Altlandkreis Ausgabe September/Oktober 2019 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

Ausgabe 55 | September / Oktober 2019
.de
Eine Produktion von
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate
Titelbild: mauritius images/Volkerpreusser/Alamy
Blick vom Schnalzberg auf Böbing
Familiär & professionell
Das Erfolgsrezept des ECP
Auf der Roten Couch
Ernstfried Prade aus Kinsau

Fuß aufs Brett
Er
war Deutscher Meister
im Windsurfen,
gründete mit zwei
Gleichgesinnten eine
der bekanntesten
Surfbrett-Firmen der
Welt und hat im Laufe
seines bisherigen
Lebens mehr als 30
Patente angemeldet:
Ernstfried rie
Prade, Designer aus
Kinsau, ist wahrlich ein Genie.
Inzwischen ist
der
Vater von
sechs Kindern 73, doch
sein erfinderischer Freigeist treibt ihn unentwegt
an. Noch immer designt er Surfbretter und Kajaks,
stellte neulich eine aufblasbare Hundebox bei „Das
Ding des Jahres“ vor und fliegt beinahe wöchentlich
nach China. Im großen Interview auf der Roten
Couch verrät der enge Freund von Windsurf-Legende
Robby Naish, welche Verbindung er zu Fußballstar
Cristiano Ronaldo hat, warum Hawaii seine zweite
Heimat ist und er dank eines ehemaligen US-Präsidenten
der bestbewachte Mann der Welt war. Noch
weiter zurück liegt der Tag, an dem das größte Straßenbauprojekt
in der Geschichte des Schongauer
Altlandkreises überraschend begraben wurde. Warum
die Queralpenautobahn „A98“ trotz weit vorangeschrittener
Planungen doch nicht gebaut wurde?
Wir haben Antworten bekommen von der Autobahndirektion
Südbayern, einem Vertreter der hiesigen
Wirtschaft sowie von direkt betroffenen Grundstückseigentümern.
Das gewerbliche Grundstück von Marcel
Nussberger fasst rund zwei Hektar, befindet sich
nördlich von Reichling und hebt sich sowohl optisch
als auch inhaltlich deutlich ab von den dort umliegenden
Feldern. „Sonnenwurzel“ heißt sein in der
Region einzigartiges Projekt. Unweit von diesen rund
angelegten Gemüsefeldern feiern die Reichlinger ihr
Bezirksmusik- und Landjugendfest. Erstmals mit einem
Festwirt aus dem eigenen Dorf, der eine hochinteressante
Vita vorzuweisen hat. Wir haben Magnus
Ostenrieder zu seinem von Überstunden geprägten
Leben als Küchenchef der Münchner Großgastronomie
befragt. Jede Menge Speisen werden auch
Anfang Oktober im Rahmen der Oberland Ausstellung
über die Theke gehen. Organisator Josef Albert
Schmid spricht in unserer September/Oktober-Ausgabe
über Neuerungen und Highlights. Für Eishockey-Fans
war sicherlich die vergangene Saison des
EC Peiting ein Highlight. Zum Saisonstart 2019/2020
wollten wir von Ex-Spieler und Vorsitzenden Thomas
Zeck wissen: Wie schaffen es die Peitinger, mit derart
vielen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs in der
dritthöchsten Liga Deutschlands erfolgreich zu bestehen?
Eine gute Ausbildung ist auch das höchste
Gut hiesiger Unternehmen. Zum Ausbildungsstart
am 1. September stellen wir die Wiedereinführung
eines immens wichtigen Lehrberufes vor, wir weisen
auf die Ausbildung zweier namhafter Mittelständler
hin und wir stellen einen jungen Musikbegabten vor,
der sein berufliches Glück mittelfristig in Zürich und
langfristig in Hollywood sucht. Der Spruch „auf gesunden
Beinen stehen“ hat in Sachen Ausbildungsberufe
eine hohe Relevanz, bekommt im Behandlungsraum
von Susanne Kinzelmann-Gullotta jedoch
eine komplett andere Bedeutung. Die Gründerin der
ersten ganzheitlichen Fußschule Deutschlands hat
großartige Behandlungserfolge aufzuweisen, wie
am eigenen Fuße erfahren hat,
Ihr Johannes Schelle
Ja, ich will ...
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> > > AUS DEM INHALT
Seite 4
Kunst oder Krempel?
Die Ballettschule Schongau
mit Auftritten im Modeon
Seite 6
Verkehrssündern auf der
Spur: ein Tag im Zeichen von
Verkehrskontrollen
Seite 9
Nehmen Sie Platz!
Ernstfried Prade im großen
Interview auf der Roten Couch
Seite 16
Gärtnerhof Sonnenwurzel, eine
solidarische Landwirtschaft —
gesundes Biogemüse für alle
Seite 20
Das Erfolgsrezept des ECP:
familiäres Umfeld und
professionelle Strukturen
Seite 28
Jubiläum, Jugendgruppe und
neues Fahrzeug: Schwabsoier
Feuerwehr feiert 150-Jähriges
Seite 30
Musikfestival im
Wellenfreibad Peiting —
18 Bands auf drei Bühnen
Seite 34
MFC Schongau,
Flugakrobaten am
Himmel über Burggen
Seite 42
THW lädt zu Gaudi-Wettkampf:
Sandsack-Challenge für die
ganze Familie
Seite 48
Mit diesen Ranzen
starten Schüler in das
neue Schuljahr
Seite 52
Obacht, Stimmung!
Bezirksmusik- und
Landjugendfest in Reichling
Seite 56
Die Giftige mit dem schwarzen
Zick-Zack-Muster: heimische
Schlangenarten im Altlandkreis
Seite 68
„Wie eine eigene, kleine
Stadt!“ Die Oberland-
Ausstellung in Weilheim
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september / oktober 2019 | 3

Ballettschule Schongau mit Auftritten im Modeon
Kunst oder Krempel?
Schongau | „Wir sind eine große
Familie“, schwärmt Gitti Frommhold-Horber
von der besonderen
Atmosphäre in der Schongauer
Ballettschule, die sie 1979 übernommen
hatte. Zugegeben, eine
ganz schön große Familie,
zählt die Ballettschule
doch mittlerweile
fast 300
Schüler. Aus Marktoberdorf,
Rottenbuch,
Das Team der Ballettschule Schongau (von links): Anne Blackwell, Gitti
Frommhold-Horber, Inga Jäger und Herbert Groß.
Peißenberg, Unterdießen
und vielen weiteren Ortschaften
der Region kommen
sie – aus Schongau sowieso. Seit
1976 gibt es eine Ballettabteilung
im TSV Schongau, ehe sie Frommholder-Horber
mit 20 Schülern
übernahm, seit 1980 ist die Ballettschule
eigenständig und seit
1987 in den Räumlichkeiten an der
Marktoberdorfer Straße heimisch.
Längst zählt neben klassischem
Ballett auch Jazz-Dance zum Angebot,
spätestens mit dem Einstieg
von Tanzpädagoge Herbert Groß
Anfang des Jahrtausends haben
auch Hip-Hop-Einflüsse Einzug
gehalten. Komplettiert wird das
Lehrerteam durch Inga Jäger, die
allwöchentlich „Body Art“ anbietet
und Anne Blackwell, seit 2007
dabei und seit sieben Jahre gar
Gesellschafterin.
„Das Wichtigste ist die Vermittlung
der Freude am Tanzen“, spricht
Gitti Frommhold-Horber über das
primäre Ziel der Ballettschule
Schongau. Ein bestimmtes Talent
wird insbesondere bei den ganz
Kleinen nicht vorausgesetzt, ganz
im Gegenteil: „Die Verantwortung
gegenüber den Kindern ist enorm
wichtig“, sagt Anne Blackwell. Ein
Beispiel hierfür sei der berühmte
„Spitzentanz“, den Kinder erst ab
einem gewissen Alter erlernen
sollten und erst, wenn sie mindestens
sechs bis acht Jahre Ballettunterricht
hatten. Viel zu wenig ausgeprägt
ist zuvor die Muskulatur,
auch Knochen sind dann noch zu
weich. „Mittlerweile haben auch
Ärzte erkannt, dass Ballett gesundheitsfördernd
sein kann“, sagt Gitti
Frommhold-Horber. Einst bei Medizinern
teilweise verpönt, wird es
heute allen voran wegen des Erlernens
einer geraden Haltung geschätzt.
Klar, schließlich gehören
Bauchmuskel- und Rückenmuskelübungen
ganz selbstverständlich
zum Training, „sind in den Einheiten
versteckt“, wie Anne Blackwell
berichtet.
Grundlage ist immer das klassische
Ballett, auch wenn nicht jeder
für die ganz große Tanz-Karriere
gemacht ist. Viel zu sehr spielen
hierfür körperliche Voraussetzungen
eine Rolle. „Die meisten
machen es ohnehin aus Spaß am
Tanzen“, freut sich Gitti Frommhold-Horber
über den Enthusiasmus
ihrer Schüler. Obwohl an
der Ballettschule Schongau kein
elitärer Stil vorherrscht, der einem
womöglich aus so manchem
Hollywood-Streifen zum Thema in
den Sinn kommt, gehört dennoch
eine gehörige Portion Disziplin
zum Ballett. Die kleinsten Schüler,
vier Jahre alt, trainieren in der
Früherziehung „Pre-Primary“ und
„Primary“ einmal die Woche. Mit
zunehmenden Alter und Können
steigern sich auch die wöchentlichen
Einheiten, für viele kommt
mit „Modern-Dance“, „Jazz-
4 | altlandkreis

iologisch wirksam durch Auszüge der
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus
Zirbenbetten
Ausdrucksstark: k Die Ballettabende finden d alle zwei Jahre statt. ttt
Dance“ oder der „Company“ ein
weiteres Tanzangebot hinzu. „Wir
versuchen, ein Konkurrenzdenken
zwischen den Schülern zu vermeiden“,
sagt Gitti Frommhold-
Horber, wohlwissend, dass das
Tanzgeschäft ein hartes Business
ist. Will man Profi-Tänzer werden,
übt man jeden Tag – auch solche
Schüler gibt es an der Ballettschule,
wenngleich dies nicht das vorrangige
Ziel der Lehrer ist. Auch
Anne Blackwell weiß nur zu gut,
welch hartes Geschäft das Tanzen
sein kann, ist sie doch einst unter
anderem in der Deutschen Oper in
Berlin oder im Nationaltheater in
München aufgetreten. Nach ihrer
Hochzeit mit einem Oberammergauer
war die Profi-Tänzerin dann
auf der Suche nach einer Schule,
die nach den Richtlinien der Royal
Academy of Dance (kurz: RAD)
unterrichtet und wurde schließlich
in Schongau fündig. Die RAD, auch
Gitti Frommhold-Horber besitzt
ein offizielles Lehrerzertifikat, ist
mit knapp 13 000 Mitgliedern die
weltweit größte Organisation, die
pädagogische Leitlinien für den
Unterricht in klassischem Ballett
herausgibt, sowie Prüfungen für
Ballettlehrer und -schüler abnimmt.
Auf eben diese Prüfungen
werden die Tänzerinnen und Tänzer
in der Ballettschule Schongau
optimal vorbereitet. Bedenken,
die Kindern fernab der Schule
weiterem Prüfungsstress auszusetzen,
brauchen Eltern laut
Gitti Frommhold-Horber nicht
zu haben. „Die Kinder haben
Spaß daran und brauchen
auch dieses Ziel vor Augen.“ Positiver
Nebeneffekt: Kinder haben
bereits Disziplin gelernt, ehe sie
auf die Grundschule gehen – so
manche Lehrerin bedankte sich
bereits.
Von Nachwuchsproblemen
keine Spur
Mittelfristiges Ziel von Gitti Frommhold-Horber
und Anne Blackwell
ist es, eine weitere RAD-Lehrerin
zu bekommen, die bestenfalls bereits
in der Ballettschule Schongau
ausgebildet wurde. Denn während
viele andere Vereine und Institutionen
über Nachwuchsmangel
klagen, müssen sie bei der Ballettschule
das eine oder andere
Kind auf eine Warteliste setzen.
Mit den Räumlichkeiten und allen
voran mit den Tanzpädagogen
ist schlicht eine Grenze erreicht.
Ist man mal in der Ballettschule
Schongau aufgenommen, darf
man sich unter anderem auf die
traditionellen Ballettabende freuen,
heuer am 26. und 27. Oktober.
Einst im Schongauer Pfarrheim
gestartet, finden diese seit 1991
aus Platzgründen alle zwei Jahre
im Modeon in Marktoberdorf statt,
welches rund 800 Zuschauer fasst.
Am Samstag ab 19 Uhr, Sonntag
ab 16 Uhr, werden dann rund 250
Schüler auf der Bühne stehen, einige
Stücke begleitet von Michael
Kurschatke am Klavier, der seit gut
25 Jahren auch die RAD-Prüfungen
musikalisch umrahmt. „Kunst oder
Krempel“ lautet das Motto des
diesjährigen Ballettabends, wobei
die griechische Vase, eine Stradivari
oder eine Handtasche im Vordergrund
stehen können, das Publikum
darf letztlich entscheiden.
„Wir wünschen uns viele glückliche
Zuschauer und Spaß für die
Tänzer“, sagen Gitti Frommhold-
Horber und Anne Blackwell unisono,
betonen im gleichen Atemzug
die enorme Unterstützung durch
rund 60 freiwillige Helfer hinter
der Bühne. Karten für die Ballettabende
gibt es für 19 Euro (Kategorie
1) und 16 Euro (Kategorie 2)
am Samstag, 5. Oktober, von 9 bis
12.30 Uhr in der Balletschule und
ab 14. Oktober bei Huber Moden in
Schongaus Altstadt. Freuen dürfen
sich die Zuschauer neben hochkarätigem
Ballett und modernen
Tanz auch auf ausgefallene Kostüme,
welche stets mit großem Aufwand
entworfen und angefertigt
werden. Dabei ist es gar nicht mal
so leicht, eine 250-köpfige Familie
auszustatten.
tis
september / oktober 2019 | 5
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Ein Tag im Zeichen von Geschwindigkeits-Kontrollen
Verkehrssündern auf der Spur
Weilheim-Schongau | Es ist Dienstagvormittag
kurz nach halb Neun,
leichter Nieselregen, als Polizeihauptkommissar
Manuel Seltier
den dunkelgrauen BMW 330er inspiziert.
Besonders in den Kofferraum
wirft er einen genauen Blick,
schließlich ist hier die gesamte
Technik verbaut. Seltier ist Dienstgruppenleiter
bei der Verkehrspolizei
(VPI) Weilheim und einer von
gut einer Handvoll entsprechend
ausgebildeter Beamten, die das
sogenannte Provida-Auto steuern
dürfen. Provida steht für „Proof-
Video-Data-System“ und ist, wie
im Falle des BMWs, in ein ziviles
Auto eingebaut. Dazu zählen bewegliche
Vorder- und Rückkameras,
Bildschirm in der Armatur
sowie eine ausgeklügelte Technik,
die – wann immer gewünscht –
die gefilmten Bilder aufzeichnet
und in Echtzeit auswertet. Das Ziel:
Raser, Drängler, letztlich alle, die
den Verkehr gefährden, überführen
zu können. „Wichtig ist, dass
alle Eichmarken angebracht sind“,
erklärt Manuel Seltier
mit Blick auf die
kleinen, runden, orangefarbenen
Aufkleber, von denen es unter anderem
am kleinen Rechenzentrum
im Kofferraum eine ganze Menge
gibt. Einwandfreie Aufkleber garantieren,
dass an der Hardware
nicht manipuliert wurde.
Nach dem kurzen Equipment-
Check geht es Richtung A95, um
die sich die VPI Weilheim komplett
kümmert, ebenso wie um
die Überwachung der Geschwindigkeit
übergeordneter Bundes-
und Staatsstraßen in den
Landkreisen Weilheim-Schongau,
Bad Tölz-Wolfratshausen sowie
Manuel Seltier mit Provida-BMW.
Rechts der Bildschirm
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6 | altlandkreis
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Das Großgerät im mobilen Caddy.
Es kann auch ausgebaut werden.
Garmisch-Partenkirchen. „Wenn
wir mit dem Provida auf der Autobahn
unterwegs sind, beobachten
wir in der Regel immer
Verstöße“, prognostiziert Manuel
Seltier auf der rund 20-minütigen
Fahrt von der Dienststelle
zur A95-Anschlussstelle bei Seeshaupt.
Er sollte Recht behalten:
Nach etwa zehn Minuten
fällt ihm ein dunkler Mazda CX5
auf, der im 120er-Bereich definitiv
zu schnell unterwegs ist.
Seltier nimmt die Verfolgung
auf, drückt aufs Gas, schaltet die
Kamera scharf. Tatsächlich: Der
Mazda ist zu schnell, fährt knapp
150 Stundenkilometer statt der
erlaubten 120. Im Baustellenbereich,
kurz vor dem Dreieck
Starnberg, bremst er zwar runter,
fährt dennoch weitaus mehr als
die vorgeschriebenen 60. Noch
dazu überholt er im Überholverbot.
Manuel Seltier zieht bei einer
günstigen Gelegenheit am Mazda
vorbei, schert wieder ein und
fährt per Knopfdruck das Anhalte-
Signal über dem Kofferraum mit
der blickenden Aufschrift „Polizei
folgen“ aus. Gemeinsam wird die
Autobahn Richtung Autobahnpolizeistation
Oberdill verlassen,
man hält hier im Auslaufbereich.
Seltier belehrt den Autofahrer,
der sich einsichtig zeigt. Die
Stimmung ist trotz der Situation
auffallend entspannt. Nach Aufnahme
der Personaldaten und
Überprüfung des Führerscheins
sowie der Fahrzeugpapiere darf
er weiterfahren. Ihn erwartet
nun ein empfindliches Bußgeld:
Rund 120 Euro für die überhöhte
Geschwindigkeit. Für das Überholen
trotz Verbotes wären 70 Euro
fällig, wobei in diesem Fall das
schwerwiegendere Vergehen zu
100 Prozent, das weniger schwere
zu 50 Prozent geahndet wird. Hinzu
kommen Auslagen von 28,50
Euro. Macht summa summarum
gut 185 Euro plus den einen oder
anderen Punkt in Flensburg.
Großgerät vor
Wielenbach
„Der Verkehr ist heute eher ruhig“,
sagt Manuel Seltier zurück
auf der Autobahn. Zwischendurch
beobachtet er immer mal den Ansatz
eines Vergehens, schaltet die
Kamera ein, letztlich aber stets
wieder aus. Beobachten Provida-
Fahrer einen Verkehrsverstoß und
nehmen es auf, müssen sie einige
Aspekte beachten. Ein Beispiel:
Ist jemand zu schnell unterwegs,
muss der Polizist die exakt gleiche
Geschwindigkeit wie der Vorausfahrende
einhalten. Wäre er zu
schnell, das Auto im Bildschirm
würde entsprechend größer werden,
wäre die Strafe anfechtbar.
Einspruchsverfahren gebe es laut
Manuel Seltier immer wieder.
„Völlig unverständlich“, wie er
findet, schließlich ist alles bildlich
dokumentiert. Begeht man hingegen
als Polizist nur den kleinsten
Fehler, wird der Bußgeldbescheid
erst gar nicht rausgeschickt. „Wir
wollen niemanden zu Unrecht
bestrafen“, sagt Polizeihauptkommissar
Manuel Seltier.
Mittlerweile ist kurz vor Mittag,
Manuel Seltier fährt zurück zur
Polizeiinspektion, macht dabei
einen kurzen Schlenker Richtung
Wielenbach. Hier hat Thomas Sibein
in einer Ausbuchtung der
B2 einen VW-Caddy, von dem es
bei der VPI Weilheim zwei gibt,
inklusive des sogenannten Großgerätes
abgestellt. Er lässt direkt
aus dem Kofferraum „fotografieren“,
geblitzt werden sowohl
entgegenkommende als auch
wegfahrende Fahrzeuge. Alle, die
schneller als die erlaubten 70
Stundenkilometer fahren, bekommen
ein erstaunlich scharfes Bildchen
zugeschickt – stets mit dem
weniger erfreulichen Bußgeldbescheid
im Anhang. „Schneller“
bedeuten in diesem Fall übrigens
alle Geschwindigkeiten jenseits
der 84 Stundenkilometer. Aus
„einsatztaktischen Gründen“, wie
Sibein erklärt, wird heute erst ab
Stufe zwei geblitzt. Der eine oder
andere Fahrer hat entsprechend
Glück, könnten doch eigentlich
alle geblitzt werden, die 74 oder
schneller fahren. Einstellen kann
dies Thomas Sibein manuell, Aufbau
und Nivellierung des Geräts
dauern rund eine halbe Stunde.
Mit der Wasserwaage richtet Sibein
das Gerät entsprechend der
Straßenneigung aus, muss dabei
unter anderem auf den Stand
des Autos achten. Theoretisch
hätte er den Blitzer auch außerhalb
des Autos aufbauen und
den durchaus bekannten Caddy
etwas versteckter parken können.
„Das Gerät zeichnet nur Fotos auf,
wenn bereits ein Verstoß begangen
wurde“, sagt Thomas Sibein
an einem Laptop sitzend. Seit gut
einer Stunde steht er an dieser
Stelle, fünf „Raser“ sind bis dato
aufgezeichnet worden.
„Insgesamt gibt es vier Kategorien“,
erklärt der Leiter der VPI
Weilheim, Hubert Schwaiger, kurz
nach der Mittagspause die
MIT HOL- UND
BRINGSERVICE!
Ein Stück Heimat.
Die Seniorenzentren
der AWO Oberbayern
TAGESPFLEGE
september / oktober 2019 | 7

Thomas Sibein kann in Echtzeit
mitverfolgen, wer zu schnell fährt.
Auswahl der Kontrollpunkte. Erste
Kategorie: Unfallhäufigkeitspunkte,
also jene Stellen, an denen es
bereits vermehrt zu Unfällen gekommen
ist, entsprechend mehr
Polizeipräsenz gezeigt werden
muss. „Alleine das reicht häufig
schon aus“, sagt Schwaiger.
Die zweite Kategorie beschreibt
Unfallgefahrenpunkt – Orte, an
denen es zukünftig zu Unfällen
kommen könnte. Kategorie drei
sind Lärmschutzpunkte, Kategorie
vier sonstige Stellen, die sich Polizeibeamte
aufgrund persönlichen
Empfindens ansehen möchten.
„Kategorie drei und vier dürfen
nach Vorgabe vom Innenministerium
zusammen maximal 20
Prozent der Messzeit ausmachen“,
erklärt Schwaiger und räumt
gleichzeitig mit dem Vorwurf auf,
die Polizei würde an willkürlichen
Stellen kontrollieren. Dabei sei
der stetige Ansporn: „Wir wollen
die Anzahl der Verletzten und Getöteten
senken“, sagt Schwaiger.
Und Hauptunfallursache auf den
Straßen ist nun mal zu hohe Geschwindigkeit.
Allein im Einsatzbereich
der Polizeidirektion Oberbayern
Süd gab es 2018 insgesamt
99 Verkehrstote, davon 40 wegen
überhöhter Geschwindigkeit.
Neben Provida und Großgerät
gibt es als weitere Möglichkeit die
Geschwindigkeitsmessung per Lasergerät,
wovon nicht nur die VPI
welche besitzt, sondern auch die
Polizeiinspektion (PI) Weilheim,
um beispielsweise Innerorts zu
kontrollieren. Neben der Polizei
gibt es mit dem Kommunalen
Zweckverband im Übrigen noch
eine zweite Instanz, die sich um
die Verkehrsüberwachung kümmert,
sobald Gemeinden diesen
engagieren. „Das wird oft verwechselt“,
sagt Martin Hackl, seit
1. April Sachbearbeiter Verkehr bei
der PI Weilheim.
An diesem Dienstagnachmittag ist
Martin Hackl mit Kollege Christian
Steuer an der Ammerbrücke der
B472 zwischen Huglfing und Peißenberg
im 60er-Bereich positioniert
– ein Unfallhäufigkeitspunkt.
Sie bauen das Lasergerät etwas
versteckt hinter einem Baum auf,
der als natürliche Tarnung verwendet
werden darf. Eine künstliche
Verschleierung des Gerätes,
etwa durch ein Zelt, wäre nicht
erlaubt. „Man merkt, dass die
entgegenkommenden Autos warnen“,
spricht Hackl das auffallend
langsame Tempo der Autofahrer
Richtung Peißenberg an. Verärgert?
„Ganz und gar nicht. Wenn
wir hier einmal Präsenz zeigen,
wirkt das nach. Es wird ja auch
über das Radio verbreitet“, sagt
der Polizeihauptkommissar und
entkräftet damit den Vorwurf,
möglichst viel abkassieren zu
wollen. Nach gut einer halben
Stunde kommt dann doch ein silberner
Golf mit erhöhter Geschwindigkeit
angerauscht. Steuer gibt
ein Zeichen, Hackl stellt sich etwas
auf die Fahrbahn und winkt das
Fahrzeug raus. Drei junge Männer
aus der Nähe von Kiel, die an der
Ammer Kajakfahren möchten, haben
das Tempo-60-Schild schlicht
übersehen, waren mit knapp 80
Stundenkilometern unterwegs.
Die Folge: 30 Euro Bußgeld.
Dennoch ist auch in dieser Situation
die Stimmung keineswegs
angespannt, vielmehr endet es
in einer interessierten Konversation.
Der ganze Tag hat deutlich
gezeigt, wie wichtig solcherlei
Kontrollen der Polizei insbesondere
an Gefahrenstellen sind. Als
präventive Maßnahme übrigens
weitaus wichtiger denn als reine
Abkassier-Methode. Im Zweifel
gilt immer, jedenfalls an diesem
Dienstag: Pro Autofahrer. tis
Der Klassiker:
das Lasergerät
Martin Hackl
(mit Warnweste)
belehrt drei junge Männer,
die zu schnell unterwegs waren.
8 | altlandkreis

Auf der Roten Couch
Erfinder, Designer,
Windsurfer
Dank Surfbrett erstmals auf Wasser: Unsere Rote Couch mit
Ernstfried Prade. Der Kinsauer Freigeist testet seine selbstdesignten
Surfbretter, in diesem Falle ein aufblasbares SUP,
auf dem Lech bei Kinsau.
Foto: Johann Jilka

Kinsau | Ernstfried Prade ist 73,
wohnhaft in Kinsau, Vater von
sechs Kindern und ohne Übertreibung
ein Genie. Geboren in Peißenberg,
aufgewachsen in Oderding
und später nach Weilheim
gezogen, war er einer der ersten
Windsurfer in Deutschland. Als
gelernter Werkzeugtechniker und
Designer gründete er im Jahre 1975
gemeinsam mit zwei Mitstreitern
die weltbekannte Surfbrett-Marke
Mistral – und machte fortan die
Mutter aller Trendsportarten, das
Windsurfen, groß im deutschsprachigen
Raum und darüber hinaus.
Bis heute wird der Inhaber einer
Grafikagentur gefeiert als „Godfather
of Mistral“. Und bis heute
designt er als freier Produktmanager
ein Brett nach dem anderen.
Wobei dies nur ein kleiner Teil
seines Repertoires ist. Auch weit
über die Surfbranche hinaus erfindet
der rastlose Freigeist immer
wieder neue, faszinierende Dinge.
Im großen Interview auf der Roten
Couch spricht Prade über Cristiano
Ronaldo, seinen engen Freund
Robby Naish, ein unvergessenes
Treffen mit Ex-US-Präsident Jimmy
Carter und sein zweites Zuhause
am anderen Ende der Welt. Darüber
hinaus verrät er den größten
Fehler seines Lebens, listet
zahlreiche Patente auf und erklärt
die Vorzüge seiner jüngsten Erfindung:
Eine aufblasbare Hundebox,
die es bereits in eine beliebte TV-
Sendung geschafft hat.
Herr Prade, warum leben Sie nicht
am Meer?
Eigentlich leicht zu erklären: Zwar
bin ich wahnsinnig viel gereist,
war unter anderem über 30 Mal
auf Hawaii über meistens vier,
sechs oder acht Wochen hinweg.
Aber: Die vier Jahreszeiten hier bei
uns sind zehn Mal besser als ein
Ort, an dem es immer nur warm
ist. An Weihnachten, ob mit oder
ohne Schnee, war ich immer daheim.
Natürlich klingt es auch kurios,
dass ich als Surfpionier und
Brettdesigner hier in Bayern wohne.
Aber das leiste ich mir, weil
die Schönheit der Natur bei uns
unvergleichlich ist. Und ich mich
bis heute ganz klar als Bayer fühle.
Außerdem habe ich mit diesem
alten Bauernhof in Kinsau einen
tollen Ort zum Leben und Arbeiten
gefunden.
„Klingt kurios“ trifft’s sehr gut.
Wie sind Sie als „Oderdinger Bua“
überhaupt zum Windsurfen gekommen?
Segelsport auf dem Wasser hat
mich immer schon fasziniert. Bereits
als Zwölfjähriger habe ich
in Dießen einen Segelschein gemacht,
als 18-Jähriger war ich vier
Wochen lang auf dem Atlantik und
habe einen französischen Spezial-
Segelkurs mitgemacht. Zum Windsurfen
bin ich letztlich über eine
befreundete Firma gekommen, in
der ich im Jahre 1971 durch Zufall
ein Foto von einem Windsurfer in
einem Magazin entdeckt habe. Ich
war wie elektrisiert und konnte
mir nicht vorstellen, dass man auf
einem Brett tatsächlich stehend
und mit Segel in der Hand auf
Wasser fahren kann. Dann, 1972,
kam jemand mit einem solchen
Segel-Brett an den Ammersee. Ich
bin sofort hingefahren, war restlos
begeistert und fuhr daraufhin
nach Holland, wo ich mir ein eigenes
Brett gekauft habe. Damit bin
ich schließlich an den Atlantik gefahren,
an die Stelle, die ich vom
Spezial-Segelkurs kannte, und
habe wie ein Verrückter angefangen,
das Windsurfen zu üben.
Inwiefern „wie ein Verrückter“?
Das Rigg, also Mast und zusammengerolltes
Segel, habe ich
erstmal aufs Brett gelegt und bin
durch die hohen Brandungswellen
hinausgepaddelt. Weiter draußen
im Meer waren große Anlegestellen
für Öltanker. Um nicht wegzutreiben,
habe ich mich dort mit
einem Seil festgebunden, mich
vorsichtig aufs Brett gestellt und
erstmal versucht, trotz kräftiger
Wellen einfach nur stehen zu bleiben
auf dem Brett. Dann habe ich
vorsichtig das Segel aufgezogen
und bin immer nur Seillänge um
Seillänge gefahren. Letztlich war
ich einer der ersten Windsurfer in
Deutschland, bin 1973 Bayerischer
Meister auf dem Starnberger See,
Deutscher Meister auf dem Chiemsee
und Vize-Europameister auf
Sylt geworden.
Insbesondere der Vize-EM-Titel hat
Ihr Leben komplett auf den Kopf
gestellt ...
Der Sieger aus Holland und ich
haben bei der EM einen Flug zu
Hoyle Schweitzer nach Kalifornien
gewonnen, dem Erfinder des
Windsurfens. Wir duften vier Wochen
lang bei ihm im Haus sein
und ihm über die Schulter schauen.
Als Designer war ich sofort
Feuer und Flamme und habe auch
erste Bretter für ihn designt – und
zurück in Deutschland auch gleich
ein Brett für die Firma Zarges in
Weilheim konstruiert. Die wollten
ein Alu-Brett auf den Markt bringen,
woraus allerdings nichts geworden
ist.
Daraufhin haben Sie Ihr eigenes
Ding gemacht?
Gemeinsam mit einem großen
Industriellen aus der Schweiz
sowie einem Marketingexperten
aus Deutschland habe ich 1975 die
Firma Mistral gegründet. Eine fantastische
Zeit, eine Aufbruchzeit,
da Windsurfen damals die Mutter
aller Trendsportarten war, die wir
im deutschsprachigen Raum und
darüber hinaus großgemacht haben.
Allein 1985 haben wir über
60 000 Bretter verkauft und ein
Jahr später waren in Deutschland
1,5 Millionen aktive Surfer auf
dem Wasser. Ich habe damals ein
Patent für einen Sicherheitsmast-
Fuß angemeldet, was Mistral acht
Millionen Schweizer Franken eingebracht
hatte, weil die gesamte
Surfbranche 20 Jahre lang dieses
Ernstfried Prade (re.) testet seine Boards auf dem Lech. Redakteur Johannes
Schelle (li.) und Herausgeber Peter Ostenrieder waren dabei.
Patent verwenden musste. Das
war für uns ein riesen Start.
Und bei Weitem nicht Ihr einziges
Patent ...
Bis heute habe ich sicherlich mehr
als 30 Patente angemeldet. Überwiegend
für die Bereiche SUP,
Kajak und Windsurfen. Aber auch
für andere Branchen. Anfang 2020
kommt ein weiteres Mistral-Brett
von mir auf den Markt. Es wird
das erste mit Doppelkammer sein,
bei dem jede Kammer exakt gleich
groß ist. Heißt: Falls eine Kammer
kaputt geht und Luft verliert, kann
man über die zweite noch sicher
ans Ufer paddeln.
Von der Anzahl der Kammern mal
abgesehen: Was zeichnet ein gutes
Surfbrett aus?
Ich bezeichne ein Surfbrett als
Kunst. Bereits optisch muss es harmonisch
aussehen – vorne etwas
stärker aufgebogen, hinten nur
leicht. Es braucht eine bestimmte
Verteilung des Volumens. Hinten
sollte es scharfkantig, vorne dagegen
rund sein, damit man Kurven
fahren kann. Das gilt übrigens
sowohl fürs Wellenreiten als auch
Windsurfen und SUPn. Ganz wichtig
ist auch die Hydrodynamik, um
Auftrieb im Wasser in Vortrieb zu
verwandeln.
Wie genau läuft das Designen eines
Surfbretts ab?
Zunächst wird unterschieden zwischen
einem steifen oder einem
aufblasbaren Brett. Dann zeichne
ich auf einem weißen Papier
eine Outline mit Länge, Breite
und Kurve des neuen Surfbretts.
Anschließend eine Seitenansicht,
wo ich Volumen und Kurven des
Bretts sehen kann. Danach geht
das Ganze in den Computer und
wird berechnet, um daraus ein
3D-Modell zu erstellen. Ist dieser
Schritt erfolgt, geht das neue
Brett schließlich in die Produktion,
überwiegend in Südost-Asien.
Sie konstruieren und designen seit
Jahrzehnten: Wie viele Surfbretter
haben Sie im Laufe Ihrer Karriere
auf den Markt gebracht?
Gute Frage. Es sind Hunderte.
Auch für drei Olympiaden habe
ich Boards mitgestaltet. Immer
wieder mit neuen Ideen. Zum Beispiel
bringe ich seitlich oder an
der Front Feinheiten wie „Wülste“
an, die das Surfbrett kippstabiler
machen.
2016 wurde eines ihrer Surfbretter
zum Besten der Welt gekürt. Wie
stolz sind Sie auf diese Auszeichnung?
Diese Goldmedaille war schon eine
sehr große Auszeichnung für mich,
weil sehr viele Bretter im Test waren
und ausschließlich Fachhändler
und Sportler abgestimmt haben.
Also Leute, die richtig Ahnung
10 | altlandkreis

haben von der Materie. Die Besonderheit
dieses Bretts war und ist
das Innenleben. Es wird mit einem
speziellen Webeverfahren namens
Drop-Stitch hergestellt, welches
von einer deutschen High-Tech-
Firma stammt und zuvor noch nie
für den Bau von Surfbrettern verwendet
wurde. Es handelt sich um
Tausende dünne Fäden aus Kunststoff,
die Decke und Boden des
Boards verbinden. Das Ergebnis:
Ein sehr leichtes und steifes Brett
mit einem sehr guten Auftrieb.
SUPs, die wir mittlerweile mit diesem
Verfahren herstellen, wiegen
nur noch sieben Kilogramm. Damit
sind sie in etwa nur noch halb so
schwer wie die besten Modelle aus
2018.
Wer hat Ihr preisgekröntes Board
gekauft?
Kaum zu glauben, aber unter anderem
Fußballstar Cristiano Ronaldo.
Eine Ihrer neuesten Erfi ndungen
hat mit Windsurfen, Wellenreiten
und SUPn überhaupt nichts zu tun:
Sie heißt „Tami“, ist eine aufblasbare
Box zum Transportieren von
Hunden. Wie kam’s dazu?
Meine Söhne haben zwei Hunde,
die im Auto in den allseits bekannten
Metallboxen aus Aluminium
transportiert werden. Als
ich sie mal beobachtet habe, wie
sie ihre Hunde in diese Box bitten,
dachte ich mir: Das sieht aus
wie ein Gefängnis. Außerdem
muss es doch schmerzhaft sein,
wenn sich die Hunde bei engen
Kurven oder ruckartigen Bremsungen
am harten Gehäuse stoßen.
Dann hat meine Frau zu mir
gesagt: „Warum machst du nicht
aus dem gleichen leichten Material,
mit dem du dieses preisgekrönte
Surfbrett gebaut hast, eine
Hundebox?“ Da wäre ich ehrlich
gesagt nie draufgekommen –
und habe sofort angefangen zu
konstruieren. Es hat viele Monate
gedauert, denn diese ursprünglich
gerade Drop-Stitch-Fläche
jetzt abzuwinkeln, war unheimlich
schwierig. Gemeinsam mit meinem
Ingenieur, Daniel Weinberger
aus Apfeldorf, habe ich aber eine
Methode zum Abwinkeln gefunden
und auch dazu ein Patent erhalten.
Eine geniale Erfi ndung …
Ich bezeichne „Tami“ als ein für
Hunde würdiges Transportsystem.
Zusammengefaltet braucht
es kaum Platz und das Aufblasen
der Box dauert nur 20 Sekunden.
Es gibt mittlerweile elf Modelle,
von 2,5 bis 7 Kilogramm, die geeignet
sind für den Kofferraum,
die Rückbank, den Beifahrersitz,
aber auch für das Heck eines größeren
Motorrades. Neulich hatten
wir „Tami“ im größten europäischen
Zentrum für Crashtests in
der Schweiz – mit 50 Stundenkilometer
gegen eine Wand. In diesem
Fall wird der Hund zu einem
mehrere hundert Kilo schweren
Geschoss, prallt in diese aufblasbare
Hülle, die sich dann wie ein
Airbag verformt, das Tier dadurch
schützend auffängt und anschließend
wieder sanft in die Ausgangsposition
zurückfedert. Somit
passiert weder dem Menschen im
Auto, noch dem Hund in der Box
noch dem Auto an sich etwas.
Die Hundebox „Tami“ wurde sogar
auf Pro7 bei „Das Ding des Jahres“
vorgestellt – eine beliebte Sendung
mit Joko Winterscheidt und Lena
Gercke.
Von dieser Sendung wusste ich
und habe bei Pro7 angerufen.
Die sagten gleich: Das wollen wir
unbedingt sehen und haben ein
Fernseh-Team zu uns nach Kinsau
geschickt, um einen Film zu drehen.
Der ist auch auf YouTube zu
sehen und wurde bereits über 3,5
Millionen Mal angeschaut.
Wow. Wie viele Boxen wurden
schon verkauft?
Wir sind in Sachen Verkauf erst am
Anfang, legen erst gegen Ende des
Jahres so richtig damit los. Bis jetzt
haben wir um die tausend Stück
verkauft.
Wo ist „Tami“ erhältlich?
Wer die Boxen direkt bestellen
möchte, kann dies online unter
www.sportvibration-dogbox.com
tun. Wenn jemand bei uns in der
Agentur in Kinsau anruft, bekommt
er natürlich auch eine.
Zig Surfbretter, eine aufblasbare
Hundebox, und vieles davon mit
einem internationalen Patent ausgestattet.
Was haben Sie im Laufe
ihres Designer-Lebens noch alles
erfunden?
Aufgrund der Flüchtlingskrise und
der vielen Unfälle im Mittelmeer
habe ich überlegt, wie man noch
helfen kann. Meine Erfindung:

