www.kanal.wien.at<br />
www.bilfingerberger.at<br />
www.brochier-spezialtiefbau.de<br />
Jackcontrol aG, gegründet 2004 als Spin-off-Unternehmen der EtH Zürich, ist eine<br />
unabhängige, international tätige ingenieurunternehmung mit Sitz in Glarus/Schweiz.<br />
Kerngeschäfte der Jackcontrol aG sind rohrvortrieb/Microtunneling und Wasserkraftwerksbau.<br />
in beiden Bereichen hat sich Jackcontrol aG seit der Gründung zu einem innovativen,<br />
leistungsfähigen und zuverlässigen Partner entwickelt und gehört heute in ihren<br />
Kerngeschäftsbereichen zu den führenden Marktteilnehmern.<br />
2008 erfolgte die Übernahme der ingenieurbüro runge aG, Glarus, auf deren Personal<br />
und infrastruktur schon seit Gründung der Jackcontrol aG zurückgegriffen werden<br />
konnte. 2009 wurde in der<br />
Werkstätte Buchholz/Glarus der firmeneigene<br />
Fugenprüfstand eingerichtet,<br />
mittels welchem unter anderem<br />
der neue JCPipe-algorithmus entwickelt<br />
werden konnte, welcher 2009<br />
eingeführt wurde. Weitere informationen<br />
bzw. referenz-Projekte finden interessierte<br />
leser im internet.<br />
www.jackcontrol.com<br />
Firmeneigener Fugenprüfstand<br />
(Qmax = 3.000 kN).<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
45
46 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Innovative Pflugverlegung für rohre<br />
KoStEnrEdUKtion Ein patentiertes Verfahren zum Einpflügen von trink- und abwasserrohren<br />
mit vorgeschriebenem Sohlgefälle ermöglicht rohrverlegungen in einem einzigen<br />
arbeitsschritt. Wesentlicher Vorteil: Bei einer Präzision von +/– 4 Millimeter bei guten Bodenverhältnissen<br />
sind Kosteneinsparungen bis zu 60 %möglich.<br />
n Das Salzburger Unternehmen IFK<br />
GmbH ist nach eigenen Angaben europäischer<br />
Technologieführer, wenn es ums Verlegen<br />
von Trink- und Abwasserrohren mit Gefälle<br />
geht. Mit dem neuen Verlegepflug FSP22<br />
wird das Einpflügen von Rohren bis DA355<br />
zum Kinderspiel – durch zeitsparende Technik<br />
für Pflügungen bis Bodenklasse 6 (leichter<br />
Fels), als Bachquerungen (Düker bis Wasserstand<br />
von 1,50 Metern) und in unwegsam<br />
steilem Gelände (bis 40° Gefälle).<br />
Eduard Knapp, Geschäftsführer des Salzburger<br />
Unternehmens IFK GmbH erläutert<br />
die Vorteile gegenüber dem offenen Tiefbau:<br />
„Konventionell sind vom Einsatz eines<br />
Baggers zur Grabung, der Verlegung bis<br />
zum aufwendigen Kontrollverfahren mehrere<br />
Arbeitsschritte notwendig. Der IFK Verlegepflug<br />
FSP22 erledigt diese Arbeiten in<br />
einem einzigen Prozess. Diese Ersparnis bei<br />
Zeit und Aufwand spiegelt sich in hohen<br />
Verlegeleistungen pro Tag und einer satten<br />
Kostenreduktion wider – einem Meter-<br />
Preis, der bis zu minus 60 Prozent gegenüber<br />
konventionellem Tiefbau liegen kann.“<br />
Die präzise Einhaltung vorgegebener Verlegetiefen<br />
wird im Sekundentakt erfasst und<br />
für den Kunden digital als Lageplan sowie<br />
Längsschnitt dokumentiert. Derzeit liegt die<br />
Verlegetiefe bei max. 2,25 m.<br />
Überzeugendes Umweltkonzept<br />
gegen ernteausfall<br />
Abgesehen von den ökonomischen Vorteilen<br />
setzen bereits zahlreiche österreichische<br />
Gemeinden den IFK Verlegepflug vor<br />
allem aus umwelttechnischen und ökologischen<br />
Überlegungen ein. Kurze Bauzeiten<br />
reduzieren Anrainerbelästigungen auf<br />
das Mindestmaß, Wasserabflüsse erfolgen<br />
auf natürliche Weise und die Vegetation erholt<br />
sich rasch von diesem Eingriff. Laboriert<br />
die Umwelt nach der Grabung<br />
einer Künette in offener<br />
Bauweise oft jahrelang an ihren<br />
Narben, ist der Einsatz eines<br />
IFK Verlegepfluges nach<br />
nur einem Monat kaum noch<br />
zu erahnen. Und weil neben<br />
den äußeren Werten auch die<br />
inneren zählen, heißt die gute<br />
Nachricht für Landwirte: Da kein Mutterboden<br />
ausgetauscht wird, sind im Ackerbau<br />
fast keine Ernteausfälle zu befürchten.<br />
Österreichische Pionierprojekte<br />
Im Rahmen der Errichtung verschiedenster<br />
Freispiegelkanäle wurden die Planer mit<br />
der Herausforderung konfrontiert, die Leitungen<br />
streckenweise mit einem permanenten<br />
Gefälle von unter 1 % zu verlegen.<br />
Als erster Arbeitsschritt wurde anhand der<br />
Trassen-Topografie für das Freispiegelgelände<br />
das optimale Gefälle errechnet. Basierend<br />
auf diesen Angaben erzeugten die<br />
Planer einen Längsschnitt, dessen Koordinaten<br />
direkt in das computergesteuerte<br />
Vermessungssystem des FSP22 eingegeben<br />
wurden. Anhand dieser Daten konnte<br />
der Verlegeprozess vom Pflugfahrer millimetergenau<br />
gesteuert, dokumentiert und<br />
kontrolliert werden. Die abschließenden<br />
Kamerabefahrungen der Abwasser-, Trinkwasser-<br />
und Gasrohre mit Neigungsmessungen<br />
ergaben eine 100%ige Übereinstimmung<br />
der durchgeführten Arbeiten mit dem<br />
vorgeschriebenen Längsschnitt. Videoausschnitte<br />
über den Einsatz von Verlegepflügen<br />
findet man unter n<br />
www.verlegepflug.at.<br />
In den letzten Jahren wurden mit der neuen Technologie ca. 200 km Rohre mit permanentem<br />
Gefälle in Deutschland und Österreich verlegt – ohne jegliche Beanstandung.<br />
Prädikat: ökonomisch und ökologisch wertvoll.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
48 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Braumann Tiefbau: Spezialist<br />
im grabenlosen Leitungsbau<br />
innoVatiVE lÖSUnGEn die Braumann tiefbau GmbH mit Sitz im oberösterreichischen<br />
antiesenhofen setzt im rohrleitungsbau auf modernste Spezialmaschinen, die in der<br />
zentralen Fachwerkstätte gebaut, gewartet und permanent anforderungsspezifiisch<br />
weiterentwickelt werden. die hier beschriebenen Einsatzbeispiele unterstreichen die<br />
Kompetenz des Unternehmens im grabenlosen leitungsbau.<br />
n Mit Innovationsgeist an die Spitze:<br />
Braumann ist der Spezialist für den grabenlosen<br />
Leitungsbau. Die Gründe dafür sind<br />
leicht erklärt: Innovationsgeist, beständige<br />
Qualität und höchstes Ausbildungsniveau<br />
der Mitarbeiter.<br />
Grabenlose Technologien kommen dann<br />
zum Einsatz, wenn aus verkehrstechnischen,<br />
baulichen aber auch wirtschaftli-<br />
chen Gründen die offene Verlegung nicht<br />
möglich ist. Als zusätzlichen Vorteil weisen<br />
diese Baumethoden eine viel geringere<br />
Umweltbeeinflussung auf. Braumann setzt<br />
ausnahmslos gesteuerte Verfahren am aktuellen<br />
Stand der Technik ein. Diese ermöglichen<br />
eine zielgenaue Verlegung sowohl<br />
in geraden als auch in gekrümmten<br />
Trassen und Gradienten. Genau hier hat<br />
sich Braumann als eines der führenden Unternehmen<br />
in Mitteleuropa etabliert und<br />
überzeugt mit innovativen Lösungen und<br />
Qualität.<br />
Zum Beispiel bei:<br />
• Unterquerungen von Hauptverkehrsadern<br />
(Straßen, Bahnen, Flughäfen)<br />
• Infrastrukturmaßnahmen im innerstädtischen<br />
Bereich<br />
• Gewässerquerungen<br />
• Errichtung von begehbaren<br />
Kollektor gängen<br />
Inliner aus glasfaserverstärtem Kunststoff bei<br />
der Lichtaushärtung (links). Die Spülbohranlage<br />
ist auch im Fels einsetzbar.<br />
• Unterfahrung von (Natur-)Schutzgebieten<br />
• Herstellung von Fußgänger unterführungen<br />
Waldhausen (oberösterreich): Sanierung<br />
und erweiterung des ortskanalnetzes<br />
Die Gemeinde Waldhausen im Strudengau<br />
setzte bei der Sanierung und Erweiterung<br />
ihres Ortskanalnetzes auf das Fachwissen<br />
von Braumann. Vom Leistungsumfang her<br />
waren bei diesem Projekt für die Experten<br />
von Braumann Kanalsanierungsarbeiten<br />
und Kanalneubau im Spülbohrverfahren<br />
bzw. in offener Bauweise aus einer Hand<br />
durchzuführen.<br />
Im Rahmen der grabenlosen Kanalrohrsanierung<br />
waren zunächst die Vorarbeiten<br />
und die punktuelle Rohrsanierung mittels<br />
Roboterverfahren umzusetzen. Zum Einsatz<br />
kamen die hydraulischen Fräsroboter<br />
mit Spachteleinheit.<br />
Als nächster Schritt erfolgte die grabenlose<br />
Rohrsanierung mittels Schlauchrelining<br />
aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit<br />
UV-Licht Aushärtung. Es wurden ca. 2.600 m<br />
Rohrkanäle in den Dimensionen von DN 200<br />
bis Eiprofil 400/600 ausgekleidet.<br />
Den Abschluss der Sanierunsarbeiten bildeten<br />
die Schacht- und Bauwerksinstandsetzung<br />
mit teilweiser Errichtung von neuen<br />
Gerinnen in Schachtböden. Kanalschächte<br />
wurden abgedichtet und im Schleuderverfahren<br />
maschinell beschichtet.<br />
Kanalneuerrichtung: Den Schwerpunkt bildete<br />
die grabenlose Rohrverlegung im Spülbohrverfahren<br />
– ein Spezialverfahren von<br />
Braumann, das aufgrund der großen Geländeüberdeckung<br />
des geplanten Kanales zum<br />
Einsatz kam. Weitere Vorteile der Errichtung<br />
von Rohrleitungssystemen im Spülbohrverfahren<br />
sind: Vermeidung von Straßenaufbruchs-<br />
und Wiederherstellungskosten,<br />
keine Behinderung des Verkehrs, kürzere<br />
Bauzeiten und hohe Wirtschaftlichkeit. Ergänzende<br />
dazu erfolgte die Verlegung von<br />
Abwasserkanälen in konventioneller Bau-Promotion www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
weise. Sämtliche Arbeitsverfahren wurden<br />
von der Firma Braumann mit eigenem Personal<br />
und Gerätepark durchgeführt. Begleitet<br />
wurden die beauftragten Arbeiten<br />
seitens des Auftraggebers vom Planungsbüro<br />
Kurz, welches die Vorteile einer einzigen<br />
Ansprechperson bei Braumann sehr<br />
schätzte.<br />
Kopenhagen: vortrieb mit rechteckprofilen<br />
Im Zuge einer Bürogebäudeerweiterung des<br />
dänischen Energieversorgers Dong Energy<br />
in Kopenhagen war es notwendig, die vorhandenen<br />
Parkflächen für die Mitarbeiter<br />
des Konzerns zu erhöhen und gleichzeitig<br />
zu verlegen. Umgesetzt wurde das Projekt<br />
mit einer Sonderlösung im grabenlosen Leitungsbau<br />
von Braumann.<br />
Das Projekt im Detail: Aufgrund der herrschenden<br />
verkehrs- und platztechnischen<br />
