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Stahlreport 2019.09

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74. Jahrgang | September 2019<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

9|19<br />

Stahlhandel von damals bis heute –<br />

mehr Produkte in komplexeren Prozessen


KARSTEN STAHLHANDEL<br />

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Wofür Rundschlingen im Stahlhandel<br />

auch stehen: Produkte in Prozessen<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zahlreiche Produkte des Stahlhandels brauchen<br />

für ihren Eingang in Prozesse der Branche<br />

Hilfsmittel – wie beispielsweise die auf<br />

dem Titelbild abgebildeten Rundschlingen.<br />

Differenziert man diesen Denkansatz, so sind<br />

nicht nur die relevanten Produkte vielfältig,<br />

breit ist auch das Spektrum der angesprochenen<br />

Prozesse – vom Transport bis hin zur Ladungssicherung.<br />

Die Rundschlingen der Wiedenmann-Seile GmbH (vgl. S. 20)<br />

haben es auf den Titel dieser Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> zum Stahlhandelstag<br />

anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des BDS (vgl.<br />

S. 34f) aber auch deshalb geschafft, weil so die Entwicklungsgeschichte<br />

dieser Distributionsbranche in den vergangenen fünf<br />

Jahrzehnten aufgegriffen wird: Produkte mussten in Prozesse<br />

eingebettet werden.<br />

Das Interviewgespräch mit Professor Wittkämper über 50 Jahre<br />

Entwicklung des Stahlhandels und des Bundesverbands Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) macht das in diesem Heft in besonderer Weise<br />

deutlich (vgl. S. 36ff): Die Branche hat es erfolgreich geschafft,<br />

nicht nur ihre Produkte weiterzuentwickeln, sie hat sie auch in<br />

die heute entscheidenden Prozesse eingebracht.<br />

Dazu gehören auch die stahlhandelsspezifischen Lernprozesse;<br />

über die entsprechenden Angebote wird in diesem Heft ebenfalls<br />

ausführlich berichtet (vgl. S. 40 ff). Die schon angesprochene<br />

Ladungssicherung gehört im Übrigen schon lange zu den Schulungsthemen<br />

der Branche – spätestens, seit im Dezember 1984<br />

ein erstes Gespräch des BDS mit anderen beteiligten Partnern<br />

stattgefunden hat. Auch das zählt zur Geschichte des BDS. (Vgl.<br />

12/84, S. 320ff)<br />

Vor allem aber ging und geht es immer um Wertschöpfungsprozesse<br />

– in der Stahlproduktion, im Stahlhandel und in der Stahlverarbeitung.<br />

Auch davon wird in diesem Heft wieder ausführlich<br />

berichtet (vgl. S.6 ff).<br />

Viel Erkenntnisgewinn und Lesefreude wünscht<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Ludger Wolfgart<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

und BDS-Bereichsleiter Berufsbildung<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

6 Gebr. Lotter KG – Geosonde für effiziente Erdenergie<br />

7 Neues ERP-System bildet Stahlhandel besser ab<br />

8 Westerhoff & Schaub Consulting – Beraten auf<br />

Augenhöhe<br />

10 Günther + Schramm – Strategischer Partner der<br />

verarbeitenden Industrie<br />

12 Klöckner & Co – Markt belastet Q2-Ergebnis<br />

14 Führen in digitalen Zeiten<br />

16 Köstner Stahlzentrum – Erweiterungsbau<br />

fertiggestellt<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

Themen-Schwerpunkt Ladungssicherung<br />

18 Progress: Gemeinsam innovativ<br />

20 Null Fehler bei der Ladungssicherung<br />

22 Textile Anschlagmittel aus eigener Herstellung<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

24 Vorschau auf EMO – Weltleitmesse der<br />

Metallbearbeitung<br />

25 Kasto auf der EMO – Viel Neues im Portfolio<br />

26 Meba auf der EMO – Starke Automaten<br />

27 Saw Expo – Messe neu aufgestellt<br />

29 Schweißen & Schneiden – Rückkehr nach Essen<br />

BDS<br />

32 Research: Unterschiedliche Stimmungslagen<br />

34 50 Jahre BDS – 50 Jahre Branchen-Know-how<br />

36 Interview mit Prof. Gerhard Wittkämper –<br />

Stahlhandel 4.0<br />

39 Interview mit SPD-MdB Oliver Kaczmarek –<br />

Nachhaltige Bildungsförderung<br />

42 Interview mit Dr. Ludger Wolfgart – „Damit Unternehmen<br />

noch bessere Azubis bekommen!“<br />

44 Recht – DSGVO: Die Bilanz nach einem Jahr<br />

VERBÄNDE & POLITIK<br />

46 Forum DistancE-Learning – Fachforum in Berlin<br />

48 DVS-Kongress – Fügetechniker treffen sich in<br />

Rostock<br />

50 Impressum<br />

PROGRAMM DES BDS-STAHLHANDELSTAGS 2019<br />

52 Hintere Umschlagseite, außen<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Fotos, 2: Hydro<br />

Foto: VDMA<br />

Christian Muckermann<br />

und Stefan Knabben<br />

sind in diesem Frühjahr bei Hydro in neue Aufgaben<br />

gewechselt: Christian Muckermann (r.)<br />

hat die Führung des Produktsektors Folie übernommen,<br />

Stefan Knabben (l.) ist neuer Leiter<br />

des Bereichs Lithographie. Das teilte die deutsche<br />

Aluminium Rolled Products GmbH mit.<br />

Der Hydro-Konzern mit Sitz in Norwegen sieht<br />

sich seit mehr als einem Jahrhundert gut in<br />

allen Segmenten des Aluminiummarktes vertreten<br />

– von der Erzeugung des Primärmetalls bis<br />

hin zum Recycling und zur Wiederverwendung.<br />

Thilo Brodtmann<br />

hat für Schlagzeilen gesorgt: Der Hauptgeschäftsführer<br />

im Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA) erklärte zu der im<br />

Juni vorgestellten Nationalen Weiterbildungsstrategie<br />

der Bundesregierung: „Maschinenbaufirmen<br />

brauchen keine Nachhilfe bei der Weiterbildung<br />

ihrer Mitarbeiter.“ Er begründete zu<br />

dieser plakativen Aussage,<br />

Weiterbildung<br />

müsse sich vor allem<br />

an den Bedürfnissen<br />

der Betriebe orientieren.<br />

Nur dann sei<br />

gewährleistet, dass<br />

sich der Aufwand für<br />

den Beschäftigten und<br />

für das Unternehmen<br />

lohnt. Dass ihre Mitarbeiter<br />

mit dem technologischen Wandel Schritt<br />

halten können, liege im ureigensten Interesse<br />

der Unternehmen. Sie bräuchten deshalb keine<br />

Nachhilfe bei der Weiterbildung – weder durch<br />

die Politik noch durch die Gewerkschaften.<br />

Schon heute trage die Wirtschaft nicht nur<br />

finanziell, sondern auch inhaltlich die Verantwortung,<br />

wie Weiterbildung erfolgreich organisiert<br />

werden könne.<br />

Uwe Hochgeschurtz<br />

bleibt für zwei weitere Jahre VDIK-Vizepräsident.<br />

Außer ihm wurden bei der Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes der Internationalen<br />

Foto: Still<br />

Kraftfahrzeughersteller (VDIK) im Frühjahr turnusgemäß<br />

mehrere Vorstandsmitglieder wiedergewählt:<br />

Peter Hornig (Geschäftsführer Scania<br />

Deutschland GmbH), Frank Jürgens<br />

(Sprecher der Geschäftsführung SKODA AUTO<br />

Deutschland GmbH) sowie Wolfgang Schlimme<br />

(Geschäftsführer CITROËN DEUTSCHLAND<br />

GmbH). Maria Grazia Davino (Vorstandsvorsitzende<br />

FCA Germany AG) wurde neu in den<br />

VDIK-Vorstand berufen. Uwe Hochgeschurtz ist<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Renault<br />

Deutschland AG. Zum VDIK-Vorstand gehören<br />

weiterhin: Präsident Reinhard Zirpel sowie Alain<br />

Uyttenhoven (Präsident Toyota Deutschland<br />

GmbH) und Dr. Kolja Rebstock (Geschäftsführer<br />

Mitsubishi Motors Deutschland Automobile<br />

GmbH). Der VDIK vertritt seit 1952 die Interessen<br />

der internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller<br />

in Deutschland.<br />

Matthias Haase<br />

von der STILL GmbH in Hamburg ist einer von<br />

14 Logistikhelden. Für diese bundesweite Kampagne<br />

wurde er aus zahlreichen Bewerberinnen<br />

und Bewerbern ausgewählt. Der 26-Jährige, der<br />

seinen Master in<br />

Mechatronics absolviert<br />

hat, arbeitet als<br />

Robotikexperte. Bei<br />

Still bringt er Mensch<br />

und Maschine auf<br />

einen Nenner, indem<br />

er den Übergang vom<br />

klassischen Flurförderzeug<br />

zur Robotik vollzieht.<br />

Mit seiner fachlichen<br />

Expertise bringt sich Matthias Haase von<br />

der ersten Idee bis hin zur Entwicklung der Produkte<br />

und Algorithmen für den finalen Einsatz<br />

beim Kunden ein und begleitet so die gesamte<br />

Entwicklung autonomer Fahrzeuge. Performance,<br />

Sicherheit und Ergonomie muss er hierbei<br />

unter einen Hut bringen. Mit seiner landesweiten<br />

Kampagne will Deutschlands<br />

drittgrößter Wirtschaftsbereich Berufseinsteiger<br />

und Jobsuchende für dessen Karrieremöglichkeiten<br />

begeistern und die Wahrnehmung der<br />

Logistikbranche in der Öffentlichkeit verbessern.<br />

Thomas Junker<br />

wird ab 1.1.20 neuer Hauptgeschäftsführer der<br />

Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />

Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV).<br />

Der 47-Jährige tritt damit die Nachfolge von<br />

Dr. Rainer Cosson (66) an, der die Geschicke<br />

von Europas größtem Stahlrecyclingverband<br />

seit 2009 geleitet hat und zum 31.12.19 in den<br />

Ruhestand wechselt. Diplom-Ingenieur Thomas<br />

Junker verfügt über mehr als 19 Jahre Führungserfahrung<br />

u.a. bei Töchtern der Deutsche<br />

Bahn AG, der VAG Verkehrs-AG, Nürnberg,<br />

sowie zuletzt bei den Stadtwerken Neumünster<br />

(SWN), wo er als technischer Geschäftsführer<br />

tätig war.<br />

Willi Thomsen<br />

ist im Frühjahr in Radebeul einstimmig zum<br />

neuen Präsidenten der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau<br />

gewählt worden. Er folgte damit<br />

auf Dr. Sven Lehmann, der dieses Amt 20 Jahre<br />

innehatte. Die Mitglieder verabschiedeten Lehmann<br />

mit Standing Ovations und ernannten ihn<br />

aufgrund seiner langjährigen Verdienste zum<br />

Ehrenpräsidenten. In seiner Antrittsrede hob<br />

Thomsen den<br />

Gemeinschaftssinn<br />

hervor: „Vor allem als<br />

Verein können wir<br />

unsere Interessen<br />

noch viel zielgerichteter<br />

gegenüber der<br />

Politik, aber auch in<br />

der Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kunden<br />

vertreten.“ Dipl.-Ing.<br />

Thomsen, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Thomsen GmbH Tiefbauunternehmen in<br />

Osterrönfeld, gehörte dem Präsidium als Vizepräsident<br />

bereits mehrere Jahre an. In dieser<br />

Funktion war er für die Finanzen zuständig und<br />

brachte darüber hinaus sein Fachwissen auch<br />

im Güteausschuss ein.<br />

Foto: Hauptverband Deutsche Bauindustrie<br />

Peter Kurth<br />

ist Ende Juni von der in Brüssel tagenden FEAD-<br />

Generalversammlung zum Präsidenten dieser<br />

Europäischen Vereinigung der Abfallwirtschaft<br />

und Umwelt-Services gewählt worden. Der 59-<br />

Jährige ist Chef im Bundesverband der Deutschen<br />

Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft<br />

e.V. (BDE), den er seit 2008 mit<br />

unterschiedlichen Amtsbezeichnungen ehrenamtlich<br />

geleitet hat. Der in Siegburg geborene<br />

CDU-Politiker war auch schon als Finanzsenator<br />

in Berlin tätig, wo er heute hauptsächlich<br />

wirkt, und er war Kandidat für das Oberbürgermeisteramt<br />

in Köln.<br />

Stephan Lemgen<br />

und Reiner Temme<br />

bleiben an der Spitze des Bauforums Stahl bzw.<br />

des Deutschen Stahlbauverbands (DStV). Bei<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


der gemeinsamen Mitgliederversammlung im<br />

Juli in Hamburg wurde aber u.a. die jeweils<br />

zweite Position neu besetzt: Alain Witry,<br />

Geschäftsführer ArcelorMittal Commercial Long<br />

Deutschland GmbH, wurde, nach seinem Austritt<br />

im Jahre 2015, erneut in den Vorstand von<br />

bauforumstahl e.V. (BFS) berufen. Er löst als<br />

stellvertretender Vorsitzender Georges Axmann<br />

ab. Als neuer Vizepräsident des DStV wurde<br />

Christian Wurst, Geschäftsführer der WURST<br />

Stahlbau GmbH, in den Vorstand entsandt. Er<br />

ist damit Nachfolger von Ralf Luther. Der<br />

Geschäftsführer der Stahlbau Magdeburg<br />

GmbH wurde neuer Schatzmeister. BFS sieht<br />

sich als Spitzenverband für das Bauen mit Stahl<br />

in Deutschland, der gemeinsam mit dem DStV<br />

die Anliegen seiner Mitglieder vertritt.<br />

Thomas Bauer<br />

ist von der Generalversammlung des Verbands<br />

der Europäischen Bauwirtschaft (FIEC) im Juni<br />

als „Erster Vizepräsident“ gewählt worden. In<br />

dieser Funktion gilt er als „Designierter Präsident“<br />

und wird dem amtierenden FIEC-Präsidenten,<br />

Kjetil Tonning<br />

aus Norwegen, nach<br />

Ablauf von dessen<br />

Amtszeit im Sommer<br />

2020, im Amt nachfolgen.<br />

Prof. Dr.-Ing. E.h.<br />

Dipl.-Kfm. Thomas<br />

Bauer, Mitglied des<br />

Präsidiums des<br />

Hauptverbands der<br />

Deutschen Bauindustrie<br />

(HDB), ist bereits seit 2017 Mitglied des<br />

FIEC-Präsidiums; er leitet dort den Bereich Wirtschaft<br />

und Recht. Die Organisation hat aktuell<br />

31 Mitgliedsverbände in 27 europäischen Ländern<br />

und vertritt als Dachverband die Interessen<br />

der europäischen Bauwirtschaft gegenüber<br />

den Europäischen Institutionen. Im Jahr 2018<br />

belief sich das Bauvolumen in den 28 Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen Union auf über 1,4<br />

Bio. €, europaweit waren in den rund 3,3 Mio.<br />

Baufirmen fast 15 Mio. Menschen beschäftigt.<br />

Foto: HDB<br />

Stefan Zecha<br />

ist seit Ende Juni Vorsitzender der Abteilung<br />

Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Die Stärkung<br />

der kleineren mittelständischen Unternehmen<br />

liegt mir sehr am Herzen“, sagte er aus<br />

diesem Anlass. Zecha ist Geschäftsführender<br />

Inhaber der ZECHA Hartmetall -Werkzeugfabrikation<br />

GmbH mit über 130 Mitarbeitern in<br />

Königsbach-Stein, unweit von Pforzheim. Stell-<br />

vertretender Vorsitzender wurde Gerhard<br />

Knienieder, Geschäftsführer der EMUGE-Werk<br />

Richard Glimpel GmbH & Co. KG aus Lauf. In<br />

seiner Antrittsrede dankte Stefan Zecha u.a.<br />

seinem Vorgänger Lothar Horn, Geschäftsführer<br />

der Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn<br />

GmbH, für dessen großes Engagement zum<br />

Wohle der Branche in drei Amtszeiten seit<br />

2009. VDMA-Präzisionswerkzeuge vertritt rund<br />

180 Unternehmen der mittelständisch geprägten<br />

Hersteller von Zerspanwerkzeugen, Spanntechnik,<br />

Stanz- und Umformtechnik, Vorrichtungen,<br />

Normalien und Formen.<br />

Markus Horn<br />

ist Anfang Juli anlässlich der World Cutting<br />

Tools Conference 2019 am Tegernsee zum<br />

neuen Präsidenten der European Cutting Tools<br />

Association (ECTA) gewählt worden. Sie ist der<br />

Europäische Verband der Hersteller von Zerspanungswerkzeugen<br />

und Spannzeugen. In einem<br />

dreijährigen Rhythmus<br />

veranstaltet die<br />

ECTA an wechselnden<br />

Orten Weltkonferenzen.<br />

Horn ist<br />

Geschäftsführer der<br />

Paul Horn GmbH in<br />

Tübingen. Er dankte in<br />

Foto: VDMA<br />

seiner Antrittsrede<br />

den ECTA-Mitgliedern<br />

für das in ihn gesetzte<br />

Vertrauen und seinem Vorgänger Marc Schuler<br />

vom schweizerischen Unternehmen Dixi Polytool<br />

SA für dessen Engagement und sagte:<br />

„Lassen Sie uns gemeinsam an der Gestaltung<br />

unserer Zukunft arbeiten.“<br />

Johan Thyni und<br />

Brian Nielsen<br />

stehen nun der Spitze eines skandinavischen<br />

Vertriebsteams der SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Gruppe; der eine als Sales Manager im schwedischen<br />

Boxholm, der andere als Sales Manager<br />

im dänischen Nørresundby. Das Ergebnis<br />

soll eine noch schnellere und verlässlichere Lieferung<br />

maßgeschneiderter Blankstahlprodukte<br />

sein. Die Niederlassungen sind Steeltecs-Bindeglieder<br />

zwischen der Blankstahlproduktion in<br />

den Werken in Deutschland sowie der Schweiz<br />

und dem skandinavischen Markt. „Kein anderer<br />

Stahlanbieter schafft es wie wir, innerhalb von<br />

zwei Tagen eine Bestellung über mehrere Tonnen<br />

Stahl direkt ab Stahlwerk abzuwickeln“, so<br />

kommentiert der neue dänische Sales Manager<br />

Brian Nielsen (l.) die Position seiner Niederlassung.<br />

Brian Nielsens schwedischer Kollege<br />

Fotos, 2: Steeltec<br />

Johan Thyni (r.) ergänzt: „Dabei liefern wir kundenspezifisch<br />

maßgeschneiderte Spezialstahllösungen<br />

und bieten Service in höchster Qualität<br />

direkt vor Ort.“<br />

Jörg Feger<br />

wurde mit Wirkung<br />

vom 26.7.19 Gesamtprokura<br />

für die BDS<br />

AG – Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

verliehen. Die Eintragung<br />

im Handelsregister<br />

beim<br />

Amtsgericht Düsseldorf<br />

fand am 31.7.19 statt. Jörg Feger ist seit<br />

16 Jahren beim BDS beschäftigt und steht als<br />

Bereichsleiter Research den Akteuren der<br />

Stahlbranche für Marktfragen zur Verfügung.<br />

Foto: BDS<br />

Paul Belche<br />

ist Ende Juni gestorben. Der Stahlmanager<br />

wurde 67 Jahre alt. In Luxemburg geboren,<br />

war er über mehrere Stationen in der Arcelormittal-Gruppe<br />

2005 zur Dillinger Hütte<br />

gekommen. Als deren Vorstandsvorsitzender<br />

hatte er bis 2011 zahlreiche Entscheidungen<br />

getroffen, die der Wettbewerbsfähigkeit der<br />

saarländischen Stahlindustrie gedient haben.<br />

Das machten zahlreiche Nachrufe auf den<br />

Verstorbenen deutlich, der einst in Aachen<br />

Eisenhüttenkunde studiert hatte.<br />

Helmut Uebbing<br />

ist tot. Der Fachjournalist für montannahe<br />

Themen starb in diesem Frühsommer im<br />

Alter von 93 Jahren. In Fachkreisen bekannt<br />

wurde der gebürtige Essener vor allem als<br />

langjährig in Düsseldorf stationierter Wirtschaftskorrespondent<br />

der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung. Rund drei Jahrzehnte berichtete<br />

er für die FAZ von Rhein und Ruhr. Dafür<br />

begleitete er sprachgewaltig auch zahlreiche<br />

stahlwirtschaftliche Unternehmen mit fachlich-kritischer<br />

Distanz.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

5


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

Ganzheitliche<br />

Anlagenkonzeption:<br />

Ausrüstung eines<br />

Bestandsgebäudes<br />

mit ca. 160 m²<br />

beheizter Fläche mit<br />

zehn Lotter-Geosonden<br />

und einer<br />

drehzahlgeregelten<br />

Wärmepumpe<br />

(1-9 KW). Die Bohrarbeiten<br />

und der<br />

Einbau konnten an<br />

einem Vormittag<br />

ausgeführt werden.<br />

Fotos: Gebr. Lotter KG<br />

Gebr. Lotter KG: maßgeschneiderte Komplettlösung zur Erdwärme-Nutzung<br />

Geosonde – effiziente Energie aus der Erde<br />

Knapp 40 % der neugebauten Wohnhäuser in Deutschland nutzen zum Heizen und Kühlen dem<br />

Umweltbundesamt zufolge bereits Umgebungswärme aus Erdreich, Grundwasser oder Umgebungsluft<br />

– und damit eine kostenlose sowie CO 2 -neutrale Energiequelle. Mit der Lotter-Geosonde bietet die<br />

Gebr. Lotter KG eine maßgeschneiderte Komplettlösung für oberflächennahe Geothermie.<br />

Um die Erdwärme des oberflächennahen<br />

Untergrunds für das<br />

Heizen und Kühlen nutzbar zu<br />

machen, wird die Wärme des Erdreichs<br />

über Erdsonden, Erdwärmekollektoren<br />

oder Erdwärmekörbe<br />

zunächst einer Wärmepumpe zugeführt,<br />

die die Wärme auf ein für<br />

Gebäude nutzbares Niveau hebt. In<br />

Zusammenarbeit mit erfahrenen Erdwärme-<br />

und Wärmepumpenspezialisten<br />

sowie den Genehmigungsbehörden<br />

bietet die Lotter-Gruppe in<br />

Kooperation mit der Geopunkt Bohrtechnik<br />

GmbH „maßgeschneiderte<br />

und sichere Komplettlösungen“ zur<br />

Nutzung oberflächennaher Geothermie<br />

an. Anwender können mit dieser<br />

Lösung von einfachen Genehmigungsverfahren<br />

sowie dem attraktiven<br />

KfW55-Standard proftieren,<br />

mit dem die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) seit 2016 Häuslebauer<br />

fördert, die entsprechende<br />

Energieeffizienz-Technolgien einbauen.<br />

Vorteile gegenüber<br />

Flächenkollektoren<br />

Die Lotter-Geosonde aus Betonstahl<br />

wird in Tiefen von ca. 4 bis 8 m unter<br />

die Geländeoberkante eingebaut. Sie<br />

bietet damit Vorteile gegenüber Flächenkollektoren,<br />

die in ca. 1,5 m Tiefe<br />

auf einer vergleichsweise viel größeren<br />

Fläche verlegt werden müssen. Zudem<br />

sind die Temperaturen im tieferen<br />

Untergrund wesentlich höher. So kann<br />

ein herkömmlicher Flachkollektor im<br />

Winter lediglich Untergrundtemperaturen<br />

von 4 bis 7 °C nutzbar machen.<br />

Die Geosonde erschließt dagegen deutlich<br />

höhere Temperaturen von 9 bis<br />

11 °C. Die Betriebskosten können<br />

laut Anbieter daher um ca. 12 bis 20 %<br />

gesenkt werden. Die Temperaturen<br />

lägen im Winter mit 9 bis 11 °C sogar<br />

deutlich höher als im Sommer mit<br />

7 bis 9 °C. Die Lotter Geosonde<br />

erschließe damit sowohl die höchsten<br />

Wintertemperaturen zum Heizen und<br />

im Sommer die niedrigsten Untergrundtemperaturen<br />

zum Kühlen.<br />

Größere Wärmetauscher-Fläche<br />

Die Lotter-Geosonde besitzt aufgrund<br />

des im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Erdwärmesonden größeren Durchmessers<br />

eine wesentlich größere<br />

Wärmeaustauscherfläche je Meter<br />

Einbaulänge. So erreiche sie einen<br />

effektiveren Anlagenbetrieb und eine<br />

Optimierung des Erdwärmetauschersystems.<br />

Für die Lotter-Geosonde wird ein<br />

hochwertiges 5-schichtiges Systemrohr<br />

DUOPEX S5 der Roth Werke<br />

GmbH verwendet. Dieses wird in<br />

einem patentierten Produktionsverfahren<br />

hergestellt und erfüllt höchste<br />

Anforderungen bei maximaler Beanspruchung.<br />

2<br />

[ kontakt ]<br />

GEBR. LOTTER KG<br />

71631 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7141 406-768<br />

Mail: betonstahl@lotter.de<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Kooperation von Karsten Stahlhandel und abas Software<br />

Neues ERP-System soll<br />

Stahlhandel besser abbilden<br />

Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Gängige ERP-Lösungen für den mittelständischen Stahlhandel bilden branchenspezifische Prozesse<br />

teilweise nicht zufriedenstellend ab, so eine Analyse der abas GmbH & Co. KG gemeinsam mit der<br />

Karsten Stahlhandel GmbH. Um diese Lücke zu schließen, entwickeln die beiden Unternehmen<br />

gegenwärtig gemeinsam eine neue ERP-Lösung, mit dem Ziel, stahlhandelsspezifische Abläufe<br />

besser zu integrieren. abas STAHL befindet sich gegenwärtig in der Testphase und richtet sich<br />

vornehmlich an den mittelständischen Stahlhandel.<br />

Während die Digitalisierung im<br />

Stahlhandel vornehmlich auf Konzernebene<br />

Tempo aufnimmt, sind sich<br />

„viele mittelständische Unternehmen<br />

zwar der Vorteile von Industrie 4.0<br />

bewusst, wissen diese für das eigene<br />

Geschäft aber noch nicht effektiv umzusetzen“.<br />

Zu diesem Ergebnis kam<br />

Anfang 2017 eine Studie des Stahlhandelshauses<br />

Günther + Schramm.<br />

„Mittelstand fehlt<br />

passende ERP-Lösung“<br />

Eine der Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten<br />

im mittelständischen<br />

Stahlhandel ist eine an die spezifischen<br />

Prozesse und Abläufe der<br />

Branche angepasste ERP-Lösung. Während<br />

Konzernunternehmen im Stahlhandel<br />

in der Regel auf großskalierte<br />

Software wie SAP oder Microsoft Dynamics<br />

AX setzen, ist laut eigener Einschätzung<br />

von Karsten Stahlhandel<br />

und abas bei rund 60 % von über 170<br />

Stahlhändlern ERP-Software im Einsatz,<br />

die 20 oder mehr Jahre alt ist.<br />

Rund 40 % der Befragten haben angegeben,<br />

auf der Suche nach einem neuen<br />

und besser passenden ERP-System zu<br />

sein.<br />

Keine Kapazitätsprobleme<br />

Die 1980 in Karlsruhe gegründete abas-<br />

Gruppe ist ein international tätiger<br />

ERP-Anbieter, der sich auf Lösungen<br />

für die mittelständische Fertigungsindustrie<br />

konzentriert. Mit global über<br />

1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und sieben Standorten in Deutschland<br />

profitieren derzeit über 3.300<br />

Kunden sowohl von niedrigen Gesamtkosten,<br />

dem Know-how des weltweiten<br />

Partnernetzwerks sowie einer hohen<br />

Lieferstärke. abas ERP ermöglicht Kun-<br />

den eine individuelle Anpassung der<br />

Geschäftslogik sowie der Programmoberfläche<br />

bei gleichzeitiger Upgradefähigkeit.<br />

Mit dem Portfolio von abas<br />

ERP können mittelständischen Unternehmen<br />

ihre Digitalisierungsstrategie<br />

zukunftssicher umsetzen, so das Unternehmen.<br />

Software- und Stahlhandels-<br />

Know-how vereint<br />

Für die Abbildung stahlhandelsspezifischer<br />

Prozesse in der neuen ERP-<br />

Lösung hat die Grevenbroicher Karsten<br />

Stahlhandel GmbH ihr Knowhow eingebracht<br />

hat. abas ERP mit replizierbaren<br />

Spezifika der Stahlbranche<br />

berücksichtigt unter anderem branchenspezifische<br />

Geschäftsfälle und<br />

Stahlspezifische Kriterien<br />

Verkaufs- und Einkaufseinheiten mit automatischer Umrechnung<br />

Restmengenverwaltung für einen optimalen Abverkauf und für<br />

reduzierte Schrottausbuchungen<br />

Intelligentes Preissystem vereinfacht die mehrstufige<br />

Preisberechnung<br />

Chargengebundene Artikelführung und automatische Zuordnung<br />

von Zeugnissen pro Auftragsposition<br />

Mehrstufige interne Anarbeitung<br />

Mehrstufige externe Anarbeitung (Zukauf)<br />

Einstufige Anarbeitung von Lagerartikeln (z.B. Verzinkung) zur<br />

Steuerung von externen Veredelungsschritten: die Fremd leistungen<br />

werden automatisch auf den Produktwerk aufgeschlagen<br />

Hochregallageranbindung<br />

Lagerbewertung – es wird weniger eingekauft als verkauft<br />

Es wird etwas anderes verkauft als eingekauft<br />

(Lager- und Zukauf veredelt)<br />

Stammdaten in Excel zur individuellen Erweiterung<br />

Zukaufgeschäft aus der Auftragszeile<br />

Deckungsbeitragskorrektur im Zukauf bei abweichender<br />

Mengenlieferung im Einkauf<br />

Fertigungsrückmeldung im Auftrag je Arbeitsstation<br />

Integration vorkonfigurierter Stammdaten<br />

Buchungen. So ist die neue Lösung in<br />

der Lage, nach Ein- und Verkauf differenzierte<br />

Artikelnummern automatisiert<br />

miteinander zu verknüpfen, mehrstufige<br />

Anarbeitungen zu buchen sowie<br />

durchschnittliche Einkaufspreise permanent<br />

anzupassen.<br />

Weitere Ziele des neuen ERP-Systems<br />

sind die Verbesserung des Alleinstellungsmerkmals<br />

(USP) des einsetzenden<br />

Unternehmens, effizientere und<br />

transparentere Prozesse, verbesserte<br />

Kunden-Auswertungen auf Basis von<br />

Business Intelligence, eine vollständige<br />

digitale Integration aller Schnittstellen<br />

sowie die Anpassung der Software an<br />

individuelle Nutzer bei zugleich hoher<br />

Zukunftsfähigkeit durch garantierte<br />

Upgradefähigkeit. 2<br />

abas ERP STAHL<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja (automatischer<br />

Versand mit DMS)<br />

Ja<br />

Ja<br />

Extern Lager<br />

(ein- und<br />

mehrstufig)<br />

Schnittst. möglich<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

[ kontakt ]<br />

abas GmbH & Co. KG<br />

Sven Hartmann<br />

Geschäftsführer<br />

76135 Karlsruhe<br />

Tel. +49 721 96723-0<br />

sven.hartmann@<br />

abas.de<br />

www.abas-erp.com<br />

Karsten Stahlhandel<br />

GmbH<br />

Iris Karsten<br />

Geschäftsführerin<br />

41515 Grevenbroich<br />

Tel. +49 2181 2260-00<br />

iris.karsten@<br />

karstenstahl.de<br />

www.karstenstahl.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Einen Draht zum Stahlhandel – Westerhoff & Schaub Consulting<br />

