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AJOURE´ Magazin September 2019

Entdecke jetzt die AJOURE´ E-Magazin September Ausgabe mit Cover-Star Miley Cyrus!

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#FITNESS<br />

TOPFIT MIT DER<br />

KETTLEBELL<br />

EFFEKTIVE<br />

ÜBUNGEN FÜR<br />

DEIN WORKOUT<br />

ZUHAUSE<br />

+#FOOD<br />

KARTOFFEL VS.<br />

SÜSSKARTOFFEL<br />

WELCHE KNOLLE<br />

IST GESÜNDER?<br />

#LIFESTYLE<br />

SPOTIFY NEU<br />

ENTDECKEN<br />

SO HOLST DU<br />

ALLES AUS DEM<br />

MUSIKDIENST RAUS<br />

#LIEBE<br />

CASUAL DATING<br />

DARAUF SOLLTEST DU<br />

BEIM EROTISCHEN<br />

TREFFEN ACHTEN<br />

Miley Cyrus<br />

#FASHION<br />

GÜNSTIGE FAIR<br />

FASHION LABELS<br />

QUALITÄT MUSS<br />

NICHT TEUER SEIN<br />

#BEAUTY<br />

NATURKOSMETIK<br />

MIT CBD<br />

WAS IST DRAN<br />

AN DEM HYPE?<br />

SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

WWW.AJOURE.DE<br />

Foto: Sony Music


AJOURE MAGAZIN SEITE: 2 | SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

Foto: Masson / stock.adobe.com


AJOURE / EDITOR<br />

from the editor<br />

ALLES NEU MACHT DER... - SEPTEMBER!<br />

Wenn du dich durch unsere neue Ausgabe klickst, wirst du schnell feststellen,<br />

dass sich Einiges geändert hat. Unsere Themen haben eine neue<br />

Reihenfolge, neue Kategorien sind dazugekommen und andere Bereiche<br />

sind dafür in den Hintergrund gerückt. Warum? Nun, ab und zu wird<br />

es einfach Zeit, das bisherige Konzept zu überdenken und zu optimieren.<br />

Was ist wirklich relevant? Worauf möchten wir unseren Fokus legen?<br />

Welche Message möchten wir vermitteln? Diese und noch viele weitere<br />

Fragen sind mit eingeflossen und wir hoffen, dir ein noch interessanteres<br />

und informativeres <strong>Magazin</strong> bieten zu können, das mehr Tiefgang besitzt,<br />

aber natürlich trotzdem noch jede Menge Unterhaltungswert hat.<br />

Was hat sich nun also konkret geändert? Zuerst einmal haben Umweltthemen<br />

ihren eigenen Bereich bekommen, in dem es hauptsächlich darum<br />

gehen wird, was wir tun können, um unseren Teil zum Umweltschutz<br />

beizutragen. Aber auch unsere Fashion- und Beautythemen werden ihren<br />

Fokus auf Nachhaltigkeit und Naturkosmetik haben. Ebenso bei unseren<br />

Reiseartikeln werden wir ein besonderes Hauptaugenmerk auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit haben. Nach wie vor werden wir in den Bereichen Fitness<br />

und Food vor allen Dingen deine Gesundheit im Auge haben. Und für<br />

dein Glück und Wohlbefinden findest du in den Rubriken Erfolg und<br />

Liebe viele Ratschläge und Anregungen. Zu guter Letzt sorgen unsere<br />

Lifestyle-Themen für Unterhaltung und geben dir einige Tipps für deinen<br />

Alltag mit auf den Weg.<br />

Wie du siehst, ist auch unsere <strong>September</strong>-Ausgabe wieder vollgepackt<br />

mit jeder Menge spannender Themen. Wir wünschen dir ganz viel<br />

Spaß beim Entdecken unseres neuen E-Mags!<br />

-liche Grüße<br />

Melanie Bojko<br />

Editor-in-chief: Melanie Bojko | E-Mail: redaktion@ajoure.de<br />

/AjoureGermany /ajoure_germany /ajoure<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 3 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


09 / <strong>2019</strong><br />

KETTLEBELL<br />

48 WORKOUT<br />

Fitness<br />

48 FIT MIT DER KETTLEBELL<br />

Effektive Übungen für dein Workout<br />

zuhause<br />

20<br />

MILEY CYRUS<br />

IM INTERVIEW<br />

52 10.000 SCHRITTE AM TAG<br />

So veränderst du durch Gehen<br />

deinen Körper<br />

54 KUNG FU FIGHTING<br />

Das erwartet dich in einer Kurs-<br />

Stunde<br />

People<br />

Food<br />

20 MILEY CYRUS<br />

Die She-Ro unserer Zeit im<br />

Interview über ihr neues Album<br />

58 DER KNOLLEN-VERGLEICH<br />

Süßkartoffel vs. Kartoffel - welche ist<br />

gesünder?<br />

PRIORITÄTEN<br />

SETZEN<br />

8<br />

28 SERIENHIT LOST<br />

Was wurde eigentlich aus den Stars<br />

der Mysterie-Serie?<br />

60 KOFFEINFREI<br />

So wirst du morgens ohne Kaffee<br />

wach<br />

Erfolg & Motivation<br />

08 PRIORITÄTEN SETZEN<br />

Dinge, für die wir uns mehr Zeit<br />

nehmen sollten<br />

10 FIND YOUR HAPPINESS<br />

Geniale Tipps gegen schlechte<br />

Laune<br />

12 INTROVERTIERT?<br />

So machst du eine persönliche<br />

Stärke daraus<br />

12 ENTWICKLE DICH WEITER<br />

Mit Persönlichkeitsentwicklung zu<br />

mehr Erfolg im Leben<br />

34 MADELINE JUNO<br />

„Was bleibt“ - Ein Album, so echt,<br />

wie es nur geht<br />

Umwelt<br />

40 ZERO WASTE<br />

Wie funktioniert plastikfrei leben<br />

und einkaufen?<br />

42 FLUGSCHAM<br />

Wie sinnvoll ist eine CO2-<br />

Kompensation?<br />

44 NACHHALTIGE BANKEN<br />

Dein positiver Beitrag zur<br />

Finanzwirtschaft<br />

62 WECKE DEN SPARFUCHS<br />

Mit diesen Tipps sparst du beim<br />

Wocheneinkauf richtig Geld<br />

Travel<br />

68 IM HERBST AN DIE OSTSEE<br />

So schön kann ein Wochenend-Trip<br />

in der Nebensaison sein<br />

70 REISE NACH TSCHERNOBYL<br />

Wie sicher ist der Abenteuertrip in<br />

die Geisterstadt?<br />

72 KEEMALA RESORT PHUKET<br />

In Thailand trifft Luxus auf<br />

Nachhaltigkeit<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 4 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / EDITOR<br />

INHALT<br />

84<br />

UMSTIEG AUF<br />

NATURKOSMETIK<br />

100<br />

DIE ABNEHMEN ABSOLUT<br />

90<br />

DURCH<br />

DÜMMSTEN INTERVALL-FASTEN?<br />

DIÄTEN<br />

Fashion<br />

76 MUST-HAVE BASICS<br />

Die 9 besten Key-Pieces für einen<br />

minimalistischen Kleiderschrank<br />

78 GÜNSTIGE FAIR FASHION<br />

5 Eco-Fashion-Labels für den<br />

kleinen Geldbeutel<br />

Beauty<br />

84 NATURKOSMETIK<br />

So gelingt dir der Umstieg auf<br />

natürliche Produkte<br />

90<br />

DATING-TREND KONDO-ING<br />

und...<br />

3 FROM THE EDITOR<br />

Alles neu macht der... - <strong>September</strong>!<br />

112 IMPRESSUM<br />

86 CBD IN DER KOSMETIK<br />

Was ist dran an dem Beauty-<br />

Hype?<br />

Liebe & Beziehung<br />

MUST-HAVE<br />

BASICS<br />

76<br />

90 KONDO-ING BEIM DATEN<br />

Hilft das Aufräumprinzip auch in<br />

der Liebe?<br />

Lifestyle<br />

92 CASUAL DATING<br />

Darauf solltest du beim ersten<br />

Sextreffen achten<br />

94 MÄNNER UND KUSCHELN<br />

Was das starke Geschlecht wirklich<br />

darüber denkt<br />

96 SCHMERZEN NACH DEM<br />

SEX<br />

Das sind die Ursachen<br />

102 NATRON LIFEHACKS<br />

Was das Alltagswundermittel so<br />

alles kann<br />

104 RIEN NE VA PLUS<br />

Die 10 besten Casino- und Zocker-<br />

Filme<br />

108 SPOTIFY NEU ENTDECKEN<br />

So holst du alles aus dem Musik-<br />

Streamingdienst raus<br />

102<br />

108<br />

WAS DU ÜBER DEINEN<br />

KÖRPERFETTANTEIL<br />

WISSEN SOLLTEST SPOTIFY<br />

NEU ENTDECKEN


AJOURE / PEOPLE<br />

Fotos: svitlananiko / stock.adobe.com; Sølve Sundsbø<br />

Ajouré INTERVIEW<br />

MENSCHEN<br />

Und<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

AJOURE.DE/PEOPLE<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 6 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: zolotareva_elina / stock.adobe.com<br />

ERFOLG & MOTIVATION<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 7 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Dinge,<br />

FÜR DIE WIR UNS MEHR<br />

ZEIT NEHMEN<br />

SOLLTEN<br />

Früh wird uns beigebracht, im Leben Ziele<br />

zu setzen und unsere Prioritäten ihnen<br />

entsprechend auszurichten. Meistens<br />

steht dabei die Arbeit im Vordergrund,<br />

die eigene berufliche Weiterentwicklung<br />

oder die bestmögliche Entwicklung der<br />

Kinder, natürlich im Hinblick auf ihren<br />

späteren beruflichen Erfolg.<br />

Aber Geld ist nicht alles und der Beruf<br />

sollte im Normalfall auch nur ein Drittel<br />

des Tagesablaufs ausfüllen. Ein weiteres<br />

Drittel benötigen wir für einen erholsamen<br />

Schlaf. Und das letzte Drittel? Häufig<br />

wird es übersehen oder geht aus Unwissenheit<br />

in den beiden vorgenannten<br />

Teilen auf. Wir finden, das letzte Drittel<br />

des Tages braucht definitiv mehr Aufmerksamkeit.<br />

Zum Beispiel für...<br />

• Soziales<br />

Großfamilie, Partnerschaft, Freundschaft<br />

– das alles ist wichtig, das muss<br />

einmal deutlich gesagt werden. Ein<br />

gutes Verhältnis zu Nachbarn und Geschäftskollegen<br />

reicht nicht aus, um den<br />

menschlichen Verstand genügend zu erfüllen.<br />

Jawohl, den Verstand, nicht bloß<br />

das romantische Herz! Wir Menschen<br />

sind soziale Wesen, unsere Hirnstruktur<br />

verlangt lebenslang nach sozialem<br />

und emotionalem Anspruch, sonst drohen<br />

Depressionen und Burnout. Ganz<br />

besonders solltest du dir das zu Herzen<br />

nehmen, wenn in deinem familiären<br />

Umfeld Kinder leben. Sie benötigen weit<br />

mehr als nur die Aufmerksamkeit der<br />

Bezugserzieherin und Spielmöglichkeiten<br />

mit Gleichaltrigen, um ein gesundes<br />

Selbstbewusstsein und ein angemessenes<br />

Verständnis unserer Gesellschaft zu entwickeln.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 8 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

• Gesundheit<br />

• Genuss<br />

Fotos: Dasha Petrenko; simona / stock.adobe.com<br />

Gesundheit ist ein weites Feld, dafür sollten<br />

wir uns definitiv mehr Zeit im Alltag<br />

nehmen. Wichtige Stichpunkte sind<br />

etwa Sport, Ernährung und Ruhephasen.<br />

Letzteres ist wichtig, damit das Training<br />

sich auszahlt und die Muskeln wachsen<br />

können, statt durch sture Überforderung<br />

unverstanden zu verkümmern. Meditation<br />

oder Yoga bieten sich besonders an,<br />

damit entspannst und dehnst du nicht<br />

nur gezielt deinen Körper, sondern erweiterst<br />

auch deinen geistigen Horizont<br />

und schonst deine Nerven.<br />

• Klima-, Tier- und Umweltschutz<br />

„Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an<br />

alle gedacht“ – die aktuellen Nachrichten<br />

verdeutlichen immer wieder, wie<br />

falsch das alte Sprichwort liegt. Es ist unbedingt<br />

notwendig geworden, dass wir<br />

– jeder Einzelne von uns – aktiv ein bisschen<br />

unserer Zeit opfern, um dem Planeten<br />

etwas zurückzugeben. Sei es, eine<br />

regelmäßige Wegstrecke konsequent mit<br />

dem Rad zurückzulegen, ausgesetzten<br />

Hundebabys ein neues Zuhause zu bieten<br />

oder einmal im Jahr einen Fluss von<br />

Plastikabfall zu säubern.<br />

• DIY<br />

Selbermachen ist in, kinderleicht zu<br />

lernen und praktisch grenzenlos. Im<br />

Internet findest du für nahezu alle Lebenslagen<br />

ein Video, eine ausführliche<br />

Anleitung oder einen ganzen Blog mit<br />

Tipps und Tricks, wie du deine eigenen,<br />

wertvollen Ideen materiell manifestieren<br />

kannst. Von Schmuck über Kleidung<br />

und Badeartikeln bis hin zum Gartenparadies<br />

inklusive Igelhaus und Vogeltränke.<br />

Und das ist auch gut so. Leider geht<br />

bei den typischen Konsumgütern die<br />

Individualität verloren und damit auch<br />

ein Stück Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Wie soll man sich auch selbst finden,<br />

wenn man dasselbe trägt wie jeder in der<br />

Peergroup, dasselbe isst, die Wohnung<br />

deckungsgleich einrichtet? Überdies ist<br />

Selbermachen meistens günstiger als<br />

kaufen und oft birgt es nie dagewesene<br />

Gelegenheiten für Zusammenkünfte<br />

innerhalb der Familie. So kann jedes<br />

Mitglied sich als Teil der Gemeinschaft<br />

wahrnehmen, die eigenen Stärken und<br />

Schwächen erfahren und echtes Teamwork<br />

erleben.<br />

Mal für ein paar Stunden der Realität<br />

entfliehen und in einer guten Geschichte<br />

abtauchen statt auf der Fahrt zur Arbeit<br />

nebenbei einen Podcast zu hören, ein<br />

richtiges Streichorchester erleben oder<br />

eine Ausstellung besuchen, anstatt die<br />

Bilder oder die Musik zu googeln – das<br />

sind unwiederbringliche Momente einer<br />

sinnlichen Harmonie, die in unserer<br />

schnellen, hochtechnisierten Welt<br />

beinahe verloren geht. Einfach vor der<br />

Haustür sitzen und das Geschehen auf<br />

der Straße zu beobachten, bleibt älteren<br />

Ehepaaren vorbehalten, die dann auch<br />

noch misstrauisch beäugt werden. Wir<br />

finden, es ist wichtig und auch richtig,<br />

ab und an den Fuß vom Gaspedal zu<br />

nehmen und bewusst zu entschleunigen<br />

– um dann mit frischer Kraft und neuem<br />

Tatendrang wieder voll durchzustarten!<br />

• Bildung<br />

Wir lernen nicht für die Noten, den Abschluss<br />

oder für den Chef. Wir lernen<br />

für uns. All das Wissen, das wir uns aneignen,<br />

verbleibt unauslöschbar in unserem<br />

persönlichen Datenspeicher, dem<br />

Gehirn. Auch wenn wir meinen, die<br />

genauen Inhalte kurz nach der Prüfung<br />

erfolgreich verdrängt zu haben, werden<br />

sie eigentlich nur ins Unterbewusste verschoben<br />

und beeinflussen so weiter unsere<br />

tagtäglichen kleineren und größeren<br />

Entscheidungen.<br />

Vor diesem Hintergrund solltest du<br />

bewusst entscheiden, was du lernen<br />

möchtest und den Lernprozess aktiv in<br />

die Richtung treiben, in der du dich weiterentwickeln<br />

möchtest. Ansonsten riskierst<br />

du, nur das aufzunehmen, was die<br />

Werbung dich glauben machen möchte.<br />

• Eigene Projekte<br />

Mach mehr aus deinen Hobbys und Talenten.<br />

Setz dir eigene Ziele und entwickle<br />

einen konkreten Plan, um sie zu erreichen.<br />

Das schafft mehr Selbstvertrauen<br />

in die eigenen Fähigkeiten und verhindert,<br />

dich von den Plänen anderer allzu<br />

sehr vereinnahmen zu lassen. Natürlich<br />

ist es manchmal ebenso sinnvoll, sich<br />

mit anderen zusammenzutun, falls die<br />

Interessen sich sinnbringend ergänzen.<br />

Gründe eine Band, trainiere mit deiner<br />

Laufgruppe für den nächsten Halbmarathon<br />

oder entwickle mit ein paar Nerds<br />

unterschiedlichster Fachgebiete die neueste<br />

Millionen-App. Ganz egal wofür du<br />

dich entscheidest, triff die Entscheidung<br />

für dich und bleib dabei, solange es sich<br />

für dich richtig anfühlt. Selbst wenn das<br />

bedeutet, dass du die Band wieder verlassen<br />

musst, um ein Soloprojekt zu starten.<br />

Dies ist dein Leben, also solltest du<br />

dir auf jeden Fall die Zeit nehmen, dir<br />

aktiv Gedanken darum zu machen, wie<br />

du es verbringst.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 9 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

11 GENIALE TIPPS GEGEN<br />

SCHLECHTE LAUNE<br />

Kein Mensch ist ständig nur gut gelaunt.<br />

Zu der Palette unserer Gefühle<br />

und Stimmungen gehört auch, gelegentlich<br />

mal schlechter Stimmung zu sein.<br />

Meistens gibt es dafür einen triftigen<br />

Grund wie Streit, Ärger auf der Arbeit<br />

oder eine traurige Nachricht. Wenn du<br />

es dir leisten kannst, dann gönne dir<br />

eine kurze Auszeit, in der du dich deinem<br />

Seelenschmerz hingibst. Es ist besser,<br />

die unangenehmen Gefühle für den<br />

Moment zu akzeptieren, als sie zu verdrängen.<br />

Zudem hat Verdrängung den<br />

unangenehmen Nebeneffekt, dich meist<br />

zu sehr unpassender Gelegenheit wieder<br />

einzuholen.<br />

Doch es gibt auch die Art von schlechter<br />

Laune, die dich unangekündigt, aus<br />

heiterem Himmel und scheinbar ohne<br />

Anlass überkommt, nur um dir den<br />

Tag zu vermiesen. Unter den folgenden<br />

Tipps findest du garantiert welche, die<br />

dir dabei helfen, sie schnell wieder zu<br />

vertreiben.<br />

1. Steh zu deiner schlechten Laune<br />

Um deine schlechte Stimmung<br />

aufzubrechen, solltest du sie dir eingestehen,<br />

anstatt sie zu verleugnen. Wenn du<br />

an dich die Erwartung stellst, immer gut<br />

drauf sein zu müssen, fällt dir das vermutlich<br />

nicht so leicht. Beschließt du, sie<br />

zuzulassen und auszuleben, dann suche<br />

nach dem Auslöser.<br />

Meist steckt ein banaler Grund dahinter,<br />

der genauerer Betrachtung nicht<br />

standhält. Um dein Umfeld nicht zu nerven,<br />

ziehst du dich dafür am besten für<br />

eine Weile zurück.<br />

2. Kontrolliere deine Atmung<br />

Deine Atmung hat großen Einfluss auf<br />

dein Wohlbefinden. Bei Aufgeregtheit,<br />

Angst oder Stress atmest du in der Regel<br />

zu flach und produzierst nicht genügend<br />

Sauerstoff, um dich wohlzufühlen.<br />

Atme deshalb langsam und tief in deinen<br />

Bauch hinein. Das gelingt dir noch besser,<br />

wenn du bei jedem Atemzug zählst.<br />

Du wirst erstaunt sein, wie viel ruhiger<br />

und lebendiger du dich fühlst, wenn du<br />

bei „10“ angekommen bist.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 10 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

3. Nimm dich nicht so ernst<br />

Fotos: zhu difeng; BillionPhotos.com / stock.adobe.com<br />

Oder gehe noch einen Schritt weiter und ziehe deine schlechte<br />

Laune ins Lächerliche, indem du dich in deiner Situation auf<br />

die Schippe nimmst. Was ist heute alles schiefgelaufen? Bestimmt<br />

hat sich die ganze Welt gegen dich verschworen, nur um<br />

dich zu ärgern. Schau in den Spiegel und betrachte, was für<br />

ein Gesicht du ziehst. Es gefällt dir nicht? Dann zieh doch die<br />

Mundwinkel hoch!<br />

4. Erinnere dich an etwas Schönes<br />

Setze deiner miesen Laune eine schöne Erinnerung entgegen.<br />

Denk an etwas Schönes und versetze dich in die Stimmung<br />

hinein, wie es sich damals für dich angefühlt hat.<br />

Wenn dir nicht sofort eine Erinnerung in<br />

den Sinn kommt, dann krame in alten<br />

Fotos aus Urlauben und in Briefen<br />

von lieben Menschen. Werde nicht<br />

melancholisch, sondern erfreue<br />

dich daran, das alles erlebt haben<br />

zu dürfen.<br />

5. Geh an die frische Luft<br />

Das Gegenmittel zu Anspannung<br />

und flacher<br />

Atmung ist Bewegung in<br />

frischer Luft. Egal wohin<br />

du gehst, frische Luft tut dir<br />

gut und zu laufen entspannt<br />

dich. Wenn du dich bewegst,<br />

lockerst du dich und beginnst<br />

automatisch tiefer zu atmen. Mach<br />

dir bewusst, dass du lebendig bist<br />

und etwas bewegen kannst. Es steht dir<br />

frei, aktiv zu werden und Dinge zu ändern,<br />

die dich stören.<br />

6. Setz dich in Bewegung<br />

Wenn du so richtig Dampf ablassen willst, dann powere dich<br />

aus. Sport entspannt deine verkrampften Muskeln. Mach<br />

deinen Lieblingssport und strenge dich an, bis du auf andere<br />

Gedanken gekommen bist. Durch die körperliche Belastung<br />

schüttet dein Körper Glückshormone aus und du bekommst<br />

erneutes Vertrauen in deine Leistungsfähigkeit.<br />

7. Schlaf dich richtig aus<br />

Falls du müde und überlastet bist, ist es höchste Zeit für eine<br />

Auszeit. Wenn du Erholung benötigst, bist du sowieso nicht<br />

leistungsfähig. Stöpsel dich aus, lass die digitale Welt außen vor<br />

und gönne dir einen Kurzurlaub fürs Gehirn.<br />

Denk nicht an Verpflichtungen oder daran, wer etwas von<br />

dir möchte. Denke nur an dich und verschaffe dir die Ruhe,<br />

die du brauchst.<br />

8. Gönn dir ein Entspannungsbad<br />

Je nach Tageszeit hilft dir auch eine erfrischende Dusche, um<br />

auf andere Gedanken zu kommen. Wasch dir die schlechte<br />

Laune vom Körper, tanke Energie und wage dich erfrischt<br />

an neue Aufgaben. Am Abend hilft dir ein warmes Bad, um<br />

den Tag loszulassen. Wenn du Zeit hast, dann verlängere die<br />

Auszeit und geh in die Therme. Das alles ist Nahrung für das<br />

Belohnungszentrum in deinem Gehirn.<br />

9. Höre deine Lieblingsmusik,<br />

singe und tanze<br />

Im Auto, unter der Dusche<br />

oder in der Badewanne<br />

machst du es<br />

wahrscheinlich sowieso.<br />

Singe laut. Singen hilft<br />

gegen Trübsal! Du<br />

musst keine Madonna<br />

sein, um deinen Lieblingssong<br />

aus vollem<br />

Hals loszuschmettern.<br />

Wenn du die Gelegenheit<br />

hast, dann tanze dazu.<br />

Lass einfach los und befreie<br />

deine Seele. Es wirkt, garantiert.<br />

10. Umgebe dich mit positiven<br />

Menschen<br />

Wenn du selbst mies drauf bist, brauchst du nicht noch jemand,<br />

der seinen Schrott bei dir ablädt. Triff dich mit einer<br />

Freundin, die dich mit ihrer positiven Energie aufbaut und<br />

dich so nimmt wie du bist. Oder ruf jemand an, von dem du<br />

weißt, dass er meistens gut drauf ist. Nichts ist so ansteckend<br />

wie gute Laune! Du kannst sie irgendwann zurückgeben.<br />

11. Lächle die schlechte Stimmung weg<br />

So absurd es klingen mag, versuche zu lächeln, wenn du<br />

schlechte Laune hast. Du kannst deine seelische Verfassung<br />

allein dadurch beeinflussen, dass du deinen Mundwinkel<br />

nach oben ziehst. Das Gehirn lässt sich austricksen, weil es<br />

keinen Unterschied macht, aus welchem Grund du lächelst.<br />

Schon nach einer Minute schüttet es Glückshormone aus<br />

und du fühlst dich besser.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 11 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Introvertiert?<br />

So machst du eine Stärke daraus!<br />

Du kennst Sprüche wie „Du sagst ja nie was!“, „Du bist so still!“, „Du redest wohl nicht mit jedem!“,<br />

„Lach doch mal!“ „Geht‘s dir nicht gut?“, „Geh doch mal mehr aus dir heraus!“, „Geh doch mal mehr<br />

unter Menschen!“, „Aus dir wird man nicht schlau!“, „Du bist wohl was Besseres!“ und und und. Weil<br />

du offensichtlich nicht mit dem Strom schwimmst, wird dein Verhalten falsch und mitunter sogar als<br />

arrogant interpretiert. Dies nervt natürlich auf die Dauer und entspricht so gar nicht deiner Wahrnehmung.<br />

Am Ende wirst du unsicher und fragst dich vor allem, warum du dich unter vielen Menschen<br />

nicht gerade wohlfühlst? Dieses Szenario kommt dir vielleicht bekannt vor.<br />

Foto: Yakobchuk Olena / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 12 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Du bist nur anders -<br />

nicht schwächer!<br />

Bist du in Meetings & Co. manchmal sprachlos, obwohl du<br />

eigentlich etwas sagen möchtest? Geht dir gelegentlich durch<br />

den Kopf, warum du nicht mehr Freunde hast? Stehst du auf<br />

Partys oft verloren da, weil du nicht weißt, was du sagen sollst<br />

oder es dir einfach zu blöd erscheint, nur oberflächlich zu<br />

quatschen? Beneidest du manchmal die lauten, extrovertierten<br />

Menschen - wünschst du dir manchmal, so zu sein wie<br />

sie? Keine Sorge: Du bist absolut ok - du bist nur anders!<br />

Du brauchst eben eher Ruhe, wo andere nach Partys lechzen.<br />

Du gehörst einfach zu der Spezies Mensch, die mit ihrer Umwelt<br />

nicht im Übermaß kommuniziert - du bevorzugst eben<br />

eine eher „minimalstimulierende“ Umwelt. Du bist eher ein<br />

leiser, sogenannter introvertierter Mensch - dies ist kein Makel.<br />

Du solltest wissen, es gibt etwa genauso viele extrovertierte<br />

wie introvertierte Menschen. Auch ist ein extrovertierter<br />

Mensch nicht generell erfolgreicher als ein introvertierter<br />

Mensch - beide verfügen über spezielle Stärken und auch<br />

Schwächen. Es gibt im Übrigen auch nicht DEN extrovertierten<br />

und nicht DEN introvertierten Menschen, kein Mensch<br />

ist nur extrovertiert oder nur introvertiert - die Übergänge<br />

sind vielmehr fließend, wir tragen also auch Teile beider Seiten<br />

in uns. Wenn du jedoch in Zukunft präsenter werden<br />

möchtest, dann geben wir dir ein paar wertvolle Tipps.<br />

Steh zu dir!<br />

Erst einmal: Steh zu dir! Du bist gern allein - wenn du dich<br />

zurückziehen möchtest, dann tu es nach Möglichkeit auch!<br />

Du besitzt die einzigartige Fähigkeit, dir selbst zu genügen -<br />

eine Fähigkeit, die Extrovertierten eher fremd ist. Betrachte<br />

deine Introvertiertheit nicht als Makel, artikuliere sie gleichwohl<br />

nicht ständig - mit letzterem setzt du dich nicht nur<br />

selbst herab, sondern nervst auch die Umwelt. Dein Freundeskreis<br />

mag vielleicht kleiner sein als jener eines extrovertierten<br />

Menschen. Dafür ist er aber nicht weniger erlesen<br />

- ganz im Gegenteil: Du zählst eben nicht gleich Hinz und<br />

Kunz zu deinen Freunden, sondern nur wirkliche Freunde,<br />

mit denen dich eine eher tiefe Freundschaft verbindet. Du<br />

wählst die Menschen, mit denen du dich umgibst, eben in<br />

besonderer Weise aus - du bist ein wählerischer Mensch, du<br />

bist kein Mainstream. Dies passt zu dir - bist du doch eben<br />

ein eher tiefgründiger Mensch.<br />

Stärke beweisen!<br />

Sei dir deiner Stärken bewusst und nutze sie! Du bist stark,<br />

weil du über eine überproportional ausgeprägte Beobachtungsgabe<br />

verfügst. Du verfügst über ein hohes Maß an Empathie<br />

und Menschenkenntnis. Du bist ein Individualist - das<br />

ist stark! Für dich stellt es normalerweise kein Problem dar,<br />

als Ein-Mann- oder Ein-Frau-Team zu arbeiten: Ganz im<br />

Gegenteil - du bist gerne Einzelkämpfer, wo andere lieber im<br />

Team arbeiten. Zwänge dich nicht ohne Not in Team-Situationen<br />

- genieße vielmehr die Ruhe sowie Konzentration, die<br />

dir dabei hilft, die tatsächlich tollen Dinge zu tun.<br />

les gut vorbereitet. Was du sagst, ist so gut wie immer wohl<br />

durchdacht - kein Bullshit! Und mit deiner Ausdauer übertriffst<br />

du die anderen mitunter um Längen - ein großer Vorteil<br />

nicht zuletzt im Job.<br />

Vermeintliche Schwächen<br />

offensiv angehen!<br />

Deine vermeintlichen Schwächen solltest du offensiv angehen:<br />

Egal ob in Diskussionen, bei Partys oder in welchem<br />

Rahmen auch immer - verkrieche dich nicht! Sag, was dir<br />

wichtig erscheint - auch wenn du nicht alles bis ins Detail vorab<br />

recherchiert hast. Trau dich, verschaffe dir Gehör - auch<br />

mit deiner Stimme. Dabei darf es ruhig mal etwas lauter sein<br />

- du bist doch schließlich kein Leisetreter, du hast vielmehr etwas<br />

Wichtiges zu sagen. Wenn du jetzt meinst, andere könnten<br />

mit dir beziehungsweise deinem Verhalten manchmal<br />

überfordert sein, dann trau ihnen ruhig zu, dich auszuhalten.<br />

Deine Umwelt beneidet dich!<br />

Vergiss letztlich nicht: Deine Umwelt beneidet dich insgeheim<br />

um deine Stärken - deine Empathie, dein Einfühlungsvermögen,<br />

deine Selbstreflexion! Dir entgeht außerdem so gut wie<br />

nichts - du kriegst alles in deiner Umgebung ohne große Anstrengung<br />

mit, was anderen in der Regel entgeht. Dies kann<br />

dir unschätzbare Vorteile nicht nur im Beruf, sondern auch<br />

im Privatleben bringen. Die Umwelt ist an deinem Daten-Input<br />

höchst interessiert, bringt er letztlich auch ihr Vorteile.<br />

Deine Mitmenschen sind aber noch von anderen Persönlichkeitseigenschaften<br />

beeindruckt: Du kannst nämlich gut zuhören,<br />

du hörst eben nicht dich am liebsten reden. Wenn du<br />

dann doch mal redest, imponierst du den anderen mit guten<br />

Ratschlägen. Spiele dies aus - gerade im Beruf, indem du eine<br />

entsprechende Beschäftigung suchst! Versicherungsvertreter<br />

dürfte nicht der optimale Job sein, vielmehr dürftest du dich<br />

bei einer wissenschaftlichen Tätigkeit weitaus wohler fühlen.<br />

Kein Platz für Selbstzweifel!<br />

Nutze die positive Wahrnehmung der anderen, setze deine<br />

Stärken bewusst ein! So bleibst du dir selbst treu und fühlst<br />

dich gut in deiner Haut. Somit gelingt es dir, deine Sachen<br />

auf die Reihe zu bekommen und kannst am Ende das tun,<br />

was dir wirklich wichtig ist. Es ist nämlich vor allem deine<br />

Fantasie, die dich in deinen Möglichkeiten beschränkt.<br />

Halte immer die Augen auf: Du wirst sehen, es gibt so viele<br />

„Gleichgesinnte“ - du musst also keinesfalls immer gegen den<br />

Strom schwimmen und viel Kraft aufwenden, um dich gut<br />

zu fühlen. Und wenn du mal wieder Selbstzweifel hast und<br />

so sein möchtest wie die lauten Extrovertierten, dann sage<br />

dir einfach: „Ich bin ok - ich hab was, was die anderen nicht<br />

haben“. Denke in solchen Situationen ruhig mal an so geniale<br />

introvertierte Menschen wie Bill Gates oder Albert Einstein -<br />

gesteigertes Selbstvertrauen inklusive.<br />

Auf dich kann sich im Prinzip jeder verlassen. Du hast auch<br />

nicht selten einen genauen Plan - du bist in der Regel auf al-<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 13 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

ENTWICKLE DICH!<br />

MIT PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG<br />

ZU MEHR ERFOLG IM LEBEN<br />

Die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit<br />

bringt tatsächlich mehr Erfolg im<br />

Leben. Das zeigte vor ein paar Jahren eine<br />

Studie: Sie ergab, dass Erfolg mehr von der<br />

Persönlichkeit als von Intelligenz abhängt.<br />

Deshalb sollte jeder daran arbeiten, seine<br />

Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben.<br />

Aber wie geht das konkret?<br />

Persönlichkeit ist veränderbar<br />

Neben feststehenden Faktoren gehören zur<br />

Persönlichkeit auch zahlreiche veränderbare.<br />

Man bleibt also nicht sein Leben lang<br />

gleich, sondern entwickelt sich stetig weiter.<br />

Das hört mit der Kindheit nicht auf. Wie<br />

das zu erklären ist, darüber sind die Forscher<br />

nicht einig, doch hauptsächlich gibt<br />

es drei Richtungen. Jede davon vertritt einen<br />

anderen Ansatz.<br />

Persönlichkeit in der Theorie:<br />

+ psychodynamisches Modell -<br />

nach Sigmund Freud und C. G. Jung<br />

+ lebenslange Entwicklung - nach Paul Baltes<br />

+ Stufentheorie - nach James E. Marcia<br />

und Erik H. Erikson<br />

Foto: Rawpixel.com / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 14 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Persönlichkeit hängt auch von dir ab<br />

