GesteinsPerspektiven 05/19
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E 43690 Ausgabe 5/20<strong>19</strong><br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
PRAXIS Versorgungsalternative<br />
Sonnenstrom vom Baggersee deckt Löwenanteil des Werksbedarfs<br />
NASSGEWINNUNG Maßzuschnitt<br />
Wie Hersteller auf den sich verändernden Bedarf an Technik reagieren<br />
SPEZIAL Wasserklärung<br />
Was man zu Art und Dosierung von Flockungshilfsmitteln wissen muss<br />
BAGGER & RADLADER Leistungsträger<br />
Über Neuheiten, besondere Größen und das perfekte Zusammenspiel
Powered by<br />
Rockster Austria International<br />
www.rockster.at
LE ITARTIKEL<br />
3<br />
Papiertiger<br />
lassen sich nicht<br />
zähmen<br />
Dass die Rohstoffpolitik ein wichtiges Thema für die Bundesregierung sei,<br />
wird wiederholt auf konkrete Nachfrage versichert. Deshalb arbeitet das<br />
Bundeswirtschaftsministerium derzeit an einer Fortschreibung der Rohstoffstrategie<br />
von 2010. „Na und“, fragt der Skeptiker, ohne das neue Werk<br />
zu kennen, „hat sich seit 2010 irgendetwas zugunsten der heimischen Rohstoffe<br />
geändert?“ Solange solche Fragen im Raum stehen, sind sie Beleg<br />
von Enttäuschung auf der einen und von Vortäuschung absehbarer<br />
Verbesserungen auf der anderen Seite. Niemand in politischer Verantwortung<br />
will sich die Finger an Themen verbrennen, die mit „Eingriffen“<br />
oder überhaupt „Industrie“ zu tun haben. Könnte ja dumm ausgehen.<br />
Und weil es dumm ausgehen kann, gibt man in La-la-Deutschland lieber nicht<br />
dafür ausgebildeten Fachleuten die Möglichkeit, bedeutsame Entscheidungen<br />
zu treffen, sondern nimmt Rundum-Abwäger in die Pflicht. Diese suchen<br />
bevorzugt nach „konfliktfreien Räumen“. Dieser Ansatz findet sich auch in der<br />
vor zwei Jahren erschienenen Broschüre „Mittel- und langfristige Sicherung<br />
mineralischer Rohstoffe in der landesweiten Raumplanung und in der Regionalplanung“<br />
(MORO) als Bericht zum Modellvorhaben der Raumordnung.<br />
Sie liefert eingangs eine gute Zusammenfassung spezifisch unterschiedlicher<br />
Herangehensweisen an die Rohstoffsicherung in Landesentwicklungs- und<br />
Regionalplanungen, spart aber aus, dass eine klare Vorgabe im Bundesraumordnungsgesetz<br />
in Zukunft mehr Klarheit schaffen könnte, und empfiehlt –<br />
Überraschung – nicht etwa die Expertise der geologischen Dienste stärker<br />
für die langfristige Rohstoffsicherung heranzuziehen, sondern Raumordnungsbehörden<br />
sollten ihre Bemühungen bei der Suche konfliktfreier Räume verstärken.<br />
Dort darf sie dann stattfinden, die Rohstoffsicherung und -gewinnung<br />
der Zukunft. Wer also einen konfliktfreien Raum kennt – die Geologie spielt<br />
nach dieser Lesart eine Nebenrolle –, bitte melden!<br />
Diese Praxis hat leider schon eine längere Geschichte. Wer anfangs<br />
meinte, einzelne Papiertiger durch braves Mittun zähmen zu können,<br />
sieht sich nun einem gefährlichen Rudel gegenüber. Wie dem<br />
beizukommen sein soll, weiß der Himmel.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
4<br />
INHALT<br />
TITELANZEIGE<br />
Intelligente Bagger<br />
ROHR-IDRECO-Saugbaggeranlagen verfügen über<br />
einen elektrischen Antrieb (optional auch Dieseloder<br />
diesel-elektrischer Antrieb); die im eigenen<br />
Haus entwickelte, moderne Automatisierungs- und<br />
Überwachungssoftware garantiert höchste Effizienz<br />
bei gleichzeitig möglichst niedrigem Energieverbrauch.<br />
Weitere Vorteile sind ein geringerer Verschleiß<br />
der Pumpen, ein niedriger CO 2 -Fußabdruck<br />
und minimale Lärmbelästigung.<br />
BAGGER DRAGA<br />
Die Standardausführungen des DRAGA bieten Baggertiefen<br />
bis zu 55 Metern und werden in Containerbauweise<br />
hergestellt; dies garantiert geringe Transportkosten<br />
bei weltweitem Versand und erlaubt die Anlieferung an<br />
die oft schwer zugänglichen Binnenstandorte der Sandund<br />
Kiesindustrie oder Dämme von Wasserkraftwerken.<br />
Das spätere Umsetzen des Baggers wird durch das<br />
iPlug-and-Dredge-Konzept erleichtert.<br />
Aufgrund des modularen Designs ist ROHR-IDRECO<br />
in seiner Branche führend in puncto Lieferzeiten und ständiger<br />
Lieferbarkeit von Teilen. Maßgeschneiderte Lösungen<br />
können dank umfangreicher Wahlmöglichkeiten realisiert<br />
werden, z. B. Typ der iPump??, Baggermahlwerk??<br />
und andere Erweiterungen und Zusatzgeräte, Grad<br />
der Automatisierung, Überwachung und Visualisierung.<br />
ROHR-IDRECO bietet zusätzlich den Einbau eines<br />
Mess- und Visualisierungssystems an, mit dem sich Gewinnung<br />
und Förderung optimieren lassen. Dies geschieht<br />
mithilfe von DGPS-Empfängern, mehreren Ultraschallsensoren<br />
(Druck, Neigungsmessgeräte usw.) und<br />
unserem firmeneigenen Softwaresystem, das durch<br />
Messungen den Einsatzort des Saugkopfes bzw. des<br />
Greifers bestimmt. Dank dieses virtuellen Echtzeitsystems<br />
ist die Menge an baggerfähigem Material, das nach<br />
einem Einsatz zurückbleibt, auf das Minimum reduziert.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer<br />
Website: www.rohr-idreco.com. Oder kontaktieren<br />
Sie uns: sales@rohr-idreco.com<br />
Weitere Informationen:<br />
ROHR-IDRECO Systems B.V.<br />
Logistiekweg 4<br />
7007 CJ Doetinchem<br />
NIEDERLANDE<br />
www.rohr-idreco.com<br />
60 Flockenwirbel: Unser GP-Spezial<br />
beschäftigt sich mit Fragen der Wahl<br />
des richtigen Flockungshilfsmittels,<br />
mit negativen Effekten von Fehldosierungen<br />
und dem eventuellen Zusatznutzen<br />
von Filterkuchen. Fotos: siehe Artikel<br />
LEITARTIKEL<br />
3 Papiertiger lassen sich nicht zähmen<br />
ZUR SACHE<br />
6 Unsere Fähigkeiten und Ressourcen sind ein hoher Wert<br />
WIRTSCHAFT<br />
8 Branchenüberblick: MIRO-Mitgliedsverbände ziehen auf<br />
ihren Jahresversammlungen Bilanz<br />
Politisch als Einheit sichtbarer geworden<br />
Baldige Vorlage der Rohstoff-Strategie versprochen<br />
Schwieriges mit Ruhe meistern<br />
Filmreife Verbandstage in Görliwood<br />
Ohne Roh- und Baustoffe kein Erfolg<br />
20 Im raueren Klima unterwegs<br />
22 Niedrigwassersituationen bei schiffbaren Wasserstraßen<br />
gezielt entschärfen<br />
AKTUELL<br />
25 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
MACH MAL WAS<br />
34 Natur auf Zeit – Vertragsabschluss in Oberfranken<br />
35 Ein Kilo Steine im Kino<br />
FORSCHUNG<br />
36 Kleine Energieanlagen zur großen Lösung verknüpfen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
INHALT<br />
5<br />
89 Wägetechnik: Ein Überblick über die<br />
Hersteller von Bandwaagen und ein Beispiel<br />
dafür, dass die „Waage“ heute an sich<br />
eigentlich nur ein Bruchteil eines zeitgemäßen<br />
Wiegesystems ist. Fotos: siehe Artikel<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
PRAXIS<br />
38 Vorzeigeprojekt voll sonniger Energie<br />
41 Leiseste Staubbindemaschine im neuen Design<br />
42 Maximal glückliche Beziehung<br />
SCHWERPUNKT NASSGEWINNUNG UND<br />
AUFBEREITUNG<br />
46 Bewährte Alternative<br />
49 Nassgewinnung mit noch mehr Flexibilität<br />
50 Visualisierung unter Wasser<br />
52 Waschtrommel im Kalkstein<br />
56 Einfach ganz sportlich verdoppelt!<br />
58 Schwachstelle am Nasssieb ausgeknipst<br />
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
60 Kammerfilterpressen und Flockungshilfsmittel –<br />
alles (Wasser)klar!<br />
63 Ein echter Turbo für die Flocke<br />
64 Flockungshilfsmittel richtig einsetzen<br />
SCHWERPUNKT BAGGER UND RADLADER<br />
68 Seltenheit im XXL-Format<br />
70 Groß und Klein gemeinsam in der Lava<br />
73 Leistungsträger und Datensammler<br />
75 Nachfolger in der 90-t-Klasse am Start<br />
78 Eine Energie-Erntemaschine im Teststadium<br />
80 Aufbruch in die große Klasse<br />
84 Rückendeckung vom Assistenten-Team<br />
86 Ein unglaubliches Projekt<br />
SCHWERPUNKT WÄGETECHNIK<br />
89 Ermittlung am laufenden Band gravimetrisch<br />
oder volumetrisch?<br />
94 Schweres wiegen leicht gemacht<br />
TREFFPUNKT<br />
96 Kompakt, dennoch umfangreich und maximal<br />
beständig<br />
98 Das „neue“ Messegelände und ein digitaler<br />
Aufbruch<br />
101 Demo an! Erfolgsdoppel startet wieder durch<br />
102 Mehr Dialog bei der Rohstoffplanung gewünscht<br />
103 Rohstoffgewinnung gesellschaftlich gewollt,<br />
oder nicht?<br />
1<strong>05</strong> Techniktag der Schotterindustrie<br />
106 Rohstoffkolloquium im Bergbauland<br />
Sachsen-Anhalt<br />
108 Plan A und B als Einheit beim Unternehmerforum<br />
109 Terminblitz<br />
110 GP Top Online<br />
112 Terminkalender / Impressum<br />
113 Inserentenverzeichnis<br />
114 Zu guter Letzt / Vorschau<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
6<br />
ZUR SACHE<br />
MEINUNG<br />
DR. GERD HAGENGUTH zur Situation der<br />
mineralischen Rohstoffindustrie und der<br />
Wirtschaftspolitik insgesamt. Foto: MIRO<br />
Zeit für Veränderungen<br />
Unsere Fähigkeiten und Ressourcen<br />
Als Vertreter einer standortgebundenen<br />
Industrie mit kurzen Lieferradien beurteilen<br />
wir bei unserer Betrachtung der wirtschaftlichen<br />
Situation nicht die Weltlage,<br />
noch nicht einmal die europäische in ihrer<br />
Gesamtheit, sondern vor allem die nationale<br />
und ihre Auswirkungen auf unsere<br />
Branche. Die Bilanz, die wir ziehen, ist<br />
nicht sehr günstig. Politisch war und ist<br />
das Jahr vom vergangenen Sommer bis<br />
jetzt vor allem durch eine kleinteilige Sozialpolitik,<br />
die den Willen zu einem neuen,<br />
ungeahnten Maß an Umverteilung offenbart,<br />
Zuspitzungen in der Klimadebatte<br />
PODIUMSDISKUSSION: Wiederholt werden die Positionen der Parteien<br />
und Fraktionen zur heimischen Rohstoffgewinnung beim politischen<br />
Auftakt des ForumMIRO 20<strong>19</strong> im November abgeklopft. Dr. Hagenguth<br />
(auf dem Podium r.) wird dazu unbestreitbare Fakten in den Ring<br />
werfen. Foto: Sven Hobbisiefken<br />
und eine deutliche Nervosität in produzierenden<br />
Wirtschaftsbereichen geprägt.<br />
Zusätzlich drohen neue Belastungen wie<br />
eine CO 2 -Steuer. Industrieunternehmen<br />
– egal ob groß oder klein – stehen am<br />
Pranger. Die Folgen der weitgehend mutlos<br />
erscheinenden Politik der Großen Koalition<br />
schlagen sich bereits in ernüchternden<br />
Zahlen nieder. Laut Statistischem<br />
Bundesamt legte das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
im ersten Quartal 20<strong>19</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr gerade einmal um<br />
0,6 % zu. Ohne den Puffer der Bauinvestitionen<br />
wären es sogar nur noch 0,3 %,<br />
denn der Umsatz der Baubranche erreichte<br />
im ersten Quartal 20<strong>19</strong> den<br />
höchsten Wert seit <strong>19</strong>95 und damit einen<br />
neuen Rekord. Gleiches soll für die<br />
Reichweite der Auftragsbestände gelten.<br />
Das heißt, der Bau „brummt“ und erweist<br />
sich zum Glück einmal mehr als Stütze<br />
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.<br />
Allerdings, und das ist in dieser Konzentration<br />
neu, bemängeln Vertreter führender<br />
Bauverbände steigende Rohstoffpreise,<br />
genannt werden vor allem<br />
Bitumen und Stahl, die sich im Zusammenspiel<br />
mit steigenden Energiepreisen<br />
zu einem neuen Risikofaktor entwickeln.<br />
Kies-, Sand- und Natursteinprodukte erscheinen<br />
in monetären Auffälligkeitsraster<br />
nicht, allerdings werden hier vielfach<br />
regionale Knappheiten beklagt. Eine Tatsache,<br />
die nicht nur immer neues mediales<br />
Interesse auf sich zieht, sondern<br />
gegenüber MIRO auch durch eine Befragung<br />
bei regionalen Verbänden der Bauwirtschaft<br />
durch deren Mitglieder teils<br />
sehr detailliert bestätigt wurde.<br />
Paradigmenwechsel ist zwingend<br />
Als wichtige Lieferpartner der Baustoffproduzenten<br />
und Bauunternehmen wollen<br />
unsere Betriebe natürlich auch in<br />
Zukunft die gewachsene Nachfrage nach<br />
Gesteinskörnungen zu fairen Preisen zuverlässig<br />
bedienen. Um das aber garantieren<br />
zu können, brauchen wir schleunigst<br />
einen Paradigmenwechsel bei<br />
Politik, Behörden sowie kommunalen<br />
und regionalen Entscheidern. Viele der<br />
derzeit aktiven Gewinnungsstätten werden<br />
absehbar erschöpft sein, neu geneh-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
ZUR SACHE<br />
7<br />
„Wenn die Versorgung der Abnehmer<br />
mit mineralischen Gesteinsrohstoffen –<br />
die umweltgerecht gewonnen, aufbereitet,<br />
veredelt und über kurze Wege verfrachtet<br />
werden – Bestand haben soll,<br />
muss Bewegung in die Amtsstuben.“<br />
sind ein hoher Wert<br />
migte stehen nicht ausreichend zur Verfügung.<br />
Was ist also zu befürchten? Das<br />
Bauen wird noch teurer! Warum? Die<br />
zuverlässige Bedarfsdeckung aus heimischen<br />
Lagerstätten über kurze Wege ist<br />
nicht mehr gegeben. Importe werden es<br />
lösen müssen. Diese haben neben möglicherweise<br />
qualitativen Abweichungen<br />
allerdings auch den Schönheitsfehler<br />
eines deutlich vergrößerten ökologischen<br />
Fußabdrucks. War es nicht gerade der,<br />
den es gemäß der anschwellenden Klimadiskussion<br />
zu vermeiden gilt?<br />
Indem es im Moment offenbar gerade<br />
nicht gelingt, eine ausgewogene<br />
Wirtschaftspolitik für Deutschland zu<br />
gestalten, ist zu befürchten, dass industrielles<br />
Potenzial und Arbeitsplätze verloren<br />
gehen. Es mag ja manchem politischen<br />
Entscheider, der keinen<br />
produzierenden Betrieb von innen<br />
kennt, so scheinen, als gäbe es Produktionsarbeiter<br />
als solche gar nicht mehr.<br />
Und wenn es sie gibt, dann sind es die<br />
Zukurzgekommenen, für die Respektrenten<br />
und Umverteilungen zu erfinden<br />
sind. Wer so denkt, dem sei gesagt:<br />
„Sie wissen nichts über das partnerschaftliche<br />
Miteinander von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern in produzierenden<br />
Branchen wie unserer, nichts<br />
über Tariflöhne, Unterstützungsleistungen<br />
bei Weiterentwicklungen, nichts<br />
über den Stolz dieser Menschen auf<br />
gemeinsam Geleistetes oder über deren<br />
Unverständnis, wenn ‚ihr‘ Unternehmen<br />
unversehens in Kritik gerät, nur weil es<br />
vielleicht eine volkswirtschaftlich wichtige<br />
Erweiterungsgenehmigung beantragt<br />
hat.“ Wer will, dass allen Men-<br />
schen in diesem Land Wohnraum und<br />
Verkehrswege zur Verfügung stehen,<br />
wird dies nicht durch Enteignungen und<br />
Deindustrialisierung erreichen. Zu<br />
schaffen ist das nur durch die Nutzung<br />
unserer Fähigkeiten und Ressourcen.<br />
Heimische Rohstoffgewinnung, Weiterverarbeitung<br />
und Bautätigkeiten sind<br />
dafür essenziell. Das war einst weithin<br />
bekannt. Heute ist die Forderung, dies<br />
anzuerkennen, fast eine mutige Maßnahme.<br />
Wenn aber die Versorgung der<br />
Abnehmer mit mineralischen Gesteinsrohstoffen<br />
– die umweltgerecht gewonnen,<br />
aufbereitet, veredelt und verfrachtet<br />
werden – nicht zunehmend<br />
schwieriger werden soll, muss Bewegung<br />
in die Amtsstuben. Die vorsorgende<br />
Rohstoffsicherung ist mit großer<br />
Ernsthaftigkeit zu betreiben. Gleiches<br />
gilt für die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.<br />
Diese aktuelle Ausgabe der GP, die<br />
wie jedes Jahr im Sommer die Berichte<br />
zu den Versammlungen der MIRO-<br />
Mitgliedsverbände bündelt, zeigt, was<br />
unser Bundesverband sowie speziell<br />
unsere Regional- und Landesverbände<br />
und die dort organisierten Unternehmer<br />
tun, um diese Bewegung zu unterstützen.<br />
Glück auf!<br />
Ihr<br />
Dr. Gerd Hagenguth<br />
MIRO-Präsident<br />
GESTEINSROHSTOFFE werden allenthalben gebraucht.<br />
Verantwortungsbewusst gehen die Unternehmen an die<br />
Gewinnungsaufgabe heran. Parallel entstehen attraktive<br />
Refugien für Pflanzen, Tiere – und Menschen!<br />
Fotos: MIRO-Fotowettbewerb 2017 und gsz<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
8<br />
WIRTSCHAFT<br />
Gegenwind statt Rückenwind<br />
Wie in jedem Jahr haben sich die Mitglieder<br />
der MIRO-Landes- und-Regionalverbände<br />
in den Monaten Mai und Juni zu ihren Jahresversammlungen<br />
getroffen. Die Stimmung<br />
dabei: gemischt. Bestanden im vergangenen<br />
Jahr berechtigte Hoffnungen, dass sich angesichts<br />
der Knappheits-Meldungen auch in<br />
Genehmigungsbehörden und Verwaltungen<br />
der Wind dreht, hat sich diese Erwartung<br />
mehrheitlich nicht bestätigt. Gegenwind<br />
gab’s stattdessen reichlich. Ob das klug ist<br />
in einer Zeit, wo die Wirtschaftsinstitute das<br />
Ende des Konjunkturbooms in Deutschland<br />
ausrufen und ihre Prognosen eindampfen,<br />
bleibt dahingestellt. Logisch denkende Menschen,<br />
die mit Kausalitäten umgehen können,<br />
hat die Korrektur wenig überrascht.<br />
Nicht nur wertschöpfende Leitbranchen stehen<br />
am Pranger, sondern auch die gesamte<br />
Industrieproduktion ist in eine Ecke manövriert<br />
worden, die weniger Deckung bietet, als<br />
Falle ist. Wer sollte also jenseits des Dienstleistungsgewerbes<br />
in diesem Land noch investieren<br />
wollen? Rohstoffunternehmer als<br />
Vertreter einer stationären Branche würden<br />
es vermutlich tun. Dazu müssten sie aber<br />
eine tragbare Möglichkeit erhalten. Noch ist<br />
vor allem „der Bau“ das Korrektiv, welches<br />
den Rückgang puffert. Was passiert aber,<br />
wenn ihm wichtige Zulieferer der Roh- und<br />
Baustoffindustrie wegbrechen?<br />
Nun gut, manch einer munkelt schon jetzt,<br />
dass vermutlich unter dem wachsenden<br />
Druck der sich leerenden Kassen die versprochenen<br />
Investitionsgrößenordnungen<br />
für Infrastruktur und Wohnungsbau zur Disposition<br />
stehen könnten. Hoffen wir es nicht!<br />
Allerdings könnte ein gewaltiger Bruch im<br />
Bauboom natürlich der Schlüssel dazu sein,<br />
um den Bedarf an Primärrohstoffen bis 2<strong>05</strong>0<br />
gegenüber heute zu halbieren, wie es einige<br />
vom BMU gepamperte Organisationen visionieren.<br />
Hier ein Tipp: Liebe Leute, die ihr so denkt<br />
– ruft über Youtube oder bv-miro.org den<br />
Erklärfilm „Ein Kilo pro Stunde“ auf, um herauszufinden,<br />
was euch künftig entgeht!<br />
Ganz klar, dass der Branchenfilm als Highlight<br />
auch auf allen Mitgliederversammlungen<br />
gezeigt wurde. „Obwohl ich das Video<br />
kannte, habe ich zum wiederholten Mal<br />
Tränen gelacht!“, gestand ein Unternehmer<br />
in der Pause. Gut dass es Tränen der Freude<br />
waren. Auf andere können wir gerne<br />
verzichten. <br />
(gsz)<br />
Politisch als<br />
Einheit sichtbarer<br />
geworden<br />
GEBÜNDELT: Gesteins-Fachgruppenversammlungen und BIV-Jahresmitgliederversammlungen<br />
wurden im Frühjahr in unmittelbarer Folge als zeitsparendes Konvolut angeboten.<br />
Sichtbarkeit ist wichtig. Erst recht gilt das für Verbände. So bewertete<br />
Mike Edelmann zum Beginn der Mitgliederversammlung des Bayerischen<br />
Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden, BIV, im Mai<br />
die arbeitsreiche Zeit der erfolgreichen Strukturreform des Verbandes<br />
in den letzten drei Jahren auch, aber nicht nur unter dem Aspekt der<br />
politischen Wahrnehmung als eine sehr erfolgreiche.<br />
Für den BIV war die erwähnte Strukturreform der größte verbandspolitische<br />
Umbruch seit seiner Gründung <strong>19</strong>45. Inhaltlich wurden dabei in neu geschaffenen<br />
Geschäftsbereichen Themen fokussiert und nach außen zu einer Stimme<br />
zusammengefasst – was letztlich zur Sichtbarkeit maßgeblich beigetragen<br />
hat. Hinzu kam in der jüngeren Vergangenheit ein Außenrahmen, der die<br />
Verfügbarkeit heimischer mineralischer Roh- und Baustoffe stark medial<br />
hinterfragte. Die speziell in Ballungsräumen gewachsene Baunachfrage zog<br />
in verschiedenen Regionen bereits offensichtliche Versorgungsengpässe<br />
nach sich. Ein ungewöhnlicher Vorgang, den man so in Deutschland nicht<br />
erwartet hätte. Das Alarmzeichen müssten Politik und Verwaltungen eigentlich<br />
richtig deuten und entsprechend vorsorgend handeln. Doch das Aussitzen<br />
hält an. Nicht auszuschließen ist, dass, „wenn die Bundespolitik unter<br />
Spardruck gerät, die Investitionen zurückgefahren werden“, zeichnet Mike<br />
Edelmann ein eher unerwünschtes Szenario.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WIRTSCHAFT<br />
9<br />
Vorerst aber sieht es in Sachen Investitionen<br />
in Bayern sehr gut aus, was<br />
die Vorsitzenden der vorgelagerten<br />
Fachgruppenversammlungen für Naturstein<br />
sowie für Sand und Kies mit<br />
Zahlen untermauert hatten. Waren die<br />
Bundesfernstraßenmittel in Bayern<br />
2018 zu Jahresbeginn mit einem Verfügungsrahmen<br />
von 18<strong>05</strong> Mio. Euro<br />
beziffert, wurden im Laufe des Haushaltsjahres<br />
212 Mio. Euro zusätzlich<br />
zugewiesen, insgesamt also 2017 Mio.<br />
Euro. 20<strong>19</strong> beträgt der Verfügungsrahmen<br />
<strong>19</strong>50 Mio. Euro und weitere Mittel<br />
des Bundes werden bis Jahresende<br />
erwartet. Auch die Ist-Ausgaben des<br />
Staatsstraßenhaushalts sind mit dem<br />
zweiten Nachtragshaushalt 2018 um 20<br />
Mio. Euro auf 310 Mio. Euro erhöht<br />
worden. Diese Mittel fließen schwerpunktmäßig<br />
in die Bestandserhaltung,<br />
wo der Nachholbedarf weiterhin hoch<br />
bleibt. Die Entwicklung der naturgemäß<br />
gestiegenen Nachfrage spiegelt<br />
sich im Absatz der Sand- und Kiessowie<br />
Natursteinindustrie, der im Vergleich<br />
zum Vorjahr zugelegt hat.<br />
Gesellschaftlicher Mehrwert<br />
in allen Bereichen<br />
Der durchschnittliche Bedarf an Gesteinsprodukten<br />
in Bayern liegt bei jährlich<br />
150 Mio. t. Sekundärbaustoffe können<br />
mit maximal 5 bis 7 Mio. t zur<br />
Versorgung beitragen. Auf Sicht braucht<br />
es einen belastbaren Plan, um den Jahresbedarf<br />
aus regionalen Vorkommen<br />
auch künftig zu decken. Dazu könnte die<br />
Fortschreibung des aus dem Jahre 2002<br />
stammenden Rohstoffberichts im bayerischen<br />
Wirtschaftsministerium einen<br />
Schlüssel liefern. Erklärtes Ziel ist, die<br />
regionale Unterdeckung an Gewinnungsflächen<br />
mit lückenloser Datenerfassung<br />
und Bedarfsentwicklungen aufzuzeigen.<br />
Das Konzept wurde bereits<br />
vom bayerischen Wirtschaftsministerium<br />
bestätigt.<br />
Nicht alle Themen hängen in der Luft<br />
– so konnten gute Fortschritte zuletzt<br />
beim Verfüll-Leitfaden erzielt werden,<br />
der wieder eine praxisgerechte Verfüllung<br />
ermöglicht – auch dank des politischen<br />
Einwirkens durch den Beauftragten<br />
der Staatsregierung für<br />
Bürokratieabbau, Walter Nussel. Im<br />
Genehmigungssegment besteht eine<br />
neue Spur Hoffnung, zu Beschleunigungen<br />
zu gelangen, nachdem nicht<br />
nur die Presse an Themen wie diesen<br />
aufgrund der „Sandmangel-Diskussion“<br />
interessiert ist. Wichtige Forderungen<br />
aus dem Bereich Bauen, die gemeinsam<br />
mit weiteren Verbänden der<br />
Bau- und Baustoffindustrie seit Langem<br />
zur Genehmigungsdauer erhoben<br />
werden, fanden Eingang in die Koalitionsabsprachen<br />
der neuen bayerischen<br />
Staatsregierung. Falls diese loslegt,<br />
ihre wohnungsbaupolitischen Aufgaben<br />
in dem Maße umzusetzen, wie es<br />
erforderlich ist, muss auch das Genehmigungsthema<br />
auf den Tisch.<br />
Klare Botschaften<br />
Der BIV hat in den letzten drei Jahren<br />
eines seiner Ziele, die Herausforderungen<br />
der Bau- und Rohstoffbranche in Bayern<br />
erfolgreich in der Öffentlichkeit darzustellen,<br />
gut umgesetzt und dazu auch Grundlagenarbeit<br />
geleistet, um jetzt mit Fakten<br />
und fokussierten Botschaften punkten zu<br />
können. Eine Maßnahme dazu war, die<br />
Menschen in Bayern zum Wissensstand<br />
und zur Akzeptanz von Bau- und Rohstoffen<br />
zu befragen – Ergebnis: 76 % der<br />
Menschen befürworten eine heimische<br />
Rohstoffgewinnung. „Die Kernbotschaft<br />
bleibt ganz klar: Heimische Rohstoffe für<br />
heimische Bauvorhaben. Bayern hat ausreichend<br />
Vorkommen – wir brauchen nur<br />
die Möglichkeit, an die Rohstoffe ohne<br />
hausgemachte Hürden heranzukommen“,<br />
so Mike Edelmann.<br />
Im bayerischen synergetisch agierenden<br />
Verbandsnetzwerk vom mineralischen<br />
Rohstoff bis zum fertigen<br />
MITEINANDER<br />
Bedeutung der lokalen Rohstoffgewinnung erklärt<br />
Mineralische Rohstoffe, wie Sand, Kies oder Naturstein, sind<br />
in Bayern geologisch ausreichend vorhanden, jedoch wird<br />
der Zugang zunehmend erschwert. Die Problemstellungen<br />
vor Ort – sowohl für Rohstoffgewinnungsunternehmen als<br />
auch für Verantwortliche in den Gemeinden – sind vielfältig<br />
und zusehends unübersichtlich. Es ist schwierig geworden,<br />
Entscheidungen zu treffen, die sowohl dem dringend benötigten<br />
Bedarf an Rohstoffen und gleichzeitig<br />
öffentlichen Belangen gerecht werden. Eine<br />
repräsentative Forsa-Umfrage in Bayern hat<br />
jedoch ergeben, dass 76 % der Menschen eine<br />
regionale Rohstoffgewinnung als wichtig bis<br />
sehr wichtig erachten. Es braucht ein konstruktives<br />
Miteinander vor Ort, um die mineralische<br />
Rohstoffgewinnung sinnvoll regional zu gestalten.<br />
Eine Einschränkung des Zugangs zu mineralischen<br />
Rohstoffen in Bayern hätte nicht nur<br />
wirtschaftliche Folgen für das Bauen im Freistaat,<br />
sondern würde vor allem zusätzlichen<br />
Verkehr und den Verlust vieler wichtiger Lebensräume<br />
für bedrohte Tier- und Pflanzenarten bedeuten.<br />
Vom Bedarf über die aktuelle Situation, Zukunftsszenarien<br />
bis zu Verantwortung für Mensch und Umwelt vermittelt die<br />
neue Broschüre „Miteinander!“ Wissen und Hintergrundinformation<br />
zur lokalen Rohstoffgewinnung. Zudem gibt sie<br />
Antworten auf wiederkehrende Fragen zum Recycling von<br />
Baustoffen oder auch Flächenverbrauch.<br />
Die Broschüre „Miteinander!“ kann beim<br />
Bayerischen BIV als Printexemplar angefordert<br />
oder digital unter www.regionale-rohstoffe.de<br />
heruntergeladen werden.<br />
www.biv.bayern<br />
ERKLÄR-BROSCHÜRE: Antworten<br />
rund um die Gewinnung mineralischer<br />
Rohstoffe gibt die Publikation<br />
„Miteinander!“. Foto: BIV<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
10<br />
WIRTSCHAFT<br />
Bauwerk ist der BIV mittlerweile eine<br />
anerkannte Größe. Das Zusammenspiel<br />
mit dem Landesbund für Vogelschutz,<br />
LBV, hat fast etwas von einer<br />
funktionierenden alten Ehe, der die<br />
gemeinsamen Ideen nicht ausgehen.<br />
Die Angebote zur Information, Schulung<br />
und Unterstützung der Mitglieder<br />
sind systematisch gewachsen. Alles<br />
zusammengenommen lauter gute<br />
Gründe, diesem Verband anzugehören.<br />
Daueraufgabe bleibt damit auch,<br />
Trittbrettfahrer zu motivieren ihre<br />
Noch-nicht-Mitgliedschaft zugunsten<br />
der Gemeinschaftsstärke zu wandeln.<br />
Der neu gewählte Vorstand aus Georg<br />
Fetzer als Präsident sowie Andreas<br />
Moßandl und Andreas Veitinger als<br />
Vize (GP 4 berichtete) werden das Ihre<br />
dazu tun, die Attraktivität solcher<br />
ZUKUNFTSTHEMEN für die Branche sind laut Mike Edelmann die tatkräftige Förderung der<br />
dualen Ausbildung, die Digitalisierung und eine fortwährende Arbeit am Image.<br />
Schritte weiter zu steigern. Der bisherige<br />
Präsident Mike Edelmann und<br />
Vize Pius Geiger waren auf eigenen<br />
Wunsch nicht mehr zur Wahl angetreten.<br />
Beide haben in ihrer aktiven Zeit<br />
an der Spitze solide BIV-Grundsteine<br />
für den Weg in die Zukunft gelegt.<br />
Im nächsten Jahr, einem Jubiläumsjahr<br />
– denn der BIV wird dann seit<br />
75 Jahren bestehen –, treffen sich<br />
die Mitglieder vom 13. bis 15. Mai in<br />
Rottach-Egern. <br />
(biv/gsz)<br />
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VOM FUSSBALL LERNEN, ODER<br />
… das Spiel muss weitergehen<br />
Wer vorab meinte, der Vortrag von Dr. Christian Keller,<br />
Sportchef des SSV Jahn Regensburg, zum BIV-MV-<br />
Abschluss kann kein Spitzenknaller sein, wurde rasch<br />
eines Besseren belehrt. Seine Grundsätze für ein erfolgreiches<br />
Veränderungsmanagement haben den Verein in<br />
wenigen Jahren vom Chaosklub zum würdigen Botschafter<br />
der Stadt werden lassen. Seine Philosophie für die<br />
gelungene Metamorphose basiert auf den drei Begriffen:<br />
„Kontinuität, Glaubwürdigkeit und Erfolgswille“. Hinzu<br />
kommt freilich ein dickes Fell, denn ohne Frustrationstoleranz<br />
ist ein solcher Wandel nicht zu haben. Dr. Keller:<br />
„Antreiben darf nicht die Angst vorm Verlieren, sondern<br />
die Lust am Gewinnen.“ Auch empfiehlt er, schnelle, klare<br />
Entscheidungen, statt Situationen offenzulassen. In der<br />
Wandelphase des SSV ist es gelungen, Betroffene zu<br />
Beteiligten zu machen, die sich mit dem neuen Klub stark<br />
identifizieren. Ein schönes Bild, das man gern auch für<br />
sein Unternehmen und das Umfeld zeichnen möchte.<br />
Anregungen, wie das möglich werden könnte, hat der<br />
Vortrag in jedem Fall gebracht.<br />
FUSSBALLPROFESSOR mit steiler Image-Erfolgskurve<br />
beim SSV Jahn Regensburg: Dr. Christian Keller. Fotos: gsz<br />
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WIRTSCHAFT<br />
11<br />
Baldige Vorlage der Rohstoff-<br />
Strategie versprochen<br />
TAGEN IN KONSTANZ: Die Klimanotstand-Stadt war in diesem Jahr Treffpunkt der im ISTE organisierten baden-württembergischen<br />
Steine- und Erden-Industrie. Foto: StudioKuhnleKnoedler<br />
„Baden-Württemberg bekennt sich zu einem nachhaltigen Abbau von mineralischen Rohstoffen im eigenen Land!“<br />
Mit dieser Aussage vor über hundert Unternehmensvertretern der heimischen Rohstoffindustrie nahm der Stuttgarter<br />
Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann sicher manchem eine große Sorge. Trotzdem überwogen bei<br />
der Jahreshauptversammlung des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg, ISTE, in Konstanz<br />
kritische Töne. Man monierte insbesondere den schleppenden Fortgang bei der Entwicklung der angekündigten<br />
Rohstoff-Strategie des Landes.<br />
Zu mehr Mut in der Rohstoff-Politik rief<br />
ISTE-Präsident Peter Röhm die Landesregierung<br />
in Stuttgart auf. „Es fällt unseren<br />
Unternehmen immer schwerer, die<br />
Versorgungssicherheit bei gesellschaftlich<br />
stark nachgefragten Rohstoffen wie<br />
Naturstein, Kies und Sand zu gewährleisten.<br />
Notwendige Erweiterungen treffen<br />
auf planerische Hindernisse. Dieses<br />
Dilemma muss die Politik lösen!“ Dazu<br />
sei die seit Jahren angekündigte Rohstoff-Strategie<br />
ein richtiges Mittel, denn<br />
sie könne Rechtssicherheit und höhere<br />
Akzeptanz für die Gewinnung schaffen.<br />
Man erwarte sie dringend, denn 70 %<br />
der benötigten Rohstoffe kommen aus<br />
heimischen Vorkommen. „Wir haben<br />
alles außer Energie- und Metallrohstoffe“,<br />
erinnerte er an den eigentlich vorhandenen<br />
Rohstoffreichtum Deutschlands<br />
und ergänzte zur fehlenden<br />
Rohstoffstrategie: „Es ist besser, unvollständige<br />
Entscheidungen zu treffen und<br />
zu handeln, als nach einer vollständigen<br />
Entscheidung ewig zu suchen.“<br />
Unkonkrete Zeitschiene<br />
Staatssekretär Baumann zeigte sich<br />
problembewusst, wollte sich aber auf<br />
den Zeitpunkt der Veröffentlichung eines<br />
Entwurfs nicht festlegen: „Wir arbeiten<br />
mit Hochdruck an dem Konzept für eine<br />
nachhaltige Rohstoffnutzung und werden<br />
es in Kürze vorstellen“, sagte der<br />
Politiker. Es sei nicht einfach, den zahlreichen<br />
Zielkonflikten in einer gemeinsamen<br />
Strategie gerecht zu werden. Damit,<br />
so wurde deutlich, waren auch Zielkonflikte<br />
innerhalb des Natur- und Umweltschutzes<br />
gemeint. Baumann bedankte<br />
sich für die konstruktive Mitarbeit des<br />
ISTE, der zusammen mit dem NABU gemeinsame<br />
Vorschläge in das Konzept<br />
eingebracht hatte. Er sei guter Dinge,<br />
dass bald ein gutes Papier vorliegen<br />
werde.<br />
Baumann sprach sich für eine vernünftige<br />
und nachhaltige Rohstoffsicherung<br />
im Land aus. Dabei spiele die Dezentralität<br />
von Gewinnungsstätten eine<br />
wichtige Rolle, denn sie trügen nicht nur<br />
als neue Lebensräume zu einer großen<br />
Artenvielfalt und zum Biotopverbund bei,<br />
sondern ermöglichten auch kurze Transportwege<br />
zu den Nutzern. Dies sei für<br />
Natur und Klimaschutz wichtig. Auch rief<br />
er dazu auf, das umstrittene Thema der<br />
Rohstoff-Ausfuhren von Deutschland<br />
nach Österreich und in die Schweiz von<br />
Emotionen zu befreien und auf Grundlage<br />
von Daten zu diskutieren. Mit Blick<br />
auf den Naturschutz befürwortete Bau-<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
12<br />
WIRTSCHAFT<br />
WARTET NOCH EIN WEILCHEN: Umwelt-Staatssekretär<br />
Dr. Andre Baumann kündigte die baldige Vorstellung<br />
der Rohstoff-Strategie an. Foto: ISTE / Mahrholdt<br />
MEHR MUT in der Rohstoff-Politik forderte ISTE-<br />
Präsident Peter Röhm von der Landesregierung.<br />
Foto: ISTE / Mahrholdt<br />
mann Kompromisse beim Thema „Natur<br />
auf Zeit“: „Wir müssen gemeinsam einen<br />
Weg finden, mit dem die Unternehmen<br />
und der Artenschutz leben können.“ Man<br />
arbeite in seinem Ministerium an einem<br />
Konzept, das allerdings mit dem strengen<br />
europäischen Recht vereinbar sein<br />
müsse. Baumann, der vor seinem Wechsel<br />
in die Politik Landesvorsitzender des<br />
NABU in Baden-Württemberg war, lobte<br />
die bisherigen Gespräche zwischen<br />
Rohstoffwirtschaft und Naturschutz.<br />
Diese Dialoge sollte man unbedingt weiterführen.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
kam die Frage auf, ob die Rohstoffstrategie<br />
der Bundesregierung, die im September<br />
20<strong>19</strong> erscheinen soll, eine Vorlage<br />
für die Strategie(n) auf Länderebene<br />
liefert. „Die Ergebnisse werden, falls<br />
vorher veröffentlicht, in das Konzept mit<br />
einbezogen. Aber in erster Linie fußt die<br />
Rohstoffstrategie Baden-Württemberg<br />
auf Ergebnissen der eigenen, jeweiligen<br />
Arbeitsgruppen“, bestätigte Baumann<br />
eine gewisse Dualität.<br />
Zwar fielen nicht alle Aussagen für die<br />
Teilnehmer zufriedenstellend aus, aber<br />
die baden-württembergischen Unternehmen<br />
hoffen auf einen baldigen Durchbruch,<br />
um den Blick in die Zukunft richten<br />
zu können. Letzteres tat auch der Konstanzer<br />
Bürgermeister, Kultur- und Sozialdezernent<br />
Dr. Andreas Osner, der die<br />
Unternehmensvertreter zuvor in seiner<br />
Stadt willkommen geheißen und aus seinem<br />
praktischen kommunalpolitischen<br />
Alltag berichtet hatte. Konstanz sei eine<br />
„Schwarmstadt“, die ein überdurchschnittliches<br />
Bevölkerungswachstum<br />
verzeichne. Daraus resultierten unter anderem<br />
Flächenknappheit und Wohnungsnot.<br />
Man versuche, mit praktischen und<br />
pragmatischen Ansätzen Lösungen für<br />
diese Probleme zu finden. Wohnqualität<br />
auf weniger Quadratmetern sei eine solche<br />
Initiative. Seine Stadt habe kürzlich<br />
den Klimanotstand ausgerufen, um bundesweit<br />
ein Signal zu setzen.<br />
Insgesamt werden in Baden-Württemberg<br />
jährlich 100 Mio. t mineralische<br />
Rohstoffe gewonnen und für den Bedarf<br />
von Abnehmern bereitgestellt. Der ISTE,<br />
der im Bundesland die Interessen von<br />
Unternehmen der Steine- und Erden-<br />
Industrie sowie der mineralischen Baustoffindustrie<br />
vertritt, wurde bereits<br />
sechs Jahre vor dem Land Baden-Württemberg<br />
im März <strong>19</strong>46 als „Fachverband<br />
Steine und Erden Württemberg und<br />
Baden“ gegründet. Seitdem hat er sich<br />
zu einem modernen, dienstleistungsorientierten<br />
Wirtschafts- und Arbeitgeberverband<br />
entwickelt. Im nächsten Jahr<br />
findet die Mitgliederversammlung des<br />
ISTE und der Gesteinsfachgruppen vom<br />
18. bis <strong>19</strong>. Juni in Lindau statt.<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WIRTSCHAFT<br />
13<br />
ERFREULICHER RÜCKBLICK<br />
Ein höchst erfolgreiches erstes Jahr<br />
Es wirkt, als wäre es erst gestern gewesen, dass sich die<br />
Initiative „KIWI – Kieswirtschaft im Dialog“ am Oberrhein<br />
gegründet hätte. Exakt ein Jahr später, Anfang Juni,<br />
zogen die Mitglieder eine Bilanz ihrer Aktivitäten und<br />
kamen zum Fazit: es war ein erfolgreiches erstes Jahr!<br />
Inzwischen hätten sich weitere Unternehmen der Initiative<br />
angeschlossen, die nun bald 26 Mitglieder zählt,<br />
konnte KIWI-Vorsitzender Thomas Peter zufrieden vermelden.<br />
Auch daran ließe sich die Bedeutung der Initiative<br />
und die gute Arbeit der ehrenamtlich Engagierten<br />
und der Geschäftsführung erkennen. So sei es gelungen,<br />
in verschiedensten Formen mit der breiten Öffentlichkeit,<br />
aber auch mit Politikern, Verwaltungsexperten, Wissenschaftlern<br />
und Unternehmerkollegen in Kontakt und ins<br />
Gespräch zu kommen. „KIWI ist ein Dialogprojekt, und<br />
wir bieten dafür verschiedene Plattformen und Formate<br />
an“, so Peter.<br />
Hohe Beachtung fand speziell der Wirtschaftstag der<br />
Initiative Anfang März 20<strong>19</strong> im Europapark Rust, zu dem<br />
als prominentester Gast EU-Kommissar Günther Oettinger<br />
gekommen war. Neben hochkarätigen Vorträgen und<br />
einer anspruchsvollen Diskussion habe man hier auch<br />
Kritiker der Kies- und Sandindustrie gehört und sich konstruktiv<br />
mit ihnen ausgetauscht.<br />
Sommer-Highlight 2018 war ganz klar der Tag der<br />
offenen Tür im Kieswerk Niederrimsingen. Viele Tausend<br />
Besucher erlebten, wie Kies und Sand gewonnen werden<br />
und wozu sie dienen, konnten einen Blick aus anderer<br />
Perspektive auf die benötigten Gewinnungsstätten werfen<br />
und erfuhren, welchen Wert diese für viele seltene<br />
Arten als Rückzugsraum bieten.<br />
KIWI hat ferner auf zahlreichen Fachveranstaltungen<br />
Präsenz gezeigt und Branchenthemen vermittelt. Darüber<br />
hinaus hätten einige Mitgliedsunternehmen Bildungseinrichtungen<br />
der Regionen mit Geokoffern beschenkt,<br />
die an Schulen in ganz Baden-Württemberg<br />
inzwischen zu ausgesprochen begehrten Lehrmitteln<br />
zählen.<br />
Auch für das zweite KIWI-Jahr gehen die guten Ideen<br />
nicht aus. Unter anderem wird es ein für jedermann zugängliches<br />
„Virtuelles Kieswerk“ im Internet geben, in<br />
dem Produktionsabläufe genauso wie Verwendungen<br />
des Rohstoffes informativ thematisiert werden. Echte<br />
Führungen durch aktive Gewinnungsstätten wollen die<br />
KIWI-Unternehmer außerdem in Kürze zusammen mit<br />
einem Umweltpädagogen anbieten.<br />
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ERFREULICHE RESONANZ: Exakt ein Jahr nach Gründung<br />
der Unternehmensinitiative „KIWI“ wird eine gute Bilanz<br />
gezogen. Das freut auch die Organisatoren und Unterstützer<br />
(v.l.) Thomas Beißwenger, HGF ISTE, Thomas Peter, Vors.<br />
KIWI, und Michael Krieger, KIWI-Regionalvorsitzender Nord.<br />
Fotos: Mahrholdt<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
14<br />
WIRTSCHAFT<br />
INTERESSIERT verfolgten die VSE- und BÜV-HR-Mitglieder in den an einem Vormittag gebündelten Versammlungen die Berichte und Regularien.<br />
Schwieriges mit Ruhe meistern<br />
Unter allen Mitgliederversammlungen, die man im Laufe der Jahre als Beobachter besuchen kann, ist die der<br />
Fachabteilungen des Industrieverband Steine und Erden Neustadt/Weinstraße, VSE, bei allem reflektierten Engagement<br />
und nicht minder großen Problemen wie anderswo die unaufgeregteste. Das war auch in diesem Juni so,<br />
wo sich in bewährter Tradition die BÜV-MV direkt an- und ein externer Vortrag das Treffen abschloss.<br />
Zugegeben, der VSE, der die Interessen<br />
von Unternehmen verschiedener Mineralstoffsparten<br />
in Hessen sowie in<br />
Rheinland-Pfalz vertritt, ist im Vergleich<br />
zu anderen Einheiten ein kleiner Verband.<br />
Seine Stärke schöpft er jedoch<br />
aus der branchen- und länderübergreifenden<br />
Einbindung in das Konglomerat<br />
der Verbändegemeinschaft des Industriehauses<br />
Neustadt/Weinstraße (IVN).<br />
Kräfte sowohl überfachlich als auch<br />
überregional auf diese Weise zu bündeln,<br />
ermöglicht es dem VSE bei vergleichsweise<br />
niedrigen Mitgliedsbeiträgen,<br />
für die organisierten Unternehmen<br />
tätig zu werden.<br />
Nach der Eröffnung durch den Vorsitzenden<br />
der Fachabteilung Kies und<br />
Sand, Axel Rohr, verwies Geschäftsführer<br />
Heinrich Klotz hinsichtlich der Ziele,<br />
Arbeitsfelder und Ergebnisse im Berichtsjahr<br />
auf den vorliegenden Geschäftsbericht.<br />
Dort ist zu lesen, was<br />
sich eigentlich bundesweit wie ein roter<br />
Faden durchzieht, nämlich dass in Genehmigungsverfahren<br />
oder -bescheiden<br />
seitens der Genehmigungsbehörden<br />
immer neue Auflagen auftauchen, die<br />
zum Teil unberechtigt, missverständlich<br />
oder überzogen sind. Das betrifft nicht<br />
nur die Produzenten primärer mineralischer<br />
Rohstoffe sondern auch Baustoff-<br />
Recyclingunternehmen, die sich mit<br />
nicht umsetzbaren Forderungen konfrontiert<br />
sehen.<br />
Üblicherweise gelingt es Verbänden<br />
im Dialog für ihre organisierten Unternehmen<br />
praxisgerechte Klärungen zu<br />
erreichen, dennoch dürften weitere Verschärfungen<br />
in der Umweltgesetzgebung<br />
drohen. Hier mahnt der VSE ein<br />
breites Informationsnetzwerk von Verbänden<br />
verschiedener Ebenen und Genres<br />
an, um im Erfahrungsaustausch<br />
möglichst frühzeitig neue Probleme zu<br />
erkennen bzw. Lösungsansätze anderer<br />
erfolgreicher Akteure zu nutzen. Ein Ansatz,<br />
der vom Bundesverband MIRO<br />
durchaus befürwortet wird. Walter Nelles<br />
berichtete als stellvertretender MIRO-<br />
Hauptgeschäftsführer und Gast des Mitgliedsverbandes<br />
über aktuelle, nicht<br />
weniger schwierige Themen, die im<br />
Sinne der Branche auf EU- und Bundesebene<br />
derzeit im Fokus stehen. Ein Mitglied<br />
schilderte im Kontext zur aufkommenden<br />
Frage, welche Rolle die Branche<br />
in der Betrachtung der Bundespolitik<br />
spielt, welche Resonanzen er auf einen<br />
Vortrag beim Wirtschaftsrat der CDU<br />
bekam. Sein Fazit: Das Thema und die<br />
Botschaft der Branche wurden wohl<br />
nicht so recht verstanden, stattdessen<br />
aber wurde ihm gegen einen erklecklichen<br />
jährlichen Betrag eine Mitgliedschaft<br />
angetragen. Eine insgesamt eher<br />
irritierende Erfahrung für den bodenständigen<br />
Unternehmer.<br />
Vorsitzender Axel Rohr verwies abschließend<br />
darauf, dass Heinrich Klotz,<br />
nachdem er das Rentenalter erreicht hat,<br />
den Verband zum Jahresende verlassen<br />
wird. Seit <strong>19</strong>83 ist er im Industriehaus<br />
beruflich beheimatet. <strong>19</strong>98 übernahm der<br />
die Geschäftsführung der Steine- und<br />
Erden- sowie weiterer Baustoffspartenverbände.<br />
Nun, nach 36 Jahren, übergibt<br />
er seinem jungen Nachfolger Philipp Rosenberg,<br />
der anlässlich der MV vorgestellt<br />
wurde und gerade eine gründliche<br />
Einarbeitung erfährt, zum 1. Januar 2020<br />
den Staffelstab. Dem Kurz-Dank und Beifall<br />
für Geleistetes schloss sich der Hinweis<br />
auf die würdige Verabschiedung des<br />
Verbands-Profis Heinrich Klotz zum Jahresende<br />
an. Zwar sagt dieser, er sei leise<br />
zum Verband gekommen und würde auch<br />
auf diese Weise gehen wollen, doch das<br />
werden ihm Vorstand und Mitglieder nicht<br />
durchgehen lassen.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WIRTSCHAFT<br />
15<br />
Normen und Zertifizierungen<br />
In der Versammlung des Baustoffüberwachungsvereins<br />
Hessen Rheinland-Pfalz,<br />
BÜV HR, der mit 265 Roh- und Baustoffwerken<br />
in der Zertifizierung, darunter auch<br />
Nichtmitglieder, jährlich die Prüfzeugnisse<br />
von etwa 1000 Bauprodukten unter die<br />
Lupe nimmt, wurde deutlich, welchen<br />
Stellenwert die Zertifizierung und Güteüberwachung<br />
mittlerweile besitzen. Geschäftsführer<br />
Ludger Benson informierte<br />
zudem zum Stand und zu Unklarheiten im<br />
Bereich der deutschen und europäischen<br />
Normung. Für Gesteinskörnungen und<br />
Gemische gelten weiterhin unverändert<br />
die alten, bisher gültigen Normenfassungen,<br />
ohne dass Fortschritte im Sinne einer<br />
zielführenden Normungsarbeit im Moment<br />
erkennbar wären. Allgemeine Unsicherheit<br />
durch die Rechtsprechung vom<br />
Europäischen Gerichtshof, die nationale<br />
Regelungen zu Bauprodukten nach harmonisierten<br />
Normen, also zu Bauprodukten<br />
mit CE-Kennzeichnung, für unzulässig<br />
ansieht, scheint der Hauptgrund für den<br />
Stillstand zu sein. Knifflig erweist sich das<br />
vor allem beim Thema AKR. Nach dem<br />
Wegfall des Übereinstimmungsnachweises<br />
„ÜZ“ für Gesteinskörnungen für Beton<br />
nach EN 12620 mit Alkaliempfindlichkeitsklasse<br />
hat der Deutsche Ausschuss für<br />
Stahlbeton (DAfStb) eine Stellungnahme<br />
GELEITET wurden die Versammlungen von den<br />
jeweiligen Geschäftsführern Heinrich Klotz (l.) und<br />
Ludger Benson.<br />
verfasst. Danach soll die regulatorische<br />
Lücke im Zertifizierungssystem gemäß<br />
Alkali-Richtlinie nun per freiwilliger Produktzertifizierung<br />
durch eine „Qualifizierte<br />
Stelle“ in Verbindung mit einer „Qualifizierten<br />
Prüfstelle“ kompensiert werden.<br />
Der BÜV HR hat als „Qualifizierte Stelle“<br />
entsprechende Zertifizierungen in seinem<br />
Einzugsbereich nunmehr aufgenommen.<br />
Damit ist die Kuh zumindest national erst<br />
einmal vom Eis. Was bleibt, ist der Eindruck,<br />
dass das EU-Normenwesen auch<br />
künftig für Überraschungen sorgen wird.<br />
Fliegende Informanten<br />
Das Drohnenwesen greift um sich und<br />
bringt eine Menge an Datenzugewinn,<br />
von der auch die Gesteinsindustrie profitiert.<br />
Heiko Mey, Inhaber und Gründer<br />
der Aeromey GmbH, stellte die erstaunlichen<br />
Möglichkeiten in seinem Vortrag<br />
„Drohnengestützte Erfassung von 3D-<br />
Vermessungsdaten für Kieswerke und<br />
Steinbrüche“ vor. Nun ist das Thema in<br />
KONTINUITÄT GESICHERT: Heinrich Klotz,<br />
Axel Rohr, Stefan Sehring und Philip<br />
Rosenberg (v.l.) Fotos: gsz<br />
Grundzügen zwar hinreichend bekannt,<br />
doch gerade kleinere Unternehmen in<br />
diesem Bereich sind so innovativ unterwegs,<br />
dass regelmäßig neue Möglichkeiten<br />
angeboten werden. Sehr interessant<br />
ist beispielsweise die Aufforstung per<br />
Drohne. Dabei transportiert das Flugobjekt<br />
Samenkapseln, die nach dem Auswerfen<br />
erst dann aufgehen, wenn der<br />
erste ergiebige Regen fällt und damit<br />
gute Bedingungen zur Keimung vorliegen.<br />
Eine im Vergleich zur Auspflanzung<br />
unheimlich wirtschaftliche Methode. Materialtransporte<br />
größerer Lasten sieht der<br />
Experte allerdings in frühestens zehn<br />
Jahren Realität werden.<br />
Kurz, knackig und inhaltsreich geht<br />
es auch bei der nächsten VSE- und<br />
BÜV-HR-Mitgliederversammlung zur<br />
Sache, die mit Sicherheit im Industriehaus<br />
Neustadt/Weinstraße und mit<br />
Wahrscheinlichkeit im Juni 2020 stattfinden<br />
wird. <br />
(gsz)<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
KI: FLUCH ODER SEGEN?<br />
Bodenständige Themen verdienen intelligentes Handeln<br />
Die Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Saarländischen<br />
Baustoffindustrie fand im Mai in Homburg statt. VBS-<br />
Vorsitzender Jürgen Heinz reflektierte die derzeit günstige<br />
konjunkturelle Situation von Bauwirtschaft und Baustoffindustrie,<br />
wobei er dennoch die allseits bekannten, speziellen<br />
Probleme der Gesteinsindustrie nicht aussparte,<br />
die im April bereits Gegenstand beim höchst erfolgreichen<br />
„Branchentag Baustoffindustrie“ waren. Diese gemeinsam<br />
mit der IHK durchgeführte Veranstaltung erzielte eine<br />
erfreuliche Resonanz auch in den Medien und hat deutlich<br />
zur Sensibilisierung beigetragen, auch wenn klare<br />
Schlussfolgerungen und Ergebnisse daraus bei den dafür<br />
Zuständigen auf sich warten lassen.<br />
Als Gastreferent war Prof. Dr. Paul Lukowicz<br />
vom DFKI geladen, um zum Thema<br />
„Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen?“<br />
Zukunftsvisionen zu vermitteln. Eine schöne<br />
Gegenwartsvision indes wäre durchaus erst<br />
einmal der Einsatz von „menschlicher Intelligenz“<br />
im Zusammenhang mit dem Thema der<br />
künftigen Rohstoffverfügbarkeit im kleinen, aber eigentlich<br />
hoch rohstoffpotenten Saarland, denn künstliche<br />
Intelligenz wird dieses ganz essenziell-stoffliche Problem<br />
ganz sicher nicht über Nacht lösen können. (gsz)<br />
www.vbs-saar.de<br />
INTERESSANTER AUSBLICK in die<br />
schlaue Zukunft. Christian Ullrich (GF AGV<br />
Bau Saar, l.), Claus Weyers (GF VBS) und<br />
Jürgen Heinz (r.) mit dem Referenten Prof.<br />
Dr. Paul Lukowicz, der die Teilnehmer mit<br />
seinem Vortrag nicht nur informierte, sondern<br />
auch erstaunte. Fotos: VBS<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
16<br />
WIRTSCHAFT<br />
Filmreife Verbandstage<br />
in Görliwood<br />
IN GÖRLITZ trafen sich in diesem Jahr die Mitglieder des UVMB. Fotos: Michael Schlutter<br />
Eine Menge zu sehen und zu erleben gab es für die Teilnehmer der Verbandstage 20<strong>19</strong> im sächsischen Görlitz.<br />
UVMB und der Güteschutzverband Bau-Zert luden gemeinsam im Juni zu ihren Jahresmitgliederversammlungen<br />
in den östlichsten Winkel des Verbandsgebietes. In diesem Jahr fanden im Rahmen der Veranstaltung auch die<br />
Mitgliederversammlungen mehrerer UVMB-Fachgruppen statt.<br />
Turnusgemäß standen Vorstandswahlen<br />
auf der Tagesordnung der UVMB-Mitglieder-<br />
und der Fachgruppenversammlungen.<br />
Dort waren die jeweiligen Vorsitzenden<br />
und Stellvertreter der vier<br />
Fachgruppen, die satzungsgemäß einen<br />
Teil des Gesamtvorstandes bilden, am<br />
Vortag der Hauptversammlung von den<br />
Mitgliedern gewählt worden. Die Fachgruppe<br />
Asphalt hatte ihren Vorstand bereits<br />
im vergangenen September bei ihrer<br />
Mitgliederversammlung gewählt. Ergänzt<br />
wurde die Besetzung mit dem Vorsitzenden<br />
der Tarifkommission, Peter Müller,<br />
und dem Vorsitzenden des Bau-Zert, Ulrich<br />
Rekers.<br />
Der Vorstandsvorsitzende Michael<br />
Müller sowie seine Stellvertreter Daniel<br />
Piezonka, Jürgen Rannacher und Thorsten<br />
Tonndorf wurden von den Vorstandsmitgliedern<br />
für weitere vier Jahre im Amt<br />
bestätigt. Michael Müller bedankte sich<br />
bei den Mitgliedern für das Vertrauen und<br />
dankte seinen Vorstandskollegen sowie<br />
der Geschäftsführung und den Mitarbeitern<br />
für die geleistete Arbeit des vergangenen<br />
Jahres.<br />
Schwerpunkte in der Verbandsarbeit<br />
sind unter anderem die Unterstützung im<br />
Bereich Arbeitsrecht und Tarif, Rohstoffsicherung<br />
und Akzeptanz, Biodiversität<br />
und Umwelt, Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit<br />
wie die in Görlitz präsentierten<br />
neuen UVMB-Infomedien, die Arbeit in<br />
den Normungsgremien sowie Schulungsund<br />
Weiterbildungsangebote für<br />
Mitgliedsunternehmen, von denen der<br />
Vorstandsvorsitzende sowie Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Steffen Wiedenfeld und<br />
Geschäftsführer Bert Vulpius berichteten.<br />
Personell hat sich der UVMB mit Rechtsanwalt<br />
Daniel Schmidt, Referent für<br />
Recht, und Theresa Schlegel, Assistentin<br />
der Geschäftsführung, die den Bereich<br />
Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, weiter<br />