Beraten auf Augenhöhe<br />

Von der Kostenstruktur bis zur strategischen Ausrichtung: Bei komplexen<br />

Fragestellungen kann ein Blick von außen dabei helfen, Probleme zu<br />

diagnostizieren und – vor allem – Ansätze zur Lösung aufzeigen. Eine<br />

erfolgreiche Beratung steht und fällt dabei mit der Nähe des Beraters<br />

zur Kundenbranche – und dem Fingerspitzengefühl für das Zwischenmenschliche.<br />

Für die Westerhoff & Schaub Consulting GmbH, spezialisiert<br />

auf Unternehmen des Stahlhandels, ist eine gute Beratung immer eine<br />

„Beratung auf Augenhöhe“.<br />

Klassische Unternehmensberatungen können oft<br />

nicht genügend Nähe zum Kunden und zur Kundenbranche<br />

aufbauen. Im schlechtesten Fall analysieren teure Berater<br />

und Beraterinnen in aufwendigen Erhebungsverfahren<br />

Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen und geben<br />

am Ende einen zwar detaillierten Bericht – erfassen die<br />

Spezifika und Feinheiten des Unternehmens und der Branche<br />

aber nicht adäquat. Unternehmen, Management und<br />

Mitarbeiter bleiben dann letztlich mehr oder weniger<br />

ratlos mit der Frage zurück, wie nun konkret gehandelt<br />

werden sollte.<br />

Tiefe Kenntnis des operativen Geschäfts<br />

Für eine gute Beratung muss man jedoch nicht nur sein<br />

Handwerk beherrschen, sondern auch Kunden gut kennen.<br />

Speziell auf den Stahlhandel ausgerichtet,<br />

bietet die Westerhoff & Schaub<br />

„Wir beraten sehr vertriebsorientiert<br />

mit dem zertifizierte Beratungsdienstleistun-<br />

Consulting GmbH seit über 25 Jahren<br />

Ziel der unmittelbaren gen in der Branche. Ob eine Schulung<br />

operativen Umsetzbarkeit des Vertriebsteams, eine Analyse der<br />

unserer Ergebnisse. Unsere Beschaffung oder der Kostenstruktur<br />

Arbeitsergebnisse sind – die Tätigkeitsschwerpunkte des spezialisierten<br />

Beratungsunternehmens<br />

grundsätzlich messbar.“<br />

sind vielfältig. Besondere Expertise<br />

Rainer Westerhoff<br />

hat das derzeit mit vier Mitarbeitern<br />

agierende Unternehmen mit Sitz in<br />

Mülheim in den Bereichen Strategie, Vetrieb, Beschaffung,<br />

Führung und Organisation.<br />

Weiteres profundes Stahlhandels-Knowhow hat kürzlich<br />

Oliver Schaub, neben Westerhoff heute zweiter<br />

Geschäftsführer des Beratungsunternehmens, eingebracht.<br />

Als langjährige erfolgreiche Führungskraft im Stahlhandel<br />

– unter anderem als Marketingleiter der Spaeter-Gruppe,<br />

als Niederlassungsleiter bei der ArcelorMittal Stahlhandel<br />

GmbH sowie als Geschäftsführer des Spaeter-Hauses<br />

Hannover und der ESH EURO STAHL-Handel GmbH & Co.<br />

KG – kennt Schaub den Stahlhandel – und auch die Sicht<br />

der Stahlproduktion – in all seinen Facetten und Besonderheiten.<br />

Vor allem das operative Geschäft hat den Manager<br />

geprägt: In über zwei Jahrzehnten hat er Unternehmen<br />

Experte für die Analyse von Geschäftsprozessen im<br />

Stahlhandel: Rainer Westerhoff, Gründer und Geschäftsführer<br />

Westerhoff & Schaub Consulting<br />

im Stahlhandel als Führungskraft auch durch schwierige<br />

Zeiten hindurch gesteuert und Erfahrungen mit Restrukturierungsmaßnahmen<br />

gesammelt. Damit ist Schaub in<br />

der Lage, mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines<br />

Stahlhandelsunternehmens auf allen Ebenen auf Augenhöhe<br />

zu sprechen.<br />

Gut beraten ist gut kommuniziert<br />

Für Unternehmen ist ein Beratungsprojekt oft eine sensible<br />

Angelegenheit – schließlich geht es um interne Abläufe<br />

und Prozesse. Wie eine Beratung aber konkrekt aussieht,<br />

welchen Umfang sie hat und um welche Themen es dabei<br />

geht, hängt immer von der individuellen Fragestellung<br />

ab. „Generell ist zu beobachten, dass die Marktanforderungen<br />

immer schwieriger werden“, erläutert Oliver<br />

Schaub. Verdrängungswettbewerb, Globalisierung, Auswirkungen<br />

der geopolitischen Lage auf die Märkte, Digitalisierung<br />

– das sind nur einige Stichworte der aktuellen<br />

Herausforderungen.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Umfangreiche operative Erfahrung als Führungskraft im<br />

Stahlhandel: Oliver Schaub, Geschäftsführer Westerhoff &<br />

Schaub Consulting<br />

Um einen individuellen, zielorientierten Lösungsansatz<br />

zu entwickeln, analysieren die Experten von Westerhoff<br />

& Schaub Consulting zunächst in Interviews die Prozesse<br />

des Unternehmens. „Die Aktzeptanz des Kunden hat für<br />

uns einen hohen Stellenwert. Wir legen viel Wert darauf,<br />

die betroffenen Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter abzuholen und mitzunehmen. Denn nur dann<br />

kann eine echte Veränderung herbeigeführt werden“,<br />

betont Rainer Westerhoff.<br />

Auf Basis der erhobenen Daten entwickeln Westerhoff<br />

und Schaub geeignete Handlungsstrategien, um die identifzierten<br />

Problemzonen anzugehen.<br />

Belastbare Aussagen mit dem PROFITguide<br />

Ein wichtiges Instrument – und ein Alleinstellungsmerkmal<br />

im „Beratermarkt Stahlhandel“ – ist der von Rainer Westerhoff<br />

selbst entwickelte und über viele Jahre immer<br />

weiter optimierte „PROFITguide“ – ein umfassendes Analysetool,<br />

mit dem von der Ermittlung<br />

jeweiliger Umsatzrenditen auf Kundenbasis<br />

bis zur Simualtion von Preisund<br />

Mengenvariationen belastbare uns dabei, Maßnahmen<br />

„Oberste Prämisse ist für<br />

Aussagen zur internen Kosten- und zu entwickeln, die sich<br />

Leistungsstruktur speziell in Unternehmen<br />

des Stahlhandels getroffen<br />

sofort umsetzen und auch<br />

messen lassen“<br />

werden können. Der Profitguide bietet<br />

Oliver Schaub<br />

eine Grundlage für eine strukturierte<br />

Problemanalyse:<br />

z Zuordnung der direkten und indirekten<br />

Kosten auf Kundenebene auf Basis der Positionen<br />

als treibender Kostenfaktor<br />

z differenzierte Kundensegmentierung und Transparenz<br />

der Segmente nach Ertrags- und Verlustlage<br />

z differenzierte Analyse der Kundensegmente nach Produktgruppen<br />

(Produktbetrachtung)<br />

z Ableitung von konkreten Maßnahmenplänen für den<br />

Vertrieb (Handhabung der „Defizitären Groß- und Kleinkunden“<br />

als Beispiel)<br />

z Kontrolle der Veränderungen (Messbarkeit der Maßnahmen),<br />

Kostentransparenz, Ertragstransparenz, Prozesstransparenz<br />

„In den Profitguide sind unsere langjährigen Erfahrungen<br />

in der Branche eingeflossen. Auf seiner Grundlage können<br />

wir solide, praxisgerechte Aussagen treffen und haben<br />

eine Basis dafür, entsprechende Handlungsmaßnahmen<br />

zu empfehlen – wie die kluge Handhabung von Kleinlosen<br />

bei Großkunden, um ein aktuell relevantes Thema zu nennen“,<br />

so Rainer Westerhoff. 2<br />

[ kontakt ]<br />

Westerhoff & Schaub Consulting GmbH<br />

45481 Mülheim a. d. Ruhr<br />

Tel. +49 208 992280<br />

www.wp-consulting.de<br />

Digitale Transformation meistern<br />

Business-Software<br />

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Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Foto: Gnther + Schramm<br />

Stahlhandel im Wandel<br />

Systemdienstleister als strategische<br />

Partner der verarbeitenden Industrie<br />

Die Anforderungen an Partner und Zulieferer steigen, auch aufgrund kleiner werdender<br />

Losgrößen, stetig. Kerngeschäft des Metall- und Stahlhandels ist längst nicht mehr nur der<br />

Handel, sondern ebenso der Zuschnitt und die Anarbeitung von Halbzeugen. Damit wird<br />

der Händler immer mehr ein aktiver Teil der Wertschöpfungskette, statt nur Zwischenstation<br />

im Beschaffungsvorgang zu sein. Doch wie können Stahl- und Metallhändler die Industrie<br />

darüber hinaus dabei unterstützen, Prozesse zu verschlanken, wettbewerbsfähig zu bleiben<br />

und die Finanz- und Unternehmenskennzahlen zu optimieren?<br />

[ Kontakt ]<br />

Günther + Schramm<br />

GmbH<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-0<br />

www.gs-stahl.de<br />

Unternehmen verstehen ihren<br />

Stahl- und Metalllieferanten heute<br />

zunehmend als strategischen Partner,<br />

der eine auf sie individuell<br />

zugeschnittene Versorgung mit<br />

Materialien und Dienstleistungen<br />

sicherstellen muss. Es reicht längst<br />

nicht mehr aus, dass Händler eine<br />

breite Werkstoffpalette bevorraten<br />

und diese zuverlässig liefern.<br />

Die verarbeitende Industrie<br />

sucht nach Möglichkeiten, die Entwicklung<br />

neuer Produkte zu<br />

beschleunigen, kürzer werdende<br />

Produktionszyklen zu kompensieren<br />

und Kosten zu senken. „Die Aufgabe<br />

der modernen Werkstoffdistribution<br />

ist es, kontinuierlich neue Dienstleistungen<br />

zu entwickeln und<br />

gemeinsam mit den Industrieunternehmen<br />

neue Wege der Arbeitsteilung<br />

zu finden“, erklärt Bernd Seibold,<br />

Geschäftsführer der Günther<br />

+ Schramm GmbH, Systemdienstleister<br />

für Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />

in Süddeutschland. „Wir<br />

bieten unseren Kunden zum Beispiel<br />

flexible Konzepte, um sie bei einer<br />

der derzeit wichtigsten Managementaufgaben<br />

zu unterstützen: der Verbesserung<br />

der Kapitalrentabilität“,<br />

erläutert Seibold.<br />

Mit reduzierten Lagerbeständen<br />

zu mehr Kapitalrentabilität<br />

Der Zugang zu Fremdkapital hat sich<br />

in den vergangenen Jahren für viele<br />

Unternehmen deutlich erschwert.<br />

Aufgrund dieser Entwicklung sind<br />

Unternehmen gezwungen, ihr Working<br />

Capital, also ihr Nettoumlaufvermögen,<br />

zu optimieren. Eine Möglichkeit<br />

dazu besteht darin, die<br />

eigenen Lagerbestände zu reduzieren<br />

und an einen Systemdienstleister<br />

auszulagern. „Wir arbeiten als externes<br />

Lager für unsere Kunden, die<br />

ihr eigenes Lager – oftmals inklusive<br />

Sägepark – komplett auflösen. Bei<br />

Bedarf realisieren wir zudem die<br />

Werkstoffanarbeitung, liefern die<br />

konfektionierte Ware just in time in<br />

die Fertigung und verkürzen so die<br />

Durchlaufzeiten in der Produktion“,<br />

erklärt Seibold.<br />

Fehlerquellen durch<br />

Digitalisierung eliminieren<br />

„Wir haben für unsere Kunden bereits<br />

vielfältige Maßnahmen zum Bürokratieabbau<br />

und zur Komplexitätsreduktion<br />

entwickelt, darunter einen komplett<br />

elektronischen Bestell- und<br />

Lieferdatenaustausch, der die potenziellen<br />

Fehlerquellen papiergebundener<br />

oder telefonischer Bestellungen<br />

eliminiert“, erklärt Bernd Seibold. Die<br />

optimierte Abwicklung sorgt nicht<br />

nur für eine Entlastung des Personals,<br />

sondern steigert auch die Effizienz<br />

und minimiert die Prozesskosten.<br />

„Unsere Kunden initiieren eine Bestellung<br />

entweder manuell oder sie erfolgt<br />

automatisch nach Erteilung eines Fertigungsauftrages“,<br />

erklärt Seibold.<br />

In der Branche noch nicht so weit<br />

verbreitet ist die Bestellung über<br />

Onlineportale. Immer mehr Stahl-<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


händler bieten aber Onlineshops für<br />

einen einfachen und schnellen<br />

Bestellvorgang an. Darüber hinaus<br />

fungieren Webshops gleichzeitig als<br />

Informationsplattform und automatisieren<br />

verschiedenste Prozesse.<br />

„Wir sehen an den Klickzahlen unseres<br />

Onlineangebotes, dass viele unserer<br />

Kunden dort die Verfügbarkeit<br />

von Produkten prüfen oder Zolltarifnummern<br />

recherchieren“, sagt<br />

Seibold. Die Potenziale seien hier<br />

aber längst noch nicht ausgeschöpft.<br />

Serviceleistungen<br />

zunehmend gefragt<br />

Stärker als das Interesse an Webshops<br />

steigt die Nachfrage seitens<br />

der produzierenden Unternehmen<br />

nach Serviceleistungen ihrer Systemdienstleister,<br />

so das Unternehmen.<br />

„Neben der Anarbeitung gehört<br />

eine ausgefeilte Material- und Prozesslogistik<br />

zu unserem Angebotsspektrum.<br />

Durch Lageroutsourcing,<br />

elektronische Datenverarbeitung<br />

und kundenspezifische Verpackungslösungen<br />

ermöglichen wir<br />

unseren Kunden eine erhebliche<br />

Steigerung der Prozesseffizienz“,<br />

erklärt Bernd Seibold. „Insgesamt<br />

ist davon auszugehen, dass mit der<br />

Digitalisierung in der Stahlindustrie<br />

ein großes wirtschaftliches Wachstumspotenzial<br />

einhergeht, was sich<br />

positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />

auswirkt“, sagt Bernd Seibold mit<br />

Blick auf die Zukunft. 2<br />

Maßarbeit in Stahl für Rollrahmenpresse<br />

Feinkornstahl perfekt im Griff<br />

Für eine Rollrahmenpresse der Wiedenmann-Seile<br />

GmbH hat der Brennschneidspezialist<br />

Jebens Kernelemente der Basiskonstruktion<br />

gefertigt. Die hohe Druckbelastung des<br />

4 m hohen und 2,8 m breiten und 13 t schweren<br />

High-End-Aggregats von 3.193 kN erforderte<br />

für Pressentisch und -einsätze Feinkornstahl<br />

der Güte S690 QL. Materialbedingt<br />

wesentlich höhere Streckgrenzen und Zugfestigkeiten<br />

sowie die von vorgegebenen engen<br />

Toleranzen machten dabei spezifische Anpassungen<br />

beim Schneiden und Richten nötig. So<br />

wurde der Feinkornstahl vor dem Brennschneiden<br />

auf 150 °C vorgewärmt sowie Sauerstoffdruck<br />

und Schnittgeschwindigkeit entsprechend<br />

ausgelegt. Das autogene Brennen<br />

erfolgte mit mehreren Brennern parallel.<br />

Eine besondere Herausforderung bedeutete<br />

das anschließende Richten der 120 mm dicken<br />

Bleche aus hochfestem Stahl mit der Flamme.<br />

Hier war die Kompetenz der Richtmeister bei<br />

Jebens gefragt, um mit der Flamme anhand<br />

genauer Beobachtung der Oberflächenfärbung<br />

und regelmäßiger Messung der Temperatur<br />

den Richtprozess exakt zu steuern.<br />

Seit 2014 arbeitet Wiedenmann mit den Experten<br />

aus Korntal-Münchingen zusammen – nicht<br />

nur für Pressen, sondern auch für andere Sonderkonstruktionen<br />

der eigenen Stahlmanufaktur.<br />

Andere Brennschneidbetriebe konnten die<br />

geforderten engen Lieferzeiten nicht immer leisten,<br />

sodass Volker Kohlhepp, kaufmännischer<br />

Leiter der Stahlmanufaktur und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung, damals nach einer Alternative<br />

suchte. Für Jebens sprach Kohlhepp zufolge das<br />

umfangreiche Lager an hochfesten Stählen in<br />

den Dicken von 30 bis 300 mm und der gute<br />

Zugriff auf Walzungen bei Dillinger – dem<br />

Jebens-Mutterkonzern. „Viele unserer Lieferanten<br />

können ab Lager maximal die Güte<br />

S355J2+N liefern. Wir brauchten jedoch für<br />

unsere zunehmend höherfesten Konstruktionen<br />

einen zuverlässigen Lieferanten für die Materialgüten<br />

S690QL und S960QL“, so Kohlhepp.<br />

Bild: Jebens<br />

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Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

International im Rohrmarkt aktiv<br />

Zehn Jahre PURES-tubes<br />

Das Nürnberger Vertriebsbüro<br />

PURES-tubes (PURchasing and salES) feiert<br />

in diesem Jahr sein zehnjähriges<br />

Bestehen. Seit der Gründung 2009 versorgt<br />

das international tätige Unternehmen<br />

Kunden mit Präzisionsrohren und<br />

Fittings für serielle und mittlere Bedarfe.<br />

Je nach Möglichkeit werden auch Anfragen<br />

mit kleineren Bedarfen bearbeitet.<br />

Klöckner & Co SE<br />

Markt belastet Q2-Ergebnis<br />

Das operative Ergebnis (EBITDA) der Stahl- und Metalldistributionsgruppe<br />

Klöckner lag im zweiten Quartal 2019 mit 51 Mio. € vor<br />

wesentlichen Sondereffekten unterhalb des Vorjahreswertes von<br />

85 Mio. €. Während Klöckner & Co im gleichen Vorjahreszeitraum<br />

von einem sehr positiven Marktumfeld profitieren konnte, wurde das<br />

Ergebnis diesmal durch negative Preis- und Mengeneffekte belastet.<br />

Das Konzernergebnis belief sich auf 28 Mio. € – nach 33 Mio. € im<br />

Vorjahresquartal.<br />

Weiter auf einem guten Weg<br />

sieht sich Klöckner & Co bei der digitalen<br />

Transformation, sagte CEO Gisbert<br />

Rühl bei der Präsentation der<br />

Zahlen Anfang August. Als Folge stieg<br />

der über digitale Kanäle erzielte<br />

Umsatzanteil im 2. Quartal 2019 auf<br />

29 % (Q2 2018: 20 %). Nach dem Einstieg<br />

in das Beratungsgeschäft konnte<br />

die Digitaleinheit kloeckner.i ein erstes<br />

größeres Beratungsprojekt mit<br />

einem DAX-30-Unternehmen erfolgreich<br />

abschließen, so Rühl weiter.<br />

Auch die von Klöckner & Co initiierte<br />

unabhängige Industrieplattform XOM<br />

Materials entwickele sich weiter<br />

erfolgreich. Es konnten bereits 34<br />

Händler und über 300 Kunden für die<br />

Plattform gewonnen werden, darunter<br />

ein weiterer großer internationaler<br />

Stahlproduzent.<br />

Für den weiteren Jahresverlauf<br />

erwartete Rühl Belastungen aus einer<br />

rückläufigen Nachfrage – insbesondere<br />

aus der europäischen Automobil-<br />

und Maschinenbaubranche.<br />

Zudem würden die negativen Preiseffekte<br />

in den USA voraussichtlich<br />

höher ausfallen als ursprünglich<br />

erwartet.<br />

Bereits Ende Juli hat die Klöckner &<br />

Co SE bekanntgegeben, ihr Führungsteam<br />

neu aufzustellen. So hat<br />

Jens Wegmann, Vorstand der Klöckner<br />

& Co SE, das Unternehmen zum<br />

31. Juli 2019 im Einvernehmen mit<br />

der Gesellschaft verlassen. Seine<br />

Aufgaben als COO werden in den<br />

USA von John Ganem und in Europa<br />

von Gisbert Rühl übernommen. Dr.<br />

Oliver Falk übernimmt die Funktion<br />

des CFO, die übergangsweise vom<br />

Vorsitzenden des Vorstands, Gisbert<br />

Rühl bekleidet wurde.<br />

Der Konzernvorstand von Klöckner<br />

& Co SE besteht somit zukünftig<br />

aus Gisbert Rühl, Vorsitzender des<br />

Vorstands und CEO Europa, Dr. Oliver<br />

Falk, CFO, sowie John Ganem,<br />

CEO Americas. Im Zuge der Neuaufstellung<br />

des Vorstands wurde zudem<br />

eine weitere Dezentralisierung der<br />

Aktivitäten beschlossen. Mit diesem<br />

Schritt will das Unternehmen die<br />

unterschiedlichen Strukturen in den<br />

Ländern noch stärker organisatorisch<br />

berücksichtigen und in den Konzerngesellschaften<br />

ein noch eigenständigeres<br />

und unternehmerisches Handeln<br />

fördern, hieß es dazu. 2<br />

Bis etwa 2015 wurden nahezu 69 % der<br />

Waren nach USA, 20 % nach Südeuropa<br />

und 11 % nach Deutschland geliefert. Ab<br />

2016, mit der Konzentration auf An- und<br />

Verarbeitung sowie Fittings, verschob<br />

sich der Umsatz nach Regionen für<br />

Europa auf 60 % (hierbei besonders<br />

Österreich, Portugal, Polen, Ungarn) und<br />

für Deutschland auf 40 %. Pures-tubes<br />

sieht sich in den Branchen Industrieanlagen/Maschinenbau<br />

(mit einer Umsatzsteigerung<br />

von 19 % auf 30 %), im<br />

Bereich Energie, Wärmeanlagen, Pneumatik<br />

und Hydraulik (von 28 % auf 45 %)<br />

gut positioniert.<br />

Das hat dem Unternehmen zufolge damit<br />

zu tun, dass man sich auf die Beschaffung<br />

nicht nur von Standards sondern<br />

auch von Spezialitäten ausgerichtet hat.<br />

Das Segment Sonstige Anwendungen<br />

(unter anderem Bau- und Möbelindustrie)<br />

ist über die Jahre mit 10 % gleich groß<br />

geblieben. Im Bereich Automotive ist<br />

durch das Auslaufen von Großaufträgen<br />

besonders für die USA der Umsatzanteil<br />

von 43 % auf 15 % zurückgegangen.<br />

Für 2019 verzeichnet Pures-tubes im<br />

Branchensegment Automotive bereits<br />

heute einen doppelt so hohen Umsatz<br />

wie in 2018. „Natürlich wollen wir in<br />

allen Branchenbereichen nach wie vor<br />

unsere Kunden mit fairen Preisen, gutem<br />

Service und transparenten Abläufen (Prozessen)<br />

bedienen und viele neue Kunden<br />

dazu gewinnen“, so Firmenchef Holger<br />

Villnow. Seit drei Jahren richtet er sein<br />

besonderes Augenmerk auf den Energiebereich.<br />

„Die Metallbranche muss sich<br />

vor allem den Umweltanforderungen in<br />

Europa und der Welt stellen. Energie und<br />

Automotiv sind bekannter Weise die<br />

herausragenden Themen der Zukunft“, so<br />

Villnow.<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Stahl ∙ Edelstahl ∙ Anschlagrohre ∙ Bauelemente<br />

Quelle: Nordwest<br />

„Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“-Bewertung und<br />

„Top-Company“-Siegel für Nordwest<br />

Ausbildungskonzept kommt an<br />

Nordwest als Arbeitgeber ausgezeichnet<br />

Bereits zum siebten Mal in Folge hat<br />

die Nordwest Handel AG das begehrte Siegel<br />

„Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“<br />

erhalten. Insgesamt 5.652 Auszubildende<br />

und duale Studenten aus 145 Betrieben in<br />

Südwestfalen haben dieses Jahr an der anonymen<br />

und unabhängigen Umfrage der<br />

Ertragswerkstatt GmbH teilgenommen.<br />

Nordwest erzielte dabei ein sehr gutes<br />

Ergebnis und reiht sich in die 25 % der am<br />

besten bewerteten Unternehmen ein. „Dass<br />

wir das Siegel nun zum siebten Mal in Folge<br />

bekommen haben, zeigt, dass unser Ausbildungskonzept<br />

den Nerv der jungen Leute<br />

trifft und unsere zukünftigen Fachkräfte gut<br />

auf ihre späteren Aufgaben bei uns vorbereitet“,<br />

freut sich Ann-Christin Schmitz,<br />

Ausbildungsverantwortliche bei Nordwest.<br />

Bestätigt werde das Konzept aber auch<br />

immer wieder durch die sehr guten Ergeb-<br />

Markmiller feiert Jubiläum<br />

150 Jahre Stahl- und Eisen-Knowhow<br />

nisse, welche die Nordwest-Auszubildenden<br />

bei ihren Abschlussprüfungen vor der IHK<br />

erzielen.<br />

Nordwest hat zudem das Siegel der Online-<br />

Bewertungsplattform von Arbeitgeber<br />

Kununu in diesem Jahr erstmalig erhalten<br />

und gehört damit zu einem Kreis von rund<br />

5 % aller auf Kununu genannten Unternehmen,<br />

die dieses Siegel tragen dürfen. „Uns<br />

ist es als Arbeitgeber wichtig, unseren Mitarbeitern<br />

mit Wertschätzung zu begegnen,<br />

den Einzelnen und seine Stärken zu fördern<br />

sowie Erfolge gemeinsam zu erzielen und<br />

diese auch gebührend zu feiern. Wir freuen<br />

uns sehr, dass unsere Mitarbeiter mit Ihrem<br />

Feedback viele dieser Themen bestätigen<br />

und fast 95 % uns weiterempfehlen“,<br />

beschreibt Christian Scherpner, Hauptbereichsleiter<br />

Personal, die Bedeutung der<br />

Auszeichnung für Nordwest.<br />

Die W. Markmiller oHG mit Sitz in Rennertshofen hat im Juli ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.<br />

Das 1869 gegründete Familienunternehmen hatte dazu rund 270 Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden,<br />

aktive Mitarbeiter wie Pensionäre sowie Freunde zur Geburtstagsparty eingeladen. Firmeninhaberin<br />

und Geschäftsführerin Ulrike Lenz und Tochter Monika Heinzlmeir begrüßten die Gäste. Ulrike<br />

Lenz hob in ihrer Ansprache die Loyalität ihrer Mitarbeiter hervor, die zum Erfolg beigetragen und an<br />

der langen Unternehmensgeschichte mitgewirkt hätten, berichtete die Augsburger Allgemeine.<br />

„Bei Markmiller wird Herzlichkeit gelebt. Ulrike Lenz und ihr Ehemann Hans verkörpern die kaufmännischen<br />

und menschlichen Werte, wie sie nur in einem Familienunternehmen zu finden sind“,<br />

sagte Dr. Christoph Grote vom Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler.<br />

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1250 mm x 2500 mm<br />

1500 mm x 3000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

Dem Unternehmen gratuliert hat auch Jörg Feger vom Bundesverband Deutscher Stahlhändler<br />

(BDS): Bei Markmiller als verlässlichem Partner fühle sich der Kunde immer gut aufgehoben. Weiterer<br />

Gratulant war auch der Bürgermeister von Rennertshofen, Georg Hirschbeck, der bei Markmiller<br />

selbst seine ersten Berufsjahre als damaliger Lehrling zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

verbracht hatte.<br />

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Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Softskills und Kommunikation werden noch wichtiger<br />

Führen in digitalen Zeiten<br />

Der Stahlhandel versteht sich als integrierter Wertschöpfungspartner zwischen herstellender und verarbeitender<br />

Stahlindustrie. Die Digitalisierung hat damit eine besondere Bedeutung und wenn die digitale Transformation<br />

im Stahlhandel noch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen in den Startlöchern verortet wird, bedarf es<br />

deshalb insbesondere heute Strategien, wie dieser Prozess zu gestalten ist. Ein Beitrag von Claus Pels-Leusden,<br />

Partner bei der Personalberatung De Causmaecker GmbH, House of Consultants.<br />

Grafiken: RWTH Aachen; Claus Pels-Leusden<br />

Chancen und Risiken der Digitalisierung<br />

müssen erkannt werden,<br />

und Informationen sind derart nutzbar<br />

zu machen, dass diese nachhaltig<br />

den Kundennutzen für die Organisation<br />

steigern. Es geht darum, die<br />

richtigen Dinge zu tun und die Dinge<br />

richtig zu machen.<br />

Es stellt sich die Frage nach dem<br />

„was“ und „wann“ etwas zu unternehmen<br />

ist, bevor das „wie“ geklärt<br />

wird. Die Studie „Digitalisierung im<br />

Branchenfokus Stahl- und Metallhandel“<br />

des Fraunhofer-Instituts für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung<br />

(IPA) 1 zeigt klar die Ausrichtung<br />

des Stahl- und Metallhandels:<br />

Ein Ergebnis der Studie ist,<br />

dass Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 im Stahlandel als Werkzeug zur<br />

Bewältigung aktueller und künftiger<br />

Herausforderungen erkannt werden.<br />

Als Beispiele für anstehende Aufgaben<br />

gelten: gesellschaftliche Herausforderungen,<br />

der Fachkräftemangel,<br />

Wettbewerbsvorteile, Kundenbindung,<br />

Verschlankung von Geschäftsprozessen,<br />

Produktivitätssteigerung<br />

und Prozessstabilität, Qualität und<br />

Kosten generell. Schwierigkeiten bei<br />

Digitalisierungsprojekten sehen die<br />

Unternehmen der Branche in der<br />

Kosten/Nutzen-Abwägung sowie in<br />

der Akzeptanz der Mitarbeiter.<br />

Vor allem bei den Werkern sieht<br />

die Fraunhofer-Studie eine geringe<br />

Akzeptanz gegenüber den neuen<br />

Entwicklungen, während in der Führungsebene<br />

demnach bereits heute<br />

eine größere Zustimmung herrscht.<br />

Die Vier Komponenten von Führung und Innovation im Digitalen zeitalter Abb. 1<br />