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das vom Hubschrauber
abgeworfen wird. Es handelt
sich um eine Spinne, die sich im
Wasser selbstständig aufbläst und
an deren „Beine“ sich bis zu 200
Leute dranklammern können und
dadurch – bis zur eigentlichen
Rettung durch ein Schiff – schon
mal nicht ertrinken.
Eine weitere Erfi ndung von Ihnen
wird in Japan gebaut?
Es handelt sich um eine sechseckige
Tsunami-Box, die ich nicht
erfunden, aber aktiv mitentwickelt
habe. Durch Wetterumschwünge
im fernen Osten kommt es immer
häufiger zu großen Tsunamis. Die
Box wird blitzartig durch ein spezielles
Patronen-System aufgeblasen.
Der von den Wassermassen
bedrohte Mensch geht in die Box
rein, und wenn die Welle kommt,
bleibt sie wie ein schwimmender,
dickwandiger Ball immer an der
Wasseroberfläche.
Haben Sie sich auch schon mal geärgert
über geniale Ideen, die nicht
von Ihnen stammen?
Dazu fällt mir eher eine witzige
Geschichte ein: Mein allererstes
Patent war eine Skateboard-Bremse.
Hintergrund: Ich habe 1969 mit
großer Wahrscheinlichkeit das
erste Skateboard in Deutschland
gebaut – aus Rollschuhpaaren,
die ich unter ein Brett geschraubt
habe. Den Tipp hat mir damals ein
amerikanischer Soldat, stationiert
in Bad Tölz, gegeben. Jedenfalls
sind wir jungen Burschen damit
Rennen gefahren auf der Straße.
Slalom um Cola-Dosen und
bergab. Wir sind sehr oft brutal
gestürzt und hatten immer offene
Ellbogen. Ich dachte mir, das kann
nicht sein, kann im schlimmsten
Falle sogar tödlich enden. Also
habe ich vom Fahrradlenker das
Stück mit dem Bremsgriff abgeschnitten,
habe zwei Klappen
mit Feder an die Hinterräder des
Skateboards geschraubt und so
12 | altlandkreis
Ernstfried Prade (li.) demonstriert t mit itTochter Kamilla Prade und Hündin
„Tami“ eine seiner jüngsten Erfindungen: eine aufblasbare Hundebox.
die weltweit erste Bremse für ein
Skateboard gebaut – und diese als
noch ganz junger Kerl als Patent
angemeldet. Einige Jahre später
wurde Skateboarden in Deutschland
verboten, weshalb ich das
Patent nicht weiterbezahlt habe.
Im Nachhinein betrachtet war das
mein zweitgrößter Fehler. Denn
achte Jahre später kam ein riesiger
Skateboard-Boom auf. Und ein
Kanadier hat diese Bremse nach
dem exakt gleichen Prinzip auf
den Markt gebracht. Da konnte ich
allerdings nix mehr machen, weil
mein Patent bereits verfallen war.
Was war Ihr größter Fehler?
1981 hielt ich von einem Franzosen
das erste Snowboard in der
Hand. Und habe es als amtierender
Produktmanager von Mistral
gemeinsam mit einigen Kollegen
abgelehnt mit der Begründung:
Da fährst du gegen den Baum
und bist tot. Um 1990 hat schließlich
der große Snowboard-Boom
angefangen. Burton hat dieses
Patent letztlich benützt und das
Snowboard weltweit bekannt gemacht
…
Sie haben so unglaublich viel zu
erzählen. Ist es Ihnen trotzdem
möglich, ein absolutes Highlight
aus Ihrem facettenreichen Leben
herauszugreifen?
Es war morgens auf Hawaii. Ich
fahre zum Supermarkt, kaufe mir
was zum Frühstücken, komme zurück
an das Haus einer alten Lehrerin,
bei der ich mich immer einquartiert
habe. Und plötzlich steht
überall die Polizei – im kompletten
Wohngebiet. Ein Polizist hält mich
an, frägt, was ich da will. Meine
Antwort: „Ich wohne da, mein
Pass liegt auf dem Zimmer.“
Was war passiert?
Jimmy Carter, der damalige USamerikanische
Präsident, machte
auf seinem Rückflug von Japan
einen Stop-Over auf Hawaii.
Hierfür hat das Weiße Haus das
schönste Haus gemietet – und das
war offensichtlich das Haus dieser
Lehrerin, die das Datum des
Präsidenten-Besuches vergessen
hatte und verreist war. Jetzt war
ich, kein Witz, einen ganzen Tag
lang mit dem US-amerikanischen
Präsidenten und seiner Familie auf
der Terrasse gelegen. Ich habe ihn
gefragt, was er den ganzen Tag so
macht, wie es läuft mit dem Regieren?
Und ich habe ihm alles zum
Thema Windsurfen erklärt. Leider
hatte er einen Schlüsselbeinbruch,
sonst hätte ich ihn sofort aufs Surf-

ett gestellt. Jedenfalls war er ein
unheimlich netter Kerl. Und ich an
diesem Tag der wohl bestbewachte
Mensch der Welt.
Diese Geschichte ist kaum zu glauben…
(lacht) Wenn ich diese Geschichte
erzähle, glauben es mir die Leute
meistens nicht. Aber ich habe Gott
sei Dank Fotos von diesem Tag, die
alles beweisen.
Kommt da noch mehr?
Naja … Michael Schanze habe
ich mal das Windsurfen auf dem
Ammersee gelernt. Und ich hatte
natürlich wahnsinnig viele schöne
Erlebnisse bei Weltmeisterschaften
und Olympiaden. Nicht als
aktiver Sportler, sondern als Konstrukteur,
Designer und Produktmanager
von Mistral.
Apropos Mistral. Was halten Sie
als Urgestein des Windsurfens
vom nach wie vor recht jungen
Trendsport Stand-Up-Paddling,
kurz SUP?
Da stehe ich voll und ganz dahinter.
Ich bin sogar in ein Komitee
gewählt worden, das SUPn versucht,
olympisch zu machen. Wobei
es grundsätzlich ganz klar ein
Breitensport für die ganze Familie
ist und wunderbare Naturerlebnisse
bietet. Um Seen herumgelaufen
ist im Grunde jeder schon
mal, aber nicht innerhalb eines
Sees – das Ufer vom See aus zu
sehen ist genial. Neulich erzählte
mir jemand, dass er SUPn war auf
dem Wörthsee. Das Wasser war
glasklar und direkt neben seinem
Brett stand eine riesige Forelle im
seichten Wasser – ein unvergesslicher
Moment.
Und man braucht zum SUPn auch
keinen Wind.
Das ist der größte Vorteil. Man
kann es bei nahezu jedem Wetter
machen. Einen großen Nachteil
hat das Stand-Up-Paddeling allerdings:
Die krumm-buckelige
Paddelbewegung. Lange habe
ich mich mit zwei Ärzten darüber
unterhalten. Meine patentiere Erfindung,
die dieses Problem löst:
Ein bewegliches Doppelpaddel,
das auf einem dünnen Carbonrohr
geführt wird. Die ersten Prototypen
und das dazu passende Prospekt
sind schon fertig. Es ist geeignet
für SUPs und Paddelboote.
Sehen sie den Hype um SUPs, bei
allen Vorteilen, nicht doch mit einem
weinenden Auge. Der Eindruck
entsteht, dass ihr „Baby“
Windsurfen vom Markt verdrängt
wird …
Ganz im Gegenteil. Eher kommen
die Leute übers SUPn wieder zum
Windsurfen. Die sind auf dem
Starnberger See, müssen gegen
Abend wieder zurück nach Seeshaupt,
Gegenwind kommt auf
und plötzlich rauscht an ihnen ein
Windsurfer vorbei… Mensch, denken
die sich dann, wären wir nur
auch als Windsurfer unterwegs.
Sie sind jetzt 73, damit mindestens
seit sechs Jahren im Rentenalter.
Warum setzen Sie sich bei all dem
Erreichten nicht zur Ruhe?
Das mit der Rente ist so eine Sache...
Ich habe viele Freunde, die
in Rente sind, die aber auch nicht
mehr so die alten sind und gesundheitliche
Probleme haben.
Zumindest einige davon. Dagegen
die, die tätig bleiben, haben mir
gezeigt, auch im hohen Alter noch
geistig und körperlich fit zu sein.
Bestes Beispiel sind die Surfski-
Weltmeisterschaften am Atlantik.
Vergangenes Jahr in Portugal war
ein 83-Jähriger aktiv dabei, darüber
hinaus viele über 60-Jährige.
Das finde ich fantastisch. Auch ich
stehe noch immer auf dem Brett.
Hinzu kommt gesunde Ernährung:
Wenig Fleisch, viel Gemüse und
zum Frühstück in Wasser gekeimte
Samen und Körner, die mir unglaublich
viel Energie verleihen.
Haben Sie auch Hobbys außerhalb
des Surf- und Paddelsports?
Eines meiner besten Hobbys ist
E-Bike-Fahren. Einmal die Woche
fahre ich von Kinsau über Hohenfurch
in den Wald nördlich von Altenstadt
bis nach Sachsenried und
wieder zurück. Das ist ein tolles
Erlebnis für Menschen in meinem
Alter. Darüber hinaus male und
zeichne ich sehr gerne. Aquarellieren
will ich künftig wieder verstärkt
in Angriff nehmen.
Wo kommen Ihnen als Erfi nder und
Designer die besten Ideen?
Tatsächlich auch beim Radeln.
Meistens, wenn ich mich oberhalb
von Hohenfurch auf eine Bank setze
mit Blick auf das Gebirge. Und im
Flugzeug. Da nehme ich mir Bleistift
und Papier, skizziere die Idee,
fotografiere sie mit dem Handy ab
und schon ist sie abgespeichert.
Sie fliegen nach wie vor sehr viel.
Stresst Sie das nicht?
Eigenartigerweise habe ich überhaupt
keine Probleme mit langen
Flügen. Auch Zeitumstellungen
machen mir nix aus. Im Januar,
März, April und August war ich
allein vier Mal in China, wo ich
auch noch viele Inlandsflüge hatte.
Kürzlich war ich auch in Portugal.
Aber das macht mir nichts aus.
Ganz im Gegenteil. Das ist für mich
fast wie Urlaub. Allein das Essen in
China ist ein Traum.
Was erfi ndet Ernstfried Prade als
nächstes?
Ende dieses Jahres kommt ein
vollkommen neues Windsurfing-
Rigg auf den Markt, an dem ich
seit drei Jahren mit einem Freund
aus Berchtesgaden arbeite. Es
wird das erste Rigg ohne Masttasche
sein. Ein Carbonmast, gebaut
als Flügel, der viel leichter
und windstabiler ist als bisherige
Produkte. Darüber hinaus habe
ich neulich einen Vertrag mit einer
Produktionsfirma aus Portugal abgeschlossen
– sie werden von mir
designte, aufblasbare Surf-Skier
herstellen.
Wird das die neue Mutter aller
Trendsportarten?
Im Rahmen eines Fotoshootings
habe ich zu einem Holländer gesagt:
Ich garantiere euch, in einigen
Jahren fahren die Nordländer
nicht mehr in die Berge zum
Skifahren, sondern ziehen ihre
Kurven mit aufblasbaren Wellenreit-Brettern
im Meer. Der hat
gesagt, dass ich spinne. Aber ich
prognostiziere: Dass die Menschen
eines Tages zu Hauf ins Meer gehen
werden, weil das ein super
Sport ist.
Abschließend noch ein Tipp für die
Heimatverbundenen: Welche Seen
in näherer Region empfehlen Sie
zum Windsurfen?
Ganz klar den Walchen- und den
Kochelsee. Dort herrscht nahezu
immer eine zum Windsurfen geeignete
Thermik. Und die Bergkulisse
drumherum ist ohnehin ein
Traum.
js
september / oktober 2019 | 13

„Dadurch fehlt uns ein wirtschaftlicher Umschlagplatz“
Projekt Voralpenautobahn
vor 40 Jahren gestorben
Bis heute sichtbar: Aufschüttungen für das geplante
Autobahnkreuz zwischen Antdorf und Penzberg.
Altlandkreis | Es wäre das größte
Straßenbauprojekt in der Geschichte
Weilheim-Schongaus
gewesen: Der Bau einer Voralpenautobahn,
kurz A98. Vor ziemlich
genau 40 Jahren ist dieses
Vorhaben jedoch gestorben. „Die
Gründe für die Aufgabe lagen im
politischen Raum und waren eine
Folge der Ölkrise sowie der damaligen
Wachstumsprognosen“, sagt
Josef Seebacher, Pressesprecher
der Autobahndirektion Südbayern.
Dabei waren die Planungen
weitestgehend abgeschlossen,
erste Maßnahmen bereits getroffen.
Ein in Weilheim angestellter
Polizist aus Peißenberg weiß von
seinem Vater, „dass in unserem
Wald zwischen Peißenberg und
Böbing bereits Bäume für die
Rodung markiert waren“. Florian
Pfütze, damals noch Schüler, heute
selbst Besitzer von Gut Achberg
bei Oberhausen sagt: „Man glaubt
gar nicht, wie oft meine Eltern und
Großeltern Rotz und Wasser geheult
haben.“ Zwölf Hektar Wald
südlich seines Hofes hätten damals
für den Bau der A98 weichen
müssen. „Zwar hat es durchaus
angemessene Ausgleichszahlungen
gegeben, aber im Grunde
sind meine Eltern und Großeltern
enteignet worden, da sie keine
Chance hatten, sich gegen dieses
Projekt und diese Trassenführung
durch unseren Wald zu wehren.“
Die Autobahn hätte das Gut und
damit auch die Herzen der Besitzer
in zwei Teile gerissen, was
letztlich zwar nicht passierte.
Aber: Einige Jahre, nachdem das
Projekt A98 geplatzt war, konnte
Florian Pfütze den Wald vom Staat
zurückersteigern, um die alten Besitzverhältnisse
wieder herzustellen.
„Was ich natürlich gemacht
habe.“ Gegen zwei Mitbietende
von weiter auswärts musste er sich
durchsetzen – ein Verlustgeschäft,
das ihn viele schlaflose Nächte bereitet
hat. Letztlich blieb sein und
der Wald der Peißenberger von
Rodungen verschont, was einige
Kilometer weiter östlich nicht der
Fall war.
Rodung und Aufschüttung
bei Penzberg
Bei Penzberg und Antdorf wurden
im Zuge des Baus der A95 von
München nach Garmisch-Partenkirchen
Waldschneisen geschlagen
und Rampen aufgeschüttet, um
mittels Autobahnkreuz die A98 an
die A95 anzuschließen. Diese von
Gras bewachsene Kiesaufschüttung
ist für Einheimische und aufmerksame
Autofahrer bis heute deutlich
erkennbar. Und nicht die einzige
sichtbare Erinnerung an das Projekt
„Voralpenautobahn“. In der
Verkehrskarte „Deutschland Süd“,
Ausgabe 1972 und 1973, ist die A98
mit schwarz-gestrichelten Linien
als „Trasse der Zukunft“ bereits eingezeichnet
worden. Aus dieser Verkehrskarte
heraus lässt sich auch
die geplante Streckenführung der
Voralpenautobahn gut beschreiben.
Sie hätte von Weil am Rhein
bis zur A8 östlich des Irschenbergs
führen sollen. Südlich von Kempten
wurde sogar ein Teilstück realisiert,
heißt heute A980. Und in Baden-
Württemberg gibt es nach wie vor
heiße Diskussionen über einen Autobahnbau
im Verlauf dieser A98,
der laut Josef Seebacher jetzt in
abgespeckter Form als B31 erfolgen
soll. In Bayern hätte die Voralpenautobahn
bei Wengen im Allgäu
ihren Anfang genommen und sich
südlich von Kempten und Marktoberdorf
den Weg in Richtung Landkreis
Weilheim-Schongau gebahnt.
Der weitere Verlauf im Detail: Südlich
am Fuße des Auerbergs sowie
nördlich von Lechbruck und Steingaden
durch die „Butzau“, dann
nördlich von Rottenbuch über die
Ammerschlucht, recht knapp südlich
von Böbing vorbei in Richtung
Huglfing, dort südlich des Ortes
weiter zwischen Obersöchering
und Antdorf bis zu diesem halberrichteten
Autobahnkreuz zwischen
Antdorf und Penzberg, wo die
Voralpenautobahn den Weilheim-
Schongauer Landkreis wieder
verlassen hätte und über Bad Tölz
und Miesbach bis zur A8 verlaufen
wäre.
Wachstumsprognosen
komplett daneben
Dass das Projekt A98 auch aufgrund
Wachstumsprognosen – der
Verkehr würde in Zukunft eher abnehmen
– platzte, ist aus heutiger
Sicht nicht wirklich nachvollziehbar.
Schließlich nahm das Verkehrsaufkommen
die vergangenen
Jahre und Jahrzehnte deutschlandweit
nicht ab, sondern konstant
und obendrein relativ deutlich zu.
Das gilt auch für den Landkreis
Weilheim-Schongau. Als Paradebeispiel
dienen Verkehrszählungen
an der B472. Die Bundesstraße
verläuft ebenfalls parallel zu den
Alpen und gilt somit als eine Art

„abgespeckter Ersatz“ der Voralpenautobahn.
Im Bereich Schongau
befuhren diese Strecke im
Jahre 1970 durchschnittlich 4 030
Fahrzeuge pro Tag, 1990 waren
es bereits 7 693 und 2010 stolze
12 225! Im Bereich Peißenberg und
Hohenpeißenberg waren es im
Jahre 1990 schon 9 516 Fahrzeuge
am Tag, 2015 durchschnittlich
10 597. Und im Bereich Habach und
Sindelsdorf? Dort hat sich das Verkehrsaufkommen
auf der B472 von
1990 bis 2015 in etwa verdoppelt –
die Anzahl der Fahrzeuge pro Tag
stieg in diesem Abschnitt von 6 414
auf 12 385 an. Aktuellere Zahlen
liegen dem staatlichen Bauamt
Weilheim nicht vor. Wer allerdings
im Weilheim-Schongauer
Landkreis regelmäßig per Pkw
oder Lkw unterwegs ist weiß: Der
Verkehr hat auch die vergangenen
Jahre spürbar zugenommen. Insbesondere
zu Stoßzeiten sind nicht
nur die hiesigen Bundestraßen
regelrecht verstopft – stockender
Verkehr und damit verhältnismäßig
lange Anfahrten sind die Folge.
Speziell aus wirtschaftlicher Sicht
wäre die Umsetzung der A98 sicherlich
ein großer Segen. „Wenn
wir in Richtung Schwarzwald
wollen, müssen wir immer außen
rumfahren“, sagt Dietmar
Ahl, Vorsitzender des Unternehmerkreises
Oberland, der die Infrastruktur
an dieser Stelle weit
über die Landkreisgrenzen hinaus
betrachtet und feststellt: „Europaweit
gesehen liegt Deutschland
ziemlich genau im Zentrum,
weshalb bundesweit an einigen
Stellen große Umschlagplätze für
die Wirtschaft entstanden sind.“
Als konkretes Beispiel nennt er
riesige Speditionslager in und um
Ulm. „Ein solcher Knotenpunkt
fehlt dem Landkreis Weilheim-
Schongau aufgrund einer fehlenden
Autobahnanbindung wie der
damals geplanten A98.“ Ein weiteres
regionales Problem, dass die
Voralpenautobahn sicherlich gelöst
hätte: Die zahlreichen Umgehungsstraßen,
die oft kompliziert
gebildet werden mussten – oder in
Zukunft gebildet werden müssen.
Stichwort „Umfahrung Weilheim“.
Im Falle einer Autobahn mit „Stichen“
zu den einzelnen Orten
wären in Ahls Augen viele Umgehungsdiskussionen
obsolet.
Verkehrskarte mit A98
bereits gedruckt
Der Verkehrskarte aus 1972 und
1973 nach hätten die Landkreisorte
Steingaden, Rottenbuch, Huglfing
und Iffeldorf beziehungsweise
Penzberg eine Autobahnauf und
-abfahrt bekommen. Fraglich
bleibt, ob die A98 auch aus touristischer
Sicht ein Segen wäre. Dietmar
Ahl glaubt, „dass die Leute so
oder so in unsere schöne Gegend
kommen, dann lieber auf einer
Linie als kreuz und quer“. Viele
Landkreisbürger, die das verhältnismäßig
ruhige Leben auf dem
Land schätzen, sind dagegen froh,
dass das Projekt im Jahre 1979 geplatzt
ist. „Gott sei Dank wurde
die Autobahn nicht gebaut, was
meinen Sie, wie es hier bei uns
zugehen würde“, so ein weitverbreiteter
Tenor.
Dass die Pläne der Voralpenautobahn
40 Jahre später wieder
ausgegraben werden, ist trotz
infrastrukturellen Vorteilen unrealistisch.
„Allein aus Naturschutzgründen
wäre es heutzutage unmöglich,
ein solches Großprojekt
umzusetzen“, sind sich Dietmar
Ahl vom Unternehmerkreis Oberland,
Josef Seebacher von der Autobahndirektion
Südbayern sowie
Florian Pfütze von Gut Achberg
einig. Letzterer fügt noch an, „dass
es damals schlichtweg andere Zeiten
waren und der Mensch ganz
klar an oberster Stelle stand –
wenn der Staat gesagt hat, wir
brauchen das, wurde es umgesetzt“.
Rücksicht auf Tier- und Naturschutz
nahm damals in der Tat
kaum jemand. Dass heute genau
das Gegenteil der Fall ist, wird von
Naturliebhabern wohlwollend zur
Kenntnis genommen. Während Gewerbetreibende
sich sicherlich ein
wenig ärgern, dass das Projekt Voralpenautobahn
letztlich doch noch
geplatzt ist. Allein die Vorstellung,
in rund 15 Minuten von Steingaden
nach Penzberg zu kommen, ist für
viele ein Traum. Dadurch würden
sich zahlreiche Betriebe viel Zeit
und Geld sparen. Und auch für
Rettungskräfte wäre diese Verbindung
ein Segen. Der ehemalige
Leiter der Integrierten Leitstelle
Oberland, Helmut Ochs, erzählte
im großen Interview auf der Roten
Couch vor knapp eineinhalb Jahren
(März 2018), dass bei einem
Unfall in Steingaden die Alarmglocken
in der ILS sprichwörtlich
doppelt läuten und oft von Haus
aus die Luftrettung zusätzlich zum
bodengebundenen Rettungsdienst
gerufen wird, weil der Ort in alle
Richtungen betrachtet relativ weit
von einem Krankenhaus entfernt
liegt – egal ob Murnau, Weilheim,
Schongau oder Füssen. Und die
Straßen dorthin weit entfernt sind
von einer doppel- oder gar dreispurigen
Autobahn.
js
Unsere/Ihre neue
Kanzlei
GEORG
STEUERBERATER
SCHARF
september / oktober 2019 | 15

Gärtnerhof Sonnenwurzel – eine solidarische Landwirtschaft
Gesundes Biogemüse für Arm und Reich
Reichling | Nördlich von Reichling
heben sich zwei Hektar landwirtschaftliche
Nutzfläche deutlich
von den umliegenden Feldern ab.
Ein 300 Quadratmeter großes Gewächshaus
sticht sofort ins Auge.
Drumherum befinden sich zahlreiche
kleinere und größere Beete,
genannt Blöcke. Einige davon
sind nicht wie üblich geradlinig,
sondern in Bögen angelegt. „Nach
Energielinien“, erklärt Marcel
Nussberger, 41, Gärtnermeister,
Freigeist sowie Inhaber und Gründer
des Gärtnerhofs Sonnenwurzel
(www.sonnenwurzel.de). Auf
seinem Areal im Freien baut er
mit Mitarbeiterin Cécile, ebenfalls
Gärtnermeisterin, so ziemlich alle
Gemüse- und Kräutersorten an,
die hier in der Region wachsen
und gedeihen. Alles bio-zertifiziert,
alles regional, alles saisonal.
„Wir arbeiten sehr viel mit der
Hand“, sagt Nussberger, der nur
einen kleinen, sehr leichten Bulldog
und auch nur wenige Maschinen
besitzt, damit der Boden so
locker und fruchtbar wie nur möglich
bleibt. „Natürlich ist das mit
extrem viel schweißtreibender Arbeit
verbunden.“ Aber Nussberger
Marcel Nussberger begutachtet seine Kräuterpflanzen.
und seinen Mitstreitern geht es
um viel mehr als den Anbau und
die Ernte von Gemüse. „Wie kann
man es schaffen, Ideelles und
Wirtschaftliches miteinander zu
verschmelzen?“ Diese tiefgründige
Frage stellte sich der Familienvater
vor gut sechs Jahren, als ihm
endgültig klar wurde, dass er mit
seiner kleinen Gärtnerei, wie er
sie bis 2013 betrieben hatte, nicht
wirklich eine Familie ernähren
kann. Daraus geboren ist letztlich
ein ziemlich geniales und in der
Region einzigartiges Projekt: Eine
solidarische Landwirtschaft. Heißt:
Menschen, die von Nussbergers
Philosophie und Bioprodukten
überzeugt sind, unterstützen ihn
mit einem jährlichen Beitrag, bekommen
im Gegenzug wöchentlich
supergesundes und nährstoffreiches
Bio-Gemüse direkt aus der
Region. Wie viel Geld die Mitglieder
beisteuern, „ist letztlich jedem
selbst überlassen“. Schließlich
sollen Arm und Reich gleichermaßen
von gesunden Lebensmitteln
aus der Region profitieren.
Trotzdem muss Nussberger davon
leben können, weshalb er großen
Wert auf maximale Transparenz
legt – einmal im Jahr lädt er alle
Mitglieder zur großen Versammlung
und rechnet vor, wie viel Geld
er pro Jahr braucht, um vernünftig
und in seinem Sinne arbeiten zu
können.
Verwendung
hybridfreier Samen
Aktuell sind es 90 Mitglieder, die
sich diesem Projekt angeschlossen
haben. Wer möchte, darf seine
gewünschte Ware auf dem großen
Feld eigenhändig ernten. Darüber
hinaus kommen die Sonnenwurzel-Mitglieder
über sogenannte
Gemüse-Depots in Landsberg,
Schondorf, Herrsching, Dießen,
Weilheim und Reichling an ihre
Ware – einmal wöchentlich wird
dorthin das Frischgeerntete hingefahren.
Die Liste der Arten und
Sorten von Nussbergers Gemüse
und Kräuter ist verdammt lang.
Gurken, Tomaten, Zucchini, Salate,
Karotten, Auberginen, Blumenkohl,
Broccoli, Kohlrabi, Fenchel,
Sellerie, Rhabarber, Kürbis,
Spinat, Paprika, Pastinake, Rote
Beete, Zwetschgen, Äpfel, Kartoffeln,
zig verschiedene Kräuter.
„Insgesamt sind es mindestens
200 verschiedene Sorten“, sagt
Nussberger, der ausschließlich
hybridfreie Samen streut. „Das hat
zwar den wirtschaftlichen Nachteil,
dass das Gemüse etwas langsamer
und eventuell auch nicht so
üppig wächst wie im industriellen
Gemüseanbau.“ Dafür sei es gesünder,
natürlicher und moralisch
einwandfreier. „Wir verwenden
auch nur eigenes Saatgut oder
Saatgut, das zu 100 Prozent von
einem Bio-Betrieb stammt.“ Jungpflanzen
werden vom Sonnenwurzel-Team
ebenfalls komplett
eigenständig aufgezogen. Und das
wohl Interessanteste: „Wir düngen
unsere Pflanzen kaum, weil
wir den Boden wachsen sehen
wollen.“ Das wiederum zeigt sich
deutlich beim Blick auf das zwei
Hektar große Areal. Von Salat-,
Karotten- oder Sellerie-Köpfen
ist auf den ersten Blick wenig bis
nix zu sehen, weil zwischen dem
angebauten Gemüse jede Menge
Unkraut in die Höhe sprießt.

„Aber genau das wollen wir so“,
betont Nussberger ausdrücklich.
Einerseits, weil dieses Unkraut
zum Teil aus hochwertigen, schon
fast vergessenen oder gar ausgestorbenen
Pflanzen oder Kräutern
besteht, die letztlich ebenfalls geerntet
und an den Mann gebracht
werden können. Zum Beispiel die
sogenannte Magentamelde, die
Nussberger als „Urgroßvater des
Spinats“ bezeichnet. Andererseits
dient dieses Unkraut auch als idealer
Naturdünger. „Wenn wir Beikraut
jäten, wird es nicht gesammelt
und entsorgt, sondern direkt
an der Stelle des Ausrisses wieder
abgelegt, wo es auf kurz oder lang
zu nährstoffreicher Erde wird.“
Hagelschaden wie
Stich ins Herz
Die meisten Mitglieder vom Sonnenwurzel-Projekt
sind vollends
überzeugt von Nussbergers Arbeit
und Philosophie. Auch sein engeres
Umfeld in Reichling oder um
seinen Wohnort in Wessobrunn
sind begeistert von der Idee und
dem Konzept einer solidarischen
Landwirtschaft. „Aber natürlich
gibt es auch die, die den Kopf
schütteln und absolut kein Verständnis
haben für das sicherlich
auch verrückte Projekt von uns.“
Marcel Nussberger war noch nie
der Typ, der sich nur des Geldes
wegen gedankenlos einem System
unterordnet. Deshalb wird er
auch in Zukunft an seinem „Baby“
Salatpflänzchen, die später auf dem großem Feld gedeihen.
festhalten. Geplant ist die Erweiterung
des Gemüse- und Kräuteranbaus
auf einer zweiten Fläche
über ebenfalls zwei Hektar. Darüber
hinaus wünscht er sich inständig,
dass die Solidargemeinschaft
von 90 auf 120 Mitglieder
anwächst. Denn bei allem Idealismus
– noch ist Marcel Nussberger
froh, wenn er am Jahresende in
etwa die schwarze Null schreiben
kann. Speziell heuer wird dieses
Ziel wohl kaum zu erreichen
sein. Dieses heftige Gewitter um
Pfingsten mit Tennnisballgroßen
Hagelkörnern hat sein Feld nahezu
komplett zerstört. „Obwohl wir
mittlerweile viel nachgesät haben
und es verhältnismäßig wieder
ganz ordentlich aussieht, werden
wir wohl mit einem Ernteausfall
von 50 bis 60 Prozent rechnen
müssen.“ Für Nussberger, seine
Frau und Mitarbeiterin Cécile ist
diese Tatsache wie ein Stich ins
Herz. „Aktuell fällt es uns echt
schwer, klaren Kopf zu bewahren
und unseren alltäglichen Aufgaben
nachzugehen.“ Denn Ideen,
das Projekt weiter voranzutreiben,
hat Marcel Nussberger zu Hauf.
Der Verein Sonnenwurzel e.V. für
angewandte Permakultur und Naturschutz
wurde bereits gegründet.
Die Vergrößerung der Anbaufläche
ist fest eingeplant. Künftig
noch mehr Schulklassen auf seine
Felder locken, ist ihm ein wichtiges,
bildungspolitisches Anliegen.
Und natürlich auch ein wichtiger
Schritt, noch mehr Menschen von
seinem biozertifizierten Gemüse
nördlich von Reichling zu begeistern.
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Bernbeuren | Lang ist es her, dass
am Auerberg die legendären Bergrennen
stattfanden. Von 1967 bis
1987 wurden hier insgesamt 21
Rennen auf dem schwäbischen
Rigi ausgetragen. Rennwagen und
Motorräder rangen um die besten
Zeiten, während sie die drei Kilometer
lange Bergstrecke bewältigten.
Der sagenumwobene Auerberg,
1 055 Meter hoch gelegen,
bildet eine historische Kulturlandschaft
zwischen dem Allgäu im
Westen und dem oberbayerischen
Pfaffenwinkel im Osten. Von Bernbeuren
verläuft die Stichstraße bis
kurz unterhalb des Gipfels. Vor
dem Hintergrund seiner berauschenden
Aussicht und dem interessanten
Streckenverlauf versprach
er den Rennfahrern wie auch den
Besuchern, die zu jenen Zeiten in
Massen kamen, Spannung pur.
Die historischen Auerbergrennen
wurden von einer Renngemeinschaft
des Motorsportclubs Kaufbeuren,
Marktoberdorf und Schongau
durchgeführt. Es war immer
ein großes Ereignis für Bernbeuren,
in dem das Fahrerlager aufgebaut
war und das als Startort
fungierte. Hunderte von Fahrern
und Tausende von Besuchern erlebten
am Auerberg packenden
Motorsport, der vor über 30 Jahren
endete.
1. Auerberg Klassik
im Jahr 2017
Nach 30 Jahren gründeten schließlich
sieben Bernbeurer einen
Verein, um das Auerbergrennen
wieder aufleben zu lassen. Für
den 15. bis 17. September 2017
setzte man die Veranstaltung an,
zu der historische Motorräder bis
Baujahr 1979 mit ihren Fahrern
die Hauptrolle spielen sollten. Wie
Vereinsvorstand, Hermann Köpf,
betont, „wollten wir die Auerberg
Klassik in bestimmtem Rhythmus
wieder in Bernbeuren installieren.“
Alle Beteiligten wie Anlieger,
Grundbesitzer und Pächter sowie
Gemeinderäte und Vereine eine
wurden
gleich in die ersten Gespräche
eingebunden. „Bei der neuen
n
Veranstaltung sollte es nicht mehr
um das Fahren auf Zeit, sondern
um einen Gleichmäßigkeitswett-
itsw
etttbewerb
gehen“, erklärt Hermann
Köpf.
„Die Begeisterung und Überals
Organisatoren
vom Erfolg des
Events
überzeugt waren, beflügelte
lte
zeugung, mit der wir
uns“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende.
Schließlich h
musste
ste
das Teilnehmerfeld zusammen-
mengestellt,
Platz für das Fahrerlager
geschaffen, die Verpflegung durch
die örtlichen Vereine und die
organisatorischen Notwendigkeiten
wie die Unterbrin-
ri
n-
gung der Gäste sichergeestellt
werden. Doch am 15.
September war es dann
soweit. Bei acht Grad Celsius
und Dauerregen war das
Fahrerlager von historischen sch
Motorrädern und seinen n Fahrern
und Fahrerinnen gefüllt
lt
und am Sonntag darauf, auf,
zum
Rennen, kam die Sonne zum Vorschein.
Und mit ihr säumten rund
7000 (!) Besucher die Strecke, die
auf den Tag genau 50 Jahre vorher
zum allerersten Auerbergrennen
im Jahr 1967 ebenso abgesperrt
war. Wie damals breitete sich historische
Rennatmosphäre aus, als
sich 163 nostalgische Motorräder
und Seitenwagen, von denen keines
weniger als 38 Jahre zählte,
auf den malerischen Weg zum
Gipfel machten. Bergkönig 2017
wurde der aus Immenstadt
mens
stammende mend
Ali Kaba
auf einer Honda
CBX 1000. 00. Er
war
schon in
den
1980er
Jahren
beim
Auerberg-
ergrennen
am Start
und schaffte mit
der
unglaublich geringen
Zeitdifferenz
eren
enz
von 0,07
07
Se-
18 | altlandkreis

Liebevoll restaurierte t Oldtimer wird es jede Menge zu sehen geben.
kunden aus den beiden Wertungsläufen
den Gesamtsieg.
Auf dem Bernbeurer Marktplatz
fand zeitgleich ein Oldtimer-Treffen
für Autos und Motorräder statt, zu
denen sich seltene Ausstellungsfahrzeuge
des
BMW-Museums
Muse
ums
München und des Motorsportmu-
rtmu
seums Hockenheim gesellten. ellt
lten
en. Vie-
le der
Besucher fühlten sich in ihre
Jugend zurückversetzt und waren
in stilechter ter Kleidung und
mit
zeitgemäßen Frisuren erschienen.
n.
Bei dem begleitenden eite
en „Best-
Dressed-Wettbewerb“ sed-
rb“
gewannen
die
Träger und
Trägerinnen nen der origiinellen
en Kleidung attraktive
tive
Preise.
e.
Foto: Hermann Köpf
Schließlich hallte das Presseecho
im Herbst 2017 quer durch Europa:
„The hills are alive“, titelte
die größte englische Motorrad-
Zeitschrift „Motor Cycle News“.
Und das französische Motorrad-
Fachmagazin „Café Racer“ schickte
neun
Hochglanzseiten hinterher
und schwärmte ebenfalls von der
„Wiederbelebung el
ebu der berühmten
Motorradfahrten te auf den Auerberg“.
Und
so begeistert wie die
Medien en berichteten, so euphorisch
war auch
das
Echo in der Auerberggemeinde.
geme
Vom 13. bis 15.
September em 2019
„Natürlich freuen wir uns über den
Erfolg, den wir mit der ersten Aus-
gabe
der
Auerberg Klassik hatten.
Das stellt lt uns
aber auch vor ein
kleines Problem: Es wollen mehr
Fahrer mit
ihren Maschinen dabei
sein. Bis zum Ende der Meldefrist
hatten wir
über 300 Anmeldungen“,
erklärt Herman Köpf. Für
die zweite Ausgabe des historischen
Spektakels werden aber
nur 200 0 Fahrzeuge nach einer
Vorauswahl zur Teilnahme
zugelassen. Damit stellen
die Veranstalter sicher,
dass Rennfahrzeuge mit
Historie bevorzugt wer-
den können. Am zweiten
Wochenende im September
– vom 13. bis 15. – ist
es heuer wieder soweit. „Viele der
Maschinen, die an den Start gehen
werden, werden eine Augenweide
für die Besucher, für Technikfreaks
und Oldtimerfans“, verspricht
Herman Köpf, der mit seinen Mitstreitern
bereits wieder in die
Planungen und Organisation des
Events vertieft ist. „Außerdem versprechen
die zwei Wertungsläufe,
die jeder Fahrer und jede Fahrerin
absolvieren muss, Spannung, weil
er, beziehungsweise sie, bei der
zweiten Runde so nah wie möglich
an die Zeit der ersten herankommen
muss.“ Bereits am Freitag,
13. September, können ab 14 Uhr
die Fahrerlager direkt neben der
Auerberghalle bewundert werden.
Start der Rennen ist sowohl am
Samstag, 14. September, als auch
Sonntag, 15. September, ab 9 Uhr.
Buntes Rahmenprogramm
in Bernbeuren
Auf dem Marktplatz der Auerberggemeinde
werden die Besucher
der Auerberg-Klassik mit kulinarischen
Köstlichkeiten verwöhnt.
Die Bernbeurer Vereine sind mit
Schmankerlständen vertreten und
bewirten die Gäste. Wie vor zwei
Jahren findet auch heuer wieder
ein ‚Best-Dressed‘-Wettbewerb
statt. All jene, die sich im Stil vergangener
Zeiten zwischen den
1920er und 1970er Jahren kleiden,
erhalten ermäßigten Eintritt und
auf die Bestgekleideten warten
wieder attraktive Preise – im Rahmen
einer Party mit Live-Band am
Samstagabend, 14. September, ab
20 Uhr in der Auerberghalle werden
die besten Kostüme prämiert.
Auf dem Anwesen am Marktplatz 8
können außerdem Bergrenner in
einer Motorrad-Ausstellung bestaunt
werden. Die Präsentation
mit exquisiten Leihgaben bekannter
Museen und privater Sammler
– sowohl Samstag als auch
Sonntag von 9 bis 19 Uhr – lässt
das Herz so manchen Bikers höher
schlagen.
hun
Foto: Sébastien Nunes
september / oktober 2019 | 19

Das Erfolgsrezept des EC Peiting
Familiäres Umfeld und
professionelle Strukturen
Peiting | Seit Jahrzehnten behauptet
sich der EC Peiting in Deutschlands
dritthöchster Spielklasse,
setzt sich ein ums andere Mal
gegen Oberliga-Vereine aus wesentlich
größeren Städten mit wesentlich
höherer Finanzkraft durch.
Noch beeindruckender: Knapp die
Hälfte des Peitinger Kaders besteht
aus Spielern, die im hauseigenen
Nachwuchs ausgebildet wurden.
Mit Florian Hechenrieder und Andreas
Magg im Tor, mit Maximilian
Söll, Alexander Winkler, Fabian
Weyrich und Tim Rohrbach in der
Verteidigung sowie Steven Wagner
und Dominik Krabbat im Sturm gehören
aktuell sogar acht waschechte
Peitinger zum Stamm der ersten
Mannschaft. Hinzu kommen mit
Thomas Heger (Sturm) und Manuel
Bartsch (Verteidigung) aus Schongau,
mit Simon Maier (Sturm)
aus Bad Bayersoien sowie mit
Wahl-Peitinger Florian Stauder
(Sturm) aus ursprünglich Garmisch-Partenkirchen
vier weitere
Spieler aus direkter Umgebung.
„Für uns sind so viele Spieler aus
der Region und aus dem eigenen
Nachwuchs natürlich super“, sagt
Thomas Zeck, 38, seit 2018 Vorsitzender
des EC Peiting und selbst
14 Spielzeiten für die Herren aktiv
auf dem Eis. Er kennt die DNA des
Vereins wie kaum ein zweiter. Auf
die Frage nach dem Erfolgsrezept
eines im Grunde kleinen Dorfvereins?
„Ganz entscheidend ist in
Peiting das familiäre Umfeld, in
dem sich die Spieler pudelwohl
fühlen.“ Paradebeispiel hierfür:
Verteidiger Brad Miller, USA, Spieler
der Oberliga-Saison 2018/2019
und zugleich einer der wenigen
Vollprofis im Kader des EC Peiting.
Er hatte mehrere lukrative Angebote
vorliegen, könnte ohne weiteres
eine, womöglich auch zwei Liegen
höher spielen und dort das Doppelte
verdienen. Doch er entschied
sich erneut für die „Wohlfühloase“
Peiting, verzichtet dafür auf viel
Geld. „Von einem Spieler wie ihm
erwarten wir natürlich, dass er voran
geht und Akzente setzt“, sagt
Thomas Zeck. Trotzdem sei es keine
Selbstverständlichkeit, ihn behalten
zu können.
Hauptamtliche
Nachwuchstrainer
Familiäres Umfeld allein reicht
jedoch nicht aus, um mit nur wenigen
Vollprofis im Kader konstant
im oberen Oberliga-Drittel zu
stehen. Die Basis des Erfolgs: Professionelle
Strukturen, beginnend
im Nachwuchs. Inzwischen leistet
sich der EC Peiting 14 Nachwuchstrainer
für sieben Teams, darunter
zwei hauptamtliche. Unter anderem
engagieren sich für die U7, U9,
U11, U13, U15, U17 und U20 auch
aktive Herrenspieler und Ex-Profis
wie Anton Saal als Trainer der U7,
Andreas Magg als Torwart-Trainer,
Markus Gleich als Trainer der U15
oder Fabian Weyrich als Co-Trainer
der U20. Sie alle sind ausgestattet
mit dem Trainerschein. „Und
natürlich absolute Vorbilder, auf
die unsere Kinder, Schüler und
Jugendlichen aufschauen“,
sagt Thomas Zeck. Trainiert
wird im Nachwuchs zwei bis
drei Mal die Woche, hinzu kommen
Turniere oder ein bis zwei
Spiele an den Wochenenden. Wie
viele den Sprung letztlich in die
Herrenmannschaft schaffen? „In
ganz guten Jahren maximal zehn
Prozent, eher weniger“, sagt Thomas
Zeck. Das klingt zunächst ernüchternd
und zeigt zugleich, wie
schwierig der letzte Sprung aus der
Deutschen Nachwuchsliga (DNL)
für U20-Junioren in die Oberliga-
Mannschaft ist. Verhältnismäßig
bringt der EC Peiting jedoch erstaunlich
viele Spieler auf dieses
hohe Level. Allen voran daran gemessen,
dass mit Schongau und
Peißenberg zwei weitere Vereine
in unmittelbarer Nachbarschaft
liegen, viele potentiell gute Spieler
allein aufgrund ständiger Fahrerei
gar nicht erst auf die Idee kommen,
von Beginn an die Schlittschuhe für
Peiting ing zu schnüren. n. „Wer
beispielsweise i i im Landkreis Landsberg
Eishockey spielen möchte, hat
im Grunde nur eine Anlaufstelle, in
Weilheim-Schongau gibt es drei“,
so Thomas Zeck über die Tatsache,
dass viele andere Vereine die
einzige Anlaufstelle weit und breit
sind, somit mehr Spieler zur Auswahl
haben und damit die Chance
steigt, noch mehr potentielle Profis
zu formen.
Trotzdem kann verhältnismäßig
kein anderer Oberligist mit dem
EC Peiting in Sachen „Erfolg mit
wenigen finanziellen Mitteln und
eigenem Nachwuchs“ mithalten.
„Wenn man allein die Größe des
Ortes mit knapp 12000 Einwohnern
in Betracht zieht und dann noch die
Anzahl der vereinseigenen Spieler
in unserer ersten Mannschaft aufzählt,
fällt mir kein vergleichbarer
Verein ein“, bekräftigt Thomas
Zeck. Dazu gehört auch eine gesunde
Bescheidenheit der Vereinsverantwortlichen.
Platz vier bis sechs
–
Neubesohlung deiner alten
Schuhe
Vorher
Schuhreparatur
Nachher
Flip-Flops und Hausschuhe nach Ma
Einlagen nach Ma
Schuhverkauf

wurde für 2019/2020 als Saisonziel
ausgegeben. „Wir setzen uns keine
utopischen Ziele, sondern versuchen
vielmehr, unsere jungen
Spieler weiterzuentwickeln“, sagt
Thomas Zeck. Gefragt ist hierfür viel
Disziplin, Leidenschaft, Glück, Gesundheit
und Trainingsfleiß. „Aber
auch gezielte Belastungssteuerung,
wofür Coach Sebastian Buchwieser
und sein Team, dazu gehören auch
unsere Physiotherapeuten und
Ärzte, viel mit den Spielern kommunizieren
und sich nach deren
Fitness- und Gesundheitszustand
erkundigen.“ Heißt: Wenn die Leiste
bei zwei, drei Spielern zwickt,
wird am Dienstag nur Gymnastik
gemacht. Insgesamt trainiert die
Erste des EC Peiting vier Mal die
Woche. Am Wochenende wird zwei
Mal gespielt. Speziell für Nicht-
Profis ist dieser Rhythmus enorm,
schließlich üben sie alle einen Vollzeitjob
aus, studieren oder besuchen
eine Schule. „Es gibt Spieler,
die unterbrechen ihre Spätschicht,
trainieren rund eine Stunde und
arbeiten danach wieder weiter“,
sagt Thomas Zeck. Urlaube werden
ohnehin so gelegt, dass sie gut zum
Spielplan passen. Und trotzdem
kommt es regelmäßig vor, dass
Spieler am Montagmorgen gegen
6 Uhr von einem Auswärtsspiel
zurückkommen und um 7 Uhr zur
Arbeit gehen. „Natürlich versuchen
die Spieler im Bus zu schlafen, aber
das funktioniert nicht ansatzweise
so gut wie zuhause im Bett“, erinnert
sich Thomas Zeck nur zu gut
an ECP-Spiele in Rostock oder im
niederländischen Tilburg. Kurzum:
Was insbesondere die Nicht-Profis
während einer Eishockeysaison in
der Oberliga leisten, ist nicht hoch
genug einzuschätzen.
Testspiel gegen
die Mammuts
> > > DERBY-KARTEN ZU GEWINNEN
Saisonstart mit den Neuzugängen
Nardo Nagtzaam, 29, aus Holland,
Maximilian Schäffler vom EV Kaufbeuren
sowie Youngster Liam Hättinen
ist heuer am 27. September
um 19.30 Uhr zuhause gegen die
EV Lindau Islanders. Bis dahin werden
fünf Testspiele bestritten. Unter
anderem am 21. September um 17
Uhr zuhause gegen die EA Schongau.
„Das hat es seit 15 Jahren nicht
mehr gegeben“, sagt Thomas Zeck.
Ein Grund für die wenigen Nachbarschaftsduelle
war sicherlich der
Niveau-Unterschied. „In Testspielen
versuchst du in der Regel immer
gegen höherklassigere Vereine
zu spielen, um dich weiterzuentwickeln.“
Trotzdem freut sich der
Vorsitzende riesig auf einen „tollen
Abend mit vielen Freunden und
Fans aus der Nachbarschaft, zumal
sich viele Spieler auf dem Eis aus
früheren Zeiten kennen“. In der Tat
spielen bei den Mammuts zahlreiche
ehemalige Nachwuchsspieler
des EC Peiting – es sind die, die
den letzten Sprung in die Oberliga-
Mannschaft, oft auch aus privaten
und beruflichen Zeitgründen, nicht
ganz geschafft haben. Für den
schnellsten Mannschaftssport der
Welt jedoch genauso brennen wie
Hechenrieder, Winkler, Weyrich,
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Surfen auf Bayerisch
Mundartabend mit
bayerischer Stubenmusik
Rottenbuch | Unter dem Titel „Allrhand Duranand“
findet am Donnerstag, 3. Oktober, im Rathaussaal
Rottenbuch eine literarisch-musikalische
Abendveranstaltung ganz besonderer Art
statt. Der Peitinger Autor Hans Schütz liest Texte
aus seinen Mundartbüchern, aber auch Texte,
die noch nicht veröffentlicht wurden – und
zwar im Ostallgäuer Dialekt seines Geburtsortes
Lechbruck. Mit seinen pfiffigen und oftmals
hintergründigen Texten zeigt der ehemalige
Mittelschullehrer auf, dass Mundart auch im
Jahr 2019 ihren Platz hat. Nicht zuletzt, weil
im Dialekt so manches deutlich auf den Punkt
gebracht werden kann. Musikalisch
umrahmt wird das
Gelesene von original bayerischer
Stubenmusik, gespielt
von der Rudersauer Saitenmusik
namens ns „Schwobs
Drei“. Beginn bei
freiem Eintritt ist
um 20 Uhr.
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Songs in the Night
Altenstadt | Bereits
zum vierten Mal lädt
die Pfarreiengemeinschaft
Altenstadt zu
„Songs in the Night“
in die örtliche Basilika.
Es handelt sich
um ein Konzert der
besonderen Art, weil
passend zu Musik
und Gesang das Innere
der historisch
wertvollen Kirche mit
verschiedenen Farbspielereien ausgeleuchtet
wird. Auftreten wird heuer am Samstag, 12.
Oktober, der Gospel Chor der Pfaffenwinkel Realschule
unter der Leitung von Sabine Braun.
Unter dem Motto „one in him“ drehen sich Liederauswahl
und Impulse rund ums Thema „Gemeinschaft“.
Nähere Informationen onen hält die
Internetseite www.pg-altenstadt.de
bereit. Beginn bei freiem Eintritt t ist
um 20 Uhr.
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SUP von „Godfather of Mistral“ zu gewinnen!
Kinsau | Ernstfried Prade aus
Kinsau sitzt diesmal auf unserer
„Roten Couch“. Der Erfinder,
Designer und ehemalige
Windsurfer hat 1974 die Firma
„Mistral“ mitgegründet. Bis
heute designt er für das weltweit
bekannte Unternehmen
Surfbretter, Kajaks und SUPs in
allen Größen und Variationen.
Eines davon können Sie, liebe Leser, nun gewinnen.
Es handelt sich um das aufblasbare Stand-
Up-Paddle-Board „Adventure – Edition Line“, das
dank einer brandneuen Technologie nur 7,2 zwei
Kilogramm wiegt. Ausgeliefert wird das blauweiß-graue
Schmuckstück mit
Hand-Luftpumpe und rollbarem
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Transport zum Gewässer Ihrer
Wahl. Was wir von Ihnen, liebe
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freuen uns schon.
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22 | altlandkreis