Situation musste die Möglichkeit geschaffen<br />
werden, vom neuen Parkplatz möglichst<br />
rasch und trockenen Fußes das Bürogebäude<br />
zu erreichen. Erschwerend jedoch<br />
war, dass der neue Parkplatz auf die gegenüberliegende<br />
Seite einer Autobahn, welche<br />
direkt östlich am Bürogebäude vorbeiführt,<br />
verlegt werden musste. Um allen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden, kam als Lösung<br />
nur eine Unterquerung der Autobahn in<br />
Frage.<br />
Die technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudie<br />
ergab, dass die effizienteste<br />
Ausführungsvariante für die Fußgängerunterführung<br />
das Vortriebsverfahren<br />
darstellte. Als Mindestlichtmaße war eine<br />
Breite und eine Höhe von 3,0 m vorgegeben,<br />
die Mindestlänge mit 54 m gewählt<br />
worden. Weitere Zwangspunkte waren die<br />
Höhe des Grundwasserspiegels, die hö-<br />
henmäßige Anbindung der Unterführung<br />
an das bestehende Gebäude und die damit<br />
verbleibende, viel zu geringe Überdeckung<br />
bei Verwendung von entsprechend<br />
den Lichtraumvorgaben dimensionierten<br />
Vortriebsrohren.<br />
Aus diesem Grunde fiel die Wahl auf eine<br />
sehr ungewöhnliche und keinesfalls einfache<br />
Variante des Rohrvortriebes, nämlich<br />
einen Vortrieb mit vorgefertigten Rechteckprofilen<br />
aufzufahren. Somit konnte vom<br />
Stand der Technik aus gesehen eine akzeptable<br />
Überdeckung von mindestens drei<br />
Metern gewährleistet werden.<br />
Braumann bekam Mitte September 2010<br />
vom dänischen Baukonzern MT Höjgaard<br />
eine Anfrage zur Umsetzungsmöglichkeit<br />
dieser technischen Herausforderung: Einen<br />
Vortrieb mit einem Außendurchmesser von<br />
ca. 3,0 m x 3,05 m (rechtwinkelig) bzw. einer<br />
Länge von 54 m und diesen noch vor Weihnachten<br />
2010 fertigzustellen.<br />
Nach der prompten Rückmeldung von<br />
Braumann wurde gemeinsam ein Terminkonzept<br />
entworfen, mit dem die vom Bauherrn<br />
vorgegebenen Eckpunkte und auch<br />
die Sonderfertigung der Vortriebsmaschine<br />
inklusive Betonprofile berücksichtigt werden<br />
konnten. Der Auftrag wurde am 20. Oktober<br />
erteilt. Es wurde umgehend mit dem<br />
Bau der speziell dafür designten Vortriebsmaschine<br />
begonnen, um den Zeitplan, Vortriebsbeginn<br />
15. November, Fertigstellung<br />
Mitte Dezember, einhalten zu können.<br />
Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
INFo diEnStlEiStEr<br />
Das Leistungsspektrum von<br />
Braumann:<br />
• Horizontale Spülbohrtechnik (HDD)<br />
• Kombinierte Bauweise (Spülbohrtechnik/offene<br />
Verlegung)<br />
• Rohrvortrieb mit geschlossenem<br />
Schild (Microtunneling,<br />
Vollschnitttechnik)<br />
• Rohrvortrieb mit offenem Haubenschild<br />
(teilschnitttechnik)<br />
• Inspektion und Wartung von<br />
rohrleitungen<br />
• Sanierung von Rohrleitungen<br />
Die in der zentralen Fachwerkstätte hergestellte<br />
Sondervortriebsmaschine hat beeindruckende<br />
Werte:<br />
• Max. Vorpresskraft von 14.000 kN<br />
• 4 teleskopierbare Vortriebszylinder<br />
500 bar<br />
• 35 t Gesamtgewicht<br />
• 12 m Schneidlänge<br />
• Zusätzliche Steuerklappen, um die<br />
Lenkbewegungen präzisest umsetzen<br />
zu können.<br />
Zur Sicherung der Autobahn gegen Verbrüche<br />
wurden aufgrund der geringen Überdeckung<br />
Stahlplatten in die Fahrbahn<br />
vorgängig eingebaut. Auf der gesamten Vortriebslänge<br />
wurde stark überkonsolidierter,<br />
sandiger, schluffiger Ton aufgefahren. Bei<br />
der Ausführung der Arbeiten wurde besonders<br />
auf die Einhaltung des auf den Boden<br />
abgestimmten Schmierkonzeptes geachtet,<br />
um ein Quellen des Tons zu verhindern. So<br />
konnte die Mantelreibung auf ein Minimum<br />
beschränkt werden. Das Gewerk konnte<br />
plan- und termingerecht an den Auftraggeber<br />
übergeben werden. n<br />
www.braumann-tiefbau.eu<br />
Konstruktive Darstellung der rechteckigen<br />
Vortriebsmaschine.<br />
Fertiger Rechteckstrang (unten).<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
49
50 Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
Mit hoch moderner Insituform-Verlegetechnik<br />
wird ein GFK-Rohr an den bereits liegenden<br />
Strang angekoppelt.<br />
Markant „blaues Maul“<br />
GFK-SondErProFilE der „2. nördliche Hauptsammler“ im leipziger Stadtteil Gohlis<br />
ist einer der größten und wichtigsten Mischwasserkanäle der sächsischen Metropole.<br />
nach 103 Betriebsjahren wurde er als akuter Sanierungsfall im Sommer und Herbst 2010<br />
durch relining mit GFK-Maulprofilen (amitech Germany) renoviert.<br />
n Im Betriebssystem des Leipziger Abwassernetzes<br />
spielt der „2. Nördliche Hauptsammler“<br />
seit 1907 eine zentrale Rolle.<br />
Das Bauwerk wurde damals als Maulprofil<br />
1.800/2.600 errichtet und besteht aus einem<br />
mit Klinkern ausgekleideten Stampfbetonsockel,<br />
auf dem eine gegossene Betonhaube<br />
sitzt. Das im Auftrag der Kommunalen Wasserwerke<br />
Leipzig erstellte Sanierungskonzept<br />
des Ingenieurbüros Mann, Leipzig,<br />
setzte, nach sorgfältiger Prüfung alternativer<br />
Optionen einer grabenlosen Sanierung,<br />
auf ein Relining mit maßgefertigten GFK-<br />
Kurzrohren. Ein offener Neubau kam, in<br />
dieser in jeglicher Hinsicht sensiblen Ortslage,<br />
nicht in Frage.<br />
Die Ausschreibung des Projektes beinhaltete<br />
neben dem Relining selbst auch die Erneuerung<br />
bzw. den Umbau von Schachtbauwerken<br />
im Zuge der Sanierungsstrecke,<br />
insbesondere eines Zusammenführungsbauwerkes<br />
am Übergang von der Lumumba-<br />
Straße zum Poetenweg. Im Verlauf des Poetenweges<br />
galt es mehrere Revisionsschächte<br />
als GFK-Tangentialschacht-Konstruktion an<br />
den Maulprofil-Liner anzubinden.<br />
Den Zuschlag für die Durchführung des<br />
spektakulären Vorhabens erhielt die Bietergemeinschaft<br />
der Heinrich Lauber<br />
GmbH, Coswig, und der Insituform Rohrsanierungstechniken<br />
GmbH. Das erfolgreiche<br />
Angebot setzte auf die Installation<br />
von GFK-Profilen des Systems Amiren von<br />
Amitech Germany. Deren Abmessungen<br />
wurden nach vorangehender digitaler 3D-<br />
Einmessung der realen Bauwerksnennweiten<br />
bestimmt. Bei der Vermessung stellte<br />
sich heraus, dass die offizielle Bauwerkshöhe<br />
2.600/1.800 mm bis zu 6 cm und seine<br />
Breite um bis zu 17 cm schwankte; eine minimale<br />
Höhe von 1,70 m und eine minimale<br />
Breite von 2,56 m wurden der Bemessung<br />
der in Wickeltechnik hergestellten Relining-<br />
Rohre zugrunde gelegt.<br />
Desgleichen war zu berücksichtigen, dass<br />
der 2. Nördliche Hauptsammler keineswegs<br />
geradlinig verläuft, sondern dem Poetenweg<br />
in großen Bögen folgt. Um diesen Bedingungen<br />
gerecht zu werden, produzierte<br />
man für die Krümmungsbereiche 1,0 m<br />
lange Maulprofil-Rohre der Außenabmessung<br />
2.290/1.500 mm. In den Geraden wurden<br />
längere Rohre eingebaut. Diese wurden<br />
für den Einbau „just in time“ am Einbau-<br />
Startschacht angeliefert, der in unmittelbarer<br />
Nähe des spektakulärsten Anliegers am<br />
Poetenweg geöffnet wurde: Das Gohliser<br />
Schlösschen, ein barockes Gebäude- und<br />
Park-Ensemble, gab eine durchaus pittoreske<br />
Kulisse für dieses Projekt ab (allerdings<br />
in harter Konkurrenz mit zahlreichen Gründerzeit-Villen<br />
und dem sehenswerten Gebäude<br />
der Leipzig Media School).<br />
Die Blicke der Autofahrer, die während der<br />
Bauzeit eine Einbahnstraßenregelung im<br />
Poetenweg hinnehmen mussten, wurden<br />
jedoch eher von dem gewaltigen Stahlrohr<br />
der Wasserhaltung angezogen, das dem<br />
Straßenverlauf oberirdisch folgte und die<br />
Funktion des Sammlers übernahm. Der Bypass<br />
war in Heber-Technik mit einer Stahldruckleitung<br />
DN 1.200 realisiert worden<br />
und konnte bis zu 1.300 l/s fördern. Er war<br />
den betrieblichen Anforderungen während<br />
des Projektes durchwegs gewachsen – mit<br />
einer einzigen Ausnahme, die den gesamten<br />
Baubetrieb zeitweilig lahm legte: Am 28.<br />
September tobte ein Jahrhundert-Unwetter<br />
über Sachsen, in dessen Verlauf nicht nur<br />
die Kanäle in Leipzig bis zum Anschlag gefüllt,<br />
sondern alle befestigten Oberflächen<br />
eine Handbreit hoch überflutet waren. Der<br />
Kanal mit dem teilweise verlegten GFK-Liner<br />
wurde geräumt und den Wassermassen<br />
überlassen. Nach Normalisierung des Abflusses<br />
konnte allerdings problemlos weiter<br />
gearbeitet werden.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Der eigentliche Einbau durch<br />
die Fachleute lief jeweils so ab,<br />
dass eines der 400 kg/m bzw.<br />
1,2 t/Rohr wiegenden GFK-<br />
Maulprofilrohre von einem<br />
Fahrzeugkran in die Startbaugrube<br />
hinab gelassen und<br />
dort von einem Rohrshuttle,<br />
einer Instituform-Spezialkonstruktion,<br />
aufgenommen<br />
wurde. Dieser bemannte Shuttle<br />
fuhr das Rohr bis ans Ende<br />
des bereits verlegten Relining-<br />
Strangs, wo es an diesen mittels<br />
einer Steckmuffen-Verbindung<br />
angekoppelt wurde. Im<br />
Zuge des Baufortschritts wurden<br />
zum einen die vorab eingemessenen<br />
Anschlüsse punktgenau wieder aufgefräst<br />
und der Ringraum mit einem eingeschobenen<br />
GFK-Rohr überbrückt, so dass die<br />
laufende Entwässerung der Grundstücke<br />
in den Sammler aufrecht erhalten werden<br />
konnte.<br />
Später wurden die Anschlüsse bündig abgeschnitten<br />
und mit GFK-Laminat eingebunden.<br />
Des Weiteren wurde der Ringraum<br />
synchron zum Verlege-Fortschritt mit Dämmer<br />
verfüllt. In einem dem Vereinigungsbauwerk<br />
Lumumba-Straße vorgelagerten<br />
Kastenprofil 2.500/2.300 mm wurden, ab-<br />
Von 100 Jahren „Dauerstress“ gezeichnet:<br />
Der 2. Nördliche Hauptsammler unter dem<br />
Poetenweg in Leipzig-Gohlis.<br />
weichend vom übrigen Projekt, nicht Maulprofile,<br />
sondern Amiren-Eiprofile 2100/1400<br />
mm, eingebaut. Die tangential angeordneten<br />
Revisionsschächte im Verlauf des Poetenwegs<br />
wurden nachträglich ebenfalls<br />
