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Studie Kultur Region Oberes Mittelrheintal 2019 - Davide Brocchi

Davide Brocchi Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews, im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

Davide Brocchi
Wandel durch Kultur – Kultur im Wandel
Neue Entwicklungspfade für die Region Oberes Mittelrheintal

Eine Studie auf Basis von zwölf Experteninterviews,
im Auftrag des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal

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Wandel durch <strong>Kultur</strong> – <strong>Kultur</strong> im Wandel<br />

Neue Entwicklungspfade für die <strong>Region</strong> <strong>Oberes</strong> <strong>Mittelrheintal</strong><br />

<br />

<br />

wollen: Was wollt ihr? Was können wir euch vielleicht geben? Braucht ihr einen Raum?<br />

Braucht ihr eine Burg?“ (AM)<br />

Ein Fonds für gute junge Ideen. „Man sollte einen Fonds oder eine Stiftung bilden, um<br />

junge Menschen und neue Ideen hierher zu bringen. Der Fonds und die Stiftung sollten<br />

unter anderem durch eine Beteiligung der Großunternehmen aus der <strong>Region</strong><br />

(Sebamed…) finanziert werden. Wer neue gute Ideen hat, sollte hier einen Raum und<br />

eine Grundfinanzierung bekommen.“ (KD)<br />

Mehr Angebote für junge Menschen. „Es braucht mehr attraktive Angebote für Jugendliche,<br />

weil, sonst ziehen sie uns alle weg. Ich habe vier Kinder, zwei sind schon weggezogen,<br />

nach Ravensburg und nach Stuttgart. Hier gibt es nichts, was man lernen kann,<br />

keine Ausbildungsplätze. Zum Studium muss man auch wegziehen. Es gibt zu wenige<br />

Angebote für Jugendliche, dass man auch zurückkommt. Es gibt viele geschlossene Kinos<br />

[…]. Man sollte das Kino in Sankt Goarshausen oder andere alte Kinos wieder eröffnen.<br />

Natürlich braucht es hier auch diese Läden, die die Jugendlichen mögen. Ein Erlebnisschwimmbad,<br />

es gibt ein viereckiges Schwimmbecken der Schule, ganz klein, sonst gar<br />

nichts. Wenn ich mit den Kindern zu einem Schwimmbad fahren muss, wo zumindest<br />

eine Rutsche ist, muss ich bis Neuwied fahren. Eine ganze Stunde mit dem Auto. Oder<br />

bis Mainz oder Wiesbaden. Eine Stunde hin und eine zurück, um ins Schwimmbad zu<br />

gehen?“ (WJ)<br />

4.5.5 <strong>Region</strong>alisierung der Wirtschaft<br />

<br />

<br />

Traditionelle Pflege der <strong>Kultur</strong>landschaft. „1958 war hier alles noch komplett mit Wein<br />

bestückt. Diese Steillage lohnt sich heute nicht mehr. Die einzigen, die diese Steillagen<br />

noch nutzen, wo es sich noch rentiert, das ist an der Mosel. Die Steillagen, die dort nicht<br />

mehr genutzt werden, werden heute mit Lavendel angebaut, wie in der Provence. Lavendel<br />

wirkt sich nämlich stabilisierend auf das Ökosystem aus, so dass der Wein seltener<br />

von Parasiten befallen wird. In Lavendelfeldern leben Insekten, die Bäume bestäuben.<br />

Es braucht hier professionelle Gartenarchitekten, die die Steillagen wieder mit traditionellen<br />

Obstpflanzen bestücken, Kirschen oder Pfirsich. Der Weinbergpfirsich<br />

schmeckt fantastisch und hat auch eine sehr lange Tradition. Man sollte junge Menschen<br />

hierhin holen, die diese Pflege wieder übernehmen. Und dann wären wir in dem<br />

Kreislauf, dass die regionalen Produkte hier zuerst vermarktet werden. Das wäre eine<br />

Chance. Dieser <strong>Region</strong>alanbau muss wieder zustandekommen. <strong>Region</strong>ale Produkte für<br />

regionale Konsumenten, ergänzt durch internationalen Import. Das würde schon mal<br />

eine Verbindung in der <strong>Region</strong> schaffen.“ (KD)<br />

Wirtschaftskreisläufe, Kooperationen und <strong>Region</strong>alwährung. „Man sollte sich an Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen orientieren. Diese Figur, dieses Denken von dem Mann, das ist<br />

so was von aktuell! Der Mann hat ein Geldsystem vorgelebt und praktiziert, wo ich sage,<br />

das ist wirklich zukunftsweisend. Es geht nicht nur um regionale Parallelwährungen,<br />

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