Was auch immer davon am ehesten zutrifft,<br />

eines steht fest: Deine Persönlichkeit lässt<br />

sich verändern. Sie sollte das sogar tun, weil<br />

du dann mehr Erfolg haben kannst. Das<br />

gibt dir eine große Freiheit, denn was aus<br />

dir wird, hängt nicht mehr nur von Erziehung<br />

und Umwelt ab. Selbst wenn diese<br />

Faktoren auch eine große Rolle spielen, bist<br />

vor allem du für dein Leben verantwortlich.<br />

Dies sind die Persönlichkeitsmerkmale,<br />

die sich ändern lassen:<br />

+ Eigenschaften<br />

+ Verhalten<br />

+ Fähigkeiten<br />

+ Gewohnheiten<br />

Der Zweck ist aber nicht, sich selbst in irgendeiner<br />

Art zu heilen. Vielmehr ist die<br />

Anlage zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

schon da, und nun willst du das Beste daraus<br />

machen. Wer eine Therapie sucht, weil<br />

er unzufrieden mit sich ist, wird hier nicht<br />

fündig! Der Unterschied zwischen beidem:<br />

Therapie heißt oft Umkehr, du willst dich<br />

dann ändern oder Probleme bewältigen.<br />

Wer aber eine Persönlichkeit entwickeln<br />

möchte, will sich weiterentwickeln, also die<br />

Anlagen in sich entdecken und fördern. Du<br />

gehst dann den Weg weiter, auf dem du sowieso<br />

schon bist.<br />

Das ist Persönlichkeitsentwicklung nicht:<br />

+ Imitieren anderer<br />

+ Eigentherapie<br />

+ ein anderer Mensch werden<br />

Persönlichkeitsentwicklung:<br />

Wie geht das konkret?<br />

Persönlichkeitsentwicklung soll dich also<br />

voranbringen, ohne dich von dir selbst zu<br />

entfernen. Klingt schwierig, ist es aber nicht,<br />

denn es gibt konkrete Schritte auf dem<br />

Weg dahin. Konkret kannst du allerdings<br />

erst werden, wenn du weißt, wo du zurzeit<br />

stehst. Dazu braucht es Selbstreflexion. Wir<br />

nennen es Selbsterkenntnis - aber lass dich<br />

von dem großen Wort nicht abschrecken.<br />

Eigentlich geht es nur darum, zu verstehen,<br />

was dich heute ausmacht. Sozusagen der aktuelle<br />

Stand der Dinge.<br />

Erkenne dich selbst<br />

Das gehört dazu:<br />

+ Fähigkeiten<br />

+ Vorlieben<br />

+ Charakter / Temperament<br />

+ Stärken und Schwächen<br />

Merkst du etwas? Jedes gewöhnliche Vorstellungsgespräch<br />

verlangt dir das ab! Deshalb<br />

ist diese Analyse vermutlich nicht neu<br />

für dich. Neu ist nur das, was nun folgt.<br />

Akzeptiere, wer du bist<br />

Scheinbar ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />

aber dennoch nicht jedem klar: Ändern<br />

kannst du dich nur, wenn du dich vorher<br />

selbst akzeptierst. Das betrifft alle Seiten<br />

von dir, auch solche, die dich vielleicht<br />

stören. Sie gehören dennoch zu dir! Mach<br />

auch nicht den Fehler, andere imitieren zu<br />

wollen, denn jeder Mensch ist einzig. Wer<br />

seine Persönlichkeit entwickeln möchte,<br />

sollte darum zunächst lernen, sich selbst<br />

anzunehmen.<br />

Verändere, was dir nicht passt<br />

Dies ist die eigentliche Arbeit: Durchhaltevermögen<br />

gehört ebenso dazu wie ein<br />

starker Wille und Disziplin. Überdies noch<br />

Mut: Einfach wird das Ganze nicht! Es wird<br />

zudem nicht von heute auf morgen klappen.<br />

Doch Stück für Stück wirst du positive Veränderungen<br />

an dir bemerken.<br />

Das ist deine Belohnung:<br />

Entwickelte Persönlichkeiten nennt man<br />

auch reif. Was das eigentlich heißt, machen<br />

sich aber nur wenige Menschen klar. Häufig<br />

kommt es ganz von allein, mit steigendem<br />

Lebensalter und zunehmender Lebenserfahrung.<br />

Wer nicht warten möchte, bis er<br />

oder sie alt und weise ist, hat das Prinzip<br />

verstanden: Bereits vor dem Lebensabend<br />

lässt sich die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln.<br />

Resultat ist nicht nur eine höhere<br />

Zufriedenheit mit dem eigenen Leben.<br />

+ Erfolg beruflich wie auch privat<br />

+ mehr Kompetenz bei der Lösung von Problemen<br />

+ Krisen leichter bewältigen<br />

+ mentale Stärke<br />

+ mehr Ruhe und Zeit für sich selbst<br />

+ realistische Einschätzung der eigenen<br />

Möglichkeiten<br />

Bei vielen Menschen stellt sich im Ergebnis<br />

auch mehr Gelassenheit ein. Klar: Je mehr<br />

wir mit unserem Leben zufrieden sind, desto<br />

gelassener können wir in die Zukunft<br />

blicken. Dabei geht es aber nicht darum,<br />

Hindernissen auszuweichen. Im Gegenteil!<br />

Hindernisse, Probleme, Krisen werden dich<br />

desto weniger aus der Bahn werfen, je weiter<br />

du in deiner Persönlichkeitsentwicklung<br />

fortgeschritten bist.<br />

Persönlichkeitsentwicklung: Diese Probleme<br />

können auftauchen<br />

Probleme können sich bereits dadurch ergeben,<br />

dass du überhaupt beginnst, an dir<br />

zu arbeiten. Zum Glück gibt es aber ein<br />

paar hilfreiche Tipps, wie du solche Probleme<br />

möglichst weit reduzieren kannst.<br />

+ Bleibe realistisch: Je klarer du dich selbst<br />

siehst, umso deutlicher wirst du auch sehen,<br />

was du ändern kannst - und was auf keinen<br />

Fall.<br />

+ Übernimm Verantwortung für dich selbst:<br />

Lerne, dich selbst zu achten! Dazu gehört<br />

auch, liebgewonnene Gewohnheiten aufzugeben,<br />

wenn sie dir schaden.<br />

+ Akzeptiere persönliche Grenzen: Manches<br />

geht einfach nicht, egal, wie sehr du<br />

es dir wünschst. Das musst du irgendwann<br />

akzeptieren, um voranzukommen. Andernfalls<br />

stagniert deine Entwicklung, weil<br />

du stets am immer gleichen Problem knabberst.<br />

Was noch passieren kann<br />

- Vielleicht wird dein Leben etwas weniger<br />

bequem.<br />

- Du lernst vielleicht Seiten an dir kennen,<br />

die dir nicht ganz geheuer sind.<br />

- Manch ein sogenannter Freund wird sich<br />

vielleicht von dir verabschieden.<br />

- Ablehnung anderer kann nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 15 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Es ist nicht<br />

wenig Zeit,<br />

die wir haben,<br />

sondern es<br />

ist viel Zeit,<br />

die wir nicht<br />

nutzen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 16 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Fotos: Rawpixel.com / stock.adobe.com<br />

Sei darum stets offen zu deinen Freunden.<br />

Erkläre ihnen, was du gerade tust. Nur<br />

dann haben sie eine Chance, dich zu verstehen<br />

und auf deinem Weg zu begleiten.<br />

Mehr wissen heißt aktiv lernen<br />

Viel lesen ist nicht jedem gegeben. Gute<br />

Freunde können auch helfen, denn Wissen<br />

erlangen wir nicht nur aus Büchern,<br />

sondern auch aus Gesprächen. Lerne<br />

aktiv mehr über dich und deine Persönlichkeit.<br />

Höre aufmerksam zu, wenn dir<br />

jemand Feedback gibt. Lehne nicht gleich<br />

ab, was dir nicht passt, sondern durchdenke<br />

es - verwerfen kannst du es dann<br />

immer noch!<br />

Tagebuch führen hilft übrigens sehr.<br />

Dazu musst du nicht nur deine Gedanken<br />

ordnen, ein wichtiger Punkt bei der Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Du kannst auch<br />

später nachlesen, auf welchem Stand du<br />

zu einer bestimmten Zeit warst - und ob<br />

sich seither überhaupt etwas geändert hat.<br />

Das kannst du erreichen:<br />

> Deine Empathie mit anderen steigt.<br />

> Bei Problemen kannst du nicht nur<br />

schnell, sondern auch angemessen reagieren.<br />

> Langfristige Ziele verlierst du nicht<br />

mehr so rasch aus den Augen.<br />

> Hinterfragen schwächt dich nicht, sondern<br />

stärkt dich.<br />

> Du wirst selbstständiger handeln und<br />

so, wie es deiner Persönlichkeit entspricht.<br />

Persönlichkeitsentwicklung<br />

durch Ausprobieren<br />

Die beste Methode zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

besteht immer noch darin,<br />

etwas Neues auszuprobieren. Häufig<br />

lernst du dann nicht nur eine Fähigkeit,<br />

sondern triffst auch viele neue Menschen.<br />

Sie kennen dich nicht von früher,<br />

weshalb du hier gute Chancen hast, von<br />

ihnen in deiner Persönlichkeitsentwicklung<br />

akzeptiert zu werden.<br />

Das alles eignet sich zum Ausprobieren:<br />

+ Sport<br />

+ neues Hobby<br />

+ Ehrenamt<br />

+ neue Projekte im Job<br />

Kleine Schritte sind übrigens stets besser<br />

als große. Lass dir Zeit bei dem, was<br />

du tust. Allzu viel auf einmal lässt sich<br />

sowieso nicht erreichen, denn es soll ja<br />

auch ein Lerneffekt einsetzen.<br />

Entwickle deine Stärken,<br />

nicht die Schwächen<br />

Was selbstverständlich klingt, ist es im<br />

Alltag nicht immer. Manchmal fokussierst<br />

du vielleicht auf deine Schwächen,<br />

während eine Stärke ungenutzt brach<br />

liegt. Beginne lieber damit, denn hier<br />

kannst du reale Erfolge auch sehen. Vergiss<br />

nicht, dich zu belohnen, wenn etwas<br />

gut klappt. Das Belohnungssystem hilft<br />

dir, den Erfolg in deinem Unterbewusstsein<br />

zu verankern!<br />

Und noch eines: Nimm dir ab und zu<br />

eine Auszeit. Setz dich nicht zu sehr unter<br />

Druck, sondern gehe realistisch an<br />

deine Persönlichkeitsentwicklung heran.<br />

Andernfalls besteht die Gefahr, dass du<br />

dir zu viel auf einmal vornimmst und<br />

verzweifelst.<br />

So kann deine Persönlichkeitsentwicklung<br />

starten - Anregungen<br />

+ Stress reduzieren: Smartphone regelmäßig<br />

abschalten<br />

+ Zeitmanagement: früher aufstehen, den<br />

Tag besser nutzen<br />

+ Fitness: Morgens / abends eine Runde<br />

um den Block laufen<br />

+ Ernährung: mehr Gemüse / Obst zu<br />

sich nehmen<br />

+ soziale Beziehungen: alte Freundschaften<br />

wieder aufnehmen<br />

+ Partnerschaft: Gefühle offener zeigen<br />

Kommst du gar nicht allein zurecht, hilft<br />

übrigens ein Profi. Coaching wird auch<br />

auf diesem Gebiet in den letzten Jahren<br />

immer erfolgreicher.<br />

Coaching zur<br />

Persönlichkeitsentwicklung<br />

Zwar ist das ziemlich teuer, kann aber<br />

da helfen, wo du selbst immer scheiterst.<br />

Denn ein Coach wird dich intensiver betreuen,<br />

als du selbst das vielleicht tust. Er<br />

schafft Verbindlichkeiten und kann zudem<br />

ganz anders über dich nachdenken.<br />

Und er hat nicht deinen inneren Schweinehund!<br />

Fazit Persönlichkeitsentwicklung<br />

Persönlichkeitsentwicklung ist ein Prozess.<br />

Er begleitet dich durch dein ganzes<br />

Leben und erweitert deinen Horizont. Du<br />

kannst ihn gar nicht umgehen, denn er<br />

findet sowieso statt. Doch du kannst ihn<br />

steuern und somit ein bisschen beschleunigen.<br />

Das bringt dir nicht nur mehr Erfolg<br />

im Leben. Es hilft dir auch, Hindernisse<br />

gestärkt anzugehen und dich in die<br />

Richtung zu entwickeln, in die du willst.<br />

Denn Persönlichkeitsentwicklung macht<br />

dich nicht zu einem neuen Menschen:<br />

Sie holt vielmehr das Beste aus dir heraus,<br />

was in dir steckt!<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 17 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


ENTSPANNT AUCH AM FLUGHAFEN LESEN<br />

mit<br />

DEN ENTERTAINMENT-APPS VON<br />

Lufthansa<br />

Eurowings<br />

Austrian airlines<br />

Swiss air<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 18 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE MAGAZIN SEITE: 19 | SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

Foto: rh2010 / stock.adobe.com


AJOURE / INTERVIEW<br />

Interview<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 20 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

MILEY<br />

CYRUS<br />

DIE SHE-RO UNSERER ZEIT<br />

„She Is Coming“ ist nur die erste von drei EPs, die mit jeweils sechs neuen Songs erscheinen wird. Einer<br />

der Tracks, der auf ihrer neuen EP ebenfalls zu hören sein wird, ist der im Juli <strong>2019</strong> veröffentlichte Song<br />

„Mother´s Daughter“, welcher weltweit innerhalb von nur vier Wochen bereits 44 Millionen Mal gestreamt<br />

wurde. Miley Cyrus ist ein Ausnahmetalent – und dies sicherlich nicht nur als Sängerin, sondern<br />

auch als Schauspielerin. Aktuell ist sie in der neuen Staffel der Erfolgsserie „Black Mirror“ zu sehen. Dies<br />

alles sind mehr als genug Gründe, um zu erfragen, was sie über die Entstehung ihrer neuen EP zu erzählen<br />

hat, was sie von Black Mirror hält und wie ihre Tourpläne für die kommende Zeit aussehen.<br />

Foto: Sony Music<br />

Deine neue Veröffentlichung trägt den Titel<br />

„She Is Coming”. Wofür steht „She“ für dich?<br />

Miley: „‘She’ repräsentiert für mich ‘Power’. Die<br />

‚She’s in meinem Leben waren die stärksten, stabilsten,<br />

kraftvollsten, selbstbewusstesten, mutigsten<br />

und dreistesten Menschen. Und deshalb steht<br />

‚She‘ nicht notwendigerweise für ein Geschlecht,<br />

es repräsentiert eine Art Zustand von Kraft. Ich<br />

fahre ein sehr schnelles Auto, das ich ‚She‘ genannt<br />

habe, weil sie schnell ist, sehr flott, sie hat’s<br />

drauf und bringt mich dahin, wohin ich hinmuss.<br />

Ich denke einfach, ‚She‘ steht für Power. Dann<br />

denke ich - in Bezug auf die Frauenbewegung -<br />

Frauen beginnen, sich zurückzuholen, was ihnen<br />

gehört, um wieder Macht zu gewinnen. Das ist<br />

das, worum es bei ‚She‘ geht. ‚She Is Coming’ ist<br />

die Macht der ‚She-Ros’. Mein Vater nannte mich<br />

neulich eine ‚She-Ro‘ und ich dachte mir, dass es<br />

genau das ist, wie ich von jedem Mann in meinem<br />

Leben gesehen werden will. Ich will, dass er mich<br />

als She-Ro sieht, als SHE.R.O. Es geht darum, ein<br />

Boss zu sein und die Kontrolle über das eigene<br />

Schicksal zu haben.“<br />

Wie hat Streaming und die Art und Weise, wie<br />

Fans Musik konsumieren, deine Ideen rund um<br />

diese Veröffentlichung beeinflusst?<br />

Miley: „Die Art, wie Leute heutzutage Musik<br />

konsumieren, hatte definitiv einen großen Einfluss<br />

darauf, wie ich meine Musik veröffentliche,<br />

als noch zuvor – und ich bin ein sehr experimenteller<br />

Mensch. Ich mache gerne Dinge, die vor<br />

mir noch niemand versucht hat. Dazu schaue ich<br />

mir an, was es bedeutet, wie es funktioniert und<br />

vielleicht einen Trend auslöst und zu einem Weg<br />

werden könnte, wie Menschen verschiedenartige<br />

Werke kreieren können, ohne dass sie das Gefühl<br />

bekommen, es mangele an Kohäsion bzw. Zusammenhang.<br />

Denn das ist ein Wort, das ich immer<br />

und immer und immer wieder gehört habe:<br />

‚kohäsiv‘.<br />

Ich habe gerne Songs wie ‚Mother‘s Daughter‘, die<br />

mehr Rock’n’Roll/Pop sind, wie ein M.I.A. Song<br />

oder so etwas in der Art. Und dann habe ich da<br />

noch Songs mit Mark Ronson, die wie Bonnie Tyler,<br />

Joan Jett oder Stevie Nicks klingen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 21 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Wenn die Menschen sich ein ganzes Werk<br />

auf diese Weise komplett anhören - nicht<br />

jeder ist so komplex, ganz besonders in<br />

der Art, wie man aufwächst. Ich bin die<br />

Hälfte meines Lebens in Los Angeles aufgewachsen,<br />

die andere Hälfte in Nashville,<br />

dazwischen lebte ich eine kurze Zeit mit<br />

meinen Dad in einer Stadt in Kanada. Ich<br />

habe also recht viele verschiedene Arten<br />

von Kultur mitbekommen.<br />

Auch wenn du dir einige der Produzenten<br />

anschaust, mit denen ich gearbeitet<br />

habe, u.a. Andrew Wyatt mit seinem eher<br />

Alternative-Background, und Mark Ronson,<br />

der diese vintage, moderne Variante<br />

des Oldschool Grooves macht sowie Mike<br />

Will, mit dem ich alles Mögliche zusammen<br />

gemacht habe. Wir haben ungefähr<br />

23 Songs gemacht, Lieder wie ‚We Can’t<br />

Stop‘ und ‚Maybe You’re Right‘, das Country-Elemente<br />

hat und er dennoch etwas<br />

Neues damit ausprobieren wollte.<br />

Es ist also einfach ein cooles Mosaik aller<br />

Dinge, die ich vorher schon einmal war.<br />

Wenn man den Leuten achtzehn Songs<br />

auf einmal gibt, ist das schon ziemlich<br />

viel, was man verdauen muss. Nicht jeder<br />

Song bekommt dabei die nötige Quality-Time,<br />

denn es ist so viel, das man verarbeiten<br />

muss. Die Leute wollen sich die<br />

Platte schnell anhören, anstatt sechs Songs<br />

auf einmal und man will sich die Songs<br />

immer und immer wieder anhören und<br />

allmählich richtig verstehen. Ob man nun<br />

ein Hörer ist, ein Fan oder ein Medienvertreter,<br />

die Leute sollten jedem Song einfach<br />

mehr Respekt und Aufmerksamkeit<br />

schenken.“<br />

An diesem Projekt hast du mit jungen,<br />

weiblichen Kreativen gearbeitet. Was<br />

kannst du uns über diese Kollaborationen<br />

sagen?<br />

Miley: „Wenn man als junges Mädchen<br />

oder Frau in der Musikindustrie arbeitet,<br />

sei es nun bei ‘Hannah Montana‘ oder sogar<br />

schon davor, herrscht ein Mangel an<br />

Ernsthaftigkeit, die Leute nehmen dich<br />

nicht ernst. Selbst wenn sie es tun, fühlt<br />

es sich nicht so an, denn du bist verunsichert.<br />

Du bist jeden Tag von Menschen<br />

umgeben, die älter sind und offensichtlich<br />

mehr wissen, weil sie wesentlich mehr Erfahrung<br />

haben.<br />

Aber die Jugend hat auch etwas für sich,<br />

weil du nicht so oft verletzt wurdest und<br />

du wirklich nicht so abgestumpft bist.<br />

Foto: Sony Music<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 22 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE AJOURE / INTERVIEW / PEOPLE<br />

Du hast auch eine neue Perspektive auf Sexualität,<br />

Geschlecht, Musik, auf das alles.<br />

Du hast nur diese Perspektive und ich<br />

denke, dass man gerade als jüngere Frau<br />

nicht immer die Möglichkeit hat eingestellt<br />

zu werden. Viele meiner Freunde haben<br />

College-Schulden, die sie noch abbezahlen<br />

und sie leben nicht einmal den Traum,<br />

den sie leben wollen, weil sie Jobs haben,<br />

die ihnen irgendwann die Inspiration nahmen.<br />

Denn sie versuchen immer noch,<br />

ihre Ausbildung abzubezahlen, für die sie<br />

eine Schule besuchten, um etwas machen<br />

zu können, was eigentlich gar nicht ihr Ziel<br />

war. Sie wollten eigentlich nur irgendetwas<br />

tun, weil sie das Gefühl hatten, dass ihnen<br />

das College aufgezwungen wurde.<br />

Ich denke, dass die Menschen tun sollten,<br />

was für sie und ihren Lebensweg das Beste<br />

ist und was sie an ihr Ziel bringt. Aber<br />

meistens sind die Dinge, die wir in Schulen<br />

oder anderen Programmen lernen, nicht<br />

das, was wir wirklich in unserem Leben<br />

machen wollen. So ist es eigentlich wirklich<br />

lustig, dass Gray Sorrenti [Fotografin]<br />

noch immer in der High School ist. Sie und<br />

ich arbeiteten jeden Tag nach 14 Uhr, weil<br />

sie dann mit dem Unterricht fertig war.<br />

Aber ich möchte nicht, dass irgendjemand<br />

denkt, er könnte kein großes Mainstream-Popalbum-Cover<br />

machen, nur weil er<br />

in der High School ist. Ich habe Fotoshootings<br />

für Albumcover gemacht, als ich elf<br />

Jahre alt war. Deshalb schaue ich nie auf<br />

jüngere Mädchen und denke, dass sie etwas<br />

nicht können, denn ich hatte noch<br />

nicht einmal alle meine Zähne, als ich<br />

zum ersten Mal bei den Grammys saß. Ich<br />

glaube einfach nicht, dass man vollständig<br />

ausgewachsen sein muss, um vollständig<br />

entwickelt zu sein.“<br />

Wie unterscheiden sich die drei Teile<br />

dieser Veröffentlichung hinsichtlich des<br />

musikalischen Stils und der Visuals?<br />

INTERVIEW<br />

Miley: „Bei ’She Is Coming’ dreht sich alles<br />

um Power und Personality und wirkliches<br />

Repräsentieren. Indem ich mich selbst<br />

‚She‘ nenne, gebe ich mir selbst Power und<br />

das sind große Fußabdrücke, die es zu füllen<br />

gilt. Denn es gibt so viele unglaubliche<br />

Frauen, ganz besonders in dieser Industrie<br />

und ich möchte jemand sein, auf den<br />

sie stolz sein können. Wir haben also diese<br />

Hyper-Popkultur mit Lo-Fi gemischt,<br />

denn ich denke nicht, dass ich nur das<br />

eine oder das andere bin. Ich bin gerne<br />

experimentell und gerne etwas mehr lo-fi.<br />

Ich verwende alte Vintage-Kameras oder<br />

nehme sogar ein Musikvideo mit meinem<br />

Handy auf, weil das so einfach ist, aber<br />

ich mag auch die Aufpoliertheit des Pop.<br />

Ich wollte eine Mischung finden zwischen<br />

Lo-Fi-Ästhetik und Bangern, die so overthe-top<br />

sind, dass es schon fast surreal<br />

ist. Meine Songs sind so real, dass ich die<br />

Menschen gerne in eine Art Fantasiewelt<br />

versetze, so dass man trotzdem noch das<br />

bekommt, was man sich von Pop wünscht:<br />

eine Art Realitätsflucht.“<br />

Der Song „Mother’s Daughter” hat einen<br />

sehr kraftvollen Text. Kannst du uns<br />

mehr über den Song sagen?<br />

Miley: „‘Mother’s Daughter‘ handelt davon,<br />

dass niemand versuchen soll, dir<br />

deine Freiheit zu nehmen, dir ein Etikett<br />

zu verpassen, was du mit deinem Körper<br />

machen kannst oder nicht und dass<br />

niemand versuchen soll, dich zu ändern.<br />

Tatsächlich habe ich neulich ‚I Can’t Be<br />

Tamed‘ gesungen und dachte, ich schreibe<br />

wohl seit fünfzehn Jahren immer den<br />

gleichen Song. Denn als ich fünfzehn war,<br />

war die Aussage meiner Songs: ‚Versucht<br />

mich nicht zu verändern, und wenn Jungs<br />

versuchen, mich zu ändern, es ihnen aber<br />

nicht gelingt und sie es trotzdem versuchen,<br />

bin ich weg.‘ Und darum geht es in<br />

‚Mother’s Daughter‘ ebenfalls. Ich würdige<br />

damit auch Frauen, die als so vieles<br />

betitelt wurden. Zum Beispiel wurden wir<br />

Hexen genannt, weil wir über Magie verfügen,<br />

heilen können und Leben hervorbringen.<br />

Wenn man neidisch darauf ist,<br />

dann sagt man möglicherweise, dass man<br />

eine Hexe sei, weil man eine magische<br />

Person ist. Der Song sagt also: ‚Hallelujah,<br />

I’m a witch, I’m a witch, Hallelujah‘. Ich<br />

bin lediglich eine Hexe, weil du denkst,<br />

dass mir Magie innewohnt. All dies, was<br />

Frauen Erniedrigendes entgegengeschleudert<br />

wurde, kehre ich um und benutze es,<br />

um den Leuten zu zeigen, dass sie eigentlich<br />

Angst vor den Frauen haben, sie haben<br />

Angst vor unserer Power.“<br />

Du hast bei einigen Projekten auch mit<br />

RuPaul gearbeitet, auch bei diesem hier.<br />

Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />

Miley: „Ich bin definitiv mehr aus dem<br />

Häuschen wegen eines RuPaul-Features,<br />

als wenn ich Gott auf meinem Album<br />

hätte. Das ist für mich Gott. Das ist für<br />

mich meine Göttin. Es gibt für mich keine<br />

höhere Macht und der Grund, warum<br />

ich sage, dass Ru für mich wie eine Göttin<br />

und eine höhere Macht ist, liegt darin,<br />

dass das, was sie predigt und ihre Lehren<br />

in mir die stärksten Gefühle auslösen. Das<br />

ist das, was für die meisten Menschen<br />

Religion bedeutet. Religion ist das, was<br />

dich voll und ganz und ohne Angst fühlen<br />

lässt, und wenn ich Rus Show sehe, habe<br />

ich einfach nie das Gefühl, dass es etwas<br />

gibt, was ich nicht tun kann. Sie sagt dir<br />

einfach jeden Tag, dass du alles bist, dass<br />

du alles sein kannst, was du sein möchtest.<br />

Selbst in dieser Show verwenden die Menschen<br />

Humor, um sich besser zu fühlen.<br />

Negativen Worten die Kraft nehmen und<br />

sie in Humor verwandeln. So habe ich es<br />

immer gemacht. Es tut nur weh, wenn andere<br />

Leute sich über dich lustig machen,<br />

wenn du nicht mit ihnen lachst. Das Leben<br />

ist lustig und ihre Perspektive ist die<br />

beste.“<br />

Kannst du uns etwas über den Song<br />

„D.R.E.A.M.“ und die Arbeit mit den<br />

Wu Tang Clan-Mitgliedern RZA und<br />

Ghostface Killah erzählen?<br />

Miley: „Als ich ‘D.R.E.A.M.‘ schrieb,<br />

war ich inspiriert von dem Original<br />

‚C.R.E.A.M.‘ Ich saß auf der Couch,<br />

hörte mir die Beats an und dachte, dass<br />

‚C.R.E.A.M.‘ der coolste Titel überhaupt<br />

ist. CASH RULES EVERYTHING<br />

AROUND ME - und ich wünschte, es<br />

gäbe ein richtig gutes Wort mit ‚D‘, damit<br />

ich ‚D.R.E.A.M.‘ daraus machen könnte.<br />

Dann stellte sich heraus, dass ‚Drugs‘ das<br />

beste Wort war. In dem Song ‚Drugs Rules<br />

Everything Around Me‘ geht es aber<br />

nicht nur um Partys, sondern auch um die<br />

Zeile ‚we’re just trying to fill the lonely‘. Es<br />

ist teilweise eine Partyhymne, aber es soll<br />

auch zeigen, wo wir mit dem Zustand der<br />

Welt angekommen sind. Ich denke, es war<br />

sehr wichtig, dass sie ihren Segen gegeben<br />

haben und Ghost auf der Platte zu haben,<br />

war das Allercoolste.“<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 23 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Auf der Platte gibt es auch eine Kollaboration<br />

mit Mike Will und Swae Lee. Wie kam<br />

das zustande?<br />

Miley: „Mike Will produzierte ‚Party At The<br />

Street’ mit Swae Lee, einer seiner Künstler bei<br />

Ear Drummers. Mike und ich haben in der<br />

Vergangenheit so viel zusammen gemacht,<br />

zwischen uns herrscht die beste Chemie und<br />

weil wir über einen langen Zeitraum so viel<br />

miteinander gearbeitet haben, stehen Swae<br />

und ich uns sehr nahe. Wir haben ein paar<br />

Festivals zusammen gespielt, ich habe ein<br />

paar Musikvideos mit ihnen gemacht und<br />

wir haben uns immer zu gleichen Zeiten<br />

das gleiche Studio geteilt. Aber dieser Song<br />

hat sich einfach richtig angefühlt. Ich denke,<br />

er zeigt Swae auf eine ganz andere Art und<br />

Weise, fast schon in einer Alternativ-Welt<br />

und ich finde, das macht er ziemlich gut. Auf<br />

der Platte ergänzt sich das Stück mit Songs<br />

wie ‚The Most‘ und ‚D.R.E.A.M.‘ sehr gut.<br />

Das sind diese Midtempo-Partysongs, so wie<br />

auch ‚We Can’t Stop‘ war und ich denke, das<br />

ist Mike Wills Spezialität. Midtempo-Banger.“<br />

INTERVIEW<br />

Du hast beim Radio 1 Big Weekend deine<br />

neuen Songs gespielt. Wie war das?<br />

Miley: „Ich liebe es, Songs des neuen Albums<br />

zu spielen, aber ich freue mich besonders<br />

darauf, Shows zu spielen, wenn die Leute<br />

mitsingen können. Das ist das, was mir bei<br />

Auftritten am besten gefällt, wenn man es<br />

hinbekommt, dass jeder mitsingt. Man kann<br />

ihre Leidenschaft sehen, welcher Song bei<br />

wem ankommt. Manche Leute singen bei<br />

Songs wie ‚Mother’s Daughter‘ lauter, die<br />

von Women Empowerment handeln, andere<br />

singen lauter zu ‚We Can’t Stop‘. Sie lieben<br />

die Hits. Die Reaktionen der Menschen zu<br />

beobachten und wie sie Songs verschieden<br />

singen, weil ein Lied ihnen mehr bedeutet als<br />

ein anderes, das macht mich glücklich. Ich<br />

freue mich also sehr darauf, die Songs des<br />

Albums live zu spielen, wenn es erst einmal<br />

veröffentlicht ist.“<br />

Du spielst in diesem Jahr beim Glastonbury<br />

Festival. Was können wir erwarten?<br />

Miley: „Glastonbury hatte ich schon immer<br />

auf meiner Bucket-List, nicht nur als Künstler.<br />

Ich wollte immer schon einmal im Publikum<br />

sein und so ist für mich ein Traum<br />

in Erfüllung gegangen. Besonders, weil die<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 24 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Platte einen Monat zuvor veröffentlicht sein<br />

wird und hoffentlich das ganze Publikum<br />

mitsingt. Es ist definitiv eine Erfahrung, die<br />

ich kaum erwarten kann.“<br />

Gibt es Tourpläne für die Zukunft?<br />

Miley: „Ja, ich will auf jeden Fall auf Tour<br />

gehen. Ich denke, wir werden auf eine für<br />

mich neue Art auf Tour gehen. Ich habe nie<br />

wirklich auf Festivals gespielt. Nach Europa<br />

zu kommen und bei diesen Festivals aufzutreten,<br />

lässt mich überlegen, ob das die richtige<br />

Zeit ist, um auf Tour zu gehen. Will ich<br />

so lange Zeit von meiner Familie getrennt<br />

sein, von meinen Schweinen, von meinem<br />

Hund? Bis jetzt denke ich, kann ich ein wenig<br />

reisen und ich will Shows spielen. Aber<br />

ich will Shows auf eine andere Art und Weise<br />

spielen. Ich will auf Tour gehen und dennoch<br />

meine Familie beisammenhalten und kann<br />

immer noch zwischendurch zu Hause sein.<br />

Ich denke, es gibt einen Weg, wie ich diese<br />

Balance hinbekomme, die ich vorher noch<br />

nicht hatte.“<br />

Stichwort ASMR – beteiligst du dich daran?<br />

Miley: „Ich beschäftige mich gerne mit Kultur<br />

und was die Kids so machen, was sie viral<br />

machen und worauf sie anspringen. Ich beteilige<br />

mich gerne an der Konversation und<br />

nehme wahr, was im Augenblick so passiert.<br />

ASMR ist etwas, das ziemlich durch die Decke<br />

gegangen ist und das wirklich sehr stimulierend<br />

ist. Ich bin sogar auf Playlisten gegangen.<br />

Spotify hat z.B. jetzt ASMR-Playlisten.<br />

Mein Lieblings-ASMR ist vermutlich ‚Paris<br />

Hilton shucking corn’. Sie sagt: ‚Hier sind<br />

überall Haare vom Maiskolben’. Ich denke, es<br />

ist wirklich interessant und ich bin gerne Teil<br />

der Dinge, die gerade passieren, die jeder gerade<br />

viral macht. Wenn es für sie viral ist, ist<br />

es hoffentlich auch für mich viral.“<br />

Stichwort “Black Mirror” – warst du bereits<br />

ein Fan der Serie, bevor du damit zu<br />

tun hattest?<br />

Foto: Sony Music<br />

Miley: „Ich war schon immer ein großer<br />

‚Black Mirror‘-Fan. Ich habe mir jede Folge<br />

von jeder Staffel angeschaut. Ich denke,<br />

dass Charlie [Brooker] wirklich ein Genie<br />

ist, die Art und Weise, wie er diese Episoden<br />

schreibt. Ganz offensichtlich ist die Technik<br />

das Zentrum unseres Lebens. Damit machen<br />

wir alles, nicht nur Kommunikation. Meine<br />

ganze Welt ist auf meinem Telefon.“<br />

Foto: Katja Kuhl<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 25 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: nikomsolftwaer / stock.adobe.com


AJOURE / PEOPLE<br />

WAS WURDE EIGENTLICH AUS<br />

DEN STARS VON<br />

LOST?<br />

STAR-PORTRAIT<br />

Fotos: Buena Vista Pictures; abc<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 28 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / PEOPLE<br />

Lost ist und bleibt eine der einflussreichsten<br />

TV-Serien aller Zeiten. Auch wenn das<br />

Ende der Serie besonders von Fans kritisiert<br />

wurde, darf der Einfallsreichtum und<br />

die unglaubliche Geschichte, die die Serie<br />

erzählte, nicht vergessen werden. Nun ist<br />

es schon neun Jahre her, dass die letzte Folge<br />

Lost über die Bildschirme flackerte. Die<br />

Schauspieler, die zwischen 2004 und 2010<br />

die gestrandeten Inselbewohner verkörperten,<br />

mussten sich nach dem Ende der Serie<br />

neue Rollen suchen und hatten durch den<br />

Erfolg von Lost oft die Möglichkeit, in großen<br />

Filmen und Serien mitzuwirken. Manche<br />

hast du bestimmt in anderen Serien<br />

oder Filmen wiedererkannt, andere hast du<br />

nach dem Ende der Serie vielleicht nie mehr<br />

gesehen.<br />

größere Rollen in den Filmen „Alex Cross“,<br />

„Extinction“ und „World War Z“, wo er an<br />

der Seite von Brad Pitt versuchen musste,<br />

die Welt vor einer Zombie-Apokalypse zu<br />

bewahren. Seine letzte Rolle hatte Fox bislang<br />

im 2015 erschienenen „Bone Tomahawk“,<br />

einem brutalen Western.<br />

Ein Grund für seine wenigen Projekte<br />

könnte die Klage einer Busfahrerin sein, die<br />

Matthew Fox anzeigte, da er sie geschlagen<br />

haben soll. Als Fox eine Gegenklage einreichte<br />

und die Vorwürfe abstritt, zog die<br />

Frau ihre Klage zurück. Trotzdem sagte Fox<br />

in Interviews, dass der Vorfall seiner Karriere<br />

geschadet habe.<br />

Privat ist Fox verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Evangeline Lilly – Kate Austen<br />

