19.08.2019 Aufrufe

"Info-DIREKT- Das Magazin für Patrioten!" Ausgabe 27

Mit Interviews und Beiträgen von: Philip Stein, Michael Scharfmüller, Christian Hafenecker, Matthias Hofer, Benedikt Kaiser, Georg Dornauer, Herbert Kickl, Martin Pfeiffer, Sebastian Kurz, Viktor Sigl, Roman Haider, Nicole Höchst, Julian Schernthaner, Thomas Tauer, Petr Bystron, John Hoewer, Roland Lang, Philipp Huemer, ... Mehr zu Info-DIREKT auf www.info-direkt.eu

Mit Interviews und Beiträgen von:
Philip Stein, Michael Scharfmüller, Christian Hafenecker, Matthias Hofer, Benedikt Kaiser, Georg Dornauer, Herbert Kickl, Martin Pfeiffer, Sebastian Kurz, Viktor Sigl, Roman Haider, Nicole Höchst, Julian Schernthaner, Thomas Tauer, Petr Bystron, John Hoewer, Roland Lang, Philipp Huemer, ...
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Metapolitik in der Praxis<br />

Buchtipp: Domenico Di<br />

Tullio: „Wer gegen uns“.<br />

Erschienen bei Antaios.<br />

288 Seiten. Preis: € 22,-<br />

Im Roman wird die<br />

Geschichte junger<br />

Männer und Frauen<br />

erzählt, die vor der Wahl<br />

stehen, entweder ein<br />

bürgerliches Leben einzuschlagen<br />

oder ein Teil<br />

von „CasaPound Italia“ zu<br />

werden.<br />

Simone di Stefano im ersten Wahlgang zwar<br />

über 14 000 Stimmen erhielt, in der Millionenmetropole<br />

Rom – der Hauptstadt der<br />

Bewegung – damit jedoch gerade einmal auf<br />

ein Ergebnis von 1,3 Prozent kam.<br />

Spannungsfeld:<br />

Krawatte vs. Bewegungspartei<br />

Auch der grundsätzliche Zwiespalt, in dem<br />

sich Bewegungsparteien befinden, spielte<br />

schon in den damals noch gegenteiligen<br />

Erwägungen eine Rolle. So muss eine Bewegungspartei<br />

sich einerseits den rechtlichen<br />

Formalitäten einer Partei unterwerfen,<br />

andererseits jedoch die nicht selten »ungesetzlichen«<br />

Regelverstöße sozialer Bewegungen<br />

rechtfertigen. Nicht<br />

zuletzt als Mobilisierungs- und<br />

Selbstvergewisserungsfaktor.<br />

Die originäre Stärke und auch<br />

Faszination CasaPounds, politische<br />

und soziale Fragen nicht<br />

nur sehr radikal, sondern auch<br />

durch nonkonforme wie unkonventionelle<br />

Konzepte authentisch<br />

zu verkörpern, geriet<br />

mit einer zunehmenden Bürokratisierung<br />

und dem Drang in<br />

die parteipolitische Arena in ein erhebliches<br />

Spannungsfeld.<br />

<br />

<strong>Das</strong> provokante Agieren in den bereits von<br />

CasaPound-Aktivisten eroberten Parlamenten<br />

selbst, etwa das Auftreten in politisch einschlägiger<br />

Kleidung sowie die vergnügliche<br />

Missachtung allgemeiner parlamentarischer<br />

Gepflogenheiten, konnte außerhalb einer<br />

gewissen Kernklientel ebenso wenig nennenswerte<br />

neue Wählerstimmen generieren<br />

wie das Ignorieren von Formzwängen und<br />

Prämissen der institutionalisierten Wahlpolitik<br />

im Zuge von Aktivitäten außerhalb der<br />

Parlamente.<br />

Verdeutlicht wurde dieses Bild nicht zuletzt<br />

durch den politischen Anführer Simone di<br />

Stefano selbst, der auch zu den Europawahlen<br />

wieder als Spitzenkandidat der CPI ins<br />

Rennen ging. Di Stefano, durchaus redegewandt<br />

und argumentativ stark in hitzigen Tribunaldebatten,<br />

verkörperte wie kein Zweiter<br />

diesen Zwiespalt.<br />

Einerseits stets in Krawatte und perfekt<br />