verstärkt und ist damit für die kommenden<br />
Aufgaben gut gerüstet. Detaillierte<br />
Informationen sind im UVMB-Geschäftsbericht<br />
2018/20<strong>19</strong> nachzulesen.<br />
Aufschlussreiche Gastvorträge<br />
Die Veranstalter konnten auch in diesem<br />
Jahr zahlreiche Gäste aus der Landespolitik<br />
sowie der nationalen und europäischen<br />
Verbandslandschaft sowie aus<br />
Partnerverbänden begrüßen. Dr. Dirk<br />
Orlamünder, Abteilungsleiter Europäische<br />
Strukturfonds für Wachstum und<br />
Beschäftigung, Europäisches Beihilferecht,<br />
Energie im Sächsischen Staatsministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr,<br />
unterstrich in seinem Grußwort die<br />
grundlegende Bedeutung der Baustoffindustrie<br />
für den Wirtschaftsstandort<br />
Sachsen und bedauerte, dass weiten<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WIRTSCHAFT<br />
17<br />
Teilen der Gesellschaft und Politik die<br />
Bedeutung mineralischer Rohstoffe als<br />
wahrer „Bodenschatz“ nicht mehr bewusst<br />
sei.<br />
Dirk Fincke, Generalsekretär des europäischen<br />
Gesteinsverbandes UEPG,<br />
gab in seinem Vortrag einen Einblick in<br />
die aktuellen Themenschwerpunkte in<br />
Brüssel. Die Geschäftsführer Susanne<br />
Funk und Christian Haeser überbrachten<br />
Grüße des Bundesverbandes Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO, in der Mitgliederversammlung<br />
der UVMB-Fachgruppe<br />
Gesteinsbaustoffe und berichteten aus<br />
der Verbandsarbeit auf Bundesebene wie<br />
den erfolgreichen ersten Jahrgang der<br />
neuen Industriemeisterausbildung für<br />
Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik.<br />
Kriminell spannend kommunizieren<br />
„Ich krieg dich!“ – mit einem fesselnden<br />
sowie unterhaltsamen Mix aus fachlich<br />
fundierten Fakten und kleinen Experimenten,<br />
von denen auch die Gäste nicht<br />
verschont blieben, machte Kriminalwissenschaftler<br />
Leo Martin im Unternehmerforum<br />
die Erfolgsfaktoren wirksamer<br />
Kommunikation sichtbar. Und eins ist<br />
klar: Bei diesem Verhörexperten, der zehn<br />
Jahre lang für den deutschen Geheim-<br />
EUROPÄISCHES FLAIR 2: Dirk Fincke gab in<br />
seinem Vortrag einen Einblick in die aktuellen<br />
Themenschwerpunkte der UEPG in Brüssel.<br />
dienst tätig war, möchte man im Ernstfall<br />
nicht auf dem heißen Stuhl sitzen.<br />
Umrahmt wurden die Mitgliederversammlungen<br />
von einem abwechslungsreichen<br />
Veranstaltungsprogramm in<br />
filmreifer Kulisse: Natürlich durfte die<br />
Erkundung der gastgebenden Stadt an<br />
der deutsch-polnischen Grenze im Repertoire<br />
nicht fehlen. Die historische Altstadt<br />
war bereits Drehort für viele internationale<br />
Filmproduktionen, denen sie<br />
den Namen Görliwood verdankt.<br />
Die nächsten Verbandstage von<br />
UVMB und Bau-Zert sind auf den<br />
10.–12. Juni 2020 terminiert. Dazu<br />
laden die Verbände nach Wernigerode<br />
im Harz ein. (Franziska Seifert)<br />
www.uvmb.de<br />
EUROPÄISCHES FLAIR 1: Dr. Steffen<br />
Wiedenfeld (r.) mit Dr. Dirk Orlamünder,<br />
der die grundlegende Bedeutung der<br />
Baustoffindustrie für den Wirtschaftsstandort<br />
Sachsen herausstellte.<br />
MITSPIELEN war angesagt beim Vortrag des<br />
kriminell guten Referenten Leo Martin.<br />
FACHGRUPPE GESTEINSBAUSTOFFE<br />
Schwerpunktbericht und Vorstandswahlen<br />
FACHGRUPPENVORSTAND der Sparte Gesteinsbaustoffe im<br />
UVMB (v.l.n.r.): Oliver Bloedorn, Ulrich Schnarre, Thorsten Tonndorf,<br />
Thomas Jung, Dr. Claus Heidecke, Wolfram Streller mit<br />
UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius. Dem Vorstand gehören sieben<br />
weitere Ehrenamtler an, die nicht abgebildet sind. Foto: Schlutter<br />
Im Rahmen der Verbandstage 20<strong>19</strong> fand die Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe Gesteinsbaustoffe des<br />
UVMB am 20. Juni in Görlitz statt. Nach vier Jahren erfolgreicher<br />
Arbeit stellten sich die Vorstandsmitglieder der<br />
Fachgruppe erneut zur Wiederwahl. Dem Vorstand, der<br />
die verschiedenen mineralischen Baurohstoffe in den unterschiedlichen<br />
Regionen des Verbandsgebietes repräsentiert,<br />
wurde einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.<br />
Zum Vorsitzenden der Fachgruppe wurde in der anschließenden<br />
konstituierenden Vorstandssitzung Thorsten Tonndorf<br />
(Mitteldeutsche Hartstein-, Kies- und Mischwerke)<br />
wiedergewählt sowie Jürgen Rohrmoser (Kaolin- und Tonwerke<br />
Salzmünde) und Ulrich Schnarre (Sandwerke Biesern)<br />
zu seinen Stellvertretern. Oliver Bloedorn (Eurovia<br />
Gestein) wird als neu hinzugewähltes Vorstandsmitglied<br />
die Verbandsarbeit zukünftig unterstützen.<br />
Thorsten Tonndorf und UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius<br />
stellten in ihrem Rechenschaftsbericht die wirtschaftliche<br />
Lage der Branche und die Schwerpunktaufgaben in<br />
der Verbandsarbeit heraus. Dazu gehören die Verwaltungsreform<br />
in Thüringen, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes<br />
zur Änderung von Sonderbetriebsplänen und der<br />
Stand der Rohstoffsicherung in der Landes- und Regionalplanung<br />
sowie im Bundesraumordnungsgesetz. Die Referenten<br />
Oliver Fox, Umwelt und Biodiversität, und Franziska<br />
Seifert, Öffentlichkeitsarbeit, berichteten über Aktuelles aus<br />
ihren Aufgabenfeldern.<br />
www.uvmb.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
18<br />
WIRTSCHAFT<br />
Ohne Roh- und Baustoffe<br />
kein Erfolg<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG in Deidesheim. Bei vero standen diesmal neben den Berichten und Regularien Wahlen auf dem Programm. Foto: gsz<br />
Für Mitte Juni hatte der Verband der Roh- und Baustoffindustrie, vero, zur Jahresmitgliederversammlung in Kombination<br />
mit dem vorgelagerten Unternehmerforum nach Deidesheim eingeladen. Nur wenige Kilometer vom traditionsreichen<br />
Hambacher Schloss entfernt, nutzten die Verantwortlichen deutliche Worte zur Beschreibung der gegenwärtigen<br />
Situation. Aus dieser wiederum werden verbandliche Aktivitäten und Maßnahmen im Sinne der<br />
Branche abgeleitet. Wie diese aussehen und greifen, wurde ebenfalls bei der Versammlung deutlich.<br />
Verbandspräsident Christian Strunk, ein<br />
Meister klarer Worte, beschrieb die Erfahrungen<br />
vieler Unternehmer und der Branche<br />
insgesamt. Strunk hat selbst in einer<br />
beruflichen Lebensphase Bürgermeistererfahrung<br />
gesammelt, und deshalb sind<br />
seine treffenden Einschätzungen durch<br />
zwei Perspektiven geprägt: die der unternehmerischen<br />
und die der kommunalen<br />
Verantwortung. Unter Berücksichtigung<br />
der vordergründig herrschenden Gegebenheiten<br />
konstatiert er eine fatale Entwicklung,<br />
die zielführende Gespräche<br />
gegenwärtig auf allen politischen Ebenen<br />
erschwert. Ein hohes Maß an Bedenken<br />
und Ängsten verhindere fällige Entscheidungen<br />
und das ausgerechnet in einer<br />
Zeit, wo Roh- und Baustoffe mehr denn je<br />
gebraucht würden. Auch weiterhin wird<br />
mit einem gleichbleibend hohen bis sogar<br />
steigenden Bedarf an mineralischen Rohstoffen<br />
zu rechnen sein, und „allein mit<br />
Recyclingbaustoffen ist dieser Bedarf<br />
nicht zu decken“, betont Strunk, nicht<br />
ohne anzufügen, dass dieses bereits vielfach<br />
entkräftete Argument immer wieder<br />
als Behauptung in den Raum gestellt wird.<br />
„Das Begreifen scheint ausgesetzt, die<br />
Politik läuft dem Mainstream hinterher und<br />
die künstlich hergestellte Genehmigungsverknappung<br />
wird den Verantwortlichen<br />
erst zu spät als Fehlentscheidung klar<br />
werden. Das Wissen, welchen Nutzen<br />
Roh- und Baustoffe für den Erfolg eines<br />
Landes haben, ist nämlich leider verloren<br />
gegangen“, stellt er mit Bedauern fest. Es<br />
ist sicher kein Ruhmesblatt, dass sich<br />
speziell NRW mit der „Auszeichnung“<br />
schmückt, die Landesentwicklungsplanungen<br />
von allen Bundesländern am<br />
längsten vor sich herzuschieben. Nun gibt<br />
es zwar insofern Bewegung, dass die Rohstoffsicherungszeiträume<br />
für das Land<br />
deutlich von 20 auf 25 Jahre für Kies- und<br />
Sandlagerstätten plus Reservegebiete<br />
und von 25 auf 35 Jahre für Steinbrüche<br />
plus Reservegebiete verlängert wurden,<br />
doch davon kann sich im Moment noch<br />
kein Unternehmen, das eben gerade jetzt<br />
eine Lösung braucht, etwas kaufen. Stattdessen<br />
ist die Langwierigkeit von Genehmigungsverfahren<br />
für investitionswillige<br />
Unternehmen zermürbend. „Das jedoch,<br />
Beschleunigungen zu erreichen, ist eine<br />
Herausforderung, die wir gerne annehmen“,<br />
verweist der Präsident auf den nicht<br />
nur auf NRW bezogenen, sondern länderübergreifenden<br />
vero-Einsatz, um im laufenden<br />
Gespräch mit den zuständigen<br />
Stellen Augenmaß und Vernunft im Genehmigungsmanagement<br />
einzufordern.<br />
Damit beschreibt Strunk eines der wichtigen<br />
Dienstleistungselemente, die der Verband<br />
im Sinne der Mitglieder mit hohem<br />
Einsatz verfolgt. An die anwesenden Unternehmer<br />
appellierte er, mit politischen<br />
Entscheidern ebenfalls in Kontakt zu treten<br />
– oder zu bleiben – und sich an politi-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WAHLGANG: Christian Strunk wurde als Vorsitzender bestätigt und die bisherigen<br />
Stellvertreter wiedergewählt. Vero-Vorstandsmitglieder: Dirk Wegener, Carsten Simme,<br />
Sven Fischer, Michael Weber, Robert Lindemann-Berk, Christian Strunk, Raimo Benger,<br />
Thilo Juchem (v.l.n.r.). Foto: vero<br />
INFORMATION HOCH DREI: Raimo Benger,<br />
Prof. Dr. Walter Krämer und Christian Strunk<br />
(v.l.n.r.) bestritten im Wesentlichen das Programm<br />
am Tag der Mitgliederversammlung. Foto: vero<br />
schen Prozessen, wo immer das möglich<br />
ist, zu beteiligen, denn „wir brauchen politische<br />
Akzeptanz“. Als positiv bewertet<br />
er, dass mittlerweile auch in der Bauwirtschaft<br />
angekommen ist, dass die Rohund<br />
Baustofflieferanten dringend Unterstützung<br />
benötigen. Diese zusätzliche<br />
Rückendeckung der momentanen „Konjunkturlokomotive“<br />
kann die Branche sehr<br />
gut brauchen. Immerhin, so der Präsident,<br />
habe der Verband trotz aller Schwierigkeiten<br />
im vergangenen Jahr wieder eine<br />
Menge erreicht. Die Sichtbarkeit der Branche<br />
und der geschilderten Probleme sei<br />
gestiegen, seit die Medien das Thema der<br />
Rohstoffverfügbarkeit vermehrt aufgreifen.<br />
Im Zweifel gibt es ein weiteres Mittel,<br />
um die Aufmerksamkeit zu steigern. 2011<br />
wurde es schon einmal gemeinsam durch<br />
den Verband, Mitarbeiter von vero-Unternehmen<br />
in NRW und Gewerkschaftsunterstützung<br />
erprobt: Gemeinsam setzten<br />
sich über 1000 Leute mit einer Demo und<br />
HAMBACHER SCHLOSS: Es gibt kaum einen<br />
attraktiveren Ort für eingefleischte Demokraten,<br />
denn seit 1832 hier zum ersten<br />
Mal die schwarz-rot-goldene Fahne wehte,<br />
gilt das Hambacher Schloss als Wiege der<br />
deutschen Demokratie. Die nationale Gedenkstätte<br />
bot für die Abendveranstaltung<br />
und gute Gespräche einen wirklich erhebenden<br />
Rahmen. Fotos: gsz<br />
Kundgebung erfolgreich gegen erschwerte<br />
Bedingungen und zusätzliche Kostenbelastungen<br />
für Kiesunternehmen in NRW<br />
ein, die im schlimmsten Fall zahlreiche<br />
Arbeitsplätze gekostet hätten. Die Situation<br />
ist seitdem eher schwieriger geworden<br />
und auch die Gefahren sind die gleichen.<br />
Also: Warum soll sich eine derartige<br />
Aktion nicht wiederholen lassen?<br />
Runde Tische und Dialoge<br />
Hauptgeschäftsführer Raimo Benger stellte<br />
anschließend in seinem Bericht die jeweils<br />
konkreten Situationen – vorrangig die der<br />
Rohstoffunternehmen, denn laufen diese<br />
nicht, schlägt der Dominoeffekt auch auf<br />
die in vero organisierten Baustoffproduzenten<br />
durch – und Maßnahmen in den verschiedenen<br />
Bundesländern dar. Er erklärte,<br />
welche Diskussionen geführt und welche<br />
Vorschläge jeweils unterbreitet werden. Die<br />
Ergebnisse oder zumindest Pläne, die sich<br />
aus den Dialogen und runden Tischen, jeweils<br />
besetzt mit Vertretern unterschiedlicher<br />
Interessenlagen, ergeben, können sich<br />
sehen lassen. Auch wenn der durchschlagende<br />
und flächendeckende Erfolg noch<br />
auf sich warten lässt, bieten diese Maßnahmen<br />
zweifelsfrei eine gute Möglichkeit zur<br />
Interessensannäherung mit einleitenden<br />
Erfolgsschritten. „Vero setzt als Verband für<br />
die Bau- und Rohstoffindustrie auf Vernetzung,<br />
Kommunikation und Kooperation.<br />
Getragen wird dies von den Mitgliedern und<br />
der vero-Mannschaft. Das ist bislang ein<br />
sehr erfolgreicher Weg und wir werden ihn<br />
auch weiterhin beharrlich verfolgen“, verspricht<br />
Benger für die Zukunft Kontinuität.<br />
Zusätzlich zur klassischen Arbeit baut der<br />
Verband überdies gerade sein regionales<br />
Veranstaltungsangebot zur weiterführenden<br />
Information und Aufklärung für alle<br />
Sparten um weitere Angebote aus. So gibt<br />
es bspw. Ende August in Düsseldorf einen<br />
Bau- und Rohstofftag NRW und Ende<br />
Oktober lebt der Bau- und Rohstofftag in<br />
Hannover wieder auf.<br />
Ein „Relativierer“ klärt auf<br />
Der Ökonom Prof. Dr. Walter Krämer, Herausgeber<br />
der Unstatistik des Monats und<br />
Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik<br />
an der TU Dortmund, bot abschließend<br />
in seinem Gastvortrag einen interessanten<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
fehlgedeuteter bzw. -gewichteter Erhebungen.<br />
Daraus resultiere der Effekt, dass „wir<br />
das Falsche fürchten und den wirklichen<br />
Gefahren in die Arme laufen“. Tatsächlich<br />
ist es grotesk, wenn beispielsweise die<br />
Gefahr eines Asteroideneinschlages mit<br />
einer Trefferquote von 1:500 – vorausberechnet<br />
für Oktober 2028 – in den Medien<br />
weniger Platz erhält als die Gefahr, die von<br />
defekten Toilettenpapier-Rollenhaltern<br />
ausgeht. Aufs Korn nahm er auch Hysterien,<br />
die Ernährungsgewohnheiten und diverse<br />
Lebensmittel in Frage stellen. Krämer<br />
wörtlich: „Die Analytik ist heute so weit<br />
ausgereift, dass sich nachweisen lässt, ob<br />
ein Zuckerwürfel im Starnberger See aufgelöst<br />
wurde.“ Da sei es kein Wunder, dass<br />
überall immer neue „Schadstoffe“ ausgemacht<br />
werden könnten. Gut beraten sei,<br />
wer sich gelassen an Paracelsius’ Weisheit<br />
„die Dosis macht das Gift“ orientiert und<br />
durchs Leben bewegt. Neben den sinnentleert<br />
gewichtenden Medien bekommt auch<br />
jener Teil der Wissenschaft sein Fett weg,<br />
der mit seinem Tun sowie schlampig ausgewerteten<br />
Statistiken die um sich greifende<br />
Risikophobie noch kräftig anheizt.<br />
Diese nämlich habe sich zu einer Wachstumsbremse<br />
erster Güte und zum Standortnachteil<br />
für Deutschland entwickelt.<br />
Man nimmt mit Bedauern zur Kenntnis,<br />
dass ein Ausweg aus dieser sich selbst befruchtenden<br />
Hysteriespirale nicht erkennbar<br />
ist. Wenngleich wertschöpfende Branchen<br />
massiv darunter leiden, hat die aufstrebende<br />
Hysterie-Industrie ein fantastisches Auskommen.<br />
Haben wir das wirklich gewollt? (gsz)<br />
www.vero-baustoffe.de
20<br />
WIRTSCHAFT<br />
Im raueren Klima unterwegs<br />
EINGESTELLT AUF RAUES KLIMA: Der BVK informierte in Leipzig über Geleistetes und anstehende<br />
Herausforderungen. (v.l.) Dr. Kai Schaefer, Martin Ogilvie und Dr. Burkhard Naffin (stellv. Vors.). Foto: BVK<br />
Auf der Mitgliederversammlung als Branchentreffen der deutschen,<br />
österreichischen und schweizerischen Kalkindustrie in Leipzig analysierte<br />
der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Kalkindustrie, BVK,<br />
Dr. Kai Schaefer, die aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Gekennzeichnet ist diese vom Abflauen der Wirtschaft bei gleichzeitig<br />
gestiegenen umweltpolitischen Erwartungen der Zivilgesellschaft,<br />
Unsicherheiten beim Thema Rohstoffsicherung und der Frage der<br />
Klimaneutralität bis 2<strong>05</strong>0.<br />
Dr. Kai Schaefer verdeutlichte, dass das<br />
Klima für die deutsche Kalkindustrie zunehmend<br />
rauer wird. Dies sei zum einen<br />
auf die aktuelle Weltwirtschaftslage zurückzuführen,<br />
zum anderen aber auch<br />
auf die politische Entwicklung in<br />
Deutschland. Eine nicht handlungsfähige<br />
Große Koalition schaffe Unsicherheit<br />
und Stillstand. Der Ausgang der Europawahl,<br />
die Dynamik auf die Politik durch<br />
die Fridays-for-Future-Demonstrationen<br />
und die Stärke der Grünen könnten massive<br />
Auswirkungen auf die Industrie<br />
durch eine einseitige Klima- und Rohstoffpolitik<br />
haben.<br />
„Eine immer schwierigere Herausforderung<br />
für uns alle ist die Sicherung der<br />
Abbaubarkeit unseres Rohstoffes. Die<br />
Anforderungen der Umweltgesetzgebung<br />
steigen weiter. Noch stärker aber<br />
steigt das Unverständnis der Zivilgesellschaft<br />
über industrielle Produktionsanlagen<br />
und über Eingriffe zur Rohstoffgewinnung“,<br />
so Dr. Schaefer.<br />
Die Kalkindustrie gehöre zu den energieintensiven<br />
Branchen. Seit Beginn des<br />
Emissionshandels sei sie in das europäische<br />
Emissionshandelssystem einbezogen.<br />
Eine nationale CO 2 -Steuer, die die<br />
Branche zusätzlich belasten würde,<br />
lehne die deutsche Kalkindustrie ab.<br />
Der Vorsitzende begrüßte dagegen<br />
ausdrücklich das Ziel der „Nationalen<br />
Industriestrategie 2030“, den Anteil der<br />
industriellen Wertschöpfung in Deutschland<br />
auf 25 % und in der EU auf 20 % zu<br />
erhöhen. Dieses Ziel mit mehr staatlicher<br />
Lenkung erreichen zu wollen, könne aber<br />
nicht der Weg sein.<br />
Anschließend stellte Dr. Schaefer die<br />
aktuellen Zahlen der Kalkindustrie vor.<br />
Bei ungebrannten Produkten repräsen-<br />
tiert der BVK ca. 15 % der deutschen<br />
Kalkindustrie, bei gebrannten Erzeugnissen<br />
nahezu 100 %.<br />
Der Absatz ungebrannter Kalkprodukte<br />
bei den BVK-Mitglieder betrug<br />
2018 etwa 18 Mio. t und ist damit gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,5 % zurückgegangen.<br />
Im Hauptabnahmesegment der<br />
Bauwirtschaft ging die Nachfrage nach<br />
ungebrannten Produkten sogar noch<br />
weiter zurück und wies gegenüber dem<br />
Vorjahr ein Minus von 5,7 % aus.<br />
Rückläufig sind auch die Lieferungen<br />
von ungebrannten Produkten für Umweltschutzanwendungen,<br />
wohingegen<br />
sie für industrielle Anwendungen ein Plus<br />
ausweisen.<br />
Der Gesamtabsatz gebrannter Produkte<br />
lag 2018 bei knapp 6,4 Mio. t, was<br />
einem leichten Zuwachs von 0,9 % entspricht.<br />
Im Einzelnen aufgeschlüsselt<br />
finden sich die Zahlen der Abnehmerbranchen<br />
auf der Internetseite des Verbandes.<br />
BVK-Hauptgeschäftsführer Martin<br />
Ogilvie erläutert die im vergangenen<br />
Geschäftsjahr geleistete Arbeit sowie<br />
die aktuellen Kernarbeitsfelder. Dabei<br />
ging er auf die Stellung der Steinbrüche<br />
als Horte der Artenvielfalt ein und stellte<br />
die unter bbs-Domäne laufende, verbandsübergreifende<br />
Entwicklung der<br />
Biodiversitätsdatenbank vor. Deren Ziel<br />
ist, einen bundesweiten Überblick über<br />
die vorhandene Artenvielfalt in Abbaustätten<br />
zu gewinnen.<br />
Anschließend stellte er die neue Museumssonderausstellung<br />
„Faszination<br />
Kalk“ mit der begleitenden Website<br />
www.kalkmuseum.de vor, eine öffentlichkeitswirksame<br />
Maßnahme auf<br />
dem neuesten Stand der Museumspädagogik.<br />
Im Bereich der vorwettbewerblichen<br />
Gemeinschaftsforschung sind für die<br />
Forschungsgemeinschaft Kalk und<br />
Mörtel Leitlinien erarbeitet und beschlossen<br />
worden. Nachhaltigkeit,<br />
CO 2 -Abscheidung und -Weiterverwendung<br />
rückten demnach stärker in den<br />
Forschungsfokus.<br />
Die nächste Jahreshauptversammlung<br />
wird vom 25. bis 26. Juni 2020 auf<br />
dem Petersberg in Bonn stattfinden.<br />
www.kalk.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WIRTSCHAFT<br />
21<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
22<br />
WIRTSCHAFT<br />
Niedrigwassersituationen<br />
bei schiffbaren Wasserstraßen<br />
gezielt entschärfen<br />
ACHT-PUNKTE-PLAN: Die „Gemeinsame Erklärung zur Sicherstellung<br />
zuverlässig kalkulierbarer Transportbedingungen am Rhein“ wurde von<br />
Andreas Scheuer, Vertretern verschiedener Industriesparten und des<br />
Binnenschifffahrtsgewerbes unterzeichnet. Dr. Gerd Hagenguth zeichnete die<br />
Vereinbarung im Namen der heimischen mineralischen Rohstoffindustrie.<br />
Fotos: SUT Verlag/Hans-W. Dünner/GH<br />
Lang andauerndes und extremes Niedrigwasser – wie 2018 – dezimiert die Transportkapazitäten auf den deutschen<br />
Flüssen. Unternehmen der Sand-, Kies- und Natursteinindustrie, die diese Transportwege nutzen, können<br />
nur in geringem Umfang auf Lkw oder die Deutsche Bahn ausweichen. Das heißt im Klartext, infolge solcher Extremereignisse<br />
werden die Abnehmer nicht termingerecht versorgt. Bauvorhaben geraten ins Stocken und der<br />
Imageschaden durch Lieferausfälle ist nicht bezifferbar. In einem Acht-Punkte-Plan haben nun das Bundesministerium<br />
für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) sowie maßgebliche Vertreter der Industrie, darunter auch der Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO, Handlungsoptionen identifiziert, die künftige Niedrigwassersituationen<br />
bei schiffbaren Wasserstraßen entschärfen sollen.<br />
„Das lang anhaltende Niedrigwasser<br />
2018 hat bei den am Rhein gelegenen<br />
Kies- und Sandunternehmen zu hohen<br />
Einbußen geführt“, erläutert Dr. Gerd<br />
Hagenguth, Präsident des Bundesverbands<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO.<br />
„Die Produktion musste in vielen Betrieben<br />
gedrosselt werden, weil der Transport<br />
zu den Bauprojekten der Abnehmer<br />
schlichtweg nicht durchgeführt werden<br />
konnte. Ein Ausweichen auf alternative<br />
Transportmittel per Straße oder Schiene<br />
ist bei den hohen Nachfragemengen der<br />
Abnehmer kurzfristig nicht möglich und<br />
selbst mittelfristig sind die benötigten<br />
Kapazitäten nicht buchbar. Um aber<br />
künftig rechtzeitig planen zu können,<br />
sind detailreichere und frühere Informationen<br />
zur Entwicklung der Wetterlage<br />
und den zu erwartenden Wasserständen<br />
hilfreich“, benennt Dr. Hagenguth<br />
einen der entscheidenden Punkte des<br />
Maßnahmenplans, der unter anderem<br />
über ein neues Angebotssystem und<br />
eine stärkere Verknüpfung verschiedener<br />
Wetter- und Wasserstandsdaten zu<br />
mehr Planungssicherheit im Liefermanagement<br />
führen soll. Auch die Entwicklung<br />
und mittelfristige Inbetriebnahme<br />
niedrigwassergeeigneter Schiffstypen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
sowie die Umsetzung von Wasserstraßeninfrastrukturmaßnahmen<br />
helfen als<br />
weitere Punkte des Paketes, den Transport<br />
schwerer Gesteinsladungen<br />
klimafreundlich auf den Wasserwegen<br />
zu halten.<br />
Alle schiffbaren Wasserstraßen<br />
berücksichtigen<br />
Da eine Häufung extremer und lang<br />
andauernder Niedrigwasserereignisse<br />
aufgrund extremer Wetterereignisse infolge<br />
des Klimawandels nicht ausgeschlossen<br />
werden kann, sind die vom<br />
BMVI zusammen mit Vertretern der<br />
Stahl-, Chemie- und Mineralölindustrie,<br />
den Produzenten mineralischer Massenrohstoffe<br />
und des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />
im gemeinsamen Acht-Punkte-<br />
Plan fixierten Maßnahmen ein wichtiges<br />
Instrument, um künftig die Transportbedingungen<br />
am Rhein zuverlässiger kalkulierbar<br />
zu gestalten.<br />
„Die Betrachtung allein des Rheins<br />
und seiner Nebenflüsse ist für unsere Industrie<br />
aber nicht ausreichend“, erläutert<br />
Dr. Hagenguth weiter. „Während die Situation<br />
am Rhein aufgrund der Regenfälle<br />
im Rheineinzugsgebiet in diesem Jahr<br />
noch gut aussieht, führen Weser, Elbe,<br />
Oder und deren Nebenflüsse dagegen<br />
bereits jetzt Niedrigwasser. Auch dort<br />
sind die Maßnahmen aus dem Acht-<br />
Punkte-Plan überlebenswichtig für die<br />
Industrie“, rät Dr. Hagenguth zu einer<br />
ganzheitlichen Betrachtung der besonders<br />
umweltfreundlichen Verfrachtung<br />
schwerer Güter auf schiffbaren Wasserwegen.<br />
Die Gemeinsame Erklärung zur Sicherstellung<br />
zuverlässig kalkulierbarer<br />
Transportbedingungen am Rhein<br />
(8-Punkte-Plan) wurde am 4. Juli 20<strong>19</strong><br />
an Bord des Bereisungsschiffs der Bundesregierung<br />
in Köln-Porz von Andreas<br />
Scheuer, Bundesminister für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur, Vertretern der<br />
Stahl, Chemie- und Mineralölindustrie<br />
sowie MIRO als Interessenvertreter der<br />
Produzenten mineralischer Massenbaustoffe<br />
und dem Verein für europäische<br />
Binnenschifffahrt und Wasserstraßen<br />
vorgestellt und unterzeichnet.<br />
Im Wortlaut abrufbar ist der 8-Punkte-Plan<br />
unter anderem über: https://<br />
www.bv-miro.org/download/8-punkteplan-fuer-transportbedingungenbei-niedrigwasser/<br />
www.bv-miro.org<br />
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24<br />
WIRTSCHAFT<br />
BAUKONJUNKTUR<br />
Umsätze und Auftragseingänge zweistellig im Plus<br />
KEINE TRENDWENDE sieht der Hauptverband der<br />
deutschen Bauindustrie derzeit bei der Baunachfrage.<br />
(Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten<br />
des Statistischen Bundesamtes.) Grafik: HDB<br />
„Die April-Daten bestätigen uns in der<br />
Anhebung unserer Umsatzprognose für<br />
das Bauhauptgewerbe zum Tag der Bauindustrie<br />
von nominal 6 auf nunmehr<br />
8,5 % – real 3 % – für das Gesamtjahr<br />
20<strong>19</strong>. Schließlich haben wir in den ersten<br />
vier Monaten schon ein Umsatzplus* von<br />
nominal 17,1 % erwirtschaftet. Damit<br />
konnten die Bauunternehmen, trotz<br />
guter Auslastung, ihre Produktion* preisbereinigt<br />
um 10,6 % steigern.“ Mit diesen<br />
Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbandes der<br />
Deutschen Bauindustrie, Dieter Babiel,<br />
die in der neuesten Ausgabe des Aktuellen<br />
Zahlenbildes veröffentlichten Konjunkturindikatoren<br />
für die Bauwirtschaft.<br />
„Die gute Umsatzentwicklung liegt dabei<br />
nicht nur an den vergleichsweise milden<br />
Temperaturen in den Wintermonaten.<br />
Auch der April lag mit einem Umsatzplus*<br />
von 15,7 % – real 9,3 % – deutlich<br />
über dem Niveau des Vorjahreswertes.“<br />
„Unsere Jahresprognose wird außerdem<br />
durch den weiterhin hohen Auftragseingang<br />
gestützt“, ergänzte Babiel.<br />
Die Bauunternehmen* hätten für<br />
April im Vorjahresvergleich ein Orderplus<br />
von nominal 12,7 % (real: 6,3 %)<br />
gemeldet. Für den Zeitraum von Januar<br />
bis April ergebe sich damit ein Anstieg<br />
von nominal 13,9 % (real: 7,4 %). „Diese<br />
dynamische Entwicklung lässt deshalb<br />
keine andere Aussage zu, als dass eine<br />
Trendwende am Bau nach wie vor nicht<br />
in Sicht ist“, so Babiel. Zwar habe das<br />
Statistische Bundesamt für den April<br />
einen (preis-, saison- und arbeitstäglich<br />
bereinigten) Rückgang des Auftragseingangs<br />
zum Vormonat von 1,7 % und<br />
damit den vierten Rückgang des bereinigten<br />
Auftragseingangs in Folge verkündet.<br />
Dies trübe die Stimmung unter<br />
den Bauunternehmen jedoch keinesfalls<br />
ein. So hätten aktuell nur 6 % der<br />
vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag<br />
befragten Bauunternehmen<br />
angegeben, dass sie für die kommenden<br />
12 Monate eine Verschlechterung<br />
ihrer Geschäftslage erwarteten. „Die<br />
Praxis auf der Baustelle zeigt: die Unternehmen<br />
bleiben weiterhin auf Wachstumskurs,<br />
auch wenn die theoretische,<br />
statistische Betrachtungsweise aufgrund<br />
des hohen Niveaus unserer<br />
konjunkturellen Situation temporär<br />
abweicht“, so Babiel abschließend.<br />
(* Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten)<br />
www.bauindustrie.de<br />
PRAXISHILFE-ORDNER<br />
Was man aus Berufskrankheiten lernen kann<br />
Im Gegensatz zu Unfällen, bei denen ein plötzliches Ereignis<br />
die Gesundheit der Betroffenen schädigt, kann es bei Berufskrankheiten<br />
oft sehr lange dauern, bis diese ausbrechen. Ursache<br />
und Wirkung liegen manchmal Jahrzehnte auseinander.<br />
Hier stehen Unternehmen vor einer besonderen Herausforderung,<br />
denn Fehlverhalten bleibt zunächst scheinbar folgenlos.<br />
Der neue Praxishilfe-Ordner „Aus Berufskrankheiten lernen“<br />
der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) stellt 15 reale Berufskrankheitenfälle aus<br />
Mitgliedsunternehmen vor – von Hauterkrankungen über<br />
Schädigungen des Muskel-Skelett-Systems und Krebserkrankungen<br />
durch Gefahrstoffe bis hin zu Schädigungen<br />
durch Sonneneinstrahlung. Sie beruhen auf Ermittlungsakten<br />
der letzten Jahre, die anonymisiert und grafisch sowie<br />
didaktisch aufgearbeitet wurden. Die ungeschminkte Schilderung<br />
der Erkrankungsfolgen soll aufrütteln und die Beschäftigten<br />
zu „Augenzeugen“ machen.<br />
Die Beispielfälle stehen sowohl in gedruckter Form als<br />
auch in Form von PowerPoint-Präsentationen auf USB-Stick<br />
für die Unterweisung von Beschäftigten zur Verfügung. Der<br />
gedruckte Praxishilfe-Ordner Berufskrankheiten kann im<br />
Medienshop bestellt werden. Er wurde für Fachkräfte für<br />
Arbeitssicherheit, Unternehmensleitungen und Führungskräfte<br />
entwickelt.<br />
www.medienshop.bgrci.de<br />
PRAXISHILFE: Für<br />
Mitgliedsbetriebe der<br />
BG RCI ist die Printversion<br />
in einer der<br />
Betriebsgröße angemessenen<br />
Anzahl<br />
kostenlos, darüber hinaus<br />
kostet sie 29,50<br />
Euro. Nicht-Mitgliedsunternehmen<br />
zahlen<br />
57 Euro zzgl. MwSt.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
AKTUELL<br />
25<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Gesellschafter-Duo<br />
Die Jöst Group aus Dülmen hat eine Änderung im Gesellschafterkreis<br />
bekannt gegeben. Neben Dr. Hans Moormann<br />
trat Dr. Marcus Wirtz Anfang Juli als Gesellschafter in die Jöst<br />
Group ein. Den Vorsitz behält nach wie vor Dr. Hans Moormann,<br />
der diese Funktion seit <strong>19</strong>99 bekleidet.<br />
Dr. Wirtz setzt damit seine Karriere im Unternehmen weiter<br />
fort. Der 49-Jährige startete 2006 bei Jöst und gründete<br />
gemeinsam mit der deutschen Jöst Holding die Joest Inc. mit<br />
Sitz in Chicago. Mit der Rückkehr ins Münsterland übernahm<br />
er 2011 die Position des Gesamtvertriebsleiters der Jöst<br />
Group in Dülmen. Drei Jahre später folgte der Aufstieg in die<br />
Position des Geschäftsführers, bevor nun die Top-Position<br />
eines geschäftsführenden Gesellschafters durch Dr. Marcus<br />
Wirtz bei Jöst ausgefüllt wird.<br />
www.joest.com<br />
DR. MARCUS WIRTZ (R.) tritt als geschäftsführender Gesellschafter<br />
bei der Jöst Group an die Seite von Dr. Hans Moormann. Foto: Jöst Group<br />
STABWECHSEL: Der langjährige Vorsitzende Eberhard Ludwig<br />
übergibt den Vorsitz an Michael Knobel. Foto: ISTE<br />
Vorsitz QRB<br />
Die Mitglieder des Qualitätssicherungssystems Recycling-Baustoffe<br />
Baden-Württemberg (QRB) haben Michael B. Knobel von<br />
der Knobel Asphalt-Kies-Beton GmbH und der Weinstetter Entsorgungsgesellschaft<br />
GmbH einstimmig zu ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden<br />
gewählt. Jan Herrmann, IBE Institut für<br />
Baustoffprüfung und Umwelttechnik, wurde als stellvertretender<br />
Vorsitzender und Walter Feeß, Heinrich Feeß GmbH & Co. KG,<br />
als weiteres Vorstandsmitglied des QRB bestätigt.<br />
Knobel tritt die Nachfolge von Eberhard Ludwig an, der<br />
den QRB mit aufgebaut und das Amt des Vorsitzenden über<br />
vier Wahlperioden sehr erfolgreich ausgefüllt hat. Nun stellte<br />
er sich nicht mehr zur Wahl, da er den Zeitpunkt für eine<br />
Verjüngung des Vorstands gekommen sah.<br />
www.qrb-bw.de<br />
Verstärkung digital<br />
Zeppelin Baumaschinen baut seine Digital-Kompetenz weiter<br />
aus und besetzt die neu geschaffene Position des Chief<br />
Digital Officer mit Bernd Landes. Seine Aufgabe ist es, die<br />
Digitalisierungsstrategie des Unternehmens sowie die digitale<br />
Vermarktung neuer und gebrauchter Cat-Baumaschinen<br />
weiterzuentwickeln und umzusetzen – in enger Abstimmung<br />
mit Z Lab, der digitalen und weiteren strategischen Geschäftseinheit<br />
des Zeppelin-Konzerns.<br />
Bernd Landes war von Oktober 2008 bis zuletzt Leiter für<br />
Gebrauchtmaschinen bei der<br />
BayWa und dort verantwortlich für<br />
die Umsetzung und das Konzept<br />
der E-Business-Strategie für gebrauchte<br />
Landtechnikmaschinen.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
BERND LANDES übernimmt bei der<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH die<br />
neu geschaffene Position des Chief<br />
Digital Officer. Foto: privat/Bernd Landes<br />
Auf Präsidentenkurs<br />
Prof. Dr. Thomas Bauer, Mitglied<br />
des Präsidiums des Hauptverbands<br />
der Deutschen Bauindustrie,<br />
ist anlässlich der Generalversammlung<br />
des Verbandes<br />
der Europäischen Bauwirtschaft<br />
(FIEC) Anfang Juni 20<strong>19</strong> zum<br />
„ersten Vizepräsidenten“ gewählt<br />
worden. In dieser Funktion<br />
gilt er als „designierter Präsident“<br />
und wird dem amtierenden<br />
FIEC-Präsidenten, Kjetil Tonning<br />
aus Norwegen, nach Ablauf seiner<br />
Amtszeit im Sommer 2020 im<br />
Amt nachfolgen. Thomas Bauer<br />
ist bereits seit 2017 Mitglied des<br />
FIEC-Präsidiums und leitet dort<br />
den Bereich Wirtschaft und Recht.<br />
www.bauindustrie.de<br />
PROF. THOMAS BAUER<br />
ist zum ersten Vizepräsidenten<br />
des FIEC gewählt<br />
worden. Foto: Bauer AG<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
26<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Neuer Standort – doppelte Kapazität<br />
ZUKUNFTSFIT: Das neue Büro- und Produktionsgebäude<br />
auf dem 10.000 m² großen Firmenareal in Neumarkt<br />
im Mühlkreis. Foto: Rockster<br />
Kormann Rockster Recycler, Hersteller mobiler Brech- und Siebanlagen, ist an einen<br />
neuen, größeren Standort umgezogen. Mit dem Neuerwerb einer Liegenschaft in<br />
Neumarkt im Mühlkreis (OÖ) soll auf einer Fläche von 10.000 m² weiteres Wachstumspotenzial<br />
ausgeschöpft werden. Steigende Verkaufszahlen, das erweiterte Produktportfolio<br />
und Anforderungen nach verkürzten Lieferzeiten sind die Hauptargumente<br />
für die Produktionserweiterung, die zusätzlich neue Arbeitsplätze für weitere<br />
20 Mitarbeiter mit sich brachte. Parallel wurde auch der Firmenname von Kormann<br />
Rockster Recycler GmbH auf „Rockster Austria International GmbH“ geändert.<br />
Die erste Anlage, die in Neumarkt vom Band laufen wird, ist der raupenmobile<br />
Prallbrecher R1000S. Aufgrund seiner Features wird gerade dieser Anlagentyp sehr<br />
häufig geordert, weshalb es Ende letzten Jahres zu Lieferengpässen kam. Seit Mitte<br />
Juni ist die Übersiedlung zum größten Teil abgeschlossen und das Rockster-Team<br />
startete voller Elan in eine neue kapazitätsoptimierte Ära.<br />
www.rockster.at<br />
Investition für große Pneus<br />
Mit Investitionen in Höhe von rund 100 Mio. Euro erweitert Continental seine Produktionsanlagen<br />
im portugiesischen Lousado. Die neuen Kapazitäten mit modernsten<br />
und automatisierten Produktionstechnologien sollen für die Produktion von Radialreifen<br />
für Erdbewegungs- und Hafenanwendungen mit einem Durchmesser von mehr<br />
als 24 Zoll genutzt werden. Über 100 neue Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen.<br />
Die neue Produktionshalle entstand neben der 2017 eröffneten Radial-Agrarreifenproduktion.<br />
Sobald die Produktion auf Hochtouren läuft, liefern die Produktionslinien<br />
drei Erdbewegungs- und drei weitere Hafenreifenlinien. Neben den neuen Produktionsanlagen<br />
wurde auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Lousado<br />
erweitert. Es wird künftig für kontinuierliche Leistungs- und Qualitätstests genutzt.<br />
www.continental-tires.com<br />
KAPAZITÄTSAUSBAU: Continental investiert<br />
in neue Produktionsanlagen in Lousado.<br />
Foto: Continental<br />
Gebündelte Kräfte<br />
Zwei Schwergewichte im Baumaschinenhandel haben sich<br />
zusammengefunden: Eberle-Hald (Metzingen) und EMB<br />
(Neukirchen v. W.) vertreten in Baden-Württemberg künftig<br />
gemeinsam die etablierten Premiummarken Atlas und Kobelco<br />
in der Heavy-Line-Klasse.<br />
Die neue Vertriebsgesellschaft Eberle-Hald/EMB Baumaschinen<br />
Baden-Württemberg GmbH kümmert sich ausschließlich<br />
um die Heavy-Line-Maschinen beider Marken und<br />
soll ihren Hauptsitz in Metzingen haben. Darüber hinaus<br />
übernimmt Eberle-Hald das Kobelco-Kompaktmaschinenprogramm<br />
exklusiv für Baden-Württemberg.<br />
www.eberle-hald.de<br />
Operators Club<br />
Auf der bauma 20<strong>19</strong> stellte Case seinen<br />
brandneuen Fahrer-Club vor. Er bietet Fahrern<br />
ein Forum und eine identitätsstiftende<br />
Organisation im Zeichen der Marke.<br />
Nach dem Beitritt erhalten Mitglieder des Case-Fahrer-<br />
Clubs sofort Zugriff auf die private Facebook-Gruppe. Darüber<br />
hinaus gibt es ein Willkommenspaket mit Club-T-Shirt, Warnweste<br />
und Kappe. Zukünftig soll es für Clubmitglieder besondere<br />
Veranstaltungen, Wettbewerbe und eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Case Rodeo geben. Interessenten können<br />
dem Club ganz einfach online beitreten.<br />
www.casece.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
AKTUELL<br />
27<br />
AM KNOTENPUNKT A3/B20 plant Sennebogen bis Ende 2020 ein<br />
neues Customer Service Center in Steinach zu eröffnen. Foto: Sennebogen<br />
Customer Service Center<br />
Sennebogen investiert in einen neuen Standort für ein Customer<br />
Service Center in der Gemeinde Steinach/Landkreis<br />
Straubing. Auf einer Grundstücksfläche von 87.000 m² entstehen<br />
bis Ende 2020 zwei Bürogebäude, großzügige Hallen<br />
und ein hochmodernes Ersatzteillager. Sennebogen investiert<br />
damit über 25 Mio. Euro in einen weiteren Standort in<br />
Niederbayern, verkehrsgünstig gelegen am Knotenpunkt der<br />
Autobahn A3 und der Bundesstraße B20. Auch eine optimale<br />
Anbindung für die internationale Ersatzteillogistik und eine<br />
strategisch günstige Lage zwischen den Werken Straubing<br />
und Wackersdorf sind wichtige Standortvorteile. Im Zuge<br />
des Neubaus werden mittelfristig rund 50 neue Arbeitsplätze<br />
in der Region geschaffen. Das Ersatzteilwesen profitiert<br />
von einer hochmodernen Logistikumgebung mit Automation<br />
der Lagertechnik und optimierten Logistikprozessen.<br />
www.sennebogen.com<br />
Strategische Betonung<br />
Einer der größten Gewinnungsbetriebe für mineralische Rohstoffe<br />
in Deutschland firmiert jetzt unter dem Namen Wolff & Müller<br />
Quarzwerke GmbH. Bisher hieß das Unternehmen Wolff & Müller<br />
Baustoffe GmbH. Der neue Name soll die strategische Ausrichtung<br />
des Unternehmens auf die Produktlinie Quarzsand und -kies<br />
stärker verdeutlichen. Je mehr hochwertige Industriemineralien<br />
in Deutschland gewonnen werden, desto weniger Importe sind<br />
nötig. Das Unternehmen bereitet Quarzsand und -kies für Gießereien,<br />
Bauchemie, Wasseraufbereitung, Sport- und Freizeitanlagen<br />
und zu Lokbremssand auf. Hinzu kommen Sande und Kiese<br />
für die Bauwirtschaft und die Baustoffproduktion.<br />
Traditionell legt das Unternehmen größten Wert darauf,<br />
aufgelassene Gewinnungsflächen mit einem höheren ökologischen<br />
Wert zurückzugeben.<br />
www.wm-quarzwerke.de<br />
NAMENSGEBER: Quarz betont den Industriemineralstatus Foto: wm-quarzwerke<br />
IHRE VORTEILE MIT<br />
FLOTTWEG TRENNTECHNIK<br />
· Effizientes und nachhaltiges Verfahren<br />
· Reduktion des Wasserverbrauchs<br />
· Geringer Platzbedarf<br />
· Einfache Implementierung<br />
· Persönliche Betreuung<br />
· Schonung der wichtigsten Ressource – Wasser<br />
· Deutliche Einsparung an Betriebskosten
28<br />
AKTUELL<br />
JUBILÄUM<br />
Good Vibrations – ein<br />
ganzes Jahrhundert lang<br />
Riesige Siebe, vibrierende Rinnen, mehrstöckige Wendelförderer:<br />
Wenn es um das Fördern, Sieben und Sichten von Schüttgütern<br />
geht, ist Jöst aus Dülmen heute ein weltweit gefragter<br />
Spezialist. Ein Erfolg, der vor 100 Jahren bei der Gründung des<br />
Unternehmens noch nicht absehbar war. Denn Jöst begann als<br />
einfacher Reparaturbetrieb für explosionsgeschützte Elektromotoren,<br />
wie sie im Bergbau eingesetzt wurden. Mit der Kohleförderung<br />
im Ruhrgebiet entwickelt sich auch das Familienunternehmen<br />
stetig weiter. In den <strong>19</strong>50er-Jahren liefert Jöst<br />
erste Maschinen mit Schwingung und Vibration. Ein Meilenstein,<br />
der für die Zukunft bedeutsam sein sollte. So wurden die<br />
Dülmener unabhängiger vom Bergbau und interessant für viele<br />
weitere Branchen. Weltweit werden immer mehr Schüttgüter<br />
mit Jöst-Technik aufbereitet. Ganz frei von Krisen war auch die<br />
Erfolgsgeschichte dieses Unternehmens nicht. Mit konsequenter<br />
Umstrukturierung und einer Globalisierungsstrategie schaffte<br />
das Unternehmen jedoch den Wandel zurück auf Erfolgskurs.<br />
www.joest.de<br />
HUNDERTJÄHRIG: <strong>19</strong><strong>19</strong> wurde das Unternehmen Jöst<br />
gegründet. Sein außerordentliches Jubiläum beging der<br />
Hersteller mit einer großen Feier. Foto: Jöst Group<br />
EINWEIHUNG der Niederlassung St. Petersburg. Vertreter des Zeppelinund<br />
Cat-Managements begrüßten auf dem Gelände auch hochrangige<br />
Gäste aus der Politik. Foto: Zeppelin GmbH<br />
Klares дa zum russischen<br />
Markt<br />
Der Zeppelin-Konzern feierte im Juni nicht nur die Eröffnung<br />
einer neuen Niederlassung in St. Petersburg, sondern gleichzeitig<br />
seine 20-jährige Präsenz in Russland. Mit der Investition<br />
in eine moderne Servicewerkstatt, Ersatzteillager und Bürogebäude<br />
bekennt sich das Unternehmen weiterhin klar zum<br />
russischen Markt. Die Niederlassung in St. Petersburg ist<br />
Zeppelins größter eigener Standort in Russland und der wichtigste<br />
regionale Standort für die gesamte nordwestliche Region<br />
der Russischen Föderation.<br />
Zeppelin ist bereits seit <strong>19</strong>98 in Nordwest-, Zentral- und<br />
Südwestrussland vertreten. Das Unternehmen bietet eine breite<br />
Palette von Maschinen und Motoren der Marken Caterpillar,<br />
die im Bau, Bergbau sowie der Öl- und Gasindustrie eingesetzt<br />
werden. Der Zeppelin-Konzern investiert insgesamt rund<br />
17,5 Mio. Euro in das mehr als 40.000 m² große Firmengelände,<br />
das neben einer modernen Servicewerkstatt auch das regionale<br />
Zentralersatzteillager sowie ein neues Bürogebäude umfasst<br />
und mehr als 150 Mitarbeitern Arbeit bietet.<br />
www.zeppelin.com<br />
Innovative<br />
Fördertechnik<br />
5159-178-87-003-D<br />
VHV Anlagenbau GmbH Dornierstraße 9 D-48477 Hörstel<br />
Tel: +49 (0) 5459/9338-0 info@vhv-anlagenbau.de www.vhv-anlagenbau.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
AKTUELL<br />
29<br />
JOB & AUSBILDUNG<br />
Start ins aufregende Berufsleben<br />
Anfang Juli 20<strong>19</strong> konnten erneut 53 Auszubildende der Baustoffindustrie<br />
in der Aula des Erfurt Bildungszentrum Unternehmensverbundes<br />
(EBZ) ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen.<br />
Ihre dreijährige praktische Ausbildung<br />
erfolgte in länderübergreifenden Berufsschulklassen für<br />
Verfahrensmechaniker der Fachrichtungen Transportbeton,<br />
Baustoffe, vorgefertigte Betonerzeugnisse und Asphalttechnik<br />
sowie einer Klasse für Aufbereitungsmechaniker in<br />
den Fachrichtungen Naturstein sowie Sand und Kies. Bei<br />
dieser dualen Berufsausbildung wird die Fachtheorie in der<br />
staatlichen berufsbildenden Walter-Gropius-Schule im Norden<br />
Erfurts vermittelt. Zwischen dem Unternehmerverband<br />
Mineralische Baustoffe, UVMB, und dem ebz besteht bereits<br />
seit <strong>19</strong>90 eine langjährige Partnerschaft. Für ihre guten<br />
Leistungen wurden die Besten der einzelnen Fachrichtungen<br />
vom UVMB ausgezeichnet. Mohamed Ben Achema<br />
(Deutag Nord), Ba Mamadou (GP Alster Beton), Leslie Nico<br />
Storandt (Maxit Baustoffwerke), Dominik Siyahturp (F.C.<br />
Nüdling Betonelemente), Vinzenz Nawroth (Wilhelm Geiger)<br />
und Carsten Bechtloff (Mitteldeutsche Baustoffe) erhielten<br />
von Johannes Winter (Vorstandsmitglied UVMB) eine<br />
Urkunde und eine Geldprämie.<br />
www.ebz-verbund.de<br />
53 AUSZUBILDENDE der Baustoffindustrie erhielten vor<br />
wenigen Wochen im Erfurt Bildungszentrum ihre Abschlusszeugnisse.<br />
Fotos: ebz<br />
JAHRGANGSBESTE (V.L.N.R.): Carsten Bechstedt, Vinzenz Nawroth,<br />
Leslie Nico Storandt, Ba Mamadou, Mohamed Ben Achema, Johannes<br />
Winter, ebz-Ressortleiter Mario Buchspieß. Fotos: ebz<br />
„Ich wollte einen Beruf ausüben, der<br />
technisch orientiert ist. Meine deutsche<br />
Schwiegermutter hat mir empfohlen,<br />
mich bei der damaligen Vorgängerfirma<br />
Cemex zu bewerben, weil sie einen<br />
guten Ruf in der Region hat. Den ersten<br />
Kontakt habe ich dann während<br />
einer Ausbildungsmesse aufgenommen.<br />
Nach einem erfolgreich absolvierten Test<br />
konnte ich mit der Ausbildung beginnen.<br />
Dafür bin ich allen Verantwortlichen<br />
heute noch dankbar. Anfängliche<br />
Schwierigkeiten mit den für mich neuen<br />
Anlagen und Fachbegriffen konnte ich<br />
schnell überwinden. Jetzt werde ich erst<br />
einmal zwei oder drei Jahre Berufserfahrung<br />
sammeln und will dann auf jeden<br />
Fall eine Weiterbildung beginnen.“<br />
Mamadou Ba (GP Alster Beton) hat die<br />
Ausbildung als „Jahrgangsbester“ von<br />
allen 53 Teilnehmern absolviert. Der jetzige<br />
Verfahrensmechaniker Transportbeton<br />
stammt aus dem Senegal, lebt seit<br />
20<strong>05</strong> in Deutschland und ist verheiratet.<br />
„Nach dem Abitur wollte ich nicht studieren, sondern eine Ausbildung<br />
machen. Da kaufmännische oder Bürotätigkeiten für mich nicht in Frage<br />
kamen, habe ich mich nach einer Berufsberatung für die Verfahrensmechanik<br />
entschieden. In einem Praktikum konnte ich die Arbeit näher<br />
kennenlernen, welche mir viel Spaß gemacht hat. So fiel die Entscheidung<br />
leicht, hier eine Ausbildung zu beginnen. Da die Freude an der Arbeit<br />
immer noch vorhanden ist, kann ich mir durchaus vorstellen, später<br />
mit einer Meisterausbildung zu beginnen.“<br />
Der Verfahrensmechaniker Aufbereitungstechnik Mohamed Ben Achema (Deutag<br />
Nord in Bremen) wurde in Deutschland als Sohn tunesischer Eltern geboren.<br />
„Ich habe mich schon immer für Technik und große Maschinen interessiert.<br />
Während einer „Woche der offenen Unternehmen“ in unserer<br />
Region habe ich mir das Unternehmen genau angesehen. Da<br />
mir das alles sehr zugesagt hat, habe ich mich für eine Lehrstelle<br />
beworben. Nach den drei Jahren kann ich immer noch sagen, dass<br />
ich genau das Richtige gewählt habe. Auf jeden Fall werde ich hier<br />
bleiben und kann mir durchaus vorstellen, nach einer gewissen Zeit<br />
einen Meisterabschluss abzulegen.“<br />
Vinzenz Nawroth (Wilhelm Geiger GmbH & Co. KG in Jahnsdorf) hat sich<br />
für eine Ausbildung als Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung<br />
Naturstein entschieden.<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
30 AKTUELL<br />
Kompaktbagger für Azubis<br />
ÜBERGABE des Azubi-Baggers am LW-Standort<br />
in Göppingen. Geschäftsführung, Baulogistik und<br />
Auszubildende von Leonhard Weiss mit der Regionalleitung<br />
Vertrieb der Kiesel Süd GmbH. Foto: Kiesel<br />
Anfang Juni übergab die Kiesel-Gruppe einen Bagger vom Typ Hitachi ZX48 an<br />
die Auszubildenden bei der Unternehmensgruppe Leonhard Weiss. Fünf Auszubildenden<br />
im zweiten und dritten Lehrjahr stand der Stolz ins Gesicht geschrieben,<br />
als sie die Maschine entgegennahmen. Nun dürfen sie sich im Umgang mit der<br />
Technik üben und lernen, ihr Arbeitsgerät im einwandfreien Zustand zu halten.<br />
Bevor die Azubis des Unternehmens zu Baustelleneinsätzen dürfen, durchlaufen<br />
sie im Rahmen ihrer Ausbildung zum Baugeräteführer ein umfangreiches<br />
Trainingsprogramm. Dafür betreibt das Bauunternehmen eigens ein Trainingsgelände<br />
mit einer Flotte von Fahrzeugen, die angehenden Fachkräften als<br />
Übungsgerät dienen – die meisten davon in schwarzer Sonderlackierung, so wie<br />
auch der Hitachi ZX48 von Kiesel.<br />
www.kiesel.net<br />
Kampagne zur Nachwuchsgewinnung<br />
ZOCKEN ODER BAUEN? Die Seite bau-dein-ding<br />
motiviert für Letzteres.<br />
Nach wie vor finden kaum Jugendliche über eine Ausbildung den Weg in die<br />
Bauwirtschaft. Die zahlreichen Möglichkeiten und Karrierewege sind offenbar<br />
zu wenig bekannt. Häufig herrscht nicht nur bei Schülerinnen und Schülern,<br />
sondern auch bei Eltern, Lehrkräften und teilweise sogar in der Berufsberatung<br />
noch die Vorstellung einer ausschließlich körperlich fordernden Tätigkeit, die<br />
keine darüber hinausgehenden Möglichkeiten und Herausforderungen bietet.<br />
Wie wenig dies der Realität entspricht, soll die neue, bundesweit angelegte<br />
Kampagne der Verbände der Bauindustrie zeigen. „Bau – Dein Ding“ – unter<br />
diesem Motto werden ab sofort die über 20 Ausbildungsberufe mit ihren Karrieremöglichkeiten<br />
vorgestellt, die die Bauwirtschaft zu bieten hat.<br />
Kernelement der Kampagne ist die Online-Informationsplattform. Dort besteht<br />
zukünftig auch die Möglichkeit einer bundesweiten Ausbildungsplatzsuche.<br />
Flankiert wird das Informationsangebot durch regionale Informationsveranstaltungen,<br />
Messeauftritte und Schulaktivitäten. In einigen Regionen wird<br />
hierzu der „BauBus“ eingesetzt, der mit einem spielerischen Angebot Schulklassen<br />
direkt anspricht.<br />
www.bau-dein-ding.de<br />
PRONAR TROMMELSIEB MPB 20.55:<br />
ALLES DREHT SICH UM EFFIZIENZ<br />
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5.–7.9.20<strong>19</strong><br />
Stand F432<br />
Als echter Alleskönner deckt diese mobile<br />
Trommelsiebmaschine von PRONAR eine<br />
enorme Vielfalt an Aufgabematerial ab.<br />
Form und Art der Siebtrommel-Lochung<br />
kann der Kunde selbst bestimmen.<br />
Eine weitere Besonderheit der PRONAR<br />
Maschine: Der Unter wagen lässt den<br />
Einsatz zahlreicher am Markt befindlicher<br />
Trommeln zu.<br />
KÖLSCH ist Exklusivpartner von PRONAR in<br />
Süddeutschland!<br />
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AKTUELL<br />
31<br />
PREISE & AUSZEICHNUNGEN<br />
Belohnter Reifegrad<br />
Mit der bewährten Trucknology-Lkw-Baureihe gelingt MAN<br />
Truck & Bus Deutschland der Sprung auf Rang eins im deutschen<br />
Lkw-Gesamtmarkt. Diese Fahrzeuggeneration hat den<br />
bisher höchsten Reifegrad und bietet Kunden eine sehr hohe<br />
Zuverlässigkeit.<br />
So konnte das Unternehmen im ersten Quartal 1645 Lkw<br />
mehr absetzen als im Vorjahreszeitraum. Im Verlauf der ersten<br />
drei Monate wurden in Deutschland 7443 Lkw über 6 t<br />
Gesamtgewicht ausgeliefert. Damit ist MAN erstmals Marktführer<br />
mit 32,1 % (Vorjahr 29 %) Marktanteil.<br />
www.truck.man.eu/de<br />
EUROTEST-PREIS für die aktive Personenerkennung von Liebherr<br />