Insb. Fähigkeit zum Aufbau<br />

vernetzter interner und<br />

externer Strukturen<br />

Insb. Fähigkeit zu Entwicklung und Einführung<br />

neuer digitaler Geschäftsmodelle<br />

Insb. Fähigkeit zur Schaffung einer<br />

innovationsfreundlichen Unternehmenskultur<br />

Insb. Fähigkeit zum Aufbau<br />

„smarter“ Prozesse auf Basis<br />

fortgeschrittener Analytik und<br />

iterativer Optimierung<br />

Eine Herausforderung für den Stahlhandel<br />

besteht damit in der Entwicklung<br />

der vier Komponenten von Führung<br />

und Innovation im digitalen<br />

Zeitalter (Bild 1).<br />

Sechs Thesen zur Diskussion<br />

Der Bundesverband Deutscher<br />

Unternehmensberater BDU e.V. hat<br />

in seinem Positionspapier zum<br />

Thema „Führen in digitalen Zeiten“<br />

sechs Thesen entwickelt (Bild 2).<br />

Diese sechs Thesen bieten sich<br />

als ein Fahrplan für die Gestaltung<br />

des digitalen Transformationsprozesses<br />

für Unternehmen an und werden<br />

im Folgenden zur Diskussion<br />

gestellt.<br />

These 1: Führungskräfte müssen<br />

Lösungen für die digitale Welt<br />

schaffen.<br />

Ausgangsfrage ist, ob ein Unternehmen<br />

bereits eine digitale Strategie<br />

entwickelt hat. Die Unternehmen<br />

des Stahlhandels erwirtschaften ihre<br />

Margen – anders als Start-ups – in<br />

der Regel unter Beibehaltung ihres<br />

klassischen Geschäftsmodells, um<br />

in neue Geschäftsmodelle investieren<br />

zu können. Diese Zweigleisigkeit<br />

– Ambidextrie – der Transformation<br />

ist nicht einfach zu steuern und eine<br />

große Herausforderung.<br />

These 2: Ohne digitalen<br />

Kulturwandel keine digitale<br />

Transformation.<br />

Sieben Kernkompetenzen stehen<br />

stellvertretend für Dynamik und<br />

Geschwindigkeit in Märkten, Prozessen<br />

und Organisationen:<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


z vernetztes Denken<br />

z Flexibilität<br />

z Agilität<br />

z Lernbereitschaft<br />

z Spontanität<br />

z Selbstmanagement<br />

z Authentizität<br />

Diese gilt es nach Relevanz und nach<br />

dem Stand der Umsetzung zu bewerten<br />

und erkannte Defizite abzubauen.<br />

Führung in Zeiten der Digitalisierung Abb. 2 3<br />

1 Führungskrafte müssen Lösungen für die digitale Welt gestalten<br />

2 Ohne digitalen Kulturwandel keine digitale Transformation<br />

3 Digitalisierung ist Chefsache<br />

4 Gute Führung kontrolliert nicht, sie dirigiert flexibel und kreativ<br />

5 Neue Kompetenzen brauchen Raum und Pflege – und eine neue Personalpolitik<br />

6 Technologien schaffen Freiraum für Kreativität und Teamgeist<br />

These 3: Digitalisierung ist<br />

Chefsache.<br />

Die Digitalisierung ist weder eine<br />

Ressort-Aufgabe, noch kann sie von<br />

der Unternehmensführung delegiert<br />

werden. Das „was“ und „wann“ ist<br />

Chefsache, das „wie“ kann dagegen<br />

die IT-Leitung entscheiden. Zentrale<br />

Fragen wie nach dem Umgang mit<br />

Daten sowie das Für und Wider einer<br />

persönlichen Kundenbetreung müssen<br />

und können nur von der<br />

Geschäftsleitung beantwortet werden.<br />

Digitalisierung betrifft die<br />

gesamte Belegschaft, sie muss von<br />

allen Mitarbeitern getragen werden<br />

und sollte von allen (vor-)gelebt werden.<br />

These 4: Gute Führung kontrolliert<br />

nicht, sie dirigiert flexibel<br />

und kreativ.<br />

Die Zeiten einsamer Kapitäne sind<br />

vorbei. Wir brauchen auch keine<br />

Visionäre, sondern Manager, die in<br />

der Lage sind, ein Team aufzubauen,<br />

das fähig ist, eigene Ideen zu entwickeln<br />

und diese umzusetzen. Eine<br />

attraktive und förderliche Arbeitsumgebung<br />

wird zur Triebfeder für<br />

den Erfolg, Raum und Zeit lösen sich<br />

zunehmend auf: Mitarbeiter arbeiten,<br />

wann und wo es probat<br />

erscheint. Ergebnisse erhalten Vorfahrt<br />

vor Anwesenheitspflicht und<br />

„Nine-to-Five“-Mentalität.<br />

These 5: Neue Kompetenzen<br />

brauchen Raum und Pflege –<br />

und eine neue Personalpolitik.<br />

Ein hohes Verständnis für Zahlen<br />

und Datenverarbeitung bei gleichzeitig<br />

ausgeprägter Fähigkeit zur<br />

zwischenmenschlichen Kommunikation<br />

heißen die Herausforderungen<br />

der Zukunft. Der Kampf um die<br />

besten Talente ist im vollen Gange.<br />

Es geht aber nicht nur darum, die<br />

besten Talente zu finden und zu<br />

gewinnen, es geht auch darum, diese<br />

zu halten. Das bedeutet: Flexibler<br />

und individueller werden, neue<br />

Arbeitszeitmodelle implementieren,<br />

Mitsprache fördern und Feedbackkultur<br />

stärken.<br />

These 6: Technologien schaffen<br />

Freiraum für Kreativität und<br />

Teamgeist.<br />

Die Skalierungsmöglichkeiten von<br />

Softwarelösungen werden dazu führen,<br />

dass weltweit nur noch mit wenigen<br />

Lösungsanbietern gearbeitet<br />

werden wird: nur mit den Besten.<br />

Es werden sich Standards etablieren,<br />

die die Bedeutung der IT Leitung<br />

wieder sinken lassen und es wird<br />

wieder mehr um das „was“ und<br />

„wann“ als über das „wie“ gerungen.<br />

Ausblick<br />

Es bleibt zu hoffen, dass der Fortschritt<br />

der Technologien nicht dazu<br />

Über den Autor<br />

Claus Pels-Leusden ist Partner der Personalberatung<br />

De Causmaecker & Partner in<br />

Frankfurt a.M. Er hat ein Studium des Bergbauingenieurwesens<br />

(RWTH Aachen, ENSMP,<br />

TU Berlin) absolviert (M.Sc.) und war einige<br />

Jahre in der französischen Industrie (Suez und<br />

Vallourec) tätig. Claus Pels-Leusden war 25<br />

Jahre im Vertrieb, Produktmanagement, Key<br />

Account Management und NBD in den Bereichen<br />

Infrastruktur, Automotive, Energie und<br />

Rohstoffe für die Stahlindustrie tätig, davon<br />

acht Jahre als Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

führen wird, dass immer weniger<br />

Menschen immer mehr arbeiten,<br />

damit immer mehr Menschen immer<br />

weniger arbeiten. Vielmehr geht es<br />

darum, frei werdende Zeit sinnvoll<br />

für das gemeinsame Entwickeln<br />

neuer Ideen, Produkte und neuer<br />

Geschäftsmodelle zu investieren –<br />

zum Nutzen der Kunden und damit<br />

zur Wertsteigerung des eigenen<br />

Unternehmens. Die Herausforderung<br />

besteht darin, alle menschlichen Ressourcen<br />

zu nutzen, denn zum ersten<br />

Mal in der industriellen Revolution<br />

wird der richtig ausgebildete Mensch<br />

zum Engpass im Wachstum und<br />

nicht eine Maschine. Deshalb muss<br />

es unser aller Anliegen sein, in die<br />

lebenslange Ausbildung zu investieren,<br />

damit wir die Herausforderungen<br />

gemeinsam meistern. Softskills<br />

und Werte werden gefragter denn je<br />

werden. Und der Mensch bleibt im<br />

Mittelpunkt der Betrachtung. Die<br />

Führung im Stahlhandel ist sich der<br />

besonderen Herausforderungen der<br />

digitalen Zeiten bewusst. 2<br />

Quellen:<br />

1) M. Sc. Florian Schumpp,<br />

Dr.-Ing. Christoph Birenbaum,<br />

Dr.-Ing. Marco Schneider<br />

Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik und<br />

Automatisierung IPA, Stuttgart<br />

2) PD Dr. David Antons, Prof.<br />

Dr. Erk Piening, Prof. Thorsten-Oliver<br />

Salge: Führung<br />

und Innovation in Zeiten der<br />

Digitalisierung, VDMA e.V.<br />

3) Christoph Adamczyk, Matthias<br />

Bäcker, Ottmar Franzen,<br />

Manuel Kreutz, Carsten<br />

Suntrop, Philipp Wächter:<br />

Führung in Zeiten der Digitalisierung,<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU) e.V.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

15


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Die neue Halle des<br />

Köstner Stahlzentrums<br />

Diespeck<br />

nach der Fertigstellung.<br />

Neue Halle in Diespeck<br />

Köstner stellt Erweiterungsbau fertig<br />

Das Köstner Stahlzentrum im mittelfränkischen Diespeck gewinnt dank eines Hallenneubaus<br />

nicht nur zusätzliche Kapazitäten, sondern investiert damit auch in mehr Leistungsfähigkeit und<br />

wirtschaftlicheres Arbeiten.<br />

Unweit des Stammhauses in<br />

Neustadt an der Aisch bedient die<br />

Richard Köstner AG in Diespeck<br />

Kunden aus Industrie und Handwerk,<br />

insbesondere Metallbau, Fahrzeugbau,<br />

Schlossereien, Stahlbau<br />

sowie Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Durch die steigende Nachfrage nach<br />

Stahl samt Anarbeitungsprozessen<br />

stieß der Betrieb langsam aber sicher<br />

an seine Kapazitätsgrenzen. Die Fläche<br />

für den Biegebetrieb war zu klein<br />

geworden und es fehlten vor allem<br />

Kommissionierflächen.<br />

Zwei Schiffe für den<br />

Biegebetrieb<br />

Schließlich ließen Geschäftsführer<br />

Dr. Norbert Teltschik und Niederlassungsleiter<br />

Martin Trautner auf<br />

dem Betriebsgelände zwischen<br />

Bahnhofstraße und Aisch einige<br />

ältere Gebäude abreißen und eine<br />

neue Halle mit einem Volumen von<br />

ca. 40.000 m³ errichten. Etwa 10 m<br />

hoch ist der Baukörper an der B470.<br />

Er besteht aus zwei Hallenschiffen<br />

mit 84 bzw. 78 m Länge und einer<br />

Breite von je 25 m.<br />

In diesen Ende 2018 fertiggestellten<br />

Erweiterungsbau zog Anfang<br />

dieses Jahres der Betonstahl-Biegebetrieb<br />

mit vier Krananlagen ein.<br />

Einer war auf dem Betriebsgelände<br />

bereits vorhanden, zwei schaffte<br />

Köstner neu an. Einen Magnetkran<br />

für den Betonstahl-Stabtransport<br />

holte man aus dem Standort Plauen<br />

an die Aisch. Zusammen mit Maschinen<br />

und Technik investierte das<br />

Familienunternehmen ca. 3,8 Mio.<br />

€ in die Maßnahme, die Ende Juni<br />

mit der Fertigstellung der Außenanlagen<br />

abgeschlossen wurde.<br />

Mehr Platz und<br />

besserer Materialfluss<br />

Für Geschäftsleitung und Beschäftigte<br />

liegen die Vorteile auf der Hand.<br />

Mit der zusätzlichen Fläche in der<br />

durch das einfallende Tageslicht hell<br />

und freundlich erscheinenden Halle<br />

verfügt der Betrieb nicht nur über<br />

mehr Platz für kommissionierte<br />

Ware, sondern auch über eine Aufwertung<br />

der Arbeitsatmosphäre und<br />

genügend Raum, um die Abläufe zu<br />

optimieren. Dies bewirkt Zeitersparnis,<br />

bessere Qualität und mehr Kapazität.<br />

Durch die räumliche Trennung<br />

von Wareneingang und Warenausgang<br />

wurde die innerbetriebliche<br />

Logistik wesentlich verbessert, insbesondere<br />

auch in den bereits vorhandenen<br />

Hallen. Dort ist nun genügend<br />

Raum für die gleichzeitige<br />

Bestückung von drei anstatt bisher<br />

nur von einem Lkw. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

Richard Köstner AG<br />

91413 Neustadt an der Aisch<br />

Tel. +49 9161 668-0<br />

www.koestner.de<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


WIR sind Teil<br />

Ihrer Erfolgsarchitektur.<br />

Kai Michalski, Kundenberater<br />

„Bei großen Bauprojekten erwarten<br />

unsere Kunden auf allen Ebenen<br />

Höchstleistung – von der Qualität<br />

angearbeiteter Stahlprofile oder<br />

montagefertiger Aluminiumbleche<br />

bis zur Fähigkeit, gleichzeitig<br />

flexibel und zuverlässig zu sein.“<br />

www.kloecknerdeutschland.de<br />

WIR machen den Mehrwert.


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Innovationen für die Betonstahl-Branche: die Richtbiegemaschine MSR 25 2BK sowie der Bügelautomat EBA S 16+ ARW 3D mit<br />

Entnahmeroboter von Progress Maschinen & Automation auf der bauma 2019<br />

Fotos: Progress<br />

Progress Maschinen & Automation und bauma<br />

Gemeinsam innovativ<br />

Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Seit 65 Jahren zieht die bauma Besucher und Aussteller gleichermaßen<br />

in ihren Bann. Die größte Messe der Welt konnte im April 2019 mit über<br />

620.000 Teilnehmern einen neuen Besucherrekord verzeichnen. Als<br />

Aussteller seit langem dabei: die Progress Maschinen & Automation,<br />

ein Unternehmen der PROGRESS GROUP. Ein Rück- und Ausblick.<br />

[ kontakt ]<br />

Progress Maschinen &<br />

Automation AG<br />

39042 Brixen<br />

Italien<br />

Tel. +39 0472 979100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Das 1961 in Brixen (Südtirol)<br />

gegründete Unternehmen Progress,<br />

aus dem später die Firma Progress<br />

Maschinen & Automation hervorging,<br />

ist seit vielen Jahren Aussteller<br />

bei der weltweit bedeutendsten Fachmesse<br />

der Baumaschinen- und Bergbaumaschinenbranche.<br />

Ben Gorter war schon vor 21 Jahren<br />

auf der bauma, die damals zum<br />

ersten Mal in München Riem stattfand.<br />

Der Area Sales-Manager bei<br />

Progress Maschinen & Automation<br />

erinnert sich: „Die bauma 1995 auf<br />

dem alten Standort habe ich gerade<br />

noch verpasst. Mein erster Besuch<br />

im Jahr 1998 stand noch ganz im<br />

Zeichen des Umbaus. Damals war<br />

die Infrastruktur um das bauma-<br />

Gelände noch nicht fertiggestellt.<br />

Ohne die Parkplätze, die es heute<br />

gibt, brauchten wir ewig bis wir<br />

einen Platz zum Parken fanden oder<br />

von dort ins Hotel kamen.“<br />

Vom kleinen Player zum Vorreiter<br />

Seit seinem ersten Besuch ist der<br />

gebürtige Niederländer Stammgast<br />

auf der bauma. Besonders im<br />

Gedächtnis geblieben ist ihm dabei<br />

die Entwicklung des eigenen Firmenstandes.<br />

„Am Anfang waren wir<br />

im Bereich Betonstahlverarbeitung<br />

ja nur kleine Spieler und hatten dementsprechend<br />

nur einen kleinen<br />

Stand mit wenigen Maschinen.<br />

Heute sind wir Vorreiter.“<br />

Mit den Jahren wuchs der Stand<br />

des Brixner Unternehmens ebenso<br />

wie die bauma selbst. Doch die Fachmesse<br />

und der Maschinenbauer<br />

mussten in ihrer Geschichte auch<br />

Rückschläge einstecken. So geriet<br />

die bauma 1973 in den Strudel der<br />

Rezession. Die bis dahin jährlich<br />

stattfindende Messe fand erst wieder<br />

im Jahr 1977 statt. Und auch Progress<br />

musste aufgrund einer Baukrise<br />

Anfang der Achtziger seine<br />

Firmenstruktur neu ausrichten.<br />

Durch Ehrgeiz und Innovationsgeist<br />

gelang es dem Südtiroler<br />

Betrieb jedoch, die Krise zu meistern.<br />

So brachte die Firma im Jahr 1984<br />

ihre erste Drahtrichtschneidemaschine<br />

mit Rotor- und Rollenrichttechnik<br />

auf den Markt. Drei Jahre<br />

später folgten die ersten frei programmierbaren<br />

Computer. Der Einsatz<br />

für Nachhaltigkeit wurde schon<br />

1987 mit dem Industriepreis für eine<br />

bessere Umwelt in Europa belohnt.<br />

Die bauma 2019<br />

Auch 2019 war Progress Maschinen<br />

& Automation wieder mit einem<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Stand auf der bauma vertreten. Auf<br />

über 500 m² wurde den zahlreichen<br />

Interessierten nicht nur ein Einblick<br />

in die Welt der maschinellen Betonstahlbearbeitung<br />

geboten, sondern<br />

es wurden zugleich kulinarische<br />

Köstlichkeiten aus Südtirol serviert.<br />

Bei Speck, Schüttelbrot und erlesenen<br />

Rot- und Weißweinen ergaben<br />

sich so die idealen Voraussetzungen<br />

für ein erfolgreiches Kundengespräch.<br />

Bereits zwei Wochen vor Messebeginn<br />

waren die Monteure mit<br />

dem Aufbau der Maschinen beschäftigt.<br />

Das Ergebnis konnte sich sehen<br />

lassen: Mit der Präsentation der<br />

Richtbiegemaschine MSR 25 2BK,<br />

dem Bügelbiegeautomaten EBA S<br />

16+ ARW 3D mit Entnahmeroboter,<br />

sowie der Gitterträgerschweißanlage<br />

VGA Versa habe Progress Maschinen<br />

& Automation seinen Ruf als<br />

Innovationsmotor erneut unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Mit dem Schalungs- und Entschalroboter<br />

Form Master wurde<br />

auch am Stand der PROGRESS<br />

GROUP Technologie aus dem Hause<br />

Progress Maschinen & Automation<br />

vorgestellt. Zudem ermöglichte es<br />

eine „Multimedia-Stele“, per Video-<br />

Live-Schaltung mit den Kollegen und<br />

Interessenten vom anderen Stand<br />

zu kommunizieren.<br />

Für Ben Gorter war auch die diesjährige<br />

bauma ein Pflichttermin.<br />

„Besonders gut finde ich, dass man<br />

seit ein paar Jahren den Bereich<br />

Betonstahlverarbeitung in einer eigenen<br />

Halle zusammengebracht hat.<br />

So können sich Interessenten viel<br />

einfacher einen Überblick über alle<br />

Angebote verschaffen – gerade weil<br />

Komplettlösungen immer häufiger<br />

gefragt sind.“<br />

Für die Zukunft gerüstet<br />

Auch für die nächsten Jahre stehen<br />

einige Veränderungen an. Wenn die<br />

bauma 2022 erneut ihre Tore öffnet,<br />

wird Progress Maschinen & Automation<br />

bereits das neue PROGRESS<br />

GROUP-Headquarter bezogen haben.<br />

Die Bauarbeiten für den neuen siebenstöckigen<br />

Firmensitz sollen<br />

bereits 2020 abgeschlossen werden.<br />

Mit drei neuen Werkshallen verfüge<br />

das Brixner Industrieunternehmen<br />

künftig über ausreichend Platz<br />

für die Entwicklung und den Bau<br />

neuer Maschinen. Ein wichtiger<br />

bauma-Besucher seit über 20 Jahren: Ben Gorter,<br />

Area Sales-Manager bei Progress Maschinen & Automation<br />

infrastruktureller Schritt, der es Progress<br />

Maschinen & Automation<br />

ermöglichen soll, auch in den nächsten<br />

Jahrzehnten innovative Entwicklungen<br />

auf der bauma präsentieren<br />

zu können. 2<br />

Auf über 500 m² bekamen die zahlreichen Interessenten auf dem<br />

Progress-Stand nicht nur ein Einblick in die Welt der maschinellen<br />

Betonstahl bearbeitung geboten, sondern es wurden zugleich<br />

kulinarische Köstlichkeiten aus Südtirol serviert – beste Voraussetzungen<br />

für ein erfolgreiches Kundengespräch, so das Unternehmen.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

19


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bei der Ladungssicherung müssen verschiedenste Faktoren berücksichtigt werden. Dabei gilt es, Fehler zu vermeiden.<br />

Foto: PFEIFER<br />

Pfeifer-Sortiment für sichere Transporte<br />

Null Fehler bei der Ladungssicherung<br />

Richtige Ladungssicherung ist ein häufig unterschätztes Thema. Dabei ist sie für einen sicheren und<br />

effizienten Warentransport unerlässlich. Sie verhindert das Verrutschen, Umfallen, Umherrollen,<br />

Herabfallen und Beschädigen von Bauteilen und Gütern, vermeidet Lärm und sorgt für die Sicherheit<br />

aller Verkehrsteilnehmer. Das Pfeifer-Sortiment für Ladungssicherung unterstützt Anwenderinnen und<br />

Anwender bei einem sicheren Transport.<br />

[ Kontakt ]<br />

PEIFER Seil- und<br />

Hebetechnik GmbH<br />

87700 Memmingen<br />

+49 8331 937-112<br />

www.pfeifer.info<br />

Beim korrekten Verladen und<br />

Transportieren müssen verschiedenste<br />

Faktoren wie Abmaße,<br />

Gewicht, Schwerpunkt, Stapelfähigkeit<br />

und Befestigungspunkte des zu<br />

transportierenden Bauteils sowie<br />

unterschiedliche Verzurrtechniken<br />

berücksichtigt werden. Zahlreiche<br />

Normen, zunehmende Kontrollen<br />

im Straßengüterverkehr und strenge<br />

rechtliche Vorgaben stellen Transportunternehmen<br />

vor zusätzliche<br />

Herausforderungen. Zudem schleichen<br />

sich bei der Sicherung leicht<br />

Fehler ein. Diese können schwere<br />

Folgen haben. Dabei können Fehler<br />

mit wenig Aufwand einfach vermieden<br />

werden – und so für mehr<br />

Sicherheit sorgen. Zudem spart die<br />

Vermeidung von Fehlern Zeit und<br />

Kosten.<br />

Rutschhemmendes<br />

Material verwenden<br />

Eine zu geringe Reibung zwischen<br />

Ladung und Ladefläche oder Verschmutzung<br />

der Ladefläche können<br />

dazu führen, dass die Ladung verrutscht<br />

oder von der Ladefläche fällt.<br />

Alle Flächen sollten daher von<br />

Schmutz und anderen Flüssigkeiten<br />

sowie von Schnee und Eis gesäubert<br />

werden. Zusätzlich sollte auch<br />

rutschhemmendes Material, beispielsweise<br />

die Antirutschmatte der<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik<br />

GmbH, eingesetzt werden. Mit ihrer<br />

Hilfe wird die Ladung schneller und<br />

effektiver gesichert, da weniger Zurrgurte<br />

verwendet werden müssen.<br />

Zurrmittel vor jeder<br />

Anwendung prüfen<br />

Zurrmittel werden häufig über<br />

scharfe und raue Kanten gespannt<br />

und gezogen. Diese beschädigen oder<br />

zerstören die Zurrmittel sogar. Bei<br />

der Verwendung von sogenannten<br />

„ablegereifen“ Zurrmitteln, deren<br />

Verschleißgrenze also nach DIN<br />

12195-2 bis -4 erreicht oder überschritten<br />

ist, ist eine einwandfreie<br />

Ladungssicherung jedoch nicht<br />

gewährleistet. Eine Kontrolle der<br />

Zurrgurte vor jeder Anwendung ist<br />

daher unumgänglich. Pfeifer- Zurrgurte<br />

sind konform der DIN EN<br />

12195-2 und erfüllen beim Kauf die<br />

Qualitätsanforderungen. Zusätzlich<br />

schonen Kantenschoner die Zurrmittel<br />

und erhöhen dazu die Kraftübertragung.<br />

Passende Lösung für<br />

jeden Anwendungsfall<br />

Der Spezialist für Ladungssicherung<br />

Pfeifer bietet passende Lösungen für<br />

jeden Fall der Ladungssicherung –<br />

ob Diagonal- oder Niederzurren, ob<br />

Zurrkette oder Zurrgurt. Außerdem<br />

unterstützt Pfeifer Kunden bei der<br />

Berechnung und Dokumentation der<br />

Ladungssicherung sowie bei der Realisierung<br />

von Sonderlösungen –<br />

selbst bei kleineren Stückzahlen.<br />

Zudem unterstützt Pfeifer Kunden<br />

über den Kauf hinaus: ob im Service<br />

bei der jährlichen Prüfung durch ausgebildete,<br />

erfahrene Prüfer oder bei<br />

Seminaren, in denen es um korrekte<br />

Ladungssicherungsthemen geht. 2<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Hohe Zugfestigkeit, geringe Dehnung<br />

Hochleistungsfasern für<br />

Schwerlastzurrungen<br />

fehr Lagerlogistik<br />

Logistiklösungen nach Maß<br />

mit Schweizer Präzision<br />

Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Um Wirtschaftlichkeit und Handling<br />

beim Heben und Sichern schwerer<br />

Bauteile und Maschinen weiter zu verbessern,<br />

verarbeitet SpanSet unterschiedlichste<br />

Hochleistungsfasern. Mit<br />

ihren außergewöhnlichen mechanischen<br />

Eigenschaften und ihrem geringen<br />

Gewicht sind sie für die Anschlag- und<br />

Ladungssicherungstechnik besonders<br />

vorteilhaft.<br />

Die Neuentwicklung „MaXafe“ ist ein<br />

Schwerlastzurrsystem aus speziellen<br />

Hochleistungsfasern zum Diagonal- und<br />

Schrägzurren: Das Zurrsystem vereint<br />

extrem hohe Zugfestigkeit mit einer<br />

außergewöhnlich niedrigen Dehnung von<br />

maximal 2 % – laut Norm darf ein Zurrgurt<br />

bis zu 7 % Dehnung aufweisen. Der<br />

neue, nur 55 mm breite Zurrgurt zeigt<br />

dem Unternehmen zufolge dieselbe Festigkeit<br />

wie ein handelsüblicher 75 mm-<br />

Gurt, ist aber aufgrund der Material- und<br />

Gewichtsreduktion leichter und daher<br />

einfacher in der Handhabung. SpanSet<br />

bietet das Schwerlastzurrsystem in zwei<br />

Varianten an: die zweiteilige Variante<br />

mit einer Lashing Capacity (LC) von<br />

5.000 und die im Carlash-System Prinzip<br />

vernähte Variante mit einer Zurrkraft<br />

von 10.000 daN.<br />

[kontakt]<br />

SpanSet GmbH & Co. KG<br />

52531 Übach-Palenberg<br />

+49 2451 4831-0<br />

www.spanset.de<br />

„MaXafe“ von SpanSet: extrem hohe Zugfestigkeit<br />

vereint mit einer außergewöhnlich<br />

niedrigen Dehnung von maximal 2 %<br />

Foto: SpanSet<br />

Moderne Lagerlogistik ist so vielfältig<br />

wie das Lagergut. Von maßgeschneiderten<br />

Systemlösungen bis zur Standardvariante:<br />

fehr-Lageranlagen richten sich nach<br />

den Anforderungen der Kunden. Vom einzelnen,<br />

manuell bedienbaren Lagerturm bis<br />

zur vollautomatisierten Lagerhalle erhalten<br />

Anwender exakt jene Lösung, die sie brauchen,<br />

so das Unternehmen. Entsprechend<br />

den Anforderungen der Branche stellt fehr<br />

in einem gemeinsamen Entwicklungsprozess<br />

eine hocheffiziente und individuelle<br />

Lagerlösung zusammen, die funktioniert<br />

und individuell zum Unternehmen passt,<br />

wirbt der Lagerspezialist. Auch im Bereich<br />

Retrofit der Anlagen ist fehr ein starker<br />

Partner für komplexe Aufgaben. Für den<br />

Die ZURRPACK GmbH Spezialistin<br />

für Ladungssicherung und Lastaufnahme,<br />

befindet sich auf Wachstumskurs. Mitte des<br />

letzten Jahres haben die Geschäftsführer<br />

Hans-Günter Gaule und Jörg Herkommer<br />

eine Wachstumsstrategie 2021 ins Leben<br />

gerufen, welche dem Unternehmen zufolge<br />

jetzt erste Früchte zeigt. In 2019 konnte bis<br />

jetzt ein Umsatzwachstum von über 10 %<br />

erzielt werden, so das Unternehmen.<br />

Pünktlich zum 35-jährigen Jubiläum verschreibt<br />

sich das Unternehmen zudem einer<br />

neuen Produktstrategie: Neben den Produktlinien<br />

„ZURRPACK Basic“ und „ZURR-<br />

PACK Individual“ soll künftig der Fokus<br />

noch stärker auf spezifischen Sonderlösungen<br />

für die Ladungssicherung und das<br />

Heben von Lasten liegen. Hierfür wurde die<br />

Produktlinie „ZURRPACK Solution“ ins<br />

Leben gerufen.<br />

technischen Service und Support ist ein<br />

umfassend ausgebautes Netz an Stützpunkten<br />

rund um die Uhr verfügbar – ebenso wie<br />

für Original-Ersatzteile. Das Serviceteam<br />

von fehr sorgt mit Erfahrung, Wissen und<br />

hocheffizienter Ersatzteil-Logistik für<br />

höchste Performance über den gesamten<br />

Lebenszyklus jeder fehr Lageranlage.<br />

[kontakt]<br />

fehr Lagerlogistik AG<br />

8406 Winterthur<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 (0) 52 260 56 56<br />

www.fehr.net<br />

Zurrpack auf Wachstumskurs<br />

Ladungssicherung und Heben von Stahlelementen<br />

So konnte Zurrpack in der Vergangenheit<br />

bereits zahlreiche Kundenprojekte erfolgreich<br />

abschließen. Unter anderem hat das<br />

Unternehmen für die bessere Transportsicherung<br />

von Stahlrohren ein eigenes<br />

„Buglasching-Netz“ entwickelt, welche das<br />

Wegrutschen von Stahlrohren verhindert.<br />

Zurrpack versteht sich als „One-Stop-<br />

Shop“, wenn es um die Ladungssicherung<br />

geht. Auch für den Bereich Stahl stellt sich<br />

das Sortiment der Schwaben sehr umfassend<br />

dar: Zurrgurte, Zurrketten, Ratschen<br />

mit erhöhter Vorspannkraft, Antirutschmatten,<br />

abriebfeste Gurtbänder und Hebemittel<br />

gehören ins Portfolio.<br />

[kontakt]<br />

ZURRPACK GmbH<br />

Zurrgurte + Hebegurte<br />

89160 Dornstadt<br />

+49 7348 20050<br />

www.zurrpack.eu<br />

Foto: Zurrpack<br />

Zurrpack: umfassendes<br />

Sortiment für<br />

die Ladungssicherung<br />

von Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

21


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Wiedenmann fertigt<br />

Standard- bzw. kundenspezifische<br />

Rundschlingen und<br />

Hebebänder „Made<br />

in Germany“ nach<br />

höchstem Qualitätsstandard.<br />

Foto: Wiedenmann<br />

Wiedenmann Seile<br />

Textile Anschlagmittel<br />

aus eigener Herstellung<br />

Die Wiedenmann-Seile GmbH ist ein traditionsreicher Spezialist im Bereich der Hebe- und<br />

Steigschutztechnik. Das mittelständische Unternehmen mit seinem Hauptsitz im unterfränkischen<br />

Marktsteft bietet ganzheitliche Dienstleistungs-Lösungen auch für den Stahl- und<br />