Kindertheater im Kulze
Schwabniederhofen | Ein Theaterstück mit Schauspiel, Puppenspiel
und Originaltext der gleichnamigen Buchvorlage: Eltern und
Kinder ab drei Jahren dürfen sich freuen auf „Für Hund und Katz
ist auch noch Platz“. Es wird gezeigt am Samstag, 28. September,
um 16 Uhr im Kulze in Schwabniederhofen.
Und zwar von Kindertheatermacher Achim
Sonntag aus Wengen im Allgäu, der dieses
Stück eigentlich nur als Geschichte
vorlesen möchte. Doch als er das
Riesenbuch, das auf der Bühne steht,
aufschlägt, ist plötzlich die Hexe aus
dem ersten Bild verschwunden und
nur noch ihre Silhouette zu sehen.
So
bleibt Achim Sonntag nichts anders
übrig, als selbst in die Rolle der Hexe zu
schlüpfen. Die liest im Laufe ihrer Reise einen
Hund, einen Vogel und einen Frosch auf. Ob der
Besen dieser Last gewachsen ist? Erwachsene zahlen
acht, Kinder fünf Euro Eintritt.
js
Alles funkelt, alles glitzert –
2. Schongauer Wein-Nacht
Schongau | Nach der erfolgreichem Premiere im vergangenen Jahr
wird es auch heuer am Freitag, 11. Oktober, eine Schongauer Wein-
Nacht des SPD Ortsvereins geben. Wie bereits 2018 sind sowohl
Bürger aus Schongau als auch aus den umliegenden Gemeinden
ins Jakob-Pfeiffer-Haus eingeladen. Für den unterhaltsamen Teil
sorgen die Partyband „Tohuwabohu“, die Comapany der Ballettschule
sowie Conny Färe und Emma Ginär. Zudem wird es ein weiteres
kleineres Kabarettstück geben, bei dem Daniel Blum in eine
Rolle schlupfen wird. Der SPD-Ortsvorsitzende gehört mit Regina
Haug, Kerstin und Ludwig Hahn, Esther Laue und Ivette Filoni zum
Organisationsteam, welches darüber hinaus die Weinkarte um
den einen oder anderen Tropfen erweitert hat. „Trotz des erweiterten
Show-Programms anlässlich des 100-jährigen Jubiläums
unseres Ortsvereins haben wir so viel Zeit wie möglich für Musik
und Tanz offen gelassen, damit es den Zuschauern nicht langweilig
wird auf den Stühlen“, verspricht Blum, der gleichzeitig das
diesjährige Motto ausgibt: „Alles funkelt, alles glitzert.“ Blum und
seine Kollegen freuen sich auf eine völlig unpolitische Feier und
einen hoffentlich ausverkauften Saal. Karten können unter daniel.
blum@spd-schongau.de oder
08861 / 9336028 reserviert und
dann an der Abendkasse abgeholt
und bezahlt werden. Einlass
ist ab 18 Uhr, die
Show beginnt um 19
Uhr.
tis
september / oktober 2019 | 23

Besuchen Sie die
Krankenhaus GmbH auf der
Oberland-Ausstellung (Halle G)
Neue Endoskopie am Weilheimer Krankenhaus
„Direkt am Wohnort –
besser geht’s nicht“
Sonderveröffentlichung der
Weilheim / Schongau | Das Gastroenterologische
Zentrum Weilheim-
Schongau hat im Zuge der Umbau-
und Sanierungsarbeiten eine
neue Endoskopie im Krankenhaus
Weilheim erhalten. Hier arbeitet
das Gastroenterologie-Team unter
der Leitung von Dr. Jochen Dresel,
Chefarzt der Inneren Medizin am
Krankenhaus Schongau. „Für die
Versorgung der Weilheimer Bevölkerung
und des Umlandes ist
die Endoskopie eine enorme Verbesserung
und sichert gleichzeitig
eine wohnortnahe Versorgung der
Patienten“, so Dresel. Die neue
Endoskopie umfasst zwei Untersuchungsräume
mit modernster
Aufbereitung, einen Aufwachraum,
einen großzügigen Stützpunkt im
Wartebereich für die Patienten sowie
einen Mitarbeiteraufenthalt.
Die Bauzeit betrug neun Monate,
die Fördersumme seitens des Bayrischen
Staates belief sich auf 1,8
Millionen Euro.
Schwerpunkt
Aufbereitung und Hygiene
Endoskopie Weilheim v.l.n.r.: Christine Geiger (Sekretariat), Berenike
Vogel (Endoskopie), Dr. Jochen Dresel (Leiter), Martina Faßl (Endoskopie),
Dr. Christina Pusatko (Oberärztin), Tanja Klotz (Oberärztin), Andrea
Groß (Endoskopie) und Andrea Immersperger (Endoskopie). Nicht auf
dem Bild: Dr. Matilde Spampatti.
Die Hygiene gilt in der neuen Endoskopie
als oberstes Gebot, es
herrschen hier die allerhöchsten
Standards. Gerade deshalb wurde
die Aufbereitung neu konfiguriert,
Reinigungsgeräte sind mittlerweile
speziell auf die endoskopischen Instrumente
zugeschnitten.
Rund 5 000 Untersuchungen werden
im Gastroenterologischen
Zentrum Weilheim-Schongau pro
Jahr vorgenommen. Die Patienten
jeden Alters sind bei dem erfahrenen
Personal bestens aufgehoben,
zudem werden alle gastroenterologischen
Krankheitsbilder
in den Krankenhäusern Weilheim
und Schongau behandelt. Hierfür
stehen modernste endoskopische
Untersuchungstechniken und Therapiemöglichkeiten
zur Verfügung.
Das umfassende Spektrum beinhaltet
Krankheiten von der Speiseröhre
bis zum Darm.
Da die Gastroenterologie ein zentraler
Bereich der Inneren Medizin
ist, der mehrere Organsysteme
umfasst, gibt es zahlreiche Berührungspunkte
zu anderen Fachabteilungen
und ermöglicht so eine
interdisziplinäre Zusammenarbeit
mit diesen. Eine enge Kooperation
wird etwa im Bauchzentrum
praktiziert, welches unter der gemeinsamen
Leitung von Prof. Dr.
Dr. h.c. Reinhold Lang, Chefarzt der
Allgemeinchirurgie und Dr. Jochen
Dresel steht. Von der Aufnahme
bist zur Nachsorge erfolgt alles in
sorgfältig abgestimmter Zusammenarbeit
zwischen Viszeralchirurgie
und Gastroenterologie. Dieses
Vorgehen ermöglicht kurze Entscheidungswege
und damit eine
schnelle Therapie.
Der Weg
ins Krankenhaus
Im Normalfall finden Patienten den
Weg in das Gastroenterologische
Zentrum über niedergelassene
Ärzte. Häufig aber auch über die
Notaufnahme, wenn plötzlich Magenschmerzen,
Schluckbeschwerden
oder Blutungen auftreten.
So auch Matthias Wiedemann, 53

Jahre alt, direkt aus Weilheim. „Es
war Samstagabend gegen 23 Uhr,
als Herr Wiedemann und ich uns
kennenlernten“, erinnert sich Chefarzt
Dr. Jochen Dresel an diesen Tag
im November und merkt an: „Ein
typischer Notfall, allerdings von
der heftigen Sorte.“ Matthias Wiedemann
wurde mit akuten Blutungen
im Magenbereich eingeliefert.
Einen Tag zuvor war ihm, wie er
rückblickend berichtet, der Kreislauf
zusammengeklappt. Nachdem
er allerdings bei grippalen Infekten
häufiger mit dem Kreislauf zu
kämpfen hatte, vermutete er zunächst
nichts Schlimmeres. Dramatischer
wurde es am kommenden
Tag: Kurz nach dem Einschlafen
verspürte er einen Hustenreiz, hatte
anschließend die ersten Tropfen
Blut in der Hand. Jedoch war er
auch hier noch nicht beunruhigt,
hatte er doch kurz zuvor noch einen
Früchtetee getrunken. Er schlief
also nochmals ein, ehe er aufgrund
eines erneuten Hustenreizes
wieder aufwachte und letztlich das
ganze Ausmaß erkannte – aus den
paar Tropfen wurde eine unübersehbare
Menge Blut.
Eine kritische
Situation
Matthias Wiedemanns Ehefrau
verständigte sofort den Rettungsdienst,
der nach knapp drei Minuten
eintraf. „Ab diesem Zeitpunkt
weiß ich nichts mehr“, beschreibt
er die Situation, die Dr. Jochen
Dresel auch hinterher als „äußerst
kritisch“ einschätzt. Ein Problem:
Für die notwendige Endoskopie
musste Matthias Wiedemann sediert
werden. Da sein Kreislauf
allerdings bereits im Keller war,
mussten zunächst kreislaufstabilisierende
Medikamente und eine
Intubation in die Wege geleitet
werden. Andernfalls wäre Blut in
die Lunge gelangt, was zwangsläufig
zu einer Lungenentzündung
geführt hätte – Aspirationspneumonie
lautet das Fachwort hierfür.
Da bei Matthias Wiedemann relativ
schnell klar war, woher die Blutungen
stammen – was bei venösen
oder arteriellen Blutungen aufgrund
der Blutmengen nicht immer
der Fall ist – konnten unmittelbar
lebensrettende Maßnahmen
eingeleitet werden. Nach gut einer
Stunde war Matthias Wiedemanns
Zustand wieder stabil. Zwei Tage
lag er anschließend auf der Intensivstation
im künstlichen Koma.
Sein erstes „Rollator-Rennen“ lieferte
er sich fünf Tage nach seiner
Einlieferung, nach insgesamt zehn
Tagen durfte er das Krankenhaus
wieder verlassen. Übermäßig
aufpassen muss er seither nicht,
nimmt eine Magenschutz-Tablette
und etwas für den Blutdruck. „Die
größeren Probleme sind mental“,
sagt er und erinnert sich dabei an
diesen Novemberabend, als ihn
seine Frau vor dem Badezimmer-
Spiegel auffangen musste, das war
das letzte, was er mitbekommen
hatte. Muss er heute husten, blickt
er instinktiv in seine Hand.
Regelmäßig zur Kontrolle
im Krankenhaus
Zunächst alle paar Wochen, mittlerweile
in größeren Abständen,
kommt Matthias Wiedemann zur
Kontrolle ins Weilheimer Krankenhaus,
etwa zu Magenspiegelungen.
Stets ambulant, sollte allerdings
etwas nicht wie gewünscht verlaufen,
bleibt er auch mal stationär.
„Gott sei Dank war es nie mehr so
akut“, sagt er spürbar erleichtert.
Über mehrere Sitzungen wurde bei
dem Patienten im Verlauf dafür gesorgt,
dass die Blutung nicht mehr
auftreten kann. Grundsätzlich gibt
es in der Endoskopie ein breites
Arsenal an Methoden der Butstillung,
etwa durch Metallklammern
oder Fibrinkleber. Das hängt von
Art der Blutung, Vorerkrankungen
sowie Alter des Patienten ab. „Das
Schöne ist, dass wir technisch alles
zur Verfügung haben und das Team
das auch alles beherrscht“, so Dr.
Jochen Dresel. Während es also für
den Patienten verständlicherweise
eine hochdramatische Situation
war, ist es für Dr. Jochen Dresel,
der seit 20 Jahren Endoskopien
durchführt, und sein Team Routine.
Neben den 5 000 Untersuchungen,
die pro Jahr im Gastroenterologischen
Zentrum Weilheim-Schongau
vorgenommen werden, sind
es jährlich über 600 Blutungen,
jedoch nicht immer so heftig wie in
Mattias Wiedemanns Fall.
Entspannte Atmosphäre
trägt zur Genesung bei
Matthias Wiedemann erinnert sich
verständlicherweise nur ungern
an die Zeit auf der Intensivstation
zurück. „Ich habe
nicht vor, mich daran
zu gewöhnen“, sagt er
heute. Spätestens ab
dem Zeitpunkt, als er
auf die Station verlegt
wurde, habe er sich im
Krankenhaus Weilheim
rundum wohl gefühlt.
„Bei Dr. Dresel war
ich in jeder Hinsicht
gut aufgehoben. Nicht
Rund 5 000 Untersuchungen
werden pro Jahr im Gastroenterologischen
Zentrum Weilheim-
Schongau durchgeführt. Zumeist
mit dem Endoskop (rechts).
nur medizinisch, auch menschlich.“
Auch jetzt, wenn er wieder
zur Kontrolle zu Gast ist, schätzt er
besonders die entspannte Atmosphäre
– der eine oder andere Lacher
mit den Mitarbeiter darf dabei
nicht fehlen. Zudem lobt Matthias
Wiedemann das Zeitmanagement
in der Endoskopie: „Da warte ich
bei anderen Ärzten deutlich länger.“
Obwohl er zukünftig selbstverständlich
zumindest längere
Krankenhaus-Aufenthalte gerne
vermeiden würde, kann er das
Krankenhaus Weilheim voll und
ganz empfehlen: „Und alles direkt
am Wohnort – besser geht es
nicht.“
tis
> > >KONTAKT
Sekretariat
Gastroenterologisches Zentrum
Christine Geiger, Renate Rohrmoser,
Franziska Schnelzer
Telefon: 08861 / 215-454
Telefax: 08861 / 215-138
E-Mail: gastrozentrum@kh-gmbh-ws.de
Wieder gesund: Matthias
Wiedemann mit Martina
Faßl und Dr. Jochen Dresel,
Leiter des Gastroenterologischen
Zentrums.
Die Notaufnahme ist an beiden Standorten
24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für Sie da!
Telefon Weilheim 0881 / 188-0
Telefon Schongau 08861 / 215-0
september / oktober 2019 | 25

Besuchen Sie die
Krankenhaus GmbH auf der
Oberland-Ausstellung (Halle G)
Umfangreiches Leistungsspektrum in Schongau und Weilheim
Die Wirbelsäule –
das Zentrum der Gesundheit
Sonderveröffentlichung der
Schongau / Weilheim | Im Dezember
2008 wurde Dr. Florian Soldner
Chefarzt der neu geschaffenen
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie
am Krankenhaus Schongau. Seit
2015 verstärkt Dr. Bernd Höpfl,
ebenso Facharzt für Neurochirurgie,
als leitender Oberarzt
das Team um Dr. Soldner. Im
„altlandkreis“-Interview blicken
die beiden Mediziner auf die letzten
Jahre zurück, verraten, was sie
sich für die Zukunft wünschen und
geben Tipps, was jeder Einzelne
für seine Wirbelsäule tun kann.
Dr. Soldner, seit über zehn Jahren
sind Sie nun Chefarzt der Klinik für
Wirbelsäulenchirurgie in Schongau.
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen
Entwicklung?
Dr. Florian Soldner: Der Anfang alleine
war zunächst nicht ganz einfach.
Das Instrumentarium musste
neu angeschafft und das Personal
angelernt werden. Die Operationszahlen
sind über die Jahre immer
angestiegen. Außerdem hat
die Schwere der Eingriffe zugenommen.
Mittlerweile haben wir
ein großes Einzugsgebiet. Auch
die Zusammenarbeit mit einigen
Reha-Kliniken funktioniert sehr
gut. Seit 2015 können wir zudem
die Neuronavigation nutzen: Ein
computergestütztes Steuerungsgerät,
das uns zeigt wie wir zielgenau
Schrauben setzen können
und mit dem wir uns am Patienten
in Regionen orientieren, die wir
selbst mit Röntgen nicht einsehen
können. Mit Dr. Bernd Höpfl war
es möglich, neue Techniken wie
Nahezu alle Operationen im Wirbelsäulenbereich werden unter dem
Mikroskop durchgeführt. Eine filigrane Tätigkeit, die eine Menge Erfahrung
voraussetzt.
die Endoskopie hier anzubieten.
Eine sehr gute Zusammenarbeit
besteht mit der Schmerztherapie
im Krankenhaus Schongau.
Alles in allem bin ich mit der
Entwicklung der Abteilung sehr
zufrieden.
Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential?
Dr. Soldner: Es ist das Ziel, die
Wirbelsäulenchirurgie in Weilheim
weiter auszubauen. Die Herausforderung
besteht darin, in
beiden Krankenhäusern eine fachärztlich
gute Versorgung für Wirbelsäulenpatienten
anzubieten.
Bisher wurde schwerpunktmäßig
in Schongau operiert. Das soll sich
jetzt ändern. Diesbezüglich besteht
bereits eine Filialpraxis am
Krankenhaus Weilheim.
Dr. Höpfl, Sie sind derzeit häufig in
Weilheim.
Dr. Bernd Höpfl: Ich habe dort am
Mittwochnachmittag mit der Filialsprechstunde
begonnen. Die
Sprechzeiten werden wir sukzessive
ausbauen. Zur Schmerztherapie
nehmen wir Einspritzungen an der
Wirbelsäule (Infiltrationen) vor.
Wir operieren in Weilheim und
betreuen die Patienten auf den
Stationen.
Rückenschmerzen nehmen in der
Bevölkerung deutlich zu. Warum?
Dr. Soldner: Bedingt durch den
demografischen Wandel sehen
wir vermehrt ältere Patienten, die
entsprechend häufiger Wirbelsäulenerkrankungen
aufweisen.
Zudem wird die Diagnostik für die
Patienten zugänglicher, vor allem
die Kernspintomographie. So werden
zum Beispiel bei dieser präzisen,
strahlenfreien Untersuchung
vermehrt auffällige Befunde festgestellt,
oft ohne jegliche Relevanz.
Patienten werden hierbei
erheblich verunsichert. Es bedarf
unbedingt einer fachärztlichen
Beratung durch einen Wirbelsäulenspezialisten,
der dann die weiteren
Behandlungsmöglichkeiten,
sofern erforderlich, einleitet.
Dr. Höpfl: Wir operieren zum Beispiel
nur einen kleinen Teil der
Bandscheibenvorfälle, die wir
Dr. Bernd Höpfl

„Ziel ist immer, dass es dem Patienten langfristig gut geht!" Genau dafür arbeitet das Team in der Klinik für
Wirbelsäulenchirurgie um Chefarzt Dr. Florian Soldner (4.v.l.) und Oberarzt Dr. Bernd Höpfl (5.v.l.).
sehen. Wenn wir einen Patienten
operieren, haben wir zuvor mindestens
fünf Patienten gesehen,
die wir nicht operieren müssen.
Gibt es weitere Gründe, warum die
Zahlen zunehmen?
Dr. Höpfl: Das liegt auch daran,
dass die Versorgung von Patienten
mit Wirbelsäulenleiden besser
geworden ist. Die Möglichkeit,
eine Kernspintomographie zu
bekommen ist heute wesentlich
einfacher. Auch ist die Erwartungshaltung
angestiegen, sich
fachärztlich frühzeitig behandeln
zu lassen und möglichst schnell
schmerzfrei zu werden. Gerade im
Alter ist die Schmerzfreiheit durch
einen kleinen Eingriff — Infiltration
oder kleine Operation — eine
Möglichkeit, schnell wieder aktiv
zu werden.
Welche Vorzüge hat die Krankenhaus
GmbH in der Wirbelsäulenchirurgie?
Dr. Soldner: Kleine Krankenhäuser
haben den riesigen Vorteil gegenüber
großen Einrichtungen, dass
die Patientenversorgung durch ein
kleines Team erfolgt. So sehen wir
die Patienten vor der Operation,
während des stationären Aufenthalts,
nach der Operation und auch
langfristig in unserer Praxis. Außerdem
ist es für die Selbstkontrolle
für uns Ärzte ganz wichtig, die
Patienten langfristig zu begleiten.
Rückenschmerzen hatte vermutlich
jeder schon einmal. Wann gehe ich
zum Arzt?
Dr. Soldner: Erste Anlaufstelle ist
der Hausarzt. Dieser weiß, dass bei
bestimmten Symptomen eine fachärztliche
Behandlung erforderlich
ist. Alarmzeichen für den Patienten
zum Arzt zu gehen sind Schwäche
oder Taubheitsgefühl an Armen
oder Beinen. Auch „Ischias-artige“
Schmerzen gehören dazu. Hier
sollte ebenfalls immer eine neurologische
Untersuchung erfolgen.
Präventive Maßnahmen sind ...
Dr. Höpfl: Die Wirbelsäule ist das
Zentrum des Bewegungsapparates,
der um die Wirbelsäule herum
aufgebaut ist. Wie es dem
Menschen gesundheitlich geht,
so geht es auch der Wirbelsäule.
Man muss sich generell fit halten,
oft genug bewegen, sollte kein relevantes
Übergewicht haben. Ein
Trugschluss ist es, zu denken, Sport
sei nur in jungen Jahren wichtig.
Dabei sollte man sich umso mehr
um seinen Körper kümmern, je älter
man wird. Veranlagung spielt
auch eine Rolle. Aber: Die Lebensführung
übertrumpft eine ungünstige
Veranlagung um einiges. Ein
Mensch, der gesund lebt und regelmäßig
seinen Sport macht, ist
sicherlich fitter als ein geborener
Athlet, der nur Computerspiele
spielt und 30 Kilo zu viel wiegt.
Ein Geheimtipp?
Dr. Soldner: Die Bewegung muss
Spaß machen, das ist das A und O.
Ob man schwimmt, joggt, Fahrrad
fährt, ist Ermessensache. Wichtig
ist, einmal am Tag richtig ins
Schwitzen zu kommen, egal bei
was. So kann man etwa den Weg
zur Arbeit zu Fuß gehen, laufen
oder mit dem Fahrrad fahren. Jede
Möglichkeit zur Bewegung sollte
genutzt werden. Und eine gesunde
Ernährung ist wichtig.
Die meisten Operationen werden
mit dem Mikroskop durchgeführt –
eine besonders fi ligrane Tätigkeit.
Dr. Höpfl: Jede chirurgische Tätigkeit
ist anspruchsvoll. Der Beruf
des Neurochirurgen ist dadurch
geprägt, dass man besonders fein
arbeiten muss und hierzu eben
das Mikroskop benutzt.
Haben Sie Bedenken, in einem solch
sensiblen Bereich wie der Wirbelsäule
etwas kaputt zu machen?
Dr. Soldner: Es ist wichtig, Respekt
zu haben bei dem was wir
tun. Dadurch, dass wir das Mikroskop
benutzen und ein Gefühl
entwickeln, wie wir mit einem
Nerv umgehen, ist die Komplikationsrate
gering. Wir operieren
schonend, weil wir uns stets bewusst
sind, was man einem Nerv
zumuten kann. Wir haben sehr
feine Instrumente.
Obwohl Weilheim und Schongau
eher kleine Krankenhäuser sind, ist
das Leistungsspektrum außergewöhnlich.
Dr. Höpfl: Die Patienten werden
täglich von einem Facharzt gesehen.
Außerdem haben wir die
diagnostischen Möglichkeiten,
auf die es ankommt. Wir bekommen
beispielsweise unsere
Kernspin-Diagnostik sehr schnell.
Oft am gleichen, spätestens am
nächsten Tag. Zudem ist im Notfall
rund um die Uhr ein Neurochirurg
verfügbar, was bei einem
Kreiskrankenhaus nicht üblich ist.
Im Notfall besteht sogar die Möglichkeit,
lebensrettende Operationen
am Schädel durchzuführen,
wenn etwa Blutungen im Schädel
auftreten. Hier kann im Einzelfall
eine Verlegung in ein anderes
Krankenhaus zu lange dauern.
Dr. Soldner: Das „kleine“
Krankenhaus
bietet zudem die
Möglichkeit der kurzen
Wege. Man ruft
den Chef der Chirurgie
oder Gefäßchirurgie
an, wenn für
eine Operation ein
bestimmter Zugang
benötigt wird, zum Beispiel durch
den Bauch, die Lunge, oder die
Flanke. Das interdisziplinäre Arbeiten
klappt hier sehr gut.
Wie sieht es generell mit dem konservativen
Angebot aus?
Dr. Höpfl: Wir haben in beiden
Krankenhäusern in Weilheim und
Schongau ein gutes konservatives
Angebot. Die Patienten ohne
neurologische Ausfälle werden
in der Regel zuerst konservativ,
etwa durch Physiotherapie oder
Analgetika, behandelt. Wir selbst
bieten verschiedene direkte Infiltrationen
an der Wirbelsäule an.
Dr. Soldner: Es ist positiv, bei einem
öffentlichen Krankenhausträger
keinen Druck zur Steigerung
der OP-Zahlen zu haben. Wir freuen
uns, wenn wir einem Patienten
ohne Operation helfen können.
Unser Ziel ist immer, dass es dem
Patienten langfristig gut geht. tis
> > >KONTAKT
Dr. Florian Soldner
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie
Telefon Schongau: 08861 / 215-266
Telefon Weilheim: 0881 / 188-8421
Telefax: 08861 / 215-566
E-Mail: neurochirurgie@kh-gmbh-ws.de
september / oktober 2019 | 27

Schwabsoier Feuerwehr feiert 150-Jähriges
Jubiläum, Jugendgruppe
und neues Fahrzeug
Schwabsoien | Mit 48 aktiven Mitgliedern,
zwei Fahrzeugen und
einem kleinen Anhänger zählt die
Freiwillige Feuerwehr Schwabsoien
zu den kleinsten Wehren in
der Region. Auch die Anzahl an
Einsätzen ist überschaubar. Und
dennoch sind die Freiwilligen im
ehemaligen Mühlendorf unverzichtbar.
Allen voran bei Einsätzen
in und um Schwabsoien selbst, wo
die Männer und Frauen um Kommandant
Norbert Schmid stets die
ersten am Unfall- oder Brandort
sind. Unfallstelle absichern, Erste
Hilfe leisten, Feuer bekämpfen.
Jeder Einsatz schreibt seine eigene
Geschichte. Und weil in 150 Jahren
Feuerwehr jede Menge Geschichten
zusammenkommen, hat sich
der Historische Kreis um Juditha
Wolf an die Arbeit gemacht und
eine 128 Seiten starke Chronik zu
„150 Jahre Freiwillige Feuerwehr
Schwabsoien“ herausgebracht.
Allein der alten Schwarz-Weiß-
Bilder wegen lohnt sich ein Blick
in dieses Geheft. Zu sehen sind
beispielsweise Fotos vom ersten
Feuerwehrhaus, von uralten Urkunden
und Bauarbeiten, aber
auch von Umzügen, Versammlungen,
Feierlichkeiten sowie Übungen
und Einsätzen. Dazwischen
viel Text mit interessanten Anekdoten,
die noch viel älter sind als
der Verein. Zum Beispiel aus dem
Jahre 1669, als „die Wirtschaft des
Mathias Kiening“ niederbrannte,
dank viel Schnee auf den Dächern
jedoch alle Nachbarhäuser gerettet
werden konnten. Offiziell gegründet
wurde der Verein der Freiwilligen
Feuerwehr Schwabsoien
letztlich am 1. Juni 1869 mit exakt
zehn Mitgliedern. Zum damaligen
Inventar zählte: Eine Druckspritze
auf vier Rädern, zwei große Pickel,
vier Dachhaken, zwei Gurte, 100
Meter Schläuche, eine Schubleiter
mit Seil, vier Rettungsseile mit
Karabiner, drei Signalhörner samt
Notenbücher, ein Stahlrohr, sechs
Dachleitern, acht Messinghelme
sowie eine Signalhupe.
Aktive Frauen
sind erwünscht
Seither hat sich technisch und personell
viel verändert. Der Verein
zählt insgesamt 137 Mitglieder. Zu
den 48 Aktiven im Alter zwischen
17 und 60 gehören erfreulicherweise
auch zwei Frauen. Und in
Zukunft wird es sogar eine eigene
Jugendgruppe geben. Fünf rührige,
rund 14-jährige Burschen
haben beim vergangenen Tag der
offenen Türe sprichwörtlich Feuer
gefangen, werden der Soier Wehr
noch in diesem Jahr beitreten.
„Wobei wir uns natürlich freuen
würden, wenn sich noch mehr
Nachwuchskräfte finden lassen“,
so Kommandant Norbert Schmid
mit einem kleinen Aufruf, damit
die Zukunft der Schwabsoier Feuerwehr
langfristig gesichert ist.
Denn aktuell sieht er seine Wehr
im Verhältnis zu 1300 Einwohnern
(mit Sachsenried) recht ordentlich
aufgestellt. Und auch das Drumherum
ist dank erfreulicher Unterstützung
der Gemeinde zufriedenstellend.
Das Feuerwehrhaus im
Dorfzentrum mit großer Garage,
Stüberl, Küche und Schulungsraum
lässt keine Wünsche offen.
Der Fuhrpark wird spätestens ab
Anfang 2020 auf modernstem
Stand sein – neben einem recht
neuwertigen Löschgruppenfahr-
28 | altlandkreis

Einen Brand verhindert: Die Schwabsoier Wehr bei einem Verkehrsunfall.
zeug, das bestens ausgestattet
ist zur Brandbekämpfung, wird
das 35 Jahr alte Tanklöschfahrzeug
durch einen neuen Lkw ersetzt.
„Wir bekommen einen Gerätewagen
Logistik, ein auf dem Markt
relativ neues Modell, das dank
Wechselcontainern mit unterschiedlichen
Ausstattungen sehr
flexibel einsetzbar ist.“ Norbert
Schmid schwärmt an dieser Stelle
und freut sich schon auf die Übungen
mit diesem neuen Fahrzeug.
Routine
durch Übung
Bis zu 18 Übungen stehen für die
Freiwilligen Feuerwehr-Männer
und -Frauen Schwabsoiens jährlich
auf dem Programm. „Je nach
dem, ob wir an einer Leistungsprüfung
teilnehmen und wie viele
gesonderte Übungen für unsere
Atemschutzträger und Maschinisten
auf dem Programm stehen.“
Eine unter einem Baumstamm eingeklemmte
Person befreien, oder
eine Brandschutzübung in einem
leerstehenden Haus sind nur zwei
Übungsbeispiele aus jüngster Vergangenheit.
Aber so ziemlich das
wichtigste überhaupt für eine so
kleine Feuerwehr wie der Schwabsoiener.
Bei durchschnittlich zwölf
bis 13 Einsätzen pro Jahr, darunter
hauptsächlich harmlose Fälle
wie Verkehrsumleitung beim Faschingsumzug
oder das Beseitigen
einer Ölspur, ist es für die Männer
und Frauen umso schwieriger,
bei einem schwerwiegenderen
Einsatz von jetzt auf gleich richtig
zu funktionieren. Heißt: Routine
bekommen die Schwabsoier Feuerwehrler
weniger durch Einsätze,
sondern mehr durch fleißiges
Üben. Umso wichtiger ist eine
enge Zusammenarbeit mit den
großen Feuerwehren aus Peiting
und Schongau. Und umso prägender
sind Großeinsätze, die Schmid
und Co. so schnell nicht vergessen
werden. Dazu zählt unter anderem
das Jahr 2011, „wo wir drei sehr
intensive Einsätze gehabt haben“.
Gemeint ist der Großbrand zweier
Bauernhöfe in Sachsenried, der
Brand eines Wohnhauses sowie
ein mühsam zu bekämpfendes
Hochwasser am Kanal in Richtung
Dienhausen, „wofür richtig viel
Manpower notwendig war“.
Festprogramm
zum Jubiläum
Von diesem Jahr der drei Großeinsätze
werden sich die aktiven und
passiven Mitglieder sicherlich auch
am Festwochenende des 21. und 22.
September erzählen. Am Samstagabend
wird auf 20 Uhr in die Maschinenhalle
„vom Lautenbacher“
eingeladen. Nach Grußworten und
einem Vortrag zur Geschichte der
Schwabsoier Feuerwehr sorgt die
Big Band aus Schongauer für musikalische
Unterhaltung. Am Sonntag
wird das 150-Jährige traditionell
mit Kirchenzug (9.15 Uhr), Gottesdienst
(9.45 Uhr), Frühschoppen,
Mittagessen und Festausklang bei
Kaffee, Kuchen und Blasmusik gefeiert.
Herzlich eingeladen sind
an beiden Tagen alle Bürgerinnen
und Bürger, nicht nur Mitglieder
der Schwabsoier sowie umliegenden
Feuerwehren. Darüber hinaus
der Hinweis: Wer an der 128 Seiten
starken Feuerwehr-Chronik interessiert
ist, darf sich gerne im Rathaus
der Gemeinde Schwabsoien
melden.
js
Werbung in eigener Sache wurde
am Tag der offen Tür gemacht.
Ab sofort suchen wir in unseren
Wohngruppen in Peißenberg und Rottenbuch
gerne auch in Teilzeit, nur abends oder am
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september / oktober 2019 | 29

Musikfestival im Wellenfreibad
18 Bands auf
drei Bühnen
Peiting | Ein Musikfestival mit 18
Bands, drei Bühnen und 1000 Tickets?
Das gab’s im Schongauer
Altlandkreis noch nie. BUNGA-
LOU FESTIVAL heißt die verheißungsvolle
Veranstaltung, die am
Samstag, 28. September, von 11 bis
24 Uhr im Wellenfreibad Peiting
steigt. Und zwar bei jedem Wetter!
Dahinter stecken die fünf Musiker
der noch sehr jungen Band YOKIO.
mit Sänger und Gitarrist Manuel
Sachs, Gitarrist Sebastian Lang,
Schlagzeuger Dominik Vicario,
Keyboarder Franz Mader sowie
E-Bassist, Trompeter und Hintergrund-Sänger
Michael Schedel.
„Wir haben im Herbst 2018 im
Pfarrheim in Schongau-West eine
Proben-Party gefeiert, zu der mehrere
Leute gekommen sind – und
es war stimmungsmäßig richtig
cool“, sagt Michael Schedel, der
sich an diesem Abend – wie seine
Bandkollegen auch – gedacht hatte:
„Schade, dass bei uns in diese
Richtung so wenig geboten ist.“
Die Idee, ein eigenes Musikfestival
mit jungen Bands zu organisieren,
war damit geboren. Nur wie? Und
wo? Die fünf Bandmitglieder im
Alter zwischen 18 und 24 Jahren
spielen selbst erst seit eineinhalb
Jahren zusammen, haben in Sachen
„Musikfestival organisieren“
keinerlei Erfahrung. Aber: Sie
gehen die Sache von Beginn an
professionell an. Schritt eins: Eine
geeignete Location suchen und
finden. Die Stadt Schongau war
von der Idee der Jungs eher weniger
begeistert, hätte zwar den Bürgermeister-Schaegger-Platz
zur
Verfügung gestellt, allerdings für
eine recht hohe Platzgebühr. Peitings
Marktgemeinde dagegen
war begeistert, hat sofort zugesagt.
Einzige Bedingungen: Es darf
aus Lärmschutzgründen nur bis 24
Uhr gehen. Und pro verkauftes Ticket
fließt ein Euro in die örtliche
Kindergarten-Stiftung. Deal.
„Müssen 500
Tickets verkaufen“
Seither arbeiten die fünf Jungs von
YOKIO. täglich am ersten Open-
Air-Musikfestival in Peiting. „Wir
sind sehr gut im Zeitplan“, sagt
Schedel. Leicht war das Organisieren
bis dato jedoch nicht. Leute
für etwas Neues zu begeistern, ist
speziell in ländlicheren Regionen
generell ein schwieriges Unterfangen.
An dieser Stelle umso wichtiger:
Ein schriftlich ausgearbeitetes
Sponsoren-Konzept. Damit sind
die Jungs von YOKIO. von Firma
zu Firma gepilgert, um möglichst
viele finanzielle Unterstützer zu
gewinnen. Manche waren auf Anhieb
dabei, haben gerne Geld gegeben,
um im Gegenzug ihr Logo
auf Plakaten und auf der Internetseite
des Festivals präsentieren zu
können. Andere waren skeptisch.
Aber Schedel und Co. blieben
hartnäckig, meldeten sich bei einigen
Betrieben zwei oder gar drei
Mal. „Letztlich müssen wir trotzdem
noch 500 Tickets verkaufen,
um mit Null Euro rauszugehen“,
sagt Michael Schedel. Damit das
klappt, wird die Werbetrommel
fleißig gerührt. Instagram, Facebook,
Plakate in unterschiedlichsten
Größen sowie Vorberichte in
allen örtlichen Medien – die Jungs
von YOKIO. lassen sich auch hier
nicht lumpen, arbeiten ganz nach
dem Motto: „Gscheid oder gar
net.“ Und gehen hierfür auch ein
nicht unerhebliches finanzielles
Risiko ein. „Wir finanzieren neben
der Unterstützung von Sponsoren
Die Jungs von YOKIO. organisieren das Musikfestival im Peitinger Freibad.
30 | altlandkreis

alles aus unserer eigenen Kasse“,
sagt Michael Schedel. Die Gesamtkosten
liegen bei rund 15 000
Euro, hinzu kommen noch Steuern
und die GEMA. „Doch wer nicht
wagt, der nicht gewinnt“, so Michael
Schedel über die wohl absolut
richtige Einstellung zu diesem
doch einzigartigen Projekt, „das
wir mit dieser Debüt-Veranstaltung
am 28. September bekannt
machen, und die kommenden Jahre
dann fest etablieren möchten“.
Von Punk bis
Blechblas-Musik
Noch spannender: Wie kommt
man an 18 Bands? „Viele haben
wir über Facebook angeschrieben“,
sagt Schedel, der auch von
einer gewissen Eigendynamik berichtet.
Die Band kennt eine Band,
die eine Band kennt. Und so haben
sich tatsächlich 18 Musikgruppen
aus Nah und Fern gefunden: Mit
Telquist, Good Wilson, Dirty Old
> > > TICKETS ZU GEWINNEN
Spice, Elephalooka, Bruchpilot,
Storiiis, YOKIO., Kickabck, Secret
reason, Kevin, Paranoia’s Paradise,
Sitt’n Satt, Goat, 99 Problemz,
Lindenberg Support, Tonic Walter
und Felix H. sind so ziemlich alle
Genres vertreten: Punk, Metal, Hip
Hop, Indie, Hardrock, Softrock,
Rock, Pop und vieles mehr. Und
dank den „Brass Boys“ aus Schongau
gibt’s sogar originelle Volksmusik
sowie weltweit berühmte
Coversongs in Blech-Version. Die
dürfen auch gleich das Festival
im Rahmen eines Frühschoppens
eröffnen. Selbstverständlich
bei jeder Menge leckerem Essen:
Freibad-Kiosk-Betreiber Florian
Keppeler grillt, sein Bruder Markus
Keppeler macht Spanferkel,
Burger und Vegetarisches. Und am
Crêpes-Stand gibt’s süße Nachspeisen.
Darüber hinaus werden
neben klassischen alkoholischen
und alkoholfreien Kaltgetränken
wie Radler, Helles, Spezi, Apfelschorle
und Wasser auch Wein
und Gin Tonic angeboten. Wer
also Lust hat auf ein einzigartiges
wie buntes Musikfestival mit 18
Bands, die über jeweils 40 bis 60
Minuten auf insgesamt drei verschiedenen
Bühnen ihr musikalisches
Können zeigen? Der sollte
sich besser heute als morgen ein
Ticket sichern – denn die Anzahl
derer ist auf 1000 Stück begrenzt.
Erhältlich sind die Festival-Karten
für je 22 Euro bei Buch am Bach
in Peiting, im Jeanscafé und Frauenzimmer
Schongau sowie online
unter www.bnglou.com.
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Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost für das BUNGALOU
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september / oktober 2019 | 31

Was passiert bei einem Bombenfund?
Eine logistische Meisterleistung
Weilheim | Der Zweite Weltkrieg
hat über die Menschen hierzulande
und in vielen anderen Teilen
der Welt unfassbares Leid gebracht,
was weitreichend bekannt
sein dürfte. Allein in München gab
es bei insgesamt 73 Angriffen mehr
als 6 000 Tote. Ein Umstand, der
lange Zeit weitgehend unbekannt
war: Nicht nur Großstädte wurden
während des Bombenkrieges getroffen,
auch auf dem Land, unter
anderem im oberbayerischen Alpenvorland,
wurden gezielt Bomben
abgeworfen. Wie etwa über
dem Weilheimer Bahnhofsgelände
am 19. April 1945, als überraschend
78 amerikanische Jagdbomber die
oberbayerische Kreisstadt angriffen.
Hintergrund: Der Weilheimer
Bahnhof wurde von den alliierten
Streitkräften als wichtige Transportverbindung
nach Süden angesehen,
sie vermuteten dort die
Alpenfestung als Rückzugsort der
Nationalsozialisten. So wurde in
zwei Angriffswellen das Gelände
komplett verwüstet, 25 Todesopfer –
oder sogar noch mehr – forderte
dieser Donnerstag. Insgesamt
wurden von den Jagdbombern
exakt 156 Sprengbomben vom Typ
„GP 500 lb“ abgeworfen, wie erst
kürzlich ein Forscher herausfand.
Die Meldungen des damaligen
Polizeioffiziers an seine Vorgesetzen
vom 20. April 1945 sprechen
noch von 250 Sprengbomben.
Zerstört wurden in jedem Fall
Bahnhof, Post, Fernmeldeamt
und das Druckgebäude des Weilheimer
Tagblatts, darüber hinaus
die Zementfabrik „Geisenhofer“,
das Lagerhaus „Fischer“ sowie
das Werksgelände von „Zarges“.
Getroffen wurde zudem ein Wohnhaus
an der Nordendstraße, 13
weitere Gebäude erlitten schwere,
132 leichte Schäden.
Keine verlässlichen
Prognosen möglich
„Man geht davon aus, dass sieben
bis 15 Prozent Blindgänger
sind, also nicht gezündet haben“,
Ein Bild der 250-Kilogramm-Sprengbombe, b die am 12. Mai 2014 in der
Nähe der Bahngleise gefunden und letztlich entschärft wurde.
sagt Anton Kappendobler, Kreisbrandinspektor
des Landkreises
Weilheim-Schongau. Bei 250 abgeworfenen
Sprengbomben wären
das zwischen 18 und knapp 40
Blindgängern, bei 156 zwischen
10 und 24. Bis heute wurden insgesamt
18 dieser im Boden versteckten
Bomben gefunden, die
letzte im Juni 2018. Man muss
also kein Mathematik-Professor
sein, um auszurechnen, wie viele
solcher Blindgänger noch in
der Umgebung des Weilheimer
Bahnhofs liegen könnten. „Auf
dem ‚könnten‘ sollte hier ganz
klar die Betonung liegen“, sagt
Anton Kappendobler. Denn, wie
viele solcher Kriegsaltlasten noch
zum Vorschein kommen, kann
niemand abschließend prognostizieren,
schließlich ist nicht genau
dokumentiert, wie viele Bomben
unmittelbar nach Kriegende 1945
bereits gefunden und entschärft
wurden.
Wird eine Bombe entdeckt, zumeist
von Bauarbeitern bei Baggerarbeiten
oder Ähnlichem, wird
sofort die Polizei verständigt. In
wenigen Minuten setzt sich eine
bis ins Detail durchgeplante Maschinerie
in Bewegung, die sich
dem Bombenfund annimmt. Die
Aufgabe der Einsatzleitung: Alle
Kräfte zu koordinieren, laut Anton
Kappendobler sind dann rund
500 bis 600 Kräfte sämtlicher
Blaulicht-Gattungen im Einsatz.
Beim letzten großen Fund im Juni
32 | altlandkreis