für XPower-Radlader. Das System warnt gezielt vor Unfällen mit<br />
Personenschaden. Foto: Liebherr<br />
Aktive Personenerkennung<br />
für Radlader<br />
Auf der bauma 20<strong>19</strong> präsentierte Liebherr dem Fachpublikum<br />
erstmals ein Gesamtpaket mit mehreren intelligenten<br />
Assistenzsystemen für die XPower-Großradlader. Der<br />
Zweck dieser Assistenzsysteme ist es, Sicherheit und<br />
Komfort bei der täglichen Arbeit mit einem Radlader zu<br />
optimieren. Die neue aktive Personenerkennung heckseitig<br />
ist eines der Systeme und steht auf Kundenwunsch zur<br />
Verfügung. Es warnt den Maschinenführer vor Gefahren<br />
im hinteren Bereich des Radladers. Dabei unterscheidet<br />
es selbstständig mit Hilfe von Sensoren zwischen Personen<br />
und Objekten. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />
(BG Bau) prämierte die aktive Personenerkennung<br />
von Liebherr nun im Rahmen der bauma 20<strong>19</strong> mit<br />
dem EuroTest-Preis 20<strong>19</strong>.<br />
Dr. Herbert Pfab, Leiter Entwicklung, und Johann Stickler,<br />
Geschäftsführer und technischer Leiter der Liebherr-<br />
Werk Bischofshofen GmbH, nahmen den EuroTest-Preis<br />
20<strong>19</strong> für die aktive Personenerkennung persönlich entgegen.<br />
Liebherr gehört zum exklusiven Kreis von nur fünf<br />
Preisträgern, die von der BG Bau im Rahmen der bauma<br />
20<strong>19</strong> in Kooperation mit weiteren Organisationen ausgezeichnet<br />
wurden. Mit dem Preis würdigt die BG herausragende<br />
Leistungen beim technischen Arbeitsschutz und<br />
der Produktsicherheit.<br />
www.liebherr.com<br />
SPRUNG AUF RANG EINS im deutschen Lkw-Gesamtmarkt. Kunden<br />
goutieren die zuverlässige Fahrzeugreihe. Foto: MAN<br />
Europas beste Fahrer<br />
In einem Kopf an Kopf Rennen konnte sich Andreas Nordsjø<br />
aus Norwegen gegen 29 Kontrahenten beim Europafinale<br />
des Scania-Fahrerwettbewerbs Ende Mai als Sieger durchsetzen.<br />
Fredrik Arwidmark aus Schweden wurde Zweiter,<br />
Piotr Dovengiewics aus Polen Dritter. Stefan Spengler aus<br />
Thüringen zeigte in der Qualifikationsrunde vollen Einsatz,<br />
schaffte es allerdings nicht in das Viertelfinale. Dennoch: er<br />
zählt zu den 30 besten Scania-Lkw-Fahrern Europas.<br />
Mehr als 20.000 Lkw-Fahrer aus ganz Europa hatten sich<br />
für den Fahrerwettbewerb beworben. Die 30 besten (ein Fahrer<br />
je Land) im Alter von 23 bis 61 Jahren traten beim Wettbewerb<br />
gegeneinander an. Hauptgewinn war ein Gutschein<br />
über 100.000 Euro für einen maßgeschneiderten Scania-<br />
Lkw. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Wichtigkeit des Lkw-<br />
Fahrers in der Transportbranche<br />
hervorzuheben und zukünftige<br />
Fahrer auf den Beruf aufmerksam<br />
zu machen.<br />
www.scania.com<br />
ANDREAS NORDSJØ konnte sich<br />
gegen 29 Kontrahenten durchsetzen<br />
und ließ Fredrik Arwidmark sowie<br />
Piotr Dovengiewics hinter sich.<br />
Foto: Kjell Olausson<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
32 AKTUELL<br />
Europa Truck Trial:<br />
Spannung bis zuletzt<br />
Die Konkurrenz schläft nicht.<br />
Das mussten sich die Lauchheimer<br />
Marcel Schoch und<br />
Johnny Stumpp im zweiten<br />
Lauf im südfranzösischen<br />
Montalieu-Vercieu eingestehen.<br />
Traditionell am Pfingstwochenende<br />
ist der Europa-<br />
Truck-Trial-Lauf das Highlight<br />
in der Region. Das besondere<br />
Verhältnis der französischen<br />
Motorsport-Fans zum Ereignis<br />
war auch dieses Jahr wie-<br />
PLATZ 2: Das HS-Schoch-Hardox-Truck-Trial-Team<br />
setzte sich durch und durfte sich über den 2. Platz<br />
im 2. Lauf freuen. Foto: HS-Schoch<br />
der an der Besucherdichte zu<br />
erkennen. Alle Teams fuhren<br />
an beiden Tagen auf dem gleichen Niveau und so entschied das Glück<br />
während der einzelnen Sektionen über Sieg oder Niederlage. Das HS-<br />
Schoch-Hardox-Truck-Trial-Team hatte Glück und belegte am Ende vom<br />
zweiten Lauf den zweiten Platz hinter dem MSC TruckTrialTeam Cloppenburg.<br />
In der Gesamtwertung sind Marcel und Johnny immer noch<br />
führend und starteten somit voller Vorfreude und Spannung in den ersten<br />
deutschen Lauf dieser Saison Anfang Juli in Dreis-Brück.<br />
www.hs-schoch-hardox-team.de<br />
Zündende Ideen<br />
erneut gefragt<br />
Den Fortschritt in der gesamten Branche zu fördern<br />
und voranzutreiben, ist das erklärte Ziel des<br />
VDBUM-Förderpreises. Der vom Verband der<br />
Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik<br />
ausgelobte Preis wird für 2020 bereits zum achten<br />
Mal ausgeschrieben und verliehen.<br />
Gefragt sind Tüftler und kreative Köpfe, die mit<br />
ihren Einfällen den Einsatz von Baumaschinen<br />
und Komponenten noch wirtschaftlicher gestalten<br />
und mit klugen Verfahren die Effizienz weiter<br />
steigern. Der renommierte Ideenwettbewerb richtet<br />
sich in gleicher Weise an Auszubildende und<br />
erfahrene Praktiker sowie Meisterschüler, Studenten<br />
und Jungakademiker. Der Preis wird in<br />
den Kategorien „Innovationen aus der Praxis“,<br />
„Entwicklungen aus der Industrie“ und „Projekte<br />
aus Hochschulen und Universitäten“ vergeben.<br />
Die Gewinner jeder Kategorie erhalten ein attraktives<br />
Preisgeld von 2500 Euro. Bewerbungen sind<br />
bis zum 31. Oktober 20<strong>19</strong> einzureichen. Die zugehörigen<br />
Formblätter und Bewerbungskriterien<br />
stehen zum Download auf der Website bereit.<br />
www.vdbum.de
MACH MAL WAS<br />
33<br />
BESUCH AUS BRÜSSEL<br />
Europäischer Gesteinsverband zu Gast bei Hülskens<br />
Vertreter des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG<br />
haben im Juli Standorte und Projekte der Firma Hülskens<br />
besichtigt. UEPG-Geschäftsführer Dirk Fincke und Thilo<br />
Juchem, UEPG-Präsident, besuchten die Rekultivierungsmaßnahme<br />
Lippemündungsraum in Wesel und die<br />
Produktionsstätte Milchplatz in Rheinberg. Begleitet wurden<br />
sie von Michael Schulz, vero-Ehrenpräsident, Raimo<br />
Benger, vero-Hauptgeschäftsführer, und Christian<br />
Strunk, Geschäftsführer Hülskens Holding. Im Lippemündungsraum<br />
konnten sich die Besucher ein Bild vom ökologisch<br />
wertvollen Zustand der Landschaft sowie vielen<br />
positiven Veränderungen bei Artenschutz, Hochwasserschutz<br />
und Wasserqualität machen. Für diese Rekultivierungsmaßnahme<br />
erhielt Hülskens 2015 den Umweltpreis<br />
der Stadt Wesel. Thilo Juchem zeigt sich beeindruckt:<br />
„Hier sieht man, wie Rohstoffgewinnung und Naturschutz<br />
idealtypischerweise Hand in Hand gehen können.“ Auch<br />
die Werksbesichtigung stieß bei den UEPG-Vertretern auf<br />
großes Interesse. Der Standort Milchplatz ist eine der<br />
größten Kies- und Sand-Gewinnungsstätten am Niederrhein.<br />
In Zusammenarbeit mit den örtlichen Biostationen<br />
werden hier schon während der laufenden Gewinnung<br />
Rekultivierungs- und Naturschutzmaßnahmen abgestimmt<br />
und umgesetzt. Darüber hinaus zahlt die Verlegung<br />
des Rheindeichs hier ebenfalls auf das Thema<br />
Hochwasserschutz ein.<br />
Dirk Fincke verweist auf die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutz<br />
in Europa: „Zur Umsetzung regionaler Maßnahmen,<br />
wie Straßenbau, Sanierung und Wohnungsbau, ist<br />
die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen zwingend<br />
nötig. Es ist gut, zu sehen, dass hier die zeitweiligen<br />
Eingriffe in die Landschaft durch eine verantwortungsvolle<br />
und enge Zusammenarbeit mit dem Natur- und<br />
Artenschutz beispielhaft rekultiviert werden.<br />
www.uepg.eu<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
BEFAHRUNG: Michael Schulz, Christian Strunk, Thilo Juchem,<br />
Dirk Fincke und Raimo Benger (v.l.n.r.) auf der Spur von Rekultivierung,<br />
Hochwasserschutz und Produktion.<br />
Formen. Stapeln. Ändern. Umstellen.<br />
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34<br />
MACH MAL WAS<br />
NATUR AUF ZEIT wird in Bayern im Rahmen eines Pilotprojektes gestaltet. Verantwortliche der<br />
Unternehmensgruppen Porzner und Schicker unterzeichneten in Anwesenheit von Bayerns<br />
Umweltminister Thorsten Glauber einen Vertrag dazu mit dem LBV. Foto: LBV<br />
„Natur auf Zeit“<br />
Vertragsabschluss<br />
in Oberfranken<br />
Der LBV hat jetzt auch in Oberfranken erste Kooperationsverträge mit<br />
Rohstoffgewinnungsunternehmen zum Schutz von bedrohten Amphibien<br />
geschlossen. Bei einem Geländetermin im Steinbruch in Guttenberg<br />
haben der Umweltminister Thorsten Glauber, der LBV-Vorsitzende<br />
Dr. Norbert Schäffer, die Gewinnungsunternehmen Hartsteinwerke<br />
Schicker und Porzner Steine & Erden, der Landrat des Landkreises<br />
Kulmbach, die Unteren und die Höhere Naturschutzbehörde sowie<br />
das Wasserwirtschaftsamt einen Vertrag unterzeichnet.<br />
Mit dem Vertrag nehmen die Firmen nun an<br />
einem bayernweiten Projekt zum Schutz<br />
von bedrohten Amphibienarten in Rohstoffgewinnungsstätten<br />
teil. „Durch das Pilotprojekt<br />
soll die Förderung und Erhaltung<br />
bedrohter Amphibienarten im Gewinnungsprozess<br />
gesichert und der laufende Betrieb<br />
auch bei schon existierendem Vorkommen<br />
bedrohter Arten in einer Win-win-Situation<br />
gewährleistet werden“, so Dr. Norbert<br />
Schäffer.<br />
„Das Projekt ‚Natur auf Zeit‘ schafft<br />
wertvolle Biotope. Die naturschutzfreundliche<br />
Bewirtschaftung der Gewinnungsflächen<br />
leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />
Sicherung der biologischen Vielfalt im Freistaat.<br />
Kiesgruben und Steinbrüche tragen<br />
dazu bei, die Bestände bedrohter Amphibien<br />
zu stabilisieren. Die Firmengruppen<br />
‚Hartsteinwerke Schicker‘ und ‚Porzner<br />
Steine & Erden‘ setzen das Projekt mustergültig<br />
um“, betonte Umweltminister Glauber.<br />
Mit der engen und vertraglich geregelten<br />
Zusammenarbeit können gemeinsam<br />
Schutz- und Entwicklungsmöglichkeiten für<br />
Amphibien geschaffen werden. Denn:<br />
„Rohstoffgewinnung und Naturschutz müssen<br />
heute keine Gegensätze mehr sein,<br />
gewährleisten die Gewinnungsstätten doch<br />
Lebensbedingungen, wie sie in der Landschaft<br />
heute kaum noch existieren“, sagt<br />
Dr. Norbert Schäffer. Und Dr. Bernhard<br />
Kling, Geschäftsführer des Bayerischen<br />
Industrieverbands Baustoffe, Steine und<br />
Erden, BIV, ergänzt: „Die Rohstoffgewinnung<br />
in Bayern trägt aktiv zum Erhalt der<br />
Artenvielfalt bei. Das ist kein bloßes Nachhaltigkeitsversprechen.“<br />
In den Rohstoffgewinnungsstätten, für<br />
die nun Verträge unterzeichnet wurden,<br />
profitieren vor allem Kreuzkröte, Kammmolch<br />
und Laubfrosch von den umgesetzten<br />
Maßnahmen. Zu diesen zählen zum<br />
Beispiel der Erhalt und die Anlage von<br />
Kleinstrukturen. Totholz, Wurzelstöcke oder<br />
Sand- und Geröllhaufen beziehungsweise<br />
der Schutz von Kleingewässern erweisen<br />
sich als nützlich. „Unsere Unternehmen<br />
schaffen in ganz Bayern mit einer Vielzahl<br />
an großen und kleinen Projekten wertvolle<br />
Lebensräume für bedrohte Arten. Das liegt<br />
zum einen an den natürlichen Gegebenheiten<br />
in Gruben und Brüchen und zum anderen<br />
am besonderen Engagement der Betreiber“,<br />
erklärt Dr. Bernhard Kling.<br />
Seit 2017 führt der LBV zusammen mit<br />
dem BIV und der Arbeitsgemeinschaft<br />
Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe,<br />
ABBM, das Pilotprojekt<br />
durch. Ziel ist die Sicherung und Optimierung<br />
von Lebensräumen für europaweit<br />
bedrohte Amphibienarten in aktiven Gewinnungsbetrieben.<br />
Über die gesamte Laufzeit<br />
bis Ende 2022 wird das Projekt vom<br />
bayerischen Naturschutzfonds gefördert.<br />
Den Anlass für das gemeinsame Vorhaben<br />
gab ein aktueller Bericht der Bundesregierung<br />
über das europäische Schutzgebietssystem<br />
Natura 2000. Dieser zeigt<br />
für sieben besonders bedrohte Amphibienarten<br />
mit europaweiter Bedeutung<br />
einen ungünstigen Erhaltungszustand<br />
und überwiegend einen negativen Gesamttrend<br />
der Vorkommen auf.<br />
www.biv.bayern<br />
www.lbv.de<br />
Hintergrund zum Projekt<br />
Der LBV und die Rohstoffgewinnungsunternehmen<br />
sind sich des<br />
besonderen Potenzials von Kiesund<br />
Sandgruben bewusst. Gemeinsam<br />
wollen sie deshalb durch gegenseitige<br />
Information und enge<br />
Zusammenarbeit die Chancen für<br />
den Erhalt der biologischen Vielfalt<br />
nutzen. Die Entstehung wertvoller<br />
Sekundärlebensräume und die Ansiedlung<br />
seltener Arten sollten nicht<br />
dem Zufall überlassen werden, sondern<br />
insbesondere während der<br />
Gewinnungsphase und auch darüber<br />
hinaus gezielt gesteuert und<br />
betreut werden. So sollen bayernweit<br />
in 100 Rohstoffgewinnungsstätten<br />
aller Rohstofftypen beispielhafte<br />
Maßnahmen zur Umsetzung<br />
dieses Pilotprojektes unter der<br />
Überschrift „Natur auf Zeit“ durchgeführt<br />
werden.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
EIN KILO STEINE IM KINO<br />
Spot baut Brücke zum Branchenfilm<br />
Der MIRO-Branchenfilm „1 Kilo Steine<br />
pro Stunde“ wird weit über unsere<br />
Branchenkreise hinaus als ein exzellenter<br />
Erklärfilm bewertet. Mit Humor,<br />
authentischen Interviews und einer<br />
überraschenden Rahmenhandlung verdeutlich<br />
er fesselnd und kurzweilig, wo<br />
überall heimische mineralische Rohstoffe<br />
eingesetzt werden. 13.000<br />
Direktzugriffe bei YouTube bis Ende Juli<br />
20<strong>19</strong> und unzählige Vorführungen auf<br />
Veranstaltungen der Mitgliedsunternehmen<br />
und der Landesverbände<br />
zeigen, dass das Medium Film zur Unterstützung<br />
der politischen Kommunikation<br />
und für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der MIRO-Unternehmen hervorragend<br />
geeignet ist. Nun ist zusätzlich auch ein<br />
60-Sekunden-Trailer verfügbar, der<br />
sich als Kinovorfilm sowie zur Einbindung<br />
in Social-Media-Kanäle eignet.<br />
Alle über die Landes- und Regionalverbände<br />
organisierten MIRO-Mitglieds-<br />
unternehmen haben die Möglichkeit,<br />
dieses attraktive Werbetool zu nutzen!<br />
Neben der neutralen Fassung ist der<br />
Trailer leicht individualisierbar. So kann<br />
jedes interessierte Unternehmen, das<br />
den Kurzfilm im Kinowerbeblock seines<br />
Umfeldes platzieren möchte, für einen<br />
kleinen finanziellen Betrag eine persönliche<br />
Botschaft, die Unternehmensadresse<br />
mit Logo oder Ähnliches anhängen.<br />
Die individualisierte Fassung wird nach<br />
Beauftragung professionell erstellt. Die<br />
neutrale Fassung des Trailers ist genauso<br />
wie die Lang- und diverse Kurzfassungen<br />
des Films auf der MIRO-Website unter<br />
dem Menüpunkt Downloads abrufbar:<br />
https://www.bv-miro.org/download-2/<br />
Übrigens: Die KBI Kieswerk- und<br />
Baustoff-Industrie hat am 25. Juli 20<strong>19</strong><br />
im Cineplex Baden-Baden den Premierenaufschlag<br />
für den Kinostart des Vorfilms<br />
gelandet. Nicht nur das: Um die<br />
Kinouraufführung herum gab es ein<br />
GUTE UNTERHALTUNG im Schnelldurchlauf<br />
mit Brückenfunktion bietet der Kino-Trailer<br />
des aktuellen Branchenfilms. Foto: MIRO<br />
rundes Event, bei dem auch der ISTE-<br />
Film Merkurs Würfel, der Azubi-Werbefilm<br />
Rockstars und die Langversion<br />
„1 Kilo Steine pro Stunde“ gezeigt wurden.<br />
Mehr dazu demnächst in diesem<br />
‚Kino‘ bzw. der nächsten GP.<br />
www.bv-miro.org<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
36<br />
FORSCHUNG<br />
Kleine Energieanlagen<br />
zur großen Lösung verknüpfen<br />
Forscher der TU Dresden entwickeln derzeit technische Lösungen für<br />
neue Betriebs- und Geschäftsmodelle von kleinen Energieanlagen, damit<br />
sie wirtschaftlich betrieben und optimal genutzt werden können. Dazu<br />
werden kleine Energieanlagen über die sogenannte CHES-Plattform zu<br />
einem virtuellen Kraftwerk gebündelt.<br />
Das Ziel der Wissenschaftler war von<br />
Anfang an klar definiert: eine erfolgreiche<br />
und vor allem wirtschaftlich tragfähige<br />
Wende hin zu erneuerbaren Energien<br />
ermöglichen. Nach acht Jahren<br />
Forschung, etlichen Prototypen und<br />
einem Feldtest hat das Ergebnis einen<br />
Namen: CHES – Combined Hybrid Energy<br />
Systems*.<br />
Mit einem Exist-Forschungstransfer<br />
will das interdisziplinäre Forscherteam<br />
der TUD aus dem Bereich der elektrischen<br />
Energie- und Gebäudeenergietechnik<br />
jetzt die letzte Hürde vom Forschungsprojekt<br />
hin zum Produkt und<br />
Geschäftsmodell nehmen.<br />
Hintergrund für die Entwicklung war,<br />
dass die Energiewende nur gelingen kann,<br />
wenn auch kleine Energieanlagen sich an<br />
der Regelung zum Energiegleichgewicht<br />
im elektrischen Netz beteiligen. Dies ist nur<br />
möglich, wenn diese Anlagen wirtschaftlich<br />
als ein virtuelles Kraftwerk zusammengefasst<br />
werden können, was bisher nicht<br />
möglich war. „Die koordinierte Betriebsweise<br />
von kleinen Energieanlagen bietet<br />
neue Geschäftsmodelle für verschiedene<br />
Akteure von der Immobilien- und Energiewirtschaft<br />
bis hin zu Industriestandorten<br />
mit einem hohen Stromverbrauch“, erklärt<br />
Jens Werner, Projektleiter von CHES. Die<br />
Anwendungen reichen dabei von der Ferndiagnose,<br />
dem lokalen Energieausgleich<br />
bis zur Partizipation am Stromhandel.<br />
Strom aus der Region für die Region,<br />
dieser Ansatz wird dank der CHES-Plattform<br />
machbar. Sie ermöglicht es, Energiezellen<br />
zu bilden und somit Energie innerhalb<br />
der Community auszutauschen.<br />
Dieser Anwendungsfall ist dabei auch direkt<br />
auf Industriestandorte mit einem<br />
hohen Strom- und Wärmeverbrauch übertragbar,<br />
indem die einzelnen Erzeugungsund<br />
Verbrauchsanlagen miteinander vernetzt<br />
werden. Durch den Energieausgleich<br />
zwischen den einzelnen Anlagen kann der<br />
Standort seine Unabhängigkeit gegenüber<br />
dem zentralen Energieversorger erhöhen,<br />
indem sich der jeweilige Betrieb in den Bereichen<br />
der Strom- und Wärmeversorgung<br />
eigenständig, regional und kostensparend<br />
mit erneuerbaren Energien versorgt.<br />
Foto: *Das Projekt „Combined Hybrid Energy Systems“ wird im Rahmen des EXIST-Förderprogramms durch<br />
das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Grafik: TUD<br />
Wie funktioniert das System?<br />
„Die Kernkompetenz unserer Technologie<br />
mit der selbst lernenden Steuerbox<br />
DInCo und dem Koordinator COCo besteht<br />
darin, kleine Anlagen wirtschaftlich<br />
anzubinden und optimiert zu betreiben.<br />
Dies kann z. B. in Form einer Eigenverbrauchsoptimierung<br />
erfolgen, bei der ein<br />
großer Teil der jeweils produzierten Energie<br />
auch dort verbraucht wird.“<br />
Umgesetzt wird dieser Plan, indem die<br />
intelligenten Steuerboxen „DInCo“ in den<br />
jeweiligen Anlagen installiert werden und<br />
dort die Messdatenaufnahme sowie Anlagenansteuerung<br />
ermöglichen. Die Daten<br />
werden daraufhin an die Leitwarte „COCo“<br />
übermittelt, welche die Koordination der einzelnen<br />
Anlagen übernimmt. Hierdurch wird<br />
der zusätzliche Installationsaufwand von<br />
Messtechnik auf ein Minimum reduziert.<br />
Für Neulinge im Energiesystem, wie Industrieunternehmern,<br />
bietet CHES die<br />
Ferndiagnose als Einstieg in die Vernetzung<br />
kleiner Energieanlagen an. Durch das Anbringen<br />
der Steuerbox DInCo an den jeweiligen<br />
Anlagen können auf Basis der Ferndiagnose<br />
mehr Transparenz und Effizienz im<br />
Verbrauch von Strom und Wärme sichergestellt,<br />
aber auch Wartungs- und Verwaltungskosten<br />
gesenkt werden. Falls<br />
erforderlich, erfolgt die Zählerablesung automatisch.<br />
Zusätzlich hat jeder Anwender<br />
des Systems zu jeder Zeit die Möglichkeit,<br />
das Angebot auf die Bereiche Energieausgleich<br />
oder Stromhandel auszuweiten, um<br />
zusätzliche Erlöse zu erzielen oder die Versorgungssicherheit<br />
zu erhöhen. Ein weiterer<br />
industrieller Nutzwert liegt darin, dass bei<br />
einem koordinierten und überwachten Betrieb<br />
der einzelnen Anlagen eventuell notwendige<br />
Anschlussleistungen des Standortes<br />
in Bezug auf Strom oder Wärme<br />
reduziert werden können.<br />
Aktuell befindet sich CHES in der Vorgründungsphase,<br />
d. h., der Prototyp soll in<br />
marktfähige Produkte überführt werden.<br />
Das Forscherteam „Combined Hybrid<br />
Energy Systems“ sucht dafür nach den<br />
erfolgreichen Feldtests weitere Kooperationspartner.<br />
www.ches.et.tu-dresden.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
FORSCHUNG<br />
37<br />
SUPERKUNSTSTOFF<br />
Strom aus<br />
industrieller Abwärme<br />
BIPOLYMERE<br />
mit erstaunlichen<br />
Eigenschaften.<br />
Foto: poligy.com<br />
Als Dachverband von zwölf Regionalverbänden und Fachgruppen der<br />
Deutschen Gesteinsindustrie sowie außerordentlichen Mitgliedern<br />
aus dem Bereich der technischen Ausrüster und Dienstleister unserer<br />
Branche, repräsentiert MIRO ein einzigartiges Netzwerk aller<br />
Akteure der deutschen Bau- und Rohstoffindustrie. Weil Substanz<br />
entscheidet, geben in Deutschland rund 1.600 Unternehmen mit rund<br />
3.000 Werken und 23.500 Mitarbeitern täglich ihr Bestes. Sie stellen<br />
sicher, dass die jährliche Nachfrage nach etwa 500 Mio. t Kies-,<br />
Sand-, Quarzsand- und Natursteinprodukten aus der Bauwirtschaft<br />
und vielen anderen Industrien bedient werden kann.<br />
Die zunehmende Aufgabenvielfalt auf nationaler wie europäischer<br />
Ebene erfordert die Verstärkung der Geschäftsstelle Berlin durch<br />
eine/n weitere/n Geschäftsführer/in, vorzugsweise Jurist/in mit<br />
Schwerpunkten Verwaltungsrecht sowie europäisches Recht.<br />
Ein neu entwickelter Kunststoff namens Bipolymer soll<br />
die Umwandlung von Sonnen- und Industriewärme in<br />
Strom ermöglichen.<br />
Bipolymere sind zweilagige Kunststoffstreifen, die<br />
Wärme preisgünstig in Strom umwandeln und dabei sowohl<br />
die Sonnenwärme auf Hausdächern als auch die<br />
Abwärme von Kraftwerken, Fabrikanlagen oder Rechenzentren<br />
nutzen. Ziel des Erfinders, des Wirtschaftschemikers<br />
Martin Huber, ist es, dass Industrieunternehmen<br />
ihre Abwärme auf diese Weise profitabel in Strom umwandeln<br />
können. Dazu bilden die Bipolymere bei Wärmekraftmaschinen<br />
und Solarmodulen ein Rad oder<br />
Band. Durch Temperatureinflüsse verformen sich die<br />
Kunststoffstreifen, das Rad bzw. Band kommt in<br />
Schwung und erzeugt mittels eines Generators Strom.<br />
„Bisher gibt es keine so preisgünstige Technologie, die<br />
bei Temperaturen von 50° bis 200° C aus Abwärme Strom<br />
produzieren kann. Zudem lassen sich die Wärmekraftmaschinen<br />
und die Bipolymere in großen Mengen und preiswert<br />
herstellen“, erklärt Huber. Beispielsweise entstehen kaum<br />
Kosten bei der Produktion der Bipolymere, da die Produktionsanlagen<br />
zum einen bereits bestehen und zum anderen<br />
kaum Energie zur Produktion aufgewandt werden muss.<br />
Auch sollen die Anschaffungskosten einer Bipolymer-<br />
Wärmekraftmaschine niedriger als die für Fotovoltaikanlagen<br />
werden. Dazu forschen Huber und sein Team<br />
daran, dass die Bipolymer-Module in einem Strom,<br />
Warmwasser sowie Wärme produzieren und die produzierte<br />
Energie speichern können. Bei Fotovoltaikanlagen<br />
hingegen sind oft teure Zusatzsysteme wie spezielle<br />
Energiespeicher und Solarthermen zur Trinkwassererwärmung<br />
erforderlich. Hinzu kommt, dass sich Bipolymere<br />
günstiger recyceln lassen als Solarzellen.<br />
Der Entwickler hat sich nun mit einem Unternehmer<br />
zusammengetan, um seine Technologie zur Marktreife zu<br />
bringen. Gemeinsam gründeten sie das Start-up Poligy.<br />
Poligy gewann mit seiner Erfindung bereits eine Reihe<br />
an Preisen und gibt seit Juli 20<strong>19</strong> digitale Wertpapiere<br />
auf Basis der Blockchain-Technologie aus, um die Weiterentwicklung<br />
der Bipolymer-Systeme zur Marktreife<br />
finanzieren zu können. In die digitalen Wertpapiere können<br />
qualifizierte Investoren und insbesondere Partner<br />
aus der Industrie investieren.<br />
Unser Bundesverband sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n:<br />
Geschäftsführer/in (m/w/d)<br />
Schwerpunkte in der Tätigkeit als Geschäftsführer/in sind<br />
• die Interessenvertretung des Verbandes im gesellschaftlichen<br />
und politischen Umfeld gegenüber Politik, Behörden und<br />
Verwaltung auf nationaler sowie europäischer Ebene.<br />
• die Bewertung von Gesetzesinitiativen/Folgeabschätzungen<br />
für die Branche sowie das Erstellen von Rundschreiben<br />
zu relevanten Themen.<br />
• die Betreuung der Mitgliedsverbände sowie eine proaktive<br />
Zusammenarbeit im europäischen Dachverband.<br />
• die Mitwirkung in relevanten Ausschüssen sowie Fachforen.<br />
• die Organisation und die Durchführung von Veranstaltungen<br />
und Tagungen.<br />
Folgende berufliche Qualifikationen sind gewünscht:<br />
• Erfahrungen in der Verbandsarbeit<br />
• Rechtliche Kenntnisse, vor allem im nationalen und europäischen<br />
Umwelt- und Rohstoffrecht<br />
• Interesse an politischen Zusammenhängen, grundsätzliches<br />
Verständnis für Gesetzgebungs- und Meinungsbildungsverfahren<br />
• Verständnis für wirtschaftliche und technische Zusammenhänge<br />
Eigenschaften und Kompetenzen:<br />
• Zielstrebigkeit, Standfestigkeit und Durchsetzungsvermögen<br />
• Teamfähigkeit, Kontaktfreude, Kommunikationskompetenz,<br />
souveränes Auftreten<br />
• Die Fähigkeit, sich selbständig in neue komplexe Sachverhalte<br />
einzuarbeiten und diese verständlich aufzubereiten<br />
• Verhandlungssichere Kenntnisse der englischen Sprache,<br />
ggf. Französisch<br />
• Belastbarkeit und Reisebereitschaft<br />
Dienstort ist Berlin. Eine mögliche Verlagerung der Lebensinteressen<br />
des/r Bewerbers/in in den Raum Berlin wird vorausgesetzt.<br />
Aussagekräftige Unterlagen senden Sie bitte bevorzugt per E-Mail<br />
aber auch auf postalischem Weg an den Präsidenten unseres Verbandes,<br />
Herrn Dr. Gerd Hagenguth, unter: Hagenguth.RMKS@t-online.de oder<br />
Dr. Gerd Hagenguth, c/o RMKS - RHEIN MAIN KIES UND SPLITT<br />
GMBH & CO. KG, Dammstr. 31, 471<strong>19</strong> Duisburg<br />
www.poligy.com<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
38<br />
PRAXIS<br />
GIGANTISCH: Bei der derzeit größten Anlage auf dem Wasser in Deutschland<br />
sorgen 2300 schwimmende Module für 750 kW Sonnenstrom.<br />
Vorzeigeprojekt voll<br />
sonniger Energie<br />
Anfang Juli war es so weit: Das wassergestützte Solarkraftwerk auf dem<br />
Baggersee einer Kiesgewinnungsstätte auf dem Baggersee Maiwald in<br />
Renchen wurde feierlich seiner Bestimmung übergeben. Dazu konnte<br />
Unternehmer Armin Ossola nicht nur weit über hundert Gäste auf seinem<br />
Betriebsgelände begrüßen, sondern auch den baden-württembergischen<br />
Umweltminister Franz Untersteller.<br />
Vorzeigeprojekt und eventuell auch<br />
Blaupause ähnlicher Investitionen. Umweltminister<br />
Franz Untersteller zeigte<br />
sich beeindruckt und zeichnete das vorbildlich<br />
vorangehende Unternehmen<br />
aus, indem er Armin Ossola mit der Plakette<br />
„Ort voller Energie“ so etwas wie<br />
einen Energiewende-Oscar überreichte.<br />
Nicht jede Fläche eignet sich für die<br />
Solar-Energieerzeugung. Hinzu kommt,<br />
dass Flächen für verschiedenste Nutzungen<br />
hoch im Kurs stehen. Gut beraten<br />
ist, wer solche nutzt, die anderweitigen<br />
Begehrlichkeiten nicht<br />
ausgesetzt sind, also Dächer, Industriebrachen,<br />
landwirtschaftlich wertlose<br />
Flächen – oder aber als weitere Flächenkategorie<br />
den Wasserspiegel aktiver<br />
Baggerseen. Auf dem Wasser<br />
schwimmende Solarmodule sind dort<br />
möglich. Eine ganze Reihe von Gründen<br />
spricht für eine solche Nutzungsform.<br />
Einer ist zum Beispiel, dass noch<br />
aktive Baggerseen aus Sicherheitsgründen<br />
kaum öffentlich nutzbar sind.<br />
Mit neuen Technologien bietet es sich<br />
somit an, auf diesen Flächen schwimmende<br />
Fotovoltaikanlagen zu errichten<br />
und damit eine gewisse Autarkie der<br />
Stromnutznießer zu erzielen.<br />
Kiesunternehmer Armin Ossola, IS-<br />
TE-Mitglied und auch als Beirat in der<br />
Initiative KIWI – Kieswirtschaft im Dialog<br />
am Oberrhein engagiert, war stolz darauf,<br />
seinen zahlreichen Gästen die besondere<br />
Solaranlage vorzustellen. Für<br />
alle war das schwimmende Kraftwerk in<br />
diesen Dimensionen in Deutschland neu.<br />
„Derartige Anlagen gibt es bereits in<br />
Großbritannien, Frankreich, Japan und<br />
China, aber hier sind wir die Ersten“, erläuterte<br />
Ossola sein deutsches Vorreiterprojekt.<br />
Die Anlage wird von seinem<br />
Unternehmen, der Ossola GmbH, betrieben.<br />
Errichtet wurde das Solarkraftwerk<br />
von der Erdgas Südwest als Generalunternehmer.<br />
Es soll 800.000 kWh Strom<br />
pro Jahr erzeugen und klimaneutral bis<br />
zu 70 % der im Kieswerk benötigten<br />
elektrischen Energie liefern. Für die rund<br />
150 am Oberrhein in Betrieb befindlichen<br />
Baggerseen gilt die Anlage eindeutig als<br />
Lohnender Einsatz<br />
Rund 1 Mio. Euro hat Unternehmer Ossola<br />
in diese nur 2 % der Seeoberfläche<br />
abdeckende Solarstromanlage inves-<br />
EINGEBUNDEN: KIWI und ISTE (HGF Thomas<br />
Beißwenger, r.) sind stolz auf das Projekt<br />
ihres Mitglieds Ossola, das dieser zusammen<br />
mit der Erdgas Südwest umsetzte,<br />
und machen dies in Grußworten deutlich.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
PRAXIS<br />
39<br />
tiert. Das Ganze übrigens ohne Inanspruchnahme<br />
öffentlicher Förderungen.<br />
„Diese PV-Anlage rechnet sich wirtschaftlich,<br />
weil sie einen Großteil der<br />
vom Kieswerk benötigten 1,2 bis 1,5<br />
Mio. kWh Energie pro Jahr liefern wird.<br />
Damit sind wir fast autark und vor allem<br />
beispielhaft klimafreundlich!“ Insbesondere<br />
Großgeräte wie Bagger, Brecher<br />
und Förderbänder verbrauchten<br />
viel Strom. Fotovoltaik sei dabei die<br />
ideale Energiequelle, denn die sonnenreichen<br />
Monate seien gleichzeitig diejenigen,<br />
in denen am meisten Kies gewonnen<br />
werde.<br />
Den Vorbildcharakter des schwimmenden<br />
Kraftwerks lobte auch der Umweltminister<br />
in seiner Rede: „Sie sind die<br />
Ersten mit solch einer großen Anlage,<br />
aber sie werden nicht lange die Einzigen<br />
bleiben. Und das ist gut so!“ Dabei<br />
dachte er wohl an Ossolas zahlreiche<br />
Unternehmerkollegen, die zur Einweihung<br />
erschienen waren.<br />
Einen Pferdefuß gibt es allerdings, um<br />
bei größeren Werken komplett energieautonom<br />
werden zu können: Er macht<br />
sich an der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Höchstgrenze von 750 kW Leistung bei<br />
Fotovoltaikanlagen fest, bevor diese international<br />
ausgeschrieben werden<br />
müssen. Ein Umstand, den Untersteller<br />
kritisierte. Durch diese Begrenzung bleibe<br />
ein erhebliches Potenzial möglicher<br />
Großanlagen ungenutzt. Dabei könnten<br />
Anlagen wie diese wesentlich zum Gelingen<br />
der Energiewende beitragen. Derart<br />
motiviert, kündigte Untersteller ein<br />
Schreiben an den Bundeswirtschaftsminister<br />
an, mit der Aufforderung, diese<br />
Regelung zu überdenken.<br />
Peter Röhm, Präsident des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden Baden-<br />
Württemberg, ISTE, zitierte ein Motto<br />
des Ministerpräsidenten Kretschmann:<br />
„Mit grünen Ideen schwarze Zahlen<br />
schreiben!“ Dies sei hier in vorbildlicher<br />
Weise gelungen. Solaranlagen an Rohstoffgewinnungsstätten<br />
seien nicht neu<br />
und viele ISTE-Mitglieder trügen auf<br />
diese Weise bereits zu Energiewende<br />
und Klimaschutz bei. Die Ossola-Anlage<br />
jedoch sorge nochmals für eine neue<br />
Qualität, weil sie zudem Flächennutzungskonflikte,<br />
etwa mit der Landwirtschaft,<br />
vermeide. Sie zeige, dass klimafreundliche<br />
Rohstoffgewinnung<br />
möglich ist. In diesem Kontext spiele<br />
auch die dezentrale Verteilung der Gewinnungsstätten<br />
über das Land eine<br />
PROFITEUR: Ein elektrischer Schwimmgreiferbagger<br />
braucht enorm viel Strom, wenn er aus<br />
80 m Tiefe 30 t Kies pro Greiferladung an die<br />
Oberfläche fördert. Diesen Strom liefert nun<br />
die Sonne frei Haus.<br />
Alles aus einer Hand...<br />
Hülskens 37<br />
WORLD DREDGERS<br />
Tel. +31 314 66 79 08 Fax. +31 314 66 78 08<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
40<br />
PRAXIS<br />
UND ACTION: Zusammen mit Umweltminister Franz Untersteller<br />
(5. v. l.), Peter Röhm (2. v. l.) und weiteren Spitzenakteuren<br />
des Projektes nimmt Armin Ossola (l.) die<br />
neue schwimmende Fotovoltaikanlage offiziell in Betrieb.<br />
JUNGE NACHBARN: Auch Schülerinnen und Schüler<br />
der Renchener Grimmelshausenschule waren zur<br />
Eröffnung eingeladen und lernten nebenbei die<br />
Bedeutung der Kiesgewinnung kennen. Fotos: asp<br />
PLAKETTE: Armin Ossola erhielt<br />
vom Umweltminister für sein<br />
schwimmendes Kraftwerk die Anerkennung<br />
als „Ort voller Energie“.<br />
wichtige Rolle, denn sie vermeidet<br />
lange Transportwege und daraus resultierende<br />
Emissionen.<br />
Ralf Biehl, Geschäftsführer von Erdgas<br />
Südwest, lobte ebenfalls, dass im<br />
Gegensatz zu Freiflächenanlagen Installationen<br />
auf einem aktiven Baggersee<br />
mit keiner anderen Nutzung konkurrieren.<br />
Durch die Kühlung des Wassers sei<br />
im Vergleich zu Freiflächen- oder Dachanlagen<br />
sogar ein Mehrertrag von rund<br />
10 % zu erwarten. Sein Unternehmen<br />
sehe in solchen PV-Anlagen in Verbindung<br />
mit neuen Speichertechnologien<br />
ein enormes Potenzial.<br />
Armin Ossola rechnet damit, dass<br />
sich seine PV-Anlage in etwa sieben Jahren<br />
amortisiert haben wird. Strom, den<br />
er in seinem Werk nicht selber nutzen<br />
kann, wird ins öffentliche Netz eingespeist.<br />
Sobald Großspeicher verlässlich<br />
zur Verfügung stehen, will er die Anlage<br />
durch solche komplettieren, um sein Ziel<br />
– ein autarkes und vollständig klimaneutrales<br />
Kieswerk zu betreiben – restlos<br />
umzusetzen.<br />
Braucht es noch mehr Gründe, um<br />
solche oder ähnliche Projekte auf Baggerseen<br />
zu prüfen und zu erwägen?<br />
Wen’s interessiert: Die Erdgas Südwest<br />
hat sieben davon auf ihrer Internetseite<br />
veröffentlicht.<br />
www.ossola.de<br />
www.erdgas-suedwest.de<br />
www.iste.de<br />
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Talweg 15-17 – D-74921 Helmstadt<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
PRAXIS<br />
41<br />
AN DIE KANONEN!<br />
Leiseste Staubbindemaschine im neuen Design<br />
Unternehmen, die mit dem Problem starker<br />
Staubentwicklung zu kämpfen haben,<br />
sind stets auf der Suche nach Lösungen.<br />
Nicht nur sind Verursacher gesetzlich verpflichtet,<br />
ihre Staubemissionen mit geeigneten<br />
Maßnahmen zu reduzieren, auch<br />
das gute Verhältnis etwa zu Anwohnern,<br />
Auftraggebern und Behörden ist ein<br />
wichtiger Aspekt, um Staub so zuverlässig<br />
zu unterbinden, wie es nur möglich ist.<br />
Der Einsatz von Staubbindemaschinen<br />
hat im Zuge dessen zu einem neuen Höhenflug<br />
angesetzt.<br />
Unter anderem kennt sich die Nebolex<br />
Umwelttechnik in den Bereichen<br />
stationärer und mobiler Staubbindung<br />
perfekt aus und hat für die vielfältigsten<br />
Anwendungen Staubbindemaschinen<br />
mit unterschiedlichen Wurfweiten zum<br />
Testen, Mieten oder Erwerb im Programm.<br />
Aus der Modellreihe der Nebelkanonen<br />
sticht jetzt die V12S besonders hervor,<br />
denn das Modell wurde neu designt<br />
und technisch optimiert. Dabei wurden<br />
alle aus dem Vorgängermodell bekannten<br />
Funktionen beibehalten, allerdings<br />
um eine schnellere Drehung sowie einen<br />
größeren Neigungswinkel erweitert.<br />
Zudem wurden die Startzeit reduziert<br />
und die Schwenkgeschwindigkeit erhöht.<br />
Durch die ausgereifte Ventiltechnologie<br />
kann die Wassermenge in drei<br />
verschiedenen Wasserverbrauchsgeschwindigkeiten<br />
per Fernbedienung gesteuert<br />
werden. Der Wasserdurchfluss<br />
beträgt 16 bis 100 l / min.<br />
Die speziell entwickelte Turbine ist<br />
mit einer Geräuschemission von nur 60<br />
dB (A) im Umkreis von 20 m besonders<br />
leise. Sie arbeitet mit zwei Geschwindigkeitsstufen,<br />
sodass es möglich ist, feinen<br />
Wassernebel zwischen 25 bis 65 m<br />
zu sprühen. Der patentierte Düsenkopf<br />
ist axial in die Turbine eingebaut und<br />
erreicht eine deutlich höhere Wurfweite<br />
als vergleichbare Düsenkonfigurationen.<br />
Auch ist der zielgerichtete Nebelstrahl<br />
weniger windanfällig.<br />
Je nach Einsatzgebiet haben die verschiedenen<br />
Modelle, angefangen von<br />
der V7 über die V12S bis zur V22 ihre<br />
speziellen Vorteile. Konkrete Empfehlungen<br />
für den jeweiligen Einsatzfall gehören<br />
ebenso wie zuverlässiger Service<br />
im Bedarfsfall selbstverständlich zum<br />
Beratungsangebot des Herstellers.<br />
www.nebolex.de<br />
OPTIMIERT: Die Staubbindemaschine V12S<br />
versorgt mit ihrer Wurfweite bis 65 m eine<br />
Fläche von bis zu 8000 m². Flexibilität garantieren<br />
dabei ein Schwenkwinkel bis 350°<br />
und Neigungswinkel von -18° bis +40°. Der<br />
axial eingebaute Düsenkopf ist ein zentrales<br />
Element der Leistungsstärke. Unter https://<br />
www.youtube.com/user/NEBOLEX1 finden<br />
Interessenten Einsatzbeispiele im Bewegtbildmodus.<br />
Foto: Nebolex<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
42<br />
PRAXIS<br />
HINGUCKER: Schon beeindruckend, nicht nur<br />
wegen der Farbgebung, sondern vor allem wegen<br />
der „inneren Werte“! Gipo / Thomas Einberger, argum<br />
Maximal glückliche<br />
Beziehung<br />
Mit dem raupenmobilen Prallbrecher Giporec R 131 PB-RR Giga DA hat das<br />
in der Vulkaneifel ansässige Unternehmen Müllerkalk die passende Lösung<br />
für steigende Kundenanforderungen und den zunehmenden Bedarf an weiteren<br />
Kalkstein- und Dolomitprodukten gefunden.<br />
durch Ton, Quarz, Dolomit und andere<br />
Bestandteile aufweisen, was eine entsprechende<br />
sorgfältige Aufbereitung<br />
notwendig macht.<br />
Schon seit 1834 werden in Üxheim-<br />
Ahütte im Herzen der Vulkaneifel Kalksteine<br />
gebrannt – eine lange Tradition<br />
also, auf die die heutige Nikolaus Müller<br />
Kalkwerk-Natursteinwerke GmbH & Co.<br />
KG mit Stolz zurückblicken kann. Unter<br />
dem Begriff Müllerkalk ist das Unternehmen<br />
weit über die Region hinaus bekannt.<br />
Sebastian Kneppel, technischer<br />
Betriebsleiter des Unternehmens, kennt<br />
sich natürlich bestens aus mit seinen<br />
Rohstoffen Kalkstein und Dolomit wie<br />
auch mit dem Unternehmens-Standort:<br />
„Die Gewinnungsflächen für unsere gebrannten<br />
und ungebrannten Kalke sowie<br />
die ungebrannten Dolomitprodukte befinden<br />
sich alle mitten in der Hillesheimer<br />
Kalkmulde. Diese liegt zusammen mit<br />
anderen Kalkmulden in einer Absenkungszone,<br />
die als Kalkeifel bezeichnet<br />
wird. Das Besondere dabei ist, dass sich<br />
hier aufgrund der tieferen Lage die jüngeren<br />
Gesteine des Mittel- und Oberdevon<br />
noch erhalten konnten, während sie<br />
in den umgebenden, höher liegenden<br />
Teilen der Eifel abgetragen wurden. Die<br />
zwischen 20 und 100 m mächtigen Kalkund<br />
Mergelsteinablagerungen stammen<br />
von riffbildenden Korallen und verschiedenen<br />
kalkhaltigen Meerespflanzen.“<br />
Kalkstein und Dolomit gehören zu den<br />
Karbonatgesteinen. Ihr Calciumkarbonatgehalt<br />
ist unterschiedlich und variiert<br />
in den einzelnen Steinbrüchen. Hinzu<br />
kommt, dass praktisch alle Kalksteine<br />
unterschiedlich hohe Verunreinigungen<br />
Äußerst vielseitig, dieser Rohstoff<br />
Bei Müllerkalk ist die Produktspanne<br />
entsprechend groß. Sie umfasst gebrannte<br />
und ungebrannte Produkte, Futter-<br />
und Düngekalk sowie Splitte und<br />
Schotter wie auch Bruchsteine für den<br />
Garten- und Landschaftsbau.<br />
Die Produktbreite benötigt eine entsprechend<br />
ausgefeilte Aufbereitung. Sie<br />
umfasst nach der Gewinnung das Brechen<br />
der Rohstoffe in einem stationären<br />
Brecher, das Klassieren der ungebrannten<br />
Produkte und die Weiterverarbeitung<br />
als Stückkalk über den Mehrkammerschachtofen<br />
bis hin zum erneuten Brechen,<br />
Mahlen oder Sichten des Stückkalks.<br />
Ganz schön aufwendig, und in<br />
gewisser Weise auch „vorgegeben“, wie<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
REINIGUNG: Mit der Rollenrost-Vorabsiebung<br />
wird eine optimale Abscheidung feuchter,<br />
klebriger Feinanteile im Kalkstein erreicht.<br />
ABGESTIMMT: Die robuste Stahlplattenband-<br />
Aufgabe wurde bewusst gewählt. Sie arbeitet<br />
der Rollenrost-Vorabsiebung direkt zu.<br />
Sebastian Kneppel es formuliert. Und<br />
genau an dieser Stelle kommt Gipo ins<br />
Spiel: „Im gleichen Maße wie die Ansprüche<br />
unserer Kunden an unsere Produkte<br />
zugenommen haben, sind auch<br />
unsere Ansprüche an unsere Produktion<br />
wie auch an die Produktvielfalt gestiegen.<br />
Kurz, es war uns klar, dass wir noch<br />
flexibler und zielgerichteter agieren müssen,<br />
um besser auf die Kundenwünsche<br />
eingehen zu können. Dies konnte im bestehenden<br />
Aufbereitungsprozess nur<br />
über eine mobile Anlage möglich werden,<br />
die uns neben dem stationären Brecher<br />
parallel mehr Produktionsmöglichkeiten<br />
verschafft.“<br />
Ein mobiler Brecher musste also her,<br />
der im Sinne eines Vorbrechers direkt<br />
vor Ort den zum Teil mit bindigen Beimengungen<br />
versetzten Kalkstein so aufbereitet,<br />
dass er entweder im weiteren<br />
Verarbeitungsprozess oder auch separat<br />
als hochwertiges Schotterprodukt genutzt<br />
werden kann. „Es war eine komplette<br />
Neuanschaffung, um die es hier<br />
ging. Daher haben wir uns bewusst Zeit<br />
gelassen, sind aber bei unserer Recherche<br />
schnell auf Gipo gestoßen, und das<br />
war ein wirklicher Glücksfall!“<br />
Zusammen mit Jesse Gasser von Gipo<br />
wurde ein Konzept entwickelt, wie die<br />
Maschine ausgerüstet sein sollte, um die<br />
Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen.<br />
Für Sebastian Kneppel „eine tolle Erfahrung,<br />
auch mit der sehr offenen Kommunikation<br />
und einer intensiven Beratung,<br />
die uns zum Beispiel davon abgehalten<br />
hat, eine kleinere und damit wahrscheinlich<br />
auch schnell überforderte Anlage<br />
anzuschaffen“. Der fachliche Austausch<br />
war ein sehr wichtiges Element in einem<br />
Entscheidungsprozess, der rund zwei<br />
Jahre benötigte, um mit der Giporec R<br />
131 PB-RR Giga DA die genau passende<br />
Maschine auszuwählen.<br />
Auslegung und Optik überzeugen<br />
FLEXIBEL: Das Förderband zur Überkornrückführung<br />
ist hydraulisch schwenkbar und kann<br />
auch zur Haldenaufschüttung genutzt werden<br />
Das „Ferrari-Rot macht schon was her“,<br />
merkt Jesse Gasser mit Blick auf die Giporec<br />
R 131 PB-RR Giga DA schmunzelnd<br />
an, zudem unterstreicht die Farbe<br />
auch in seinem Sinne die Wertigkeit des<br />
Brechers. Dessen wesentliche Ausstattungsmerkmale<br />
sind die bewährte und<br />
leistungsstarke Gipo-Prallmühle P 131<br />
mit einem Prallmühlen-Einlauf von 1270<br />
auf 920 mm und einem Rotordurchmesser<br />
von 1200 mm, die robuste Stahlplattenband-Aufgabe,<br />
die Rollenrost-Vorabsiebung,<br />
der Brecheraustrag mit der<br />
bewährten Austragsrinne, das 1400 mm<br />
breite Brecheraustragsband, die Zwei-<br />
Deck-Siebmaschine mit einer Siebfläche<br />
von 1500 auf 5000 mm, die integrierte<br />
Überkornrückführung sowie der neue<br />
und innovative Brecher-Direktantrieb.<br />
Das robuste Stahlplattenband ist die<br />
richtige Wahl für die Materialaufgabe<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
44<br />
PRAXIS<br />
und mit der speziell für diesen Fall integrierten<br />
Rollenrost-Vorabsiebung wird<br />
eine optimale Abscheidung des feuchten,<br />
klebrigen und verunreinigten Kalksteins<br />
erreicht. Die besondere Form der<br />
Rollen erzeugt eine Wellenbewegung<br />
des Materials, die das Abscheiden erleichtert<br />
und Verstopfungen verhindert.<br />
Während des Klassierungsvorgangs ergibt<br />
sich zusätzlich eine optimale Materialführung,<br />
was auch die Übergabe zur<br />
Prallmühle hin wesentlich erleichtert.<br />
Das breite Brecheraustragsband verhindert<br />
Materialstauungen unter dem Rotor<br />
und an den Übergabestellen. Das gebrochene<br />
Material wird von der Zwei-Deck-<br />
Siebmaschine klassiert. Dabei kann das<br />
Überkorn wahlweise seitlich ausgetragen<br />
oder zum Rollenrost zurückgeführt<br />
werden. Das Förderband zur Überkornrückführung<br />
ist als Haldenband auf einer<br />
stabilen Drehkonsole 180 Grad hydraulisch<br />
schwenkbar und kann damit auch<br />
zur Haldenaufschüttung genutzt werden.<br />
Mit dem angeflanschten Revox-<br />
Getriebe wird der Brecher direkt und<br />
verlustarm angetrieben. Der neue Antrieb<br />
überzeugt durch einen sehr niedrigen<br />
Kraftstoffverbrauch. Die neue Hydrauliklösung<br />
sorgt ebenfalls für einen<br />
verbrauchsoptimierten Antrieb von Rinnen,<br />
Sieben und Förderbändern.<br />
Das einfache An- und Abkuppeln der<br />
Siebeinheit an die Brechanlage erfolgt<br />
mit Hilfe eines Hydraulikzylinders ohne<br />
fremdes Hebegerät. Dank der guten<br />
Zugänglichkeit ist ein einfaches und<br />
schnelles Wechseln der Siebbeläge<br />
möglich. Das bekannte Gipo-Materialflusskonzept<br />
vermeidet eine Verengung<br />
des Materialstroms, die Systembreiten<br />
der Förderelemente „öffnen“ sich dazu<br />
in Materialflussrichtung. Motorseitig ist<br />
ein moderner Cat-Dieselmotor C13<br />
Acert mit 354 kW und Partikelfiltersystem<br />
entsprechend den neusten Abgasnormen<br />
eingebaut.<br />
Sebastian Kneppel ist wie seine Kollegen<br />
von der neuen Gipo mehr als begeistert:<br />
„Sie hat alle Erwartungen<br />
übertroffen. Bei einem Einsatzgewicht<br />
von rund 90 t hat sie eine Aufgabekapazität<br />
von bis zu 400 t/h, und das<br />
macht sie total souverän. Jetzt kümmern<br />
wir uns noch um das passende<br />
Aufgabegerät und die Fortbildung unseres<br />
Personals, dann ist das Ganze<br />
absolut perfekt.“ <br />
(hst)<br />
www.gipo.ch<br />
DOPPELWELLEN WEITERGEDACHT<br />
Mischer für herausfordernde Einsätze<br />
und sogar für Reinigungsaufgaben<br />
Combimix-Mischer zeichnen sich durch<br />
hohe Durchsatzkapazitäten bei zugleich<br />
kurzer Mischzeit für eine hohe Produkthomogenität<br />
aus. Auch in der Gesteinsaufbereitung<br />
sind sie zu Hause, um beispielsweise<br />
Lehm und Gestein trocken zu<br />
trennen. In der kanadischen Provinz Saskatchewan<br />
überzeugt der Combimix<br />
DKXC 7300 beim K+S-Kaliwerk Bethune<br />
und beweist damit seine Vielseitigkeit.<br />
Die Basis des Combimix ist der weltbekannte<br />
BHS-Doppelwellenmischer,<br />
der sich durch Qualität, Zuverlässigkeit<br />
und dauerhaft gute Mischresultate auszeichnet.<br />
Konzeptionell machen speziell<br />
entwickelte Bottom-flow-Ausläufe (einer<br />
für den fortlaufenden Betrieb und einer<br />
für Notfälle), ein optimiertes System zum<br />
Einbringen von Flüssigkeiten sowie eine<br />
Füllhöhenregulierung den Combimix flexibel.<br />
Seine besonderen Eigenschaften<br />
und Vorteile im Einsatz verdankt er der<br />
innovativen Verschmelzung von Chargen-<br />
und Durchlaufsystem. Durch die<br />
individuelle Steuerung kann Homogenität,<br />
und damit höchste Qualität, in einer<br />
vorgegebenen Zeit und mit minimalem<br />
Wartungsaufwand erreicht werden.<br />
Im Kaliwerk Bethune werden Kaliund<br />
Steinsalze, bevor sie das Werk verlassen,<br />
durch den Combimix-Typ DKXC<br />
7300 entstaubt und mit farbigen Ölen<br />
eingefärbt. Mit einem Durchsatz von 550<br />
t/h, kurzer Mischdauer, maximaler Homogenität,<br />
keinerlei Klumpenbildung<br />
sowie der einfachen Reinigungsmöglichkeit<br />
erweist er sich als eine perfekte<br />
Wahl. Da Duktilität und Klebrigkeit der<br />
feuchten Salze zu einem relativ hohen<br />
Drehwiderstand im Mischer führen, erweist<br />
sich das dreidimensionale Combimix-Mischprinzip<br />
als großes Plus, um<br />
derart anspruchsvolles, stark klebriges<br />
Material in kürzester Zeit intensiv zu<br />
durchmischen. Schon erste Versuche<br />
mit dem Mischer zeigten, dass er sich<br />
für diese Aufgabe eignet und optimale<br />
Resultate mit perfekter Homogenität<br />
nach nur kurzer Mischzeit erzielt.<br />
Andre Däschlein, Sales Director für<br />
Misch- & Zerkleinerungstechnik bei BHS-<br />
Sonthofen, ist von der Vielseitigkeit des<br />
Mischers überzeugt: „Wissen und Erfahrung<br />
unserer Fachleute in Kombination<br />
mit den Individualisierungsmöglichkeiten<br />
unserer Mischer schaffen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten<br />
mit optimiertem<br />
Kundennutzen. Am Ende steht immer ein<br />
hochwertiges Produkt. Wirtschaftlichkeit<br />
und maximale Ressourceneffizienz<br />
gehen bei uns Hand in Hand.“ Auch in der<br />
Gesteinsaufbereitung ist der Combimix<br />
schon zahlreich vertreten, und zwar als<br />
Helfer in Sachen Ressourceneffizienz in<br />
Steinbrüchen und Kieswerken. Dank seines<br />
Einsatzes lassen sich nämlich auch<br />
ungünstige, mit hohen Lehmanteilen vermengte<br />
Rohstoffe hochwertig aufbereiten.<br />
Im Gegensatz zu konventionellen<br />
Herangehensweisen wie der Wäsche hat<br />
BHS ein trockenes Reinigungsverfahren<br />
entwickelt: Dazu wird das aufgegebene<br />
Material mit Branntkalk versetzt und<br />
durchmischt, um anschließend Grobund<br />
Feinanteile sauber separieren zu<br />
können – ganz ohne den Einsatz von<br />
Waschwasser und somit nochmals ressourcen-<br />
und umweltschonend.<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
SPEZIELLE MISCHER für anspruchsvolle Aufgaben: Zwei BHS-Combimix<br />
mit jeweils 65 kW Antriebsleistung sind im Kaliwerk Bethune zur vollen<br />
Betreiberzufriedenheit im Einsatz. Foto: BHS-Sonthofen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
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46<br />
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
AUTARK: Der Rohr-Idreco K125R stellt ein modernes<br />
Konzept einer kombinierten Gewinnung, Teilaufbereitung<br />
und Verladung dar. Die Konzeption des Eimerkettenbaggers<br />
steht für eine flexible und selbstständig<br />
arbeitende Gewinnungseinheit.<br />
Bewährte Alternative<br />
Nicht alle Vorkommen zur Nassgewinnung von Kiesen und Sanden eignen sich für den Einsatz von Schwimmbaggern.<br />
So entstanden schon in der Vergangenheit technische Alternativen, von denen manche zwischenzeitlich<br />
jedoch aus dem Blickfeld geraten sind, heute aber wieder aufleben. Im Kiessandtagebau Otterwisch südöstlich<br />
von Leipzig betreibt die Betonwerk Bad Lausick GmbH & Co. KG (BBL) beispielsweise seit letztem Jahr einen<br />
brandneuen landgestützten Eimerkettenbagger, der ein bemerkenswertes Potenzial besitzt.<br />
Jahrzehntelange Nassgewinnung im<br />
Kieswerk Otterwisch hat bis heute bereits<br />
einen ansehnlichen Baggersee entstehen<br />
lassen. Die Mächtigkeit des Vorkommens<br />
ließ denn auch über lange Zeit<br />
den Einsatz eines konventionellen<br />
Schwimmbaggers zu. Allerdings hatten<br />
es die Sachsen vor Ort schon lange mit<br />