Metallhandel an.<br />

[ Kontakt ]<br />

Wiedenmann-Seile<br />

GmbH<br />

97342 Marktsteft<br />

+49 9332 5061-0<br />

www.wiedenmannseile.de<br />

Bei allem technologischen<br />

Fortschritt behält das Unternehmen<br />

immer auch die über 200-jährige<br />

Tradition im Auge. So werden in den<br />

werkseigenen Seilereien auch heute<br />

noch Seile, Taue und Trossen egal<br />

ob Hanf-, Chemiefaser- oder Stahldrahtseile<br />

verarbeitet. Das „Spleißen“,<br />

so wird das Verflechten eines<br />

Tauendes nach traditioneller Handwerkskunst<br />

genannt, ist für die Seiler-Fachleute<br />

der Wiedenmann-Seile<br />

GmbH auch heute noch eine ganz<br />

einfache Übung.<br />

Rundschlingen „Made in Germany“<br />

Auch bei der Herstellung von textilen<br />

Anschlagmitteln hat das familiengeführte<br />

Unternehmen das historische<br />

Wissen um die traditionelle Herstellung<br />

von früher bis heute in die<br />

moderne Gegenwart transferiert. In<br />

den eigenen Nähereien werden bereits<br />

seit den 1970er-Jahren unter anderem<br />

Standard- bzw. kundenspezifische<br />

Rundschlingen und Hebebänder<br />

„Made in Germany“ nach höchstem<br />

Qualitätsstandard hergestellt.<br />

Auch kundenspezifische Spannund<br />

Zurrgurte werden hier gefertigt<br />

– nicht nur zur Ladungssicherung.<br />

Die Stärke von Wiedenmann ist hierbei<br />

die ausgeprägte Flexibilität bei<br />

Lieferzeiten, Stückzahlen und Spezifikation.<br />

Von dem „teilweise ruinösen“<br />

Preiskampf um das billigste Produkt<br />

habe man schon vor langer Zeit<br />

Abstand genommen. Solche vergleichbaren<br />

Standardprodukte werden deshalb<br />

nur zugekauft.<br />

Ganzheitliche Lösungen<br />

aus einer Hand<br />

Der Mut zur Nische hat sich ausgezahlt.<br />

Der Industrie-Betrieb hat für<br />

die meisten seiner Kunden „ganzheitliche<br />

Lösungen aus einer Hand“ parat.<br />

In den meisten Fällen heißt das, dass<br />

Wiedemann am kompletten Prozess<br />

der Wertschöpfung über den gesamten<br />

Lebenszyklus eines Produktes<br />

beteiligt ist: von der Beratung über<br />

die Konzeption zur Produktion und<br />

danach bei Unterweisung, Wartung<br />

und Revision.<br />

Bei der Prüfung, Revision und<br />

Reparatur ist das Unternehmen längst<br />

auch mit Produkten anderer Hersteller<br />

beschäftigt, ebenso beim Verkauf.<br />

Da die vorhanden Wartungs- und<br />

Instandhaltungssysteme am Markt<br />

im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung<br />

dem Unternehmen zufolge<br />

nicht wirklich überzeugt haben,<br />

wurde nach gründlicher Analyse der<br />

eigenen sowie der spezifischen Anforderungen<br />

der Kunden das eigene<br />

Bestands-, Wartungs- und Instandhaltungs-RFID-System<br />

„tagIDeasy“<br />

entwickelt und erfolgreich am Markt<br />

etabliert. Es erleichtert und vereinfacht<br />

vor allem die Handhabung der<br />

jährlichen Prüfungen zur Unfallverhütungsvorschrift<br />

(UVV) immens,<br />

wirbt der Hersteller.<br />

Stahlmanufaktur für<br />

Lastaufnahmemittel<br />

Ein weiteres Geschäftsfeld des Unternehmens<br />

ist die eigene Stahlmanufaktur<br />

(zertifizierter Schweißfachbetrieb<br />

nach DIN EN 1090-2 und DIN<br />

EN ISO 3834-2) und der Fachbereich<br />

Kran- & Hebetechnik. Bestens qualifizierte<br />

Mitarbeiter konstruieren und<br />

fertigen dort neben hydraulischen<br />

Werkstattpressen und bauaufsichtlichem<br />

Stahlbau vor allem kundenindividuelle<br />

Lastaufnahmemittel wie<br />

Lasttraversen, C-Haken, Krangabeln,<br />

Sondergreifer, Ablage- und Transportgestelle<br />

auf höchstem und rechtssicherem<br />

Niveau. Neben Firmen aus<br />

dem Maschinen- und Anlagenbau<br />

setzen auch Betreiber von Kraftwerken<br />

sowie Industriedienstleister auf<br />

das Know-how des unterfränkischen<br />

Spezialisten im Bereich Sonderstahlbau.<br />

2<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Kontinuierliche Ladungsüberwachung auch während der Fahrt<br />

iGurt macht die Ladungssicherung intelligent<br />

Transportschäden durch schlecht gesicherte Fracht sind Alltag<br />

im Transportgewerbe; immer wieder kommt es durch schlingernde<br />

und kippende Lastzüge zu folgenschweren Unfällen und<br />

Schäden an der Ladung. Mit einer intelligenten Ladungssicherung<br />

rückt BPW Bergische Achsen KG einer der Hauptursachen zu Leibe:<br />

Der iGurt kontrolliert und dokumentiert die Spannung des Zurrgurts<br />

und verspricht massive Einspareffekte.<br />

Durch eine intelligente Ladungssicherung will BPW dazu beitragen,<br />

Schadensfälle massiv zu reduzieren und neben den Kosten auch das<br />

Unfallrisiko zu senken: Der „iGurt“ ist ein smartes Sicherungssystem,<br />

das die richtige Vorspannkraft des Zurrgurtes anzeigt und während<br />

der Fahrt laufend überwacht.<br />

Das handliche Gerät lässt sich leicht am Zurrgurt befestigen, so dass<br />

die einmalige Ausrüstung der auf dem Fahrzeug mitgeführten Zurrgurte<br />

schnell erledigt ist, so das Unternehmen. Alle im Einsatz<br />

befindlichen Geräte zeigen die jeweilig angelegte Vorspannkraft auf<br />

deren Gehäuse an und senden die Daten zusätzlich per Bluetooth<br />

auf das Smartphone des Fahrers. Lockert sich einer der Zurrgurte,<br />

schlägt die Smartphone-App des iGurt-Systems sofort Alarm. Auch<br />

eine zu hohe Vorspannkraft, die empfindliches Ladegut beschädigen<br />

könnte, wird angezeigt.<br />

Das robuste, schlagfeste Gehäuse des iGurts ist auf den Dauereinsatz<br />

im Trailer ausgelegt. Eine Batterieladung hält rund ein Jahr,<br />

wobei ein Austausch der Batterie zügig erledig ist.<br />

Foto: BPW<br />

„Smartes“ Sicherungssystem iGurt überwacht die Vorspannkraft<br />

während der Fahrt<br />

Die Smartphone-App des iGurts sorgt auch für eine lückenlose<br />

Dokumentation der korrekten Ladungssicherung über den gesamten<br />

Transportprozess. Das iGurt-System wurde in enger Partnerschaft<br />

mit Speditionen entwickelt und erfolgreich in der Praxis getestet, so<br />

das Unternehmen.<br />

www.bit.ly/bpwigurt<br />

Die Weinmann Aach AG ist ein starker Partner für Stahl, Edelstahl, Aluminium<br />

und Buntmetalle. Mit rund 50.000 Quadratmetern Gesamtlagerfläche, moderner<br />

Lagertechnik und 50 firmeneigenen LKW sorgen wir dafür, dass Material<br />

in allen erdenklichen Formen und Güten schnell und reibungslos an Sie ausgeliefert wird.<br />

Weitere Infos unter www.weinmann-aach.de


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Countdown für die EMO Hannover 2019<br />

Weltleitmesse der<br />

Metallbearbeitung<br />

Vom 16. bis 21. September 2019 präsentieren internationale Hersteller<br />

von Produktionstechnologie zur EMO Hannover smarte<br />

Technologien. Unter dem Motto "Smart technologies driving<br />

tomorrow’s production" zeigt die Weltleitmesse der Metallbearbeitung<br />

die gesamte Bandbreite moderner Metallbearbeitungstechnik.<br />

Vorgestellt werden neueste<br />

Maschinen plus effiziente technische<br />

Lösungen, produktbegleitende<br />

Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in<br />

der Produktion und vieles mehr.<br />

Schwerpunkte der EMO Hannover<br />

sind in diesem Jahr unter anderem<br />

spanende und umformende Werkzeugmaschinen,<br />

Fertigungssysteme<br />

sowie der automatisierte Materialfluss,<br />

Computertechnologie und<br />

Industrieelektronik.<br />

Die Fachbesucher der EMO kommen<br />

aus allen wichtigen Industriebranchen,<br />

wie unter anderem dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau, der<br />

Automobilindustrie und ihren Zulieferern<br />

sowie dem Stahl- und Leichtbau.<br />

Die EMO Hannover ist der wichtigste<br />

internationale Treffpunkt für<br />

die Fertigungstechnik weltweit,<br />

wirbt der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW),<br />

Organisator der Messe.<br />

Zur EMO Hannover 2017 kamen<br />

fast 2.230 Aussteller aus 44 Ländern<br />

rd. 130.000 Fachbesucher aus 160<br />

Ländern.<br />

Neben den Austellerpräsentationen<br />

bietet die EMO Hannover 2019<br />

auch wieder ein breites Rahmenprogramm<br />

begleitender Seminare, Konferenzen<br />

und Foren – mit Themen<br />

wie Addivitve Manufacturing, einer<br />

Sonderschau Jugend sowie einer<br />

„industrie 4.0 area“. 2<br />

EMO Hannover 2019<br />

wann: 16.-21.09.2019<br />

wo: Hannover Messe<br />

Foto: Deutsche Messe<br />

Foto: Sedus Stoll AG<br />

Spannende Start-ups auf der EMO 2019: In einer Konzeptstudie entwickelte Cell-<br />

Core ein bionisches Design für einen Stuhlträger.<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Kasto auf der EMO 2019<br />

Viel Neues im Portfolio<br />

Jede Menge Innovationen hat der Säge- und Lagertechnik-Spezialist Kasto auf der EMO 2019<br />

(16. – 21. September) in Hannover im Gepäck: In Halle 15 auf Stand E 54 sind unter anderem<br />

ein effizientes Energierückspeise- und -speicherkonzept für Automatiklager sowie neue<br />

Sägemaschinen für jeden Bedarf zu sehen. Außerdem werden in der „Smart Solutions Corner“<br />

digitale Lösungen vorgestellt und können live erlebt werden.<br />

Fertigung deutlich flexibler und<br />

leistungsfähiger gestalten, die Arbeitsbedingungen<br />

verbessern und die<br />

Betriebskosten erheblich senken. Für<br />

die KASTO Maschinenbau GmbH &<br />

Co. KG sind diese Themen schon<br />

längst keine Zukunftsmusik mehr.<br />

Das Unternehmen bietet seine automatischen<br />

Lagersysteme auf Wunsch<br />

mit einer Energierückspeisung und<br />

einem integrierten Energiespeicher<br />

an. Überschüssige Bewegungsenergie,<br />

die beispielsweise beim Abbremsen<br />

des Regalbediengerätes oder beim<br />

Senken des Hubwerks entsteht, lässt<br />

sich damit in Strom umwandeln, zwischenspeichern<br />

und flexibel nutzen.<br />

Dies senkt nicht nur die Stromkosten,<br />

sondern verbessert auch die Netzqualität,<br />

da die Entnahme aus dem Stromnetz<br />

kontinuierlicher stattfindet und<br />

Lastspitzen vermieden werden. Auch<br />

bestehende Kasto-Lagersysteme lassen<br />

sich nachträglich mit einer Energierückspeisung<br />

und -speicherung<br />

ausrüsten. KASTO demonstriert das<br />

Energiekonzept auf der EMO anhand<br />

eines Turmlagersystems vom Typ<br />

UNITOWER.<br />

Smart Solutions live erleben<br />

Ein weiteres Highlight auf dem Messestand<br />

ist die „Smart Solutions Corner“:<br />

Hier präsentiert Kasto seine Entwicklungen<br />

rund um die Themen<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0. Dazu<br />

zählt unter anderem das Warehouse<br />

Management System KASTOlogic, das<br />

nicht nur die durchgängige Verwaltung<br />

und Steuerung automatischer<br />

Lagersysteme ermöglicht, sondern<br />

auch ein mobiles Bestandsmanagement<br />

von manuellen Lagerbereichen.<br />

Ebenfalls ausgestellt sind die<br />

Maschinenzustandsanzeige KASTOapp,<br />

die Sägeplanerstellung KASTOoptisaw<br />

sowie die interaktive Fernwartelösung<br />

KASTO VisualAssistance.<br />

Anhand eines Videos können Besucher<br />

erleben, wie sich die Prozesse<br />

rund um die Themen Lagern, Sägen<br />

und Materialhandling mit den Lösungen<br />

von Kasto aus einer Hand ganzheitlich<br />

automatisieren und optimieren<br />

lassen.<br />

Säge-Sortiment um weitere<br />

Modelle vergrößert<br />

Die KASTOmiwin ist eine Doppelgehrungsbandsäge<br />

für Abläng- und Gehrungsschnitte<br />

zwischen -45 und +60 °.<br />

Sie ist insbesondere für Zuschnitte<br />

im Stahlbau, Stahlhandel, Anlagenbau<br />

sowie im Sondermaschinenbau konzipiert<br />

und als halb- sowie vollautomatische<br />

Ausführung erhältlich.<br />

Ebenfalls auf der EMO ausgestellt<br />

ist die universelle Bandsäge-Baureihe<br />

KASTOwin. Die Maschinen sind für<br />

das Serien- und Produktionssägen von<br />

Vollmaterialien, Rohren und Profilen<br />

konzipiert. Sie bieten eine flexible<br />

Lösung für ein breites Spektrum an<br />

Anwendungsfällen.<br />

Ein weiterer Allrounder für die<br />

Stahlbearbeitung ist die Produktionskreissäge<br />

KASTOvariospeed. Der<br />

CNC-gesteuerte Sägeautomat kann<br />

flexibel unterschiedliche und auch<br />

schwer zerspanbare Werkstoffe bearbeiten<br />

und eignet sich für den mannlosen<br />

Betrieb, insbesondere im<br />

Zusammenspiel mit einem Sägezentrum<br />

KASTOcenter. Erstmals auf der<br />

EMO 2019 zu sehen ist die neue KAS-<br />

TOvariospeed C18, die über einen<br />

größeren Schnittbereich von 180 mm<br />

verfügt. 2<br />

[ kontakt ]<br />

KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

77865 Achern<br />

Tel.: +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

EMO, 16.-21.9.2019<br />

Halle 15, Stand E54<br />

Foto: Kasto<br />

KASTO zeigt auf der EMO unter anderem ein effizientes<br />

Energierückspeise- und -speicherkonzept für Automatiklager.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

25


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte/Nachricht<br />

MEBA auf der EMO 2019<br />

Starke Automaten<br />

und vernetzte<br />

Sägelösungen<br />

Metall-Bandsägen-Spezialist MEBA präsentiert<br />

auf der EMO in Hannover vom 16. bis 21. September,<br />

Halle 15, Stand F14, neben mehrfach ausgezeichneter<br />

Doppelgehrungstechnologie auf<br />

130 m 2 eine Palette von Geradschnittautomaten<br />

für unterschiedliche Anwender, eingebunden<br />

in jeweils passende Gesamtkonzepte für den<br />

effizienten Sägeprozess.<br />

MEBAxtreme für extreme Sägeaufgaben und Schnittleistung<br />

Foto: MEBA<br />

Auch beim Thema Digitalisierung<br />

hat MEBA die verschiedenen<br />

Nutzer im Fokus. MEBA sei stolz<br />

darauf, sich als mittelständisches<br />

Familienunternehmen seit vielen Jahren<br />

mit mutigen Projekten fit gemacht<br />

zu haben für die Anforderungen der<br />

Digitalisierung, so das Unternehmen.<br />

Unter der Überschrift MEBAconnect<br />

entwickelt das mittelständische Familienunternehmen<br />

für all seine Kundengruppen<br />

smarte, für sie sinnvolle<br />

und machbare Lösungen zum vernetzten<br />

Sägen. Auf der EMO ist MEBA<br />

Teil der „mav industrie 4.0 area“, ein<br />

Gemeinschaftsprojekt des Vereins<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) und der konradin mediengruppe.<br />

Gemeinsam mit anderen Entscheidern<br />

der Produktionstechnik<br />

zeigt MEBA in Halle 9, Stand F32,<br />

auf einer zweiten Ausstellungsfläche<br />

die bereits umgesetzten Projekte zur<br />

Digitalisierung, wie beispielsweise<br />

die intelligente MEBA-Steuerung, den<br />

hocheffektiven MEBA-Teleservice<br />

oder auch den MEBA NC-Server mit<br />

all seinen positiven Auswirkungen<br />

auf den Sägeprozess genauso wie auf<br />

die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Erstmals auf einer Messe und als<br />

Novum in der Sägetechnik präsentiert<br />

MEBA seine Vorhaben im Bereich<br />

Internet of Things (IoT). Die Nutzung<br />

von IoT-Diensten in MEBAMetall-<br />

Bandsägen hat zum Ziel, Maschinenzustände<br />

aus der Ferne frühzeitig<br />

erkennen zu können und im Ergebnis<br />

Störfälle und Stillstandzeiten auf ein<br />

absolutes Minimum zu reduzieren.<br />

Egal, ob kleiner Handwerksbetrieb<br />

oder großer Industriebetrieb – Störfälle<br />

und Stillstandzeiten der Produktionsanlagen<br />

kosten viel Geld. Geld,<br />

das sich im nationalen und internationalen<br />

Wettbewerbsdruck kein<br />

Betrieb leisten kann. Details über die<br />

Einbindung von IoT-Diensten in MEB-<br />

Metall-Bandsägemaschinen werde es<br />

auf der EMO auch im Rahmen von<br />

Präsentationen geben.<br />

Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Starke Geradschnittautomaten<br />

Jede Baureihe der MEBA 90° -Automaten<br />

unterscheidet sich in Größe,<br />

Schnittbereichen und gezielt eingesetzten<br />

technischen Features, ausgerichtet<br />

auf die jeweiligen Anforderungen<br />

der Anwender. Auf der EMO<br />

gibt es drei unterschiedliche Kategorien<br />

zu sehen:<br />

z Den NC-Automaten MEBApro 260<br />

AP. Der kompakte, platzsparende<br />

Automat ebnet den Weg in die Automation<br />

und arbeitet durch seine<br />

Serientauglichkeit eine große<br />

Anzahl an Aufträgen in kürzester<br />

Zeit ab. Trotz einfacher Bedienung<br />

lasse er technische Höchstleistung<br />

und 4.0-Gängigkeit nicht missen.<br />

z Der Hochleistungsautomat MEBAmat<br />

330 zeigt, was vernetztes<br />

Power-Sägen in Industrie und Stahlhandel<br />

bedeutet: Bei geringen Life-<br />

Cycle-Kosten arbeitet er seine Aufgaben<br />

im Dauereinsatz ab. Dabei<br />

sind auch Vollmaterialien aus<br />

schwer zerspanbaren Werkstoffen<br />

kein Problem. Vernetzt arbeitend<br />

ist das Kraftpaket eine effiziente<br />

Lösung für den rationellen Produktionseinsatz.<br />

Auf der EMO 2019<br />

steigt der MEBAmat 330 in eine<br />

neue Dimension der 4.0-Tauglichkeit<br />

ein. Immer mehr einzelne<br />

Arbeitsabläufe rund um den Sägeprozess<br />

mit dem MEBAmat 330 werden<br />

auf intelligente Art und Weise<br />

vernetzt. Speziell Handhabungsund<br />

Transportaufgaben, teilweise<br />

auch Bearbeitungsschritte, werden<br />

künftig automatisiert erledigt.<br />

z Für extreme Sägeaufgaben und<br />

Schnittleistung auf höchstem Qualitätsniveau<br />

gibt es MEBAxtreme.<br />

Neu ausgestattet mit der MEBA-<br />

Dünnschnitt-Technologie, erreicht<br />

der Geradschnittautomat in schwerer<br />

Bauweise eine drastische<br />

Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz.<br />

Immense Einsparungen,<br />

vor allem bei der Bearbeitung<br />

von wertvollen Materialien<br />

oder im Massenschnittbereich, sind<br />

das Ergebnis. 2<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Aussteller auf dem<br />

BDS Stahlhandelstag 2019<br />

Menschen und Märkte<br />

Das Messegeschehen<br />

der nächsten Monate<br />

Messen bilden – Menschen und<br />

Märkte. Deshalb verfolgt die Redaktion<br />

des <strong>Stahlreport</strong> regelmäßig das entsprechende<br />

Veranstaltungsgeschehen im<br />

deutschsprachigen Raum. Dabei ist der<br />

Handel mit Werkstoffen, insbesondere<br />

mit Stahl, als Verbindung zwischen Produktion<br />

und Verarbeitung naturgemäß<br />

relativ häufig involviert. Zwischen Mitte<br />

September 2019 und Mitte März 2020<br />

stehen u.a. die folgenden Events an, die<br />

oft Ausstellungs- und Kongresselemente<br />

miteinander verbinden:<br />

z EMO Hannover. Die Welt der Metallbearbeitung.<br />

Hannover, 16.-21.9.19<br />

z Deburring Expo. Fachmesse für Entgrattechnolgien<br />

und Präzisionsoberflächen.<br />

Karlsruhe, 8.-10.10.19<br />

z Parts2clean. Internationale Leitmesse<br />

für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung.<br />

Stuttgart, 22.-24.10.19<br />

z Blechexpo. Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung. Stuttgart,<br />

5.-8.11.19 (mit Beteiligung auch des<br />

Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />

– BDS AG; vgl. Vorbericht in<br />

10/19)<br />

z Schweißtec. Internationale Fachmesse<br />

für Fügetechnologie. Stuttgart,<br />

5.-8.11.19<br />

z Formnext. Leitmesse für additives<br />

Manufacturing. Frankfurt,<br />

19.-22.11.19<br />

z Swissbau. Fachmesse der Bau- und<br />

Immobilienwirtschaft in der Schweiz.<br />

14.-18.1.20, Basel<br />

z Nortec. Fachmesse für Produktion.<br />

Hamburg, 21.-24.1.20<br />

z Learntec. Fachmesse und Kongress für<br />

digitale Bildung. Karlsruhe,<br />

28.-30.1.20<br />

z digitalBAU, Fachmesse für digitale<br />

Lösungen in der Baubranche. Köln,<br />

11.-13.2.20<br />

z Bautec. Fachmesse für Bauen und<br />

Gebäudetechnik. Berlin, 18.-21.2.20<br />

z Internationale Eisenwarenmesse. Köln,<br />

1.-4.3.20<br />

z LogiMAT. Fachmesse für Intralogistik-<br />

Lösungen und Prozessmanagement.<br />

Stuttgart, 10.-12.3.20<br />

z Metav. Internationale Messe für<br />

Technologien der Metallbearbeitung.<br />

Düsseldorf, 10.-13.3.20<br />

Quellen: Messe Düsseldorf<br />

Friedrichshafen und Düsseldorf<br />

Saw Expo: Messe für die<br />

Sägebranche neu aufgestellt<br />

Die Messe Düsseldorf GmbH ist neuer Veranstalter der Saw Expo,<br />

einer Special Interest-Messe der Sägebranche, die sich nun alle<br />

zwei Jahre in Friedrichshafen treffen soll – erstmals vom<br />

8.-11.6.21. Im Rahmen der Tube Düsseldorf ist die jetzt neu formierte<br />

Messe ab 2020 in den geraden Jahren auch in Düsseldorf<br />

geplant; dann als Sonderpavillon für die Bereiche Sägen und<br />

Trennen in der Halle 6 des dortigen Messegeländes.<br />

Sägen, Trennen und industrielles<br />

Schneiden sind in vielen Fertigungsprozessen<br />

unverzichtbar.<br />

Gerade in der Rohrtechnologie spielen<br />

sie eine wichtige Rolle. Rohre<br />

aus unterschiedlichen Materialien<br />

wie Stahl, Aluminium, Eisen- und<br />

Nichteisenmetallen, Plastik, Holz<br />

und Verbundstoffen werden so in<br />

Form gesägt und für unterschiedliche<br />

Industrieanforderungen angepasst.<br />

Zur Saw EXPO im Juni 2021<br />

in Friedrichshafen werden Hersteller<br />

von Sägemaschinen und<br />

alternativen Trenntechnologien,<br />

Sägewerkzeugen, Trowalanlagen,<br />

Entgratern, Zulieferer, Hersteller<br />

von Zubehör und Verbrauchsstoffen,<br />

periphere Maschinen und Systeme<br />

sowie Dienstleister erwartet.<br />

Lohnsägereien, Gebrauchtmaschinen,<br />

Verbände, Verlage und das<br />

Thema Wissenschaft/Forschung<br />

sollen das Angebotsspektrum<br />

ergänzen.<br />

Auf der Besucherseite richtet<br />

sich die Fachmesse dann an Anwender<br />

von Säge- und Trennverfahren<br />

– regional, national und international.<br />

Sie sollen aus der Metallbearbeitung<br />

kommen, der Metallverarbeitung,<br />

dem Stahlhandel, aus dem<br />

Maschinenbau, der Automobilindus-<br />

Unter diesen beiden Messezeichen<br />

soll die Saw Expo ab 2020<br />

eine neue Heimat finden.<br />

trie, der Chemie- und Pharmaindustrie,<br />

der Rohrindustrie, aus dem<br />

Recycling, dem Fensterbau sowie<br />

aus Lager- und Logistikunternehmen.<br />

Damit übernehme die Messe<br />

Düsseldorf GmbH „die Fachmesse<br />

für die Fertigungstechnologien<br />

Sägen und Trennen, die sich passgenau<br />

in das wachsende Portfolio<br />

Metals and Flow Technologies einfügt“,<br />

freute sich Friedrich-Georg<br />

Kehrer, Global Portfolio Director der<br />

Messe Düsseldorf.<br />

Friedrichshafen sei ein idealer<br />

Standort, „da viele Unternehmen im<br />

Süden Deutschlands und in den<br />

benachbarten Ländern Schweiz,<br />

Österreich und Italien produzieren“,<br />

ergänzte Daniel Ryfisch, Deputy<br />

Director des Global Portfolios Metals<br />

and Flow Technologies und verantwortlich<br />

für die Durchführung der<br />

Saw Expo.<br />

Stefan Motte (Initiator und Inhaber<br />

der Portale Sägebörse und Sägemanagement)<br />

arbeitet mit den Messemachern<br />

vom Rhein zusammen.<br />

Mit Stefan Motte haben die Düsseldorfer<br />

einen ausgewiesenen Fachmann<br />

an ihrer Seite, der auf mehrere<br />

Jahrzehnte Expertise in der Sägebranche<br />

blickt und die Saw Expo<br />

weiterhin begleitet. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Nachrichten/Bericht<br />

Neue Fachmesse in Köln:<br />

Digitale Lösungen<br />

in der Baubranche<br />

Foto: Messe Karlsruhe<br />

Bei der Delina-Preisverleihung 2019 in Karlsruhe.<br />

Als neue Fachmesse will eine innovative<br />

Präsentation vom 11.-13.2.20 in<br />

Köln eine Brücke zwischen Technologie<br />

und Industrie bauen. Es handelt sich um<br />

einen weiteren Ansatz, eine „Fachmesse<br />

für digitale Lösungen in der Baubranche“,<br />

so der Untertitel, in der deutschen Messelandschaft<br />

zu etablieren. Neben namhaften<br />

Ausstellern aus der Baubranche<br />

soll es in der Domstadt zudem ein vielseitiges<br />

Rahmenprogramm geben.<br />

Zukunft des Lernalltags<br />

Innovationspreis auf der Learntec<br />

Auf Europas Leitmesse für digitale<br />

Bildung, der Learntec in Karlsruhe, werden<br />

auch 2020 wieder Konzepte und Projekte<br />

ausgezeichnet, die innovative Zukunftstechnologien<br />

und Medien mit dem Lernalltag<br />

vereinen: der Innovationspreis Delina.<br />

Die Auszeichnung wird in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Digitalverband BITKOM e.V.<br />

und mit Unterstützung der time4you GmbH<br />

sowie der p-didakt GmbH in den vier Kategorien<br />

„frühkindliche Bildung und Schule“,<br />

„Hochschule“, „Aus- und Weiterbildung“<br />

sowie „Gesellschaft und lebenslanges Lernen“<br />

verliehen. Die preiswürdigen Projekte<br />

können aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

stammen und von Mobile Learning<br />

über Virtual Classrooms bis Blended Learning<br />

alle Aspekte der digitalen Bildung<br />

abdecken. Bewerben können sich Unternehmen<br />

ebenso wie Schüler und Studenten,<br />

Lehrer und Erzieher, Anwender oder<br />

Anbieter. Voraussetzung ist ein interessantes<br />

Projekt rund um digitales Lernen. Die<br />

Bewerber können auf www.learntec.de ein<br />

Online-Formular ausfüllen und hochladen.<br />

Jedes Projekt wird nach Ende der Bewerbungsphase<br />

von einer Fachjury aus Wissenschaft,<br />

Forschung und Wirtschaft begutachtet.<br />

Die Jury nominiert anschließend die<br />

interessantesten Projekte, die sich auf der<br />

LEARNTEC 2020 einem Fachpublikum präsentieren<br />

dürfen. Der nächste Messetermin<br />

ist vom 28.-30.1.20.<br />

Als Europas größte Fachmesse für digitale<br />

Bildung lockt die Learntec jährlich mehr als<br />

11.900 Entscheider aus der Industrie, Beratungsbranche,<br />

dem Handel und Vertrieb<br />

sowie aus Bildungseinrichtungen nach<br />

Karlsruhe. Diese können sich bei über 340<br />

Ausstellern zu den Möglichkeiten digitalen<br />

Lernens informieren. Der begleitende Kongress<br />

bietet an drei Tagen mehr als 300<br />

Referenten mit Vorträgen und Workshops.<br />

www.learntec.de<br />

Erweiterte Swissbau<br />

Der Schweizer Messemarkt ist in Bewegung: Nach der Absage der „Ineltec“ und „Sicherheit“<br />

im Februar erreichen die Messegesellschaft in Basel (MCH) nach eigenen Angaben<br />

Fragen betroffener Aussteller, die an alternativen Präsentationsmöglichkeiten interessiert<br />

sind. Die Antwort: Als Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft will nun die<br />

nächste Swissbau vom 14.-18.1.20 der Gebäudetechnologie und Sicherheitsbranche eine<br />

interdisziplinäre Business-Plattform anbieten. Da es bereits in der Vergangenheit zwischen<br />

Ineltec, Sicherheit und Swissbau Sektorenüberschneidungen gab, hat die MCH Group entschieden,<br />

die Swissbau zu stärken und mit den Themen Gebäudeautomation, Energie im<br />

Gebäude, Licht und Beleuchtungstechnik sowie Gebäudesicherheit auszubauen. Damit<br />

erschließt sich den Ausstellern neu das Potenzial von über 21.000 Architekten, Innenarchitekten<br />

sowie weiteren Fachplanern und Ingenieuren.<br />

Damit reagieren die Ausstellungsveranstalter,<br />

die Messe München und der Bundesverband<br />

Bausoftware (BVBS), nach<br />

eigenen Angaben auf die große Nachfrage<br />

nach einer Plattform für digitale Produkte<br />

und Lösungen in der Baubranche. Mit der<br />

digitalBAU soll in den Zwischenjahren der<br />

Weltleitmesse BAU, die zuletzt Anfang<br />

2019 in München stattgefunden hat, eine<br />

wichtige Dialogplattform für Planer, Architekten<br />

und Ingenieure sowie die gesamte<br />

Industrie geschaffen werden, hat u.a. der<br />

BVBS verlautbaren lassen.<br />

Knapp ein Jahr vor Messebeginn verzeichnete<br />

das neue Angebot offenbar erste<br />

Erfolge: „Es interessieren sich schon<br />

mehr als 100 Veranstalter für die neue<br />

Messeplattform, die sich aktuell auf einer<br />

Fläche von 17.000 m 2 präsentieren“,<br />

sagte Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Messe München. Erwartet werden<br />

rund 12.000 Besucher.<br />

Als ebenso innovativ wie das Veranstaltungskonzept<br />

gilt auch die Aufplanung<br />

der Messe: Das Herzstück der Ausstellungsfläche<br />

ist ein Boulevard, der durch<br />

alle Präsentationsbereiche führt und an<br />

eine digitale Datenbahn erinnern soll.<br />

Das vorgesehene Rahmenprogramm<br />

besteht u.a. aus einem Kongress sowie<br />

drei Foren. In diesen Zusammenhängen<br />

geht es um die Umsetzung konkreter<br />

Bauprojekte sowie um Leitfragen der<br />

Branche. Gesucht werden beispielsweise<br />

Antworten auf die Frage, wie das Wohnen<br />

und Arbeiten der Zukunft aussehen.<br />

www.swissbau.ch<br />

www.digital-bau.com<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Foto: Messe FDüsseldorf<br />