2018, als an der Baustelle des
neuen Busbahnhofes eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe
gefunden
wurde, musste der Koordinationsstab
aus den Räumlichkeiten
des Landratsamtes heraus fungieren,
da das Feuerwehrhaus – hier
wäre normalerweise die Zentrale
eingerichtet worden – innerhalb
des zu evakuierenden Bereichs
gelegen hat. Ein Beispiel: Die
Druckwelle, die eine solche Bombe
bei einer Explosion auslöst,
würde im Radius von 50 Metern
beladene Waggons umwerfen,
bei Gebäuden zwischen 50 und
100 Metern strukturelle Schäden
verursachen und in einem Radius
von bis zu 600 Metern Glas zum
Brechen bringen. Ganz abgesehen
von einer Splitterwirkung in bis zu
einem Kilometer Umkreis, da der
Bombenmantel bis zu 2,5 Zentimeter
stark sein kann.
Bis ins Detail
durchgeplant
Der Landkreis kann sich durchaus
glücklich schätzen, dass es mit
Anton Kappendobler und seinen
vielen Kollegen der „Behörden
und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“
(BOS) Menschen
gibt, die sich genau um solche
Großeinsätze wie das Entschärfen
einer Bombe kümmern.
Bisher waren alle gefundenen
Bomben mit sogenannten Aufschlagzündern
versehen, noch
keine mit einem chemisch-mechanischen
Langzeitzünder, was
die Entschärfung allen voran
wegen der langen Zeitspanne
deutlich erschweren würde. „Ein
enormes Glück“, wie Anton Kappendobler
sagt.
Nachdem eine Bombe gefunden
und die Polizei alarmiert wurde,
wird sofort der Kampfmittelräumdienst
informiert und ein Koordinationsstab
unter dem Begriff
„THL Bombenfund“ eingerichtet.
In der ersten Maßnahme „R“ in
Kommunikation mit dem Kampfmittelräumdienst
geht es darum,
abzuschätzen, um welchen Bombentyp
es sich handelt und wie die
Begebenheiten vor Ort aussehen.
125, 250, 500, 1 000 Kilogramm
oder Luftmine? Welcher Zünder
ist vorhanden? Wie tief oder flach
liegt die Bombe? All das und viele
weitere Faktoren beeinflussen
den Räumungsradius. Die erste
Sofortmaßnahme: Die Räumung
der unmittelbaren Umgebung im
Radius von 100 bis 200 Metern
Querschnitt eines sogenannten Aufschlagzünders. Bisher hatten alle in
Weilheim gefundenen Bomben einen solchen — glücklicherweise.
um den Fund, bis weitere Schritte
eingeleitet werden. Dabei lassen
die anfänglichen Zahlen die ganze
Dimension gar nicht erkennen.
Bei einem Evakuierungsradius von
500 Metern rund um einen Bombenfund
in Bahnhofsnähe in Weilheim
müssen bereits rund 3 500
Menschen evakuiert werden. Bei
1 000 Metern sind es bereits 12 000
bis 14 000 Menschen. „Das würde
zwischen zehn und 15 Stunden
dauern“, sagt Kappendobler über
solch ein Mammutprogramm. Die
logistische Herausforderung wäre
riesig, noch dazu, weil beispielsweise
das Krankenhaus sowie
das Bürgerheim knapp innerhalb
dieser definierten Grenzen liegen.
„Da käme es dann darauf an, wo
genau die Bombe gefunden wird.“
Eine weitere Schwierigkeit: Sobald
der Bahnverkehr steht, hat
die Deutsche Bahn laut Anton
Kappendobler Zugriff auf die RVO-
Busse, um Pendler entsprechend
zu transportieren. Da für eine Evakuierung
aber verständlicherweise
übermäßig viele Busse benötigten
werden, müssten diese „teilweise
aus bis zu 50 Kilometern Entfernung
angefordert werden“, wie
Kappendobler erklärt.
Die Arbeit erleichtert in diesem
Fall der sogenannte Artikel 15 des
Bayerischen Katastrophenschutzgesetz,
der es erlaubt, leitstellenübergreifend
zu agieren sowie das
geordnete Zusammenwirken aller
Einsatzkräfte zu steuern. Ebenso
wie die detaillierten Evakuierungspläne,
die ständig überabeitet und
weiter verbessert werden, etwa
Sammelunterkünfte ausweisen
sowie sämtliche Maßnahmen und
Schritte integriert haben. Nicht zuletzt
deshalb sind bisher sämtliche
Bombenentschärfungen rund um
den Weilheimer Bahnhof erfreulicherweise
glimpflich abgelaufen,
wofür es insbesondere allen Frauen
und Männern der BOS zu danken
gilt, wie Anton Kappendobler
abschließend betont.
tis

Der MFC Schongau stellt sich vor
Flugakrobaten am
Himmel über Burggen
Burggen / Schongau | „Wir sind
ein ruhiger Verein, in dem das
verträgliche Miteinander und die
Hilfsbereitschaft, also die echte
Kameradschaft, großgeschrieben
wird", betont Gerald Müller, erster
Vorsitzender des MFC Schongau.
Der „Modellflugsportverein Schongau“,
so die offizielle Bezeichnung,
unterhält sein Übungsgelände mit
Startplatz und Geräteschuppen
am nördlichen Ortsausgang von
Burggen. Schon von Weitem kann
man bei schönem Wetter die Flugmodelle
am Himmel beobachten,
deren Piloten, am Boden stehend,
interessante Flugmanöver präsentieren.
„Früher", so Gerald Müller weiter,
„hatten wir unser Gelände drüben
an der Straße Richtung Tannenberg.
Durch den Bau des Gewerbegebietes
mit den PV-Anlagen
waren wir aber 2012 gezwungen,
umzuziehen“. Also pachtete man
nach längeren Bemühungen ein
Grundstück, das nun östlich des
Gewerbegebietes auf einer freien
Fläche liegt und den Piloten günstige
Start- und Landebedingungen
bietet. Vor den ersten Flugabenteuern
war der arbeitsaufwändige
Einsatz der Mitglieder und eines
Landschaftsgärtners erforderlich,
um eine grobe Wiese in ein Flugfeld
umzuwandeln.
Da in dem Verein, dessen Gründung
auf das Jahr 1971 zurückgeht,
der Zusammenhalt der Mitglieder
im Vordergrund steht, ist hier jeder
für den anderen da, hilft mit
Rat und Tat, wenn es bei den Flugmodellen
einmal Probleme geben
Antriebskonzepten präsentieren.
Manche der Nachbauten sind
gar von ihren großen Vorbildern
kaum zu unterscheiden. Am Mo-
sollte. Außerdem tut jeder etwas
„Nur noch sel-
selbst. st. Der MFC Schongau, der am
für den Verein, so konnte nte 2014
ten und vor allem 23. Mai 1971
anlässlich slic
eines „Tages
von einem Vereinsmitglied eine
PV-Anlage am Geräteschuppen
installiert werden, um den Mitgliedern
die Möglichkeit zu geben, die
Akkus ihrer Fluggeräte direkt am
Übungsgelände aufzuladen.
Elektromotoren
ersetzen Verbrenner
„Im Flugmodellbau hat sich in
den vergangenen Jahren einiges
getan“, erklärt Gerald Müller.
Früh übt sich: Auch junge
Modellflugpiloten gehen in
Burggen an den Start.
bei schweren Modellen kommen
heute Verbrennungsmotoren zum
Einsatz. Die meisten Mitglieder
fliegen heute mit Flugzeugen, die
mit Elektromotoren und Akkus
ausgestattet sind. So ist auch nur
ein leises Summen in der Luft zu
vernehmen, mischt man sich als
Zuschauer an den Rand der Startund
Landebahn.“
Unter den Vereinsmitgliedern
finden sich Modellbauer, die im
Handel erhältliche Bausätze verwenden,
um daraus ihr Flugzeug
zu bauen. Ebenso sind Tüftler
und Experten anzutreffen, meist
mit einem beruflich technischen
Background, die am heimischen
PC ihre eigenen Modelle planen
und konstruieren, um sie dann
in diffiziler Handarbeit zu bauen.
Dass dabei technische Hilfsmittel
wie CNC-Fräse oder gar der 3D-
Druck Beistand leisten, versteht
sich für die Technikfreaks unter
den Modellbauern schon fast von
der offenen Tür“ auf dem Bundeswehrgelände
Altenstadt erstmals
in Erscheinung getreten ist, konnte
schließlich am 9. Dezember 1972
von 19 Modellflugbegeisterten gegründet
werden. Heute zählt der
Verein etwa 100 Mitglieder, von
denen die Hälfte aktiv und immer
mal am Fluggelände anzutreffen
ist. Der Verein steht allen Menschen
offen, die sich für den Flugmodellbau
interessieren. Ob jung
oder alt, männlich oder weiblich –
die Faszination Modellflug erfasst
alle gesellschaftlichen Schichten.
Wer einmal Modellflugluft schnuppern
möchte, kann jederzeit am
Übungsgelände vorbeischauen.
Hier findet sich die ganze Vielfalt
der Welt von Flugzeugmodellen,
die sich in den unterschiedlichsten
Größen und mit vielseitigen

100 Mitglieder zählt der MFC Schongau — etwa die Hälfte sind aktiv.
dellflugplatz Burggen stehen die
Mitglieder des MFC Schongau
Rede und Antwort und geben all
jenen Tipps sowie hilfreiche Ratschläge,
die in den faszinierenden
Modellflugsport hineinschnuppern
möchten. Besonders jugendliche
Neueinsteiger erfahren hier die
notwendige Hilfe und Unterstützung,
um ungewollte Fehlkäufe
und schnellen Frust beim Erlernen
des Fliegens zu vermeiden.
Lehrreicher Umgang
mit Aerodynamik
Detailgetreue Bastelarbeit, Spaß
an der frischen Luft und Lerneffekte,
wenn es um die Aerodynamik
geht – kaum ein anderes
Hobby bietet so viel Abwechslung
wie der Bau und das Fliegen von
Modellflugzeugen. Wer einsteigen
will, verliert schnell den Überblick,
denn die beliebte Freizeitbeschäftigung
erfordert viel Know-how.
Flugmodelle sind maßstabsgetreue
Nachbildungen ihrer großen
Pendants. Modellflieger gibt es als
Sammelobjekte fürs Regal sowie
als funktionelle, ferngesteuerte
Miniaturflugzeuge (RC). Vom Segelflugzeug,
Motorflugzeug über
Jets und Hubschrauber bis hin zum
Multicopter finden sich in der Szene
alle möglichen Varianten.
Obwohl die kleinen Modellflieger
aussehen wie Spielzeug, ist das
Fliegen nicht gerade kinderleicht.
Wie auch in der realen Luftfahrt
gelten die Gesetze der Aerodynamik
und erfordern Wissen und ein
wenig Erfahrung, um erfolgreich
abzuheben. Hochwertige Flugmodelle
liegen preislich zwischen
300 und 500 Euro, zu denen die
Kosten für die Funkfernsteuerung
kommt. Dabei sollten Einsteiger
bei der Materialbeschaffung auf
geschäumte Kunststoffe wie EPP,
EPO, Arcel, Elapoor oder Solidpoor
zurückgreifen. Bei der Holzauswahl
ist es ratsam, sich für Balsaholz und
Sperrholz zu entscheiden, da diese
Holzarten besonders leicht und vor
allem stabil sind. Außerdem werden
noch Styropor und Bügelfolie
zum Bespannen der Rumpfteile
und des Leitwerks benötigt. Bei der
Motorauswahl ist es für den Anfängerpiloten
wichtig, die Größe, Art
und das Gewicht seines Modelles
zu kennen, um sein Modell mit
dem passenden Motor nebst Akku
auszustatten.
In Deutschland, Österreich oder
der Schweiz gibt es eine Menge
Vereine, die sich den Modellflugzeugen
aus Begeisterung widmen
und über eigene Fluggelände verfügen.
Als ordentliches Mitglied
des Vereins kann man sein Modell
dort abheben lassen. Abseits dieser
Fluggelände braucht man die
Erlaubnis des Grundstückeigners,
um Flugzeuge fliegen zu lassen.
Daneben ist es wichtig, sich über
die Sperrgebiete und herrschenden
Höhenbegrenzungen zu informieren.
hun
september / oktober 2019 | 35

36 | altlandkreis

Sparkasse Oberland bietet Video-Chat an
Bankgeschäfte im Schlafanzug
Peiting | Der Kunde hat seinen Lebensmittelpunkt
von Peiting nach
Penzberg verlagert; zunächst beruflich,
jetzt auch privat. Verständlicherweise
gibt es dadurch einiges
neu zu koordinieren. Da müssen
Versicherungen und Institutionen
über die Änderung des Wohnsitzes
informiert, ein neuer Hausarzt
gefunden, Festnetz und Internetanschluss
angepasst werden. Seine
langjährige Bankberaterin jedoch,
die kann der Kunde behalten. Viel
mehr noch – sie kommt zu ihm
nach Hause, von Peiting nach Penzberg.
Auch nach den regulären Geschäftszeiten
der Bank.
„Der Kunde war sehr erleichtert, als
ich ihm mitteilte, dass er durch den
Umzug seine gewohnte Bankfiliale
nicht zu wechseln braucht“, lacht
Gonca Karg. Sie ist Vermögensberaterin
bei der Sparkasse Oberland;
möchte ihr Kunde aus Penzberg einen
Bankberatungstermin bei ihr,
brauchen beide dafür tatsächlich
nur etwas Zeit – und einen Internetanschluss.
„Sofort-Beratung“
nennt sich dieser Service, der es
den Sparkasse Oberland-Kunden
ermöglicht, bequem von zu Hause
aus, zu einem Wunschtermin, in
Bankgeschäften beraten zu werden.
„Beratung starten“
per Knopfdruck
Michael Lautenbacher, Direktor und
Vorstandsmitglied der Sparkasse
Oberland, zeigt sich absolut überzeugt
von diesem „Full-Service“,
der zudem noch einfach umzusetzen
ist. Zur Demonstration klappt
Lautenbacher sein Laptop auf, startet
die Homepage der Sparkasse
Oberland und öffnet sein E-Mail-
Programm. „Über ein Formular auf
unserer Internetseite können Sie Ihren
Wunschtermin mit einem unserer
dafür geschulten Berater festlegen“,
erklärt er. Ist es dann so weit,
bekommt der Kunde kurz vorher
eine Einladung per Mail. „Sie müssen
dann nur noch auf den Button
‚Beratung starten’ drücken!“, sagt
Lautenbacher. Dann geht es auch
Stationär in der Peitinger i Sparkassen-Filiale, l in Sachen Sofort-Beratung
f überregional im Einsatz: (von links) Finanzberater Julian Förster mit den
beiden Vermögensberatern Gonca Karg und Andreas Holzmann.
schon los. Und tatsächlich. Auf dem
Laptop öffnet sich ein Fenster, Vermögensberaterin
Gonca Karg erscheint.
Beide lachen.
Möglich macht das die eingebaute
Webcam des Computers. Damit
sieht die Vermögensberaterin auch
ihr Gegenüber, in diesem Fall Direktor
Michael Lautenbacher. Gonca
Karg trägt ein Headset, um frei
agieren zu können. Dann beginnt
sie zu schreiben; auch das erscheint
prompt auf dem Bildschirm, neben
dem Fenster, das sie selbst zeigt.
Der schwach zu vernehmende
Glockenschlag der Pfarrkirche St.
Michael im Hintergrund verrät: sie
sitzt in Peiting, in der Filiale der
Sparkasse Oberland am Hauptplatz.
Mit Hilfe des Videochats „erscheint“
sie dennoch im Wohnzimmer ihres
Kunden, wo auch immer dessen
Wohnsitz ist – oder eben dort, wo
die Sofort-Beratung gestartet wird.
Das funktioniert auch mit Laptop
oder Tablet; wer es klassisch bevorzugt,
kann zudem rein telefonisch
Kontakt aufnehmen.
Wäsche aufhängen
statt Wartezeiten
„Das hat natürlich einen immens
großen Vorteil für den Kunden“,
bestätigt auch Andreas Holzmann.
Der Vermögensberater gehört – neben
Gonca Karg und Finanzberater
Julian Förster – mit zum Sofort-
Beratungs-Team der Sparkasse
Oberland. Nicht nur falle dadurch
die An- und Abfahrzeit zur Filiale
weg, „auch benötigte Unterlagen,
die der Kunde zu Hause aufbewahrt,
sind so mit schnellem Griff
zur Hand“, sagt er. Zudem gebe
es keine Wartezeiten während des
Beratungsgesprächs, etwa, weil der
Berater Unterlagen kopieren
oder Informationen
an anderer Stelle
einholen muss. Diese
Zeitspanne, die der
Kunde während des Filialbesuchs
mit Warten
überbrücken musste,
kann nun sinnvoll genutzt
werden. „Manche
Kunden gehen dann
schnell mit dem Hund um den
Block“, sagt Andreas Holzmann,
„sie trinken gemütlich eine Tasse
Kaffee oder hängen Wäsche auf“.
Diese Art von Freiheit setzt sich
natürlich auch in der Erscheinung
des Kunden fort. Manchmal könne
man Sportkleidung erkennen,
schildern beide Berater, manchmal
eben auch die typische Kutte des
Handwerkers, der soeben aus der
Werkstatt nach Hause gekommen
ist oder direkt aus seinem Betrieb
mit den Beratern kommuniziert.
Möglich ist eigentlich alles. Auch im
Schlafanzug? Karg und Holzmann
lachen. „Tatsächlich kann der Kunde
selbst entscheiden, wie er sich
uns zeigen möchte“, sagt Gonca
Karg. Viel preis gibt das Chatfenster
sowieso nicht. Und wer beim Beratungsgespräch
nicht gesehen werden
möchte, kann das Cam-Fenster
geschlossen halten. Er sieht dann
den Berater, der ihn jedoch nicht.
Auch anfängliche Berührungsängste
legen sich schnell, bestätigen
beide. „Wer die Sofort-Beratung
einmal ausprobiert hat, der bleibt
dabei“, sagt Gonca Karg.
Alleinstellungsmerkmal
im Oberland
Verantwortlich für Projekt und Umsetzung
ist Georg Summerer, Leiter
Von links: Direktor und Vorstandsmitglied der
Sparkasse Oberland Michael Lautenbacher, Vermögensberater
Andreas Holzmann, Vermögensberaterin
Gonca Karg und Georg Summerer, Leiter
der Vermögens- und Privatkundenberatung.
der Vermögens- und Privatkundenberatung
bei der Sparkasse Oberland.
Auch er ist überzeugt vom
neuen Service. „Wir bleiben damit
weiter regional, gehen aber noch
mehr auf die Bedürfnisse unserer
Kunden ein“, freut er sich. Tatsächlich
hält die Bank mit der Sofort-
Beratung ein Alleinstellungsmerkmal
im Oberland. Nur etwa zehn
Sparkassen in Bayern überhaupt
bieten diesen Service an. „Peiting
goes innovative“, möchte man fast
sagen.
Etwa 40 Prozent der Kunden nutzen
bereits die Vorteile des Onlinebankings,
bestätigt Georg Summerer.
Zur Beratung kommt der überwiegende
Anteil der Sparkassenkunden
noch in die Filiale vor Ort. „Da
sind die Zahlen noch stark stationär“,
sagt er. Individuelle Bedürfnisse
erfülle die Direkt-Beratung da
umso mehr. Tatsächlich könnte sie
in ferner Zukunft den klassischen
Filialbesuch ersetzen. In allen Fällen
stehe die Sicherheit an oberster
Stelle. „Die Verbindung zwischen
Kunden und Berater erfolgt über
eine verschlüsselte SSL-Verbindung“,
sagt Michael Lautenbacher,
der Berater selbst befindet sich in
einem geschlossenen Raum, fern
jeglichen Kundenkontakts. „Damit
können wir Diskretion und Datenschutz
gewährleisten“.
rp
september / oktober 2019 | 37

SAG MAL, DIESMAL MIT MICHAEL KÖGEL
„Ganz Ingenried über
einen Zebrastreifen“
Erbenschwang | Aus dem winzigen
Ingenrieder Ortsteil Erbenschwang
in die sechstgrößte Stadt
der Welt: Für seinen Arbeitgeber
Hilti, bekannt für elektro-pneumatische
Bohrhämmer, hat Michael
Kögel zwei Jahre in Shanghai gelebt.
Arbeitstechnisch war die Umstellung
für den 29-jährigen Versuchs-
und Entwicklungsingenieur
keine große. 40-Stunden-Woche,
Kommunikation in Englisch und
Aufgaben im gleichen Arbeitsfeld.
Umso aufregender war für ihn das
Leben vor und nach Dienstschluss
sowie an Wochenenden und Urlaubstagen.
Ein Kulturschock?
Michael Kögel berichtet von Speisekarten
aus Hinterhofrestaurants,
auf ihn aufschauende Einheimische,
Straßenüberquerungen zur
Rush-Hour, einem blutüberströmten
„Glück im Unglück“ und China
als noch unentdeckte Schönheit.
Sag mal Michael, wie ist Dein „Auslandseinsatz“
zustande gekommen?
Im Kreise der Kollegen habe ich
mal in einem Nebensatz erwähnt,
dass ich schon mal im Ausland
war und mir gut vorstellen könnte,
nochmals zu gehen. Mein Chef hat
das offensichtlich mitbekommen
und mich einige Zeit später gefragt,
ob ich mir vorstellen könnte,
für Hilti ins Werk nach Shanghai
zu gehen. Da ich eh in ständigem
Kontakt mit unseren Kollegen in
China war und in etwa wusste,
was dort beruflich auf mich zukommt,
gleichzeitig mein Bauch
mir „Ja“ gesagt hatte, ist die Entscheidung
relativ schnell gefallen.
38 | altlandkreis
Dein Heimatdorf hat gerade mal
1 000 Einwohner. Shanghai über 26
Millionen. Wie groß war der „Kulturschock“
für Dich?
Ehrlich gesagt gar nicht so groß.
Wenn du in der Stadt stehst, könnte
es im Grunde jede Stadt dieser
Welt sein. Es gibt zwar diese riesige,
weltberühmte Skyline mit
den superhohen Hochhäusern.
Wobei das eher das Finanz- und
Arbeitsviertel ist. In den klassischen
Wohngebieten wurden viele
alte Bauernhäuser umgebaut. Es
gibt auch viele Alleen, weshalb
Shanghai wesentlich grüner ist als
gedacht.
Wenn du im Wohngebiet stehst,
könnte es rein optisch sogar ein
Ort wie beispielsweise Schongau
sein. Welch gigantische Dimension
diese Stadt hat, zeigt sich erst,
wenn du mit dem Flugzeug über
sie fliegst, aus dem Fenster blickst
und eine halbe Stunde lang nix
anderes kommt als Häuser. Oder
du mit Taxi oder Zug aus der Stadt
willst und dafür mindestens zwei
Stunden brauchst.
Wie funktioniert Shanghai logistisch?
Im Zentrum dürfen keine Lkw fahren,
stattdessen sind dort extrem
viele Roller und ähnliche Gefährte
unterwegs, die bei uns ehrlich gesagt
niemals zugelassen werden
würden. Aber es funktioniert, was
mich ziemlich beeindruckt hat.
Und klar, die Bevölkerungsdichte
ist enorm. Zur Rush-Hour gehst
du mit 800 bis 1 000 Menschen
gleichzeitig über einen Zebrastreifen
– das sind so viele Menschen
wie Ingenried Einwohner hat.
„Eine unentdeckte Schönheit“: China außerhalb der Metropolen. MFC Schongau
Selfie mit Menschenmassen: Michael Kögel mitten in Shanghai.
Dein prägendstes Erlebnis?
Da hat es natürlich viele gegeben.
Ziemlich am Anfang meiner Zeit in
Shanghai war ich an der weltberühmten
Uferpromenade „Bund“,
die größte Sehenswürdigkeit
Shanghais. Plötzlich streckt mir
ein Chinese sein Handy entgegen.
Er wollte aber nicht, dass ich von
ihm und seiner Gruppe ein Foto
mache, sondern er wollte unbedingt,
dass ich mit auf dem Foto
bin. Da wurde mir zum ersten Mal
bewusst, wie sehr die Chinesen
auch heute noch auf die westliche
Kultur aufschauen. Als „Weißer“
wirst du dort extrem freundlich
und respektvoll behandelt,
manchmal schon fast so, als wärst
du eine Art Superstar. Das war gewöhnungsbedürftig.
Umso trauriger, dass Dir bei einem
Verkehrsunfall keiner geholfen hat?
Gegensätzlicher könnte diese Geschichte
nicht sein: Ich hatte einen
Unfall mitten in Shanghai. Ein
Fahrradfahrer hat vor mir blitzartig
gebremst, ich konnte aufgrund
der enorm hohen Verkehrsdichte
unzähliger Roller- und Radfahrer
nicht rechtzeitig reagieren,
fahre auf ihn auf, kippe zur Seite
und werde gleichzeitig von einem
hinter mir fahrenden Rollerfahrer
regelrecht von meinem Fahrrad
gespickt. Unter Schock und blutüberströmt
war ich am Straßenrand
gestanden – und es hält und
hält einfach keiner an, um mir zu
helfen. Es sind bestimmt 100 weitere
an mir vorbeigefahren, bis mir
zumindest mal jemand ein Tempo
zum Blut abtupfen gereicht hat. Da
ging mir durch den Kopf: Krass, du
bist in einer der größten Städte der
Welt mit unfassbar vielen Menschen
direkt um dich herum, und
keiner hält an und hilft dir.
Hast Du eine Ahnung, woran das
liegen könnte?
Das ist in China ein politisches
Problem. Bis vor Kurzem war es
so: Wenn dir in China jemand hilft,
der Verunfallte hinterher aber
Probleme hat, kann der Helfende
zur Rechenschaft gezogen werden.
Zwar gilt dieses Gesetz seit
zwei Jahren nicht mehr, aber in
den Köpfen der Menschen ist die
alte Regelung noch fest verankert.
Heißt: Den Fall von unterlassener
Hilfeleistung, wie wir ihn kennen,
kennen die Chinesen (noch) nicht.
Letztlich hatte ich Glück im Unglück,
da ich nicht lebensgefährlich
verletzt war und mit Schürfwunden
am Kopf, Prellungen und
einer Gehirnerschütterung relativ
glimpflich davonkommen bin.
Wie stark warst Du arbeitstechnisch
eingespannt?
Wie in Kaufering auch, hatten wir
eine ganz normale 40-Stunden-
Woche sowie Samstag und Sonntag
frei.

Und in Sachen Urlaub?
In China sind alle Feiertage auf
zwei Blöcken über jeweils zehn
Tage gebündelt. „Chinese New
Year“ und die „Golden Week“ um
den Nationalfeiertag. In diesen
zwei Phasen machen fast alle Firmen
dicht, sodass man Zeit zum
Vereisen hat.
Bist Du von Shanghai aus viel verreist?
Sehr viel sogar. Ich war einige
Male in anderen Ländern Asiens,
aber auch innerhalb des Landes
viel unterwegs. China ist in
meinen Augen eine noch unentdeckte,
facettenreiche Schönheit.
Aufgrund der enormen Größe des
Landes treffen sehr viele Kulturkreise
aufeinander. Im Süden haben
die naheliegende Länder Vietnam,
Laos, Thailand Einfluss auf
das Aussehen der Menschen und
Traditionen. Im kühlen Norden
dagegen kommt das mongolischrussische
in den Menschen durch –
die sind auch äußerst trinkfest
(lacht). Kulinarisch betrachtet ist
China ohnehin total vielfältig. Es
gibt eine Region, in der die Menschen
so ähnlich essen wie wir
in Bayern, viel Sauerkraut mit
Würstel. In anderen Gegenden
wird sehr scharf mit einem speziellen
Pfeffer gespeist. In Shanghai
selbst eher süß-sauer, wie wir es
aus den asiatischen Restaurants
in Deutschland kennen. Im Süden
dagegen wieder ganz anders. Und
was mir ganz besonders aufgefallen
ist: Dieser Mythos, Chinesen
würden alles essen, auch Hund,
Katze und Maus, kann ich nicht
bestätigen. Hunde habe ich auf
keiner einzigen Speisekarte gesehen,
auch nicht in Hinterhof-Restaurants.
Und was auch auffallend
war ...
… das wäre?
Die kleineren Orte und Städte
sind oft sehr unterentwickelt. Man
sieht sehr deutlich, dass die chinesische
Regierung alles auf die
Metropolen wie eben Shanghai
konzentrieren möchte. Spekulativ
wollen sie hiermit die Einkindpolitik
aufrechterhalten, da dieses
Gesetz gelockert wird, aber sich
in großen Städten meistens die
Menschen nicht mehr wie ein Kind
leisten können.
Was hat China landschaftlich zu
bieten?
Im Süden ist die Landschaft unglaublich
schön. Viele hohe Berge,
viele Viertausender. Dort sieht
es mit Flüssen, Gletschern und
Baumgrenzen verblüffend ähnlich
aus wie bei uns in den Alpen.
Hattest Du auch mal Heimweh und
bist an diesen freien Tagen nach
Hause geflogen?
Dank WhatsApp, Facetime und
Skype hat man heutzutage generell
wenig Heimweh. Am ehesten
vermisst habe ich bestimmte Feierlichkeiten
im Freundeskreis. Allerdings
war ich beruflich ohnehin
vier Mal für jeweils zwei Wochen
wieder in Kaufering und konnte
somit regelmäßig daheim vorbeischauen
und meine Freunde abklappern.
Vor 25 Jahren, ohne Handy
und enorm hoher Gebühr zum
nach Hause telefonieren wäre es
sicherlich schmerzlicher gewesen.
Wie unterschiedlich ist in Shanghai
das Wetter im Vergleich zum Erbenschwanger?
Im Winter sind die Leute ziemlich
depressiv, weil es sehr viel regnet,
die Temperaturen niedrig sind,
aber es eigentlich nicht schneit.
Und im Sommer ist es mit 45
Grad extrem heiß. Wobei die Hitze
dank zahlreicher Roof-Top-Bäder
zum Abkühlen echt erträglich ist.
Zumal in Shanghai wirklich alles
mit Klimaanlagen ausgestattet
ist. Egal ob Restaurant, Supermarkt,
Firmengebäude, Taxi, Bus,
Einkaufszentren, Wohnungen...
Sobald du allerdings einen klimatisierten
Bereich verlässt und
rausgehst, schwitzt du aufgrund
der hohen Luftfeuchtigkeit umso
mehr. Da es allen so ergeht, auch
den Einheimischen, ist es jedoch
halb so wild, auch mal stinkig
durch die Gegend zu laufen (lacht).
Was bringt Dir der zweijährige
China-Aufenthalt beruflich?
Für mich persönlich war es sowohl
privat als auch beruflich eine
wertvolle Erfahrung, die ich definitiv
nicht missen möchte. js
Expertise
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september / oktober 2019 | 39

Aushängeschild der Stadt im Pfaffenwinkel
50 Jahre Bergsteigerchor
Schongau | Jeder Weg beginnt mit
dem ersten Schritt und so waren
im Juli 1969 acht Bergkameraden
aus Schongau und seiner näheren
Umgebung auf einer Führungstour
auf die über 3 300 Meter „Hohe
Geige“ in den Ötztaler Alpen.
Während eines gemütlichen Hüttenabends
kam den begeisterten
Alpinisten und Alpenvereinsmitgliedern
die Idee, einen Bergsteigerchor
zu gründen. Neben Franz
Wilde, der den Chor als Dirigent
über 30 Jahre erfolgreich leitete,
gehörten Heinrich Horn, Helmut
Thaler, Peter Walk, Jürgen Knuthe,
Manfred Angeli, Christian Bauer
und Ernst Pfann zu den ersten
Sängern des Chors.
Anfang 2002 übergab Franz Wilde
den Taktstock seinem Nachfolger
Dieter Knirsch, der die erfolgreiche
Arbeit seines Vorgängers fortsetzte.
Zehn Jahre später übernahm
der Oberammergauer Volksmusiker
Peter Ostermeier die Chorleitung.
Doch schon eineinhalb
Jahre später, nach aufwändiger,
wöchentlicher Pendelei zu den
Proben und zahlreichen Auftrittsterminen
überließ er die Führung
dem heutigen Chorleiter, Günter
Brenner, der auf über 30 Jahre Erfahrung
als aktiver Sänger zurückgreifen
konnte.
„Im Laufe der letzten Jahre
schrumpfte der Chor wegen diverser
Interna und fehlenden Nachwuchses.
Man hatte das Akquirieren
über einen längeren Zeitraum
vernachlässigt und vom Bestand
der zahlreichen Sänger gezehrt.
Wir hatten Zeiten, da tourten wir
mit 13 Leuten“, erzählt Vereinsvorstand
Kurt Müller. „Und je mehr
Sänger im Chor dabei sind, umso
kraftvoller ist das Klangbild“, fügt
Chorleiter Günter Brenner hinzu.
„In Glanzzeiten bestand der Chor
aus 42 Sängern. Heute sind wir
froh, dass wir nach einer gewissen
Durststrecke wieder auf 25 Sängern
angewachsen sind.“
Die Vereinsmitglieder, etwa 55 an
der Zahl, kommen vorwiegend aus
Schongau und Peiting, aber es sind
auch Sänger aus Buching, Lechbruck,
Weilheim und Peißenberg
dabei. „Nachdem die Jugend wohl
andere Interessen hat, liegt das
Durchschnittsalter des Bergsteigerchors
heute bei knapp 70 Jahren.
Wir haben die gleichen Nachwuchsprobleme
wie viel andere
Vereine“, führt Kurt Müller aus.
Dabei besteht das attraktive Repertoire
des Schongauer Bergsteigerchors
aus Bergliedern der gesamten
europäischen Alpenregion. Das
Liedgut wird in deutscher, französischer,
italienischer, ladinischer sowie
slowenischer und kroatischer
Sprache präsentiert. Also sehr europäisch
gestaltet der Chor Konzer-
In der Wies: Am Sonntag, 15. September 2019, singt der Bergsteigerchor
gemeinsam mit dem „Coro Cima d'Ambiez“ eine Messe in deutscher und
italienischer Sprache.
40 | altlandkreis

Das Fellhorn bei Oberstdorf ist am 22. September wieder Schauplatz für
eine Bergmesse und ein Bergliederkonzert.
te, Bergmessen und Gottesdienste.
Großen Einfluss auf das Liedgut
hatte die jahrelange Freundschaft
mit dem „Coro Cornet“ aus Romangnano
im italienischen Trentino.
So gehören das „La Montanara“,
„Signore delle Cime“ oder das
Ladinische „La Sera Sarenna“ zum
Standardrepertoire des Chores.
Höhepunkte einer
erfolgreichen Karriere
Imposant lesen sich die Meilensteine
des Schongauer Bergsteigerchors,
die ihn weit über die Grenzen
hinaus bekannt und beliebt
gemacht haben. So empfing Papst
Johannes Paul II den Chor Anfang
der 1990er Jahre zu einer Audienz.
Unvergessen sind den Sängern
auch die Auftritte beim früheren
Bayerischen Ministerpräsidenten
Franz-Josef Strauß in Bonn und auf
dem Hohen Peißenberg zu seinem
60. Geburtstag sowie das 25-Jahr-
Jubiläum, zu dem der ehemalige
Bayerische Ministerpräsident, Günter
Beckstein, geladen war.
Der Schongauer Bergsteigerchor
ist im gesamten Bundesgebiet,
in Tirol und Südtirol sowie vielen
Bundesländern Österreichs mit
seinen erfolgreichen Auftritten
ein gern gesehener Gast. Sogar in
Alhorn bei Bremerhaven war der
Chor bereits und hatte darüber hinaus
erfolgreiche Auftritte in Stuttgart,
Heidelberg, in der Oberpfalz,
Tschechien und im Böhmerwald.
Im regionalen Jahreskalender ist
stets die Fischermesse ein Höhepunkt:
Seit 1972 wird jedes Jahr
am letzten Sonntag im April in der
Lorenz-Kapelle in Epfach für den
Kreisfischereiverein Schongau eine
Messe gesungen. Auf besonderen
Wunsch vom ehemaligen Vorstand
des KFV und ehemaligen Peitinger
Bürgermeister Klement Sesar wird
die Waldlermesse zelebriert, bei
der die Angler des Kreisfischereivereins
Schongau den kirchlichen
Segen anlässlich des Anfischens
erhalten.
Daneben sind die Bergmessen
mit Bergliederkonzerten auf dem
Fellhorn bei Oberstdorf ein Publikumsmagnet
wie auch das Gemeinschaftskonzert
des Sängerkreises
Zugspitze in Murnau.
Am Samstag, 14. September, um
19.30 Uhr feiert der Bergsteigerchor
sein 50-jähriges Bestehen.
Im Jakob-Pfeiffer-Haus findet aus
diesem Anlass ein Benefizkonzert
zu Gunsten des ehemaligen Bergkameraden
Michl Dacher statt, der
in Nepal eine Schule errichtet hat.
Diese wurde vor einigen Jahren
von einem Erdbeben zerstört und
befindet sich derzeit im Wiederaufbau.
Zu Ehren des Schongauer
Bergsteigerchors wird der Trentiner
Bergsteigerchor „Coro Cima
d'Ambiez“ aus San Lorenzo Dorsino
erwartet. Außerdem ist das
Harfen-Duo, Marianne Baab und
Irmi Barnsteiner des Trachtenvereins
Alpenrose Peiting und die
Stadtkapelle Schongau unter der
Leitung von Andreas Immler sowie
der Gospelchor „Joyful People“
unter der Leitung von Marianne
Hoffmann aus Hohenpeißenberg
mit dabei. Einige der Sänger, die
bereits 40 bis 50 Jahre dabei sind,
werden an dem Festabend von
Frau Landrätin Andrea Jochner-
Weiß und dem Schirmherren der
Festlichkeit, Schongaus Bürgermeister
Falk Sluyterman, geehrt.
Nachdem Auftritte in der wohl
schönsten Rokokokirche Deutschlands,
der Wies in Steingaden,
immer einen Höhepunkt darstellen,
singt der Schongauer Bergsteigerchor
dort am Sonntag, 15.
September, um 11 Uhr gemeinsam
mit dem Trentiner Bergsteigerchor
„Coro Cima d'Ambiez“ eine Messe
in deutscher und italienischer
Sprache.
hun
september / oktober 2019 | 41

Technisches Hilfswerk lädt zu Gaudi-Wettkampf
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Sandsack-Challenge
für die ganze Familie
Schongau | Bürger informieren,
Fahrzeuge und Geräte vorstellen
sowie jede Menge Gaudi haben
im Rahmen eines nicht ganz so
bierernsten Wettkampfs: Die Ziele
der Sandsack-Challenge des
THW Schongau sind klar definiert.
Sie findet statt am Samstag, 7.
September, von 10 bis 16 Uhr auf
dem Marienplatz in Schongau
und ist geeignet für die ganze
Familie. „Seid dabei und beweist
an sechs spannenden Stationen
euer Geschick rund ums Thema
Sandsack.“ So lautet die Beschreibung
des Gaudi-Wettbewerbs.
Zum Warmwerden an Station eins
gilt es erstmal ein THW-Fahrzeug
aus Papier zusammenzubasteln.
An Station zwei wird’s deutlich
sportlicher, indem ein Sandsack
schnellstmöglich so lange mit
Sand befüllt werden muss, bis er
im Optimalfall exakt sechs Kilogramm
wiegt – wer näher dran
ist am Zielgewicht, bekommt
im Rahmen dieser Aufgabe am
meisten Punkte. An dieser Stelle
sei gesagt, dass der „echte“
Sandsack für Hochwasserschutz
20
bis
25
Kilogramm
wiegt,
die Wettkampf-Jury
hier
also Milde
walten lässt. Weiter geht’s an
Station drei mit einem Ziel-Wurf-
Wettbewerb, ehe an Station vier
Sandsäcke transportiert und zu
einer Schutzwand aufgeschichtet
werden müssen. Was an den
Stationen fünf und sechs geboten
wird, soll laut THW-Vorsitzenderm
Walter Frömmrich eine Überraschung
werden, wird deshalb im
Vorfeld nicht verraten. Mitmachen
kann bei diesem Wettbewerb jedenfalls
jeder. Auch Eltern mit
kleineren Kindern. Denn während
sich die Erwachsenen austoben,
sind die Jüngsten dank Hüpfburg,
Malbücher und Kinderschminken
bestens betreut und beschäftigt.
15 Mitglieder bilden
den harten Kern
Die Sandsack-Challenge findet
an diesem Samstag nicht nur in
Schongaus Altstadt statt. Auch alle
anderen bayerischen Ortsverbände
des Technischen Hilfswerks,
unter anderem in Weilheim, Garmisch-Partenkirchen,
Landsberg
und Starnberg, werden am 7. September
zum Schaufeln, Schleppen
und Auftürmen bitten. Hauptziel
dieser bayernweiten Aktion ist,
Menschen für ein ehrenamtliches
Engagement beim THW zu
begeistern. „Die Nachwuchssorgen
bekommen auch wir zu spüren“,
sagt Walter Frömmrich. Das
Schongauer THW zählt derzeit 40
aktive Mitglieder, wovon lediglich
rund 15 Mitglieder den harten Kern
bilden. „Dabei könnten wir locker
50 bis 60 Aktive gebrauchen.“ Voraussetzungen
für einen Beitritt
beim Schongauer THW sind keine
erforderlich. Lediglich das zehnte
Lebensjahr für die Jugendgruppe
sowie das 17. Lebensjahr für die
Erwachsenen muss erreicht, darüber
hinaus die Bereitschaft und
Lust am Anpacken und Lernen
vorhanden sein. Die Grundausbildung
erfolgt intern und wird abgeschlossen
mit einer Prüfung in
Theorie und Praxis – 40 Fragen gilt
es zu beantworten, 24 praktische
Aufgaben zu meistern. Wer gut
die Hälfte aller Aufgaben meistert,
hat die Grundausbildung in
der Tasche und
darf als „ausgebildeter
eter
er Helfer“ bereits
ei
dabei sein
bei
Einsät-
zen.
Die
Fach-
42 | altlandkreis

Haupteinsatzgebiet des THW: Hochwasserbekämpfung, auch im Ausland.
ausbildung zum Umgang mit den
technischen Geräten ist schließlich
der zweite und sicherlich auch
entscheidende Teil für eine aktive
THW-Laufbahn, der nach oben
keine Grenzen gesetzt sind. „Ein
70-Jähriger kann bei uns ohne
Weiteres noch als Funker fungieren,
so lange er geistig gesund
ist und diese Aufgabe gerne ausübt“,
so Walter Frömmrich über
ein klassisches Beispiel, warum es
beim THW keine Altersgrenze nach
oben gibt.
Zum Einsatz kommt das THW – vor
allem im Vergleich zur Feuerwehr –
nur selten. en. „Wir haben durchschnittlich
zwei bis drei Einsätze
im Jahr“, sagt Frömmrich. Die
haben es allerdings in sich, „weil
es sich immer um Großeinsätze
handelt“. Und die können in ganz
Bayern, Deutschland, ja sogar im
Ausland stattfinden. Die kürzesten
Einsatzzeiten, an die sich der Vorsitzende
im Rahmen seiner langjährigen
Laufbahn erinnert? Vier
Stunden. Die längsten? 16 Tage
am Stück. „Die Einsätze über gut
zwei Wochen waren jeweils zur
Hochwasser-Bekämpfung.“ Einmal
an der Elbe. Einmal in Frankreich
nahe Marseille. In solchen
Fällen sind die Schongauer ganz
besonders gefragt, weil sie als
„Fachgruppe für Wasserschaden“
spezialisiert sind auf Hochwasserbekämpfung
und Trinkwasserversorgung.
„Im THW hat jede
Ortsgruppe ihren eigenen Schwerpunkt“,
sagt Frömmrich. Die Garmischer
sind beispielsweise auf
Infrastruktur, Ortung und Logistik
spezialisiert. Heißt: Die einzelnen
Ortsverbände arbeiten je
nach Einsatz intensiv zusammen.
Im Januar beispielsweise waren
die Männer und Frauen des THW
Schongau beim Schnee schippen
in Sachrang (Ortsteil von Aschau
im Chiemgau) und Bayerischzell
(Landkreis Miesbach), um einsturzgefährdete
Dächer von den
Schneemassen zu befreien.
Fahrzeuge werden
präsentiert
Hierfür notwendig ist nicht nur
Kraft und Engagement, sondern
auch die richtige technische Ausstattung.
Der Schongauer Fuhrpark
besteht derzeit aus einem
Zugtruppenfahrzeug, fünf Lkw,
sieben Anhänger sowie zwei VW-
Bussen und einem Gabelstapler.
Ausgestattet sind Lkw und Anhänger
unter anderem mit großen
Wasserpumpen, Kettensägen,
Bohrer, Sicherungseile, Brennschneider,
hydraulischen Scheren,
Atemschutzgeräte, Fanggurte,
einem Schweißgerät und vieles
mehr. Wer mal einen Blick in einen
dieser Anhänger oder Lkw werfen
möchte, kann dies auch im Rahmen
der Sandsack-Challenge auf
Dächer von Schnee befreit: Die Männer des THW Schongau im Januar.
dem Schongauer Marienplatz tun.
Die aktiven Mitglieder des THW
Schongau werden die größten,
wichtigsten und interessantesten
Fahrzeuge und Anhänger in die
Schongauer Altstadt chauffieren,
aufsperren und den technischen
Inhalt bis ins Detail vorstellen.
Dabei selbstverständlich auch
zu sehen: Sandsäcke. Allerdings
die schweren mit bis zu 25 Kilogramm.
js
Große Wasserpumpen gehören zum Ausstattungsgut des THW Schongau.

