21.08.2019 Aufrufe

GesteinsPerspektiven 05/19

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8<br />

WIRTSCHAFT<br />

Gegenwind statt Rückenwind<br />

Wie in jedem Jahr haben sich die Mitglieder<br />

der MIRO-Landes- und-Regionalverbände<br />

in den Monaten Mai und Juni zu ihren Jahresversammlungen<br />

getroffen. Die Stimmung<br />

dabei: gemischt. Bestanden im vergangenen<br />

Jahr berechtigte Hoffnungen, dass sich angesichts<br />

der Knappheits-Meldungen auch in<br />

Genehmigungsbehörden und Verwaltungen<br />

der Wind dreht, hat sich diese Erwartung<br />

mehrheitlich nicht bestätigt. Gegenwind<br />

gab’s stattdessen reichlich. Ob das klug ist<br />

in einer Zeit, wo die Wirtschaftsinstitute das<br />

Ende des Konjunkturbooms in Deutschland<br />

ausrufen und ihre Prognosen eindampfen,<br />

bleibt dahingestellt. Logisch denkende Menschen,<br />

die mit Kausalitäten umgehen können,<br />

hat die Korrektur wenig überrascht.<br />

Nicht nur wertschöpfende Leitbranchen stehen<br />

am Pranger, sondern auch die gesamte<br />

Industrieproduktion ist in eine Ecke manövriert<br />

worden, die weniger Deckung bietet, als<br />

Falle ist. Wer sollte also jenseits des Dienstleistungsgewerbes<br />

in diesem Land noch investieren<br />

wollen? Rohstoffunternehmer als<br />

Vertreter einer stationären Branche würden<br />

es vermutlich tun. Dazu müssten sie aber<br />

eine tragbare Möglichkeit erhalten. Noch ist<br />

vor allem „der Bau“ das Korrektiv, welches<br />

den Rückgang puffert. Was passiert aber,<br />

wenn ihm wichtige Zulieferer der Roh- und<br />

Baustoffindustrie wegbrechen?<br />

Nun gut, manch einer munkelt schon jetzt,<br />

dass vermutlich unter dem wachsenden<br />

Druck der sich leerenden Kassen die versprochenen<br />

Investitionsgrößenordnungen<br />

für Infrastruktur und Wohnungsbau zur Disposition<br />

stehen könnten. Hoffen wir es nicht!<br />

Allerdings könnte ein gewaltiger Bruch im<br />

Bauboom natürlich der Schlüssel dazu sein,<br />

um den Bedarf an Primärrohstoffen bis 2<strong>05</strong>0<br />

gegenüber heute zu halbieren, wie es einige<br />

vom BMU gepamperte Organisationen visionieren.<br />

Hier ein Tipp: Liebe Leute, die ihr so denkt<br />

– ruft über Youtube oder bv-miro.org den<br />

Erklärfilm „Ein Kilo pro Stunde“ auf, um herauszufinden,<br />

was euch künftig entgeht!<br />

Ganz klar, dass der Branchenfilm als Highlight<br />

auch auf allen Mitgliederversammlungen<br />

gezeigt wurde. „Obwohl ich das Video<br />

kannte, habe ich zum wiederholten Mal<br />

Tränen gelacht!“, gestand ein Unternehmer<br />

in der Pause. Gut dass es Tränen der Freude<br />

waren. Auf andere können wir gerne<br />

verzichten. <br />

(gsz)<br />

Politisch als<br />

Einheit sichtbarer<br />

geworden<br />

GEBÜNDELT: Gesteins-Fachgruppenversammlungen und BIV-Jahresmitgliederversammlungen<br />

wurden im Frühjahr in unmittelbarer Folge als zeitsparendes Konvolut angeboten.<br />

Sichtbarkeit ist wichtig. Erst recht gilt das für Verbände. So bewertete<br />

Mike Edelmann zum Beginn der Mitgliederversammlung des Bayerischen<br />

Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden, BIV, im Mai<br />

die arbeitsreiche Zeit der erfolgreichen Strukturreform des Verbandes<br />

in den letzten drei Jahren auch, aber nicht nur unter dem Aspekt der<br />

politischen Wahrnehmung als eine sehr erfolgreiche.<br />

Für den BIV war die erwähnte Strukturreform der größte verbandspolitische<br />

Umbruch seit seiner Gründung <strong>19</strong>45. Inhaltlich wurden dabei in neu geschaffenen<br />

Geschäftsbereichen Themen fokussiert und nach außen zu einer Stimme<br />

zusammengefasst – was letztlich zur Sichtbarkeit maßgeblich beigetragen<br />

hat. Hinzu kam in der jüngeren Vergangenheit ein Außenrahmen, der die<br />

Verfügbarkeit heimischer mineralischer Roh- und Baustoffe stark medial<br />

hinterfragte. Die speziell in Ballungsräumen gewachsene Baunachfrage zog<br />

in verschiedenen Regionen bereits offensichtliche Versorgungsengpässe<br />

nach sich. Ein ungewöhnlicher Vorgang, den man so in Deutschland nicht<br />

erwartet hätte. Das Alarmzeichen müssten Politik und Verwaltungen eigentlich<br />

richtig deuten und entsprechend vorsorgend handeln. Doch das Aussitzen<br />

hält an. Nicht auszuschließen ist, dass, „wenn die Bundespolitik unter<br />

Spardruck gerät, die Investitionen zurückgefahren werden“, zeichnet Mike<br />

Edelmann ein eher unerwünschtes Szenario.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!