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GesteinsPerspektiven 05/19

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22<br />

WIRTSCHAFT<br />

Niedrigwassersituationen<br />

bei schiffbaren Wasserstraßen<br />

gezielt entschärfen<br />

ACHT-PUNKTE-PLAN: Die „Gemeinsame Erklärung zur Sicherstellung<br />

zuverlässig kalkulierbarer Transportbedingungen am Rhein“ wurde von<br />

Andreas Scheuer, Vertretern verschiedener Industriesparten und des<br />

Binnenschifffahrtsgewerbes unterzeichnet. Dr. Gerd Hagenguth zeichnete die<br />

Vereinbarung im Namen der heimischen mineralischen Rohstoffindustrie.<br />

Fotos: SUT Verlag/Hans-W. Dünner/GH<br />

Lang andauerndes und extremes Niedrigwasser – wie 2018 – dezimiert die Transportkapazitäten auf den deutschen<br />

Flüssen. Unternehmen der Sand-, Kies- und Natursteinindustrie, die diese Transportwege nutzen, können<br />

nur in geringem Umfang auf Lkw oder die Deutsche Bahn ausweichen. Das heißt im Klartext, infolge solcher Extremereignisse<br />

werden die Abnehmer nicht termingerecht versorgt. Bauvorhaben geraten ins Stocken und der<br />

Imageschaden durch Lieferausfälle ist nicht bezifferbar. In einem Acht-Punkte-Plan haben nun das Bundesministerium<br />

für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) sowie maßgebliche Vertreter der Industrie, darunter auch der Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO, Handlungsoptionen identifiziert, die künftige Niedrigwassersituationen<br />

bei schiffbaren Wasserstraßen entschärfen sollen.<br />

„Das lang anhaltende Niedrigwasser<br />

2018 hat bei den am Rhein gelegenen<br />

Kies- und Sandunternehmen zu hohen<br />

Einbußen geführt“, erläutert Dr. Gerd<br />

Hagenguth, Präsident des Bundesverbands<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO.<br />

„Die Produktion musste in vielen Betrieben<br />

gedrosselt werden, weil der Transport<br />

zu den Bauprojekten der Abnehmer<br />

schlichtweg nicht durchgeführt werden<br />

konnte. Ein Ausweichen auf alternative<br />

Transportmittel per Straße oder Schiene<br />

ist bei den hohen Nachfragemengen der<br />

Abnehmer kurzfristig nicht möglich und<br />

selbst mittelfristig sind die benötigten<br />

Kapazitäten nicht buchbar. Um aber<br />

künftig rechtzeitig planen zu können,<br />

sind detailreichere und frühere Informationen<br />

zur Entwicklung der Wetterlage<br />

und den zu erwartenden Wasserständen<br />

hilfreich“, benennt Dr. Hagenguth<br />

einen der entscheidenden Punkte des<br />

Maßnahmenplans, der unter anderem<br />

über ein neues Angebotssystem und<br />

eine stärkere Verknüpfung verschiedener<br />

Wetter- und Wasserstandsdaten zu<br />

mehr Planungssicherheit im Liefermanagement<br />

führen soll. Auch die Entwicklung<br />

und mittelfristige Inbetriebnahme<br />

niedrigwassergeeigneter Schiffstypen<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>

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