Unsere Veranstaltungen:
20.9.19
19.00 Uhr
Irischer Abend – John Herb & friends
5.10.19
19.30 Uhr
Kabarett – Alexandra Stiglmeier
12.10.19
14.00 Uhr
Kindernachmittag mit Fackelwanderung
(Anmeldung erforderlich)
19.10.19
19.00 Uhr
Ladies Night
44 | altlandkreis
Kunstcafé
am Tor
Inhaber:
Lena Kaufmann-Friedberger
Reservierung unter:
0 88 67 - 92 10 40
info@kunstcafe-rottenbuch.de
www.kunstcafe-rottenbuch.de
„Augen der Erde“ im „Nirvana“ Hirschau
Schmerzfrei im
Kopf und Fuß
Hirschau | Die erste Fußschule in
Deutschland ist vor 15 Jahren gegründet
worden – und befindet
sich bis heute gut versteckt inmitten
des Schongauer Altlandkreises.
Genaugenommen auf einem
idyllisch gelegenen, malerisch
gestalteten alten Bauernhof in
der Hirschau, oberhalb des Lechs
zwischen Peiting und Steingaden.
Selbst für Einheimische, die selten
mit dem Fahrrad unterwegs
sind und sich abseits kaum auskennen,
ist der Hof schwer auffindbar.
Trotzdem kommen die
Klienten von Körpertherapeutin
Susanne Kinzelmann-Gullotta aus
dem kompletten deutschsprachgien
Raum, manchmal auch aus
dem entfernteren Ausland. „Es
waren sogar schon Neuseeländer
bei mir“, sagt die 55-Jährige, die
sich über die Jahre hinweg eine
ganz eigene, sehr spezielle Form
der Fuß-Therapie angeeignet
hat. Damit behandelt sie Klienten
mit klassischen Fußproblemen
wie Knick-, Senk- und Spreizfuß,
Hammerzehe oder Hallux Valgus.
Darüber hinaus bildet sie aus zu
sogenannten Fußberatern. „Da
geht es um weit mehr als Einlagen
für Schuhe.“ Gefragt ist Susanne
Kinzelmann-Gullotta jedoch vor
allem aus einem Grund: Sie kann
Klienten dann weiterhelfen, wenn
die Schulmedizin an ihre Grenzen
stößt. Paradebeispiel hierfür: Ein
Mann, der einen Flugzeugabsturz
überlebte, von den Ärzten aber
die niederschmetternde Diagnose
„Querschnittslähmung“ gesagt
bekam. Ein an den Rollstuhl gefesseltes
Leben wäre in diesem
Falle die logische Folge. „Ich weiß
noch genau, wie er mit zwei Fünfbeinkrücken
das erste Mal zu mir
gekommen ist“, sagt Kinzelmann-
Gullotta. Weil dieser Mann von
Natur aus ein „Kämpfer“ und Positivdenker
ist und sich von Beginn
an mit aller Kraft gegen dieses
Schicksal gewehrt hatte, kann er
inzwischen – zumindest teilweise
– ohne Krücken gehen. Ein
Wunder? „Es zeigt zumindest eindrucksvoll,
wozu der Mensch fähig
ist, wenn er kämpft und sich intensiv
mit sich und seinem Körper
auseinandersetzt.“ Und zugleich
das Glück hat, eine Therapeutin
wie Susanne Kinzelmann-Gullotta
Susanne Kinzelmann-Gullotta hat
diesen Spezialball mitentwickelt.
gefunden zu haben – sie weiß an
den richtigen Hebeln anzusetzen
und ist fest davon überzeugt: „ich
sehe ihn noch ohne Krücken laufen.“
Wellenmassage lockert
Plantarmuskulatur
Welch gewichtige Rolle dabei gesunde
Füße spielen, „wird uns
Menschen meistens erst bei Problemen
bewusst“. Bei Susanne
Kinzelmann-Gullotta war es nicht
Mediteraner Stil: Der Eingangsbereich von „Augen der Erde“.

Arbeit im Stöckelschuh: Kinzelmann-Gullotta
therapierte Füße von Stewardessen.
anders. Als ehemalige professionelle
Tänzerin litt sie aufgrund
ständiger Überlastung massiv
unter Fußproblemen. Ärzte und
Physiotherapeuten konnten diese
nicht wirklich beheben. Also fing
Kinzelmann-Gullotta an, selbst
an ihren Füßen zu forschen und
machte schließlich ihre eigene
„Schule“ auf. Gleichzeitig las sie
in einem Buch die Geschichte einer
Indianerin, die zum ersten Mal
Schuhe unter ihren Füßen trug
und dieses Gefühl als „wie Augenbinden
an den Füßen“ beschrieb.
Aus dieser Beschreibung heraus
entstand letztlich der Name von
Kinzelmann-Gullottas ganzheitlicher
Fußschule: „Augen der Erde.“
Und so betrachtet die Therapeutin
auch den Fuß des Menschen – ist
dieser nicht gesund, verspannt
und von Problemen behaftet, blockiert
er nicht nur den Rest des
Körpers, sondern auch den Geist
und die Seele. Kurzum: „Man
glaubt gar nicht, wie viel man über
die Behandlung an Füßen
erreichen kann.“
Eine erste Behandlung
dauert bei Kinzelmann-
Gullotta rund eineinhalb
Stunden. Zunächst
schaut sie die Füße des
Klienten ganz genau an
und fragt ihn nach den
Beschwerden, anschließend
analysiert sie die
statische Ebene der
Füße und Beine, sucht
unter anderem nach
Fehlbelastungen und Fehlstellungen.
Es folgen zwei, drei passende
Übungen, die erste Linderung verschaffen,
ehe es sich der Klient auf
einer Liege bequem machen darf.
Nun greift Kinzelmann-Gullotta
die Füße, fühlt in sie hinein und
wendet eine spezielle, von ihr entwickelte
Massage-Technik an: Die
„Lebenswelle“, bei der unter anderem
die Plantarmuskulatur gelockert
wird. Darüber hinaus gibt
sie ihren Klienten wertvolle Hilfe
zur Selbsthilfe.
Fußbehandlung als
Seelentherapie?
Bei einem Senkfuß helfe beispielsweise
die „John-Wayne-Übung“:
Beckenbreit und leicht in den Knien,
quasi in Skifahrer-Manier, hinstellen
und diese Position halten.
Zum Ausgleich dieser Übung ist
wiederum ein aktiver Streckprozess
notwendig, der mit Hilfe eines
Gummibandes gut funktioniert.
iert
Aber auch einfache „Übungen“
mit Hilfe der Natur bewirken oft
Wunder. Zum Beispiel sich barfuß
in fließendes Gewässer stellen,
oder die Füße am Seeufer unter
die Wasseroberfläche gleiten lassen.
Susanne Kinzelmann-Gullotta
selbst behandelt ihre Klienten jedenfalls
immer ganzheitlich, was
letztlich ein ums andere Mal zu –
auch für sie selbst – erstaunlichen
Erfolgen führt. „Ist der Körper
stabil, ist auch die Psyche stabil“,
sagt Kinzelmann-Gullotta,
die ihre Fußbehandlungen auch
als Seelentherapie sieht und die
Probleme ihrer Klienten oft nach
nur ein, zwei Behandlungen lösen
kann. Herumgesprochen haben
sich diese therapeutischen Fähigkeiten
nicht nur bis nach Neuseeland.
Für die Lufthansa GmbH war
Kinzelmann-Gullotta im Gesundheitsmanagement
tätig. Sie verhalf
Stewardessen zum schmerzfreien
Ausgleich des schmerzhaften Stöckelschuh-Tragens.
Außerdem hat
sie in Zusammenarbeit mit einer
Firma einen speziellen, handtaschentauglichen
Massageball namens
„Swing-Pointer“ entwickelt.
Und zu guter Letzt auch noch all
ihr Wissen über Körper, Geist und
Füße des Menschen in ein sehr erfolgreiches
Buch gepackt: Es heißt
„Die Yoga-Fußschule“, ist 170
Seiten stark und beinhaltet unter
anderem Dutzende Übungen, um
Fußprobleme in den Griff zu bekommen.
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„Die Yoga-Fußschule“ und „Swing-Pointer“ von Susanne Kinzelmann-Gullotta.
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Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.
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zugesandt wird. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Wir wünschen viel Erfolg!
september / oktober 2019 | 45

Kunstcafé am Tor des ehemaligen Klosters
Das Vertrauen des
Dorfes erkämpft
Rottenbuch | Ob man nun auf der
Romantischen Straße von Würzburg
nach Füssen unterwegs ist
und noch die Pfarrkirche Mariä
Geburt besichtigen möchte, auf
einem der zahlreichen Pilgerwege
des Pfaffenwinkels oder eine
Wanderung entlang des Milchwegs
unternimmt: Ein Abstecher
ins Rottenbucher Kunstcafé am Tor
lohnt sich in jedem Fall. 2010 übernahm
Lena Kaufmann-Friedberger
das Café inmitten des ehemaligen
Klosterdorfes, baute es in der Folgezeit
nach ihren Vorstellungen
um. Entstanden ist ein offenes Café
mit insgesamt 60 Sitzplätzen an
ganz unterschiedlich gestalteten
Tischen. Dazu gibt es 70 Sitzplätze
im Biergarten, die zum Kaffeetrinken
und Verweilen einladen.
Nervenaufreibende
Umbauphase
„Es war von vornherein klar, dass
ich umbauen möchte“, erinnert
sich Lena Kaufmann-Friedberger
an die Anfangszeit. Gut 280 Quadratmeter
Teppichböden mussten
rausgerissen werden, „ein Fass
ohne Boden“, wie sich Kaufmann-
Friedberger an den aufwändigen
Umbau erinnert. „Wir kamen vom
Hölzchen aufs Stöckchen“, spricht
sie die Tatsache an, dass sich während
der Renovierungsphase immer
weitere kleinere Projekte auftaten.
Noch am Tag der offiziellen
Eröffnung, im Dezember 2010, sah
es laut Lena Kaufmann-Friedberger
aus wie „Kraut und Rüben“. Glücklicherweise
standen am gleichen
Hier lässt es sich aushalten: 70 Plätze im Biergarten bietet t das Kunstcafé.
Tag einige Damen aus dem Ort vor
der Tür, bewaffnet mit Putzeimern –
der Eröffnungsabend mit letztlich
rund 130 Gästen war gerettet.
Lena Kaufmann-Friedberger, gelernte
Hotelfachfrau, schwebte
nach zweijähriger Tätigkeit als
Berufsschullehrerin wieder eine
praxisnähere Tätigkeit vor, wollte
hierfür eigentlich einen alten
Bauernhof umfunktionieren. Nach
Besichtigung des zehnten Objektes
gab sie dieses Vorhaben allerdings
auf. Sie bewarb sich bereits
für eine Stewardessen-Ausbildung,
ehe sie im April 2010 vom Rottenbucher
Café am Tor las, hinfuhr
und aufgrund des strömenden
Regens zunächst nicht aussteigen
wollte. „Ich bin froh, dass ich doch
rein bin“, blickt sie heute mit einem
Lächeln im Gesicht zurück.
Die Verträge wurden geschlossen,
zum 15. August 2010 übernahm sie
schließlich ihr neues Café. Da in
diesem Jahr die Oberammergauer
Passionsspiele stattfanden, insbesondere
die Zimmer der integrierten
Pension entsprechend gebucht
waren, schloss sie nicht sofort,
sondern renovierte von Oktober bis
Dezember.
Heute freut sich Lena Kaufmann-
Friedberger, dass alles wie erhofft
geworden ist, auch wenn viele
Ideen erst in der Umbauphase entstanden.
Ein kürzlich errichteter
Pavillon im Außenbereich und ein
Spielhaus für Kinder nebst Biergarten
runden das Ambiente ab.
„Das macht es vollkommen“, freut
sich die Café-Chefin darüber, dass
Eltern in Ruhe essen und trinken
können, während sich die Kinder in
Blickweite vergnügen. Sechs Doppel-
und ein Familienzimmer gehören
darüber hinaus zum Angebot
des Kunstcafés am Tor, gerade
im Sommer sind die Zimmer von
Motorrad- oder Fahrradfahrern,
ebenso von Pilgern belegt. Letztere
sind übrigens auch der Grund, warum
es in den Zimmern bewusste
keine Fernseher gibt. „Die meisten
46 | altlandkreis

wollen schreiben, zwischendurch
was lesen, haben dadurch weniger
das Bedürfnis, Fernseher zu
schauen.“ Ein Aufenthaltsraum mit
Fernseher steht dennoch zur Verfügung.
Cake-Truck und
Männerfrühschoppen
Frühstücksbuffet, Bauernhof-Eis
ohne Zusatzstoffe, die meisten Produkte
aus der Region, Bistroküche
mit kleinen aber feinen Gerichten –
die Speisekarte vom Kunstcafé
am Tor zeigt sich fast so bunt wie
dessen Einrichtung. Ursprünglich
war geplant, unter anderem im
Businessplan verankert, Catering
zusätzlich anzubieten. „Allerdings
haben sich die Prioritäten ein
wenig verschoben“, erklärt Lena
Kaufmann-Friedberger, die mittlerweile
zweifache Mutter ist. Aber:
Was nicht ist, kann sicherlich noch
werden, hat sie doch stets neue
Ideen im Kopf. Momentan würde
ihr eine Art „Cake-Truck“ im Stile
der derzeit so angesagten Food-
Trucks vorschweben. Schon jetzt
backen eine langjährige Mitarbeiterin
sowie ihre Mutter die täglich
wechselnden Torten und Kuchen
selbst, die von allen Seiten gelobt
werden. „Das lässt mich nicht los“,
spricht sie über ihre Vision, die jedoch
allenfalls Zukunftsmusik ist.
Der Erfolg im Kunstcafé am Tor
sollte sich nicht sofort einstellen,
wie Lena Kaufmann-Friedberger
gesteht. Rund dreieinhalb Jahre
habe es gedauert, seitdem gehe es
bergauf. „Man muss sich eben das
Vertrauen des Dorfes erkämpfen.“
Um dieser anfänglichen Skepsis
entgegenzuwirken und sich kennenzulernen,
bietet sie seit der Eröffnung
monatlich ein, zwei kulturelle
Veranstaltungen an: Konzerte,
Kabarett, Lesungen. Während sie
zunächst vieles ausprobierte, wird
heute viel mehr hinterfragt, was
auch Sinn ergibt. Etwa die gut laufenden
Irischen Abende mit Live-
Musik in Pub-Atmosphäre. Weniger
gut liefen indes die Lesungen, wo
bei drei Versuchen jeweils nur eine
Handvoll Leute anwesend waren –
und vorerst eingestellt wurden.
Gerne würde sie zukünftig vermehrt
Kunstausstellungen jeglicher
Art zeigen. „Wer sich angesprochen
fühlt, darf sich gerne melden.“
Schon jetzt dürfen sich Kunstcafé-
Besucher auf das Veranstaltungs-
Programm im Herbst und Winter
freuen. Unter anderem auf das
Kabarett mit Alexandra Stiglmeier
am Samstag, 5. Oktober um
19.30 Uhr. Oder auf einen Kindernachmittag
mit basteln, tanzen,
malen, spielen und singen am
Samstag, 12. Oktober, ab 14 Uhr
und Fackelwanderung ab 19 Uhr.
Ladies Night ist am Samstag, 19.
Oktober, ab 19 Uhr, und auch die
Adventsbrunche sowie die beliebte
Feuertonne mit Glühwein, jeweils
ab 18 Uhr an den beiden Sonntagen
vor Weihnachten, werfen ihre
Schatten voraus. Ein besonderes
Highlight beim Männerfrühschoppen
am 23. Dezember: Während
die Herren ihre – zumeist – Hopfengetränke
genießen, packt das
Kunstcafé-Team auf Wunsch Geschenke
ein. Viel mehr Win-win-
Situation geht eigentlich kaum –
ähnlich wie bei Rottenbuch und
dem Kunstcafé am Tor.
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Die Säule inmitten des Kunstcafés
mit Geldnoten und Postkarten.
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september / oktober 2019 | 47

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Altlandkreis | Am Dienstag, 10. September,
beginnt das neue Schuljahr
– und damit für zahlreiche Erstklässler
ein neuer Lebensabschnitt.
Hierfür ganz entscheidend: Ein
passender Schulranzen. Auf welche
Kriterien Eltern und Großeltern
beim Kauf achten sollten? Experte
Robert Seitz, Inhaber des gleichnamigen
Fachhandels für Schreibwaren,
zählt an dieser Stelle sechs
entscheidende Punkte auf: Der
Ranzen muss gut und dicht am Körper
sitzen. Innerhalb der Schulterund
Beckenhöhe abschließen, also
weder zu tief noch zu hoch getragen
werden. Das Tragegurtsystem
sollte unbedingt höhenverstellbar
und mitwachsend sein. Eine ergonomische
Rückenpolsterung
besitzen. Er sollte rundum stabil
sein und eine hohe Standsicherheit
aufweisen. Und ganz wichtig: Bei
Dämmerung und Dunkelheit gut
sichtbar sein, weshalb integrierte
Reflektoren unerlässlich sind. Allen
voran im Herbst und Winter, wenn
die Schüler sich überwiegend im
Dunkeln auf den Weg zum Schulhaus
machen. Damit die Kunden
von Robert Seitz diese entscheidenden
Punkte nicht mitschreiben
oder auswendig lernen müssen,
überreicht er ihnen in der Regel
ein Din-A4-großes Info-Blatt, spielerisch
aufgezogen und gestaltet
mit dem Titel „Ranzen Rudi hilft!“.
Diese Sponge-Bob-ähnliche Komikfigur,
in diesem Falle kein gelber
Schwamm, sondern ein blauer
Schulranzen mit Gesicht, Händen
und Beinen, kommt bei Kindern,
Eltern und Großeltern extrem gut
an und trägt sicherlich auch dazu
bei, dass die Ranzen-Party Ende Januar
oder Anfang Februar eine Riesengaudi
ist und inzwischen schon
fast Kultstatus erreicht hat.
780 Gramm
Leergewicht
Ranzen-Party? Die findet mittlerweile
seit neun Jahren im Schongauer
Autohaus Becher statt und
ist laut Robert Seitz der Info-Spott
schlechthin in Sachen Schulranzen-
Kauf. „Die meisten kommen in
Gruppen.“ Dass habe den großen
Vorteil, dass sich Eltern, Großeltern
und Kinder untereinander
absprechen können über Modell,
Farbe und Motive. Schließlich will
der kleine Maxi wissen, mit welchem
Schulranzen sein Kindergartenfreund
Stefan künftig in die
Grundschule pilgert. Es geht um
Trend, um Coolness. Und in diesem
Punkt auch darum, wegen
Robert Seitz,
Experte in Sachen
Schulranzen.
des Schulranzens nicht zum Außenseiter
degradiert zu werden –
Mobbing ist auch hier ein riesen
Thema. Grundsätzlich fällt Robert
Seitz seit Jahren auf, „dass die Kunden
großen Wert auf hohe Qualität
legen“. Die meisten entscheiden
sich für ein Oberklasse-Modell. Die
klare Nummer eins für angehende
Erstklässler war und ist heuer die
Ranzenart „Cubo“ von „ergobag“.
Die Modelle „Schlaubär“ und „Perlentauchbär“
waren aus dieser
Reihe die Renner schlechthin. Zwei
große Hauptfächer, eine mittelgroße
Front-Tasche für die Brotzeit
und ein oder zwei Flaschenhalter
an der jeweiligen Seite. Erhältlich
ist dieser Ranzen in drei Modellgrößen,
die leer zwischen 780 und
1 100 Gramm wiegen und zwischen
19 und 20 Liter Fassungsvolumen
aufweisen. Grund für drei marginal
unterschiedliche Modelle?
„Ein kleines, zierliches Mädchen
braucht das leichteste Modell, das
48 | altlandkreis

auch etwas schmaler geschnitten
ist“, so Robert Seitz. Farblich haben
sich die künftigen männlichen
Erstklässler hauptsächlich für ein
dunkelblaues Modell entschieden.
Die Mädels für den Ranzen in Pink.
Nicht zu vergessen: Die Auswahl
passender, tennisballgroßer Sticker
mit Lieblingsmotiv. Bei Jungs besonders
beliebt ist ein klassischer
Fußball in Weiß-Schwarz, bei Mädels
die Zeichentrickfigur Cinderella.
Oder, in diesem Falle bei beiden
Geschlechtern gleichermaßen: Ein
Dinosaurier-Aufkleber, der dank
Klettverschluss – wie alle anderen
Sticker auch – beliebig ausgetauscht
werden kann.
Preislich liegen die Oberklasse-
Ranzen bei rund 200 Euro. Mit Regen-Kit,
Feder- und „Schlamper“-
Mäppchen bei rund 240 Euro. Ein
stolzer Preis, der sich aber lohnt
und runtergerechnet auch nur
bei wenigen Cent pro Tag liegt.
Schließlich tragen ihn die Kinder
täglich über meistens drei Jahre
hinweg bei Wind und Wetter, knallen
ihn immer wieder mal unsanft
auf den Boden oder schleudern ihn
gaudihalber um die eigene Achse –
die Ranzen machen also, speziell
die von den Jungs, was mit. Und
dafür muss die Qualität nun mal
stimmen. Zumal der Qualitätsunterschied
zwischen Oberklasse-
und Billigprodukt laut Robert
Seitz speziell im Schulranzen-
Geschäft sehr deutlich sei. Nichtsdestotrotz
gibt es auch brauchbare
Modelle ab 50 Euro. Aber warum
werden diese Ranzen nur drei Jahre
getragen? „Weil dann der pinke
Erstklass-Ranzen mit Cinderella-
Sticker schlichtweg zu uncool ist.“
Heißt: Ab der dritten, spätestens
vierten Klasse wollen die meisten
Schüler einen noch sportlicheren
Ranzen, genannt Schulrucksack.
Der ist optisch und auch von der
Funktionalität her kaum zu unterscheiden
von einem Berg-, Bike-,
oder Wanderrucksack, wozu diese
Modelle auch durchaus hergenommen
werden. „Satch“ ist hier
die Trendmarke der Stunde, hat
in der Tat zahlreiche coole Modelle
für Mädels und Jungs anzubieten.
Zwei große Hauptfächer,
in die alle wichtigen Unterlagen
hineinpassen, prägen auch hier
den Aufbau. Und auch die eigene
Fronttasche sowie die seitlichen
Halterungen für Getränke sind mit
den Erstklass-Ranzen vergleichbar.
Vor allem die Farbwahl ändert
sich beim Kauf eines Schulrucksacks
jedoch deutlich im Vergleich
zu den Schulanfängern: Die Jungs
entschieden sich heuer vor allem
für einen schwarzen Rucksack
mit silbergrauen Streifen und Flecken.
Die Mädels setzen verstärkt
auf ein dunkelblaues Modell mit
bunten Farbaufdrücken. 24 bis 30
Liter Volumen fassen diese
Schulrucksäcke,
wiegen zwischen 1 100 und
1 400 Gramm und kosten mit gut
100 Euro deutlich weniger als die
Erstklass-Modelle.
Endspurt mit
Umhängetasche?
Wie lange diese stylischen Schulrucksäcke
getragen werden? „Von
vielen tatsächlich bis zum Ende
ihrer Schulzeit.“ Andere steigen
ab der achten, neunten oder zehnten
Klasse auf Studentenähnliche
Umhängetaschen um. Oder,
weil nach wie vor schwer beliebt
bei Jugendlichen: Auf einen einfarbigen,
schlichten Rucksack
der Trendmarke „Eastpack“. Von
Eltern sicherlich verschrien, weil
gefühlt nur halb so viel Inhalt Platz
hat. Von den jugendlichen Schülern
dafür umso mehr geliebt.
„Eastpack ist einfach cool“, hört
man noch heute von vielen Seiten.
Und es handelt sich, ganz wichtig,
um einen einfachen Rucksack,
nicht um einen Ranzen. Der Begriff
Ranzen ist nämlich für die meisten
Kinder ein eher altmodischer
Begriff. Und er passt auch nicht
mehr wirklich als Bezeichnung
zu den verschiedenen Modellen.
Selbst die Oberklasse-Modelle für
Erstklässler gleichen optisch und
vom Aufbau her einem Sport- und
Freizeitrucksack. Und diese Form
von Schulranzen kommt speziell in
ländlicheren Regionen wie hier in
Weilheim-Schongau besonders gut
an. „Das hängt sicherlich auch mit
dem Freizeitverhalten der Familien
zusammen, das sich ja überwiegend
draußen in der Natur oder in
den Bergen abspielt“, sagt Robert
Seitz. In Großstädten nämlich, das
weiß Seitz von mehreren Kollegen,
seien die Ranzenartigeren Modelle
der bekannten Marke
„Scout“ beliebter. js
september / oktober 2019 | 49

Küchenchef und Festwirt aus Leidenschaft
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Reichling | Das extrem frühe Aufstehen
hat Magnus Ostenrieder
damals von einer Bäckerlehre abgeschreckt.
Stattdessen lernte der
Reichlinger Koch. Aufstehen um 7
Uhr, in die Arbeit fahren um 7.30
Uhr, schuften bis 22 oder 22.30 Uhr,
dann wieder zurück nach Hause.
„Sieben Tage die Woche mache ich
inzwischen nicht mehr“, sagt der
39-Jährige. Dass er trotzdem noch
Woche für Woche schier unzählige
Überstunden aufbaut, ist ihm
selbstverständlich bewusst. „Aber
ohne würde es in der Gastronomie
nicht laufen.“ Auch nicht auf allerhöchstem
Niveau, wo sich Ostenrieder
seit vielen Jahren bewegt. Nach
seiner Ausbildung in Bad-Kohlgrub
kochte er im Wald- und Schlosshotel
Friedrichsruhe – fünf Sterne,
bekannt als Deutschlands bestes
Wellness-Hotel. Danach, von seiner
vierjährigen, heimatnahen Station
in der Epfacher Sonne mal abgesehen,
ausschließlich in den hochfrequentierten
Großgaststätten Münchens:
Stellvertretender Küchenchef
in der Augustiner Großgaststätte,
Küchenchef im Augustiner-Keller,
Küchenchef im Augustiner-Zelt auf
dem Münchner Oktoberfest, stellvertretender
Küchenchef im Donisl
sowie aktuell Küchenchef in der
Waldwirtschaft Großhesselohe.
Außerdem seit 2018 Küchenchef im
Wiesn-Zelt Zur Schönheitskönigin,
darüber hinaus Küchenchef beim
alljährlichen Frühlingsfest in der
Landeshauptstadt – die Liste der
Stationen von Magnus Ostenrieder
ist für einen Koch verhältnismäßig
kurz, dafür umso klangvoller. Kurzum:
Er hat mit viel Fleiß und Herzblut
Karriere gemacht als Koch. Und
ist als Küchenchef verantwortlich
für was? „Im Grunde für alles“, sagt
Sinn für Humor ist im harten Beruf
von Magnus Ostenrieder essentiell.
er und grinst. Ganz normal kochen,
Personal einstellen, Lebensmittel
einkaufen, Azubis lehren, Arbeitszeiten
der Mitarbeiter dokumentieren
und die volle Verantwortung
übernehmen – er ist unter anderem
voll haftbar, sollte es zu einem Hygiene-Verstoß
kommen.
Ochsenfleisch aus
der Nachbarschaft
Warum Magnus Ostenrieder sich
von Beginn an auf die traditionell
bayerische Küche konzentrierte?
„Weil es für mich nix besseres
gibt“, sagt er. Seine persönlichen
Lieblingsgerichte sind Rindsrouladen
und geschmorte Ochsenbackerl.
Dazu ein frischgezapftes
Augustiner. Herrlich. Und bald
auch in unmittelbarer Region zu
genießen? Mit seiner langjährigen
Erfahrung als Küchenchef auf
höchstem Niveau wagte er Anfang
April den Schritt zur Selbstständigkeit,
wird in Zukunft neben seinen
Tätigkeiten als Küchenchef in der
Waldwirtschaft, auf der Wiesn und
dem Frühlingsfest immer häufiger
als Festwirt in Erscheinung
treten. Sein erster großer Auftritt:
Das Bezirksmusik- und Landjugendfest
in Reichling. Fünf Tage im
3 000-Mann-Zelt mit acht warmen
Speisen, zwei kalten, vier als Imbiss
sowie fünf verschiedene Beilagen.
Die Speisekarte ist bewusst kleiner
gewählt als bei vergleichbaren
Veranstaltungen, trotzdem vielfältig
genug und qualitativ umso hochwertiger.
An erster Stelle gelistet:
Ochsenbraten mit Semmelknödel
und Kartoffelsalat aus Fleisch von
Ochsenzüchter Alexander Karl aus
Reichlingsried, also aus direkter
Nachbarschaft. Darüber hinaus
gibt‘s Rollbraten, Wiener Schnitzel,
Ofenkartoffeln mit Kräuterquark
und Salat, Kässpätzle mit Röstzwiebel,
Currywurst, Lachs- und Fischsemmel,
Schnitzel, Leberkäse, Obadzda
und Bayerischen Wurstsalat.
„Dies natürlich mit einem süffigen
Bier“, so Magnus Ostenrieder, der
an dieser Stelle aus markenrechtlichen
Gründen keinen Namen nennen
darf. Fakt ist: Aufgrund seiner
langjährigen Tätigkeiten profitiert
er von exzellenten Kontakten zu den
verschiedensten Brauereien. Das
gilt auch fürs Küchen- und Bedienpersonal.
„Das Essen muss warm
sein, das Bier frisch, und die Leute
müssen schnell bedient werden“,
sagt er. 50 bis 60 Männer und Frauen
werden in Reichling schweißtreibende
Arbeit verrichten. Die erfahrenen
Servicekräfte kommen aus
ganz Bayern, zum Teil sogar aus
Österreich. In Sachen Ausstattung
50 | altlandkreis

ist Magnus Ostenrieder ebenfalls
bestens ausgestattet. Riesige Öfen
und Kochtöpfe mit Kippfunktion,
große Arbeitsplatten aus Edelstahl,
Grillplatten, Spülmaschinen, Kühlschränke,
Anbauzelt, Maßkrüge,
Teller und Besteck – einen großen
Teil der Ausstattung stellt er selbst,
wird hierfür auch bald einen Hallenteil
zur Lagerung anmieten. Den
Rest, zum Beispiel Maßkrüge, Teller
und Besteck, leiht er sich aus.
Fußballer, Schauspieler
und Geschäftsleute
Obwohl das Bezirksmusik- und
Landjugendfest in Reichling (siehe
Seite 52/53) das erste große
Festwirt-Projekt für Magnus Ostenrieder
werden wird, hält sich die
Nervosität bei ihm in Grenzen. Ganz
im Gegenteil: „Ich habe schon jetzt
richtig Bock darauf.“ Wohl auch,
weil er ganz genau weiß, was zu
tun ist, um mehrere tausend Musiker
und Festbesucher glücklich zu
machen. Im Rahmen des Oktoberfestes
sei es für ihn ganz normal,
5 500 Essen am Tag „rauszuhauen“.
Da haut den leidenschaftlichen
Koch so ein fünftägiges Fest
in einem 3000-Mann-Zelt sicher
nicht um. Apropos Umhauen. Auf
die Frage, wie er all diese Dinge
unter einen Hut bringt, verweist
Magnus Ostenrieder auf die kalte
Jahreszeit. „Über den Winter
werden Überstunden abgebaut.“
Dann arbeitet er oft nur zwei Tage
die Woche und nutzt die freie Zeit,
um seiner anderen großen Leidenschaft
nachzugehen: Skifahren
und Skitouren. Mehrere Skiurlaube
sowie diverse Tagestouren von daheim
aus braucht der 39-Jährige,
um sich vom massiven Küchen- und
Veranstaltungsstress ausreichend
zu erholen. Wobei er mittelfristig
ohnehin etwas kürzertreten möchte
in Sachen Küchenchef in der Großgastro.
Geht sein Plan als Festwirt
mit drei bis vier Veranstaltungen
pro Jahr auf, wäre das in jedem
Falle drin. „Das ist zwar ein harter
Weg, weil sehr viel dahintersteckt.“
Aber: Festwirte sind mittlerweile
rar gesät, werden immer weniger.
Und die Erfahrung, die Magnus Ostenrieder
als Koch und Küchenchef
vorzuweisen hat, ist ohnehin nur
schwer zu toppen – und bestückt
mit unzählig vielen Anekdoten aus
der Kategorie „unvergessen“. Als
er als Azubi in Bad Kohlgrub seine
erste Suppe kochte, vergaß er umzurühren
– zwei Stunden später war
die Suppe nicht mehr zu retten. Daraus
lernte er offensichtlich schnell,
hatte im Laufe seiner Karriere auch
schon mit Alfons Schuhbeck zu tun
und arbeitete unter anderem für
den weltbekannten österreichischen
Koch Eckart Witzigmann. Und
wenn mal wieder die Spieler des FC
Bayern München, bekannte Ex-Profis,
Schauspieler oder hochrangige
Geschäftsleute seine Gerichte in der
Waldwirtschaft in Pullach verköstigt
werden? „Für mich ist jeder Gast
gleich“, sagt Magnus Ostenrieder,
der trotz aller Erfolge und Erlebnisse
am und neben dem Kochtopf auf
dem Boden geblieben ist.
js
Kochender Küchenchef: Magnus
Ostenrieder in der Großgastro.
september / oktober 2019 | 51

Bezirksmusik- und Landjugendfest in Reichling
Obacht, Stimmung!
Reichling | Wenn das mal kein
Nachspiel haben wird – und zwar
ein grandioses: Noch bevor der
Startschuss zu den Vorbereitungen
für das 48. Bezirksmusikfest gemeinsam
mit dem 49. Bezirkslandjugendtag
in Reichling gefallen
war, wussten die Trompeter in den
Reihen des Musikvereins schon,
wen sie gerne als Hauptattraktion
auf die Bühne stellen möchten.
Mit Vlado Kumpan haben sich die
Musiker allerdings einen Künstler
herausgepickt, der es ihnen nicht
gerade leicht machen wird. Das
Spiel des gebürtigen Slowaken,
als „Stern am Blasmusikhimmel“
bekannt, wird unter Kennern
hochgelobt, die musikalische Latte
damit deutlich erhöht. „Die Jungs
himmeln ihn an“, bestätigt Kathrin
Bleicher lachend, die innerhalb
von „Musik verein(t) Reichling“
als Vorsitzende fungiert. Da Vlado
Kumpan nun tatsächlich am Freitag,
13. September, ab 20 Uhr mit
seinen Musikanten auf der Bühne
des Festzeltes am Reichlinger
Fußballplatz stehen wird, heißt es
für die Trompeter bis dahin eines
mit Nachdruck: üben, üben, üben!
Ein wenig Stolz auf das Engagement
der Trompeter, das letztendlich
zur Zusage des Künstlers
geführt hat, ist Kathrin Bleicher
schon. Dennoch ist sie gespannt,
wie Kumpan bei den Festgästen
ankommen wird. Tatsächlich
begibt sich der Verein damit auf
einen experimentellen Weg; das
Jahr über umringt von anderen
Festlichkeiten dieser Machart, will
man dem Publikum im Reichlinger
Festzelt so auch ein wenig
Abwechslung bieten. Schon der
zeitliche Abstand zu den Wertungsspielen
ist ein Novum für den
Verein, sie fanden bereits Mitte
Mai statt und damit abgekoppelt
vom Bezirksmusikfest. Das stellte
die Verantwortlichen allerdings
auch vor die große Frage, wie dieser
nun fehlende Programmpunkt
musikalisch aufgefangen werden
könnte. Herausgekommen ist nun
„Blosmusi united – mi spiela
mitnand!“, Programmpunkt am
Festsonntag gegen 17 Uhr. Alle
Musiker, die zum Bezirksmusikfest
eingeladen sind, werden darin
aufgerufen, sich spontan zum
Improvisieren auf eine von zwei
Bühnen zu begeben. Kathrin Blei-
Freuen sich auf zahlreiches Erscheinen: Die Frauen und Männer des Musikvereins Reichling.
52 | altlandkreis

cher hat dies einige i Male schon
erlebt, etwa wenn sich unzählige
Posaunisten unterschiedlichster
Vereine für ein Stück zusammentun.
„Das ist der totale Wahnsinn“,
schwärmt sie, nicht nur aus musikalischer
Sicht. Auch optisch sei
das ein Ereignis, und bleibe einem
Musiker mit Herzblut lange im Gedächtnis.
Garderobe der
besonderen Art
Der Musikverein
Reichling um 1938.
Nicht immer ergeben sich solche
Arrangements; zumeist verstauen
die Musiker ihre Instrumente nach
getanem Auftritt im Fahrzeug,
um anschließend den Festverlauf
ungestört genießen zu können.
Spontanes Improvisieren sei so
nicht einfach, gesteht Bleicher.
Doch auch dafür habe man eine
Lösung gefunden – eine, die Schule
machen dürfte: Ein alter Feldstadel
in unmittelbarer Nähe zum
Festzelt wird dafür kurzerhand
zur „Instrumenten-Garderobe“
umfunktioniert. Dort können die
teilnehmenden Musiker ihr Instrument
zwischenlagern, erklärt
Kathrin Bleicher. Kommt es zum
spontanen musikalischen Intermezzo,
ist Tuba, Posaune oder
Saxophon schnell aus der Instrumentengarderobe
geholt. „Wir
sind sehr gespannt, was musikalisch
passieren wird“, sagt sie.
Neuland betritt der Verein, hinter
dem sich die Reichlinger Ortsteile
musikalisch versammeln, auch
mit der Gestaltung des Festmontags,
16. September. Gemeinsam
mit Festwirt Magnus Ostenrieder
und der Landjugend, die ebenfalls
zum Ausrichterteam gehört, hat
man die „Feierabendchallenge“
ins Leben gerufen. Ostenrieder,
der selbst aus Reichling stammt,
beweist sein Können unter anderem
als Küchenchef des Augustinerzelts
auf der Wiesn. Ihn als Festwirt
gewinnen zu können, ist ganz
großes Kino für alle Beteiligten
(siehe Seite 50/51). Und ein ganz
neues Kaliber in Sachen Festzelt.
Allein der Stromaufwand sei hoch
wie nie, sagt Kathrin Bleicher. Zur
Freude des Vereins kümmert sich
eine Reichlinger Elektrofirma um
die benötigte Spannung. Mit dem
gastronomischen Schwergewicht
Magnus Ostenrieder geht es im
Rahmen des Bezirksmusikfests
dann auch dem klassischen Tag
der Betriebe „an den Kragen“. Mit
„Chef zahlt Platte“ oder dem „Nixzwinger-Paket“
– für die Damen,
die „ja wieder koan Hunger ham“,
schmunzelt Kathrin Bleicher –
wollen die Festausrichter so neuen
Schwung in eine alte Tradition
bringen. Und selbst der Ochs am
Spieß kommt aus Reichling, direkt
von der Weide des Landwirts
Alexander Karl, der zudem zweiter
Vorsitzender beim Musikverein
Reichling ist. Ergänzt wird dieser
Betriebsabend 2.0 passend mit einem
Wiesn-Warm-up und un-
www.trachtendepot-ampertal.de
september / oktober 2019 | 53

terhaltsamen Spielrunden. „Wer
möchte, kann sich als Gruppe dazu
anmelden“, sagt Kathrin Bleicher.
Jedoch gelte auch hier der Grundsatz:
keiner muss, man kann!
Charisma
und Können
Apropos Können – das sich hinter
„Musik verein(t) Reichling“ die
Kapellen der Ortsteile so harmonisch
vereinen, das ist für Kathrin
Bleicher nach wie vor eine besondere
Geschichte. Nicht nur „können“
die Musiker sehr gut miteinander,
was bereits zu einigen
familiären Verbindungen geführt
hat. Zum anderen habe Dirigent
Lars Scharding großen Anteil an
dieser Harmonie, sagt Bleicher.
Sein Fachwissen, gepaart mit
einer großen Portion Charisma,
kommt an bei den Musikern – und
bringt dem Verein stetigen Zulauf.
„Knapp vier Prozent unserer
Einwohner spielen bei uns“, freut
sich die Vorsitzende. 65 aktive Musiker
zählt der Verein heute, allein
2019 ist er um 13 neue Mitglieder
gewachsen. Erreicht wird zudem
auch das junge Publikum; unter
dem Zusammenschluss Jungbläser
Lechrain – dazu zählen die
Musikvereine aus Pürgen, Rott,
Thaining, Pflugdorf-Stadl, Pitzling,
Hofstetten-Hagenheim und
Reichling – findet die Ausbildung
des Vereinsnachwuchses statt, der
Die Vorstandschaft der Landjugend Reichling um den ersten Vorsitzenden
Manuel Schäferle (hintere Reihe, 3. von rechts).
dennoch Mitglied im jeweiligen
Musikverein bleibt. Zudem profitiere
man davon, dass sich die
Jungbläser der einzelnen Ortschaften
untereinander so gut kennenlernen.
„Sie bringen Schwung in
die Vereine. Alt neben jung – eine
Bereicherung für uns alle“, freut
sich Bleicher.
Groß ist nun die Vorfreude auf das
bevorstehende Bezirksmusikfest;
auch unter der Landjugend, die
mit dem Bezirkslandjugendfest
gleichzeitig ihr 70. Vereinsjahr
feiern kann. Umso mehr hoffen
alle Beteiligten auf großen Zuspruch
der Bevölkerung, denn viel
Vorbereitung und Planung war
vonnöten, um diesem Großereignis
einen würdigen Rahmen zu
verleihen. So manche Nacht habe
man sich dabei um die Ohren geschlagen,
sagt Kathrin Bleicher.
„Allein einige Stunden Diskussion
fielen auf die Auswahl der Biersorte“,
lacht sie. Vorgelegt haben
die Reichlinger Musiker – wenn
man so will – bereits mit den Wertungsspielen.
Dort erreichte der
Verein 88 Punkte, ein „sehr großer
Erfolg für uns“, so die Vorsitzende.
Auch das darf am Festwochenende
nun gefeiert werden – gemeinsam
mit allen Besuchern. rp
> > > FESTPROGRAMM ZUM BEZIRKSMUSIK- UND -LANDJUGENDFEST
DONNERSTAG, 12. SEPTEMBER
18 Uhr Sternmarsch und Stimmungsmusik
FREITAG, 13. SEPTEMBER
20 Uhr Vlado Kumpan und seine Musikanten
SAMSTAG, 14. SEPTEMBER
14 Uhr Spiel ohne Grenzen
20 Uhr Stimmung im Festzelt mit der
Radlerband
FESTSONNTAG, 15. SEPTEMBER
9 Uhr Aufstellung zum Kirchenzug, Festmesse
am Höhenberg, anschl. Frühschoppen
13 Uhr Gemeinschaftschor und Festzug
17 Uhr „Blosmusi united – mi spiela mitnand“
20 Uhr Festaustanz mit den „Moor-Buam“
MONTAG, 16. SEPTEMBER
14 Uhr Kreisseniorennachmittag im Festzelt
18 Uhr Feierabendchallenge mit dem Musikverein
Reichling – „Chef zahlt Platte“
54 | altlandkreis

Im Altlandkreis heimische Schlangenarten
Die Giftige mit dem
Zick-Zack-Muster
Schlange verführt. Später wurde
in katholischen Gottesdiensten
davon gepredigt, dass Schlangen
vom Teufel besessen seien – und
wer von einer Kreuzotter gebissen
wird, stirbt und kommt in die Hölle.
„Was natürlich totaler Quatsch
war und ist“, sagt Thomas Lücke.
Zwar sei das Gift einer im Schongauer
Altlandkreis heimischen
Kreuzotter in der Konzentration
intensiver als das einer Diamantklapperschlange
– letztere ist
immerhin die größte Klapperschlange
der Welt, deren Biss für
Kreislauf-Probleme leme
oder Allergien
lerg
können grundsätzlich kritischere
re
Auswirkungen haben. So oder so
sollte man
sich im Falle le eines es
Bis-
ses wie folgt verhalten: Ruhe be-
Altlandkreis | Sie sind lang, dünn,
haben keine Beine, existieren seit
150 Millionen Jahren und werden
von vielen Menschen gefürchtet:
Schlangen. Woher diese Angst
kommt? „Einerseits ist der Mensch
an Tiere mit vier Beinen und Fell,
oder an Tiere mit zwei Beinen und
Federn gewöhnt. Eine Schlange
passt da so gar nicht ins Bild“,
sagt Thomas Lücke, 57, Fachmann
für Reptilien und Inhaber
des Reptilienhauses in Oberammergau.
Die Angst vor Schlangen
hängt aber auch mit alten Überlieferungen
n und religiösen en Ansichten
zusammen. Bereits Adam
und Eva wurden der
biblischen
Erzählung nach im Paradies von
einer „hinterlistigen“ is
ti
n“
und
„bösen“
Menschen tödlich enden kann.
n.
Jedoch besitzt die
Kreuzotter ter mit
maximal m 18
Milligramm ligr
wesent-
lich
weniger er
Gift im Körper, r, und
ist
dadurch durc
deutlich ungefährlicher.
her.
Heißt: Wer hierzulande tatsächlich
von einer Kreuzotter gebissen
wird, hat im schlimmsten Falle mit
starker Übelkeit, einer Schwellung
rund um die Bissstelle sowie mit
Erbrechen zu kämpfen. Und bei
Kindern? „Hier wirken sich die
Symptome natürlich stärker aus,
sind in der Regel aber auch nicht
lebensbedrohlich“, sagt Thomas
Lücke. Den letzten Todesfall durch
den Biss einer Kreuzotter habe es
im Jahre 1956 gegeben – und auch
nur, weil die betroffene Person an
einer Vorerkrankung litt. Herz-
56 | altlandkreis

wahren, sich nicht anstrengen und
sich per Auto ins nächstgelegene
Krankenhaus fahren lassen – und
auf gar keinen Fall Alkohol trinken
sowie die Bisswunde aufschneiden
oder aussaugen. Gegengift
wird im Regelfalle eines Kreuzotter-Bisses
nicht verabreicht. „Das
baut der Körper selbst wieder ab“,
sagt Thomas Lücke. Allerdings bekommt
das Biss-Opfer Mittel gegen
Schmerzen und Schwellung
verabreicht, was die Sache erträglicher
macht.
Drei Kreuzotter-Bisse
pro Jahr
Stock“, sagt Lücke. Andere sehen
das Entdecken einer Schlange als
Mutprobe an und möchten sie
fangen. Dabei gilt für uns Menschen
im Falle „Schlange entdecken“
immer: Stören, einfangen
und töten strikt verboten. Schlangen
stehen auf der Liste artenbedrohter
Tiere, sind außerdem extrem
menschenscheu und möchten
einfach nur ein ruhiges, stressfreies
Leben in naturgeschützten
Lebensräumen verbringen. Zum
Verteidigungs-Biss kommt es nur
dann, wenn sich das Reptil akut
bedroht fühlt. „Und eine auf sie
zukommende Pranke eines Mannes
sieht eine Schlange nun mal
als Bedrohung an“, sagt Thomas
Lücke, der beim Entdecken einer
wildlebenden Schlange folgendes
rät: Beobachten, so lange und intensiv
man möchte, aber stets in
einem gesunden und respektvollen
Abstand zum Reptil von rund
einem Meter. Und dabei versuchen
zu erkennen, um welche Art
In Weilheim-Schongau sowie den
benachbarten Landkreisen kommt
es durchschnittlich zu zwei bis
drei Kreuzotter-Bissen pro Jahr,
deutschlandweit sind es 60 bis 70.
Dabei auffallend: In 80 Prozent der
Fälle werden Männer an der Hand
gebissen. Was eindeutig zeigt, wer
in unserer Gesellschaft den Helden
spielen möchte. „Viele meinen,
n,
die Schlange von
der
Straße ret-
ten zu müssen, sen,
verwenden en dabei
aber
keinen
es sich handelt? Wieviele ele Schlan-
gen
im Weilheim-Schongauer
eim-
ho
er
Landkreis derzeit eit
vorkommen,
omme
men,
können weder er Naturschützer tzer
noch
Behörden en
noch Experte Thomas
Lücke genauer sagen. Fakt
ist: Die
Population
der wenigen
Café - Kultur - Kulinarik
Feiern in familiärer Atmosphäre!
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september / oktober 2019 | 57

