19.08.2019 Aufrufe

Taxi Times DACH - Doppelausgabe Juni / Juli 2019

Eine solch starke und flächendeckende Taxi-Protestaktion hatte Deutschland noch nie erlebt. 10.000 Taxis fuhren am 10. April 2019 in Autocorsos hupend durch über 20 Städte, hielten Mahnwachen ab und riefen in Kundgebungen zur „Scheuerwehr“ auf. Taxi Times hat die Ereignisse dieses Tages nun in einer Spezialausgabe veröffentlicht.

Eine solch starke und flächendeckende Taxi-Protestaktion hatte Deutschland noch nie erlebt. 10.000 Taxis fuhren am 10. April 2019 in Autocorsos hupend durch über 20 Städte, hielten Mahnwachen ab und riefen in Kundgebungen zur „Scheuerwehr“ auf. Taxi Times hat die Ereignisse dieses Tages nun in einer Spezialausgabe veröffentlicht.

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ELEKTRO<br />

DAS SPÄTE<br />

ERWACHEN<br />

Auf diese Plattform will<br />

der VW-Konzern zahlreiche<br />

elektrische Modelle aufsetzen.<br />

Mercedes und Volkswagen haben die<br />

Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotte<br />

angekündigt. Bis sich das allerdings<br />

auf den <strong>Taxi</strong>bereich durchschlägt,<br />

brauchen Unternehmer noch viel Geduld.<br />

Beide deutschen Hersteller – und (noch) Lieblingskinder der<br />

deutschen <strong>Taxi</strong>-Industrie – verfolgen das Ziel, irgendwann<br />

einmal CO2-neutral unterwegs zu sein. Mercedes-Benz<br />

bis 2039, Volkswagen bis 2050. Dabei setzt VW auf ausschließliche<br />

Elektromobilität, während man im Daimler-Konzern auch<br />

anderen Antrieben wie beispielsweise Wasserstoff noch die Türen<br />

offenhalten will.<br />

Für die Fahrzeuge der Zukunft bedeutet das bei Volkswagen,<br />

dass man bis 2028 70 neue E-Modelle auf den Markt bringe. „Unser<br />

Portfolio wird in allen Fahrzeugsegmenten elektrifiziert“, kündigt<br />

VW-Markenvorstand Dr. Herbert Diess Mitte März an. Bis 2030<br />

solle der E-Anteil auf mindestens 40 Prozent steigen.<br />

Man konzentriere sich deshalb bei VW auf Batterietechnologie,<br />

die zur Schlüsselkompetenz des Konzerns werden soll. Das<br />

Herz der E-Offensive ist der Modulare E-Antriebsbaukasten (MEB),<br />

der als reine Elektro-Plattform entwickelt wurde und Reichweiten<br />

von mehr als 550 Kilometer nach WLTP-Messung garantiert.<br />

Man wolle die Plattform auch an Dritt-Unternehmen zur Verfügung<br />

stellen. Als erste Fahrzeuge auf MEB-Basis kündigte Diess<br />

die ID-Modelle an.<br />

Auch beim Aufbau der Lade-Infrastruktur wird sich Volkswagen<br />

beteiligen. 400 Schnellladestationen sollen bis zum Jahr 2020<br />

an Fern- und Schnellstraßen aufgestellt sein. Einhundert davon<br />

in Deutschland, sodass alle 120 Kilometer ein E-Fahrzeug wieder<br />

aufgeladen werden kann. Zusätzlich wolle man Ladesäulen bei<br />

Volkswagen-Händlern platzieren und plane Partnerschaften mit<br />

großen Einzelhandelsketten.<br />

Den EQC bezeichnet der Konzern als „den Mercedes-Benz unter den<br />

Elektrofahrzeugen“.<br />

Der elektrisch betriebene EQV-Van von Mercedes hat kürzlich in<br />

Barcelona seine ersten Straßenkilometer absolviert.<br />

OPTION BRENNSTOFFZELLE<br />

Bei Mercedes wiederum soll bis zum Jahr 2030 die Hälfte der<br />

verkauften Pkw batterieelektrisch fahren oder über einen Plugin-Hybrid-Antrieb<br />

verfügen, ließ der inzwischen zum Zetzsche-<br />

Nachfolger aufgestiegene Daimler-Vorstand Ola Källenius Mitte<br />

Mai durchblicken. Auch bei den Transportern, Bussen und Lkw<br />

soll der Elektroantrieb vermehrt zum Einsatz kommen.<br />

Wie der neue elektrische EQC und der bereits angekündigte<br />

Van EQV zeigen, liegt der Fokus momentan auf E-Fahrzeugen.<br />

Womit allerdings die Fahrzeuge in zwanzig Jahren fahren werden,<br />

will sich Mercedes noch offenhalten. Als eine Option entwickelt<br />

der Konzern beispielsweise die Brennstoffzelle weiter. Eine<br />

komplette Abkehr vom Verbrennungsmotor bedeutet „Ambition<br />

2039“ allerdings nicht zwangsläufig, denn der Daimler-Konzern<br />

sieht auch eine Zukunft in dem Einsatz von synthetisch erzeugten<br />

Brennstoffen.<br />

Solche umfassenden Änderungen werden natürlich auch die<br />

bislang von Mercedes angebotene <strong>Taxi</strong>flotte betreffen. Wenn<br />

auch noch kein EQC mit <strong>Taxi</strong>paket in Sicht ist, sollte spätestens<br />

mit Erscheinen des EQV auch ein elektrisches <strong>Taxi</strong> im<br />

Daimler- Portfolio verfügbar sein. Bis dahin plant der Konzern,<br />

den Diesel-Hybrid als <strong>Taxi</strong> zu etablieren. Der E 300 de wurde<br />

bereits im November auf der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe präsentiert.<br />

Die Begeisterung in der <strong>Taxi</strong>branche hält sich allerdings<br />

noch in Grenzen. <br />

sg / jh<br />

FOTOS: Volkswagen, Daimler<br />

52 DOPPELAUSGABE JUNI / JULI <strong>2019</strong> TAXI

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