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Mehr-Marken-Vertrieb bei Continental in ... - Reifenpresse.de

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und auch <strong>in</strong> allen Tests bis <strong>in</strong> die neueste Zukunft<br />

bewertet wor<strong>de</strong>n. H<strong>in</strong>sichtlich Image und<br />

Bekanntheitsgrad nimmt die Marke <strong>in</strong><br />

Deutschland e<strong>in</strong>e Spitzenposition e<strong>in</strong>. Ferner<br />

dürfte sich e<strong>in</strong> nicht zu unterschätzen<strong>de</strong>r<br />

Nachlauf aus <strong>de</strong>m Erstausrüstungsgeschäft<br />

ergeben, <strong>in</strong> welchem die Reifenmarke <strong>Cont<strong>in</strong>ental</strong><br />

nicht nur <strong>bei</strong> Volkswagen, son<strong>de</strong>rn auch<br />

<strong>bei</strong> Autokonzernen mit Luxuslimous<strong>in</strong>en sehr<br />

gut vertreten ist. Und auch das darf man ruhig<br />

erwähnen, ohne befürchten zu müssen,<br />

gleich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e „Schubla<strong>de</strong> e<strong>in</strong>sortiert“ zu wer<strong>de</strong>n:<br />

<strong>Cont<strong>in</strong>ental</strong> ist bis dato e<strong>in</strong>e sehr <strong>de</strong>utsche<br />

Firma geblieben mit starker Stellung auf<br />

<strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Markt und das nicht zuletzt<br />

<strong>de</strong>shalb, weil sich die von Jescow von Puttkamer<br />

geführten Menschen lei<strong>de</strong>nschaftlich für<br />

ihre Marke e<strong>in</strong>setzten.<br />

Wie steht es mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Marken</strong>?<br />

Man wird wohl eher sagen müssen, dass neben<br />

<strong>de</strong>r herausragen<strong>de</strong>n Marke <strong>Cont<strong>in</strong>ental</strong><br />

nur noch Reifennamen im Portfolio s<strong>in</strong>d. Die<br />

e<strong>in</strong>st ausgezeichnete Reifenmarke Uniroyal ist<br />

systematisch heruntergewirtschaftet wor<strong>de</strong>n.<br />

Das wird übrigens im Conti-Konzern auch<br />

nicht lange, je<strong>de</strong>nfalls nicht <strong>in</strong>tensiv, bestritten,<br />

son<strong>de</strong>rn man verweist auf die lange ungeklärten<br />

<strong>Marken</strong>verhältnisse. Bekanntlich<br />

sollte das Recht auf Führung <strong>de</strong>r Marke Uniroyal<br />

per En<strong>de</strong> 2003 auslaufen, so dass die<br />

<strong>Marken</strong>rechte an die Firma Michel<strong>in</strong>, die zwischenzeitlich<br />

Uniroyal Goodrich Inc. übernommen<br />

hatte, zurückgefallen wären. Obwohl<br />

aber seit Jahren schon klar ist, dass das Recht<br />

auf Führung <strong>de</strong>s <strong>Marken</strong>namens praktisch<br />

unbegrenzt verlängert wor<strong>de</strong>n ist, hat sich bis<br />

heute wenig gezeigt, was geeignet se<strong>in</strong> könnte,<br />

<strong>de</strong>m Management e<strong>in</strong>en wirklichen Willen<br />

zur Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s <strong>Marken</strong>wertes<br />

besche<strong>in</strong>igen zu können. Statt <strong>de</strong>ssen s<strong>in</strong>d<br />

Investitionen <strong>in</strong> die Marke unterblieben. Im<br />

Lkw-Bereich hat man ohneh<strong>in</strong> schon die Segel<br />

gestrichen und <strong>de</strong>r Kooperation po<strong>in</strong>t S<br />

Lkw-Reifen dieses Namens zur exklusiven<br />

Vermarktung überlassen. Wie zu hören ist, will<br />

po<strong>in</strong>t S nun übrigens auch Pkw-Reifen <strong>de</strong>r<br />

Marke Uniroyal <strong>in</strong>s Sortiment nehmen.<br />

Ähnlich ist die Entwicklung mit <strong>de</strong>r Marke<br />

Semperit verlaufen, die seit Jahren bereits<br />

so gut wie kaum noch mit Market<strong>in</strong>g- und<br />

Werbeaktivitäten <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung getreten ist,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>nselben Sparzwängen unterworfen<br />

wur<strong>de</strong>. Da<strong>bei</strong> war Semperit <strong>in</strong> Österreich<br />

e<strong>in</strong>e Spitzenmarke und auch <strong>in</strong> weiten Teilen<br />

