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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

5 <strong>Kultur</strong> der <strong>Region</strong> im Wandel<br />

Während sich das letzte Kapitel an einem erweiterten, ganzheitlichen <strong>Kultur</strong>begriff orientierte<br />

und die regionale Entwicklung ganzheitlich behandelt hat, geht es hier um die <strong>Kultur</strong> als Bereich<br />

neben den anderen, vor allem als Dachbegriff für die Künste. Die Anerkennung der <strong>Region</strong> als<br />

Welterbe der UNESCO spiegelt sich nicht unbedingt in einem starken Stellenwert der <strong>Kultur</strong> innerhalb<br />

der <strong>Region</strong> wider. So gibt es noch keine institutionellen Ansprechpartner*innen und zuständigen<br />

Ämter für den Bereich <strong>Kultur</strong> und Kunst. Die institutionellen Ansprechpartner*innen<br />

befinden sich erst auf Landesebene, am häufigsten wird Prof. Jürgen Hardeck 15 genannt. Obwohl<br />

die <strong>Region</strong> selbst viel zu bieten hat, besteht das Angebot oft aus eingekaufter <strong>Kultur</strong> von außen:<br />

„Das ist in Bacharach so, in Bingen auch. Mittlerweile treten bei Musikfestivals Künstler auf, die<br />

aus Japan, USA oder Australien kommen, aber mit dem Ort nichts zu tun haben. Es gibt ein kleines<br />

Publikum, das diese Musik von außen bekommt und will, aber sie hat mit dem Mittelrhein<br />

nichts zu tun.“ (SA) Wie kann der Stellenwert von <strong>Kultur</strong> in der <strong>Region</strong> gestärkt werden? Bevor<br />

der SOLL-Zustand angegangen wird, muss der IST-Zustand dargestellt werden.<br />

In diesem Abschnitt werden die Beiträge der Interviewpartner*innen erst dargestellt, dann<br />

durch eigene Handlungsempfehlungen ergänzt.<br />

5.1 Erscheinungsformen der <strong>Kultur</strong> in der <strong>Region</strong><br />

Die folgende Auswahl hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie liefert trotzdem ein erstes<br />

Bild über die existierenden kulturellen Aktivitäten in der <strong>Region</strong>.<br />

5.1.1 Feste und Festivals<br />

<br />

<br />

<br />

Weinfeste, zum Beispiel in Boppard. (MR) In Bacharach findet ein kulinarisches Wochenende<br />

im August statt. Es werden Stände von Winzern und Köchen eingerichtet. (SA)<br />

Karneval: „Sie werden staunen, was die Leute hier am Rhein dafür hinbekommen, für<br />

einen Zug, einen Wagen... Es werden Karnevalssitzungen veranstaltet. Karneval hat auch<br />

hier eine starke Tradition, von Donnerstag bis Dienstag. Die Leute gehen im Voraus mit<br />

einer Geldbüchse rum, vom Haus zu Haus, und so finanzieren sie den Karneval.“ (KN)<br />

Mittelrhein Musik Festival. Es wurde gegründet, als das Obere <strong>Mittelrheintal</strong> zum<br />

„UNESCO-Weltkulturerbe“ ernannt wurde. Das Festival bietet jeden Sommer ein<br />

15<br />

Jürgen Hardeck (geb. 18.5.1958) ist seit 1995 in Mainz im Landesministerium für Wissenschaft, Weiterbildung<br />

und <strong>Kultur</strong> des Landes Rheinland-Pfalz tätig und für kommunale <strong>Kultur</strong>projekte (KKP), <strong>Kultur</strong>tourismus<br />

und die Stiftung Preußischer <strong>Kultur</strong>besitz zuständig. Er ist gleichzeitig Geschäftsführer und künstlerischer<br />

Leiter des <strong>Kultur</strong>sommers Rheinland-Pfalz e.V. Hardeck wuchs in Hachenburg auf und studierte<br />

1981-1989 vergleichende Religionswissenschaften, Sinologie und Philosophie in Bonn.<br />

In den Jahren 1990 bis 1995 war er <strong>Kultur</strong>referent der Stadt und Verbandsgemeinde Hachenburg. Zusammen<br />

mit Stadtbürgermeister Hendrik Hering und dem damaligen Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />

Peter Klöckner etablierte er Hachenburg als "<strong>Kultur</strong>hauptstadt des Westerwaldes". (Institut für Geschichtliche<br />

Landeskunde an der Universität Mainz e.V., o.J.)<br />

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