durch GFK-Schächte ersetzt.<br />
Begonnen am 16.08.2010 konnte das Relining<br />
im eigentlichen Sinne Anfang November<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Damit ist das Thema Poetenweg allerdings<br />
noch keineswegs erledigt, denn zum Auf-<br />
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Kanal- Und roHrlEitUnGSBaU<br />
tragsumfang gehört neben der<br />
Sanierung des Sammlers auch<br />
die Sanierung der Hausanschlüsse,<br />
soweit erforderlich.<br />
Diese werden angesichts der<br />
Sensibilität von Bausubstanz<br />
und Anlieger, so weit als<br />
möglich grabenlos durchgeführt.<br />
Die vorrangige Option<br />
ist hierbei ein Schlauchlining,<br />
bei dem ein mit Reaktionskunstharz<br />
getränkter Gewebeschlauch<br />
formschlüssig in die<br />
Leitung eingelassen und dort<br />
schließlich mit thermischer<br />
Unterstützung zu einem neuen<br />
Rohr ausgehärtet wird. Ob dabei<br />
jeweils von einem (gegebenenfalls auf<br />
dem Grundstück zu bauenden) Revisionsschacht<br />
aus gearbeitet wird oder aus dem<br />
Sammler heraus in Richtung Gebäude, wird<br />
dabei im Einzelfall nach den Gegebenheiten<br />
auf dem Grundstück bzw. nach der aktuellen<br />
hydraulischen Situation im Sammler<br />
entschieden. Geplant ist jedenfalls, dass<br />
der 2. Nördliche Hauptsammler in Gohlis<br />
ab Ende März „fit für weitere 100 Jahre“<br />
wieder in uneingeschränkten Betrieb gehen<br />
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51
52 VEranStaltUnG<br />
Aktuelle entwicklungen<br />
im Überblick<br />
Das Ziel der 70 % Recyclingquote wird erreicht werden, verspricht der Präsident des<br />
Österreichischen Baustoff-Recycling Verbandes, Ing. Günter Gretzmacher MAS.<br />
BrV-taGUnG im Zeichen der annäherung zwischen Praxis und regelwerk stand die vom<br />
Österreichischen Baustoff-recycling Verband am 3. März 2011 organisierte Veranstaltung<br />
„Baustoff-recycling: aktuelle Entwicklungen“. Zentrales thema war der Bundesabfallwirtschaftsplan<br />
2011, der im Entwurf vom lebensministerium wenige tage zuvor veröffentlicht<br />
wurde. die knapp 300 teilnehmer stellten nicht nur eine beeindruckende Steigerung gegenüber<br />
der gut besuchten Jubiläums-Veranstaltung im vergangenen Jahr dar, sie unterstrichen<br />
in engagiert geführten diskussionen auch die Bedeutung des themas!<br />
n „Der gesamten Bauwirtschaft stehen<br />
dieser Tage massive Änderungen durch<br />
die Umweltvorschriften bevor“, mit dieser<br />
Ankündigung griff DI Martin Car, Geschäftsführer<br />
des Österreichischen Baustoff-Recycling<br />
Verbandes, im Rahmen der<br />
Großveranstaltung im Wiener Hotel Marriott<br />
keineswegs zu kurz. Die aktuellen Entwicklungen<br />
im Überblick:<br />
Vor Kurzem trat die AWG-Novelle 2010 in<br />
Kraft, die eine neue Abfallhierarchie einführt<br />
und konkret die Frage des Bodenaushubes<br />
auf der Baustelle angeht. Ein Recycling-Ziel<br />
von 70 % wird vorgeschrieben.<br />
Gleichzeitig wird der Bundesabfallwirtschaftsplan<br />
2011 mit 30. Juni in Kraft treten,<br />
der eigene Kapitel für den Bau enthält (Bodenaushub,<br />
Baustoff-Recycling, Gleisschotter)<br />
– der soeben veröffentlichte Entwurf, zu<br />
dem noch bis 15. April Stellungnahmen abgegeben<br />
werden können, wird damit umgesetzt<br />
werden. Last not least: Mit 1. Jänner<br />
trat in Wien ein neues Landesabfallwirtschaftsgesetz<br />
in Kraft, das Verpflichtungen<br />
für Bauherrn hinsichtlich Schadstofferkundung<br />
und Abfallwirtschaftskonzept<br />
enthält.<br />
Bundesabfallwirtschaftsplan 2011<br />
Baurestmassen bilden mit über 50 % Anteil<br />
am Gesamtvolumen den bedeutendsten<br />
Abfallstrom. Der neue BAWP legt für<br />
die Verwertung nunmehr die neue Latte<br />
fest. Vor diesem Hintergrund eröffnete der<br />
stv. Sektionsleiter DI Christian Holzer, BM-<br />
LFUW, die intensive Vortragsreihe mit einer<br />
Vorstellung des BAWP 2011. Dieser wurde<br />
am 28. Februar 2011 veröffentlicht, bis 15.<br />
April kann dazu, wie bereits erwähnt, noch<br />
Stellung genommen werden. Details zum<br />
BAWP selbst bzw. zur Möglichkeit der Stellungnahme<br />
finden sich auf der Webseite<br />
www.bundesabfallwirtschaftsplan.at. Nach<br />
diesem Termin verbleibt für das Ministerium<br />
bis etwa Ende Mai Zeit, die Stellungnahmen<br />
einzuarbeiten, damit der BAWP<br />
wie vorgesehen bis zum 30. Juni 2011 veröffentlicht<br />
werden kann. Entsprechend<br />
der neuen Frist von sechs Jahren wird der<br />
nächste BAWP mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
erst 2017 veröffentlicht werden.<br />
DI Christian Holzer verwies auch auf die<br />
seit Kurzem gültige Novelle des AWG, die<br />
die Implementierung der neuen Abfallrahmenrichtlinie<br />
bewerkstelligt. Österreich ist<br />
damit unter den ersten Mitgliedsländern,<br />
die diese neue Abfallrahmenrichtlinie nationalstaatlich<br />
umgesetzt haben.<br />
Die neuen Vorgaben des BAWP 2011 hinsichtlich<br />
der Verwertung von Bodenaushub<br />
und Baurestmassen fasste DI Holzer kurz<br />
zusammen:<br />
• Gefordert wird in Zukunft ein Abfallwirtschaftskonzept<br />
und Schadstofferkennung<br />
für Abbrüche von Bauwerken mit mehr als<br />
5.000 m 3 Brutto-Rauminhalt,<br />
• es wird Vorgaben zum verwertungsorientierten<br />
Rückbau geben und<br />
• überarbeitet wurden die Grenzwerte für<br />
Recycling-Baustoffe, wobei man sich an den<br />
bisherigen Qualitätsklassen A+, A, B und C<br />
bzw. deren Einsatzbereich orientierte.<br />
Eine weitere neue Vorgabe der Abfallrahmenrichtlinie<br />
ist das Abfallvermeidungsprogramm.<br />
Dieses wäre erst 2013 erforderlich<br />
gewesen, wurde sinnvollerweise aber<br />
bereits jetzt in den BAWP eingearbeitet.<br />
Schlagworte in Zusammenhang mit dem<br />
Abfallvermeidungsprogramm sind Gebäudepass,<br />
Stoffdatenblätter für einzelne Gebäude,<br />
abfallarmes Bauen, Nutzungsverlängerung<br />
von Gebäuden, selektiver Rückbau.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011<br />
Fotocredit: Ö. BrV/aPa-Fotoservice/Hautzinger
Neuer Anlauf: Zum Abschluss betonte DI<br />
Holzer, dass es ein dezidiertes Ziel des Lebensministeriums<br />
ist, auf Basis des AWG und<br />
unter Bezugnahme auf den BAWP eine Abfallende<br />
Verordnung zu erlassen. Die Auswirkung<br />
der lange erwarteten Verordnung:<br />
Unter der Voraussetzung, dass die Recycling-<br />
Baustoffe für bestimmte Zwecke verwendet<br />
werden, dass ein Markt vorhanden ist bzw.<br />
Qualitätskriterien existieren und von diesen<br />
Recycling-Baustoffen kein höheres Umwelt-<br />
Risiko ausgeht als von Primär-Rohstoffen,<br />
kann über eine Verordnung für die Qualitätsklassen<br />
A+ und A im Sinne des Entwurfes des<br />
BAWP ein Abfallende statuiert werden. Mit<br />
Inkraftreten einer solchen Verordnung wäre<br />
sichergestellt, dass für jene Recycling-Baustoffe,<br />
die diese Voraussetzungen erfüllen<br />
(und durch ein Qualitätssicherungssystem<br />
auch nachweisen, dass diese Qualitäten erreicht<br />
werden), die Abfalleigenschaft endet<br />
und diese wie ein ganz normales Produkt gehandelt<br />
werden können.<br />
Die europäische Abfallrahmenrichtlinie wurde<br />
dieser Tage national umgesetzt, berichtet stv.<br />
Sektionsleiter Christian Holzer, BMLFUW.<br />
Im Anschluss widmete sich Ing. Günter<br />
Gretzmacher MAS/Ökotechna und BRV Vorsitzender<br />
kritisch und pointiert dem Thema<br />
„EDM – Gut gemeint, aber?“ Unter anderem<br />
verwies er anhand konkreter Fragen auf Defizite<br />
in der Praxis, die aus seiner Sicht im<br />
Elektronischen Daten Management gegeben<br />
sind: Wer ist betroffen (Sammler/Behandler)?<br />
Wer kann edm.gv.at fehlerlos bedienen?<br />
Wer kontrolliert die Eingaben? Auch<br />
brachte er die Befürchtung zum Ausdruck,<br />
dass aufgrund mangelnder Übergangszeiten<br />
und Schulungen ein Absinken der hohen<br />
Recyclingquote von 80 % möglich sei.<br />
Es folgen detaillierte Ausführungen von<br />
DI Dr. Jutta Kraus, BMLFUW zum Thema<br />
„Verwertung von Baurestmassen nach dem<br />
BAWPL 2011“ bzw. von DI Roland Starke,<br />
BMLFUW, der mit dem Thema „Verwertung<br />
von Bodenaushubmaterial nach dem<br />
BAWP 2011“ die Nachmittags-Session eröffnete.<br />
Kurz und prägnant behandelte Erich<br />
Kolb, ÖBB, die Richtlinie Gleisaushubma-<br />
VEranStaltUnG<br />
Im Bild v.l.: Ing. Günter Gretzmacher MAS (Präsident Österr. Baustoff-Recycling Verband – BRV),<br />
Dr. Wolfgang Stanek, Präsident Österr. Güteschutzverband Recycling-Baustoffe (GSV), DI Christian<br />
Holzer (Stellvertr. Sektionsleiter Lebensministerium) und DI Martin Car (Geschäftsführer<br />
Österr. Baustoff-Recycling Verband).<br />
DI Dr. Jutta Kraus, BMLFUW behandelte das<br />
Thema „Verwertung von Baurestmassen nach<br />
dem BAWPL 2011“.<br />
terial; das BRV-Merkblatt Aspahaltfräsgut<br />
wurde von DI Andreas Stoißer, Teerag-Asdag<br />
beleuchtet.<br />
Auf großes Interesse stieß auch das Referat<br />
von Ing. Mag. Martin Scheibengraf, MA 22,<br />
über die Auswirkungen des Wiener AWG auf<br />
die Bauwirtschaft. Mit dem In-Kraft Treten<br />
der Novelle zum Wiener Abfallwirtschaftsgesetz<br />
(LGBl Nr. 48/2010) besteht seit 1. Jänner<br />
2011 für größere Bauvorhaben, wie z. B. Abbrüche<br />
und Neubauten, eine Verpflichtung<br />
zur Erstellung eines Abfallkonzeptes und zur<br />
Durchführung einer Schadstofferkennung.<br />
Gemäß § 10b des Wiener Abfallwirtschaftsgesetzes<br />
ist eine Schadstofferkennung verpflichtend<br />
für Bauwerke durchzuführen:<br />
• bei denen der abzubrechende Teil mehr<br />
als 5.000 m³ Brutto-Rauminhalt umfasst<br />
oder<br />
• bei denen aufgrund der Vornutzung die<br />
begründete Annahme besteht, dass Baumaterialien<br />
schadstoffbelastet sind (z. B. metall-<br />
und mineralölverarbeitende Betriebe).<br />
Ein Muster-Abfallkonzept steht im Internet<br />
zum Download bereit.<br />
„Soll ich es auf den Mond schießen?“<br />
Im Zeichen der Nöte in der Praxis standen<br />
die lebhaft geführten Diskussionen am<br />
Ende der jeweiligen Vortragsblöcke. Mehrfach<br />