Foto: Messe Friedrichshafen<br />

Neue Zeiten – auch für das Schweißen und Schneiden. 2017 fand die gleichnamige Messe<br />

in Düsseldorf statt, 2021 ist sie wieder in Essen.<br />

Messe Schweißen und Schneiden<br />

Rückkehr nach Essen<br />

Nach ihrem kurzen Gastspiel 2017 in Düsseldorf aufgrund der<br />

Modernisierungsarbeiten in der Messe Essen kehrt die „Schweißen &<br />

Schneiden“ 2021 zu ihren Wurzeln zurück – vom 13.-17.9.21.<br />

Mit einer überarbeiteten thematischen Hallenaufteilung will die Messe<br />

für noch mehr Struktur und eine verbesserte Orientierung sorgen.<br />

„Wir freuen uns, der weltweit<br />

wichtigsten Messe der Füge-, Trennund<br />

Beschichtungsbranche bestmögliche<br />

Rahmenbedingungen bieten zu<br />

können“, so Projektleiterin Christina<br />

Kleinpaß. Gemeinsam mit dem Messebeirat<br />

hat ihr Team für die SCHWEIS-<br />

SEN & SCHNEIDEN die neue Hallenaufteilung<br />

entwickelt. Das soll für<br />

Aussteller und Besucher sorgen.<br />

Die Veranstaltung wird erneut das<br />

gesamte Gelände der Messe Essen<br />

belegen:<br />

z In den Hallen 1, 1A, 2 und 3 finden<br />

sich die Bereiche Oberflächentechnik/Wärmebehandlung,<br />

Gas-, Betriebsund<br />

Zusatzwerkstoffe sowie Ausrüstung,<br />

Sicherheit und Gesundheit. Ein<br />

Teil der Halle 2 ist für die Qualitätssicherung<br />

reserviert.<br />

z Unternehmen rund um das Schweißen<br />

und Fügen haben in der Galeria<br />

sowie den Hallen 4, 5 und 6 ihren<br />

Platz.<br />

z Ein Teil der Halle 6 sowie die gesamte<br />

Halle 7 sind für Aussteller der Bereiche<br />

Schneiden und Trennen vorgesehen.<br />

z Angebote rund um Dienstleistung<br />

und Digitalisierung werden in der<br />

Halle 8 direkt am neuen Eingang<br />

Ost positioniert.<br />

Insgesamt stehen der Schweißen &<br />

Schneiden vier Messeeingänge zur<br />

Verfügung. Damit die Fachbesucher<br />

ausreichend Zeit haben, sich über<br />

alle Neuheiten zu informieren, hat<br />

die Messe am langen Donnerstag bis<br />

20 Uhr geöffnet.<br />

2017 kamen rund 50.000 Besucher<br />

aus mehr als 120 Ländern.<br />

Darunter waren vor allem Entscheider<br />

aus den Branchen Automobil- und<br />

Fahrzeugbau, Schiffsbau, Maschinenund<br />

Anlagenbau, aus der Rohrfertigung<br />

und dem Leitungsbau, dem<br />

Bergbau sowie dem Baugewerbe, der<br />

chemischen Industrie und der Herstellung<br />

von Metallerzeugnissen, die<br />

ein Ordervolumen in Höhe von<br />

2 Mrd. € generiert haben. 2<br />

www.schweissen-schneiden.com<br />

Rechtzeitig festgelegt<br />

Termine für<br />

die übernächste Eurobike<br />

Noch vor dem Startschuss zur aktuellen<br />

28. Auflage vom 4.-7.9.19 hat die Messe<br />

Friedrichhafen für die Eurobike die künftige<br />

Ausrichtung sowie den Veranstaltungstermin<br />

für das folgende Jahr festgelegt: Mit einem<br />

Mix aus Fach- und nachgelagerter Konsumentenansprache<br />

wird sich die Fahrradmesse<br />

2020 an den ersten drei Tagen (2.- 4.9.) ausschließlich<br />

dem Fachpublikum widmen und<br />

endet am vierten Messetag (5.9.) mit einem<br />

gezielten Festival Day für alle Fahrradfans.<br />

„Wir freuen uns, dass wir die Termine bereits<br />

bis einschließlich 2020 fixiert haben. Es ist im<br />

Interesse aller Marktpartner, eine frühe Planungssicherheit<br />

zu haben und damit sicherzustellen,<br />

dass die Eurobike als der Saison-<br />

Höhepunkt für alle Akteure durchgeführt<br />

wird. Die Bandbreite des Angebots am<br />

Bodensee ist weltweit einzigartig. Hier spiegeln<br />

wir die Entwicklungstrends im klassischen<br />

Fahrrad- und E-Bike-Segment wider –<br />

aber auch Produktinnovationen und neue<br />

Player aus dem Bereich der Micro Mobility,<br />

die zeigen, dass diese Mobilitätsalternativen<br />

nicht nur nachhaltiger, sondern meist auch<br />

effektiver sind“, erklärten Messe-Geschäftsführer<br />

Klaus Wellmann und Eurobike-<br />

Bereichsleiter Stefan Reisinger.<br />

Auf konstantem Terminkurs bleiben auch die<br />

Eurobike-Mediaevents im Jahr 2020:<br />

z 18. bis 19. April 2020: VELOBerlin in Berlin<br />

z Juni/Juli 2020: Eurobike Media Days und Urban<br />

Mobility Media Days<br />

z 2. bis 5. September 2020: Eurobike in Friedrichshafen<br />

Die Eurobike in diesem Jahr will neben dem<br />

rein fachlichen Austausch an drei Werktagen<br />

(4.-6.9.19) am Samstag, 7.9.19, mit dem Festival<br />

Day auch wieder die Konsumentenbegeisterung<br />

für das Fahrrad zelebrieren.<br />

www.eurobike-show.de.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19 29


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte/Nachrichten<br />

Werkzeugbaumesse Moulding Expo<br />

Sonderschau und Initiative<br />

Eine Sonderschau zur innovativen Metallbearbeitung und eine<br />

Fairness-Initiative waren Teil der Werkzeugbaumesse Moulding Expo,<br />

die vom 21.-24.5.19 in Stuttgart stattgefunden hat.<br />

„Mit der dritten Auflage hat die Moulding<br />

Expo ihren Platz unter den Top-Werkzeugbaumessen<br />

der Welt insbesondere<br />

durch die hohe Besucherqualität und hohe<br />

Internationalität wieder bestätigt“, sagte<br />

Markus Heseding, Geschäftsführer der<br />

Fachverbände Präzisionswerkzeuge sowie<br />

Mess- und Prüftechnik im Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)<br />

in seiner Bilanz. Die Anzahl von knapp<br />

13.000 Besuchern kam zwar an die der Vorveranstaltung<br />

nicht ganz heran, dafür sei<br />

aber die Besucherqualität – knapp 80 %<br />

Entscheidungsträger – auf dem etablierten<br />

Niveau geblieben.<br />

„Auch in diesem Jahr hat wieder eine<br />

sehr beachtliche Anzahl an VDMA-Mitgliedern<br />

auf der Moulding Expo ausgestellt:<br />

Vertreten waren insbesondere die Bereiche<br />

Werkzeug- und Formenbau, Normalien,<br />

Vorrichtungen, Zerspanwerkzeuge, Spanntechnik<br />

und Längenmesstechnik mit mehr<br />

als 1.200 m 2 Standfläche.“ So der Verband.<br />

Erstmalig präsentierte der VDMA-Fachverband<br />

für Präzisionswerkzeuge eine Sonderschau<br />

Metallbearbeitung innovativ (MBi)<br />

– mit zwölf Mitgliedsunternehmen aus den<br />

Bereichen Zerspanwerkzeuge, Spanntechnik<br />

und Normalien. Ausgestellt waren aktuelle<br />

Technologien für die Fertigung, die<br />

einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit<br />

der Werkzeugbauten leisten.<br />

Der VDMA-Werkzeugbau nutzte das<br />

wichtigste Branchenevent des Jahres, um<br />

die neue INITIATIVE FAIRNESS+ der Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Unter dem Motto<br />

„EIN PLUS FÜR ALLE“ wirbt die Initiative<br />

um eine bessere, effizientere und erfolgreichere<br />

Zusammenarbeit aller Partner entlang<br />

der Wertschöpfungskette Werkzeugbau.<br />

Damit zielt sie darauf ab, eine<br />

Win-Win-Situation für alle beteiligten Unternehmen<br />

– vom Materiallieferanten bis zum<br />

Werkzeugbaukunden – zu schaffen, damit<br />

alle gemeinsam noch wettbewerbsfähiger<br />

werden und die großen Herausforderungen<br />

der Zukunft meistern können. (www.fairnessplus.net)<br />

2<br />

Die nächste Moulding Expo ist<br />

für die Zeit vom 8.-11.6.21 wieder<br />

in Stuttgart geplant.<br />

Montanes Messequartett<br />

Bright World of Metals<br />

ist zu Ende gegangen<br />

Nach fünf Messetagen ist Ende Juni<br />

die Bright World of Metals zu Ende gegangen<br />

und hat nach Einschätzung ihrer Macher ihre<br />

internationale Führungsposition als weltweit<br />

wichtigste Messeplattform der Metallurgieund<br />

Gießereitechnik eindrucksvoll untermauert<br />

– in den zwölf Messehallen des Düsseldorfer<br />

Geländes. Sowohl auf Aussteller- als<br />

auch auf Besucherseite habe das montane<br />

Messequartett gute Ergebnisse erzielen können.<br />

Rund 72.500 Besucher aus 118 Ländern<br />

wurden an den fünf Messetagen von rund<br />

2.360 Ausstellern aus aller Welt in den Messehallen<br />

begrüßt. Vor allem in Übersee sei<br />

die Nachfrage nach europäischer Metallurgie-<br />

und Gießereitechnik sehr groß – und<br />

hier insbesondere aus der asiatischen<br />

Region „Diese hohe Internationalität auf Aussteller-<br />

und Besucherseite ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsgarant der Bright World of<br />

Metals und macht das Messequartett so<br />

unverwechselbar. Für die Metall- und Gießerei-Profis<br />

aus der ganzen Welt sind GIFA,<br />

METEC, THERMPROCESS & NEWCAST ein<br />

absolutes Muss“, so Friedrich-Georg Kehrer,<br />

Global Portfolio Director Metals and Flow<br />

Technologies Messe Düsseldorf GmbH.<br />

Additives Manufacturing<br />

Formnext in Frankfurt am Main<br />

Die Formnext hat sich zur Leitmesse für<br />

additives Manufacturing, besser bekannt als<br />

3D-Druck, sowie die nächste Generation intelligenter<br />

industrieller Fertigungs- und Herstellungsverfahren<br />

entwickelt. Diese Dynamik soll<br />

auch zum nächsten Ausstellungstermin deutlich<br />

werden – vom 19.-22.11.19 in Frankfurt.<br />

Rund ein halbes Jahr vor Messebeginn hatten<br />

sich bereits mehr als 500 Aussteller für die<br />

nächste Messeauflage angemeldet. Damit hat<br />

bereits jetzt die belegte Fläche für die Formnext<br />

2019 die Größe der Vorjahresmesse<br />

übertroffen.<br />

Wachstum verzeichnet die Formnext nach<br />

Veranstalterangaben entlang der gesamten<br />

Prozesskette. Eine besonders starke Entwicklung<br />

zeigt der Bereich Postprocessing, der für<br />

die industrielle Weiterentwicklung der Additiven<br />

Fertigung als entscheidend gilt. „Hier<br />

haben zahlreiche Unternehmen aus traditionellen<br />

Industriebereichen die Marktchancen<br />

ergriffen und sehr spannende Produkte und<br />

Technologien entwickelt“, so Sascha F. Wenzler,<br />

Bereichsleiter Formnext, Mesago Messe<br />

Frankfurt GmbH.<br />

Aufgrund des starken Wachstums findet die<br />

Formnext 2019 erstmals in den Messehallen<br />

11 und 12 und damit im modernsten Teil des<br />

Frankfurter Ausstellungsgeländes statt.<br />

Das dynamische Wachstum der Formnext<br />

geschieht in einer Branche, die seit Jahren<br />

zweistellig aufwärts strebt und inzwischen ein<br />

Volumen von über 10 Mrd. Euro (plus 20 %)<br />

erreicht hat.<br />

Einmal mehr habe sich das Metallurgie-Messequartett<br />

als Treiber von Trends und Innovationen<br />

bewiesen. Insbesondere die Megathemen<br />

„Additive Manufacturing“ und<br />

„Industrie 4.0“ hätten sich wie ein roter<br />

Faden durch die Messehallen gezogen und<br />

seien auf großes Interesse bei den Fachbesuchern<br />

gestoßen. Aber auch die Themen<br />

Energieeffizienz und Ressourcenschonung<br />

hätten das Geschehen geprägt.<br />

Das Fazit von Burkhard Dahmen, Präsident<br />

der METEC und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der SMS group, fällt dementsprechend<br />

positiv aus: „Die diesjährige METEC<br />

setzt ein klares Statement und Signal für die<br />

Zukunft der Metallurgie und Stahlerzeugung.<br />

Die nächste Bright World of Metals mit den<br />

Leitmessen GIFA, METEC, THERMPROCESS<br />

& NEWCAST steht im Juni 2023 auf dem Programm;<br />

das konkrete Datum wird in den<br />

nächsten Monaten festgelegt.<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Jubiläumsmesse<br />

Metallbearbeitung in Stuttgart<br />

Foto: Koelnmesse<br />

Impression von der Internationalen<br />

Eisenwarenmesse 2019.<br />

Erste Buchungsphase abgeschlossen<br />

Viel Interesse an der<br />

Eisenwarenmesse in Köln<br />

Die erste Buchungsphase für die<br />

nächste Internationale Eisenwarenmesse<br />

vom 1.-4.3.20 in Köln hat in diesem Jahr<br />

besonders großes Interesse offenbart: Die<br />

Liste der teilnehmenden Unternehmen verzeichnete<br />

zum Stichtag knapp 5 % mehr Teilnehmer<br />

als zum Vergleichszeitpunkt der letzten<br />

Messe. Das hat die Kölner Messe<br />

mitgeteilt.<br />

Die Veranstaltung hat für den Hartwarenhandel<br />

traditionell eine herausgehobene Bedeutung.<br />

Auch konzeptionell gibt es für die<br />

INTERNATIONALE EISENWARENMESSE Neuheiten:<br />

Neben der Weiterentwicklung der<br />

Top-Themen DIY-Boulevard (Do it yourself), E-<br />

Commerce und Start-Up, gibt es Änderungen<br />

in der Aufplanung.<br />

Bereits zum 20. Mal schlägt vom 15.-19.9.20 das Herz der Metallbearbeitung in<br />

Stuttgart. Dann präsentieren an fünf Messetagen namhafte Aussteller ihre Innovationen<br />

und Weiterentwicklungen für die metallbe- und verarbeitende Industrie – anlässlich der<br />

AMB, der internationalen Ausstellung für Metallbearbeitung.<br />

Gemeinsam mit der Branche war diese Plattform 1982 geschaffen und seitdem konsequent<br />

weiterentwickelt worden. 2018 hatte die AMB Bestmarken aufgestellt: Noch nie<br />

konnte so viel Ausstellungsfläche (125.800 m 2 ) belegt werden und kamen so viele Aussteller<br />

(1.553) sowie Besucher (91.016 aus 83 Ländern) auf das Messegelände.<br />

„Mit der neuen Paul Horn Halle (Halle 10) ist uns 2018 ein wichtiger Schritt im Masterplan<br />

der Messe Stuttgart und nicht zuletzt auch für die Weiterentwicklung der AMB gelungen –<br />

das dringend notwendige Flächenwachstum“, erläuterte Ulrich Kromer von Baerle, Sprecher<br />

der Geschäftsführung der Messe Stuttgart.<br />

Für die AMB 2020 erwartet der Messe-Chef erneut die volle Geländebelegung. „Der Flächenzuwachs<br />

ermöglichte eine neue thematische Strukturierung der Hallen, die sehr gut<br />

angenommen wurde und die für 2020 daher nur noch feinjustiert wird“, ergänzte Kromer<br />

von Baerle.<br />

Die mehr als 90.000 erwarteten Besucher finden demnach auf der AMB 2020 Lösungsansätze<br />

und Konzepte für die Produktion von morgen und treffen auf bestehende sowie<br />

potenzielle Partner. Dann stehen alle Neuheiten für spanende und abtragende Werkzeugmaschinen,<br />

Präzisionswerkzeuge, Messtechnik und Qualitätssicherung, Roboter, Werkstück-<br />

und Werkzeughandhabungstechnik, Industrial Software & Engineering, Bauteile<br />

sowie Baugruppen und Zubehör im Fokus. Aktuelle Themen sollen u.a. die Digitalisierung in<br />

der Fertigung, Additive Manufacturing in der Metallbearbeitung oder die Weiterentwicklungen<br />

in der e-Mobilität sein.<br />

Um das Wachstum der Messe voranzutreiben,<br />

steht der Internationalen Eisenwarenmesse<br />

2020 zusätzlich die Halle 11 mit einer<br />

Gesamtfläche von mehr als 31.000 m 2 zur<br />

Verfügung. Dies bedeutet mehr Fläche für<br />

noch mehr Hardwarenthemen und eine klarere<br />

Clusterung nach Segmenten auf der<br />

gesamten Fläche. In der neuen Halle 11.1<br />

präsentieren sich DIY-Aussteller rund um den<br />

DIY-Boulevard (ehemals Halle 5.1) sowie in<br />

der Ebene 11.2 Aussteller aus der Verbindungs-<br />

und Befestigungstechnik sowie Werkzeuganbieter.<br />

Die zentrale Eventbühne, das<br />

EISENForum, zieht ebenfalls in die Halle 11.<br />

Das Thema eCommerce wird auf der kommenden<br />

Veranstaltung in Kooperation mit<br />

dem „E-Commerce-Star“ Michael Atug präsentiert,<br />

der sich zuletzt mit einem sehr offenen<br />

Interview in der Eisenwarenzeitung zur<br />

Zukunft der Branche geäußert hatte. Schon<br />

jetzt stehen neben Michael Atug, Marcus<br />

Diekmann und Hendrik Lennarz international<br />

agierende Speaker aus dem E-Commerce<br />

und Start-Up Bereich fest.<br />

Vier Stimmen zur AMB<br />

Was die AMB über die Jahre so attraktiv<br />

für Aussteller und Besucher macht, dazu<br />

hat die Messe Stuttgart als Veranstalterin<br />

ihre eigene Meinung – und lässt vier<br />

Unternehmen, die bereits 1982 mit dabei<br />

waren, über ihre Verbindung zur AMB<br />

berichten:<br />

z Lothar Horn, Geschäftsführer der Paul<br />

Horn GmbH, sieht eine besondere Verbindung<br />

zur AMB: „Wir sind eng mit der<br />

AMB verbunden und gemeinsam stetig<br />

gewachsen. 1982 waren wir noch als<br />

kleines schwäbisches Unternehmen als<br />

Aussteller vor Ort, heute präsentieren<br />

wir uns als Weltmarktführer für Präzisionswerkzeuge.<br />

Die AMB ist für uns wie<br />

das eigene Wohnzimmer, um unsere<br />

Kunden zu begrüßen und setzt ganz klar<br />

den Maßstab, was wir an Neuheiten<br />

und Innovationen zeigen wollen“.<br />

z Die AMB sei eindeutig das Kernstück<br />

des Werkzeugmaschinenbaus und der<br />

ideale Branchentreffpunkt in Süddeutschland,<br />

berichtet Holger Hehl,<br />

Gebietsverkaufsleiter Chiron-Werke<br />

GmbH & Co. KG und ergänzt: „Hier stellen<br />

alle Weltmarktführer ihre Neuheiten<br />

vor und hier haben wir die Plattform,<br />

um Kunden und Interessenten die Zerspanung<br />

im Detail zu zeigen“.<br />

z Werner Gerstner, Vertriebsleiter bei der<br />

Carl Zeiss AG, war bereits selbst bei der<br />

allerersten AMB 1982 dabei und ist bis<br />

heute vom Messekonzept überzeugt.<br />

„Die AMB hat schon immer Akzente<br />

gesetzt und dabei viele Technologieveränderungen<br />

miterlebt/mitgetragen. Alle<br />

wichtigen Themen werden hier behandelt<br />

und Aussteller zeigen, welche<br />

Lösungsansätze sie zum Beispiel zu E-<br />

Mobilität, Industrie 4.0 oder Internet of<br />

Things im Portfolio haben“.<br />

z Antonio Bottazzo, Verkaufsleiter der<br />

Fritz Studer AG, ein Unternehmen der<br />

United Grinding Group, schließlich kann<br />

die Weiterentwicklung von der nationalen<br />

Fachmesse zur internationalen Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung nur<br />

bestätigen: „Die AMB hat sich mit den<br />

Jahren konsequent weiterentwickelt<br />

und zieht heute Fachbesucher aus aller<br />

Welt nach Stuttgart“.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

31


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Keine Feierlaune im Feiertagsmonat<br />

Das Jahr 2018 ist für die deutsche Stahldistribution positiv verlaufen. Im Schnitt konnte in den meisten Monaten<br />

eine höhere Tonnage als üblich abgesetzt werden. Die weltweiten Konjunktur erwartungen trübten sich jedoch im<br />

bisherigen Verlauf des Jahres 2019 nach und nach ein. Handelskonflikte und die immer noch ungeklärten Fragen<br />

zum Brexit führen zu Unsicherheiten. Sorgen bereitet die Situation bei den Automobilherstellern. Die deutschen<br />

Maschinenbauer schauen ebenfalls pessimistischer in die Zukunft. Auch wenn andere stahlverarbeitende Industriezweige,<br />

allen voran die Bauwirtschaft, weiterhin gut beschäftigt sind, ist die Stahlnachfrage geringer als im<br />

vergangenen Jahr. Besonders schwach verlief für die Stahldistribution der Feiertagsmonat Juni. Der Juli konnte die<br />

fehlende Menge dann wieder einigermaßen kompensieren.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

Juli 2019 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zu den<br />

genannten<br />

statistischen Größen<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

Lagerabsatz<br />

Der Lagerabsatz verlief im Jahr 2018<br />

recht erfreulich. Insgesamt wurden<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen 11,2<br />

Mio. t abgesetzt. Dies ist der beste<br />

Wert seit dem Jahr 2012. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wurde 1,4 % mehr Menge<br />

erreicht. Bei Rohren wurden sogar<br />

deutlichere Zuwächse verzeichnet.<br />

Das Jahr 2019 ist für die deutsche<br />

Stahldistribution mengenmäßig etwas<br />

schwächer gestartet. Insgesamt wurden<br />

im Januar etwas über 950.000 t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse, im Februar<br />

908.000 t und im März knapp<br />

930.000 t abgesetzt.<br />

Ähnlich verlief der April. Der<br />

Lagerabsatz betrug 931.000 t. Vergleichsweise<br />

gut zeigte sich der Mai.<br />

954.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

wurden ausgeliefert. Dafür war wiederum<br />

der Juni ungewöhnlich<br />

schwach. Auch aufgrund der vielen<br />

Feier- und wenigen Arbeitstage konnte<br />

ein Lagerabsatz von lediglich 848.000<br />

t verzeichnet werden. Der Juli zeigte<br />

mit seinen 23 Arbeitstagen wieder ein<br />

ordentliches Volumen auf. Der Absatz<br />

verfehlte mit 999.000 t die Eine-Millionen-Tonnen-Schwelle<br />

nur haarscharf.<br />

Insgesamt wurde in den ersten<br />

sieben Monaten dieses Jahres 4,5 %<br />

weniger Menge als im Vorjahreszeitraum<br />

abgesetzt. Besonders der Absatz<br />

von Flachprodukten und Stabstahl<br />

zeigte sich schwächer. Als einziges<br />

Produkt konnte der Betonstahl weiter<br />

zulegen.<br />

Lagerbestand<br />

Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchstbestand<br />

im Sommer erreicht.<br />

Ende Juli 2018 wurden 2,56 Mio. t<br />

Bestand gemeldet. Ab Herbst setzte<br />

dann ein deutlicher Bestandsabbau<br />

ein. Im Dezember beliefen sich die<br />

bundesweiten Lagerbestände auf 2,22<br />

Mio. t. Dabei lag der branchenweite<br />

Bestand im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

um knapp 5 % höher.<br />

Zwischen Januar und März 2019<br />

erfolgte der übliche Lageraufbau. Im<br />

April und Mai wurden nur noch<br />

geringe Mengen aufgebaut. Im Juni<br />

und Juli wurde dann ein leichter Rückgang<br />

der Bestände beobachtet. Ende<br />

Juli 2019 wurden 2,41 Mio. t Bestand<br />

gemeldet. Das sind knapp 6 % weniger<br />

als Ende Juli 2018 bevorratet wurden.<br />

Lagerreichweite<br />

Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag<br />

aufgrund der ungewöhnlich geringen<br />

Absatzmengen im Juni bei 2,9 Monaten<br />

bzw. 87 Tagen. Im Juli lag sie bei<br />

2,4 Monaten bzw. 72 Tagen (vgl. Abbildung<br />

1). Im Schnitt der ersten sieben<br />

Monate 2019 lag die Lagerreichweite<br />

bei 2,6 Monaten bzw. 78 Tagen. Damit<br />

lag sie etwas höher als der Schnitt der<br />

Monate Januar bis Juli 2018.<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />

zufolge setzte sich der teilweise recht<br />

starke Preisanstieg, der im Jahr 2016<br />

angefangen hatte, im Jahr 2017 fort.<br />

Auch in den ersten beiden Monaten<br />

des Jahres 2018 konnten bei fast allen<br />

Produkten Preissteigerungen festgestellt<br />

werden.<br />

Zwischen März und Mai gestaltete<br />

sich das Bild differenzierter. Große Veränderungen<br />

wurden dabei jedoch nicht<br />

festgestellt. In den Monaten Juni bis<br />

September waren die Preise bei fast<br />

allen Produkten wieder im Aufwärtstrend.<br />

Der Oktober, November und<br />

Dezember 2018 zeigten sich uneinheitlich.<br />

Mitunter wurden auch sinkende<br />

Preise beobachtet.<br />

Auch im Januar und Februar 2019<br />

wurde tendenziell von fallenden Verkaufspreisen<br />

berichtet. Im März konnten<br />

teilweise auch wieder Preissteigerungen<br />

festgestellt werden.<br />

Im April, Mai, Juni und Juli war die<br />

Tendenz bei nahezu allen Produkten<br />

rückläufig. Diese Rückgänge waren bei<br />

Rohren und den meisten Flachprodukten<br />

ausgeprägter als bei Langprodukten<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

100<br />

101<br />

97 94 93<br />

96<br />

96<br />

100<br />

90 90<br />

95 140<br />

89<br />

91 93 93 93<br />

85<br />

120<br />

100<br />

55<br />

80<br />

78 78 75 81 78 78 78 84 75 72 123 75 81 81 81 78 87 72<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Ø<br />

2018<br />

Ø<br />

2019<br />

Juli<br />

2018<br />

Aug.<br />

2018<br />

Sep.<br />

2018<br />

Okt.<br />

2018<br />

Nov.<br />

2018<br />

Dez.<br />

2018<br />

Jan.<br />

2019<br />

Feb.<br />

2019<br />

März<br />

2019<br />

April<br />

2019<br />

Mai<br />

2019<br />

Juni<br />

2019<br />

Juli<br />

2019<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

33


BDS<br />

Kommunikation/Geschichte<br />

Berufsbildung, Kommunikation, Research<br />

50 Jahre BDS –<br />

50 Jahre Branchen-Know-how<br />

50 Jahre BDS – das sind nicht nur 50 Jahre Verbandsgeschichte, sondern auch fünf Jahrzehnte<br />

Begleitung, Unterstützung und Förderung der Unternehmen des Stahlhandels<br />

Was ließe sich alles erzählen aus den Jahren von<br />

der Gründung des BDS aus seinen Vorgängerorganisationen<br />

bis hin zur heutigen modernen BDS AG, die<br />

„ihre“ Unternehmen als Dienstleisterin unterstützt!<br />

Doch bei allem Wandel: Seit der BDS 1969 in der Stadthalle<br />

Neuss gegründet wurde, sind seine Aufgaben im<br />

Kern erstaunlich gleich geblieben.<br />

So galt es früher, sich der „Pflege und Verbindung<br />

zur Öffentlichkeit, ... zu Lieferwerken und Verbrauchern<br />

...“ zu widmen (so in der ersten Satzung des BDS), einen<br />

„Meinungs- und Erfahrungsaustausch“ anzuregen (und<br />

nicht zu „netzwerken”) sowie den<br />

„Einsatz ... neuzeitlicher<br />

Methoden ... zur Vorschau auf Marktentwicklungen ...“<br />

zu fördern – und nicht zuletzt, den „Ausbildungsstand“<br />

zu fördern. Diesen Aufgaben ist der BDS mit seinen<br />

drei Geschäftsbereichen Research, Kommunikation und<br />

Berufsbildung auch heute noch verpflichtet.<br />

Einige Herausforderungen sind allerdings andere<br />

geworden. War es früher unter anderem der „Strukturwandel”,<br />

die krisenhafte Entwicklung der Sektoren<br />

Kohle und Stahl, die die Branche gefordert hat – um<br />

nur eine Entwicklung zu nennen – sind heute Globalisierung,<br />

demografischer Wandel und neue Technologien<br />

die Großtrends, die die Unternehmen<br />

im Stahlhandel herausfordern und<br />

Die Vorsitzenden<br />

des Vorstandsrats<br />

seit Gründung des<br />

BDS<br />

Johannes Pasel<br />

(1969–1973),<br />

Ferrostaal<br />

Dr. Wolfgang Irle<br />

(1977–1981),<br />

Hoesch Handel<br />

Ernst Hoeher<br />

(1981–1994),<br />

Mannesmann<br />

Handel<br />

Oskar Heumüller<br />

(1973–1977),<br />

Thyssen<br />

Handelsunion<br />

2000<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Eine kleine Auswahl der Fachbücher des BDS in<br />

chronologischer Reihenfolge: Die Berufsbildung ist eine der<br />

zentralen Aufgaben des Verbands – von Beginn an.<br />

für die sie Lösungen und Konzepte finden müssen.<br />

Als einer der entscheidenden Punkte kristallisiert<br />

sich dabei heraus, dass das Knowhow und die Qualifizierung<br />

der Mitarbeiterinnen und Miterbeiter unserer<br />

Branche in umkämpfteren Märkten eine immer größere<br />

Rolle spielt – und für den Erfolg der Unternehmen<br />

immer wichtiger werden. Daher ist die Aus- und Weiterbildung<br />

der Beschäftigten des Stahlhandels neben<br />

der Branchen-Kommunikation und der compliancegerechten<br />

Erhebung von Marktdaten nicht nur eine<br />

der wichtigen Aufgaben des BDS der Vergangenheit<br />

und Gegenwart – sondern auch und vor allem<br />

der Zukunft. 2<br />

Josef von Riederer<br />

(1995–2003),<br />

Thyssen Handelsunion<br />

Eberhard Frick<br />

(seit 2003),<br />

Friedrich Kicherer<br />

Mann der ersten Stunde – Dr. Wilhelm Flory<br />

Er war neben Richard Röchling<br />

(Vorsitzender der Süddeutschen<br />

Eisenhandels-Vereinigung<br />

(SEV), Frankfurt) und<br />

Horst Elfe (Vorsitzender der<br />

Fachvereinigung Eisen- und<br />

Stahlhandel (FES), Berlin) in<br />

der BDS-Gründungsphase der<br />

„Mann der ersten Stunde“.<br />

Nachdem der gebürtige Koblenzer<br />

18-jährig bei Carl Spaeter<br />

als Lehrling eintrat, schaffte er<br />

es beim Duisburger Unternehmen<br />

im Laufe seiner Karriere<br />

Dr. Wilhelm Flory<br />

*12.01.1896<br />

†17.02.1988<br />

bis an die Unternehmensspitze. Seit 1931 widmete Dr.<br />

Flory seine Kräfte auch der Gemeinschaftsarbeit der<br />

Branche. Von 1948 bis 1969 war er Vorsitzender der<br />

Fachvereinigung Eisen- und Stahlhandel (Bochum/Düsseldorf),<br />

welche dann in den BDS e.V. überging. Darüber<br />

hinaus leitete Dr. Wilhelm Flory die Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Eisenhandel (ADE) und war<br />