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stabil. Mit wenigen Arten gemeint
ist die Kreuzotter – die einzig
giftige Schlange in der Region.
Darüber hinaus die Ringelnatter,
die Barrenringelnatter sowie die
Schlingnatter.
Farbe hängt vom
Lebensraum ab
Die Ringelnatter, die hierzulande
am häufigsten vorkommt und,
weil tagaktiv, auch am häufigsten
gesehen wird, lebt hauptsächlich
in feuchteren Gebieten wie
Mooren, an Bächen, Weihern und
Seen. Sie wird bis zu 20 Jahre alt,
1,80 Meter lang, kann ausgezeichnet
schwimmen und kennzeichnet
sich vor allem durch helle, halbmondförmige
Flecken am Kopf,
die durch einen schwarzen Strich
getrennt sind. Die Farbe ihres Körpers
ist normalerweise grüngräulich,
kann aber auch silbergrau bis
tiefschwarz sein. „Die Farbe hängt
unter anderem von der Höhe des
Lebensraumes ab“, sagt Thomas
Lücke. Die Ringelnatter kommt
auch in den Ammergauer Alpen in
bis zu 2 000 Metern Höhe vor, wo
es wesentlich kühler ist als unten
im Tal. Um diesen Temperaturunterschied
zu kompensieren, hilft
ein schwarzer Körper, der wärmendes
Sonnenlicht absorbiert.
Auf dem Speiseplan der Ringelnatter
stehen Fische, Frösche,
Kröten sowie gelegentlich auch
Mäuse und Vögel. Wobei auch
die Schlange selbst nicht unbeliebt
ist bei anderen Lebewesen –
die Liste der Feinde ist ziemlich
lang: Igel, Marder, Wiesel, Krähen,
Greifvögel wie Bussard, Milan und
Falke, Fischreiher, aber auch große
Frösche. Und nicht zu vergessen:
Auto- und Radfahrer. Heißt:
Um die Population trotz dutzender
Feinde aufrecht zu erhalten,
braucht eine Schlange jede Menge
Nachwuchs. Ringelnatter-Männchen
und Ringelnatter-Weibchen
Thomas Lücke, Inhaber des Reptilienhauses
in Oberammergau.
paaren sich zwischen Mai und
Juni, ehe sie bis zu 40 (!) Eier an
feuchtwarmen Südhängen oder in
Komposthaufen ablegt und ausbrüten
lässt. Zwischen Juni und
September schlüpfen aus rund 90
Prozent aller Eier Baby-Schlangen,
von denen es allerdings nur rund
fünf ins geschlechtsreife Erwachsenen-Leben
schaffen.
Schlingnatter wird
oft verwechselt
Die nacht- und dämmerungsaktive
Kreuzotter wird nur 60 bis
80 Zentimeter lang, ist dafür dicker
als die Ringelnatter und lebt
überwiegend an Waldrändern,
Feuchtgebieten oder ebenfalls in
bis zu 2 000 Meter hohen Bergen.
Sie kennzeichnet sich durch ein
„V“ oder „X“ auf dem Kopf, darüber
hinaus sticht ihr silber-grauer
oder brauner Körper mit schwarzem
Zick-Zack-Muster ins Auge.
„Wobei es auch komplett kupferfarbene
oder komplett schwarze
Kreuzottern gibt“, sagt Thomas
Lücke. Interessant: Sie kann, je
nach Bedarf, mit oder ohne Giftzähne
zubeißen. Außerdem brütet
sie entgegen der Ringel- und
Schlingnatter ihre acht bis zehn
Jungen im eigenen Körper aus,
ist somit eine lebend-gebärende
Schlange. Rein optisch oft mit
Kreuzottern verwechselt wird die
ungiftige, schlanke und sehr zierliche
Schlingnatter, auch Glattnatter
genannt, weil sie auf ihrem silberglänzenden
Körper viele braune
Punkte trägt – und die ähneln der
Kreuzotter tatsächlich. Allerdings
gilt diese tagaktive Schlingnatter
als scheueste heimische Schlangenart,
die selbst in Naturschutzgebieten
äußerst selten anzutreffen
ist. Sowohl die Speisekarte
als auch die Liste der Feinde ist
für Kreuzotter und Schlingnatter
vergleichbar mit der Karte und
Liste der Ringelnatter. Gleiches
gilt für die eher aus dem Süden
und Westen stammende Barrenringelnatter,
die sich von der
„normalen“ Ringelnatter durch
größere Flecken am Körper, dafür
weniger markante Kopfzeichen
unterscheidet. Was wiederum alle
vier Schlangen gemeinsam haben:
Sie bewegen sich Ziehharmonikaartig
fort, wachsen bis an ihr Lebensende,
häuten sich hierfür alle
sechs bis acht Wochen und halten
über die kalte Jahreszeit einen
tiefen Winterschlaf. Und das wohl
Wichtigste beim Thema heimische
Schlangenarten, weil auch hier
über Generationen hinweg falsche
Behauptungen weiterzählt wurden:
Die Blindschleiche zählt zur
Gattung der Echsen, ist somit keine
(!) Schlange und wirft im Falle
einer Gefahrensituation auch nicht
ihr Schwanzende ab.
js
58 | altlandkreis

ALLERLEI IM ALTLANDKREIS
Fohlen und Omas Kuchen
Deutschlands größter
Kaltblutfohlenmarkt
Rottenbuch | Er ist ein Fest für Rosserer und Freunde
heimischen Brauchtums: Deutschlands größter
Kaltblutfohlenmarkt, der traditionell immer am
ersten Freitag im September auf der großen Festwiese
vor dem Fohlenhof in Rottenbuch stattfindet –
heuer am 7. September. Im Mittelpunkt stehen die
herausgeputzten Stuten mit ihren Fohlen, die ab
8 Uhr in der Früh vor Ort sind und im Ring vorgestellt
werden. Die Auktion beginnt um 10 Uhr.
Eine Schau ist auch
das bunte Treiben und
Angebot um den Ring.
Neben einem großen
Festzelt mit Bewirtung
und Blasmusik reihen
sich einige Marktbuden
mit Leckereien sowie
Pferdezubeanderhör
anein-njs
Rezeptaufruf: „Alle lieben Omas Kuchen“
Weilheim | Die drei Damen der
Hauswirtschafterei haben sich für
die Oberland-Ausstellung 2019 etwas
Besonderes einfallen lassen:
Einen Wettbewerb unter dem Titel
„Alle lieben Omas Kuchen“. Damit
verbunden: Ein Aufruf. „Wir
suchen Rezepte mit Rührteig, die
noch aus Omas Rezepte-Sammlung
stammen und schon immer an die nächste
Generation weitergegeben wurden“, sagt Projektleiterin
Silvia Schlögel. Wenn auch Sie, liebe Leser,
so ein altbewährtes Rezept besitzen, dürfen Sie es
bis Sonntag, 15. September, an folgende Adressen
schicken: E-Mail unter hallo@diehauswirtschafterei.de,
Fax unter 08861 / 259702 oder Post an „Die
Hauswirtschafterei“, Ramsau 6, 86971 Peiting.
Die Gewinner des Expeditions-
Buches von Franziska Bär
Altlandkreis | Es ist ein packender, 285 Seiten
starker Erfahrungsbericht über eine
400-Kilometer-Wanderung, den Franziska
Bär aus Schongau da zu Papier gebracht
hat. In „Ins Nirgendwo, Bitte!“ erzählt sie
von ihrer Reise durch das am dünnsten besiedelte
Land der Welt – die Mongolei. Mit
dabei: Wasserkocher, Zelt, Freund Felix und
eine gehörige Portion Ungewissheit. Drei unserer
Leser durften wir im Rahmen unseres
Gewinnspiels der vergangenen Ausgabe mit
je einem Exemplar des Buches eine Freude
machen: Irmgard Hahn aus Peiting, Maria
Haggenmüller aus Schwabsoien sowie Richard
Baarfüßer aus Böbing. Wir wünschen
allen Gewinnern viel Vergnügen mit dem
Buch. Alle, die diesmal weniger Glück hatten,
wünschen wir indessen mehr
Erfolg bei unseren aktuellen Gewinnspielentis
Unter allen Einsendungen wird
fortan eine Vorauswahl getroffen
– die zehn Finalisten werden
dann bis Freitag, 20. September,
benachrichtigt. Und dürfen ihren
selbstgebackenen Kuchen am
Mittwoch, 2. Oktober, einer Jury
auf der Oberland-Ausstellung in
Weilheim präsentieren. Als erster
Preis winkt ein Wellness-Wochenende für zwei
Personen mit Halbpension im Rottaler Hof in Bad
Birnbach. Als zweiter Preis ein 100-Euro-Gutschein
für Urlaub auf dem Bauernhof. Außerdem gibt’s
Schmankerlkörbe der in Halle R ausstellenden stellenden Direktvermarkter.
Darüber hinaus kommen
alle Rezepte der Finalisten in ein neues
Buch der Hauswirtschafterei.
js
di ä h t P i i kt i
september / oktober 2019 | 59

Alpakas hautnah auf dem Saliterhof
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Peiting-Kurzenried | „Schaue einem
Alpaka niemals zu tief in
die Augen, sonst ist es um dich
geschehen“, sagt Thomas Lein
mit einem unübersehbaren Lächeln
auf den Lippen. So war es
bei ihm, im Jahr 2013, als er und
Gattin Bärbel Schlamp über eine
Freundin auf eine Fernsehserie
aufmerksam wurden, in der die
Tiere mitwirkten. Während eines
Urlaubs am Bodensee kamen sie
zum ersten Mal mit echten Alpakas
in Kontakt – und haben sich sofort
in die Tiere verliebt. Mittlerweile
sind 32 Alpakas auf dem Saliterhof
im Weiler Kurzenried, kurz vor Peiting,
beheimatet. Drei davon sind
Hengste, schließlich betreibt das
Ehepaar Schlamp-Lein längst eine
eigene Zucht, das nötige Fachwissen
hierfür haben sie sich über
zahlreiche Schulungen und Vorträge
angeeignet. „Wir werden noch
auf 50 anwachsen“, blickt Thomas
Lein in eine nicht allzu entfernte
Zukunft. Doch was macht die Tiere
eigentlich aus, abgesehen vom
zugegebenermaßen ziemlich niedlichen
Erscheinungsbild? „Es sind
ganz ruhige, entschleunigte Tiere,
mit denen man hervorragend der
ganzen Hektik entfliehen kann“,
Gerade bei schönem Wetter lässt es sich auf dem Saliterhof aushalten.
so Lein. Gerade deshalb „verirren“
sich immer mehr Manager aus den
großen Städten aufs Land, unternehmen
mit den Alpakas Wanderungen,
betreiben so Wellness für
Körper und Seele zugleich.
Wärmend, glänzend
und ohne Wollfett
Ursprünglich stammen Alpakas
aus Südamerika, ihr Hauptverbreitungsgebiet
befindet sich in den
Hochebenen der Anden, vor allem
in Peru, Chile und Bolivien. Seit
der Zeit der Inkas werden sie speziell
zur Wollproduktion gezüchtet,
zählen Alpakafasern doch weltweit
zu den wertvollsten Naturfasern,
da sie sehr gute Temperatureigenschaften
haben, extrem weich sind
und einen edlen Glanz aufweisen.
Vor allem für Allergiker ist die Faser
geeignet, weil sie kein Lanolin,
also Wollfett beinhaltet. „Obwohl
es leicht ist, wärmt es, das glaubt
man gar nicht. Wie natürliches
Gore-Tex“, erklärt Thomas Lein.
Zunächst hatten Bärbel Schlamp
und er angedacht, auf dem Saliterhof
lediglich in der Alpaka-
Wollproduktion tätig zu
60 | altlandkreis

sein, haben hierfür seit Februar
2017 in der eigenen Wollmühle
die entsprechenden Maschinen für
die Verarbeitung von Alpakawolle
stehen. Der Hofladen, in dem es
alle möglichen Alpakaprodukte
gibt, von Strickjacken über Bettdecken
bis zu Mänteln, Ponchos
oder Pullis, befindet sich derzeit
im Ausbau. Da es in Europa nicht
viele solcher Wollmühlen gibt, laut
Thomas Lein „vielleicht zehn oder
zwölf“, verarbeiten sie auf dem
Saliterhof darüber hinaus die Wolle
vieler anderer Züchter.
Neben den Wolleigenschaften
zeichnen sich Alpakas vor allem
durch Neugier sowie ihren ruhigen
und friedlichen Charakter aus, was
sie unter anderem für tiergestützte
Therapie interessant macht. Da sie
zudem nicht allzu groß sind, fassen
Menschen schnell Vertrauen, auch
wenn diese bis dato mit Tieren
in keinem engen Kontakt waren.
„Die Erfolge entsprechen denen
der Delphintherapie“, freut sich
Thomas Lein darüber, gemeinsam
mit einer ausgebildeten Therapeutin
solch eine Therapie und auch
Coaching für Firmen am Saliterhof
anbieten zu können.
Erdmännchen, Wallabys
und Wollschweine
Ein paar Pferde, einige Katzen,
Erdmännchen, in Kürze Wallabys,
Wollschweine sowie Seidenhühner
und natürlich jede Menge Alpakas:
Der Saliterhof in Kurzenried
bei Peiting ist ein echter Erlebnishof
geworden, wo sowohl Alt
als auch Jung vergnügte Stunden
verbringen können. „Wie letztlich
alles wurde, war eigentlich gar
nicht angedacht“, berichtet Thomas
Lein von der intensiven Umbau-
und Neubauphase, die trotz
Eröffnung auch heute noch nicht
vollends abgeschlossen ist. „Ich
glaube, so richtig fertig werden
wir nie“, spricht Lein über die vielen
Ideen, die seine Ehefrau und
er für ihren Hof noch haben. Eine
Streuobstwiese soll ebenso entstehen
wie ein großes Gewächshaus,
in dem möglichst viel wächst, was
direkt im hofeigenen Stüberl verwertet
werden kann. Anfänglich
war lediglich ein kleineres Hof-
Café geplant, von den heutigen
Dimensionen und der Nachfrage
bezüglich des Restaurants mit im
Außen- maximal 120, im Innebereich
70 Sitzplätzen, war zunächst
nie die Rede. „Das entwickelte sich
eigentlich erst während des Baus
und nach der Eröffnung“, berichtet
Thomas Lein, dass erst kürzlich die
große Gastroküche geliefert wurde.
Gerade deshalb lief während
der Eröffnungswoche im Mai noch
nicht alles rund, schließlich musste
in der zu kleinen Küche noch etwas
improvisiert werden. „Bayerische
Küche mit dem gewissen Etwas“,
beschreibt Thomas Lein die Speisekarte
im Hof-Stüberl, die sich
ebenfalls in den letzten Wochen
entwickelt hat. Bei den Gerichten
wird besonders auf Regionalität
oder Eigenherstellung geachtet,
vieles wird aus der direkten landwirtschaftlichen
Nachbarschaft bezogen,
wie etwa die Milch für den
Cappuccino. Diese benötigt Lein
auch für sein Bauernhof-Eis, welches
auf dem Hof hergestellt wird.
Ähnlich wie mit den Alpakas hat
er sich die Eisherstellung nahezu
selbst beigebracht, hat hierfür viel
ausprobiert.
Veranstaltungshalle bietet
Platz für 400 Personen
Damit Eltern in Ruhe essen können,
gehört mittlerweile ein
Spielplatz zum Saliterhof – auch
dieser war in der Ursprungsplanung
noch nicht integriert, wurde
deshalb erst im Laufe des Augusts
fertiggestellt. Stallführungen, Kindergeburtstage,
Wanderungen,
Events jeglicher Art wie Seminare
oder Hochzeiten können beim
Saliterhof gebucht werden. Die
Hofweihnacht, schon vor offizieller
Eröffnung beliebt, steht selbstverständlich
auch heuer im Veranstaltungskalender,
ebenso wie spezielle
Motto- und Themenabende.
Peruanische Nacht, italienischer
Abend oder Candle-Light-Dinner,
was schon in der Eröffnungswoche
ausgesprochen gut ankam.
„Wir sind sehr glücklich, dass es
die Leute so annehmen“, zeigt
sich Thomas Lein erleichtert und
erzählt von Stammgästen, die nahezu
jedes Wochenende kommen,
„weil es immer etwas neues gibt“.
Wem die Räumlichkeiten des Stüberls
zu klein sind, kann auf dem
Saliterhof übrigens in die neue
Halle ausweichen. Vielleicht fährt
zu dieser in etwas fernerer Zukunft
– wie dann über das gesamte
Areal – eine Bauernhof-Bahn.
Auch das ist eine Idee von Thomas
Lein, die zwar noch äußerst vage,
aber sicherlich nicht auszuschließen
ist.
tis
Ein Blick in das Restaurant
auf dem Saliterhof.
september / oktober 2019 | 61
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Leeder | Im September beginnt
das mittlerweile 186. Oktoberfest
und damit das größte Volksfest
der Welt. Dann werden sich erneut
über sechs Millionen Besucher
auf der Münchner Theresienwiese
tummeln, die meisten der
männlichen Wiesn-Gänger dabei
heutzutage ganz selbstverständlich
in Tracht gekleidet. Lederhose,
Hemd, Strümpfe oder Socken,
Haferlschuh, wahlweise Janker,
Weste und Trachtenhut. Dass allen
voran Touristen aus Australien, den
USA, dem Norden Deutschlands
oder sonstwoher es mit der bayerischen
Tradition nicht ganz so genau
nehmen, stört insbesondere die
einheimischen Besucher des Oktoberfestes.
Da werden schon mal
die Flip-Flops zur Lederhose getragen
oder schnell noch ein ganzes
Outfit aus Stoff am Hauptbahnhof
gekauft. „Dann sollte man es lieber
gleich bleiben lassen“, findet etwa
Manfred Bär. Mit dieser Meinung
dürfte der Säckler mit dem gleichnamigen
Geschäft aus Fuchstal-
Leeder „Bär Leder & Tracht“ sicherlich
nicht alleine dastehen. „Das
Schlimmste ist tatsächlich, wenn
sie aussehen wie Robin Hood –
vogelwild. Das gehört echt verboten“,
echauffiert sich der passionierte
Lederhosenmacher über so
manchen exotischen Ausreißer auf
der Wiesn. Umso wichtiger findet
Bär daher das Bewahren alter Sitten,
schließlich sei „die Tradition
doch das Schönste“.
Altleder-Optik
seit jeher beliebt
Trotz aller Kritik an der Massenware
erkennt Manfred Bär im Konsumverhalten
der Menschen ein Rückbesinnen
auf das Handgemachte.
Gerade in der Region sei eine
zeitlose, saubere Hose eigentlich
immer gefragt. Der Trend geht laut
des Säcklers immer schon zu kurzen
„Krachledernen“ in Altleder-
Optik – gespeckt, geschliffen, wild.
„Seit jeher gefragt“, sagt Manfred
Bär. Gerade deshalb müssen Kunden
bei ihm durchaus langfristig
planen, schließlich häufen sich
die Anfragen. Bei handgemachten,
maschinenbestickten Hosen muss
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„Grüß Gott“: Manfred Bär in seinem gleichnamigen i Trachtengeschäft.
häft
62 | altlandkreis

mit drei Monaten gerechnet werden,
bei Handbestickten ist es gar
bis zu einem Jahr Wartezeit. Letztlich
gibt es bei „Bär Leder & Tracht“
alles rund um die männliche
Tracht, unter anderem individuell
bestickte und gelaserte Gürtel und
Hosenträger, wofür sich Manfred
Bär kürzlich einen eigenen Laser
angeschafft hat. Machte Ende der
1990er-Jahre die nach Deutschland
rüber geschwappte Landhausmode
es den traditionellen Säcklern noch
schwer, kann Bär seit einiger Zeit
wieder ein Umdenken ausmachen.
Wurde lange viel von der Stange
gekauft, stehen wieder vermehrt
die Themen Qualität, Heimat und
Regionales im Vordergrund. „Auch
junge Leute, die noch in die Lehre
gehen, sparen ihr Geld für eine
Lederhose“, spricht Manfred Bär
darüber, dass sich viele Männer nur
einmal im Leben eine gescheite Lederhose
kaufen. Er selbst vergleicht
es immer mit dem Konsum von
Fleisch. „Lieber esse ich nur einoder
zweimal die Woche teureres
Fleisch vom Metzger, als jeden Tag
für 99 Cent vom Discounter.“ Mit
„gescheit“ meint Manfred Bär im
übrigen nicht nur die von Hand
bestickten, Sämisch-Hirschlederhosen,
die durchaus bis zu 2500
Euro kosten können. Auch konfektionierte
Exemplare, dann zumeist
Wildbock ab rund 250 Euro, hat
das Fuchstaler Geschäft im Angebot,
schließlich gebe es genügend
Kunden, die zwar nicht so häufig
Tracht tragen, dennoch ordentlich
ausgestatten sein wollen. Maßgeschneiderte
Lederhosen gibt es ab
700 Euro aufwärts, „die meisten
lassen sich etwas machen für 1000
bis 1500 Euro“.
„Bär Leder & Tracht“ gibt es seit
dem Jahr 2000. Zunächst war Manfred
Bär Werkzeugmechaniker,
musste jedoch Mitte der Neunzigerjahre
wegen seines dritten
fußballbedingten Kreuzbandrisses
umschulen, da er den standintensiven
Beruf nicht mehr ausführen
konnte. Er entschied sich für eine
Ausbildung zum Säckler, schon damals
mit Ziel, ein eigenes Geschäft
zu eröffnen. Zunächst übernahm er
ein bestehendes Trachtengeschäft
in Reutte in Tirol, ehe er zur Jahrtausendwende
wieder in die Heimat
zurückkehrte.
Geöffnet hat „Bär Leder & Tracht“
mittwochs, donnerstags und freitags,
jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie
samstags von 10 bis 13 Uhr. „Sonst
würde ich nichts mehr fertig bekommen“,
spricht Manfred Bär darüber,
dass es ihm an Anfragen nicht
mangelt. Das Geschäft aus diesem
Grunde weiter auszubauen, womöglich
sogar eine weitere Filiale
zu eröffnen, schwebt ihm indessen
ganz und gar nicht vor. „Das ist absolut
nicht mein Ziel, sonst wären
wir wieder beim Thema Massenware.“
Viel lieber kreiert er seine
Lederhosen in einer überschaubaren
Zahl. So bleibt auch noch Zeit
für Korrekturen an der Tracht, die er
selbstverständlich auch vornimmt,
sollte wider Erwarten etwas kaputt
gehen oder der Bauch aufgrund des
ein oder anderen Bierzeltbesuches
wachsen. Seine Kunden kommen
von nahezu überall her, allen voran
aus dem schwäbischen Bereich
und dem Oberland. Aber auch Kunden
aus den Vereinigten Staaten
oder Japan haben sich schon nach
Leeder verirrt und bei „Bär Leder
& Tracht“ ausstatten lassen. Um
beim nächsten Oktoberfest-Besuch
definitiv besser auszusehen als ein
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september / oktober 2019 | 63

Jubiläums-Programm zu „150 Jahre DAV“
Bergfilme in Farbe
und Schwarz-Weiß
Auf dem Gipfel
des Mont Blanc
Peißenberg | Der Deutsche Alpenverein
feiert heuer 150-Jähriges.
Aus diesem Anlass lädt die Sektion
Peißenberg Ende September
in die Tiefstollenhalle. Dort
gezeigt wird ein zum Jubiläum
ausgewähltes Filmprogramm. Genaugenommen
kommt unter dem
Titel „Berge 150“ eine Auswahl der
besten Bergfilme aus 100 Jahren
Filmgeschichte auf die Leinwand.
Skifahren, Klettern, Bergsteigen
und Expeditionen zu den höchsten
Gipfeln dieser Welt – damals und
heute. „Wir begeben uns auf eine
Zeitreise durch ein turbulentes
Jahrhundert“, heißte es von Seiten
der Veranstalter. Schließlich sei der
Bergfilm eines der ältesten Filmgenres
überhaupt. In der Tat höchst
beeindruckend sind die alten Aufnahmen
der Bergfilm-Pioniere, die
mit einfachster Ausrüstung sehr
schweres, sperriges Film-Equipment
an zum Teil schwindelerregenden
Passagen positionierten –
und trotzdem für damalige Verhältnisse
spektakuläre Aufnahmen
produzierten. Heute wird die facettenreiche
Welt der Berge und
des Bergsports immer häufiger mit
wenigen Gramm leichten Actionkameras
und flinken Drohnen auf
die Bildschirme gezaubert – messerscharf
und hochauflösend. Diese
Entwicklung von schwarz-weiß
zu farbig zieht sich wie ein roter
Faden durch dieses zweistündige
Bergfilm-Programm. Es werden
unter anderem Ausschnitte gezeigt
aus „Der weiße Rausch“, „Der Berg
ruft“, „Nanga Parbat“, „Keeper of
the Mountains“, „Tamara“, „Die
Seilbahn“ sowie „Der Blitz – Inferno
am Montblanc“.
Eine Million Mitglieder
Die Geschichte der DAV-Gründung
reicht bis ins Jahr 1869 zurück,
als deutsche und österreichische
Bergsteiger den Deutschen Alpenverein
als „bildungsbürgerlichen
Bergsteigerverein“ ins Leben gerufen
haben. Bis heute wuchs der
DAV zum größten Bergsportverein
der Welt, zählt aktuell rund eine
Million Mitglieder aus insgesamt
355 selbstständigen Sektionen. Mit
Sportkletterern, Naturschützern,
Hüttenwirten,
Familiengruppen,
klassen. Dabei kommen weder der
Skibergsteigern, Expeditionsteilnehmern
Spaß am Sport und die Stärkung
und Kulturliebhabern des Gemeinschaftsgefühls noch
treffen sich auf der „Plattform“ eine qualifizierte Ausbildung zu
DAV Gleichgesinnte, die allesamt kurz. Letztere sorgt wiederum für
ein gemeinsames Ziel verbindet: Sicherheit im alpinen Gelände,
Die einzigartige Bergwelt für kommende
Generationen zu erhalten.
was Unfälle präventiv verhindert.
Für diese Ausbildungsvielfalt steht
Hierfür notwendig ist nicht nur auch die AV-Sektion Peißenberg
eine politische und ideologische – der größte Verein in Weilheim-
Unabhängigkeit, sondern auch Schongau, der am Donnerstag,
eine große Fachkompetenz in allen
Bereichen des Alpinismus – Sicherheit
26. September, alle Interessierten
recht herzlich in die Tief-
und Ausbildung, Natur und stollenhalle Peißenberg einlädt.
Umwelt, Hütten und Wege, Leistungssport
sowie Alpines Museum
und Bibliothek.
Rund 10000 lizenzierte Trainer
und Trainerinnen engagieren sich
momentan in den einzelnen Sektionen,
leiten Sommer wie Winter
Kurse und Touren in allen Schwierigkeitsgraden
Beginn der Filmvorführung ist um
20 Uhr, Einlass bereits um 19 Uhr.
Vorverkaufskarten sind für 15 Euro
in der Geschäftsstelle der Sektion
Peißenberg, bei PeissenBuch oder
über E-Mail-Anfrage unter sektion@alpenverein-peissenberg.de
erhältlich. Darüber hinaus für 17
und für alle Alters-
Euro an der Abendkasse.
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Ihr Regionalmagazin „altlandkreis“ verlost 3 x 2 Karten für das Filmprogramm
„Berge 150“ am Donnerstag, 26. September, um 20 Uhr in
der Tiefstollenhalle Peißenberg. Schicken Sie uns bis 15. September
eine Postkarte mit dem Stichwort „Der Berg ruft“ an „altlandkreis“,
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.
de. Absenderadresse bitte mitangeben! Das Los entscheidet, der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!
64 | altlandkreis

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Saisonal-regional – Rezepte der Hauswirtschafterei
Kochen wie auf einer Alm
Peiting | Herbstzeit ist Wanderzeit.
Dazu gehört? Eine zünftige Einkehr
auf einer der unzähligen urigen
Hütten, die es im Alpenraum gibt.
Für alle, die köstliche Hüttenküche
auch Zuhause genießen wollen,
werden die drei Damen der Hauswirtschafterei
ein neues Kochbuch
auf den Markt bringen. Es heißt
„Hüttenküche für Dahoam“. Darin
verstecken sich nicht nur bewährte
Rezepte aus der sogenannten
Alpenküche, sondern auch jede
Menge neue Kreationen, umsetzbar
mit regionalen Lebensmitteln.
Kurzum: Das Buch, das pünktlich
zur Oberland-Ausstellung erscheint,
beinhaltet für wirklich
jeden Geschmack etwas. Vom feinen
Gaumenkitzler über kräftige
Suppen und „was zum Sattwerden“
bis hin zu süßen Speisen und
Nachspeisen für Gschleckerte. Ihr
Regionalmagazin „altlandkreis“
war bereits zum Probeessen einiger
Hüttenküchen-Gerichte eingeladen
– und ohne Übertreibung
hellauf begeistert.
Doch Rezepte allein zeichnen dieses
neue Kochbuch nicht aus. Für
alle, die an Wochenenden oder
freien Tagen lieber die Küche der
Hüttenwirte vor Ort genießen
möchten, hält dieses Buch auch
einige tolle Wandertipps parat.
Schließlich sind die Damen der
Hauswirtschafterei selbst gerne in
den Bergen unterwegs und haben
für ihr neuestes Werk einige ihrer
Lieblingshüttenwirte besucht. Und
von denen sogar das eine oder
andere Lieblingsrezept verraten
bekommen. Heißt: Einige Rezepte
aus „Hüttenküche für Dahoam“
gibt’s eins zu eins auf den vorgeschlagenen
Hütten, die auch aus
sportlicher Sicht alle Interessen
66 | altlandkreis
abdecken. Einige sind für junge
Familien und Rentner über eine
gemütliche Tour erreichbar. Andere
erfordern Kondition und liegen
sogar bis auf 2 200 Metern Höhe.
Wer die sportliche Ertüchtigung
grundsätzlich scheut und es bis
zur Oberland-Ausstellung nicht
mehr erwarten kann? Im Folgenden
stellen die Damen der Hauswirtschafterei
schon mal drei Rezepte
aus ihrem neuen Kochbuch
vor:
Gefüllte Rösti
ZUTATEN:
800 g – 1 kg Pellkartoffeln
(festkochend)
Salz, Pfeffer
Butterschmalz zum Ausbacken
FÜLLUNG:
150 g Romadur
100 g roher Schinken,
dünn geschnitten
ZUM ANRICHTEN:
2 Zwiebeln
1 EL Butterschmalz
4 Scheiben roher Schinken,
dünn geschnitten
Schnittlauch
ZUBEREITUNG: Die Kartoffeln
schälen und grob reiben. Mit Salz
und Pfeffer würzen. Den Romadur
in Scheiben schneiden. Die Hälfte
der Kartoffeln in einer weiten
Pfanne mit heißem Butterschmalz
verteilen und etwas andrücken.
Den Schinken und den Romadur
darüberlegen. Die restlichen Kartoffeln
daraufgeben und ebenfalls
In einer Pfanne serviert:
Die gefüllte Rösti.

leicht andrücken. Die Rösti von Die Äpfel schälen, vierteln, entker-
beiden Seiten goldbraun backen. nen und klein schneiden. Auf dem
Dabei vorsichtig wenden und Teig verteilen.
nochmals etwas Butterschmalz Für den Guss die Butter schmelzen
dazugeben. Die Zwiebeln schälen und die restlichen Zutaten unterrühren.
Den Guss über die Äpfel
und in Ringe schneiden. Im heißen
Butterschmalz goldbraun rösten.
Den Schinken dazugeben und Die Backzeit beträgt circa 45 Minu-
geben und backen.
mitrösten. Auf der Rösti verteilen ten bei 180 Grad (160 Grad)
und mit Schnittlauch bestreut servieren.
Puderzucker
Den abgekühlten Kuchen dann mit
bestäuben.
Apfel-Mandelkuchen
ZUTATEN MÜRBTEIG:
200 g Mehl
100 g Zucker
100 g Butter
1 Ei
BELAG:
1 kg Äpfel
GUSS:
100 g Butter
150 g Zucker
1 EL Vanillezucker
3 EL Sahne
3 EL Mehl
100 g Mandelblättchen
ZUM BESTÄUBEN:
Puderzucker
Apfel-Mandelkuchen als Nachspeise.
Tiroler Toast
ZUTATEN:
4 Scheiben Landbrot
12 dünne Scheiben
roher Schinken
2 EL Rapsöl
2 Kartoffeln
Salz
1 Apfel
150 g Berg- o. Rotschmierkäse
ZUM ANRICHTEN:
1–2 rote Zwiebeln
1 EL Butterschmalz
Schnittlauch
ZUBEREITUNG: Die Brotscheiben
auf ein mit Backpapier ausgelegtes
Backblech legen und bei 200
Grad (180 Grad) kurz anrösten.
Den rohen Schinken im heißen Öl
knusprig braten und auf die Brotscheiben
legen.
Die Kartoffeln gründlich waschen,
in dünne Scheiben hobeln und im
Bratfett des Schinkens 10 Minuten
rundum kräftig anbraten und salzen.
Den Apfel waschen, vierteln
und entkernen. In kleine Würfel
schneiden, zu den Kartoffeln geben
und kurz mitbraten. Auf dem
Schinken verteilen. Die Zwiebeln
zum Anrichten schälen und in Ringe
schneiden. Im heißen Butterschmalz
goldbraun rösten.
Den Käse in Scheiben schneiden.
Über die Kartoffeln legen und den
Toast kurz überbacken.
Backzeit: Circa 5 Minuten bei 200
Grad (180 Grad).
Den Toast mit den Zwiebeln und
etwas Schnittlauch anrichten.
Die Hauswirtschafterei und Ihr
Regionalmagazin „altlandkreis“
wünschen Ihnen, liebe Leser, gutes
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Weilheim | Eine offene Baustelle
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Holzbau, ein großer Pool zum
Tauchen, Paddeln, Windsurfen
und Rettungsring auswerfen,
Blasmusik vom Wikinger-Schiff
und deutschlandweit wohl einzigartig
auf einer Messe: Zwei
Escape-Rooms, aus denen sich
kleinere Teams mit gewiefter Taktik
schnellstmöglich versuchen,
wieder hinaus ans Tageslicht zu
rätseln. Die Oberland-Ausstellung
in Weilheim, heuer von Mittwoch,
2. Oktober, bis Sonntag, 6. Oktober,
ist vollgepackt mit Highlights.
Im Mittelpunkt stehen jedoch
rund 300 Aussteller aus über 28
Branchen, die ihre Produkte mit
Infoständen, Vorführungen und
ORLA-Chef Josef Albert tSchmid
Mitmachaktionen präsentieren
werden. Die meisten Gewerbetreibenden
kommen aus Weilheim
und Umgebung wie beispielsweise
Peiting, Peißenberg, Schongau
oder Oberhausen. Es sind aber
auch Unternehmer und Vertreiber
aus Südtirol, Norddeutschland
oder Tschechien vor Ort. Die
Schwerpunkte der ORLA 2019 werden
gelegt sein auf folgende Themen:
Gesundheit, Bauen, Wohnen,
Holz, Heimat, Landwirtschaft,
Freizeit, Energie, Umwelt und
Nachhaltigkeit. „Branchenmäßig
ist es uns wichtig, möglichst viele
Bereiche abzudecken, so dass
jeder Verbraucher die Regionalmesse
optimal für sich nutzen
kann“, sagt Josef Albert Schmid,
federführender Veranstalter der
ORLA 2019. Er und seine Mitarbeiter
der JWS GmbH organisieren
die Oberland-Ausstellung, die alle
zwei Jahre stattfindet, bereits seit
2005. Die ersten Grundsteine für
heuer wurden unmittelbar nach
der Messe 2017 gelegt. Verbesserungsvorschläge,
Besprechungen,
Terminvereinbarungen. Auf
die Frage, was und wie viel sein
Team konkret zu organisieren hat,
antwortet Josef Albert Schmid zunächst
humorvoll gemeint: „Die
bessere Frage wäre wohl, was
organisieren wir nicht?“ Beim genaueren
Hinschauen wird schnell
klar: Er hat absolut recht.
Riesengroßer
Organisationsaufwand
Eine Messe wie die ORLA ist für Josef
Albert Schmid wie eine eigene,
kleine Stadt auf Zeit. „Der Aufbau
der Hallen und das Einrichten der
Wände für die Ausstellerstände,
also alles das, was der Besucher
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Impressionen der
Oberland-Ausstellung 2017
68 | altlandkreis

letztlich zu Gesicht bekommt, ist
nur die eine Seite der Medaille.“
Die Aussteller müssen im Vorfeld
angeschrieben, Briefe verschickt
und potentielle Besucher informiert
werden. Presseberichte, Interviews,
Facebook-Updates und
ein stets aktualisierter Internetauftritt
seien ebenfalls unabdingbar.
Kurzum: Von einzelnen Ständen
der Aussteller abgesehen, organisieren
Josef Albert Schmid und seine
Mitarbeiter die komplette Veranstaltung
im Vor- und Nachlauf.
Dafür sind nicht nur viele fleißige
Hände von Nöten, sondern auch
ein gehöriger Schatz an Erfahrung.
Und die bringt das familiengeführte
Unternehmen mit. Die Josef
Werner Schmid GmbH, benannt
nach Josef Alberts Vater, sitzt in
Mörslingen, Landkreis Dillingen,
und organisiert Verbraucherausstellungen
wie die ORLA bereits
seit 1976. „Da die meisten Messen
alle zwei Jahre stattfinden, sind es
durchschnittlich sechs Messen im
Jahr“, sagt Josef Albert Schmid.
Neben der Messe in Weilheim organisiert
die JWS GmbH vergleichbare
Veranstaltungen an insgesamt
15 verschiedenen Standorten. Zum
Beispiel in Aalen, Lohr am Main,
Karlsfeld oder Dillingen an der
Donau. Das Ziel solcher Veranstaltungen
grundsätzlich? „Es geht darum,
die ortsansässige Wirtschaft
zu fördern. Messen sind Plätze,
auf denen Angebot und Nachfrage
direkt aufeinandertreffen.“
Das Besondere an der Weilheimer?
„Im Vergleich zu großen
Messen ist es hier die Regionalität.
Durch das fast schon familiäre Verhältnis,
das zwischen Ausstellern
und Besuchern herrscht, verliert
die Veranstaltung die Anonymität.“
Neben den zahlreichen Anbietern
aus der Gegend treffen sich Freunde
und Familien, was eine ganz
spezielle, wohlige Atmosphäre
schafft.
Stadthalle
statt Festzelt
Neben den eingangs erwähnten
Neuheiten wie Pool, offener Baustelle
sowie Escape-Rooms werden
für die Besucher aller Altersklassen
viele weitere Attraktionen
geboten sein. Zum Beispiel ein
bei Kindern und Jugendlichen sehr
beliebter Fahrradparcours namens
„Pumptrack“, ein Kletterturm zum
Hinaufkraxeln, aber auch Probefahrten
mit E-Autos. Komplett neu
im Vergleich zu den vergangenen
Messen: Es gibt diesmal kein
Festzelt im klassischen Stil – die
kulinarischen Köstlichkeiten sowie
Bühnenauftritte mit Musik und
Tanz gibt‘s diesmal in der Weilheimer
Stadthalle unter dem Motto
„Gute Stube“. Darüber hinaus am
dort angrenzenden Wikinger-
Biergarten mit Wikinger-Schiff, auf
dem musiziert wird. Die Festbewirtung
übernimmt heuer Familie
Drexl vom gleichnamigen Wirtshaus
in Raisting. Heißt: In Sachen
Speis und Trank sowie Gesel-
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september / oktober 2019 | 69

ligkeit müssen die Besucher trotz
Baustelle, wegen der heuer kein
Festzelt errichtet wird, keinerlei
Abstriche machen. „Wir erwarten
tendenziell sogar eher noch mehr
Besucher als 2017, weil sich das
Angebot keinesfalls vermindert,
sondern verbessert hat“, sagt Josef
Albert Schmid. 36180 Besucher
wurden vor zwei Jahren gezählt.
Dank einer Umfrage der Kassen-
Mitarbeiter an den beiden Eingängen
„Ost“ und „West“ konnte sogar
die exakte Herkunft von immerhin
6900 Besuchern im Jahre 2017 bestimmt
– und mit den daraus gewonnen
Daten eine Grafik erstellt
werden. Sie wurde unter anderem
auf www.orla-weilheim.de veröffentlicht
und zeigt, dass die meisten
Besucher aus dem kompletten
Landkreis Weilheim-Schongau
sowie zu Teilen aus Garmisch-
Partenkirchen, Starnberg, Landsberg
und Bad Tölz-Wolfratshausen
kommen. Darüber hinaus aber
auch einige aus dem Allgäu, direkt
aus München oder der Augsburger
Gegend. Vereinzelt sogar aus halb
Deutschland.
Ins persönliche
Gespräch kommen
Diese Besucherstatistik von 2017
zeigt relativ deutlich, wie beliebt
die Oberland-Ausstellung in Weilheim
bei den Bürgern ist. Und das
kommt natürlich den dort ausstellenden
Gewerbetreibenden zu
Gute. Josef Albert Schmid sieht die
ORLA deshalb nicht als Win-win-,
sondern als Win-win-win-Situation,
da Besucher, Aussteller und
er mit seinem Organisations-Team
gleichermaßen von der Messe
profitieren. Nirgends können Besucher
sich so schnell und an nur
einem Ort über verschiedene Angebote
informieren, darüber hinaus
mit den jeweiligen Unternehmern
direkt ins Gespräch kommen.
Für die Unternehmer wiederum ist
die ORLA eine ideale Marketing-
Plattform. „Sie bietet ihnen die
Möglichkeit, einerseits ihren Kundestamm
zu pflegen, andererseits
Neukunden zu gewinnen und darüber
hinaus Kontakte mit neuen,
potentiellen Geschäftspartnern
zu knüpfen.“ Und für Josef Albert
Schmid und seine Mitarbeiter, die
während der Messe wieder selbst
vor Ort sein werden, sich unter
anderem um Kasse, Info-Büro und
24-Stunden-Security kümmern?
„Für uns ist es an diesen fünf Tagen
immer wieder beeindruckend,
zu sehen, welch magentische
Wirkung die ORLA weit über die
typische 45-Minuten-Fahrzeitzone
hinaus hat.“ Und was in enger Zusammenarbeit
mit Stadt, Landratsamt
und hiesigen Unternehmern
temporär auf die Beine zu stellen
ist.
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70 | altlandkreis