gewissen Tücken der Lagerstätte zu tun,<br />
erinnert sich der erfahrene Werkleiter<br />
Frank Funk. Die gesamten Ablagerungen<br />
stammen aus Perioden vergangener Eiszeiten<br />
und bestehen im Grundaufbau<br />
aus Lagen von hochwertigen Sanden<br />
und Kiesen. Als Beimengungen treten<br />
aber relevante Mengen von Geröllen auf<br />
der einen Seite und lehmige Beimengungen<br />
auf der anderen Seite des Spektrums<br />
auf. Die ursprünglich eingesetzte<br />
Schwimmbaggertechnik kam hier bei<br />
den Geröllen und dem Lehm an ihre<br />
Grenzen. Dazu fiel die Böschung der jeweiligen<br />
Abbaubereiche zunehmend<br />
nicht gut genug ein, um einen effizienten<br />
Baggerbetrieb aufrechterhalten zu können.<br />
Als dann mit zunehmendem Gewinnungsfortschritt<br />
im nördlichen Bereich<br />
der Lagerstätte auch noch die nutzbare<br />
Mächtigkeit abnahm, schien der<br />
Schwimmbaggereinsatz nach Ansicht<br />
der betreibenden BBL endgültig technologisch<br />
am Ende zu sein. So wurde entschieden,<br />
die Art der Gewinnungstechnik<br />
grundlegend zu überdenken. Die<br />
gegenwärtige Mächtigkeit des nutzbaren<br />
Rohstoffs liegt bei bis zu 14 m unter<br />
dem Wasserspiegel. Das ließ in der Gesamtbetrachtung<br />
der Gegebenheiten<br />
den Blick auf eine ganz traditionelle Abbaumethode<br />
lenken: einer Förderung<br />
mittels Eimerkettenbagger. Die Mannheimer<br />
Spezialisten der Rohr-Idreco<br />
Bagger GmbH boten als einzig angefragter<br />
Hersteller eine Lösung an, die optimal<br />
auf die spezielle Problematik ausgelegt<br />
werden konnte. Beide Unternehmen<br />
kannten sich bereits gut. Seit mehr als<br />
25 Jahren verfügte BBL schon über eine<br />
Gewinnungsanlage aus der Fertigung<br />
von Rohr. Entsprechend waren für die<br />
Mannheimer die Einsatzbedingungen in<br />
Otterwisch nicht neu.<br />
Auf die Verhältnisse abgestimmt<br />
Im Zuge der Beratung durch den technischen<br />
Leiter von Rohr-Idreco, Kay Völkner,<br />
fiel die Wahl auf einen Typ K125R.<br />
Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein<br />
landgestützter Eimerkettenbagger, bei<br />
dem das Fassungsvolumen der einzelnen<br />
Kübel bzw. Eimer 125 l beträgt. Die<br />
mobile Gesamtkonstruktion bewegt sich<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
47<br />
KONTERGEWICHTE auf der obersten Ebene halten die gesamte Maschine sowie den schwenkbaren Bandausleger in der Waage.<br />
Gut gesicherte Treppen und Stege ermöglichen stets eine sichere Kontrolle wichtiger Anlagenteile auch während des Betriebs.<br />
auf einem Raupenfahrwerk. Das Prinzip<br />
der kontinuierlichen Baggerung per Eimerkette<br />
wurde als Land- und Schwimmversion<br />
für die Gewinnung von Sand und<br />
Kies im Nasstagebau entwickelt. Die<br />
Baggertiefe reicht bei den Landeimerkettenbaggern<br />
bis zu 14 m. Mit einer<br />
Förderrate von 20 bis 25 Eimern pro Minute<br />
erreicht der K125R eine Kapazität<br />
von maximal 300 t/h. Das ist mehr als<br />
ausreichend für die potenzielle Weiterverarbeitung<br />
am Standort Otterwisch,<br />
die laut Frank Funk mit rund 150 bis 180<br />
t/h beziffert. Die gelieferte Anlage ist<br />
nicht nur eine autarke Gewinnungsmaschine,<br />
deren Leistungsfähigkeit auf das<br />
Kieswerk abgestimmt werden kann,<br />
sondern auch Plattform für die Aufbereitung,<br />
die man durch Auswahl der Komponenten<br />
optimal an die Lagerstätte<br />
anpassen kann. In Otterwisch sind eine<br />
Zweidecksiebmaschine und ein großer<br />
Stangenrost installiert. Die Anordnung<br />
ermöglicht neben einer Separierung der<br />
Gerölle auch die Überkornabsiebung mit<br />
nachfolgender Entwässerung. Über ein<br />
schwenkbares Förderband wird der so<br />
aufgearbeitete nutzbare Rohkies direkt<br />
auf das Transportband ins Werk geleitet<br />
oder auf Halden hinter dem Bagger gefördet.<br />
Antriebsoptionen möglich<br />
Als Gesamteinheit kommt der Eimerkettenbagger<br />
auf ein Gewicht von etwa<br />
130 t. Über seine extra breiten Ketten<br />
des Fahrwerks erzeugt er in der Ausführung<br />
für Otterwisch dennoch nur einen<br />
Bodendruck von circa 1,4 kg/cm 2 . In<br />
Kombination mit einer sorgfältig austarierten<br />
Konstruktion, bei der alle Komponenten<br />
präzise miteinander harmonieren,<br />
lässt sich die mobile Gewinnungs- und<br />
Aufbereitungsanlage – ein ebenes Planum<br />
vorausgesetzt – in nicht mehr als<br />
1,5 m Abstand vom Ufer manövrieren.<br />
Kay Völkner erklärt: „Alle Bauteile sind<br />
vorher genau auf die Einsatzbedingungen<br />
hin geplant und positioniert worden.“<br />
Im Ergebnis liegt der Schwerpunkt<br />
des K125R recht genau in der Mitte des<br />
Fahrwerks. Auf 20 cm genau konnte das<br />
in der Ausführung der Konstruktion realisiert<br />
werden, so Völkner, wobei zusätzlich<br />
zu berücksichtigen war, dass sich<br />
der Schwerpunkt während des Betriebes<br />
– also bei leerer oder mit befüllten<br />
Eimern laufender Kette – ebenso ändert<br />
wie bei unterschiedlicher Absenkung<br />
des beweglichen Förderauslegers. Um<br />
stets eine souveräne Standfestigkeit sicherzustellen,<br />
wurden Kontergewichte<br />
von 64 t aus Beton oben im Gestell verbaut.<br />
Ein weiteres Betonkontergewicht<br />
von 4 t garantiert dafür, dass sich das<br />
schwenkbare Haldenband unabhängig<br />
SCHUTZVORRICHTUNG: Ein robustes<br />
Stangensieb ist vorgeschaltet, um grobe<br />
Findlingsbrocken zu separieren.<br />
MEHR ALS EIN BAGGER: Auf der unteren Plattform sorgt ein Zweidecksieb für<br />
eine erste Klassierung sowie eine wirksame Entwässerung des Rohstoffes.<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
48 NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
ZENTRALER STEUERSTAND: Bedarfsweise ist die manuelle Bedienung<br />
aller Funktionen möglich. Alternativ steht eine komfortable Kabelfernbedienung<br />
zur Verfügung, um etwa das schwenkbare Haldenband genau<br />
über dem Förderband zu platzieren – Feinjustierung über die schwenkbare<br />
Schurre inklusive – oder zum Versetzen der Maschine.<br />
ZUFRIEDEN:<br />
Kay Völkner,<br />
technischer<br />
Leiter Rohr-Idreco<br />
(l.), und<br />
Frank Funk,<br />
Betriebsleiter<br />
Kieswerk Otterwisch,<br />
haben<br />
die Anlage<br />
zusammen in<br />
Betrieb gebracht.<br />
Den<br />
Helm haben<br />
beide nur kurz<br />
für dieses Foto<br />
abgenommen.<br />
GUTE AUSLASTUNG: Die Absenkautomatik des Auslegers sorgt im<br />
Idealfall für bis zu 25 volle Eimer pro Minute. Fotos: Wistinghausen<br />
davon bewegen kann. Durch eine intelligente<br />
Modulbauweise ließ sich der Aufbau<br />
in vier Wochen realisieren, nachdem<br />
der Bagger mit nur 13 Tiefladertransporten<br />
angeliefert war.<br />
Fit für die Zukunft<br />
Für den Antrieb des Eimerkettenbaggers<br />
gibt es zwei Optionen: den dieselelektrischen<br />
Antrieb oder den rein elektrischen<br />
Antrieb. Damit kann man den<br />
Anforderungen an die Umgebung, die<br />
vorhandenen Infrastruktur und der Beweglichkeit<br />
gerecht werden.<br />
Um mehrere Kilometer vom eigentlichen<br />
Kies- und Betonwerk entfernt autark<br />
arbeiten zu können, wählte BBL einen<br />
dieselelektrischen Antrieb. Hier arbeitet<br />
ein Volvo-6-Zylinder-Turbodiesel mit 7,2<br />
l Hubraum der eine elektrische Grundleistung<br />
von 200 kVA über den angeflanschten<br />
Generator erbringt. Die Wahl<br />
des Motors empfahl sich, weil in Otterwisch<br />
bereits auch andere Volvo-Fahrzeuge<br />
im Einsatz sind, so Frank Funk:<br />
„Da kennen unsere Leute sich schon<br />
etwas mit aus.“ Rohr-Idreco verbaut aber<br />
nach Wunsch auch andere Motorfabrikate<br />
wie die von Liebherr oder Caterpillar,<br />
ebenso sind voll elektrische Antriebe<br />
möglich. Der Baggerbetrieb an sich ist<br />
teilautomatisiert. Eine sogenannte Senkautomatik<br />
führt den Eimerkettenarm<br />
stets so an die Böschung unter Wasser,<br />
dass die über Ampere-Stromaufnahme<br />
gesteuerte Anlage volle Eimer registriert.<br />
Der Maschinist – in Otterwisch ist das die<br />
Aufgabe von York Zimmerling – überwacht<br />
die Funktionen und stellt die Parameter<br />
jeweils ein. Über eine Kabeloder<br />
Funkfernbedienung wird das<br />
„Fahrzeug“ – denn auch das ist der landgestützte,<br />
kettenmobile Eimerkettenbagger<br />
Rohr-Idreco K125R – entlang der<br />
Gewinnungsstrecke am Ufer bewegt.<br />
Dabei soll die Maschine beileibe keine<br />
Übergangslösung sein. Noch für mindestens<br />
20 Jahre verfügt BBL am Standort<br />
Otterwisch über abbauwürdige Kiesvorkommen,<br />
wie Explorationen ergeben<br />
haben. Und solange ist der Einsatz<br />
des Eimerkettenbaggers denn auch<br />
vorgesehen. (bwi)<br />
www.rohr-idreco.com<br />
www.betonwerk-bbl.de<br />
THINK BIGGER – THINK STICHWEH<br />
Weltweit erfolgreich im Einsatz: STICHWEH-Lösungen zur Veredelung von Sand und Kies.<br />
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NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
49<br />
JET-SAUGBAGGER Draga sind für den Versand in<br />
Containern konzipiert und lassen sich dank ihrer<br />
Modulbauweise auf unterschiedliche Einsatzfälle<br />
hin optimieren. Fotos: Rohr-Idreco<br />
NEUHEITEN<br />
Nassgewinnung mit noch mehr Flexibilität<br />
Die Draga-Serie der Jet-Saubagger von<br />
Rohr-Idreco repräsentiert ein standardisiertes<br />
Sortiment mit einer Baggertiefe<br />
von bis zu 55 m. Geringe Investitionskosten<br />
bei kurzen Lieferzeiten dank des modularen<br />
Aufbaus zeichnen die Serie aus.<br />
Diese Jet-Saugbagger sind für den Versand<br />
in Containern konzipiert, um einen<br />
kostengünstigen weltweiten Transport<br />
und die Anlieferung an abgelegene Orte<br />
mit oft eingeschränkter Erreichbarkeit zu<br />
ermöglichen. Das Umsetzen an einen anderen<br />
Standort wird durch das iPlug-and-<br />
Dredge-Konzept erleichtert. Eine individuelle<br />
Ausstattung ist durch umfangreiche<br />
Auswahlmöglichkeiten gegeben, die<br />
neben einem firmeneigenen-iPump-Typ<br />
auch verschiedene Automatisierungsebenen<br />
und vieles mehr umfassen.<br />
Eine neue Komponente im Standardsortiment<br />
ist die Grafa-Serie, eine voll<br />
elektrisch angetriebene Tauchbaggerpumpe<br />
mit einer Gemischkapazität von<br />
1000 bis zu 2200 m³/h, die an verschiedene<br />
Träger mit Baggertiefen bis zu 50 m<br />
angeschlossen werden kann, wie einen<br />
hydraulischen Bagger oder eine Schute<br />
mit Kranaufbau. Die Pumpe ist in den zwei<br />
Größen Grafa 250 und 300 erhältlich, was<br />
dem Rohr-Idreco-iPump-Saugdurchmessern<br />
von 250 mm oder 300 mm entspricht.<br />
Letztlich handelt es sich um genau dieselben<br />
spezialisierten Pumpen, die auch in<br />
Draga-Baggern eingesetzt werden.<br />
Schwimmgreiferanlagen von Rohr-<br />
Idreco sind für die Gewinnungsarbeit<br />
zwischen 10 und 180 m unter Wasser<br />
ausgelegt. Für die unmittelbare Verarbeitung<br />
an Bord stehen verschiedene<br />
Möglichkeiten wie Doppel- oder Einzeldecksiebmaschinen,<br />
Brecher, Feinsandrückgewinnung<br />
kombiniert mit Förderbändern<br />
oder hydraulischem Transport<br />
über Pipeline zur Auswahl. Zwei Typen<br />
der hauseigenen hydraulischen Motorgreifer<br />
mit 3 und 4 m³ runden das Paket<br />
ab. Wie bei den zuvor beschriebenen<br />
Einheiten hat der Hersteller ganz<br />
bewusst eine solche vereinfachte<br />
PUMPEN der Grafa-Serie sind nicht nur ideal<br />
für Draga-Saugbagger, sondern stehen in<br />
Spezialauslegung auch als Tauchbaggerpumpe<br />
für verschiedene Träger zur Verfügung.<br />
Schwimmgreiferanlage entwickelt. Dieser<br />
Typ Griffa ist für Kapazitäten von<br />
150 bis 200 t/h aus Baggertiefen bis 50<br />
m optimiert. Solide gebaut, rundet der<br />
Griffa das Portfolio sinnvoll ab und bietet<br />
mit geringen Dimensionen und geringerem<br />
Gewicht eine in Anschaffung,<br />
Transport, Montage und Betrieb kostengünstige<br />
und dennoch qualitativ<br />
hochwertige Alternative. Sowohl der<br />
Grafa-Jet-Saugbagger als auch der<br />
Griffa-Schwimmgreifer wurden auf der<br />
bauma kürzlich neu vorgestellt.<br />
www.rohr-idreco.com<br />
BEDARFSGERECHT: Die Schwimmgreiferanlagen<br />
der Marke wurden um den Typ Griffa ergänzt. Er<br />
adressiert Anwender mit kleineren Vorkommen und<br />
wird sich bei Nachauskiesungen bewähren.<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
50<br />
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
Visualisierung unter Wasser<br />
DURCHBLICK: Die Daten werden dem Baggerführer<br />
auf einem Touchscreen-Monitor in zwei Bildebenen<br />
dargestellt. Ebenso kann die Windensteuerung der<br />
Verholautomatik in der Software der SPE-Abbaukontrollanlage<br />
angezeigt werden. Grafiken/Screenshots: SPE<br />
In jüngster Zeit ist eine rasante Entwicklung im Umfeld der Abbaukontrolle zu beobachten. Was ursprünglich<br />
mit der Erfassung von Betriebsdaten begann, reicht inzwischen bis hin zur (Teil-)Automatisierung des<br />
Gewinnungsbetriebes. Durch Vernetzung und Selbststeuerung zeichnet sich eine weiter zunehmende<br />
Digitalisierung mit dem Ziel der Vollautomatisierung bei der Nassgewinnung von Sand und Kies ab.<br />
Der Einsatz von Abbaukontrollanlagen<br />
bei der Nassgewinnung von Sand und<br />
Kies erlaubt eine Visualisierung der Vorgänge<br />
unter Wasser, ermöglicht damit<br />
eine Minimierung der söhligen Gewinnungsverluste<br />
und kann bei fachgerechtem<br />
Einsatz durch eine Minimierung des<br />
Schadenspotenzials im Zuge der Böschungsbaggerung<br />
zur Betriebssicherheit<br />
beitragen.<br />
Nach Tendenzen der Marktbereinigung<br />
in den vergangenen Jahren ist nunmehr<br />
eine übersichtliche Anzahl von<br />
leistungsfähigen Anbietern für moderne<br />
Anlagen zur Abbaukontrolle verblieben,<br />
darunter auch die SPE GmbH & Co. KG,<br />
deren Abbaukontrollanlage SPE, Typ<br />
Marpo_DGPS, durch einen passgenauen<br />
Funktionsumfang gekennzeichnet ist.<br />
Schritt für Schritt zur<br />
sicheren Nassgewinnung<br />
Konfiguration des digitalen Geländemodells:<br />
Vor der Installation werden Daten<br />
der Lagerstättenerkundung, Auflagen<br />
gemäß Planfeststellung zu Abbaugrenzen,<br />
Sollböschungsneigungen und gegebenenfalls<br />
zu Bauverbotszonen etc.<br />
sowie die Konstruktionsgeometrie des<br />
Schwimmbaggers in den Bordrechner<br />
eingegeben.<br />
Positionierung des Baggers: Die Position<br />
des Baggers wird über Satellitendaten<br />
bestimmt. Die Positionsdaten<br />
werden via Kabel oder Funk auf den<br />
Bordrechner übertragen und dort verarbeitet.<br />
Die Lage der Gewässersohle<br />
wird z. B. mit einem Echolot gemessen.<br />
Positionierung des Lösewerkzeuges:<br />
Die Tiefe des Lösewerkzeuges wird mittels<br />
Druckmessdose/Winkelmesser bestimmt<br />
oder direkt von der Steuerung<br />
(SPS) übertragen. Die Lage des Werkzeuges<br />
wird unter Berücksichtigung der<br />
Gerätegeometrie des Baggers ebenfalls<br />
über die Positionierung ermittelt.<br />
Option für 360°-Sonar: Bei Baggerungen<br />
in größeren Tiefen kann das<br />
Baggerfeld einschließlich Böschungsbereich<br />
durch ein 360°-Sonar fortlaufend<br />
kontrolliert werden. Dabei wird die<br />
sich einstellende Böschung und zulaufendes<br />
Material während der Baggerung<br />
kontinuierlich auf dem Bildschirm<br />
angezeigt, während der Bordrechner<br />
die Messdaten verarbeitet.<br />
Eingabe des Baggerseespiegels: Änderungen<br />
des Baggerseespiegels werden<br />
manuell oder mittels Funkpegel in<br />
den Rechner eingegeben.<br />
Visualisierung der Gewinnungsarbeit:<br />
Die Daten werden dem Baggerführer<br />
auf einem Touchscreen-Monitor in<br />
zwei Bildebenen dargestellt:<br />
Bildebene I: Lageplan, Position des<br />
Baggers, Topografie der Gewässersohle,<br />
Abbaugrenzen, Böschungsfußlinie<br />
sowie Schnittlinie für Bildebene II.<br />
Bildebene II: Vertikalschnitt, Geländemodell<br />
mit Position des Lösewerkzeuges<br />
sowie Soll- und Ist-Böschung.<br />
Auswertung der Baggerdaten: Die Positions-,<br />
Zeit- und Tiefendaten der Baggerung<br />
werden fortlaufend im Bordrechner<br />
gespeichert und stehen der Betriebsleitung<br />
zur Auswertung mit der Bürosoftware<br />
zur Verfügung. Dabei können der<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
51<br />
Abbaufortschritt durch Lagepläne, Tiefenkarten<br />
und Querprofile dargestellt<br />
sowie Produktions- und Restmengenermittlungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Mehr als nur Kontrolle<br />
Zielsetzung dieser Konzeption ist neben<br />
einer Steigerung der Produktivität bei<br />
der Nassgewinnung von Sand und Kies<br />
auch eine erhöhte Sicherheit bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Personalkosten.<br />
In Ergänzung zur Abbaukontrolle<br />
tragen dazu die Erfassung von Betriebsdaten,<br />
die weitgehende Automatisierung<br />
des Gewinnungsbetriebes sowie die<br />
Vernetzung und Verarbeitung der gewonnenen<br />
Daten bei.<br />
Für die Erfassung der Betriebsdaten<br />
müssen die einzelnen Systeme, welche in<br />
die Automatisierung einbezogen werden<br />
sollen, mit entsprechenden Messsystemen<br />
und Sensoren nachgerüstet werden,<br />
da ältere Steuerungen die Möglichkeiten<br />
zur Messdatenerfassung nicht vorsehen.<br />
So werden die im Betrieb vorhandenen<br />
Einzelsysteme wie Bandstraße, Bandwaage,<br />
Bagger- bzw. Jetpumpe, Schöpfrad,<br />
Siebanlage etc. mit Energiemess- bzw.<br />
Durchflussmessgeräten ausgestattet,<br />
welche in die SPS eingebunden werden.<br />
Neben den Betriebsstunden pro Einzelsystem<br />
lassen sich so Parameter wie elektrische<br />
Ströme, Durchflussmengen und<br />
Pumpendrücke über die Zeit aufzeichnen.<br />
Ziel ist es, für den Gewinnungsbetrieb<br />
diese Parameter in verwendbare Größen<br />
wie kWh/t bzw. Euro/t zu übersetzen.<br />
Die Daten der Einzelsysteme werden gebündelt<br />
und über industrielle Datentransferprotokolle<br />
entweder über das Internet<br />
oder auf einen lokalen Server in einer<br />
Datenbank gespeichert. Weiterführend<br />
stehen sie dann über internetfähige Visualisierungssysteme<br />
(Browserdashboard)<br />
dem Betriebsleiter zur Verfügung.<br />
Derzeitiger Stand der Technik bei der<br />
Nassgewinnung von Sand und Kies ist der<br />
Einsatz einer Abbaukontrollanlage, mit<br />
der durch die passende Sensorik (GPS,<br />
Singlebeam-Echolot, Multibeam-Sonar,<br />
Tiefensensor des Lösewerkzeugs) der<br />
Gewinnungsprozess überwacht und dem<br />
Baggerführer bereits ausgekieste Areale<br />
angezeigt werden können. Für eine weitere<br />
Automatisierung des Gewinnungsbetriebs<br />
sind zusätzliche Kernelemente wie<br />
die automatische Verholsteuerung und –<br />
im Fall eines Saugbaggers – eine Saugrohrautomatik<br />
notwendig.<br />
Die Saugrohrautomatik verwendet<br />
eine Vorklassifikation des Materials<br />
durch am Saugrohr angebrachte Sensorik,<br />
wodurch es möglich wird, gefördertes<br />
Material von reinem Wasser zu unterscheiden.<br />
Das Saugrohr wird beim<br />
Fördern von Wasser ohne Material automatisch<br />
in Richtung des liegenden Materials<br />
geführt. In einem weiteren Schritt<br />
soll das geförderte Material weiterhin<br />
klassifiziert werden (Sand, Sand-Kies-<br />
Gemisch, Kies). Die aus der Betriebsdatenerfassung<br />
erhobenen Parameter sollen<br />
mit den Erkenntnissen aus der<br />
Vorklassifikation des gewonnenen Materials<br />
am Saugrohr dazu verwendet werden,<br />
die Energiezufuhr der einzelnen<br />
Systeme (Bandstraße, Pumpendrücke<br />
etc.) je nach Art des geförderten Materials<br />
anzupassen. Auf diese Weise kann<br />
der Energieverbrauch minimiert werden.<br />
Übergreifende Zielsetzung im Bereich<br />
Industrie 4.0 ist die Vernetzung der beschriebenen<br />
Systeme durch Datenbanken<br />
und die Verarbeitung dieser gebündelten<br />
Daten durch eine künstliche Intelligenz<br />
(KI). Das heißt, die Abbaukontrollanlage,<br />
die Betriebsdaten, die Möglichkeiten zur<br />
automatisierten Verholung des Baggers<br />
sowie die Saugrohrautomatik sollen in<br />
einem letzten Schritt einer KI zur Entscheidungsfindung<br />
übergeben werden, welche<br />
anhand der erzeugten Datengrundlage die<br />
Gewinnung effizient ohne Eingriff von Personal<br />
in nicht allzu ferner Zukunft steuert.<br />
Durch die gesteigerte Rechenleistung in<br />
der Computertechnik sowie die verschiedenen<br />
Vernetzungsmöglichkeiten werden<br />
Methoden aus dem Bereich Deep Learning<br />
und neuronale Netze immer effizienter<br />
und schneller einsetzbar.<br />
www.spe-electronics.de<br />
WASSER MARSCH<br />
Pumpen gibt’s auch zur Miete<br />
Xylem stellte in diesem Frühjahr auf<br />
der bauma die neue selbst ansaugende<br />
Pumpe Godwin CD150S vor. Besonders<br />
interessant daran: Je nach<br />
Anforderung kann das Laufrad ausgetauscht<br />
werden. So ist die Pumpe für<br />
die Baustellenentwässerung von<br />
Schmutzwasser und sogar für Abwasserumleitungslösungen<br />
mit faserhaltigem<br />
Abwasser einsetzbar. Intelligent<br />
wird die Einheit in Verbindung mit der<br />
Xylem Field Smart Technology. Die<br />
Godwin CD 150S kann dadurch von<br />
überall gesteuert und überwacht werden,<br />
sofern ein internetfähiges Endgerät<br />
verfügbar ist. Dank Euro-5-Motor<br />
spart die neue Godwin-Pumpe 90 %<br />
Dieselemissionen gegenüber ihrem<br />
Vorgänger und braucht zudem 15 %<br />
weniger Kraftstoff. Ebenfalls neu im<br />
Programm ist die Tauchmotorpumpe<br />
Flygt 2201 für den Einsatz im Bergund<br />
Tagebau sowie auf Baustellen. Die<br />
Pumpe ist so robust, dass selbst stark<br />
abrasive Medien bis zu 140 m hoch<br />
gefördert werden können.<br />
IMMER PARAT: Flygt-Pumpen der BIBO-<br />
Reihe leisten Enormes und sind auch über<br />
den Mietservice erhältlich. Foto: Xylem<br />
Mit 6000 Produkten innerhalb Europas<br />
und weltweit 20.000 im Einsatz<br />
zeigt sich Xylem nicht nur als Wassertechnologie-Experte,<br />
sondern auch<br />
als leistungsfähiger Anbieter von Mietlösungen.<br />
www.xylem.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
52 NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
BEEINDRUCKEND: Über<br />
mehr als 100 Jahre Tradition<br />
hat der Kalksteinabbau in<br />
Hohenlimburg.<br />
Waschtrommel<br />
im Kalkstein<br />
Die Steinbrüche des Sauerlandes versorgen eine bevölkerungsreiche Region mit den wichtigen mineralischen<br />
Rohstoffen, die für die Bautätigkeiten der modernen Gesellschaft heute so dringend in großen Mengen benötigt<br />
werden wie selten zuvor. Ganz am westlichen Rand liegt die Stadt Hagen. Hier gewinnt die Hohenlimburger<br />
Kalkwerke GmbH (HKW) bereits seit weit mehr als 100 Jahren Kalkstein und Dolomit. Bei der Aufbereitung des<br />
Rohgesteins muss das Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg einschlagen.<br />
Etwa 1 Mio. t baut HKW gegenwärtig pro<br />
Jahr ab. Dass daraus etwa 900.000 t<br />
Verkaufsmaterial gewonnen werden<br />
können, ist ein erstes Indiz für die ertragreiche<br />
Lagerstätte mit hochwertigem<br />
Gestein. Neben Mineralgemischen und<br />
Splitten entstehen in werkseigenen Anlagen<br />
vor Ort sowohl Beton als auch<br />
Asphalt. Der Einzugsbereich umfasst<br />
unter anderem einen großen Teil des angrenzenden<br />
Ruhrgebiets. Seit <strong>19</strong>93 wird<br />
das erfolgreiche Familienunternehmen<br />
in vierter Generation von den Brüdern<br />
Dr.-Ing. Christian Lange und Dr. Matthias<br />
Lange geleitet.<br />
Hochwertiger Rohstoff in<br />
tückischer Geologie<br />
Existenzgrundlage der HKW ist ein<br />
mächtiger Massenkalk, der als Riff im<br />
Meer des paläozoischen Devon vor etwa<br />
380 Mio. Jahren abgelagert wurde. Ähnlich<br />
heutiger Meeresriffe bildeten mas-<br />
senhaft Korallen, Schwämme und Stromatoporen<br />
den Grundaufbau. Die<br />
geologischen Prozesse seit dem Devon<br />
durch Diagenese und Gebirgsfaltungen<br />
haben die Riffstrukturen zu festen und<br />
dichten Kalksteinen umgebildet, die<br />
heute den verwendbaren Rohstoff darstellen.<br />
Die erdgeschichtliche Entwicklung<br />
hat allerdings auch dazu geführt,<br />
dass in der Lagerstätte Inhomogenitäten<br />
vorkommen. Insbesondere lehmig-tonige<br />
Einlagerungen, die meist im späteren<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
53<br />
ZENTRUM IM<br />
VERBORGENEN:<br />
Die mächtige<br />
Waschtrommel ist<br />
in einer großen<br />
Felskaverne untergebracht.<br />
Fotos: Wistinghausen<br />
AUTOMATISCHE<br />
DOSIERUNG:<br />
Die Materialzufuhr<br />
in die Waschtrommel<br />
erfolgt über<br />
einen regelbaren<br />
Vibrationsaufgeber.<br />
ZENTRALE EINHEIT: Dr. Christian Lange<br />
zeigt am Steuerstand die modernen Monitore<br />
für die Regelung der Aufbereitungskette.<br />
Tertiär in Hohlräume des bereits verfestigten<br />
Kalksteins eindrangen, gehören zu<br />
allgegenwärtigen Begleitern im sonst<br />
eigentlich nahezu reinen Kalkstein. Da<br />
die Lehmeinlagerungen großteils übergangslos<br />
auftreten und in ihrer Ausdehnung<br />
sehr unterschiedlich ausfallen,<br />
lassen sich die Partien nicht schon während<br />
der Gewinnung zuverlässig separieren.<br />
Im durch Sprengung gewonnenen<br />
Haufwerk sind die unerwünschten<br />
Bestandteile mit bis zu 25 % Anteil zu<br />
stark verteilt. Auf diese Herausforderungen<br />
der geologischen Hinterlassenschaften<br />
musste sich die HKW mit einer<br />
Aufbereitungsmethode einstellen, die in<br />
der Festgesteinsaufbereitung bemerkenswert,<br />
weil ungewöhnlich, ist.<br />
Über den Tellerrand<br />
hinausgeschaut<br />
Eine spezielle Aufbereitung war bei HKW<br />
seit jeher erforderlich, da für die hochwertigen<br />
Produkte aus Hohenlimburg<br />
vom Asphalt über den Beton bis zu den<br />
Edelsplitten ein betont füllerarmes Material<br />
als Qualitätsmerkmal bedeutsam<br />
ist. Da die übermäßig vorhandenen<br />
Lehmkomponenten die bei HKW als<br />
Sekundär- und Tertiärzerkleinerung eingesetzten<br />
Kegel- und Prallbrecher ohne<br />
Vorbehandlung hoffnungslos verstopfen<br />
würden, wurde zur Beseitigung dieses<br />
Problems bereits vor mehr als 30 Jahren<br />
eine Waschtrommel zur Nassaufbereitung<br />
als Lösung eingerichtet. Vor einigen<br />
Jahren wurde diese Technologie schließlich<br />
grundlegend modernisiert und an<br />
die gestiegenen Kapazitätserfordernisse<br />
angepasst. Weil die Betreiber auf dem<br />
deutschen Markt zunächst keine passenden<br />
Anlagenanbieter finden konnten,<br />
sah sich die Unternehmensleitung auf<br />
dem internationalen Markt um. Bei der<br />
dänisch-französischen Skako-Comessa-Gruppe<br />
wurden die Hagener schließlich<br />
fündig, wie sich Geschäftsführer<br />
Christian Lange erinnert: „Auf der bauma<br />
2007 bekamen wir durch Zufall den ersten<br />
Kontakt zu diesem Anlagenbauer.<br />
Skako-Comessa ermöglichte eine Besichtigung<br />
in Frankreich bei einem Unternehmen,<br />
das die Anlage ähnlich einsetzte,<br />
und das überzeugte uns.“ Wie bei<br />
solchen Projekten nicht unüblich, dauerte<br />
die Realisierung noch etwas und so<br />
ging die moderne Nassaufbereitung<br />
2009 in Betrieb. Seither wurden unter<br />
anderem im Bereich der Gummiauskleidung<br />
und der Einbindung in die betriebliche<br />
Steuerung noch erhebliche Verbesserungen<br />
realisiert.<br />
Auf Material und<br />
Produktion abgestimmt<br />
Im Kern besteht die Technik aus einer<br />
Entschlammungswaschtrommel mit<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
54<br />
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
ÜBERBRÜCKBAR: Das blaue Silo zur Beschickung<br />
der Waschtrommel kann mittels eines schwenkbaren<br />
Förderbandes umgangen werden.<br />
ALTERNATIVEN: Als Vorbrecher können bei HKW<br />
sowohl ein mächtiger Vertikalkegelbrecher als<br />
auch ein Backenbrecher genutzt werden.<br />
WICHTIGER PUFFER: Über einen Höckergurt wird<br />
der Vorpuffer beschickt, der bei Volllast der Aufbereitung<br />
bis zu zwei Stunden Vorrat fassen kann.<br />
einer Kapazität von bis zu 350 t/h. Sie<br />
hat einen Durchmesser von 3000 mm bei<br />
einer Länge von 9000 mm. Je nach Korngröße<br />
sowie Anteil und Beschaffenheit<br />
der zu separierenden Lehmbestandteile<br />
benötigt das Material zwischen 60 und<br />
120 s, um die Trommel zu durchlaufen,<br />
die sich mit etwa 7 U/min dreht. Vier synchronisierte<br />
Elektromotoren mit einer<br />
Leistung von jeweils 37 kW sorgen für<br />
kraftvollen Antrieb. Im Laufe der Zeit<br />
führten Erfahrungswerte zur Anpassung<br />
der Anlagentechnik an das spezielle Material<br />
des devonischen Massenkalks in<br />
Hagen. „Wir beschicken die Trommel mit<br />
Rohsteingrößen bis zu 350 mm. Unsere<br />
Erfahrungen haben gezeigt, dass damit<br />
die zum Teil klumpigen und wasserbeständigen<br />
festen Lehmbestandteile am<br />
besten und schnellsten aufgelöst und<br />
der Kalkstein geläutert wird“, erklärt<br />
Christian Lange. Die beiden im Einsatz<br />
befindlichen Vorbrecher in Form eines<br />
Steilkegelbrechers (Krupp-Esch) sowie<br />
eines Backenbrechers (Krupp) lassen<br />
sich darauf einstellen.<br />
Individuell in den<br />
Gesamtablauf eingebunden<br />
Unser Lieferprogramm<br />
• Saugbagger • Pumpen • Rohre • Schwimmer • Kabel • Baggerschläuche<br />
Heinrich Döpke GmbH, Stellmacherstraße 10, 26506 Norden<br />
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Das harte und zum Teil splittrige Kalksteingrundmaterial<br />
macht einen effektiven<br />
Verschleißschutz notwendig. So<br />
verfügt die Trommel über eine Gummiauskleidung<br />
inklusive sogenannter Hebeleisten<br />
aus Vollgummi, die das Gestein<br />
in der Rotation immer wieder vom<br />
Rand lösen und in den Waschstrom<br />
lenken. Zusätzlich sorgen Paddel aus<br />
Vollgummi dafür, das Material in der<br />
Trommel in Richtung Austrag voranzutreiben.<br />
Auch damit setzten die HKW<br />
eigene Erfahrungen um, wie Christian<br />
Lange erläutert: „Bei der Stahlauskleidung<br />
unserer alten Waschtrommel war<br />
der Verschleiß deutlich höher, was natürlich<br />
mehr Stillstandzeiten zur Folge<br />
hatte. Zudem sind die Gummiauskleidungen<br />
besser austauschbar.“ Die<br />
Waschtrommel wird über eine weitgehend<br />
automatisierte Beschickung über<br />
einen Aufgeber beladen. Ein darauf abgestimmter<br />
Vorratsbunker mit angeschlossener<br />
Vibrationsförderinne erfüllt<br />
diese Aufgabe. Regelbar ist die Beschickung<br />
gleich mehrfach – über eine<br />
Begrenzung der Einfüllhöhe sowie die<br />
Frequenzänderung der Fördervibrationsmotoren.<br />
Im vorgeschalteten Silo<br />
der Anlage wird das Rohmaterial zuvor<br />
schon vorsorglich eingeweicht, um die<br />
Abtrennung in der Waschtrommel noch<br />
effektiver zu machen.<br />
Als besonderer Clou kann die Nassaufbereitung<br />
umgangen werden, wenn<br />
etwa erkennbar größere Margen, in<br />
denen keine wesentlichen Lehmbestandteile<br />
vorhanden sind, die Vorbre-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
55<br />
cher passiert haben. Das hat sich nach<br />
Aussage von Dr. Christian Lange bewährt,<br />
um auch hier Ressourcen zu sparen.<br />
Technisch wurde diese Anforderung<br />
umgesetzt, indem das letzte Förderband<br />
vor dem Einweichsilo schwenkbar<br />
ausgeführt ist. Der kontinuierlich arbeitenden<br />
Waschtrommel ist ein Entwässerungssieb<br />
des Herstellers Siebtechnik<br />
nachgeschaltet. Die einzelnen Edelsplittfraktionen<br />
werden nach der letzten<br />
Brechstufe zusätzlich auf den Siebmaschinen<br />
nachbebraust, um auch letzte<br />
noch anhaftende feinkörnige Bestandteile<br />
abzutrennen. Der gesamte Prozess<br />
ist eingebunden in eine moderne Ablaufsteuerung.<br />
Von einem zentralen Steuerstand<br />
aus können alle Anlagenteile geregelt<br />
werden, was auch für die<br />
Feinabstimmung der Aufbereitung von<br />
Vorteil ist. Aufgrund mitunter wechselnden<br />
Bedarfs zwischen den einzelnen<br />
Produktgruppen kann HKW sehr flexibel<br />
agieren bis hin zu einer Art Just-in-time-<br />
Produktion. Ein schonender Einsatz<br />
sämtlicher genutzten Ressourcen gehört<br />
ohnehin zur Betriebsphilosophie in<br />
Hohenlimburg. So wird das Prozesswasser<br />
in einem naturnahen geschlossenen<br />
Kreislauf umgesetzt. Im tiefsten<br />
Teil des Steinbruchs befindet sich ein<br />
bereits abgebautes Restfeld, das als<br />
Sedimentationsbecken dient und sich<br />
ausschließlich aus entnommenem<br />
Flusswasser und Regenwasser speist.<br />
Dank der örtlichen Gegebenheiten und<br />
der klugen Planung wird die Nassaufbereitung<br />
bei HKW vollständig hydromechanisch<br />
ohne Zusatz von chemischen<br />
Zuschlagstoffen realisiert. Aus<br />
dem Sedimentationsbecken entsteht<br />
nach Ende der Nutzungsdauer ein<br />
hochwertiges Naturschutzgebiet.<br />
Auch bei den Lärmemissionen hat<br />
HKW weit vorausgedacht und die besonders<br />
laute Waschtrommel mitarbeiter-<br />
und anrainerfreundlich unterirdisch<br />
in einer künstlichen Kaverne im<br />
Kalkgestein untergebracht. Als positiver<br />
Nebeneffekt herrschen hier relativ<br />
gleichbleibende Temperaturen, denn<br />
eine Achillesferse hat die Nassaufbereitung<br />
in jedem Fall: In der Winterzeit<br />
muss die Trommel mitunter stillstehen,<br />
denn der Waschprozess ist nur bis<br />
etwa -2° C verlässlich durchzuführen.<br />
Bei tieferen Temperaturen können die<br />
langen Zuleitungen aus dem Absetzbecken<br />
im Steinbruch von außen nach<br />
innen zufrieren.<br />
Bewährtes für die Zukunft<br />
Zusammenfassend sehen sich die Hohenlimburger<br />
Kalkwerke mit ihrer komplexen<br />
Anlagentechnik mit der eher<br />
branchenunüblichen zentralen Nassaufbereitung<br />
sehr gut aufgestellt auch für<br />
die Zukunft. „Wir haben eine optimale<br />
Lösung gefunden, um aus dem hochwertigen,<br />
aber nicht ganz einfach zu<br />
bearbeitenden Rohstoff zuverlässig<br />
gleichbleibende Qualitäten für höchste<br />
Ansprüche erzeugen zu können“, so Dr.<br />
Christian Lange. Die konstant hohe<br />
Nachfrage lässt erwarten, dass auch in<br />
den nächsten Jahren eine gute Auslastung<br />
des Familienbetriebes in Hagen-<br />
Hohenlimburg gewährleistet ist. (bwi)<br />
www.hkw.info<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
56 NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
KOMBINIERT: Die Waschanlage M2500 E4 mit<br />
integriertem Trichter, Beschickungsband und<br />
doppelstöckigem Infinity-P2-75-Sieb umfasst<br />
auch ein integriertes Wassermanagementsystem.<br />
Einfach ganz sportlich verdoppelt!<br />
Mit Niederlassungen in den Grafschaften Wexford und Wicklow produziert das Unternehmen D’Arcy, das vom Vater-Sohn-Duo<br />
Anthony und Tony D’Arcy geführt wird, seit über 25 Jahren hochwertige Baustoffe und Sande. Am<br />
Standort Wexford sah sich das Unternehmen diversen standortspezifischen Herausforderungen gegenüber, die<br />
nach einer modernen technischen Lösung verlangten. Während bislang hier ein Schöpfrad seine Runden drehte,<br />
arbeitet seit Kurzem eine CDE-Lösung in der Nassaufbereitung. Dieser Sprung in die Moderne war den Betreibern<br />
so wichtig, dass sie die neue Anlage bei einem Tag der offenen Tür im Juni offiziell vorstellten.<br />
Das Unternehmen D’Arcy Sands ist auf<br />
die Herstellung von qualitativ hochwertigen<br />
Sanden nicht nur für die Bau- und<br />
Baustoffindustrie, sondern auch für andere<br />
Branchen und eine Reihe von<br />
Sportarten spezialisiert. Sande für Golfplätze,<br />
einschließlich Bunker und die<br />
Oberflächenbeschotterung für Greens<br />
und Fairways, sowie Quarzsande für<br />
Trainingsgelände und Rennstrecken im<br />
Pferdesport gehören zum Programm.<br />
VATER-SOHN-DUO: Anthony und Tony D’Arcy<br />
arbeiten seit Kurzem mit einer CDE-Lösung in der<br />
Nassaufbereitung ihrer Sande. Fotos: CDE<br />
Vor Kurzem hat das Unternehmen einen<br />
Vertrag über die Lieferung seiner Sande<br />
für das Aviva-Stadion in Dublin abgeschlossen.<br />
Da aber weder das bisherige System<br />
zur Sandaufbereitung noch die Wasserverfügbarkeit<br />
am Standort Wexford eine<br />
stressfreie Auftragsabwicklung für die<br />
Zukunft garantieren konnten, entschlossen<br />
sich die Betreiber, in eine neue<br />
Lösung zu investieren, und entschieden<br />
zugunsten einer Lösung von CDE. Nach<br />
mehreren Besuchen vor Ort und einer<br />
Reihe gemeinsamer Planungsgespräche<br />
hat der Hersteller eine maßgeschneiderte<br />
elektrisch angetriebene Anlage M2500<br />
E4 für D’Arcy Sands entworfen, um das<br />
Unternehmen bei der Skalierung seiner<br />
Betriebsabläufe und der Gewinnung<br />
hochqualitativer Produkte aus dem zu<br />
verarbeitenden Material zu unterstützen.<br />
Die Waschanlage M2500 E4 mit integriertem<br />
Trichter, Beschickungsband und<br />
doppelstöckigem Infinity-P2-75-Sieb umfasst<br />
auch ein integriertes Wassermanagementsystem,<br />
das den A200-Aqua-<br />
Cycle-Verdicker, die Floc-Station-Poly-<br />
Dosieranlage und den Aqua-Store-Wassertank<br />
beinhaltet. Die voll integrierte modulare<br />
Waschanlage kombiniert dabei die<br />
Arbeitsschritte Zuführung, Siebung, Sandwäsche<br />
und Lagerung auf einem kompakten<br />
und mobilen Maschinenchassis. Das<br />
E4-Modell ermöglicht dabei die gleichzeitige<br />
Herstellung von bis zu vier handelsüblichen<br />
gewaschenen Sand- und Zuschlagsprodukten.<br />
Das Prozesswasser der Anlage wird<br />
mit dem Aqua-Cycle-Verdicker aufbereitet,<br />
um bis zu 90 % sauber zurückgewonnen<br />
und in die Waschanlage zurückgeführt<br />
zu werden. Das gesamte System<br />
benötigt für den Betrieb weniger als<br />
20 m 3 Wasser pro Stunde, was einer<br />
Reduzierung um den Faktor zehn entspricht,<br />
da für die frühere Anlagenkonstellation<br />
200 m 3 Wasser in der gleichen<br />
Zeit benötigt wurden.<br />
Überzeugende Ergebnisse<br />
In die neue Anlage wird das Rohmaterial,<br />
in erster Linie Sand mit einem geringen<br />
Anteil Kies, bei einer Kapazität von<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
57<br />
bis zu 80 t/h aufgegeben. „Durch die<br />
neue CDE-Nassverarbeitungsanlage<br />
haben wir die Produktion verdoppelt“,<br />
erklärte Tony D’Arcy. „Wir verarbeiten<br />
jetzt bis zu 80 t/h und extrahieren über<br />
40 t unserer hochwertigen Sande. Eine<br />
stärkere Kontrolle bei der Feinstofftrennung<br />
dank Zyklon-Technologie, die eine<br />
Neuentwicklung für unseren Betrieb darstellt,<br />
hat unseren Produkten eine höhere<br />
Wertschöpfung verliehen und die<br />
Nachfrage erheblich gesteigert.“<br />
Auch Kunden bekommen derartige<br />
Investitionen hautnah zu spüren. So<br />
habe es vor allem von den Greens-Wärtern<br />
zahlreiche positive Rückmeldungen<br />
zur Qualität, Versickerung und Verarbeitbarkeit<br />
des Sandes gegeben.<br />
„Die Herstellung von Sanden für gewerbliche<br />
Zwecke war schon immer das<br />
Hauptaugenmerk von D’Arcy Sands,<br />
aber das neue Werk generiert neue Einnahmequellen<br />
für uns durch die Herstellung<br />
hochwertigerer Zuschlagstoffe und<br />
die Erschließung neuer Märkte“, freut<br />
sich Tony D’Arcy über die getroffene Investitionsentscheidung,<br />
die nicht nur<br />
zusätzlich auch quantitativ überzeugt,<br />
sondern noch dazu mit einem Bruchteil<br />
des früher benötigten Wassers und<br />
deutlich wenig Energie auskommt.<br />
www.darcysands.ie<br />
www.cdeglobal.com<br />
KI INSIDE<br />
Das Werk denkt mit!<br />
Die auf der bauma 20<strong>19</strong> vorgestellte<br />
CDE-Pioniertechnologie Intelligent Plant<br />
nutzt Fortschritte in den Bereichen maschinelles<br />
Lernen und Internet der Dinge<br />
(IoT), um Prozesse zu überwachen und<br />
zu automatisieren, die bisher manuell<br />
ausgeführt wurden. Damit soll die Anlage<br />
in der Lage sein, schnelle Entscheidungen<br />
in Echtzeit und selbstständig zu<br />
treffen, so die Produktivität um bis zu<br />
40 % zu steigern und eine Amortisationszeit<br />
von unter sechs Monaten zu erzielen.<br />
Um dieses Versprechen einzulösen,<br />
verwendet Intelligent Plant eine Reihe<br />
von Bandwaagen, um die genaue aufgegebene<br />
Materialmenge mit den Anteilen<br />
an Sand, Kies und Abschlämmbaren<br />
ins Verhältnis zu setzen. Ist die<br />
Anlage nicht optimal ausgelastet, reagiert<br />
sie selbstständig mit Anpassungen<br />
in Echtzeit.<br />
Das Herzstück von Intelligent Plant ist<br />
die Opti-Max-Technologie als neueste<br />
Ergänzung zu CDE Core. Core verwendet<br />
Sensoren zur Überwachung und<br />
Steigerung der Produktivität, Minimierung<br />
der Ausfallzeiten, Automatisierung<br />
von Prozessen und Senkung der Betriebskosten<br />
bei Maximierung der Rentabilität<br />
im automatischen Prozess.<br />
www.cdeglobal.com<br />
INTELLIGENT PLANT: Die weltgrößte Nassaufbereitungsanlage arbeitet bei Stavanger,<br />
Norwegen. Sie nutzt die CDE-Intelligent-Plant-Technologie und verzeichnet einen<br />
deutlichen Produktionsanstieg gegenüber der Vorgängereinheit. Fotos: CDE<br />
CONNECT MACHT’S MÖGLICH<br />
Wasserlogistik für die Industrie 4.0<br />
DAS FEHLTE NOCH: Tsurumi Connect vernetzt<br />
prinzipiell alle elektrischen Geräte eines definierten<br />
Projektes. Mit dabei ist eine App zur Steuerung und<br />
Auswertung. Foto: Tsurumi<br />
„Alles digital“ gilt künftig auch für die<br />
Pumpentechnik. So hat der Hersteller<br />
Tsurumi eine smarte Controller-Lösung<br />
entwickelt, die nicht nur Wasserpumpen<br />
elektronisch ins Projekt integriert, sondern<br />
den Betrieb so effizient<br />
wie möglich machen soll.<br />
Die multifunktionale Lösung<br />
„Tsurumi Connect“ ist in einer<br />
kleinen Hardware-Box untergebracht,<br />
die via Motorschutzstecker<br />
oder Schaltschrank mit dem Aggregat<br />
gekoppelt wird. Sie erfasst die<br />
Nennströme und wertet sie aus, steuert auf<br />
Wunsch automatisch, überwacht den<br />
Standort und schützt obendrein vor falscher<br />
Drehrichtung oder<br />
Überstrom. Über Mobilfunk,<br />
WLAN oder LAN hält<br />
die Box Verbindung zur<br />
Tsurumi Connect Cloud:<br />
permanent, nach besonderen<br />
Ereignissen oder akut<br />
per Alarmschaltung. Im Falle<br />
einer fehlenden Verbindung<br />
kann die Box die Daten 30<br />
Tage lang offline aufzeichnen.<br />
Da das System keine proprietäre Herstellerlösung<br />
ist, lassen sich auch Geräte<br />
anderer Anbieter koppeln, das heißt, jeder<br />
elektrische Verbraucher kann per Tsurumi<br />
Connect überwacht und gesteuert werden.<br />
Selbst Daten diverser Sensoren können<br />
aufgezeichnet, ausgewertet und von der<br />
Steuerlogik berücksichtigt werden. Sonderlösungen<br />
wie Kaskaden und Booster betreiben?<br />
Kundenspezifische Prozesse fahren?<br />
Alles machbar. Betriebsabrechnungen lassen<br />
sich nun auf Knopfdruck erstellen, Wartungsintervalle<br />
exakt planen und Ausfallkosten<br />
auf ein Minimum reduzieren.<br />
Nach weiteren Feldtests bis zum Jahresende<br />
soll Anfang 2020 das nach deutschen<br />
Standards entwickelte und produzierte<br />
Plug- & Play-System ausgeliefert werden.<br />
www.tsurumi.eu<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
58<br />
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
Schwachstelle am Nasssieb<br />
ausgeknipst<br />
Bei Nassabsiebungen ist die Verrohrung der Bebrausung feststehend.<br />
Mehrdeck-Siebmaschinen verfügen daher über Öffnungen in der Seitenwand,<br />
um die Rohre für die Bebrausung des Unterdecks hindurchzuführen.<br />
Wird diese Öffnung nicht richtig abgedichtet, treten Siebgut und Wasser<br />
aus der Maschine aus. Folgen solcher Undichtigkeiten sind Fehlkorn,<br />
Verschmutzungen der Anlage und Rost durch an der Seitenwand herunterlaufendes<br />
Wasser. Doch dieser Schadensfall lässt sich verhindern.<br />
Üblicherweise werden zur Abdichtung<br />
der erwähnten Öffnungen Faltenbälge<br />
aus Gummi eingesetzt. Allerdings<br />
kommt es in deren Falten üblicherweise<br />
zu Materialansammlungen durch<br />
eingespültes Siebgut. Ein Schaden ist<br />
vorprogrammiert: Durch die Bewegung<br />
der Maschine – und damit des<br />
Faltenbalgs – scheuert das Siebgutgemisch<br />
den Gummi allmählich durch.<br />
Dieser Risikoquelle nahm sich Isenmann<br />
auf Anregung eines Kunden bereits<br />
vor etlichen Jahren an, um für und<br />
mit dem Kunden nach einer Lösung zu<br />
suchen. Das Ziel war klar: Es galt, eine<br />
Möglichkeit zur Abdichtung zu finden,<br />
die bei gleicher Dichtungsleistung<br />
eine höhere Standzeit aufweist als ein<br />
Faltenbalg aus Gummi. Vorzugsweise<br />
sollte dies auch dadurch erreicht werden,<br />
dass sich Material nicht mehr<br />
innerhalb des Bauteils ansammeln<br />
kann. Die von Isenmann daraufhin<br />
konzipierte und patentierte Lösung ist<br />
der bereits 2011 vorgestellte Gaiter. Er<br />
basiert auf dem gleichen Funktionsprinzip<br />
wie der Faltenbalg, besteht<br />
jedoch aus widerstandsfähigem und<br />
dauerelastischem Polyurethan. Auf<br />
Falten kann vollständig verzichtet werden,<br />
sodass es zu keinen schädlichen<br />
Materialansammlungen mehr kommt,<br />
da das Siebgut, ohne schädigend wirken<br />
zu können, zurück auf das Siebdeck<br />
gleitet.<br />
Die Gaiter werden grundsätzlich in<br />
zwei verschiedenen Bauarten gefertigt.<br />
Einerseits gibt es Soft-Gaiter, die<br />
den herkömmlichen Faltenbalg ersetzen.<br />
Sie werden aus einem durchgängig<br />
weichen Polyurethan gefertigt.<br />
Daneben gibt es die regulären Gaiter,<br />
die direkt in einen Lochausschnitt in<br />
der Seitenwand der Siebmaschine<br />
eingeschlagen werden. Der Vorteil<br />
dabei ist, dass auf den verschweißten<br />
ZEITREIHE DES VERSUCHS zur Standfestigkeit von Gaitern. Dargestellt sind dieselben Gaiter, von Neuzustand<br />
nach dem Einbau (2012) bis kurz vor dem Ausbau (2018). Deutlich wird, dass sich das Material<br />
mit dem Alter zwar stärker verformt, wobei jedoch keine Rissbildungen zu erkennen sind. Foto: Isenmann<br />
Rohrflansch an der Seitenwand, und<br />
damit einen typischen Schwachpunkt<br />
der Maschine für Rostbildung, verzichtet<br />
werden kann. Um einen optimalen<br />
Sitz bei hoher Flexibilität zu<br />
gewährleisten, werden zwei unterschiedliche<br />
spezielle Polyurethan-<br />
Mischungen vergossen: hartes PU im<br />
Bereich der Seitenwand und weiches<br />
im konischen Bereich. Für Öffnungen,<br />
an denen temporär keine Bebrausung<br />
verbaut ist, gibt es auch Blind-Gaiter.<br />
Diese werden als Blindstopfen ebenfalls<br />
in die Seitenwand eingeschlagen.<br />
Selbstverständlich sind alle Polyurethan-Mischungen<br />
sowohl hydrolyseals<br />
auch mikrobenresistent und damit<br />
bestens für den Bereich der Nassabsiebung<br />
geeignet.<br />
Die Gaiter sind für alle gängigen<br />
Siebmaschinentypen kurzfristig lieferbar.<br />
Sonderformen werden vom Hersteller<br />
individuell in Abstimmung mit<br />
Betreibern gefertigt. Inzwischen setzen<br />
einige Siebmaschinenhersteller<br />
Gaiter bereits werksseitig ein. Einer<br />
der ersten Anwender der Lösung war<br />
die Felix Mitter Bau GmbH in Österreich,<br />
bei der in Zusammenarbeit mit<br />
Isenmann auch ein Langzeittest<br />
durchgeführt wurde. Die Standzeit<br />
von Gummi-Faltenbälgen lag in der<br />
Vergangenheit an der Testmaschine<br />
bei rund acht Monaten. 2012 wurden<br />
stattdessen die Gaiter eingebaut und<br />
in regelmäßigen Abständen kontrolliert.<br />
Nach sechs Jahren Betriebszeit<br />
wurde der Test 2018 abgebrochen,<br />
denn die Gaiter sprachen längst für<br />
sich selbst. Im Zeitraum von sechs<br />
Jahren hätten früher neun Sätze Faltenbälge<br />
genutzt werden müssen, um<br />
Schäden wie oben beschrieben abzuwenden.<br />
Folglich wurden acht Stillstände<br />
der Anlage durch die Gaiter<br />
verhindert. Deren lange Standzeit ist<br />
dabei keine Besonderheit, sondern<br />
vielmehr die Regel. Deshalb wollen<br />
Anwender, die auf Gaiter umgerüstet<br />
haben, verständlicherweise nicht<br />
mehr zum Faltenbalg zurück. (bwi)<br />
www.isenmannsiebe.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
NASSGEWINNUNG & AUFBEREITUNG<br />
59<br />
FEUCHTER FEINSAND<br />
Sicherer Materialabzug auch bei hohem Wasseranteil<br />
Der Materialabzug von Feinsand mit<br />
hohem Wasseranteil in Aufbereitungsanlagen<br />
ist häufig für Probleme und<br />
Ausfälle der Anlage verantwortlich.<br />
Wenn etwa die Absperrorgane eines<br />
Feinsandsilos und die Entwässerung in<br />
den dort verbauten Dosierbandkombinationen<br />
bei Wasseranteilen von etwa<br />
20 % nicht zuverlässig arbeiten, treten<br />
Feinsandanteile mit Wasser aus dem<br />
Absperrorgan unkontrolliert aus und<br />
ERFOLGREICH IM EINSATZ: Mit dem Dosierband wird in Kieswerken<br />
und Quarzsand- sowie Feinsandaufbereitungen auch<br />
Feinstmaterial kontrolliert abgezogen, dosiert und der Materialstrom<br />
sicher geregelt. Fotos: Wöhwa<br />
führen zu erheblichen Verschmutzungen<br />
und im Extremfall zu Ausfällen der Abzüge.<br />
Wöhwa hat dafür eine sichere Lösung<br />
gefunden. Diese besteht im Abdichtschiebertyp<br />
08 und dem<br />
zusätzlichen Entwässerungskasten mit<br />
Verrohrung. Beides zusammen ergibt<br />
ein zuverlässig arbeitendes Abdichtsystem,<br />
das seinen Platz direkt über dem<br />
Dosierband findet und über das kontrolliert<br />
die abzuziehende Materialmenge<br />
Schmutzwasser die Oberkammer, breitet<br />
sich auf der gesamten Filterfläche aus, setzt<br />
den Partikel auf dem Filterband oder -vlies<br />
ab, um dann als Filtrat in die Unterkammer<br />
abzufließen. Mit Anstieg des<br />
Durchflusswiderstandes bei<br />
dichter werdendem Filterkuchen<br />
nimmt der Gegendruck<br />
in der Filterkammer<br />
zu, bis ein erreichter Grenzwert<br />
(Enddruck) die Beschickung mit<br />
Schmutzwasser unterbricht und eine Regeneration<br />
einleitet. Mit Druckluft wird verbliebene<br />
Flüssigkeit aus dem Filtersystem<br />
herausgepresst. Anschließend öffnen sich<br />
seitliche Klappen, um das Band mit Filterkuchen<br />
herausfahren zu lassen. Nach Abstreifen<br />
des Materials gelangt das Band<br />
sauber auf der anderen Seite wieder hinein.<br />
Die Klappen schließen und der Prozess<br />
setzt sich automatisch fort. Das Filtersystem<br />
gilt als äußerst wartungsarm, da Begesteuert<br />
oder geregelt werden kann.<br />
Mit dem Entwässerungskasten, der sich<br />
über dem Doppelflanschabdichtschieber<br />
befindet, kann der Wassersack im<br />
Material direkt abgeleitet werden. Dieser<br />
Entwässerungskasten verfügt dafür<br />
über eine erheblich größere Entwässerungsfläche<br />
(Edelstahl-Spaltsiebe) als<br />
konventionelle (entwässerte) Dosierschieber.<br />
Dank des Verrohrungsanschlusses<br />
der Entwässerungen am<br />
Gerät kann auch das im Material befindliche<br />
Wasser aus dem Silo kontrolliert<br />
abgeleitet werden. Zusätzlich befindet<br />
sich an jeder Entwässerungsstelle ein<br />
Reinigungsstutzen, über den die Spaltsiebe<br />
gereinigt werden.<br />
Frei zugängliche, einstellbare Abdichtungen<br />
des Schieberblattes und ein<br />
komplett dichter Anschluss an den Entwässerungskasten<br />
sowie das darunter<br />
anschließende Dosierband machen eine<br />
sichere Entwässerung möglich, bei der<br />
ein unkontrollierter Austritt von Feinsand<br />
verhindert wird.<br />
www.woehwa.com<br />
DRUCKBANDFILTER<br />
Effizient bei feinen Partikeln<br />
Bei der Filtrierung von Prozesswässern ist<br />
neben einem hohen Reinheitsgrad auch ein<br />
großer Durchsatz gewünscht. Sind noch<br />
dazu überwiegend feine Partikel herauszufiltern,<br />
stellen Druckbandfilter wie die des<br />