angesprochen wurden die negativen<br />
Auswirkungen der im Entwurf des BAWP<br />
2011 enthaltenen Anhebung des HGW auf 2<br />
Meter. Hier wurden in der Praxis eine deutliche<br />
Einschränkung der Möglichkeiten befürchtet,<br />
DI Holzer sagte hier eine eingehende<br />
Prüfung zu.<br />
Zentrales Thema war auch die Verwertung<br />
des Ziegelabbruchs, der trotz nachgewiesener<br />
Qualitäten von Bauherrn zunehmend als<br />
Verfüllmaterial abgelehnt wird. Unter dem<br />
Hinweis, keine Verwendungsmöglichkeit<br />
für 60.000 Tonnen Ziegelrecycling-Material<br />
zu finden (kein Verfüllen, kein Lärmschutz<br />
usw.), schlug ein Unternehmer aus der Steiermark,<br />
zur Erheiterung der Teilnehmer, auch<br />
den Erdtrabanten vor. DI Holzer betonte in<br />
seiner Replik, dass das Ministerium diese<br />
Aufgabe der Bauwirtschaft nicht abnehmen<br />
könne und hier innovative Lösungen für<br />
neue Einsatzbereiche durch die Unternehmen<br />
selbst gefunden werden müssen. Auch<br />
wird eine 100%ige stoffliche Verwertung der<br />
Materialien aus dem Hochbau nicht möglich<br />
sein und in einzelnen Fällen der Weg zur<br />
Deponie als letzter Ausweg bleiben. Zustimmung<br />
fanden Vorschläge, vor allem private<br />
Bauherrn bereits früher in die Pflicht zu nehmen<br />
und beispielsweise Bodenbeprobungen<br />
bereits als Teil einer Baubewilligung zu<br />
verankern. n<br />
www.brv.at<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
53
54 VEranStaltUnG<br />
Hochkarätige Diskussionsrunde (v.l.): DI Dr. Peter Preindl (Alpine Bau), DI Dr.techn. Peter Waibel (BGG ZT GmbH), em.Univ.-Prof. DI Dr. techn.<br />
Dr. hc. mult. Heinz Brandl (TU Wien), DI Dr.mont. Georg-Michael Vavrovsky (ÖBB Infrastruktur AG), Prof. Dr.-Ing. Norbert Vogel, TU München.<br />
Starkes Team<br />
aus Theorie und Praxis<br />
rÜCKBliCK rund um die themen Brunnenbau, Gründung von Bauwerken, Bodenverbesserung,<br />
tiefgründung usw. verwandelte sich das austria Center in Wien anfang<br />
Februar zur hochkarätigen informationsplattform. Gemeinsam mit der 8. Österreichischen<br />
Geotechniktagung mit „Vienna – terzaghi lecture“ öffnete die 7. Fachausstellung<br />
„Grundbau – Brunnenbau“ ihre tore. Mehr Fachbesucher denn je nutzten die Möglichkeit<br />
für ein informationsupdate, zur Kontaktpflege und zum netzwerken.<br />
n Die nunmehr dritte gemeinsame Veranstaltung<br />
der VÖBU, der Technischen Universität<br />
Wien und des ÖIAV erfreute sich<br />
eines großen Zuspruches seitens der Tagungsbesucher<br />
und Aussteller. Die 8. Österreichische<br />
Geotechniktagung fand am 3.<br />
und 4. Februar 2011 im Austria Center Vienna<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Dietmar<br />
Adam (TU Wien, Institut für Geotechnik)<br />
statt. Mit rund 380 Teilnehmern aus<br />
Österreich und dem Ausland konnte ein<br />
neuer Besucherrekord verzeichnet werden!<br />
In diesem Jahr widmete sich die Geotechniktagung<br />
erstmals einem speziellen<br />
Thema, den unterschiedlichen Verfahren<br />
zur Gründung von Bauwerken, wobei die<br />
Vielfalt von Tiefgründungen, Hybrid- bzw.<br />
Kombinationsgründungen und die Bodenverbesserung<br />
anhand von 18 Vorträgen aus<br />
dem In- und Ausland aufzeigen konnte, welche<br />
Möglichkeiten zur Bauwerksgründung<br />
bestehen. Das Bewusstsein, dass alle Verfahren<br />
ihre Berechtigung besitzen – voraus-<br />
gesetzt, sie werden richtig<br />
eingesetzt – konnte<br />
an diesen zwei Tagen geschärft<br />
werden.<br />
vienna Terzaghi Lecture<br />
und Grundbaupreis<br />
Ein besonderes Highlight<br />
der Geotechniktagung<br />
stellte die „Vienna<br />
Terzaghi Lecture“ dar, in<br />
der Prof. Dr. Heinz Brandl launig über den<br />
Geotechnik-Ingenieur in der Gesellschaft<br />
berichtete und das Auditorium an seiner<br />
langjährigen Erfahrung mit philosophischen<br />
Gedanken, Herausforderungen und<br />
Empfehlungen teilhaben ließ. Nach den bisherigen<br />
hochkarätigen internationalen Persönlichkeiten<br />
aus den USA, Australien, England,<br />
Belgien und Schweden hielt damit<br />
erstmals ein Österreicher die renommierte<br />
„Vienna Terzaghi Lecture“, zu der alle zwei<br />
Jahre an den Ursprungsort der modernen,<br />
Blick in den Vortragsaal der ÖGT.<br />
wissenschaftlichen Bodenmechanik eingeladen<br />
wird, die mit Prof. Karl von Terzaghi<br />
vor mittlerweile 83 Jahren an der Technischen<br />
Universität in Wien ihren Ausgang<br />
nahm.<br />
Die Verleihung der Grundbaupreise im<br />
Rahmen der Tagung war von Anfang an<br />
Tradition. In diesem Jahr wurde der von<br />
der Firma Keller Grundbau gestiftete Preis<br />
an DI Gregor Schwarz für seine an der TU<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
DI Klaus Breit, Geschäftsführer Grund-, Pfahl- und Sonderbau, bei der Eröffnung der<br />
Ausstellerparty. Im Anschluss an die Vorträge wurden die Diskussionen vielfach im<br />
Rahmen der Fachausstellung fortgesetzt.<br />
Verleihung des Österreichischen Grundbaupreises (v.l.): DI Dr.techn. Eduard Falk (Keller Grundbau),<br />
DI Gregor Schwarz (Träger des 1. Preises), em.Univ.-Prof. DI Dr.techn. Dr. hc. mult. Heinz<br />
Brandl (Vienna-Terzaghi-Lecturer), DI Adrian Kainrath (Träger des 2. Preises), Univ.-Prof. DI<br />
Dr.techn. Dietmar Adam (TU Wien).<br />
Graz verfasste Masterarbeit „Technischer<br />
und wirtschaftlicher Vergleich von Bodenplatten<br />
mit unterschiedlichen Gründungssystemen“<br />
und an DI Adrian Kainrath für<br />
seine an der TU Wien absolvierte Diplomarbeit<br />
„Beitrag zur Untersuchung von Verformungsproblemen<br />
an Steinschüttdämmen<br />
mittels elasto-plastischer Stoffgesetze“<br />
verliehen.<br />
Eine weitere hohe Ehrung wurde Prof.<br />
Eugeniusz Dembicki von der Technischen<br />
Universität Danzig (Polen) zuteil, der die<br />
Goldene Ehrenmedaille des ÖIAV für sein<br />
Lebenswerk erhielt.<br />
Das abschließende Highlight am Ende der<br />
Tagung war die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion.<br />
Prof. Dr. N. Vogt von der<br />
TU München als Vertreter aus Wissenschaft<br />
und Forschung, Dr. G.-M. Vavrovsky für die<br />
Bauherrschaft, Dr. P. Preindl für die Bauindustrie<br />
und Dr. P. Waibel als Vertreter der<br />
Planer diskutierten unter der Leitung von<br />
Prof. Dr. H. Brandl über die Rolle der Geotechnik<br />
im Bauwesen sowie über aktuelle<br />
und zukünftige Herausforderungen.<br />
Synergien mit Fachausstellung<br />
Die Kooperation mit der 7. Fachausstellung<br />
der Vereinigung Österreichischer Bohr-,<br />
Brunnenbau- und Spezialtiefbauunternehmungen<br />
bewährte sich ausgezeichnet, auf<br />
diese Weise ergaben sich wertvolle Synergien<br />
zwischen Theorie und Praxis sowie<br />
zwischen Forschung und Anwendung.<br />
Bereits in der Vorbereitungsphase dieser<br />
Messe zeigte sich, dass das Interesse der<br />
Branche an dieser Fachveranstaltung sehr<br />
groß war, die angebotenen Stände waren<br />
bereits Monate vor Beginn der Veranstaltung<br />
ausgebucht. Die Fachausstellung bot<br />
heuer mit 70 Ausstellern aus dem In- und<br />
Ausland ein breites Spektrum aus allen Bereichen<br />
des Grund- und Brunnenbaues.<br />
Die Tagungsteilnehmer der Geotechnikta-<br />
VEranStaltUnG<br />
gung sowie die Besucher der Fachausstellung<br />
nutzten diese Gelegenheit, um sich<br />
über die neuesten Entwicklungen auf dem<br />
Gebiet des Grund- und Spezialtiefbaus zu<br />
informieren. Wie auch schon in den Jahren<br />
zuvor war es für die Teilnehmer eine ausgezeichnete<br />
Gelegenheit, um Kontakte mit<br />
Kunden und Kollegen zu vertiefen und neue<br />
Geschäftsbeziehungen zu knüpfen.<br />
Die im Rahmen der Fachausstellung frei<br />
zu besuchenden Firmenpräsentationen waren<br />
ebenfalls ein Anziehungspunkt für Besucher,<br />
für die Aussteller eine gute Gelegenheit<br />
im Rahmen eines Fachvortrages<br />
spezielle Themen eingehend zu präsentieren.<br />
Vielfach wurden die Diskussionen im<br />
Anschluss an die Vorträge am Messestand<br />
fortgesetzt.<br />
Die Stimmung auf der Messe kann auch<br />
als Barometer für die allgemeine Stimmung<br />
in der Branche gewertet werden. Die Firmen<br />
zeigen sich vorsichtig optimistisch und<br />
blicken im Hinblick auf eine Erholung der<br />
Wirtschaft hoffnungsvoll in die Zukunft. Das<br />
Jahr 2011 wird sicher für die gesamte Branche<br />
eine Herausforderung werden. Die österreichischen<br />
Firmen haben durch ihr Bekenntnis<br />
zu beständiger Qualität und Mut<br />
zur Innovation die besten Voraussetzungen<br />
sowohl im In- als auch im Ausland erfolgreich<br />
und konkurrenzfähig zu bleiben.<br />
Eine weitere gelungene Gelegenheit zum<br />
Erfahrungs- und Gedankenaustausch bot<br />
schließlich die Ausstellerparty am Abend<br />
des ersten Tages. Die Firma Grund-, Pfahl-<br />
und Sonderbau mit Geschäftsführer DI<br />
Klaus Breit lud alle Aussteller und Tagungsteilnehmer<br />
zur Ausstellerparty in die Crystal<br />
Lounge des Austria Center Vienna ein,<br />
wo in entspannter Atmosphäre die Teilnehmer<br />
von Geotechniktagung und Fachausstellung<br />
den Tag ausklingen ließen. n<br />
www.voebu.at<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
55
56 BErG- Und tUnnElBaU<br />
Feuer- und rauchbekämpfung<br />
in Tunnels<br />
SiCHErHEit im tunnelland Schweiz, mit seinen mehr als 250 km Bahn- und etwa 300 km<br />
Straßentunnels, kommt der Sicherheit unter tage sowie der Brand- und Gefahrenbekämpfung<br />
ein hoher Stellenwert zu. dafür betreibt die international Fire academy (ifa) zwei modernst<br />
ausgerüstete ausbildungs- und Erprobungseinrichtungen. Zudem werden an einem der beiden<br />
Standorte die Stolleninfrastruktur für eine vielseitige indoor-Schieß-Sportanlage genutzt.<br />
n Die Verbesserung der Sicherheit in<br />
Straßentunnels steht nicht erst seit den gravierenden<br />
Brandfällen in unterirdischen<br />
Verkehrsbauwerken zahlreicher Länder zu<br />
oberst auf dem Pflichtenheft der Verantwortlichen.<br />
Schon bevor in der Schweiz eine<br />
Brandkatastrophe im Jahre 2001 den 17 km<br />
