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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

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Keine regionale Einheit der <strong>Kultur</strong>szene. Der Rhein spaltet auch die <strong>Kultur</strong>szene. Die Interessenlagen<br />

im Tal und an den hochgelegenen Orten sind unterschiedlich. „Viele <strong>Kultur</strong>anbieter*innen<br />

machen einfach das eigene Ding, ohne sich miteinander abzusprechen.“<br />

Prekarität und fehlende finanzielle Perspektive. Gute Projekte bewegen sich in einem<br />

prekären Kontext und bekommen keine klare Perspektive. (HW) „Viele Initiativen sind<br />

überfordert.“ (KP)<br />

Fehlender Nachwuchs. „Wenn Peter Keber und ich (Fritz Stüber) aufhören würden,<br />

würde hier nichts mehr stattfinden.“ (SF) „Wir haben seit 15, 20 Jahren einen Heimatund<br />

<strong>Kultur</strong>verein in Kaub. Man muss leider sagen, die treibende Kraft, der Initiator, ist<br />

leider verstorben. Diese Lücke wurde bisher nicht richtig geschlossen. Die Gruppe geht<br />

nun auseinander.“ (KL)<br />

„Es gibt kein <strong>Kultur</strong>amt, als <strong>Kultur</strong>amt muss ich manchmal selbst fungieren (der Direktor<br />

der Stadthalle Boppard).“ (MR)<br />

Wie kann man eine Perspektive für die <strong>Kultur</strong> ermöglichen, die nicht vom Wahlausgang<br />

abhängig ist?<br />

5.3.2 Strategische Überlegungen<br />

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„Man braucht eine kompetente steuernde Kraft von oben. Ich sehe sie im Moment viel<br />

mehr im Ministerium als im Zweckverband. Prof. Jürgen Hardeck ist in Rheinland-Pfalz<br />

der Kopf, der das kann und zur Zeit leistet. Aber er wird nicht ewig bleiben. Und dann<br />

ist die Frage: wo ist die Kompetenz, die Anstöße gibt, Möglichkeiten eröffnet und Initiativen<br />

vor Ort aufgreift, berät und für eine nachhaltige Weiterentwicklung sorgt?“<br />

(HW)<br />

Gemeinsame Kristallisationselemente sind nötig, um eine Einheit der <strong>Kultur</strong>- und Kunstszene<br />

in der <strong>Region</strong> zu fördern. Projektideen, an denen die <strong>Kultur</strong>- und Kunstszene der<br />

<strong>Region</strong> gemeinsam mitwirkt.<br />

<strong>Kultur</strong> für das ganze Jahr, nicht nur für den Sommer. „Ich würde versuchen, das <strong>Kultur</strong>programm<br />

der <strong>Region</strong> über das Jahr ein wenig mehr zu verteilen. Hier passiert alles nur<br />

im Sommer, im Winter gar nichts. Ostern bis Oktober kommen die Touristen hin, in der<br />

Winterzeit passiert nicht viel. Dass man auch an den Rändern ein bisschen was macht.<br />

Alle wichtigen Festivals finden hier im August statt.“ (SA)<br />

Das regionale <strong>Kultur</strong>programm sollte eine gute Mischung aus Kunst von außen und Kunst<br />

von innen sein.<br />

Langfristig statt kurzfristig denken. „Wichtig wäre es, langfristig zu denken. Ich mache<br />

das hier, das ist mein 36. Jahr hier, als Koch in diesem Hotel. Meine Erfahrung ist, dass<br />

ein langer Atem, Kontinuität, ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Hier kommen<br />

Leute nach 20 Jahren wieder, die kommen öfter oder jedes Jahr. Aber diese Kontinuität,<br />

die gibt es halt nicht mehr so oft in unserer Gesellschaft. Deshalb fände ich das fast am<br />

wichtigsten, dass es gewisse Dinge gibt, die feststehen. So, Verlässlichkeit.“ (SA)<br />

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