Zuge dessen war sie auch in „Avengers:<br />

Endgame“ zu sehen, der heute einer der erfolgreichsten<br />

Filme aller Zeiten ist. Momentan<br />

arbeitet sie an den Filmen „Dreamland“<br />

und „Happy Life“, in denen sie Nebenrollen<br />

übernehmen wird. Die Filme sind für 2020<br />

geplant.<br />

Privat war Lilly lange mit Dominic Monaghan<br />

zusammen, der in Lost Charlie spielte.<br />

Das Paar trennte sich allerdings und heute<br />

lebt Lilly zusammen mit einem Crew-Mitglied<br />

von Lost auf Hawaii.<br />

Jorge Garcia - Hugo Reyes<br />

Matthew Fox – Dr. Jack Shephard<br />

Obwohl Lost vor allem durch das großartige<br />

Ensemble an Charme gewann und die<br />

Gespräche zwischen den oft sehr unterschiedlichen<br />

Charakteren das Grundgerüst<br />

der Serie bildeten, war es wohl Matthew Fox<br />

als Dr. Jack Shepard, dem am ehesten die<br />

Hauptrolle in der Serie zugesprochen werden<br />

kann. Er war in allen Episoden der Serie<br />

zu sehen und somit von 2004 bis 2010 Teil<br />

von Lost.<br />

Nach dem Erfolg der Serie wechselte Fox,<br />

der davor schon in mehreren Serien zu sehen<br />

war, in die Filmwelt. 2012 spielte er in „Emperor<br />

- Kampf um den Frieden“ die Hauptrolle,<br />

wo er als amerikanischer General die<br />

Kapitulation Japans nach dem 2. Weltkrieg<br />

überwachen musste. Außerdem hatte Fox<br />

Auch die Hauptdarstellerin der Serie, Evangeline<br />

Lilly alias Kate Austen, war in allen<br />

Folgen der Serie dabei. Die Kanadierin hat<br />

von allen Schauspielern des Lost-Ensembles<br />

wohl die meisten hochkarätigen Rollen<br />

nach dem Serienende ergattern können.<br />

Auch sie entschied sich nach Lost dafür, der<br />

Serienwelt den Rücken zu kehren und sich<br />

als Filmschauspielerin zu versuchen.<br />

Direkt nach dem Ende der Serie wurde sie<br />

als Tauriel in den „Hobbit“-Filmen von Peter<br />

Jackson gecastet und war in „Smaugs<br />

Einöde“ und „Die Schlacht der Fünf Heere“<br />

zu sehen. Danach stieg sie in das „Marvel<br />

Cinematic Universe“ ein und war als Wasp<br />

in „Ant-Man and the Wasp“ zu sehen. In<br />

Der Sympathieträger und Tollpatsch aus<br />

Lost war ebenfalls für die gesamte Dauer<br />

der Serie dabei und beendete zusammen<br />

mit den Hauptdarstellern 2010 die Arbeit<br />

an Lost. Seitdem setzt Garcia auf eine Mischung<br />

von Serien und Filmen. Seit 2010<br />

hatte er große Rollen in Serien wie „Alcatraz“,<br />

„Californication“ und „Maggie“. Seine<br />

bekannteste Serienrolle nach Lost ist aber<br />

ohne Zweifel die des Jerry Ortega in der<br />

Neuauflage von „Hawaii-Five-0“. Hier war<br />

er von 2013 bis <strong>2019</strong> zu sehen.<br />

Neben diversen Serien ist Garcia auch in<br />

Filmen wie „The Healer“, „Get a Job“ oder<br />

„Die lächerlichen Sechs“ zu sehen. Außerdem<br />

hatte er Gastauftritte in „How I Met<br />

Your Mother“ und „BoJack Horseman“.<br />

Zusammen mit seiner Freundin produzierte<br />

Garcia zudem einen Podcast zu Lost, er<br />

betreibt auch einen eigenen Blog.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 29 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / PEOPLE<br />

Josh Holloway – James Ford<br />

Der in der Serie auch oft Sawyer genannte<br />

James Ford wurde von Josh Holloway ebenfalls<br />

118-mal, also für die gesamte Laufzeit<br />

der Serie, verkörpert. In Lost war er oft Gegenspieler<br />

Jacks und hielt sich eher bedeckt.<br />

Auch nach dem Ende der Serie ist es um<br />

den Schauspieler Holloway eher still geworden.<br />

Er hatte einen kleinen Auftritt in<br />

„Mission Impossible - Phantom Protokoll“,<br />

aber ansonsten wirkte er in fast keinen und<br />

nur unbedeutenden Filmen mit. Die Serien<br />

„Intelligence“ und „Colony“ sind die einzigen<br />

Projekte nach Lost, in denen Holloway<br />

größere Rollen übernahm.<br />

Er war nach dem Serienende auch in mehreren<br />

TV-Werbespots zu sehen und hatte<br />

einen Gastauftritt in der Serie „Community“,<br />

wo er in einer Paintball-Episode einen<br />

mysteriösen Kämpfer verkörpert..<br />

Privat ist Holloway verheiratet und hat eine<br />

Tochter.<br />

Terry O’Quinn – John Locke<br />

Als harter Kerl mit einem dunklen Geheimnis<br />

eroberte Terry O’Quinn als John Locke<br />

die Herzen der Fans der Serie, er wurde sogar<br />

mit einem Emmy für seine Leistungen<br />

ausgezeichnet. Sein Erfolg in der Serie hat<br />

ihn wohl dazu bewogen, weiter in der Serienwelt<br />

zu bleiben, denn seit dem Abschluss<br />

der Serie in 2010 war O’Quinn beinahe ausschließlich<br />

in Serien zu sehen. Rollen in Serien<br />

wie „666 Park Avenue“, „Falling Skies“,<br />

„Gang Related“, „Full Circle“ und „Secrets<br />

and Lies“ dominieren seine Karriere. Von<br />

2015 bis 2018 war er zudem in „Patriot“ als<br />

Tom Tavner zu sehen, von 2011 bis 2018<br />

hatte er wie sein ehemaliger Kollege Jorge<br />

Garcia Auftritte in „Hawaii-Five-0“.<br />

2012 ließ sich O’Quinn von seiner Frau<br />

scheiden, sie hatten gemeinsam zwei Kinder.<br />

Naveen Andrews – Sayid Jarrah<br />

Als Sayid Jarrah hält sich Naveen Andrews<br />

zunächst bedeckt und beteiligt sich wenig<br />

an den Expeditionen der anderen Gestrandeten.<br />

Später in der Serie wird er aber zu<br />

einem wichtigen Bestandteil des Ensembles.<br />

Er wurde für seine Rolle in Lost für einen<br />

Golden Globe nominiert.<br />

Nach dem Ende der Serie blieb auch<br />

Andrews Großteils bei Serien. Er spielte<br />

in „Sinbad“, „Once Upon A Time in Wonderland“<br />

und „Instinct“ mit. Seine größte<br />

Serienrolle nach Lost war wohl die des<br />

Jonas Maliki in „Sense8“. Außerdem war<br />

Andrews zusammen mit Naomi Watts 2013<br />

in „Diana“, einem Film über die verstorbene,<br />

britische Prinzessin, zu sehen.<br />

Obwohl Andrews in Lost einen ehemaligen<br />

irakischen Soldaten spielt, ist er im echten<br />

Leben ein britischer Staatsbürger mit indischen<br />

Wurzeln. Er hat zwei Kinder, Jaisal<br />

und Naveen Joshua.<br />

STAR-PORTRAIT<br />

Fotos: Buena Vista Pictures; Richard Foreman FOX<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 30 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / PEOPLE<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 31 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE MAGAZIN SEITE: 32 | SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

Stoppt den Klimawandel,


Künstler: Matthew Cusick<br />

bevor er unsere Welt verändert.<br />

www.greenpeace.de/helfen<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 33 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

MADELINE JUNO<br />

„WAS BLEIBT“<br />

EIN ALBUM, SO ECHT, WIE ES NUR GEHT<br />

Wenn es in Deutschland um authentische<br />

deutsche Musikerinnen geht, dann gehört<br />

Madeline Juno wohl zu den ersten Personen,<br />

die einem in den Sinn kommen. Musik<br />

war für Madeline schon in frühen Jahren<br />

ein Anker, der ihr nicht nur Halt geben<br />

konnte, sondern der in der Lage war, sie<br />

emotional aufzufangen. Madeline weiß<br />

heute genau, worin ihre Stärken liegen und<br />

wenn ihr dennoch eine fehlen sollte, dann<br />

trainiert sie sich diese einfach an. Am 06.<br />

<strong>September</strong> erscheint ihr neues Album „Was<br />

bleibt“ und sie ist zurecht stolz darauf, dass<br />

die Songs alles andere als „stumpf “ sind.<br />

Wir haben uns mit der impulsiven Löwin,<br />

die eigentlich ein Skorpion hätte werden<br />

sollen, getroffen und waren neugierig, worum<br />

es in ihrem neuen Album geht, wofür<br />

„Was bleibt“ steht und wie Musik ihr geholfen<br />

hat, mit diversen Situationen umzugehen.<br />

Am 06. <strong>September</strong> erscheint dein viertes<br />

Album „Was Bleibt“. Bist du aufgeregter<br />

als bei deinen vorhergegangenen Alben<br />

kurz vor einer Veröffentlichung?<br />

Irgendwie gar nicht. Ich kann dir aber<br />

auch nicht sagen, warum ich nicht aufgeregt<br />

bin. Es ist irgendwie so, dass je älter<br />

ich werde, ich alles relativ realistisch betrachte.<br />

Alles was mit Aufregung zu tun<br />

hat, sind Erwartungshaltungen. Erwartungen<br />

an die Platte, Platzierungen und<br />

an vieles mehr. Ich bin nicht wirklich sehr<br />

aufgeregt, aber ich freue mich extrem,<br />

dass das Album erscheint. Ich frage mich<br />

jetzt nicht ständig, was mit dem Album<br />

passiert und wo es platziert wird, denn<br />

ich weiß, dass es sehr schwer ist, aber ich<br />

freue mich auf die Zeit, die vor mir liegt.<br />

Während es bei deinen früheren Alben<br />

viel um Zwischenmenschliches geht,<br />

sind bei „Was Bleibt“ die personenbezogenen<br />

Texte weg. Woran liegt das?<br />

Fotos: Danny Jungslund<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 34 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Es war keine bewusste Entscheidung. Ich<br />

bin seit ein paar Jahren in einer festen<br />

Beziehung und das nimmt einem diese<br />

wahnsinnig dramatischen zwischenmenschlichen<br />

Sachen weg. Wenn man<br />

glücklich ist, dann hat man das Drama<br />

nicht mehr, worüber man schreiben<br />

kann. Der Song „Vor dir“ ist sehr positiv<br />

und zwischenmenschlich, dann gibt es<br />

den Song „Geliehen“, welcher das Gegenteil<br />

von dem anderen Song ist, aber das<br />

sind die einzigen beiden Lieder, die über<br />

Beziehungen gehen. Alles andere sind<br />

Themen, die mich über Jahre begleitet<br />

und nicht losgelassen haben. Mit meinem<br />

neuen Album will ich Menschen mit Themen<br />

ansprechen, die mich als Menschen<br />

einfach bewegen und nicht als Madeline,<br />

die zu Hause hockt und gerade angepisst<br />

oder verletzt ist. Der Song „Schwarz-<br />

Weiß“ klingt zwar wie ein Beziehung, er<br />

handelt aber von Freundschaften und<br />

Menschen, die einfach so aus dem Leben<br />

verschwinden. Ich glaube, die Entscheidung<br />

„Was bleibt“ in Form von Fragen zu<br />

schreiben, hat sich so eingeschlichen. Ich<br />

hatte an das Leben viele Fragen, die mich<br />

generell bewegen. Sei es Depressionen,<br />

schlaflose Nächte oder Konflikte mit mir<br />

selbst. Auf dem Album „Was bleibt“ geht<br />

es um das Künstlerleben und das weckt<br />

mich täglich. Alles was ich habe, gehört<br />

mir eigentlich nicht. Diese ganzen Streaming-Zahlen<br />

und die Fans, die ich habe<br />

- nichts davon gehört mir. Die Musik, die<br />

ich schreibe, gehört mir nicht, die Frage<br />

ist, was bleibt am Ende? Es hat sich einfach<br />

so eingeschlichen.<br />

Wie sind die Ideen zu deinem neuen Album<br />

und die ganzen, teilweise sehr harten<br />

Texte, entstanden?<br />

Vor 12 Jahren hätte ich wahrscheinlich<br />

gesagt, dass ich beim Schreiben genau in<br />

dieser emotionalen Situation sein muss,<br />

um so schreiben zu können. Aber bei<br />

meinem neuen Album war es zum ersten<br />

Mal so, dass ich wahnsinnig viel zurückgeblickt<br />

und reflektiert habe und auch<br />

Themen aufgriff, die Teil meines Lebens<br />

waren und die mich in der Vergangenheit<br />

verletzt und bewegt haben. Während ich<br />

diese Songs geschrieben habe, war ich relativ<br />

konstant und bei mir. Ich habe mich<br />

einfach in die Situation zurückversetzt,<br />

was sehr gut funktioniert hat. Ich kenne<br />

mich ja selbst und auch meine Macken<br />

sowie meine Hochs und Tiefs. Wahrscheinlich<br />

kenne ich mich sogar besser,<br />

als mir recht ist, deshalb weiß ich was ich<br />

immer wieder durchmache. Wenn ich<br />

jetzt gerade eine Hochphase habe, kann<br />

ich mich bestenfalls noch an die Tiefphasen<br />

erinnern und dann auch darüber<br />

schreiben. Ich saß auch oft genug schon<br />

im Studio und habe über emotionale Dinge<br />

geschrieben und gesungen und saß am<br />

Ende des Tages vollkommen aufgelöst zu<br />

Hause. So etwas passiert einfach, aber ich<br />

glaube, generell ist das Songwriting und<br />

das Verarbeiten von Themen wie diese<br />

sehr therapeutisch. Ich bin allerdings<br />

der Meinung, dass ich nur auf diese Art<br />

und Weise so authentisch rüberkommen<br />

kann, wie ich es tue. Also kann ich selbst<br />

nur authentisch sein, wenn ich es zu 100%<br />

fühle.<br />

Die Zuhörer werden nicht selten aber<br />

vor allem bei „Automatisch“ anfangs<br />

auf eine völlig falsche Fährte gelockt.<br />

Beinahe ein Pop-Track, der einen Tanzen<br />

lassen will. Schmunzelst du bei dem<br />

Gedanken daran, wie das Gesicht der<br />

Leute entgleisen könnte, wenn sie verstehen,<br />

um was es eigentlich geht?<br />

Nein. Aber genau das habe ich mir erhofft,<br />

dass vielleicht irgendwann einmal<br />

bei einem Hörer der Schalter umgestellt<br />

wird. Ich liebe es, mit solchen Sachen<br />

zu spielen. Das habe ich auf dem letzten<br />

Album auch einmal gemacht und dachte<br />

„ok, let‘s do it again“. Ich finde es wahnsinnig<br />

spannend, denn ich wollte einen Song<br />

auf dem Album haben, der super tanzbar<br />

ist und auf den man loslassen kann.<br />

Meistens konsumiert man Musik im Auto<br />

oder irgendwo und sie läuft einfach nur so<br />

nebenher. Dazu kommt, dass man oftmals<br />

gar nicht richtig hinhört und nie so wirklich<br />

beim Text ist. Ich kenne das von mir,<br />

denn wie oft höre ich Songs, die links ins<br />

Ohr rein gehen und auf der anderen Seite<br />

wieder rauskommen und du selbst weißt<br />

gar nicht, worum es thematisch eigentlich<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 35 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

ging. Eigentlich sollte das aber nicht so<br />

sein, denn wenn ein Song dich richtig abholt,<br />

dann bist du auch dabei. Ich glaube,<br />

viele Menschen konsumieren Musik beiläufig<br />

und nebenher und ich wollte produktionell<br />

einen Song haben, der einen<br />

irgendwie tanzen lassen möchte, wollte<br />

aber thematisch dennoch einen Twist einbauen.<br />

Irgendwie ist es relativ gut geglückt<br />

und ich glaube, viele Menschen, die mich<br />

verfolgen und die mich als Künstler kennen,<br />

checken das, denn ich habe eine sehr<br />

emotional „angeknipste“ Fanbase, die<br />

dies durchschauen und auf sich beziehen.<br />

INTERVIEW<br />

„Gib doch nach“ tut beim Zuhören beinahe<br />

weh. Wie ist der Song entstanden,<br />

wie schwer war es, die Bedeutung in<br />

Worte zu fassen? Dennoch poppig und<br />

keinesfalls Ballade. Wie passt das zusammen?<br />

Ich wollte einfach weiter die Popschiene<br />

fahren. Besonders seit ich Deutsch singe,<br />

ist es elektronischer geworden. Frühere<br />

Alben waren noch englisch und so viele<br />

Leute haben sich gewundert, dass ich auf<br />

einmal deutsch singe. Einige waren sicherlich<br />

der Meinung, man könne doch<br />

nicht einfach so von Englisch zu Deutsch<br />

wechseln, aber ich denke, dass ich das<br />

durchaus konnte. Ich denke, dass ich jetzt<br />

meinen Sound gefunden habe und wollte<br />

ein poppiges Album machen, bei dem<br />

die Themen nicht egal sind. Bei dem Song<br />

„Gib doch nach“ gibt es keine richtige<br />

Handlung, sondern es ist eine Situation,<br />

ein Daseinszustand, der in Form eines<br />

Textes aufgefasst wurde. Eigentlich geht es<br />

um Momente, in denen ich zum Beispiel<br />

völlig irrational denke oder vielleicht gar<br />

nicht denke, sondern einfach durchdrehe<br />

und irrational handle. All das wollte ich<br />

in einen Song packen. Der Song hat einen<br />

tragenden Beat, es ist keine Ballade und<br />

ich wollte, dass es antreibt und dennoch<br />

diesen „emotionalen Abfuck“ einfängt.<br />

Welches ist dein persönlicher Lieblingstrack<br />

auf dem neuen Album?<br />

Das kommt und geht immer. Eigentlich<br />

ist es immer der Song, den du gerade als<br />

letztes fertiggemacht hast, da er am aktuellsten<br />

ist. Jetzt gerade ist mein Favorit<br />

der allererste Track „Zu zweit allein“. Der<br />

Song ist sozusagen das Intro zum Album<br />

und „Was bleibt“ ist der letzte Track. Diese<br />

beiden Songs sind die einzigen beiden<br />

Lieder auf dem Album, die so akustisch<br />

sind, denn ich bin nicht unbedingt der<br />

Über-Fan von akustischen Liedern. Ich<br />

wollte, dass das Album mit einem sehr rohen<br />

und nahen Song beginnt und deshalb<br />

mag ich ihn wohl jetzt gerade am meisten.<br />

In dem Song geht es um meinen damaligen<br />

langjährigen allerbesten Freund,<br />

mit dem ich leider nicht mehr befreundet<br />

bin. Es geht sozusagen einfach nur um die<br />

Frage, wie es wohl gewesen wäre, wenn<br />

die Freundschaft nicht auseinandergebrochen<br />

wäre.<br />

Nach einigen Lieder deines neuen Albums,<br />

von denen viele hart waren,<br />

kommt auf einmal der Song „Vor dir“.<br />

Ein Song voller Gefühle und irgendwie<br />

so das Gegenteil der anderen Lieder.<br />

Wie passt das zusammen?<br />

Man hat immer im Hinterkopf, dass das<br />

Radio emotionale Songs nicht so wirklich<br />

spielt, sondern lieber einfache Lieder, die<br />

jeder versteht. Aus Erfahrung sprechend<br />

kann ich so nicht schreiben. Das bedeutet,<br />

dass ich mich nicht hinsetzten kann und<br />

einen Text verfasse, bei dem ich mir vorher<br />

überlege, ob die Radiosender diesen<br />

spielen würden. Es wäre unauthentisch bis<br />

zum Gehtnichtmehr. Ich kann nur über<br />

Dinge schreiben, die mich bewegen. „Vor<br />

dir“ ist ein Song, den zum Beispiel ich auf<br />

meine Beziehung projizieren könnte. Ich<br />

bin glücklich, dass es meine Partner gibt<br />

und wir uns gefunden haben. Seit dieser<br />

Mensch in meinem Leben ist, ist so Vieles<br />

einfach besser beziehungsweise besser<br />

mit ihm. Darum wollte ich einen Song<br />

schreiben, der Menschen die Möglichkeit<br />

gibt, dieses Lied auf Menschen in deren<br />

Umfeld zu beziehen.<br />

Wer sich etwas mit dir und deiner Person<br />

beschäftigt, der erfährt schnell, dass<br />

du seit jungen Jahren unter Depressionen<br />

leidest, so wie ca. 300 Mio (WHO)<br />

andere auf dieser Welt. Half dir Musik<br />

bei dem Umgang und der Verarbeitung<br />

deiner Gefühle? Ist es wie eine Art Eigentherapie<br />

für dich?<br />

Total. In wahnsinnig jungen Jahren, als<br />

ich elf oder so war, natürlich noch nicht.<br />

Damals war ich zwar auch schon ein sehr<br />

emotionaler Mensch, aber nicht so, dass<br />

ich mich mit mir selbst beschäftigt habe.<br />

Foto: Danny Jungslund<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 36 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Da war Musik für mich noch kein so bewusstes Ding, trotz<br />

dass meine Familie sehr musikalisch war. Wirklich wichtig<br />

wurde Musik für mich, als ich etwa 12 wurde und angefangen<br />

habe Gitarre zu spielen und meine ersten Songtexte<br />

zu schreiben. Ab diesem Zeitpunkt war Musik etwas, was<br />

mich zu 100 Prozent gestützt hat – in jeglicher Form. Natürlich<br />

war ich damals noch ein Kind und heute sehe ich<br />

logischerweise alles etwas anders, aber das Medium „Musik“<br />

ist geblieben. Durch Musik kann man noch tiefer in<br />

ein gewisses Gefühl sinken und fühlt sich darin aufgefangen.<br />

Es ist ein merkwürdiges Phänomen. Ich selbst konsumiere<br />

nur Musik, die so ein Gefühl nur krasser macht bzw.<br />

verstärkt. Ich höre Musik, um mich verstanden zu fühlen.<br />

Genau das war schon sehr früh bei mir gegeben. Es ist bittersüß<br />

und ich würde es für nichts anderes eintauschen<br />

wollen.<br />

Im Song „Borderline“ heißt es: „Oh Gott, ich hasse dich<br />

und dann mich“. Kannst du uns das etwas beschreiben?<br />

Was passiert da mit dir?<br />

Ich bin sehr impulsiv. Wenn man manchmal mit einer Situation<br />

unzufrieden ist, ist es wohl menschlich, erst einmal<br />

aufzubrausen und zu sagen „du hast das und jenes gemacht…“.<br />

Man projiziert das auf einen anderen Menschen,<br />

weil der vielleicht gerade am nächsten bei dir dran ist. Eigentlich<br />

ist der Ursprung von so vielen Dingen aber intern,<br />

weil du mit so vielen Dingen manchmal nicht klarkommst<br />

oder zu viel in etwas hineininterpretierst. Klar macht Person<br />

XY vielleicht etwas, was dir nicht passt. Aber man muss<br />

sich dann die Frage stellen, weshalb einem selbst das nicht<br />

passt. Was ist mein Problem, dass ich hiermit nicht klarkomme?<br />

Und dann bemerkt man, dass man vielleicht über<br />

das Ziel hinausgeschossen ist und das alles nur halb so wild<br />

ist. Genau um dieses ewige Hin und Her geht es in dem<br />

Song. Diese Extreme, die dich komplett in die eine oder<br />

die andere Richtung manövrieren. Du hasst jemanden und<br />

im nächsten Moment liebst du ihn. Du kommst super mit<br />

einer Person aus und im nächsten Moment herrscht sozusagen<br />

Krieg.<br />

Tourdaten:<br />

23.10.<strong>2019</strong> Dortmund, FZW<br />

24.10.<strong>2019</strong> Hannover, LUX<br />

25.10.<strong>2019</strong> Osnabrück, Kleine Freiheit<br />

26.10.<strong>2019</strong> Frankfurt, Zoom<br />

27.10.<strong>2019</strong> Frankenthal, Gleis 4<br />

29.10.<strong>2019</strong> Hamburg, Knust<br />

30.10.<strong>2019</strong> Bremen, Lagerhaus<br />

31.10.<strong>2019</strong> Berlin, Musik & Frieden<br />

03.11.<strong>2019</strong> Dresden, Groovestation<br />

04.11.<strong>2019</strong> Freiburg, Jazzhaus<br />

05.11.<strong>2019</strong> München, Ampere<br />

06.11.<strong>2019</strong> Köln, Club Volta<br />

07.11.<strong>2019</strong> Stuttgart, ClubCANN<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 37 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Nachhaltig denken...<br />

Foto: rangizzz / stock.adobe.com


Foto: rangizzz / stock.adobe.com<br />

UMWELT


AJOURE / UNWELT<br />

Zero<br />

Waste<br />

Plastikfrei<br />

leben und<br />

einkaufen?<br />

Alle reden davon, plastikfrei(er) zu leben.<br />

Doch die konsequente Umsetzung ist<br />

viel schwerer als gedacht. Viele Bereiche<br />

unseres Lebens sind mittlerweile mit unzähligen<br />

und für unverzichtbar gehaltenen<br />

Kunststoffutensilien bestückt. Uns ist<br />

die Unmenge an Müll, die jeder einzelne<br />

Deutsche damit produziert, kaum noch<br />

bewusst.<br />

Wenn du einmal den Kunststoffmüll eines<br />

Monats in einem großen Papiersack<br />

sammelst und am Monatsende diese<br />

Menge mit 12 multiplizierst, ahnst<br />

du, wo das Problem liegt: bei jedem<br />

einzelnen. Die Industrie beruft sich<br />

auf eine hohe Nachfrage nach hygienischen<br />

Verpackungen. Nur wenn<br />

diese nicht mehr gegeben ist, wird sie<br />

ihre Haltung ändern.<br />

1. Coffee to go -<br />

Kaffeetrinken geht auch anders<br />

Weil 320.000 weggeworfene Coffee-to-go-Einwegbecher<br />

mit Plastikdeckel<br />

in der Stunde für Deutschland zu viel Müll<br />

sind, solltest du dir noch heute einen wiederverwendbaren<br />

Kaffeebecher für unterwegs<br />

kaufen. Es passt genauso viel hinein,<br />

aber die Müllberge schrumpfen um einiges.<br />

2. Flüssigseife und Seifenspender adé,<br />

Handseife genügt<br />

Flüssigseife im Kunststoff-Dosierspender<br />

ist zweifelllos hygienisch und praktisch.<br />

Aber am Ende landet die Flasche im Müll.<br />

50 Jahre später wird sie zu Mikroplastik.<br />

Minimal besser ist es, die Flasche mehrfach<br />

zu verwenden und Nachfüll-Flüssigseife<br />

zu kaufen. Umweltfreundlicher<br />

sind Handseifen in Kartonverpackungen<br />

oder selbstgemachte Flüssigseife.<br />

Foto: pauchi / stock.adobe.com; mvg Verlag<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 40 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

3. Plastikfreie Zahnhygiene ist möglich<br />

Blitzende Zähnchen sollten nicht um den<br />

Preis von Müllbergen erreicht werden.<br />

Tausche deine Kunststoffzahnbürste gegen<br />

eine aus nachwachsenden Materialien, die<br />

Zahnpasta-Tube gegen ein Gläschen mit<br />

Zahnpulver oder achte auf umweltfreundliche<br />

Zahnseide mit Bienenwachs-Beschichtung.<br />

Auch kleine Beiträge helfen,<br />

Müllberge zu verkleinern.<br />

4. Getränke nur noch in der<br />

Glasflasche<br />

Der Handel denkt in Sachen Plastikflaschen<br />

nur um, wenn immer mehr Kunden<br />

nach Getränken in Glasflaschen verlangen.<br />

Getränke in Dosen und Plastikflaschen<br />

sollten aus deinem Haushalt verschwinden.<br />

Plastikflaschen benötigen mehr als 50<br />

Jahre, um zu verrotten. Umweltfreundlicher<br />

ist Leitungswasser aus nachfüllbaren<br />

Trinkflaschen.<br />

5. Silikon und Kunststoff<br />

adé - Holzlöffel sind besser<br />

Selbst auf Weihnachtsmärkten werden<br />

bunte Silikongeschirre und Plastiklöffel als<br />

Trend-Küchentools vermarktet. Kauf lieber<br />

nebenan einen langlebigen Rührlöffel<br />

aus Oliven- oder Thuja-Holz. Was unsere<br />

Großmütter schon nutzten, hält ein Leben<br />

lang. Wer will schon Mikroplastik und<br />

Weichmacher ins Essen rühren?<br />

6.Wiederverwertete<br />

Schraubgläser ersetzen Plastikboxen<br />

In Unverpackt-Läden wird alles ohne<br />

Kunststoff-Umverpackung verkauft. Vorbildliche<br />

Supermärkte haben nichts dagegen,<br />

wenn du an der Frischetheke deine<br />

Brotdose über den Tresen reichst. Ein wiederverwendetes<br />

Schraubdeckelglas spart<br />

im Jahreslauf jede Menge Alu- oder Frischhaltefolie<br />

ein.<br />

Nutze ab jetzt Gläser für Büroklammern,<br />

Bleistifte, Nudeln oder deinen Mittags-Nudelsalat.<br />

7. Kauf Smoothies oder Joghurt<br />

nur im Glas<br />

Es gibt fast immer Alternativprodukte aus<br />

Glas im Verkaufsregal. Verzichte ganz bewusst<br />

auf den 1.000sten Joghurtbecher aus<br />

Plastik oder den Smoothie in Plastikflaschen.<br />

Die Fruchtsäure löst Weichmacher<br />

und anderes aus dem Kunststoff. Selbstgemachte<br />

Smoothies haben übrigens auch einen<br />

höheren Gesundheits- und Genusswert.<br />

8. Komplett verpackungsfrei<br />

statt Nachfüllpack<br />

Viele Shampoos oder Duschgels gibt es<br />

heute schon im Nachfüllkanister zu kaufen.<br />

Noch besser sind Produkte, die in<br />

komplett plastikfreien Online-Shops wie<br />

„Monomeer“ oder „Beechange“ zu kaufen<br />

sind. Hier findet sich beispielsweise vollkommen<br />

verpackungsfreie Haarseife mit<br />

verschiedenen Duftnoten, Zahnputzpulver<br />

im Glas oder feste Salbei-Zitronen-Zahncreme<br />

am Holz-Stiel. Einfach mal probieren.<br />

9. Einwegrasierer sind unnötig,<br />

plastikfrei ist machbar<br />

Einweg-Rasierer sind absolut überflüssig.<br />

Auch ein Nassrasierer stellt wegen seiner<br />

austauschbaren Klinge Abfall her. Heute<br />

gibt es bereits Holzrasierer, bei denen nur<br />

die Klinge auf dem Müll landet. Rasierhobel,<br />

Rasiermesser oder elektrische Rasierer<br />

halten jahrelang. Sie verursachen den geringsten<br />

Müllanteil. Dazu kaufst du Rasierseife<br />

in der Pappschachtel.<br />

10. Schwierig, aber möglich:<br />

müllfreie Damenhygiene<br />

Auch deine Damenhygiene-Artikel sind<br />

am Anwachsen der Plastik-Müllberge beteiligt.<br />

Etwa 10.000 bis 17.000 Tampons<br />

landen in einem einzigen Frauenleben auf<br />

dem Müll. Probiere es einmal mit sauberen<br />

Alternativen: mit jahrelang verwendbaren<br />

Menstruationstassen oder waschbaren<br />

Monatsbinden bzw. Slip-Einlagen von<br />

„Lunapads“ oder „Kulmine“ aus Bio-Baumwolle.<br />

11. Obst und Gemüse ohne<br />

Kunststoffverpackungen<br />

Es ist nicht nachvollziehbar, warum selbst<br />

Bio-Obst und -gemüse mehrfach in Kunststoff<br />

verpackt wird. Kauf nur lose Gemüse<br />

und Obstsorten - zum Beispiel auf dem<br />

Wochenmarkt oder im Bioladen. Wenn<br />

die Nachfrage nach in Plastik verpacktem<br />

Obst und Gemüse sinkt, passt sich nach<br />

einer Weile auch das Sortiment der Supermärkte<br />

den Kundenwünschen an.<br />

12. Plastiktüten sind absolut<br />

verzichtbar<br />

Hättest du alle Plastiktüten gesammelt, die<br />

du im Jahreslauf erhalten hast, wäre dein<br />

Küchenfußboden einen oder zwei Meter<br />

hoch bedeckt. Verzichte zukünftig darauf,<br />

Einkäufe in Kunststofftaschen zu transportieren.<br />

Nimm stattdessen einen Einkaufskorb<br />

mit oder nutze einen Shopper<br />

zusammen mit mehrfach verwendbaren<br />

Papiertüten, um einzukaufen.<br />

13. Plastik-Strohhalme -<br />

Unmengen davon schwimmen im Meer<br />

Dass auch kleine Beiträge eine große Wirkung<br />

entfalten können, belegt das Beispiel<br />

Plastik-Strohhalm. Allein der Verzicht darauf<br />

würde die Weltmeere um 40 Milliarden<br />

Strohhalme im Jahr allein aus Deutschland<br />

entlasten. Inzwischen gibt es gute Alternativen<br />

aus Glas, Aluminium oder auch Papier.<br />

14. Alles Deo oder was?<br />

Selbstgemacht ist besser.<br />

Ein Deodorant ohne Plastikspender ist<br />

kaum zu bekommen. Mancher Hersteller<br />

hat bereits feste Deos in Pappverpackung<br />

im Angebot. Umweltfreundlicher sind<br />

aber Deos aus Eigenherstellung. Aus drei<br />

Esslöffeln Kokosöl, zwei Teelöffeln Natron<br />

und zwei Teelöffeln Kartoffelstärke kannst<br />

du ganz einfach ein Neutral-Deo herstellen.<br />

Zuerst wird das Kokosöl auf dem Herd<br />

geschmolzen, mit den anderen Zutaten<br />

versetzt und gegebenenfalls mit einigen<br />

Tropfen eines ätherischen Öls deiner Wahl<br />

versetzt. Die Zutaten kannst du so anpassen,<br />

dass die Konsistenz stimmt. Das Ganze<br />

kommt in ein Schraubdeckelglas. Mit<br />

den Fingern verteilst du bei Bedarf etwas<br />

Selfmade-Deo unter den Achseln.<br />

Buchtipp:<br />

Christoph Schulz:<br />

„Plastikfrei für Einsteiger“<br />

(mvg, 14,99 Euro)<br />

https://amzn.to/2SvM8ON<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 41 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Flugscham<br />

Wie sinnvoll<br />

ist eine<br />

CO2-<br />

Kompensation?<br />

Das Weltklima verändert sich, so<br />

viel ist klar! Als Hauptauslöser für<br />

die schleichende Temperaturerwärmung<br />

sowie drastische Wetterveränderungen<br />

gelten von Menschen<br />

verursachte Treibhausgase. Jährlich<br />

werden weltweit 30 bis 40 Milliarden<br />

Tonnen CO2 durch Industrie,<br />

Fahrzeuge, Flugzeuge und heimische<br />

Heizungen in die Luft geblasen.<br />

Umweltschützer und Klima-Apostel<br />

haben es mit ihren Mahnungen jetzt<br />

zunehmend auf den Einzelkonsumenten<br />

und insbesondere das Fliegen<br />

abgesehen.<br />

Das Problem mit dem CO2<br />

Tatsächlich macht CO2 trotz der<br />

enormen Emissionen nur einen<br />

winzigen Teil der gigantischen Erdatmosphäre<br />

aus. Dennoch können<br />

bereits kleinste Mengen dynamische<br />

Systeme empfindlich stören. Bewiesen<br />

ist dieser Einfluss zwar noch<br />

nicht und Gegner der Klimawandel-Theorien<br />

führen gerne ins Feld,<br />

dass es klimatische Veränderungen<br />

auf der Erde schon immer gegeben<br />

hat und weiterhin geben wird. Eines<br />

liegt jedoch auch für den Laien klar<br />

auf der Hand: es kann nicht allzu<br />

gut für den Planeten, die Umwelt,<br />

Mensch und Tier sein, wenn Unmengen<br />

von schädlichen Substanzen<br />

und Giften in die Atmosphäre<br />

gelangen! Die letzten 100 Jahre ist<br />

die Durchschnittstemperatur auf<br />

der Erde um ca. 1° Grad gestiegen.<br />

Das klingt zuerst minimal, trotzdem<br />

ist dieser kleine Anstieg dafür<br />

verantwortlich, dass Gletscher<br />

und die Pole schmelzen! Geht diese<br />

Entwicklung weiter, wären dramatische<br />

Wetterveränderungen sowie<br />

weitreichende Katastrophen durch<br />

Überschwemmungen oder Hitzeperioden<br />

zu befürchten.<br />

CO2 und das Fliegen<br />

Die meisten Treibhausgase entstehen<br />

durch die industrielle Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe wie Erdöl,<br />

Erdgas und Kohle. Kohlekraftwerke<br />

pusten eine enorme Menge in Luft<br />

und grundsätzlich fällt überall, wo<br />

geheizt und Motoren betrieben werden,<br />

CO2 an. Private Haushalte tragen<br />

durch PKW-Nutzung, Heizung,<br />

unter Energieeinsatz hergestellte<br />

Konsumgüter und die Nutzung von<br />

Flugzeugen zum CO2-Ausstoß bei.<br />

Der Klima-Hype rund um das Fliegen<br />

hat derzeit einen Höhepunkt<br />

erreicht. Klimaschützer rechnen beruflichen<br />

Vielfliegern wie auch ganz<br />

normalen Urlaubsfliegern die eigene<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 42 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Fotos: TheModernCanvas; phaisarnwong2517 / stock.adobe.com<br />