baden-württembergischen Filterspezialisten<br />
Leiblein ein gutes Mittel der Wahl dar.<br />
Gegenüber hydrostatisch arbeitenden Filtern<br />
wird bei diesem System im Filterprozess<br />
ein höherer Druck aufgebaut, was sowohl<br />
den Durchsatz wie auch die<br />
Entwässerung verbessert. Die spezielle<br />
Filtertechnik der Druckbandfilter, kurz DBF,<br />
operiert mit Endlos-Filtergeweben aus<br />
Kunststoff oder Filtervliesen, die individuell<br />
ausgelegt sind. Um die schon hohe Filtergüte<br />
zu steigern, kann der DBF noch zusätzlich<br />
mit Zellulose angeschwemmt werden.<br />
Das Filterprinzip folgt einem einfachen,<br />
wirksamen Ablauf. Ob als eigenständiges<br />
Kompaktgerät oder in Verbindung mit einer<br />
Zentralanlage, stets erreicht das gepumpte<br />
BAUPRINZIP des Leiblein-Druckbandfilters.<br />
Im Einsatz zur Erfassung feiner Partikel bilden<br />
sich regelmäßig standfeste Filterkuchen.<br />
dieneingriffe entfallen. Zu Testzwecken und<br />
Pilotversuchen stehen Geräte aus dem<br />
Leiblein-Mietpark zur Verfügung, die sich<br />
an konkrete Aufgabenstellungen anpassen<br />
lassen.<br />
www.leiblein.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
60 SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
Kammerfilterpressen<br />
und Flockungshilfsmittel<br />
alles (Wasser)klar!<br />
Mineralische Schlämme, welche bei der Nassaufbereitung von Gesteinen anfallen, sind meist ein ungeliebtes<br />
Nebenprodukt. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Schonung von – auch finanziellen – Ressourcen wird<br />
jedoch zunehmend auf eine moderne Wasseraufbereitung mit geschlossenem Wasserkreislauf gesetzt. Kammerfilterpressen<br />
und Flockungshilfsmittel sind dabei zwei Hauptakteure, die gut zusammenspielen müssen.<br />
Bei der Nassaufbereitung ist der anfallende<br />
Kies- oder Gesteinswaschschlamm<br />
den meisten Produzenten<br />
ein Dorn im Auge. Vielfach werden die<br />
Feinanteile < 0,063 mm als Abfall betrachtet.<br />
Der Fokus der Betreiber liegt<br />
auf der Qualität der standardmäßig<br />
erzeugten Produkte – hier wird Geld<br />
verdient und investiert. Der Schlamm<br />
dagegen wird in einem großflächigen<br />
Absetzbecken oder Schlammweiher<br />
mit viel Wasser endgelagert. Zunehmend<br />
häufiger wird aber auch aus<br />
Gründen des Umweltschutzes und<br />
dem Bestreben nach Ressourceneffizienz<br />
ein geschlossener Wasserkreislauf<br />
inklusive einer modernen,<br />
mechanischen Schlammentwässerung<br />
präferiert. Damit lassen sich<br />
Wasser, Betriebsfläche und auch Deponievolumen<br />
sparen.<br />
Schlamm ist auch ein Wertstoff<br />
Eine groß angelege Studie (M. Fisch,<br />
2017) des Fachverbandes der Schweizerischen<br />
Kies- und Betonindustrie (FSKB)<br />
kommt zum Schluss, dass Kieswaschschlamm<br />
als hochwertiges, feines, mineralisches<br />
Material durchaus Verwertungspotienzial<br />
hat. Selbst wenn der<br />
Schlamm kostenlos zur weiteren Verwertung<br />
abgegeben wird, kann sich dies<br />
aufgrund der eingesparten Deponiekosten<br />
lohnen. In der Darstellung auf Seite<br />
62 (übernommen aus M. Fisch, 2017) ist<br />
hierzu eine Kostenabschätzung für die<br />
Rückführung in die Abbaustätte (d.h.<br />
Deponierung in der eigenen Grube) oder<br />
ein Transport zur Verwertung dargestellt.<br />
Wie aus den beispielhaften, aber für<br />
Schweizer Verhältnisse realistischen<br />
Zahlen des FSKB zu entnehmen ist, kann<br />
aufgrund des Wertes des gesparten Deponievolumens<br />
ein Gewinn von bis zu<br />
vier Schweizer Franken pro Tonne erzielt<br />
werden. Eine Deponierung auf der betriebseigenen<br />
Deponie erzeugt hingegen<br />
immer einen Verlust (Grundkosten +<br />
Transport + Verlust des Deponievolumens,<br />
welches nicht anderweitig verkauft<br />
werden kann).<br />
Kies- oder Gesteinswaschschlamm<br />
ist je nach mineralogischer und geochemischer<br />
Zusammensetzung verschieden<br />
verwertbar. Hier kann beispielsweise<br />
die Verwendung als Boden-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
61<br />
verbesserer (insbesondere durch Kalzium-Eintrag),<br />
als Rohmaterialersatz in<br />
der Ziegelindustrie oder der Zementherstellung,<br />
die Verwendung als Dichtungsschichten<br />
im Deponiebau oder als Zusatzstoff<br />
in neuartigen Baustoffen für<br />
Straßenunterbau oder Leitungsgrabenfüllungen<br />
(Erdbeton, Flüssigboden) genannt<br />
werden. Für alle diese Verwertungszwecke<br />
muss der Schlamm aber in<br />
möglichst entwässerter und transportierbarer<br />
Form vorliegen.<br />
Stand der Technik<br />
Stand der Technik zur Entwässerung von<br />
mineralischen Schlämmen in der Gesteinsaufbereitung<br />
ist eine Wasseraufbereitungsanlage<br />
gemäß dem Fließbild unten. Die<br />
Entwässerung des anfallenden Schlammwassers<br />
aus der Gesteinsaufbereitung findet<br />
dabei in zwei Hauptstufen statt.<br />
Die erste Stufe beinhaltet die Beigabe<br />
von Flockungshilfsmitteln (FHM) zur Klärung<br />
des Schlammwassers in einem<br />
statischen Hoch- oder Lamellenklärer<br />
(2). In diesem setzt sich der Feststoff,<br />
nach dem Kontakt mit dem FHM und der<br />
damit einhergehenden Partikelvergrößerung,<br />
gemäß dem Stokes’schem Gesetz<br />
ab. Das Klarwasser kann im freien Ablauf<br />
in den Prozesswassertank (1) überlaufen.<br />
Am häufigsten werden bei der Klärung<br />
von Schlammwasser organische FHM<br />
aus Polyacrylamid (PAM) verwendet. Von<br />
diesen gibt es eine große Auswahl an Produkten<br />
– für fast jeden mineralischen<br />
Schlamm gibt es das passende PAM.<br />
Auch PAM mit einem sehr niedrigen Restgehalt<br />
an monomerem Restacrylamid<br />
und Trinkwasserzulassung sind auf dem<br />
Markt erhältlich. Stärkebasierte Flockungshilfsmittel<br />
sind ebenfalls auf dem<br />
Markt verfügbar. Diese werden jedoch<br />
aufgrund der geringeren Scherfestigkeit<br />
sowie den höheren Betriebskosten eher<br />
selten eingesetzt.<br />
Als Vorflockungshilfsmittel oder Entwässerungshilfsmittel<br />
werden schließlich<br />
bei speziellen Anwendungen (insbesondere<br />
im Recyclingbereich) auch<br />
anorganische Salze (Eisenchlorid und<br />
Aluminiumchlorid), gelöschtes oder ungelöschtes<br />
Kalziumoxid oder organisches<br />
PolyDADMAC eingesetzt. In den<br />
meisten gewöhnlichen Kies- und Gesteinswaschanlagen<br />
kann glücklicherweise<br />
auf diese Hilfsstoffe verzichtet<br />
werden.Bei den PAM wird im Groben<br />
ABWURF eines entwässerten, trockenen<br />
Filterkuchens aus einer Simatec-Kammerfilterpresse.<br />
Fotos und Grafiken soweit nicht anders<br />
angegeben: Autor<br />
zwischen kationischen (positiv geladenen)<br />
und anionischen (negativ geladenen),<br />
zwischen schwach und stark geladenen<br />
sowie zwischen langkettigen und<br />
kurzkettigen Polymeren unterschieden.<br />
Eine Bestimmung des geeigneten Produktes<br />
geschieht idealerweise im Labor<br />
oder in einem Feldversuch vor Ort.<br />
FLIESSBILD einer Wasseraufbereitung für eine Nassaufbereitung<br />
mit geschlossenem Wasserkreislauf.<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
62<br />
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
KOSTENABSCHÄTZUNGEN der Deponierung oder Verwertung von Gesteinswaschschlamm<br />
im Vergleich aus einer Studie des FSKB (M. Fisch, 2017). Die<br />
Grundkosten setzen sich aus dem Be- und Entladen sowie dem Einbau in der<br />
Deponie zusammen. Die Abschätzungen für den Schweizer Markt sind in<br />
Schweizer Franken ausgewiesen (1 sFr. = ca. 0,90 Euro).<br />
Auch die Bestimmung der korrekten<br />
Dosierung ist idealerweise im Labor zu<br />
ermitteln. Im Betrieb ist dann jedoch eine<br />
automatisierte Dosierung an der richtigen<br />
Stelle entscheidend für ein wirtschaftliches<br />
Funktionieren der Prozesswasserklärung.<br />
Die Simatec<br />
Maschinenbau AG arbeitet dabei mit<br />
Sedimentationsmessungen (7), welche<br />
eine steuerungstechnische Rückkoppelung<br />
auf die Dosierpumpe der Flockungsmittelstation<br />
(6) ermöglicht.<br />
Damit ist eine Über- oder Unterdosierung<br />
ausgeschlossen.<br />
Ebenso dem Stand der Technik entsprechend<br />
beinhaltet die zweite Stufe der<br />
Wasseraufbereitung das mechanische<br />
Entwässern des eingedickten und konditionierten<br />
Schlammes auf einer automatischen<br />
Kammerfilterpresse (KFP) (4). Der<br />
eingedickte und homogenisierte<br />
Schlamm wird mit einer Hochdruckpumpe<br />
in eine Filterkammer gedrückt, wo<br />
Feststoff und Wasser mechanisch über<br />
ein Filtertuch und die Eigenfiltration des<br />
Filterkuchens getrennt werden. Das Filtratwasser<br />
kann wieder dem Prozesswasser<br />
zugeführt und der transportierbare,<br />
trockene Filterkuchen einer weiteren Verwertung<br />
zugeführt werden.<br />
Den richtigen Partner braucht’s<br />
Die Flockungshilfsmittel leisten einen<br />
nicht unwesentlichen Beitrag zur Entwässerung.<br />
Eine falsche Dosierung, die falsche<br />
Verfahrenstechnik oder der Einsatz<br />
eines ungeeigneten FHM führen zu einer<br />
mangelhaften Entwässerung oder dem<br />
Verstopfen der Filtertücher. Die Dosierung<br />
der FHM kann direkt mit der Entwässerungsfähigkeit<br />
des Schlammes korreliert<br />
werden. Wie schematisch unten<br />
dargestellt, steigt bei zunehmender Dosierung<br />
eines passenden FHM die Entwässerungsleistung<br />
deutlich an und erreicht<br />
eine maximale Performance bei<br />
einer spezifischen Dosierung. Eine weitere<br />
Zugabe verringert die Entwässerungsleistung<br />
dann aber immer mehr. Der<br />
Grund für dieses Verhalten liegt in den<br />
polaren Eigenschaften des Wassers.<br />
Wenn sich freie, geladene Andockstellen<br />
des FHM nicht mit Feststoff besetzen<br />
lassen, bindet sich Wasser an diesen.<br />
Dieses Wasser kann dann aber in der<br />
Kammerfilterpresse nicht mehr mit dem<br />
Pumpendruck entwässert werden und<br />
verbleibt damit im Filterkuchen, wie die<br />
Skizze zur Wasserbindung deutlich zeigt.<br />
Ein weiterer negativer Nebeneffekt einer<br />
Überdosierung besteht darin, dass sie die<br />
Ablöseeigenschaften der Filterkuchen<br />
von den Filtertüchern verschlechtert. Bei<br />
einem falsch eingesetzten FHM oder dem<br />
falschen Verfahren kann es zudem zur<br />
Bildung von Feinstflocken kommen. Entweder<br />
ist das Flockungshilfsmittel zu<br />
kurzkettig, falsch geladen oder aufgrund<br />
der speziellen Eigenschaften eines Feststoffs<br />
braucht es eine zweistufige Flockung.<br />
Die Feststoffflocken können auch<br />
durch ein falsches Verfahren im Prozess<br />
(z.B. falscher Pumpentyp, falsches Rührwerk,<br />
etc.) zerkleinert werden. Die Feinstflocken<br />
führen dann häufig zur Verstopfung<br />
von Filtertüchern und schließlich zur<br />
mangelhaften Entwässerung der Schlämme.<br />
Auch ein Effektivitätsverlust des FHM<br />
SCHEMATISCHE DARSTELLUNG der Abhängigkeit der<br />
Entwässerungsleistung von der FHM-Dosierung.<br />
SKIZZE DER WASSERBINDUNG (re.) an FHM bei Überdosierung. Die<br />
vielen negativen Andockstellen des FHM (schwarze Ketten mit negativer<br />
Ladung) können nicht mit genügend Feststoffen (farbige Formen) besetzt<br />
werden. Dadurch lagert sich Wasser (H-O-H) an diese an und wird<br />
gefangen (rot umrandet). Bei einer Entwässerung kann nur das freie<br />
Wasser (blau umrandet) vom Feststoff getrennt werden.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
63<br />
ist hin und wieder zu beobachten. Hier<br />
liegt die Ursache meist in einem für den<br />
Prozess falsch gewählten FHM, einer ungenügenden<br />
Reifung der PAM oder einer<br />
zu kurzen Kontaktzeit des FHM mit dem<br />
Schlamm. Anpassungen im Prozess oder<br />
beim Produkt sind dann zwingend nötig.<br />
WASCHWASSERAUFBEREITUNG<br />
Laborversuche sind unumgänglich<br />
Bei korrekt eingesetztem FHM werden<br />
die Fließwege für das Wasser freigehalten<br />
und die Filtertücher verstopfen und<br />
verkleben nicht. Eine korrekte Anwendung<br />
der FHM im Verbund mit der Kammerfilterpresse<br />
wird zwingend immer<br />
vorgängig im Labor getestet. Auch bei<br />
Problemen auf bestehenden Anlagen<br />
sind Kleinversuche im Labor zur Lösungsfindung<br />
meist unumgänglich.<br />
Die Versuche im Labor werden dabei<br />
dem Großprozess nachempfunden und<br />
erfolgen auch zweistufig. In einem ersten<br />
Schritt wird das optimale FHM mit der<br />
richtigen Dosierung zur Absetzung des<br />
Schlammes bestimmt. Im nachfolgenden<br />
Schritt wird mit einer Laborkammerfilterpresse<br />
die richtige Anlagentechnik<br />
(Filtertuch, Kammerstärke, Pumpentyp<br />
und -druck etc.) in Kombination mit dem<br />
passenden FHM definiert.<br />
Das passende Flockungshilfsmittel,<br />
an der richtigen Stelle richtig dosiert, in<br />
Kombination mit einer modernen, vollautomatischen<br />
Kammerfilterpresse lässt<br />
die allermeisten mineralischen Schlämme<br />
zu einem trockenen, gut verwertbarem<br />
Filterkuchen verarbeiten.<br />
Ein Beitrag von Dr. Samuel Gilgen, Senior-Geologe<br />
/ Verfahrenstechniker bei<br />
der Marti Dienstleistungen AG / Simatec<br />
Maschinenbau AG<br />
www.martiag.ch<br />
www.simatec.org<br />
Literatur<br />
Fisch, M. (2017): KIESWASCH-<br />
SCHLAMMVERWERTUNG, Vortrag<br />
an FSKB-Frühjahrstagung. Online<br />
unter http://www.fskb.ch/wp-con-<br />
tent/uploads/2017/07/FSKB-<br />
Fr%C3%BChjahrstagung-2017_<br />
Pr%C3%A4sentation-Fisch_Kieswaschschlammverwertung.pdf<br />
DUALFLOCKUNG: Ein speziell entwickelter organischer Koagulant, der die teils diffusen<br />
Oberflächenladungen für einen Flockungsprozess positiv beeinflusst, beschleunigt den<br />
Sedimentationsprozess. Foto: Hego Biotec<br />
Ein echter Turbo für die Flocke<br />
Bei der Nassaufbereitung von Rohmaterial der<br />
Steine- und Erden-Industrie fallen große Mengen<br />
Waschwässer an, die reichliche Anteile an<br />
abgeschlämmten Partikeln enthalten. Zur Wiederverwertung<br />
der Prozesswässer durch<br />
Kreislaufführung müssen die enthaltenen<br />
Feinstpartikel (< 100 µm), in der Regel durch<br />
Sedimentation, entfernt werden. Stand der<br />
Technik zur Sedimentationsbeschleunigung<br />
ist der Einsatz von anionischen polymeren<br />
Flockungsmitteln. Diese umweltverträglichen<br />
Produkte sind mit verschiedenen Polymerkettenlängen<br />
und -ladungen verfügbar und ermöglichen<br />
so eine optimale Anpassung der<br />
Produkte bezüglich Einsatzgebiet (Sedimentation,<br />
Entwässerung durch Filtration oder<br />
Zentrifugation), Wirkung und Einsatzmenge.<br />
Häufig wird jedoch die Aufbereitung der<br />
polymeren Flockungsmittel vernachlässigt.<br />
Durch Optimierung von Benetzung, Durchmischung<br />
und Reifezeit wurden auf der Basis<br />
der Zwei-Kammer-Technik robuste Löseanlagen<br />
entwickelt, die einen besonders ökonomischen<br />
Einsatz der Produkte ermöglichen.<br />
Unterschiedliche Rohmaterialzusammensetzungen,<br />
sehr große Anteile an Feinstpartikeln<br />
und saisonal niedrige Betriebstemperaturen<br />
können die Qualität der Klarphase ebenso<br />
ungünstig beeinflussen wie zu geringe Klärvolumina<br />
aufgrund von Anlagenerweiterungen.<br />
Daraus resultieren unbefriedigende<br />
Waschwasser- und Produktqualitäten. Basierend<br />
auf den Konzepten der Dualflockung<br />
wurde von der HeGo Biotec GmbH eine spezielle<br />
Rezeptur unter der Bezeichnung GoFloc<br />
PD 592-1 entwickelt, um diese Probleme zu<br />
lösen. Es handelt sich dabei um einen organischen<br />
Koagulanten, der die teils diffusen<br />
Oberflächenladungen für einen Flockungsprozess<br />
positiv beeinflusst. Die dosierfertige<br />
Lösung wird dem Waschwasser vor der Zugabe<br />
des Flockungsmittels zugeführt. Eine<br />
raschere Flockenbildung, bessere Einbindung<br />
feinster Partikel sowie eine deutlich höhere<br />
Flockenstabilität gewährleisten hohe Klarwasserqualitäten<br />
auch bei kurzen Klärzeiten.<br />
Gleichzeitig sind häufig Einsparungen bei den<br />
anionischen Flockungsmitteln möglich.<br />
Änderungen in der Rohmaterialzusammensetzung<br />
oder der Aufgabemenge führen<br />
zu schwankenden Beladungen des Waschwassers<br />
mit abschlämmbaren Bestandteilen.<br />
Eine kontinuierliche Dosierung der Flockungsmittel<br />
zieht somit die Gefahr einer<br />
Überdosierung mit Verschleppung der Polymere<br />
in das Waschwasser bzw. einer Unterdosierung<br />
mit dem Risiko von verschmutztem<br />
Waschwasser und einer verminderten<br />
Produktqualität nach sich. Um auf diese<br />
Schwankungen flexibel reagieren zu können,<br />
bietet HeGo Biotec eine kontinuierliche Feststoffmessung<br />
im Zulauf zum Klärprozess an.<br />
Nach Anpassung des Messsystems an die<br />
Bedingungen vor Ort kann die Flockungsmittellösung<br />
automatisch entsprechend des<br />
Bedarfs zugesetzt werden. Im Ergebnis wird<br />
die eingesetzte Polymermenge optimal genutzt,<br />
Über- und Unterdosierungen werden<br />
sicher vermieden und eine gleichbleibend<br />
hohe Klarwasserqualität ist gewährleistet.<br />
www.hego-biotec.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
64 SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
Flockungshilfsmittel<br />
richtig einsetzen<br />
In den meisten Produktionsanlagen<br />
der Sand- und Kiesindustrie werden<br />
seit Jahrzehnten synthetische wasserlösliche<br />
Polyacrylamide, besser<br />
bekannt als Flockungshilfsmittel,<br />
zur Klärung des Waschwassers in<br />
geschlossenen Kreisläufen eingesetzt.<br />
Unterschieden werden bei<br />
den Flockungshilfsmitteln drei<br />
Gruppen: Während nicht ionische<br />
Flockungshilfsmittel ihre Hauptverwendung<br />
in sauren Aufschlussverfahren<br />
finden, sind im mineralischen<br />
Bereich hauptsächlich anionische<br />
Produkte im Einsatz. Kationische<br />
Flockungshilfsmittel werden überwiegend<br />
auf kommunalen Kläranlagen<br />
eingesetzt. Doch Vorsicht, auch<br />
hier gibt es Ausnahmen!<br />
Felsenfest steht in jeden Fall eines:<br />
Um das passende Flockungshilfsmittel<br />
für eine Waschwasserklärung zu<br />
finden, sind Laborversuche unerlässlich.<br />
Hierbei werden Produkte mit<br />
einer unterschiedlichen Ladungsdichte<br />
und verschiedenen Molekulargewichten<br />
miteinander verglichen.<br />
Beurteilt werden dabei die Sinkgeschwindigkeit<br />
der Agglomerate sowie<br />
die Resttrübung des Wassers, um<br />
die Erfolg versprechendste Lösung<br />
zu finden.<br />
Alternative? Ja – aber …<br />
Die Frage, ob es speziell für die Klärung<br />
der Prozesswässer in der Gesteinsindustrie<br />
eine Alternative zu<br />
den synthetischen wasserlöslichen<br />
Polyacrylamiden gibt, lässt sich nicht<br />
mit einem klaren Ja oder Nein beantworten.<br />
Die auf Stärke basierenden<br />
Flockungsmittel besitzen nämlich<br />
den gleichen Funktionsmechanismus<br />
wie die synthetischen wasserlöslichen<br />
Polyacrylamide. Wenn wir aber<br />
die anionischen Polyacrylamid-Produkte<br />
betrachten, besteht im Vergleich<br />
dazu bei dem alternativen<br />
Stärke- resp. Bio-Produkt so gut wie<br />
keine Auswahl, wenn es um Ladungsdichte<br />
und Molekulargewicht geht.<br />
Hinzu kommt außerdem noch die<br />
deutlich geringere Scherstabilität, die<br />
nicht selten bei falscher Anwendung<br />
zu einem eklatanten Mehrverbrauch<br />
führt. Gerade bei auf Stärke basierenden<br />
Produkten ist dem technischen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
65<br />
VORBEREITUNG<br />
eines Laborversuchs<br />
nach DIN<br />
23007. Fotos: Autor<br />
LAUFENDER VERSUCH<br />
mit verschiedenen Sinkgeschwindigkeiten<br />
nach<br />
DIN 23007.<br />
Umfeld größte Beachtung zu schenken.<br />
Dennoch ist selbst bei exakter<br />
technischer Auslegung mit einem<br />
deutlichen Mehrverbrauch zu rechnen.<br />
Nach bisherigen Erfahrungen<br />
aus Labor- und Betriebsversuchen ist<br />
gegenüber Polyacrylamid von einem<br />
Faktor 5 bis 10 auszugehen.<br />
Wie dosiere ich richtig?<br />
Die vorhandene Personaldecke in den<br />
meisten Gesteinsgewinnungsbetrieben<br />
lässt eine regelmäßige Kontrolle<br />
der Wasserkläreinrichtung nicht zu.<br />
Nichtsdestotrotz ist beim Einsatz von<br />
chemischen Produkten immer nach<br />
dem altbewährten Lehrsatz „So viel<br />
wie nötig, so wenig wie möglich“ zu<br />
verfahren. Hierbei helfen technische<br />
Lösungen weiter. Seit vielen Jahren<br />
gibt es zuverlässige Dosiergeräte für<br />
Flockungshilfsmittel, die eine Überdosierung<br />
bei der gezielten Sedimentation<br />
ausschließen. Selbst stark<br />
schwankende Feststoffgehalte und<br />
sich verändernde Körnungen lassen<br />
gute Dosiergeräteeinheiten kalt. Dank<br />
dessen amortisiert sich ein solches<br />
Gerät über den Minderverbrauch<br />
meistens schon innerhalb eines Produktionsjahres.<br />
Was sagt die Umwelt?<br />
Die anionischen synthetischen wasserlöslichen<br />
Polyacrylamide werden<br />
seit den <strong>19</strong>50er-Jahren im Berg- und<br />
Tagebau eingesetzt. Auffälligkeiten<br />
über das im Herstellungsprozess verwendete<br />
Acrylamid sind bisher nicht<br />
bekannt. Nach der angestrebten Polymerisation<br />
sprechen wir lediglich<br />
über minimale Anteile freien Acrylamids,<br />
die im Herstellungsprozess<br />
keine reaktiven Partner gefunden<br />
haben. Ein Nachweis über freies Acrylamid<br />
im Schlamm bzw. Filterkuchen<br />
ist analytisch nach heutigem<br />
Stand der Technik nicht möglich. Eine<br />
Rückwandlung von synthetischen<br />
wasserlöslichen Polyacrylamiden<br />
nach der Deponierung des eingedickten<br />
Schlammes aus sich verkürzenden<br />
Polymerketten zu Acrylamid kann<br />
ebenso wenig nachgewiesen werden.<br />
Beleg ohne Berücksichtigung<br />
Ein aktuelles Untersuchungsergebnis,<br />
ermittelt durch das Hygiene-Institut<br />
Gelsenkirchen, soll diese Feststellungen<br />
unterstreichen. Hierbei<br />
geht es um den Vergleich eines synthetischen<br />
Polymers mit einem Bio-<br />
Polymer auf Stärkebasis. Untersucht<br />
wurden dafür eine unbehandelte<br />
Probe, eine Probe mit synthetischem<br />
Polymer sowie einer Probe mit Bio-<br />
Polymer hinsichtlich des TOC/DOC-<br />
Anstieges. Untersuchungsgegenstand<br />
war der Filterkuchen einer Schlammentwässerung<br />
auf Kammerfilterpressen<br />
und anschließender Deponierung<br />
des entwässerten Schlammes. Folgende<br />
Untersuchungsschritte kamen<br />
dabei zum Tragen:<br />
Bestimmung Trockenmasse TS (%)<br />
nach DIN 38409-H 1<br />
Bestimmung organischer Kohlenstoff<br />
TOC (%) nach DIN EN 14039<br />
Bestimmung des gelösten organischen<br />
Kohlenstoffs DOC (mg/l) nach<br />
DIN EN 1484<br />
Das Ergebnis fiel folgendermaßen aus:<br />
Probe 1, unbehandelt: TS: 99,23 %,<br />
TOC: 0,8 %, DOC: 5,7 mg/l<br />
Probe 2, behandelt mit Bio-Polymer:<br />
TS: 99,3 %, TOC: 1 %, DOC: 6,4 mg/l<br />
Probe 3, behandelt mit Polyacrylamid<br />
Knöcheltief im Schlamm?<br />
Wir ziehen Sie raus!
66<br />
SPEZIAL FLOCKUNGSHILFSMITTEL<br />
EINMAL INSTALLIERT, arbeitet die automatische<br />
Dosiersteuerung nach den aufwendigen Vorarbeiten,<br />
die hierfür unerlässlich sind, im Selbstlauf.<br />
SCHWERKRAFTVERSTÄRKER<br />
Flockungsmittel sorgen bei<br />
der Sedimentation für<br />
• Hohe Absetzgeschwindigkeit<br />
• Einen feststofffreien Überlauf<br />
• Erhöhung der Kapazität<br />
• Hohen Feststoffgehalt im Schlamm<br />
• Höhere Wasserrückgewinnung<br />
FLIESSBILD eines vollautomatischen Dosiersystems für Flockungshilfsmittel. Die Optimierung der<br />
Dosiergeräte ist zeitaufwendig, aber sehr wichtig. In der Regel fallen bis zur Inbetriebnahme vier<br />
Manntage an. Fotos: Autor<br />
Floc-tech 5<strong>05</strong>8-10: TS: 98,16 %,<br />
TOC: 0,9 %, DOC: 3,2 mg/l.<br />
Diese Ergebnisse zeigen deutlich,<br />
dass der Einsatz von Flockungshilfsmitteln<br />
und Flockungsmitteln keinen signifikanten<br />
Anstieg der TOC- und DOC-<br />
Werte im Schlamm verursacht!<br />
Leider finden solche Ergebnisse und<br />
Erkenntnisse, die eigentlich für sich<br />
selbst und die bewährte fachliche Praxis<br />
sprechen, so gut wie keine Akzeptanz<br />
im Zuge von Genehmigungsverfahren<br />
oder bei der Erweiterung von<br />
Betriebsgenehmigungen. Bearbeitungszeiten<br />
von mehr als sechs Monaten<br />
sind keine Seltenheit. Hier spielt<br />
offenbar die Verunsicherung in den „Unteren<br />
Wasserbehörden“ eine wesentliche<br />
Rolle. Es besteht demnach politischer<br />
Handlungsbedarf, um Klarheit in<br />
dieser Frage zu schaffen! Denn am<br />
Ende geht es um mehr als nur um Flockungshilfsmittel.<br />
Es geht um Effizienz<br />
in der kompletten Verfahrenskette, um<br />
einen relativ unkomplizierten Bürokratieabbau<br />
und um die Produktivität der<br />
Betriebe. Letztere wird immer, erst recht<br />
aber in Zeiten wachsender Nachfrage<br />
zum Zünglein an der Waage.<br />
Individuelle Fragen zu diesem Artikel<br />
oder zum Einsatz von Hilfsmitteln zur Feststoff-/Flüssigtrennung<br />
beantworten die<br />
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Mit einem Cat-Bagger 6030FS verfügt die Holcim-Gruppe in ihrem Steinbruch<br />
am Standort Beckum seit April über eine der schwersten Gewinnungsmaschinen<br />
ihrer Art in Deutschland. Das Modell wurde im Caterpillar-Werk<br />
in Dortmund gebaut. Grundsätzlich eher für Minen entwickelt,<br />
leistet der Bagger nun aber auch in Deutschland genau die Gewinnungsarbeit,<br />
die im Steinbruch des Zementwerks von ihm erwartet wird.<br />
Der gut 15 m lange und 7,5 m hohe Koloss<br />
bringt es auf 294 t Einsatzgewicht.<br />
In seine 9,5-m 3 -Schaufel passen bis zu<br />
20 t Material. Eine Leistung von 1140 kW<br />
rundet die Superlative ab. Was der Bagger<br />
für Ausmaße hat, zeigt sich noch<br />
deutlicher bei Anlieferung und Montage:<br />
Zwölf Sondertransporter waren erforderlich<br />
und der Aufbau nahm dreieinhalb<br />
Wochen in Anspruch. Um alle<br />
Bauteile im Lot ausrichten zu können,<br />
wurde der Montageplatz vorab extra<br />
befestigt. Zwei Kräne mit je 100 t Hublast<br />
waren nötig, um die tonnenschweren<br />
Komponenten abladen und aufbauen<br />
zu können. Hand in Hand arbeiteten<br />
Monteure von Caterpillar, Zeppelin<br />
sowie Holcim zusammen, bis der Riesen-Bagger<br />
fertig montiert und einsatzbereit<br />
war.<br />
Für Haupt- und<br />
Nebenarbeiten gewappnet<br />
Mit dem neuen Schwergewicht werden<br />
inzwischen Kalkstein und Kalkmergelgesteine<br />
in Beckum gewonnen. Gefordert<br />
werden von ihm mindestens 470 t Rohmaterial<br />
pro Stunde. Darüber hinaus<br />
muss noch ausreichend Reserve für anstehende<br />
Nebenarbeiten wie etwa das<br />
Zerkleinern von zu großen Gesteinsbrocken<br />
vorhanden sein. Generell kennt sich<br />
der Betreiber schon mit Großkalibern<br />
aus, denn das neue Modell ersetzt einen<br />
Großhydraulikbagger mit einem Dienstgewicht<br />
von etwa 240 t. Weil dieser in 25<br />
Jahren gut 25.000 Bh abgeleistet hatte,<br />
eruierten die Verantwortlichen bei Holcim<br />
seit 2015 intensiv, mit welcher Nachfolgetechnik<br />
in Zukunft die Gewinnungsarbeit<br />
geleistet werden soll. Hinzugezogen<br />
wurde Stefan Oppermann von der Zeppelin-Einsatz-<br />
und Projektberatung.<br />
Schon vor 20 Jahren ging der Spezialist<br />
der Frage nach, wie die auftretenden<br />
Mergelschichten wirtschaftlich zu gewinnen<br />
sind. „Wir haben im Lauf der Zeit<br />
verschiedene Möglichkeiten eruiert und<br />
untersucht. Außerdem wurden verschiedene<br />
Tests und seismische Untersuchungen<br />
durchgeführt, um die Beschaffenheit<br />
des Gebirges zu ermitteln und mit<br />
welcher Technik die geforderte Tonnage<br />
erreicht werden kann“, so Oppermann.<br />
Ursprünglich war man mal von zwei Ladegeräten<br />
ausgegangen. „So stand auch<br />
mal die Idee im Raum, einen kleinen und<br />
großen Bagger parallel einzusetzen.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
69<br />
MOTORSTART und Schlüsselübergabe des Baggers mit Beckums<br />
Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann im Kreis von Projektakteuren<br />
bei Holcim, Zeppelin und Caterpillar.<br />
MAULHELD: In die 9,5-m³-Schaufel aus verschleißarmem<br />
Hardox-Stahl mit fünf Zähnen des Cat-Zahnsystems C95<br />
passen bis zu 20 t Material. Fotos: Zeppelin-Cat<br />
2007 wurde ein RH 120 ins Spiel gebracht,<br />
was dazu führte, die Einsatzbedingungen<br />
von Grund auf zu analysieren.<br />
Die Beurteilung der Einsatzsituation damals<br />
behielt ihre Gültigkeit, als 2015 der<br />
Weg in Richtung des 6030FS konkreter<br />
wurde und definitiv abzusehen war, dass<br />
der alte Bagger nicht mehr lange einsatzfähig<br />
sein würde, Sprengungen reduziert<br />
werden mussten und wieder eine fundierte<br />
Einsatzanalyse erforderlich<br />
wurde“, berichtet der Experte. Das führte<br />
zum Ergebnis, einen Hochlöffelbagger<br />
mit Klappschaufel vorzuschlagen, der<br />
entsprechende Grabkräfte aufbringt, um<br />
das Material zu lösen, zu zerkleinern und<br />
mit dem die Baumaschine in allen Kalkund<br />
Kalkmergelschichten stabil die geforderte<br />
Förderleistung zur Versorgung<br />
des Zementwerks sicherstellen kann.<br />
Oppermann erarbeitete das Konzept,<br />
das mit als Grundlage für die Investitionsentscheidung<br />
diente. Mit seinen Kollegen<br />
aus dem Vertrieb wurden der Einkauf<br />
sowie die Gewinnungsexperten und das<br />
Management von Holcim in Bezug auf<br />
die Maschinenkonfiguration beraten – ein<br />
Prozess, der sich in Teamarbeit über<br />
einen längeren Zeitraum hinzog.<br />
Auch beim Service abgesichert<br />
Schließlich mussten Leistungsdaten gegenübergestellt<br />
und die passende Ausstattung<br />
ermittelt werden. Dabei spielten<br />
Faktoren eine Rolle, wie etwa die notwendige<br />
Abbauhöhe und die Mächtigkeit<br />
einzelner Mergelschichten, aber<br />
auch Servicekosten und das Servicekonzept<br />
in Form eines auf 15.000 Bh<br />
ausgelegten Full-Service-Vertrags.<br />
„Da gerade eine solche Maschine selten<br />
in Deutschland eingesetzt wird und<br />
entsprechende Erfahrungen nicht gegeben<br />
sind, war uns ein überzeugendes<br />
Konzept sehr wichtig“, äußert Kevin Haß,<br />
Einkaufsmanager Mining, Logistics und<br />
Trucks bei Holcim Deutschland. „Auch<br />
auf einen effizienten Kraftstoffverbrauch<br />
haben wir bei diesen Dimensionen großen<br />
Wert gelegt. Schon jetzt lässt sich<br />
feststellen, dass wir in Bezug auf den<br />
Kraftstoffverbrauch eine der effizientesten<br />
Maschinen in dieser Größe angeschafft<br />
haben“, so Michael Dommin,<br />
Leiter Gewinnungsbetriebe bei Holcim<br />
West Zement.<br />
Entscheidend für die Grabkräfte zur<br />
Direktgewinnung wirkt sich ein wesentliches<br />
Merkmal des Baggers aus: die<br />
TriPower-Kinematik. Die Anlenkung von<br />
Hub- und Schaufelzylinder über eine<br />
Dreieckskonstruktion sorgt für erhöhte<br />
Vorschub- und Grabkräfte an der Schaufel<br />
und höhere Auslegermomente als bei<br />
einer herkömmlichen Baggerkinematik<br />
ohne höheren Energieeinsatz. Außerdem<br />
sichert die automatische winkelkonstante<br />
Schaufelparallelführung einen hohen<br />
Füllungsgrad und verhindert ein Überkippen<br />
des Materials. Eine weitere Vorgabe<br />
des Betriebs: Die Ladespiele sollten<br />
zügig über die Bühne gehen – kurze<br />
Taktzeiten waren ebenso Bedingung.<br />
Schließlich mussten auch die auftretenden<br />
Emissionswerte überzeugen, was<br />
durch den Einbau eines Geräuschunterdrückungssystems<br />
erreicht wurde. Auch<br />
sonst wurden einige Modifikationen in<br />
der Ausrüstung vorgenommen, um den<br />
Bagger optimal an die Einsatzbedingungen<br />
anzupassen. Bei den Ketten sollte<br />
eine größere Aufstandsfläche als bisher<br />
erreicht werden, um die Flächenpressung<br />
des Geräts auf den Untergrund zu<br />
reduzieren. Überzeugt hat schließlich<br />
auch das Konzept mit zwei Cat-Acert-<br />
Diesel-Motoren C27. Fällt einer aus, kann<br />
der Bagger aus dem potenziellen Gefahrenbereich<br />
bewegt werden – ein Motor<br />
erreicht bis zu 65 % der vollen Leistung.<br />
Weil Arbeitsschutz im Rohstoffbetrieb<br />
einen immensen Stellenwert hat, wurden<br />
auf besonderen Kundenwunsch diverse<br />
Extras umgesetzt, wie etwa ein Wartungssteg<br />
für die Reinigung der Fensterscheiben.<br />
Maschinist Uwe Reimann<br />
steigt über Trittstufen, die im 45-Grad-<br />
Winkel angelegt sind, zur Kabine auf.<br />
Noppen am Blech des Oberwagens gewähren<br />
bei Wartungsarbeiten einen sicheren<br />
Stand. Der Steuerblock wurde<br />
auf den Baggerarm gelegt, was die Zugänglichkeit<br />
sehr erleichtert. Das Fahrerhaus<br />
ist laut Reimann „größer als manches<br />
Büro“ und die Einstellmöglichkeiten<br />
seines Sitzes kommentiert er so: „Der<br />
Sitz ist luftgefedert, beheizbar und ein<br />
echter Traum.“<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
70<br />
BAGGER & RADLADER<br />
Groß und Klein<br />
gemeinsam in der Lava<br />
AKTIVPOSTEN: Die ME-Version des CX750D ist für harte<br />
Einsätze in der Gewinnung perfekt geeignet. Räumen und<br />
Vorsortieren des Materials erledigt auch der 35-t-Bagger<br />
CX350D problemlos und zügig. Fotos: Case<br />
Ein 75-t-Bagger sorgt im Lavabruch<br />
Ochtendung für die Direktgewinnung<br />
bei der AG für Steinindustrie. Seit<br />
Mitte des letzten Jahres hat sich der<br />
Case CX750D bereits in vielen Arbeitsstunden<br />
problemlos bewährt.<br />
Das Lavawerk Ochtendung südöstlich<br />
von Kruft liegt im Abbaugebiet Fresserhöfe.<br />
Gewonnen wird die Lava des Tönchesberges,<br />
eines der vulkanischen Schlackenkegel,<br />
die dem Vulkangebiet der<br />
Osteifel ihren typischen Charakter verleihen.<br />
Der CX750D wird im unteren Bereich<br />
des Grubenbetriebs in der direkten Rohstoffgewinnung<br />
eingesetzt. Lavaschlacke<br />
und Lavasande stehen hier als Lockergestein<br />
an und werden mit der Ausrüstung<br />
direkt aus der Wand gelöst. Danach wird<br />
das Fördergut auf Muldenkipper verladen<br />
oder aber direkt vor Ort mit einer mobilen<br />
Brecheranlage auf eine Größe heruntergebrochen,<br />
die eine problemlose Weiterverarbeitung<br />
erlaubt. Trotz des relativ<br />
geringen Gewichtes des Fördergutes ist<br />
die Beanspruchung für Arbeitsausrüstung<br />
und Hydraulik des CX750D bei dieser Art<br />
der Gewinnung nicht zu unterschätzen.<br />
Das Lavamaterial ist äußerst abrasiv und<br />
stellt vor allem an Löffel und Stiel höchste<br />
Anforderungen. Hinzu kommt, dass die<br />
Lagerstätte mit zahlreichen Basalt-Ablagerungen<br />
durchzogen ist, die im Verlauf<br />
der Abgrabungen immer wieder ausgeräumt<br />
werden müssen. Aus diesem Grund<br />
entschied sich der Betreiber bei der Beschaffung<br />
für die ME-Version des CX750D,<br />
der mit seiner enormen Losbrechkraft von<br />
bis zu 366 kN, einem größeren Löffelzylinder<br />
und einer optimierten Kinematik für<br />
harte Einsätze in der Gewinnung perfekt<br />
geeignet ist. Die Arbeitsausrüstung ist<br />
ebenfalls auf extreme Belastungen<br />
ausgelegt und besteht aus einem verstärkten<br />
HD-Ausleger, einem verkürzten<br />
3,02- m-HD-Stiel und einem gepanzerten<br />
4-m 3 -Felslöffel.<br />
Bei Arbeiten im Steinbruch direkt an<br />
der Wand ist außerdem ein zusätzlicher,<br />
solider Kabinenschutz für den Fahrer unabdingbar.<br />
Die große Bodenfreiheit, die<br />
der schwere Diagonal-Unterwagen bietet,<br />
erlaubt ein problemloses Überfahren von<br />
kleineren Materialresten und Basaltblöcken<br />
beim Ortswechsel, wenn der Bagger<br />
zur Erweiterung des Abbaubereiches<br />
oder zum Wegebau eingesetzt wird. Die<br />
spezielle Bauweise der Raupenlaufwerke<br />
mit ihren abgeschrägten Laufwerksträgern<br />
verhindert dabei einen Materialaufbau<br />
unter der Kette. Wie Bernd Kump,<br />
Gebietsverkaufsleiter in der Niederlassung<br />
Andernach erklärt, wird der CX750D<br />
außerdem von einem CX350D unterstützt,<br />
der immer dann an die Arbeit geht, wenn<br />
die enormen Kräfte des großen Bruders<br />
nicht unbedingt benötigt werden. Das<br />
Räumen und Vorsortieren des Materials<br />
erledigt auch der 35-t-Bagger problemlos<br />
und zügig. Aufgrund seiner größeren Beweglichkeit<br />
wird der CX350D in der Grube<br />
an wechselnden Standorten je nach Bedarf<br />
in der Gewinnung oder auch zur Instandhaltung<br />
des Wegenetzes eingesetzt.<br />
Für Grubenleiter Thomas Schäfer ist<br />
natürlich speziell der CX750D ein wichtiger<br />
Aktivposten: „Die Maschine liefert<br />
eine beeindruckende Leistung und arbeitet<br />
trotz der schwierigen Bedingungen in<br />
der Grube zuverlässig und dazu noch<br />
vergleichsweise sparsam. Wir setzen sie<br />
in erster Linie hier in der Gewinnung aus<br />
der anstehenden Wand ein. Und dort leistet<br />
sie ausgezeichnete Arbeit.“<br />
www.casece.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
DOPPEL-TEAM<br />
Ermüdungsfreie Performance mit Größe<br />
Der bereits <strong>19</strong>00 erschlossene Mütze-<br />
Steinbruch Frankenberg wird kontinuierlich<br />
erweitert. Das <strong>19</strong>65 gegründete mittelständische<br />
Betreiber-Unternehmen<br />
arbeitet mit höchsten Ansprüchen in<br />
Bezug auf Qualität und nutzt dazu Technik<br />
von Komatsu. Die Beständigkeit der<br />
Arbeit in Kombination mit einer Erhöhung<br />
der Absatznachfrage hat die Verantwortlichen<br />
motiviert, nochmals in<br />
neue Technik dieser Marke zu investieren.<br />
So wurden ein PC800-8-Hydraulikbagger<br />
und ein Muldenkipper HD4<strong>05</strong>-8<br />
von Komatsu angeschafft.<br />
Der PC800-8 setzt nicht ohne Grund<br />
weltweit Maßstäbe in der Gewinnungsindustrie.<br />
Enorme Grabkräfte, höchste<br />
Zug- und Lenkkräfte sowie ein sicherer<br />
Arbeitsplatz garantieren einen effizienten<br />
Arbeitsablauf. Bei seiner Entwicklung<br />
wurde besonders auf Sicherheit<br />
und Komfort für den Fahrer geachtet bei<br />
gleichzeitiger Steigerung der Einsatzproduktivität<br />
und -effizienz. Das war für<br />
die neuen Betreiber auch einer der<br />
Gründe, solch ein großes Investment für<br />
die Zukunft zu tätigen. Motor, Hydrauliksystem<br />
und Elektrik des Baggers wurden<br />
vollständig von Komatsu entwickelt<br />
und sorgen für höchste Kraftstoffeffizienz.<br />
Die Kraftstoffmanagement-Funktion<br />
von Komtrax hilft, den Verbrauch<br />
weiterhin zu senken und so als Teil der<br />
Produktionskette Gesteinskörnungen<br />
noch effektiver für den Frankenberger<br />
Raum zu produzieren. Der Komatsu-<br />
Muldenkipper HD4<strong>05</strong>-8 liefert im Gespann<br />
dazu Produktivität auf Abruf.<br />
Durch den Einsatz der neuesten Motorentechnologie<br />
von Komatsu bringt er<br />
eine gesteigerte Leistung. Gleichzeitig<br />
sorgt der kraftstoffsparende Antriebsstrang<br />
für niedrige Betriebskosten, zu<br />
denen auch die automatische Leerlaufabschaltung<br />
beiträgt. Die hohe Retarderleistung<br />
garantiert zuverlässiges<br />
Bremsverhalten. Der Muldenkipper mit<br />
40 t Eigengewicht hat zudem nicht nur<br />
den kleinsten Wenderadius in seiner<br />
Skw-Klasse, sondern unterbietet sogar<br />
einen Porsche 911.<br />
Ulrich Mütze, Geschäftsführer der<br />
Heinrich Mütze Bauunternehmen GmbH<br />
& Co. KG, zu der der Steinbruch gehört,<br />
äußert: „Wir sind sehr zufrieden mit der<br />
Qualität und Zuverlässigkeit der Maschinen<br />
sowie mit dem Service durch Schlüter<br />
für Baumaschinen. Der reibungslose<br />
Ablauf in der Produktion ist somit gewährleistet.<br />
Im Steinbruchbetrieb gilt es<br />
besonders, ein partnerschaftliches Miteinander<br />
aktiv zu leben und zu pflegen,<br />
SCHLÜSSELÜBERGABE: Burkhard von der Heide<br />
(Schlüter Kassel) mit den Mütze-Geschäftsführern<br />
Ulrich Mütze (r.), Marco Flatzek (M.) und ihren<br />
Ehefrauen. Fotos: Schlüter Baumaschinen<br />
VERJÜNGUNG der Steinbruchflotte. Das markengleiche<br />
Equipment wird jetzt von einem PC800-8-<br />
Hydraulikbagger und einem Muldenkipper HD4<strong>05</strong>-8<br />
von Komatsu unterstützt.<br />
denn Stillstandzeiten kosten viel Geld.<br />
Auch für Fragen rund um die neuen Leistungsgeräte<br />
hat der Komatsu-Premiumhändler<br />
stets ein offenes Ohr.<br />
www.muetze-bau.de/steinbruch.htm<br />
www.schlueter-baumaschinen.de<br />
www.komatsu.eu/de<br />
NEUES FLAGGSCHIFF<br />
Die Premium-Reihe stockt auf<br />
In der 9- bis 11-t-Leistungsklasse bietet Kramer in Zukunft den 8145T<br />
mit teleskopierbarer Ladeanlage und Z-Kinematik an. Der Teleskopradlader<br />
hat eine Schaufelkipplast von 5500 kg, eine Stapelnutzlast<br />
von 3900 kg und ein Betriebsgewicht von 11.170 kg. Seit letztem<br />
Jahr steht zudem in der gleichen Leistungsklasse der Radlader 8155<br />
bereit. Dieses Modell zeichnet sich durch eine Schaufelkipplast von<br />
6100 kg und eine Stapelnutzlast von 4200 kg aus und eröffnet daher<br />
eine neue Größenklasse im Kramer-Radlader-Produktportfolio. Die<br />
Rad- und Teleskopradlader sind mit leistungsstarker Load-Sensing-<br />
Hydraulik, dem innovativen Fahrantrieb Ecospeedpro (optional) und<br />
einem 100-kW-Deutz<br />
Motor, optional-alternativ<br />
auch mit einer 115 kW<br />
NEUE KRAFT: Mit dem<br />
Kramer 8145T bietet der<br />
Hersteller einen Teleskoplader<br />
mit Z-Kinematik.<br />
Foto: Kramer<br />
starken Version, ausgestattet. Ab Januar 2020 erfüllen beide Maschinen<br />
die Stufe V, Abgasnachbehandlung per DOC, DPF und SCR<br />
inklusive. Die teleskopierbare Ladeanlage vom 8145T erweitert den<br />
vollwertigen Radlader nochmals um eine gesteigerte Überladehöhe,<br />
Stapelhöhe, Ausschütthöhe und Reichweite. Das bedeutet maximale<br />
Vielseitigkeit im Einsatz mit extremen Überladehöhen.<br />
Die komfortable und voll verglaste Fahrerkabine bietet eine hervorragende<br />
Rundumsicht, während die Z-Kinematik für hohe Reißkräfte<br />
und besonders schnelles Auskippen steht. Wie bei allen<br />
Modellen der 8er-Serie – der Premium-Reihe von Kramer – stehen<br />
serienmäßig die Lenkarten Allrad-, Hundegang- und Vorderachslenkung<br />
zur Verfügung. Dank des bewährten ungeteilten Fahrzeugrahmens<br />
überzeugen beide Maschinen mit maximaler Standsicherheit,<br />
Wendigkeit und konstanter Nutzlast. Aufgrund der Allradlenkung<br />
und einem Lenkwinkeleinschlag von 2 x 40° liegt der Wenderadius<br />
der Maschinen bei nur 3865 mm.<br />
www.kramer.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
72<br />
BAGGER & RADLADER<br />
FERNE NEU DEFINIERT<br />
5G für den weltweiten TeleOperation-Betrieb<br />
Dass Doosan als erster Hersteller auf der<br />
bauma 20<strong>19</strong> die 5G-Technologie für den<br />
weltweiten „TeleOperation“-Betrieb von<br />
Baumaschinen über eine Riesendistanz<br />
demonstrierte, hat nicht wenige überrascht.<br />
TeleOperation heißt im Klartext:<br />
Baumaschinenführung von einer entfernten<br />
Bedienstation aus. Wobei „entfernt“<br />
sehr wörtlich zu nehmen ist, denn was der<br />
Maschinenführer per Bedienkonsole<br />
auf der Messe vorgab, setzte<br />
einen 40-t-Kettenbagger Doosan DX-<br />
380LC-5 im über 8500 km entfernten südkoreanischen<br />
Incheon live in Bewegung.<br />
TeleOperation wurde von Doosan gemeinsam<br />
mit dem südkoreanischen Telekommunikations-<br />
und Datendienstleistungsunternehmen<br />
LG U+ entwickelt. Die<br />
BRÜCKENSCHLAG zwischen München und Incheon in Südkorea. Mit dem Einsatz des 40-Tonners<br />
DX380LC-5 wurde eine Fernbedienung demonstriert, die ihrem Namen alle Ehre macht. Fotos: Doosan<br />
Demonstration stellte eine Premiere für<br />
die Fernsteuerung über eine derartig<br />
große Distanz dar, wobei die beiden<br />
Standorte einen Zeitunterschied von<br />
acht Stunden aufweisen.<br />
Für eine ordnungsgemäße Funktion ist<br />
es unerlässlich, Live-Video-Streaming am<br />
Standort des Bedieners zuverlässig und<br />
zeitnah bereitzustellen. Mit seiner hohen<br />
Zuverlässigkeit und geringen Latenzzeit<br />
überwindet das neue 5G-Netzwerk diese<br />
Probleme im Doosan-System, denn es<br />
bietet eine zehnmal schnellere Bandbreite<br />
und eine zehnmal geringere Verzögerung<br />
als das 4G-Netzwerk.<br />
Zu den besonderen Merkmalen gehört<br />
ein Videoübertragungsmodul mit niedriger<br />
Latenzzeit und schneller Videoübertragung<br />
(mit Kodierung und Dekodierung),<br />
ein wichtiger Faktor zur Reduzierung<br />
der Zeitverzögerung. LG U+ hat darüber<br />
hinaus ebenfalls neue Module eingeführt,<br />
die eine Bildverarbeitung mit niedriger<br />
Latenz ermöglichen, um die Zeitverzögerung<br />
weiter zu minimieren. Ein weiterer<br />
Faktor für eine effektivere Fernsteuerung<br />
ist der Einsatz der innovativen elektrohydraulischen<br />
Technologie von Doosan im<br />
Bagger DX380LC-5. Der ferngesteuerte<br />
Bagger ist nach wie vor eine Standardmaschine,<br />
die es ermöglicht, die Leistung<br />
und Kompatibilität von Anbaugeräten von<br />
Drittanbietern und anderen am Bagger<br />
installierten Geräten zu gewährleisten. Es<br />
ist zudem möglich, sowohl den Normalbetrieb<br />
als auch die TeleOperation mit<br />
derselben Maschine durchzuführen.<br />
Das System kann sowohl im Erdbau<br />
eingesetzt werden, eignet sich darüber<br />
hinaus aber auch ideal für den Betrieb von<br />
Baggern in gefährlichen Anwendungsbereichen.<br />
Die Sicherheit lässt sich durch die<br />
Funktionen Zoneneinteilung und Flächenbegrenzung<br />
des TeleOperation-Systems<br />
weiter ausbauen.<br />
www.doosanequipment.eu<br />
KRAFTVOLL IN TÜRKIS<br />
Mit kurzem Stiel ein Steinbruchprofi<br />
Der Kobelco-Bagger SK850LC-10E ist<br />
das jüngste Mitglied der Generation 10<br />
des japanischen Herstellers und gab<br />
sein Europa-Debüt auf der bauma. Angetrieben<br />
von einem leistungsstarken<br />
Hino-Motor, bietet die neue Maschine<br />
durch eine verbesserte Spezifikation<br />
mit einem Drehmoment von 2120 Nm<br />
und einer Leistung von 380 kW überragende<br />
Kraft- und Leistungsmerkmale.<br />
Der SK850LC-10E verfügt über ein hydraulisch<br />
angetriebenes Kühlsystem<br />
mit zwei Lüftern. Diese hydraulische<br />
Ausführung verhindert durch Einsatz<br />
von integrierten Sensoren eine übermäßige<br />
Kühlung und reduziert die Geschwindigkeit<br />
des Doppellüfters. Darüber<br />
hinaus wurden technisch<br />
ausgereifte Systeme für die Motordynamik<br />
entwickelt, um die Emissionsvorschriften<br />
der Stufe V einzuhalten.<br />
Der konventionelle SK850LC-10E mit<br />
Standardausleger und vier Stielvarianten<br />
eignet sich am besten für allgemeine<br />
Baustellen- und Aushubarbeiten.<br />
In China, Indien und verschiedenen<br />
anderen südostasiatischen<br />
Ländern wurden<br />
indessen umfangreiche Entwicklungs-<br />
und Testarbeiten in<br />
Steinbrüchen durchgeführt,<br />
wo sich die Maschine im Hinblick<br />
auf die spezielle Arbeitsbelastung<br />
und Stabilität bewährte.<br />
Folgerichtig ist eine<br />
„ME“-Version („Mass Excavation“<br />
bzw. Massenaushub) des<br />
SK850LC-10E mit kurzem Ausleger<br />
und kurzem Stiel speziell für Steinbrüche<br />
erhältlich. Eine Version mit Abbruch-Longfront<br />
(DLC) wird voraussichtlich<br />
2020 auf den Markt kommen.<br />
www.kobelco-europe.com<br />
VERTRETER DER 80-T-KLASSE: Der<br />
SK850LC-10E bietet hohe Leistung,<br />
schnelle Zykluszeiten, ein<br />
feinfühliges Hydrauliksystem<br />
sowie einen geringen Kraftstoffverbrauch.<br />
Foto: Kobelco<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
SCHLAUE MASCHINEN<br />
Leistungsträger<br />
und Datensammler<br />
Als erster ICT-Hydraulikbagger mit Maschinensteuerung in<br />
Europa feierte der ZX210X-6 auf der bauma Premiere. Dank<br />
der halbautomatischen Steuerung des Auslegers erledigt er<br />
Aushubarbeiten bis zu 50 % schneller als herkömmliche<br />
Bagger. Der halbautomatische Betrieb der Arbeitsausrüstung<br />
gewährleistet zudem eine gleichbleibend hohe Genauigkeit.<br />
Dadurch reduziert sich die Anzahl der sich wiederholenden<br />
Arbeitsabläufe sowie der Zeitaufwand für die<br />
Fertigstellung von Projekten. Der Bagger ist also ganz klar<br />
für Baustelleneinsätze entwickelt worden, wo er mit benutzerfreundlichen<br />
Funktionen die Fertigkeiten des Maschinenführers<br />
optimal unterstützt. Eine dieser Funktionen ist die<br />
Beibehaltung des Löffelwinkels oder auch der Überschnittschutz.<br />
So sind für Böschungsarbeiten weniger Bewegungen<br />
notwendig und der Maschinenführer kann sich besser auf<br />
die Bedienung von Ausleger und Stiel konzentrieren.<br />
Auch bei den ganz großen Maschinen gab es eine Weltpremiere,<br />
denn der globale Verkaufsstart der bis heute sichersten<br />
und effizientesten Miningbagger von Hitachi fiel<br />
zeitlich mit der bauma zusammen. Physisch vorgestellt wurden<br />
der EX1200-7 mit einem Betriebsgewicht von 120 t sowie<br />
sein deutlich größerer Bruder EX2600-7, der stolze 260 t auf<br />
die Waage bringt. Beide Modelle lösen ihre Vorgänger aus<br />
der 6er-Serie ab. Wie alle EX-7-Modelle verfügen die neuen<br />
Bagger über Hitachi-Technologien, die das industrielle „Internet<br />
of Things“ weltweit in den Bergbau bringen. Unter<br />
anderem werden sie in der Lage sein, sich mit Onlineservern<br />
zu verbinden, um wertvolle Daten zu sammeln und in nutzbare<br />
Informationen umzuwandeln. So sind Betreiber in der<br />
Lage, Sicherheit, Produktivität und Effizienz im Umfeld der<br />
Maschinen weiter zu steigern.<br />
www.kiesel.net<br />
KOLOSSAL:<br />
Der Miningbagger<br />
EX2600-7 ist<br />
wie sein Vorgänger<br />
in Tief- oder<br />
Hochlöffelausführung<br />
lieferbar.<br />
Fotos: Hitachi<br />
Ende<br />
Gelände<br />
für‘s<br />
Abbruch-/ Sortiergreifer<br />
• Schalen aus HARDOX®<br />
• Zylinder mit Enddämpfung<br />
• Für Abriss-, Umwelt- und<br />
Recyclingbranche<br />
Pulverisierer<br />
• Für Baggergrößen von 6-90 to<br />
Baggerdienstgewicht<br />
• Für Primärabbruch,<br />
Nachzerkleinerung,<br />
Sekundärabbruch uvm.<br />
Abbruchwerkzeuge im SALE<br />
www.hs-erdbaugeraete.de/sale<br />
BENUTZERFREUNDLICHE Funktionen unterstützen beim<br />
ZX210X-6 die Fertigkeiten des Maschinenführers optimal.<br />
HS-Schoch<br />
GmbH & Co.KG<br />
73466 Lauchheim<br />
Fon: 07363 9609-6<br />
06869 Coswig<br />
Fon: 034923 700-0<br />
Unternehmen der HS-Schoch Gruppe:<br />
ZFE<br />
GmbH<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Fon: 07841 2<strong>05</strong>7-0<br />
bsg<br />
Handels GmbH<br />
85411 Eglhausen<br />
Fon: 08166 9969-0<br />
www.hs-schoch.de
74<br />
BAGGER & RADLADER<br />
NIEDERBAYERISCHE UNTERSTÜTZUNG<br />
Traditionsbetrieb am Rheinufer rüstet auf<br />
SCHIFFSENT- UND SILOBELADUNG in Germersheim werden dank<br />
25-m-Ausrüstung des mobilen 870 E massiv erleichtert. Mit der Schlüsselübergabe<br />
durch Jens Kümmerle, Michael Köhnlein und Özgü Öztura<br />
(Schlüter) sowie Kerstin Wabner (Sennebogen) an Erich und Peter Freyer<br />
fiel zur Freude von Fahrer Sascha Willner der Startschuss. Fotos: Sennebogen<br />
Im Germersheimer Binnenhafen startete<br />
das Familienunternehmen Freyer<br />
Hafenlogistik mit einem mobilen Sennebogen-Umschlagbagger<br />
870 E ins<br />
Jahr 20<strong>19</strong>. Der neue Eye-Catcher<br />
bringt beachtliche 110 t auf die Waage<br />
und bleibt dabei wendig sowie flexibel<br />
einsetzbar.<br />
Die Philosophie von Familienunternehmen<br />
ist überwiegend gleich, egal<br />
in welches man hineinblickt: Hier<br />
herrscht großer Fleiß, man liebt und<br />
lebt Tradition und spricht von langjährigen<br />
sowie verlässlichen Partnern, mit<br />
denen man geradezu freundschaftlich<br />
zusammenarbeitet. Einer dieser Familienbetriebe<br />