Ausbildung zum Brillenmacher
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Kinsau | Der Beruf des Brillenmachers
ist seit Jahrzehnten ausgestorben.
Eigentlich. Die Kinsauer
Brillenmanufaktur Funk schickt
sich derzeit an, der verstaubten
Brillenmacher-Ausbildung neues
Leben einzuhauchen, hat die
Manufaktur im neuen Gebäude
extra hierfür ausgerichtet sowie
die ehemaligen Geschäftsräume
zu Schulungszwecken umgebaut.
Doch der Reihe nach: Bis
vor gut 30 Jahren waren auf dem
deutschen Arbeitsmarkt sowohl
Optiker als auch Brillenmacher
anzutreffen, entsprechend gab es
auch beide Ausbildungszweige.
Nachdem allerdings die großen
Brillen-Firmen ihre Produktionen
vorwiegend gen Osten verlagert
hatten, sank die Nachfrage nach
Nachwuchs in dem handwerklich
geprägten Ausbildungszweig. Und
auch der Ausbildungsrahmen des
Optikers hat sich in den letzten
Jahren stark gewandelt. Als Dieter
Funk, Gründer und Geschäftsführer
der gleichnamigen Brillenmanufaktur,
einst seine Optiker-
Ausbildung absolvierte, standen
noch vermehrt handwerkliche
Inhalte, wie das Anfertigen von
Brillenfassungen, auf dem Stundenplan.
Mittlerweile wird laut
Funk die Praxis mehr und mehr
vernachlässigt, das Technische
rückt in den Hinter-, medizinische
und theoretische Aspekte in den
Vordergrund. „Das Brillenmachen
wird eigentlich nicht mehr gelehrt,
lediglich touchiert. Dabei besteht
die Gefahr, dass Augenoptiker zu
Brillenverkäufern degenerieren“,
befürchtet Dieter Funk.
Ein eigenes
Konzept
Mit Handwerkskammer und Innung
hatte Dieter Funk intensiv
gesprochen, ob die Brillenmacher-
Ausbildung nicht doch irgendwie
wiederzubeleben sei – mit negativem
Ergebnis. Den Brillenmacher
wird es also auch zukünftig nicht
als expliziten Ausbildungszweig
geben. Der einfache Grund: Es
fehlen schlicht die Ausbildungsbetriebe,
bei denen Lehrlinge unterkommen.
Funk aber ließ nicht
72 | altlandkreis

locker, recherchierte und plante
weiter. Entstanden ist eine eigene
Lösung, der Funk’sche Weg,
wenn man so will. Wer bei Funk
seine dreijährige Ausbildung zum
Augenoptiker startet, hat die Möglichkeit,
in einem anschließenden
Jahr die Tätigkeit des Brillenmachers
von der Pike auf zu erlernen.
„Wir bilden so aus wie früher“,
verspricht Dieter Funk. Der Lohn
für Absolventen ist neben dem
Optiker-Gesellenbrief ein über die
Zusatzausbildung ausgestelltes
Zertifikat. „Mit dieser Kombination
hat man in Mitteleuropa sehr gute
Chancen“, spricht Dieter Funk bewusst
über Frankreich und Italien,
wo einige traditionelle Manufakturen
die Produktionsverlagerung
Richtung Osten überlebt haben.
Selbstverständlich wäre es dem
Firmenchef und passionierten
Brillenmacher noch viel lieber,
würden seine Auszubildenden
nach dem Abschluss bei Funk
bleiben, in Kinsau heimisch werden,
oder in einem der Funk Optik
Stores in Berlin, München oder
Wien Karriere machen. „Was besseres
kann gar nicht passieren.“
Finanztechnisch dürfen sich die
Lehrlinge im dann vierten, also
zusätzlichen Ausbildungsjahr,
übrigens über eine Mischform
der Bezahlung freuen, beziehen
ein deutlich höheres Gehalt als
während der ersten drei Jahre.
Die Theorie hält sich in Grenzen,
vielmehr ist es ein praxisorientiertes
Jahr, schließlich sind Aspekte
wie Werkstoffkunde bereits in der
Optiker-Ausbildung enthalten. Die
ersten beiden Auszubildenden
starten diesen September in das
Abenteuer Optiker-Ausbildung
mit Brillenmacher-Zusatz. Dafür
haben sie bei Funk extra das
ehemalige Firmengebäude umgebaut,
wo die Brillenmanufaktur
vor dem Umzug ins Kinsauer
Gewerbegebiet beheimatet war.
Entstanden sind Schulungsräume,
in denen Lehrlingen sämtliche –
weit über 150 – handwerklichen
Schritte vermittelt bekommen, die
es benötigt, eine Brille herzustellen.
Zudem sollen hier zukünftig
Fortbildungen für Optiker aus ganz
Deutschland in Sachen Brillenmachen
stattfinden.
Azubis kamen
von selbst
Die Details der Brillenfertigung
erlernte Dieter Funk selbst von
drei Senioren der Branche, die
zwar anfänglich wenig begeistert
waren ihr Wissen weiterzugeben,
später dann doch einwilligten. Die
Dozenten-Tätigkeiten an der Funk-
Akademie übernehmen drei Mitarbeiter
sowie Dieter Funk, wobei
er sich selbst gerne etwas zurücknehmen
möchte. „Meine Mitarbeiter
sollen sich ja auch weiterentwickeln.“
Auf Lehrlings-Akquise in
Form von Ausschreibungen oder
Messen brauchten sie bei Funk
indessen nicht gehen. Schnell
hatte sich das Ausbildungsangebot
rumgesprochen, die Bewerbungen
flatterten quasi von
selbst ins Haus. Gut eine Handvoll
Interessenten wurden zum Probearbeiten
eingeladen, zwei kristallisierten
sich dabei als derart geeignet
heraus, so dass beide jetzt
im September beginnen, obwohl
zunächst mit nur einem geplant
wurde. Läuft es wie gewünscht,
werden auch im kommenden
Jahr wieder zwei Auszubildende
gleichzeitig starten dürfen. Voraussetzungen:
Mittlere Reife, nicht
die schlechtesten Noten in Mathe
und Physik, handwerkliches Geschick
sowie ein Gespür im Umgang
mit Menschen. Die Lehrlinge
dürfen wiederum laut Dieter
Funk ein „Mega-Team“ erwarten.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre
– das ist völliger Quatsch“,
sagt Funk und ergänzt: „Wir nehmen
unseren Ausbildungsauftrag
verdammt ernst. Menschlich wie
fachlich.“ Und diese Ausbildung
könnte kaum abwechslungsreicher
sein, schließlich ist bei der
Brillenmanufaktur Funk in Kinsau
alles unter einem Dach. Vom Rohmaterial
über die Herstellung bis
zum Kundenkontakt im integrierten
Ladengeschäft.
Vom Erfolg
überrascht
Heute werden bei Funk auf rund
900 Quadratmetern Produktionsfläche
15 000 Gestelle im Jahr gefertigt.
Wie Dieter Funk berichtet,
gebe es lediglich noch „neun oder
zehn Betriebe in Deutschland,
die selbst fertigen“. Die meisten
davon produzieren allerdings für
andere, können daher nicht so
transparent damit umgehen. „Wir
zeigen die Produktion jedem, der
sich dafür interessiert.“ Dass der
Erfolg auch etwas mit Glück zu tun
hat, gibt Dieter Funk ohne Umschweife
zu. Vor knapp 13 Jahren
waren seine Visionen groß, das
Risiko aber ebenfalls. Der Markt
hat sich seither in eine Richtung
entwickelt, die Funk in die Karten
spielt. „Dieses Nachhaltigkeits-Bewusstsein
verhilft uns, mit unserer
Philosophie erfolgreich zu sein“,
sagt Dieter Funk. Handgemachtes
wird längst wieder geliebt – auch
deshalb braucht das Land wieder
Brillenmacher.
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september / oktober 2019 | 73

Leo Brennauer studiert Filmkomposition in Zürich
„Hollywood wäre
mein größter Traum“
74 | altlandkreis
(m/w/d):
Peiting | Für Leo Brennauer beginnt
Mitte September ein neuer
Lebensabschnitt. Er zieht von
Peiting nach Zürich, wo er die
kommenden drei Jahre an der
Hochschule der Künste ein äußerst
seltenes Studium antreten
wird: Bachelor in Komposition für
Film, Theater und Medien. Dieser
Studiengang wird europaweit nur
in Rom, München, Zürich und im
holländischen Arnheim angeboten,
in den USA sogar nur ein einziges
Mal. Darüber hinaus werden
pro Jahr auch nur wenige Bewerber
aufgenommen. Heißt: Wer in
diesem speziellen Fach angenommen
wird an einer Hochschule,
muss gleichermaßen begabt wie
ehrgeizig und fleißig sein. Leo
Brennauer bringt diese Tugenden
mit, hat bereits im November
2017 angefangen, sich akribisch
auf den Bewerbungs-Marathon
vorzubereiten. Die Hauptaufgabe
bestand darin, fünf aufwendige
Musikstücke eigenständig zu komponieren.
Die Werke „Grashüpfer“
und „Il Romantique“ sind von ihm
komplett eigens geschaffene Werke
– neue Musik zu unbekannten
Filmen. Die drei anderen Werke:
Von ihm neu komponierte Musik
zu bereits bekannten Filmen. Leo
Brennauer schickte die Unterlagen
zeitgleich nach München und
Zürich. Aus der Landeshauptstadt
bekam er eine Absage ohne Begründung
und Feedback, was
angesichts der gut einjährigen,
extrem arbeitsintensiven Vorbereitung
ziemlich unverschämt gewesen
ist. Nur ein Beispiel: Das
Musikalischer Allrounder: Leo Brennauer, hier am Mikrofon.
Stück „Grashüpfer“ besteht aus
42 (!) verschiedenen Stimmen.
Jedenfalls freute sich der begnadete
Schlagzeuger, Klavierspieler,
Filmeliebhaber und Computer-
Freak umso mehr über die Zusage
aus Zürich, wofür er drei weitere
Bewerbungshürden erfolgreich
überschreiten musste: Zunächst
bekam er von der Hochschule einen
tonlosen Film zugeschickt,
den er mit einer Musikkomposition
zum Leben erweckte. Es folgte
ein Vorspiel in Schlagzeug, Klavier
und Gesang. Dann klassische Prüfungen
in Musiktheorie und Musikpraxis
sowie Arbeiten am hauseigenen
Equipment. Und zu guter
Letzt: Eine Film-Analyse. „Durch
Gehör bis ins kleinste Detail interpretieren,
was der Regisseur mit
welchen Akkorden an exakt dieser
und jener Stelle für Stimmungen
und Gefühle bei den Filmzuschauern
hervorrufen möchte.“
Das Herzstück für Filmkomposition
ist ein leistungsstarker PC
mit ultraschnellem Prozessor und
überdurchschnittlich viel Arbeitsspeicher.
Leo Brennauer hat sein
jüngstes „Baby“ selbst zusammengestellt
und eigenhändig aufgebaut.
Am zweitwichtigsten: Spezial-Programme,
genannt „Digital
Audio Workstation“, die wiederum
Zugriff auf „Virtuell Instruments“
ermöglichen.
Großes Orchester
auf dem Rechner
Zu Deutsch: Als Filmkomponist
kauft man sich einzelne Instrumente,
quasi ein großes Orchester,
auf den Rechner. Aufgenommen
werden diese Töne von echten Orchestren
in hochwertigen Studios
wie beispielsweise im Silent Stage
in Wien. Und diese hochqualitativen
Aufnahmen kosten richtig

viel Geld. Leo Brennauer hat bislang
3 000 Euro ausschließlich in
Musik-Software investiert – und
im Bereich Blech- und Holzbläser
noch immer Luft nach oben. Die
restliche Ausstattung ordnet Leo
Brennauer der Kategorie „Low-
Budget“ unter. Gemeint sind leistungsstarke
Boxen, darüber hinaus
Tastatur, Keyboard und zwei spezielle
Controller, die rein optisch aussehen
wie ein Mischpult eines DJs.
All das ist am PC angeschlossen,
um den selbigen damit zu bedienen.
Kurzum: Filmmusik wird am
PC gemacht. Anschließend einem
Regisseur vorgestellt. „Und im Optimalfall
dann zu Papier gebracht,
um es für die finalen Aufnahmen
von einem echten Orchester spielen
zu lassen.“ Im deutschsprachigen
Raum sei diese Methode,
zumindest mit großen Orchestern,
sehr selten. In Hollywood dagegen
noch weit verbreitet. Überhaupt ist
Leo Brennauer kein allzugroßer
Fan von „verdruckster“ Filmmusik.
Natürlich mag er auch diese traurigen
und melancholischen Abschnitte
– schließlich gehören zu
einem guten Film Musiken in allen
Stimmungslagen. Vielmehr steht
er aber auf stimmungsvoll und
ausgeflippt. Deshalb sieht sich Leo
Brennauer langfristig ganz klar in
den USA. Sein Plan: Nach diesem
dreijährigen Bachelor-Studium in
Zürich den Master in Filmkomposition
an einer Hochschule in Los
Angeles obendrauf setzen. Und so
dem „Who is Who“ der Filmindustrie
deutlich näher zu kommen.
„Musik für Hollywoodfilme zu
komponieren wäre definitiv die Erfüllung
meines größten Traums.“
Kombi aus Schlagzeug
und Klavier
Bis dahin wird es ein steiniger
Weg. „Ein richtig guter Filmkomponist
kann man meiner Einschätzung
nach erst ab 40 Jahren plus
sein“, sagt Leo Brennauer selbstkritisch.
Instrumente auf höchstem
Niveau spielen. Klänge unterschiedlichster
Instrumente bis
ins Detail heraushören. Komplexe
Tonsätze lesen und schreiben.
Extrem fit sein am PC. Alle Filme
und Serien dieser Welt in- und
auswendig kennen. Und das wohl
Wichtigste: Empathie. Schließlich
geht es in Filmen immer darum,
Gefühle beim Zuschauer zu wecken.
„Und das geht mit keinem
Stilmittel so gut wie Musik.“ Insbesondere
letzteres gelingt mit
zunehmender Lebenserfahrung
immer besser. Und vom 40. Geburtstag
ist Leo Brennauer in der
Tat noch ein ganzes Stück entfernt.
Sein bisheriger Lebenslauf aber
scheint nahezu perfekt zu sein für
das, was kommt: Bereits als Kind
lernte er Flöte, Klavier und Schlagzeug,
absolvierte nach seinem Realschulabschluss
eine Lehre zum
Einzelhandelskaufmann im Musikhaus
Kirstein, wo er viele Kontakte
in der Musikbranche knüpfte,
darüber hinaus extrem viel lernte
über Instrumente, Bühnen- und
Studiotechnik. In dieser Zeit begann
auch die Erfolgsgeschichte
der Band Rigoros, die sich jetzt
leider auflösen wird, weil auch die
anderen Mitglieder sich beruflich
verändern und zu weit voneinander
entfernt wohnen werden. Allerdings
managte Leo Brennauer
Rigoros über lange Zeit, sammelte
reichlich Bühnenerfahrung auf
kleinen und großen Konzerten und
bekam tiefen Einblick in professioneller
Arbeit im Tonstudio von Sebastian
Keller in Altenstadt. Hauptberuflich
meisterte er nach seiner
Lehre zum Einzelhandelskaufmann
und einem Jahr als Geselle den
Handelsfachwirt in Augsburg, übte
jedoch parallel dazu wie ein Verrückter
für die Aufnahmeprüfung
an der Berufsfachschule für Musik
in Krumbach: Leo Brennauer will
dort Schlagzeug studieren, setzt
sich im Bewerbungsfinale gegen
zwölf Mitstreiter auch durch
und bekommt den Studienplatz.
Doch eine Sehnenscheidenentzündung
bremst ihn in der Folge
aus. „Plötzlich war ich nur noch
am PC gesessen und habe mit
größter Leidenschaft angefangen
zu komponieren.“ An dieser Stelle
wichtig zu wissen: Leo Brennauer
spielt auch ausgezeichnet Klavier.
„Mozart, Bach und wie sie alle
heißen… Mir ist kein Komponist
bekannt, der nicht Klavier spielt“,
sagt er an dieser Stelle. Und weil
die Kombi aus Schlagzeug und
Klavier noch idealer ist für Filmkomposition,
bringt ihn Lars Binder,
sein damaliger Dozent in
Krumbach, auf diese zündende
Idee, eben Filmkomposition zu
studieren. Leo Brennauer bezieht
in dieser wunderschönen Schweizer
Stadt ein 14 Quadratmeter
kleines Zimmer, in dem nicht nur
seine „fette“ Anlage samt Equipment
Platz haben muss. „Sondern
auch mein Bett.“ Quasi ein neuer,
aufregender Lebensabschnitt auf
engstem Raum.
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Diese hochwertige Anlage nimmt
Leo Brennauer mit nach Zürich.
september / oktober 2019 | 75
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Personalabteilung
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Komm in unser Team!
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Zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten bei Bihler
„Man muss heute
mehr bieten“
Als größter deutscher Hersteller für Forsttechnik umfasst
das Produktprogramm heute Forstseilwinden, Rückeanhänger,
Ladekrane und Forstspezialtraktoren.
Derzeit werden rund 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Weitere Informationen:
karriere.pfanzelt-maschinenbau.de
Besuche uns am
Tag der Ausbildung
Am 19.09.2019
von 17:00 - 21:00 Uhr,
im HOERBIGER Ausbildungszentrum,
Pürschlingstraße 4 in 86971 Peiting
76 | altlandkreis
Halblech | Bihler ist der weltweit
führende Systemlieferant für Automationslösungen
in der Stanzbiege-,
Schweiß- und Montagetechnik.
Mehr als 1 000 Mitarbeiter
im In- und Ausland setzen täglich
alles daran, dass Kunden erfolgreich
produzieren. Mit rund 800
Mitarbeitern an beiden Standorten
in Füssen und Halblech ist
Bihler zudem einer der größten
Arbeitgeber der Region. Sowohl
die Weiterbildung der Mitarbeiter,
als auch die Ausbildung junger
Menschen genießen einen hohen
Stellenwert. Davon zeugen nicht
zuletzt die rund 100 Auszubildenden,
also über zwölf Prozent der
gesamten Belegschaft, die ab September
in den beiden Werken in
Füssen und Halblech sowie in der
Verwaltung tätig sind. „Wir unterscheiden
uns von anderen Unternehmen
nicht in der Größenordnung,
aber dadurch, dass wir ein
Familienbetrieb sind“, sagt Lisa
Haug, Junior-Personalentwicklerin
und Verantwortliche für das Personalmarketing.
„Das spürt man
durch den ‚Bihler-Spirit‘, denn bei
uns sind 40 Jahre Betriebszugehörigkeit
keine Seltenheit“, erklärt
Personalleiter Dominik Schütz.
Egal ob Familienunternehmen
oder nicht, natürlich ist auch bei
Bihler längst das digitale Zeitalter
angebrochen. Aus diesem Grund
ist man derzeit dabei, den gewerblichen
Ausbildungsbereich zu
digitalisieren: Eine Lernsoftware
wird mit Inhalten gefüttert, demnächst
werden Lernvideos gedreht,
damit Auszubildende mit den modernen
Medien arbeiten können.
„Schließlich fordern wir diese ‚digitale
Kompetenz‘ auch von unseren
Lehrlingen“, so Lisa Haug.
Gemeinsame
Kennenlern-Woche
Mit Bihler-Technologie gefertigte
Präzisionsteile finden sich nahezu
überall in unserem Alltag. Etwa im
Auto bieten sie in Form von Gurtgehäusen,
Kopfstützen, ABS- oder
EPS-Systemen sowie Batterien für
Elektrofahrzeuge Sicherheit und
Fahrkomfort. „Im Grunde ist jede
Bihler-Maschine ein Unikat, extra
angefertigt für die Bedürfnisse
unserer Kunden“, sagt Dominik
Schütz. Hierfür braucht es neben
qualifizierten Fachkräften auch
entsprechenden Nachwuchs. „Für
unsere Azubis nehmen sich unsere
Ausbilder extrem viel Zeit“,
verspricht Dominik Schütz. Besonders
wichtig ist dem Unternehmen,
die soziale Kompetenz zu
fördern. Deshalb lernen Azubis in
ihren ersten fünf Tagen bei Bihler
die Firma gemeinsam spielerisch
kennen. Gleichzeitig wird dabei
ein gemeinsames Azubi-Leitbild
entwickelt, bei dem jeder Einzelne
> > > INFORMATION
Girls-Day bei Bihler: Erste Bohrversuche
unter Azubi-Aufsicht.
mitsprechen darf und soll. „Den
jungen Leuten muss heute einfach
mehr geboten werden“, spricht
Dominik Schütz über den nicht
einfacher gewordenen Arbeitsmarkt.
Neben einem jährlichen
Azubi-Ausflug – mal zum Radeln,
mal eine andere Firma besuchen,
mal zum Wasserskifahren – gibt es
Tage der offenen Tür oder Projekte
wie erst kürzlich, bei dem Azubis
in Kooperation mit den Wertachtal-Werkstätten
Spielhäuschen
für Kinder gebaut haben. „Solche
sozialen Engagements werden wir
verstärken“, sagt Dominik Schütz.
Die Bewerbungsfrist für einen Ausbildungsstart im September
2020 bei Bihler endet heuer am 30. September 2019. Bewerbungsunterlagen
gehen an ausbildung@bihler.de. Weitere Informationen
zu den einzelnen Berufen hält die Internetseite bereit:
www.bihler.de/ausbildung.

Feilen, um für Werkzeug und Material
ein Gefühl zu bekommen.
Im vergangenen Jahr wurde jeder,
der seine Ausbildung abgeschlossen
hat, auch übernommen – die
Übernahmequote liegt bei rund
90 Prozent. Entscheiden sich frisch
ausgelernte Jung-Facharbeiter für
Bihler, so haben sie zum Beispiel
die Möglichkeit, eine längere Zeit
lang im Ausland zu arbeiten, unter
anderem im Werk in Phillipsburg,
New Jersey. „Die persönliche Weiterentwicklung
ist uns sehr wichtig“,
so Dominik Schütz.
Obwohl es auch bei Bihler für die
Berufe unterschiedliche Vorgaben
gibt, seien Noten nicht das Allerwichtigste,
wie Dominik Schütz
beruhigt. Mindestens ebenso
wichtig sind Eigenschaften wie
Teamfähigkeit. „Bei uns bringt
keiner eine Maschine alleine zum
Laufen.“ Auch eine gewisse Technikaffinität
ist sicherlich hilfreich.
Jedes Jahr stellt Bihler rund 25 bis
30 neue Azubis ein: Werkzeugmechaniker,
Mechatroniker, Elektroniker
für Automatisierungstechnik,
Industrieelektriker für
Betriebstechnik, Technische Produktdesigner,
Industriekaufleute,
Informatikkaufleute, Fachkräfte
für Lagerlogistik. Hinzu kommen
meist zwei duale Studenten, die
ihre Praxisphasen während des
Studiums bei der Firma Bihler
absolvieren. Hier bestehen beispielsweise
in den Studiengängen
Informatik, Mechatronik oder
Maschinenbau Kooperationen mit
den Hochschulen in Kempten,
Augsburg und München. „Wir finden
für jeden das Passende“, verspricht
Lisa Haug.
„Ein Schnupperpraktikum ist immer
empfehlenswert“, erklärt Lisa
Haug und ergänzt: „Nahezu alle
wollen dann auch zu uns kommen.“
Eine klare, übersichtliche
Bewerbung ist der erste wichtige
Schritt. Mittlerweile werden bei
Bihler digitale Bewerbungen bevorzugt,
so sparen sich auch die
Bewerber Geld. Das Anschreiben
sollte in jedem Fall fehlerfrei sein,
bestenfalls mit dem richtigen Ansprechpartner.
Kleiner Tipp: Bei
einer Bewerbung für eine Ausbildung
bei Bihler wäre das Ausbildungsleiterin
Heidemarie Schindler.
„Ein wenig anders, vielleicht
mal etwas neben der Norm“,
wünscht sich Dominik Schütz für
die Bewerbungsunterlagen, betont
aber gleichzeitig: „Die Latte
liegt nicht übermäßig hoch,
schließlich ist es für die meisten
die allererste Bewerbung.“ Sollten
die eingereichten Unterlagen
überzeugen, wird man zum Einstellungstest
eingeladen. Etwas
Mathematik, ein bisschen Allgemeinwissen,
„alles absolut machbar“,
wie Lisa Haug sagt. Sollte
auch der Test erfolgreich sein,
kommt es zu einem Vorstellungsgespräch.
„Die Frage, warum man
sich für den entsprechenden Ausbildungsberuf
entschieden hat,
kommt mit Sicherheit“, plaudert
Dominik Schütz aus dem Nähkästchen.
Sich darüber zuvor Gedanken
zu machen, schadet sicherlich
nicht. Die Atmosphäre während
des Gesprächs sei betont locker,
befinden sich die Bewerber häufig
doch erstmals in einer solch angespannten
Situation. Das wissen
auch Ausbilder sowie die Ausbildungsleiterin
und helfen dementsprechend.
„Einfach man selbst
sein“, empfehlen Dominik Schütz
und Lisa Haug. Das passt zu Bihler
ohnehin am besten.
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september / oktober 2019 | 77

Hoerbiger lädt zum „Tag der Ausbildung“
Reinschnuppern in
Theorie und Praxis
Peiting | Die Firma Hoerbiger ist
seit Jahrzehnten bekannt als einer
der größten Ausbildungsbetriebe
in Weilheim-Schongau. Ab ersten
September beschäftigt der Konzern
insgesamt 80 Azubis. Wie
viele Azubis Jahr für Jahr neu dazu
kommen, wird im Rahmen einer
Bedarfsanalyse bereits weit im
Voraus ermittelt. „Es wird geplant,
welche und wie viele Fachkräfte
wir in drei bis vier Jahren brauchen“,
sagt Kerstin Giebel, Referentin
für Personalmarketing und
Recruiting bei Hoerbiger. Berücksichtigt
wird bei dieser Rechnung
sowohl die Dauer der Ausbildung
über zwei bis dreieinhalb Jahre als
auch die einjährige Bewerbungsfrist.
Die vergangenen zwei Jahre
war der Bedarf vergleichsweise
sehr hoch – jeweils 26 neue Azubis
wurden eingestellt. Für den 1. September
2020 sucht das Unternehmen
16 neue Azubis für die Standorte
in Schongau und Penzberg.
Genaugenommen in den Berufen
Elektroniker, Industriemechaniker,
Maschinen- und Anlagenführer,
Mechatroniker, Werkzeugmechaniker
und Zerspanungsmechaniker.
Heißt: Wer im kommenden Jahr
eine Ausbildung bei Hoerbiger
in einem dieser Berufe beginnen
möchte, sollte sich in wenigen
Wochen bewerben. Und im Optimalfall
über die einzelnen Berufsbilder
informiert sein. Eine
ideale Informations-Gelegenheit
bietet der „Tag der Ausbildung“
am Donnerstagabend, 19. September,
im Ausbildungszentrum an der
Pürschlingstraße 4 in Peiting. Von
17 bis 21 Uhr können Interessierte
dort hautnah miterleben, mit welchen
Werkzeugen und Maschinen
welche Werkstoffe wie verarbeitet –
und welche Produkte letztlich hergestellt
werden.
Werkstücke und
Geschenke fertigen
Konkret geboten sind am Tag der
Ausbildung mehrere Führungen
durchs Ausbildungszentrum hindurch.
Im direkten Austausch mit
Azubis und Ausbilder können sich
die Besucher über einzelne Berufsbilder
umfassend informieren.
Sie dürfen Metallverarbeitung an
Bohr-, Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen
hautnah miterleben und
ausprobieren, indem gemeinsam
mit Fachkräften Werkstücke sowie
Geschenke zum Mitnehmen gefertigt
werden. Es gibt alle wichtigen
Informationen zu Schnupperpraktika
und zum Thema richtig und
rechtzeitig Bewerben. Und sicherlich
auch sehr interessant zu
sehen sind zwei Azubi-Projekte:
Das eine, ein neu gestalteter und
eingerichteter Computerraum, ist
bereits erfolgreich abgeschlossen.
Das andere, die Aufbereitung eines
Acht-Zylinder-Motors von Mercedes,
welcher letztlich bei der Hoerbiger
Kompressortechnik GmbH
in Schongau ausgestellt werden
soll, steht noch bevor. Aber auch
viele weitere Fragen zum Thema
Ausbildung bei Hoerbiger werden
an diesem Tag ausführlich beantwortet.
Zum Beispiel, wo sich für
die jeweiligen Ausbildungsberufe
die Berufsschulen befinden? Me-
Im Ausbildungszentrum von Hoerbiger arbeiten die jungen Männer und
Frauen an modernen CNC-gesteuerten Dreh- und Fräsmaschinen.
78 | altlandkreis

tallberufe werden beispielsweise
in Weilheim, elektrische Berufe in
Schongau oder Landsberg unterrichtet.
Oder wie viel die Azubis im
jeweiligen Lehrjahr verdienen? Im
Falle Hoerbiger erfolgt die Bezahlung
nach dem aktuellen Metalltarifvertrag:
1 035 Euro im ersten,
1 089 Euro im zweiten, 1 160 Euro
im dritten und 1 207 Euro im vierten
Lehrjahr.
stattung. Kerstin Giebel beschreibt
das Hoerbiger-Ausbildungszentrum
so: „Es ist ausgestattet wie ein
kleines Industrieunternehmen –
und so funktioniert es auch.“
Grundsätzlich bildet Hoerbiger
neben den eingangs erwähnten
Berufen für 2020 auch Fachkräfte
für Lagerlogistik, Technische Produktdesigner,
Werkstoffprüfer sowie
Industrie- und Informatikkaufleute
aus. Darüber hinaus haben
Abiturienten die Möglichkeit eines
Verbundstudiums mit der Kombination
Maschinenbau-Studium
und Industriemechaniker-Ausbildung
oder Mechatronik-Studium
und Mechatroniker-Ausbildung.
Neu seit 2018 ist außerdem ein sogenanntes
„Studium mit vertiefter
Praxis“. Hoerbiger möchte mit diesem
Modell ehemalige und außergewöhnlich
gute Azubis gezielt fördern.
Sie dürfen Maschinenbau an
der Hochschule Kempten studieren,
durchlaufen dafür im Rahmen
der Praxis-Semester verschiedene
Abteilungen bei Hoerbiger. Verschiedene
Abteilungen besuchen
im Laufe ihrer Ausbildung auch
die gewerblich-technischen Azubis,
die sich am Donnerstagabend,
19. September, ab 17 Uhr an der
Pürschlingstraße 4 in Peiting umfassend
informieren können über
Ausbildungsberufe bei Hoerbiger –
einem der größten Ausbildungsbetriebe
im Weilheim-Schongauer
Landkreis.
js
„Wie ein kleiner
Industriebetrieb“
Vom bunten Rahmenprogramm
und Informationspotential dieses
Abends mal abgesehen, lohnt sich
der Blick ins Ausbildungszentrum
von Hoerbiger ohnehin – schließlich
ist eine eigene Lehrwerkstätte
an einem komplett eigenen Standort
einzigartig in der Region. „Für
die gewerblich-technischen Azubis
im Landkreis Weilheim-Schongau
bildet unser Ausbildungszentrum
in Peiting den Mittelpunkt der praktischen
Ausbildung“, sagt Kerstin
Giebel. Vom ersten Tag an werden
die Azubis in diesem Zentrum auf
Abläufe und Prozesse in den großen
Hoerbiger-Werken vorbereitet.
Wobei von den angehenden Fachkräften
auch immer wieder Prototypen
gefertigt wurden, die später
in Serie gegangen sind. Möglich
ist dies nur dank professioneller
Betreuung vier sehr erfahrener
Ausbilder. Und natürlich einer
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september / oktober 2019 | 79

Wissenswertes aus der Geschäftswelt
Anmeldung für Schongauer Ausbildungsmesse
AUSSTELLER KÖNNEN SICH AB 4. NOVEMBER BEWERBEN
Schongau | Dass die Schongauer Ausbildungsmesse
im Jahr 2020 ausgerechnet am 1. April stattfinden
wird, ist laut Veranstalter Peter Ostenrieder „definitiv
kein Scherz“. Auch kein Scherz: Bereits ab
Montag, 4. November, können sich interessierte
Aussteller für einen Platz in der Lechsporthalle 2020
bewerben. Das hierfür notwendige Anmeldeformular
wird an diesem Montag online unter www.
schongauer-ausbildungsmesse.de veröffentlicht.
Wichtig zu wissen: Die Bestätigung einer Anmeldung
erfolgt schriftlich durch den Veranstalter, kann
also mehrere Tage dauern. Gleiches gilt für Absagen,
falls die Veranstaltung überbucht werden sollte.
Letzteres war die vergangenen Jahre mehrfach nur einer Halle innerhalb nur eines Nachmittages
Eltern mit derart vielen Ausbildungsbetrieben in
der Fall, weshalb an der SAM 2020 interessierte in Kontakt. Flyer, Infobroschüren, Prototypen von
Betriebe sich den Bewerbungs-Beginn am Montag,
4. November, dick anstreichen sollten in ihrem aktionen und Vorführungen zeigen den Azubis von
Maschinen und Produkten sowie Videos, Mitmach-
Kalender. Grund des großen Andrangs ist das Konzept
der Schongauer Ausbildungsmesse: An keinem te. Gold wert ist im Rahmen der SAM vor allem die
morgen eindrucksvoll, was auf sie zukommen könn-
anderen Tag im Jahr kommen Schüler, Lehrer und Möglichkeit persönlicher Gespräche. Ausbilder und
Azubis stehen Rede und Antwort und erklären anhand
ihrer eigenen Erfahrungen, wie die jeweilige
Ausbildung in ihrem Betrieb vom ersten bis zum
dritten oder gar vierten Lehrjahr ablaufen wird.
Vergangenes Frühjahr, auf der SAM 2019, zählte
das Veranstaltungs-Team von Ostenrieder Design &
Marketing 80 Aussteller aus 15 Branchen sowie
1800 Besucher. Wer von Seiten der hiesigen Unternehmer
auch 2020 dabei sein möchte, sollte ab
Montag, 4. November, schnell sein.
js
Neue Optik für Schuhhaus Haslauer
TRADITIONSGESCHÄFT AB MITTE SEPTEMBER IN NEUEM GLANZ
Simulation:
Ostenrieder Design & Marketing
Peiting | Seit mehr als 105
Jahren ist das Schuhgeschäft
Haslauer im Ortskern
Peitings Anlaufstelle
für qualitativ hochwertige
Schuhe. Wobei der Begriff
„hochwertig“ hier nicht
nur auf die entsprechenden
Marken, sondern insbesondere
auch auf den
„gesunden“ Schuh zutrifft.
Bereits in dritter Generation
ist Markus Haslauer als
Chef des Hauses geprüfter
Orthopädieschuhmachermeister.
Orthopädische
Maßschuhe und Zurichtungen
am Konfektionsschuh werden hier nicht nur verkauft, sondern
seit vielen Jahren auch in Handarbeit gefertigt. Neben den für
ein Orthopädiehaus (alle Kassen) üblichen Einlagen, dem digitalen
Fußabdruck, Kompressionsstrümpfen oder Bandagen wird im Hause
Haslauer nach wie vor auch der modische Schuh im Schuhgeschäft
hochgehalten. Bekannte Marken wie Salomon, Gabor, Meindl oder
auch Tamaris stehen für „modisch & gsund“, wie man auf dem neuen
Schriftzug am Gebäude ab Mitte September lesen wird. Markus Haslauer
legt Wert darauf, dass auch von außen das Schuhhaus zeitgemäß
und modern, aber dennoch gut zu Peiting passend, gestaltet wird. Der
Verkauf und die Kundenbetreuung laufen auch während der Renovierungsarbeiten
in vollem Umfang weiter, so dass auch hinter dem
Gerüst weiter gilt: „Ihre Füße in den besten Händen“.
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DAS ALTLANDKREIS-HEIMATRÄTSEL
Tradition mit Lücken
Altlandkreis | Das Schongauer
Volksfest hat eine lange Tradition,
fand bereits 158 Mal statt. Auch
heuer haben die Stadtverantwortlichen
und Bürger mit einer weiteren
Auflage gerechnet. Schließlich
stand der Termin vom 5. bis 9.
September bereits fest. Umso erstaunlicher
war die Schlagzeile in
der örtlichen Tageszeitung am 21.
Juni, auch aufgegriffen von welt.de
und sz.de: „Schongauer Volksfest
überraschend abgesagt.“ Kurzfristig
hatte Schausteller Ronny Grubart
aufgrund Terminüberschneidung
eine „Pause“ des Schongauer
Volksfestes angekündigt. Heißt:
Die 159. Auflage lässt noch länger
auf sich warten. Wir möchten nun
von Ihnen, liebe Leser, wissen:
Wann hat in Schongau das allererste
Volksfest stattgefunden? Diese
Frage ist vor allem deshalb nicht
so leicht zu beantworten, weil die
jetzige „Pause“ nicht die erste in
der Geschichte des Schongauer
Volksfestes ist – erst 2015 feierte
das Fest für Jung und Alt eine Wiedergeburt.
Schicken Sie uns bis 15.
September eine Postkarte mit der
Lösung und dem Stichwort „Heimaträtsel“
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der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Viel Erfolg!
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DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG
Wo sich der Hinkelstein befindet, dessen Aufschrift an den Schutzpatron
fürs Vieh, den Heiligen Leonhard, erinnert? Die Richtige Lösung
lautet „Unterried“ bei Prem. Gewusst haben das unter anderem Carina
Weiß aus Peiting, Jasmin Reinsdorf aus Schongau, Josef Ott aus
Prem, Ulrich Niggl aus Prem und Ulrich Weiß aus Peiting, die dank
Losglück nun je eine Familienkarte für Badespaß im Plantsch gewonnen
haben. Herzlichen Glückwunsch!
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der „altlandkreis“ ist ein Medium von
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Telefon: 08869 / 91 22-16
Fax: 08869 / 91 22-17
Mail: info@altlandkreis.de
Stand bei Drucklegung im August 2019.
Änderungen und Fehler vorbehalten.
Auflage: 28000 Exemplare
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine
Erscheinungsgewähr übernommen.
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe Nov./Dez. 2019:
Freitag, 25. Oktober 2019 (Anzeigenschluss: 7. Oktober 2019)
Herausgeber: Peter Ostenrieder
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hubert Hunscheidt, Regine Pätz
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23, 84503 Altötting
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 Weilheim
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung
an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen
angrenzenden Gemeinden
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine
und weitere technische Angaben finden Sie auf unserer
Webseite www.altlandkreis.de.
Fotos: mauritius images/Volkerpreusser/Alamy, Holger Wieland,
Johann Jilka, Peter Ostenrieder, Johannes Schelle, Tim Schmid,
Regine Pätz, Irmgard Gruber, Tobias Gutmann, Esso-Autokarte
Ausgabe 1972/73, Sébastien Nunes, Hermann Köpf, SPD-
Ortsverein Schongau, Kulze Schwabniederhofen, PG Altenstadt,
Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Foto Zacherl, Hans-
Helmut Herold, FFW Schwabsoien, YOKIO., Tourist-Information
Peiting, Anton Kappendobler, Stadtarchiv Weilheim i. OB.,
Bezirksregierung Arnsberg, MFC Schongau, Sparkasse Oberland,
Michael Kögel, Bergsteigerchor Schongau, THW Schongau,
Kunstcafé am Tor, Magnus Ostenrieder, Musikverein Reichling,
Landjugend Reichling, Gemeinde Rottenbuch, Deutscher
Alpenverein, Bettina Eder, JWS GmbH, Funk international GmbH,
Bihler, Hoerbiger Holding AG, Ronny Grubart, Lobster GmbH,
Wennaël Würmli, Adobe Stock
september / oktober 2019 | 81

Die Moor-Renaturierung im „Weiter Filz“
Einzigartig in
ganz Oberbayern
Altlandkreis | Moorlandschaften
bekommen in Zeiten der Klimaerwärmung
eine immer höhere Bedeutung.
Sie können hohe Mengen
an CO 2 aufnehmen und dauerhaft
speichern, eignen sich somit ideal
für den Klimaschutz. Das Problem:
Rund 90 Prozent aller in
Bayern und Deutschland gezählten
Moorlandschaften sind aufgrund
menschlicher Eingriffe vorbelastet,
somit nicht mehr in ihrem ursprünglichen
Zustand und dadurch
keine zuverlässigen CO 2 -Speicher.
Der Freistaat Bayern versucht
gegen die Klimaerwärmung mit
dem im Jahr 2014 verabschiedeten
„Klimaschutzprogramm Bayern
2050“ anzukämpfen. Teil der insgesamt
elf Schwerpunktmaßnahmen:
50 Moore wieder vernässen.
Das Problem hierbei: Es gibt viele
kleine Moore mit jeweils eigenen
Grundstücksbesitzern – die alle
an einen runden Tisch zu bekommen
und von den notwendigen
Renaturierungs-Maßnahmen zu
überzeugen, gestaltet sich häufig
als schwierig. Auch im Landkreis
Weilheim-Schongau stimmen
nicht alle Moorflächen-Besitzer
den gut gemeinten Vorhaben der
Naturschutzbehörden zu. Umso
erfreulicher aus Sicht der Regierung
von Oberbayern, dass vor
Kurzem eine Moorlandschaft ins
Klimaschutzprogramm neu aufgenommen
wurde, die sicherlich als
Vorzeigebeispiel für viele weitere
Projekte dient. Es handelt sich um
einen Teil der sogenannten „Moorkette“
zwischen Peiting und Wessobrunn,
die seit mehr als zwei
Jahrzehnten in Privatbesitz ist.
Industrieller
Torfabbau bis 1991
Vor knapp drei Jahrzehnten wurde
auf diesem Fleckerl noch industriell
Torf abgebaut. Und, wie in allen
Torfabbau-Gebieten, massiv in
die Natur eingegriffen.
Hintergrund:
Torf ist ein organisches
Sediment, das nur in Mooren entsteht.
Da Moore sehr wasserreich
sind, Torf jedoch nur in getrocknetem
Zustand brennbar und gut
abbaubar ist, wurden zur Brennstoffgewinnung
die Moorlandschaften
massiv entwässert. Auch
auf dieser heute einzigartigen
Fläche der „Moorkette“ namens
„Weiter Filz“ wurde alle 15 Meter
ein Wassergraben gezogen. Zwar
verlor die industrielle Gewinnung
von Brennstoff in den 1960er Jahren
zunehmend an Bedeutung.
Dennoch wurde weiterhin intensiv
Torf abgebaut, um Blumenerde
herzustellen – hierfür wurden die
Moorflächen mit Fräsmaschinen
bearbeitet. Eingestellt wurde der
Torfabbau im „Weiter Filz“ aus
wirtschaftlichen und Naturschutz-
Gründen schließlich im Jahre 1991.
Nun stand die Frage im Raum:
82 | altlandkreis
Diese Fläche wird künftig von
Seiten des Staates renaturiert.