CO2-Schandtat vor und fordern vehement<br />

einen Ausgleich. Um die freiwillige<br />

Bereitschaft der Menschen zu dieser<br />

Abgabe zu steigern, wird „Flugscham“<br />

propagiert. Neben all der Schwarzmalerei,<br />

den täglichen Terrormeldungen und<br />

gesellschaftlichen Ängsten sollen wir<br />

uns jetzt also auch noch kräftig schämen,<br />

wenn es mit dem Flieger in die<br />

schönste Zeit des Jahres geht.<br />

Ein paar Daten und Fakten<br />

In Deutschland liegen die CO2-Emissionen<br />

jährlich bei etwa 900 Millionen<br />

Tonnen CO2. Laut Berechnungen diverser<br />

Umweltschutzorganisationen<br />

entfallen etwa 11 Tonnen CO2 auf jeden<br />

einzelnen Bundesbürger. Dem privaten<br />

Flugvergnügen käme, wenn man denn<br />

überhaupt fliegt, dabei ein Großteil der<br />

jährlichen Klimabilanz zu. Immerhin<br />

verursacht ein achtstündiger Flug bereits<br />

3,8 Tonnen CO2 pro Person. Sogenannte<br />

Klima-Kompensatoren mahnen<br />

jeden einzelnen Flieger für die verursachte<br />

Umweltverschmutzung einen<br />

freiwilligen Ausgleich zu leisten.<br />

Den eigenen CO2-Ausstoß<br />

kompensieren<br />

Im Internet finden sich inzwischen zahlreiche<br />

Rechner, hinter denen große Organisationen<br />

stehen. Die Ergebnisse und<br />

Werte fallen dabei je nach System leicht<br />

unterschiedlich aus. Gibt man die Werte<br />

für den eigenen Flug ein, erscheint der<br />

Ausgleichsbetrag. Diesen kann der Abgabe-Willige<br />

dann an eine entsprechende<br />

Organisation zahlen und so den eigenen<br />

ökologischen Fußabdruck neutralisieren.<br />

Nur leider scheint es wie immer so, dass<br />

nur ein bestimmter Anteil der Bevölkerung<br />

an solchen Aktionen teilnimmt.<br />

Die Mahnungen und Schlechte-Gewissen-Kampagnen<br />

treffen vor allem wieder<br />

diejenigen, die sich aus Gewissensbissen<br />

schon gar nicht mehr zum Discounter<br />

trauen oder Bananen aus konventionellem<br />

Anbau essen können. Der Rest der<br />

Bevölkerung, berufliche Vielflieger und<br />

Privatjet-Besitzer werden sich wahrscheinlich<br />

nur in Ausnahmefällen um<br />

solche Abgaben scheren.<br />

Wohin die Gelder fließen<br />

Umweltorganisationen, die sich die<br />

CO2-Kompensation auf die Fahne geschrieben<br />

haben, wachsen derzeit wie<br />

Pilze aus dem Boden. TheCompensators<br />

beispielsweise kaufen mit Spendengeldern<br />

Emissionsrechte und lassen sie<br />

dann löschen. Atmosfair investieren in<br />

Projekte, die der Abholzung von Wäldern<br />

in Drittweltländer entgegenwirken<br />

sollen und Myclimate investiert in Windräder<br />

sowie Solarbrenner für die arme<br />

Landbevölkerung. Andere Organisationen<br />

forsten Regenwald in Asien oder<br />

Südamerika systematisch auf. Eigentlich<br />

eine gute Sache, oder?<br />

Bitte immer kritisch bleiben!<br />

Wer etwas Gutes tun kann und möchte,<br />

sollte das absolut tun! Dann aber, weil<br />

er oder sie Freude dabei empfinden und<br />

nachher mit einem guten Gefühl in den<br />

Flieger steigt. Wer nur aus Schuld und<br />

Scham die letzten Heller abdrückt, die<br />

eigentlich für Pizza und Eis im heiß geliebten<br />

Urlaubsland gedacht gewesen<br />

wären, sollte es besser sein lassen!<br />

Sicher ist es wichtig, dass jeder einzelne<br />

seinen Beitrag leistet, wenn er kann.<br />

Was bei all diesem Aktionismus jedoch<br />

völlig auf der Strecke zu bleiben scheint,<br />

ist die Tatsache, dass Lobbyisten der<br />

großen Industrienationen immer noch<br />

alternative Antriebstechniken, die theoretisch<br />

längst möglich wären, unterdrücken.<br />

So werden weiter Unmengen CO2<br />

ausgestoßen und einzelne Verbraucher<br />

mit einer Flugscham mürbe gemacht.<br />

Das kann einzelnen Menschen, die sich<br />

bisher überhaupt keine Gedanken um<br />

Umwelt und das eigene Konsumverhalten<br />

machten, nicht schaden, anderen<br />

schon. Gehörst du nun zu den Menschen,<br />

die sich vor Horrormeldungen<br />

nicht mehr vor die Tür trauen, dann<br />

vergiss die Flugscham bitte ganz schnell!<br />

Stiftung Warentest hat’s getestet<br />

Wer immer sich dazu entscheidet, sollte<br />

gut auf die kompensierende Organisation<br />

und deren Arbeitsstil achten.<br />

Kommt eine Firma mit positiven Leitsätzen<br />

daher und scheint wahrhaftig<br />

engagiert, dann steht der CO2-Neutralisierung<br />

wohl kaum etwas im Wege!<br />

Solche Firmen, die extrem mahnen und<br />

ausschließlich über schlechtes Gewissen<br />

und Schuldzuweisungen arbeiten, solltest<br />

du möglichst meiden. Zudem ist inzwischen<br />

ein ausführlicher Bericht der<br />

Stiftung Warentest zu den Klima Kompensatoren<br />

und deren Arbeit erhältlich.<br />

„Klimaneutral“ scheint sich zu einem<br />

neuen Trend zu entwickeln. Doch nicht<br />

überall müssen die Versprechungen<br />

auch gehalten werden, zumal dieses Siegel<br />

nicht geschützt ist. Reiseunternehmer,<br />

Hoteliers und Busunternehmen<br />

bieten immer öfters teurere Tickets und<br />

Raten für Übernachtungen als angeblich<br />

„klimaneutral“ an. Kleine Beträge<br />

locken oftmals damit, das beim Reisen<br />

aufkommende schlechte Gewissen<br />

schnell und nebenbei zu beruhigen.<br />

Gibt ein Anbieter jedoch nicht gleichzeitig<br />

leicht verfügbar und transparent<br />

weitere Informationen über den Verbleib<br />

der Gelder, solltest du solche Tarife<br />

besser meiden.<br />

Umweltschutz ist eine gute Sache! Allerdings<br />

machen Medien, Politik und Wissenschaft<br />

den Menschen heute schon<br />

mit so vielen Dingen Angst, dass wir<br />

sicher nicht auch noch eine Flug- oder<br />

Urlaubsscham brauchen. Viele Menschen<br />

sparen sich den Jahresurlaub hart<br />

zusammen oder junge Menschen freuen<br />

sich lange auf die ersehnte Weltreise.<br />

Wer kann, sollte einen sinnvollen, vertretbaren<br />

und bezahlbaren Beitrag leisten<br />

und ansonsten einfach auch mal mit<br />

dem Auto oder dem Zug in den Urlaub<br />

fahren.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 43 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Warum<br />

nachhaltige<br />

Banken<br />

auf dem Vormarsch sind<br />

Unser wirtschaftliches System ist<br />

kapitalistisch geprägt, denn Geld<br />

wird als Tauschmittel für Arbeitszeit,<br />

Dienstleistungen und Waren<br />

genutzt. Somit spielt Geld spielt<br />

eine ziemlich große Rolle in der<br />

Welt und ihrer weiteren Entwicklung.<br />

Du kannst dein Geld in die<br />

Hand nehmen und Einfluss darauf<br />

nehmen. Wir zeigen dir wie!<br />

Deine Macht als Konsumentin<br />

Du bist in einer kapitalistischen<br />

Welt kein Mensch, sondern eine<br />

Konsumentin. Du konsumierst die<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

der Unternehmen und bezahlst<br />

dafür. Dadurch hast du einen gewissen<br />

Einfluss auf die verschiedenen<br />

Anbieter. Wenn du beispielsweise<br />

keine Produkte aus Plastik kaufst<br />

und andere es dir gleichtun, haben<br />

die entsprechenden Unternehmen<br />

keine Chance mehr, weil die Produktion<br />

unwirtschaftlich wird. Unsere<br />

Handlungen werden immer nachhaltiger,<br />

mittlerweile steigt die Zahl<br />

der Bio- und Unverpackt-Läden an.<br />

Deine Einflussnahme als Konsument<br />

wird sich also lohnen.<br />

Deine Macht als Investorin<br />

Falls du dein Geld unter deinem<br />

Kopfkissen lagerst, bist du nur begrenzt<br />

als Investorin unterwegs.<br />

Falls du jedoch ein Girokonto bei<br />

“Nachhaltige Banken”<br />

einer Bank hast und dort dein Geld lagerst,<br />

kann die Bank dieses Geld für sich nutzen.<br />

Sie verleiht dein Geld gegen Zinsen und<br />

verdient so daran. Dein Geld wird beispielsweise<br />

von Unternehmen geliehen, die<br />

dann Maschinen davon kaufen oder Mitarbeiter<br />

einstellen – um so vielleicht Dinge<br />

aus Plastik oder Waffen herzustellen. Du<br />

hast also einen gewaltigen Einfluss auf die<br />

Unternehmen, kannst diesen bei einer herkömmlichen<br />

Bank aber nicht steuern. Möglicherweise<br />

wird dein Geld für erneuerbare<br />

Energien, Bildung oder andere nachhaltige<br />

Dinge genutzt. Vielleicht wird es jedoch für<br />

Waffen, Kinderarbeit, fossile Energieträger<br />

oder andere schädliche Dinge genutzt – du<br />

hast keine Kontrolle darüber.<br />

Du kannst dir die Kontrolle wiederholen,<br />

indem du beispielsweise Anleihen oder Aktien<br />

von nachhaltigen Unternehmen kaufst.<br />

Alternativ kannst du dein Geld in entsprechende<br />

Fonds stecken. Im Alltag wirst du<br />

ohne Girokonto nicht weit kommen, denn<br />

die Miete, Energiekosten, dein Lohn und<br />

vieles andere läuft über Banken und Konten.<br />

Somit könnte deine Bank dein Geld für<br />

jede erdenkliche Investition nutzen, auch<br />

wenn das mitunter fragwürdige Unternehmen<br />

sind. Denn Banken investieren vor allen<br />

Dingen für ihren größtmöglichen Profit<br />

und nicht nach ethischen Gesichtspunkten.<br />

Fotos: Lumina Images; hui_u / stock.adobe.com; GLS Bank, Ethikbank, Tomorrow Bank, UmweltBank, Triodos Bank<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 44 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Die Auswahl der Bank ist also mindestens<br />

genauso wichtig wie dein Konsumverhalten.<br />

Das Zünglein an der Waage<br />

Im Alltag ist es uns meistens gar nicht<br />

bewusst, aber im Endeffekt sind wir<br />

Menschen für alles verantwortlich. Wir<br />

fördern oder boykottieren Unternehmen<br />

mit jeder Kaufentscheidung, die wir treffen.<br />

Wir stellen den Banken und damit<br />

den Unternehmen das Geld zur Verfügung.<br />

Natürlich könntest du die Gewinne,<br />

die du bei einer herkömmlichen Bank<br />

durch Aktien und Zinsen machst, für<br />

gute Zwecke spenden. Dabei gibt es nur<br />

einen kleinen Haken: Das Geld wurde -<br />

zumindest teilweise - durch Atomkraft,<br />

Waffen oder Kinderarbeit verdient. Das<br />

kannst du auch mit der Investition in Biolebensmittel<br />

und nachhaltiger Kleidung<br />

nicht kompensieren.<br />

Die unterstützten Unternehmen, beispielsweise<br />

Nestle, zerstören die Umwelt<br />

und kümmern sich nicht um die Menschenrechte.<br />

Sie leihen sich dein Geld von<br />

deiner Bank und bauen damit neue, ausbeuterische<br />

Firmen auf. Du solche Firmen<br />

durch den Nichtkauf ihrer Produkte zwar<br />

als Konsumentin boykottieren, unterstützt<br />

sie aber als Investorin. Dieser Prozess wird<br />

erst stoppen, wenn diese Firmen kein Geld<br />

mehr bekommen. Das geht zum einen<br />

über deine Kaufentscheidung, zum anderen<br />

über deine Investitionen.<br />

Eine Alternative muss her<br />

Heutzutage ist niemand mehr gezwungen,<br />

sein Geld an solche Banken zu verleihen.<br />

Es gibt nachhaltige Banken, die<br />

keine Atomkraft, Kinderarbeit, Waffenexporte<br />

oder Verstöße gegen die Menschenrechte<br />

unterstützen. Die Gewinne<br />

durch Zinsen und andere Anlageformen<br />

sind zwar niedriger, dafür unterstützt du<br />

die Nachhaltigkeit.<br />

Hier eine Auswahl nachhaltiger<br />

Banken, die wir empfehlen können:<br />

GLS Bank<br />

Die GLS Bank ist eine Genossenschaft<br />

und bezeichnet sich selbst als „erste sozial-ökologische<br />

Universalbank der Welt“.<br />

Sie möchte den Kunden nachhaltige<br />

Dienstleistungen, soziale und ökologische<br />

Investitionen sowie eine konsequente<br />

Transparenz anbieten. Die Zentrale der<br />

Bank befindet sich in Bochum, es gibt<br />

jedoch auch Filialen in Stuttgart, München,<br />

Berlin, Frankfurt, Freiburg und<br />

Hamburg. Sie hat derzeit rund 200.000<br />

Kunden und 50.000 Mitglieder.<br />

https://www.gls.de/<br />

Triodos Bank<br />

Die Triodos Bank bezeichnet sich als „Europas<br />

führende Nachhaltigkeitsbank“. Sie<br />

wurde 1980 von der niederländischen Triodos-Stiftung<br />

gegründet und betreut weltweit<br />

über 681.000 Kunden. Die Bank finanziert<br />

ausschließlich Projekte, Unternehmen<br />

und Institutionen, die einen Mehrwert für<br />

Mensch und Umwelt schaffen.<br />

https://www.triodos.de/<br />

EthikBank<br />

Die EthikBank ist an die Volksbank Eisenberg<br />

eG angeschlossen und beschreibt sich<br />

selbst als „ethisch-ökologische Direktbank“.<br />

Sie hat derzeit etwa 20.000 Kunden und finanziert<br />

mit den Kapitaleinlagen ausschließlich<br />

soziale und ökologische Maßnahmen.<br />

Sie finanziert auf diesem Wege Passiv- und<br />

Energiesparhäuser, erneuerbare Energien,<br />

Elektroautos und kulturelle Projekte.<br />

https://www.ethikbank.de/<br />

Tomorrow Bank<br />

Die Bank ist noch sehr jung, sie wurde nämlich<br />

erst 2018 ins Leben gerufen. Sie richtet<br />

sich an Nutzerinnen und Nutzer in deinem<br />

Alter und kann nur über eine App genutzt<br />

werden. Später soll es aber auch die Online-Banking-Funktionen<br />

über die Webseite<br />

geben.<br />

https://www.tomorrow.one/<br />

UmweltBank<br />

Diese Bank versteht sich als rein ökologische<br />

Bank und finanziert dementsprechend nur<br />

ökologisch sinnvolle Projekte. Die Schwerpunkte<br />

liegen dabei in den Bereichen Wasser-,<br />

Wind und Solarenergie, Passiv- und<br />

Energiesparhäuser sowie umweltfreundliche<br />

Produktionen und Recycling.<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 45 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


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FITNESS & FOOD


AJOURE / FITNESS<br />

MIT DEN<br />

Sporty<br />

Shopping List<br />

Ready!<br />

Jeder von uns hat ihn schon einmal gehört,<br />

den Begriff „Kettlebell“. Doch was steckt genau<br />

dahinter? Ist der Hype rund um die Gewichtskugel<br />

realistisch und wirklich so ein<br />

effektives Trainingsmittel oder doch nur ein<br />

Fitnessgerät wie jedes andere? Im Folgenden<br />

findest du nicht nur viele Fakten rund um<br />

die Kettlebell, sondern auch noch die Top 10<br />

Übungen für den gesamten Körper. Inklusive<br />

Gestaltungshilfe für dein persönliches Kettlebell-Workout!<br />

Was hat es mit der Kettlebell auf sich?<br />

TOP 10<br />

KETTLEBELL-<br />

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Du hast schon öfter davon gehört, dich aber<br />

noch nie genauer damit beschäftigt? Bei der<br />

Kettlebell handelt es sich um ein traditionelles<br />

Trainingsgerät und nicht um eine neue<br />

Fitnesserscheinung aus dem zwanzigsten<br />

Jahrhundert. Vielen ist die Kettlebell auch als<br />

„Kugelhantel“ bekannt. Die Geschichte der<br />

Kugelhantel beginnt bereits im 18. Jahrhundert<br />

in Russland. Sie stand damals symbolisch<br />

für Kraft und Stärke und wurde als Trainingsgerät<br />

beim Militär eingesetzt. Doch in den<br />

letzten Jahren hat die kugelförmige Hantel<br />

ihre Aufmerksamkeit zurückerlangt. Tendenziell<br />

werden Kettlebell-Übungen eher mit<br />

weniger Gewicht und dafür mehr Wiederholungen<br />

ausgeführt. Wichtig dabei ist, die<br />

Übungen sauber und mit Körperspannung<br />

durchzuführen.<br />

Vorteile von Kettlebell-Übungen:<br />

• Neue Reize für die Muskelfasern werden<br />

gesetzt<br />

• Muskeln können von unterschiedlichen<br />

Winkeln aus bearbeitet werden<br />

• Cardio und Kraft werden trainiert<br />

• Es wird kein Fitnessstudio benötigt<br />

• Für jedes Fitness-Level geeignet<br />

• Gezielt Schwachstellen können trainiert<br />

werden<br />

• Die komplexen Übungen beanspruchen<br />

direkt mehrere Muskelgruppen<br />

• Es gibt einen hohen Nachbrenneffekt,<br />

der besonders gut zum Abnehmen ist<br />

• Ein vielseitiges Training ist möglich<br />

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EIGENEN<br />

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Dein persönliches Kettlebell-Workout<br />

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aus und power sie nacheinander durch. Am<br />

besten mit 30 Sekunden Training und 30 Sekunden<br />

Pause (6 Runden pro Übung). Du kannst sie bei jedem<br />

Training neu kombinieren. So schnell hast du<br />

dein eigenes Workout zusammengestellt.<br />

Und nun viel Spaß beim auspowern!<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 48 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

1<br />

Swing<br />

1. Stelle dich breitbeinig in eine leichte Kniebeuge,<br />

wobei der Rücken gestreckt ist.<br />

2. Richte dich auf, indem du deine Hüfte blitzartig<br />

nach vorne bringst und die Kettlebell mit beiden<br />

Armen gestreckt bis auf Brusthöhe bringt.<br />

3. Lass sie dann kontrolliert zwischen die Beine<br />

zurückpendeln und hole neuen Schwung.<br />

Fortgeschrittene können sich auch an einarmigen<br />

Swings versuchen.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen:<br />

ganzer Körper, Fokus liegt auf dem Rücken<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel – hoch<br />

Darauf ist zu achten: Schwung aus den Beinen/<br />

der Hüfte holen, nicht aus den Armen!<br />

2<br />

1. Stelle dich etwas breiter als schulterbreit hin, die Beine<br />

bleiben dabei leicht gebeugt. Die Kettlebell steht mittig vor<br />

dir.<br />

2. Greife dann mit beiden Händen nach der Kettlebell,<br />

umfasse sie mit beiden Händen und achte darauf, dass der<br />

Daumen immer über dem Zeigefinger liegt. Die Arme sind<br />

gestreckt und die Ellbogen liegen eng an den Rippen an.<br />

3. Jetzt führst du leichte eine Kniebeuge aus, indem du das<br />

Gesäß Richtung Fersen führst und die Hüfte nach hinten<br />

drückst. Der Rücken bleibt gerade und dein Blick ist nach<br />

vorne gerichtet.<br />

4. Nun richtest du dich auf und streckst die Knie durch, die<br />

Hüfte wird nach vorne geschoben und Bauch und Gesäß<br />

angespannt.<br />

5. Dann beginnst du das Gewicht erneut abzusenken.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen: Oberschenkelmuskulatur,<br />

das Gesäß und der untere Rücken<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

3<br />

Goblet Squat<br />

1. Halte mit beiden Händen eine Kettlebell vor deiner Brust.<br />

2. Dann gehst du in die Hocke, als würdest du dich hinsetzen,<br />

so tief, dass der Po kurz vorm Boden ist - mindestens so, dass<br />

deine Beine parallel zum Boden sind.<br />

3. In der Position kurz halten und kontrolliert in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen:<br />

Oberschenkel, unterer Rücken, Po<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel – hoch<br />

Darauf ist zu achten: Der Gewichtsschwerpunkt ist während<br />

der gesamten Übung auf den Fersen, nicht auf dem Vorderfuß!<br />

Deadlift<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 49 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

4<br />

Kickbacks<br />

1. Du stehst gerade mit leicht geöffneten Beinen<br />

und hast am besten etwas zum festhalten (z.B.<br />

eine Wand) in der Nähe.<br />

2. Der Bauch ist fest angespannt, der Rücken aufrecht.<br />

Nehme eine Kettlebell in die Hand und lege<br />

diese auf einer deiner Pobacken ab. Halte sie fest.<br />

3. Nun beginnst du das Bein so hoch es geht nach<br />

hinten anzuheben und nutzt das Gewicht der<br />

Kettlebell, um den Muskel besser zu reizen. Der<br />

Rücken bleibt dabei gerade und etwas nach vorne<br />

gelehnt. Anschließend wechselst du das Bein.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen:<br />

hintere Oberschenkelmuskulatur, Gesäß<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

5<br />

Lunges<br />

1. Stelle dich aufrecht hin und spanne den Bauch fest an.<br />

2. Nehme nun eine Kettlebell in die linke und eine in die<br />

rechte Hand. Hier empfiehlt sich, anfangs mit sehr wenig<br />

Gewicht zu arbeiten.<br />

3. Halte den Arm gestreckt neben dem Körper.<br />

4. Mache jetzt mit dem rechten Bein einen tiefen Ausfallschritt<br />

nach vorn. Das Knie<br />

sollte nicht über die Fußspitze<br />

hinausragen.<br />

5. Komme in die Ausgangsposition<br />

zurück.<br />

Beanspruchte<br />

Muskelgruppen:<br />

Beine, Gesäß, Arme<br />

Schwierigkeitsgrad:<br />

leicht - mittel<br />

6Push-ups<br />

1. Stelle zwei Kettlebells auf Schulterhöhe neben dich.<br />

2. Umfasst sie mit den Händen und spanne den Bauch fest.<br />

3. Nun kommst du in eine Liegestützposition. Du stützt dich nur auf den<br />

Händen an den Kettlebells und den Fußspitzen ab.<br />

4. Nun machst du in dieser Position Liegestütze.<br />

Fortgeschrittene können dabei abwechselnd einen Arm samt Kettlebell vom<br />

Boden abheben.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen: Arme, Bauch, Rücken<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Um langsam in ein Kettlebell-<br />

Training einzusteigen und es zu<br />

erlernen, ist es empfehlenswert,<br />

mit leichten Gewichten zu beginnen.<br />

Du solltest dich vorerst<br />

auf die Ausführung und Technik<br />

konzentrieren. Wenn du diese<br />

sicher beherrschst, kannst du<br />

auch beim Gewicht variieren.<br />

Du kannst auch – je nach deinem<br />

Trainingslevel - die oben<br />

genannten Übungen durch Sätze<br />

und Wiederholungen steigern.<br />

Fotos: lordn / stock.adobe.com; <strong>AJOURE´</strong> Redaktion<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 50 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

7<br />

Seitstütz<br />

8<br />

1. Setze dich hin und winkle die Beine an.<br />

2. Lehne dich mit dem Oberkörper leicht nach<br />

hinten.<br />

3. Nun hebst du die Kettlebell abwechselnd zur<br />

rechten und linken Seite, ohne sie dabei abzusetzen.<br />

4. Auf Höhe deines Bauchs machst du immer eine<br />

kurze Pause und hältst die Position.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen:<br />

Bauch, Rücken, Arme<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel-schwer<br />

1. Stelle eine Kettlebell auf Schulterhöhe vor dich auf den Boden.<br />

2. Umfasse sie mit der linken Hand, streckt den Arm gerade durch, er<br />

sollte sich direkt unter der Schulter befinden.<br />

3. Spanne deinen Bauch fest an und hebe den Körper vom Boden ab.<br />

4. Du stützt dich nur noch auf der linken Hand und den Fußaußenkanten<br />

ab.<br />

5. Halte diese Position so lange du kannst und wechsle anschließend<br />

die Seiten.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen: seitliche Oberschenkelmuskulatur,<br />

seitliche Bauchmuskulatur, Arme, Schultern<br />

Schwierigkeitsgrad: mittel<br />

Russian twist<br />

9<br />

Turkish Get Up<br />

1. Du liegst auf dem Rücken und dein linkes Bein ist angewinkelt, das<br />

rechte Bein ist gestreckt.<br />

2. Nun drückst du die Kettlebell mit dem gestrecktem linken Arm nach<br />

oben und richtest die Brustwirbelsäule auf.<br />

3. Dann drehst du dich auf die andere Seite und verwendest den rechten<br />

Arm als Unterstützung, um dich nach vorne in eine Ausfallschrittposition<br />

zu bewegen.<br />

4. Ziehe nun dein rechtes Bein unter der Hüfte durch, damit du dich<br />

auf dem rechten Knie abstützen kannst. Dein Blick ist auf die Kettlebell<br />

gerichtet.<br />

5. Zum Schluss richtest du dich über das linke Knie langsam in den<br />

Stand auf.<br />

6. Nach einigen Wiederholungen wird der Arm gewechselt.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen: gesamter Körper<br />

Schwierigkeitsgrad: schwer<br />

10<br />

1. Stelle dich hüftbreit hin. Dein Oberkörper ist gerade.<br />

2. Nimm die Kettlebell mit dem linken Arm und halte ihn<br />

an deiner linken Seite gestreckt.<br />

3. Nun winkelst du den Arm an und bringst die Kettlebell<br />

vor die Brust.<br />

4. Anschließend denkst du deinen Arm wieder zurück in<br />

die Ausgangsposition.<br />

5. Die Spannung im Arm sollte immer erhalten bleiben.<br />

Beanspruchte Muskelgruppen: Bizeps<br />

Schwierigkeitsgrad: leicht<br />

Bizeps Curl<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 51 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

10.000 Schritte am Tag:<br />

Das geschieht mit deinem Körper<br />

10.000 Schritte am Tag – so viel sollte jeder laut<br />

WHO täglich gehen. In einer Gesellschaft, in der das<br />

Sitzen aber immer mehr unseren Alltag einnimmt,<br />

ist das gar nicht so einfach. Wer<br />

jedoch sein allgemeines Wohlbefinden<br />

verbessern möchte,<br />

kommt um Bewegung nicht herum.<br />

Deshalb gehen wir näher<br />

auf die Empfehlung der WHO<br />

ein und helfen dir dabei, wie du<br />

dieses Ziel erreichen kannst.<br />

Vielleicht fragst du dich gerade,<br />

wer diese utopische Empfehlung eigentlich festgelegt<br />

hat? Die Antwort darauf wird dich vermutlich<br />

ebenso stutzig machen wie uns. Tatsächlich stammt<br />

diese Zahl von einer japanischen Schrittzählerfirma<br />

während einer Marketingkampagne im Jahr 1964.<br />

Sie wurde anfangs rein willkürlich festgelegt, ohne<br />

etwaige wissenschaftliche Untersuchungen.<br />

Dennoch hat sich diese hohe Zahl<br />

bis heute durchgesetzt und beeinflusst<br />

nach wie vor die Medien.<br />

Mittlerweile wird diese Festlegung<br />

jedoch von unterschiedlichen Studien<br />

unterstützt, wobei es aber<br />

immer wieder zu Abweichungen<br />

kommt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass<br />

dieses Ziel von nicht sportaffinen Menschen kaum<br />

erreichbar ist.<br />

Fotos: Siam / stock.adobe.com; <strong>AJOURE´</strong> Redaktion<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 52 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

Sport im Berufsalltag –<br />

Ist das überhaupt möglich?<br />

Eine berechtigte Frage, die sich viele Berufstätige<br />

nach einer solchen Aussage<br />

stellen. Wie soll es bei einem Ganztagsjob<br />

überhaupt möglich sein, 10.000 Schritte zu<br />

erreichen? Grundsätzlich sind die meisten<br />

Menschen einfach froh, nach einem<br />

anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu<br />

kommen und die Beine hochzulegen.<br />

Andere wiederum möchten einfach den<br />

restlichen Tag mit der Familie verbringen<br />

und wieder andere gehören einfach nicht<br />

zu der Sorte, die sich für Sport motivieren<br />

kann. Wer sich zusätzlich noch ein schlechtes<br />

Gewissen einredet, wieder keinen Sport<br />

gemacht zu haben, tendiert nicht selten zu<br />

Stress. Dieser Teufelskreis ist tückisch, aber<br />

dennoch nicht unüberwindbar.<br />

Gibt es ein minimales Ziel?<br />

Experten raten solchen Menschen, sich ein<br />

Ziel von mindestens 6.000 Schritten pro<br />

Tag zu setzen. Wer jedoch trotzdem seine<br />

Gesundheit nachhaltig verbessern will,<br />

muss dennoch die 10.000 Schritte knacken.<br />

Positive Auswirkungen durch Bewegung<br />

Egal ob du nun mit einer kleineren Schrittzahl<br />

beginnst oder dich sofort an die 10.000<br />

Schritte wagst: Gehen macht nicht nur fit,<br />

sondern sorgt zudem für eine Reihe positiver<br />

Effekte. Du senkst nicht nur dein Risiko,<br />

an Alzheimer, Krebs, Altersdiabetes<br />

oder Osteoporose zu erkranken, du kannst<br />

auch Stress reduzieren, Rückenschmerzen<br />

lindern und sogar Depressionen verbessern.<br />

Zusätzlich schläfst du bei ausreichender<br />

Bewegung um einiges besser.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt des regelmäßigen<br />

Gehens: Es können sogar andere<br />

Sportarten damit ersetzt werden. Zudem<br />

hat ausreichend Bewegung noch weitere<br />

Effekte, die du nicht missen solltest:<br />

1. Du wirst seltener krank<br />

Wenn du regelmäßig um die 10.000 Schritte<br />

machst, härtest du dich nicht nur ab,<br />

sondern stärkst auch dein Immunsystem.<br />

Gleichzeitig wird das Risiko, an einem<br />

Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken,<br />

minimiert.<br />

2. Stärkeres Herz<br />

Genügend Bewegung ist Voraussetzung für<br />

ein gesundes und starkes Herz. Anders als<br />

bei Leistungssportarten trainierst du dein<br />

Herz nicht zu stark, sondern sanft. Wenn<br />

du daher jeden Tag eine gewisse Anzahl an<br />

Schritte – vorzugsweise 10.000 – machst,<br />

wird dein Herz mit jedem Mal stärker.<br />

3. Mehr Kreativität<br />

Studien beweisen: Wer sich an der frischen<br />

Luft bewegt, wird kreativer. Falls dich also<br />

ein Problem belastet und dir einfach keine<br />

Lösung in den Sinn kommt, könnte dir<br />

vielleicht ein Spaziergang helfen. Du siehst<br />

nicht nur alles gelassener, sondern kannst<br />

zudem mit neuem Elan an die Sache herangehen.<br />

4. Du fühlst dich besser<br />

Bist du oft nervös und kannst nicht richtig<br />

abschalten? Dann ist Gehen die ideale<br />

Lösung für dich. Du kommst nicht nur auf<br />

andere Gedanken, sondern kannst dich<br />

auch besser entspannen. Lass einfach deine<br />

Seele baumeln und du wirst schon bald<br />

merken, wie sich deine Laune langsam verbessert.<br />

5. Du nimmst ab<br />

Jeder, der gerne ein paar Pfunde weniger<br />

hätte, kommt um regelmäßige Bewegung<br />

nicht drum herum. Wer jedoch nicht<br />

stundenlang am Laufband hängen möchte,<br />

kann bereits mit einem regelmäßigen Spaziergang<br />

den überschüssigen Pfunden den<br />

Kampf ansagen. Wenn du es noch dazu<br />

schaffst, 10.000 Schritte zu machen, steht<br />

einem schlanken Körper eigentlich nichts<br />

mehr im Weg.<br />

10.000 Schritte am Tag –<br />

Wie schaffe ich das?<br />

Zwar mag diese hohe Zahl am Anfang äußerst<br />

erschreckend wirken, dennoch ist es<br />

gar nicht so schwierig, mehr Bewegung in<br />

den Alltag zu bringen.<br />

1. Treppe statt Aufzug<br />

Egal ob beruflich oder privat: Nimm die<br />

Treppe! Das tut nicht nur deiner Figur gut,<br />

sondern hilft dir auch dabei, auf die Anzahl<br />

der notwendigen Schritte zu kommen.<br />

2. Fahrrad vs. öffentliche<br />

Verkehrsmittel<br />

Natürlich hängt dieser Punkt stark davon<br />

ab, wo du wohnst, aber wenn deine Arbeitsstelle<br />

nicht zu weit entfernt ist, könntest<br />

du dorthin auch mit dem Fahrrad fahren<br />

oder zu Fuß gehen.<br />

Willst du am Morgen oder nach Feierabend<br />

nicht auf die Bequemlichkeit der<br />

Öffis verzichten, kannst du trotzdem etwas<br />

Gutes für deinen Körper tun und für den<br />

Anfang ein oder zwei Stationen früher aussteigen.<br />

Auf diese Weise startest du nicht<br />

nur wacher in den Tag, sondern kannst<br />

auch besser durchatmen und Stress abbauen.<br />

3. Spaziergang während der<br />

Mittagspause<br />

Nutze deine wertvolle Mittagspause nicht<br />

nur dafür, deine letzten Snacks zu verdrücken,<br />

sondern lege einen kurzen Spaziergang<br />

ein. Dieser muss auch nicht immer<br />

gleichlang sein – Hauptsache, du bewegst<br />

dich.<br />

4. Verabrede dich mit Bekannten zum<br />

täglichen Spaziergang<br />

Zusammen ist es einfacher als alleine. Zusätzlich<br />

vergeht die Zeit schneller und es ist<br />

nicht ganz so langweilig, als alleine durch<br />

die Wälder zu schlendern. Bereits einmal<br />

in der Woche kann ein solches Treffen dabei<br />

helfen, die eigene Gesundheit zu verbessern.<br />

5. Stepper vor dem Fernseher<br />

Wenn du keine Lust hast, spazieren zu gehen,<br />

kannst du dir auch einen Stepper besorgen.<br />

Diesen platzierst du ganz einfach<br />

vor dem Fernseher. Mit dieser Ablenkung<br />

vergeht nicht nur die Zeit schneller, du<br />

machst vielleicht sogar mehr Schritte, weil<br />

du auf die Uhrzeit vergisst.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 53 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

