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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

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<strong>Kultur</strong>blog. „Es gibt momentan das Mittelrheingold. Das ist ein journalistischer Blog über<br />

den Mittelrhein, das Beste, was ich hier gesehen habe. Es ist eine Person [Dr. Frank Zimmer],<br />

die es allein pflegt. 20.000 Besucher hat die Website inzwischen. Der Blogger ist<br />

in Bacharach geboren, wohnt in München, von dort betreibt er das. Er fasst jeden Tag<br />

zusammen, was es Neues gibt. Er hat einen Blog geschaffen, privat, ohne Subventionen,<br />

quasi in Ehrenamt und bietet das an. Er hat einen unglaublichen Veranstaltungskalender.<br />

Wenn man wissen will, was hier am Wochenende passiert, dann kann man sich dort<br />

informieren. Mir ist sonst kein Medium aus der <strong>Region</strong> bekannt, wo man sich allgemein<br />

informieren kann. Mittelrheingold hat sich hier als <strong>Region</strong>almedium durchgesetzt, gegen<br />

Facebook usw. Man müsste es unterstützen.“ (KN) Weitere Informationen:<br />

https://mittelrheingold.de.<br />

<strong>Kultur</strong>magazin in Papierformat, nach dem Vorbild der „StadtRevue“ in Köln (www.stadtrevue.de).<br />

5.3.6 Herausforderungen<br />

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Jede Vernetzung bringt eine zusätzliche Belastung für beteiligte Akteure mit. „Es gibt<br />

eine wachsende <strong>Kultur</strong>szene in Lorch, den <strong>Kultur</strong>verein… Das gleiche in Kaub und in<br />

Bacharach, da baut sich auch ein zartes Pflänzchen auf. Man muss jetzt gucken, wie man<br />

die drei zusammenführt, ohne die zarten Pflänzchen, die es jedem Ort gibt, zu zerstören.<br />

Dass es nicht dieses Regierungskonstrukt gibt. Es geht nur, wenn es ein gemeinsames<br />

Gremium von den drei Initiativen gibt. Das wäre mein Vorschlag, dass jede Initiative vor<br />

Ort mobilisieren kann, aber dass sich die drei irgendwo abstimmen.“ (SA)<br />

Wettbewerb, Ungleichheit und Individualismus im <strong>Kultur</strong>bereich. „Ich habe die Erfahrung<br />

gemacht, dass Künstler, wenn sie aus verschiedenen Branchen oder auch aus einer Branche<br />

kommen, nicht so gut kooperieren. Sie sind schon extrem konkurrenzfähig. Wir haben<br />

hier schon dramatische Szenen gehabt...“ (SA) „Das ist der Punkt. Nicht jeder Profi<br />

will als Bühne für alles dienen, ich mache selbst nicht überall mit. Wir haben vor zehn<br />

Jahren in Koblenz gemeinschaftlich ausgestellt. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, es war<br />

von Hobby bis Top. Aber wenn man merkt, dass sich jemand nur deswegen daran hängt,<br />

um sich endlich selbst zu präsentieren, dann muss man aufpassen. Das ist ein Punkt, wo<br />

man sich entscheiden muss, wie vermarkte ich mich. Und ich gebe zu, ich finde es immer<br />

schwierig, wenn zehn Künstler zusammenkommen. Ein oder zwei können immer miteinander<br />

arbeiten, am besten wenn der eine Bildhauer ist und der andere Maler und der<br />

dritte Musiker: Das geht super. Drei Maler heißt schon wieder Konkurrenz. Alle wollen<br />

verkaufen.“ (AM)<br />

<strong>Kultur</strong> von oben herab steuern? „Man hat eine Vielfalt an <strong>Kultur</strong>en auch hier in der <strong>Region</strong>,<br />

man kann <strong>Kultur</strong> nicht als kulturelle Planwirtschaft betreiben. Ich weiß nicht, ob<br />

der Zweckverband jetzt diese Rolle übernehmen möchte, da werden dann Planstellen<br />

geschaffen und, und, und. Ich weiß nicht, ob dann da was rauskommt. Die <strong>Kultur</strong> wächst<br />

oft aus den Leuten heraus, aus kleinen Gruppierungen.“ (KN)<br />

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