Präsidialmitglied des Gesamtverbandes des Deutschen<br />

Groß- und Außenhandels. Er war Mitglied im Beratenden<br />

Ausschuß der Montanunion sowie im Ausschuß<br />

„Interzonenhandel“. Seine Mitgliedschaft in der Vollversammlung<br />

der Niederrheinischen IHK ist ebenfalls<br />

erwähnenswert. Übergangsweise übernahm der „Grand<br />

Old Man“ des Stahlhandels die Funktion des geschäftsführenden<br />

Vorstandsmitglieds des neuen BDS e.V., bis<br />

ihm Heinz H. Wersig ab dem 1.11.1970 in dieser Funktion<br />

folgte. Herr Dr. Flory war von 1969 bis zu seinem<br />

Tod Ehrenvorsitzender des Vorstandsrats des Bundesverbandes<br />

Deutscher Stahlhandel.<br />

12<br />

10<br />

8<br />

Entwicklung des<br />

BDS seit 1969:<br />

weniger Mitgliedsunternehmen,<br />

aber steigende<br />

Absatzzahlen<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 20022003200420052006200720082009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Absatz in Mio. to<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

35


BDS<br />

Kommunikation<br />

Interviewgespräch mit Professor<br />

Gerhard W. Wittkämper zum BDS-Jubiläum<br />

Der Stahlhandel 4.0:<br />

Produkte in Prozessen<br />

Einen passenderen Ort für dieses Interviewgespräch hätte<br />

es kaum geben können: Weit schweift der Blick über die<br />

Höhen und Täler des Nordschwarzwaldes sowie über<br />

Baden-Baden – jenen Kurort, von dem aus immer wieder<br />

Politik gemacht oder zumindest beeinflusst worden ist<br />

und wird. Hier, in einem Haus am Hang, haben Professor<br />

Wittkämper und seine Frau ihren Alterssitz genommen<br />

und ist er zum Gespräch über 50 Jahre Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel bereit sowie darüber, was aus<br />

dieser Geschichte über Produkte in Prozessen zu folgern<br />

ist – für den Stahlhandel 4.0.<br />

Fünf Jahrzehnte lang hat Prof.<br />

em. Dr. iur. Dr. h.c. Gerhard W. Wittkämper,<br />

Jahrgang 1933, den 1969<br />

gegründeten Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) als Autor<br />

und Referent sowie in der verbandseigenen<br />

Schiedskommission mitgestaltet,<br />

auch noch als Direktor des<br />

Instituts für Politikwissenschaft der<br />

Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

zu Münster, konstruktiv-kritisch<br />

begleitet und immer wieder zum<br />

Stahlhandel – seiner ersten Ausbildungsbranche<br />

– Stellung genommen;<br />

in offizieller Funktion zuletzt<br />

als Festredner auf dem Stahlhandelstag<br />

zum 40-jährigen BDS-Jubiläum<br />

in Hamburg. Seit 2016 lebt der<br />

inzwischen 86-jährige und verwitwete<br />

Vater von sechs Kindern mit<br />

seiner zweiten Ehefrau, einer Ärztin,<br />

in Baden-Baden (zur ausführlichen<br />

Vita vgl. Kasten am Schluss des<br />

Interviewgesprächs).<br />

Verabredet war ein Rückblick<br />

zur Entwicklung des BDS in Sachen<br />

Brancheninformation und Berufsbildung,<br />

zur Rolle von Innovationen<br />

dabei sowie zu den drei Funktionen,<br />

die Gerhard W. Wittkämper in seinem<br />

Berufsleben wichtig waren und<br />

sind. Ergeben haben sich im Blick<br />

nach vorne zudem einige „Herausforderungspakete“,<br />

welche die<br />

Zukunft des Verbandes stark beeinflussen<br />

dürften.<br />

„Brancheninformation<br />

und Berufsbildung,<br />

eine Einheit in Vielfalt“<br />

Der gemeinsame Blick zurück fällt<br />

auch auf das Jahr 1984, als der<br />

damals erst eineinhalb Jahrzehnte<br />

existierende BDS e.V. für seine kommerzielle<br />

Tochter, die Bochumer<br />

Beratungs- und Vertriebsgesellschaft<br />

mbH (BVG), nach mehreren Ämterwechseln<br />

eine Nachfolge für die<br />

vakant gewordenen Funktionen der<br />

„Schriftleitung von Lernen und Leisten“<br />

sowie des Seminarwesens<br />

suchte – und sich dabei an die guten<br />

Erfahrungen der verbandlichen<br />

Anfangsjahre erinnerte, als Georg<br />

Richtsteig diese beiden Funktionen<br />

langfristig in einer Hand vereinte.<br />

In dieser Situation war es Wittkämper,<br />

damals schon Inhaber des<br />

Münsteraner Lehrstuhls für Politikwissenschaften,<br />

der seinem Verband<br />

die Adresse eines angehenden Absolventen<br />

weitergab, dem er die Bewältigung<br />

dieser Aufgabe zutraute. Dreieinhalb<br />

Jahrzehnte später sitzen sich<br />

Empfehlender und Empfohlener als<br />

Interviewpartner gegenüber und blicken<br />

gemeinsam auf die damals initiierte<br />

Entwicklung zurück sowie in<br />

die Zukunft.<br />

Seither ist aus der „Schriftleitung<br />

von Lernen und Leisten“ die „Chefredaktion<br />

des <strong>Stahlreport</strong>“ geworden<br />

und aus dem Seminarwesen ein<br />

komplexes System der Berufsbildung.<br />

Geblieben, ja sogar noch verstärkt<br />

worden, ist die Idee, Brancheninformation<br />

und Berufsbildung<br />

im Sinne einer verbandlichen Leistung<br />

als einheitliche Herausforderung<br />

zu betrachten, die von der Stahldistribution<br />

vielfältig bewältigt<br />

werden muss.<br />

Zwei Säulen<br />

Der Erfolg der Branche und der verbandlichen<br />

Arbeit im Stahlhandel in<br />

den vergangenen fünf Jahrzehnten<br />

ruht nach Ansicht Wittkämpers vor<br />

allem „auf zwei Säulen: der Weiterbildung<br />

und dem Innovationswillen.“<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Gerhard W. Wittkämper macht das<br />

an seinem Lieblingsbeispiel deutlich,<br />

das ihn sein Berufsleben lang<br />

begleitet hat: Stahlrohre. Bereits als<br />

Auszubildender stellte er einen<br />

damals viel beachteten Katalog dieser<br />

Produkte zusammen, der dann<br />

zur Grundlage für das gleichnamige<br />

BDS-Fachbuch wurde, das bis heute<br />

immer wieder neu aufgelegt worden<br />

und natürlich auch in seiner Handbibliothek<br />

in Baden-Baden vertreten<br />

ist – in den beiden nach Form und<br />

Inhalt von Dr. Axel Willauschus<br />

inzwischen neu gestalteten Bänden.<br />

Stahlrohrprodukte seien ein<br />

Beleg dafür, wie stark die wissenschaftlich-technische<br />

Entwicklung<br />

der Werkstoff- und Konstruktionsbereiche<br />

in den letzten fünf Jahrzehnten<br />

gewesen sei, die vom Stahlhandel<br />

bei der Vermarktung dieser<br />

Produkte zwangsläufig habe begleitet<br />

werden müssen.<br />

Wittkämper: „Das, was man während<br />

meiner Lehre als Groß- und<br />

Außenhandelskaufmann 1954 bis<br />

1956 als Stahlhandel bezeichnete,<br />

ist mit der heutigen Welt des Stahlhandels<br />

nur noch dem Namen nach<br />

und in Kernfunktionen vergleichbar.<br />

Diese Branche hat konsequent den<br />

Weg der Innovation beschritten und<br />

sich fundamental gewandelt. Die<br />

Innovation aber hat als Rückgrat<br />

Brancheninformation und Berufsbildung.<br />

Daher lese ich bis heute die<br />

Zeitschrift <strong>Stahlreport</strong>, die diesen<br />

Wandel stets begleitet, widergespiegelt<br />

und damit unterstützt hat.“<br />

Drei Funktionen<br />

Mit großem Interesse habe er diese<br />

und weitere Entwicklungen verfolgt,<br />

denn beruflich seien ihm stets drei<br />

Aufgaben wichtig gewesen: natürlich<br />

seine wissenschaftlichen Funktionen<br />

mit dem Schwerpunkt Direktor des<br />

Instituts für Politikwissenschaften<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

zu Münster, sodann Veröffentlichungen<br />

zu den für ihn relevanten<br />

Themen etwa aus den Bereichen der<br />

Politik- und Verwaltungswissenschaften<br />

sowie drittens – und das in besonderer<br />

Weise – die Befähigung, Mandate<br />

in der Wirtschaft erfolgreich<br />

wahrnehmen zu können.<br />

FotoS: BDS<br />

„Dabei hat mich der <strong>Stahlreport</strong> oft<br />

unterstützt“, räumt der Forscher und<br />

Lehrer mit einem verschmitzten<br />

Lächeln ein: Diese Fachzeitschrift<br />

sei immer voll mit gut recherchierten<br />

Beispielen, wie Unternehmen der<br />

Stahldistribution und verwandter<br />

Bereiche allgemeine technische bzw.<br />

wirtschaftliche Entwicklungen in<br />

konkretes Handeln umsetzen. Und<br />

auf solche Vorbilder habe er bei der<br />

Wahrnehmung seiner Mandate etwa<br />

im Maschinen- und Formenbau<br />

sowie in der Logistik und der Bauwirtschaft<br />

gerne zurückgegriffen.<br />

Gerhard Wittkämper blättert bei<br />

dieser Aussage wie zum Beleg seiner<br />

These in einer Bundestagsdrucksache<br />

zu Digitalisierung:<br />

„Solche Fundamentalinnovationen<br />

wie Digitalisierung, Künstliche<br />

Intelligenz und das Arbeiten mit<br />

Algorithmen müssen mit Augenmaß<br />

in die Praxis umgesetzt werden –<br />

und dabei hilft Best Practice.“<br />

Und wo sieht Wittkämper die<br />

„Herausforderungspakete“ für die<br />

Verbandsarbeit des BDS in der<br />

Zukunft?<br />

„Permanenter Wandel,<br />

Kompliziertheit<br />

und Komplexität<br />

der Probleme“<br />

Rund 2.700 Mitglieder hatte der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

bei seiner Gründung, heute sind es<br />

Im Interviewgespräch mit Dr. Ludger Wolfgart:<br />

Prof. Dr. Gerhard W. Wittkämper<br />

weniger als 500 Unternehmen. Das<br />

sei aber nur eine Chiffre aus den vielen<br />

Aspekten des Wandels.<br />

„Zunehmend komplizierter und<br />

komplexer“ geworden sei auch die<br />

Welt der Branchenverbände, kommentiert<br />

Wittkämper mit Blick auf<br />

fünf Jahrzehnte BDS. Und er hat eine<br />

zunächst überraschende Antwort<br />

bereit: „Da hilft und das verlangt<br />

mehr Teamfähigkeit!“ Diese (Auf-)<br />

Forderung will der Politikwissenschaftler<br />

und Volljurist vor allem<br />

auch auf das Ehrenamt bezogen<br />

sehen:<br />

Wie auch schon vor 50 Jahren<br />

seien Verbände nach wie vor auf<br />

das Ehrenamt angewiesen. In ihm q<br />

„… Fundamentalinnovationen<br />

wie Digitalisierung,<br />

Künstliche Intelligenz und<br />

das Arbeiten mit Algorithmen<br />

müssen mit Augenmaß<br />

in die Praxis umgesetzt<br />

werden – und dabei hilft<br />

Best Practice.“<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

37


BDS<br />

Kommunikation<br />

Die Vita<br />

Markt und Mitglieder<br />

In solchen Gruppen bildet sich nach<br />

Einschätzung von Wittkämper auch<br />

sehr gut das ab, was er als „Zusammenspiel<br />

im Marktdreieck“ versteht<br />

– „mit den Ecken Branche, Kunden<br />

und Innovationen“.<br />

Als Beispiel dafür verweist der<br />

als Kaufmann im Groß- und Außenhandel<br />

ausgebildete Wissenschaftler<br />

auf den Deutschen Qualifikationsrahmen.<br />

In der Form dieses DQR<br />

habe die Branche spätestens seit<br />

dem Stahlhandelstag 2009 in Ham-<br />

qkomme<br />

es auf die Bereitschaft zur<br />

Vernetzung nach dem Prinzip der<br />

„open books“ an, aber zunehmend<br />

auch auf die Fähigkeit, sich und<br />

seine Arbeit vor Überforderung zu<br />

schützen: „Vernetzung mit Verstand“.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

würden solche verbandlichen Einrichtungen<br />

wie die Erfahrungsaustauschgruppen<br />

(Erfa-Gruppen) in<br />

Zukunft eine eher wichtigere Rolle<br />

spielen – etwa im hochsensiblen<br />

Bereich der Digitalisierungsinvestitionen.<br />

Vom Kaufmann im Groß- und Außenhandel<br />

bis zum Hochschullehrer<br />

Er ist sozusagen der lebende Beweis dafür, wie wichtig<br />

für unsere Gesellschaft durchlässige Bildungsund<br />

Karrieresysteme sind: Gerhard W. Wittkämper<br />

startete als Auszubildender im Stahlhandel und<br />

betrachtet seine Branche heute als emeritierter<br />

Hochschullehrer für Politische Wissenschaften:<br />

z 1933 geboren in Solingen<br />

z 1954 Abitur in Solingen<br />

z 1954-1956 Lehre Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

Mülheim/Ruhr, Schwerpunkt Stahlexport<br />

Stahlrohre und -profile<br />

z 1956 Kaufmannsgehilfenprüfung IHK Essen<br />

z 1956-1964 Studium Jura, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

(ab 1959) Universität zu Köln, 1.<br />

und 2. Juristische Staatsprüfung (nach jur. Referendardienst),<br />

1962 Promotion zum Dr. iur.<br />

z 1964-1969 Forschungs- und Dozententätigkeit<br />

z 1969-1971 Syndicusanwalt IBM in internationaler Funktion<br />

z 1971-1975 o. Professur in Köln f. Politikwissenschaft und Lehrauftrag<br />

Universität Karlsruhe (Planung), 1977 Honorarprofessur Erziehungs -<br />

wissenschaftliche Fakultät Universität zu Köln<br />

z 1975-1998 o. Professor Politikwissenschaft, Gründungsdirektor und<br />

Direktor des Instituts f. Politikwissenschaft der Universität Münster,<br />

dort nach Emeritierung 1998 bis 2015 weitere Lehr- und Forschungstätigkeit<br />

z 1999 Fakultätsmedaille Fakultät f. Luft- und Raumfahrttechnik Universität<br />

Stuttgart; Ehrendoktor der Föderativen Universität Rjasan, Russland<br />

z In der gewerblichen Wirtschaft Funktionen als Vorsitzender und Mitglied<br />

von Bei- und Aufsichtsräten (Branchen: Stahlhandel; Logistik; Maschinen-<br />

und Formenbau, Systemtechnik; Hoch- und Tiefbau)<br />

z Ehrenamtliche und Beratungstätigkeiten in Politik und Verwaltung<br />

z ca. 500 wissenschaftliche Publikationen<br />

Eine wichtige Nahtstelle in dieser beruflichen Karriere erwähnt Wittkämper<br />

auch noch: „… nämlich, dass ich seinerzeit für Georg Richtsteig<br />

neben mehreren Auflagen der seinerzeitigen Röhrenfibel und einem Drittel<br />

der Erstauflage des Stahl-Lexikons etwa 50 Aufsätze bezogen auf<br />

Stahlhandels- und Normungsfragen für das damalige Lernen und Leisten<br />

schreiben durfte.“<br />

Karriere vom Kaufmann<br />

im Groß- und<br />

Außenhandel bis<br />

zum Hochschullehrer:<br />

Prof. em. Dr.iur.<br />

Dr. h.c Gerhard W.<br />

Wittkämper<br />

Foto: privat<br />

burg „eine bildungspolitische Innovation<br />

mit Signalwirkung“ mit dem<br />

Interesse der Unternehmen auf die<br />

Bindung qualifizierten Personals in<br />

Einklang gebracht.<br />

Ähnlich könne sich die verbandliche<br />

Aufgabe der Marktbegleitung<br />

und Mitgliederbetreuung in Sachen<br />

Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />

oder der Anwendung Künstlicher<br />

Intelligenz entwickeln – als<br />

kollektive Hilfestellung bei der<br />

Bewältigung gesamtgesellschaftlicher<br />

Entwicklungen. Der neueste<br />

Bericht der Bundesregierung zu<br />

Forschung und Technologie böte<br />

dafür zahlreiche Anhaltspunkte.<br />

Qualität und Compliance<br />

Trotz dieser Verschiebung von<br />

Schwerpunkten der verbandlichen<br />

Marktbegleitung und Mitgliederbetreuung<br />

in wettbewerblich unbedenklichere<br />

Bereichen seien freiwillige<br />

Verpflichtungen der<br />

Unternehmen zu richtigem Verhalten<br />

in Zukunft wichtiger denn je –<br />

zeigt sich Wittkämper von Compliance<br />

überzeugt, auch als Weiterentwicklung<br />

des seit 2009 auch in der<br />

BDS-Berufsbildung etablierten Qualitätsmanagements.<br />

Prozessorientierte Werkzeuge<br />

wie Compliance und Qualitätsmanagement<br />

passen nach Ansicht von<br />

Wittkämper sehr gut zu der neuen<br />

Wirklichkeit, die sich in den letzten<br />

fünf Jahrzehnten auch für die Unternehmen<br />

des Stahlhandels herauskristallisiert<br />

habe: das Denken in<br />

Wertschöpfungsketten vom Produkt<br />

her, kurz: „ Produkte in Prozessen!<br />

Das ist ein Gebot in einer Branche,<br />

die neben Stahldistribution, das,<br />

was man einmal Anarbeitung<br />

nannte, längst zu einer immer vielfältiger<br />

und unentbehrlicher werdenden<br />

Produktionspartnerschaft<br />

mit Industrie und Handwerk entwickelt<br />

hat.“<br />

„In diesen Zusammenhängen hat<br />

die Produktion die Leistungen des<br />

Handels immer mehr zu schätzen<br />

gelernt.“ Diese Marktposition gelte<br />

es, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />

zu sichern und weiter auszubauen<br />

– blickt Gerhard W. Wittkämper<br />

in die ferne Zukunft. 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Berufsbildung<br />

Ein <strong>Stahlreport</strong>-Interview mit SPD-MdB Oliver Kaczmarek<br />

Nachhaltige Bildungsförderung<br />

und politische Willensbildung<br />

Politische Willensbildung ist ein dauerhafter Prozess;<br />

beispielsweise in der Bildungsförderung sozusagen<br />

eine Endlosschleife zwischen der Evaluation von Unterstützungsprogrammen<br />

und Vorschlägen für deren<br />

nachhaltige Verbesserung. Diesen Vorgängen hat sich<br />

in besonderer Weise Oliver Kaczmarek MdB verschrieben,<br />

der bildungs- und forschungspolitische Sprecher<br />

der SPD-Bundestagsfraktion. Das wurde Ende 2018<br />

auf einer Tagung der Friedrich Ebert-Stiftung deutlich<br />

(vgl. Heft 1/2 19, S. 57), als der Sozialdemokrat für<br />

seine Partei die Offenheit dieses Prozesses betonte.<br />

Der „<strong>Stahlreport</strong>“ nahm ihn beim Wort und bat ihn um<br />

ein Interview über Themen, zu denen Betroffene mitreden<br />

können – auch Verbände, wie die des Stahlhandels<br />

oder des Fernunterrichts:<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Die von Ihnen<br />

sozusagen eingeforderte Bürgerbeteiligung<br />

setzt Informationen ebenso<br />

voraus wie Möglichkeiten der Kommunikation.<br />

War die Tagung in der<br />

Friedrich Ebert-Stiftung insofern ein<br />

typisches Beispiel für den politischen<br />

Alltag des Oliver Kaczmarek?<br />

Oliver Kaczmarek: Der Dialog mit<br />

den Bürgerinnen und Bürgern ist<br />

mir ein besonderes Anliegen und<br />

geht weit über Tagungen der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />

hinaus. In jeder<br />

Woche, die ich in meinem heimischen<br />

Wahlkreis Unna I verbringe,<br />

nutze ich meine Zeit für Dialogformate.<br />

Das fängt an mit meiner<br />

AnsprechBar mit der ich wöchentlich<br />

auf verschiedenen Plätzen stehe,<br />

geht weiter über Haustürbesuche<br />

und schließt mit dialogorientierten<br />

Abendveranstaltungen. Dabei geht<br />

es nicht nur um das Informieren<br />

über Politik, sondern vor allem ums<br />

Zuhören und die Anliegen der Bürgerinnen<br />

und Bürger.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Welche Bedeutung hat<br />

für Sie in diesem Zusammenhang,<br />

dass Organisationen – in diesem Fall<br />

also eine Stiftung – Informationen<br />

und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

bündeln; ist das nicht vielleicht<br />

schon etwas zu viel und zu sehr organisierter<br />

Lobbyismus?<br />

Oliver Kaczmarek: Ich finde nicht,<br />

dass die plural aufgestellten politischen<br />

Stiftungen organisierten Lobbyismus<br />

betreiben. Die Stiftungen<br />

arbeiten nach streng wissenschaftlichen<br />

Kriterien, um politische Debatten<br />

zu bereichern. Im Gegensatz zu<br />

klassischen Interessens- oder Branchenvertretern<br />

verfolgen sie einen<br />

ganz anderen Ansatz.<br />

Zur Person<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Kommen wir zu den<br />

Informationsinhalten und Kommunikationsformen:<br />

Der Koalitionsvertrag<br />

enthält eine Fülle von Bildungsthemen.<br />

Wer bietet dazu eine<br />

Übersicht – bzw., in welchem Vorhaben<br />

sind ggf. die einzelnen Themen<br />

so gebündelt, dass man sich rasch<br />

über bisher erzielte Fortschritte<br />

informieren kann?<br />

Oliver Kaczmarek: Die SPD hat im<br />

Zuge des Mitgliedervotums über den<br />

Eintritt in die Koalition umfassend<br />

über die Ergebnisse der Verhandlungen<br />

informiert. Auf den Seiten<br />

der Bundespartei finden Sie wie zu<br />

allen wichtigen Themenfeldern auch<br />

kurze Zusammenfassungen für den<br />

Bereich Bildung. Für die konkrete<br />

Umsetzung zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion<br />

verantwortlich. Zu<br />

allen aktuellen bildungspolitischen<br />

Themen informieren wir umfassend. q<br />

Oliver Kaczmarek wurde 1970 in Kamen geboren und<br />

trat mit 18 Jahren in die SPD ein. Nach dem Abitur<br />

begann er in Bochum ein Studium der Geschichte und<br />

Sozialwissenschaften, das er mit dem Staatsexamen<br />

abschloss. Im Anschluss an eine Tätigkeit als freier Mitarbeiter<br />

der Revierarbeitsgemeinschaft für kulturelle<br />

Bergmannsbetreuung nahm Kaczmarek im Jahr 2000<br />

seine Arbeit als Jugendbildungsreferent im SPD-Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen auf. 2003 wechselte er in<br />

das dortige Schulministerium, wo er bis zu seiner Wahl<br />

in den Bundestag 2009 tätig war.<br />

Dem deutschen Parlament gehört der ledige Vater einer<br />

Tochter seitdem als direkt gewählter Abgeordneter des<br />

Wahlkreises Unna I an und ist derzeit u.a. bildungs- und<br />

forschungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.<br />

Oliver Kaczmarek MdB<br />

ist bildungs- und<br />

forschungspolitischer<br />

Sprecher der SPD-<br />

Bundestagsfraktion.<br />

Fotos: Deutscher Bundestag<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

39


BDS<br />

Berufsbildung<br />

qEin<br />

weiteres spannendes Angebot<br />

hat die Süddeutsche Zeitung mit<br />

ihrem „Koalitionstracker“ aufgelegt.<br />

Hier kann man schnell einen groben<br />

Überblick erhalten.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Nehmen wir aus diesem<br />

Spektrum beispielsweise die Vorhaben<br />

zur beruflichen Bildung heraus,<br />

die ja besonders bei den Akteuren<br />

der Wirtschaft auf großes Interesse<br />

stoßen. Wie können etwa in diesen<br />

Bereichen tätige Verbände mit der<br />

Politik kommunizieren, ohne sich<br />

dem Vorwurf einer zu großen Einflussnahme<br />

auszusetzen?<br />

Oliver Kaczmarek: In der SPD-Bundestagsfraktion<br />

war uns klar, dass<br />

der Gesprächsbedarf zur Novelle des<br />

Berufsbildungsgesetzes groß ist. Deswegen<br />

haben wir Anfang Juni 2019<br />

eine große Konferenz zur Zukunft<br />

der Aus- und Weiterbildung veranstaltet.<br />

Hier konnten alle Interessierten<br />

und selbstverständlich auch<br />

relevante Verbände in den direkten<br />

Dialog mit uns treten.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Aus der Vielzahl der Themen,<br />

zu denen informiert und kommuniziert<br />

werden sollte, interessiert<br />

den Stahlhandel und die Fernunterrichtsbranche<br />

der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />

in besonderer Weise.<br />

Haben sich die SPD oder gar die<br />

Große Koalition zu diesem Ordnungsinstrument<br />

für die Eingruppierung<br />

von unterschiedlichen schulischen,<br />

akademischen und beruflichen<br />

Abschlüssen bereits eine abschließende<br />

Meinung gebildet?<br />

Oliver Kaczmarek: Seit 2012 haben<br />

der Deutsche und der Europäische<br />

Qualifikationsrahmen für mehr Vergleichbarkeit<br />

von Abschlüssen in<br />

der Europäischen Union geführt. Es<br />

besteht aber nach wie vor Uneinigkeit<br />

darüber, inwiefern die Gleichwertigkeit<br />

von beruflicher und akademischer<br />

Ausbildung sich im<br />

Qualifikationsrahmen widerspiegeln.<br />

Für die SPD ist es wichtig, dass wir<br />

hier zu einer umfassenden Gleichwertigkeit<br />

kommen.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Herr Kaczmarek, herzlichen<br />

Dank für dieses Interview – zu<br />

dem es hoffentlich bald in passendem<br />

Rahmen eine Fortsetzung gibt. 2<br />

Seminarangebot in Lüdenscheid zu einem komplexen Thema:<br />

Nichtrostende Stähle<br />

und ihre Produktformen<br />

Immer komplexer werden die in der Industrie herzustellenden Produkte<br />

aus Stahl. Die BDS-Berufsbildung der Branche greift diese Entwicklung<br />

auf und bietet in Sachen nichtrostende Stähle erstmals ein<br />

Seminar an, das sowohl werkstoff- als auch produktbezogen gestaltet<br />

wird – vom 28.-30.10.19 in Lüdenscheid. Es ersetzt die bisher<br />

getrennten Schulungsveranstaltungen zu den Themen der nichtrostenden<br />

Stähle und beispielsweise der entsprechenden Rohrprodukte.<br />

Das neue und dreitägige Seminar<br />

besteht aus drei Teilen zur Werkstoffkompetenz,<br />

zu Lang- und Flach -<br />

erzeugnissen sowie zu Rohren und<br />

Rohrzubehör. Diese Module bauen<br />

schlüssig aufeinander auf und sollen<br />

vor Ort durch eine Werksbesichtigung<br />

bei VDM Metals im benachbarten<br />

Werdohl anschaulich ergänzt werden.<br />

z Seminarteil zur Werkstoffkompetenz:<br />

- Einteilung und Bezeichnungssystem<br />

der Stähle nach EN 10020 und<br />

EN 10027<br />

- Legierungselemente nichtrostender<br />

Stähle<br />

- Sorten und Anwendungen (Austenitische,<br />

Duplex- sowie ferritische<br />

und martensitische Edelstähle)<br />

- Metallurgie der nichtrostenden<br />

Stähle<br />

- Korrosion<br />

z Seminarteil zu Flach- und Langerzeugnissen:<br />

- Herstellverfahren und Einsatzgebiete<br />

- Lieferformen<br />

- Oberflächenausführungen, Oberflächenbearbeitung<br />

und -veredlung<br />

- Be- und Verarbeitung (Zerspanen<br />

Schneiden, Sägen und andere<br />

Trennverfahren)<br />

- EN-Normen der Flach- und Langerzeugnisse<br />

- Reklamationsfälle<br />

z Seminarteil zu Rohren und Rohrzubehör:<br />

- geschweißte Edelstahlrohre der EN<br />

Weitere<br />

10217-7 für die Medienführung<br />

Details und<br />

Anmeldemöglichkeiten:<br />

Wynands-<br />

(Leitungsrohre, Rohre in der Papierund<br />

Zellstoffindustrie, Lebensmittelrohre<br />

der EN<br />

BDS@stahlhandel.com.<br />

10357)<br />

- geschweißte Edelstahlrohre der EN<br />

10296-2 im Stahl- und Metallbau<br />

- nahtlose Edelstahlrohre der EN<br />

10216-5 für Medienleitungen und<br />

als Hollow Bars<br />

- ungenormte Edelstahlrohre (Konrohre,<br />

Flachovalrohre, Hohlprofile)<br />

- Schraubfittings EN 10241,<br />

Schweißfittings EN 10253-4, Flansche<br />

EN 1092-1<br />

Die Seminarteilnehmer/-innen sollen<br />

am Ende der Veranstaltung über das<br />

notwendige Wissen eines Fachverkäufers<br />

und Facheinkäufers Edelstahl verfügen,<br />

um bei Kunden und Lieferanten<br />

als kompetente Gesprächspartner wahrgenommen<br />

zu werden. Sie haben zudem<br />

Beratungskompetenz, da sie die wichtigsten<br />

Edelstahlgüten und ihre Eigenschaften<br />

kennengelernt haben. Ferner<br />

sind Themen der Korrosion und des<br />

Korrosionsschutzes anhand von Fallbeispielen<br />

vermittelt worden. Vor diesen<br />

Hintergründen soll das Erlernte am<br />

Arbeitsplatz direkt umgesetzt werden<br />

können. Dabei kann auf ein umfangreiches<br />

Seminarskript zurückgegriffen<br />

werden, das jeder Veranstaltungsteilnehmer<br />

erhält. Angesichts dieser<br />

anspruchsvollen Lernziele ist das Seminar<br />

für Auszubildende nur bedingt<br />

geeignet. Vortragende in Lüdenscheid<br />

sind Dr. Dipl.-Ing. Manfred Feurer (Institut<br />

für Werkstoffberatung), Birgit Lammert<br />

(Ullner & Ullner GmbH) sowie Dr.<br />

Axel Willauschus (CTM Consulting &<br />

Technical Management). Sie haben das<br />

neue Seminar gemeinsam für den Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) konzipiert und werden auch in<br />