KICK IT:<br />

DAS ERWARTET DICH IN<br />

EINER KUNG FU STUNDE<br />

Immer mehr schwappt die Welle<br />

der chinesischen Kampfkünste<br />

zu uns rüber, die uns bereits<br />

seit vielen Jahren begleitet. So<br />

kennt wohl jeder die spektakulären<br />

Kampfszenen aus Jackie<br />

Chan-Filmen und kann mit<br />

dem Begriff Kung Fu etwas anfangen.<br />

Doch was auf der Kinoleinwand<br />

so einfach aussieht,<br />

ist in Wahrheit ein hartes Stück<br />

Arbeit. Genauso kann man den<br />

Begriff „Kung Fu“ auch übersetzen.<br />

Es gehört viel Disziplin<br />

dazu und ist ein ziemliches<br />

Stück Arbeit, um ein wahrhaftiger<br />

Meister des Kung Fu zu<br />

werden.<br />

Kung Fu für mehr<br />

Lebensqualität<br />

Dieser Kampfsport schult den<br />

gesamten Körper und ist eine<br />

ausbalancierte Mischung aus<br />

Kraft und sanfter Bewegung.<br />

Technik und Schnelligkeit gehen<br />

Hand in Hand mit Stärke,<br />

Präzision und Ausdauer. Körper<br />

und Geist im Fokus bereitet<br />

dich Kung Fu darauf vor, dich<br />

bei Gefahren selbst zu schützen.<br />

Es gibt dir neue Energie und<br />

verbessert dein Körperbewusstsein<br />

nachhaltig. Gewappnet<br />

mit einer effizienten Methode<br />

der Selbstverteidigung steigert<br />

es dein Selbstbewusstsein und<br />

lässt dich gestärkt durch die<br />

Welt marschieren.<br />

Von nichts kommt nichts<br />

Jeder noch so kleine Muskel in<br />

deinem Körper wird beim Training<br />

mobilisiert. Es bringt dich<br />

an deine Grenzen und zeigt dir,<br />

wozu du fähig bist. Wer genügend<br />

Willensstärke zeigt, kann<br />

es im Kung Fu weit bringen.<br />

Doch vordergründig geht es<br />

bei diesem Kampfsport nicht<br />

um Wettbewerbe. Im Mittelpunkt<br />

stehst du und dein Körper.<br />

Kung Fu zeigt dir deine<br />

Schwachstellen und stellt dich<br />

selbst auf die Probe. Im Kampf<br />

gegen dich selbst besiegt du deinen<br />

Schweinehund. Bequemlichkeit<br />

und Faulheit haben bei<br />

diesem Sport nichts verloren. Er<br />

wird dir zeigen, wie viel Spaß<br />

Bewegung macht und dich zu<br />

neuen Höhen aufsteigen lassen.<br />

Egal wie jung oder alt, wie athletisch<br />

oder unsportlich du bist<br />

- mit dieser Kampfkunst wirst<br />

du das Beste aus dir herausholen.<br />

Du wirst Blut und Wasser<br />

schwitzen und es wird dir gefallen.<br />

Was dich erwartet<br />

Mit der Grußformel „Amitoufou“<br />

startet der Meister seine<br />

Stunde. Ein Ausdruck des Respektes<br />

vor dir, der Welt und<br />

der Kampfkunst. Diese gibt dir<br />

die Kraft für das Kommende<br />

und bereitet dich vor. Der Kung<br />

Fu-Meister wird Shifu genannt.<br />

Übersetzt bedeutet es so viel<br />

Lehrer oder Vater. Er wird dir<br />

die nötige Haltung und Respekt<br />

beibringen und dir die Werte<br />

von Freundschaft und Herzlichkeit<br />

vermitteln. Der Shifu<br />

bereitet seine Schüler auf ein<br />

gutes und fröhliches Leben vor<br />

und sorgt dafür, dass sie zu guten<br />

Menschen herangezogen<br />

Fotos: serhiibobyk / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 54 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

werden. Du siehst also, dass<br />

auch die innere Einstellung ein<br />

existenzieller Teil der Kung Fu-<br />

Kunst ist.<br />

Das Warm-up<br />

Das Training beginnt mit intensiven<br />

Atemübungen. Durch<br />

das tiefe in den Bauch atmen<br />

wird dein Geist für die folgenden<br />

Übungen geöffnet. Mental<br />

hochkonzentriert geht es weiter<br />

mit Dehnübungen. Zuerst die<br />

Hüften, dann die Knie, Arme<br />

und der restliche Körper. Diese<br />

einfachen Übungen lockern<br />

deine Muskeln und Sehnen auf<br />

und helfen dir gleichzeitig, die<br />

verschiedenen Bewegungsabläufe<br />

zu verinnerlichen. Schon<br />

dabei zeigt sich, dass Kung Fu<br />

nichts für schwache Gemüter<br />

ist. Minutenlang in überdehnten<br />

Positionen wirst du an deine<br />

Schmerzgrenzen kommen<br />

und diese überwinden müssen.<br />

Weiter geht es mit Kickübungen<br />

und Kampfformen. Stetig<br />

werden diese wiederholt und<br />

eingeprägt. Sie sind ein wichtiges<br />

Standbein für das erfolgreiche<br />

Anwenden des Kung Fu in<br />

Verteidigungssituationen. Selbst<br />

im Schlaf wirst du diese abrufen<br />

können.<br />

Auge um Auge, Zahn um Zahn<br />

Paarweise aufgereiht trainierst<br />

du unter Anleitung verschiedene<br />

Angriff- und Abwehrtechniken.<br />

Du musst deine gesamten<br />

Kraftreserven mobilisieren, um<br />

mithalten zu können. Dabei<br />

geht es alles andere als zimperlich<br />

zur Sache. Austeilen und<br />

einstecken können lautet hier<br />

die Devise. Immer und immer<br />

wieder werden die Bewegungen<br />

in Kampfsimulationen erprobt<br />

und verbessert. Angriff und<br />

Verteidigung stehen auf dem<br />

Plan. Stabilisierung des Körpers<br />

während einer Attacke, das Vorausschauen<br />

der gegnerischen<br />

Bewegung für die Abwehr. Alle<br />

diese Punkte werden nun nach<br />

und nach abgearbeitet, wiederholt,<br />

vertieft. Immer routinierter<br />

wirst du die Übungen<br />

ausführen können und immer<br />

erfolgreicher wirst du diese bewältigen.<br />

Du wirst lernen den Schmerz<br />

zu ertragen und härtest so deinen<br />

gesamten Körper nach und<br />

nach immer weiter ab. Deine<br />

körperlichen Schwachstellen<br />

verschwinden und zurückbleibt<br />

ein gefestigter Körper, der für<br />

jede Gefahrensituation gewappnet<br />

ist. Deine Selbstsicherheit<br />

wächst unaufhörlich und du<br />

wirst von diesem Gefühl profitieren<br />

und als neuer Mensch<br />

in der Gesellschaft ankommen.<br />

Deine Eleganz und Ausstrahlung<br />

werden sich immer weiter<br />

ins Positive verbessern. Dein<br />

Umfeld wird dich kaum wiedererkennen.<br />

Entspannter Ausklang<br />

Nach dem anstrengenden Teil<br />

folgt das „cool down“. Erneut<br />

folgen Atem- und Dehnübungen.<br />

Die Energie sammelt sich<br />

und du kommst zur Ruhe. Du<br />

lässt das Gelernte Revue passieren<br />

und reflektierst das Training<br />

ganz genau. Mit dem Respektgruß<br />

wird das Training beendet.<br />

Leichte Blessuren sind durchaus<br />

möglich und zeigen den Erfolg<br />

der Trainingseinheit an. Du<br />

wirst merken, wie viel du und<br />

dein Körper geleistet haben.<br />

Schon nach der ersten Stunde<br />

wirst du wertvolle Tipps für deinen<br />

Alltag mitnehmen. Kung<br />

Fu wird dich mitreißen wie eine<br />

Droge, von der man nicht genug<br />

haben kann.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 55 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


FITNESS<br />

mit Ajouré<br />

Gesund<br />

und Fit bleiben<br />

Interviews<br />

Sport<br />

ernährung<br />

AJOURÉ<br />

www.ajoure.de<br />

Foto: ikostudio / stock.adobe.com


FOOD


AJOURE / FOOD<br />

Süßkartoffel vs. Kartoffel<br />

Welche ist gesünder?<br />

Soll ich zur farbenprächtigen Trendknolle oder doch zum<br />

erdfarbenen Klassiker greifen? In nahezu jedem Supermarkt<br />

hast du inzwischen die Wahl zwischen der derzeit besonders<br />

angesagten Süßkartoffel und der altbekannten Kartoffel.<br />

Doch was hat die länglich geformte, rötliche Namensvetterin<br />

unseres altbewährten Erdapfels wirklich zu bieten? Wer hat<br />

in Bezug auf Nährstoffe, Vitamine und Mineralien die Nase<br />

vorn? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengestellt<br />

und erklären, wann du am besten zu welcher Variante greifst.<br />

Süßkartoffel und Kartoffel -<br />

zwei botanisch Fremde mit ähnlichem Namen<br />

Beide Pflanzen stammen aus Südamerika, beide werden mittlerweile<br />

mit Erfolg in Deutschland angebaut - und doch gehören<br />

Süßkartoffel und Kartoffel botanisch betrachtet nicht<br />

einmal der gleichen Familie an.<br />

Fotos: pinkyone; kab-vision / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 58 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Die Kartoffel zählt zu den Nachtschattengewächsen, während<br />

die Süßkartoffel unter die Familie der Windengewächse<br />

fällt. In einem Atemzug genannt werden die beiden<br />

Sorten dennoch aus gutem Grund. Sie ähneln sich nicht<br />

nur in der äußeren Form, sondern lassen sich auch in der<br />

Küche vergleichbar einsetzen. Um den Gesundheitswert<br />

der Lebensmittel vergleichen zu können, hilft allerdings<br />

der Blick auf die Inhaltsstoffe - und hier werden weitere<br />

Unterschiede offenkundig.<br />

Nährstoffzusammensetzung -<br />

Schlankmacher versus Kraftpakt?<br />

Vornweg das Wichtigste für alle, die ihre Figur im Blick<br />

behalten wollen: Beide Sorten enthalten wenig Fett und<br />

haben im Vergleich zu anderen typischen Beilagen wenig<br />

Kalorien. Beim Fettgehalt hat dabei die Süßkartoffel knapp<br />

die Nase vorn, während die Kartoffel beim Kaloriengehalt<br />

Punkte sammeln kann. Doch zu den nackten Zahlen: Die<br />

Süßkartoffel bringt es je 100 g auf nur 0,1 g Fett und circa<br />

108 Kalorien. Unsere vertraute Bekannte kommt hingegen<br />

mit 0,3 g Fett und circa 80 Kalorien noch etwas figurfreundlicher<br />

daher. Die Unterschiede im Kaloriengehalt<br />

lassen sich mit den enthaltenen Kohlenhydraten erklären.<br />

Süßkartoffeln bestehen zu 20 % aus Kohlenhydraten und<br />

enthalten je 100 g 4 g Zucker. Kartoffeln haben demgegenüber<br />

nur 14 % Kohlenhydrate und enthalten weniger als<br />

einen Gramm Zucker.<br />

Du hattest die Kartoffel bislang eher als Dickmacher abgespeichert<br />

und bist überrascht über ihren - wenn auch<br />

knappen - Sieg? Der Mythos lässt sich mit den häufigsten<br />

Zubereitungsarten erklären. In der Fritteuse oder in heißem<br />

Fett gebraten sind sowohl Kartoffeln als auch Süßkartoffeln<br />

alles andere als kalorienarme Schlankmacher.<br />

Hältst du dich hingegen an fettsparende Garmethoden,<br />

sind beide Sorten ein hervorragender Kraftspender für<br />

deinen gesundheitsbewussten Alltag.<br />

Vitamine und Mineralien - gesunde Inhaltsstoffe für<br />

strahlende Schönheit<br />

Kalzium und Magnesium haben zunächst einmal beide<br />

Sorten in etwa gleicher Menge zu bieten. Unterschiede<br />

gibt es allerdings bei den einzelnen Vitaminen und weiteren<br />

Mineralstoffen.<br />

Ein Blick ins Innere der Süßkartoffel<br />

Mit ihrem höheren Gehalt an den Vitaminen A, C und<br />

E gilt die Süßkartoffel als wahrer Jungbrunnen, der als<br />

sanftes Anti-Aging-Mittel wirkt. Schon an der auffälligen<br />

Farbe wird zudem ein weiterer Inhaltsstoff mit wertvollen<br />

Eigenschaften für unsere Gesundheit deutlich. Die Farbe<br />

kommt durch den hohen Gehalt an Carotinoiden und<br />

dabei vor allem Beta-Carotin zustande. Diese Stoffe wirken<br />

als Antioxidantien und können damit nach aktuellen<br />

Studien verschiedenen Krankheiten von Krebs bis hin zu<br />

Herz-Kreislauf-Beschwerden oder gar Alzheimer vorbeugen.<br />

In Kombination mit weiteren enthaltenen sekundären<br />

Pflanzenstoffen wirkt die Süßkartoffel zellschützend und<br />

unterstützt ein strahlendes, jugendliches Erscheinungsbild.<br />

Hinzu kommt nicht zuletzt die positive Wirkung der<br />

Pflanzenstoffe auf den Blutzuckerspiegel. Nach neusten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen fördern sie die Verwertung<br />

des vom Körper produzierten Insulins und tragen außerdem<br />

zum schnellen Transport des Zuckers in die Zellen<br />

bei. Auf diese Weise wird die Bauchspeicheldrüse entlastet<br />

und der Blutzuckerspiegel steigt nach der Mahlzeit langsamer<br />

an.<br />

Kann die Kartoffel da mithalten?<br />

Betrachtest du den Vitamingehalt, sieht es zunächst<br />

schlecht für die Kartoffel aus. Sie enthält die genannten<br />

wertvollen Vitamine in weitaus geringerer Menge. Doch<br />

vorschnell abschreiben solltest du sie dennoch auf keinen<br />

Fall. Denn ihre Stärken liegen im Bereich der Mineralien.<br />

Kartoffeln liefern zum einen jede Menge wertvolle Folsäure,<br />

die der Körper für die Zellteilung und zur Blutbildung<br />

benötigt. Gerade in der Schwangerschaft solltest du darauf<br />

achten, ausreichend Folsäure zu dir zu nehmen - und hast<br />

mit der Kartoffel genau das richtige Lebensmittel dafür gefunden.<br />

Doch damit nicht genug. Zum anderen kann die Kartoffel<br />

auch bei den Mineralien Kalium, Eisen und Phosphor<br />

punkten. Von diesen unter anderem ebenfalls für die Blutbildung<br />

und zudem für den Knochenaufbau wichtigen<br />

Stoffe stecken in der Kartoffel weit mehr als in der Süßkartoffel.<br />

Darüber hinaus schafft es die Kartoffel bei einem<br />

Vitamin nach oben aufs Treppchen. In Sachen Vitamin B<br />

sieht die Süßkartoffel gegenüber der Kartoffel alt aus.<br />

In der Küche - Einsatzmöglichkeiten im Überblick<br />

Ob du die Süßkartoffel oder doch die klassische Kartoffel<br />

auf den Teller bringst, hängt bei allem Gesundheitsbewusstsein<br />

selbstverständlich auch von ihren Zubereitungsmöglichkeiten<br />

und ihrem Geschmack ab. Zwei wesentliche<br />

Unterschiede solltest du dabei im Blick behalten. Wie es<br />

der Name schon vermuten lässt, schmeckt die Süßkartoffel<br />

zum einen etwas süßer als die Kartoffel. Bei der Zubereitung<br />

kannst du zum anderen einen klaren Vorteil der Süßkartoffel<br />

nutzen: Sie lässt sich im Gegensatz zur Kartoffel<br />

auch roh verzehren. Ansonsten hast du bei beiden Sorten<br />

aber prinzipiell die freie Wahl. Sowohl klassisch gekocht<br />

als auch in diversen Gerichten verarbeitet zeigen sowohl<br />

Kartoffel als auch Süßkartoffel, was ihn ihnen steckt.<br />

Süßkartoffel oder Kartoffel? Ein Fazit<br />

Bleibt noch die Ausgangsfrage: Wer macht nun das Rennen<br />

um die Gesundheit? Wie so oft lässt sich diese Frage<br />

nicht eindeutig beantworten. Beide Sorten liefern bei<br />

einem vergleichsweise geringen Kaloriengehalt wertvolle<br />

Energie, halten lange satt und besitzen wertvolle Inhaltsstoffe,<br />

die unseren Körper positiv beeinflussen. Experten<br />

raten daher dazu, beiden Sorten einen festen Platz im Speiseplan<br />

einzuräumen und die vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten<br />

im vollen Umfang auszuschöpfen. Vorsicht<br />

ist für Figurbewusste allerdings bei beiden Sorten in Kombination<br />

mit Fett geboten. Im Ofen gegart oder gekocht<br />

bereichern Süßkartoffeln und Kartoffeln deine Ernährung<br />

auf wohlschmeckende Art und Weise.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 59 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Koffeinfrei<br />

so wirst du morgens ohne Kaffee wach<br />

Der Wecker klingelt, die Augen sind klein und das Gefühl<br />

purer Müdigkeit will einfach nicht weichen - jetzt erst mal zur<br />

Kaffeemaschine. Für viele ist die Aussicht auf eine ordentlich<br />

große Tasse Kaffee die einzige, die für das Verlassen des weichen<br />

und warmen Betts entschädigt. Wäre das auch deine erste<br />

Option für den Morgen eines gewöhnlichen Werktags?<br />

Überlege dir das lieber noch einmal - denn der Kaffee, der am<br />

frühen Morgen einen Energieschub zu geben scheint und der<br />

im Winter zudem herrlich Hände und Magen wärmt, ist nicht<br />

unbedingt ein guter Wachmacher.<br />

Warum ist Kaffee so gar nicht ideal für<br />

den Start in den Morgen?<br />

2-3 Tassen Kaffee pro Tag - das ist der durchschnittliche<br />

Konsum von vielen Menschen jeden Tag. Viele schätzen das<br />

enthaltene Koffein, das subjektiv gefühlt wacher machen und<br />

die Müdigkeit vertreiben soll. Doch genau diese Substanz hat<br />

auch negative Auswirkungen. Erhöhter Blutdruck kann Menschen,<br />

die diesbezüglich vorbelastet sind, schaden, da das Herz und der<br />

Kreislauf nach dem Konsum stärker belastet werden. Zudem wirkt<br />

Koffein harntreibend - und das besonders bei empfindlichen Blasen.<br />

Die Wirkung lässt außerdem nach einer Zeit nach, die Dosis muss<br />

also erhöht werden, was wiederum den Puls und Herzschlag in die<br />

Höhe treibt. Wir zeigen dir andere fünf Wege, wie du morgens auch<br />

ohne Kaffee wach wirst und Energie für den Tag tankst!<br />

Alternativen für die tägliche Dosis Kaffee - so startest du richtig in<br />

deinen Tag<br />

1. Ingwertee - ein würdiger Ersatz<br />

Wer am Morgen eine „heißen Schubs“ braucht und vor allem im<br />

Winter eine warme Tasse eines Getränks liebt, wird mit Ingwertee<br />

fündig. Die braune Knolle aus Asien enthält viele wertvolle<br />

Elemente, wie zum Beispiel Kupfer, Zink, Borneo oder Gingerole.<br />

Letztere sorgen für den typisch scharfen Geschmack und haben<br />

Fotos: annaileish; Chinnapong / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 60 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

eine antibakterielle Wirkung - damit<br />

sagst du vor allem an nassen und kalten<br />

Tagen Erkältungsviren den Kampf an!<br />

Zink und Vitamin C stärken zusätzlich<br />

den Immunsystem und schmecken<br />

kann die Knolle sogar auch. Ein wenig<br />

echter Bienenhonig mildert den<br />

durchdringenden Geschmack und<br />

verleiht dem Gebräu eine Süße - der<br />

ideale Start in den Tag, oder?<br />

2. Ein ausgewogenes Frühstück<br />

Zugegeben, diese Anregung klingt<br />

nicht gerade nach dem innovativsten<br />

Super-Tipp, hat jedoch ihre absolute<br />

Berechtigung. Ein ausgewogenes und<br />

leckeres Frühstück ist einer der besten<br />

Muntermacher überhaupt, denn<br />

Kreislauf und Stoffwechsel bekommen<br />

nach der Nacht neue Energie. Das ist<br />

mit ein wenig Aufwand verbunden, je<br />

nach Job oder Vorlesungsbeginn ist ein<br />

pikantes Rühr- oder Spiegelei mit sanft<br />

geröstetem Vollkornbrot und einem<br />

leckeren Gemüseaufstrich nicht die<br />

schnellste Option am Morgen. Doch<br />

wer suchet der findet - bereite dir dein<br />

Lieblingsfrühstück einfach schon am<br />

Abend zuvor zu! Bestens dafür geeignet<br />

sind Oat-Meals. Das sind Haferflocken<br />

in gemahlener oder grob zerkleinerter<br />

Form, die mit Joghurt, Quark, Milch<br />

und Obst angereichert werden und<br />

über Nacht quellen. Dieses Frühstück<br />

ist dank der vielen Ballaststoffe und<br />

Vitamine besonders sanft zu deinem<br />

Magen - und auf jeden Fall kein<br />

Pulstreiber wie Koffein!<br />

3. Ein eiskalter Schauer ...<br />

Diese Möglichkeit für den schnellen<br />

Adrenalin-Schub, der dich garantiert<br />

aufweckt, ist vielleicht nichts für zarte<br />

Gemüter. Eine kalte Dusche gibt dir auf<br />

jeden Fall Energie und das innerhalb<br />

weniger Sekunden. Der Grund: Das<br />

Gehirn reagiert blitzschnell auf die<br />

unangenehmen „Weckruf “, auch wenn<br />

es sich noch in den ersten Minuten nach<br />

dem Aufstehen im Halbschlaf befindet.<br />

Durch den kurzen Temperatursturz<br />

wird die Gehirnregion aktiviert, die mit<br />

der Wachsamkeit betraut ist - und das<br />

spürst du sofort. Dabei muss es nicht<br />

sofort die sibirische Version sein, bei<br />

der der Wasserhahn bis zum Anschlag<br />

nach rechts gedreht wird. Steigere dich<br />

ruhig langsam und versetze dir beim<br />

ersten Mal keinen überdimensionalen<br />

Kälteschock, schließlich soll der<br />

Tag ja gut beginnen. Kalte Duschen<br />

jedoch stärken deinen Kreislauf und<br />

tragen langfristig zu einem guten<br />

Immunsystem bei - eine überaus<br />

positive Begleiterscheinung!<br />

4. Drink me, baby ...<br />

Trinken ist wichtig, das wusstest<br />

du bestimmt schon vor diesem<br />

Artikel. Doch wusstest du auch,<br />

dass Flüssigkeitszufuhr am Morgen<br />

besonders positiv wirkt? Durch<br />

nächtliches Schwitzen (nicht nur im<br />

Sommer) und den Giftabbau mit<br />

anschließendem Ausscheiden verliert<br />

dein Körper Wasser und Elektrolyte.<br />

Da wir jedoch zu rund 90 Prozent aus<br />

Wasser bestehen, ist es immens wichtig,<br />

diesen Verlust der letzten 7 - 9 Stunden<br />

wieder auszugleichen. Beginne deshalb<br />

den Morgen mit einem neuen Ritual<br />

und nimm ein großes Glas Wasser zu dir.<br />

Ein wenig frischgepresster Zitronensaft<br />

gibt ihm einen Frischekick, zusätzlich<br />

kannst du selbst geerntete Minzblätter<br />

zerpflücken und kurz ziehen lassen. Die<br />

Zitrone verschafft dir nicht nur einen<br />

angenehmen Geschmack im Mund,<br />

sondern regt auch zusammen mit<br />

dem Wasser die Verdauung und den<br />

Stoffwechsel an.<br />

5. Dehnen und Gymnastik<br />

Der letzte goldene Tipp für deinen Wach-<br />

Kick in der Frühe: Bewegung. Keine<br />

Angst, das ist nicht zwingenderweise<br />

die ausgedehnte Laufrunde zum<br />

nächstgelegenen See. Auch in Form<br />

von Yoga, Tai-Chi oder schlichten<br />

Dehnübungen kannst du deinen Körper<br />

am Morgen aufwecken und den Herz-<br />

Kreislauf so richtig in Schwung bringen.<br />

Dein Puls wird durch Bewegung<br />

aktiviert und sendet diese Signale an<br />

die restlichen Synapsen in deinem<br />

Organismus. Angenehmer Nebeneffekt:<br />

Deine Muskeln erhalten gleich zu<br />

Beginn eine ausgedehnte Auflockerung<br />

und entkrampfen sich. Besonders bei<br />

einer nicht perfekt ergonomischen<br />

Matratze kann es manchmal zu<br />

Verspannungen an Nacken oder Rücken<br />

kommen. Mehr oder weniger sanfte<br />

Sportübungen - es reichen auch schon<br />

10 Minuten - schaffen hier Abhilfe und<br />

schicken dich auf jeden Fall mit einem<br />

guten Gefühl in den Tag. Musik verleiht<br />

zusätzliche Motivation und hebt noch<br />

einmal mehr die Laune - let‘s go!<br />

Fazit<br />

Ob Ingwertee, (Eis-)Dusche, ein<br />

gesundes leckeres Frühstück oder Yoga<br />

- es gibt viele Wege, wie du am Morgen<br />

wach werden kannst, ohne zwingend<br />

Kaffee zu konsumieren. Entdecke<br />

den besten Weg für dich persönlich<br />

und schaffe dir deine ganz eigene<br />

Morgenroutine.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 61 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Tipps<br />

für deinen<br />

nächsten<br />

Einkauf<br />

SO SPARST DU BEI LEBENSMITTELN GELD<br />

Im Supermarkt betören dich Sonderangebote, bunte Verpackungen<br />

und appetitliche Präsentationen – und schon landet mehr<br />

in deinem Einkaufswagen, als du dir eigentlich vorgenommen<br />

hast. Damit du den Versuchungen leichter widerstehen kannst,<br />

haben wir dir einige Tipps zusammengestellt. So kannst du beim<br />

Einkaufen Geld sparen!<br />

Nicht nur auf Augenhöhe suchen<br />

In Supermarktregalen ist es nicht dem Zufall überlassen, wo ein<br />

Produkt platziert wird. Günstige Produkte findest du oft unten<br />

oder ganz oben im Regal. Auf Augenhöhe befinden sich hinge-<br />

gen häufig Produkte, die teurer sind, zum Beispiel Markenartikel. Deshalb<br />

lohnt es sich, wenn du wirklich alle Preise mit dem Blick scannst und nicht<br />

das Erstbeste nimmst, das dir ins Auge sticht.<br />

Eigene Beutel und Gemüsenetze mitbringen<br />

Gewöhne dir an, immer einen Beutel in der Handtasche oder im Auto aufzubewahren,<br />

um auch für spontane Einkäufe gewappnet zu sein. Eine Tüte<br />

kostet zwar nicht die Welt, doch die Beträge summieren sich. Zusätzliche<br />

Gemüsenetze – die teilweise auch kostenpflichtig werden sollen – helfen dir<br />

zudem, Plastik zu sparen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 62 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum!<br />

Das Preisgedächtnis trainieren<br />

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verbrauchsdatum,<br />

sondern garantiert nur eine bestimmte Beschaffenheit des Produkts.<br />

Viele Supermärkte verkaufen Waren, deren MHD bald abläuft, jedoch<br />

günstiger. Entsprechende Schnäppchen sind oft mit einem<br />

bunten Preisschild markiert. Einige Discounter präsentieren solche<br />

Waren auch in einer eigenen Kiste, zum Beispiel im Kühlregal.<br />

Den Zustand von Obst und Gemüse überprüfen<br />

Obst und Gemüse tragen kein Mindesthaltbarkeitsdatum, das dir<br />

die Orientierung erleichtern könnte. Die Qualität, Haltbarkeit<br />

und Reife des Produkts kannst du jedoch mithilfe deiner Sinne<br />

einschätzen. Kondenswasser, das sich innerhalb einer Plastikverpackung<br />

sammelt, kann kritisch sein – denn das feuchte Milieu<br />

begünstigt die Entstehung von Schimmel. Loses Obst und Gemüse<br />

bietet hingegen den Vorteil, dass du dir einzelne Früchte bzw.<br />

Gemüse-Artikel aussuchen kannst, du noch richtig frisch sind.<br />

Außerdem kannst du bei losen Artikeln genau so viel kaufen, wie<br />

du verbrauchst. Wenn zum Beispiel von einem Dreierpack Paprika<br />

immer eine verschimmelt, bevor du sie essen kannst, solltest du<br />

ausrechnen, ob zwei lose Paprika nicht günstiger sind.<br />

Einkaufszettel vorbereiten<br />

Versuche, dir die Preise in verschiedenen Läden zu merken. Grundnahrungsmittel<br />

kosten in vielen Geschäften gleichviel, doch hier und<br />

da können Unterschiede auftreten. Manchmal passen die Supermärkte<br />

die Preise an – aber nicht genau gleichzeitig. Dadurch entsteht<br />

mitunter eine Übergangsphase, in der zum Beispiel Haferflocken bei<br />

einer Supermarkt-Kette schon teurer sind, während die Preise bei einem<br />

anderen erst etwas später anziehen. Indem du den Preisen von<br />

einzelnen Produkten, die du häufig kaufst, Beachtung schenkst, können<br />

dir solche Veränderungen auffallen.<br />

Preise vergleichen – aber richtig!<br />

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Rechenaufgaben aus deiner<br />

Grundschulzeit, für die du Preise miteinander vergleichen musstest.<br />

Wenn du beim Einkaufen Geld sparen möchtest, lohnt es sich, diese<br />

Fähigkeit wiederzubeleben. Achte auf den Preis pro Kilogramm oder<br />

pro Liter, wenn du verschiedene Sorten von Nudeln, Duschgel und<br />

anderen Waren vergleichst. Bei Waschmittel und ähnlichen Produkten<br />

solltest du zudem die Verbrauchsmenge beachten. Auf dem Preisschild<br />

von Waschmittel findest du deshalb oft die Angabe, wie viel ein<br />

solches Produkt pro Waschladung kostet.<br />

Coupons und Punkte sammeln<br />

Fotos: Gorodenkoff; haushe / stock.adobe.com<br />

Ein Einkaufszettel hilft dir dabei, dich nicht von Angeboten verführen<br />

zu lassen. Schreibe dir in Ruhe auf, was du wirklich brauchst<br />

– und halte dich im Laden daran. Einige Punkte sind allerdings<br />

verhandelbar: Welches Gemüse gerade besonders günstig ist, kann<br />

sich schnell ändern. Für mehr Flexibilität kannst du also Punkte<br />

wie „Gemüse“ offenlassen und dich im Geschäft für das günstigste<br />

Angebot entscheiden.<br />

Planung: Angebote sichten<br />

Viele Supermärkte und Discounter veröffentlichen vorab, welche<br />

Produkte sie demnächst besonders preiswert anbieten. Entsprechende<br />

Informationen findest du meistens auch online. Dieses Wissen<br />

kannst du nutzen, um deine Einkaufsliste zu schreiben. Achte<br />

jedoch darauf, dich auch beim Lesen der Angebote nicht verführen<br />

zu lassen! Manche Discounter wiederholen ihre Preisaktionen in<br />

bestimmten Abständen: Saisonale Artikel kehren oft ein Jahr später<br />

in ähnlicher Form wieder, wenn sie sich gut verkauft haben. Bei anderen<br />

Produkten können die Abstände durchaus kürzer sein, zum<br />

Beispiel bei Preisaktionen für zeitlose Süßigkeiten.<br />

Verarbeitete Produkte sind oft teurer<br />

Häufig kannst du durch Selbermachen Geld sparen. Fertiggerichte<br />

zu kaufen, ist meistens teurer als das Essen selbst zuzubereiten –<br />

auch, wenn der Preis für eine Portion Instant-Nudeln auf den ersten<br />

Blick günstig erscheint. Das gilt sowohl für Mahlzeiten zum<br />

Aufwärmen als auch für Sandwiches & Co. Unter der Marinade von<br />

abgepacktem Fleisch kannst du zudem nicht erkennen, in welchem<br />

Zustand sich die Ware befindet.<br />

Manchmal findest du auf dem letzten Kassenzettel, in einem Werbeprospekt<br />

oder im Internet Coupons, mit denen du bei deinem nächsten<br />

Einkauf Geld sparen kannst. Häufig bezieht sich ein solcher Preisnachlass<br />

allerdings nur auf ein bestimmtes Produkt. In diesem Fall<br />

solltest du dich zuerst fragen, ob du das Produkt überhaupt benötigst<br />

oder ob es nicht Alternativen gibt, die sogar ohne Coupon noch günstiger<br />

sind. Neben Coupons bieten Payback-, Treuepunkte & Co. die<br />

Möglichkeit, an Prämien zu gelangen oder anderen Belohnungen zu<br />

erhalten.<br />

Nicht auf Marken achten<br />

Für viele Markenprodukte findest du Alternativen, die deutlich<br />

günstiger sind als das Original. Eigenmarken von Drogerien und<br />

Supermärkten bieten dir oft eine Auswahl von Basic-Produkten wie<br />

Körperpflegeprodukte und Grundnahrungsmittel, die ihren Zweck<br />

vollauf erfüllen und dabei auch noch preiswert sind.<br />

Den richtigen Moment abpassen<br />

Wenn du hungrig einkaufst, gehst du das Risiko ein,<br />

mehr zu kaufen als du beabsichtigt hast. Deshalb<br />

solltest du ein Geschäft am besten dann betreten,<br />

wenn du satt bist. Auch deine Stimmung kann<br />

sich auf dein Einkaufsverhalten auswirken.<br />

Neigst du zum Frust-Shopping? Dann<br />

hinterfrage deine Kaufentscheidungen<br />

in solchen Situationen besonders<br />

gründlich.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 63 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: treenabeena / stock.adobe.com


MENSCHEN<br />

Und<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

&<br />

noch mehr interviews<br />

unter<br />

AJOURE.DE/PEOPLE<br />

Foto: Manuel Cortez


Foto: Rido / stock.adobe.com<br />

TRAVEL<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 67 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

6 GUTE GRÜNDE FÜR EINEN<br />

HERBSTTRIP AN DIE OSTSEE<br />

Die Ostseeküste Deutschlands ist in den Sommermonaten ein<br />

beliebtes und sehr gut besuchtes Reiseziel für viele Urlauber bundesweit.<br />

Die weitläufigen Sandstrände, das kühle, strahlend blaue<br />

Meer und unzählige gemütliche Restaurants laden zum Verweilen,<br />

Entspannen, Baden und Kraft tanken ein. Wer bereits einmal einen<br />

Ausflug an die Ostsee im Hochsommer unternommen hat, der<br />

weiß, dass es hier schnell ganz schön voll werden kann.<br />

Für viele deutsche Bundesländer ist der Anfahrtsweg an die Ostseeküste<br />

mit dem PKW relativ kurz. Aus diesem Grund entscheiden<br />

sich viele Menschen, besonders an den Wochenenden oder in<br />

der Ferienzeit, ganz spontan für einen Trip ans Meer. Deshalb wird<br />

es dort schnell ziemlich voll. Wenn du deinen Ostseetrip wirklich<br />

genießen möchtest, solltest du daher nicht im Sommer, sondern<br />

unbedingt im Herbst die Küste bereisen. Nachstehend haben wir<br />

sechs wirklich gute Gründe für dich zusammengestellt, warum<br />

sich ein Ausflug an die Ostsee im Herbst für dich so richtig lohnt.<br />

1. Farbenspiele des Herbstes<br />

Wenn der Herbst langsam beginnt, die Sommerferien längst vorüber<br />

sind und auch die letzten Sonnenanbeter die Strände verlassen<br />

haben, beginnt an der Ostseeküste die schönste Zeit des Jahres.<br />

Die bunt gefärbten Blätter an den Bäumen tauchen die Landschaft<br />

um die wunderschöne Küste herum in ein leuchtendes Farbenspiel.<br />

Hinzu kommen die letzten herbstlichen Sonnenstrahlen, die auf<br />

das ruhige, idyllische Meer hinabstrahlen. Unzählige Farbtöne<br />

sind durch dieses Naturspektakel zu erkennen und du wirst dich<br />

wie in einer anderen Welt fühlen. Eine solche natürliche Schönheit<br />

muss man einfach einmal gesehen haben. Und das Beste daran:<br />

Die atemberaubende Umgebung kannst du ohne jede Hektik genießen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 68 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Fotos: marcus_hofmann; contrastwerkstatt; pixs.sell / stock.adobe.com<br />