ist Freyer Hafenlogistik in<br />
Germersheim am Rhein, das mittlerweile<br />
in vierter Generation geführt wird.<br />
<strong>19</strong>02 begann der Urgroßvater des heutigen<br />
Geschäftsführers Peter Freyer in<br />
Neckarsulm mit der Gewinnung von<br />
Kies und Sand, ab <strong>19</strong>69 wurden die<br />
Geschäfte erfolgreich in den Hafen<br />
nach Germersheim verlegt und ein<br />
Wandel vollzogen: Seitdem dreht sich<br />
alles um die Be- und Entladung von<br />
Schiffen, wobei auch hier Kies und<br />
Sand eine Rolle spielen.<br />
„Unser Wirkungsbereich ist über die<br />
Jahre hinweg viel abwechslungsreicher<br />
geworden. Mit der Zeit gehen hieß<br />
für uns, flexibler auf die Marktanforderungen<br />
reagieren zu können. Daher<br />
haben wir ab der Jahrtausendwende<br />
unser Repertoire erweitert und bedienen<br />
das Feld der Hafenlogistik nun<br />
ganzheitlich: neben Kies und Sand<br />
kümmern wir uns heute um unterschiedlichste<br />
Waren, berichtet der<br />
71-jährige Senior-Chef Erich Freyer<br />
über die Weiterentwicklung.<br />
Mit dem neuen mobilen Umschlagbagger<br />
870 E entwickelte Freyer Anfang<br />
20<strong>19</strong> den Fuhrpark konsequent<br />
weiter, um noch mehr Flexibilität zu<br />
erlangen. Neben zwei älteren 3<strong>05</strong>-Telehandlern<br />
und dem kleineren 860 der<br />
D-Serie von Sennebogen fügt sich die<br />
neue Hafenmaschine perfekt in die Abläufe<br />
ein: Dank der Ausrüstung mit<br />
einer Gesamtlänge von 25 m lassen<br />
sich alle ankommenden Schiffe des<br />
Hafens bedienen. Besonders wichtig<br />
war bei der Projektierung in Zusammenarbeit<br />
mit dem Sennebogen-<br />
Händler Schlüter Baumaschinen die<br />
Befüllung des vorhandenen Silos mit<br />
einer Höhe von 16 m zu gewährleisten.<br />
Dank der großzügigen Auslegerlänge<br />
und hohen Standsicherheit des<br />
110-Tonners gelingt dies problemlos.<br />
Beachtlich ist des Weiteren die Umschlagmenge,<br />
die durch das Maschinenupgrade<br />
nun erreicht werden kann:<br />
Innerhalb von nur etwa 2,5 h werden<br />
Schiffe, die rund 2000 t Kies fassen,<br />
komplett entleert. Insgesamt befördert<br />
der 27-Mann-Standort jährlich 350.000 t<br />
Schütt- und Stückgut.<br />
„Wir treffen Maschinenentscheidungen<br />
natürlich nicht einfach so, da wir als<br />
Familienbetrieb ganz genau hinsehen<br />
müssen. Überzeugt hat uns der mobile<br />
870 E damit, dass er den kleinsten und<br />
gleichzeitig stabilsten mobilen Unterwagen<br />
am Markt hatte. So können wir<br />
agil vor Ort verfahren und die Maschine<br />
flexibel einsetzen“, erklärt Peter Freyer.<br />
Ein weiteres Kriterium war außerdem<br />
die feinfühlige Joystick-Steuerung<br />
in der komfortablen Maxcab-Kabine,<br />
die es dem Fahrer ermöglicht, Lasten<br />
bequem und punktgenau zu verladen.<br />
Ergänzend zur Standard-Kameraausrüstung<br />
ließ Freyer aus Sicherheitsgründen<br />
eine Zusatzkamera am Kompaktausleger<br />
anbringen, die den Fahrer<br />
insbesondere bei Arbeiten zur Befüllung<br />
des Silos unterstützt.<br />
www.sennebogen.com<br />
www.schlueter-baumaschinen.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
75<br />
LANGE ERWARTET<br />
Nachfolger in der 90-t-Klasse am Start<br />
Hyundai hat kürzlich den HX-Maschinenpark um einen<br />
neuen Schwerbagger erweitert – den lang erwarteten<br />
HX900 L. Diese 90-t-Maschine ersetzt das Modell<br />
R800LC-9. Konzipiert für die Anforderungen der europäischen<br />
Bau- und Steinbruchindustrie, wurde er mit<br />
marktführender Technologie entwickelt, um außergewöhnliche<br />
Produktivität zu gewährleisten. Die HX900 L<br />
ist die zweitgrößte Hyundai-Maschine im Programm der<br />
Marke, gleich hinter dem 120-t-Modell R1200-9.<br />
Herzstück des Raupenbaggers ist der umweltfreundliche<br />
wassergekühlte Stufe-IV-Scania-Motor DC16 084A<br />
mit 478 kW. Der robuste HX900 L ist konsequent für den<br />
Umgang mit harten und abrasiven Materialien in anspruchsvollen<br />
Arbeitsumgebungen konzipiert und konstruiert.<br />
Er kann mit einer Vielzahl von Zusatzgeräten und<br />
in verschiedenen Arbeitsmodi eingesetzt werden, um<br />
seine Fähigkeiten zu maximieren. Der hochstabile Ausleger<br />
mit Tieflöffelstiel bietet dem Fahrer eine verbesserte<br />
Stabilität bei Arbeiten mit hohen und schweren Lasten.<br />
Die Maschine wurde mit einer „kompletten Kettenführung“<br />
konzipiert und gefertigt. Da die Kippstrebe und die<br />
Walze beim Arbeiten in rauen Umgebungen geschützt<br />
sind, wird eine Ablösung der Kette verhindert, und die<br />
Belastbarkeit erhöht sich. Der X-förmige Unterwagen<br />
garantiert maximale Stabilität, die verstärkten Spoiler<br />
schützen die internen Funktionsteile der Maschine und<br />
verhindern Schäden besonders bei der Arbeit in zerklüftetem<br />
Gelände. Der hochsteife Schwenkmotor hat eine<br />
strenge Nachgiebigkeitsprüfung bestanden. Neueste<br />
Motorentechnologien, ein effizienteres vertikal gestapeltes<br />
Kühldesign, ein Doppelkühlsystem, das einen Kühlerund<br />
Ladeluftkühler-(CAC-)Lüfter mit einem umkehrbaren<br />
Ölkühlerlüfter kombiniert, sowie ein innovatives Hydrauliksystem<br />
tragen bei den Baggern der<br />
Hyundai-HX-Serie zu einer verbesserten Gesamtkraftstoffeffizienz<br />
von bis zu 9 % im Vergleich zu früheren<br />
Modellen bei. Das 8-Zoll-Armaturenbrett mit hoher Auflösung<br />
und Touchscreen liefert Informationen zu verschiedenen<br />
Bedien- und Steuerfunktionen. Mit der haptischen<br />
Steuerung ist zudem eine intuitive Bedienung<br />
möglich. Durch die neue Kabinenlagerung konnten Vibrationen<br />
und die Geräuschbelastung in der Kabine beträchtlich<br />
reduziert werden. Die neueste Klimaanlage<br />
ermöglicht es dem Fahrer außerdem, die gewünschte<br />
Temperatur über das AirMix-Kühl-/Heizsystem und den<br />
APTC (Automatic Positive Temperature Coefficient) mit<br />
höherer Kapazität einzustellen und den Luftstrom in der<br />
Kabine schnell zu regulieren. Die ergonomisch gestalteten<br />
Joysticks reagieren sehr schnell und sorgen für eine<br />
leichte Manövrierfähigkeit. Die vollständig zugängliche<br />
Motorhaube ist so konstruiert, dass genügend Platz für<br />
Wartungsarbeiten vorhanden ist und tägliche Kontrollen<br />
einfacher durchführbar sind.<br />
www.hyundai.eu<br />
LEISTUNGSSTARK: Der HX90L von Hyundai punktet mit zuverlässiger<br />
robuster Technik auch im Steinbruch. Foto: Hyundai<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
76<br />
BAGGER & RADLADER<br />
FABRIK NACH DER FABRIK<br />
(Fast) jede Maschine ein Unikat<br />
Im Oktober 2018 hat das neue Kiesel-<br />
Auslieferungszentrum, die „Fabrik“ in<br />
Stockstadt am Rhein, seine Arbeit<br />
aufgenommen. Dort rüsten Kiesel-<br />
Techniker Neumaschinen vor der Auslieferung<br />
speziell nach Kundenwunsch<br />
aus und um.<br />
„Die Maschinen kommen immer<br />
‚nackt‘ hier an“, erläutert Thomas<br />
Marquard, technischer Leiter der Kiesel-Fabrik.<br />
Das bedeutet, sie sind so,<br />
wie sie ab Werk vom Fließband laufen:<br />
mit Serienausstattung, ohne Schnellwechselsystem<br />
und Anbaugerät.<br />
Dass eine Maschine in diesem Zustand<br />
gekauft wird, ist äußert selten,<br />
vielmehr wird nahezu jede kundenspezifisch<br />
konfiguriert. Pro Jahr sollen<br />
es künftig mehr als 500 Einheiten<br />
werden.<br />
Zu den häufigsten Kundenanforderungen<br />
zählen der Einbau einer<br />
Schmieranlage und der Aufbau eines<br />
Schnellwechselsystems. Da sich viele<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
Wünsche wiederholen, entwickelt<br />
Kiesel statt aufwendiger Einzellösungen<br />
standardisierte und damit wirtschaftliche<br />
Kleinserien auf Basis sogenannter<br />
Montage-Kits. Öfter<br />
benötigte Ausrüstungsteile werden<br />
dafür in der Kiesel-Fabrik konstruiert<br />
und anschließend bei externen, spezialisierten<br />
Partnern gefertigt. „Das<br />
bringt enorme Preisvorteile gegenüber<br />
einer internen Einzelfertigung“,<br />
erläutert Marquard.<br />
Bereits in der Planung der Komponenten<br />
wird auf Zweckmäßigkeit und<br />
Wartungsarmut geachtet. „Das funktioniert<br />
sehr gut mit unserem Plugand-Play-Prinzip“,<br />
erläutert Marquard.<br />
„Die Komponenten werden so<br />
von uns entwickelt, dass sie einfach,<br />
schnell, mit möglichst wenig Aufwand<br />
und in gleichbleibender Qualität montiert<br />
werden können, und dass zu<br />
jedem späteren Zeitpunkt auch zweifelsfrei<br />
nachvollzogen werden kann,<br />
welche Komponenten an welcher<br />
Stelle verbaut wurden.“ Eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Montage-Kits für<br />
Bagger von 13 bis 35 t haben die Kiesel-Techniker<br />
inzwischen entwickelt.<br />
Das Besondere daran: nicht nur die<br />
Kollegen in der Fabrik, sondern auch<br />
die in den rund 40 Kiesel-Niederlassungen<br />
oder sogar Kunden selbst<br />
können sie montieren. Zu den Meistverkauften<br />
zählen das Schnellwechsler-Umbau-,<br />
das Schmieranlagenund<br />
das LED-Umrüstungs-Kit. Jedes<br />
dieser Pakete besteht aus den Montage-Teilen,<br />
die zur Ausrüstung einer<br />
Maschine mit einem gewünschten<br />
Zusatzmerkmal nötig sind. Das Kit<br />
zum Schnellwechsler-Umbau umfasst<br />
zum Beispiel rund 180 Teile. Darunter<br />
Hydraulikschläuche, Verschraubungen,<br />
elektrische Komponenten, Kabel,<br />
Bleche und Stahlbauteile. Montage-<br />
Kits für Minibagger und Radlader sind<br />
derzeit in Vorbereitung.<br />
Auch Design und Maschinenoptik<br />
kommen bei den Kiesel-Kits nicht zu<br />
kurz. „Wir achten natürlich darauf,<br />
dass die verbauten Kits optisch<br />
mit der Maschine verwachsen“, so<br />
Marquard.<br />
www.kiesel.net<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Auf dem Tigge 58<br />
D-59269 Beckum<br />
T +49 2521 / 14091<br />
F +49 2521 / 13621<br />
www.russig.de<br />
INDIVIDUELL STATT STANDARD: In der Fabrik nach der Fabrik wird aus Hitachi-Serienmodellen mit<br />
Hilfe von Montage-Kits eine individuell abgestimmte Multifunktionsmaschine. Foto: Kiesel<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
Kiesgewinnung mit<br />
5,4 m³ Schleppschaufel<br />
708 kW PURE DYNAMIK<br />
MIT UNSEREN SEILBAGGERN GROßES BEWEGEN<br />
SENNEBOGEN<br />
Maschinenfabrik GmbH<br />
Teleskoplader<br />
5,5 t<br />
Balancer<br />
130-300 t<br />
Materialumschlag<br />
17-400 t<br />
Seilbagger<br />
13,5-300 t<br />
Raupenkran<br />
50-300 t<br />
Telekran<br />
16-130 t<br />
Hafenkran<br />
300 t<br />
Sennebogenstraße 10<br />
94315 Straubing, Germany<br />
Bernhard Kraus<br />
bernhard.kraus@sennebogen.de
78 BAGGER & RADLADER<br />
SENKRECHT-HYBRID<br />
Eine Energie-Erntemaschine im Teststadium<br />
Oft sind die einfachsten Ideen die besten.<br />
Volvo CE hat sich diesen Leitsatz<br />
bei der Entwicklung des neuen EC300E<br />
Hybrid zu eigen gemacht. Im Gegensatz<br />
zu anderen Systemen, welche die<br />
Schwenkenergie des Baggers aufnehmen,<br />
um den Motor elektrisch zu unterstützen,<br />
gewinnt der neuartige hydraulische<br />
Hybridbagger „freie“ Energie,<br />
die durch die Abwärtsbewegung des<br />
EIN BAUSATZ aus nur wenigen, einfach<br />
zu wartenden Zusatzkomponenten ist<br />
Schlüssel der Innovation. Fotos: Volco CE<br />
Baggerauslegers erzeugt wird, um das<br />
Hydrauliksystem zu unterstützen. Die<br />
kraftvollen, regelmäßigen Bewegungen<br />
des Auslegers laden den Druckspeicher<br />
auf, der dann Energie für den<br />
Antrieb hydraulischer Hilfsmotoren<br />
liefert, die wiederum die Hydraulikpumpe<br />
unterstützen. Das Hybrid-<br />
Modell verfügt dabei über die gleichen<br />
Steuermodi und die gleiche<br />
FELDEINSATZ: Der EC300E Hybrid erntet<br />
„freie“ Energie, die durch die Abwärtsbewegung<br />
des Baggerauslegers erzeugt wird.<br />
Leistung wie der klassische EC300E<br />
– einschließlich der Möglichkeit, im<br />
ECO- und Hybrid-Modus gleichzeitig<br />
zu arbeiten.<br />
Die ebenso einfache wie clevere<br />
Lösung entlastet den Motor und<br />
sorgt dabei für einen um bis zu<br />
17 % geringeren Kraftstoffverbrauch<br />
ohne Einbußen bei der Leistung. Bei<br />
Aushub- und Ladeeinsätzen amortisiert<br />
sich das in der Anschaffung<br />
etwas teurere Hybrid-Modell im Vergleich<br />
zur Serienmaschine so bereits<br />
nach etwa zwei Jahren. Hinzu kommt,<br />
dass der Bausatz aus nur wenigen,<br />
einfach zu wartenden Zusatzkomponenten<br />
besteht.<br />
Noch ist der EC300E Hybrid nicht<br />
kommerziell verfügbar, wird derzeit<br />
aber bei ausgewählten Kunden eingesetzt,<br />
um die Technologie in der Praxis<br />
auf Herz und Nieren zu testen.<br />
www.volvoce.com<br />
MULTIFUNKTIONAL<br />
Servicegerät für das Alltagsgeschäft und die Nische<br />
Teleskoplader haben sich unter den kleineren Hilfsgeräten<br />
im Betrieb zu ernsten Herausforderern unter den Ladern<br />
entwickelt. Ein besonders großes Potenzial schreiben die<br />
Hersteller dem Sennebogen 355 E zu und sehen ihn ausdrücklich<br />
als multifunktionales Gerät, das sowohl in klassischen<br />
Teleskopladeraufgaben als auch im schweren Materialumschlag<br />
punktet, wo üblicherweise Radlader zum<br />
Einsatz kommen. Tatsächlich verfügt das jetzt weiterentwickelte<br />
Modell vor allem durch das Alleinstellungsmerkmal<br />
einer hochfahrbaren Kabine über neue Qualitäten. In ausgefahrenem<br />
Zustand bietet sich eine echte 360°-Rundumsicht<br />
durch die großen Glasflächen. Eine auf bis zu 4,25 m<br />
angehobene Augenhöhe ermöglicht einen direkten Blick in<br />
den Laderaum von Lkw ebenso wie in Aufgabetrichter und<br />
dergleichen. In der Folge werden Präzision, Sicherheit und<br />
Arbeitstempo gesteigert. Durch seine Auslegung erreicht<br />
der Teleskoplader eine Hubkraft bis 5,5 t bei einer Hubhöhe<br />
bis 8,5 m. Der variable Einsatzbereich wird durch eine serienmäßige<br />
hydraulische Schnellwechseleinrichtung und<br />
viele andere Optionen für unterschiedliche Anbaugeräte<br />
zusätzlich erweitert. Die kompakte Bauweise sorgt für einen<br />
kleinen Wendekreis von unter 4 m. Dazu trägt unter anderem<br />
der Antriebsstrang mit Allradlenkung bei. Mit nur 11,5 t<br />
Gewicht ist der Sennebogen 335 E leicht transportierbar.<br />
Eine Besonderheit ist die von Radladern bekannte Z-Kinematik<br />
des Ausleger-Kopfs. Damit werden im Schaufelbetrieb<br />
die Losbrechkräfte enorm erhöht.<br />
Unbeeindruckt von äußeren Einflüssen kann sich der<br />
Fahrer immer auf seine Maschine verlassen und sich dank<br />
Klimaanlage bei angenehmen Temperaturen in der Multicab<br />
auf das Wesentliche konzentrieren. Der serienmäßige Umkehrlüfter<br />
sorgt für einen stets sauberen und einsatzbereiten<br />
Motor und garantiert somit Zuverlässigkeit auch bei<br />
ungünstigen Umgebungsbedingungen.<br />
www.sennebogen.de<br />
SICHER UND WENDIG: Der neue Sennebogen 355 E ermöglicht eine<br />
perfekte Rundumsicht durch die hochfahrbare Kabine. Foto: Sennebogen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
79<br />
ADAPTIVE ARBEITSBELEUCHTUNG<br />
Aktive Unterstützung bei schlechten Lichtverhältnissen<br />
Ein Liebherr-Radlader L 586 XPower trat kürzlich seinen Dienst<br />
im Maschinenpark der Dowideit Recycling GmbH in Wustermark<br />
an. Neben den Vorzügen der XPower-Radlader, wie<br />
Treibstoffeffizienz, Leistungsstärke, Robustheit und Komfort,<br />
HELLE OPTION: Die adaptive Arbeitsbeleuchtung steht auf Wunsch für alle mittleren<br />
und großen Liebherr-Radlader zur Verfügung. Der zusätzliche LED-Scheinwerfer<br />
verbessert die Lichtverhältnisse bei angehobener Ausrüstung. Foto: Liebherr<br />
die er bereits von einem im Maschinenpark laufenden L 580<br />
XPower kennt, nutzt der Betreiber eine adaptive Arbeitsbeleuchtung.<br />
Diese wurde speziell für die XPower-Radlader von<br />
Liebherr entwickelt, denn schlechte Lichtverhältnisse im Einsatzbereich<br />
stellen die Maschinenführer vor schwierige Herausforderungen.<br />
Bei der adaptiven Arbeitsbeleuchtung, einer<br />
intelligenten Lichtsteuerung, die Liebherr als Option anbietet,<br />
optimiert ein zusätzlicher LED-Scheinwerfer am Vorderwagen<br />
die Lichtverhältnisse bei angehobener Ausrüstung. Das Ergebnis<br />
ist ein ideal ausgeleuchteter Arbeitsbereich. Belastungen<br />
für den Maschinenführer durch Blendungen, Spiegelungen<br />
und Schatten reduzieren sich. Zusätzlich sorgen vier<br />
dimmbare Arbeitsscheinwerfer an der Oberkante der Kabine<br />
(LED oder Halogen) und zwei serienmäßige Fahrscheinwerfer<br />
(LED oder Halogen) für gute Lichtverhältnisse und ein hohes<br />
Maß an Sicherheit. Schatten und schwer einzusehende Bereiche<br />
bei der Beladung sind dadurch besser zu überblicken.<br />
www.liebherr.com<br />
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5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
80 BAGGER & RADLADER<br />
BOLIDE AR 680, erklärt von Holger Wagner. Beim<br />
Spitzenmodell sind Heck und Kabine so abgestimmt,<br />
dass Menschen im Gefahrenbereich erkannt werden.<br />
Aufbruch in die große Klasse<br />
Die Atlas Weyhausen GmbH gehört zu den renommierten Herstellern<br />
mit langer Tradition in Deutschland. Seit mehr als 50 Jahren werden<br />
im Landkreis Oldenburg südwestlich von Bremen Baumaschinen<br />
hergestellt. Besonders mit seinen kompakten Radladern hat sich<br />
der mittelständische Hersteller über die Jahrzehnte einen Namen<br />
gemacht. In diesem Jahr folgte eine Modelloffensive mit der Einführung<br />
einer Baureihe oberhalb der 13-t-Klasse.<br />
Seit <strong>19</strong>71 ist das Werk in Wildeshausen<br />
Zentrum der Radladerfertigung, die traditionell<br />
das Rückgrat der Produktion<br />
darstellt. Schon bislang war der Hersteller<br />
bekannt für die Vielfalt seiner Fahrzeugpalette.<br />
Mit 17 Modellen in den Größenklassen<br />
zwischen 2,5 und 15 t<br />
Dienstgewicht gehört das Angebot, das<br />
auch Schwenklader und Teleskoplader<br />
umfasst, zu den umfangreichsten am<br />
Markt. Dabei sieht sich Atlas Weyhausen<br />
als Nischenanbieter im besten Sinne.<br />
Neben einer Serie von Walzen, die seit<br />
20<strong>05</strong> das Angebot erweitert, konzentriert<br />
sich der Hersteller auf seine Kernkompetenzen<br />
des Radladerbaus und setzt<br />
konsequent auf die Fortentwicklung der<br />
Baureihen in eigener Regie sowie auf<br />
eine hohe Fertigungstiefe. Das umfasst<br />
sogar den Stahlbau. Er wird über das<br />
eigene Tochterwerk Kapos Atlas in Ungarn<br />
durchgeführt, das bereits seit den<br />
<strong>19</strong>80er-Jahren für Atlas Weyhausen arbeitet<br />
und seit Anfang der <strong>19</strong>90er-Jahre<br />
zum Unternehmen gehört. Hier entstehen<br />
unter anderem Rahmen und Hubgerüst,<br />
die in der Wildeshausener Konstruktionsabteilung<br />
vorgegeben werden.<br />
Auch eigene Schaufeln für die Radlader<br />
werden dort produziert. In dieser Kombination<br />
aus langer Tradition und ausgeprägter<br />
Erfahrung werden in Wildeshausen<br />
auch neue Modelle entwickelt. So<br />
begann bereits 2014 die Umsetzung<br />
eines ersten Fahrzeugs oberhalb der<br />
13-t-Klasse. Marketingleiter Holger<br />
Wagner erklärt: „Die Idee war schon<br />
lange präsent. Bereits in den <strong>19</strong>90er-<br />
Jahren war eine Erweiterung der Radladerreihe<br />
in größere Klassen angedacht.<br />
Nachdem die ersten Versuchsmodelle<br />
entstanden waren, wurde das Projekt<br />
noch einmal verworfen. Aber im Prinzip<br />
wussten wir, dass wir das konnten.“ Als<br />
schließlich das Pflichten- und Lastenheft<br />
des neuen Modells ausgearbeitet war,<br />
konnte 2017 die Fertigung anlaufen. Was<br />
noch unter dem Markennamen Atlas aus<br />
der Taufe gehoben wurde, kam als Weycor<br />
250e auf den Markt, denn 2015 führte<br />
Atlas Weyhausen den Markennamen<br />
Weycor für seine Produkte ein.<br />
Erfolgreicher Auftritt<br />
Der neue Radlader fand sofort große<br />
Beachtung in der Branche. In mehrfacher<br />
Hinsicht erwies sich der Weycor<br />
250e als gelungener Wurf. Neben den<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
81<br />
„Die diesjährige bauma hat den richtigen Rahmen geboten, um unsere<br />
Weiterentwicklungen und Qualitätsstandards zu kommunizieren. Im Radladersegment<br />
haben wir eine der umfangreichsten Modellpaletten „Made in<br />
Germany“ am Markt. Dass wir vor Kurzem unser Portfolio nach oben bis in<br />
die Klasse über 14 t mit mehreren Modellen erweitert haben, konnten wir<br />
sehr erfolgreich vermitteln.“ Holger Wagner, Marketingleiter Weycor<br />
Konstrukteuren war ein Industriedesigner<br />
am Konzept beteiligt. Dessen Ideen<br />
waren offensichtlich so bestechend,<br />
dass sich der Radlader hochkarätige<br />
Preise verdiente. Neben dem iF Design<br />
Award 2017 gab es für den Weycor 250e<br />
auch den German Design Award 2018.<br />
Bei Konstruktion wie Design wurde strikt<br />
nach der Devise „form follows function“<br />
verfahren. Dabei standen Übersichtlichkeit<br />
sowie Sicherheit im Fokus, wie Holger<br />
Wagner erläutert: „Die eigens entwickelte<br />
Kabine und das neu gestaltete<br />
Heck harmonieren so perfekt, dass etwa<br />
ein unmittelbar hinter dem Fahrzeug stehender<br />
Mensch vom Fahrersitz aus gesehen<br />
werden kann.“ Die beste Übersicht<br />
in der Klasse auch nach vorn wurde<br />
mit einer vertikal wie horizontal optimal<br />
gewölbten einteiligen Scheibe realisiert.<br />
Für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen<br />
wie etwa in Gewinnungsbetrieben<br />
sind die Kabinen der XXL-Klasse<br />
Rops/Fops zertifiziert.<br />
Großes Potenzial<br />
Als noch überzeugender stellten sich<br />
die inneren Werte heraus. Die Serienversion<br />
des Weycor 250e erwies sich<br />
in der Praxis als so gelungen, dass der<br />
Hersteller auf diesem Potenzial weiter<br />
aufbaute, um eine neue Fahrzeugklasse<br />
auf den Weg zu bringen. Im Ergebnis<br />
dessen wurde auf der bauma 20<strong>19</strong> die<br />
XXL-Baureihe offiziell vorgestellt.<br />
Deren Spitzenmodell ist der Weycor<br />
AR 680 mit einem Dienstgewicht von<br />
14,9 t und mit Standardschaufeln bis<br />
2,9 m³. Die Erweiterung der Baureihe<br />
fußt im Wesentlichen auf zwei Säulen:<br />
Zum einen verfügt der verwendete<br />
Stufe-V-Deutz-TCD-6.1-Motor über<br />
ausreichende Reserven, um bei den<br />
Weycor-Modellen in mehreren Leistungsstufen<br />
bis 218 PS eingesetzt zu<br />
werden. Mindestens genauso wichtig<br />
ist die Grundkonstruktion hinsichtlich<br />
ihrer Standfestigkeit und der damit verbundenen<br />
maximalen Kipplasten, dank<br />
eines eigens entwickelten Stahlrahmens<br />
für einen betont tiefen Schwerpunkt<br />
in Zusammenhang mit dem tief<br />
im Rahmen eingebetteten Sechszylinder.<br />
In der Folge baut auch die Abgasreinigung<br />
bestehend aus der Kombination<br />
von DOC, DPF und SCR nicht so<br />
hoch auf, was wiederum das intelligente<br />
übersichtliche Design erst ermöglichte.<br />
Hier schließt sich der Kreis eines<br />
in sich harmonisch abgestimmten leistungsstarken<br />
Gesamtkonzepts.<br />
FERTIGUNGSTIEFE: Selbst die Rahmen der schweren<br />
Radlader werden in der eigenen Stahlbaufertigung<br />
hergestellt. Der tief im Rahmen sitzende Motor sorgt<br />
in Verbindung mit den verstärkten Starrachsen für<br />
Standsicherheit und Geländegängigkeit.<br />
Eigene Leistungsstufen<br />
Die Verantwortlichen in Wildeshausen<br />
sind selbstbewusst überzeugt von ihrem<br />
ausgereiften Konzept und vertrauen auf<br />
ihre Leistungsfähigkeit, die Messlatte im<br />
Wettbewerb ein wenig höher hängen zu<br />
können. Die Kombination aus Motor und<br />
Rahmen wird zu einem Gesamtfahrzeug<br />
gefügt, das beim Spitzenmodell Weycor<br />
DAS TEILELAGER bildet das logistische Rückgrat für die gesamte Produktion. Per automatisiertem Tablar stehen mehr als 18.000<br />
Kleinteile schnell bereit. Fotos: bwi<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
82<br />
BAGGER & RADLADER<br />
ANBAUGERÄTE: Im eigenen Stahlbau<br />
entstehen auch die Schaufeln für unterschiedliche<br />
Einsatzgebiete.<br />
SPEZIALISTEN: Die Baureihe L umfasst diverse<br />
Exoten im Programm wie Schwenklader und<br />
Teleskopradlader.<br />
INSPIRATION: In der eigenen Konstruktionsabteilung<br />
sorgt ein Industriedesigner für das<br />
Hand-in-Hand von Technik und Optik.<br />
AR 680 eine gestreckte Kipplast von über<br />
11,1 t erreicht. Mit einer steinbruchtauglichen<br />
Bereifung 20,5 R 25 beträgt die Überladehöhe<br />
weit über 4 m und ausreichend, um jeden<br />
üblichen Lkw zu beladen. „Wir können mit<br />
unseren technischen Ansätzen zeigen, dass<br />
eine Maschine mehr ist als die Summe ihrer<br />
Teile“, erklärt Holger Wagner.<br />
Eine weitere interessante Eigenschaft<br />
der Weycor-Radlader besteht in ihrer werksseitigen<br />
Optionsvielfalt, die zum Teil aus<br />
Eigenentwicklungen besteht. Die Entwicklungsabteilung<br />
in Wildeshausen verfügt<br />
unter anderem über Spezialisten für Kabine,<br />
Stahlbau und Hydraulik, deren Ideen in einer<br />
angeschlossenen Versuchsabteilung mit<br />
eigenem Musterbau umgesetzt werden<br />
können. Die Variantenkonfiguration erlaubt<br />
etwa Schnellläufer bis 40/50 km/h.<br />
Für den komfortablen Einsatz wurde das<br />
sogenannte Weycor-Display-Control-System<br />
entwickelt. Mit einem Drehknopf werden<br />
damit wie im Pkw die Fahrfunktionen<br />
gesteuert. Als Beispiel für technische Exzellenz<br />
verfügt der Hersteller über ein Patent<br />
für eine hydraulische Start-Stopp-Automatik.<br />
„Ohne eine derartige Einrichtung<br />
wird zu erwartenden weiteren Verschärfungen<br />
der Abgasvorschriften kaum Paroli zu<br />
bieten sein“, blickt Holger Wagner voraus.<br />
Um technische Exzellenz abbilden zu können,<br />
ist Atlas Weyhausen langjähriger Entwicklungspartner<br />
seiner namhaften Hauptzulieferer<br />
wie Deutz, Bosch-Rexrodt oder<br />
Linde. Auf dieser Basis sieht sich das Unternehmen<br />
gut gerüstet für die Zukunft.<br />
Derzeit verlassen etwa 1600 Radlader pro<br />
Jahr das Werk, zusätzlich an die 300 Walzen,<br />
die auch auf internationalen Märkten<br />
großen Anklang finden. <br />
(bwi)<br />
www.weycor.de<br />
X-AKTE<br />
Robustes Design und viel Komfort<br />
Der vor etwa einem Jahr eingeführte 20-t-Bagger JCB 220X<br />
soll sich unter extremen Bedingungen wacker schlagen,<br />
selbst die Gewinnungsindustrie kann von seinen Qualitäten<br />
profitieren, erklärt der Hersteller und adressiert mit dem<br />
Einstiegsmodell der Serie „Next Generation“, bzw. X, kleine<br />
bis mittlere Betriebe der Gesteinsbranche.<br />
Die X-Bagger zeichnen sich durch einen optimierten Maschinenaufbau<br />
aus. Die Kabine ist gegenüber vorigen Modellen<br />
um 15 % vergrößert, der Geräuschpegel innen wurde<br />
deutlich auf 68 dB(A) gesenkt. Neu gestaltete Sitzoptionen,<br />
ergonomisch um den Fahrer verteilte Bedienelemente,<br />
Servo-Hebel direkt am Sitzrahmen und eine neu entwickelte<br />
Kommandozentrale, die sämtliche Schaltelemente auf<br />
einer einzigen Einheit vereint, sind weitere X-Serienkennzeichen.<br />
Über einen Drehknopf lassen sich Menüs und<br />
Funktionen auf dem zentralen 7-Zoll-Monitor steuern. Pedale,<br />
Fußstützen und Fahrhebel wurden optimiert.<br />
Nachdem der gesamte Oberwagen um 200 mm breiter<br />
ausfiel, ließ sich der Hauptausleger mittig anordnen, woraus<br />
mehr Präzision im Einsatz resultiert. Auch wird gegenüber<br />
der versetzten Position das Drehkranzlager entlastet.<br />
Robustheit prägt auch das Design: Handläufe wurden<br />
nach innen verlegt, scharfe Kanten an der Karosserie vermieden<br />
und exponierte Teile verzinkt. Die Leistung von 129<br />
kW liefert ein JCB-Ecomax-4,8-l-Dieselmotor (Stufe IV). Mit<br />
automatischer Drehzahlabsenkung und Motorabschaltung<br />
sorgt er für rund 5 % Kraftstoffeinsparung. Für eine Extraportion<br />
Reißkraft erhöht die Powerboost-Taste für neun<br />
Sekunden den Druck in der Hydraulik um 10 %.<br />
www.meinjcb.com<br />
SOLIDE: Der JCB 220X zeigt Klasse in jedem Terrain. Betreiber haben<br />
die Wahl zwischen Mono-, Verstell- und Langausleger. Fotos: JCB<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
Den Fortschritt erleben.<br />
Liebherr-Radlader<br />
L 550 XPower ® - L 586 XPower ®<br />
Kraftstoffeinsparung von bis zu 30 % durch Liebherr-XPower Fahrantrieb mit<br />
Liebherr-Power-Efficiency (LPE)<br />
Höchster Wirkungsgrad in allen Einsatzbereichen durch serienmäßige Kombination<br />
aus hydrostatischem und mechanischem Fahrantrieb<br />
Komfortables und sicheres Arbeiten durch sichtoptimiertes Kabinenund<br />
Motorhaubendesign<br />
Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
88457 Kirchdorf<br />
Tel.: +49 7354 80 0<br />
E-Mail: info.lhb@liebherr.com<br />
www.facebook.com/LiebherrConstruction<br />
www.liebherr.com
84<br />
BAGGER & RADLADER<br />
Rückendeckung vom<br />
Assistenten-Team<br />
EINS ZU EINS: Bei der Joysticklenkung<br />
für Liebherr-Radlader entspricht die<br />
Position des Joysticks stets dem<br />
jeweiligen Knickwinkel des Radladers.<br />
Für ausgewählte Radlader hat<br />
Liebherr ein umfangreiches Angebot<br />
an intelligenten Assistenzsystemen<br />
im Programm. Dazu gehören<br />
etwa die aktive<br />
Personenerkennung heckseitig,<br />
die Frontraumüberwachung und<br />
das Kamerasystem Skyview 360°.<br />
Ein weiteres Assistenzsystem ist<br />
die neue Wiegeeinrichtung, die als<br />
Kontrollwaage über einen großen<br />
Hubbereich arbeitet. Sämtliche<br />
Systeme sind von Liebherr entwickelt<br />
und vollumfänglich in die Maschinensteuerung<br />
integriert. Das<br />
gilt auch für die neue intuitive Joysticklenkung<br />
der Modelle L 526 bis<br />
L 586 XPower. Ihre Bedienung ermöglicht<br />
es dem Maschinenführer,<br />
präzise zu lenken, da die Position<br />
des Joysticks stets dem aktuellen<br />
Knickwinkel des Radladers entspricht.<br />
Intelligente Assistenten an seiner Seite<br />
zu wissen, ist immer eine gute Idee. Wie<br />
viel diese Helfer bereits vermögen, zeigte<br />
Liebherr nicht zuletzt auf der bauma,<br />
wo ein Radlader L 550 XPower mehrmals<br />
täglich in einer Live-Show am Liebherr-<br />
Stand mehrere neue Assistenzsysteme<br />
vorführte. Flankiert wurde er von einem<br />
L 580 XPower, der mit Assistenzsystemen<br />
und einer 13-m³-Hochkippschaufel<br />
für industrielle Einsätze vorbereitet ist,<br />
sowie einem über 32 t schweren L 586<br />
XPower mit neuer Joysticklenkung und<br />
lenkradloser Fahrerkabine.<br />
Joysticklenkung mit Kraftrückmeldung<br />
und Positionsregelung<br />
Die neue Joysticklenkung für die Radlader<br />
L 526 bis L 586 XPower ist ein<br />
innovatives Lenksystem, das optional<br />
zur Verfügung steht und es dem Maschinenführer<br />
erlaubt, komfortabel mit<br />
einer Hand zu lenken. Vor allem bei Einsätzen<br />
mit vielen Lenkmanövern sorgt<br />
die Joysticklenkung für Krafteinsparungen<br />
und ein entspannteres Arbeiten,<br />
denn kurze Bewegungen am ergonomisch<br />
geformten Joystick ersetzen das<br />
intensive Kurbeln am Lenkrad. Beim<br />
Joystickeinsatz liegt der linke Arm stets<br />
auf der bequemen Armlehne, und das<br />
selbst bei Richtungswechseln, denn ein<br />
Schalter am Bedienelement erlaubt das<br />
Umkehren der Fahrtrichtung.<br />
Die neue Joysticklenkung kombiniert<br />
außerdem Gewohntes mit Neuem,<br />
denn die Position des Joysticks entspricht<br />
stets dem jeweiligen Knickwinkel<br />
des Radladers und ist somit das,<br />
was man bei Bedienelementen „intuitiv“<br />
nennt. Gemeinsam mit der Kraftrückmeldung<br />
am Joystick setzt die<br />
neue Lenkung damit Maßstäbe in Sachen<br />
Benutzerfreundlichkeit und überzeugt<br />
im Vergleich mit anderen Joy-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
85<br />
sticklenkungen. Somit ist die Bedienung<br />
dank neuer Joysticklenkung auch bei<br />
hohen Geschwindigkeiten und bei<br />
schwierigen Geländegegebenheiten<br />
sicher und komfortabel.<br />
In Kombination mit der Joysticklenkung<br />
steht bei den Modellen L 566 XPower<br />
bis L 586 XPower die Fahrerkabine<br />
ohne Lenkrad und Lenksäule zur Verfügung.<br />
Die geräumige Kabine bietet<br />
dem Maschinenführer in der lenkradlosen<br />
Ausführung entsprechend noch<br />
mehr Platz und eine optimierte Sicht<br />
auf die Arbeitsausrüstung.<br />
Wiegeeinrichtung mit automatischer<br />
Anpassung des Wiegebereichs<br />
Ein weiterer Assistent ist die neue Wiegeeinrichtung<br />
für die XPower-Großradlader.<br />
Bei dieser von Liebherr entwickelten<br />
Lösung handelt es sich um eine<br />
Kontrollwaage, die automatisch arbeitet<br />
und dem Maschinenführer Informationen<br />
zum Ladevorgang liefert. Sie unterstützt<br />
ihn, Lkw oder Dumper präzise mit<br />
der richtigen Menge an Material zu befüllen<br />
und Überladungen zu vermeiden.<br />
Dabei ist es von Vorteil, dass sich je<br />
nach Einsatz der ideale Wiegebereich<br />
automatisch einstellt und die Wiegung<br />
während des regulären Ladespiels erfolgt.<br />
Das bedeutet, der Maschinenführer<br />
muss für eine korrekte Wiegung des<br />
Schaufelinhalts keine spezielle Hubhöhe<br />
erreichen.<br />
Eine Besonderheit bei der neuen<br />
Wiegeeinrichtung für Radlader ist der<br />
Truck Payload Assist. Dieses innovative<br />
System unterstützt beim Materialumschlag<br />
mit einem Radlader auf vielfältige<br />
Weise: Zum Beispiel kann der<br />
Maschinenführer ein gewünschtes<br />
Zielgewicht am Display eingeben. Daraus<br />
errechnet der Truck Payload Assist<br />
das ideale Gewicht pro zu verladender<br />
Schaufel sowie die erforderliche<br />
Anzahl an Ladevorgängen. Das Ergebnis<br />
ist mehr Produktivität durch eine<br />
gleichmäßige, zielgenaue und maschinenschonende<br />
Beladung von Transportgeräten.<br />
Das zeitraubende, aber<br />
oftmals nötige Einschütteln oder Rückwiegen<br />
von Schüttgut bei der letzten<br />
Schaufel entfällt.<br />
Der Maschinenführer kann sämtliche<br />
Wiegedaten sowie die Vorschläge<br />
des Truck Payload Assist einfach und<br />
in Echtzeit am Display erfassen. Dabei<br />
hilft ihm ein durchdachtes Farbkonzept,<br />
das die Benutzerfreundlichkeit<br />
ANPASSUNGSFÄHIG:<br />
Der Wiegebereich der<br />
Wiegeeinrichtung mit<br />
Truck Payload Assist<br />
passt sich automatisch<br />
an die Einsatzbedürfnisse<br />
an. Fotos: Liebherr<br />
DRITTES AUGE:<br />
Die Dachkamera zur<br />
Frontraumüberwachung<br />
erlaubt den<br />
Maschinenführer<br />
einen Blick auf dem<br />
durch das Anbauwerkzeug<br />
verdeckten<br />
Bereich.<br />
der Wiegeeinrichtung erhöht. Zudem<br />
kann der Betreiber seine Wiegedaten<br />
über das Liebherr-Datenübertragungssystem<br />
Lidat auswerten, um<br />
etwa seinen Produktionsprozess oder<br />
die Produktivität seiner Radlader-Flotte<br />
zu analysieren.<br />
Sicherheit mit Frontraumüberwachung<br />
und Skyview 360°<br />
In Industrieeinsätzen arbeiten Radlader<br />
häufig mit großen Anbauwerkzeugen<br />
wie Hochkippschaufeln. Weil<br />
diese aber zwangsläufig das Sichtfeld<br />
des Fahrers behindern, bietet Liebherr<br />
für die Radlader L 526 bis L 586 XPower<br />
eine Dachkamera zur Frontraumüberwachung.<br />
Sie liefert aus einer<br />
deutlich erhöhten Perspektive einen<br />
Blick über die Schaufel in den vorderen<br />
Bereich der Maschine und überträgt<br />
das Bild auf ein separates Display in<br />
der Fahrerkabine. Somit dient die<br />
Frontraumüberwachung dazu, Personen<br />
oder Objekte, die durch das Anbauwerkzeug<br />
verdeckt werden, zu<br />
sehen. Das Kamerasystem Skyview<br />
360° ist ein weiteres Assistenzsystem,<br />
mit dem der Maschinenführer mögliche<br />
Gefahrenquellen erkennt: Es bietet<br />
jederzeit einen 360°-Blick auf den<br />
Nahbereich des Radladers, indem vier<br />
zusätzliche Kameras das komplette<br />
Maschinenumfeld erfassen. Das System<br />
fügt die Einzelbilder zu einer imaginären<br />
Vogelperspektive zusammen<br />
und zeigt diese Sicht von oben auf<br />
einem weiteren Display in der Kabine.<br />
Der Maschinenführer schaut mit dieser<br />
Perspektive mühelos in tote Winkel<br />
und gefährliche Zonen, etwa den<br />
Knickbereich des Radladers, und vermeidet<br />
so mögliche Kollisionen.<br />
www.liebherr.com<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
86<br />
BAGGER & RADLADER<br />
VOLLSTÄNDIG ALTERNATIV: Den weltweit<br />
ersten Radlader, der mit Biomethan betrieben<br />
wird, enthüllte Case zur bauma. Das Modell ist<br />
mit dem gesamten Schaufelsortiment kompatibel<br />
und wurde bei ersten Testeinsätzen mit<br />
Hochkipp- und Felsschaufeln von Leonardi<br />
Benne ausgerüstet. Grafiken: Case CE<br />
Ein unglaubliches Projekt<br />
Project Tetra nennt sich das methanangetriebene Radladerkonzept von Case, das in einem aufsehenerregend<br />
futuristischen Design daherkommt. Es umfasst einen Methan-Motor der Schwestermarke FPT Industrial, die, in<br />
Entwicklung und Einsatz von Gasmotoren in Nutzfahrzeugen und Bussen erfahren, nun einen solchen für Baumaschinen<br />
zur Verfügung stellt. Mit 230 PS liefert der Radlader die gleiche Leistung und das gleiche Drehmoment<br />
wie der entsprechende Dieselmotor des Radladers Case 821G.<br />
„Wir erforschen seit vielen Jahren nachhaltige<br />
Kraftstoffquellen für unsere<br />
Baumaschinen“, erklärte Konstruktionspräsident<br />
Carl Gustaf Göransson.<br />
„Biomethan, das in Biokompostieranlagen<br />
aus Abfallprodukten erzeugt wird,<br />
war die logische Wahl für den Radlader.<br />
Wir brauchten einen Kraftstoff, der die<br />
Antriebskraft und die Leistung liefert,<br />
die Anwender verlangen. Der Kraftstoff<br />
muss schnell verfügbar, leicht zu tanken<br />
sein und den ganzen Tag über reichen.<br />
Wir wollten zudem bei der Leistung<br />
keine Konzessionen machen, daher<br />
standen unsere Designer vor einer<br />
enormen Herausforderung.“<br />
Der methanbetriebene Radlader reduziert<br />
die Gesamtemissionen um 80 %<br />
und dämpft außerdem die Fahrgeräusche<br />
um 50 %. Aber Biomethan ist als<br />
Kraftstoff nicht die einzige Option, auch<br />
der Einsatz von Netzwerk-Methan ist<br />
möglich, wenn die Produktion von Biomethan<br />
vor Ort nicht in Betracht kommt.<br />
Designanliegen Sicherheit<br />
Zur Förderung maximaler Kreativität<br />
startete Project Tetra mit einem leeren<br />
Blatt. Rundumverglasung und eine gut<br />
sichtbare Dachverkleidung adressieren<br />
Sicherheit und Komfort ebenso wie<br />
die für die Rundumsicht gewählten<br />
Überwachungskameras anstelle von<br />
Außenspiegeln. Diese werden automatisch<br />
mit der Richtung der Maschine<br />
verknüpft und auf den an der A-Säule<br />
angebrachten Displays angezeigt.<br />
Alle Bedienelemente sind über ergonomische<br />
Joysticks und einen integrierten,<br />
an der Armlehne montierten<br />
Farb-Touchscreen-Monitor zugänglich,<br />
der das Raumgefühl und den Panoramablick<br />
erhöht. Der neue Komfortsitz<br />
schwenkt dem Fahrer entgegen,<br />
um den Einstieg beim Öffnen der Tür<br />
zu erleichtern, und kehrt unmittelbar<br />
nach der Platznahme in die Betriebsposition<br />
zurück. In exklusiver Partnerschaft<br />
mit Michelin entstanden innovative<br />
Airless-Reifen mit neuartiger<br />
Reifen-Rad-Fusion aus reinem Kautschuk<br />
und einem patentierten Composite-Material<br />
in Wabenspeichen-Design<br />
und mit eingebauter Federung.<br />
Die leichte und robuste Struktur hält<br />
extremen Bedingungen stand. Auch<br />
reduzieren die Airless-Reifen das Gesamtgewicht<br />
und die große Aufstandsfläche<br />
sorgt für einen geringen Anpressdruck.<br />
Durch integrierte Sensoren<br />
wird eine fortschrittliche Konnektivität<br />
sichergestellt.<br />
Bei Radladerstart werden zugleich<br />
die integrierten Seitenwandleuchten<br />
eingeschaltet. Sie dienen als zusätzliche<br />
Sicherheitsfunktion.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
BAGGER & RADLADER<br />
87<br />
Biometrie in Aktion<br />
In die Zugangs- und Startsequenzen ist eine biometrische<br />
Gesichtserkennungstechnologie integriert, um sicherzustellen,<br />
dass nur qualifizierte Fahrer Zugriff auf die Maschine<br />
haben. Bevor der berechtigte Fahrer die Maschine<br />
erreicht, ist sie schon betriebsbereit. Ein Scan der<br />
Netzhaut aktiviert die Klimaanlage.<br />
Zur Demonstration des Entwicklungsstands „autonomes<br />
Fahren“ enthält Project Tetra auch eine integrierte<br />
Technologie zur Erkennung von Hindernissen, die den<br />
Fahrer auf mögliche Gefahren vor Ort aufmerksam macht.<br />
Nicht zufällig trägt das Äußere des ungewöhnlichen<br />
Radladers animalische Züge. Die Case-Designer haben<br />
sich schließlich vom Marken-Wappentier, dem amerikanischen<br />
Weißkopfseeadler, inspirieren lassen. Vogelähnliche<br />
Merkmale innerhalb des Designs sind also genauso<br />
wenig ein Zufall wie Elemente, die auf die Struktur von<br />
Methan Bezug nehmen. Alles in allem ein doch recht ungewöhnlicher<br />
Vogel. Aber warum sollte er – mit wachsender<br />
Reife – nicht rasant abheben?<br />
Volle Kontrolle<br />
Project Tetra kann auf Knopfdruck durch den in die Armlehne integrierten<br />
Multifunktionsbildschirm gesteuert werden. Der Fahrer kann<br />
auf alle wichtigen Betriebsparameter und Funktionen zugreifen, wie:<br />
• Gesichtsscan, um die Startsequenz zu aktivieren<br />
• Fenster zum Laden der Schaufelbefüllung, auf dem Ziellast, aktuelle<br />
Schaufelladung und Restlast angezeigt werden<br />
• Lageplan vom Einsatzort, auf dem Lkw erfasst werden, mit schnellster<br />
Route zum Arbeitsbereich und allgemeinen Standortinformationen<br />
• Wetterbildschirme mit Echtzeit-Wetterberichten<br />
• Beleuchtungsparameter, Bluetooth-Telefon, Heizung und Lüftung<br />
sowie Musiksteuerungen<br />
• Sekundäre Maschinenparameter, -einstellungen und Untermenüs<br />
Die A-Säulen-Bildschirme zeigen weitere Details zur Maschinenüberwachung<br />
und Leistungsindikatoren wie Bilder von allen laufenden<br />
Kameras und Betriebsparameter.<br />
www.casece.com<br />
GROSSE SACHE(N)<br />
Hohe Lasten bei geringen Drehzahlen<br />
Hohe Lasten bei geringen Drehzahlen in<br />
Verbindung mit hoher Dynamik zu stemmen,<br />
sind hervorragende Voraussetzungen<br />
für alle Arten von Arbeitszyklen bei<br />
Radladern. Mit einer maximalen Schaufelkapazität<br />
von 4,4 m³ kombiniert der Doosan<br />
DL420CVT-5 die Vorteile eines mechanischen<br />
und eines hydrostatischen<br />
Getriebes in einer Maschine. Die Aufteilung<br />
von hydrostatischer und mechanischer<br />
Kraft ermöglichte einen Motorwechsel<br />
vom Scania DC13 zum DC09, weil das stufenlose<br />
Automatikgetriebe den Maschinenwirkungsgrad<br />
selbst bei niedrigen<br />
Drehzahlen aufrechterhält. Auf diese Weise<br />
kann der Radlader automatisch vom hydrostatischen<br />
Antrieb bei niedriger Geschwindigkeit<br />
auf das mechanische System<br />
umschalten, um bei höheren<br />
Geschwindigkeiten zu arbeiten. Der komplette<br />
Antriebsbereich (Vorwärts- und<br />
Rückwärtsfahrt) wird durch das variable<br />
Getriebesystem (CVT) gesteuert. Diese<br />
Kombination führt zu einem minimalen<br />
Kraftstoffverbrauch bei maximaler Produktivität<br />
und bietet darüber hinaus in beiden<br />
Maschinenmodi einen hohen Fahrkomfort.<br />
Hinzu kommt, dass sich mit dem<br />
stufenlosen Getriebe Kraftstoffeinsparungen<br />
von bis zu 25 % erzielen lassen.<br />
www.doosanequipment.eu/de<br />
JR Bagger & Technik GmbH<br />
Schwimmgreifer<br />
Eimerkettenbagger<br />
Umbauten<br />
Reparaturen<br />
Ersatzteile für alle<br />
gängigen Fabrikate<br />
BRANCHENRELEVANT: Den neuen<br />
23-t-Radlader DL420CVT-5 mit variablem<br />
Getriebesystem stellte Doosan<br />
auf der bauma vor. Foto: Doosan<br />
Zeppelinstraße 9<br />
685<strong>19</strong> Viernheim<br />
Tel: 06204-9669-26<br />
info@jrbaggerundtechnik.de<br />
www.jrbaggerundtechnik.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
88<br />
BAGGER & RADLADER<br />
PROTOTYP<br />
Leistungsverzweigtes Getriebe inside<br />
Komatsu Europe hat den Prototyp des<br />
Radladers WA475-10 auf der bauma vorgestellt.<br />
Dieses 24 t schwere Arbeitstier<br />
der nächsten Generation mit leistungsverzweigtem<br />
Getriebe von Komatsu (KHMT)<br />
und Stufe-V-Motor vereint die Vorteile<br />
seines Vorgängers mit einer bis zu 30 %<br />
höheren Kraftstoffeffizienz. Funktionen<br />
wie die automatische Leerlaufabschaltung<br />
unterstützen die Reduzierung des<br />
Kraftstoffverbrauchs zusätzlich. Bei niedrigen<br />
Drehzahlen bietet der Motor viel<br />
Leistung und Drehmoment. Die elektronische<br />
Motorsteuerung steuert Luftzufuhr,<br />
Kraftstoffeinspritzung, Verbrennungsparameter<br />
und Abgasnachbehandlung per<br />
Dieselpartikelfilter und SCR-Modul.<br />
Durch das leistungsverzweigte Getriebe<br />
kann die Geschwindigkeit der Maschine an<br />
die Gegebenheiten angepasst werden,<br />
während das variable Zugkraftkontrollsystem<br />
Reifenschlupf auf schwierigem Untergrund<br />
verhindert. Da die Hydraulikgeschwindigkeit<br />
unabhängig über einen<br />
Hydraulikhebel gesteuert werden kann,<br />
finden Fahrer deutlich einfacher die richtige<br />
Balance zwischen Traktion und Hubkraft<br />
der überarbeiteten Z-Kinematik. Hubgeschwindigkeit<br />
und Stabilität tragen zu höherer<br />
Produktivität besonders beim V-<br />
Laden auf kleinem Raum bei. Des<br />
Weiteren können die Ansprechzeiten<br />
der Hydraulik sowie die Abkipp-<br />
und Hubgeschwindigkeit<br />
an die Anforderungen<br />
des jeweiligen Einsatzes<br />
angepasst werden.<br />
Schaufel-Füllautomatik<br />
sowie<br />
weitere Funktionen<br />
sorgen für konstante Produktivität. Die<br />
Bedienhebelkonsole besitzt einen<br />
Schnellwahlschalter und kann aufgrund<br />
der fünfdimensionalen Anpassung für<br />
jeden Fahrer perfekt eingestellt werden.<br />
Das 7-Zoll-Farbdisplay zeigt dem Fahrer<br />
alle wichtigen Daten an.<br />
www.komatsu.eu/de<br />
NEUE GENERATION: Der 24-t-Radlader<br />
WA475-10 mit Schaufelvolumen zwischen 4,2<br />
und 4,9 m³ wurdem mit leistungsverzweigten<br />
Getriebe präsentiert. Foto: Komatsu<br />
Wenn Vernetzung<br />
auf Flexibilität und<br />
Sicherheit trifft.<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />
Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben | www.praxis-edv.de<br />
BauELSE -<br />
Die Zukunft des<br />
papierlosen<br />
Dokumentflusses.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WÄGETECHNIK<br />
89<br />
EMPFOHLEN wird durch Hense Wägetechnik für das optische Volumenmess-System eine Montagehöhe von 950 mm nicht zu überschreiten,<br />
wobei die Schichthöhe auf dem Band bis zu 680 mm betragen darf.<br />
Ermittlung am laufenden Band<br />
gravimetrisch oder<br />
volumetrisch?<br />
Als Bandwaagen werden Wiegesysteme bezeichnet, die in Förderbändern eingebaut sind – oder noch eingebaut<br />
werden, denn ihre Installation ist einfach. Klassische gravimetrische Waagen werden passend zur Bandbreite einfach<br />
unter dem Band montiert und auf die Parameter der Bandanlage angepasst. Das Gewicht des Materials, das<br />
über das Band läuft, ermitteln sie über permanente dynamische Wiegung, wobei auch die Bandgeschwindigkeit in<br />
der Gleichung eine Rolle spielt. Allerdings ist dies nicht die einzige Art der Datenerfassung, denn optische Bandwaagen<br />
ermitteln das Volumen und stellen eine Alternative dazu dar. Hier ein gestrafft-beispielhafter Überblick für<br />
in unserer Branche geeignete Systeme ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Für unterschiedliche Anwendungen<br />
stehen klassische Bandwaagen von<br />
der Einrollen- bis zur Mehrrollen-Version<br />
zur Verfügung. Zusatzfunktionen<br />
gibt es obendrauf, bis hin zum automatischen<br />
Steuern ganzer Prozesse. Robust<br />
gebaut, um den rauen Einflüssen<br />
in der Gesteinsindustrie zu trotzen, hat<br />
die Messeinheit zuverlässig, genau<br />
und wartungsarm zu sein. Genau diese<br />
Qualitäten bringen die branchenüblichen<br />
Fabrikate mit.<br />
Seit einer Reihe von Jahren haben<br />
herkömmliche Bandwaagen Konkurrenz<br />
bekommen. Optische Bandwaagen<br />
machen sich auf, Terrain zu erobern,<br />
doch das schaffen sie längst<br />
nicht überall, denn sie sind eher über<br />
kurzen Bändern richtig platziert. Entsprechend<br />
sind Bänder an mobilen<br />
Förder-, Brech- und Siebanlagen ihre<br />
Domäne. Optische Bandwaagen erfassen<br />
über einen elektro-optischen Sensor<br />
kontinuierlich die Materialhöhe auf<br />
dem Förderband und ermitteln in Korrelation<br />
mit der Bandgeschwindigkeit<br />
den Volumenstrom. Das Volumenmesssystem<br />
speichert die Daten und<br />
sendet sie via Bluetooth an ein Empfangsgerät<br />
weiter, von wo sie dann den<br />
üblichen Weg bis hin zur Weiterverarbeitung<br />
in der Verwaltung nehmen.<br />
Im Wesentlichen beschränkt sich<br />
die Übersicht hier auf die Hardware an<br />
sich. Um diese herum sind jede Menge<br />
Sensoren, Wägezellen und Softwarelösungen<br />
aktiv, die nicht Gegenstand<br />
dieser Betrachtung, aber letztendlich<br />
mitentscheidend für die Wahl eines<br />
Systems sind.<br />
Gravimetrische Gewichtsermittlung<br />
Förderbandwaagen von Aviteq sind für<br />
raue Prozessumfelder optimiert und liefern<br />
zuverlässige Ergebnisse zu erschwinglichen<br />
Preisen. Je nach Einsatzfall<br />
und Anforderungsprofil bieten sich<br />
Ein-, Zwei- oder Mehrrollenbandwaagen<br />
aus dem Programm des Herstellers an.<br />
Versprochen wird eine hohe und dauerhafte<br />
Wiegegenauigkeit mit direkter<br />
Beladungsübertragung. Eine kurze Lieferzeit<br />
und zuverlässige Ersatzteilverfügbarkeit<br />
werden als Zusatzvorteile hervorgehoben.<br />
Die Bandwaagen tragen<br />
die Bezeichnung WBS und je nach erforderlicher<br />
Messtoleranz die Zahlen 1, 2<br />
und 4 als ergänzendes Kennzeichen.<br />
Bitzer Wiegetechnik produziert Förderbandwaagen<br />
in Einrollen- bzw. Mehr-<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
90 WÄGETECHNIK<br />
FÖRDERSTÄRKEN zwischen 45 und 700 t/h bei Bandbreiten<br />
zwischen 400 und 1400 mm sind das Einsatzgebiet der<br />
Einrollen- bzw. Mehrrollen-Systeme von Bitzer.<br />
ABHÄNGIG von Genauigkeitsanforderungen und Konstruktion<br />
lassen sich Aviteq-Bandwaagen flexibel in bestehende Anlagen<br />
einbinden. Fotos: Internetseiten der genannten Anbieter<br />
rollen-Systemen zur kontinuierlichen<br />
Schüttgutmessung in Gurtförderanlagen<br />
standardmäßig für Förderstärken zwischen<br />
45 und 700 t/h, die unter optimalen<br />
Einbauvoraussetzungen eine Messgenauigkeit<br />
von 0,5 bis 1 % erzielen. Die<br />
Breite der Förderbänder darf zwischen<br />
400 und 1400 mm betragen. Die spezielle<br />
Bandwaagen-Wiegeelektronik beinhaltet<br />
mindestens drei Leistungszähler (t/h),<br />
z. B. für Tagesmenge, Monatsmenge und<br />
Gesamtmenge, sowie zahlreiche einstellbare<br />
Parameter zur Korrektur der Förderbandeigenschaften.<br />
Die Bandwaage<br />
kann zudem als Verladewaage oder als<br />
Dosierbandwaage ausgeführt werden.<br />
Als wartungsfreie Förderbandwaagen<br />
bezeichnet Hense Wägetechnik<br />
seine Bandwaagen BW 10 und BW 20.<br />
Die Waagen lassen sich einfach in ein<br />
bestehendes oder geplantes Band integrieren<br />
und eignen sich für Fördergrößenordnungen<br />
von 500 kg/h bis über<br />
10.000 t/h. Die BW-10/20-Bandwaage<br />
lässt sich dank flacher, modularer Bauweise<br />
in nahezu jede Bandanlage integrieren.<br />
Die präzisen Messwertaufnehmer<br />
sind über einen mechanischen<br />