Lüdenscheid als Vortragende entsprechend<br />

kooperieren. 2<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Prüfbescheinigungen und Produkthaftung<br />

Seminarangebot vor dem Stahlhandelstag in Neuss<br />

Im Stahlhandel und verwandten Branchen<br />

nimmt die technische bzw. wirtschaftliche<br />

Bedeutung von Prüfbescheinigungen gemäß<br />

DIN 10204 ständig zu. Kaum ein Stahlerzeugnis<br />

beispielsweise wird ohne ein solches Dokument<br />

vertrieben. Angesichts dieser Bedeutung<br />

für die Produkthaftung bietet der BDS regelmäßig<br />

entsprechende Schulungen an – das<br />

nächste Mal unmittelbar vor dem Stahlhandelstag,<br />

nämlich am 18.9.19 in Neuss. Wegen der<br />

großen Nachfrage soll noch in diesem Jahr ein<br />

zweiter Termin angeboten werden.<br />

Angesprochen werden sollen mit diesem<br />

Seminarangebot vor allem technisch und kaufmännisch<br />

tätige Führungskräfte des Stahlhandels<br />

oder verwandter Branchen. Ziel der Veranstaltung<br />

ist es, den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern mehr Sicherheit im Umgang mit<br />

Prüfbescheinigungen zu geben sowie ihnen<br />

die rechtlichen Risiken aus deren Ausstellung<br />

und Verwendung aufzuzeigen. Referenten sind<br />

deshalb ein Techniker und ein Jurist: Dipl.-Ing.<br />

Jochen Adams aus Duisburg und Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber aus Düsseldorf.<br />

Verkaufen im Stahlhandel<br />

Vertriebserkenntnisse in einem Kölner Seminar<br />

Rund ein Dutzend Detailaspekte aus<br />

dem Vertrieb greift Thomas Katlun auf,<br />

wenn er am 14./15.10.19 Interessenten<br />

aus dem Stahlhandel im Rahmen des<br />

nächsten Verkaufsseminars schult – in<br />

Köln. Der Trainer und Berater ist zu diesem<br />

Thema für den BDS auch in der Ausbildung<br />

sowie im Fernstudium unterwegs.<br />

Für die in der Domstadt angesprochene<br />

Zielgruppe der Verkäuferinnen und Verkäufer<br />

hat sich Thomas Katlun die Grundlagen<br />

ebenso vorgenommen wie die zentralen<br />

Verkaufsthemen und einige Extras:<br />

So geht es bei den Grundlagen um Basisregeln<br />

der Kommunikation („Miteinander<br />

reden“), um die Psychologie des Verkaufens,<br />

um Kaltakquise am Telefon und um<br />

die Planung des Verkaufsgesprächs.<br />

Zentrale Themen sind dann die Gesprächsphasen,<br />

Verhandlungen auf Augenhöhe sowie<br />

das Erkennen der und das Reagieren auf Einwände.<br />

Unterstützende Körpersprache, neurolinguistische<br />

Aspekte, der Umgang mit Respekt<br />

(„Zollen und Bekommen“) sowie das<br />

z Was sind Prüfbescheinigungen nach DIN EN<br />

10204:2005? Wie sind sie rechtlich einzuordnen?<br />

z Worin liegen die Unterschiede zwischen<br />

einem Werkzeugnis „2.2“ und Abnahmeprüfzeugnissen<br />

„3.1“ und „3.2“?<br />

z Wie verhalten sich diese zu den Bescheinigungen<br />

nach der alten Norm?<br />

z Wer kann/darf Prüfbescheinigungen ausstellen:<br />

Hersteller/Händler/Besteller, Prüflabore?<br />

z Was ist bei der Weitergabe von Prüfbescheinigungen<br />

zu beachten, und wer haftet für<br />

Fehler in einem solchen Dokument?<br />

z Wem gegenüber besteht eine solche Haftung<br />

– gegenüber dem Käufer gegenüber Dritten?<br />

z Muss der Käufer Prüfbescheinigungen ähnlich<br />

untersuchen wie die Ware selbst?<br />

z Machen Angaben in Prüfbescheinigungen<br />

die Untersuchung der Ware entbehrlich?<br />

Individuelle Auskunfts- und Anmeldemöglichkeiten<br />

zu diesem Seminarangebot hält<br />

der Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) bereit: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

Hinterfragen der eigenen Positionen sind<br />

Extras, die am Ende des zweitägigen Seminars<br />

angesprochen werden.<br />

Das Schulungsangebot ist für Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Stahlhandels<br />

gedacht, die – auf der Basis bereits<br />

gemachter Erfahrungen – ihre Erfolge im<br />

Verkauf verbessern wollen. Vor diesem Hintergrund<br />

ist das Seminar für Auszubildende<br />

nur bedingt geeignet, und wer sich in vom<br />

Verkauf in Richtung Marketing weiterentwickeln<br />

will, dem sei das Fernstudium des<br />

Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) empfohlen.<br />

Referent und Trainer Thomas Katlun verfügt<br />

über mehr als 25 Jahre Erfahrung als Führungskraft<br />

zu Verkauf/Vertrieb/Marketing.<br />

Seit längerer Zeit arbeitet der Hamburger<br />

zu diesem Thema eng mit dem Stahlhandel<br />

zusammen.<br />

Weitere Details und Anmeldemöglichkeiten<br />

gibt es beim BDS: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

Produktwissen über Grobbleche<br />

Schulungsangebot<br />

in Wernigerode<br />

Manchmal tritt Stahl ganz massiv<br />

auf – z.B. in Form von Grobblechen.<br />

Diese Produkte sind für den Stahlhandel<br />

nicht nur wirtschaftlich wichtig. Sie stehen<br />

zudem für technisch anspruchsvolle<br />

Herstellungsverfahren und Anwendungen,<br />

die auch den Kaufleuten geläufig<br />

sein sollten – und deren Lernziele im<br />

Seminar „Grobbleche“ vom 10.-11.10.19<br />

in Wernigerode damit umschrieben sind.<br />

Handlungsorientiert bedeutet dies: Die<br />

Teilnehmer sollen grundlegende Kenntnisse<br />

über das Produkt Grobblech so<br />

umfassend und vertieft erwerben, dass<br />

sie Kunden qualifiziert beraten und in<br />

Reklamationsfällen fachgerecht argumentieren<br />

sowie sachgerecht entscheiden<br />

können. Dem besseren Produktverständnis<br />

soll insbesondere auch das umfangreiche<br />

Besichtigungsprogramm bei der<br />

Ilsenburger Grobbleche GmbH dienen.<br />

Außer den Vortragenden aus diesem Herstellerwerk<br />

übernehmen es vor allem zwei<br />

Referenten, den Seminarteilnehmern das<br />

notwenige Know-how zu vermitteln: Dr.<br />

Dipl.-Ing. Manfred Feurer aus Michelstadt<br />

und Metallbaumeister Ralf Schorries<br />

(Bachelor Professional) aus Sophiental.<br />

Sie sprechen über Themen wie:<br />

z Stahlherstellung<br />

z Wärmebehandlungen<br />

z Walzprozesse<br />

z Herstellung von Bandblech und Quartoblech<br />

z Werkstoffprüfung<br />

z Stahlsorten für die Herstellung von Grobblech<br />

und Band<br />

z Anomalien<br />

z Normung<br />

z Anarbeitung<br />

z Zertifikate/Abnahmen<br />

Mit diesem Seminarangebot angesprochen<br />

sind Mitarbeiter*innen des Stahlhandels,<br />

die für ihre Tätigkeit in der Branche<br />

fundierte Kenntnisse über Grobblech<br />

benötigen. Besonderes technisches Wissen<br />

wird nicht vorausgesetzt; trotzdem<br />

ist diese produktkundliche Schulung für<br />

Auszubildende nur bedingt geeignet.<br />

Einzelheiten und<br />

Anmeldemöglichkeiten gibt es beim<br />

BDS: Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19 41


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Überbetriebliche Ausbildungsbegleitung<br />

als Thema eines Interviews mit Ludger Wolfgart<br />

„Damit die Unternehmen noch<br />

bessere Azubis bekommen!“<br />

Das Thema der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung hat sich der Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) auf die Fahnen geschrieben – war vor<br />

kurzem der Verbandszeitschrift zu entnehmen. Dr. Ludger Wolfgart ist bei der<br />

heutigen BDS AG seit fast 35 Jahren für Brancheninformation und Berufsbildung<br />

zuständig, als Chefredakteur des „<strong>Stahlreport</strong>“ und Bereichsleiter Berufsbildung.<br />

Im Auftrag der Richard Köstner AG aus Neustadt/Aisch, einem der BDS-<br />

Mitgliedunternehmen, sprach Stefan Beck von Pressebeck in Würzburg deshalb<br />

mit dem 64-Jährigen über Ziele, die mit firmenübergreifenden Lehrleistungen<br />

der Branche verfolgt werden.<br />

Foto: BDS<br />

Im Interview: Dr.<br />

Ludger Wolfgart,<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

und BDS-<br />

Bereichsleiter<br />

Berufsbildung.<br />

Weitere Themen des insgesamt vierteiligen Interviews,<br />

das nachfolgend aktualisiert und etwas gekürzt<br />

wiedergegeben wird, waren die mögliche Attraktivität<br />

des Stahlhandels für Nachwuchskräfte, die Gründe für<br />

den Boom beim Blended Learning sowie das Zukunftsmodell<br />

Fernunterricht.<br />

Stefan Beck: Herr Dr. Wolfgart, in der April-Ausgabe<br />

des <strong>Stahlreport</strong>s erschien ein Artikel zur überbetrieblichen<br />

Ausbildungsbegleitung. Warum steigt aus Ihrer<br />

Sicht der Bedarf an solchen Angeboten?<br />

Ludger Wolfgart: Weil es nicht nur um das Interesse und<br />

den Bedarf an guter Ausbildung im Unternehmen geht,<br />

sondern um den Stahlhandel insgesamt. Deshalb ist es<br />

gut, wenn die Branche überbetriebliche Themen einbringt.<br />

Manche Nachwuchskräfte müssen Dinge lernen, die im<br />

eigenen Unternehmen gar nicht vertreten sind; aus welchen<br />

Gründen auch immer. Das kann – stark vereinfacht –<br />

sowohl Produkte als auch Dienstleistungen betreffen.<br />

Stefan Beck: Der BDS will ein Pilotprojekt zur überbetrieblichen<br />

Ausbildungsbegleitung starten?<br />

Ludger Wolfgart: Die überbetriebliche Ausbildungsbegleitung<br />

hat eine lange Tradition in Deutschland.<br />

Meist fanden solche Angebote im Rahmen von Präsenzveranstaltungen<br />

statt, beispielsweise in Nürnberg. Das<br />

ist für die Azubis logistisch oft sehr aufwändig. Infolge<br />

der Digitalisierung halten nun zunehmend Fernunterricht<br />

und Konzepte des Blended Learning Einzug. Darunter<br />

versteht man die Mischung aus realen und virtuellen<br />

Lernangeboten sowie Selbststudium. Das neue Bildungsmuster<br />

ist nachhaltig, also sowohl ökonomisch als auch<br />

ökologisch und sozial. Deshalb will der BDS nun eine<br />

neue Initiative starten, um die lange Tradition der überbetrieblichen<br />

Ausbildungsbegleitung in moderner Form<br />

und damit nachhaltig fortzusetzen.<br />

Stefan Beck: Das heißt aber nicht, dass sich die Unternehmen<br />

bei der Ausbildung jetzt zurücklehnen können!?<br />

Ludger Wolfgart: Nein, auf keinen Fall! Wir wollen und<br />

können die ausbildenden Unternehmen nicht aus der Verantwortung<br />

entlassen! Wir verstehen diese überbetriebliche<br />

Ausbildungsbegleitung als Ergänzung, die über die jeweilige<br />

Ausbildung in den Betrieben hinausgeht.<br />

Stefan Beck: Welches Ziel verfolgt der BDS mit dem<br />

angedachten Pilotprojekt?<br />

Ludger Wolfgart: Es geht darum auszuprobieren, wie<br />

erfolgreich Blended Learning, also die Mischung unterschiedlicher<br />

Ausbildungsformate funktioniert. Beim<br />

Blending Learning geht es – wie vorhin angesprochen<br />

– u.a. um Präsenzunterricht vor Ort sowie Studienunterlagen,<br />

die man zuhause bearbeitet, und um virtuelle<br />

Bildungsformate in denen man sich via Internet über<br />

eine Bildungsplattform austauscht.<br />

Stefan Beck: Welche Unternehmen sind jetzt schon<br />

dabei?<br />

Ludger Wolfgart: Keine! Wir haben ja Ende des letzten<br />

Jahres erst einmal eine Umfrage bei Stahlhandelsfirmen<br />

gestartet . Demnach ist das Interesse an zusätzlichen<br />

und überbetrieblichen Maßnahmen besonders<br />

groß. Eine konkrete Zahl an Firmen, die bei diesem<br />

Projekt teilnehmen würden, liegt mir derzeit noch<br />

nicht vor. Ich weiß aber, dass das Bewusstsein um<br />

die Bedeutung von zusätzlicher Qualifikation in vielen<br />

Firmen sehr ausgeprägt ist. Ein Beispiel dafür ist ja<br />

auch die lange Ausbildungstradition bei der Richard<br />

Köstner AG. Ich weiß das, weil ich immer wieder mit<br />

Köstner in Verbindung stehe, wenn es um das Thema<br />

Fernstudium zur Betriebswirtin/zum Betriebswirt<br />

BDS geht.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Stefan Beck: … Ausbildungsbegleitung, Fernstudium …?<br />

Ludger Wolfgart: Zur Unterscheidung: Bei der Ausbildungsbegleitung<br />

geht es um die unterste Stufe der beruflichen<br />

Bildung, beim Fernstudium geht es um die höchste<br />

Stufe. Wenn ich von Stufen rede, meine ich immer den<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen, der alle Bildungsabschlüsse<br />

auf acht Niveaus systematisiert. Stufe vier<br />

bedeutet z.B. die Ausbildung zum Kaufmann im Großund<br />

Außenhandel, Stufe sieben im Fernstudium die Weiterqualifikation<br />

zum Betriebswirt Stahlhandel (BDS).<br />

Stefan Beck: Welche Lerninhalte sollen bei dem Pilotprojekt<br />

angeboten werden?<br />

Ludger Wolfgart: Es geht im Kern um drei Themenschwerpunkte:<br />

Technik mit Material- und Produktkunde<br />

sowie Anarbeitung. Dann zweitens Wirtschaft mit kaufmännischen<br />

Kenntnissen und den Aspekten der Führungskompetenz.<br />

Hinzu kommt der Bereich Methodik;<br />

der umfasst z.B. solche Dinge wie Rhetorik und Präsentationstechnik.<br />

Stefan Beck: Wann soll das Pilotprojekt starten, und<br />

wie könnte es losgehen?<br />

Ludger Wolfgart: Einen konkreten Startzeitpunkt kann<br />

ich Ihnen noch nicht nennen, der hängt auch von Fördermöglichkeiten<br />

ab. Aber: Das angedachte Konzept<br />

sieht vor, dass wir zunächst mit Betriebsbesichtigungen<br />

bei Firmen beginnen, die Kunden von Stahlhändlern<br />

sind. Damit wird deutlich, welche Produkte und Werte<br />

aus dem Material entstehen, die der Stahlhändler liefert.<br />

Stefan Beck: Was haben die teilnehmenden Unternehmen<br />

davon? Worin liegt der wesentliche Benefit?<br />

Ludger Wolfgart: Es geht um Bemühungen, damit die<br />

Unternehmen bessere Azubis bekommen – und diese<br />

eine noch bessere Ausbildung erhalten. Ich meine, dass<br />

es eine große Chance und attraktiv für Betriebe sowie<br />

Mitarbeiter ist, wenn man – zusätzlich zur Ausbildung<br />

– sein Wissen erweitern kann. Ich bin überzeugt, dass<br />

die überbetriebliche Ausbildungsbegleitung auch die<br />

Chance für Unternehmen erhöht, Nachwuchs erfolgreich<br />

anzusprechen. Das ist ja inzwischen ein großes Problem.<br />

Stefan Beck: Eine solche Ausbildungsbegleitung erhöht<br />

auch die Chancen später auf dem Arbeitsmarkt!<br />

Ludger Wolfgart: … ganz genau! Wobei ich an dieser<br />

Stelle darauf hinweisen will, dass solche Ausbildungsprogramme<br />

nicht deshalb formuliert werden, um eine<br />

spätere Rotation zu anderen Arbeitgebern in derselben<br />

Branche zu erreichen. Es gibt eindeutige Compliance-<br />

Regeln, wie man im Wettbewerb miteinander umgeht.<br />

Auch die Berufsbildung orientiert sich daran. Ich bin<br />

sicher: Mit der überbetrieblichen Ausbildungsbegleitung<br />

schaffen wir einen großen Mehrwert für alle.<br />

Stefan Beck: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Drei Jahrgänge<br />

Fernstudium zum Betriebswirt<br />

Derzeit betreut der BDS in drei Jahrgängen gleichzeitig weit über 40 Fernstudentinnen bzw. Fernstudenten<br />

auf ihrem Weg zur Betriebswirtin/zum Betriebswirt. In dem traditionsreichen Weiterbildungsgang,<br />

der seit über 20 Jahren angeboten wird, gibt es inzwischen mehr als 500 Absolventen.<br />

Sie bringen<br />

Motivation mit?<br />

Wir liefern das<br />

Know-how!<br />

Machen Sie berufliche Karriere durch ein<br />

berufsbegleitendes Fernstudium<br />

fern-studium<br />

Betriebswirt Stahlhandel (BDS)<br />

Während der neue Jahrgang<br />

2019, der im Sommer mit einem Einführungsseminar<br />

begonnen hat (vgl.<br />

7/8 19, S. 58f), die ersten inhaltlichen<br />

Einheiten aus den drei Fachbereichen<br />

Technik, Wirtschaft und<br />

Methoden bearbeitet, sind die Jahrgänge<br />

2017 und 2018 dabei, insbesondere<br />

ökonomische und pädagogische<br />

Themen zu vertiefen.<br />

Für die beiden letztgenannten<br />

Jahrgänge endet dies am 1.10.19 in<br />

Gegengenbach mit der schriftlichen<br />

Prüfung zur Ausbildereignung bzw.<br />

Mitte Januar 2020 in Rösrath mit<br />

der Wirtschaftsprüfung. Die praktische<br />

Prüfung zur Ausbildereignung<br />

soll sich dann im Juni 2020 –<br />

für den Jahrgang 2017 in Verbin-<br />

dung mit der Abschlussprüfung –<br />

in Gengenbach anschließen. Bis<br />

dahin müssen diese Fernstudenten<br />

auch ihre Studienarbeit geschrieben<br />

haben, zu der in diesem August die<br />

konkreten Vorbereitungen begonnen<br />

haben.<br />

Der Jahrgang 2018 konzentriert<br />

sich nach der Wirtschaftsprüfung<br />

auf die noch nicht bearbeiteten technischen<br />

Themen der Werkstoff- und<br />

Produktkunde sowie der Anarbeitung.<br />

Das sind im kommenden Jahr<br />

auch die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

für den Jahrgang 2019, der sich Mitte<br />

Januar 2020 ebenfalls in Rösrath<br />

zum Prüfungsworkshop trifft, um<br />

rechtzeitig ein Gefühl für den bisherigen<br />

Lernerfolg zu entwickeln.<br />

Das dreijährige Fernstudium des<br />

Bundesverbandes Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) qualifiziert für einen<br />

gleichnamigen Betriebswirtschaftsabschluss.<br />

Im Jahrgang 2017 gilt<br />

Entsprechendes auch für Teilnehmer<br />

aus dem Wirtschaftsverband Großhandel<br />

Metallhalbzeug (WGM) sowie<br />

aus dem Verband Deutscher Metallhändler<br />

(VDM). BDS, WGM und<br />

VDM hatten in Sachen Fernstudium<br />

zeitweise kooperiert – auf der Basis<br />

vieler gemeinsamer Themen im<br />

Werkstoffgroßhandel. 2<br />

Informationen zum<br />

Fernstudium hält der BDS bereit:<br />

Wynands-BDS@stahlhandel.com.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19 43


BDS<br />

Recht<br />

Datenbewusstsein gestiegen, Unternehmen ringen aber mit mehr Bürokratie<br />

DSGVO – Die Bilanz nach einem Jahr<br />

Mit diesem Artikel aus unserer bisher veröffentlichten Reihe „Die EU-Datenschutz-<br />

Grundverordnung in Unternehmen“ von Rechtsanwalt Dr. Thorsten Hauröder und<br />

Rechtsanwältin Bahar Beyaz von Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB werden die<br />

bisherigen Auswirkungen der DSGVO seit ihrer Geltung am 25. Mai 2018 aufgeführt.<br />

Fotos: Henseler & Partner<br />

Rechtsanwältin<br />

Bahar Beyaz,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

Rechtsanwalt<br />

Dr. Thorsten Hauröder,<br />

Henseler & Partner<br />

Rechtsanwälte mbB<br />

Wenngleich der Zeitraum von<br />

einem Jahr viel zu kurz für die Beurteilung<br />

einer gefestigten Rechtspraxis<br />

erscheint, kann dennoch resümiert<br />

werden, dass bisher nur<br />

wenige Gesetze seit Beginn ihrer<br />

Geltung für so viel Aufregung und<br />

Aufmerksamkeit gesorgt haben wie<br />

die DSGVO im Mai 2018. Die<br />

gefürchteten Abmahnfälle und Bußgelder<br />

in Millionenhöhe sind zwar<br />

zumindest in Deutschland ausgeblieben.<br />

Von einer Entwarnung kann<br />

dennoch nicht die Rede sein. Noch<br />

immer ringen Unternehmen mit dem<br />

bürokratischen Mehraufwand und<br />

der praktischen Umsetzung der<br />

Anforderungen der DSGVO.<br />

Erschwert wird deren Schicksal<br />

durch die unklaren Vorgaben der<br />

DSGVO und die fehlenden praktischen<br />

Anleitungen zur Handhabung<br />

durch die Behörden.<br />

Deutschland bei<br />

Bußgeldern relativ mild<br />

Die tatsächlich seit mittlerweile fast 25<br />

Jahren existierenden europäischen Vorgaben<br />

zum Datenschutz erlangten<br />

zuletzt wegen der nunmehr vorgesehenen<br />

empfindlichen Bußgelder eine<br />

enorme Beachtung. Umfragen bei den<br />

Landesdatenschutzbehörden ergaben,<br />

dass bisher in Deutschland ca. 100 Bußgelder<br />

verhängt wurden. Die „aktivste“<br />

Behörde ist hierbei die in Nordrhein-<br />

Westfalen mit 36 Bußgeldern, wohingegen<br />

in acht Bundesländern bisher<br />

kein Bußgeld verhängt wurde. Auch<br />

die Divergenz der Höhe der Bußgelder<br />

ist auffallend und der Grund hierfür<br />

bislang nicht ersichtlich: Im Saarland<br />

liegt der Durchschnitt bei 198 €, in<br />

Baden-Württemberg das höchste Bußgeld<br />

hingegen bei 80.000 €.<br />

Doch im Vergleich zum europäischen<br />

Ausland sind die Bußgelder<br />

in Deutschland relativ mild: Die französische<br />

Datenschutzbehörde CNIL<br />

verhängte gegenüber einer US-Amerikanischen<br />

Suchmaschine wegen<br />

unzureichender Erfüllung der Informationspflichten<br />

nach Art. 13<br />

DSGVO ein Bußgeld von 50 Mio. €.<br />

In Portugal wurde gegen ein Krankenhaus<br />

ein Bußgeld von 400.000 €<br />

fällig, unter anderem weil zu viele<br />

Personen Zugriff auf Patientendaten<br />

hatten. Die britische Datenschutzaufsichtsbehörde<br />

ICO kündigte ein<br />

Bußgeld in Höhe von 200 Mio. €<br />

gegen eine Fluggesellschaft und 110<br />

Mio. € gegen eine Hotelkette an –<br />

in beiden Fällen wegen unzureichender<br />

technischer Sicherheitsvorkehrungen<br />

und den damit verbundenen<br />

Datendiebstählen von Kundendaten.<br />

Die Zurückhaltung der deutschen<br />

Behörden ist aber keinesfalls<br />

als Aufforderung zu verstehen, die<br />

Vorgaben der Datenschutzbehörden<br />

nicht so genau zu nehmen. Diese<br />

haben bereits angekündigt, dass es<br />

aufgrund der gestiegenen Anzahl<br />

von Beschwerden auch zu vermehrten<br />

Kontrollen und höheren Bußgeldern<br />

kommen wird.<br />

DSGVO-Rechte werden<br />

stärker eingefordert<br />

Am 8. Mai 2019 übergab der Bundesbeauftragte<br />

für den Datenschutz<br />

und die Informationsfreiheit (BfDI),<br />

Ulrich Kelber, seinen 27. Tätigkeitsbericht<br />

über die Jahre 2017 und 2018<br />

an den Präsidenten des Deutschen<br />

Bundestages. Vor allem die Auswirkungen<br />

der DSGVO spielten darin<br />

eine vorrangige Rolle: Im Zeitraum<br />

25.5. bis 31.12.2018 führte der BfDI<br />

insgesamt 48 Informations-, Beratungs-<br />

und Kontrollbesuche bei<br />

Behörden und Unternehmen durch,<br />

nahm 7.293 Meldungen von Datenschutzverstößen,<br />

6.507 allgemeine<br />

Anfragen, 3.064 Beschwerden nach<br />

Art. 77 DSGVO und 22 Beschwerden<br />

nach § 60 BDSG entgegen.<br />

In einem Zeitraum von gut sieben<br />

Monaten sind es damit insgesamt<br />

9.615 Vorgänge, die zusammengerechnet<br />

mehr als doppelt so<br />

viele wie im gesamten Jahr 2017<br />

ergeben. „Dies zeigt einerseits den<br />

gestiegenen Beratungsbedarf und<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


andererseits, dass die Bürgerinnen<br />

und Bürger ihre Rechte seit Einführung<br />

der DSGVO stärker einfordern“,<br />

so Ulrich Kelber.<br />

Behörden setzen sich intensiver<br />

mit DSGVO auseinander<br />

Die erhöhte Aktivität der Landesdatenschutzbehörden<br />

lässt ebenfalls<br />

auf eine erhöhte Auseinandersetzung<br />

mit der DSGVO schließen. So<br />

veröffentlichte der Landesdatenbeauftragte<br />

für Datenschutz und Informationsfreiheit<br />

Baden-Württemberg,<br />

dass im Jahr 2018 insgesamt<br />

2.714 Beschwerden für den nichtöffentlichen<br />

Bereich eingingen. Im<br />

Jahr 2017 lag die Zahl bei 1.872.<br />

Außer-dem führte die Behörde im<br />

Jahr 2018 insgesamt 2.948 Beratungen<br />

durch, im Jahr 2017 hingegen<br />

nur 795.<br />

Die Landesbeauftragte für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit<br />

Nordrhein-Westfalen berichtet von<br />

insgesamt 12.000 schriftlichen Eingaben<br />

im Jahr 2018. In den Jahren<br />

2016 und 2017 hingegen lag diese<br />

Zahl konstant bei etwa 4.400. Außerdem<br />

erhielt die Behörde von Mai bis<br />

Dezember 2018 mehr als 1.200 Meldungen<br />

zu Datenpannen.<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren<br />

ist dies ein enormer Anstieg: Im Jahr<br />

2017 erhielt sie 60, im Zeitraum von<br />

Januar bis Mai 2018 erhielt sie 61<br />

Meldungen. Auch die Zahl der<br />

Online-Meldungen durch Unternehmen<br />

für Kontaktdaten der Datenschutzbeauftragten<br />

lag bis zum 31.<br />

Dezember 2018 bei etwa 22.000. Die<br />

Behörde betont, dass die telefonischen<br />

Anfragen in den genannten<br />

Zahlen nicht einmal berücksichtigt<br />

sind.<br />

Der beachtliche Anstieg der<br />

Anfragen und Beschwerden erforderte<br />

eine immense personelle Aufstockung<br />

in den Behörden. Nachdem<br />

diese nun die erste Flut der Arbeit<br />

bewältigt haben dürften, ist als<br />

nächstes ein proaktives Vorgehen<br />

durch Anfragen und Kontrollen zu<br />

erwarten.<br />

Bußgelder vermeiden<br />

Bußgelder lassen sich nur durch Einhaltung<br />

aller datenschutzrechtlichen<br />

Normen vermeiden.<br />

Für alle, die (noch) nicht mit der<br />

Umsetzung der Anforderungen der<br />

DSGVO begonnen haben oder in den<br />

letzten Zügen sind, eine Checkliste<br />

mit den wichtigsten, jedoch nicht<br />

abschließenden Aufgaben:<br />

1. Schaffung eines Datenbewusstseins:<br />

Welche Daten werden wie<br />

und von wem verarbeitet?<br />

2. Bestellung des Datenschutzbeauftragten<br />

und Meldung bei der<br />

zuständigen Aufsichtsbehörde<br />

3. Anlegen von Verfahrensverzeichnissen<br />

4. Umsetzung der Informationspflichten<br />

durch das Erstellen von<br />

Datenschutzerklärungen für Webseitenbesucher,<br />

Kunden, Vertragsund<br />

Geschäftspartner und Angestellte<br />

5. Anlegen von Verarbeitungsverzeichnissen<br />

6. Überprüfung, Überarbeitung und<br />

Aufsetzen von Auftragsverarbeitungsverträgen<br />

7. Durchführung einer Datenschutzfolgenabschätzung,<br />

sofern vorgesehen<br />

8. Einführung von technischen und<br />

organisatorischen Maßnahmen<br />

9. Organisation von Melde- und<br />

Benachrichtigungspflichten bei<br />

Datenpannen<br />

10. Mitarbeiterschulungen und Sensibilisierungen<br />

Startschuss zum Feinschliff<br />

Im Ergebnis lässt sich festhalten,<br />

dass das einjährige Bestehen der<br />

DSGVO zumindest ein geändertes<br />

Datenbewusstsein geschaffen hat,<br />

so dass das primäre Ziel der DSGVO,<br />

den Schutz der personenbezogenen<br />

Daten von natürlichen Personen zu<br />

stärken, langfristig gesehen erreicht<br />

werden wird. Wieviel Zeit dies noch<br />

in Anspruch nehmen wird, lässt sich<br />

aktuell nicht beurteilen. Fest steht<br />

jedoch, dass nunmehr der Startschuss<br />

zum Feinschliff der Umsetzung<br />

der DSGVO gefallen ist.<br />

Die Europäische Kommission<br />

legte jüngst einen Bericht vor, aus<br />

dem hervorgeht, dass die meisten<br />

Mitgliedstaaten den erforderlichen<br />

Rechtsrahmen eingerichtet haben<br />

und das neue System zur Stärkung<br />

der Datenschutzvorschriften<br />

greift.<br />

Vor dem Hintergrund, dass selbst<br />

in den 16 Bundesländern Deutschlands<br />

eine große unterschiedliche<br />

Vorgehensweise der Aufsichtsbehörden<br />

verzeichnet wird, stellt sich<br />

die Frage, ob auch das weitere Ziel<br />

der DSGVO – die Schaffung des europaweiten,<br />

einheitlichen Datenschutzes<br />

– in naher Zukunft erreicht wird.<br />

Denn nur durch eine gemeinschaftliche<br />

Einordnung des Datenschutzes<br />

als „neues Grundrecht“ lässt sich<br />

das „digitale Zeitalter“ im Sinne des<br />

effektiven Rechtsschutzes aller Unionsbürger<br />

in Einklang mit den wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen<br />

bringen<br />

Passend in diesem Sinne äußerte<br />

sich Věra Jourová, EU-Kommissarin<br />

für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung:<br />

„Die Datenschutz-Grundverordnung<br />

trägt Früchte. Sie gibt<br />

den Europäerinnen und Europäern<br />

starke Instrumente an die Hand, mit<br />

denen sie die Herausforderungen<br />

der Digitalisierung bewältigen und<br />

die Kontrolle über ihre personenbezogenen<br />

Daten übernehmen können.<br />

Die Datenschutz-Grundverordnung<br />

eröffnet den Unternehmen Chancen,<br />

die digitale Revolution optimal für<br />

sich zu nutzen, und ist zugleich vertrauensbildend.<br />

Sie eröffnet über<br />

Europa hinaus Möglichkeiten für<br />

digitale Diplomatie und fördert so<br />

einen auf hohen Standards basierenden<br />

Datenverkehr zwischen<br />

jenen Ländern, die die Werte der EU<br />

teilen. Aber die Arbeiten müssen<br />

fortgesetzt werden, damit die neuen<br />

Datenschutzvorschriften in vollem<br />

Umfang Gültigkeit erlangen und<br />

wirksam werden.“ 2<br />

DSGVO & Co.<br />

Seit dem 25. Mai 2018 ist in der Europäischen Union die<br />

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) anzuwenden. Diese<br />

sieht für Unternehmen strengere Anforderungen und Vorgaben<br />

für den Umgang mit personenbezogenen Daten ihrer<br />

Mitarbeiter und Kunden vor. Im Zuge einer umfassenden<br />

Datenschutzrechtsreform wurde außerdem das Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG) durch das neue Bundesdatenschutzgesetz<br />