langen Gotthard-Straßentunnel lahmlegte,<br />
ist vom zuständige Bundesamt für Straßen<br />
eine Task-Force Tunnel initiiert worden.<br />
Und bei den Bahntunnels ist mit der<br />
Inbetriebnahme des 34 km langen Lötschberg-Basistunnels<br />
2007 und der auf 2016<br />
vorgesehenen Verkehrsübergabe des Gotthard-Basistunnels<br />
von 57 km Länge eine<br />
gesteigerte Kompetenz für die Brandsicherheit<br />
gefordert.<br />
verbesserung der Tunnelsicherheit<br />
als oberste Priorität<br />
Diese Sicherheitsansprüche der Verkehrsteilnehmer<br />
und Fahrgäste, aber auch der<br />
Anrainer der meist dicht befahrenen Verkehrsachsen<br />
kann das seit Anfang 2010 in<br />
Betrieb stehende Feuerwehr-Ausbildungszentrum<br />
ifa mit seinen einzigartigen Tunnel-Übungsanlagen<br />
an den Standorten<br />
Balsthal (zwischen Zürich und Bern) und<br />
Lungern (auf dem Weg von Luzern über den<br />
Brünigpass nach Interlaken) entsprechen.<br />
Die beiden Tunnel-Übungsanlagen bieten<br />
insgesamt 1.200 m an Tunnels und Stollen<br />
und damit eine variantenreiche Lern- und<br />
Die Gesamtlänge der unterirdischen Anlage Lungern beträgt<br />
rund 500 m. Es können in der gesamten Tunnel-Übungsanlage<br />
mit Gasbrandtechnik Brandbekämpfungseinsätze trainiert werden.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Fotos: C. Mayer/ifa/Gasser<br />
Die International Fire Academy ifa bietet mit den europaweit einzigartigen Anlagen in Balsthal<br />
und Lungern die Möglichkeit, alle denkbaren Einsatzsituationen darzustellen. Im Bild der Eingang<br />
zum 260 m langen Tunnelbauwerk.<br />
Erfahrungswelt für alle Ereignisdienste. Seit<br />
Anfang letzten Jahres werden hier Feuerwehren<br />
die Brandbekämpfung in unterirdischen<br />
Verkehrsanlagen wirklichkeitsnah<br />
und umweltschonend trainiert. Was immer<br />
in Tunnels geschehen kann – hier lässt es<br />
sich realistisch darstellen und üben.<br />
Ziel für die ifa war von Anfang, alle Einsatzsituationen<br />
in unterirdischen Verkehrsanlagen<br />
abzudecken, also zum Beispiel auch in<br />
Einstellhallen, Parkhäusern und unterirdischen<br />
Bahnhöfen. In entsprechenden Abklärungen<br />
wurde 2002 die Machbarkeit einer<br />
solchen Übungsanlage nachgewiesen<br />
und seit 2004 bildet das ifa mit der Gasser<br />
Felstechnik AG eine Partnerschaft, um auch<br />
bergmännisches Fachwissen für das Projekt<br />
verfügbar zu machen.<br />
Kompetenzzentrum für<br />
Tunnelbrandbekämpfung<br />
Im Auftrag des Bundesamts für Straßen<br />
(Astra) und der Schweizerischen Bundesbahnen<br />
(SBB) wurden unter der Federführung<br />
des ifa die beiden Tunnel-Übungsanlagen<br />
in Balsthal und Lungern erstellt.<br />
Ausschlaggebend für den Auftrag an eine<br />
Task-Force waren die folgenschweren<br />
Brände im Montblanc-Tunnel mit 39 Toten<br />
und im Tauern-Tunnel mit 12 Toten. Die<br />
Task-Force hatte zu eruieren, wie die Sicherheit<br />
in Schweizer Straßentunnels verbessert<br />
werden kann. In einem Evaluationsprozess<br />
wurde durch die ifa geeignete technische<br />
Anlagen und ein umfassendes, didaktisches<br />
Ausbildungskonzept angedacht. Im<br />
Juni 2005 erhielten das ifa und die Gasser<br />
Felstechnik AG schließlich den Auftrag, die<br />
Anlagen zu realisieren und die Tunnel-Einsatzlehre<br />
zu entwickeln.<br />
Die Übungsanlage in Balsthal dient vorwiegend<br />
der Basis- und Führungsausbildung.<br />
Das Herzstück ist ein 260 m langer kombinierter<br />
Straßen- und Bahntunnel mit ein-<br />
BErG- Und tUnnElBaU<br />
Das Ausbildungsgelände in Balsthal umfasst<br />
eine Fläche von rund 36.000 m 2 . Die Tunnel-<br />
Übungsanlage wurde in das bestehende ifa-<br />
Gelände eingebettet und ist in die drei Bereiche<br />
Bahntunnel, Straßentunnel und Parkhaus<br />
gegliedert.<br />
und zweispurigen Streckenabschnitten. Die<br />
Anlage verfügt über diverse mit Gas befeuerbare<br />
Fahrzeugattrappen wie Personen- und<br />
Lastwagen, Reisebusse oder Eisenbahnwaggons<br />
für Personen- und Gütertransporte.<br />
Dank der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />
lassen sich alle denkbaren<br />
Szenarien eines Ereignisses darstellen. Die<br />
Bahnanlage umfasst zudem eine komplett<br />
ausgerüstete, unterirdische Bahnhaltestelle.<br />
Als weitere Trainingsmöglichkeit<br />
bietet das ifa ein verwinkeltes, mehrstöckiges<br />
Übungs-Parkhaus, in dem die Ereignisdienste<br />
schwierige Einsätze in Tiefgaragen<br />
üben können.<br />
realitätsnah aufgebautes<br />
Brandtraining Untertage<br />
In Lungern stehen den Feuerwehren und<br />
Ereignisdiensten für die Intensivschulung<br />
spezielle Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />
Der 130 m lange, mit Quer- und<br />
Sicherheitsstollen versehene Brandstollen<br />
konfrontiert die Übenden mit extrem<br />
Feuerwehrleute und Einsatzkräfte können im Kompetenzzentrum in Sachen Feuerwehrausbildung in unterirdischen Verkehrsanlagen unter realistischen<br />
Bedingungen trainieren. Ein für die Tunnelbrandbekämpfung ausgelegtes Sonderlöschfahrzeug nähert sich einem Brandherd, wobei mit dem<br />
Frontwerfer das Feuer bekämpft wird. Mit 9.000 l Wasser und 1.000 l Schaumextrakt weist das Fahrzeug eine große Einsatzautonomie auf.<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
57
58 BErG- Und tUnnElBaU<br />
schwierigen Situationen, wie zum Beispiel<br />
dem Vollbrand zweier Sattelschlepper.<br />
Der Brandstollen entstand in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Gasser Felstechnik AG,<br />
eine renommierte Schweizer Spezialfirma<br />
im Bereich Felstechnik und Untertagebau.<br />
Das Stollensystem liegt vollständig im Berg<br />
und umfasst Umkleideräume, Technikzentrum<br />
und Ausbildungszone. Die Gesamtlänge<br />
aller Stollen beträgt rund 500 m. Es<br />
werden Intensiv-Trainings im Berg durchgeführt,<br />
wobei mit zwei gasbefeuerten<br />
Sattelschlepper der Brand im Gotthard-<br />
Tunnel im Jahr 2001 nachgestellt werden<br />
kann: eine Flammenfront über den gesamten<br />
Tunnelquerschnitt.<br />
verbesserung der Tunnelsicherheit<br />
auf Autobahnen<br />
Vom schweizerischen Autobahnnetz verläuft<br />
jeder neunte Kilometer unterirdisch.<br />
Heute verteilen sich die 220 Tunnelkilometer<br />
auf gut 200 Bauwerke, erläutert<br />
Jürg Röthlisberger, Chef der Abteilung Infrastruktur<br />
im Astra. Im Endzustand wird<br />
das Netz sogar über 270 Tunnels mit einer<br />
Länge von total 290 Kilometer zählen.<br />
Durch die Übungsanlagen für Ereignisdienste<br />
in Balsthal und Lungern erhalten<br />
sämtliche beteiligten Ereignisdienste die<br />
Möglichkeit, realitätsnah ihre Einsätze im<br />
Falle eines Tunnelbrandes zu trainieren.<br />
Das Gesamtpaket an Sicherheitsmaßnahmen<br />
in Tunnelbauwerken auf den Nationalstraßen<br />
kann mit diesem organisatorischen<br />
Tunnelfakten Schweiz<br />
Im Land der Eisenbahntunnels umfasst<br />
das Streckennetz der Schweizerischen<br />
Bundesbahnen (SBB) rund<br />
3.000 km.<br />
davon sind rund 8 % in tunnels.<br />
294 tunnel sind auf dem SBB-netz,<br />
dies sind 254 km. Ältestes Bauwerk<br />
ist der tunnel du Mormont aus<br />
dem Jahre 1856, neuester der 34 km<br />
lange lötschberg-Basistunnel von<br />
2007. rund 60 % der tunnels sind<br />
vor 1925 erstellt. Bis zum Jahre 2020<br />
wird eine Zunahme an tunnelkilometer<br />
um 163 km erwartet. dazu gehören<br />
Gotthard-Basistunnel 2 x 57 km,<br />
Ceneri-Basistunnel 2 x 15,4 km, CEVa<br />
Genf 8,8 km, durchmesserlinie Zürich<br />
4,7 km und verschiedene 4,4 km. das<br />
netz der Schweizer autobahnen wird<br />
im Endausbau bei einer Streckenlänge<br />
von 2.147 km nach der Fertigstellung<br />
aller Untertagbauwerke in Summe 270<br />
tunnels mit 290 km Gesamtlänge aufweisen.<br />
Gegenwärtig sind davon 219 in<br />
Betrieb, nämlich 89 mit einer röhre und<br />
98 km länge sowie 130 mit zwei röhren<br />
und 122 km Gesamtlänge.<br />
1 Zugangsstollen<br />
2 Basisstollen<br />
3 Sicherheitsstollen<br />
4 Querschlag<br />
5 Brandstollen<br />
6 Technikzentrum<br />
7 Garderoben<br />
8 Cantina Caverna<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011<br />
8<br />
1<br />
7<br />
6<br />
2 4<br />
Lageplan der unterirdischen Tunnel-Brandbekämpfungsanlage in Lungern/Schweiz mit der weltweit<br />
einmaligen Indoor Schießanlage bis zu 300 m (Bildmitte unten).<br />
Lageplan der Einrichtungen der International Fire Academy in Balsthal/Schweiz.<br />
3<br />
5
Element abgerundet und die Sicherheit der<br />
Ereignisdienste wie auch der Verkehrsteilnehmenden<br />
weiter verbessert werden.<br />
Verteilt über das ganze Netz der Schweizer<br />
Autobahnen stehen rund 3.000 Feuerwehrangehörige<br />
für Einsätze bereit. Bei den<br />
beiden langen Straßentunnels durch die<br />
Schweizer Alpen Gotthard und San Bernardino<br />
sind zudem spezielle Werksfeuerwehren<br />
ebenfalls rund um die Uhr einsatzbereit.<br />
Sämtliche Feuerwehren, welche Einsätze<br />
auf den Autobahnen leisten, sind ein Element<br />
der Verkehrssicherheit, sowohl auf offener<br />
Strecke wie auch speziell im Tunnel.<br />
Die Brandbekämpfung in unterirdischen<br />
Verkehrsanlagen (UVA) stellt höchste Anforderungen<br />
an die Einsatzkräfte. Feuerwehrleute<br />
müssen dabei generell hohe Risiken<br />
eingehen, um Menschenleben zu retten<br />
und Sachschäden zu minimieren. Sie sollen<br />
dies optimal ausgebildet und vorbereitet<br />
machen können – zur Gewährleistung<br />
der Sicherheit der Straßenbenutzer und natürlich<br />
auch ihrer eigenen.<br />
Als Prototyp entwickelt und gebaut<br />
Für das mit der Projektierung der baulichen<br />
Anlage in Balsthal betraute Ingenieurbüro<br />
BSB Partner stellte sich die größte Herausforderung,<br />
etwas zu bauen, was es in die-<br />
Die beiden Tunnel-Übungsanlagen<br />
bieten insgesamt 1.200 m an Tunnels und<br />
Stollen und damit eine variantenreiche<br />
Lern- und Erfahrungswelt für alle Ereignisdienste.<br />
Was immer in unterirdischen<br />
Verkehrsanlagen passieren kann – hier<br />