Überlastanschlag gegen Schocklasten<br />
geschützt. Durch die spezielle, schmierungsfreie<br />
Krafteinleitung entfällt eine<br />
periodische Wartung.<br />
Die Vario-Light- und Vario-Heavy-<br />
Bandwaagen-Serien von Janner Waagen<br />
können individuell bedarfsgenau angepasst<br />
werden. Die Vario-Heavy-Variante,<br />
BAW-VH, ausgelegt auf einen dauerhaften<br />
Betrieb im industriellen Umfeld und<br />
damit geeignet für die Gesteinsindustrie,<br />
erfasst bis zu 6000 t/h bei Genauigkeitstoleranzen<br />
von 0,5 bis 2 % und Bandbreiten<br />
von 400 bis 2000 mm in der<br />
Standardausführung. Janner-Vario-<br />
Bandwaagen werden aufgrund ihrer geringen<br />
Einbautiefe besonders bei Bändern<br />
mit flacher Bauweise eingesetzt.<br />
Bandwaagen in mobilen Sieb- und<br />
Brechanlagen sind wesentlich höheren<br />
ROBUSTE KONSTRUKTION sowie eine optimierte Programmierung sorgen bei den Bandwaagen von Janner für eine schnelle<br />
und genaue Gewichtsermittlung.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WÄGETECHNIK<br />
91<br />
Belastungen als in stationären Gurtförderern<br />
ausgesetzt. Genau für diesen<br />
Einsatz hat MTS die Bandwaage EBW<br />
10-HD Mobil für Bandbreiten von 800 bis<br />
1400 mm bei Förderkapazitäten von 50<br />
bis 1000 t/h entwickelt. Sie steht in den<br />
Ausführungen EBW 10-HD Mobil und in<br />
der kompakteren Version EBW 10-HD<br />
Mobil-SC zur Verfügung. Die Waage<br />
zeichnet sich durch eine sehr niedrige<br />
Bauform und einen extrem torsionssteifen<br />
Rahmen aus, um hohe Zuverlässigkeit<br />
und Messgenauigkeit zu garantieren,<br />
und erfasst die Austragsmengen der<br />
einzelnen Gesteinschargen. Zur Auswertung<br />
dient mit dem IT3 Beltweigher eine<br />
moderne eichfähige und einfach zu bedienende<br />
Auswerteelektronik.<br />
Der Bandwaagentyp FBW 110 von<br />
Paari Waagen- und Anlagenbau trägt<br />
die Zahl 120, wenn bspw. zwei Rollenstühle<br />
benötigt werden, denn je nach<br />
Anforderung und Ausführungsmöglichkeit<br />
können mehrere Rollenstühle in die<br />
Bandwaage integriert werden. Die Waagen<br />
werden werkseitig vormontiert, justiert<br />
und getestet und eignen sich für<br />
Bandbreiten zwischen 500 und 2000<br />
AUFSTEIGER: Bis 20% Steigung spielt die Waage von Paari Waagen- und Anlagenbau<br />
perfekt mit. Selbst ungewöhnliche Bandkonstruktionen sind kein Problem.<br />
mm. Die Einzelwaage verfügt über eine<br />
Kapazität für 4000 t/h, die mit mehr Rollenstühlen<br />
natürlich wächst. Die Messgenauigkeit<br />
liegt bei 0,25 % und Steigungen<br />
von bis zu 20° stellen laut<br />
Anbieter kein Problem dar. Erwähnenswert<br />
ist noch die Herstellerangabe, dass<br />
die konstruktive Gestaltung des Wiegerahmens<br />
eine einfache und kostengünstige<br />
Anpassung auch an ungewöhnliche<br />
Förderbandkonstruktionen erlaubt.<br />
Wenn es einen Namen gibt, der für<br />
Wiegetechnik steht – vor allem natürlich<br />
für mobile Radladerwaagen –, dann ist<br />
das der des Unternehmens Pfreundt.<br />
Dabei wird oft übersehen, dass auch<br />
Bandwaagen mit direkt integrierter<br />
Bandgeschwindigkeitsmessung, die natürlich<br />
zudem in die Anlagensteuerung<br />
integrierbar sind, zum Programm gehören.<br />
Extrem robust sowie in niedriger<br />
Bauhöhe ausgeführt, eignen sie sich<br />
sowohl für mobile als auch stationäre<br />
Förderanlagen, Sieb- und Brechanlagen<br />
respektive für sehr kurze, glatte, gerippte<br />
und schwenkbare Förderbänder. Das<br />
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modularen Lösungen weltweit Kunden die<br />
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Bau-, Abbruch- und Aushubabfällen.<br />
Wir entwickeln fortschrittliche Systeme im<br />
Bereich der Nassaufbereitung, um die maximale<br />
Rückgewinnung von Inertabfällen zu erreichen<br />
und diese in hochwertige Sand und Zuschlagstoffe<br />
umzuwandeln. Diese werden dann als Material für die<br />
Herstellung von Beton und Asphalt verwendet.<br />
Bei CDE werden Aufbereitungssysteme individuell<br />
zugeschnitten, da wir wissen, dass eine Lösung nicht<br />
für alle Kunden geeignet ist.<br />
Die weitreichende Erfahrung erstreckt sich auf Bau-,<br />
Abbruch- und Aushubabfälle, Brech-, Beton- und<br />
Eisenbahnschotter. Unsere Lösungen optimieren<br />
die Materialrückgewinnung, indem sie Schadstoffe<br />
entfernen, Abfälle in wertvolle Ressourcen verwandeln<br />
und den Return on Investment beschleunigen.<br />
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92 WÄGETECHNIK<br />
verwendete Neigungsmesssystem zur<br />
Korrekturberechnung sich verändernder<br />
Austragswinkel ermöglicht eine optimale<br />
Anpassung an die jeweiligen räumlichen<br />
Bedingungen bei gleichzeitig<br />
höchster Wiegegenauigkeit.<br />
Multibelt heißen die Bandwaagen<br />
von Schenck Process, die in Ein-,<br />
Zwei- und Mehrrollenausführung für<br />
Förderkapazitäten zwischen 4000 und<br />
20.000 t/h verfügbar sind und zum<br />
Multibelt-Familiennamen die zusätzlichen<br />
Kürzel BMP, BMC (für Mehrrollen-Bandwaagen)<br />
sowie BEM, BEP<br />
und BED (für Einrollen-Bandwaagen)<br />
DURCHGÄNGIG:<br />
Das elektronische<br />
Volumenmesssystem<br />
von H-Sensortechnik<br />
misst das Volumen<br />
am Austrageband<br />
über einen elektrooptischen<br />
Sensor und<br />
übermittelt die Daten<br />
direkt an ein Smartphone.<br />
Von dort aus<br />
werden die gewonnenen<br />
Daten an den<br />
ausgewählten Rechner<br />
gesendet und<br />
weiterverarbeitet.<br />
tragen. Alle arbeiten laut Hersteller so<br />
exakt wie erforderlich – mit einer Genauigkeitstoleranz<br />
von 0,25 %. Ob mit<br />
Standardbandbreite von 500 bis 2000<br />
mm oder als Sonderbandbreite werden<br />
einfach einplanbare, integrierbare<br />
Einheiten geboten.<br />
Siemens Sensor-Systems bietet<br />
mit der Milltronics MSI eine hoch belastbare<br />
Einrollen-Präzisionsbandwaage<br />
mit durchgehendem Wiegerahmen<br />
zur kontinuierlichen In-line-Verwiegung.<br />
Die MSI gilt als bewährte Lösung<br />
in vielen schwierigen Applikationen der<br />
Gesteinsindustrie. Der patentierte Einsatz<br />
von Wägezellen mit Parallelogrammdesign<br />
garantiert eine schnelle<br />
Reaktion auf vertikale Kräfte und damit<br />
auf die Gewichtskraft des Materials.<br />
Ergebnis sind hervorragende Genauigkeit<br />
und Reproduzierbarkeit selbst<br />
bei ungleichmäßiger Produktbelastung<br />
und hoher Bandgeschwindigkeit. Ein<br />
Geschwindigkeitssensor misst die<br />
Bandgeschwindigkeit zur Übertragung<br />
an den Messumformer. Eine Rollenstation<br />
ist nicht im Lieferumfang der<br />
Bandwaage enthalten.<br />
Die Förderbandwaagen von Wöhwa<br />
tragen die Bezeichnungen SFB22 und<br />
SFB23+. Die SFB22 ist dabei ein neues<br />
Produkt, das alle technischen Voraussetzungen<br />
zur Einbindung in ein Industrie-<br />
4.0-Anlagesteuerungskonzept erfüllt.<br />
Gemeinsam mit Mettler-Toledo wurde<br />
eine Single-Point-Messzelle entwickelt,<br />
die eine besonders hohe Genauigkeit<br />
der Messungen gewährleistet. Die teleskopierbare<br />
SFB 22 kann problemlos an<br />
unterschiedliche Gurtbreiten von 500 bis<br />
1000 mm mit einer Single-Point-Messzelle<br />
oder an 1200 bis 1600 mm breite<br />
Bänder mit zwei Single-Point-Messzellen<br />
individuell angepasst werden. Bandgeschwindigkeiten<br />
unter 2 m/s sind realisierbar,<br />
weitere Varianten mit hoher<br />
Bandgeschwindigkeit gibt’s auf Anfrage.<br />
Eine Besonderheit ist, dass aufgrund der<br />
„Run-detect“-Technologie bei konstanter<br />
Bandgeschwindigkeit auf ein Messrad<br />
verzichtet werden kann, da die SFB 22<br />
anhand der Vibrationen erkennt, ob das<br />
Band läuft. Nichtsdestotrotz ist eine<br />
Ausführung mit Messrädern möglich,<br />
welche dann auch sofort automatisch<br />
vom System erkannt wird. Noch ein Plus:<br />
Die Bandwaage wird mit einem Web-<br />
Server konfiguriert, ein externes Anzeigegerät<br />
ist nicht mehr notwendig, was<br />
die Anschaffungskosten reduziert.<br />
Die SFB23+ Variante ist geeignet für<br />
Förderbänder mit 500 bis <strong>19</strong>50 mm Breite.<br />
Ausgerüstet ist sie mit einem robusten<br />
Digitaltachometer (Messrad) mit<br />
einstellbarem Federelement. Durch den<br />
einfachen Aufbau des teleskopierbaren<br />
Kraftaufnehmers kann die Förderbandwaage<br />
an das Förderband angepasst<br />
und selbst eingebaut werden. Unter idealen<br />
Einbaubedingungen erreicht sie<br />
eine Genauigkeit von ± 0,5 %. Durch die<br />
Justierbarkeit der Mechanik ist ein Einbau<br />
der Förderbandwaage jederzeit in<br />
einem anderen Förderband möglich.<br />
Volumen als Messgröße<br />
Wenn einfache Gewichtsangaben nicht ausreichen,<br />
eher das Volumen gefragt ist oder<br />
sich eine Messung des Volumens anbietet,<br />
weil eine technisch interessante Lösung<br />
dafür zur Verfügung steht, kommt die Optik<br />
als berührungslose Messalternative ins Spiel.<br />
Das elektronische Volumenmesssystem<br />
für Schüttgut auf Förderbändern des österreichischen<br />
Unternehmens H-Sensortechnik,<br />
zu finden unter der abweichenden<br />
Internetadresse www.optical-beltscale.<br />
com, misst das Volumen am Austrageband<br />
über einen elektro-optischen Sensor und<br />
übermittelt die Daten direkt an ein Smartphone.<br />
Bei Problemen kann H-Sensortechnik<br />
ebenso auf das System zugreifen und<br />
eventuelle Störungen beseitigen. Optimal<br />
aufeinander abgestimmte Sensoren erkennen<br />
berührungslos jedes Detail der beförderten<br />
Materialqualität im laufenden Produktstrom.<br />
Hochwertige technische<br />
Bauteile garantieren fehlerfreie, flexible<br />
Übertragungsmöglichkeiten und dienen<br />
gleichzeitig der lückenlosen Überwachung<br />
komplexer Produktionskapazitäten.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WÄGETECHNIK<br />
93<br />
Das Unternehmen Hense Wägetechnik bietet neben seinen<br />
klassischen Bandwaagen auch optische Volumenmess-Systeme<br />
an. Dabei werden stets verfügbare Daten dank des mitgelieferten<br />
Industrie-Smartphones und entsprechender Software versprochen.<br />
Im Einsatz tastet ein Hochgeschwindigkeits-Scanner die Oberfläche<br />
des Bandes mit optischen Sensoren ab und bestimmt so das<br />
Volumen. Dabei setzt die Maschine auf eine Pulsleistung von 60<br />
MW pro Laser (mW/Laser) bei einer Pulsdauer von 400 µs. Das<br />
direkt mitgelieferte robuste Cat-Smartphone ermöglicht einen<br />
schnellen Datenaustausch zur Information und unternehmensrelevanten<br />
Weiternutzung der gewonnenen Daten. Für den Zugriff auf<br />
frühere Messungen und gespeicherte Inhalte bietet die optische<br />
Bandwaage außerdem einen Messdatenraum von bis zu einem Jahr<br />
an. Spezielle Auswertesoftware gibt’s kostenlos dazu. Empfohlen<br />
wird für die Montage, eine Höhe von 950 mm nicht zu überschreiten,<br />
wobei die Schichthöhe auf dem Band bis zu 680 mm betragen darf.<br />
Da sich die optische Bandwaage nur aus drei Komponenten zusammensetzt:<br />
einem Sensorkopf samt integrierter Elektronik, einer<br />
Haltevorrichtung und dem Näherungsinitiator, der für die Geschwindigkeitsmessung<br />
zuständig ist, gibt es nichts, was überwacht, instand<br />
gehalten oder überprüft werden müsste – abgesehen von<br />
einer gelegentlichen Reinigung des Sensors.<br />
Volumen³ heißt das volumetrische Vermessungssystem der<br />
Lasertronik GmbH. Mit 200 Laser-Messungen pro Sekunde erzeugt<br />
es präzise und aussagekräftige Daten, selbst bei erschwerten<br />
Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit, Schnee und extremen<br />
Lichtbedingungen. Universell nutzbar bis zu Bandbreiten von<br />
1600 mm, bietet es zudem Flexibilität: Bei geänderten Rahmenbedingungen<br />
oder einen Anlagewechsel soll das Messsystem<br />
innerhalb 10 min umgeswitcht werden können.<br />
Das Volumenmesssystem für Schüttgut auf Förderbändern von<br />
Systech misst den Materialstrom am Austrageband über einen<br />
opto-elektronischen Sensor und speichert die Daten intern bzw.<br />
übermittelt sie direkt an ein PDA sowie einen bluetoothfähigen Laptop/PC.<br />
Erfasst werden vom Sensor das Querprofil des Materialstromes<br />
am Band sowie den Vorschub des Bandes berührungslos durch<br />
einen Induktivgeber. Der Hersteller gibt an, dass das System bei<br />
jedem Neigungswinkel des Förderbandes genau misst, auch wenn<br />
dieser während des Vorganges geändert wird. Auch hier werden die<br />
Daten über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr gespeichert, was<br />
die Erstellung von Statistiken begünstigt. Zum Schluss sei auf Tunger<br />
Mess- und Wägetechnik und damit einen Vertriebspartner für verschiedene<br />
Wägesysteme verwiesen, der von klassischen Bandwaagen<br />
über Radladerwaagen bis hin zu optischen Systemen diverse<br />
Marken vertritt – und mit der Breite seiner Einsatzerfahrung bei Kunden<br />
vermutlich viel mehr zu den unterschiedlichen Systemen mitteilen<br />
kann, als es diese Übersicht, die hoffentlich dennoch wichtige<br />
Anregungen im Kurzüberblick enthält, vermochte. <br />
(gsz)<br />
WÄGEZELLEN mit Parallelogrammdesign<br />
garantieren bei<br />
der Siemens Milltronics MSI<br />
eine schnelle Reaktion auf die<br />
Gewichtskraft des Materials.<br />
SPEZIELL für den Einsatz in<br />
mobilen Sieb- und Brechanlagen<br />
hat der Anbieter MTS Wägetechnik<br />
die Bandwaage<br />
EBW 10-HD Mobil in zwei<br />
Konfigurationen entwickelt.<br />
SOWOHL ALS AUCH: Pfreundt-<br />
Bandwaagen eignen sich laut<br />
Hersteller sowohl zum Einsatz in<br />
mobilen als auch stationären<br />
Förderbandanlagen.<br />
RADLOS: Förderbandwaage SFB22<br />
mit zwei Single-Point-Messzellen.<br />
Die Wöhwa-Neuheit kommt ganz<br />
ohne Messrad aus, es sei denn, der<br />
Betreiber möchte ein solches.<br />
Gravimetrie<br />
www.aviteq.com www.bitzer-waage.de<br />
www.hense-waegetechnik.de www.paari.de<br />
www.janner-waagen.com www.mts-waagen.de<br />
www.pfreundt.de www.schenckprocess.com<br />
w3.siemens.com/mcms/sensor-systems/de/<br />
www.woehwa.com<br />
Volumetrie<br />
www.h-sensortechnik.com www.lasertronik.com<br />
www.hense-waegetechnik.de www.optical-beltscale.com<br />
www.systech-gmbh.de/sensorik_systeme<br />
Satteldachhalle Typ SD21 (Breite: 21,00m, Länge: 40,50m)<br />
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94<br />
WÄGETECHNIK<br />
Schweres wiegen<br />
leicht gemacht<br />
ÜBERFLURWAAGE: Das Terminal würde in<br />
etwa so positioniert werden. Auf ihm läuft die<br />
webbasierte Software, die mit dem Webwiegeprogramm<br />
verbunden ist.<br />
Die Verwiegung von ein- und ausgehenden Gütern und Materialien spielt in der gesamten Roh- und Baustoffsowie<br />
auch der Baustoffrecyclingbranche eine wichtige Rolle. Die reine „Waage“ ist jedoch heute nicht mehr das<br />
wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Wiegesystems. In den Vordergrund ist vielmehr die effiziente Erfassung<br />
und Verarbeitung der Wiegedaten gerückt.<br />
Je nach den Anforderungen der Betriebe<br />
wird zur Erfassung und Verarbeitung<br />
von Wiegedaten mit Standard- bzw.<br />
Individualsoftware gearbeitet. Die Bitzer<br />
Wiegetechnik GmbH hat kürzlich<br />
ihre neue Waagensoftware Bitzer Web<br />
Professional auf den Markt gebracht.<br />
Diese webbasierte Softwarelösung ist<br />
sehr genau auf den Branchenbedarf<br />
abgestimmt und macht Wiegen inklusive<br />
Datenweiterverarbeitung in Zukunft<br />
noch einfacher, effizienter und<br />
zudem mobil.<br />
Lokale Client-Installationen auf Arbeitsplatz-PCs<br />
entfallen, denn die Software<br />
wird über gängige Webbrowser<br />
aufgerufen, bedient und genutzt. Auf<br />
diese Weise und durch das responsive<br />
Design kann die Software auch mit Tablet<br />
oder Smartphone genutzt werden.<br />
Lediglich eine WLAN-Verbindung ist<br />
nötig und schon kann von überall auf<br />
die Software zugegriffen werden. Eine<br />
leistungsstarke MS-SQL-Datenbank im<br />
Hintergrund garantiert höchste Datensicherheit<br />
und Verfügbarkeit.<br />
Optimaler Zuschnitt<br />
Bitzer Web Professional ist auf die Bedürfnisse<br />
der Baustoff- und Recyclingbranche<br />
zugeschnitten<br />
und bietet neben<br />
einer einfachen<br />
Waagenbedienung<br />
beispielsweise<br />
auch eine Containererfassung<br />
und<br />
Lagerortverwaltung.<br />
Die Nutzer profitieren<br />
zudem von einer<br />
intuitiven Bedienerführung,<br />
einer übersichtlichen<br />
Navigation,<br />
komfortablen Volltextsuche und<br />
können ein umfangreiches Statistikmodul<br />
nutzen. Außerdem ist die Software<br />
mehrsprachig konfigurierbar.<br />
Für eine weitere Nutzung und Verarbeitung<br />
lassen sich die Daten einfach<br />
per CSV exportieren. Ein Datenaustausch<br />
zu Warenwirtschaftssystemen ist<br />
über moderne Schnittstellen wie CSV,<br />
XML, HTTP REST und weitere<br />
gewährleistet. Individualisierbar<br />
ist für die eingerichteten<br />
Benutzer zudem die<br />
Spaltensortierung und -anordnung.<br />
Mit nur wenigen<br />
Klicks kann so jeder Benut-<br />
FAHRER-SELBSTBEDIENPULT<br />
mit Unterschriftenerfassung.<br />
Mit Automatisierungsfeatures<br />
dieser Art wird das Vertriebsgeschäft<br />
deutlich einfacher.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
WÄGETECHNIK<br />
95<br />
zer seine bevorzugten Informationen in<br />
den Bedienmasken darstellen und nicht<br />
relevante Informationen ausblenden.<br />
Die im Grundmodul integrierte Lagerverwaltung<br />
ist ein hilfreiches Tool<br />
für die Überwachung des aktuellen<br />
Lagerbestandes in Echtzeit. Mit der<br />
praktischen Füllgradanzeige haben<br />
Nutzer mit nur einem kurzen Blick eine<br />
Übersicht über die aktuellen Bestände,<br />
auch via Tablet oder Smartphone<br />
von unterwegs.<br />
Interessierten Unternehmen, die<br />
sich zuerst einmal selbst von den versprochenen<br />
Qualitäten ein Bild machen<br />
möchten, bietet der Hersteller einen<br />
kostenfreien Onlinezugang zum Testen<br />
der Software an.<br />
Sicherheit durch<br />
intelligente Features<br />
Als weitere zukunftsorientierte Dienstleistung<br />
bietet Bitzer an, neue als auch<br />
bestehende Anlagen durch diverse Automatisierungsmöglichkeiten<br />
zu einem<br />
intelligenten Hoflogistiksystem zu erweitern.<br />
Unternehmen profitieren so von<br />
ÜBERSICHTLICH und intuitiv zu bedienen<br />
ist die neue, webbasierte Wiegesoftware<br />
Web Professional von Bitzer.<br />
einer Optimierung der Durchlaufzeiten<br />
und eine Verwiegung rund um die Uhr<br />
ohne eigenes Personal wird ermöglicht.<br />
Die Automatisierungssysteme reichen<br />
von einfachen ID-Terminals mit Chipkarten<br />
oder Barcodes zur An-/Abmeldung<br />
bis hin zu Selbstbedienterminals für die<br />
Eingabe von Zusatzinformationen und<br />
das Scannen von Transportdokumenten.<br />
Durch die Anbindung von elektronischen<br />
Unterschriftenpads können Fahrer direkt<br />
ihre Lieferung bzw. Abholung quittieren.<br />
Der Lieferschein kann ausgedruckt und<br />
automatisch per E-Mail versendet werden.<br />
Standardmäßig werden diese Terminals<br />
über einen Touch-Bildschirm<br />
bedient und sind mehrsprachig konfigurierbar,<br />
sodass jeder Lkw-Fahrer individuell<br />
entscheiden kann, in welcher Sprache<br />
die Anweisungen angezeigt werden<br />
sollen. Möglich ist auch die Anbindung<br />
von Netzwerkkameras, Lichtschranken,<br />
Ampeln und Verkehrsleitsystemen für<br />
eine Positionskontrolle, Ladungsüberwachung<br />
und vereinfachte Navigation für<br />
Fahrer auf dem Betriebsgelände.<br />
www.bitzer-waage.de<br />
AUFRUF der<br />
Lagerortübersicht<br />
via Tablet. Eine<br />
perfekte Kontrolle<br />
auch aus der<br />
Ferne ist so ganz<br />
leicht möglich.<br />
Fotos: Bitzer<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
96<br />
TREFFPUNKT<br />
Kompakt, dennoch umfangreich<br />
und maximal beständig<br />
KOMPAKT UND BEWÄHRT: Das<br />
Messegelände ist klar strukturiert<br />
und die Standbelegung kann<br />
auf der Internet-Präsenz schon im<br />
Vorfeld eingesehen werden.<br />
Foto: NordBau<br />
Vom 11. bis 15. September 20<strong>19</strong> findet in den Holstenhallen Neumünster<br />
die 64. NordBau statt – seit über sechs Jahrzehnten ist die größte<br />
Kompaktmesse fürs Bauen der Treffpunkt für Bauwirtschaft,<br />
Baustoffindustrie und Bauverantwortliche im nördlichen Europa.<br />
Die NordBau 20<strong>19</strong> setzt unter dem Motto<br />
„WISSENschafft Lebensräume“ vielfältige<br />
inhaltliche Schwerpunkte. Dabei wird die<br />
digitale Baustelle erneut einen großen<br />
Raum auf der Messe einnehmen, da die<br />
Vernetzung von Planungsdaten, Maschinentechnik<br />
und Baustelle auch für den<br />
Mittelstand immer wichtiger wird. Diesmal<br />
läuft das Thema unter dem Motto: „Die<br />
digitale Baustelle Part 2 – Hand in Hand<br />
vernetzt bauen!“ Mit großem Erfolg wurde<br />
auf der letztjährigen NordBau das Generalthema<br />
„digitale Baustelle” vom Verband<br />
der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik<br />
(VDBUM) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Ausbildungszentrum Bau-ABC<br />
Rostrup und dem Bauindustrieverband<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein aufwendig<br />
in Szene gesetzt, um auf dem Weg ins<br />
digitale Zeitalter umfassend zu informieren.<br />
Im Vordergrund muss dabei die Qualifizierung<br />
der Mitarbeiter stehen, damit<br />
die Digitalisierung zu mehr Kosteneffizienz<br />
und Arbeitssicherheit führen kann.<br />
Die Digitalisierung stellt alle Verantwortlichen<br />
am Bau, an der Baustelle, in der<br />
Maschinentechnik und im Planungsbüro<br />
vor große Herausforderungen. Jedes Unternehmen<br />
wird für sich entscheiden, welche<br />
Prozesse für sein Arbeitsumfeld wichtig<br />
sind. Wie beim Kauf von Zubehör oder<br />
neuer Technik wird das Gespräch mit<br />
Fachleuten zu suchen sein, die einen bei<br />
der digitalen Ausstattung beraten.<br />
Auf dem Freigelände am Eingang Süd<br />
präsentieren sich kräftige Nutzfahrzeuge<br />
mit Werkstattausrüstungen, Ladungssicherungen<br />
und Anbaukränen. Dieser Bereich<br />
hat sich seit Jahren zum beliebten<br />
Treffpunkt von Angebot und Nachfrage in<br />
diesem Segment entwickelt, sodass Angebotsfläche<br />
und Ausstellerzahl in diesem<br />
Jahr deutlich erweitert daherkommen.<br />
Im Freigelände Nord finden die<br />
Freunde und Nutzer großer Baumaschinen<br />
und mobiler Aufbereitungstechnik<br />
ihre Partner: Die bekanntesten Herstellermarken<br />
der Branche sind auf der Messe<br />
vertreten, wobei die Trends und Neuheiten<br />
häufig über namhafte und markenbeständige<br />
Händler – eine feste Institution<br />
ist beispielsweise C. Christophel, am<br />
immer gleichen Platz und mit immer<br />
neuen technischen Lösungen zu finden,<br />
ähnlich ließe sich das für Oppermann &<br />
Fuss formulieren – präsentiert werden.<br />
Mehr als 50 Tagungen von Fachverbänden,<br />
Berufsgenossenschaften und Kommunen<br />
unterstreichen den Seminarcharakter<br />
der Kompaktmesse. Dazu gehört<br />
traditionell auch der Tag der Baustoffwirtschaft,<br />
mittlerweile der 44. seiner Art, der<br />
regelmäßig von der vero-Fachgruppe<br />
Gesteinskörnungen Nord-West ausgerichtet<br />
sowie angeboten wird und den<br />
Vormittag des Eröffnungstages, sprich<br />
diesmal des 11. Septembers, mit dichten<br />
Informationen zu rechtlichen, wirtschaftlichen<br />
und politischen Entwicklungen für<br />
ein Wissensupdate der Kies- und Sand-<br />
Unternehmer im hohen Norden sorgt.<br />
Fazit: Die NordBau besitzt eine hohe<br />
Akzeptanz und Anziehungskraft für alle<br />
Bauinteressierten und Fachleute aus<br />
peripheren vor- und nachgelagerten<br />
Branchen. Interessant ist sie zusätzlich<br />
aufgrund der Tatsache, dass die Messe<br />
seit über 40 Jahren mit dem Partnerland<br />
Dänemark kooperiert, das die Fachmesse<br />
als Basis für den Einstieg in Projekte<br />
im deutschen und europäischen<br />
Markt sieht.<br />
www.nordbau.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
Die Stein-Verlag Baden-Baden GmbH ist ein renommierter, mittelständischer Fachverlag<br />
mit Themenbereichen aus der Gewinnung und Verarbeitung mineralischer<br />
Rohstoffe, dem Recycling, der Baustoffproduktion sowie der Bauausführung.<br />
Ergänzt wird das Print-Portfolio durch ein umfangreiches Online-Angebot.<br />
Unsere Schwesterfirma, die GEOPLAN GmbH, ist Veranstalter der europaweit<br />
führenden Demonstrationsmesse steinexpo sowie weiterer Fachveranstaltungen,<br />
für die der Verlag die flankierende Pressearbeit übernimmt.<br />
Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir ab sofort einen:<br />
Jung-Redakteur (w/m/d) | Volontär (w/m/d)<br />
Ihre Aufgaben:<br />
• Erlernen bzw. Vervollständigen des journalistischen Handwerks<br />
in der Redaktionspraxis sowie des PR-Handwerks für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Unterstützung der Redakteure<br />
• Crossmediale Inhaltserstellung<br />
Ihr Profil:<br />
• Abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium im Bereich Journalistik, PR<br />
(auch relevante Abschlüsse Berufskolleg oder Berufsakademie für Medienberufe)<br />
• Sicheres Gefühl für die Aufbereitung von Inhalten<br />
• Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien<br />
• Sicherheit in der deutschen Rechtschreibung<br />
• Englischkenntnisse<br />
• Strukturiertes Arbeiten und ausgeprägtes Organisationstalent<br />
• Kenntnisse in den Bereichen Rohstoffgewinnung, Recycling, Baustoffproduktion,<br />
Baumaschinen oder Bauwirtschaft sind von Vorteil, aber keineswegs zwingend<br />
• Freundliches Auftreten und Kontaktfreudigkeit<br />
• Gespür für gute Storys und Spaß am Schreiben<br />
• Reisebereitschaft zu Außenterminen<br />
• Führerschein Klasse B<br />
Ihre Perspektive:<br />
• Fachkundige Einarbeitung durch externe Redakteure<br />
• Außentermine bei Reportagen sowie Messe- und Firmenbesuchen<br />
• Kurzfristig: Übernahme der Pressearbeit für die Demonstrationsmesse steinexpo<br />
• Mittelfristig: Übernahme der Chefredaktion einer Fachzeitschrift<br />
Ihr Kontakt:<br />
Herr Marc Vogelsberger<br />
Telefon: 07229/606-34<br />
E-Mail: marc.vogelsberger@<br />
stein-verlaggmbh.de<br />
Bewerbungsschluss:<br />
15. September 20<strong>19</strong>
98 TREFFPUNKT<br />
EINST UND JETZT: Das Messegelände der steinexpo 2017 ist<br />
Geschichte. Die Mittelrampe ist gefallen, was einer noch<br />
klareren Gliederung der Ausstellungsbereiche entgegenkommt.<br />
Viele Flächen (s. Grafik) sind bereits gebucht bzw. reserviert.<br />
11. Internationale Demonstrationsmesse<br />
für die Roh- und Baustoffindustrie<br />
2020<br />
Das „neue“ Messegelände<br />
Wenn im August des kommenden Jahres der Startschuss für die 11. internationale<br />
Demonstrationsmesse fällt und es wieder „steinexpo“ heißt, ist<br />
das in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes, denn das bedeutet auch<br />
„30 Jahre steinexpo“. Seit der Messe-Premiere hat sich eine Menge verändert.<br />
Das betrifft die hohe Markt- und Branchenakzeptanz ebenso wie<br />
wachsende Besucherzahlen, die größere Internationalität und den wachsenden<br />
Anspruch namhafter Aussteller, hier erstmals Weltneuheiten vor<br />
absolut passendem Fachpublikum zu präsentieren. Eine sich rasant entwickelnde<br />
Messe hat zudem aber auch immer wieder Neuheiten zu bieten,<br />
die sich diesmal in Form digitaler Features manifestieren. Bevor aber die<br />
nächste Messeausgabe „steht“, geht es an die Flächenaufteilung. Um<br />
diese optimal zu gestalten, hatten die Organisatoren der Geoplan GmbH<br />
gebuchte und potenzielle neue Aussteller der steinexpo 2020 im Mai 20<strong>19</strong><br />
auf das erprobte Messegelände im Steinbruch Nieder-Ofleiden der Mitteldeutschen<br />
Hartstein-Industrie AG (MHI) eingeladen.<br />
Die steinexpo ist keine Messe, bei<br />
der vormals belegte Flächen von<br />
Ausstellern regelmäßig wiederholt<br />
gebucht werden können. Der Grund<br />
dafür: Das Steinbruchgelände mit<br />
den für die Demonstrationsmesse<br />
geeigneten Sohlen verändert sich<br />
durch den fortschreitenden Gesteinsabbau<br />
und die Verfüllung der<br />
innerbetrieblichen Mineralstoff-Deponie<br />
in Europas größtem Basaltsteinbruch<br />
stetig. Präsentationstermine<br />
am Ort des Geschehens, wie<br />
jener im Mai, sind deshalb essenziell.<br />
Potenzielle Aussteller und Interessenten<br />
konnten sich dabei über die<br />
stetig wandelnde Kulisse und weitere<br />
Planungen informieren.<br />
Zentrale Demonstrationen, neue<br />
Rampe und ganz offene Pavillons<br />
Besuchern der steinexpo 2017 sind die<br />
professionell moderierten Gemeinschaftsdemonstrationen<br />
verschiedener<br />
Baumaschinenmarken auf der tief<br />
liegenden Fläche A ein Begriff. Auch<br />
bei der kommenden Auflage der Messe<br />
wird dieses attraktive Stadion-Konzept<br />
beibehalten. Besucher dürfen sich<br />
über die großartige Möglichkeit zur<br />
Verfolgung der Abläufe freuen, denn<br />
die erstmals bei der steinexpo 2017<br />
errichtete Tribüne, die einen hervorragenden<br />
Blick auf den Aktionsbereich<br />
ermöglicht, wird erneut aufgebaut.<br />
Kenner der Messe erinnern sich an die<br />
viele Jahre dominante Rampe, welche<br />
die Demo-Flächen B und D voneinander<br />
trennte. Durch den Gewinnungsfortschritt<br />
im Steinbruch ist diese<br />
Rampe inzwischen Geschichte. Sie<br />
wird stattdessen von einer neuen<br />
Rampe rechtsseitig des Haupteingangs<br />
zum Messegelände ersetzt, was<br />
den Wegfall der ehemaligen Demo-<br />
Fläche D, gleichzeitig aber auch mehr<br />
Potenzial auf der vergrößerten und<br />
nicht mehr unterteilten Demo-Fläche B<br />
nach sich zieht. Dadurch bleibt das<br />
Flächenangebot ausgeglichen. Zwischen<br />
den Ebenen B und C verkürzen<br />
erneut zwei Geländeaufzüge die Besucherwege<br />
deutlich und auch die seit<br />
Langem bekannten Pendel-Shuttles<br />
zwischen Ebene B und C werden wieder<br />
im Einsatz sein.<br />
Weiterhin ändert sich das bisherige<br />
Konzept der Pavillons. Einst auf Ebene<br />
C platziert, werden diese jetzt auf Ebene<br />
B und C verteilt. Daraus resultiert der<br />
Vorteil, dass sich das Angebot in den<br />
Pavillons thematisch am Schwerpunkt<br />
der jeweiligen Ebene orientieren kann.<br />
Im Fokus der Ebene B stehen Mobilgeräte<br />
aller relevanten Baumaschinensparten<br />
und entsprechendes Zubehör.<br />
Auf Ebene C ist das Thema Aufbereitungstechnik<br />
gebündelt.<br />
Das bereits bewährte „offene Konzept“<br />
der Pavillons wird weiter ausgebaut.<br />
Das heißt die Seitenwände der<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
99<br />
TREFFEN VOR ORT: Messechef Dr. Friedhelm Rese<br />
begrüßt die Ausstellervertreter und erklärt im MHI-<br />
Steinbruch Nieder-Ofleiden die Flächenaufteilung<br />
der steinexpo 2020. Fotos und Grafiken: Geoplan<br />
und ein digitaler Aufbruch<br />
Großhallen lassen sich in Zukunft an<br />
den langen Seiten vollständig öffnen,<br />
sodass auch die Indoor-Aussteller mitten<br />
im „offenen“ Geschehen sind.<br />
Die Teilnahme steht außer Frage<br />
Messechef Dr. Friedhelm Rese war von<br />
der positiven Resonanz auf die geplanten<br />
Neuheiten beim Ortstermin und von<br />
den Größenordnungen der verbindlichen<br />
Nachfrage hoch beeindruckt.<br />
Vorab befürchtete Kollisionen bei diversen<br />
Platzierungswünschen lösten sich<br />
bei der Begehung vollständig einvernehmlich<br />
auf. So haben maßgebliche<br />
Aussteller ihre Flächen bereits fest gebucht<br />
oder optioniert. Ebenso wie Dr.<br />
Rese schätzen die teilnehmenden Ausstellervertreter<br />
die Gelegenheit der Vorgespräche<br />
direkt vor Ort sehr, um Antworten<br />
auf ihre konkreten Fragen zu<br />
erhalten und Organisatorisches abzuklären.<br />
Nach jetzigem Stand sind nahezu<br />
alle Marktführer aus den Bereichen<br />
Baumaschinen und Aufbereitungstechnik<br />
auf der steinexpo 2020 vertreten.<br />
Selbst zahlreiche Aussteller, die ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen in den<br />
Großpavillons zeigen, fixierten bereits<br />
ihre Messeteilnahme.<br />
Allen weiteren Interessenten rät Dr.<br />
Friedhelm Rese: „Wer sich möglichst<br />
rasch mit seiner Messeteilnahme auseinandersetzt,<br />
sichert sich jetzt noch<br />
die Gelegenheit, die zu seinem Angebot<br />
passende Ausstellungsfläche zu erhalten.“<br />
Ein Appell, der vermutlich kaum<br />
nötig ist, wie die Erfahrungen speziell<br />
der letzten Wochen beim Buchungseingang<br />
zeigen.<br />
Die digitalen Angebote wachsen<br />
Hätte man <strong>19</strong>90 nicht im Traum daran<br />
gedacht, ganz selbstverständlich mit<br />
einem Mobiltelefon zu kommunizieren,<br />
so ist es heute gang und gäbe, auf einer<br />
Messe Videos aufzunehmen und diese<br />
auf Facebook, Twitter und Instagram zu<br />
teilen. Auch das Geoplan-Team wird<br />
den Trend zur Digitalisierung mit der<br />
kommenden Messeausgabe koppeln.<br />
So gibt es einige Neuheiten, die Interessenten<br />
bereits jetzt erleben können.<br />
Seit Anfang des Jahres steht Ausstellern,<br />
Besuchern und Interessenten<br />
bereits die neue Homepage der steinexpo<br />
2020 zur Verfügung. Diese wartet,<br />
neben ihrem ansprechenden, modernen<br />
Design, mit einigen neuen Features<br />
auf. Im informativen News-Bereich, der<br />
schon vor Messebeginn wichtige Presseinformationen<br />
und Neuigkeiten beinhaltet,<br />
findet man alles, was für eine Berichterstattung<br />
zur Demonstrationsmesse<br />
von Bedeutung ist. Der Seite<br />
„Anmeldung und Konditionen“ entnehmen<br />
Aussteller Informationen zu Flächen,<br />
Preisen und sonstigen Gebühren,<br />
während sich Besucher auf der Seite<br />
„Tickets“ informieren können. Eintrittskarten<br />
zur Messe können schon ab Januar<br />
2020 über das neue, digitale „Online-Ticketportal“<br />
erworben werden,<br />
wobei dies bei der steinexpo 2020 im<br />
Gegensatz zur Vorveranstaltung auch<br />
noch während der bereits laufenden<br />
Messe möglich sein wird. Damit reagiert<br />
das Messe-Team auf das wachsende<br />
Besucherinteresse mit der Intention,<br />
lange Warteschlangen im Kassenbereich<br />
wie 2017 zu vermeiden. Über das<br />
Aussteller-Service-Center, kurz ASC,<br />
können Aussteller ab Oktober dieses<br />
Jahres alles, was sie für ihren Messeauftritt<br />
benötigen, hinzubuchen. Die<br />
neue Ausstellerliste verfügt im Vergleich<br />
zu früheren Jahren über Such- und Filtermöglichkeiten,<br />
mit denen ein gezielter<br />
Aufruf anhand der Nomenklatur<br />
möglich ist. Darüber hinaus bietet die<br />
neue Homepage Informationen zur vergangenen<br />
Veranstaltung, ebenso Bilder<br />
und Impressionen.<br />
WhatsApp-Business-Broadcast<br />
und Social Media<br />
Eine weitere Neuheit wird in Form eines<br />
WhatsApp-Business-Broadcasts<br />
geboten, dank der Interessenten die<br />
Möglichkeit erhalten, brandaktuelle<br />
News und Informationen rund um die<br />
Messe direkt auf das Smartphone zu<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
100<br />
TREFFPUNKT<br />
EIN BLICK auf die neue<br />
steinexpo-Homepage<br />
zeigt die übersichtliche<br />
Gestaltung. Flankiert wird<br />
das digitale Plus von<br />
Social-Media-Kanälen.<br />
erhalten. Dabei soll WhatsApp-Business<br />
nicht nur im Vorfeld einen stetigen Informationsfluss<br />
generieren, sondern auch<br />
während der Messe über wichtige Ereignisse,<br />
geplante Demos und Vorführungen<br />
informieren. Um von diesem Info-<br />
Kanal profitieren zu können, müssen<br />
Interessenten die Rufnummer +49 (0)<br />
157/35 74 02 68 in ihrem Smartphone<br />
abspeichern.<br />
Als weitere Medien-Formate werden<br />
auf dem Facebook- und Twitter-Profil<br />
regelmäßig Informationen, wie Änderungen<br />
des sich ständig wandelnden Messegeländes,<br />
geteilt. Der imposante, visuell<br />
beeindruckende Trailer findet sich<br />
neben diesen Plattformen auf dem You-<br />
Tube-Kanal des Veranstalters. Das Stichwort<br />
„visuell“ ist besonders beim neuesten<br />
Social-Media-Projekt der Geoplan<br />
GmbH von Bedeutung: Instagram. Seit<br />
Kurzem wird über dieses Medium beeindruckendes<br />
Bildmaterial zu allen Veranstaltungen<br />
des steinexpo-Organisators<br />
mit den Followern geteilt.<br />
Digital läuft aber nicht ohne Analog –<br />
erst recht nicht in einer bodenständigen<br />
Branche – denn Daten brauchen zuvor<br />
eine Handlung oder Aktion. Doch darum<br />
muss niemandem bange sein. Das Interesse<br />
zeigt bereits jetzt, dass die Messe<br />
das „Must-have“ der Roh- und Baustoffindustrie<br />
im kommenden Jahr sein wird.<br />
www.steinexpo.de<br />
Eckdaten der steinexpo 2017<br />
• Besucher: 53.890<br />
(+12 % gegenüber 2014)<br />
• Fachbesucheranteil: 92 %<br />
• Auslandsbeteiligung<br />
(gesamt): 23,5 %<br />
• Aussteller: 293<br />
• Vertretene Marken: 432<br />
• Bebaute Fläche: 59.850 m²<br />
• Bruttofläche: 180.000 m²<br />
FORUM MIRO 20<strong>19</strong><br />
... weil Substanz immer wieder entscheidet!<br />
Vom 27. bis 29. November 20<strong>19</strong> findet das Forum<br />
MIRO erneut im Mercure Hotel MOA in Berlin<br />
statt. Die vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe,<br />
MIRO, getragene Leitveranstaltung der<br />
deutschen Gesteinsindustrie ist der wichtigste<br />
Treffpunkt für Akteure und Partner der Branche,<br />
weswegen auch in diesem Jahr wieder mit über<br />
500 Teilnehmern gerechnet wird.<br />
Getreu dem Motto „Never change a running system“ findet<br />
die Veranstaltung wiederholt in Berlin statt. Das Fachprogramm<br />
ist erneut so geplant, dass ein Strang des doppelzügigen<br />
Workshop-Angebots im Zentrum der Fachausstellung<br />
seinen Platz finden wird, um die Interaktion zwischen Vortrags-<br />
und Diskussionsangebot sowie Ausstellung zu stärken.<br />
Zum Einstieg in die informationsgeladenen Tage ist nach<br />
dem Erfolg von 2018 erneut ein politischer Abendauftakt<br />
in Form einer professionell moderierten Podiumsdiskussion<br />
geplant. Unter der Überschrift: „Heimische mineralische<br />
Rohstoffe – unverzichtbar als Basis für Wohnen, Mobilität<br />
und Industrieproduktion“ stellen Rohstofffachleute, Wirtschaftsvertreter<br />
und Parlamentarier verschiedener Fraktionen<br />
im Bundestag ihre Positionen und Ziele zum Stellenwert<br />
der heimischen mineralischen Rohstoffe in der<br />
Rohstoffpolitik der Bundesregierung dar.<br />
Der Eröffnungsteil ist neben der Begrüßung durch MI-<br />
RO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth und einem politischen<br />
Grußwort aus der Bundespolitik geprägt durch einen kriminell<br />
spannenden Fesrvortrag von Leon Klein, der einen<br />
Blick auf die Themen IT-Sicherheit und Cyberkriminalität<br />
mit besonderer Relevanz in der Rohstoffindustrie bietet<br />
und effektive Schutzmechanismen vorstellt.<br />
Die anschließenden zweizügigen Fachstränge behandeln<br />
jeweils thematisch geschlossen brennende Fragen der Branche<br />
zu den Themen Rohstoffsicherung, alternative Baustoffe,<br />
Genehmigungsverfahren sowie der Rohstoffgewinnung im<br />
Kontext fiskalischer Abgaben. Weiter spielt der Einsatz alternativer<br />
Energien und innovativer technischer Lösungen eine<br />
Rolle, die speziell für die Aufbereitung (bisher) nicht werthaltiger<br />
Stoffe an Bedeutung gewinnen. Tipps zum Thema Unternehmensleitung<br />
und Personalführung ergänzen das Angebot.<br />
Detaillierte Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf der<br />
Seite des Veranstalters MIRO sowie bei der organisierenden<br />
Geoplan GmbH. Das Programmheft inklusive Anmeldung<br />
liegt außerdem dieser Ausgabe bei – falls es sich ein schneller<br />
Kollege nicht schon zuvor gesichert hat.<br />
www.bv-miro.org<br />
www.geoplangmbh.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
101<br />
DEMO AN!<br />
Erfolgsdoppel startet wieder durch<br />
In wenigen Tagen, vom 5. bis 7. September 20<strong>19</strong>, startet<br />
das Messedoppel aus den Demonstrationsveranstaltungen<br />
TiefbauLive und RecyclingAktiv zum nunmehr zweiten Mal<br />
auf dem Gelände der Messe Karlsruhe. Die Veranstaltungen<br />
haben dort einen perfekten Platz gefunden, um sich nicht<br />
nur thematisch optimal zu ergänzen, sondern auch reichlich<br />
Raum für die zahlreichen Vorführungen zu haben, die dieses<br />
Messedoppel prägen.<br />
Auf der TiefbauLive werden konzentriert Baumaschinen,<br />
Baufahrzeuge, Anbaugeräte sowie Zubehör für Kanal-, Straßen-<br />
und Spezialtiefbaumaßnahmen informativ und eindrucksvoll<br />
in den Mittelpunkt gestellt. Auf dem über 75.000 m² großen<br />
Karlsruher Freigelände wird dazu im realitätsnahen Arbeitsumfeld<br />
gebaggert, gebohrt, ausgehoben, gesichert, montiert<br />
und sogar gebaut, als gelte es, ein reales Projekt zum<br />
perfekten Abschluss zu bringen.<br />
Parallel dazu geht es bei der RecyclingAktiv – erklärte<br />
Demonstrationsmesse speziell für Entsorgung und Recycling<br />
– um alle Bereiche der Wiederaufbereitung von werthaltigen<br />
Stoffen. Fachlicher Austausch paart sich dabei mit<br />
einer großen Portion Action. Stärke und Präzision spezieller<br />
Arbeitsmaschinen für den Materialumschlag kommen dabei<br />
ebenso gut zur Geltung wie die Fähigkeiten von Sortieranlagen,<br />
Pressen, Schreddern, Scheren, Brechern und Sieben.<br />
Hinzu kommen entsprechendes Zubehör ergänzt um<br />
Lösungen für Transport und Logistik.<br />
Das Erfolgsdoppel hat nach seinem geglückten Veranstalterund<br />
Standortwechsel im Jahr 2017 in Karlsruhe den perfekten<br />
Nährboden für seine Weiterentwicklung gefunden. Geblieben<br />
indes ist die Unterstützung der Messen durch namhafte Partner,<br />
darunter ihre einstmaligen Ausrichter Geoplan und VDBUM. So<br />
profitiert die TiefbauLive von Beratung, Konzeptstärke und Unterstützung<br />
des VDBUM als Beirat und Organisator der Musterbaustellen<br />
Straßen- und Wegebau sowie Kanalbau. Die<br />
RecyclingAktiv kann sich auf die Entsorgungs- und Verwertungssparte<br />
beim VDMA sowie die Verbände bvse, BDSV,<br />
BRB und DA stützen und natürlich ebenfalls auf die nachgewiesene<br />
Geoplan-Kompetenz.<br />
Schwungvoll geht es somit inklusive geschärftem Profil<br />
Anfang September 20<strong>19</strong> an drei Tagen in die zweite Runde<br />
am neuen Standort Karlsruhe. Etwa 220 Aussteller aus 14<br />
Ländern werden sich dort auf über 75.000 m² Freigelände<br />
und 6000 m² Hallenfläche geschätzten 10.000 Besuchern<br />
präsentieren. Allein die zwei Musterbaustellen umfassen eine<br />
Fläche von rund 2000 m².<br />
Hier drängt sich nun die Überlegung auf, ob nicht – wie<br />
aus Messeanlass üblich – einzelne Aussteller und Exponate<br />
benannt und beschrieben werden sollten, um ihnen und der<br />
Messe gerecht zu werden. Dazu aber sind die Internetseiten<br />
der jeweiligen Messe viel zu gut bereits mit ausführlichen<br />
Informationen von Ausstellern bestückt und heutige Mediennutzer<br />
fit genug im Netz unterwegs, um sich die konkreten<br />
Infos zu holen. Also, wer Konkretes sucht, einfach mal reinschauen<br />
und „News“ anklicken.<br />
GUT GEMAUSERT: Das Messedoppel aus TiefbauLive und<br />
RecyclingAktiv hat sich vom Geheimtipp längst zum Pflichttermin<br />
für einschlägige Fachleute entwickelt. Fotos: Messe Karlsruhe<br />
www.recycling-aktiv.com<br />
www.tiefbaulive.com/de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
102<br />
TREFFPUNKT<br />
Mehr Dialog bei der<br />
Rohstoffplanung gewünscht<br />
Unternehmen, Regionalplaner, Naturschutzverbände und Bürger wollen und müssen<br />
mehr miteinander reden, wenn es um die Planung von Rohstoffgewinnungsvorhaben<br />
geht. Das war ein zentraler Wunsch der Teilnehmer auf der jüngsten<br />
Veranstaltung „Kies im Dialog“ der Initiative „Zukunft Niederrhein“. Moderiert von<br />
Tom Hegermann, tauschten sich rund 130 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und<br />
Verwaltung sowie erstmals auch interessierte Bürger über den Bedarf von Sand<br />
und Kies am Niederrhein Ende Mai in der Niederrheinhalle in Wesel aus.<br />
EXPERTEN auf dem Podium: Ingo Schäfer, Dr. Alexandra Renz, Norbert Meesters,<br />
Detlef Kempf und Michael Hüging-Holemans (v.l.n.r.). Fotos: Eugen Aaldering<br />
MODERATOR Tom Hegermann sammelte<br />
viele Fragen aus dem Publikum.<br />
Ziel der Dialogveranstaltung war es, den<br />
Sand- und Kiesbedarf und dessen Berechnung<br />
genau zu betrachten. Das Thema war<br />
in der Öffentlichkeit bereits viel diskutiert<br />
worden. Deshalb hat die Initiative der Sandund<br />
Kiesunternehmen den Bedarf gezielt in<br />
den Fokus der diesjährigen Veranstaltung<br />
gerückt. In seiner Eröffnungsrede betonte<br />
Christian Strunk, Koordinator der Initiative<br />
Zukunft Niederrhein, wie wichtig die Zusammenarbeit<br />
zwischen Politik, Bürgern und der<br />
Industrie sei: „Wir arbeiten hier und wir sind<br />
hier zu Hause. Deshalb wollen wir die Dinge<br />
anpacken und besser machen. Wir halten<br />
es für unbedingt nötig, transparent zu sein<br />
und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.<br />
Denn wir alle wollen einen guten Weg für den<br />
Niederrhein!“ Zu Beginn der Veranstaltung<br />
nahmen verschiedene Experten Stellung<br />
zum Rohstoffbedarf und beleuchteten das<br />
Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.<br />
Dr. Alexandra Renz, Leiterin der Gruppe<br />
Raumordnung, Landesplanung, im Ministerium<br />
für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung<br />
und Energie NRW, betonte, dass unser<br />
aktueller Lebensstil mit einem sehr hohen<br />
Rohstoffbedarf einhergehe. Die kurz vorher<br />
getroffene Leitentscheidung des Landtages,<br />
verpflichtende Abgrabungskonferenzen<br />
bei der Aufstellung von Regionalplänen<br />
in Nordrhein-Westfalen einzuführen, sei ein<br />
wichtiger Baustein, indem Unternehmen<br />
und Anwohner frühzeitig in die Planungsprozesse<br />
einbezogen werden. Es gehe dann um<br />
eine Optimierung für alle Seiten. Ingo Schäfer,<br />
Geologischer Dienst NRW, betonte,<br />
dass es aus geologischer Sicht keine Rohstoffknappheit<br />
gäbe. Da die Sand- und Kiesgewinnung<br />
aber an die Regionen mit Rohstoffvorkommen<br />
gebunden sei, entstünden<br />
dort konkurrierende Nutzungsinteressen.<br />
Norbert Meesters, ehemaliger umweltpolitischer<br />
Sprecher der SPD im Landtag<br />
NRW und Mitglied im Rat der Stadt Wesel,<br />
zeigte auf, dass es im derzeitigen Regionalplanentwurf<br />
des Regionalverbands<br />
Ruhr Flächen für die Rohstoffgewinnung<br />
gäbe, die weder von den Bürgern noch<br />
von den Unternehmen gewollt seien. Er<br />
bezeichnete deshalb den Dialog als Drehund<br />
Angelpunkt, um bei diesem Thema<br />
weiterzukommen.<br />
Detlef Kempf, Regionalleiter Transportbeton<br />
Holcim, stellte klar, dass die Nachfrage nach<br />
Beton deutlich steigen werde. Dafür sei eine<br />
flexible und ortsnahe Versorgung durch die<br />
Sand- und Kiesindustrie notwendig.<br />
Michael Hüging-Holemans, ebenfalls<br />
Koordinator von Zukunft Niederrhein, forderte:<br />
„Wir brauchen im Abgrabungsmonitoring<br />
eine Aufstellung darüber, welche Flächen<br />
bereits genehmigt, welche im<br />
Genehmigungsverfahren, welche in Gewinnung<br />
und welche bereits abgebaut sind. Das<br />
gäbe einen transparenten Einblick in die<br />
tatsächliche Rohstoffsituation.“<br />
In der anschließenden Diskussion mit<br />
dem Publikum wurde unter anderem die<br />
Frage aufgeworfen, was die Industrie in<br />
puncto Forschung und Entwicklung tue,<br />
um Sand und Kies zum Beispiel in Betonprodukten<br />
zu ersetzen. Darum kümmere<br />
sich bereits die Bauindustrie, sagte ein<br />
Vertreter. In den letzten Jahren habe sich<br />
der Rohstoffbedarf für Betonprodukte<br />
beispielsweise deutlich reduziert. Zudem<br />
beschäftigten sich Sand- und Kiesunternehmen<br />
am Niederrhein intensiv mit der<br />
Optimierung des Baustoffrecyclings. Angesprochen<br />
auf die Berechnung des Rohstoffbedarfs,<br />
die sich an den gewonnenen<br />
Mengen der letzten Jahre orientiert, erklärte<br />
Dr. Renz, dass die Fortschreibung<br />
der Vergangenheit in die Zukunft ein bewährtes<br />
Instrument in der Planung sei.<br />
Die Veranstaltung kam selbst bei teilnehmenden<br />
Kiesgegnern und Bürgern gut an.<br />
Sie lobten die verständlichen Erklärungen<br />
zur Bedarfsberechnung, die Bürgernähe<br />
sowie den angestoßenen Dialogprozess<br />
und wünschten sich eine weitere Beteiligung<br />
in der Zukunft. Alle Teilnehmer waren<br />
sich einig, dass man frühzeitig und offen<br />
miteinander an einen Tisch kommen muss,<br />
um darüber zu sprechen, wie die Rohstoffsicherung<br />
gestaltet werden kann.<br />
www.zukunft-niederrhein.de/<br />
kies-im-dialog<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
103<br />
DEN SPEZIELLEN SPIRIT der ABBM brachten<br />
Moderator, Referenten und Vorstände der<br />
ABBM mit der diesjährigen Veranstaltung<br />
einmal mehr perfekt zum Tragen. Foto: ABBM<br />
Rohstoffgewinnung<br />
gesellschaftlich gewollt,<br />
oder nicht?<br />
Alle zwei Jahre treffen sich die Mitglieder<br />
der Arbeitsgemeinschaft<br />
Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe,<br />
ABBM, und<br />
weitere Vertreter der interessierten<br />
Fachwelt zum ABBM Bergbau- und<br />
Steine- und Erden-Tag, der dieses<br />
Jahr im Juli in Iphofen stattfand.<br />
Unter der Überschrift „Rohstoffgewinnung<br />
am Scheideweg – gesellschaftlich<br />
unerwünscht oder geschätzter Partner<br />
im Artenschutz?“ waren fünf Referenten<br />
aus der EU-Kommission, aus Niedersachsen<br />
und mit Rechtsexpertise eingeladen,<br />
diese ganz unterschiedlichen,<br />
aber brandaktuellen Themen aus ihrer<br />
Sicht zu umreißen. Wie ABBM-Vorsitzender<br />
Manfred Hoffmann in seiner Einleitung<br />
ausführte, driften sie in der Empfindung<br />
des ABBM-Vorstands immer<br />
mehr auseinander. Die Zusammenarbeit<br />
mit Verbänden und Behörden im Artenschutz<br />
werde besser, praxisnäher und<br />
gleichzeitig den Arten förderlicher. Es<br />
komme Lob und Unterstützung für die<br />
Rohstoffgewinnung nicht nur immer<br />
mehr von fachlicher Seite. Auch die Öffentlichkeit,<br />
soweit informiert oder informierbar,<br />
erkenne die Leistungen und die<br />
Sorgsamkeit der Unternehmen an. Mitunter<br />
keime sogar Hoffnung auf weiter<br />
verbesserte Regelungen in Bundesgesetzen,<br />
sodass sich noch mehr Chancen<br />
für den Unterhalt temporärer Biotope<br />
ergeben könnten. Auf der anderen Seite<br />
stehe eine im örtlichen Umfeld immer<br />
streitbarer und schneller organisierte<br />
Bevölkerung, denen die Verhinderung<br />
einer zeitweisen Störung in ihrem Umfeld<br />
immer leichter falle, und bei der Liberalität,<br />
sachliche Argumente, Wirtschaftlichkeit<br />
und Arbeitsplätze, ja sogar CO 2 -<br />
Einsparung durch kurze Fahrwege in den<br />
Hintergrund gerieten.<br />
Nervöse Grundstimmung<br />
Fast einhundert Teilnehmer aus ganz<br />
Deutschland waren Beweis für die Attraktivität<br />
des Programms, und die Moderation<br />
des Vollprofis Joachim Mahrholdt trug<br />
präzise dazu bei, dass auch die Diskussionen<br />
eine Verbindung schufen und die<br />
übergreifenden Interessenlagen und Aspekte<br />
herausgearbeitet wurden.<br />
Im ersten Themenblock ging es um die<br />
gesellschaftlichen Entwicklungen, die Dr.<br />
Stefan Birkner, Landesminister a. D. und<br />
Vorsitzender der FDP-Fraktion im Niedersächsischen<br />