2. Die Preise sinken<br />

In der Hauptsaison können die Preise für Unterkünfte an der Ostseeküste<br />

rasant in die Höhe steigen. Bereits für ein verlängertes<br />

Wochenende wird man hier schnell mehrere hunderte Euro los.<br />

Zudem sind viele gute Hotels bereits lange im Voraus ausgebucht,<br />

sodass man häufig auf noch teurere Alternativen zurückgreifen<br />

muss. Im Herbst läuten die Hotels und Pensionen jedoch offiziell<br />

die Nebensaison ein. Dies hat zur Folge, dass die Preise enorm sinken.<br />

Als Urlauber im Herbst kannst du daher nicht nur bares Geld<br />

bei der Buchung einer Unterkunft für deinen Trip sparen, sondern<br />

hast zudem auch die Möglichkeit, zwischen vielen freien Zimmer<br />

in ganz unterschiedlichen Hotels zu wählen.<br />

3. Stau und stockenden Verkehr umgehen<br />

Durch den enormen Andrang in den Sommermonaten herrscht<br />

auf den Autobahnen, die Richtung Küsten führen, oftmals Stillstand.<br />

Die Straßen sind völlig überfüllt und es kommt zu lästigen<br />

Verkehrsbehinderungen und Staus. Wenn du dich nicht bereits<br />

vor Sonnenaufgang oder aber spät am Abend auf den Weg machst,<br />

musst du mit langen Fahrtwegen rechnen. Dies kann dir bereits vor<br />

Ankunft ordentlich die Laune verderben und kostet dich wertvolle<br />

Zeit, die du normalerweise bereits am Strand verbringen könntest.<br />

Entscheidest du dich jedoch für eine Reise in den Herbstmonaten,<br />

sind die Autobahnen frei und du kommst deutlich schneller ans<br />

Ziel.<br />

4. Ruhe genießen und entspannen<br />

Die turbulenten Sommermonate bringen unzählige Touristen an<br />

die Strände der Ostsee. Oftmals sind diese so überlaufen und überfüllt,<br />

dass von Ruhe und Entspannung keine Rede mehr sein kann.<br />

Ein Handtuch liegt dicht neben den nächsten. An etwas Privatsphäre<br />

oder Bewegungsfreiheit ist da nicht einmal zu denken. Im Herbst<br />

hingegen sind die weitläufigen Strände wie leergefegt. Erholsame<br />

Strandspaziergänge, bei denen du einfach einmal die Seele baumeln<br />

lassen kannst, sind somit möglich.<br />

Auch in den umliegenden Restaurants und Gaststätten sind keine<br />

Tischreservierungen von Nöten. Du kannst dich ganz spontan in<br />

einem gemütlichen Restaurant niederlassen und köstliche, frisch<br />

zubereitete Spezialitäten des Nordens genießen. Es herrscht kein<br />

hektischer Hochbetrieb mehr, sondern eine gesellige und ruhige<br />

Atmosphäre. Hektik und Alltagsstress sind mit einem Mal vergessen.<br />

5. Erfolgreiche Bernsteinsuche<br />

Bernstein gilt nach wie vor als beliebtestes Urlaubssouvenir der<br />

Ostseeküste. Nur selten gelingt es Touristen jedoch in der Realität<br />

einen solchen zu finden. In den Herbstmonaten erhöht sich die<br />

Chance, ein wertvolles Schmuckstück zu finden, allerdings enorm.<br />

Dies ist auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Durch<br />

stürmische Tage wird der Meeresboden ordentlich aufgewirbelt.<br />

Hierbei werden immer wieder wunderschöne und heiß begehrte<br />

Bernsteine an die Strände gespült. Es lohnt sich daher, beim Spazieren<br />

gehen die Augen offen zu halten<br />

6. Neue Seiten des Küstenlebens entdecken<br />

Während der Hochsaison sind die vielen kleinen Küstenorte für die<br />

meisten Besucher zweitrangig. An erster Stelle wollen alle Urlauber<br />

sich am Strand vergnügen, im Meer für etwas Abkühlung sorgen<br />

und ordentlich Sonne tanken. In der Nebensaison hingegen bieten<br />

sich völlig neue Möglichkeiten für Touristen, um die Ostseeküste<br />

von einer anderen Perspektive aus zu entdecken.<br />

Zum einen ist es in der Nebensaison möglich, die verschiedenen<br />

Küstenorte zu besuchen und etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

Außerdem besteht die Option, mit einem regionalen Fischer<br />

raus aufs Meer zu fahren, und ihm bei seiner Tätigkeit zuzusehen.<br />

Hierbei kannst du nicht nur eine ganze Menge lernen und neue<br />

Erfahrungen sammeln, sondern im Anschluss an den spannenden<br />

Bootsausflug den frisch gefangenen Fisch in verzerren. Grundsätzlich<br />

ist es in der Nebensaison möglich, mehr über das Leben der<br />

Einwohner und dessen Alltag zu erfahren.<br />

Auch der gewöhnliche Strandspaziergang kann im Herbst zu einem<br />

besonderen Abenteuer werden, beispielsweise dann, wenn man<br />

sich trotz kälterer Temperaturen in das kühle Nass wagt. Gummistiefel<br />

stellen hierbei die optimale Lösung dar. Die bunten, wasserabweisenden<br />

Treter, die stark an Kindheitstage erinnern, eigenen sich<br />

ideal für einen ausgiebigen Spaziergang ganz nah am oder sogar<br />

im Meer.<br />

Auch für Hundebesitzer eignet sich ein Besuch der Ostseeküste im<br />

Herbst ganz besonders. Anders als in der Hauptsaison ist es Hunden<br />

im Herbst nämlich gestattet, die gesamten Strände zu erkunden.<br />

Einem erholsamen Urlaub mit Vierbeiner steht somit nichts<br />

im Wege.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 69 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Eine Reise nach Tschernobyl:<br />

Wie sicher ist der Abenteuertrip in die Geisterstadt?<br />

Obgleich noch immer der Geigerzähler ausschlägt, zählt Tschernobyl<br />

zu den beliebtesten Abenteuertrips der vergangenen Jahre.<br />

Schätzungsweise 70.000 Touristen besuchten 2018 das in der<br />

Ukraine liegende radioaktiv verseuchte Sperrgebiet: Tendenz<br />

steigend. Touranbieter melden für dieses Jahr bereits einen Buchungsanstieg<br />

um 30 bis 40 Prozent. Die Ursache für diesen Hype<br />

liegt unter anderem in der US-Erfolgsserie „Chernobyl“ von HBO<br />

begründet, die seit Mai dieses<br />

Jahres über Sky ausgestrahlt<br />

wird. Was dich auf deinem Trip<br />

nach Tschernobyl, 33 Jahre<br />

nach dem Supergau, erwartet<br />

und welche Sicherheitsvorkehrungen<br />

du beachten solltest,<br />

verraten wir dir hier.<br />

Die ukrainische<br />

Geisterstadt Prypjat<br />

Du stehst auf Horrorfilme?<br />

Dann ist die rund vier Kilometer<br />

vom Unglücksreaktor<br />

Tschernobyl entfernt gelegene<br />

und einst knapp 50.000 Einwohner<br />

beherbergende Geisterstadt<br />

Prypjat genau das<br />

Richtige für dich. Im Wind<br />

knarrende, längst verrostete<br />

Riesenradgondeln sowie mit<br />

rotbraunem Rost und Gras bedeckte<br />

Wagen eines Autoscooters<br />

erwarten den wagemutigen<br />

Besucher. Auf dem Gelände<br />

des einstigen Freizeitparks, der<br />

heute einem Gruselpark ähnelt,<br />

ächzt und knirscht es an allen<br />

Enden.<br />

Leerstehende und teils eingefallene<br />

Häuser mit zerbrochenen Scheiben säumen die verlassenen<br />

und menschenleeren Straßen. Schulen und Kindergärten,<br />

in denen keine Kinder mehr lachen oder toben. Ein bis an das<br />

Mauerwerk zugewuchertes Schwimmbad mit einem gruselig anmutenden<br />

Sprungturm. Leere, Zerfall und Düsternis, wohin man<br />

blickt. Jeder Schritt und jeder Laut hallt in den Ruinen nach. Die<br />

perfekte Kulisse für einen gelungenen Horrorfilm - mit einem<br />

Unterschied: Das Szenario ist „echt“. Das Gruselfeeling, von dem<br />

der Besucher hier erfasst wird, ist sonst höchstens aus Filmen<br />

oder Videospielen bekannt. In Prypjat bei Tschernobyl wurde aus<br />

Fiktion knallharte Realität.<br />

Wie es zu dem Unglück kam<br />

Vor nunmehr 33 Jahren, am 26. April<br />

1986, führte im Kernkraftwerk<br />

Tschernobyl, nahe der Stadt Prybjat,<br />

ein fehlgeschlagener Test zu der<br />

bekannten Nuklearkatastrophe. Für<br />

einen eventuellen Stromausfall sollte<br />

am Reaktor 4 des Kernkraftwerkes<br />

überprüft werden, ob dieser im<br />

Ernstfall noch genügend Strom liefert,<br />

um ihn sicher abzustellen. Der<br />

Versuch ging schief, und der Reaktorblock<br />

überhitzte und explodierte,<br />

wobei große Mengen radioaktiven<br />

Materials freigesetzt wurden. Alles<br />

in der Umgebung, egal ob Mensch,<br />

Tier oder Natur, war der Strahlung<br />

hilflos ausgesetzt. Schätzungsweise<br />

350.000 Menschen mussten evakuiert<br />

werden und ihr Zuhause verlassen.<br />

Es wurde eine Sperrzone von 30<br />

Kilometern Umkreis errichtet. Trotz<br />

der hohen Strahlenbelastung kehrten<br />

einige Menschen in die Sperrzone<br />

zurück und teilen sich nun die<br />

Region mit Touristen.<br />

Das heutige Prybjat<br />

Trotz Strahlenbelastung wurde die<br />

Stadt im Verlauf der Jahre wiederholt<br />

von illegalen Besuchern und<br />

Plünderern heimgesucht. Um für den Fall eines weiteren Unfalls<br />

schnelle Zufahrtswege zu schaffen, sind dort noch annähernd<br />

4.000 Arbeiter beschäftigt. Die Straßen wurden bereits dekontaminiert,<br />

was bedeutet, dass sie weitgehend von der schädlichen<br />

Strahlung befreit wurden. Die aktuelle Strahlung liegt bei einem<br />

Fotos: enolabrain; Stefan; konoplizkaya / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 70 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Messwert von 0,97 Mikrosievert pro Stunde. Im Vergleich dazu<br />

liegt in Deutschland die natürliche Strahlung bei circa 2,0 Millisievert<br />

im Jahr. Umgerechnet entspricht dies einer Dosis von 0,23<br />

Mikrosievert pro Stunde. Bei kürzeren Aufenthalten im betroffenen<br />

Gebiet stellt dies also kein unmittelbares Gesundheitsrisiko<br />

mehr dar. Die Pflanzen und Tiere der Gegend haben sich offensichtlich<br />

gut an die Radioaktivität angepasst. Ein ausgedehntes<br />

Forschungsfeld hat sich hier für die Wissenschaft<br />

eröffnet. Die Forscher untersuchen<br />

seit Jahren die Entwicklung und<br />

Vegetation der heimischen Arten, wobei<br />

das Augenmerk besonders auf etwaige<br />

Veränderungen gerichtet wird.<br />

Touren und Ausflüge<br />

nach Tschernobyl<br />

25 Jahre nach dem verheerenden Unglück<br />

wurde Prybjat und die Umgebung<br />

für den Tourismus eröffnet. Die radioaktiv<br />

kontaminierte Stadt im Zentrum des<br />

Sperrgebiets wird laut Forbes <strong>Magazin</strong> in<br />

die Rubrik „world’s unique place to visit“<br />

eingestuft. Das Stichwort lautet: Dark<br />

Tourism. Für einen Besuch in Prypjat<br />

und den umliegenden Dörfern in der<br />

Sperrzone von Tschernobyl brauchst du<br />

eine gültige Zugangsberechtigung. Diese<br />

Berechtigung wird nur von ukrainischen<br />

Reiseveranstaltern ausgehändigt.<br />

Die geführte Reise startet in den meisten<br />

Fällen mit dem Bus oder Van ab dem 100<br />

Kilometer entfernt gelegenen Kiew und<br />

wird von professionellen Guides begleitet,<br />

die dich durch Prybjat und das Sperrgebiet führen. Ein zusätzliches<br />

Angebot besteht in Treffen mit Zeitzeugen, die den Besuchern<br />

einen hautnahen Einblick in die Geschehnisse vermitteln.<br />

Für einen nachhaltigeren Eindruck können mehrtägige Touren<br />

nach Tschernobyl gebucht werden.<br />

Der Preis für die eintägige Tour beläuft sich auf etwa 80 Euro und<br />

umfasst sowohl den Besuch des Atomkraftwerks in Tschernobyl<br />

als auch die Geisterstadt Prybjat. Zu den Stationen der Tour<br />

zählen verlassene Kindergärten und Schulen mit umgefallenen<br />

Stühlen und Regalen sowie auf dem Boden verstreuten Blättern.<br />

Desgleichen wird ein Krankenhaus besucht, in dem sich die verrosteten<br />

Bettchen der einstigen Säuglinge aneinanderreihen und<br />

die von Tieren zerfetzten Puppen herumliegen. Ein wahrlich<br />

grauenerregender Anblick. Das wie von Geisterhand sich drehende<br />

Riesenrad mit seinen verrosteten und schaukelnden Gondeln<br />

sowie das verfallene und leere Schwimmbad gleichen der Filmkulisse<br />

zu einem apokalyptischen Blockbuster; sie hinterlassen auch<br />

bei einmaligem Besuch einen unvergesslichen Eindruck.<br />

Für eine mehrtägige Tour findest du Übernachtungsmöglichkeiten<br />

in einem Hostel direkt im Sperrgebiet von Tschernobyl. Inklusive<br />

Dusche, WLAN und Fernsehen liegt der Preis für eine<br />

Übernachtung in dem einfachen Hostel bei umgerechnet 7 Euro.<br />

Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle: Auch als Gast des Hostels<br />

darfst du die Geisterstadt nicht in Eigenregie erkunden, sondern<br />

nur im Rahmen einer geführten Tour!<br />

Die Veranstalter weisen explizit darauf hin,<br />

dass die Teilnehmer der Touren ihr eigenes<br />

Trinkwasser sowie eigene Verpflegung für unterwegs<br />

mitbringen sollen. Die Lebensmittel<br />

und das Wasser in der Region gelten noch immer<br />

als radioaktiv kontaminiert und insofern<br />

als gesundheitsschädlich. Ein eigener Geigerzähler<br />

wird ebenfalls empfohlen, um während<br />

der Tour die Strahlenbelastung zu messen.<br />

Sollte kein eigener Geigerzähler vorhanden<br />

sein, kann er vor Ort ausgeliehen werden.<br />

Sicherheitshinweise für eine Reise<br />

nach Prybjat<br />

Wenn du eine Reise in das ehemals stark verseuchte<br />

Gebiet in Tschernobyl wagst, solltest<br />

du einige Sicherheitshinweise beachten. Trotz<br />

der vergangenen 33 Jahre seit dem Unglück<br />

sind durch die Nähe zum Reaktor die Gebäude<br />

und Pflanzen noch immer radioaktiv belastet.<br />

Aus diesem Grund ist das Sammeln von Pilzen<br />

und Beeren strengstens untersagt. Ebenso<br />

ist das Berühren von Pflanzen, der Wände<br />

von Gebäuden sowie sämtlicher Gegenstände<br />

verboten. Laut Veranstalter ist jedoch keine<br />

besondere Schutzkleidung vonnöten; langärmelige<br />

Kleidung und festes Schuhwerk reichen aus, um sich vor<br />

der noch bestehenden Strahlung zu schützen.<br />

Bei der Ein- und Ausreise ins Sperrgebiet wird der Strahlungslevel<br />

gemessen sowie die behördlichen Genehmigungen überprüft.<br />

Um diese Sicherheitsformalitäten kümmert sich im Normalfall<br />

der Veranstalter. Bei einem Aufenthalt in der Ukraine von bis zu<br />

90 Tagen brauchen Deutsche lediglich einen gültigen Reisepass;<br />

ein Visum wird nicht benötigt.<br />

Bist du bereit für eine Reise nach Tschernobyl?<br />

Ein Ausflug nach Tschernobyl ist nichts für schwache Nerven,<br />

doch unglaublich beeindruckend. Das havarierte Atomkraftwerk<br />

führt eindringlich das Ausmaß an Gefährlichkeit und Zerstörungskraft<br />

nuklearer Strahlung vor Augen. Es mahnt zu Vorsicht<br />

und Demut im Umgang mit radioaktivem Material und erinnert<br />

an die verheerenden und langanhaltenden Folgen für Mensch,<br />

Tier und Natur.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 71 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

KEEMALA<br />

RESORT IN<br />

PHUKET,<br />

THAILAND:<br />

WO LUXUS AUF<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

TRIFFT<br />

Du planst deinen nächsten Urlaub und<br />

bist dir über eines genau im Klaren: Nachhaltigkeit<br />

steht an erster Stelle! Trotz dessen<br />

möchtest du verwöhnt werden und in<br />

reinem Luxus verweilen?<br />

Willkommen beim<br />

Keemala Resort in Phuket:<br />

Eines der innovativsten Resorts<br />

in ganz Thailand!<br />

Dort kannst du dem Alltag entfliehen und<br />

die Natur in höchstem Maße genießen.<br />

Denn in den tropischen Wäldern von<br />

Phuket herrscht absolute Stille. Die 38 Villen<br />

schlängeln sich um Bäume und Wasserfälle.<br />

Anstatt lauter Musik ausgesetzt zu<br />

sein, herrscht ihr eine Einkehr der Ruhe.<br />

Denn hier kannst du zu Vogelgesängen<br />

und anderen Tieren lauschen. Aber auch<br />

weitere Zimmer und Suiten, wie die Vogelnester<br />

sind ein einmaliges Erlebnis für<br />

Jung und Alt.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 72 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Die Architektur:<br />

Im Einklang mit der Natur<br />

Fotos: Keemala Resort / Green Pearls<br />

Die Landschaftsbilder werden oft<br />

durch riesige Hotelbauten zerstört.<br />

Das Gegenteilige wurde durch den Bau<br />

dieses Resorts realisiert. Keine hohen<br />

Gebäude, die die Berglandschaft beeinträchtigen<br />

könnten. Die natürlichen<br />

Wasserressourcen, Bäume und Böden<br />

sind entweder unverändert geblieben<br />

oder wurden nur minimal verändert.<br />

Der hohe Einsatz von Glas reduziert<br />

außerdem das synthetische Licht, da<br />

der Anteil des natürlichen Tageslichtes<br />

gesteigert wird. Auch der Verbrauch<br />

von Holz wurde beim Bau reduziert.<br />

Anstatt dessen wurde umweltfreundliches<br />

Kunststoff verwendet, um die<br />

Abholzung der Wälder zu vermeiden.<br />

Geringer Co2-Abdruck:<br />

Eigenes Wasseraufbereitungssystem<br />

und vieles mehr!<br />

Bereits bei der Konzeption wurde darauf<br />

geachtet, natürliche Ressourcen zu<br />

nutzen und mit der Natur schonend<br />

im Einklang zu sein. Den CO2-Fußabdruck<br />

klein zu halten, ist eines der<br />

vielen umweltschonenden Ziele dieses<br />

Resorts. Beispielsweise wird jede<br />

Villa mit einem eigenen Wasseraufbereitungssystem<br />

versorgt. Die Wasserwerte<br />

werden zwei Mal jährlich in<br />

einem Labor überprüft, um eine gute<br />

Qualität zu gewährleisten. Das Abwasser<br />

wird gespeichert und auf den<br />

Plantagen zu Bewässerung eingesetzt.<br />

Zudem werden Wasserpflanzen im<br />

Bach, dem Wasserfall und in den anderen<br />

Gewässern genutzt, um eine<br />

natürliche Reinigung vornehmen zu<br />

können. Dementsprechend ist das<br />

nachhaltig erwirtschaftete Wasser klar<br />

und sauber, auch ohne den Einsatz von<br />

Chemikalien.<br />

Vorausschauend wurde auch der<br />

Plastikmüll bereits 2015 zum Thema<br />

gemacht, sehr innovativ für eine asiatische<br />

Insel. Trinkwasser erhalten die<br />

Gäste deswegen nur in Glasflaschen,<br />

Papierstrohhalme werden genutzt und<br />

die Toiletten sind mit speziellem Klopapier<br />

ausgestattet, welches aus Recyclingpapier<br />

und Stoff besteht. Des Weiteren<br />

werden die Gäste im Hotel über<br />

die Aktivitäten mit Tieren im Land<br />

aufgeklärt, bei denen diese ausgenutzt<br />

werden. Diese Touren werden im Hotel<br />

erst gar nicht angeboten, beispielsweise<br />

Tiger- und Delfinshows oder das Elefantenreiten.<br />

Im eigenen Areal können<br />

gerettete Tiere bestaunt werden. Sowohl<br />

Wasserbüffel als auch kleine Ziegen,<br />

Enten, Pfauen und Hühner leben<br />

in Keemala.<br />

Farm-to-Table:<br />

Der Anbau eigener Produkte<br />

Die Initiatoren dieses Resorts sind die<br />

beiden Geschwister Samornpun Somnam<br />

und Tanapong Somnam. Beide<br />

legen höchsten Wert auf die regionale<br />

Kultur und heimische Werte. Derzeit<br />

sind bereits rund 50 Prozent des Gemüses<br />

und der verwendeten Kräuter<br />

aus dem eigenen Bio-Garten des Resorts.<br />

Auch Kochkurse werden angeboten,<br />

um den Gästen zu zeigen, wie<br />

beispielsweise ein Thai-Curry zubereitet<br />

wird. Die Zutaten dafür werden<br />

selbstverständlich frisch im eigenen<br />

Garten geerntet. Der Fisch wird von<br />

umliegenden Dörfern bezogen. Auch<br />

die Mitarbeiter werden dahingehend<br />

geschult, umweltbewusst zu leben.<br />

Generell kann in einem der vier Restaurants<br />

gespeist werden. Vor allem<br />

im Mala Restaurant und der Mala Bar<br />

kann die einmalige Atmosphäre genossen<br />

werden.<br />

Beste SPA-Angebote<br />

Wellness-Angebote kannst du im Mala<br />

Spa genießen. Die traditionellen Heilmethoden<br />

und Kurse wie Yoga versetzen dich mit<br />

Sicherheit in Ausgelassenheit und Entspannung.<br />

Auch Massagen und ein perfekt durchdachtes<br />

Fitness-Programm lassen keinerlei Wünsche offen.<br />

Strände<br />

Ein kleiner, aber feiner Strand ist der Laem<br />

Singh. Er ist wenig frequentiert und malerisch<br />

anzuschauen. Dieser ist durch eine zehnminütige<br />

Fahrt mit dem Auto und einem Boot schnell<br />

erreichbar.<br />

Einer der Favoriten ist Nai Thon. Das Wasser ist<br />

dort kristallklar und das Schnorcheln ein absoluter<br />

Traum. In der Trockenzeit kann aufgrund der Wellen<br />

nicht geschwommen werden, die zu spürende<br />

Energie ist jedoch umso deutlicher spürbar. Die<br />

Fahrt vom Hotel dauert um die vierzig Minuten.<br />

Zu guter Letzt ist auch der Mai Khao-Strand empfehlenswert.<br />

Denn die Fahrt zu diesem Abschnitt<br />

inmitten des Nationalparks ist bereits beeindruckend.<br />

Innerhalb von 50 Minuten kannst du bereits<br />

dort sein. Auf dem Weg sind zudem auch<br />

der Layan Beach an der Nordspitze des Bang Tao<br />

Beach und der Nai Thon Beach anzutreffen. Auch<br />

ein Mittagessen auf dem Weg dorthin ist in vielen<br />

Tagesplänen vereint.<br />

Einzigartiges Hotel<br />

Möchtest du deinen gesunden Lebensstil fördern<br />

und in der heimischen Kultur Thailands<br />

versinken? In diesem Resort warten unvergessliche<br />

Stunden auf dich. Zeit, ganz für sich zu sein,<br />

und das mitten auf Phuket, das gibt es selten.<br />

Exzellentes Essen, das auf ökologischem Anbau<br />

basiert, Stille und Einkehr, ein eigener Pool und<br />

der kurze Weg zum Strand - alles Gründe, die für<br />

einen Besuch dieses Resorts sprechen. Breche aus<br />

dem Alltag aus und lande im Wunderland.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 73 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: PETA Deutschland e.V.


Foto: djile / stock.adobe.com<br />

FASHION


AJOURE / FASHION<br />

MUST-HAVE BASICS<br />

Die 9 besten Key-Pieces für einen minimalistischen Kleiderschrank<br />

Zwar ist die Mode immer im Wandel, doch es gibt auch<br />

gewisse immer modische Klassiker, die du in jeder Saison<br />

miteinander kombinieren kannst, ohne dadurch<br />

veraltet zu wirken. Daher sollten diese zehn Kleidungsstücke<br />

deinen minimalistischen Schrank füllen, damit<br />

du klamottenmäßig auf alle Fälle vorbereitet bist.<br />

T R E N D<br />

Style<br />

BELTED TRENCH COAT<br />

BEIGE<br />

€ 179,00<br />

TRENCHCOAT<br />

Als Dauerbrenner gilt hier der Camel<br />

Coat mit schlichtem Reverskragen<br />

und zwei Eingriff-Taschen.<br />

Inzwischen kannst du aber auch<br />

Modelle mit viel Schnickschnack<br />

wie besondere Knöpfe und Reißverschlüsse<br />

finden. Achte aber<br />

darauf, auf die Farben Schwarz,<br />

Marineblau oder Grau zurückzugreifen.<br />

Denn diese Farben gelten<br />

besonders bei einem Mantel als<br />

ein Zeichen des guten Geschmackes<br />

und lassen sich wunderbar<br />

kombinieren.<br />

ORGANIC<br />

COTTON JERSEY<br />

T-SHIRT - WHITE<br />

€ 19,00<br />

DAS WEISSE SHIRT<br />

Das weiße Shirt ergänzt perfekt eine Jeans und eine<br />

schwarze Lederjacke auf jeder Party. Aber auch mit Rock<br />

und Sneaker zauberst du ein tolles Sommer-Outfit. Und<br />

zu Hause kannst du es auch tragen, weil es unheimlich<br />

bequem ist und deine Bewegungsfreiheit nicht einschränkt.<br />

SCHWARZE PUMPS<br />

Schwarz lässt sich mit jeder Farbe kombinieren und wirkt dazu<br />

noch besonders erhaben. Deshalb machen schwarze Pumps<br />

immer einen besonders edlen Eindruck und eignen sich nicht nur<br />

für offizielle Anlässe, sondern auch zum Essen gehen, Party feiern<br />

oder auch fürs Theater.<br />

HÖGL<br />

PUMPS - SCHWARZ<br />

€ 160,00<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 76 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

BIKER PRINCESS<br />

LEDERJACKE - SCHWARZ<br />

€ 199,95<br />

LIVING<br />

CRAFTS<br />

BANDEAU-BH<br />

SCHWARZ<br />

€ 32,99<br />

SCHWARZE<br />

LEDERJACKE<br />

Steht eine Party bevor und du<br />

weißt nicht, was du anziehen<br />

sollst? Dann ziehe deine Lederjacke<br />

an. Diese sollte aber unbedingt<br />

schwarz sein, damit sie dir<br />

den nötigen coolen Touch verleiht.<br />

Und achte vor dem Kauf, dass sie<br />

gut verarbeitet ist. Denn nur bei<br />

hochwertigem Leder hast du viele<br />

Jahre deine Freude damit und die<br />

zusätzlichen Euros machen sich<br />

durchaus bezahlt. Den Schnitt<br />

kannst du dagegen nach Belieben<br />

wählen.<br />

DER BH<br />

DIE WEISSE<br />

BLUSE<br />

Bei deiner Unterwäsche ist das<br />

wichtigste Kriterium, dass sie gut<br />

sitzt, damit du dich den ganzen<br />

Tag damit wohlfühlst. Ein gut stützender<br />

BH zaubert dir nicht nur<br />

eine schöne Silhouette, sondern<br />

verhindert auch das Durchschimmern<br />

deiner Nippel bei leichten<br />

Sommerstoffen. In den Farben<br />

Schwarz, Weiß oder Nude wird<br />

er unter deiner Kleidung fast unsichtbar.<br />

WEISSE<br />

SNEAKER<br />

Eine Bluse lässt sich nicht nur mit<br />

einem Blazer gut kombinieren –<br />

auch mit Lederjacke erzeugst du<br />

einen tollen Stilbruch, insbesondere,<br />

wenn sie weiß ist. Denn auch<br />

hier wirkt der Kontrast positiv. Je<br />

nachdem, ob du eine Jeans oder<br />

eine Stoffhose dazu trägst, wirkt<br />

der Look mehr casual oder edel.<br />

FELICITAAS<br />

HEMDBLUSE<br />

€ 69,95<br />

BLUE JEANS<br />

Fotos: PR / TRACDELIGHT; alonesdj / stock.adobe.com<br />

Sneaker harmonieren prächtig mit<br />

Lederjacke – insbesondere, wenn<br />

sie farblich einen Kontrast zur<br />

Oberkleidung bilden. Achte aber<br />

darauf, dass du nicht zu breite<br />

Sneaker ohne Zehenkappe wählst.<br />

Denn Modelle mit Zehenkappe<br />

und großer Breite wirken klobig<br />

und wirken meist zu aufdringlich<br />

für den Gesamteindruck deines<br />

Outfits.<br />

VEJA<br />

NET SUSTAIN V-10<br />

SNEAKERS - WEISS<br />

€ 125,00<br />

Als Basic gilt eine Skinny Jeans<br />

oder eine Flared Jeans. Am wichtigsten<br />

ist, dass diese dir im Schnitt<br />

steht und schön sitzt. Damit sie<br />

sich leicht mit anderen Kleidungsstücken<br />

kombinieren lässt, entscheide<br />

dich für ein Denim-Model,<br />

das nicht so ausgewaschen ist.<br />

ARMEDANGELS<br />

JEANS TILLY<br />

€ 99,95<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 77 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

Geht faire Mode auch günstig?<br />

5 Eco-Fashion-Labels für den kleinen Geldbeutel<br />

Kleidung ist Teil unseres Alltags und oft ein sehr<br />

wichtiger. Laut Statistik sind Kleidungsartikel das<br />

am häufigsten gekaufte Online-Produkt. Und auch<br />

offline stehen sie schon an zweiter Stelle. Dabei ist<br />

die Modeindustrie eine der schädlichsten Branchen<br />

für Mensch und Natur. In Anbetracht der schlechten<br />

Bedingungen, unter denen die meisten Kleidungsstücke<br />

produziert werden, wenden sich immer mehr<br />

Menschen der fairen Mode zu. Jedoch hat diese noch<br />

immer den Ruf weit teurer zu sein, als ihre Verwandten<br />

aus der Fast Fashion. Mit dem aufkommenden<br />

Interesse an nachhaltiger Mode haben sich aber auch<br />

einige Fashionlabels gebildet, die durchaus mit den<br />

Preisen herkömmlicher Kleidung mithalten können.<br />

Hier präsentieren wir dir fünf Labels, die mit fairer<br />

und günstiger Mode punkten können.<br />

Armedangels<br />

Armedangels wurde 2007 in Deutschland gegründet.<br />

Mittlerweile wird ihr Sortiment auch in diversen<br />

Läden angeboten und so hat sich die Marke schon<br />

seit einiger Zeit auf dem Markt etabliert. Ihre Produkte<br />

bestehen ausnahmslos aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen oder recyceltem Plastik und werden unter<br />

fairen Bedingungen in Europa und Asien produziert.<br />

Das Herkunftsland wird für jedes Produkt<br />

einzeln auf ihrer Website angegeben. Auch Zertifikate,<br />

wie GOTS, Fairtrade oder Fair Wear sind dort<br />

verzeichnet.<br />

Der zeitlose Stil und die hohe Qualität bilden einen<br />

soliden Grundstock. Außerdem zeichnet sich Armedangels<br />

durch ein großes Sortiment aus. Eines<br />

ist diesem Label auf jeden Fall gelungen: Stil unter<br />

umwelt- und menschenfreundlichen Bedingungen<br />

zu entwickeln.<br />

https://www.armedangels.de<br />

Grundstoff<br />

2007 gegründet, ist dieser Onlineshop bekannt<br />

für seine überaus preiswerten Waren. Basics, wie<br />

T-Shirts, gibt es dort beispielsweise schon ab 10€.<br />

Das Sortiment –inzwischen ausschließlich fair produziert<br />

- besteht hauptsächlich aus einer großen<br />

Auswahl an schlichten Kleidungsstücken.<br />

Die angebotenen Kleidungsstücke werden unter anderem<br />

von Labels wie ThokkThokk, Living Crafts,<br />

Fotos: instagram.com/dedicatedbrand; instagram.com/thoughtclothing; Logos: Armedangels, Grundstoff; ThokkThokk; Dedicated; Thought Clothing<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 78 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

MUD Jeans, HempAge und Bleed produziert.<br />

Auch auf deren Seite werden die<br />

entsprechenden Zertifikate angegeben<br />

und die Beschreibung jedes Produktes<br />

enthält Angaben zur Herstellung.<br />

https://www.grundstoff.net<br />

ThokkThokk<br />

Bei ThokkThokk wird alles biologisch,<br />

fair und vegan produziert. Der verwendete<br />

Baumwollstoff kommt hauptsächlich<br />

aus Indien und wird dann in<br />

Deutschland weiterverarbeitet. Schlichte<br />

Kleidungsstücke werden hier mit minimalistischem<br />

Grafikdesign versehen, das<br />

in Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Künstlern entwickelt wurde. Kleidungsstücke<br />

findest du hier sowohl für Damen<br />

und Herren, als auch für Kinder.<br />

Der Shop achtet auch auf plastikfreie<br />

ökologische Verpackungen und der Versand<br />

erfolgt mit CO²-Ausgleich.<br />

Das Ziel dieses Labels ist es, faire Mode<br />

für jeden zugänglich zu machen und eine<br />

Alternative zu den gängigen Fast Fashion<br />

Labels zu bieten.<br />

Außerdem ist ThokkThokk seit 2014<br />

GOTS (Global Organic Textile Standard)<br />

zertifiziert und manche<br />

Produkte weisen zusätzlich<br />

noch weitere Zertifizierungen<br />

auf. Auch unterstützt das Label<br />

die indische Organisation<br />

SAVE, die sich für Kinder- und<br />

Frauenrechte einsetzt.<br />

www.thokkthokkmarket.com<br />

Die Kleidung besteht aus fair produzierter<br />

Bio-Baumwolle und wird zum größten<br />

Teil in Indien hergestellt. Hierbei<br />

stellen die Textilstandards GOTS und<br />

Fairtrade sicher, dass dies unter fairen<br />

Arbeitsbedingungen und fairer Bezahlung<br />

geschieht. Auf ihrer Website kannst<br />

du dich außerdem über die Zulieferer näher<br />

informieren.<br />

www.dedicatedbrand.com<br />

Thought Clothing<br />

Vormals unter dem Namen Braintree<br />

bekannt, bietet das faire Modelabel aus<br />

Australien eine große Auswahl an Herren-<br />

und Damenmode an. Inzwischen ist<br />

ihre Mode in über 1000 Shops vertreten.<br />

Von Beginn an setzte die Marke auf nachhaltige<br />

Rohstoffe wie Hanf, Bio-Baumwolle<br />

und Bambusfasern. Auch recycelte<br />

Materialien werden in der Produktion<br />

verwertet. Produktionsmuster und Altbestände,<br />

die keine Verwendung finden,<br />

spendet die Marke an Smart Works, Traid<br />

und In Kind Direct. Die Manufakturen<br />

werden laut Thought Clothing viermal<br />

pro Jahr überprüft, um faire Arbeitsbedingungen<br />

garantieren zu können.<br />

Nebenbei betreibt die Marke auf ihrer<br />

Website auch einen Blog, der sich neben<br />

Mode mit nachhaltigem Lebensstil beschäftigt.<br />

www.wearethought.com<br />

Dedicated<br />

Dedicated wurde 2006 in Schweden<br />

mit dem Ziel gegründet, eine<br />

nachhaltige Streetwear-Marke<br />

aufzubauen. Um dies zu verwirklichen,<br />

arbeitet Dedicated mit vielen<br />

verschiedenen Künstlern der<br />

Branche zusammen. Bei Dedicated<br />

gibt es vor allem ausgefallene<br />

Stücke, die mit ansprechenden<br />

Grafiken und Statements<br />

versehen sind.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 79 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Du bis


t Style<br />

Foto: Manuel / stock.adobe.com


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NATURKOSMETIK<br />

MIT CBD<br />

WAS IST DRAN<br />

AN DEM HYPE?<br />

SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

WWW.AJOURE.DE<br />

Foto: Sony Music<br />

www.ajoure.de<br />

Foto: hocus-focus / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 82 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: Andrey Kiselev / stock.adobe.com<br />

BEAUTY


AJOURE / BEAUTY<br />

Natur<br />

Kosmetik<br />

SO GELINGT DIR DER UMSTIEG<br />

AUF NATÜRLICHE PRODUKTE<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 84 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: blackday; mizina / stock.adobe.com<br />