lässt es sich realistisch darstellen und üben.<br />
ser Form noch nicht gibt. „Von den Vorgaben<br />
im ersten Pflichtenheft im Jahre 2002<br />
bis zum Endergebnis der Projektentwicklung<br />
war ein langer und harter Weg“, resümiert<br />
Projektleiter Hans Stuber. Zusammen<br />
mit den Bauherrschaften und dem Didaktikteam<br />
mussten dabei die Vorgaben und<br />
Wünsche hinterfragt werden, wobei immer<br />
wieder neue Erkenntnisse gewonnen<br />
wurden.<br />
Der Umstand, dass in der Schweiz und in<br />
Europa bereits Möglichkeiten für Forschung<br />
und Versuche bestehen, führte dazu, dass<br />
sich das ifa mit ihrem Projekt primär auf einen<br />
Übungstunnel konzentrierte. Unter der<br />
Anwendung der Gasbrandtechnik sollten<br />
Übungen sicher beherrschbar sein und die<br />
Umwelt nicht belasten.<br />
Die Tatsache, dass Notausgänge in Straßen-<br />
und Bahntunneln immer ungefähr 250 m<br />
auseinanderliegen, führte dazu, dass eine<br />
solche Tunnellänge als ausreichend erkannt<br />
wurde. Zudem wurde auch klar, dass<br />
es nicht zwei durchgehende parallele Tunnelröhren<br />
braucht, dass aber nebst dem<br />
Tagbautunnel ein bergmännisch erstellter<br />
Brandstollen für eine weitergehende Ausbildung<br />
und für eine Flexibilität in der Auslastung<br />
gebaut werden sollte.<br />
In intensiven Studien wurden die Grundlagen<br />
für die Gestaltung einer solchen Gesamtanlage<br />
erarbeitet. Dazu war es nötig,<br />
dass das Ingenieurteam die Problematik<br />
und die Risiken des Feuerwehreinsatzes<br />
in unterirdischen Verkehrsanlagen kennen<br />
lernte. Durch ständige Projektoptimierungen<br />
gelang es, mit den vorhandenen Mitteln<br />
allen Wünschen der zukünftigen Benützer<br />
gerecht zu werden.<br />
Unterirdische Sportschießanlage<br />
Unter der Bezeichnung Brünig Indoor hat<br />
die Gasser Felstechnik ihr am Standort Lun-<br />
BErG- Und tUnnElBaU<br />
Das unterirdische Stollensystem der Gasser<br />
Felstechnik ist zur weltweit einmaligen Indoor-<br />
Schießanlage auf bis zu 300 m Distanz ausgebaut<br />
worden. Dazu gehört auch die Cantina<br />
Caverna zur Bewirtung (links).<br />
gern bestehendes Stollensystem zu einer<br />
weltweit einzigartigen Schieß-Trainingsanlage<br />
ausgebaut. In diesem Kompetenzzentrum<br />
für das Schießwesen kommen Profis,<br />
Anfänger, Jäger, Sport- und Hobbyschützen<br />
auf ihre Rechnung und für Gruppen-<br />
oder Firmenanlässe und einen Familienplausch<br />
wird Spannung, Faszination, Spaß<br />
und Einmaligkeit in einer abwechslungsreichen<br />
Umgebung und Infrastruktur geboten.<br />
Denn Brünig Indoor ist weltweit die einzige<br />
unterirdische Schießanlage mit 300 m<br />
Distanz und damit sind sämtliche Schießdistanzen<br />
von 3 m bis 300 m für (fast) alle<br />
Schießdisziplinen vorhanden.<br />
Brünig Indoor ist das nationale Schweizer<br />
Leistungszentrum für den Schieß-<br />
Sport mit hohem technischen Ausbaustandard.<br />
Geboten werden attraktive und<br />
familienfreundliche Kombinationsmöglichkeiten<br />
von Schieß-Sport und Freizeitaktivitäten<br />
wie Skifahren, Wandern,<br />
Golf etc., ferner ein uriges Restaurant,<br />
Cantina Caverna. n<br />
Curt M. Mayer/Schweiz<br />
erfahrungsbericht<br />
Feuerwehr Landeck<br />
Um ihr neues ferngesteuertes lösch-<br />
Unterstützungsfahrzeug mit aufgebautem<br />
Gebläse und zweistufiger Wasserpumpe<br />
im harten tunneleinsatz zu<br />
testen, entschied sich die Freiwillige<br />
Feuerwehr landeck die tunnel-Übungsanlage<br />
der ifa zu nutzen. Für die tiroler<br />
Feuerwehrleute war das eine absolute<br />
Premiere und ihr ausbildungskommandant<br />
thomas Greuter berichtet darüber<br />
in der Zeitschrift „Feuerwehr“: „die<br />
trainingsbedingungen waren äußerst<br />
realistisch und für uns deshalb enorm<br />
aufschlussreich. Mit den verschiedenen<br />
Ereignis-Szenarien konnten wir die<br />
Einsatzmöglichkeiten des lUF60 ausloten.<br />
Mit unseren zwölf Mann im Einsatz<br />
konnten wir eine gewisse Sicherheit<br />
in der Bewältigung von tunnelbränden<br />
gewinnen.“<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
59
60 WirtSCHaFt<br />
Neuerlicher Umsatzrückgang<br />
in der Baustoffindustrie<br />
rÜCK- Und aUSBliCK im Gegensatz zu den industriezulieferern, die vom wirtschaftlichen<br />
aufschwung profitierten, konnte die Baustoffindustrie aufgrund fehlender infrastrukturaufträge<br />
den Umsatzrückgang aus 2009 nicht wettmachen. Für 2011 wird ein leichtes Wachstum<br />
erwartet, eine Beschleunigung ist aber erst 2012 in Sicht.<br />
n Im Rahmen einer Pressekonferenz in<br />
Wien zogen Branchenvertreter der Baustoffindustrie<br />
Bilanz über das Geschäftsjahr<br />
2010. Nach dem erdbebenartigen Umsatzrückgang<br />
von 11 % im Krisenjahr 2009<br />
hat sich die Baustoffindustrie 2010 mit einem<br />
neuerlichen Rückgang von 0,05 % bei<br />
einem Gesamtumsatz von 3,2 Mrd. Euro<br />
eingependelt. Damit befindet sich die Branche<br />
auf dem Umsatzniveau von 2005. Ein<br />
katastrophales erstes Quartal 2010 ließ noch<br />
Schlimmeres befürchten. Die Zahl der Beschäftigten<br />
sank gegenüber dem Vorjahresvergleich<br />
um 3,1 % auf 14.328 Mitarbeiter<br />
(–12 % seit Ausbruch der Krise 2008). „Der<br />
Boden ist in puncto Beschäftigungszahlen<br />
erreicht“, unterstreicht Dr. Carl Hennrich,<br />
Geschäftsführer vom Fachverband der<br />
Stein- und keramischen Industrie, „mit weniger<br />
als 14.000 Mitarbeitern ist ein Produktionsvolumen<br />
von 3,5 Mrd. Euro nicht zu erreichen.“<br />
Hintergründe dieser drastischen<br />
Entwicklungen sind nicht nur der Konjunkturrückgang,<br />
sondern auch eine Systemumstellung<br />
hin zu Leiharbeitern, mit denen<br />
derzeit Spitzen abgedeckt werden.<br />
Unterschiedliche entwicklungen<br />
„Die eben fertiggestellten Zahlen unserer<br />
Mitgliederbefragung spiegeln die wirt-<br />
schaftspolitische Realität wider. Wir sind<br />
in unserer Branche mit zwei unterschiedlichen<br />
Entwicklungen konfrontiert, die uns<br />
einerseits Hoffnung auf Besserung machen,<br />
andererseits mehr denn je die Sorgenfalten<br />
auf die Stirn treiben“, skizziert Manfred<br />
Asamer, Obmann des Fachverbandes<br />
der Stein- und keramischen Industrie die<br />
Stimmungslage.<br />
Auf der Positivseite stehen die Industriezulieferbetriebe<br />
(Feuerfestindustrie, Feinkeramische<br />
Industrie, Schleifmittelindustrie),<br />
die ihren Umsatzrückgang von 2009<br />
(–17,29 %) im vergangenen Jahr mit einem<br />
Plus von 19,51 % wieder ausgleichen konnten<br />
(Gesamtumsatz 2010 knapp 638 Mio.<br />
Euro). Die Zuwächse bei den Industriezulieferern,<br />
die bei den Umsätzen wieder auf<br />
dem Vorkrisenniveau stehen, sind ein Indiz<br />
für das Anziehen der Sachgüterproduktion.<br />
Auf der Negativseite stehen die Bauzulieferer.<br />
Nach –9,56 % im Jahr 2009, sank der Umsatz<br />
2010 um weitere 3,95 %. Die größten Rückgänge<br />
gibt es in der Naturwerksteinindustrie<br />
(–15,04 %), der Schotterindustrie (–10,99 %),<br />
der Sand-Kiesindustrie (–7,64 %) und der Zementindustrie<br />
(–6,67 %). Der Gesamtumsatz<br />
bei den Bauzulieferern rutschte um mehr als<br />
105 Mio. Euro auf knapp 2,6 Mrd. Euro ab.<br />
Besonders stark waren die Rückgänge bei<br />
den Tiefbaubranchen (–10 %), der anhaltende<br />
Einbruch ist nicht zuletzt auf das ambivalente<br />
Verhältnis des Landes zum Thema<br />
Infrastruktur zurückzuführen.<br />
Nach exorbitanten Exportsteigerungen<br />
2007/2008 und einem Einbruch in 2009<br />
konnte in den ersten drei Quartalen 2010<br />
eine Erhöhung um 7,7 % erzielt werden.<br />
Während die Industriezulieferer ihre Ausfuhren<br />
deutlich gesteigert haben, mussten<br />
die Baustofflieferanten weitere Einbußen<br />
auf den Exportmärkten hinnehmen, die auf<br />
Marktschwächen in Osteuropa zurückzuführen<br />
sind.<br />
„Je weiter man nach Südosten schaut, desto<br />
schlechter ist die Lage. Tiefpunkt ist Bulgarien“,<br />
erklärt Robert Schmid von der<br />
von der Schmid Industrie Holding sowie<br />
2. Obmannstellvertreter des Fachverbandes.<br />
„Osteuropa ist an sich ein guter Markt,<br />
aber derzeit ist keine Weiterentwicklung der<br />
Wohnqualität in Sicht.<br />
Manfred Asamer spricht von gleichen Erfahrungen<br />
für den Industriebereich: „Durch<br />
die Krise kam es zu einem unmittelbaren<br />
Abriss der Finanzierungen, obwohl die Aufträge<br />
bereits am Tisch gelegen sind.“ Mittelfristig<br />
blickt er aber aufgrund des natürlichen<br />
Bedarfs an Rohstoffen optimistisch in<br />
die (osteuropäische) Zukunft.<br />
Analysierten die aktuelle Entwicklung (v.l.n.r.): Dr. Carl Hennrich, Geschäftsführer des Fachverbandes Steine-Keramik, Mag. Dr. Manfred Asamer,<br />
Obmann des Fachverbandes Steine-Keramik, DI Dr. Bernd Wolschner, Obmann-Stv. des Fachverbandes Steine-Keramik und Mag. Robert Schmid,<br />
Obmann-Stv. des Fachverbandes Steine-Keramik.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
KMU geprägte Branche<br />
mit Trend zur Konzentration<br />
Ein auffallendes Detail ist, dass der Anteil der<br />
zehn umsatzstärksten Unternehmen am Gesamtumsatz<br />
2010 um mehr als 7 % gewachsen<br />
ist. „Dieser Trend zur Konzentration ist für<br />
uns auch ein direkter Effekt der Wirtschaftskrise“,<br />
so Asamer. „Wir sind als Rohstoffindustrie<br />
die Ersten, die die massiven Schockwellen<br />
der wirtschaftspolitischen Großwetterlage<br />
spüren. Derzeit bekommen wir sie von unterschiedlichen<br />
Seiten ab. Jetzt sind gesamthafte<br />
Maßnahmen und neue Denkansätze gefordert,<br />
damit sich das Beben nicht noch auf<br />
weitere nachgelagerte Branchen und letztlich<br />
den Wirtschafts-, Arbeits- und Lebens-<br />
standort ausbreitet“, so Asamer. Zu den dringlichsten<br />
Anliegen des Fachverbandes zählen<br />
das Infrastrukturthema, die EU-Rohstoffinitiative<br />
und die EU-Gebäuderichtlinie.<br />
Carl Hennrich untermauert ergänzend: „Einer<br />
WIFO-Studie zufolge könnten wir für<br />
2011 mit einer leichten Steigerung bei den<br />