Landtag, aus politischer<br />
Sicht fundiert darstellte. Er konstatierte<br />
zunächst eine nervöse Grundstimmung in<br />
Deutschland, trotz vieler positiver Entwicklungen.<br />
Die Energiewende erfahre<br />
hohe Akzeptanz auf abstrakter Ebene,<br />
aber nicht in der Nähe, dabei werde auch<br />
die Glaubwürdigkeit von Experten und<br />
Institutionen angegriffen. Gegner beziehungsweise<br />
Akteure sind Nachbarn, Umweltverbände<br />
aus ihrer verständlichen<br />
Mission heraus, weiterhin Gruppierungen<br />
wie Attac, die Angst als Mittel zu gesellschaftspolitischen<br />
Veränderungen instrumentalisieren,<br />
aber auch Politiker aller<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
104<br />
TREFFPUNKT<br />
Ebenen in Abhängigkeit von aktuellen<br />
Wahlen und natürlich die Medien. Birkner<br />
schlug politische Antworten auf die Megatrends<br />
Individualisierung, Globalisierung<br />
und Urbanisierung vor. Unter den<br />
Parteien sollte ein Konsens herrschen,<br />
nicht mit Angst zu arbeiten und dadurch<br />
die Gesellschaft zu spalten. Außerdem<br />
sollte nicht jedes Thema auf Bundesebene<br />
gezogen, sondern eher vor Ort gelöst<br />
werden. Und natürlich müsse sich auch<br />
die Wirtschaft stärker einbringen, Transparenz<br />
ihrer Handlungen und immer wieder<br />
die Mehrwerte kommunizieren, die sie<br />
für die Gesellschaft leiste.<br />
Änderungen der Rechtslage<br />
Dr. Herbert Posser, Anwalt mit besonderer<br />
Expertise in der Strukturierung komplexer<br />
Genehmigungsverfahren, trug<br />
zunächst präzise und spannend die starken<br />
Änderungen der Rechtslage vor. Im<br />
Umweltklagerecht gibt es für Gegner von<br />
Vorhaben über Materielles, Verfahrensrecht<br />
und Umweltrechtsgesetz, Sperrgrundstücke<br />
und Grundgesetzartikel<br />
mittlerweile eine Reihe von Möglichkeiten,<br />
über die zumindest Verfahrensverlängerungen<br />
unvermeidlich sind. Diese<br />
Rechtslage beseitige auch Abwägungsoffenheit<br />
durch gesellschaftliche Verabsolutierung<br />
von Umweltbelangen, ohne<br />
die Notwendigkeit, den gesellschaftlichen<br />
Preis dafür offenlegen zu müssen.<br />
Posser stellte fest, „Emotionen sind Fakten“,<br />
doch was tun? Zunächst brauche es<br />
immer Aufklärung und eine offene Diskussion.<br />
Die deutsche Legislative müsse<br />
Spielräume nutzen, ohne Copy/paste-<br />
Umsetzung von EU-Richtlinien und mit<br />
verbindlichen Grenzwerten, wobei Letztere<br />
aber nicht nur aus einseitiger Expertensicht<br />
festgesetzt werden dürften. Im<br />
Umweltrecht müsse es Abwägungselemente<br />
geben und im Klagerecht Fehlerheilung,<br />
nicht komplettes Neuaufsetzen<br />
bei einzelnen Mängeln. Mehr Beurteilungsspielräume<br />
für Fachbehörden sieht<br />
Posser skeptisch, weil dann Festlegungen<br />
auch keine Korrektur mehr durch den<br />
Instanzenweg offenhielten. Eine angeregte<br />
Diskussion beschloss diesen Themenkreis<br />
und zeigte, wie sehr sich auch die<br />
Teilnehmer mit der zerrissenen Lage in<br />
Gesellschaft und Recht beschäftigen.<br />
Lichtblick Natur auf Zeit?<br />
Deutlich positiver und hoffnungsvoller<br />
konnte da der zweite Themenblock<br />
„Natur auf Zeit“ aufgefasst werden. Alexander<br />
Just aus der EU-GD Umwelt berichtete<br />
von der Entwicklung in den Naturschutzrichtlinien.<br />
Auf einen<br />
Fitness-Check wurde ja schon vor längerer<br />
Zeit sehr einvernehmlich verzichtet,<br />
aber der Artenschutz soll nach zehn<br />
Jahren überprüft werden, wegen der<br />
Aktualität des Wolfes und von „Natur auf<br />
Zeit“. Der entsprechende Aspekt in der<br />
FFH-Richtlinie ist beim EuGH wegen des<br />
Wolfes in Prüfung, mit einem Urteil wird<br />
ab September gerechnet. Allerdings<br />
passt „Natur auf Zeit“ nicht recht in die<br />
FFH-Richtlinie, die grundsätzlich auf Gebietsschutz<br />
abzielt, und würde besser in<br />
einer Artenschutz-Richtlinie angesiedelt<br />
sein. Geplant ist daher ein Leitfaden mit<br />
Ausnahmegenehmigungen „ex ante“,<br />
aber nicht sehr konkreten Regelungen.<br />
Erfreulich konkrete, abgestimmte Projekte,<br />
wie so etwas funktionieren kann,<br />
gibt es dagegen mittlerweile in Belgien<br />
mit einer Quarzsand-Gewinnung in der<br />
flämischen Mechelener Heide und 26<br />
wallonischen Steinbrüchen.<br />
Dr. Peter Kersandt, Fachanwalt für<br />
Verwaltungsrecht, ist froh um diesen Rückenwind<br />
aus Brüssel und wies auch auf<br />
das bayerische Modell mit dem öffentlich-rechtlichen<br />
Vertrag zwischen Umweltministerium,<br />
Behörden, Landesbund<br />
für Vogelschutz und Rohstoffunternehmen<br />
hin. Als stabilen gesetzlichen Rahmen<br />
gebe es derzeit zu wenig, um sich<br />
auf mehr verlassen zu können. Das Bundesnaturschutzgesetz<br />
gibt lediglich fünf<br />
Jahre Schutz für Brachflächen in Rohstoffgewinnung,<br />
nur in Nordrhein-Westfalen<br />
wird im Landesnaturschutzgesetz<br />
„Natur auf Zeit“ überhaupt erwähnt und<br />
die Signifikanzrechtsprechung relativiert<br />
wenigstens die Konsequenzen vereinzelter<br />
unvermeidlicher Tötungen. Nun gibt<br />
es Vorstellungen der praktischen Umsetzung<br />
eines „Drei-Schritt-Modells“:<br />
Von Erfassen und Genehmigen, dann<br />
Überlassen der Sukzession schließlich<br />
zur Beendigung in Schritten und zum<br />
passenden Zeitpunkt. Kontrolle, Prognosen<br />
und Abstimmung mit Behörden<br />
sollen dies begleiten. Kersandt bringt<br />
abschließend ein weiteres Beispiel mit<br />
dem niederländischen Modell, das ein<br />
Amsterdamer Gericht auch als EUkonform<br />
erklärt hat. Das Potenzial in<br />
Deutschland wäre riesig, man spricht<br />
von 120.000 ha Brachflächen der Industrie,<br />
Versorger etc.<br />
Als letzter Referent brachte Dr. Holger<br />
Buschmann, Landesvorsitzender NABU<br />
Niedersachsen, eine ganze Reihe von<br />
Beispielen aus der Rohstoffgewinnung<br />
des Bundeslandes, wo man schon längere<br />
Zeit in enger Kooperation mit den<br />
Betrieben ist und auch eine gemeinsame<br />
Erklärung auf den Weg gebracht hat.<br />
Jede dieser Gewinnungsstätten hat<br />
wohl ihr eigenes Muster aus Chancen<br />
und Schwierigkeiten, aber man hat das<br />
Gefühl, alles wird offen, hoffnungsvoll<br />
und konstruktiv gehandhabt. Das<br />
wuchs von unten aus dem Konkreten<br />
vor Ort, wie Buschmann ausführte, weil<br />
man diese Biotope aus zweiter Hand mit<br />
ihrer anthropogen initiierten Dynamik<br />
beim NABU schätzen lernte. Er hatte bei<br />
der Suche nach seltenen Arten gezielt<br />
die Rohstoffgewinnungsstätten aufgesucht<br />
und wurde immer mit einer überraschenden<br />
Artenvielfalt fündig. Allerdings<br />
erkannte man auch, dass die Art<br />
der Bewirtschaftung entscheidend<br />
wäre, und das machte dann ja Kooperation<br />
unerlässlich. Für die Betriebe ergebe<br />
sich daraus eine generelle Steigerung<br />
der Akzeptanz ihrer Tätigkeit. Noch<br />
sei aus Sicht des NABU nicht alles in<br />
Ordnung. Die Rekultivierungsgenehmigungen<br />
liefen mit ihrer Vorgabe der Wiederherstellung<br />
des Vorzustandes dem<br />
Artenschutz zuwider. Das werde sich<br />
auch so leicht nicht ändern lassen, wie<br />
die Diskussion ergab, weil die Eigner<br />
ihre verpachteten Flächen oft wieder<br />
nutzbar haben möchten, sonst ließen<br />
sie die Rohstoffgewinnung nicht zu.<br />
Bleibt da als Schluss, dass der – wegen<br />
Sukzession nach der Gewinnung – sowieso<br />
schwierig zu erhaltende offene<br />
Zustand mit Rekultivierung beendet<br />
werden muss, wie der ABBM-Vorsitzende<br />
Manfred Hoffmann in seinem<br />
Schlusswort anmerkte, und man eben<br />
immer wieder kostenlose neue Situationen<br />
in der Gewinnung brauche?<br />
Die Teilnehmer lobten anschließend<br />
die Tagung, die den Bogen zwischen<br />
gesellschaftlicher Ablehnung und Unterstützung<br />
seitens Naturschutz spannen<br />
wollte und diesen Anspruch wohl<br />
erfüllt hat. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
wies zuletzt auf die nächste Tagung<br />
ähnlicher Natur hin, das Rohstoffkolloquium<br />
am 16. Juli 2020, das wiederum<br />
in Iphofen stattfindet.<br />
Ein Beitrag von Manfred Hoffmann,<br />
geschäftsführender Vorsitzender des<br />
ABBM-Vorstands und Gesellschafter<br />
der Hoffmann Mineral GmbH<br />
www.abbm-bayern.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
1<strong>05</strong><br />
INTERESSIERTE TRUPPE: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 14. Techniktages der<br />
Schotterindustrie. Fotos: iste<br />
Techniktag der<br />
Schotterindustrie<br />
Bereits zum 14. Mal fand das erfolgreich-bewährte Seminar „Techniktag der<br />
Schotterindustrie“ statt. Knapp 70 Teilnehmer aus Behörden, Ingenieurbüros und<br />
Unternehmen kamen hierzu auf Einladung des Industrieverbands Steine und Erden<br />
Baden-Württemberg, ISTE, des Güteschutz Naturstein Baden-Württemberg und<br />
des Instituts Dr. Haag GmbH zum Mitgliedsunternehmen der Gebrüder Zimmermann<br />
GmbH nach Vaihingen/Enz-Roßwag.<br />
Nach der Begrüßung durch Peter Rombold,<br />
Vorsitzender Güteschutz Naturstein<br />
sowie Fachgruppe Naturstein im<br />
ISTE, und Dieter Veigel, Geschäftsführer<br />
Gebrüder Zimmermann GmbH, berichtete<br />
Jörg Mändle vom Institut Dr. Haag<br />
zu Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau.<br />
Insbesondere ging er auf den<br />
technischen Hintergrund, Herstellung<br />
und Prüfverfahren sowie die Verwendung<br />
nach gültigen Regelwerken ein.<br />
Gerade in Baden-Württemberg gibt es<br />
viele Sonderregelungen zur Verwendung<br />
regionaler Baustoffe. Mändle betonte die<br />
Wichtigkeit korrekter und produktneutraler<br />
Ausschreibungen, da es durch unbegründete<br />
technische Anforderungen,<br />
die Verwendung veralteter Regelwerke<br />
oder deren fehlerhafte Auslegung häufig<br />
zu Missverständnissen und zum unnötigen<br />
Ausschluss von Bauprodukten<br />
sowie längeren Transportwegen kommt.<br />
Auch kursieren veraltete Begriffe, wie<br />
Mineralbeton, welche nicht eindeutig<br />
definiert und in Ausschreibungen nicht<br />
mehr zu verwenden sind.<br />
Dr. Bernd Susset, geschäftsführender<br />
Referent der Fachgruppe Recyclingbaustoffe<br />
und Boden im ISTE, sowie<br />
Geschäftsführer des RC-Qualitätssicherungssystems<br />
QRB, referierte zum<br />
Umgang mit Bodenaushub und die korrekte<br />
Anwendung der Regelwerke wie<br />
die Verwaltungsvorschrift des Umweltministeriums<br />
zur Verwertung von als<br />
Abfall eingestuftem Bodenmaterial,<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz oder Deponieverordnung,<br />
vor allem im Hinblick auf<br />
die Verfüllung und Rekultivierung von<br />
Steinbrüchen.<br />
Außerdem gab er einen kurzen Ausblick<br />
zur geplanten Mantelverordnung<br />
des Bundesumweltministeriums. Mit<br />
dieser soll unter anderem die Verfüllung<br />
bundeseinheitlich geregelt werden. Einerseits<br />
zeigen Forschungsergebnisse<br />
aus Baden-Württemberg, dass der Regierungsentwurf<br />
der Bundesregierung<br />
ANSCHLUSSEXKURSION: Besichtigung des Muschelkalksteinbruchs<br />
der Gebrüder Zimmermann GmbH.<br />
im Land voraussichtlich gut umsetzbar<br />
ist. Andererseits weist insbesondere die<br />
geplante Bundes-Bodenschutzverordnung<br />
sehr sensible Stellschrauben auf,<br />
wie zusätzliche Einschränkungen in<br />
Wasserschutzgebieten oder ein scharfer<br />
Grenzwert für den Organikanteil im<br />
Boden. Stellt man diese im kommenden<br />
Bundesratsverfahren scharf, würden<br />
die Bodenmengen, die in Deponien beseitigt<br />
werden müssten, massiv ansteigen.<br />
Er appellierte an die zahlreichen<br />
Vertreter aus der Verwaltung, solche<br />
Konsequenzen im Blick zu haben und<br />
in den Häusern zu kommunizieren. „Verwaltung<br />
und Industrie sitzen hier in<br />
einem Boot. Die öffentliche Hand muss<br />
als Pflichtiger die Entsorgungssicherheit<br />
auf Deponien für Boden zur Beseitigung<br />
über mindestens zehn Jahre<br />
gewährleisten (was regional schon jetzt<br />
nicht mehr der Fall ist) und ist auf eine<br />
funktionierende Verwertung der großen<br />
Bodenmassen in Steinbrüchen dringend<br />
angewiesen!“ Bisher werden rund<br />
80 % des Bodenaushubs in Steinbrüchen<br />
verwertet und nur geringe Mengen<br />
auf Deponien beseitigt.<br />
Im Anschluss an das Seminar lud die<br />
Gebrüder Zimmermann GmbH zur Besichtigung<br />
des Muschelkalksteinbruchs<br />
mit Schotterwerk ein. Dieter Veigel erläuterte<br />
die geologischen Besonderheiten<br />
der Abbaustätte sowie die Herstellungsprozesse<br />
der verschiedenen<br />
Bauprodukte.<br />
www.iste.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
106<br />
TREFFPUNKT<br />
DIE PRAXISRELEVANZ der Themenwahl sprach die Teilnehmer sichtlich an.<br />
Rohstoffkolloquium<br />
im Bergbauland Sachsen-Anhalt<br />
Der neu erschienene Rohstoffbericht des Landesamtes für Geologie und<br />
Bergwesen Sachsen-Anhalt, die aktuelle Rechtsprechung zur Verfüllung,<br />
der Leitfaden für Recyclingbaustoffe in Sachsen-Anhalt, die Umsetzung<br />
des Datenschutzes im Unternehmen, Kommunikation im Genehmigungsverfahren<br />
sowie aktuelle Anforderungen bei der Zulassung von Betriebsplänen<br />
waren gesetzte Themen des nunmehr 18. Rohstoffkolloquiums in<br />
Schönebeck, an dem Anfang Mai auf Einladung des Unternehmerverbandes<br />
Mineralische Baustoffe, UVMB, mehr als 70 Fachleute teilnahmen.<br />
„Mit einer Fördermenge von mehr als<br />
60 Mio. t heimischer Rohstoffe ist Sachsen-Anhalt<br />
ein klassisches Bergbauland<br />
im Herzen von Deutschland“, stellt<br />
Dr. Christoph Gauert, Dezernatsleiter<br />
für Angewandte Geologie und Georisiken<br />
im LAGB, klar. Davon entfallen ca.<br />
39 Mio. t auf Steine- und Erdenrohstoffe.<br />
Die stabilen Fördermengen der vergangenen<br />
zehn Jahre und das umfangreiche<br />
statistische Zahlenwerk aus dem<br />
Bericht weisen auf einen anhaltend<br />
hohen Bedarf hin. So stellt nicht nur die<br />
Kiessand-Gewinnung das Rückgrat für<br />
die Betonindustrie dar, Rohstoffe aus<br />
Sachsen-Anhalt sind auch im Großraum<br />
Berlin gefragt. Die Natursteinlagerstätten<br />
des Flechtinger Höhenzugs haben<br />
eine hohe Bedeutung unter anderem für<br />
die Versorgung Norddeutschlands mit<br />
Schottern und Splitten. Von internationaler<br />
Bedeutung ist die Gewinnung von<br />
Kalisalzen. „Eine wichtige gesellschaftliche<br />
Aufgabe ist deshalb die Entwicklung<br />
der Akzeptanz für die langfristige<br />
Sicherung der Rohstoffgewinnung“,<br />
forderte Dr. Gauert. „Für die politische<br />
und gesellschaftliche Kommunikation<br />
ist ein regelmäßig erscheinender Rohstoffbericht<br />
von großer Bedeutung.<br />
„Wichtig ist, dass der Rohstoffbericht<br />
wieder in kürzeren Abständen von drei<br />
bis vieren Jahren erscheint“, lautete die<br />
Bitte von UVMB-Geschäftsführer Bert<br />
Vulpius. Der letzte Bericht stamme aus<br />
dem Jahr 2006.<br />
Seit mehr als zehn Jahren steht die<br />
Verfüllung von Tagebauen im besonderen<br />
Fokus der umweltpolitischen Diskussion<br />
im Bundesland Sachsen-<br />
Anhalt. Nach Eingriffen in die Sonderbetriebsplanzulassungen<br />
für die Verfüllung<br />
von Tagebauen mit bergbaufremden<br />
Stoffen durch das LAGB, bei denen<br />
Grenzwerte verschärft und bestimmte<br />
Stoffe von der Verfüllung (Bauschutt<br />
und geringfügig belastete Böden) per<br />
Nebenbestimmung ausgeschlossen<br />
wurden, lagen nun drei Musterverfahren<br />
nach Klagen bei den Verwaltungsgerichten<br />
Halle und Magdeburg und dem<br />
Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt<br />
auf dem Tisch des höchsten deutschen<br />
Verwaltungsgerichts. Über die<br />
Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht<br />
Leipzig (BVerwG) und das Urteil<br />
vom 22. November 2018 informierte<br />
Rechtsanwalt Dr. Gunther J. Rieger von<br />
der Kanzlei Rechtsanwälte Dr. Dammert<br />
& Steinforth. Die Unternehmen, von<br />
denen zwei durch den UVMB unterstützt<br />
wurden, waren mit ihren Klagen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
107<br />
REFERENTEN: Dr. Christoph Gauert, Rainer<br />
Gösel, Dr. Michael Kossakowski, Daniel Schmidt,<br />
Dr. Gunther J. Rieger, Bert Vulpius (v.l.).<br />
beim BVerwG erfolgreich. Somit wurden<br />
die Sonderbetriebsplanzulassungen<br />
in ihrem Bestand bestätigt. Damit<br />
können die Unternehmen im Rahmen<br />
ihrer bergbaulichen Tätigkeit auch weiterhin<br />
die in den ursprünglichen Zulassungen<br />
aufgeführten mineralischen<br />
Abfälle verwerten. Zur Begründung hat<br />
das BVerwG ausgeführt, dass der Auflagenbegriff<br />
im Bundesberggesetz dem<br />
allgemeinen Auflagenbegriff des Verwaltungsverfahrensrechts<br />
entspricht.<br />
Aufbauend darauf hat das Gericht dargelegt,<br />
dass die gegenständlichen Anordnungen<br />
des LAGB zur Begrenzung<br />
des Verfüllmaterials bzw. zur Verschärfung<br />
von Zuordnungswerten auf der<br />
Grundlage der LAGA M 20/TR Boden<br />
nicht als Auflagen im vorgenannten<br />
Sinne einzuordnen sind, da sie in zu<br />
starkem Maß in den Bestand der Betriebsplanzulassung<br />
eingreifen bzw.<br />
diese gegenstandslos machen.<br />
Den neuen Leitfaden für Recyclingbaustoffe<br />
in Sachsen-Anhalt stellte Rainer<br />
Gösel von der Recycling und Sanierung<br />
Thale GmbH vor. Er soll<br />
„Qualitätsstandards setzen, um das<br />
Vertrauen in Ersatzbaustoffe zu erhöhen“.<br />
Das betreffe eine sortenreine Erfassung<br />
im Rückbau, die Herstellung<br />
qualitätsgesicherter Ersatzbaustoffe<br />
sowie eine gesicherte Verwendung.<br />
Dabei würden Qualitätsanforderungen<br />
zwar neu definiert, aber in großen Teilen<br />
an das LAGA-Regelwerk „Anforderungen<br />
an die stoffliche Verwertung von<br />
mineralischen Abfällen – Technische<br />
Regeln“ angelehnt. Neu sei dagegen<br />
der Teil „Gewinnung von Recycling-<br />
Baustoffen aus dem Rückbau“, welcher<br />
für die einzelnen Arbeitsschritte eine<br />
Hilfestellung auf der Basis einer Zusammenstellung<br />
geltender Regelungen darstellt.<br />
„Der UVMB begrüßt grundsätzlich<br />
eine Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen für den Einsatz<br />
von Recycling-Baustoffen. Leider ist<br />
der Leitfaden nur eine Insellösung. Ziel<br />
muss es sein, der Mantelverordnung<br />
zum Durchbruch zu verhelfen, die bundeseinheitliche<br />
Standards für Ersatzbaustoffe<br />
und deren Überwachung vorsieht.“<br />
Hier wünsche sich der UVMB ein<br />
stärkeres Engagement des Landes<br />
Sachsen-Anhalt, betonte Bert Vulpius<br />
in der sich anschließenden Diskussion.<br />
Braucht ein Rohstoffbetrieb Datenschutz?<br />
„Unbedingt!“, sagte RA Daniel<br />
Schmidt, der seit Dezember 2018 als<br />
neuer Referent für Recht beim UVMB<br />
tätig ist. Schon allein die Sanktionen bei<br />
Nichteinhalten und Verstößen gegen<br />
den Datenschutz würden ein sehr bedrohliches<br />
Szenario darstellen. „Informieren<br />
Sie in Ihrem Unternehmen zum<br />
Thema Datenschutz und benennen Sie<br />
einen Datenschutzbeauftragen. Dazu<br />
ist jedes Unternehmen mit mindestens<br />
zehn Mitarbeitern verpflichtet, das personenbezogene<br />
Daten verarbeitet“, informierte<br />
Schmidt. Mit praktischen<br />
Empfehlungen und Arbeitshilfen unterstützt<br />
der Verband seine Mitglieder, das<br />
ungeliebte Thema Datenschutz-Grundverordnung<br />
(EU-DSGVO) in den Griff zu<br />
bekommen.<br />
Das Verfahren für die Zulassung von<br />
Betriebsplänen ist in den vergangenen<br />
Jahren immer komplexer geworden.<br />
Über ein Rundschreiben des LAGB<br />
vom Februar 20<strong>19</strong> zu den aktuellen Anforderungen<br />
an den Artenschutz und<br />
die Eingriffsregelung im Betriebsplanverfahren<br />
berichtete Ulf Desselberger,<br />
Dezernatsleiter für Übertagebergbau<br />
im LAGB. Wie die Diskussion zeigte,<br />
VIEL ZU SELTEN: Dr. Christoph Gauert<br />
stellt den Rohstoffbericht 2018 vor, dessen<br />
Vorläufer 2006 erschien. Fotos: uvmb/Schlutter<br />
stellt der artenschutzrechtliche Fachbeitrag<br />
eine besondere Herausforderung<br />
für die Unternehmen dar. „Stimmen<br />
Sie sich dazu rechtzeitig mit den<br />
zuständigen Naturschutzbehörden<br />
ab“, rät Desselberger. Liegen alle Genehmigungsvoraussetzungen<br />
vor, wird<br />
das LAGB den Zulassungszeitraum<br />
von Hauptbetriebsplänen zukünftig auf<br />
fünf Jahre erweitern. Um die Verfahren<br />
zu beschleunigen und zu vereinfachen,<br />
habe sich das LAGB entschlossen, ab<br />
sofort die Beteiligung der Träger öffentlicher<br />
Belange elektronisch durchzuführen.<br />
So müsse jetzt nur noch ein<br />
einzelnes Papierexemplar der Verfahrensunterlagen<br />
eingereicht werden.<br />
Die erläuterten aktuellen Anforderungen<br />
an die Betriebsplanzulassungen<br />
gaben Anlass zu Fragen bezüglich des<br />
inhaltlichen Umfangs und des praktischen<br />
Umgangs mit dem naturschutzrechtlichen<br />
Fachbeitrag im Zulassungsverfahren.<br />
Aber nicht nur inhaltlich werden Genehmigungsverfahren<br />
immer komplexer,<br />
auch an die Kommunikation stellen<br />
sie erhöhte Anforderungen. Welche<br />
Fehler hier gemacht werden können<br />
und welche Herangehensweise Erfolge<br />
verspricht, erläuterte Dr. Michael<br />
Kossakowski von der Intelligenz System<br />
Transfer GmbH aus Berlin. Derzeit sei<br />
es immer schwieriger, von der Öffentlichkeit<br />
Zustimmungen für Bergbauund<br />
Infrastrukturprojekte zu bekommen.<br />
Eine weitverbreitete Kultur der<br />
Ablehnung, verbunden mit einem generellen<br />
„Nein-Sagen“ sowie die Anfälligkeit<br />
betroffener Bürger für Polemik<br />
erschwere oft eine vernünftige Verständigung.<br />
Von enormer Wichtigkeit sei<br />
hier, wer zuerst aktiv werde. „Sichern<br />
Sie sich hier den ersten Aufschlag“, zog<br />
Dr. Kossakowski den Vergleich zum<br />
Tennis. „Informieren Sie als Erster alle<br />
Betroffenen schriftlich mit gut aufgearbeiteten<br />
und verständlichen Informationen.<br />
Bieten Sie Rückfragen, Fachgespräche<br />
und Dialoge an.“ So habe man<br />
gute Chancen, die Informationshoheit<br />
zu bewahren.<br />
www.uvmb.de<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
NACHFRAGE: Die MantelVO beschäftigt die Branche seit Langem. Seitens MIRO ein<br />
Dauerthema für GF Christian Haeser (mit Mikro). Er und Walter Nelles (2. v. l) waren<br />
Gäste der Veranstaltung. Foto: gsz<br />
Plan A und B als Einheit beim<br />
Unternehmerforum<br />
Im Vorfeld der vero-Mitgliederversammlung in Deidesheim fand ebenda<br />
das fünfte Unternehmerforum des Verbandes statt. Die geschätzte halbtägige<br />
Veranstaltung im Juni widmete sich konzentriert den Themen Arbeitsrecht,<br />
digitale Medien und Krisenkommunikation, Mantelverordnung und<br />
Verfüllung sowie der Gewinnung spezieller Mitarbeiter, konkret: Fahrer.<br />
Immer gut, einen Plan B zu haben. Dieser<br />
wurde direkt gebraucht. In der Umsetzung<br />
sprang für den angekündigten, aber verhinderten<br />
Referenten Dr. Löwer – gebucht<br />
für das Thema Krisenkommunikation<br />
– der in diesem Segment<br />
ebenfalls kenntnisreiche Thomas<br />
Knüwer ein. Unter dem Motto:<br />
„Anzug tragen, Hoodie denken“<br />
betreibt der bloggende Ex-Journalist<br />
gemeinsam mit einem Kompagnon<br />
eine Unternehmensberatung<br />
WISSENSWEITERGABE an die Zuhörer durch die Referenten<br />
Thomas Knüwer (hinten), Sabine und Hendrik<br />
Wiehe (l.) und Markus Raffelsiefen. Reiner Rosenfeld<br />
(extra) gibt sein Wissen in Kürze in einem<br />
Seminar weiter. Fotos: vero/gsz<br />
für das digitale Zeitalter mit einem speziellen,<br />
zeitgemäßen Ansatz. Ziel ist, Unternehmen<br />
aller Branchen und Größen zu<br />
helfen, sich im digitalen Wandel zurechtzufinden<br />
und sich noch<br />
dazu im Problemfall richtig<br />
zu verhalten. Dafür<br />
werden gemeinsam mit<br />
Auftraggebern Strategien<br />
und Social-Media-Präsenzen<br />
entwickelt. Der<br />
Vortrag half, die ziemlich<br />
anderen Denkstrukturen<br />
und Verknüpfungen der<br />
digitalisierten Gesellschaft<br />
zu erfassen –<br />
wenngleich eine vollständige Hinwendung<br />
und Absorption bei den Best-Agern ab 50<br />
(so hieß es mal – aber wird die Gruppe seit<br />
F4F überhaupt noch unter diesem Label<br />
gehandelt?) eher selten vorkommt. Immerhin:<br />
Es gibt bei vero eine ordentliche Anzahl<br />
jüngerer Mitglieder und zumindest zu wissen,<br />
wie Neues tickt, kann auch uns Reiferen<br />
nicht schaden.<br />
Sabine und Hendrik Wiehe, vero und a-<br />
vero, gaben einen Überblick über gesetzliche<br />
Neuregelungen, aktuelle Fälle und typische<br />
„Stolperfallen“ für Arbeitgeber. Nach<br />
dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem<br />
lacht“ wurden nützliche Hinweise in kurzweilige<br />
Fallbeispiele eingebettet.<br />
Gespannt warteten viele Teilnehmer auf<br />
die Aussagen von Markus Raffelsiefen. Im<br />
BMU seit 2015 in die Koordinierung der<br />
Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und<br />
Bodenschutz eingebunden, berichtete er<br />
zum Stand des Verfahrens. Die rund um<br />
diese seit mehr als zehn Jahren in den Seilen<br />
hängende MantelVO soll laut Raffelsiefen<br />
in dieser Legislatur „durchgebracht“<br />
werden. Fakt ist aber im Moment, dass alle<br />
entstandenen Entwürfe im Zuge der Genese<br />
und deren Diskussionen im Gefolge<br />
noch immer nicht zu einem klaren Meinungsbild<br />
geführt haben. Hinzu kommen<br />
Unstimmigkeiten zwischen Teilen der Verordnung<br />
– wie etwa bei Ersatzbaustoff<br />
versus Bodenschutz. Tatsächlich diese<br />
Legislatur? Das ist wenig glaubhaft. Als<br />
BRB-Geschäftsführerin Jasmin Klöckner<br />
kritisch nachfragte, wie es denn bei diesem<br />
Zeithorizont zu schaffen sein soll, die 260<br />
Änderungsanträge in die EBV zeitgerecht<br />
einzuarbeiten, schließlich noch anmerkte,<br />
dass die betroffene Wirtschaft nicht mehr<br />
involviert sei, musste Raffelsiefen gestehen:<br />
„Sie sind fast zu gut informiert!“ Okay,<br />
die Wetten laufen. Nach Meinung der Berichterstatterin<br />
wird die MantelVO das<br />
Licht dieser Welt nicht mehr in dieser Legislatur<br />
und wahrscheinlich auch nicht in<br />
der nächsten als gültiges Gesamtregelwerk<br />
erblicken.<br />
Auf Achse ging es abschließend mit<br />
Reiner Rosenfeld, Journalist, Autor und<br />
Dozent, nach eigener Aussage vom Lkw-<br />
Fahrervirus befallen. Letzterer ist schwieriger<br />
zu übertragen, als man gemeinhin<br />
von Viren erwarten darf, sonst würden<br />
nicht immer mehr Unternehmen einen latenten<br />
Fahrermangel beklagen. Wie dem<br />
abgeholfen werden kann, etwa mit dem<br />
Kauf des Wunsch-Lkw, familienfreundlicheren<br />
Arbeitszeiten, Anerkennung der<br />
Leistung durch die Geschäftsleitung und<br />
einiges mehr referierte Rosenfeld nicht<br />
nur so vor sich hin, sondern erörterte<br />
diese und diverse weitere Möglichkeiten<br />
mit dem Auditorium interaktiv. Da das<br />
Problem offenbar tiefer geht als vermutet,<br />
bietet vero im September dazu ein eigenständiges<br />
Seminar an.<br />
Alles in allem eine kurzweilige, informative<br />
Themenkombination mit neuen Aspekten<br />
und einem Ausblick darauf, was der<br />
Branche möglicherweise an weiteren<br />
Ärgernissen droht. <br />
gsz<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
TREFFPUNKT<br />
109<br />
TERMINBLITZ<br />
Europa im Fokus<br />
Euroschotter am 12.–14. September 20<strong>19</strong> in Freiburg<br />
Wie jedes Jahr trifft sich die Natursteinindustrie aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz zur traditionellen<br />
Euroschotter-Tagung – diesmal auf Einladung des Industrieverbandes Steine und Erden Baden-Württemberg, ISTE,<br />
in Freiburg im Breisgau. Als Ausrichter der diesjährigen Tagung will ISTE neue Wege einschlagen. Das Angebot wurde<br />
getreu dem Tagungsnamen ganz auf „Europa“ ausgerichtet. Aktuelle Themen der Branche werden von hochkarätigen<br />
Referenten aus europäischer und länderübergreifender Sicht beleuchtet. Im Anschluss an die Vortragsreihe besteht die<br />
Möglichkeit einer Werksbesichtigung bei der Hans G. Hauri KG in Bötzingen mit Einblicken in die Phonolithgewinnung und<br />
-aufbereitung. Das Rahmenprogramm verspricht zudem kulinarische und geologische Highlights sowie die eine oder andere<br />
landeskundliche Überraschung, welche den informativen und persönlichen Austausch abrunden.<br />
www.iste.de<br />
Neue Runde Grundlagenwissen im Kompaktformat<br />
MIRO-Kompaktseminar vom <strong>19</strong>.–21. September 20<strong>19</strong> in Homberg (Ohm)<br />
Seit Jahren erfreut sich das Seminar „Grundlagen und Technik der Gesteinsindustrie“ großer Beliebtheit. Es richtet sich an<br />
Kaufleute und Controller, aber ebenso an Techniker oder Ingenieure mit Weiterbildungsbedarf bzw. -wunsch in Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie. Natürlich sind auch alle Neueinsteiger in diesen besonderen Wirtschaftsbereich herzlich willkommen.<br />
Das Programm vermittelt solides Grundlagenwissen zur Branche. Besonders ist die Verknüpfung von theoretischen<br />
Inhalten mit praktischer Veranschaulichung. Die begrenzte Teilnehmerzahl sorgt zusätzlich dafür, die Schulungszeit effektiv<br />
und interaktiv nutzen zu können. Wer es dieses Jahr nicht schafft: Die Termine für nächstes Jahr stehen bereits fest.<br />
www.bv-miro.org<br />
Fahrer finden und binden<br />
Strategien gegen Fahrermangel am 26. September 20<strong>19</strong> in Duisburg<br />
Es ist kein Geheimnis, dass es in der Branche mittlerweile zu einem spürbaren Baumaschinen- und Lkw-Fahrermangel<br />
gekommen ist. Es wird immer schwieriger, Fahrpersonal zu rekrutieren und erfolgreich an sich zu binden. Deshalb hat der<br />
Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, sich dazu entschlossen, ein Seminar zum Thema „Strategien gegen Fahrermangel“<br />
anzubieten. Referent Stefan Reinhold von der Verkehrsinstitut & Fahrschule Reinhold GmbH informiert über neue<br />
Herangehensweisen, um die passenden Menschen für Unternehmen zu finden. Zweck ist es, eine neue Zielgruppe mit<br />
Potenzial zu erreichen, die bisher noch nicht erschlossen wurde. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der gegebenen Räumlichkeiten<br />
begrenzt. Für vero-Mitgliedsunternehmen ist die Teilnahme kostenlos.<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
Event für Verschleißschutz-Wissbegierige<br />
14.–15. Oktober 20<strong>19</strong> in Elsenfeld<br />
Die Pucest protect GmbH bietet im Oktober erneut ein Verschleißschutzevent für alle Interessierten an. Beginnend mit<br />
einem Get-Together aller Teilnehmenden am ersten Tag, folgen Fachvorträge, Workshops und wertvollen Tipps am darauffolgenden<br />
Event-Tag. Eine perfekte Möglichkeit, um sich Anregungen von Ausstellern zu holen und Erfahrungen mit Berufskollegen<br />
zum Thema auszutauschen.<br />
www.pucest.comw<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
E 43690 Ausgabe 4/2017<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
ZUR SACHE Junge Großdenker<br />
Arbeitgeber der Zukunft begrüßen Fachnachwuchs zur steinexpo<br />
MACH MAL WAS Politische Arbeit<br />
Initiative für Branchenwahrnehmung – MIRO-Präsenz auf Parteitagen<br />
NASSGEWINNUNG Starke Geräte<br />
Restkiese und -sande aus Lagerstätten zuverlässig gewinnen<br />
PRAXIS Überlegte Investitionen<br />
Praktische Funktionalität entscheidet über neu oder „fast wie neu“<br />
53. Jahrgang<br />
07|2018<br />
November<br />
Verbesserung<br />
Offenporiger<br />
Asphalte<br />
Eigenschaften<br />
von Bitumen<br />
Feld der Träume<br />
PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />
Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2017<br />
FÜR EFFIZIENTES RECYCLING<br />
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NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
Kieswerk Obermayr GmbH & Co. KG,<br />
München<br />
Beratung und Service durch:<br />
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Premieren-Meisterkurs im Spiegel der zufriedenen Teilnehmer<br />
Besuch bei den Sauriern der Kreidezeit – erweckt durch Gewinnung<br />
Wenn hohes Ingenieurwissen das Wort „Innovation“ rechtfertigt<br />
Vom Einsatz neuer Möglichkeiten, gezeigten Prototypen und Trends<br />
GP_04<strong>19</strong>.indd U1 07.06.<strong>19</strong> 10:20<br />
110<br />
TREFFPUNKT<br />
E 43690 Ausgabe 4/20<strong>19</strong><br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>19</strong>/2020<br />
11. Oktober 20<strong>19</strong> in München<br />
Gesteinsfachgruppen Bayerischer<br />
Industrieverband Baustoffe – Steine<br />
und Erden<br />
www.biv.bayern<br />
TOP Online<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Die Top-5+5-Beiträge in der Gunst<br />
unserer Online-Leser in GP 4/20<strong>19</strong><br />
TEREX AGGWASH 60 BEI KWO:<br />
WIRTSCHAFTLICH<br />
UND SAUBER.<br />
AUSBILDUNG Größeres anstreben<br />
MACH MAL WAS Vergangenes freilegen<br />
AUFBEREITUNG Neuheiten einsetzen<br />
ANTRIEBSTECHNIK Scheuklappen ablegen<br />
28. November 20<strong>19</strong> in Berlin<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
13. und 15. Mai 2020<br />
in Rottach-Egern<br />
Jahreshauptversammlung BIV und<br />
Fachgruppen Naturstein sowie Sand<br />
und Kies (75. Jubiläumsveranstaltung<br />
der organisierten bayerischen Steineund<br />
Erdenindustrie)<br />
www.biv.bayern<br />
10.–12. Juni 2020 in Wernigerode<br />
Jahreshauptversammlung UVMB<br />
und Fachgruppen<br />
www.uvmb.de<br />
17.–<strong>19</strong> Juni 2020 in Kiel<br />
Jahreshauptversammlung vero<br />
und Fachgruppen<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
18.–<strong>19</strong>. Juni 2020 in Lindau<br />
Jahreshauptversammlung ISTE<br />
und Fachgruppen<br />
www.iste.de<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
Brechen können viele,<br />
wir produzieren!<br />
Sein „Objekt der Sehnsucht“ fand ein<br />
Unternehmen im zweiten Anlauf mit der<br />
Anschaffung einer starken Gipo-Anlage,<br />
die alle hohen Erwartungen im Einsatz<br />
erfüllt. (Seite 40)<br />
Exzenterwalzenbrecher<br />
wechselt von der bauma<br />
direkt in den Steinbruch<br />
Eine neue Brechtechnologie, von einem<br />
deutschen Hersteller mit Pioniergeist<br />
eigentlich für die Minen der Welt<br />
entwickelt, landete direkt als Vorbrecher in<br />
einem deutschen Steinbruch. (Seite 28)<br />
Für Größeres gerüstet<br />
Premieren-Absolventen des von<br />
Verbänden der Roh- und Baustoffindustrie<br />
auf die Beine gestellten Kurses<br />
zum „Industriemeister Aufbereitungsund<br />
Verfahrenstechnik IHK“ schildern<br />
ihre Erfahrungen. (Seite 10)<br />
Mehr Material effizienter sieben<br />
Die Siebbelegung bietet eine gute<br />
Möglichkeit, auf einfache Art und Weise<br />
das Siebergebnis deutlich zu verbessern.<br />
Man muss nur wissen, welche Lösungen<br />
sich für welche Aufgaben anbieten.<br />
(Seite 34)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Fachinformationen<br />
aus erster Hand<br />
druckfrisch …<br />
ELEKTROBAGGER<br />
Antriebstechnik für<br />
Baumaschinen: Wohin<br />
geht die Reise?<br />
Der klassische Dieselantrieb steht im<br />
Kreuzfeuer kritischer Betrachtungen.<br />
Doch welche Alternativen bieten sich<br />
für Baumaschinen an und wie ist der<br />
Entwicklungsstand? (Seite 64)<br />
5<br />
GP Gesteins-Perspektiven<br />
Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,– €<br />
(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Inland . . . . . . 56,– €<br />
(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Ausland . . . . 65,– €<br />
(inkl. Versandkosten)<br />
asphalt<br />
Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . .18,– €<br />
(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Inland . . . . . 110,– €<br />
(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />
Jahres-Abo Ausland . . . 1<strong>19</strong>,– €<br />
(inkl. Versandkosten)<br />
recycling aktiv<br />
kostenfrei<br />
Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP-FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />
zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />
Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />
… oder auch online!<br />
Alle Zeitschriften sind als<br />
E-Paper verfügbar mit Zugang<br />
zum digitalen Heftarchiv.<br />
webkiosk.stein-verlagGmbH.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Kein unnötiges Risiko bei bewährten Standards (S. 32) 6<br />
Nachhaltiges globales Wachstum (S. 62) 7<br />
Wo viel Gutes zusammentrifft … ist jetzt auch eine Reifenhochburg (S. 82) 8<br />
Steinbruch sei Dank! Ein Nachnutzungskonzept der etwas anderen Art (S. 20)<br />
Big-Data-Herausforderung: Kreative Zerstörung des Bestehenden (S. 80) 10<br />
9<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
111<br />
Aufbereitung<br />
www.august-mueller.com<br />
Aufbereitung<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Aufbereitung<br />
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ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />
UND RECYCLINGMASCHINEN<br />
J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />
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die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />
In unserem Sortiment finden Sie:<br />
• Kettenförderer<br />
• Schubaufgeber<br />
• Rollenroste<br />
• Fingerrollenroste<br />
• Stufenstabroste<br />
• Brecher<br />
• Plattenbänder<br />
• Förderbänder<br />
• Sonderkonstruktionen<br />
Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />
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Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
’t Winkel 17a<br />
NL-6027 NT Soerendonk<br />
(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />
Tel. 00-31-495-592388,<br />
Fax 00-31-495-592315<br />
info@hensen.com, www.hensen.com<br />
± 50St. BRECHER<br />
± 100St. SIEBMASCHINEN<br />
± 90St. FÖRDERINNEN<br />
± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />
ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />
Hunderte ELEKTROMOTORE<br />
Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />
UND GETRIEBE<br />
FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />
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FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />
im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />
Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />
starke Vibrationen und schmutzige<br />
Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />
bieten unsere Magnetanlagen eine<br />
schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />
Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />
wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />
Temperatur oder Unterbrechung.<br />
KW-Generator GmbH &Co.KG<br />
73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />
Tel +49 (0) 7171 104 17 – 0<br />
info@kw-generator.com<br />
Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />
Achenbach produziert Schutzhauben in<br />
vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />
jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />
Betreiber die optimale und preisgünstige<br />
Lösung.<br />
Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />
Haubenbefestigungen und der<br />
Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />
komplettieren das interessante Produktprogramm<br />
des Hauben-Spezialisten.<br />
Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />
und ist zertifiziert<br />
nach DIN EN ISO 9001:<br />
Tel.: 02737 / 98630<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
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Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
Nassgewinnung<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
MRS Greifer GmbH<br />
www.mrs-greifer.de<br />
Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />
stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />
Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />
Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />
gebaut und passt somit perfekt zu den<br />
Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />
Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />
Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />
Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />
wie möglich zu halten.<br />
Talweg 15–17,<br />
74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />
Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />
Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />
export@mrs-greifer.de<br />
Abraservice GmbH<br />
www.abraservice.com<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark<br />
und kompetenten Serviceleistungen<br />
realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Selbstverständlich liefern wir<br />
Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />
Blechformate und Rohrabmessungen<br />
aus unserem Produktprogramm.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />
DIN EN ISO 3834-3<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
2014/2015<br />
2015/2016<br />
2016/2017<br />
112<br />
INFO<br />
TERMINE<br />
28. August 20<strong>19</strong> in Düsseldorf<br />
BAU- UND ROHSTOFFTAG NRW<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
5. September in Gera<br />
THÜRINGER BAUSTOFFTAG<br />
www.uvmb.de<br />
10. September in Bochum (THGA)<br />
DIGITALE STEINBRÜCHE UND<br />
KIESWERKE IN DER PRAXIS<br />
www.smartquarry.com/workshop<br />
11. September in Neumünster<br />
TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
11.–15. September in Neumünster<br />
64. NORDBAU<br />
www.nordbau.de<br />
12.–14. September in Freiburg<br />
EUROSCHOTTER-TAGUNG<br />
(unter Organisation des ISTE)<br />
www.iste.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Michel Drexel<br />
Tel.: +49 7229 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
W. Kohlhammer<br />
Druckerei GmbH + Co. KG<br />
70329 Stuttgart<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 56,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>19</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (September),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
<strong>19</strong>.–21. September in Homberg (Ohm)<br />
MIRO-KOMPAKTSEMINAR<br />
Grundlagen und Technik der<br />
Gesteinsindustrie<br />
www.bv-miro.org<br />
26. September in Duisburg<br />
STRATEGIEN GEGEN<br />
FAHRERMANGEL<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
22. Oktober in Augsburg<br />
ROHSTOFFSEMINAR<br />
www.biv.bayern<br />
28.–29. Oktober in Hannover<br />
BAU- UND ROHSTOFFTAG<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
4.–5. November in Potsdam<br />
BAUSTOFFKOLLOQUIUM<br />
www.uvmb.de<br />
22. November in Gelsenkirchen<br />
TAGUNG „ABGRABUNGEN UND<br />
NATURSCHUTZ“<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7229 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 23 vom 01.01.20<strong>19</strong><br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Ausgabe<br />
2012/2013<br />
Standortkarten<br />
Natursteinbetriebe<br />
Bayern<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Hessen<br />
Standortkarten<br />
Asphalt<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine<br />
Haftung für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>19</strong> (23. Jahrgang)<br />
ISSN 1864-95<strong>05</strong><br />
Ausgabe<br />
Schleswig-Holstein / Hamburg<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
Baden-Württemberg<br />
Standortkarten<br />
Transportbeton<br />
Ausgabe<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
27.–29. November in Berlin<br />
FORUM MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
26.–29. August 2020 in Homberg/<br />
Nieder-Ofleiden<br />
STEINEXPO 2020<br />
www.steinexpo.eu<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />
der Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong>
INFO<br />
113<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 5/20<strong>19</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .......................................S. 79<br />
Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ................................................S. 66<br />
Betonblock / Legobeton BV, 1841 HA Stompetoren, NIEDERLANDE ..........................S. 33<br />
BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden. ...............................................S. 10<br />
Bitzer Wiegetechnik GmbH, 31135 Hildesheim ............................................S. 12<br />
Brigade Elektronik GmbH, 24539 Neumünster ............................................S. 75<br />
CDE Global Ltd, BT80 9DG Cookstown, NORTH IRELAND ..................................S. 91<br />
Damen Dredging Equipment B.V., 3861 NE Nijkerk, NIEDERLANDE ...........................S. 45<br />
Heinrich Döpke GmbH, 26506 Norden ..................................................S. 54<br />
Dosiertechnik GmbH, 48268 Greven. ...................................................S. 35<br />
Flottweg SE, 84137 Vilsbiburg .........................................................S. 27<br />
Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ ........................................S. 93<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ............................................Umschlagseite 4<br />
Hepu Pumpen und Maschinen GmbH, 45699 Herten. ......................................S. 95<br />
Holstenhallen Neumünster GmbH, Messe NordBau, 24537 Neumünster .......................S. 66<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ..........................................S. 73<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ................................S. 55<br />
Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ....................................S. 13<br />
JR Bagger & Technik GmbH, 67346 Speyer ..............................................S. 87<br />
Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, 76137 Karlsruhe. ..................................S. 23<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ..............................................S. 30<br />
Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH, 88457 Kirchdorf/Iller. ...................S. 83<br />
MIRO Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V., 47<strong>05</strong>1 Duisburg ...........................S. 37<br />
Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik mbH, 10439 Berlin. ........................S. 92<br />
MRS Greifer GmbH, 74921 Helmstadt. ..................................................S. 40<br />
Müller & Co. Aufbereitungstechnik AG, 5608 Stetten, SCHWEIZ ..............................S. 32<br />
Praxis EDV-Betriebswirtschaft und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben ............S. 88<br />
Rockster Austria International GmbH, 4212 Neumarkt i. M., ÖSTERREICH .............Umschlagseite 2<br />
Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Dietinchem, NIEDERLANDE. ..........................Titelseite<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum .....................................S. 76<br />
Sennebogen Maschinenfabrik GmbH, 94315 Straubing .....................................S. 77<br />
Simatec Maschinenbau AG, 6048 Horw, SCHWEIZ ........................................S. 65<br />
SKG Aufbereitungstechnik GmbH, 31785 Hameln .........................................S. 79<br />
Stichweh Maschinen & Service GmbH, 31020 Salzhemmendorf ..............................S. 48<br />
Team Technology, Engineering and Marketing GmbH, 45701 Herten. ..........................S. 41<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ..................................................S. 93<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen ........................................S. 21<br />
Tsurumi (Europe) GmbH, 40472 Düsseldorf ..............................................S. 43<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .................................................S. 28<br />
World Dredgers bv, 7041 GW’s-Heerenberg, NIEDERLANDE ................................S. 39<br />
Beilagen:<br />
C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck .......................................Teilbeilage PLZ 0–5<br />
Geoplan GmbH, 76473 Iffezheim. ..................................... Teilbeilage PLZ 2–4 und 6<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, 76473 Iffezheim<br />
5/20<strong>19</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
114<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Märchenhafte Sandkunst<br />
in Rekordhöhe<br />
KÜNSTLER aus mehreren<br />
Ländern arbeiteten vier<br />
Wochen an der Fertigstellung<br />
der Burg die im Rahmen des<br />
Sandskulpturen-Festivals auf<br />
Rügen noch bis Anfang<br />
November besichtigt<br />
werden kann.<br />
Fotos: Bianca Lohr<br />
In Binz auf Rügen ist Sand-Künstlern mit der höchsten Sandburg<br />
der Welt ein neuer Rekord gelungen. Die Skulptur misst<br />
17,66 m und übertrifft damit die bisher größte Sandburg in<br />
Duisburg um fast 1 m. Um diese Höhe zu erreichen, benötigten<br />
die Sandkünstler zunächst einen 5,7 m hohen Sandsockel<br />
mit einem Durchmesser von 27 m. Auf diesem wurde<br />
mit Maschinen- und Muskelkraft Sand in Holzverschalungen<br />
gepresst und aufeinandergestapelt. Nach Fertigstellung des<br />
„Rohbaus“ modellierten die Künstler von oben beginnend<br />
die Burg. War anfangs lediglich Platz für zwei, formten später<br />
zwölf Carver aus Russland, Polen, Tschechien, Deutschland,<br />
Ungarn, Niederlande und Lettland gleichzeitig mit<br />
Sägen, Schaufeln, Skalpellen und Pinseln in nur vier Wochen<br />
dieses einzigartige Kunstwerk. Entscheidend für Sandskulpturen<br />
dieser Dimension ist neben dem Know-how vor allem<br />
der richtige Sand. Die Heidelberger Sand und Kies GmbH<br />
lieferte rund 8000 t dieses geeigneten scharfkantigen Spezialsandes<br />
aus ihrem Werk Zirkow, denn die Sandkörner<br />
müssen eckig und nicht zu abgerundet sein, damit sie optimal<br />
ineinandergreifen und längere Zeit stabil haften.<br />
www.sandfest-ruegen.de<br />
www.heidelbergcement.de<br />
Vorschau Ausgabe 6/20<strong>19</strong><br />
Achtung: Aus technischen Gründen wird GP 6/20<strong>19</strong> zehn Tage später als angekündigt und damit erst am 8. Oktober erscheinen. (Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
FÖRDERN, LAGERN, PUFFERN<br />
… und Umschlagen sind wesentliche<br />
Elemente in der Prozesskette von Gewinnungsunternehmen,<br />
die sich durch technische<br />
Lösungen<br />
maßgeblich vereinfachen<br />
lassen.<br />
SKW UND DUMPER<br />
Innerbetriebliche Transporte<br />
sind die Domäne der starren<br />
und knickgelenkten Muldenkipper.<br />
Die neusten Modelle der<br />
Gattungen gaben sich anlässlich<br />
der bauma im April die Ehre<br />
und rollen passend zum<br />
Schwerpunkt gebündelt über<br />
den GP-Laufsteg. Foto: gsz<br />
Fotos: gsz<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>19</strong><br />
LKW UND KIPPER<br />
War einst ein Lkw ein Lkw und ein<br />
Kipper eben ein Kipper, haben die<br />
einzelnen Hersteller stetig an leistungs-<br />
und einsatzbezogenen Optimierungen<br />
gearbeitet, die inzwischen<br />
in verschiedensten Branchen derart<br />
überzeugen, dass bereits<br />
der Markenname<br />
als Beleg für Qualität<br />
herangezogen wird.<br />
Fotos: gsz
KLEINANZEIGEN<br />
115<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 6/20<strong>19</strong><br />
ist der 30.08.20<strong>19</strong>, Erscheinungstermin: 27.09.20<strong>19</strong><br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
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