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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

5.4.3 Gemeinsame Themen<br />

„Ich habe mich immer dafür eingesetzt, vor allem in der Kunst, mit meiner Kunst, dass es in<br />

dieser <strong>Region</strong> vorangeht. Meine Bilder waren schon immer mit verstecktem kritischem Hintergrund.<br />

Ob es um die Rheinbrücke oder um andere Themen geht...“ (WJ) Durch Kunst kann man<br />

eine andere Öffentlichkeit, eine kritische Öffentlichkeit fördern...<br />

Toleranz (Verständigung unter den Religionen und den <strong>Kultur</strong>en)<br />

Am Rhein hat sich alles getroffen und hier hat man Verständigungsarbeit schon immer gemacht.<br />

Man hat die Fremden akzeptiert. Der Rhein war gleichzeitig Theater von Kriegen, er trennte Römer<br />

und Barbaren, Deutsche und Franzosen. Bacharach hat eine besondere Geschichte: die<br />

Wernerkapelle, Heinrich Heine, Nationalsozialismus. Das Festival in Bacharach ist ein Festival für<br />

die Toleranz. „Es bräuchte Impulse, auch vor dem Hintergrund der Entwicklung der Rechten.“<br />

(SF) „Natürlich wollen wir als Treidler auch den weltoffenen Menschen fördern. Wir haben Mitglieder<br />

aus verschiedenen Ländern, zum Teil aus Russland oder aus Griechenland, die hier zugezogen<br />

sind. Schon durch eine solche Mischung sind wir weltoffen.“ (WJ)<br />

Probleme im Tal (regionale Entwicklung)<br />

<br />

<br />

Künstlerische Rheinquerung. „Wir wollten eine ‚Transversale‘ veranstalten, dass diese<br />

beide Ufer miteinander verbindet, mit Theater, nicht an einem einzigen Ort, sondern<br />

mit einer Fortsetzung an sieben, acht verschiedenen Häfen. Wo die Leute einsteigen und<br />

mit dem Schiff zu einem weiteren Theaterstück fahren.“ (PW)<br />

Bahnlärm. „In der ZEIT wird darüber geschrieben, dass die Menschen gegen Bahnlärm<br />

protestieren. Aber das Thema geht ganz anders in die Köpfe, wenn man das in einem<br />

Bild ausdrückt oder mit einem Lied. Es gibt einen Künstler bei uns, der ein Lied darüber<br />

geschrieben hat. Es ist schön, wenn man Themen aufgreift, die die Lebensqualität der<br />

<strong>Region</strong> verbessern können.“ (WJ)<br />

Der Rhein, eine Geschichte der Kontraste<br />

<br />

<br />

<br />

Historisch trennte der Rhein <strong>Kultur</strong>en und baute gleichzeitig Brücken zwischen ihnen.<br />

Der Rhein war schon immer Seismograf des Verhältnisses der Menschen zur Umwelt.<br />

Noch in den 1980ern galt er als die „Kloake Europas“, nach 1986 (Brand in den Sandoz-<br />

Chemiewerken bei Basel) als biologisch tot. Der Fluss wurde durch Ingenieure „gezähmt“,<br />

um ihn navigierbar zu machen. Die Verengung des Flussbettes ist jedoch eine<br />

der wichtigsten Ursachen für die Überschwemmungen.<br />

„Ich möchte mit meiner Kunst einen anderen Blick auf den Rhein fördern. Es geht mir<br />

auch um dieses Sensibilisieren auf den Fluss […]. Bei meiner Projektidee ‚2000 Jahre Esskultur<br />

am Rhein‘ geht es um Keramikreste, die ich an den Rheinufern schon eingesammelt<br />

habe. Sie stammen von den Römern bis heute. Man könnte mit diesem Material<br />

Kunst machen.“ (KD)<br />

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