Naturkosmetik<br />

die besten Tipps und Infos<br />

Naturprodukte und Biomarken sind in aller Munde und in ganz<br />

verschiedenen Bereichen unseres Alltags auf dem Vormarsch. Kein<br />

Wunder, dass das auch für die Kosmetik gilt. Was spricht also dagegen,<br />

seinem Körper in Bezug auf die Hygiene- und Pflegeprodukte<br />

etwas Gutes zu tun? Schieb doch den chemischen Zusatzstoffen in<br />

deinen Kosmetika einen Riegel vor. Bye bye Silikon, auf Nimmerwiedersehen<br />

Parabene, Ciao Paraffin!<br />

Gründe für den Umstieg auf<br />

Naturkosmetik<br />

Die Gründe für den Umstieg sind vielseitig. Grundsätzlich ist<br />

eine solche Veränderung die einzige Möglichkeit, aus einem chemischen<br />

Teufelskreis auszubrechen. Denn die Silikon- oder Paraffinschichten<br />

aus den herkömmlichen Cremes, die sich auf der Haut<br />

absetzen, erscheinen auf den ersten Blick zwar pflegend, sorgen<br />

aber für einen Schweißstau unter der Oberfläche. Unter der schönen<br />

Silikon-Paraffin-Folie wird die Haut brüchig. Wäschst du die<br />

Schicht beim Duschen ab, fühlt sich das Gesicht unangenehm gespannt<br />

an. Folglich cremst du direkt nach. Und genau diesen Kreislauf<br />

solltest du beenden.<br />

Zudem gibt es einen ökologischen Grund, der für Naturkosmetik<br />

spricht. Denn bei vielen chemischen Pflegemitteln werden Mikro-Plastik-Partikel<br />

eingesetzt. Diese lassen sich von den Kläranlagen<br />

nicht aus dem Wasser filtern. So gelangen sie in die Gewässer,<br />

wo sie von Fischen und anderen Meeresbewohnern aufgenommen<br />

werden. Und diese landen dann womöglich später auf deinem Teller.<br />

Keine schöne Vorstellung, oder? Also lohnt es sich auch, auf<br />

Naturkosmetik zu setzen, um der Natur - und damit letztlich dir<br />

selbst - etwas Gutes zu tun.<br />

Wie läuft der Umstieg ab?<br />

Die hochwertigen Pflanzenöle aus den Naturmitteln dringen tief<br />

in deine Haut ein. Hier entfalten sie ihre volle Wirkung. Die geschädigten<br />

Zellen erhalten eine echte Frischzellenkur. Allerdings nimmt<br />

das ein wenig Zeit in Anspruch. Rötungen oder Pickel sollten dich<br />

in dieser Zeit nicht beunruhigen. Sie zeigen nur an, dass sich die<br />

Oberfläche an natürliche Einflüsse gewöhnt - schließlich gibt es<br />

keine Barriere aus Silikon und Paraffin mehr. Nach und nach bildet<br />

die Haut aber ihre eigenen Abwehrkräfte aus. Die verschiedenen<br />

chemischen Stoffe aus der Hornschicht werden ausgeschieden.<br />

Sollte deine Haut besonders empfindlich sein, empfehlen wir dir,<br />

sie mit einem milden Serum bei der Regeneration zu unterstützen.<br />

Auch eine wohltuende Pflegemaske kann eine gute Idee sein. Sobald<br />

sich die Haut von den schädlichen Stoffen befreit und auf die<br />

Umgebung eingestellt hat, freust du dich über herrlich glatte und<br />

strahlende Haut.<br />

Ähnlich sieht es bei deinen Haaren aus. Zunächst erscheinen sie<br />

trocken und matt. Das liegt an dem fehlenden lichtreflektierenden Silikonfilm.<br />

Mitunter reagiert das Haar zudem mit starkem Nachfetten.<br />

Doch auch das pendelt sich auf ein normales Maß ein, sodass du bald<br />

herrlich glänzende Haare präsentierst.<br />

Wichtige Tipps für den Umstieg<br />

auf Naturkosmetik<br />

Für einen erfolgreichen Umstieg solltest du einige Tipps berücksichtigen,<br />

damit kein Frust aufkommt. Zunächst einmal ist wichtig,<br />

dass du dir folgendes klar machst: Rom wurde nicht an einem Tag<br />

erbaut. Soll heißen, du musst nicht deine kompletten Gewohnheiten<br />

alle auf einmal umstellen. Vielleicht fängst du mit kleinen Schritten<br />

an und kommst so auch ans Ziel. Starte doch damit, dein Shampoo<br />

umzustellen. Hast du dich daran nach einiger Zeit gewöhnt, kommt<br />

das nächste Mittel dran, und so weiter. Dadurch hast du nicht eine<br />

große Hürde vor dir, sondern überspringst viele kleine spielend leicht,<br />

probiere es aus.<br />

Geduld ist gefragt<br />

Bei der Umstellung auf grüne Kosmetik solltest du dran denken,<br />

dass nichts von heute auf morgen passiert. Entscheidend ist, dass du<br />

den Mut nicht aufgibst. Bleib am Ball, wie es so schön heißt. Dein Körper<br />

benötigt eventuell mehrere Wochen - oder vielleicht sogar Monate<br />

- um die Umstellung zu bewältigen.<br />

Zunächst einmal kommt bei der Umstellung nämlich höchstwahrscheinlich<br />

ein wenig Frust auf. Denn dein Körper scheint zunächst mit<br />

den neuen Bedingungen so gar nicht einverstanden zu sein. Haut und<br />

Haare spielen verrückt. Aber keine Sorge, nach und nach gewöhnt er<br />

sich an die neuen Mittel.<br />

Überfordere deine Haut nicht<br />

AJOURE / BEAUTY<br />

Mach dir auch klar, dass nicht jedes Naturprodukt geeignet ist. Nur<br />

weil „Natur“ draufsteht, heißt das nicht automatisch, dass dein Körper<br />

die Inhaltsstoffe verträgt. Gerade bei ätherischen Ölen oder bei Präparaten<br />

mit hoher Alkoholkonzentration kann es zu Problemen kommen.<br />

Wer sich an den Naturprodukten versucht, der hat zunächst einmal<br />

eine neue und völlig unbekannte Auswahl vor sich. Da bekommt jeder<br />

Lust, sich durch das Sortiment zu probieren. Ausprobieren ist auf jeden<br />

Fall auch erlaubt und erwünscht. Kritisch wird es aber, wenn du ständig<br />

zwischen unterschiedlichen Produkten hin und her springst. Besonders<br />

empfindliche Haut ist mit diesen ständigen Umstellungen schnell überfordert.<br />

Im Übrigen ist zu beachten, dass allein eine Umstellung auf Naturkosmetik<br />

kein Garant für Erfolg ist. Wenn du spezielle Hautprobleme<br />

damit in den Griff bekommen willst, solltest du beachten, auch andere<br />

Bereiche deines Alltags zu verändern. Das gilt in besonderem Maße für<br />

die Ernährung. Hier ist es wichtig auf ausgewogene und gesunde Speisen<br />

zu achten. Denn die Nahrung hat einen entscheidenden Einfluss auf<br />

unsere Haut.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 85 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / BEAUTY<br />

CBD in der Naturkosmetik<br />

Was ist<br />

dran an<br />

dem Hype?<br />

Kaum ein Wirkstoff ist momentan häufiger Thema in der Beautyszene<br />

als CBD. Der in Hanfpflanzen enthaltene Wirkstoff verspricht<br />

gesunde und reine Haut, und sogar gegen schwerwiegende<br />

Hautprobleme wie Rosazea, Ekzeme und Akne soll CBD helfen.<br />

Doch was kann der Pflanzenstoff wirklich und ist CBD in Kosmetikprodukten<br />

legal?<br />

Wie sich CBD von der Droge aus der<br />

Cannabispflanze unterscheidet<br />

Weitaus bekannter als CBD ist der ebenfalls in Hanfpflanzen<br />

enthaltene Stoff THC, auch Tetrahydrocannabinol genannt, der<br />

wohl den meisten vorschwebt, wenn sie von Produkten hören, in<br />

denen Bestandteile der Hanfpflanze enthalten sind. THC gilt als<br />

illegales Rauschgift, das für seine freudig machenden und extrem<br />

entspannenden Highs bekannt ist. Im Gegensatz zu dem Rauschmittel<br />

THC ruft CBD keine Rauschzustände hervor, weshalb es<br />

in Kosmetika legal vertrieben werden darf und als unbedenklich<br />

gilt. Auch die Gewinnung von CBD unterscheidet sich von der<br />

des THCs, denn es kann nur aus weiblichen Hanfpflanzen gewonnen<br />

werden. CBD oder Cannabidiol gehört zu den Phytocannabinoiden,<br />

von denen mehr als einhundert in der Hanfpflanze gefunden<br />

werden können. Zwar besitzt auch CBD eine beruhigende<br />

Wirkung, ist aber nicht schädlich für das Nervensystem und wirkt<br />

antipsychotisch. Somit hat das in Kosmetika verwendete Hanfprodukt<br />

CBD nur wenig mit der berauschenden Droge gemein<br />

und wirkt nahezu gegenteilig.<br />

Beautywunder CBD - das kann das Hanfprodukt wirklich<br />

Hautberuhigende, entspannende und heilende Wirkungen werden<br />

CBD in der äußeren sowie inneren Anwendung zugeschrieben<br />

und das nicht umsonst: In Kosmetikprodukten wie Cremes,<br />

Lotionen und Balsam gilt der Wirkstoff der Cannabispflanze als<br />

echtes Allrounder-Talent, das die Haut durch enthaltenes Vitamin<br />

E in ihrer Regeneration unterstützt. In Kombination mit pflanzlichen<br />

Ölen stärkt es die natürliche Schutzfunktion der Haut und<br />

unterstützt die Zellregeneration, was es zum beliebten Inhaltsstoff<br />

für Anti-Aging-Produkte macht. Der Wirkstoff wirkt zudem antibakteriell<br />

und antiviral, was ihn besonders für die Gesichtspflege<br />

unreiner Haut optimal macht. Sogar schwerwiegende Hautunreinheiten<br />

und Akne lassen sich mit CBD in natürlichen Kosmetika<br />

wirksam und effektiv bekämpfen, wodurch der Wirkstoff in<br />

der Beautyszene große Bekanntheit erlangte.<br />

Auch für das Haar gilt CBD als nährreiche Wunderwaffe: Durch<br />

den hohen Proteingehalt des CBDs wird die Keratinsubstanz geschädigter<br />

Haare gestärkt, wodurch das Haar an Elastizität und<br />

Glanz gewinnt.<br />

Foto:s Africa Studio / stock.adobe.com; cbd-vital.de; ecco-verde.de<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 86 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / BEAUTY<br />

Da CBD eine natürlich entspannende und beruhigende<br />

Wirkung hat, wird es vermehrt bei Muskelkrämpfen und<br />

Gelenkbeschwerden angewendet, weil es hilft, Verspannungen<br />

zu lösen und Schmerzen sowie Entzündungen<br />

hemmt.<br />

CBD kann in der Behandlung von Hautkrankheiten<br />

eingesetzt werden<br />

Entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzlindernd,<br />

beruhigend - Die Liste der Wirkungen von CBD<br />

ist lang. Besonders bei schwerwiegenden Hautproblemen<br />

und Hautkrankheiten wie Ekzemen, Rosazea und<br />

Schuppenflechte kann der Wirkstoff der Hanfpflanze<br />

Abhilfe verschaffen. Auch Hautausschläge und Akne<br />

vermag der Pflanzenstoff zu lindern, was ihn nicht nur<br />

zu einem beliebten Inhaltsstoff für Naturkosmetik, sondern<br />

auch zu einem wahren Hautretter macht.<br />

So wird CBD angewendet<br />

Der pflanzliche Stoff kann von außen auf die Haut aufgetragen<br />

oder mit speziellen Mitteln zur Nahrungsergänzung<br />

aufgenommen werden. Am weitesten verbreitet<br />

ist die Verwendung von CBD als Zutat von natürlicher<br />

Kosmetik, in welcher der Stoff mit anderen pflanzlichen<br />

Inhaltsstoffen kombiniert wird. Während das rohe CBD<br />

eine grünliche Paste ergeben würde, die in der herkömmlichen<br />

Naturkosmetik wohl kaum Anklang finden<br />

würde, fällt der Wirkstoff in Cremes und Lotionen<br />

kaum auf: CBD ist schlecht in Wasser löslich, dafür aber<br />

umso besser in Ölen, was den Wirkstoff perfekt zur Anwendung<br />

in Kombination mit Pflanzenölen macht. Erhältlich<br />

ist der Stoff in vielen Drogerien und Kosmetikketten<br />

entweder als CBD-haltiges Hanföl, das vielseitig<br />

verwendbar ist, oder als fester Bestandteil eines fertigen<br />

Produkts wie Gesichtscreme oder Bodylotion.<br />

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Fazit<br />

Obwohl der Wirkstoff der Hanfpflanze aufgrund seines<br />

Ursprungs, der dem des berauschenden THCs ähnelt,<br />

noch immer kritisiert wird und kaum handelsüblich ist,<br />

hält CBD viele vorteilhafte kosmetische Wirkungen für<br />

Haut und Haar bereit, die eine Beautyroutine sinnvoll<br />

ergänzen können. Besonders bei empfindlicher Haut<br />

oder gegen wiederkehrende Hautirritationen durch<br />

herkömmliche Kosmetika könnte der pflanzliche Stoff<br />

eingesetzt werden. CBD erfüllt ohne jeden Zweifel sein<br />

Wirkversprechen durch seine speziellen Eigenschaften<br />

und sorgt für wirksame Naturkosmetik, die in dieser<br />

Form bisher nicht existierte.<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 87 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


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LIEBE & BEZIEHUNG


AJOURE / MEN LIEBE / LIEBE & BEZIEHUNG & BEZIEHUNG<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 90 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE AJOURE MEN / LIEBE / & BEZIEHUNG<br />

Foto: rohappy / stock.adobe.com<br />

Kondo-ing<br />

Das<br />

steckt<br />

hinter<br />

dem<br />

Dating-Trend<br />

Falls du noch nichts von dem Netflix-Hit<br />

„Aufräumen mit Marie Kondo“ gehört hast,<br />

dann wird es höchste Zeit – denn Aufräumen<br />

und Ausmisten liegt gerade voll im<br />

Trend! Die Japanerin zeigt in ihrer unterhaltsamen<br />

Serie, wie Paare und Familien<br />

ihr Zuhause mit ganz bestimmten Strategien<br />

aufräumen können, um ein geordnetes<br />

und besseres Leben führen zu können.<br />

Das Prinzip dahinter ist ganz einfach: Alles,<br />

was in irgendeiner Weise Ballast ist und<br />

den Eigentümer nicht mehr auf positive<br />

Weise bereichert, gehört aussortiert. Laut<br />

Aufräumexpertin bringt dieses regelmäßige<br />

Ausmisten nicht nur mehr Ordnung<br />

in die eigenen vier Wände, sondern sorgt<br />

gleichzeitig für ein verbessertes Lebensgefühl.<br />

So lautet jedenfalls die Theorie dahinter.<br />

Dennoch kann dieses interessante Prinzip<br />

nicht nur auf deinen Kleiderschrank<br />

oder deine Wohnung angewandt werden,<br />

sondern auch auf dein Liebesleben – das<br />

beweist zumindest der neue Dating-Trend<br />

„Kondo-ing“.<br />

Kondo-ing:<br />

Was hat es<br />

mit diesem<br />

neuen Trend<br />

auf sich?<br />

Um diesem rätselhaften Dating-Trend auf<br />

die Spur zu kommen, müssen wir kurz einen<br />

Blick auf die Dating-App „Plenty of<br />

Fish“ werfen. Die junge Plattform nahm<br />

sich ein Beispiel an der bekannten Netflix-Serie<br />

und war sich eines sicher: Das<br />

Prinzip des Aufräumens kann auch auf<br />

das Liebesleben übertragen werden. Aus<br />

diesem Grund taufte die App diesen neuen<br />

Dating-Trend kurzerhand „Kondo-ing“,<br />

um der Aufräumexpertin alle Ehre zu erweisen.<br />

Das mag zwar für den ein oder anderen<br />

etwas eigenartig klingen, dennoch soll<br />

die App bei schwierigen Entscheidungen<br />

im Dating-Bereich genau gelegen kommen.<br />

Es heißt, in manchen Fällen könne<br />

„Kondo-ing“ Anwender sogar vor einem<br />

gebrochenen Herzen bewahren – was<br />

heutzutage viele Menschen davon abhält,<br />

überhaupt einen Schritt in den unbekannten<br />

Dating-Dschungel zu wagen. Eine<br />

App, die Liebessuchende vor emotionalem<br />

Schmerz bewahrt? Warum ist niemand<br />

früher darauf gekommen?<br />

Wie<br />

funktioniert<br />

Kondo-ing?<br />

Ähnlich wie bei Marie Kondos Aufräum-Prinzip,<br />

wo alle Gegenstände, die einem<br />

keine Freude mehr bereiten, entfernt<br />

werden, läuft es auch im Dating-Bereich.<br />

Was du also nicht mehr brauchst, wird<br />

ohne Rücksicht auf Verluste einfach aus<br />

deinem Leben gestrichen.<br />

Bringt dir eine bestimmte Person nur noch<br />

Leid? Dann lass sie los. Gibt es jemanden,<br />

der dir zuerst den Kopf verdreht hat, sich<br />

aber nun nicht mehr bei dir meldet? Sich<br />

aber laut Fotos prächtig mit den Freunden<br />

amüsiert? Dann probiere es mit „Kondo-ing“.<br />

Vielleicht hast du es aber auch<br />

einfach satt, ständig das fünfte Rad am Wagen<br />

zu sein, für das sich sowieso niemand<br />

wirklich interessiert? Dann befreie dich<br />

von dieser Last und öffne dich für Neues.<br />

Egal um welchen Grund es sich handelt,<br />

dieses Prinzip kannst du in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen anwenden.<br />

Zusammengefasst können wir also sagen,<br />

dass es sich bei „Kondo-ing“ um einen<br />

emotionalen Frühjahrsputz handelt. Alles,<br />

was du nicht mehr in deinem Leben benötigst<br />

oder dir nicht guttut, wird losgelassen.<br />

„Kondo-ing“<br />

ist befreiend<br />

Zwar gehen die Meinungen zu diesem Dating-Trend<br />

auseinander, es ist aber dennoch<br />

bewiesen, dass sich das Ausmisten<br />

von emotionalem Ballast in deinem Leben<br />

positiv auf dein Wohlbefinden auswirkt.<br />

Du bist nicht nur offener für Neues, sondern<br />

lässt dich auch nicht so schnell unterkriegen.<br />

Bevor du also geradewegs ins<br />

Messer läufst und dich wieder in jemand<br />

Falschen verliebst, vertrau auf „Kondo-ing“.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 91 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

CASUAL DATING:<br />

DARAUF<br />

SOLLTEST DU<br />

BEIM ERSTEN<br />

SEXTREFFEN<br />

ACHTEN!<br />

Casual Dating - hinter diesem unauffällig<br />

wirkenden Schlagwort versteckt sich das<br />

Lebensgefühl einer ganzen Generation. Immer<br />

mehr Frauen finden Gefallen an ungezwungenen<br />

Dates mit der Aussicht auf<br />

Sex - aber ganz ohne Verpflichtungen! Die<br />

Arbeit lastet dich vollkommen aus oder du<br />

hast schlicht und einfach keine Lust auf all<br />

diesen Stress, den eine Beziehung, egal wie<br />

gut diese ist, zwangsläufig mit sich bringt.<br />

Dennoch willst du nicht auf körperliche<br />

Nähe und Intimität verzichten? Dann ist<br />

Casual Dating auch für dich das richtige.<br />

Fotos: Antonioguillem; vadim_design; deagreez / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 92 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Was ist Casual Dating?<br />

Bei Casual Dating geht es nur um das Eine.<br />

Männer und Frauen melden sich auf diversen<br />

Plattformen (egal ob online oder mittels<br />

Smartphone-App) an, geben ihr Alter, ihren<br />

Wohnort und natürlich ihre sexuellen Präferenzen<br />

an. Das Ganze wird durch ein oder<br />

mehrere aussagekräftige Fotos abgerundet.<br />

Anschließend klickst du dich durch die Profile<br />

der anderen Nutzer und hinterlässt Likes<br />

oder kurze Nachrichten bei denen, die<br />

du ansprechend findest. Eines führt zum<br />

anderen und im Nu flirtest du heftig online<br />

mit deinem Wunschpartner für das Casual<br />

Date. Es ist klar, ihr wollt beide das Gleiche.<br />

Eine Verabredung zu einem Sextreffen wird<br />

ausgemacht. Doch was nun? Worauf solltest<br />

du unbedingt vor und bei deinem ersten<br />

Sextreffen achten?<br />

Auf diese Punkte<br />

solltest du beim<br />

ersten Sextreffen<br />

achten!<br />

Ehrlichkeit siegt<br />

Bereits vor dem ersten Sextreffen solltest<br />

du gewisse Regeln beachten. Sei im Chat<br />

durchwegs ehrlich. Ihr werdet mit Sicherheit<br />

vorab darüber reden, welche Dinge<br />

euch interessieren und reizen. (Wenn ihr<br />

das noch nicht gemacht habt, solltest du dies<br />

vor eurem ersten Treffen unbedingt noch<br />

nachholen!) Es bringt hier nichts, wenn du<br />

große sexuelle Aufgeschlossenheit vorgaukelst,<br />

wenn diese nicht vorhanden ist. Der<br />

offene Umgang und Gespräche über solche<br />

Themen bilden die wichtigste Grundlage für<br />

ein Casual Date.<br />

Zu mir oder zu dir?<br />

Die Wahl des richtigen Ortes ist ein Thema<br />

für sich. Manche Frauen schwören darauf,<br />

dass ein Sextreffen in den eigenen vier<br />

Wänden stattfinden muss, weil sie sich hier<br />

am sichersten fühlen.<br />

Andere bevorzugen die Wohnung des Dates.<br />

Immerhin kannst du dann einfach<br />

gehen wann immer du willst. Unser Tipp<br />

hingegen ist: Trefft euch auf neutralem Boden.<br />

Ein erstes persönliches Kennenlernen<br />

bei einem Drink in einer Bar wirkt Wunder.<br />

Hier kannst du einfach überprüfen ob<br />

die Chemie auch im echten Leben stimmt.<br />

Durch die öffentliche Lage setzt du dich keinerlei<br />

Gefahren aus und kannst sicher und<br />

vollkommen entspannt in das Date starten.<br />

Seid ihr euch dann beide sicher, dass<br />

es auch zum Sex kommen soll, empfehlen<br />

wir weiterhin einen neutralen Ort wie ein<br />

Hotelzimmer. Beide Partner sind hier nicht<br />

vorbelastet und können sich vollkommen<br />

frei entfalten. Auch besitzen beide die Freiheit,<br />

das Date zu jedem Zeitpunkt beenden,<br />

zu dem sie wollen.<br />

Safety first!<br />

Vor allem Frauen haben häufig Sicherheitsbedenken<br />

bei Casual Dates. Das ist vollkommen<br />

verständlich und nur natürlich.<br />

Immerhin triffst du dich mit einer wildfremden<br />

Person und weißt nur die Dinge,<br />

die dir über das Internet mitgeteilt wurden.<br />

Wir empfehlen, dass du deine beste Freundin<br />

in deine Pläne einweihst. Macht untereinander<br />

aus, dass du dich regelmäßig (oder<br />

zumindest einmal) meldest und signalisierst,<br />

dass alles in bester Ordnung ist. Gib<br />

ihr die Adresse, wo du dich mit deinem Date<br />

triffst. Wechselt ihr später in eine Wohnung<br />

oder ein Hotelzimmer, lass dir die genaue<br />

Adresse geben und teile sie deiner Freundin<br />

mit. Du kannst dies gerne auffällig machen<br />

lassen und dein Date informieren. Das Wissen<br />

um solche Sicherheitsnetze ist äußerst<br />

abschreckend und kann Sexualtäter bereits<br />

im Vorfeld vertreiben.<br />

Doch auch wenn alles bestens läuft - auch<br />

beim Sex steht Sicherheit ganz oben! Bei<br />

einem Treffen mit fremden Menschen sollte<br />

Safer Sex immer(!) oberste Priorität haben.<br />

Da du dich nie darauf verlassen kannst,<br />

dass Männer sich um dieses Thema kümmern,<br />

geh vorbereitet zu deinem Sextreffen<br />

und bringe Kondome mit.<br />

Jetzt geht’s zur Sache<br />

Wenn es dann nun endlich zum heiß ersehnten<br />

Sex kommt, solltest du ohne große<br />

Erwartungshaltungen rangehen, so bleiben<br />

dir Enttäuschungen erspart, positive Überraschungen<br />

werden allerdings häufig auftreten.<br />

Du darfst nicht vergessen - ihr kennt<br />

euch nicht. Lasst euch dementsprechend<br />

Zeit, euch und eure Körper kennenzulernen.<br />

Setz dich und deinen Partner nicht<br />

unter Druck, sondern genießt die gemeinsame<br />

Zeit miteinander. Natürlich kannst<br />

du die Situation durch das Tragen von aufreizenden<br />

Dessous anheizen. Nach einer<br />

guten Kommunikation vorab können auch<br />

Sexspielzeuge einige Würze in das ganze<br />

Treffen bringen.<br />

Nach dem Sex ist vor dem Sex<br />

Wenn euer heißes Spiel vorüber ist, solltet<br />

ihr in euer jeweiliges Zuhause zurückkehren.<br />

Es handelt sich schließlich um ein Casual<br />

Date - Sex ohne Liebe. Schnell werden<br />

nach einer gänzlich gemeinsam verbrachten<br />

Nacht bei dem einen oder anderen<br />

doch Gefühle wach - die Wahrscheinlichkeit<br />

dadurch zutiefst enttäuscht zu werden,<br />

ist gigantisch. Am nächsten Tag könnt ihr<br />

ja gerne eine „Nachbesprechung“ machen.<br />

War das Treffen toll genug, um wiederholt<br />

zu werden? Was war gut, was hatte Potential<br />

zur Verbesserung? Auch zu diesem<br />

Zeitpunkt gilt wie während des gesamten<br />

Verlaufs von Casual Dating: Offene Kommunikation<br />

ist alles - damit wirst auch du<br />

mit Garantie großen Spaß beim Casual Dating<br />

haben!<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 93 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Was Männer wirklich<br />

übers Kuscheln denken<br />

Nach der Arbeit erschöpft die Jogginghose<br />

anziehen und ab aufs Sofa – herrlich.<br />

Noch schöner wäre es ja aber, wenn sich<br />

der Partner dazugesellt. So eine Schmuse-Einheit<br />

täte jetzt nämlich richtig gut.<br />

Doch wie denken Männer eigentlich<br />

wirklich übers Kuscheln?<br />

Warum ist Kuscheln überhaupt<br />

wichtig<br />

Kuscheln tut gut und das nicht ohne<br />

Grund. Es gibt dir ein Gefühl von Geborgenheit,<br />

Zuneigung und Liebe. Es<br />

löst Anspannungen und sendet Beruhigungssignale<br />

an dein Gehirn, was erneutem<br />

Stress vorbeugt. Tatsächlich führt<br />

ein solch inniger Körperkontakt zu einer<br />

sofortigen Senkung des Stresshormons<br />

Cortisol.<br />

Gleichzeitig schüttet dein Körper Endorphine<br />

aus, die deine Stimmung steigen<br />

lassen. Auch das Oxytocin spielt eine<br />

Rolle: Es ist umgangssprachlich als Kuschel-Hormon<br />

bekannt und leistet durch<br />

seine positive Wirkung einen wesentlichen<br />

Beitrag für deine Gesundheit.<br />

Es ist eigentlich recht simpel zu verstehen:<br />

Der Hautkontakt ist einer der ursprünglichsten<br />

Kommunikations- und<br />

Kontaktwege des Menschen; Körperkontakt<br />

und Zärtlichkeiten zählen zu den<br />

menschlichen Grundbedürfnissen und<br />

festigen die zwischenmenschliche Beziehung.<br />

Damit ist Kuscheln manchmal<br />

sogar intimer als Sex. Und während ihr<br />

diese Zärtlichkeiten austauscht, nehmt<br />

ihr euch Zeit füreinander, bildet eine Art<br />

Symbiose.<br />

Und was denken die Männer<br />

nun darüber?<br />

Bei so vielen verblüffend guten Argumenten<br />

konnten wir dich mit Sicherheit<br />

schon vom Kuscheln überzeugen. Aber<br />

wie steht nun dein Partner dazu? Führt<br />

ihr bereits eine kuschelige Beziehung<br />

oder gibt es da dringenden Aufholbedarf?<br />

Vielleicht findest du ja schon im Folgenden<br />

heraus, ob dein Herzensmensch eher<br />

ein Genießer oder Skeptiker ist.<br />

Fotos: bernardbodo / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 94 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Typ 1:<br />

der Kuschel-Genießer<br />

Ja, es gibt ihn, den Mann, der das Kuscheln<br />

mit all seinen Sinnen genießt. Er<br />

fühlt sich männlich, während er seinen<br />

starken Arm um dich legt, dich beschützt<br />

und dir Geborgenheit schenkt. Er zieht<br />

es vor, dir nah zu sein, ganz ohne Druck,<br />

einfach mal gehen lassen. Er strebt nach<br />

einer behaglichen und wohligen Nähe,<br />

möchte Innigkeit und Vertrautheit mit<br />

dir teilen. Und das vielleicht Wichtigste:<br />

Beim Kuscheln mit dir darf er ganz sein,<br />

wer er ist.<br />

Typ 2:<br />

Der Kuschel-Skeptiker<br />

Doch dann kennen wir auch ihn, den Kuschel-Skeptiker.<br />

Und vielleicht kennst du<br />

ihn ebenso gut wie wir. Dem Skeptiker<br />

ist das innige Schmusen oft lästig. Dein<br />

Kopf auf seiner Brust wird irgendwann<br />

so schwer, dass er – laut eigener Aussauge<br />

– keine Luft mehr bekommt und auch<br />

deine wunderschönen, langen Haare in<br />

seinem Gesicht scheinen ihn schier verrückt<br />

zu machen – nicht zuletzt, weil er<br />

den Fernseher nun nicht mehr sehen<br />

kann. Und irgendwie ist es ihm auch alles<br />

viel zu warm, so eng umschlungen.<br />

Aber deine Füße, die sind definitiv zu<br />

kalt. Der Skeptiker ist demnach nicht gerade<br />

entscheidungsfreudig. Und wenn er<br />

sich dann trotzdem zum Kuscheln überwindet,<br />

dann muss es laut ihm aber auch<br />

noch Sex obendrauf geben.<br />

Aber muss Kuscheln denn<br />

eigentlich immer zum Sex führen?<br />

Die Antwort lautet: Nein. Denn das Kuscheln<br />

selbst kann bereits eine große<br />

Wirkung erzielen. Das gängige Klischee<br />

besagt jedoch, dass Frauen dieser Form<br />

von Körperkontakt mehr zugetan sind als<br />

Männer. Doch Letztere sollten sich – zumindest<br />

ihrer Partnerin zuliebe – diesem<br />

zwischenmenschlichen Gebiet nähern.<br />

Denn es ist nicht einzig und allein der<br />

Sex, der dich und deinen Partner zusammenhält.<br />

Es geht um den Austausch von<br />

Zärtlichkeit im Gesamten. Denn all das,<br />

was dazugehört, schafft bereits Vertrauen<br />

und Intimität.<br />

Also ist es gar nicht notwendig, die eigene<br />

Beziehung über das Sexleben zu definieren.<br />

Auch das gemeinsame Kuscheln ist<br />

bedeutsam und sollte als eigenständiger<br />

Akt gepflegt werden. Vielleicht ist es für<br />

dich ja schon längst selbstverständlich,<br />

dass Kuscheln keine Einleitung für anschließenden<br />

Geschlechtsverkehr ist.<br />

Viele Männer scheinen dies jedoch noch<br />

nicht so richtig verstanden zu haben; das<br />

Kuscheln interpretieren sie eher als Startschuss.<br />

So machst du ihn zur Kuschelmaus<br />

Wenn du darunter leidest, dass dein<br />

Partner auch ganz gut ohne Kuscheln<br />

auskommt, dann raten wir dir, zunächst<br />

einmal herauszufinden, woran das liegen<br />

könnte.<br />

Vielleicht weiß dein Partner nämlich gar<br />

nicht so richtig, wie er auf dein Bedürfnis<br />

nach Nähe reagieren soll. Das könnte<br />

daran liegen, dass er solche körperlichen<br />

Zärtlichkeiten in seiner Kindheit eher<br />

seltener erlebt hat, was dir wiederum eine<br />

tolle Chance eröffnet, ihm zu zeigen, wie<br />

schön das sein kann.<br />

Warte nicht allzu lang damit, das Thema<br />

offen anzusprechen. Und am besten<br />

tust du es auch nicht in der entsprechenden<br />

Situation, sondern wartest auf einen<br />

„neutralen“ Moment, in dem die Gefahr<br />

eines Streits geringer ist. Kläre mit ihm<br />

Begriffe wie „Kuscheln“, „Vorspiel“, „Sex“<br />

und was dir noch so einfällt. Und frage<br />

ihn, was er sich genau darunter vorstellt.<br />

Dass er das Kuscheln möglicherweise mit<br />

Sex verknüpft, kann auch auf einem Missverständnis<br />

zwischen euch beruhen.<br />

Wir sprechen hier jedoch nicht von einer<br />

klaren Absage dem Sex gegenüber.<br />

Und so solltest du ihm das auch nicht<br />

vermitteln. Vielmehr geht es darum, die<br />

Bereiche künftig voneinander zu trennen.<br />

Dein Partner soll das lernen, was du<br />

schon ziemlich gut kannst: Das Kuscheln<br />

an sich wertzuschätzen.<br />

Viele Männer mögen es nicht, Zärtlichkeiten<br />

in der Öffentlichkeit auszutauschen<br />

und du kannst deinem Partner eben auch<br />

nicht alles abverlangen. Aber vielleicht<br />

findet ihr einen gemütlichen Ort in eurem<br />

Zuhause, an dem ihr ganz für euch<br />

nach Herzenzlust kuscheln könnt.<br />

Und wenn er dann immer noch meckert,<br />

dass ihm der nötige Komfort fehlt, wenn<br />

ihr eng umschlungen beieinander liegt,<br />

dann könnte eine neue Position die Lösung<br />

sein. Versucht es mit der Löffelchen-Stellung,<br />

legt euch gegenüber und<br />

verschlingt nur die Beine ineinander.<br />

Probiert euch aus und macht es euch so<br />

richtig kuschelig. Das wird wunderbar!<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 95 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

SCHMERZEN<br />

nach dem Sex,<br />

das sind die Ursachen<br />

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Foto: New Africa / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 96 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Am Sex haben die meisten Menschen<br />