So sah die Fläche
im Jahre 1992 aus.
Was passiert mit
diesen en ausgetrockneten, eten
en, braunschwarzen
Brachflächen inmitten
herrlicher Natur? Einem Bürger
aus Peiting tat dieser Anblick in
der Seele weh. Er wollte nicht,
dass dieses ursprüngliche Idyll
weiterhin für industrielle Zwecke
genutzt wird. Zunächst pachtete
er diese 110 Hektar große Moorfläche,
1999 konnte er sie erwerben.
Sein Ziel: Diese vom Torfabbau
stark veränderte Landschaft wieder
in ihre ursprüngliche Form zu
bringen. Vor über 20 Jahren hat er
gemeinsam mit fleißigen Helfern
angefangen zu renaturieren.
Regierungsvertreter
ist begeistert
Wer eine alte Luftaufnahme aus
dem Jahre 1992 mit diesen braunschwarzen
Flächen sieht, der kann
kaum glauben, was dort bis heute
erreicht wurde. Auch Roland
Weid, Obere Naturschutzbehörde
der Regierung von Oberbayern,
ist regelrecht begeistert von dem,
was ihm der Eigentümer neulich
bei einer Rundtour auf seinem
kleinen, leichten und wendigen
Quad gezeigt hat: „Eine derart
große Moorlandschaft, die nur einem
Grundstücksbesitzer gehört,
der auch noch von sich aus über
viele Jahre hinweg alles getan hat,
um diese ursprüngliche Moorlandschaft
wieder herzustellen,
ist einmalig in ganz Oberbayern.“
Grob betrachtet wurde dort, wo es
möglich war, das Wasser zurück
in das Hochmoor geholt – durch
das Verschließen der ehemaligen
Entwässerungsgräben wird das
Regenwasser auf den Moorflächen
zurückgehalten. Im „Weiter Filz“
handelt es sich um Hochmoore,
um reine Regenmoore. Heißt:
Die Moore erhalten das für ihre
Entwicklung und ihren Bestand
notwendige Wasser ausschließlich
durch natürlichen Niederschlag.
Im Detail steckt hinter diesem
Renaturierungs-Projekt jedoch viel
mehr Wissen und körperlich harte
Arbeit als das Schließen der Entwässerungsgräben.
Je nach Geländeneigungen
wurden kleinere
und größere Staudämme gebaut,
Bäume punktuell gefällt, gleichzeitig
seltene, vom Aussterben bedrohte
Pflanzen und Tiere gezielt
geschützt. Allein das Positionieren
eines Baggers auf sehr weichem,
moorigen Untergrund sei immer
wieder eine große Herausforderung
gewesen. Dass der Eigentümer
auch das eine oder andere
Paar Gummistiefel im Kampf
gegen das Einsinken im Moor
verloren hat, obwohl er jeden
Quadratzentimeter seines Areals
in- und auswendig kennt? „Nicht
der Rede wert, aber aufpassen,
wo man hintritt, muss man in einer
Moorlandschaft immer.“ Obwohl
ein Moor nur ein Millimeter
pro Jahr wächst, hat sich der große
Aufwand über zwei Jahrzehnte
hinweg dennoch gelohnt: Einzelne
Teilstücke des 110 Hektar großen
Areals sind bereits renaturiert –
dort ist die Natur wieder Natur,
und die Hochmoorlandschaft wieder
eine Hochmoorlandschaft.
Moorreichste Gegend
in Bayern?
Der „Weiter Filz“ bleibt auch
in Zukunft in Privatbesitz – der
Sohn des Eigentümers wird die
Renaturierungs-Arbeiten fortsetzen.
Und dabei tatkräftige Unterstützung
von der Regierung von
Oberbayern sowie von Mitarbeitern
des Weilheim-Schongauer
Landratsamtes bekommen. Obere
und Untere Naturschutzbehörde
arbeiten hier eng zusammen und
stemmen dieses Projekt. Auch finanziell
wird der Eigentümer in
Zukunft entlastet, da der Staat auf
zwei Fördertöpfe zugreifen kann.
Bayernweit existieren aktuell rund
157 000 Hektar Moorflächen. Davon
befinden sich 87 000 Hektar
in Oberbayern und 11000 Hektar
in Weilheim-Schongau. Damit
zählt der Weilheim-Schongauer
Landkreis mit dem Renaturierungs-Projekt
„Weiter Filz“ zu den
moorreichsten Gegenden in ganz
Bayern.
js
Beispielhafte Moorlandschaft, entstanden die vergangenen 20 Jahre.
september / oktober 2019 | 83
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BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
RAISTING
13.30 Uhr
Sonderausstellung „50 Jahre
Mondlandung“ im Radom
MO 02.09.
BAD BAYERSOIEN
18.00 Uhr
Schautorfstechen beim Torfstich
am Haselbachweg. Teilnahme
kostenlos, nur bei guter Witterung
PEISSENBERG
19.00 bis 21.30 Uhr
Briefmarkensammler-Tauschabend
in der Bücherei
DI 03.09.
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
19.00 Uhr
Alphornblasen auf dem Floß am
Bootshafen
PREM
18.00 Uhr
Moorwanderung durch das Premer
Moor. Kostenfrei. Anmeldung
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Erst dienen — dann
erben“ der Bauernbühne im
Bayersoier Hof. Karten: 4 — 10 €.
VVK bei der Tourist-Info
MI 04.09.
SCHONGAU
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Storch im
Anflug — Informationen für
werdende Eltern“ mit Chefarzt Dr.
Gerhard Schmidberger, Oberärztin
Dr. Kira Essiger, Hebammen und
Schwestern im Krankenhaus
PEITING
9.00 bis 17.00 Uhr
Gesundheitstag der Krankenhaus
GmbH im Wellenfreibad
BAD BAYERSOIEN
10.00 Uhr
Vom Huhn zum Ei auf dem Haserhof.
Eintritt: 2 €. Anmeldung in der
Tourist-Info
19.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
ROTT
16.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden in der Volksschule
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 05.09.
SCHONGAU
16.30 Uhr
Erlebnisführung für Kinder von
8 —12 Jahren „Mit dem Spießbürger
auf die Stadtmauer und in
den Polizeidienerturm“. Kosten:
4 €. Anmeldung unter 08861 / 241-
181 oder touristinfo@schongau.de
LECHBRUCK
10.30 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
FR 06.09.
SCHONGAU
13.30 bis 15.30 Uhr
Selbsthilfegruppe Lunge für Asthma
und COPD im Besprechungsraum
DU09 des Krankenhauses
15.00 bis 17.00 Uhr
Kinderspielenachmittag im
Plantsch
16.00 Uhr
Krebs-Selbsthilfegruppe im evangelischen
Pfarrheim
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt am Hauptplatz
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Führung „Folgen Sie den Spuren
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €, Kinder bis 15 frei.
Anmeldung bis Vortag 16.30 Uhr
unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
8.00 Uhr
Deutschlands größter Kaltblutfohlenmarkt
am Fohlenmarktplatz.
Siehe Seite 59
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
SA 07.09.
SCHONGAU
10.00 bis 14.00 Uhr
Weibsdeifi-Markt in der Passage
10.00 bis 16.00 Uhr
Sandsack-Challenge des THW am
Marienplatz. Siehe Seite 42 / 43
14.00 Uhr
Erlebnis Lechflößerei — Mit
dem kleinen Wassermann auf
dem Lechfloß. Treffpunkt am
Bootshaus. Anmeldung unter
08861 / 214-181
15.00 bis 17.00 Uhr
Öffentliches Meerjungfrauen-
Schwimmen im Plantsch
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
SO 08.09.
SCHONGAU
14.00 und 16.00 Uhr
Erlebnis Lechflößerei — mit dem
historischen Fernhandelsfloß auf
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.
Anmeldung unter 08861 / 214-181
17.00 Uhr
Führung „Mit der Henkerstochter
durch das mittelalterliche
Schongau“. Kosten: 12 €. Anmeldung
unter 08861 / 241-181 oder
touristinfo@schongau.de
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 12.00 Uhr
Tauschtag der Sammlerfreunde
Peiting und Umgebung e.V. für
Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten
in der Deckerhalle
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS
Mo, 4. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule
Do, 16. Sept. 16.30 bis 20.00 Uhr Steingaden, Grundschule
Mo, 23. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle
Fr, 27. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Fuchstal, Mittelschule
september / oktober 2019 | 85

Schwangau
Jeden Mittwoch ab 19 Uhr
Brotzeit-Musi
HOHENFURCH
11.00 Uhr
Fest am Stoa vom Männerchor mit
Kesselfleisch, Diverses vom Grill,
Kaffee und Kuchen, Bier vom Fass
und Blasmusik
BURGGEN
9.00 Uhr
Feldmesse mit Stadlfest am
Halderwiesle. Treffpunkt an der
Pfarrkirche. Besucher haben die
Möglichkeit, in einem Pferdewagen
mitzufahren. Feldmesse ab
10.15 Uhr
RETTENBACH
15.00 Uhr
Klangkonzert auf dem Weichberg.
Eintritt frei. Weitere Infos unter
www.vera-im-einklang.de
LECHBRUCK
9.00 Uhr
Vogelkundliche Wanderung am
Oberen Lechsee. Treffpunkt am
Rathaus. Kostenlos
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
RAISTING
BAD BAYERSOIEN
18.00 Uhr
Schautorfstechen beim Torfstich
am Haselbachweg. Teilnahme
kostenlos, nur bei guter Witterung
DI 10.09.
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
19.00 Uhr
Alphornblasen auf dem Floß am
Bootshafen
PREM
18.00 Uhr
Moorwanderung durch das Premer
Moor. Kostenfrei. Anmeldung
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Lampengeist“ der
Bauernbühne im Bayersoier
Hof. Karten: 4 — 10 €. VVK bei der
Tourist-Info
PEITING
MI 11.09.
ALTENSTADT
15.00 bis 17.00 Uhr
Café (nicht nur) für Trauernde im
Bürgerzentrum MIZ
BAD BAYERSOIEN
19.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
ALTENSTADT
DO 12.09.
14.30 bis 16.30 Uhr
Treff für Menschen nach Schlaganfall,
deren Angehörige und
Interessierte im MIZ, Bürgerzentrum.
Infos unter 08861 / 9091583
LECHBRUCK
10.30 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
19.30 Uhr
Dämmerschoppen mit der Musikkapelle
Trauchgau am Musikpavillon
ROTTENBUCH
FR 13.09.
SCHONGAU
9.30 bis 14.30 Uhr
Sepsis-Tag „Infektionen vermeiden“
mit den Hygienefachkräften
Regina Boysen und Katja Greinwald
im Krankenhaus
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
18.00 bis 19.00 Uhr
Klamottenkiste — Verkauf für
Schwangere und Menschen mit
Behinderung in der Pfarrei Verklärung
Christi
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — „Fuaßboi, Frauen
und andere G'schichten“ von Michi
Dietmayr beim Schäferwirt. Kosten:
15 € (zzgl. VVK-Gebühr )/ 18 € (AK).
VVK beim Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Buch am Bach in Peiting
und Buch am Lech in Lechbruck
BERNBEUREN
14.00 Uhr
Auerberg-Klassik — Besichtigung
des Fahrerlagers an der Auerberghalle.
Siehe Seite 18 / 19
Bräustüberl und Biergarten mit
Blick auf die Königsschlösser
Brauerei l Saal l Brennerei Schroll
Kinderspielbereich l SKY-Sportsbar
SchlossGolf l Micro-Bowlingbahn
Gipsmühlweg 5
87645 Schwangau
Tel. 08362/92 64 68 - 0
www.schlossbrauhaus.de
13.30 Uhr
Sonderausstellung „50 Jahre
Mondlandung“ im Radom
MO 09.09.
PEITING
15.00 bis 16.00 Uhr
Vorlesestunde für Kinder ab 4
Jahren in der Bücherei
STEINGADEN
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Demenz und
Wohnraum“ im Rathaus
86 | altlandkreis
14.30 Uhr
Treffen der Selbsthilfegruppe
„Schlaganfallbetroffene im Pfaffenwinkel“
im Alpenhotel
HERZOGSÄGMÜHLE
19.30 Uhr
Kabarett mit Mathias Richling
in der Deckerhalle. Eintritt:
25 € / 12,50 € (ermäßigt). Einlass
ab 19 Uhr. VVK im Schongauer
Mühlenmarkt, bei Werkstattladen
oder unter 08861 / 219228
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
REICHLING
18.00 Uhr
48. Lech-Ammersee-Musikfest —
Sternmarsch zum Rathaus und
Stimmungsabend im Festzelt.
Siehe Seite 52 — 54
PEISSENBERG
14.30 Uhr
Seniorennachmittag mit dem Thema
„100 Jahre Markt Peißenberg“
im Pfarrsaal St. Barbara
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Führung „Folgen Sie den Spuren
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €, Kinder bis 15 frei.
Anmeldung bis Vortag 16.30 Uhr
unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
18.00 Uhr
Lange Nacht der Kirche in der
Pfarrkirche

REICHLING
20.00 Uhr
48. Lech-Ammersee-Musikfest —
Live-Musik mit „Vlado Kumpan
und seine Musikanten“ im Festzelt.
Einlass ab 19 Uhr. Siehe Seite
52 — 54
SA 14.09.
SCHONGAU
9.00 bis 12.00 Uhr
Klamottenkiste in der Pfarrei
Verklärung Christi
10.00 bis 14.00 Uhr
Weibsdeifi-Markt in der Passage
19.30 Uhr
Benefizkonzert des Bergsteigerchors
im Jakob-Pfeiffer-Haus.
Siehe Seite 40 / 41
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
BERNBEUREN
9.00 Uhr
Auerberg-Klassik — Rennen
inklusive Rahmenprogramm am
Marktplatz. Ab 20 Uhr Party mit
Live-Musik in der Auerberghalle.
Siehe Seite 18 / 19
STEINGADEN
17.00 Uhr
Fischerfest am Zimmerstadel
WILDSTEIG
11.00 Uhr
Run & Bike mit Start und Ziel an
der Sportanlage. Infos unter www.
svwildsteig.de
BAD BAYERSOIEN
8.00 bis 14.00 Uhr
Floh- und Trödelmarkt am
Festplatz
REICHLING
14.00 Uhr
48. Lech-Ammersee-Musikfest —
Spiel ohne Grenzen der Landjugend
auf dem Sportplatz (14 Uhr),
Live-Musik der „Radlerband“ im
Festzelt (Einlass ab 19 Uhr). Siehe
Seite 52 — 54
SO 15.09.
SCHONGAU
14.00 und 16.00 Uhr
Erlebnis Lechflößerei — mit dem
historischen Fernhandelsfloß auf
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.
Anmeldung unter 08861 / 214-181
HOHENPEISSENBERG
11.00 Uhr
Seefest des Trachtenvereins am
Stiefelweiher
ALTENSTADT
8.00 Uhr
Autoslalom DMSB-/Clubsport-
Meisterschaft auf dem MSC-
Gelände
BERNBEUREN
9.00 Uhr
Auerberg-Klassik — Rennen
inklusive Rahmeprogramm am
Marktplatz. Siehe Seite 18 / 19
STEINGADEN
9.00 Uhr
Herbstmarkt auf dem Marktplatz
11.00 Uhr
Fischerfest am Zimmerstadel
WIES
11.00 Uhr
Konzert des Schongauer Bergsteigerchors
mit dem Trentiner
Bergsteigerchor „Coro Cima
d'Ambiez“ in der Wieskirche.
Siehe Seite 40 / 41
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Kirchenführung in der Pfarrkirche
WILDSTEIG
10.00 Uhr
Reitturnier am Reitplatz in
Schwarzenbach
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
Altenau am Kirchplatz. bei
schlechtem Wetter im Dorfstadl.
Eintritt frei
REICHLING
7.30 Uhr
48. Lech-Ammersee-Musikfest —
Festsonntag mit Weckruf (7.30
Uhr), Festmesse auf dem Höhenberg
(9.30 Uhr), Gemeinschaftschor
am Sportplatz (13 Uhr), Festumzug
(13.30 Uhr) und Festaustanz
mit den Moor-Buam im Festzelt
(20 Uhr). Siehe Seite 52 — 54
Einlagen – Schuhreparatur – Schuhe
Flip-Flop nach Maß
Benjamin Schwarz
MO 16.09.
SCHONGAU
10.00 bis 12.00 Uhr
Kostenlose Sprechstunde Demenz
im Holzhey-Seniorenstift. Anmeldung
unter 0172 / 9179916
14.30 bis 16.00 Uhr
Gruppe für Angehörige von
Menschen mit Demenz „Gemeinsames
Gehen“, Treffpunkt an der
Amtsgerichtstraße. Anmeldung
unter 0172 / 9179916
STEINGADEN
16.30 bis 20.00 Uhr
Blutspenden in der Grundschule
REICHLING
14.00 Uhr
48. Lech-Ammersee-Musikfest —
Kreisseniorennachmittag (14 Uhr),
Feierabendchallenge „Chef zahlt“
(18 Uhr) im Festzelt. Seite 52 — 54
DI 17.09.
SCHONGAU
16.00 Uhr
Figurentheater „Mascha und
der Bär — Wie alles begann“
im Jakob-Pfeiffer-Haus. Eintritt:
8 € / 7 € (ermäßigt)
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
PREM
18.00 Uhr
Moorwanderung durch das Premer
Moor. Kostenfrei. Anmeldung
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Erst dienen — dann
erben“ der Bauernbühne im
Bayersoier Hof. Karten: 4 — 10 €.
VVK bei der Tourist-Info
MI 18.09.
STEINGADEN
19.30 Uhr
Vortrag „Gesunde Kinderernährung“
im Pfarrheim
BAD BAYERSOIEN
19.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
WEILHEIM
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „In guten
Händen“ mit den Oberärzten der
Klinik für Unfallchirurgie und
Orthopädie Klaus Lederer und
Wenzel Dimroth im Krankenhaus
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 19.09.
PEITING
17.00 bis 21.00 Uhr
Tag der Ausbildung im Hoerbiger-
Ausbildungszentrum. Siehe Seite
78 / 79
LECHBRUCK
10.30 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
19.00 Uhr
Dämmerschoppen mit der Musikkapelle
aus Bertoldshofen am
Musikpavillon
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
FR 20.09.
SCHONGAU
14.00 bis 18.00 Uhr
3. Schongauer Lungentag im
Krankenhaus
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
september / oktober 2019 | 87

SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — „Local Heroes“
mit Die Plomaten & TAIN beim
Schäferwirt. Kosten: 10€ (VVK) zzgl.
VVK-Gebühr / 14 € (AK). VVK beim
Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,
Buch am Bach in Peiting und
Buch am Lech in Lechbruck
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Wein und Zwiebelkuchen im
Landlust im Flößerhaus
10.00 Uhr
Führung „Folgen Sie den Spuren
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €, Kinder bis 15 frei.
Anmeldung bis Vortag 16.30 Uhr
unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
19.00 Uhr
Irischer Abend mit „John Herb &
friends“ im Kunstcafé am Tor.
Siehe Anzeige Seite 44
WILDSTEIG
21.00 Uhr
EinfachSo-Party im Festzelt in
Morgenbach
BAD BAYERSOIEN
16.00 Uhr
Lesung mit der Kinderbuchautorin
Anke Dörrzapf in der Gunklstube
SA 21.09.
SCHONGAU
9.30 bis 14.00 Uhr
Faires Frühstück im Weltladen
10.00 bis 14.00 Uhr
Weibsdeifi-Markt in der Passage
PEITING
10.00 bis 12.30 Uhr
Kinderkleiderbasar in der Schloßberghalle
12.00 Uhr
Run & Bike-Staffelsprint der
Skiabteilung am Schlammweiher.
Infos unter www.skiclub-peiting.de
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
17.00 Uhr
Testspiel EC Peiting vs. EA Schongau
im Eisstadion. Siehe S. 20 / 21
HOHENPEISSENBERG
9.00 Uhr
Hovawart-Hundeausstellung am
Fußballplatz
ALTENSTADT
14.00 Uhr
Dorfschießen beim Schützenverein
SCHWABSOIEN
20.00 Uhr
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr —
Herbsttanz mit der Big Band
Schongau in der Maschinenhalle
bei Familie Lautenbacher. Siehe
Seite 28 / 29
WILDSTEIG
20.00 Uhr
Weinfest der Plattler mit der
„Dachbodenmusi“ im Festzelt in
Morgenbach
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Vereinsabend anlässlich des
85-jährigen Bestehens der
„Ammertaler Bayersoien“ im
Dorfstadl. Zuvor Festzug vom
Bayersoier Hof. Eintritt frei
ROTT
21.00 Uhr
End of Summer-Party der Landjugend
am Seehäusl
SO 22.09.
SCHONGAU
14.00 und 16.00 Uhr
Erlebnis Lechflößerei — mit dem
historischen Fernhandelsfloß auf
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.
Anmeldung unter 08861 / 214-181
SCHWABSOIEN
9.15 Uhr
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr —
Festsonntag mit Kirchenzug (9.15
Uhr), Gottesdienst in der Pfarrkirche
St. Stephan, anschließend
Frühschoppen und Mittagessen,
umrahmt von der Blaskapelle
BERNBEUREN
10.00 bis 17.00 Uhr
Tag der offenen Tür beim Autohaus
Heuberger. Frühschoppen
mit der Blaskapelle, Kinderprogramm,
Probefahrten mit Audiund
VW-Modellen, Kartfahren
uvm. Siehe Anzeige Seite 84
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Live-Musik „Marketa's Roots
N'Roses“ im Flößermuseum.
Karten: 14 €
WILDSTEIG
10.00 Uhr
Oldtimertreffen für Traktoren,
Motorräder und Autos am Festzelt
in Morgenbach. Um 13 Uhr Rundfahrt,
anschließend Ausklang mit
„Alpenrausch“
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
REICHLING
13.00 Uhr
Orgellauf, Start am Eglmoos
MO 23.09.
LECHBRUCK
16.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden in der Lechhalle
DI 24.09.
SCHONGAU
10.00 bis 17.00 Uhr
Oasentag für Angehörige von
Menschen mit Demenz im
Gerbersaal. Anmeldung unter
0172 / 9179916
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
PREM
18.00 Uhr
Moorwanderung durch das Premer
Moor. Kostenfrei. Anmeldung
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Lampengeist“ der Bauernbühne
im Bayersoier Hof. Karten:
4 — 10 €. VVK bei der Tourist-Info
WEILHEIM
19.00 Uhr
Vortrag „Wie man richtig vererbt“
von Caroline Kistler im Dachs-
Bräustüberl. Eintritt frei. Siehe
Anzeige rechts
MI 25.09.
BAD BAYERSOIEN
19.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
WEILHEIM
18.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Wirbelsäulen-OP:
Wann muss, wann kann
operiert werden und wann lieber
nicht?“ im Krankenhaus. Siehe
Seite 26 / 27
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
LECHBRUCK
DO 26.09.
10.30 Uhr
Floßfahrt auf dem Lech. Treffpunkt
am Bootshafen. Anmeldung in der
Tourist-Info unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
PEISSENBERG
20.00 Uhr
Filmvorführung „Berge 150“ in
der Tiefstollenhalle. Einlass: 19
Uhr. Weitere Infos auf Seite 64
FR 27.09.
SCHONGAU
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
88 | altlandkreis

16.00 bis 17.45 Uhr
Repair-Café im Haus4you
20.00 Uhr
Comedy-Lounge mit Florian
Simbeck im Brauhaus. Einlass ab
18.30 Uhr. VVK im Brauhaus
WILDSTEIG
18.00 Uhr
Burger-Abend im Café Peramarta.
Reservierung unter 08867 / 9125730
FUCHSTAL
STEINGADEN
14.00 bis 17.00 Uhr
Offenes Singen in der Langau.
Unkostenbeitrag: 10 €
WILDSTEIG
PEITING
17.00 Uhr
Führung durch den Walderlebnispfad.
Treffpunkt am Schützenhaus.
Kosten: 2 € (Erwachsene)/ 1 €
(Kinder). Anmeldung bei der
Tourist-Info unter 08861 / 59961
19.30 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs. EV Lindau
Islanders im Eisstadion
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — „Acoustic Guitar
songs“ von December Project beim
Schäferwirt. Kosten: 12 € (VVK) zzgl.
VVK-Gebühr / 15 € (AK). VVK beim
Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,
Buch am Bach in Peiting und
Buch am Lech in Lechbruck
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Führung „Folgen Sie den Spuren
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €, Kinder bis 15 frei.
Anmeldung bis Vortag 16.30 Uhr
unter 08862 / 987830
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
16.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden in der Mittelschule
PEISSENBERG
20.00 Uhr
Musikkabarett „aus'm Biermoos“
der Wellbrüder in der Tiefstollenhalle.
Tickets unter www.tiefstollenhalle.de.
Siehe Anzeige Seite 81
SA 28.09.
SCHONGAU
10.00 bis 14.00 Uhr
Weibsdeifi-Markt in der Passage
PEITING
11.00 bis 24.00 Uhr
BUNGALOU-Festival im Wellenbad.
Siehe Seite 30 / 31
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
HOHENPEISSENBERG
10.00 Uhr
Kinder-Kleidermarkt im Haus der
Vereine
SCHWABNIEDERHOFEN
16.00 Uhr
Kindertheater „Für Hund und
Katz ist auch noch Platz“ im Kulze.
Siehe Seite 23
18.00 Uhr
Burger-Abend im Café Peramarta.
Reservierung unter 08867 / 9125730
ROTT
10.00 Uhr
Herbstmarkt mit Flohmarkt am
Dorfplatz
SO 29.09.
SCHONGAU
14.00 und 16.00 Uhr
Erlebnis Lechflößerei — mit dem
historischen Fernhandelsfloß auf
Fahrt. Treffpunkt am Bootshaus.
Anmeldung unter 08861 / 214-181
PEITING
17.30 bis 19.00 Uhr
Michaeli-Standkonzert am
Hauptplatz
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Herbst-Brunch im Hotel Auf
der Gsteig. Reservierung unter
08862 / 98770
WIES
21.00 Uhr
Musik und Wort — Geistliche
Impulse mit meditativer Musik in
der Wieskirche
-
-
-
Tourist Information Schongau . Tel. 08861 214-181 . www.schongau.de
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september / oktober 2019 | 89

BAD BAYERSOIEN
14.00 Uhr
11. Mountainbike-Dorfmeisterschaft
mit Start am Sportplatz
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
REICHLING
10.00 Uhr
Pontifikalamt mit Orgelweihe in
der Pfarrkirche St. Nikolaus. Ab
14.30 Uhr Orgelkonzert
DI 01.10.
ALTENSTADT
15.00 bis 17.00 Uhr
Café (nicht nur) für Trauernde im
Bürgerzentrum MIZ
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Erst dienen — dann
erben“ der Bauernbühne im
Bayersoier Hof. Karten: 4 — 10 €.
VVK bei der Tourist-Info
MI 02.10.
SCHONGAU
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Storch im
Anflug — Informationen für
werdende Eltern“ mit Chefarzt Dr.
Gerhard Schmidberger, Oberärztin
Dr. Kira Essiger, Hebammen und
Schwestern im Krankenhaus
PEITING
19.30 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs. ECDC
Memmingen Indians im Eisstadion
WEILHEIM
10.00 bis 18.00 Uhr
22. Oberland-Ausstellung auf
dem Festplatz. Siehe Seite 68 — 70
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 03.10.
Tag der Deutschen Einheit
STEINGADEN
8.00 Uhr
Preisplatteln des Oberen Lechgauverbandes
in der Mittelschule
WIES
17.00 Uhr
Musik und Wort — Geistliche
Impulse mit festlicher Orgelmusik
zum Tag der Deutschen Einheit in
der Wieskirche
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
20.00 Uhr
Mundartabend „Allrhand Duranand“
mit Hans Schütz im Rathaussaal.
Siehe Seite 22
REICHLING
19.30 Uhr
Orgelkonzert in der Pfarrkirche
WEILHEIM
10.00 bis 18.00 Uhr
22. Oberland-Ausstellung auf
dem Festplatz. Siehe Seite 68 — 70
FR 04.10.
SCHONGAU
13.30 bis 15.30 Uhr
Selbsthilfegruppe Lunge für Asthma
und COPD im Besprechungsraum
DU09 im Untergeschoss des
Krankenhauses
16.00 Uhr
Krebs-Selbsthilfegruppe mit anschließendem
Besuch der Eisdiele
im Evangelischen Pfarrheim
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
18.00 Uhr
Erlebnisführung „Schongauer
Biergeschichten“. Kosten: 12 €.
Anmeldung unter 08861 / 214-181
oder tourist-info@schongau.de
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt am Hauptplatz
19.00 Uhr
Vortrag „Moderne Familienpolitik
in Staat und Gemeinde“ von
Staatsministerin Kerstin Schreyer
im Gasthof Dragoner. Siehe Anzeige
Seite 82
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — „Wir müssen
reden!“ von Matuschik & Rohrer
beim Schäferwirt. Kosten: 17 €
(VVK) zzgl. VVK-Gebühr / 21 € (AK).
VVK beim Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Buch am Bach in Peiting
und Buch am Lech in Lechbruck
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
DENKLINGEN
19.00 Uhr
Fahnenweihe bei der Feuerwehr —
Weinfest mit den „Lechroaner
Spitzbuam“ im Festzelt
KINSAU
17.00 Uhr
Kleiderbasar in der Mehrzweckhalle
WEILHEIM
10.00 bis 18.00 Uhr
22. Oberland-Ausstellung auf
dem Festplatz. Siehe Seite 68 — 70
SA 05.10.
SCHONGAU
17.00 Uhr
Führung „Mit der Henkerstochter
durch das mittelalterliche
Schongau“. Kosten: 12 €. Anmeldung
unter 08861 / 241-181 oder
touristinfo@schongau.de
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
HERZOGSÄGMÜHLE
Ganztags
Herbstflohmarkt und Fest der
Kunst oder Krempel
Sa 26.10.2019 um 19 Uhr
So 27.10.2019 um 16 Uhr
Kartenvorverkauf:
• am Sa 05.10.2019, 9.00 - 12.30 Uhr in der Ballettschule SOG
• ab Mo 14.10.2019 Fa. Huber Moden, Marienplatz 15, SOG
90 | altlandkreis
Choreographie / Einstudierung: Anne Blackwell, Gitti Frommhold-Horber, Herbert Groß
Ballettschule Schongau GbR Herbert Groß
Marktoberdorfer Str. 26, 86956 Schongau, Tel.: 08861 / 2896, Fax: 8524
Internet: www.Ballettschule-Schongau.de E-mail: Ballettschule.Schongau@t-online.de

Kulturen mit Street-Food-Festival
am Dorfplatz
10.00 bis 17.00 Uhr
3. MühlenCup für Hobbymannschaften
aus Firmen, Schulen,
sozialen Einrichtungen und
Behörden im Unteroblandstadion.
Anmeldung bis 6.9.
19.30 Uhr
Kabarett „Allein unter Schwarzen“
von Simon Pearce im
Rainer-Endisch-Saal. Eintritt:
14 € / 7 € (ermäßigt). Einlass ab 19
Uhr. VVK im Schongauer Mühlenmarkt,
Werkstattladen oder unter
08861 / 219228
HOHENPEISSENBERG
10.00 Uhr
2. Gesundheitstag „Rund ums
Kind“ im Haus der Vereine
ROTTENBUCH
19.30 Uhr
Kabarett mit Alexandra Stiglmeier
im Kunstcafé am Tor. Siehe Seite
46 / 47
BAD BAYERSOIEN
8.00 bis 14.00 Uhr
Floh- und Trödelmarkt am
Festplatz
DENKLINGEN
19.00 Uhr
Fahnenweihe bei der Feuerwehr —
Oktoberfest-Abend mit dem Musikverein
im Festzelt
PEISSENBERG
9.00 bis 12.00 Uhr
Kinderwarenbasar in der Tiefstollenhalle
WEILHEIM
10.00 bis 18.00 Uhr
22. Oberland-Ausstellung auf
dem Festplatz. Siehe Seite 68 — 70
•
SO 06.10.
SCHONGAU
17.00 Uhr
Heimspiel EA Schongau vs. EHC
Waldkraiburg im Eisstadion
PEITING
18.00 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs. ERC Bulls
Sonthofen im Eisstadion
HERZOGSÄGMÜHLE
Ganztags
Herbstflohmarkt und Fest der
Kulturen mit Street-Food-Festival
am Dorfplatz
HOHENPEISSENBERG
16.00 Uhr
Orgelkonzert mit Walter P. Erdt
in der Wallfahrtskirche auf dem
Hohen Peißenberg
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Kirchenführung in der Pfarrkirche
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Musikkapelle
Wildsteig am Kirchplatz. Bei
schlechtem Wetter im Dorfstadl.
Eintritt frei
DENKLINGEN
9.00 Uhr
Fahnenweihe bei der Feuerwehr —
Festumzug zur Kirche St. Michael
(9.30 Uhr), Festgottesdienst mit
Fahnenweihe (ab 10 Uhr), Mittag,
Kaffee und Kuchen im Festzelt
WEILHEIM
10.00 bis 18.00 Uhr
22. Oberland-Ausstellung auf
dem Festplatz. Siehe Seite 68 — 70
MO 07.10.
SCHONGAU
10.00 bis 12.00 Uhr
Kostenlose Sprechstunde Demenz
im Holzhey-Seniorenstift. Anmeldung
unter 0172 / 9179916
PEITING
15.00 bis 16.00 Uhr
Vorlesestunde für Kinder ab 4
Jahren in der Bücherei
PEISSENBERG
19.00 bis 21.30 Uhr
Briefmarkensammler-Tauschabend
in der Bücherei
DI 08.10.
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Lampengeist“ der
Bauernbühne im Bayersoier
Hof. Karten: 4 — 10 €. VVK bei der
Tourist-Info
MI 09.10.
SCHONGAU
18.30 Uhr
Start des Kurses „Einsteiger ab
40+“ der Sakugawa-Karateschule
in Gymnasiumshalle. Infos unter
www.karate-schongau.de
PEITING
14.30 Uhr
Treffen der Selbsthilfegruppe
„Schlaganfallbetroffene im Pfaffenwinkel“
im Alpenhotel
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 10.10.
ALTENSTADT
14.30 bis 16.30 Uhr
Treff für Menschen nach Schlaganfall,
deren Angehörige und
Interessierte im MIZ, Bürgerzentrum.
Infos unter 08861 / 9091583
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
FR 11.10.
SCHONGAU
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
19.00 Uhr
2. Schongauer Wein-Nacht der SPD
im Jakob-Pfeiffer-Haus. Siehe S. 23
PEITING
15.00 bis 18.00 Uhr
Erwachsenen-Kleiderbörse in der
Schloßberghalle
19.30 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs.
Höchstadter EC im Eisstadion
ALTENSTADT
20.00 Uhr
Buchvorstellung für Jugendliche
und Erwachsene in der Bücherei
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
SA 12.10.
PEITING
10.00 bis 17.00 Uhr
31. Spitzbubenturnier der Judokas
in der Dreifachsporthalle
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
HOHENPEISSENBERG
14.00 Uhr
Singendes und klingendes Hohenpeißenberg
im Haus der Vereine
ALTENSTADT
20.00 Uhr
Songs in the Night in der Basilika.
Eintritt frei. Siehe Seite 22
BURGGEN
14.00 bis 18.00 Uhr
Herbstmarkt des Obst- und Gartenbauvereins
im Gemeindehaus
RETTENBACH
9.00 Uhr
Herbst-/Winter-Kinderkleider-
Basar in der Weichberghalle
STEINGADEN
9.30 bis 11.30 Uhr
Kinderkleider- und Spielzeugbasar
in der Turnhalle der Mittelschule
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Kindernachmittag mit Fackelwanderung
im Kunstcafé am Tor.
Anmeldung erforderlich. Siehe
Seite 46 / 47
september / oktober 2019 | 91

ROTT
20.00 Uhr
Weinfest des TSV im Sportheim
FORST
21.00 Uhr
Ballermann-Party im Festzelt
PEISSENBERG
20.00 Uhr
Konzert „Groove & Soul“ von Wally
& Ami Warning in der Tiefstollenhalle.
Tickets unter www.tiefstollenhalle.de.
Siehe Anzeige Seite 81
SO 13.10.
SCHONGAU
17.00 Uhr
Heimspiel EA Schongau vs. EC
Pfaffenhofen im Eisstadion
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 12.00 Uhr
Tauschtag der Sammlerfreunde
Peiting und Umgebung e.V. für
Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten
in der Deckerhalle
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Goldener-Oktober-Brunch im
Hotel Auf der Gsteig. Reservierung
unter 08862 / 98770
WIES
10.00 Uhr
Bruderschaftsfest in der Wies
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
REICHLING
15.00 Uhr
Orgelkonzert in der Pfarrkirche St.
Nikolaus
MO 14.10.
PREM
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Selbstpflege
im Ehrenamt“ im Rathaus
DI 15.10.
SCHONGAU
18.15 Uhr
Info-Veranstaltung „Der zufriedene,
hoch motivierte und langjährige
Mitarbeiter“ im Ballenhaus.
Infos siehe Anzeige Seite 39
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Erst dienen — dann
erben“ der Bauernbühne im
Bayersoier Hof. Karten: 4 — 10 €.
VVK bei der Tourist-Info
MI 16.10.
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 17.10.
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
PEISSENBERG
14.30 Uhr
Seniorennachmittag mit dem
Thema „Das SOS-Kinderdorf“ im
Pfarrsaal St. Barbara
WEILHEIM
18.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Divertikel im
Darm — bin ich krank?“ im Klinik
Festzelt
92 | altlandkreis

FR 18.10.
SCHONGAU
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
20.00 Uhr
Heimspiel EA Schongau vs. HC
Landsberg im Eisstadion
20.00 Uhr
Benefizkonzert des Vokalensembles
„Rosinen“ im Ballenhaus.
Eintritt frei
PEITING
19.30 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs. EV Füssen
im Eisstadion
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — Williams Wetsox
beim Schäferwirt. Kosten: 12 €
(VVK) zzgl. VVK-Gebühr / 16 € (AK).
VVK beim Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Buch am Bach
in Peiting und Buch am Lech in
Lechbruck
STEINGADEN
19.00 Uhr
Vesper mit Orgelweihe und
anschließendem Festkonzert für
zwei Orgeln im Welfenmünster
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
WEILHEIM
20.00 Uhr
Weilheimer Festspiele — „Der
Brandner Kaspar und das ewig'
Leben“ in der Großen Hochlandhalle.
Siehe Anzeige Seite 93
SA 19.10.
SCHONGAU
10.00 bis 16.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Erleben Sie
die Klinikhelden live“ mit Schülern
und Lehrern der Berufsfachschulen
im Krankenhaus
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
HOHENPEISSENBERG
17.00 Uhr
Messe in der Wallfahrtskirche auf
dem Hohen Peißenberg. Anschließend
gemeinsames Essen der
Krebs-Selbsthilfegruppe Schongau
im Gasthof Hetten
ALTENSTADT
20.00 Uhr
Weinfest im Feuerwehrhaus
SCHWABNIEDERHOFEN
19.30 Uhr
Konzert des Männerchors Hohenfurch
im Kulze
ROTTENBUCH
19.00 Uhr
Ladies Night im Kunstcafé am Tor.
Siehe Seite 46 / 47
REICHLING
19.15 Uhr
Jubiläumsabend 70 Jahre Trachtenverein
in der Mehrzweckhalle
SO 20.10.
PEITING
9.00 Uhr
25 Jahre Weltladen Esperanza mit
Gottesdienst in der Pfarrkiche St.
Michael und ab 10 Uhr faires und
regionales Frühstück im Pfarrsaal
12.00 Uhr
Entenessen des Kleingartenvereins
im Vereinsheim an der
Seestraße. Voranmeldung unter
08861 / 258635 nötig
HOHENPEISSENBERG
16.00 Uhr
Orgelkonzert mit Kristina Kuzminskaite
in der Wallfahrtskirche
auf dem Hohen Peißenberg. Als
Sprecher fungiert Dekan Gregor
Fetsch
BURGGEN
13.00 bis 16.30 Uhr
Flohmarkt in der Turnhalle
LECHBRUCK
9.00 Uhr
Vogelkundliche Wanderung am
Oberen Lechsee. Treffpunkt am
Rathaus. Kostenlos
9.45 Uhr
Wendelinsritt durch den Ort, Start
an der St. Wendelinskirche
STEINGADEN
10.00 Uhr
Festgottesdienst mit Altarweihe
im Welfenmünster, Kirchenzug
und Pfarrfest im Fohlenhof. Ab 17
Uhr Dankandacht und „Te Deum
Stiftschor Wilten“ im Welfenmünster
september / oktober 2019 | 93

WIES
16.00 Uhr
Musik und Wort — Geistliche Impulse
mit festlicher Kirchenmusik
in der Wieskirche
WILDSTEIG
9.45 Uhr
Leonhardiritt durch den Ort. 9.45
Uhr: Aufstellung des Kirchenzuges
beim Mattheiser. 10.15 Uhr:
Kirchenzug zur Schulwiese. 10.30
Uhr: Festgottesdienst mit Segnung
der Pferde
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Abschlussskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
WEILHEIM
20.00 Uhr
Weilheimer Festspiele — „Der
Brandner Kaspar und das ewig'
Leben“ in der Großen Hochlandhalle.
Siehe Anzeige Seite 93
MO 21.10.
SCHONGAU
10.00 bis 12.00 Uhr
Kostenlose Sprechstunde Demenz
im Holzhey-Seniorenstift. Anmeldung
unter 0172 / 9179916
14.30 bis 16.00 Uhr
Gruppe für Angehörige von
Menschen mit Demenz „Gemeinsames
Gehen“, Treffpunkt an der
Amtsgerichtstraße. Anmeldung
unter 0172 / 9179916
KINSAU
14.30 Uhr
Kirchweihhoagart in der Mehrzweckhalle
DI 22.10.
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Lampengeist“ der
Bauernbühne im Bayersoier
Hof. Karten: 4 — 10 €. VVK bei der
Tourist-Info
WEILHEIM
18.30 Uhr
3 Stunden Seminar „Nichtraucher“
mit Peter Phillip Koss in der
Stadthalle. Siehe Anzeige Seite 92
MI 23.10.
ALTENSTADT
19.45 Uhr
Vortrag „Fair einkaufen im
Internet?“ mit Erwin Helmer im
Pfarrsaal
BAD BAYERSOIEN
14.30 bis 18.00 Uhr
Seniorennachmittag im Pfarrheim
WEILHEIM
18.00 Uhr
Seminar „Wunschgewicht leicht
erreicht“ mit Peter Phillip Koss
in der Stadthalle. Siehe Anzeige
Seite 92
19.00 Uhr
Info-Veranstaltung „Neueste
therapeutische Möglichkeiten bei
Knieschmerzen“ im Krankenhaus
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 24.10.
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
FR 25.10.
HEUTE ERSCHEINT DER
NEUE ALTLANDKREIS
SCHONGAU
16.00 bis 17.45 Uhr
Repair-Café im Haus4you
16.00 Uhr
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt
am Rathaus. Kosten: 4 €.
Infos unter 08861 / 214-181
17.00 bis 22.00 Uhr
Hexennacht in der Altstadt
20.00 Uhr
Heimspiel EA Schongau vs. EHC
Klostersee
20.00 Uhr
Comedy-Lounge mit Florian
Simbeck im Brauhaus. Einlass
ab 18.30 Uhr. Infos und Tickets im
Brauhaus
PEITING
19.30 Uhr
Heimspiel EC Peiting vs. SC Riessersee
im Eisstadion
ALTENSTADT
17.30 Uhr
Skibasar in der Aula der Grundschule
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Kulturherbst — „Gestern oder
im 3. Stock“ von Hundling
beim Schäferwirt. Kosten: 16 €
(VVK) zzgl. VVK-Gebühr / 19 € (AK).
VVK beim Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Buch am Bach
in Peiting und Buch am Lech in
Lechbruck
LECHBRUCK
19.00 Uhr
Lesung „G'schichten vom Goggolori“
mit Annemarie Strähhuber
im Flößermuseum
RETTENBACH
13.30 Uhr
30-jähriges Jubiläum mit Festzelt,
Live-Musik und Theater der Förderstätte
St. Georgshof
ROTTENBUCH
14.00 Uhr
Baustellenführung an der Echelsbacher
Brücke, Treffpunkt beim
Baubüro. Kosten: 3 €
WILDSTEIG
18.00 Uhr
Burger-Abend im Café Peramarta.
Reservierung unter 08867 / 9125730
PEISSENBERG
20.00 Uhr
Kabarett „Obacht Miller“ mit Rolf
Miller in der Tiefstollenhalle. Infos
und Tickets unter www.tiefstollenhalle.de.
Siehe Anzeige Seite 81
WEILHEIM
20.00 Uhr
Weilheimer Festspiele — „Der
Brandner Kaspar und das ewig'
Leben“ in der Großen Hochlandhalle.
Siehe Anzeige Seite 93
SA 26.10.
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica
94 | altlandkreis

HOHENPEISSENBERG
10.00 Uhr
Afrikabazar der Stiftung Namibia
im Haus der Vereine
INGENRIED
20.00 Uhr
Rockfete der Landjugend in der
Mehrzweckhalle
MARKTOBERDORF
19.00 Uhr
Ballettabend der Ballettschule
Schongau im Modeon. Siehe Seite
4 / 5
WEILHEIM
20.00 Uhr
Weilheimer Festspiele — „Der
Brandner Kaspar und das ewig'
Leben“ in der Großen Hochlandhalle.
Siehe Anzeige Seite 93
SO 27.10.
STEINGADEN
14.00 bis 17.00 Uhr
Offenes Singen in der Langau. SCHONGAU
Unkostenbeitrag: 10 €
10.00 Uhr
Herbstmarkt in der Altstadt
ROTTENBUCH
20.00 Uhr
SCHWABBRUCK
Gemeinschaftskonzert der
11.00 Uhr
Schönegger Almmusikanten mit
Wendelinsritt, Treffpunkt vor der
den Schöffeldinger Musikanten im
Kirche St. Walburga. Gottesdienst,
Fohlenhofsaal
anschließend Umritt
WILDSTEIG
19.30 Uhr
Kulturherbst — „Durch dick
18.00 Uhr
und dünn“ von Luggi & Guggi
Burger-Abend im Café Peramarta.
beim Schäferwirt. Kosten: 18 €
Reservierung unter 08867 / 9125730
(VVK) zzgl. VVK-Gebühr / 21 € (AK).
VVK beim Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Buch am Bach
EPFACH
21.00 Uhr
in Peiting und Buch am Lech in
Halloweenparty im Landjugendheim
Lechbruck
LECHBRUCK
11.00 bis 14.00 Uhr
Schlemmer-Brunch im Hotel Auf
der Gsteig. Reservierung unter
08862 / 98770
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“
Anschrift
„altlandkreis“
Birkland 40
86971 Peiting
Tel.: 08869 / 91 22-16
Fax: 08869 / 91 22-17
www.altlandkreis.de
Email
Redaktion: redaktion@altlandkreis.de
Termine: veranstaltungen@altlandkreis.de
Anzeigen: anzeigen@altlandkreis.de
Anregungen / Kritik: info@altlandkreis.de
Das Impressum finden Sie auf Seite 81.
STEINGADEN
20.00 Uhr
Konzert des Musikvereins im
Welfenmünster
REICHLING
10.00 Uhr
Eröffnung der Mehrzweckhalle
MARKTOBERDORF
16.00 Uhr
Ballettabend der Ballettschule
Schongau im Modeon. Siehe S. 4 / 5
WEILHEIM
18.00 Uhr
Weilheimer Festspiele — „Der
Brandner Kaspar und das ewig'
Leben“ in der Großen Hochlandhalle.
Siehe Anzeige Seite 93
ALTENSTADT
DI 29.10.
15.30 Uhr
Buchvorstellung für Kinder in der
Bücherei
MI 30.10.
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Lampengeist“ der
Bauernbühne im Bayersoier
Hof. Karten: 4 — 10 €. VVK bei der
Tourist-Info
SCHWANGAU
19.00 Uhr
Brotzeit-Musi im Schlossbrauhaus
DO 31.10.
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käse-Alm
Änderungen und Fehler vorbehalten
september / oktober 2019 | 95

Mit Bihler erfolgreich in Ausbildung und Beruf
Werkzeugmechaniker (m/w/d)
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96 | altlandkreis
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