Ein- und Zweifamilienhäusern rechnen.<br />
Im mehrgeschossigen Wohnbau wird es<br />
schwieriger bleiben. Eine größere Belebung<br />
in der Bauindustrie ist erst dann zu erwarten,<br />
wenn der Wohnbau wieder anzieht.“<br />
Einig sind sich die Branchenvertreter, dass<br />
zur Stabilisierung des Baustoffmarktes die<br />
thermische Sanierung beiträgt. Licht am<br />
Ende des Tunnels bringt eine Umfrage, wonach<br />
40 % der Eigenheimbesitzer in den<br />
nächsten Jahren eine Sanierung planen.<br />
Infrastrukturpolitik ist Standort-<br />
und Zukunftspolitik<br />
„Wir mussten bei den im Vorjahr präsentierten<br />
Rahmenplänen 2011 – 2016 für ÖBB und<br />
ASFINAG bereits Milliardenkürzungen zur<br />
Kenntnis nehmen. Ein weiteres Streichkonzert<br />
wäre nicht nur für uns fatal, sondern gefährdet<br />
die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Standortes Österreich generell.<br />
Wir beobachten die Entwicklungen beim<br />
Brennerbasis-Tunnel mit großer Sorge. Die<br />
Beteiligten müssen jetzt geschlossen hinter<br />
dem beschlossenen Projekt stehen“, fordert<br />
Bernd Wolschner, stv. Obmann des Fachverbandes.<br />
Eine gut ausgebaute Infrastruktur<br />
bei Straße, Schiene, Energie oder IKT ist<br />
Europa muss sich mit Rohstoffen selbst versorgen<br />
können! Mag. Dr. Manfred Asamer, Obmann des Fachverbandes Steine-Keramik<br />
einer der wichtigsten Standortfaktoren und<br />
entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
eines Landes.<br />
Neben der Umsetzung der Projekte in<br />
Schiene und Straße ist für den Fachverband<br />
auch der weitere Ausbau der Energieinfrastruktur<br />
entscheidend. Hier müsse alles<br />
daran gesetzt werden, dass die öffentliche<br />
Hand die Energieversorgungsunternehmen<br />
bei der Umsetzung ihrer Investitionspläne<br />
unterstützt. Wie in der Kommissionsmitteilung<br />
„Energie 2020 – Eine Strategie für wettbewerbsfähige,<br />
nachhaltige und sichere<br />
Energie“ dargestellt, werden bis 2020 Investitionen<br />
von fast 1 Billion Euro notwendig<br />
sein, um obsolete Kapazitäten zu ersetzen,<br />
Infrastrukturen zu modernisieren und anzupassen<br />
und der steigenden und sich wan-<br />
WirtSCHaFt<br />
delnden Nachfrage nach Energie mit niedrigem<br />
CO 2 -Ausstoß Rechnung zu tragen.<br />
rohstoffversorgung nachhaltig sichern<br />
In engem Zusammenhang mit dem erforderlichen<br />
Um- und Neudenken bei der Infrastruktur<br />
steht die Sicherung der Grundversorgung<br />
mit mineralischen Rohstoffen.<br />
Österreich hat hier mit dem Rohstoffplan<br />
ein vielbeachtetes Instrument entwickelt,<br />
das ursprünglich auch die Europäische<br />
Kommission zum Vorbild bei der Entwicklung<br />
der europäischen Rohstoffinitiative genommen<br />
hat. Mittlerweile wurde die Arbeit<br />
daran jedoch stark verwässert, indem<br />
auch Agrarrohstoffe in die Initiative aufgenommen<br />
wurden. Die jüngste Mitteilung<br />
der Europäischen Kommission von Anfang<br />
Februar ist daher kein echter Fortschritt.<br />
„Die Europäische Union muss sich wieder<br />
dem Kern des Problems widmen, nämlich:<br />
Wie kann die Versorgung Europas mit Rohstoffen<br />
gewährleistet und Rohstoffvorkommen<br />
raumplanerisch gesichert werden“, so<br />
Manfred Asamer. Und weiter: „Europa muss<br />
sich mit Rohstoffen selbst versorgen können<br />
und auch die einzelnen Staaten sind<br />
aufgrund der Transportintensität aufgefordert,<br />
sich selbst zu versorgen.“<br />
Deutliches Verbesserungspotenzial sieht er<br />
auch beim Recycling von Rohstoffen. „Und<br />
es müssen endlich auch Schritte gesetzt<br />
werden, um die Verwaltungsverfahren, die<br />
derzeit bis zu zehn Jahre dauern, endlich zu<br />
kürzen“, hebt Asamer die wichtigsten Forderungen<br />
an eine künftige europäische Rohstoffpolitik<br />
hervor. n<br />
www.baustoffindustrie.at<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
61
62 WirtSCHaFt<br />
NeWS KUrZMEldUnGEn<br />
Prangl startet großes Investitionsprogramm.<br />
Um seinem ruf als Qualitätsdienstleister<br />
auch weiterhin gerecht<br />
zu werden, investiert der Familienbetrieb<br />
aus Brunn/Gebirge nun wieder<br />
verstärkt in neues Equipment. Erst<br />
kürzlich wurden die Verträge für rund<br />
500 neue arbeitsbühnen und teleskopstapler<br />
im Gesamtwert von mehr als<br />
15 Mio. Euro abgeschlossen. „Wir sind<br />
damit am anfang einer konzernweit angelegten<br />
Erneuerungsstrategie unseres<br />
gesamten Fuhrparks“, sagt Geschäftsführer<br />
Christian Prangl. auch<br />
in den Bereichen „Mobilkräne“ und<br />
„Schwertransport“ wird in den nächsten<br />
Monaten in neue technologien investiert<br />
und das Equipment den gewandelten<br />
Marktbedürfnissen angepasst. in<br />
Summe plant man ein investitionsvolumen<br />
von 30 Mio. Euro.<br />
www.prangl.at<br />
Strabag SE: Auftragsbestand um<br />
6 Prozent höher. Strabag SE hat im<br />
Geschäftsjahr 2010 eine leistung von<br />
12,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. damit<br />
liegt die leistung wie erwartet ein wenig<br />
(–2 %) unter jener des Vorjahres<br />
und sehr dicht an der offiziellen Unternehmensprognose<br />
von 12,9 Mrd. Euro.<br />
Eine Vielzahl von Faktoren<br />
beeinflusste das<br />
Geschäft in unterschiedlicherichtungen:<br />
Positiv wirkte sich<br />
der Bauboom in Polen<br />
aus, der besonders im<br />
Segment Verkehrswegebau<br />
den ausgleich<br />
Dr. Hans Peter<br />
Haselsteiner<br />
für die nachteiligen<br />
Witterungsverhältnisse<br />
zu Beginn des Jahres<br />
in Europa brachte. auf-<br />
fällige leistungsrückgänge traten dagegen<br />
im deutschen und im ungarischen<br />
Verkehrswegebau auf. auch im Hoch-<br />
und ingenieurbau in deutschland lag<br />
die leistung witterungsbedingt merklich<br />
unter jener des Vorjahres. diese<br />
Belastungen, in Verbindung mit fehlenden<br />
Projekten im tunnelbau, wirkten<br />
sich stärker aus als die Unterstützung<br />
durch neue Großprojekte im nordeuropäischen<br />
und internationalen raum.<br />
ausblick: dr. Hans Peter Haselsteiner,<br />
Vorstandsvorsitzender der Strabag SE,<br />
bekräftigt seine Prognose, die er im<br />
rahmen des Kapitalmarkttages im november<br />
2010 bekannt gegeben hat:<br />
„im Jahr 2011 sollte es uns gelingen,<br />
die leistung um 5 Prozent auf 13,5<br />
Mrd. Euro zu steigern. auch für die<br />
Jahre danach erscheint ein einstelliges<br />
Wachstum weiterhin realistisch.“<br />
www.strabag.com<br />
Aktion „Superlehrling“<br />
naCHWUCHSKrÄFtE die ausbildung von lehrlingen im<br />
eigenen Betrieb gewinnt in der heimischen Bauwirtschaft<br />
an Bedeutung. in diesem Zusammenhang bietet die aktion<br />
„Superlehrling“ einen interessanten ansatz.<br />
n Aufmerksamen Passanten werden im<br />
Raum Wiener Neustadt die druckfrischen<br />
Plakate bereits aufgefallen sein: Drei sympathische<br />
Herren – in der Mitte der Chef,<br />
links und rechts von ihm zwei seiner engagierten<br />
Mitarbeiter – bewerben die innovative<br />
Aktion „Superlehrling“ und laden ein,<br />
mitzumachen.<br />
Der Hintergrund: Baumeister Johannes<br />
Dinhobl, Boss eines 25-köpfigen traditionellen<br />
Bauunternehmens aus Wiener Neustadt,<br />
will dieses Jahr einen „Superlehrling“<br />
einstellen und scheut keine Kosten und Mühen,<br />
ihn zu finden. Die Redaktion<br />
der BBB hat den Unternehmer<br />
im Betrieb besucht und erfahren,<br />
dass er mit einem „Lehrlings-Stipendium“<br />
von bis zu 3.000 Euro<br />
inklusive Baumeisterausbildung<br />
und Führerschein lockt – wenn,<br />
ja, wenn seine strengen Auflagen<br />
erfüllt werden. Erforderlich<br />
sind ausnahmslos Vorzugszeugnisse<br />
in der Berufsschule und<br />
Bestnoten im Lehrbauhof. Dafür<br />
hat der junge Mann oder sogar<br />
die junge Frau die Chance, später<br />
einmal im Betrieb einzusteigen<br />
und eine Führungsposition<br />
zu übernehmen. Die Idee und das Konzept<br />
stammen von der Lehrlingsexpertin Mag.<br />
(FH) Petra Pinker, die Baumeister Johannes<br />
Dinhobl im Rahmen der Bundesinnungs-<br />
Aktion „Bau deine Zukunft“ 2004 kennengelernt<br />
hat. Gemeinsam konnten sie schon<br />
viele Erfolge für die Lehrlinge verbuchen.<br />
Zeit- und kostenaufwendig gestaltet sich<br />
derzeit die Suche nach diesem aus der<br />
Masse stechenden „Supertalent“. Die drei<br />
aktuell beschäftigten Lehrlinge des Betriebs<br />
werden dazu intensiv in das Projekt eingebunden<br />
und bewerben die Aktion mit<br />
Plakaten und Handzetteln in insgesamt 20<br />
Schulen im Raum Wiener Neustadt, Baden<br />
und Mattersburg. Über Mundpropaganda<br />
möchte man auch HTL-Abbrecher ansprechen.<br />
Weiters wird das Projekt auf Facebook,<br />
wo es bereits eine Fangruppe gibt,<br />
und in etlichen Tages- und Wochenzeitungen<br />
angepriesen.<br />
Auf der Website www.superlehrling.at finden<br />
sich alle Informationen und wer sich<br />
beteiligen möchte, kann nach dem positiv<br />
absolvierten Online-Test gleich seine Be-<br />
werbung abschicken. Gesucht werden verlässliche<br />
und arbeitswillige Menschen, die<br />
gleichzeitig mit Top-Kondition, Bastlertalent<br />
und mathematischen Begabungen<br />
punkten. 15 bis 20 Leute werden am 25.<br />
März 2011 zum Casting-Termin in den Betrieb<br />
geladen. Eine aus unterschiedlichen<br />
Branchen zusammengewürfelte Jury, darunter<br />
der Wiener Neustädter AMS-Chef,<br />
ein Sportmediziner und natürlich Johannes<br />
Dinhobl selbst mit samt seinen drei Lehrlingen<br />
sowie Lehrlingsexpertin Mag. (FH)<br />
Petra Pinker, werden sich im Rahmen eines<br />
Lehrlingsexpertin Mag. (FH) Petra Pinker und<br />
Baumeister Johannes Dinhobl hoffen mit dem<br />
innovativen Konzept „Superlehrling“ zahlreiche<br />
qualifizierte Bewerber zu finden.<br />
Festakts für die drei Finalisten entscheiden.<br />
Nach einer einwöchigen Schnupperlehre<br />
wird letztendlich der „Superlehrling“ auserkoren.<br />
„Ohne Schnupperlehre habe ich<br />
in den letzten zehn Jahren keinen Lehrling<br />
mehr aufgenommen“, erklärt Bmstr. Johannes<br />
Dinhobl.<br />