Freude. Doch immer wieder<br />

kommt es vor, dass Frauen,<br />

seltener Männer, während<br />

oder nach dem Sex Probleme<br />

haben. Etliche Ursachen können<br />

Irritationen auslösen und<br />

die Beschwerden müssen nicht<br />

zwangsläufig auf eine Krankheit<br />

hinweisen. Meistens kann das<br />

Problem schnell behoben werden<br />

und der Spaß am Miteinander<br />

stellt sich rasch wieder ein.<br />

1. Wilder Sex<br />

Ist die Scheide zu trocken, kann<br />

es beim Eindringen zu mechanischen<br />

Reizungen kommen. Das<br />

kann beispielsweise an einem zu<br />

kurzen Vorspiel liegen. Abhilfe<br />

schafft hier – außer natürlich<br />

die Lust aufeinander – ein wenig<br />

Gleitgel oder einfach mehr Zeit<br />

füreinander.<br />

Ebenso kann durch wilden Sex<br />

gelegentlich der Gebärmuttermund<br />

und die Gebärmutter gereizt<br />

werden, und das führt zu<br />

Unterleibsschmerzen.<br />

Und weil die meisten Menschen<br />

beim Verkehr nicht merken, wie<br />

sehr sie sich anstrengen, ist selbst<br />

Muskelkater eine mögliche Ursache<br />

für Beschwerden im Bauchbereich.<br />

Treten die Schmerzen<br />

erst am nächsten Tag auf, ist dies<br />

wahrscheinlich der Grund.<br />

2. Die Regel<br />

Vor und während der Periode ist<br />

der Hormonhaushalt der Frau<br />

verändert. Geschlechtsverkehr<br />

wird dann, obwohl die Frau Lust<br />

hat, gelegentlich als unangenehm<br />

und schmerzhaft empfunden.<br />

Das ist zwar nicht schön, aber<br />

ungefährlich. Vielleicht ist es eine<br />

Lösung, in dieser Zeit auf die Penetration<br />

zu verzichten und auf<br />

andere Methoden zur Befriedigung<br />

zurückzugreifen. Das ist<br />

spannend und bereichert das Sexualleben.<br />

3. Wechseljahre<br />

Auch in den Wechseljahren verändert<br />

sich der Hormonhaushalt<br />

der Frau. Die Scheide wird trockener<br />

und das Eindringen des<br />

Gliedes kann schmerzhaft sein.<br />

Hier hilft eine Gleitcreme oder<br />

eine Hormonbehandlung.<br />

4. Zu enge Kleidung<br />

Manchmal belasten enge Hosen<br />

oder Einlagen das Gewebe<br />

so sehr, dass die Reizung beim<br />

Sex die Vorschädigung bis zur<br />

Schmerzgrenze verstärkt. Weite<br />

Kleidung ist ohnehin bequemer<br />

und zudem besser, als keinen Sex<br />

zu haben.<br />

5. Fehlende Entlüftung<br />

Je nachdem, wie das beliebte<br />

Rein-Raus-Spiel gespielt wird,<br />

pumpt der Penis des Mannes<br />

nach und nach Luft in die Vagina<br />

der Frau. Wenn diese nicht<br />

herausgelassen wird, dann macht<br />

diese Beschwerden. Vergleichbar<br />

mit Blähungen, die nicht abgelassen<br />

werden können.<br />

Dies waren die wahrscheinlichsten<br />

Ursachen, die für Schmerzen<br />

sorgen können, ohne dass Krankheiten<br />

vorliegen. Besonders bei<br />

jungen Frauen, die noch nicht<br />

viel Erfahrung haben, können<br />

diese Symptome verwirren. Doch<br />

keine Sorge, fast immer sind es<br />

ganz banale Dinge, die für das<br />

Unwohlsein in Frage kommen.<br />

Wichtig ist aber, dass bei starken<br />

Schmerzen, auch wenn natürliche<br />

Auslöser hinter den Beschwerden<br />

vermutet werden, umgehend ein<br />

Arzt aufgesucht wird!<br />

In Folge noch einige Möglichkeiten,<br />

die eine Erkrankung als<br />

Grund haben. Dies soll natürlich<br />

nicht die Beratung des Mediziners<br />

ersetzen, sondern lediglich<br />

als Orientierung bei ungewohntem<br />

Empfinden dienen.<br />

1. Infektionen<br />

Bakterien und Pilze können die<br />

Geschlechtsregion befallen und<br />

dort für Juckreiz sorgen. Gut verständlich<br />

ist, dass Sex dann ein<br />

eher unangenehmes Erlebnis ist,<br />

das womöglich für nachhaltige<br />

Schmerzen sorgt. Zum Glück gibt<br />

es heute gegen fast jeden Infekt<br />

ein wirksames Mittel, das den<br />

Erreger schnell und konsequent<br />

abtötet. Ein Besuch bei einem<br />

Arzt ist im Zweifelsfall erforderlich,<br />

zumal sich die Keime ohne<br />

Behandlung vermehren und andere<br />

Sexualpartner anstecken.<br />

Dies gilt insbesondere für typische<br />

Geschlechtskrankheiten wie<br />

Tripper, Herpes, Feigwarzen oder<br />

Syphilis. All diese Krankheiten<br />

sind heilbar, aber definitiv eine<br />

Sache des Facharztes.<br />

2. Allergien<br />

Neben Allergien gegen Metalle,<br />

Pollen und Tierhaare gibt es<br />

auch eine Allergie gegen Sperma.<br />

Das ist eine sehr unschöne Angelegenheit,<br />

besonders wenn die<br />

Nähe zueinander gesucht wird.<br />

Manchmal hilft nur der mit Kondomen<br />

geschützte Verkehr. Doch<br />

auch Unverträglichkeiten gegen<br />

Präservative und manche Gleitmittel<br />

sind möglich. Duftöle und<br />

billiger Intimschmuck machen<br />

regelmäßig Probleme und sollten<br />

im Intimbereich nicht verwendet<br />

werden.<br />

3. Vaginismus<br />

Mit Vaginismus wird das Verkrampfen<br />

der Scheidenmuskulatur<br />

bezeichnet. Er tritt aufgrund<br />

physischer und psychischer Probleme<br />

auf. Auch bei Frauen, die<br />

mit der Penetration einverstanden<br />

sind und ihren Partner mit<br />

Vorfreude erwarten, kann es dazu<br />

kommen. Zum Glück ist es möglich,<br />

auch diese Krankheit erfolgreich<br />

zu behandeln.<br />

4. Zysten<br />

Nicht jede Zyste, die sich im Unterleib<br />

bildet, ist gefährlich. Beim<br />

Sex aber können Druckgefühle<br />

und Schmerzen auftreten. Besonders,<br />

wenn er innenliegend,<br />

stechend und langandauernd ist,<br />

solltest du umgehend einen Arzt<br />

aufsuchen.<br />

5. Endometriose<br />

Normalerweise wird die Schleimhaut<br />

der Gebärmutter mit der<br />

Regelblutung ausgeschieden. Passiert<br />

dies nicht vollständig, kann<br />

es zu schmerzhaften Verwachsungen<br />

kommen. Auch hier kann<br />

der Arzt helfen.<br />

Abschließend möchten wir noch<br />

einmal darauf hinweisen, dass<br />

Probleme nach dem Geschlechtsverkehr<br />

immer wieder auftreten<br />

und meistens ganz natürliche<br />

Ursachen haben. Nur bei wiederkehrenden,<br />

unerklärlichen oder<br />

starken Schmerzen solltest du<br />

nicht zögern und einen Gynäkologen<br />

aufsuchen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 97 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


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AJOURE MAGAZIN SEITE: 100 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


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LIFESTYLE


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Natron<br />

Was das Wundermittel alles kann<br />

Was ist Natron überhaupt?<br />

Unter der gängigen Bezeichnung<br />

Natron versteckt sich Natriumhydrogencarbonat<br />

(mit der chemischen<br />

Formel NaHCO3). Das Pulver,<br />

welches im Handel meist als<br />

Speisesoda, Backsoda, Backnatron<br />

oder Speisenatron angepriesen wird,<br />

darf nicht mit Natriumcarbonat (nur<br />

Soda) verwechselt werden. Das Pulver<br />

findet vielfältige Arten der Verwendung,<br />

unter anderem in der Lebensmitteltechnik<br />

aber auch in der<br />

Medizin, der Sportlerernährung und<br />

im Haushalt. Wir haben für dich die<br />

wichtigsten Verwendungsmöglichkeiten<br />

von Natron zusammengefasst.<br />

Natron im Haushalt: Die Küche<br />

Wir konzentrieren uns hier auf<br />

kleine Tipps zur Anwendung von<br />

Natron, welche dir das Leben in<br />

der Küche leichter machen sollen:<br />

- Angebrannte Speisereste in den<br />

Töpfen: Jeder kennt dieses Problem.<br />

Das Essen ist an den Töpfen<br />

angesetzt, die Reinigung ist mühsam<br />

und geht nur schleppend<br />

voran. Unser Tipp: Ein Esslöffel<br />

Natron in einem Liter Wasser<br />

auflösen und anschließend aufkochen<br />

lassen. Die Speisereste werden<br />

sich nun super einfach entfernen<br />

lassen.<br />

- Kalkflecken und Verkalkungen<br />

in der Küche? Kein Problem.<br />

Eine Paste, die du aus Natron und<br />

Wasser anmischen kannst, schafft<br />

Abhilfe!<br />

- Karottenschälen leicht gemacht: Du<br />

legst die Karotten in kochendes Wasser,<br />

gibst pro Liter Wasser einen halben Teelöffel<br />

Natron hinzu, nimmst die Karotten<br />

nach kurzer Wartezeit heraus und<br />

schreckst sie ab. Anschließend kannst du<br />

die Schale einfach abziehen.<br />

- Eier einfacher schälen: Ein Teelöffel<br />

Natron im Wasser beim Eierkochen sorgt<br />

dafür, dass das Ei deutlich einfacher zu<br />

schälen ist.<br />

- Nach einem langen Abend beim Kochen<br />

in der Küche stinken deine Hände.<br />

Unzählige Zwiebel und Knoblauchzehen<br />

wurden geschält, geschnitten und gepresst.<br />

Der hartnäckige Geruch kann sich<br />

für Stunden halten, egal wie sorgfältig<br />

du dir die Hände mit Seife wäschst. Ein<br />

wenig Natronpulver mit ein paar Tropfen<br />

Wasser zwischen den Händen verreiben,<br />

einwirken lassen und abwaschen - im Nu<br />

sind deine Hände wieder wohlriechend!<br />

Fotos: visuals-and-concepts / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 102 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Ajouré Lifestyle tipp<br />

Natron im Haushalt:<br />

Sonstige Anwendungen<br />

- Schuhe mit Schweißgeruch: Auch du<br />

wirst es kennen: Nach einem langen Tag<br />

in den Schuhen kannst du machen was du<br />

willst, die Schuhe müffeln vor sich hin. Egal<br />

ob Schuhdeo oder Auslüften, nichts schafft<br />

Abhilfe. Doch: Streu einfach etwas Natron<br />

hinein und schütte es morgens wieder aus.<br />

Der Geruch wird so neutralisiert.<br />

- Schuhe reinigen mit Natron? Ja, auch<br />

dies ist möglich. Vor allem für Schuhe aus<br />

Textil, die nicht in der Waschmaschine gereinigt<br />

werden dürfen, ist das eine perfekte<br />

Lösung. Etwas Natron auf einem feuchten<br />

Schwamm aufnehmen und damit die<br />

Schuhe (vor allem die hellen Teile) sanft<br />

einreiben. Im Bedarfsfall etwas einwirken<br />

lassen und später mit einem feuchten Tuch<br />

und klarem Wasser abwischen. Diese Reinigung<br />

funktioniert auch hervorragend bei<br />

Ledersandalen und schwarzen Abdrücken<br />

von den Zehen auf der Sohle.<br />

- Kleberreste entfernen: Meist wird zum<br />

Entfernen von Kleberresten Nagellackentferner<br />

auf Aceton-Basis verwendet. Immer<br />

mehr Nagellackentferner steigen allerdings<br />

auf weniger aggressive Mittel um, weswegen<br />

dieses Hausmittel häufig nicht mehr<br />

angewendet werden kann. Wir empfehlen:<br />

Halbiere eine Zitrone und reibe die<br />

Schnittfläche mit etwas Natron ein. Anschließend<br />

kannst du mit der Schnittfläche<br />

über die Kleberreste fahren und diese einfach<br />

entfernen.<br />

- Insekten auf der Autoscheibe: Vor allem<br />

im Frühsommer ist die Situation extrem.<br />

Nach einer kurzen Ausfahrt über das<br />

Land ist die Windschutzscheibe von oben<br />

bis unten mit toten Insekten verklebt, der<br />

Anblick ist nicht appetitanregend und die<br />

Sicht ist eingeschränkt. Meist können die<br />

Insekten nur mit speziellen, teuren Reinigungsmitteln<br />

entfernt werden. Doch etwas<br />

Natron-Pulver auf einem feuchten Lappen<br />

schafft Abhilfe und die Windschutzscheibe<br />

ist im Nu wieder sauber.<br />

Natron zur Körperpflege<br />

Man sollte meinen, ein Mittel, welches so<br />

gut zur Reinigung im Haushalt geeignet<br />

ist, wäre äußerst aggressiv und nicht zur<br />

Körperpflege geeignet? Weit gefehlt. Das<br />

Wundermittel Natron ist sogar sehr schonend<br />

zur Haut.<br />

- Unverträglichkeiten auf Parfüme und<br />

Zusatzstoffe? Die einfachste Lösung lautet<br />

Natron: Löse einfach vier Teelöffel Natron<br />

in einer Schüssel Wasser auf und reinige<br />

dir damit das Gesicht. Die Reinigung ist<br />

äußerst effektiv und die Haut fühlt sich<br />

weich und entspannt an. Das Natron aktiviert<br />

gleichzeitig den Rückfettungsmechanismus<br />

der Haut.<br />

- Zähneputzen und Natron: Etwas Natron-Pulver<br />

auf der Zahnbürste kann Zahnbeläge<br />

reduzieren und das Weiß der Zähne<br />

verstärken. Aggressive Säuren im Mundinnenraum<br />

werden neutralisiert und so der<br />

Schutz vor Karies gewährleistet.<br />

- Lästige juckende Mückenstiche? Auch<br />

hier ist Natron die Lösung. Einfach einen<br />

Brei aus Wasser und Natron anmischen<br />

und direkt auf die Stiche reiben. Sowohl<br />

der lästige Juckreiz als auch die Schwellung<br />

werden im Nu verschwinden!<br />

- Entspannung pur: Das Basenbad mit<br />

Natron! Du kannst dir eine wunderbare<br />

Entspannung gönnen, indem du in etwa<br />

100g Natron in dein Vollbad streust. Willst<br />

du dazu eine angenehme Duftnote haben,<br />

empfehlen wir dir fünf bis zehn Tropfen<br />

eines reinen ätherischen Öls deiner Wahl<br />

(am besten natürlich aus biologischem Anbau).<br />

Bei einem solchen Basenbad werden<br />

die Hautporen durch das heiße Wasser geöffnet,<br />

der hohe PH-Wert (durch das Natron)<br />

regt die Durchblutung der Haut an.<br />

Unser Spezial-Tipp: Streue das Natron<br />

nicht direkt in das Wasser, sondern verwende<br />

es in der Badewanne liegend als<br />

Peeling und reibe dich damit ein. Dadurch<br />

werden abgestorbene Hautzellen entfernt<br />

und die Wirkung des Natrons noch zusätzlich<br />

verstärkt.<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 103 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

DIE 10 BESTEN<br />

CASINO- UND<br />

ZOCKER-FILME<br />

Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.<br />

Im wahrsten Sinne des Wortes: Denn<br />

die vielen Gelder, die täglich in die Wüstenmetropole<br />

getragen werden, verbleiben<br />

eben da. So mancher Traum ist am<br />

Roulette-Tisch geplatzt, andere wiederum<br />

sind mit der notwendigen Portion<br />

Glück beim Blackjack wahrgeworden.<br />

Das Glücksspiel schreibt die besten Geschichten.<br />

Dass die Film- und Fernsehbranche auf<br />

den Zug aufgesprungen ist, verwundert<br />

kaum. Zahlreiche Produktionen behandeln<br />

die Branche, zeigen sie von ihrer farbenfrohen<br />

als auch niederschmetternden<br />

Seite. Grund genug für uns, die besten<br />

Filme ausfindig zu machen und für spannende<br />

Abende vor dem Flachbildfernseher<br />

zu garantieren!<br />

Der Trumpf der Stochastik:<br />

21 (2008)<br />

Glücksspiele basieren auf Mathematik.<br />

Jeder Spieler besitzt eine leicht unterdurchschnittliche<br />

Gewinnchance, kann<br />

jederzeit erfolgreich sein, aber auch viel<br />

Geld einbüßen. Dass Casinos derart hohe<br />

Einnahmen verzeichnen, liegt in den<br />

meisten Fällen an Gier und Unwissen.<br />

Das MIT Blackjack Team bewies, dass es<br />

auch anders geht! Eine Gruppe von Studenten<br />

aus Massachusetts machte sich<br />

die Technik des Kartenzählens zu eigen<br />

und erleichterte reihenweise Casinos<br />

durch einen kleinen stochastischen Trick.<br />

Die Geschichte wurde derart legendär,<br />

dass sie anno 2008 mit Top-Besetzung<br />

verfilmt wurde. Mit Jim Sturgess, Kevin<br />

Spacey und Laurence Fishburne in den<br />

Hauptrollen wurden am Box Office über<br />

150 Millionen Dollar eingenommen.<br />

https://youtu.be/fJYiw1ta6vQ<br />

Mit Staraufgebot zu den Millionen:<br />

Ocean’s Eleven (2001)<br />

Ocean’s Eleven stellte zu Beginn des Jahrtausends<br />

die vielleicht größte Ansammlung<br />

an Filmstars aller Zeiten dar. George<br />

Clooney scharte unter anderem Brad Pitt,<br />

Matt Damon und Julia Roberts um sich,<br />

um den Casino-Besitzer Andy Garcia<br />

auszurauben. Das Glücksspiel selbst wird<br />

eher als Randerscheinung präsentiert.<br />

Doch die tollen Aufnahmen des Bellagios<br />

lassen jedes Zockerherz höherschlagen.<br />

Im Fokus der Produktion steht die Gerissenheit,<br />

mit der das Team den Millionencoup<br />

landen möchte – allerlei Irrungen<br />

und Wirrungen inklusive. Aber eben<br />

davon zehrt Vegas: Mit etwas Glück und<br />

Planung kann sich das Leben für immer<br />

verändern! Auch wenn wir dir selbstverständlich<br />

keinen spektakulären Raubzug<br />

nahelegen möchten.<br />

https://youtu.be/ZaXp5g3rhJ4<br />

Fotos: Nejron Photo / stock.adobe.com; Sony Pictures Germany; Warner Bros Gmbh; Universum Film Gmbh; Channel Four Films; Universal Pictures<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 104 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Casino mal anders:<br />

Der Croupier (1998)<br />

Kein Vegas, dafür London: Der Croupier<br />

ist ein weiterer Film, der sich auf die<br />

Schattenseiten der Branche bezieht. Jack<br />

Manfred (Clive Owen) ist ein erfolgloser<br />

Autor, der einen Job als Croupier annimmt<br />

und sich immer weiter in düsteren<br />

Machenschaften verliert. Wollte er sich<br />

anfangs nur inspirieren lassen und Geld<br />

verdienen, geraten Berufs- und Privatleben<br />

auf einmal gleichermaßen aus den<br />

Fugen. Reichtum und blinkende Lichter?<br />

Nicht in diesem Film!<br />

https://youtu.be/LDWzeq5QGiA<br />

Nervenkitzel am Pokertisch:<br />

James Bond 007 – Casino Royale (2006)<br />

Das Glücksspiel begeistert nicht nur<br />

uns Normalsterbliche. Selbst Stars und<br />

Sternchen geben sich gern dem Glamour<br />

hin, der von renommierten Spielbanken<br />

ausgeht. Wusstest du etwa, dass James<br />

Bond ein leidenschaftlicher Zocker ist?<br />

In der Vergangenheit verging kaum ein<br />

Film ohne seine Präsenz in einem Casino!<br />

Sei es, um ein Turnier zu gewinnen<br />

oder Schurken auf den Zahn zu fühlen.<br />

Anders als bei Ocean’s Eleven wurden die<br />

Casinoszenen leider ausschließlich im<br />

Studio gedreht. Trotzdem fühlen sich regelmäßige<br />

Gäste der Edeletablissements<br />

umgehend wohl, wenn sie 007 an den<br />

Texas-Hold’em-Tischen sehen. Spannender<br />

ist nur noch die eigene Teilnahme!<br />

https://youtu.be/rSUm_uL20dE<br />

Von Licht und Schatten:<br />

Rounders (1998)<br />

Kaum ein Film zeigt die Glücks- und<br />

Pechsträhnen in Casinos so gut auf wie<br />

Rounders. Mike Dermott (Matt Damon)<br />

ist ein geschickter Pokerspieler, der sein<br />

Geld bei illegalen Turnieren verdient und<br />

von der World Series of Poker träumt.<br />

Ein bekannter Kniff kommt ihm gelegen:<br />

Poker ist nicht bloß ein Glücks-, sondern<br />

primär ein Strategiespiel. Sogar schlechte<br />

Hände können mit einem guten Bluff<br />

für den Gewinn sorgen. Später verschätzt<br />

sich Dermott mit einer fantastischen<br />

Hand und hinterfragt seine bisherige Leidenschaft.<br />

Poker oder Universität? Beides<br />

gestaltet sich zunehmend schwieriger.<br />

https://youtu.be/ldaLeV_RuzU<br />

Höhen und Tiefen: Casino (1995)<br />

Martin Scorsese hat ein hervorragendes<br />

Händchen für Gangster und zwielichtige<br />

Angelegenheiten. Casino ist der<br />

bekannteste und möglicherweise beste<br />

Mafiafilm, der jemals gedreht wurde.<br />

Sam „Ace“ Rothstein (Robert De Niro),<br />

der sein Geld als Schlitzohr beim Wetten<br />

verdient, erhält den Auftrag, das Casino<br />

Tangiers zu leiten und erledigt seinen Job<br />

so gut, dass ganz Vegas verzaubert ist.<br />

Bald werden seine schmutzigen Geschäfte<br />

jedoch allzu offensichtlich. Gepaart mit<br />

privaten wie familiären Problemen ergibt<br />

sich ein Cocktail, der schwer zu verdauen<br />

ist und zahlreiche Leben kostet. Sämtliche<br />

Casino-Szenen wurden im berühmten<br />

Riviera gedreht.<br />

https://youtu.be/ZLdEAARR9XU<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 105 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Poker und Drogen:<br />

Bube, Dame, König, grAS (1998)<br />

Im Casino kannst du viel gewinnen, aber<br />

genauso schnell alles verspielen! Diese<br />

Erfahrung sammeln vier Freunde, die<br />

ihr Geld mit kleinen Betrügereien aller<br />

Art ergaunern. Dann jedoch kommt alles<br />

anders: Es dauert nicht lang, da hat das<br />

Quartett beim Pokern einen Riesenberg<br />

Schulden angehäuft, den es konsequent<br />

binnen sieben Tagen bei der Mafia abzubezahlen<br />

gilt. Sollte das Unternehmen<br />

misslingen, droht der Verlust sämtlicher<br />

Finger. Fortan versuchen die Freunde,<br />

das Geld durch gestohlenes Marihuana<br />

anzuhäufen – und stolpern von einem<br />

Fettnäpfchen ins nächste. Unser Tipp: Sei<br />

vorsichtig, wo und mit wem du spielst!<br />

https://youtu.be/xEn2f0sFq1E<br />

Pechvogel mit Charme: The Cooler –<br />

Alles auf Liebe (2003)<br />

Bernie Lootz (William H. Macy) hat<br />

Pech – und zwar eine ganze Menge davon!<br />

Eben deshalb hat er über die Jahre<br />

hohe Schulden gemacht, die er nunmehr<br />

im Casino abarbeitet. Sein Unglück gilt<br />

dort als Talent. Denn Bernie hat die einzigartige<br />

Gabe, seine Umwelt mit Pech<br />

anzustecken. Dementsprechend wandert<br />

er von Tisch zu Tisch, sieht Spielern beim<br />

Roulette oder Blackjack zu und provoziert<br />

unbewusst ihre Verluste. Dabei ist<br />

er im Grunde ein netter und freundlicher<br />

Mann, der von seinem Boss ausgenutzt<br />

wird. Eine charmante Satire, die mit den<br />

Schattenseiten klassischer Casinos spielt!<br />

https://youtu.be/I1gLFd9zeKM<br />

Stets am Limit:<br />

The Gambler (2014)<br />

Spielsucht ist das gefährlichste Problem,<br />

das mit dem Glücksspiel einhergehen<br />

kann. Das weiß auch Jim Bennett (Mark<br />

Wahlberg), der längst das Erbe seines<br />

Großvaters verspielt hat und auf nichts<br />

als einen Schuldenberg blickt. Schlimmer<br />

noch: Er spielt mitunter in illegalen<br />

Casinos, in denen niemals sicher ist, ob<br />

er am Ende des Tages überhaupt auf eine<br />

Auszahlung seiner Gewinne spekulieren<br />

darf. Die Szenen am Roulettetisch sind<br />

magisch – wenngleich sie stets mit einer<br />

negativen Sicht skizziert werden. Aber<br />

Risiko gehört beim Casinobesuch nun<br />

einmal dazu! Wer nicht wagt, der nicht<br />

gewinnt.<br />

https://youtu.be/u7rcsaOhoaU<br />

Als Poolprofi zum Oscar:<br />

Die Farbe des Geldes (1986)<br />

Die Farbe des Geldes ist kein traditioneller<br />

Casinofilm. Im Grunde nimmt das<br />

Glücksspiel sogar eine nur untergeordnete<br />

Rolle ein. Dennoch möchten wir den<br />

Film in diese Liste aufnehmen, weil allein<br />

die Besetzung für sich spricht: Unter<br />

der Regie von Martin Scorsese entdeckt<br />

Paul Newman das Talent von Tom Cruise<br />

und bildet ihn prompt zum erfolgreichen<br />

Poolbillardspieler aus. In Nebenrollen<br />

fungieren unter anderem Forest Whitacker<br />

und Iggy Pop! Newman ist derart<br />

großartig, dass er für seine Rolle den<br />

Oscar für den besten Hauptdarsteller erhielt.<br />

Verdient, wie wir finden!<br />

Fotos: kalligra / stock.adobe.com; Alamode Film; Paramount Pictures Germany; Universal Pictures Germany; Touchstone Pictures<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 106 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Foto: Olesia Bilkei / stock.adobe.com


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Mit diesen Tricks<br />

holst du alles aus<br />

Spotify heraus<br />

Ajouré Tech<br />

Spotify ist der größte Musik-Streaming-Dienst<br />

der Welt. Mehr als<br />

200 Millionen Menschen hören<br />

mit ihm täglich Musik. Der Streaming-Dienst<br />

spielt nicht einfach<br />

nur Musik ab. Er bietet auch verschiedenste<br />

Funktionen, von denen<br />

die meisten wahrscheinlich nichts<br />

wissen. Mit unseren 15 Tipps und<br />

Tricks holst du das Beste aus deinem<br />

Spotify-Abo heraus.<br />

1. Musik offline anhören<br />

Das wissen wahrscheinlich viele<br />

nicht, aber du kannst die Songs von<br />

Spotify auch offline hören. Allerdings<br />

benötigst du dafür ein Premium-Abo.<br />

Unter „Einstellungen“<br />

und dann „Wiedergabe“ aktivierst<br />

du den Offline-Modus. Diese Einstellung<br />

trennt das Programm von<br />

deinem Gerät.<br />

Nützlich, wenn du Datenvolumen<br />

sparen möchtest. Als Premium-Mitglied<br />

hast du auch die<br />

Möglichkeit, ganze Playlisten und<br />

Songs herunterzuladen. Dafür<br />

klickst du einfach auf den „Herunterladen“-Schalter.<br />

2. MP3s ohne Abo herunterladen<br />

Auch ohne Premium-Abo ist es möglich,<br />

ganze MP3s herunterzuladen. Dafür<br />

gibt es das Programm „Recordify“.<br />

Das Programm schneidet beim Hören<br />

mit und speichert die Songs als MP3 auf<br />

der Festplatte ab. Anschließend lassen sie<br />

sich zum Beispiel auf einen klassischen<br />

MP3-Player übertragen.<br />

https://www.recordify.de/<br />

3. Sound richtig einstellen<br />

Hole das Beste aus der Musik heraus,<br />

indem du die Sound-Einstellungen<br />

verwendest. Unter „Einstellungen“ →<br />

„Soundqualität“ wählst du zwischen<br />

verschiedenen Bitrates. Je höher, desto<br />

besser ist der Sound. Dadurch steigt aber<br />

auch das Datenvolumen. 96 KBit/s ist<br />

normal, 320 KBit/s ist die höchste Einstellung.<br />

Fotos: Eugenio Marongiu; Andrii A; Oleksii / stock.adobe.com; <strong>AJOURE´</strong> Redaktion / Spotify App Screenshots<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 108 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

4. Eigene Musik hochladen<br />

Das Musikangebot von Spotify ist riesig, kennt aber<br />

nicht jeden Song. Für die Hipster unter euch gibt es<br />

die Möglichkeit, Musik hinzuzufügen, die der Dienst<br />

nicht kennt. Unter anderem lassen sich Playlists von<br />

iTunes und dem Windows Media Player importieren.<br />

Auch der Import aus einem Ordner mit lokaler Musik<br />

ist möglich. Für Smartphone-Nutzer besteht der<br />

Dienst nur bei einem Premium-Abo. Hierzu müssen<br />

die Songs zuerst über die Spotify-Desktop-Version<br />

einer deiner Playlisten hinzugefügt werden. Nun<br />

kannst du sie auch per Smartphone über diese Playlist<br />

auf dein Gerät laden.<br />

5. Playlisten als Wecker auf dem Smartphone<br />

Möchtest du von deinen eigenen Playlisten geweckt<br />

werden? Dafür gibt es die Spotify-Wecker-App<br />

„MyAlarm“ für Android. Der Wecker begrüßt einen<br />

morgens auch mit Matheaufgaben und anderen<br />

Weckspielen.<br />

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kolmajor.alarm<br />

6. Playlists mit Freunden<br />

bearbeiten<br />

Dass du deine Playlists mit deinen Freunden<br />

teilen kannst, weißt du bestimmt.<br />

Aber vielleicht nicht, dass du mit deinen<br />

Freunden Playlisten gemeinsam bearbeiten<br />

kannst. Dazu klickst du auf das Optionen-Symbol<br />

bei der Playlist und auf<br />

„Gemeinsame Playlist“. Anschließend auf<br />

„Teilen“ und „Playlistlink kopieren“. Alle,<br />

die den Link erhalten, können nun die<br />

Playlist bearbeiten.<br />

8. Optimierte Sound-Optionen<br />

Spotify bietet 22 unterschiedliche<br />

Sound-Optionen an. Mit ihnen lässt sich<br />

die Klang-Qualität und die Art des Klanges<br />

einstellen. Zum Beispiel mit Konzert-Hall<br />

oder verstärkten Bässen. Passend<br />

zu unterschiedlichen Musikrichtungen.<br />

Bei Android findet sich diese Option unter<br />

„Soundqualität“ und „Equalizer“, bei<br />

iPhone unter „Wiedergabe“.<br />

9. Optimierte Suche<br />

Ähnlich wie bei Google gibt es einige Optionen,<br />

mit denen du deine Suche präzisieren<br />

kannst. Schreibe „artist:“ vor dem<br />

Suchbegriff, um gezielt nach Künstlern<br />

zu suchen. Mit „track:“ suchst du nach<br />

Songs, „year:“ nach dem Jahr, „genre:“<br />

nach Musikstilen, „label:“ nach Musiklabeln,<br />

„album:“ nach speziellen Alben und<br />

„tag:new:“ nach kürzlich veröffentlichten<br />

Alben. Du kannst die Suchbegriffe auch<br />

miteinander kombinieren.<br />

10. Gelöschte Playlisten<br />

wiederherstellen<br />

Aus Versehen die Playlist gelöscht? Kein<br />

Grund, ihr nachzuweinen, denn sie lässt<br />

sich einfach wiederherstellen. Unter<br />

deinen Kontoeinstellungen auf der Spotify-Webseite<br />

findest du den Menüpunkt<br />

„Playlists wiederherstellen“. Damit bekommst<br />

du deine Playlist wieder.<br />

7. Pausen zwischen den Songs<br />

deaktivieren<br />

Standardmäßig sind Pausen zwischen den<br />

einzelnen Songs eingestellt. Du kannst sie<br />

allerdings auch deaktivieren, indem du<br />

die Option „Crossfade“ einschaltest. Dann<br />

gehen die Songs fließend ineinander über.<br />

Möchtest du keine fließenden Übergänge,<br />

dann aktiviere die nahtlose Wiedergabe.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 109 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

11. Playlist anhand eines<br />

Liedes erstellen<br />

Gefällt dir dieser eine Songs besonders, hast<br />

aber keine Ahnung, ob es mehr von dieser<br />

Richtung gibt? Spotify kann dir helfen und<br />

automatisch eine Playlist mit Songs zusammenstellen,<br />

die ähnlich wie das eine Lied<br />

klingen. Dazu drückst du den Finger auf<br />

den Song, bis sich ein Menü öffnet. Klicke<br />

dann auf „Gehe zu Song-Radio“. Die automatisch<br />

erstellte Playlist findest du anschließend<br />

unter „Radio“.<br />

13. Besserer Sound mit Spotify Connect<br />

Wer besseren Sound möchte, spielt die<br />

Musik von Spotify über eine Hi-Fi-Anlage<br />

ab. Bluetooth macht es möglich, die Musik<br />

direkt an die Boxen zu senden. Premium-Accounts<br />

können „Spotify Connect“<br />

verwendet, um noch mehr aus dem Sound<br />

herauszuholen. Mit Spotify Connect ist der<br />

Sound wesentlich besser, da der Dienst die<br />

Musik mit 320 KBit/s direkt aus dem Internet<br />

streamt. Allerdings muss die Musik-Anlage<br />

auch Spotify Connect unterstützen.<br />

14. Songs in einer Playlist sortieren<br />

Auf Windows lassen sich Songs manuell mit<br />

Drag & Drop sortieren. Dazu müssen zuerst<br />

Kriterien wie „Künstler“ und „Songs“ ausgeschaltet<br />

werden. Du erkennst am grünen<br />

Pfeil, welche Kriterien gerade aktiv sind.<br />

Klick zwei Mal auf den Pfeil, um ihn zu deaktivieren.<br />

Nun kannst du die Playlist von<br />

Hand sortieren.<br />

12. Auf iPhones mit einem<br />

Wisch speichern<br />

Auf dem iPhone ist es ganz einfach, Songs<br />

mit dem Finger zu verwalten. Wische nach<br />

links über einen Song und klicke anschließend<br />

auf ein grünes Plussymbol, um ihn<br />

zu speichern. Wische nach rechts und der<br />

Song landet in der Warteschlange deiner<br />

Wiedergabeliste.<br />

Mit einem Android-Gerät kannst du lange<br />

auf den Song klicken, damit sich das Auswahl-Menü<br />

öffnet.<br />

15. Privatsphäre verbessern<br />

Normalerweise sehen Freunde auf Facebook,<br />

was du auf Spotify hörst, solange der<br />

Spotify-Account mit dem Facebook-Account<br />

verbunden ist. Legst du hingegen<br />

Wert auf mehr Privatsphäre, dann lässt sich<br />

das deaktivieren. Bei Windows findest du<br />

diese Option unter „Social“. Deaktiviere<br />

hier Optionen wie „Spotify“ oder „Facebook“.<br />

Spotify verfügt ebenfalls über eine<br />

„Private Session“. Damit deaktivierst du alle<br />

„Social“-Einstellungen bis zum Neustart<br />

der App.<br />

Fotos: Andrii A; Oleksii / stock.adobe.com; <strong>AJOURE´</strong> Redaktion / Spotify App Screenshots<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 110 | SEPTEMBER <strong>2019</strong>


Happy<br />

Day<br />

Fotos: Pushkarevskyy / stock.adobe.com


AJOURE / IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Ajouré GmbH & Co. KG<br />

Savignyplatz 12<br />

10623 Berlin<br />

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Fax: +49 30 2234 2847<br />

Mobil: +49 171 2700448<br />

Publisher<br />

Chefredaktion<br />

Artdirector<br />

Redaktion<br />

Schlussredaktion<br />

Editorial Design<br />

Vertriebsleitung<br />

Technische Betreuung<br />

Tobias Bojko,<br />

Daniel Heilig<br />

Melanie Bojko<br />

Tobias Bojko<br />

Daniel Heilig, Celina Mathiske,<br />

Leon Kroll, Annalena Punger<br />

Melanie Bojko<br />

Tobias Bojko, Leon Kroll<br />

Celina Mathiske, Daniel Heilig<br />

Melanie Bojko, Alexander Häusler<br />

Offenlegung gemäß §25 MedienG:<br />

Herausgeber & Medieninhaber: AJOURE GmbH & Co. KG, Savignyplatz<br />

12, 10623 Berlin, Deutschland – Geschäftsführer: Tobias Bojko,<br />

Daniel Heilig – Unternehmensgegenstand: Herausgabe von Online-<br />

und Printmagazinen, der Betrieb von Verlagsanstalten, die<br />

Konzeption, Herstellung, Vermittlung und Vertrieb von Medien<br />

und mediennaher Produkte sowie die Erbringung von Dienstleistungen<br />

und der Handel mit Gegenständen aller Art die zur Erreichung<br />

des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen<br />

– Alle Informationen abrufbar unter: http://www.ajoure.de/<br />

impressum – Unsere grundlegende Richtung (Blattlinie) ist die unabhängige<br />

Berichterstattung über deutschlandweite, internationale<br />

und insbesondere regionalbezogene Themen und Ereignisse<br />

in den Bereichen Gesellschaft & Kultur, Reisen, Medien, Sport und<br />

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