(BDSG-neu) ersetzt, welche die DSGVO ergänzt.<br />

Die E-Privacy-Verordnung, voraussichtlich ab 2020 geltend,<br />

soll ebenfalls an die DSGVO anknüpfen und deren Regelungsbereich<br />

spezifisch für die Nutzung elektronischer Kommunikationsdienste<br />

und -vorgänge komplettieren.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

45


Verbände<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Forum DistancE-Learning in Berlin<br />

Im Mittelpunkt<br />

Das FDL denkt in diesem Sommer – vor<br />

allem an den Herbst: Dann wird in Berlin<br />

das Fachforum veranstaltet und werden<br />

die Studienpreise verliehen (4.11.),<br />

bevor auf der Mitgliederversammlung<br />

(5.11.) ebenfalls in der deutschen<br />

Hauptstadt wichtige Weichen für die<br />

Zukunft des Fernlernens gestellt werden.<br />

Die Spreemetropole stand zudem<br />

im Mittelpunkt, als Ende Mai das 50-<br />

jährige Jubiläum des Verbands gefeiert<br />

werden konnte (vgl. 7/8 19, S. 57).<br />

Thema des ganztägigen Fachforums<br />

ist die Rolle der Künstlichen<br />

Intelligenz in der Bildung (vgl. 5/19,<br />

S. 41), die Studienpreise werden im<br />

Rahmen einer abendlichen Gala nochmals<br />

in den bereits traditionellen Kategorien<br />

verliehen – und zur Mitgliederversammlung<br />

liegt der Fokus vor<br />

allem auch auf den Möglichkeiten, die<br />

sich für das Forum DistancE-Learning<br />

(FDL) aus der neuen Geschäftsstelle<br />

in Berlin ergeben: Pädagogik, Preise<br />

und Politik.<br />

Pädagogik<br />

Das ganztägige Fachforum am 4.11.19<br />

im Hotel „Park Inn“ am Berliner Alexanderplatz<br />

bietet u.a. drei Fachvorträge,<br />

fünf Workshops und eine Podiumsdiskussion.<br />

Das Motto der<br />

Veranstaltung lautet „Künstliche Intelligenz<br />

und Bildung – Chancen für DistancE-Lerning“.<br />

(www.fachforum-distance-learning.de)<br />

Auf die Dominanz pädagogischer<br />

Aspekte dieser Programmpunkte zur<br />

Künstlichen Intelligenz (KI) weisen<br />

u.a. die entsendenden Institutionen<br />

der Vortragenden hin:<br />

z Prof. Dr. habil. Olaf Zawacki-Richter<br />

ist Leitender Direktor des „Center<br />

für Lebenslanges Lernen“ der Carl<br />

von Ossietzky-Universität in Oldenburg.<br />

Sein Thema: „Forschung und<br />

Entwicklung zur KI in der Bildung:<br />

Anwendungen, Potenziale und<br />

Herausforderungen“.<br />

z Vom Leibnitz-Institut für Bildungsforschung<br />

und Bildungsinformation<br />

in Frankfurt/Main kommt Prof. Dr.<br />

Hendrik Drachsler. Er spricht über<br />

„Multimodale Lern-Unterstützung<br />

mit Sensoren und Augumented Reality<br />

(AR) und Virtual Reality (VR)“<br />

z In ihrem Fachvortrag „Was kommt?<br />

Was geht? Was bleibt?“ widmet sich<br />

Prof. Dr. Eva Cendon vom Institut<br />

für Bildungswissenschaft und<br />

Medienforschung der FernUniversität<br />

Hagen der Zukunft des Lehrens<br />

im DistancE-Learning mit KI.<br />

Preise<br />

Im Anschluss an das Fachforum werden<br />

im Rahmen einer festlichen<br />

Abendveranstaltung in „Clärchens<br />

Ballhaus“ in der Berliner City die Studienpreise<br />

2020 verliehen. Seit mehr<br />

als 30 Jahren ehrt das FDL mit seinen<br />

Studienpreisen die Besten der Besten<br />

der ganzen Branche.<br />

Herausragende Absolventen werden<br />

– entsprechend des Urteils einer<br />

Jury – in unterschiedlichen Kategorien<br />

ebenso ausgezeichnet wie der Service<br />

und das Studienangebot des Jahres.<br />

Mit einem Online-Voting wird vor der<br />

Preisverleihung in der Hauptstadt<br />

zudem der Tutor des Jahres gesucht.<br />

(www.studienpreis-distance-learning.de).<br />

Alle drei Wettbewerbskategorien<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass in<br />

ihnen nicht nur Lern- und Lehrleistungen<br />

bewertet werden, sondern vor<br />

allem auch damit verbundene soziale<br />

Komponenten.<br />

Politik<br />

Seit Anfang dieses Jahres ist das FDL<br />

mit seiner Geschäftsstelle nicht mehr<br />

in Hamburg, sondern in Berlin vertreten.<br />

Der Verband hat damit die Konsequenz<br />

aus der Politisierung auch<br />

des Bildungsbereichs gezogen, in dem<br />

es auf entsprechende Vernetzung<br />

ankommt, die in der deutschen Hauptstadt<br />

besonders ausgeprägt ist.<br />

Deshalb werden sich die Rahmenbedingungen<br />

für dieses Berliner Engagement<br />

wie ein roter Faden durch die<br />

Mitgliederversammlung am 5.11.19<br />

ziehen. Aber auch andere Fragen zur<br />

Struktur und Arbeit des Verbandes<br />

werden bei diesem Treffen wieder eine<br />

Rolle spielen.<br />

Das Wirken des FDL basiert auf der<br />

Arbeit seiner über 100 Mitglieder, unter<br />

ihnen der BDS, in der Gruppe der Fernunterrichts-<br />

und der Fernstudienanbieter<br />

sowie auf dem Engagement im Pädagogischen<br />

Arbeitskreis. 2<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Wohnungsbau-Tag<br />

Studieren und referieren<br />

Steine gegen Holz<br />

Interessensvertreter im Clinch<br />

Der inzwischen elfte Wohnungsbau-Tag<br />

fand im Frühsommer in Berlin<br />

statt – und bestand wiederum aus der<br />

Vorstellung einer aktuellen Studie sowie<br />

im zweiten Teil aus prominent besetzten<br />

Referaten. Es war ein Faktencheck.<br />

Mehr Häuser aus Holz – wollte die<br />

grün-schwarz Regierung dem Land Baden-<br />

Württemberg verordnen. Doch der Dachverband<br />

der Steinhersteller DGfM kündigte<br />

juristische Schritte gegen diese Offensive<br />

an: Steine gegen Holz.<br />

Wer eigentlich baut Deutschland? – Diese<br />

Kernfrage nach den „Bauherren der Republik“<br />

stand im Fokus des diesjährigen<br />

Wohnungsbau-Tages. Mehr noch: Es ging<br />

um die „Inventur 2019 zum Bauen und<br />

Wohnen“ (so der Untertitel der Studie) –<br />

und dabei insbesondere auch um die akuten<br />

Engpässe beim Wohnungsbau. Die<br />

aktuelle Studie zum Wohnungsbau-Tag<br />

vom PROGNOS-Institut benennt die Kriterien,<br />

die das Bauen in Deutschland langsam<br />

und vor allem auch teuer machen.<br />

Ebenso werden aus Sicht der Veranstalter<br />

Trends und verfehlte Ziele beim Wohnungsbau<br />

sowie Gefahren für die Märkte<br />

in A-, B- und C-Standorten genannt. Auch<br />

diese Probleme wurden im Rahmen einer<br />

vormittäglichen Pressekonferenz benannt.<br />

Die Nachmittagsveranstaltung zu den so<br />

angesprochenen Themen fand in der Landesvertretung<br />

von Bayern in Berlin statt –<br />

unter prominenter Beteiligung fast aller<br />

politischen Parteien sowie von Vertretern<br />

der Regierungen im Bund und in den Ländern.<br />

Auch sie nahmen zu dem Tagesmotto<br />

Stellung, wonach Bauen in<br />

Deutschland „Zu wenig, zu teuer, zu weit<br />

weg“ bedeutet. Thematisiert wurden insbesondere<br />

Engpässe beim Bauland, Kapazitätsprobleme<br />

in der Bauwirtschaft,<br />

deren konjunkturelle Perspektiven sowie<br />

die Herausforderungen bei den Mieten.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksund<br />

Wohnungsbau (DGfM) wirft der Landesregierung<br />

vor, Baden-Württemberg eine<br />

„Holzbau-Pflicht“ zu verordnen – ein „Baustoff-Diktat<br />

fürs Holz“. Die DGfM hat in Briefen<br />

an die baden-württembergische Politik<br />

unmissverständlich klar gemacht, dass „die<br />

‚Holzbau-Offensive‘ rechtlich nicht überleben“<br />

wird. Dies gehe aus einer rechtlichen<br />

Stellungnahme hervor, welche die DGfM auf<br />

der Grundlage der bisherigen Planungen der<br />

Landesregierung beauftragt hatte.<br />

Juristen sehen u.a. einen Punkt als kritisch<br />

an: Das Land stoße – als größter Waldbesitzer<br />

in Baden-Württemberg – mit dem<br />

Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb<br />

schnell an die Grenzen, wenn es den Holzbau<br />

fördere und damit mittelbar über die<br />

Geht gegen die Holzbau-Offensive in Baden-Württemberg<br />

vor: der DGfM-Vorsitzende Dr. Hannes<br />

Zapf.<br />

eigene Förderung selbst einen Profit erwirtschafte.<br />

In ihrem Schreiben an die Landespolitik<br />

greift die DGfM auch die ökologische Argumentation,<br />

die das Land Baden-Württemberg<br />

für die „Holzbau-Offensive“ ins Feld<br />

führt, offensiv an: So liege der tatsächliche<br />

Holzanteil beim Holzhaus meistens nur bei<br />

7 bis 10 %. So der Vorsitzende der DGfM,<br />

Dr. Hannes Zapf.<br />

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GEHRUNGSKREISSÄGE<br />

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Foto: DGfM<br />

Beteiligt an der Doppelveranstaltung<br />

waren gleich mehrere verbandliche<br />

Akteure:<br />

z Industriegewerkschaft Bauen – Agrar –<br />

Umwelt<br />

z Bundesverband deutscher Wohnungs- und<br />

Immobilienunternehmen<br />

z Deutscher Mieterbund<br />

z Bundesverband Freie Immobilien- und Wohnungsunternehmen<br />

z Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />

z Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />

z Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksund<br />

Wohnungsbau<br />

Mannloser Betrieb<br />

<br />

<br />

<br />

Vertikale Bohrachse<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kreissägen Lackieranlagen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Strahlanlagen Transportsysteme<br />

<br />

<br />

<br />

KALTENBACH GmbH + Co.<br />

KG<br />

<br />

<br />

<br />

16.-21.09.2019<br />

WWW.KALTENBACH.COM<br />

<br />

15 | STANDF52<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

47


Verbände<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Politik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Auch Additive Manufacturing gehört zu<br />

dem vom DVS betreuten Themenspektrum.<br />

So können Funktionsbauteile direkt<br />

mit dem Verfahren des selektiven Laserstrahlschmelzens<br />

aus Material mit der<br />

Werkstoffnummer 1.2709 hergestellt werden<br />

– wie hier auf dem Stand des ifw Jena<br />

während der Messe RapidTech 2018.<br />

Quelle: DVS<br />

Die Fügetechniker treffen sich in Rostock nicht nur zum Kongress<br />

Neues vom Schweißen<br />

und verwandten Verfahren<br />

Für den diesjährigen DVS-Kongress am 16./17.9 in Rostock hat der Verband ein umfangreiches<br />

sowie vielfältiges Programm zur Fügetechnik aufgestellt. 24 Sessions mit mehr als 70 Fachvorträgen<br />

und Anwenderbeispielen werden präsentiert und zeigen ein großes Themenspektrum auf.<br />

Der DVS – Deutscher Verband<br />

für Schweißen und verwandte Verfahren<br />

hat für sein Branchentreffen<br />

– mit Blick auf den Veranstaltungsort<br />

Rostock – besonderen Wert auf Vorträge<br />

rund um die Themen „Offshore“,<br />

„Schiffbau“ sowie „Anlagen-,<br />

Rohrleitungs- und Behälterbau“<br />

gelegt. Es werden aber auch Ergebnisse<br />

aus dem Einsatz von virtuellen<br />

Schweißtrainern in der Aus- und<br />

Weiterbildung oder Roboter- und<br />

Automatisierungslösungen präsentiert.<br />

Zum Einsatz von virtuellen<br />

Schweißtrainern in der Aus- und<br />

Weiterbildung hatte der DVS in diesem<br />

Frühsommer eine neue Broschüre<br />

veröffentlicht. Auf 24 Seiten<br />

informiert das Heft auf Deutsch und<br />

Englisch über unterschiedliche virtuelle<br />

Trainingssysteme, über ihr<br />

didaktisches Potenzial sowie ihren<br />

Nutzen in der Bildung. Im DVS<br />

beschäftigt man sich seit mehr als<br />

15 Jahren mit Virtual Welding Training<br />

Systems.<br />

Auch in anderem Rahmen kümmert<br />

sich der DVS um die Nachwuchsförderung<br />

– so etwa alle zwei<br />

Jahre mit dem Wettbewerb „Jugend<br />

schweißt“, der von der EMW AG<br />

unterstützt wird, nach eigenen Angaben<br />

Deutschlands größter Hersteller<br />

und international einer der wichtigsten<br />

Anbieter für Lichtbogen-<br />

Schweißtechnik.<br />

Schließlich sucht der Verband<br />

derzeit auch nach Fachvorträgen<br />

zum thermischen Beschichten. Sie<br />

sollen auf der internationalen Konferenz<br />

„ITSC- International Thermal<br />

Spray Conference“ vom 10.–12.6.20<br />

in Wien gehalten werden.<br />

Ein weiteres Thema auf dem<br />

Kongress in Rostock ist Additive<br />

Manufacturing. Zu diesen Fertigungsverfahren<br />

gibt es – u.a. vom<br />

DVS unterstützt – am 12.11.19 in<br />

Halle/Saale auch eine erste eigene<br />

Fachtagung.<br />

Der DVS CONGRESS, der von<br />

einer Fachausstellung begleitet wird,<br />

bleibt aber die wichtigste Veranstaltung<br />

der fügetechnischen Branche.<br />

Unter diesem Dach werden auch die<br />

Große Schweißtechnische Tagung und<br />

der Studentenkongress veranstaltet.<br />

Der DVS CONGRESS 2019 wird von<br />

einer Fachausstellung begleitet.<br />

Der DVS ist ein technisch-wissenschaftlicher<br />

Verband, der sich<br />

mit mehr als 120 Jahren Erfahrung<br />

für die rund 250 verschiedenen Verfahren<br />

des Fügens, Trennens und<br />

Beschichtens engagiert. Die Hauptgeschäftsstelle<br />

des gemeinnützig<br />

anerkannten Verbandes ist in Düsseldorf.<br />

Die gut 19.000 Mitglieder<br />

werden durch die 13 DVS-Landesverbände<br />

und 74 DVS-Bezirksverbände<br />

direkt vor Ort betreut. 2<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


Fotos, 2: IBU<br />

IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs.<br />

WSM-Nachhaltigkeitsexperte Andre Koring.<br />

Globale Lösung<br />

Automobilzulieferer haben keine Angst vor Nachhaltigkeitsprüfung<br />

Automobilhersteller binden ihre Zulieferer<br />

zunehmend in das Thema Nachhaltigkeit ein<br />

und machen es zum Vergabekriterium. Der IBU<br />

sieht seine Mitglieder darauf mit seiner Hilfe gut<br />

vorbereitet und fordert die Produzentenseite im<br />

Gegenzug auf, weltweit gleiche Maßstäbe anzulegen.<br />

Bernhard Jacobs, Geschäftsführer im Industrieverband<br />

Blechumformung (IBU): „Es ist ein notwendiger<br />

Schritt in die Zukunft. Unser Wirtschaftsverband<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

(WSM) hat mit Andre Koring früh einen Experten<br />

eingestellt. Der Diplom-Umweltwissenschaftler<br />

leitet den Fachbereich Umwelt und<br />

Arbeitsschutz und steht Unternehmen unterstützend<br />

zur Seite. Er ist auch im Dialog mit<br />

anderen Zuliefererindustrien.“<br />

Transport und Inhalte<br />

BDSV betont die Rolle von Stahlschrott<br />

Durch die Vorarbeit des Verbands beschäftigten<br />

sich rund 240 IBU-Mitgliedsunternehmen seit<br />

Langem mit den Leitprinzipien zur Nachhaltigkeit<br />

der Lieferkette. „Die Einhaltung von Menschenrechten,<br />

der bewusste Umgang mit Rohstoffen<br />

und der Umweltschutz sollten für jedes<br />

Unternehmen und jede Branche Maßstab des<br />

alltäglichen Handelns sein“, betonte Jacobs.<br />

Der IBU forderte Automobilhersteller wie VW<br />

allerdings auch auf, weltweit gleiche Anforderungen<br />

zu stellen. „In einem Hochlohnland wie<br />

Deutschland den Mindestlohn zu prüfen, ist grotesk“;<br />

so Jacobs. „Beginnen sollten die Verantwortlichen<br />

dort, wo die Gefahr der Nichteinhaltung<br />

am größten ist.“<br />

Der Verband der Automobilindustrie will voraussichtlich<br />

im Herbst ein Modellverfahren namens<br />

COSAX (Corporate Sustainability Assessment<br />

Exchange) vorstellen. Es soll unterschiedliche<br />

Nachhaltigkeitskriterien innerhalb eines Überprüfungsprotokolls<br />

beleuchten. Geplant ist,<br />

dass COSAX ab dem kommenden Frühjahr eingesetzt<br />

wird.<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Blechbearbeitung<br />

D 05. – 08. NOV. 2019<br />

a STUTTGART<br />

Blechbearbeitung<br />

im Weltformat<br />

Die 14. Blechexpo bildet mit über 1.200<br />

Ausstellern aus ca. 35 Nationen das aktuelle<br />

Weltangebot an Produkten und<br />

Lösungen für die industrielle Bearbeitung<br />

von Blechen, Rohren und Profilen ab.<br />

Das praxisnahe Messe-Duo Blechexpo<br />

und Schweisstec ist die weltweit einzige<br />

Veranstaltung für die komplementären<br />

Technologien Blechbearbeitung und<br />

Fügetechnik.<br />

5 Blechbearbeitungsmaschinen<br />

5 Trenn- und Umformtechnik<br />

5 Rohr- und Profilbearbeitung<br />

5 Füge- und Verbindungslösungen<br />

5 Blech-, Rohr-, Profil-Halbzeuge<br />

Der BDSV hat einmal mehr die bedeutende Rolle von Stahlschrott betont – und das<br />

gleich doppelt. Es geht dem Verband dabei um den wirtschaftlichen Transport dieses Sekundärrohstoffs<br />

und um Fachinformationen zu diesem Material.<br />

Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation senkt zum Jahresbeginn 2020 den Grenzwert<br />

für Schwefel im Schiffstreibstoff von bisher 3,5 auf 0,5 %. Die Bundesvereinigung Deutscher<br />

Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) begrüßt zwar grundsätzlich das Vorhaben,<br />

die Seetransporte emissionsärmer zu gestalten. Stahlschrott ist der weltweit am meisten<br />

gehandelte Sekundärrohstoff. Allein 2018 wurden international 105 Mio. t des klimafreundlichen<br />

Recyclingmaterials gehandelt. Der Einsatz des neuen Treibstoffs und die damit verbundenen<br />

Umrüstungen ließen jedoch deutliche Kostensteigerungen erwarten.<br />

Um welche Werkstoffdetails es bei Stahlschrott im Einzelnen geht, macht z.B. das „Handbuch<br />

legierter Stahlschrott“ deutlich, das neu auf den Markt gekommen ist. Es war im vergangenen<br />

Jahr bewusst für die Praktiker in den Betrieben vor Ort konzipiert worden. Auf rund 100 Seiten<br />

werden alle relevanten Fachbegriffe dazu erläutert.<br />

Zeitgleich: 7. Schweisstec –<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Fügetechnologie<br />

Der Verband ist im Netz unter der Adresse<br />

www.bdsv.org vertreten. www.blechexpo-messe.de Bäg<br />

<strong>Stahlreport</strong> 9|19<br />

49<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

blechexpo@schall-messen.de


Verbände<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Politik<br />

Nachrichten<br />

Wissenschafts- und Hochschulpreis<br />

BME-Auszeichnungen erneut ausgelobt<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik (BME) hat zwei<br />

Auszeichnungen erneut ausgelobt:<br />

z Wissenschaftliche Höchstleistungen in den<br />

Bereichen Materialwirtschaft, Einkauf, Supply<br />

Chain Management und Logistik zeichnet<br />

BME auch 2020 mit dem „BME-Wissenschaftspreis<br />

Hans Ovelgönne“ aus. Mit dem<br />

Award würdigt der Verband seit 1988 Wissenschaftler*innen,<br />

die eine herausragende<br />

Habilitationsschrift oder Dissertation in diesen<br />

Bereichen vorgelegt haben. Die Dotierung<br />

beträgt für Habilitationsschriften<br />

5.000 € für den Gewinner und 5.000 € für<br />

den Lehrstuhl, an dem die Arbeit betreut<br />

wurde. Die Dotierung für Dissertationsschriften<br />

beträgt entsprechend je 3.500 €. Einsendeschluss<br />

ist der 30.9.19.<br />

z Ebenfalls ausgeschrieben wird der „BME-<br />

Hochschulpreis“ für herausragende Di -<br />

plom-, Master- und Staatsexamensarbeiten<br />

zum Themenkomplex Einkauf, Supply Chain<br />

Management und Logistik. Die eingereichten<br />

Arbeiten müssen 2019 an einer Universität,<br />

(Fach-)Hochschule oder einer vergleichbaren<br />

Bildungseinrichtung abgeschlossen worden<br />

sein. Es werden insgesamt zwei Preise<br />

vergeben in den Kategorien „Uni-Abschlussarbeiten“<br />

und „FH-Abschlussarbeiten“. Der<br />

Hochschulpreis ist pro Kategorie mit<br />

2.000 € dotiert. Das Preisgeld wird unter<br />

den Beteiligten je zur Hälfte aufgeteilt. Einsendeschluss<br />

ist der 15.12.19.<br />

Details gibt es unter www.bme.de<br />

(Initiativen, Awards/Förderpreise) zu<br />

erfahren.<br />

Karrieren und Konjunktur bedrohen den Maschinenbau<br />

Vor einer doppelten Gefahr warnt der deutsche Maschinenbau: Karrieren und Konjunktur.<br />

In der Branche waren im Juli 34.000 Ausbildungsstellen in den technischen Berufen nicht<br />

besetzt, dem standen 21.000 unvermittelte Bewerber gegenüber – eine rechnerische<br />

Lücke von 13.000. „Setzt sich dieser Trend fort, wird sich der Fachkräftemangel zu einem<br />

Strukturproblem und zu einer dauerhaften Wachstumsbremse entwickeln, ganz unabhängig<br />

von konjunkturellen Schwankungen, wie wir sie aktuell beobachten“, warnte Jörg<br />

Friedrich, Leiter der Abteilung Bildung im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Gründe für diese Entwicklung seien die rückläufigen Zahlen der Schulabgänger und<br />

der gleichzeitige Trend zum Studium, erläutert er. Laut Bundesagentur für Arbeit waren<br />

zum Start des Ausbildungsjahres 2019 mehr als 240.000 Ausbildungsstellen unbesetzt –<br />

das ist der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren.<br />

ZDB: Unverzichtbarer Partner für das Bauklima<br />

Die deutsche Bauwirtschaft hat sich einmal mehr als unverzichtbarer Partner in die aktuelle<br />

Klimadebatte eingebracht. „Es liegt großes Potenzial darin, die Baubranche aktiv einzubinden.<br />

… Die Schritte … müssen aber an die Bedürfnisse der mittelständischen Bauunternehmen<br />

angepasst sein, die gut 70 % der Branche ausmachen, erklärte Felix Pakleppa,<br />

Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB) im August. Das<br />

Klimakabinett sei aufgefordert, in seinen Beratungen bis zum 20. September ein pragmatisches<br />

Konzept zu entwickeln, das die finanziellen Mehrbelastungen für den Baumittelstand<br />

und vor allem die bürokratischen Anforderungen an die Unternehmen auf ein Mindestmaß<br />

begrenzt,“ so Pakleppa weiter. Es sei darüber hinaus wichtig, den Gebäudesektor als ein<br />

Feld zu begreifen, durch das über eine höhere Energieeffizienz ein signifikanter Beitrag<br />

zum Klimaschutz geleistet werden könne.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Titelbild:<br />

Wiedenmann-Seile GmbH<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 36.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 9|19


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2019<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.09. Duisburg<br />

Prüfbescheinigungen (Seminar) 18.09. Neuss<br />

Grobbleche (Seminar) 10.-11.10. Wernigerode<br />

Verkauf im Stahlhandel 14.-15.10. Köln<br />

Nichtrostende Stähle und ihre Produktformen (Seminar) 28.-30.10.<br />

Lüdenscheid<br />

Betonstahl 19.-20.11. Kehl<br />

Stahlkunde (Seminar) 03.-05.12. Gengenbach<br />

Stahleinkauf (Seminar/Kooperation) 10.-11.12. Duisburg<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM


aussteller und Sponsoren<br />

des BDS-Stahlhandelstags<br />

Programm Stahlhandelstag 2019<br />

Tag 1: Donnerstag, 19. September 2019<br />

13:00 – 14:00 Uhr Empfang und Registrierung der Teilnehmer<br />

Mittagsimbiss<br />

Öffnung der kongressbegleitenden Ausstellung<br />

14:00 – 14:15 Uhr Eröffnung des Kongresses<br />

Eberhard Frick, Friedrich Kicherer<br />

Heinz Herbort, Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />

Oliver Ellermann, Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

14:15 -15:15 Uhr Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen der Stahlwelt<br />

Prof. Dr. Roland Döhrn,<br />

RWI – Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung<br />

15:15 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />

15:45 – 16:45 Uhr Die Zukunft des Stahls in der Elektromobilität<br />

Dirk Habecke, RockTechLithium<br />

16:45 – 17:15 Uhr Kaffeepause<br />

17:15 – 18:00 Uhr (K)ein Rückblick: 50 Jahre BDS<br />

Nadine Dlouhy & Friends<br />

ab 18:30 Uhr<br />

Abendveranstaltung<br />

Tag 2: Freitag, 20. September 2019<br />

9:00 – 9:30 Uhr Empfang und Begrüßungskaffee<br />

9:30 – 10:30 Uhr Stahlschrott: Handelsware oder Abfallprodukt?<br />

Sebastian Will,<br />

bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe & Entsorgung<br />

10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:00 – 12:30 Uhr Der Ausblick der Stahlerzeuger<br />

Dr. Christian Piehl, B-Tec Concept<br />

Wilbert Bosch, BENTELER Steel/Tube<br />

12:30 Uhr Mittagsimbiss<br />

13:00 Uhr Ende des Stahlhandelstags<br />

Aussteller<br />

z abas GmbH & Co. KG, Karlsruhe<br />

z alnamic AG, Neuss<br />

z De Causmaecker & Partner,<br />

Frankfurt Airport<br />

z DIP Concept GmbH, Köln<br />

z Dr. Demuth Derisol Lackfarben<br />

GmbH & Co. KG, Northeim<br />

z Fehr Lagerlogistik AG,<br />

Winterthur – CH<br />

z GWS Gesellschaft für<br />

Warenwirtschafts-Systeme mbH,<br />

Münster<br />

z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />

z Kaltenbach GmbH + Co. KG, Lörrach<br />

z KALTENBACH.SOLUTIONS GmbH,<br />

Berlin<br />

z Karsten Stahlhandel GmbH,<br />

Grevenbroich<br />

z Kasto Maschinenbau GmbH & Co,<br />

Achern<br />

z KI GmbH, Bielefeld<br />

z Krause Maschinenhandels- & Service<br />

GmbH, Achim<br />

z MEBA Metall-Bandsägemaschinen<br />

GmbH, Westerheim<br />

z MEPS International Ltd,<br />

Sheffield – UK<br />

z Messe Düsseldorf GmbH – Tube<br />

2020, Düsseldorf<br />

z Messe Essen GmbH – CUTTING<br />

WORLD ® , Essen<br />

z Nissen & Velten Software GmbH,<br />

Stockach<br />

z OttComputer GmbH, Langenfeld<br />

z Progress Maschinen & Automation<br />

AG, Brixen – I<br />

z P4S Partners 4 Steel: Behringer<br />

GmbH, Rösler Oberflächentechnik<br />

GmbH, Vernet Behringer<br />

z Scheffer Krantechnik GmbH,<br />

Sassenberg<br />

z SE Padersoft GmbH & Co. KG,<br />

Paderborn<br />

z SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />

z Vetten Krane & Service GmbH, Neuss<br />

z Voortman Steel Machinery,<br />

Rijssen – NL<br />

z XOM Materials GmbH, Berlin<br />

Sponsor<br />

z P4S Partners 4 Steel:<br />

Behringer GmbH,<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />

Vernet Behringer

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