Hervorgegangen ist die „Superlehrling“-Aktion<br />
aus der in den letzten Jahren zurückgegangenen<br />
Bewerbungszahl sowie dem<br />
extrem nachlassenden Bildungsniveau –<br />
obwohl die Ausbildung am Bau laut Bmstr.<br />
Dinhobl „eine triale Spitzenausbildung“ ist.<br />
Sie erfolgt einerseits in den Firmen, andererseits<br />
im Lehrberuf selbst sowie in der Berufsschule.<br />
„Trotzdem muss man sich schon<br />
extrem viel einfallen lassen, um an Top-<br />
Nachwuchskräfte zu kommen“, so Bmstr.<br />
Johannes Dinhobl abschließend. n<br />
www.superlehrling.at<br />
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Buch Kenntnisse über Einsatzgebiete<br />
und Einsatzplanung von Baumaschinen<br />
preis; es enthält außerdem Berechnungsbeispiele<br />
zur Einsatzplanung.<br />
der Preis beträgt 49,80 Euro.<br />
die iSBn-nummer lautet 13: 978-3-<br />
8169-2981-9.<br />
www.expertverlag.de<br />
veranstaltungen<br />
ÜBErBliCK Für ihre terminplanung<br />
finden Sie hier eine Zusammenstellung<br />
von verschiedenen nationalen und<br />
internationalen Events.<br />
resale Stuttgart<br />
Weltleitmesse für gebrauchte<br />
Maschinen und Anlagen<br />
Ort: Stuttgart (Deutschland)<br />
Termin: 6. – 8. 4. 2011<br />
www.resale-germany.com<br />
Index 11<br />
Umweltbewusst bauen mit<br />
Vliesstoffen<br />
Ort: Genf (Schweiz)<br />
Termin: 12. – 15. 4. 2011<br />
www.index11.org<br />
Baumesse Brünn<br />
Bauwirtschaft, Gebäudetechnik<br />
und Innenausstattung<br />
Ort: Brünn (Tschechische<br />
Republik)<br />
Termin: 12. – 16. 4. 2011<br />
www.bvv.cz<br />
estbuild<br />
Fachmesse für Bausysteme,<br />
Baumaterialien und<br />
Baumaschinen<br />
Ort: Tallinn (Estland)<br />
Termin: 13. – 16. 4. 2011<br />
www.fair.ee<br />
PrIMUS: Buildtechmach<br />
Internationale Messe für Baumaschinen<br />
und Ausrüstungen<br />
Ort: Kiew (Ukraine)<br />
Termin: 19. – 22. 4.2011<br />
www.theprimus.com<br />
BuildTechAsia 2011<br />
Ort: Singapur<br />
Termin: 27. – 29. 4. 2011<br />
www.buildtechasia.com<br />
TurkeyBuild Istanbul<br />
Internationale Baumesse<br />
Ort: Istanbul (Türkei)<br />
Termin: 27. 4. – 1. 5. 2011<br />
www.turkeybuildistanbul.com<br />
LiMA<br />
Internationale Fachmesse &<br />
Symposium für Leichtbau im<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Ort: Chemnitz (Deutschland)<br />
Termin: 8. – 10. 5. 2012<br />
www.lima-chemnitz.de<br />
Maszbud<br />
Fachmesse für Baumaschinen<br />
und Spezialfahrzeuge<br />
Ort: Kielce (Polen)<br />
Termin: 10. – 13. 5. 2011<br />
www.maszbud.com<br />
SErViCE<br />
15. Internationalen Passivhaustagung<br />
Ort: Innsbruck<br />
Termin: 27. – 28. 5. 2011<br />
www.passivhaustagung.de<br />
Inter Build egypt<br />
Internationale Ausstellung und<br />
Konferenz für das Baugewerbe<br />
Ort: Kairo (Ägypten)<br />
Termin: 16. – 20. 6. 2011<br />
www.interbuildegypt.com<br />
steinexpo<br />
Internationale Demonstrationsmesse<br />
für die<br />
Baustoffindustrie<br />
Ort: Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
Termin: 31. 8. – 3. 9. 2011<br />
www.steinexpo.de<br />
BUDPrAGreS<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Hoch- und Tiefbau, Baumaschinen<br />
und Baustoffe<br />
Ort: Minsk (Weißrussland)<br />
Termin: 6. – 9. 9. 2011<br />
www.minskexpo.com<br />
Mega Build<br />
Euro-Asiatische Messe für<br />
Baumaterialien<br />
Ort: Istanbul (Türkei)<br />
Termin: 8. – 11. 9. 2011<br />
www.cnrmegabuild.com<br />
For Arch<br />
Baumesse<br />
Ort: Prag (Tschechische<br />
Republik)<br />
Termin: 20. – 24. 9. 2011<br />
www.forarch.de<br />
Deubau<br />
Internationale Baufachmesse<br />
Ort: Essen in Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Termin: 10. – 14. 1. 2012<br />
www.deubau.de<br />
Intermat<br />
Fachmesse für Baumaschinen<br />
und Bautechnik<br />
Ort: Paris (Frankreich)<br />
Termin: 16. – 21. 4. 2012<br />
www.intermat.fr<br />
verticaaldagen Benelux 2012<br />
Messe für Arbeitsbühnen, Teleskopstapler<br />
und Minikrane<br />
Ort: Hilvarenbeek (bei Tilburg)<br />
Termin: 21. – 22. 9. 2012<br />
www.verticaaldagen.net<br />
– Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011 www.bauweb.co.at<br />
65
66 SErViCE<br />
Foto: iV / Hopimedia<br />
vorschau BBB 4/2011<br />
BEton- unD<br />
SchAlungStEchnIk:<br />
Unser Schwerpunkt informiert<br />
über neue technische Lösungen<br />
in den Bereichen Schalung und<br />
Rüstung anhand von Systemvorstellungen<br />
bzw. praxisbezogenen<br />
Einsatzberichten. Ergänzend beleuchten<br />
wir neue Entwicklungen<br />
im Sektor Betontechnologie und<br />
Betonzusatzmittel.<br />
Impressum<br />
BaUMaSCHinE BaUGErÄt BaUStEllE<br />
Baumaschine Baugerät Baustelle<br />
3 | März 2011<br />
47. Jahrgang<br />
Druckauflage<br />
1. Halbjahr 2010:<br />
10.000 Exemplare<br />
Dieses Magazin unterliegt der ÖAK<br />
Medieninhaber und Verleger:<br />
WEKa-Verlag Gesellschaft m.b.H.<br />
dresdner Straße 45<br />
1200 Wien<br />
tel +43.1.97000-0<br />
Fax +43.1.97000-5100<br />
www.bauweb.co.at<br />
Herausgeber:<br />
dipl.-Bw. (FH) Kurt Skupin, M.B.a.<br />
2011 2011<br />
Geschäftsführer:<br />
dipl.-Bw. (FH) Kurt Skupin, M.B.a.<br />
dipl.-Bw. reiner Gebers, B.a., M.B.a.<br />
dipl.-Kfm. Werner Pehland<br />
Verlagsleiterin:<br />
Mag. Marina Colombini<br />
Chefredakteur:<br />
ing. alexander riell<br />
+43.1.97000-244<br />
+43.676.83187244<br />
alexander.riell@weka.at<br />
Chef vom Dienst:<br />
Martin Pechal<br />
+43.1.97000-186<br />
martin.pechal@weka.at<br />
Redakteure:<br />
Mag. Karin tober<br />
Curt M. Mayer (CH)<br />
Gastautoren: dr. Hans Gölles (Wien)<br />
robert Csacsala (Wien)<br />
Verkaufsleitung BAU:<br />
Erik Gertscher, +43.1.97000-264<br />
+43.676.83187264<br />
erik.gertscher@weka.at<br />
die BBB, Baumaschine Baugerät Baustelle (www.bauweb.co.at) ist<br />
Österreichs führende Fachzeitschrift für Baumaschinentechnik, Baustellenreportagen<br />
und tiefbau. durch seine rein baumaschinentechnische<br />
orientierung wurde die BBB 1991 zum offiziellen Medien-<br />
organ des MaWEV (www.mawev.at) dem Verband Österreichischer<br />
Anzeigenverrechnung:<br />
Monika Berger, +43.1.97000-265<br />
irene Skala, +43.1.97000-225<br />
anzeigenverrechnung@weka.at<br />
Produktion:<br />
Gerhard Schartmüller, +43.1.97000-226<br />
gerhard.schartmueller@weka.at<br />
Art Direction: Charly Peherstorfer<br />
Grafik & Litho: Wolfgang Hopiczan<br />
Lektorat: Monika Maurer<br />
Fotos: Falls nicht anders angegeben,<br />
WEKa-Verlag GmbH<br />
Druck: Berger, 3580 Horn<br />
das Österreichische Umweltzeichen<br />
für druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686<br />
Ferdinand Berger & Söhne GmbH.<br />
Abonnements:<br />
Kundenservice, +43.1.97000-100<br />
kundenservice@weka.at<br />
Erscheinungsweise: 9 x pro Jahr<br />
Erscheinungsort: Wien<br />
Anzeigenpreise: lt. aktuellem anzeigentarif.<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
des Österreichischen<br />
Zeitungsherausgeberverbandes<br />
AKTUELLES BILD: Das Haus der Industrie<br />
feierte den 100. Geburtstag: „Aus der Geschichte<br />
lernen, in der Gegenwart leben und<br />
an die Zukunft denken – die Industrie versteht<br />
sich dabei als Treiber wirtschaftspolitischer<br />
Reformen“, betonte der Präsident der<br />
Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger<br />
am Abend des 9. März im Rahmen des Festaktes<br />
„100 Jahre Haus der Industrie“ in Beisein<br />
von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />
(im Bild bei seiner Rede), den Spitzen der<br />
Bundesregierung mit Bundeskanzler Werner<br />
Faymann und Finanzminister DI Josef Pröll,<br />
Vertretern der Sozialpartner, zahlreicher in-<br />
und ausländischer Honoratioren sowie von<br />
Spitzenrepräsentanten der heimischen<br />
Industrie. Aus Anlass des 100-jährigen<br />
Jubiläums wurde von IV-Präsident Sorger<br />
das Buch „100 Jahre Haus der Industrie“<br />
zur Geschichte des Hauses herausgegeben.<br />
Einzelpreis Inland: € 4,–<br />
inkl. 10 % MwSt.<br />
Jahresbezugspreis Inland (9 Ausgaben):<br />
€ 30,– inkl. Porto und 10 % MwSt.<br />
Jahresbezugspreis Ausland<br />
(9 Ausgaben): € 45,– inkl. Porto<br />
Allgemeines: Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />
übernommen. Gastkommentare<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
redaktion wieder. nachdruck, auch<br />
auszugsweise, nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. alle rechte, auch<br />
die Übernahme von Beiträgen nach § 44<br />
abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind<br />
vorbehalten.<br />
Bankverbindung: Bank austria<br />
BlZ 12000, 109-146652/00<br />
Firmenbuchnummer: Fn 82687 z<br />
Handelsgericht Wien<br />
UID-Nr.: atU 14921708<br />
Gerichtsstand: Wien<br />
Verlagspostamt: 1200 Wien<br />
Bau maschinenhändler. als Medienplattform des Verbandes werden<br />
in jeder BBB-ausgabe die Verbandsnachrichten als MaWEVnews<br />
veröffentlicht. Seit 1989 verleiht die redaktion der BBB die<br />
auszeichnung zur Baumaschine des Jahres. Seit 1995 wird diese<br />
auszeichnung für Groß- und Kleinbaumaschinen verliehen.<br />
www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 3 | 2011
Die beste Kombi für die Bauwirtschaft<br />
Erscheinungsort Wien | Verlagspostamt 1200 Wien | P.b.b. | Einzelverkaufspreis Euro 4,– | GZ 08Z037683 M<br />
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im Gespräch mit<br />
Dr. Helmut Tober S. 16<br />
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Ein Magazin vom WEKA-Verlag | www.weka.at<br />
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Florian Engel (Chefredakteur, CvD), florian.engel@weka.at, Tel +43.1.97000-180<br />
Mag. Karin Tober (Objektleiterin), karin.tober@weka.at, Tel +43.1.97000-159<br />
Andreas Übelbacher (Anzeigenleiter), andreas.uebelbacher@weka.at, Tel +43.1.97000-169<br />
WEKA-Verlag<br />
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Ing. Alexander Riell (Chefredakteur), alexander.riell@weka.at, Tel +43.1.97000-244<br />
Erik Gertscher (Verkaufsleiter Bau), erik.gertscher@weka.at, Tel +43.1.97000-264