Süd<strong>de</strong>utschlands sehr gut bekannt und sehr<br />

akzeptiert.<br />

Last but not least: Barum! Diese tschechische<br />

Marke hat e<strong>in</strong>e regionale Be<strong>de</strong>utung, so<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen mitteleuropäischen Märkten. Wenn<br />

ihr aber auch ke<strong>in</strong>e weiteren Ressourcen zur<br />

NEUE ReifenZeitung 1/2001<br />

Verfügung stehen sollten, wird sie das Schicksal<br />

<strong>de</strong>r <strong>bei</strong><strong>de</strong>n soeben beschriebenen <strong>Marken</strong><br />

erlei<strong>de</strong>n. Es stellt sich somit die Frage, ob<br />

das, was Conti-<strong>in</strong>tern als „unsere Stärken“<br />

gesehen wird, nämlich <strong>Marken</strong>, auch tatsächlich<br />

Stärken s<strong>in</strong>d o<strong>de</strong>r ob die großen Wettbewerber<br />

da nicht weit besser aufgestellt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

Deutschland, <strong>in</strong> Europa ohneh<strong>in</strong>.<br />

Die Produkte im Test<br />

Ke<strong>in</strong>e Frage: Pkw-Reifen aus <strong>de</strong>m Hause <strong>Cont<strong>in</strong>ental</strong><br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Jahren hervorragend<br />

bewertet wor<strong>de</strong>n; <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re im Geschäft<br />

mit W<strong>in</strong>terreifen hat sich <strong>de</strong>r Konzern<br />

e<strong>in</strong>e Führungsposition erar<strong>bei</strong>tet, die vermutlich<br />

auf Jahre h<strong>in</strong>aus nicht zu knacken se<strong>in</strong><br />

wird. Hier stimmen nicht alle<strong>in</strong> die Mengen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Abgabepreise an <strong>de</strong>n<br />

Han<strong>de</strong>l, vor allem aber auch die vom Han<strong>de</strong>l<br />

zu erwirtschaften<strong>de</strong>n Margen. Und dieser<br />

Erfolg kam nicht von ungefähr, <strong>de</strong>nn<br />

ausnahmslos alle wichtigen Tests <strong>in</strong> großen<br />

Zeitungen besche<strong>in</strong>igten <strong>de</strong>n Produkten<br />

ausgezeichnete Ergebnisse. In Hannover<br />

zeigt man sich sehr zuversichtlich, dass sich<br />

daran auch <strong>in</strong> Zukunft nichts än<strong>de</strong>rn wird.<br />

Und diese Zukunft ist auch nicht unbegrün<strong>de</strong>t,<br />

<strong>de</strong>nn auch im Jahr 2001 wird <strong>de</strong>r Konzern<br />

mit vielen neuen Produkten aufwarten<br />

können.<br />

Systeme<br />

E<strong>in</strong> weiterer Pluspunkt soll <strong>in</strong> so bezeichneten<br />

Systemen liegen. Hier ist allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

<strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n, um welche Systeme es sich<br />

han<strong>de</strong>ln soll und wie <strong>de</strong>r gegenwärtige Stand<br />

überhaupt ist. Somit ist eher zu vermuten, dass<br />

man sich noch an e<strong>in</strong>em Anfangspunkt bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />

wird. Mit <strong>de</strong>m H<strong>in</strong>weis auf Systeme ist<br />

ja nicht e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf an<strong>de</strong>re Produkte als<br />

Reifen verbun<strong>de</strong>n, die im Konzern ebenfalls<br />

produziert wer<strong>de</strong>n, z.B. Bremsen, son<strong>de</strong>rn<br />

darunter sollten Maßnahmen zu verstehen<br />

se<strong>in</strong>, die e<strong>in</strong>e systematische Bear<strong>bei</strong>tung <strong>de</strong>s<br />