geschnittenem italienischen Zwirn, gibt<br />

der smarte Parteisekretär an anderer<br />

Stelle den<br />

robusten Rudelführer,<br />

der<br />

sich in erster Reihe noch unter dem Hagel<br />

unzähliger auf ihn eindreschender Polizeiknüppel<br />

und unter Wasserwerferbeschuss<br />

ins Getümmel stürzt, um „immer an der Seite<br />

der Italiener zu stehen“, wie es ein bekannter<br />

Slogan der Bewegung formulieren würde.<br />

Zahlreiche Verhaftungen und Verurteilungen<br />

inklusive.<br />

Die Polizei unter Salvini:<br />

Wird die Via Napoleone III geräumt?<br />

In einem von Wirtschafts- und Zuwanderungskrisen<br />

geplagten Land, in dem selbst<br />

<strong>für</strong> italienische Genügsamkeit eine unzumutbare<br />

Unordnung Einzug hielt, wird der Ruf<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

nach gnadenloser Ordnung – und nicht der<br />

nach Straßenschlachten mit<br />

der Polizei, die nun zumindest<br />

<strong>Das</strong> Gebäude<br />

sei ein Leuchtturm<br />

sozialer<br />

Lebenswertigkeit.<br />

teilweise Salvini höchstpersönlich<br />

untersteht - immer lauter.<br />

und bequem<br />

Dieser Umstand tangiert<br />

überdies das Herzstück Ca-<br />

kultureller saPounds, das besetzte Regierungsgebäude<br />

in der<br />

Innenstadt Roms. Zwar gab<br />

es seitens vorheriger Bürgermeister<br />

gewisse Zugeständnisse<br />

in Richtung einer Duldung der Besetzung,<br />

letztlich entscheidend ist jedoch das<br />

Votum der Bundesregierung respektive des<br />

Innenministers, da das Gebäude nicht Eigen-<br />

österreichweit im<br />

tum der Stadt, sondern Eigentum des italienischen<br />

Staates ist. Über den Umgang mit dem<br />

Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofes<br />

oder Roma-Termini, in das bis zu seiner Besetzung vo<br />

im Jahr 2003 lange leer stand, ist zwischen<br />

den Regierungsparteien Lega und Fünf-Sterne-Bewegung<br />

ein erbitterter Streit im Gange.<br />

kaufen<br />

Via Napoleone III Nummer 8 in Rom<br />

Während der Stadtrat in Rom unter Fünf-Sterne-Bürgermeisterin<br />

Virginia Raggi einen Beschluss<br />

zur Räumung fasste, machte Innenminister<br />

Salvini, wie seine Vorgänger, bislang<br />

keine Anstalten, die gewaltsame Räumung<br />

anzuordnen. Konkrete Be<strong>für</strong>chtungen dahingehend<br />

hegt man in der Führung der CPI<br />

nicht.<br />

oder auf www.in<br />

Dort betont man hinsichtlich der Diskussion<br />

um eine Räumung des Hauses die Tatsache,<br />

dass in dem Gebäude über einhundert von<br />

Obdachlosigkeit bedrohte Italiener in von<br />

gewöhnlichen Appartements nicht zu unterscheidenden<br />

Wohnungen leben. Ferner,<br />

so Simone di Stefano, käme man der dramatischen<br />

Wohnungsnot der italienischen<br />

Hauptstadt nicht mit der Räumung eines von<br />

Nur durch Ihre Unte<br />

unabhängiger Journ<br />

Bild: CasaPound betreibt unter dem Namen „Pivert“<br />

auch eine eigene Modemarke, die mit zahlreichen<br />

Filialen und sogar Stadionwerbung bei Fußballspielen<br />

der „Serie A“ aufwartet. Im Mai 2018 zeigte sich sogar<br />

Matteo Salvini öffentlich in einer „Pivert“-Jacke.<br />

Bilder Models: instagram.com / Pivert; Bild Salvini: By Ministry of the Interior via wikimedia.org (CC BY 3.0 it)

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