Marktes ermöglichen. Hierunter s<strong>in</strong>d Market<strong>in</strong>g-<br />

und Werbemaßnahmen zu verstehen,<br />

aber auch Vermarktungsmaßnahmen im<br />

Großverbraucher- und Flottengeschäft. Es mag<br />

ja se<strong>in</strong>, dass man <strong>in</strong> Hannover mehr entwickelt<br />

und unter <strong>de</strong>r Decke bereits fertig hat<br />

als man bisher vorzustellen bereit ist. Schlagwortartig<br />

können wenigstens e<strong>in</strong> paar wenige<br />

Beispiele gegeben wer<strong>de</strong>n. So ist das ContiQualityCenter<br />

bereits im Han<strong>de</strong>l vorgestellt<br />

wor<strong>de</strong>n und im Frühjahr wird es an <strong>de</strong>n Rennstrecken<br />

von Hockenheim, Lausitzr<strong>in</strong>g, Nürburgr<strong>in</strong>g<br />

und Salzburgr<strong>in</strong>g so genannte Conti-<br />

Camps <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Zeit von Mitte März bis En<strong>de</strong><br />

Markt + Market<strong>in</strong>g<br />

April geben.<br />

Da man „mehr Kun<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Breite“<br />

braucht, wer<strong>de</strong> e<strong>in</strong> „Conti-Allianz-Konzept“ mit<br />

Vergölst entwickelt, mit <strong>de</strong>ssen Hilfe man FSG<br />

Franchise-Partner gew<strong>in</strong>nen wolle.<br />

Wachstum, aber wie?<br />

Auch <strong>de</strong>r Conti-Konzern braucht Wachstum,<br />

und er muss sich dieses Wachstum aus e<strong>in</strong>em<br />

nicht größer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n „Kuchen“ herausschnei<strong>de</strong>n.<br />

Hier ist erfor<strong>de</strong>rlich, am Umsatzvolumen<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>en besseren Anteil<br />

für sich gew<strong>in</strong>nen zu können und zu<strong>de</strong>m<br />

dafür zu sorgen, dass man nicht alle<strong>in</strong> im Billigbereich<br />

gew<strong>in</strong>nt, son<strong>de</strong>rn auch und vor allem<br />

mit <strong>de</strong>r Marke <strong>Cont<strong>in</strong>ental</strong>, die <strong>de</strong>m Her-<br />

„Die Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n sich auf weniger Lieferanten<br />

und damit auf Konzerne konzentrieren“<br />

steller nun e<strong>in</strong>mal die besten Deckungs<strong>bei</strong>träge<br />

garantiert. Von Puttkamer me<strong>in</strong>t, dass<br />

sich „die Kun<strong>de</strong>n auf weniger Lieferanten und<br />

damit auf Konzerne konzentrieren wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerb auf allen Ebenen nicht ger<strong>in</strong>ger<br />

wird, die Kosten steigen wer<strong>de</strong>n, die Erträge<br />

s<strong>in</strong>ken und wir zu<strong>de</strong>m lernen müssen, mit<br />

knappen Ressourcen zu leben“.<br />

Eigentlich ist dies e<strong>in</strong> allseits bekanntes und<br />

immer wie<strong>de</strong>r aufgezeichnetes Szenario. Doch<br />

irgendwie sucht man als unbefangener Beobachter<br />

nach <strong>de</strong>m S<strong>in</strong>n. Wer mehr will, muss<br />

sich mehr anstrengen, wer mehr Umsatz will,<br />

muss teurer verkaufen und mehr verkaufen.<br />

Wenn die Erträge s<strong>in</strong>ken, muss man noch<br />

mehr verkaufen. Was vorher weitaus mehr<br />

Verkäufer nicht erreichten, soll nun mit weniger<br />

Leuten realisiert wer<strong>de</strong>n? Wir bleiben skeptisch,<br />

ob sich <strong>de</strong>r Konzern mit „Vier gew<strong>in</strong>nt“<br />

wirklich e<strong>in</strong>en Gefallen getan hat.<br />

klaus.had<strong>de</strong>nbrock@reifenpresse.<strong>de</strong><br />

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